Drei große göttliche Offenbarungen

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Übersicht und Vergleich

Swedenborg Offenbarungen

Himmel Hölle Geisterwelt

Leben und Lehre - Band 1

Leben und Lehre - Band 2

Leben und Lehre - Band 3

Teil 4 - Epochen der Kirche

Teil 5 - Ehe Vorsehung Seele

Teil 6 - Das Jenseits

Teil 7 - Außerirdische Welten

Die Erdkörper im Weltall

Verkehr zw. Seele und Leib

Lorber Offenbarungen

Mexikanische Offenbarungen


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Leben und Lehre - Band 3 - Teil 4

Die Epochen der Kirche

Kapitel 16 – Die Kirche

Die Universalkirche

Die besondere Kirche und ihre Beziehung zur allgemeinen Kirche

Wo die besondere Kirche ist

Aus welchen die besondere Kirche besteht

Die Kirche ist nicht ein und dasselbe mit der Religion

Wer ist unter Heiden zu verstehen

Das Gute und Wahre bei den Heiden gehört nicht der Kirche an

Die Notwendigkeit, dass immer eine Kirche bestehe

Die Kirche im Himmel könnte nicht bestehen ohne eine Kirche auf Erden

Wenn die Kirche ihrem Ende nahe ist, so wird stets eine neue Kirche herangebildet

Im allgemeinen hat es vier Kirchen auf der Erde gegeben

Allgemeine Beschaffenheit dieser vier Kirchen

Kapitel 17 – Die erste oder Älteste Kirche

Allgemeines

Der Gottesdienst der Ältesten Kirche

Die Uralten hielten Gottesdienst in Zelten

Die Älteste Kirche war aus mehreren verschiedenen Kirchen zusammengesetzt

Das Innewerden bei der Ältesten Kirche

Würden und Reichtümer bei den Uralten

Die Nahrung der Uralten

Kapitel 18 – Die zweite oder Alte Kirche

Allgemeines

Die Alte Kirche war in Vorbildern und Bezeichnungen

Der Gottesdienst der Alten Kirche

Die alte Schreibart

Der Rückgang der Alten Kirche

Die zweite Alte Kirche, genannt Eber, und der Ursprung des Opferdienstes

Opfer wurden im Anfang Jehova dargebracht, und nachher wurden sie götzendienerisch

Alle Nationen, die den Opferdienst annahmen, wurden Hebräer genannt

Andere von der Alten Kirche verabscheuten die Opfer und verabscheuten die Hebräer um derselben willen

Allmählicher Übergang der hebräischen Kirche in Götzendienst

Götzendienst der Familie Therach, während es noch andere hebräische Stämme gab, welche die Verehrung Jehovas beibehielten

Der Name und die Verehrung Jehovas ging bei den Nachkommen Jakobs in Ägypten nochmals verloren

Weshalb der Opferdienst, der an sich vor dem Herrn nicht angenehm ist, doch den Kindern Israels befohlen wurde

Die Zeremonien der Alten Kirche wurden in der israelitischen Kirche wiederhergestellt

Wann die Kinder Israels erstmals eine Kirche bildeten

Die ägyptischen Hieroglyphen waren verdrehte Vorbilder der Alten Kirche

Kapitel 19 – Die dritte oder israelitische Kirche

Allgemeines

Dieselbe war keine wahre, sondern nur das Vorbildende einer Kirche

Der Unterschied zwischen einer vorbildlichen Kirche und dem Vorbilde einer Kirche

Das bloße Vorbildliche einer Kirche konnte nicht eingerichtet werden, bis alle Kenntnisse innerer Dinge verlorengegangen waren

Die jüdische Kirche mit allem, was zu ihr gehört, war ein Vorbild aller Dinge der Kirche im Himmel und auf Erden

Erläuterung d. Wesens u. Zwecks einer vorbildliche Kirche

Was unter der vorbildlichen Gegenwart des Herrn zu verstehen sei

Was die Reiche der Richter, Priester und Könige bezeichneten, und weshalb die Juden in zwei Reiche geteilt wurden

Weshalb die Juden vor allen anderen eine vorbildliche Kirche sein konnten

Warum man glaubt, die Juden seien ihrer Vorzüge wegen vor allen anderen Völkern erwählt worden

Die Juden wurden nicht erwählt, sondern sie strebten danach, eine Kirche zu werden, infolge ihrer Liebe zum Herrschen

Weshalb die Juden im Wort ein heiliges Volk genannt werden

D irrige Glaube an eine nochmalige Auserwählung d Juden

Warum die Juden bis auf den heutigen Tag erhalten wurden

D Land Kanaan in Ansehung der dort befindlichen Kirchen

Kapitel 20 – Die vierte oder die erste christliche Kirche

Allgemeines

Der ursprüngliche Stand und der nachherige Rückgang dieser christlichen Kirche

Der gegenwärtige Stand der christlichen Kirche

Das Ende der ersten christlichen Kirche

Kapitel 21 – Die zweite Ankunft des Herrn

Allgemeines

Diese zweite Ankunft des Herrn ist kein Kommen in Person, sondern im Wort, das von Ihm und Er selbst ist

Die zweite Ankunft des Herrn wird durch einen Menschen bewirkt, vor dem Er Sich in Person geoffenbart, und den Er mit Seinem Geist erfüllt hat, die Lehren der neuen Kirche durch das Wort aus Ihm zu lehren

Kapitel 22 – Die fünfte oder die neue christliche Kirche

Allgemeines

Diese neue Kirche wird bezeichnet unter dem neuen Jerusalem

Der neue Himmel und die neue Erde

Es wird alles neu werden

Das Gesicht von der heiligen Stadt

Die viereckige Stadt

Die Stadt von reinem Gold

Die zwölf Gründe

Die zwölf Perlentore

Der Tempel der heilige Stadt

Der Baum des Lebens in der Mitte der Stadt

Die Blätter des Baumes zur Heilung der Heiden

Des Herrn Angesicht schauen

Die Leuchte der Stadt

Das neue Jerusalem, die Braut und das Weib des Lammes

Denkwürdigkeiten über die Hütte und den Tempel der heiligen Stadt

Die neue Kirche im Himmel bezeichnet unter dem Weib mit der Sonne bekleidet

Die neue Kirche wird zuerst nur unter wenigen gebildet

Die Lehre der neuen Kirche ist aus dem Himmel, weil sie aus dem geistigen Sinne des Wortes ist

Alle Lehren der neuen Kirche haben Wesentlichkeit

Diese Kirche wird die Krone aller Kirchen sein und wird für immer bestehen

Die Bildung des neuen Himmels

Die neue Kirche aus diesem neuen Himmel wird von den früheren Kirchen verschieden sein

Die neue Kirche zuerst äußerlich

Die Notwendigkeit einer Ordnung, im Inneren sowohl als im Äußeren

Kapitel 23 – Die Taufe

Allgemeines

Die Taufe befohlen

Der erste Nutzen der Taufe

Die Taufe des Johannes ein Beweis der Wirkung des Zeichen der Taufe in der geistigen Welt, und daher auf die Getauften dieser Erde

Der zweite Nutzen der Taufe

Der dritte Nutzen der Taufe

Kapitel 24 – Das heilige Abendmahl

Allgemeines

Die göttliche Kraft in den Sakramenten, vermöge der Entsprechungen

Kapitel 25 – Das Priestertum

Allgemeines

Ein Priestertum und eine geistliche Regierung im Himmel

Ein Priestertum und geistliche Regierungen gleicherweise auf Erden

Dass in der neuen Kirche ein Priestertum sein soll, vorbildlich gezeigt durch einen symbolischen Tempel

Das vorbildende Priesteramt

Einweihung ins Predigtamt durch ein vorbildendes Zeichen

Das Dogma von der apostolischen Amtsfolge, dessen ungeachtet falsch

Die Gaben und Funktionen des Priesteramtes

Liebestätigkeit bei dem Priester

Liebestätigkeit gegen den Priester






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Kapitel 16
Die Kirche

Die Universalkirche

Die Kirche des Herrn ist über den ganzen Erdkreis verbreitet, folglich universell. Zu ihr gehören alle, die je nach ihrer Religion im Guten der Nächstenliebe gelebt haben. (HH 328)

Was die geistige Kirche des Herrn betrifft, so ist zu wissen, dass sie durch den ganzen Weltkreis verbreitet ist; denn sie ist nicht beschränkt auf diejenigen, die das Wort haben, und daher den Herrn und einige Glaubenswahrheiten kennen; sondern sie ist auch bei denen, die das Wort nicht haben, und deswegen den Herrn gar nicht kennen, und folglich keine Glaubenswahrheiten wissen (denn alle Glaubenswahrheiten beziehen sich auf den Herrn); d.h. bei den von der Kirche entfernten Heiden, denn es gibt mehrere unter ihnen, die aus dem Vernunftlicht wissen, dass ein Gott ist, dass Derselbe alles geschaffen hat, und dass Er alles erhält, ferner, dass von Ihm alles Gute, folglich alles Wahre, und dass die Ähnlichkeit mit Ihm den Menschen glücklich macht. Und außerdem leben sie nach ihrer Religion in der Liebe zu jenem Gott, und in der Liebe gegen den Nächsten; aus Neigung zum Guten tun sie Werke der Liebestätigkeit, und aus Neigung zum Wahren verehren sie den Höchsten. Die so Gearteten unter den Heiden sind es, die in der geistigen Kirche des Herrn sind, und obwohl sie vom Herrn nichts wissen, während sie in der Welt sind, so haben sie doch in sich die Verehrung und stillschweigende Anerkennung Seiner, wenn sie im Guten sind, denn in allem Guten ist der Herr gegenwärtig. (HG 3263)

Die besondere Kirche und ihre Beziehung zur allgemeinen Kirche

Die Kirche, sagt man, ist, wo der Herr anerkannt wird und wo das Wort ist; denn die wesentlichen Stücke der Kirche sind die Liebe zum Herrn und der Glaube an den Herrn vom Herrn; und das Wort lehrt, wie der Mensch leben musst, um Liebe und Glauben vom Herrn aufzunehmen. (NJHL 242)

Die, welche außerhalb der Kirche sind und einen Gott anerkennen, und ihrer Religionsart gemäß in einiger Liebestätigkeit gegen den Nächsten leben, sind in Gemeinschaft mit den Angehörigen der Kirche, weil niemand, der an Gott glaubt und rechtschaffen lebt, verdammt wird. Daraus geht hervor, dass die Kirche des Herrn allenthalben auf dem ganzen Erdkreis ist, obwohl im besonderen da, wo der Herr anerkannt wird und wo das Wort ist. (NJHL 244)

Durch das Wort besteht auch eine Verbindung des Himmels mit den Menschen außerhalb der Kirche, die das Wort nicht haben; denn die Kirche des Herrn ist allumfassend und bei allen, die das Göttliche anerkennen und in tätiger Liebe leben. Sie werden auch nach ihrem Hinscheiden von Engeln unterrichtet und nehmen die göttlichen Wahrheiten an. Die universelle Kirche auf Erden erscheint vor dem Auge des Herrn wie ein Mensch, ganz wie der Himmel. Die Kirche dagegen, in der das Wort und durch das Wort der Herr bekannt ist, gleicht dem Herzen und der Lunge in jenem Menschen. (HH 308)

Durch die Kirche werden diejenigen selig, die außerhalb der Kirche sind. Im Glauben der Liebestätigkeit sind keine anderen als die, welche innerhalb der Kirche sind, denn der Glaube der Liebestätigkeit ist das dem Guten des Lebens beigefügte Wahre der Lehre; denn es verhält sich die Sache so: Das Reich des Herrn auf Erden besteht aus allen denen, die im Guten sind, die, obgleich über den ganzen Erdkreis zerstreut, dennoch eins sind und wie Glieder einen Körper bilden. ... Die Kirche des Herrn auf Erden ist wie das Herz und die Lunge, und diejenigen außerhalb der Kirche stellen Teile des Körpers dar, die vom Herzen und den Lungen erhalten werden und leben. Hieraus wird klar, dass ohne Kirche irgendwo auf Erden das menschliche Geschlecht nicht bestehen könnte, wie auch der Körper nicht, wenn nicht Herz und Lungen da sind. (HG 2853)

Es ist keine Verbindung mit dem Himmel möglich, wenn nicht irgendwo auf der Erde eine Kirche ist, in der das Wort sich befindet und durch dasselbe der Herr bekannt ist, weil der Herr der Gott des Himmels und der Erde, und ohne den Herrn keine Seligkeit ist Es ist genug, wenn eine Kirche ist, in der das Wort sich befindet, wenn sie schon verhältnismäßig aus wenigen besteht. Durch dasselbe ist der Herr doch überall auf dem ganzen Erdkreis unaufhörlich gegenwärtig; denn durch dasselbe ist der Himmel mit dem menschlichen Geschlecht verbunden. (4HL/LS 104)

Es ist bekannt, dass die Kirche sich ihrer Lehre gemäß verhält, und dass die Lehre aus dem Wort ist; dennoch aber ist es nicht die Lehre, welche die Kirche gründet, sondern die Lauterkeit und Reinheit der Lehre, folglich das Verständnis des Wortes. (WCR 245) Der Herr ist beim Menschen gegenwärtig durch das Lesen des Wortes, hingegen mit ihm verbunden durch das Verständnis des Wahren aus dem Wort, und demselben gemäß; und inwieweit der Herr mit dem Menschen verbunden ist, in so weit ist die Kirche im Menschen. (4HL/LS 78)

Wo die besondere Kirche ist

Die Kirche ist nirgends, als da, wo das Wort richtig verstanden wird, und die Kirche ist so beschaffen, wie die Einsicht in das Wort bei denen beschaffen ist, die in ihr sind. (4HL/LS 79)

Damit eine Kirche sei, musst eine Lehre aus dem Wort sein, weil ohne Lehre das Wort nicht verstanden wird: allein die bloße Lehre macht die Kirche nicht bei dem Menschen, sondern das derselben gemäße Leben. Daraus folgt, dass nicht der Glaube allein die Kirche macht, sondern das Leben des Glaubens, welches die Liebestätigkeit ist. Die echte Lehre ist die Lehre der Liebestätigkeit und zugleich des Glaubens, und nicht die Glaubenslehre ohne jene; denn die Lehre der Liebestätigkeit und zugleich des Glaubens ist Lebenslehre, nicht aber die Glaubenslehre ohne die Lehre der Liebestätigkeit. (NJHL 243)

Aus welchen die besondere Kirche besteht

Etwas anderes ist es, wenn die Kirche bei einer Völkerschaft ist, und etwas anderes, wenn die Kirche in einer Völkerschaft ist, wie z.B.:

Die christliche Kirche ist bei denen, die das Wort haben und aus der Lehre den Herrn predigen, aber dennoch ist nichts Kirchliches in ihnen, wenn sie nicht in der Ehe des Guten und Wahren sind, d.h., wenn nicht in der Liebestätigkeit gegen den Nächsten und daher im Glauben, somit wenn nicht Inwendiges der Kirche im Äußeren ist. (HG 4899)

Wer nicht im geistig Guten ist, d.h. im Guten der Liebestätigkeit und in geistigen Wahrheiten, d.h. in den Wahrheiten des Glaubens, gehört der Kirche nicht an, mag er immerhin innerhalb der Kirche geboren sein. ... Diejenigen, die nicht so geartet sind, gehören der Kirche nicht an, sondern sind außerhalb derselben; und die, welche im Bösen leben, somit gegen die Lehre, sind noch mehr außerhalb der Kirche als die Heiden, die gar nichts vom Wort, vom Herrn und von den Sakramenten wissen; denn diejenigen, die das Gute und Wahre der Kirche wissen, löschen die Kirche bei sich aus, was die Heiden nicht tun können, weil sie nichts davon wissen. (HG 6637)

Die Kirche ist nicht ein und dasselbe mit der Religion

Etwas anderes ist die Kirche und etwas anderes die Religion: die Kirche heißt Kirche von der Lehre, und die Religion heißt Religion vom Leben nach der Lehre. Jeder Teil der Lehre heißt eine Wahrheit, und auch ihr Gutes ist Wahrheit, weil sie es bloß lehrt, hingegen jeder Teil des Lebens nach dem, was die Lehre lehrt, heißt Gutes, auch ist das Tun der Wahrheiten der Lehre Gutes. So werden Kirche und Religion unterschieden. Allein dessen ungeachtet kann, wo Lehre und nicht Leben ist, weder von Kirche noch von Religion die Rede sein, denn die Lehre zielt auf das Leben als eins mit ihr, gerade wie Wahres und Gutes, wie Glauben und Nächstenliebe, Weisheit und Liebe, und wie Verstand und Willen. Wo daher Lehre und nicht Leben ist, da ist auch keine Kirche. (EHO 923)

Wer ist unter Heiden zu verstehen?

Im Wort wird in vielen Stellen von denen gehandelt, die in der Finsternis, im Schatten des Todes und im Dunkeln sind, deren Augen der Herr öffnen soll; und es werden unter ihnen die Heiden verstanden, die in guten Werken, aber in keinem Wahren waren, weil sie den Herrn nicht kannten, noch das Wort hatten. Ihnen sind in der christlichen Welt diejenigen völlig ähnlich, die bloß in den Werken und in keinem Wahren der Lehre sind, weswegen sie auch nicht anders genannt zu werden verdienen als Heiden. Sie kennen zwar den Herrn, wenden sich aber nicht an Ihn; sie haben das Wort, suchen aber das Wahre in ihm nicht auf. (EHO 110)

Das Gute und Wahre bei den Heiden gehört nicht der Kirche an

Damit das Gute des Lebens der Kirche angehöre, müssen Lehren aus dem Wort da sein, die jenem Guten eingepflanzt sein sollen. Ohne Lehren ist es zwar ein Gutes des Lebens, aber noch nicht ein Gutes der Kirche, somit noch nicht wahrhaftig geistig, außer nur mit der Möglichkeit, es zu werden, wie es das Gute des Lebens bei den Heiden ist, die das Wort nicht haben und darum nichts vom Herrn wissen. (HG 3310)

Die Heiden, die außerhalb der Kirche sind, können in Wahrheiten sein, aber nicht in den Wahrheiten des Glaubens. Die Wahrheiten des Glaub ens aber sind alle Lehren vom ewigen Leben, vom Reich des Herrn, und vom Herrn; diese können ihnen nicht bekannt sein, weil sie das Wort nicht haben. (HG 2049)

Die Notwendigkeit, dass immer eine Kirche bestehe

Die Kirche des Herrn auf dem Erdball ist wie das Herz; von ihr hat das Menschengeschlecht, auch das, welches außerhalb der Kirche ist, Leben. Die Ursache ist jedem ganz unbekannt. Auf dass man aber etwas davon wisse, so verhält sich das gesamte Menschengeschlecht auf dem Erdball wie ein Leib samt seinen Teilen, in dem die Kirche ist wie das Herz, und wenn es keine Kirche gäbe, mit der, als wie mit einem Herzen, der Herr durch den Himmel und die Geisterwelt vereinigt würde, so wäre eine Trennung, und wenn eine Trennung des Menschengeschlechts vom Herrn, so ginge es sogleich zugrunde.

Dies ist der Grund, warum von der ersten Schöpfung des Menschen an immer eine Kirche war; und warum die Kirche, sooft sie zugrunde zu gehen anfing, dennoch bei einigen übrigblieb. Dies war auch der Grund des Kommens des Herrn in die Welt. Wäre Er nicht vermöge Seiner göttlichen Barmherzigkeit gekommen, so wäre das gesamte Menschengeschlecht auf diesem Erdball zugrunde gegangen, denn damals war die Kirche im Äußersten, und kaum noch etwas Gutes und Wahres übriggeblieben.

Dass das Menschengeschlecht durchaus nicht leben kann, wenn es nicht verbunden ist mit dem Herrn durch den Himmel und die Geisterwelt, davon ist der Grund der, weil der Mensch an sich betrachtet viel geringer ist als die unvernünftigen Tiere: würde er sich selbst überlassen, so stürzte er in sein und aller Verderben, denn nichts anderes als seine und aller Zerstörung begehrt er. Seine Ordnung sollte die sein, dass einer den anderen liebe wie sich selbst, aber jetzt liebt jeder sich mehr als die anderen, somit hasst er alle anderen. Dagegen die unvernünftigen Tiere ganz anders: ihre Ordnung ist die, nach der sie leben, somit leben sie ganz nach der Ordnung, in der sie sind. Der Mensch aber ganz gegen die Ordnung. Wenn daher der Herr Sich nicht seiner erbarmen und ihn verbinden würde mit Sich durch die Engel, so könnte er auch nicht eine Minute leben. Dies weiß der Mensch nicht. (HG 637)

Die Kirche im Himmel könnte nicht bestehen ohne eine Kirche auf Erden

Man musst wissen, dass auch in den Himmeln eine Kirche ist wie auf Erden; denn man hat daselbst das Wort, es sind daselbst Tempel, in denen gepredigt wird, es gibt daselbst priesterliche und andere geistliche Ämter; denn alle Engel daselbst waren einst Menschen und ihr Hingang aus der Welt war für sie bloß eine Fortsetzung des Lebens, daher sie auch an Liebe und Weisheit zunehmen, jeder nach dem Grad seines Triebes zum Wahren und Guten, den er aus der Welt mit sich genommen. Die Kirche bei diesen wird unter dem Weib, Offenb.12/1, verstanden, das von der Sonne umgeben, und auf dessen Haupt eine Krone von zwölf Sternen war. Weil aber die Kirche in den Himmeln keinen Bestand hat, wenn nicht auch auf Erden eine in übereinstimmender Liebe und Weisheit stehende Kirche ist, und eine solche entstehen wird, so erschien unter den Füßen des Weibes der Mond, der hier insbesondere den Glauben bezeichnet, durch den, so wie er heutzutage beschaffen ist, keine Verbindung statthaben kann.

Dass die Kirche in den Himmeln keinen Bestand hat, wenn die Kirche auf Erden nicht mit ihr verbunden ist, kommt daher, dass der Himmel, in dem die Engel, und die Kirche, in der die Menschen sind, in eins zusammenwirken, wie das Innere und Äußere bei dem Menschen, und das Innere bei dem Menschen nicht in seinem Zustand fortbestehen kann, wenn das Äußere nicht mit ihm verbunden wird; denn das Innere ist ohne das Äußere wie ein Haus ohne Grund, oder wie ein Same über dem Boden und nicht in demselben, also wie etwas, das keine Wurzel hat; mit einem Wort, wie die Ursache ohne die Wirkung, in der sie sein kann. Hieraus kann man sehen, wie unumgänglich notwendig es ist, dass irgendwo in der Welt eine Kirche sei, in der das Wort ist, und durch dieses der Herr bekannt ist. (EHO 533)

Wenn die Kirche ihrem Ende nahe ist, so wird stets eine neue Kirche herangebildet

Wenn das Ende der Kirche bevorsteht, dann wird vom Herrn dafür gesorgt, dass eine neue Kirche folgt, denn die Welt kann ohne die Kirche, in der das Wort ist und in welcher der Herr bekannt, nicht bestehen, denn ohne das Wort und daher ohne die Erkenntnis und Anerkennung des Herrn kann der Himmel nicht mit dem Menschengeschlecht verbunden werden, mithin auch das vom Herrn ausgehende Göttliche nicht mit einem neuen Leben einfließen. Und ohne die Verbindung mit dem Himmel und durch diesen mit dem Herrn, wäre der Mensch nicht Mensch, sondern ein Tier. Daher kommt es, dass vom Herrn immer eine neue Kirche vorgesehen wird, wenn die alte Kirche am Ende ist. (EKO 665)

Im allgemeinen hat es vier Kirchen auf der Erde gegeben

Dass es auf dieser Erde nach ihrer Schöpfung im allgemeinen vier Kirchen gab, von denen immer eine auf die andere folgte, kann man aus dem Wort, sowohl dem historischen, als dem prophetischen, erkennen, besonders bei Daniel Kap.2, bei dem diese vier Kirchen durch die dem Nebukadnezar im Traume erschienene Bildsäule und nachher durch die vier aus dem Meer aufsteigenden Tiere beschrieben werden (Dan.Kap.7).

Die erste Kirche, welche die Älteste genannt werden soll, bestand vor der Sintflut, und ihr Ende oder Ausgang wird durch die Sintflut beschrieben. Die zweite Kirche, welche die Alte zu nennen ist, befand sich in Asien und teilweise in Afrika, und sie wurde vollendet und ging unter durch Abgöttereien. Die dritte Kirche war die israelitische, und nahm ihren Anfang mit der Verkündigung der Zehn Gebote auf dem Berge Sinai, und setzte sich fort durch das von Moses und den Propheten niedergeschriebene Wort, und ward vollendet oder endigte sich durch die Entweihung des Wortes, deren Fülle war zur Zeit, da der Herr in die Welt kam, daher sie Ihn, Der das Wort selbst war, kreuzigten. Die vierte Kirche ist die christliche, vom Herrn durch die Evangelisten und Apostel gegründet. Diese hatte zwei Epochen: eine von der Zeit des Herrn bis zu dem nicänischen Konzil, und eine andere von dieser Kirchenversammlung bis auf den heutigen Tag. Allein diese hat sich im Fortgang in drei geteilt: in die griechische, die römisch-katholische und die protestantische; dennoch aber wurden sie alle christliche genannt. Außerdem gab es innerhalb jeder allgemeinen Kirche mehrere besondere, die, obwohl sie abwichen, dennoch von der allgemeinen her den Namen beibehielten, wie die Sekten in der christlichen. (WCR 760)

Allgemeine Beschaffenheit dieser vier Kirchen

In den ältesten Zeiten wurden die Menschen in himmlischen Dingen, oder in dem, was sich auf das ewige Leben bezieht, durch unmittelbaren Umgang mit den Engeln des Himmels unterwiesen, denn der Himmel war damals mit dem Menschen der Kirche vereint. Er floss nämlich durch den inwendigen Menschen in ihren äußeren Menschen ein; daher wurde ihnen nicht bloß Erleuchtung und Innewerden zuteil, sondern auch die Rede mit den Engeln. Diese Zeit wurde das Goldene Zeitalter genannt, darum, weil sie damals im Guten der Liebe zum Herrn waren, denn Gold bezeichnet dieses Gute. Diese Zustände werden auch durch das Paradies im Wort beschrieben.

Nachher geschah die Unterweisung in himmlischen Dingen, und in dem, was sich auf das ewige Leben bezieht, durch solches, was man Entsprechungen und Vorbildungen nennt, deren Kenntnis man von den Uralten her empfangen hatte, die in einem unmittelbaren Umgang mit den Engeln des Himmels standen. In jene Entsprechungen floss alsdann der Himmel bei ihnen ein und erleuchtete sie, denn die Entsprechungen und Vorbildungen sind die äußeren Formen himmlischer Dinge. Und in dem Maß als die Menschen damals im Guten der Liebe und Liebestätigkeit waren, wurden sie erleuchtet; denn aller göttliche Einfluss aus dem Himmel geschieht in das Gute beim Menschen, und durch das Gute in das Wahre. Und weil der Mensch der Kirche damals im geistig Guten war, welches Gute seinem Wesen nach das Wahre ist, darum wurden jene Zeiten das Silberne Zeitalter genannt, denn Silber bezeichnet ein solches Gute.

Als aber die Wissenschaft der Entsprechungen und Vorbildungen in Zauberei (Magie) verwandelt wurde, ging jene Kirche zugrunde, und es folgte auf sie die dritte, in der zwar aller Gottesdienst beinahe durch gleiches geschah, aber man wusste gleichwohl nicht, was es bedeutete. Diese Kirche wurde bei der israelitischen und jüdischen Völkerschaft eingesetzt. Weil aber die Unterweisungen in himmlischen Dingen, oder in solchen, die das ewige Leben betreffen, nicht durch den Einfluss in ihr Inneres, und so durch Erleuchtung geschehen konnte, darum redeten Engel vom Himmel mit lauter Stimme mit etlichen von ihnen, und belehrten sie über äußere Dinge, und wenig über innere, weil sie die inneren nicht begreifen konnten. Diejenigen, die im natürlich Guten waren, nahmen solches heilig auf; daher wurden jene Zeiten eherne genannt, denn Erz bezeichnete ein solches Gute.

Als aber auch fast nichts natürlich Gutes beim Menschen der Kirche übrig war, kam der Herr in die Welt, und brachte alles in den Himmeln und in den Höllen wieder in Ordnung, zu dem Zweck, damit der Mensch den Einfluss von Ihm aus dem Himmel aufnehmen, und erleuchtet werden kann, und die Höllen ihn nicht hindern, und Finsternis hereinsenden könnten. Da begann die vierte Kirche, welche die christliche Kirche genannt wird. In dieser geschieht die Unterweisung in himmlischen Dingen oder in denen, die das ewige Leben betreffen, einzig durch das Wort. Durch dieses wird dem Menschen Einfluss und Erleuchtung zuteil, denn das Wort ist geschrieben in lauter Entsprechungen und in lauter Vorbildungen, die himmlische Dinge bezeichnen. In diese kommen die Engel, wenn der Mensch der Kirche das Wort liest. Daher wird durch das Wort die Verbindung des Himmels mit der Kirche, oder der Engel des Himmels mit den Menschen der Kirche bewirkt, aber bloß mit denjenigen in ihr, die im Guten der Liebe und Liebestätigkeit sind. Weil jedoch der Mensch dieser Kirche auch dieses Gute ausgelöscht hat, darum kann derselbe auch durch keinen Einfluss und durch keine Erleuchtung daher unterwiesen werden, sondern bloß in etlichen Wahrheiten, die jedoch mit dem Guten nicht zusammenhängen. Daher sind es diese Zeiten, die eiserne genannt werden, denn Eisen bedeutet das Wahre im Letzten der Ordnung. Wenn aber das Wahre von solcher Art ist, dann ist es so beschaffen, wie es beschrieben wird bei Dan.2/43: "Dass du gesehen hast Eisen gemengt mit Ton von Lehm, so werden sie sich vermengen durch Menschensamen, aber sie werden nicht hängenbleiben eines an dem anderen, wie Eisen sich nicht mengt mit Ton".

Aus diesem kann man erkennen, wie die Offenbarungen von den ältesten Zeitaltern an bis zum heutigen aufeinanderfolgten. Ferner dass in jetziger Zeit eine Offenbarung allein durch das Wort stattfindet, eine echte Offenbarung aber nur bei denen, die in der Liebe zum Wahren um des Wahren willen sind, und nicht bei denen, die bei der Liebe zum Wahren Ehren und Einkommen zum Zweck haben; denn, wenn man es glauben will, der Herr ist das Wort selbst, weil das Wort das göttlich Wahre ist, und das göttlich Wahre ist der Herr im Himmel, weil vom Herrn kommend. Deshalb lieben die, welche das göttlich Wahre um des göttlich Wahren willen lieben, den Herrn. Und bei denen, die den Herrn lieben, fließt der Himmel ein und erleuchtet. Hingegen diejenigen, die das göttlich Wahre nur lieben um der Ehrenstellen und der Einkünfte willen als Zweck, wenden sich vom Herrn ab zu sich selbst und zur Welt. Daher kann bei ihnen ein Einfluss und eine Erleuchtung nicht stattfinden. Und weil diese ihr Augenmerk nur auf den Buchstabensinn, und auf ihren Ruf und Ruhm richten, darum wenden sie diesen Sinn auf solches hin, was ihren Liebestrieben günstig ist. (HG 10355)






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Kapitel 17
Die erste oder Älteste Kirche

Allgemeines

Diese Kirche stammte mehr als alle Kirchen im Weltall aus dem Göttlichen, denn sie war im Guten der Liebe zum Herrn. Ihr Wille und Verstand bildete eine Einheit, also ein Gemüt. Deswegen hatten sie ein Innewerden des Wahren aus dem Guten, denn bei ihnen floss der Herr durch den inneren Weg in das Gute ihres Willens ein, und durch dieses in das Verstandesgute oder das Wahre. Daher kommt es, dass diese Kirche im Vorzug vor den anderen "Mensch" (Adam) und auch das Ebenbild Gottes genannt wurde. (HG 4454)

Die Älteste Kirche hatte eine unmittelbare Offenbarung durch den Umgang mit Geistern und Engeln, wie auch durch Gesichte und Träume vom Herrn, durch die im allgemeinen, was gut und wahr ist, ihnen zu wissen gegeben wurde, und nachdem sie es im allgemeinen wussten, so wurden diese gewissermaßen allgemeinen Grundsätze mit Unzähligem durch Innewerdungen bekräftigt; dieses Unzählige war das Besondere oder Einzelne des Allgemeinen, auf das es sich bezog; so wurden die sozusagen allgemeinen Grundsätze täglich bestärkt. Alles, was nicht mit dem Allgemeinen übereinstimmte, von dem wurden sie inne, dass dem nicht so sei, und alles, was übereinstimmte, von dem wurden sie inne, dass dem so sei; von solcher Art ist auch der Zustand der himmlischen Engel.

Die sozusagen allgemeinen Grundsätze der Ältesten Kirche waren himmlische und ewige Wahrheiten, z.B. dass der Herr das Weltall regiere, dass vom Herrn alles Gute und Wahre, dass vom Herrn alles Leben komme, dass das Eigene des Menschen nichts als Böses sei und dass es an sich tot sei, außer ähnlichen anderen; ein Innewerden von Unzähligem, das dies bestätigte und zusammenstimmte, bekamen sie vom Herrn. Ihnen war die Liebe die Hauptsache des Glaubens; durch die Liebe ward ihnen vom Herrn gegeben, inne zu werden alles, was Sache des Glaubens war; der Glaube war ihnen somit Liebe, wie früher gesagt worden. (HG 597)

Das Wort in der Ältesten Kirche, die vor der Sintflut war, war kein geschriebenes Wort, sondern wurde jedem, der von der Kirche war, geoffenbart, denn die Menschen waren himmlisch, und im Innewerden des Guten und Wahren, so wie die Engel, mit denen sie auch Gemeinschaft hatten. Somit hatten sie das Wort in ihren Herzen eingeschrieben. (HG 2896)

Der Gottesdienst der Ältesten Kirche

Der Mensch der Ältesten Kirche hatte keinen anderen Dienst, als einen inneren, wie er im Himmel ist; denn bei ihnen hatte der Himmel Gemeinschaft mit dem Menschen, dass sie eins ausmachten. Diese Gemeinschaft war das Innewerden. Somit, weil sie engelhafte, inwendige Menschen waren, fühlten sie zwar das Äußere, das dem Körper und der Welt angehörte, aber kümmerten sich nicht darum; bei den einzelnen Gegenständen der Sinne wurden sie etwas Göttliches und Himmlisches gewahr; z.B., wenn sie einen hohen Berg sahen, so fassten sie nicht die Vorstellung eines Berges, sondern der Höhe, und aus der Höhe den Himmel und den Herrn; daher es denn kam, dass es vom Herrn hieß, Er wohne im Höchsten, wie Er denn auch der Höchste und Erhabenste genannt, und nachher der Dienst des Herrn auf den Bergen gehalten wurde; ebenso im übrigen. Wenn sie den Morgen wahrnahmen, so dachten sie dabei nicht an den eigentlichen Morgen des Tages, sondern an das Himmlische, das gleich ist dem Morgen und der Morgenröte in den Gemütern; daher der Herr genannt wurde der Morgen, der Aufgang und die Morgenröte. Ebenso wenn sie einen Baum und dessen Frucht und Blätter sahen, so bekümmerten sie sich nicht um diese, sondern sahen darin gleichsam vorgebildet den Menschen, in der Frucht die Liebe und Liebestätigkeit, in den Blättern den Glauben; daher denn auch der Mensch der Kirche nicht bloß dem Baum, sowie auch dem Paradies, und was bei ihm ist, der Frucht und den Blättern verglichen, sondern auch so genannt wurde: solcherlei sind die, welche eine himmlische und engelhafte Vorstellungsweise haben.

Einen jeden kann bekannt sein, dass die allgemeine Vorstellung alles Besondere beherrscht, somit alle Gegenstände der Sinne, sowohl die, welche man sieht, als die, welche man hört, und zwar so, dass man um die Gegenstände sich nicht bekümmert, außer sofern sie in die allgemeine Vorstellung, die man hat, einfließen. So, wer in der Seele vergnügt ist, dem erscheint alles, was er hört und sieht, als heiter und lachend. Wer aber in der Seele traurig ist, dem erscheint alles, was er hört und sieht, als traurig und schmerzlich; so in allem übrigen; denn die allgemeine Richtung ist im einzelnen, und macht, dass man das einzelne in der allgemeinen Richtung sieht und hört; das übrige erscheint nicht einmal, sondern es ist, wie wenn es abwesend oder nichts wäre: so verhielt es sich beim Menschen der Ältesten Kirche, alles, was er mit den Augen sah, das war ihm himmlisch; und so lebte gleichsam bei ihm alles und jedes. Hieraus kann man erkennen, von welcher Art ihr Gottesdienst war, nämlich ein innerlicher, und keineswegs ein äußerlicher. (HG 920)

Die Uralten hielten Gottesdienst in Zelten

Dass das Zelt für die himmlischen oder heiligen Dinge der Liebe im Wort genommen wird, hat seinen Grund darin, dass sie vor Alters in ihren Zelten den heiligen Gottesdienst verrichteten; als sie aber die Zelte durch unheiligen Dienst zu entweihen anfingen, da wurde die Stiftshütte und nachher der Tempel erbaut; was daher die Hütte und nachher der Tempel bezeichnete, das bezeichnen auch die Zelte. Ein heiliger Mensch wurde daher genannt ein Zelt, dann eine Hütte, wie auch ein Tempel des Herrn; dass Zelt, Hütte und Tempel dasselbe bezeichnen, geht hervor bei Ps.27/4-6: "Eines habe ich gebeten von Jehova, das will ich suchen, dass ich bleiben möge im Hause Jehovas alle Tage meines Lebens, zu schauen in Lieblichkeit Jehova und Ihn zu besuchen des Morgens in Seinem Tempel, weil Er mich bergen wird in Seiner Hütte am Tage des Bösen; Er wird mich verbergen in der Verborgenheit Seines Zeltes, auf den Felsen wird Er mich stellen, und nun wird erhoben werden mein Haupt wider meine Feinde um mich her, und ich will opfern in Seinem Zelte Opfer des Freudenrufs".

Im höchsten Sinn ist der Herr in Ansehung Seines menschlichen Wesens Zelt, Hütte, Tempel; infolgedessen wurde jeder himmlische Mensch und somit auch alles Himmlische und Heilige so genannt, und weil die Älteste Kirche vom Herrn mehr als die folgenden geliebt war und dann weil sie unter sich allein oder in ihren Familien lebten, und einen so heiligen Gottesdienst in ihren Zelten feierten, darum sind die Zelte heiliger gehalten worden als der Tempel, der entweiht wurde; zur Erinnerung wird daher das Hüttenfest, da man die Frucht des Landes sammelte, eingesetzt, wo man in Hütten wie die Uralten wohnen sollte. (HG 414)

Die Älteste Kirche war aus mehreren verschiedenen Kirchen zusammengesetzt

Durch die Namen, die folgen, wie durch Seth, Enos, Kenan, Mahalalel, Jared, Enoch, Methusalah, Lamech, Noah, werden ebenso viele Kirchen bezeichnet, deren erste und vorzüglichste diejenige war, die der Mensch hieß. Der Kirchen Hauptsächlichstes war das Innewerden, daher die Unterschiede der Kirchen jener Zeit hauptsächlich Unterschiede der Innewerdungen waren. Von dem Innewerden darf hier erwähnt werden, dass im gesamten Himmel lediglich nur das Innewerden des Guten und Wahren herrscht und zwar ein solches, das nicht beschrieben werden kann, mit unzähligen Unterschieden, so dass die eine Gemeinschaft nicht das gleiche Innewerden hat, wie die andere; von den Innewerdungen daselbst gibt es Gattungen und Arten, und die Gattungen sind unzählig und die Arten einer jeden Gattung ebenfalls unzählig wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. Da es unzählige Gattungen und von einer jeden Gattung unzählige Arten und noch unzähligere Unterarten gibt, so kann man erkennen, wie wenig, ja fast nichts heutzutage die Welt von himmlischen und geistigen Dingen weiß, da sie nicht einmal weiß, was das Innewerden ist, und wenn es gesagt wird, nicht glaubt, dass es dergleichen gebe; so auch in anderem. Die Älteste Kirche bildete das himmlische Reich des Herrn vor, auch in Ansehung der Gattungs- und Art-Unterschiede der Innewerdungen; weil man aber heutzutage auch nicht den allgemeinsten Begriff davon hat, was das Innewerden sei, so würde man nur Fremdes und Unbekanntes vorbringen, wenn man die Gattungen und Arten der Innewerdungen dieser Kirche angeben wollte; in Häuser, Familien und Stämme waren sie deswegen geschieden, und schlossen ihre Ehen innerhalb der Häuser und Familien, um dessentwillen, damit die Gattungen und Arten der Innewerdungen da sein und nicht anders als gemäß den Fortpflanzungen der Sinnesarten von den Eltern her fortgeleitet werden möchten; daher die, welche von der Ältesten Kirche waren, auch im Himmel beisammen wohnen. (HG 483) Für weitere Erklärungen über die Geschlechter siehe HG 468-536.

Jene drei Kirchen: der Mensch (Adam), Seth und Enos, bilden zusammen die Älteste Kirche, jedoch mit einem Unterschied der Vollkommenheit in Betreff der Innewerdungen. Das Innewerden der ersten Kirche schwächte sich nach und nach in den folgenden ab und wurde allgemeiner. Geradeso, wie es nach dem schon Bemerkten bei der Frucht oder dem Samen, oder beim Gehirne der Fall ist. Die Vollkommenheit besteht in der Fähigkeit, deutlich inne zu werden, die sich abschwächt, wenn es nicht so deutlich, sondern allgemeiner geschieht; dann tritt an die Stelle des klareren Innewerdens ein dunkleres, und fängt so an zu verschwinden. (HG 502)

Enos ist die dritte Kirche, eine der ältesten, aber weniger himmlisch, somit weniger innewerdend als die Kirche Seth, und diese nicht so himmlisch und innewerdend wie die Mutterkirche, die der Mensch heißt.

Diese drei sind es, welche die Älteste Kirche bilden, gleichsam den Kern der Früchte oder Samen im Vergleich mit den folgenden. Die folgenden aber stellen vergleichsweise die häutige Natur derselben dar. (HG 5 05)

Das Innewerden bei der Ältesten Kirche

Beim Menschen der Ältesten Kirche war der Boden in seinem wollenden Teil, dem der Herr Gutes einpflanzte, daher er aus dem Guten das Wahre erkennen und innewerden, oder aus der Liebe den Glauben haben konnte. Würde nun jetzt dasselbe geschehen sein, so hätte der Mensch auf ewig verlorengehen müssen, denn sein Wille ist gänzlich verdorben: wie es sich mit der Einpflanzung in den wollenden Teil und in den verständigen Teil des Menschen verhält, kann man daraus erkennen, dass der Mensch der Ältesten Kirche zwar Offenbarungen gehabt hatte, durch die er in das Innewerden des Guten und Wahren von Kindheit auf eingeweiht wurde; weil es aber in seinem wollenden Teile eingepflanzt wurde, so wurde er ohne neue Belehrung Unzähliges inne, so dass er aus einem Allgemeinen vom Herrn das Besondere und Einzelne kannte, das man jetzt erlernen und so wissen musst, und doch kaum den tausendsten Teil davon wissen kann; denn der Mensch der geistigen Kirche weiß nichts, als was er lernt, und was er so weiß, behält er, und glaubt, es sei wahr. Ja, wenn er Falsches lernt, und dieses ihm eingeprägt wird, als ob es wahr wäre, so glaubt er es auch, weil er kein anderes Innewerden hat, als dass es so sei, weil er so überredet worden ist. Die, welche ein Gewissen haben, haben aus dem Gewissen eine Einsprache, aber keine andere, als dass es wahr sei, weil sie es so gehört und gelernt haben. (HG 895)

Würden und Reichtümer bei den Uralten

Würden und Wohlstand waren in den ältesten Zeiten etwas ganz anderes als was sie später allmählich wurden. Damals gab es nur Würden, wie sie zwischen Eltern und Kindern bestehen, Würden, die von Liebe, Ehrerbietung und Verehrung gekennzeichnet waren. Ausschlaggebend dabei war nicht, dass einen die Eltern geboren, sondern Erziehung und Weisheit vermittelt hatten, was eine andere, nämlich eine geistige Geburt bedeutete, weil sie den Geist betraf. In den ältesten Zeiten war das die einzige Würde, weil damals die Stämme, Sippen und Hausgemeinschaften abgesondert voneinander für sich lebten und nicht, wie heutzutage unter Regierungen. Dem jeweiligen Hausvater kam Würde und Ansehen zu. Die Alten nannten diese Zeiten die goldenen.

Danach aber drängte sich die Liebe zu herrschen mehr und mehr in den Vordergrund, und zwar allein aus dem Lustreiz dieser Liebe. Da es gleichzeitig zur Anfeindung und Bekämpfung aller kam, die sich nicht unterwerfen wollten, vereinigten sich notgedrungen Stämme, Sippen und Hausgemeinschaften zu Staaten und setzten einen Menschen über sich, den sie anfänglich ihren Richter, dann ihren Fürsten und schließlich König oder Kaiser nannten. Man begann schließlich, sich durch Türme, Wälle und Mauern zu schützen. Die Herrschsucht drang dann, einer ansteckenden Krankheit gleich, vom Richter, Fürsten, König und Kaiser wie vom Haupt in den Volkskörper ein. So entstanden die verschiedenen Rangordnungen der Würden und entsprechenden Ehrenstellen und damit Eigenliebe und Dünkel eigener Einsicht.

Ähnlich ging es mit der Liebe zum Reichtum. In den ältesten Zeiten, als Stämme und Hausgemeinschaften getrennt von einander lebten, beschränkte sich diese Liebe auf das Bestreben, das für den Lebensunterhalt Notwendige zu besitzen, das man sich durch Herden von Klein- und Großvieh, Acker, Felder und Gärten beschaffte. Zu den Lebensnotwendigkeiten gehörten auch schöne Wohnungen, ausgestattet mit allen möglichen Geräten, sowie Kleider. Um all das bewarben und mühten sich Eltern, Kinder, Knechte und Mägde, die zum Haushalt gehörten.

Nachdem sich aber die Herrschsucht eingenistet und diese Art von Gemeinwesen zerstört hatte, drang auch die Begierde ein, mehr als das Notwendige zu besitzen, und schließlich erreichte sie ihren Höhepunkt darin, dass man die Güter aller besitzen wollte. Diese beiden Liebesarten sind wie Blutsverwandte: wer über alles herrschen will, möchte auch alles besitzen, weil damit alle anderen zu Sklaven und sie zu Alleinherrschern werden. (GV 215)

Die Nahrung der Uralten

Fleisch von lebendigen Wesen essen ist, an sich betrachtet, etwas Unheiliges, denn in der Urzeit aß man gar nicht eines [vierfüßigen] Tieres oder Vogels Fleisch, sondern bloß Samen, hauptsächlich Brote aus Weizen, sodann Früchte von Bäumen, Gemüse, Milch und was von Milch ist, zum Beispiel Butter; Tiere schlachten und ihr Fleisch essen, galt ihnen für etwas Sündiges und wilden Tieren Ähnliches; sie machten sich dieselben bloß dienstbar und nutzbar, wie dies auch hervorgeht aus 1.Mose 1/29,30, aber im Verlauf der Zeit, als der Mensch anfing ebenso wild zu sein wie ein wildes Tier, ja noch wilder, da erst begannen sie Tiere zu schlachten und ihr Fleisch zu essen, und weil der Mensch von solcher Art war, ward es auch zugelassen, und wird heutzutage ebenfalls zugelassen. (HG 1002)






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Kapitel 18
Die zweite oder Alte Kirche

Allgemeines

Noah bezeichnet eine neue Kirche, welche die Alte Kirche zu nennen ist, um zu unterscheiden zwischen der Ältesten Kirche, die vor der Sintflut war, und derjenigen, die nach der Sintflut war. Die Zustände dieser Kirchen waren gänzlich verschieden: der Ältesten Kirche Zustand war, dass sie ein Innewerden des Guten und folglich des Wahren hatte vom Herrn; der Alten Kirche oder Noahs Zustand wurde so, dass sie ein Gewissen des Guten und Wahren hatte. Wie der Unterschied ist zwischen Innewerden haben und Gewissen haben, so war der Unterschied des Zustandes der Ältesten Kirche und der Alten Kirche; Innewerden ist nicht Gewissen; Innewerden haben die Himmlischen, Gewissen die Geistigen; die Älteste Kirche war himmlisch, die Alte war geistig. (HG 597; HG 468)

Die Älteste Kirche wusste aus der Liebe alles, was des Glaubens war oder was dasselbe ist, aus dem Willen zum Guten hatte sie den Verstand des Wahren; aber ihre Nachkommen hatten als Anererbtes auch das, dass bei ihnen Begierden herrschten, die dem Willen angehören, in die sie dann auch die Glaubenslehren versenkten, wodurch sie Nephilim wurden. Da nun der Herr vorhersah, dass der Mensch, wenn er in solcher Natur bliebe, auf ewig zugrunde gehen würde, darum wurde vom Herrn vorgesehen, dass das Wollen getrennt wurde von dem Verstehen, und der Mensch nicht wie früher durch den Willen zum Guten gebildet, sondern durch den Verstand des Wahren begabt würde mit Liebestätigkeit, die wie der Wille zum Guten erscheint. Diese neue Kirche, die Noah genannt wird, wurde so, und somit war sie von ganz anderer Anlage, als die Älteste Kirche. (HG 640)

Diese Kirche war, wie früher gesagt wurde, von ganz anderer Art als die Älteste, nämlich eine geistige, die so beschaffen ist, dass der Mensch durch Glaubenslehren neu geboren wird. Wenn diese eingepflanzt sind, dann wird ihm ein Gewissen eingeflößt, dass er nicht dem Wahren und Guten des Glaubens zuwider handle, und er wird so begabt mit Liebestätigkeit, die sein Gewissen regiert, aus dem er so zu handeln anfängt.

Aus diesem kann man erkennen, was ein geistiger Mensch ist; nicht wer meint, der Glaube mache ohne Liebestätigkeit selig, sondern wer zum Wesentlichen des Glaubens die Liebestätigkeit macht. (HG 765)

Der Ältesten Kirche Stand war, dass sie eine innere Gemeinschaft hatten mit dem Himmel, somit durch den Himmel mit dem Herrn. Sie waren in der Liebe zum Herrn. Welche in der Liebe zum Herrn sind, die sind wie die Engel, nur mit dem Unterschied, dass sie mit einem Körper bekleidet sind. Ihr Inneres war geöffnet und war offen bis zum Herrn hinauf. Dagegen mit dieser neuen Kirche stand es anders, sie war nicht in der Liebe zum Herrn, sondern im Glauben und durch den Glauben in der Liebestätigkeit gegen den Nächsten. Solche können nicht wie die Uralten eine innere Gemeinschaft haben, sondern eine äußere. Aber die Beschaffenheit dieser und jener Gemeinschaft anzugeben, wäre umständlich. Jeder Mensch hat eine Gemeinschaft, auch die Gottlosen durch die Engel bei ihnen, aber mit einem Unterschied in Ansehung der Grade, näher oder entfernter, sonst könnte der Mensch nicht sein. Die Grade der Gemeinschaft gehen ins Endlose. Ein geistiger Mensch kann durchaus keine solche Gemeinschaft haben, wie ein himmlischer Mensch, aus dem Grund, weil der Herr in der Liebe ist, nicht so im Glauben. ... Nach jenen Zeiten war der Himmel auch nirgends mehr offen wie dem Menschen der Ältesten Kirche. Nachher zwar redeten mehrere mit Geistern und Engeln, wie Moses, Aaron und andere, aber auf ganz andere Art, wovon, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, im Folgenden. (HG 784)

Die Alte Kirche, die nach der Sintflut vom Herrn gegründet worden ist, war eine vorbildliche Kirche; und diese war von solcher Art, dass alles und jedes Äußere, was zu ihrem Gottesdienst gehörte, Himmlisches und Geistiges, was dem Reich des Herrn angehört, und im höchsten Sinn Göttliches des Herrn selbst vorbildete. Das Inwendige ihres Gottesdienstes aber bezog sich samt und sonders auf die Liebestätigkeit Jene Kirche war über ein großes Gebiet des asiatischen Weltteiles und über mehrere Reiche daselbst verbreitet; und obwohl sie in den Glaubenslehren voneinander abwichen, so war es dennoch eine Kirche, weil alle überall die Liebestätigkeit zur Hauptsache der Kirche machten. (HG 4680)

Noah, Sem, Ham und Japheth, obwohl sie vier sind, machen dennoch eins aus. In Noah, unter dem im allgemeinen verstanden wird die Alte Kirche, sind wie in einem Erzeuger oder Samen die aus ihm entstehenden Kirchen enthalten. Alle jene Kirchen, die Sem, Ham und Japheth hießen, machen zusammen die Kirche aus, welche die Alte Kirche genannt wird. (HG 773)

Die Alte Kirche war in Vorbildern und Bezeichnungen

Die Wahrheiten, die bei den Alten gewesen sind, sind heutzutage ganz in Vergessenheit gekommen, so sehr, dass kaum jemand weiß, dass sie dagewesen sind, und dass es andere sein konnten als solche, die auch heutzutage gelehrt werden, aber es sind ganz andere gewesen: Sie hatten Vorbilder und Bezeichnungen der himmlischen und geistigen Dinge des Reiches des Herrn, somit des Herrn selbst, und diejenigen, die sie verstanden, wurden Weise genannt, und sie waren auch weise, denn so konnten sie mit Geistern und Engeln reden; denn die Engelsrede, die dem Menschen unbegreiflich ist, weil geistig und himmlisch, wenn sie zum Menschen, der in der natürlichen Sphäre ist, hemiederkommt, fällt in solche Vorbilder und Bezeichnungen, wie sie im Wort sind, daher kommt es, dass das Wort das heilige Buch ist; denn das Göttliche kann dem Menschen nicht anders dargestellt werden, auf dass eine völlige Entsprechung sei.

Und weil die Alten in den Vorbildern und Bezeichnungen des Reiches des Herrn waren, in dem nur himmlische und geistige Liebe ist, hatten sie auch Lehren, die ganz nur handelten von der Liebe zu Gott und von der Liebestätigkeit gegen den Nächsten, derentwegen sie auch weise hießen. Aus jenen Lehren wussten sie, dass der Herr in die Welt kommen werde, und dass Jehova in Ihm sein, und dass Er das Menschliche in Ihm göttlich machen, und so das Menschengeschlecht selig machen würde. Aus ihnen wussten sie auch, was Liebestätigkeit ist, nämlich die Neigung, anderen zu dienen ohne ein Absehen auf Wiedervergeltung; und was der Nächste, gegen den Liebestätigkeit zu üben ist, dass es nämlich alle in der ganzen Welt sind, aber dennoch die einzelnen mit Unterschied.

Diese Lehren sind heutzutage ganz verloren, und anstatt derselben sind Glaubenslehren, welche die Alten beziehungsweise für nichts achteten. (HG 3419)

Der Gottesdienst der Alten Kirche

Die Uralten, die vor der Sintflut lebten, haben in allem und jedem, z.B. in Bergen, in Hügeln, in Auen, in Tälern, in Gärten, Hainen, Wäldern, in Flüssen und Wassern, in Äckern und Saaten, in Bäumen jeder Gattung, auch in Tieren jeder Gattung, in den Lichtern des Himmels etwas Vorbildliches und Bezeichnendes vom Reich des Herrn gesehen, aber blieben gar nicht mit den Augen, noch weniger mit den Gemütern an den Gegenständen hängen, sondern sie waren ihnen Mittel, über Himmlisches und Geistiges, das im Reich des Herrn ist, zu denken; und zwar so, dass es in der ganzen Natur gar nichts gab, das ihnen nicht als solches Mittel diente.

An sich ist es auch so, dass alles und jedes in der Natur vorbildet, was heutzutage ein Geheimnis ist, und kaum von jemand geglaubt wird. Aber nachdem das Himmlische, was der Liebe zum Herrn angehört, verlorengegangen ist, da war das Menschengeschlecht nicht mehr in jenem Stand, dass es nämlich von den Gegenständen als Mittel himmlische und geistige Dinge des Reiches des Herrn ersehen konnte; aber gleichwohl wussten die Alten nach der Sintflut aus Überlieferungen und den Zusammenträgen einiger, dass jenes bezeichnet wurde, und weil es bezeichnete, hielten sie es auch für heilig, daher der vorbildliche Gottesdienst der Alten Kirche, und diese Kirche, weil eine geistige, war nicht im Innewerden, dass es so war, sondern in der Erkenntnis, denn sie war verhältnismäßig im Dunkeln. Immerhin jedoch verehrten sie Äußeres nicht, sondern durch Äußeres gedachten sie an Inneres, und weil sie daher in jenem Vorbildlichen und Bezeichnenden waren, waren sie im Heiligen des Gottesdienstes, sie konnten auch hierin sein, weil sie in geistiger Liebe waren, das ist in der Liebestätigkeit, die sie zum Wesentlichen des Gottesdienstes machten, daher konnte das Heilige vom Herrn in ihren Gottesdienst einfließen. (HG 2722)

Die (von den Uralten gesammelten) Lehren der Ältesten Kirche bestanden bloß in Bezeichnungen, und so gleichsam in Rätseln, was nämlich die auf der Erde befindlichen Dinge bedeuten, z.B. was die Berge, dass sie Himmlisches und den Herrn [bezeichnen]; was der Morgen und der Aufgang, nämlich ebenfalls Himmlisches und den Herrn; was die verschiedenartigen Bäume und ihre Früchte, nämlich den Menschen und sein Himmlisches; und so, was das übrige [bedeute]: in dergleichen bestanden ihre Lehren, die gesammelt worden waren aus den Bezeichnungen der Ältesten Kirche; eben daher waren auch ihre Schriften so beschaffen: und da sie in dergleichen das Göttliche und Himmlische, weil auch das Alte, bewunderten, und auch zu schauen glaubten, wurde ihr Gottesdienst mit ähnlichem begonnen und zugelassen. Daher denn ihr Gottesdienst auf Bergen und in Hainen, inmitten von Bäumen, daher auch ihre Denksäulen unter freien Himmel; und endlich die Altäre und Brandopfer, die nachher die Hauptbestandteile alles Gottesdienstes wurden. (HG 920)

Die alte Schreibart

Die älteste Schreibweise war Vorbildung von Sachen durch Personen und durch Wörter, unter die sie etwas ganz anderes verstanden; die weltlichen Schriftsteller kleideten in dieser Weise ihre Geschichtswerke ein, auch die Dinge, die sich auf das bürgerliche und sittliche Leben bezogen, und zwar so, dass nichts dem Buchstaben nach ganz so war, wie es geschrieben war, sondern etwas anderes darunter verstanden wurde, und dies bis dahin, dass sie alle möglichen Neigungen als Götter und Göttinnen darstellten, denen die Heiden nachher einen Gottesdienst weihten. Dies kann jedem wissenschaftlich Gebildeten bekannt sein, denn es sind noch solche alte Bücher vorhanden: diese Schreibweise hatten sie von den Uralten her, die vor der Sintflut lebten, und sich die himmlischen und göttlichen Dinge durch solches, was auf Erden und in der Welt sichtbar war, vorbildeten, und so das Gemüt und die Seele mit lieblichen und wonnigen Gefühlen erfüllten, wenn sie die Gegenstände des Weltalls betrachteten, hauptsächlich solche, die eine schöne Form und Ordnung hatten. Daher sind alle Bücher der Kirche jener Zeiten so geschrieben; von dieser Art ist das Buch Hiobs; als denselben nachgebildet ist von dieser Art auch das Hohelied Salomos; von dieser Art waren auch die zwei Bücher, die Moses erwähnt: 4.Mose 21/14,27, außer vielen, die verlorengegangen sind. Dieser Stil ist nachher als altertümlich verehrt worden, sowohl bei den Heiden, als bei den Nachkommen Jakobs, in dem Grad, dass sie nichts, was nicht so geschrieben war, als göttlich verehrten; wenn sie daher vom prophetischen Geist getrieben wurden, wie Jakob: 1.Mose 49/3-17; Moses: 2.Mose 15/1-21, 5.Mose 33/2-29; Bileam, der zu den Söhnen des Morgenlandes aus Syrien gehörte, wo sich noch die Alte Kirche befand: 4.Mose 23/7-10,19-24; 24/5-9,17-24; Debora und Barak: Richt.5/2-31; Channah: 1.Sam.2/2-10 und viele andere, so sprachen sie ebenso, und zwar aus mehreren geheimen Ursachen; obwohl sie es nicht verstanden und (auch sehr wenige ausgenommen) nicht wussten, dass es himmlische Dinge des Reiches und der Kirche des Herrn bezeichnete, so fühlten sie doch, von Bewunderung und Staunen ergriffen und durchdrungen, dass Göttliches und Heiliges darin lag. Dass aber die Geschichten des Wortes von gleicher Art sind, nämlich Vorbildungen und Bezeichnungen himmlischer und geistiger Dinge des Reiches des Herrn, in allen Namen und in allen Wörtern, war der gebildeten Welt noch nicht bekannt, nur dass das Wort in Betreff des kleinsten Jota eingegeben ist, und dass himmlische Geheimnisse in allem und jedem enthalten sind. (HG 1756)

Der Rückgang der Alten Kirche

Mit den Kirchen nach der Sintflut verhielt es sich folgendermaßen: Es waren drei Kirchen, die im Worte besonders erwähnt werden, nämlich die erste Alte Kirche, die von Noah den Namen hatte; die Andere Alte Kirche, die von Eber; und die dritte Alte Kirche, die von Jakob, und nachher von Jehudah und Israel ihren Namen hatte. Was die erste Kirche betrifft, die nämlich Noah genannt wurde, so war sie gleichsam die Stammutter der folgenden, und wie gewöhnlich die Kirchen in ihren Anfängen, noch mehr unversehrt und unschuldig, wie dies auch hervorgeht aus 1.Mose 11/1, dass ihnen eine Lippe, das ist eine Lehre, nämlich allen die Liebestätigkeit das Wesentliche war; aber im Fortgang der Zeit begann sie, wie dies bei den Kirchen zu geschehen pflegt, ebenfalls zu fallen, und zwar hauptsächlich infolgedessen, dass mehrere von ihnen anfingen den Gottesdienst auf sich überzuleiten, damit sie so über andere hervorragen möchten, wie dies 1 .Mose 11/4 beleuchtet: "Denn sie sprachen: Wir wollen uns eine Stadt bauen und einen Turm, und sein Haupt sei im Himmel, und einen Namen wollen wir uns machen". Solche konnten in der Kirche nichts anderes sein als wie ein Gärungsmittel, oder wie eine Brandfackel, aus der eine Feuersbrunst entsteht. Als nun die Gefahr der Entweihung des Heiligen infolgedessen vor der Tür war, wurde der Zustand dieser Kirche, durch eine Fügung der Vorsehung des Herrn, verändert, dahin nämlich, dass ihr innerer Gottesdienst zugrunde ging, und der äußere blieb, was hier dadurch bezeichnet wird, dass "Jehova die Lippe der ganzen Erde verwirrte".

Hieraus geht auch hervor, dass ein solcher Gottesdienst, der Babel genannt wird, nicht aufkam in der ersten Alten Kirche, sondern in den folgenden, als die Menschen anfingen als Götter verehrt zu werden, hauptsächlich nach dem Tod, daher so viele Götter der Heiden. (HG 1327)

Diejenigen, die zur Zeit der Alten Kirche den Glauben von der Liebestätigkeit trennten, und den Glauben zur Hauptsache der Kirche machten, hießen Ham; aber diese Kirche wendete sich im Verlauf der Zeit zur Abgötterei, und in Ägypten, Babel und anderswo zur Zauberei (Magie), denn sie fingen an, Äußeres ohne Inwendiges zu verehren, und weil sie von der Liebestätigkeit wichen, wich auch der Himmel von ihnen, und statt dessen kamen von der Hölle her Geister, die sie führten. (HG 4680)

Die zweite Alte Kirche, genannt Eber, und der Ursprung des Opferdienstes

Die erste Alte Kirche, die durch Noah und seine Söhne bezeichnet wurde, war nicht unter wenigen, sondern erstreckte sich über mehrere Reiche, wie aus den genannten Völkerschaften hervorgeht, nämlich über Assyrien, Mesopotamien, Syrien, Äthiopien, Arabien, Libyen, Philistäa bis Tyros und Sidon, über das ganze Land Kanaan, jenseits des Jordans und diesseits des Jordans. Später aber begann in Syrien ein gewisser äußerer Gottesdienst, der hernach sich weit umher verbreitete, und zwar über mehrere Länder, hauptsächlich über Kanaan, und dieser Gottesdienst war verschieden von dem Gottesdienst der Alten Kirche; und weil so etwas von Kirche entstand, das getrennt war von der Alten Kirche, so kam infolge hiervon gleichsam eine neue Kirche auf, die man deshalb die Andere Alte Kirche nennen mag. Eber war ihr erster Gründer, daher diese Kirche nach Eber genannt wurde. Zur selben Zeit waren alle unterschieden in Häuser, Familien und Völkerschaften, wie früher gesagt worden; eine Völkerschaft erkannte einen Vater an, nach dem sie auch benannt wurde, wie aus dem Wort hin und wieder hervorgeht; so ist denn die Völkerschaft, die den Eber als ihren Vater anerkannte, die hebräische Völkerschaft genannt worden. (HG 1238) [Diese Art gesellschaftliche Einrichtung hatte sich von den ältesten Zeiten her unter ihnen forterhalten. HG 470,471]

Dass Eber der erste Gründer der Anderen Alten Kirche war, durch den diese Kirche bezeichnet wird, damit verhält es sich so: Die erste Alte Kirche, die, wie gesagt, so weit über den Erdkreis, hauptsächlich über den asiatischen, verbreitet war, war, wie es mit allen Kirchen überall zu gehen pflegt, im Laufe der Zeit ausgeartet, und von Neuerem verfälscht worden, sowohl was den äußeren als auch was den inneren Gottesdienst betrifft, und zwar in verschiedenen Gegenden, hauptsächlich dadurch, dass alle Bezeichnungen und Vorbildungen, welche die Alte Kirche aus dem Munde der Urkirche hatte, und die alle sich auf den Herrn und Sein Reich bezogen, in Abgöttisches, und bei einigen Völkerschaften in Magisches verwandelt wurde; damit nun nicht die gesamte Kirche einstürzen möchte, ward vom Herrn zugelassen, dass der bezeichnende und vorbildliche Gottesdienst irgendwo wiederhergestellt wurde, was von Eber geschah, und dieser Gottesdienst bestand hauptsächlich in Äußerem; das Äußere des Gottesdienstes waren Höhen, Haine, Säulen, Salbungen, außer Priesterdiensten und was zum Priestertum gehörte, und anderes mehr, was man Satzungen nannte. Das Innere des Gottesdienstes waren Lehren aus der Zeit vor der Sintflut, besonders von denen her, die Enoch hießen, und die Wahrnehmungen der Urkirche gesammelt und daraus Lehrsätze gemacht hatten, und dies war ihr Wort. Aus diesen und jenen Dingen bestand der Gottesdienst dieser Kirche, der von Eber erneuert, aber vermehrt und auch verändert wurde; besonders begannen sie anderen Religionsgebräuchen vorzuziehen die Opfer, die in der wahren Alten Kirche unbekannt waren, und bloß bei einigen Nachkommen des Ham und Kanaan bestanden, die Götzendiener waren, und denen sie zu dem Ende zugelassen worden, damit sie nicht ihre Söhne und Töchter opfern möchten. (HG 1241)

Die Art neue Kirche, die mit Eber anfing und die hebräische Kirche genannt wurde, war in Syrien und Mesopotamien, und auch unter einigen Völkerschaften im Lande Kanaan; aber diese unterschied sich von der Alten darin, dass sie die Hauptsache des äußeren Gottesdienstes in die Opfer setzte; sie erkannte zwar an, dass die Liebestätigkeit das Inwendige des Gottesdienstes sei, doch nicht so von Herzen, wie die Alte Kirche. (HG 4680)

Die Älteste Kirche, die vor der Sintflut bestand, wusste gar nichts von Opfern, und es kam ihnen gar nicht in den Sinn, den Herrn durch Abschlachtungen von Tieren verehren zu wollen. Die Alte Kirche, die nach der Sintflut bestand, wusste auch nichts davon; zwar war diese in Vorbildungen, aber sie hatte keine Opfer, sondern diese wurden erst eingeführt in der folgenden Kirche, welche die Hebräische hieß, und von da aus kam es zu den Heiden; und von da aus auch zu Abraham, Isaak, und Jakob, und so zu dessen Nachkommen. (HG 2180)

Opfer wurden im Anfang Jehova dargebracht, und nachher wurden sie götzendienerisch

Ihr Gottesdienst war so, wie er nachher erneuert wurde bei Jakobs Nachkommen; und seine Hauptsache bestand darin, dass sie ihren Gott Jehova hießen, und dass sie Opfer hatten. Die Älteste Kirche erkannte einmütig den Herrn an, und nannte Ihn Jehova, wie auch aus den ersten Kapiteln der Genesis und anderwärts im Wort hervorgeht. Die Alte Kirche, d.h. diejenige, die nach der Sintflut bestand, erkannte auch den Herrn an, und nannte Ihn Jehova, hauptsächlich diejenigen, die einen innerlichen Gottesdienst hatten und Söhne Sems hießen; die übrigen, die in einem äußerlichen Gottesdienst waren, erkannten auch Jehova an und verehrten Ihn.

Als aber der innere Gottesdienst äußerlich, und noch mehr, als er abgöttisch wurde, und als jede Völkerschaft ihren Gott zu haben anfing, den sie verehrte, behielt die hebräische Völkerschaft den Namen Jehovas und nannten ihren Gott Jehova, und hierin unterschieden sie sich von den übrigen Völkerschaften; (HG 1343) diese wurde götzendienerisch.

Endlich gefiel es dem Herrn, ein neues Kirchenwesen bei den Nachkommen Abrahams von Jakob zu gründen, und bei dieser Völkerschaft das Äußere des Gottesdienstes der Alten Kirche einzuführen; aber diese Völkerschaft war von solcher Art, dass sie gar nichts Inwendiges der Kirche aufnehmen konnte, weil ihre Herzen ganz gegen die Liebestätigkeit waren. (HG 4680)

Alle Nationen, die den Opferdienst annahmen, wurden Hebräer genannt

Dass "Eber" eine Völkerschaft war, die ihrem Stammvater nach die hebräische Völkerschaft genannt wurde, und dass durch sie bezeichnet wird der zweiten Alten Kirche Gottesdienst im allgemeinen, geht hervor aus den geschichtlichen Teilen des Wortes, in denen sie hin und wieder genannt wird. Weil in dieser Völkerschaft ein neuer Gottesdienst anfing, wurden von ihr her Hebräer genannt alle, die einen ähnlichen Gottesdienst hatten. ... Dass die Nachkommenschaft Jakobs nicht allein die hebräische Völkerschaft war, sondern alle, die einen solchen Gottesdienst hatten; daher auch das Land Kanaan zur Zeit Josephs das Land der Hebräer genannt wird: 1.Mose 40/15: "Joseph sprach: Ich bin gestohlen aus dem Land der Hebräer".

Dass Opfer bei den Götzendienern im Lande der Hebräer waren, kann man aus vielem erkennen. Denn sie opferten ihren Göttern, den Baalen und anderen; außerdem, dass Bileam, der aus Syrien war, wo Eber, oder woher die hebräische Völkerschaft war, ehe die Nachkommen Jakobs ins Land Kanaan kamen, nicht nur Opfer darbrachte, sondern auch Jehova seinen Gott nannte. Dass Bileam aus Syrien war, woher die hebräische Völkerschaft stammte: 4.Mose 23/7; dass er Opfer darbrachte: 4.Mose 22/39,40; 23/1-3,14,29; dass er Jehova seinen Gott nannte: 4.Mose 22/18, und hin und wieder anderwärts. (HG 1343)

Außerdem wird der Gottesdienst durch den Altar bezeichnet, wegen der Brand- und Schlachtopfer, die darauf dargebracht wurden, und zwar in sehr vielen anderen Stellen, die der Menge wegen nicht angeführt werden. Und weil der Götzendienst durch die Altäre der Heiden bezeichnet wurde, darum wurde befohlen, dass sie überall zerstört werden sollten: man sehe 5.Mose 7/5; 12/3; Richt.2/2 und anderwärts.

Hieraus ergibt sich klar, dass die Altäre bei der ganzen Nachkommenschaft Ebers im Gebrauch waren, somit bei allen, die Hebräer genannt wurden, und die größtenteils im Lande Kanaan waren und zunächst um dieses her, sodann auch in Syrien, woher Abram kam. (EKO 391)

Andere von der Alten Kirche verabscheuten die Opfer und verabscheuten die Hebräer um derselben willen

Dass die Altäre bei der ganzen Nachkommenschaft Ebers im Gebrauch waren, somit bei allen, die Hebräer genannt wurden, und die größtenteils im Lande Kanaan waren und zunächst um dieses her, sodann auch in Syrien, woher Abram kam. Dass sie im Lande Kanaan und zunächst um dasselbe her waren, geht hervor aus der Erwähnung der Zerstörung der dortigen Altäre; dass in Syrien, geht hervor aus den Altären, die von Bileam, der aus Syrien war, erbaut wurden: 4.Mose 23/1; und aus dem Altar in Damaskus: 2.Kön.16/10-15; und daraus, dass die Ägypter die Hebräer wegen der Opfer verabscheuten: 2.Mose 8/22, so dass sie sogar kein Brot mit ihnen essen wollten: 2.Mose 43/32: die Ursache war, weil die Alte Kirche, die eine vorbildliche Kirche und über einen großen Teil der asiatischen Welt ausgebreitet war, nichts von Opfern wusste und sie, als sie von Eber eingeführt wurden, als gräulich ansah, sofern sie nämlich Gott durch das Abschlachten verschiedener Tiere, und so durch Blut versöhnen wollten. Unter den Angehörigen der Alten Kirche waren auch die Ägypter, weil diese aber die Vorbilder zu Zaubereien anwandten, wurde diese Kirche bei ihnen ausgelöscht. Der Grund, warum sie kein Brot mit ihnen essen wollten, war der, weil durch Essen und Mahlzeiten damals eine geistige Zusammengesellung vorgebildet und daher bezeichnet wurde, die eine Zusammengesellung und Verbindung durch das ist, was der Kirche angehört, und durch Brot im allgemeinen alle geistige Speise bezeichnet wurde und daher durch das Essen und die Mahlzeit jede Verbindung. (EKO 391, siehe auch HG 1343 oben)

Dass die Opfer, die in der hebräischen Kirche den Hauptgottesdienst ausmachen, den Ägyptern ein Gräuel waren, geht hervor bei 2.Mose 8/25,26: "Pharao sprach: Gehet hin, opfert im Lande; aber Moses sprach: Es ist nicht ratsam, so zu tun, weil wir den Gräuel der Ägypter opfern würden dem Jehova, unserem Gott; siehe, wenn wir opfern den Gräuel der Ägypter in ihren Augen, werden sie uns nicht steinigen?" (HG 5702)

Allmählicher Übergang der hebräischen Kirche in Götzendienst

Eber war eine Völkerschaft, die von Eber ihrem Stammvater die hebräische Völkerschaft genannt wurde, und durch welche bezeichnet wird der zweiten, Alten Kirche Gottesdienst im allgemeinen. (HG 1342)

Diese andere Alte Kirche artete von einem inneren Gottesdienst so aus, und wurde so verdorben, dass sie endlich abgöttisch wurde, wie es bei den Kirchen zu geschehen pflegt, dass sie nämlich vom inneren ihre Richtung aufs Äußere nehmen, und zuletzt nach Abstreifung des Inneren in bloßen Äußerlichkeiten stehen bleiben. (HG 1356)

Die mit Eber begonnene neue Kirche ... obgleich sie sich von der Alten Kirche darin unterschied, dass sie die Hauptsache des äußeren Gottesdienstes in Opfer setzte, erkannte dennoch an, dass die Liebestätigkeit das Inwendige des Gottesdienstes sei, doch nicht so von Herzen wie die Alte Kirche. (HG 4680)

Peleg [der erste Nachkomme Ebers] war eine nach ihm als ihrem Stammvater so benannte Völkerschaft, durch die der äußerliche Gottesdienst bezeichnet wird. ... Reu [der Sohn Pelgs und der zweite Nachkomme Ebers] war eine nach ihm als ihrem Stammvater so benannte Völkerschaft, durch die ein noch mehr äußerlicher Gottesdienst bezeichnet wird. ... Serug [Sohn Reus, der dritte Nachkomme Ebers] war eine nach ihm als ihrem Stammvater so benannte Völkerschaft, durch die der Gottesdienst im Äußeren bezeichnet wird. ... Nahor [Sohn Serugs, der vierte nach Eber] war eine nach ihm als ihrem Stammvater so benannte Völkerschaft, durch die ein zur Abgötterei sich hinneigender Gottesdienst bezeichnet wird. ... Therach [Sohn Nahors und Vater von Abraham, Nahor und Haran, der fünfte nach Eber] war eine nach ihm als ihrem Stammvater so benannte Völkerschaft, durch die der Götzendienst bezeichnet wird. Abraham, Nahor und Haran waren Personen, nach denen auch Völkerschaften genannt wurden, welche Götzendiener waren. (HG 1345-1355)

Dass diese Kirche so wurde, also dass ein großer Teil derselben Jehova nicht als Gott anerkannte, sondern andere Götter verehrte, beleuchtet Jos.24/2: "Josua sprach zu allem Volk: So sprach Jehova, der Gott Israels: Jenseits des Flusses wohnten eure Väter von Alters her, Therach, der Vater Abrahams, und der Vater Nahors und dienten anderen Göttern".

Jos.24/14,15: "Nun fürchtet den Jehova, und dient Ihm in Redlichkeit und Wahrheit; und entfernt die Götter, denen gedient haben eure Väter jenseits des Stromes und in Ägypten, und dient dem Jehova; und ist es böse in euren Augen zu dienen Jehova, so erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt, ob den Göttern, denen eure Väter gedient haben, die jenseits des Stroms waren, oder den Göttern der Amoriter": wo augenscheinlich ist, dass Therach, Abram und Nahor Götzendiener waren.

Dass Nahor eine Völkerschaft war, bei der Götzendienst herrschte, lässt sich auch erkennen an Laban, dem Syrer, der in der Stadt Nahors war: l.Mose 24/10, und Götzenbilder oder Theraphim verehrte, die Rachel entwendete: 1.Mose 31/19,26,32,34, und dass ein anderer war der Gott Abrahams, ein anderer der Gott Nahors, und ein anderer der ihres Vaters oder des Therach, beleuchtet 1.Mose 31/53; ausdrücklich wird auch in Beziehung auf Abraham gesagt, dass Jehova ihm nicht bekannt gewesen sei: 2.Mose 6/3: "Ich Jehova bin erschienen dem Abraham, Isaak und Jakob als Gott Schaddai, und mit Meinem Namen Jehova war Ich ihnen nicht bekannt". Hieraus geht hervor, wie sehr diese Kirche bei dieser Völkerschaft in Götzendienst verfallen war. (HG 1356)

Götzendienst der Familie Therach, während es noch andere hebräische Stämme gab, welche die Verehrung Jehovas beibehielten

In Syrien, woher Abram war, waren Überreste der Alten Kirche geblieben, und dort hatten mehrere Familien einen Gottesdienst beibehalten, wie dies an Eber sich erkennen lässt, der von daher war, und woher die hebräische Völkerschaft stammte, und ebenso hatten sie auch den Namen Jehovas beibehalten, wie dies aus dem hervorgeht, was schon gezeigt worden ist, und an Bileam, der ebenfalls aus Syrien war, und Opfer darbrachte, und Jehova seinen Gott nannte. Dass er aus Syrien war: 4.Mose 23/7; dass er Opfer darbrachte: 4.Mose 22/39,40; 23/1-3,14,29; dass er Jehova seinen Gott nannte: 4.Mose 22/8,12,18,31; 23/8,12,16.

Hingegen das Haus Therachs, des Vaters Abrams und Nahors, nicht also. Dieses war dort unter den Familien der Heiden, die nicht allein den Namen Jehovas verloren hatten, sondern auch anderen Göttern dienten, und statt Jehova den Schaddai verehrten, den sie ihren Gott nannten. ... Dass sie statt Jehova den Schaddai verehrten, den sie ihren Gott nannten, wird deutlich gesagt bei 2.Mose 6/3: "Ich Jehova erschien Abraham, Isaak und Jakob, als Gott Schaddai, und mit Meinem Namen Jehova war Ich ihnen nicht bekannt". (HG 1992, 1356)

Die Alten bezeichneten den einigen Gott mit verschiedenen Namen, je nach den verschiedenen von Ihm ausgehenden Wirkungen; und weil sie glaubten, dass auch die Versuchungen von Ihm herkämen, nannten sie Gott alsdann Schaddai, verstanden aber unter diesem Namen keinen anderen Gott, sondern den einigen in Betreff der Versuchungen. Als es aber mit der Alten Kirche abwärts ging, fingen sie an, so viele Götter zu verehren, als es Namen des einigen Gottes gab, und taten auch von sich aus noch mehrere dazu. Hiermit kam es am Ende so weit, dass eine jede Familie ihren Gott hatte, und dass sie ihn ganz unterschieden von den übrigen Göttern, die von anderen verehrt wurden. Die Familie Therach, von der Abraham abstammte, verehrte als ihren Gott den Schaddai, daher wurde er nicht allein von Abraham, sondern auch von Jakob als sein Gott anerkannt, und zwar auch im Lande Kanaan. Damit sie aber nicht in Betreff ihrer Religion genötigt würden, denn niemand wird in Betreff seines Gottesdienstes genötigt, wurde ihnen dieses zugelassen. Weil aber von den Alten unter jenem Namen Jehova oder der Herr selbst verstanden wurde, und Er so genannt wurde, wenn sie Versuchungen bestanden, darum nahm Jehova oder der Herr diesen Namen an bei Abraham, wie klar wird aus 1.Mose 17/1, und auch bei Jakob: 1.Mose 35/11.

Dass nicht nur die Versuchung, sondern auch der Trost durch Schaddai bezeichnet wird, hat den Grund, weil nach allen geistigen Versuchungen wieder Trost folgt. (HG 5628, 3667)

Hieraus kann man erkennen, wie Abraham in seiner Jugend beschaffen war, dass er nämlich war wie andere Heiden, ein Götzendiener, und dass er, auch noch jetzt, als er schon im Lande Kanaan war, noch nicht aus dem Sinn geschlagen hatte den Gott Schaddai, durch den der Name des Gottes Abrams im Buchstabensinn bezeichnet wird, und dass ihnen, nämlich Abraham, Isaak und Jakob, wie dies aus der angeführten Stelle 2.Mose 6/3 hervorgeht, unter jenem Namen desselben der Herr zuerst vorgestellt wurde.

Dass der Herr ihnen zuerst unter dem Namen Schaddai vorgestellt werden wollte, geschah darum, weil der Herr nicht plötzlich, noch weniger im Augenblick, den jemanden von Kindheit an eingepflanzten Gottesdienst zerstören will, denn das hieße die Wurzel ausraufen, und so das tief eingeprägte Heilige der Anbetung und des Gottesdienstes zerstören, das der Herr niemals bricht, sondern lenkt. Das von Kindheit an eingewurzelte Heilige hat das an sich, dass es keine Gewalt leidet, sondern nur ein sanftes und mildes Lenken. Das gleiche geschieht mit den Heiden, die bei Leibesleben Götzen verehrt, und doch in tätiger Liebe zueinander gelebt hatten. Das Heilige ihres Gottesdienstes wird, weil es von ihrer Kindheit her eingewurzelt ist, im anderen Leben nicht augenblicklich abgetan, sondern allmählich; denn solchen, die in tätiger Liebe gegeneinander gelebt haben, kann Gutes und Wahres des Glaubens leicht eingepflanzt werden, das sie dann nachher mit Freuden aufnehmen; denn die Liebestätigkeit ist der eigentliche Boden: so geschah es mit Abraham, Isaak, und Jakob, dass nämlich der Herr duldete, dass sie den Namen des Gottes Schaddai behielten, ja, dass Er sogar so weit ging, zu sagen, Er sei der Gott Schaddai; und zwar dies wegen dessen Bedeutung: die Ausleger geben Schaddai wieder durch den Allmächtigen, andere durch den Blitzenden; allein eigentlich bedeutet er den Versucher, und den nach den Versuchungen Wohltuenden, wie dies bei Hiob hervorgeht, der, weil er in Versuchungen war, seiner so oft gedenkt. ... Dies kann man auch erkennen aus dem Wort Schaddai selbst, welches bedeutet Verwüstung, somit Versuchung; denn die Versuchung ist eine Art von Verwüstung. Weil Er so für den Gott des Wahren gehalten wurde, (denn Verwüstung, Versuchung, Züchtigung und Schelten, ist durchaus nicht Sache des Guten, sondern des Wahren;) und weil dem Abraham, Isaak und Jakob durch ihn der Herr vorgestellt wurde, so wurde der Name beibehalten, auch bei den Propheten, bei denen jedoch unter Schaddai das Wahre verstanden wird. (HG 1992)

"Und Er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters", 1.Mose 46/3. ... In der Grundsprache wird Gott an der ersten Stelle in der Einzahl genannt, an der zweiten Stelle aber in der Mehrzahl, nämlich an der ersten EL, an der zweiten ELoHiM, und zwar deshalb, weil durch Gott an der ersten Stelle bezeichnet wird, dass Gott Einer und der Alleinige ist, und durch Gott an der zweiten, dass Ihm mehrere Attribute zukommen, daher der Name Elohim oder Gott in der Mehrheit, wie im Worte beinahe allenthalben. Weil Ihm mehrere Attribute zukommen und die Alte Kirche jeder derselben einen Namen beilegte, deshalb glaubten die Nachkommen, bei denen die Wissenschaft solcher Dinge verlorengegangen war, dass es mehrere Götter gebe, und die Familien wählten sich einen von ihnen zu ihrem Gott, wie Abraham den Gott Schaddai; Isaak den Gott, welcher Pachad oder die Furcht (das ist der Furchtbare) genannt wurde, und weil der Gott eines jeden eines von den göttlichen Attributen war, deshalb sprach Gott zu Abraham: "Ich bin der Gott Schaddai": l.Mose 17/1; und hier zu Jakob: "Ich bin der Gott deines Vaters". (HG 6003)

"Und brachte Opfer dar dem Gotte seines Vaters Isaak", l.Mose 46/1. ... Dass Jakob dem Gotte seines Vaters Isaak Opfer darbrachte, zeigt an, welcher Art die Väter des jüdischen und israelitischen Volkes waren, dass nämlich jeder derselben seinen eigenen Gott verehrte. Dass Isaak einen anderen Gott hatte als Jakob, geht daraus hervor, dass dieser ihm Opfer darbrachte, und dass ihm in nächtlichen Gesichten gesagt wurde: "Ich bin Gott, der Gott deines Vaters", und auch daraus, dass er bei demselben schwur, worüber l.Mose 31/53: "Der Gott Abrahams und der Gott Nahors mögen richten zwischen uns, der Gott ihres Vaters; dann schwur Jakob bei der Furcht (d.h. bei dem Gegenstande der Furcht, d.i. bei der Religion oder dem Gotte) seines Vaters Isaaks". Auch ist es klar, dass Jakob im Anfang Jehova nicht anerkannt hatte, denn er sprach: "Wird Gott mit mir sein und mich behüten auf diesem Wege, den ich wandle, und mir Brot geben zu essen und ein Kleid anzuziehen, und werde ich wiederkommen im Frieden zum Hause meines Vaters, dann soll Jehova mir zum Gott sein": 1.Mose 28/20,21; somit erkannte er Jehova nur bedingungsweise an.

Es war ihre Sitte, die Götter ihrer Väter anzuerkennen, aber den eigenen noch besonders. Das hatten sie von ihren Vätern in Syrien; denn Therach, der Vater Abrahams, und auch selbst Abraham beteten dort andere Götter an als Jehova. Ihre Nachkommen, die Jakob und Israel genannt wurden, waren daher von einer solchen Gemütsart, dass sie mit dem Herzen die Götter der Heiden verehrten und Jehova nur mit dem Munde und nur dem Namen nach; von solcher Art waren sie deshalb, weil sie bloß im Äußerlichen, ohne irgendein Inneres waren; und diejenigen, die so geartet sind, können gar nicht anders als glauben, dass der Gottesdienst nur im Nennen ihres Gottes bestehe und im Sagen, dass Er ihr Gott sei, und dies nur, solange Er ihnen Gutes erweist. Ferner, dass der Gottesdienst keineswegs im Leben der Liebestätigkeit und des Glaubens bestehe. (HG 5998)

Der Familie Abrahams aber wurde zur Pflicht gemacht, dass sie Jehova als ihren Gott anerkennen sollte; aber gleichwohl erkannten sie Ihn nicht anders an als wie einen anderen Gott, durch den sie sich von den Heiden unterschieden, somit bloß dem Namen nach, deswegen fielen sie auch so oft ab zu anderen Göttern, wie aus den historischen Teilen des Wortes klar erkannt werden kann. (HG 4208)

Der Name und die Verehrung Jehovas ging bei den Nachkommen Jakobs in Ägypten nochmals verloren

Jakobs Nachkommen in Ägypten hatten mit dem äußeren Gottesdienst auch dies verloren, dass ihr Gott Jehova genannt werde, sogar Moses selbst; daher sie zu allererst belehrt wurden, dass Jehova der Gott der Hebräer sei, und der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. ... Dass Jakobs Nachkommen in Ägypten mit dem Gottesdienst auch den Namen Jehovas verloren hatten, kann man aus folgendem erkennen:

2.Mose 3/13-15: "Moses sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Söhnen Israels komme, und zu ihnen sage: der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie zu mir sagen werden, welches ist Sein Name, was soll ich zu ihnen sagen? und Gott sprach zu Moses: Ich Bin Der Ich Bin, und Er sprach: so sollst du sprechen zu den Söhnen Israels, Der Ich Bin hat mich zu euch gesandt; und weiter sprach Gott zu Moses: So sollst du sagen zu den Söhnen Israels: Jehova, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt, dies Mein Name in Ewigkeit": hieraus ist offenbar, dass auch Moses ihn nicht wusste, und dass sie von den übrigen unterschieden werden sollten durch den Namen Jehovas, des Gottes der Hebräer. (HG 1343)

"Und [wenn] sie sagen zu mir: Welches ist Sein Name? Was soll ich ihnen sagen?", 2.Mose 3/13.

Daraus, dass Moses fragte, geht hervor, welcher Art die Nachkommenschaft aus Jakob war, dass sie nämlich nicht bloß den Namen Jehovas vergessen hatten, sondern auch mehrere Götter anerkannten, von denen der eine größer sei als der andere. Das war der Grund, warum sie Seinen Namen wissen wollten; auch glaubten sie, es sei genug, Gott dem Namen nach anzuerkennen.

Die Nachkommen Jakobs waren von solcher Beschaffenheit, weil sie bloß im Äußeren ohne Inneres waren; und die ohne Inneres sind, können keine andere Meinung von Gott haben, weil sie gar kein Licht aus dem Himmel, das ihr Inwendigeres erleuchten sollte, aufnehmen können. Damit sie daher den Jehova anerkennen möchten, wurde ihnen gesagt, dass der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs erschienen sei, und dass dieser den Moses gesandt habe; so wurden sie zur Anerkennung Jehovas durch blinde Verehrung für ihre Väter, nicht aber durch ein inwendiges Innewerden veranlasst. Es war auch für die ses Volk genügend, den Jehova nur dem Namen nach zu verehren, weil sie nichts anderes als das Äußere der Kirche aufnehmen konnten, somit das, was das Inwendige derselben nur vorbildete. Dieses wurde denn auch bei ihnen so angeordnet, damit das, was sie vorbildeten, sich im Himmel in der inwendigen Form darstellte, und hierdurch doch eine gewisse Verbindung des Himmels mit dem Menschen stattfände. (HG 6877)

Weshalb der Opferdienst, der an sich vor dem Herrn nicht angenehm ist, doch den Kindern Israels befohlen wurde

Dass Jakobs Nachkommen, ehe sie aus Ägypten zogen, somit ehe die Opfer durch Moses auf dem Berge Sinai geboten wurden, darin waren, kann man erkennen aus 2.Mose 5/3; 10/25,27; 18/12; 24/4,5; hauptsächlich aus ihrem Götzendienst vor dem goldenen Kalb, wovon es heißt bei 2.Mose 32/5,6: "Aaron baute einen Altar vor dem Kalb, und Aaron rief aus, und sprach: Ein Fest Jehovas ist morgen; und sie standen früh auf am folgenden Tag, und opferten Brandopfer, und brachten herzu Friedopfer; und das Volk setzte sich zu essen und zu trinken, und sie standen auf zu spielen": und dies geschah, als Moses auf dem Berge Sinai war, und somit ehe das Gebot vom Altar und von den Opfern zu ihnen gekommen war. Dies Gebot kam deswegen, weil der Opferdienst bei ihnen, wie bei den Heiden, in einen abgöttischen verwandelt worden war, und sie von diesem Dienst nicht abgebracht werden konnten, weil sie eine besondere Heiligkeit darein setzten, und was einmal als heilig von Kindheit an eingepflanzt worden ist, zumal von den Eltern her, und so eingewurzelt ist, das wird, wenn es nicht geradezu gegen die Ordnung ist, vom Herrn niemals gebrochen, sondern gelenkt. Dies war der Grund, warum vorgeschrieben wurde, sie sollen so eingerichtet werden wie man in den Büchern Mose liest.

Dass die Opfer dem Jehova durchaus nicht angenehm waren, und dass sie somit nur zugelassen und geduldet wurden aus dem angegebenen Grunde, geht hervor deutlich bei den Propheten:

Jerem.7/21-23: "Es sprach Jehova Zebaoth, der Gott Israels: Füget nur eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern, und esset Fleisch! Ich habe mit euren Vätern nicht geredet, und ihnen nicht geboten an dem Tage, da Ich sie ausführte aus Ägypterland, in Betreff von Brandopfer und von Schlachtopfer, sondern dies gebot Ich ihnen, und sprach: Gehorchet Meiner Stimme, so will Ich euch Gott sein".

Ps.40/7,9: "Jehova, Schlachtopfer und Speisopfer hast Du nicht gewollt, Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht begehrt, zu tun Deinen Willen, mein Gott, hat mich verlangt".

Ps.51/18,19: "Du hast nicht Lust am Schlachtopfer, dass ich es gebe, Brandopfer nimmst Du nicht gnädig an; die Opfer Gottes sind: ein zerknirschter Geist".

Ps.50/9,13,14; 107/21,22; 116/17; 5.Mose 23/19: "Ich will nicht aus deinem Hause Stiere nehmen, nicht aus deinen Ställen Böcke, opfere Gott Dank".

Hos.6/6: "Barmherzigkeit will Ich, und nicht Opfer, und Erkenntnis Gottes mehr, denn Brandopfer".

Samuel sprach zu Saul 1.Sam.15/22: "Hat Jehova Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern? siehe, folgsam sein ist besser als Opfer, Gehorsam besser als das Fett von Widdern".

Micha 6/6-8: "Worin soll ich zuvorkommen dem Jehova, mich bücken vor dem Gott der Höhe? soll ich Ihm zuvorkommen mit Brandopfern, mit Kälbern, den Söhnen eines Jahres? wird Jehova Wohlgefallen haben an Tausenden von Widdern, an Myriaden von Strömen Öls? Er hat dir kund getan, o Mensch, was gut ist, und was fordert Jehova von dir, nur Recht tun, und Barmherzigkeit lieben, und sich demütigen, wandelnd vor deinem Gott".

Hieraus ist nun klar, dass die Opfer nicht geboten, sondern zugelassen wurden; sodann dass bei den Opfern auf nichts anderes, als auf das Innere gesehen wurde: und dass das Innere es war, und nicht das Äußere, was wohlgefiel. Daher auch der Herr jene abschaffte, wie auch vorhergesagt wurde durch Dan.9/27 mit den Worten: "In der Mitte der Woche wird Er das Schlacht- und Speisopfer aufhören lassen". (HG 2180)

Die Zeremonien der Alten Kirche wurden in der israelitischen Kirche wiederhergestellt

Die Gebräuche und Satzungen, die den Nachkommen Jakobs durch Moses befohlen wurden, waren nicht neu, sondern waren früher in den alten Kirchen, und wurden nur wieder hergestellt bei den Söhnen Jakobs. Sie wurden wieder hergestellt, weil sie bei anderen Völkerschaften in Abgötterei und in Ägypten, sowie in Babel in Zaubereien verwandelt wurden. (HG 6846)

Hinsichtlich dessen, dass diese neue Kirche, die bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, dem äußeren Ansehen nach der Alten ähnlich erschien, musst man wissen, dass die Satzungen, Rechte und Gesetze, die dem israelitischen und jüdischen Volke von Moses gegeben wurden, den Satzungen, Rechten und Gesetzen, die in der Alten Kirche herrschten, nicht unähnlich waren, z.B. über die Verlobungen und Ehen, über die Dienstboten, über die Tiere, die zur Speise tauglich oder untauglich waren, über die Reinigungen, über die Feste, die Tabernakel, das ewige Feuer, und über anderes mehr; so auch die Satzungen von den Altären, den Brandopfern, Schlachtopfern, Trankopfern, die in der zweiten Alten Kirche, die von Eber abstammte, angenommen waren. Dass diese schon früher bekannt waren, als sie diesem Volke befohlen wurden, geht hervor deutlich aus den historischen Teilen des Wortes, so z.B. in Betreff dessen, dass Altäre, Brandopfer und Schlachtopfer bekannt waren, wird von Bileam berichtet, dass er befohlen habe, man solle sieben Altäre errichten, und auf ihnen Brandopfer und Schlachtopfer von jungen Rindern und Widdern darbringen: 4.Mose 23/1,2, 14,15,29; und außerdem von den Heiden an vielen Orten, dass sie deren Altäre zerstören sollten; und auch von den Propheten Baals, dass sie opferten und Elias sie tötete.

Hieraus kann man deutlich erkennen, dass die Opfer, die dem Volke Jakobs befohlen wurden, nicht neu waren; und so auch nicht die übrigen Satzungen, Rechte und Gesetze. Aber weil diese Dinge bei den Heiden götzendienerisch wurden, vorzüglich dadurch, dass sie durch dieselben irgendeinen unheiligen Gott anbeteten, und so die Dinge, die Göttliches vorbildeten, zum Höllischen hinwendeten, abgesehen davon, dass sie noch mehreres hinzufügten, deshalb wurden, damit der vorbildliche Gottesdienst, welcher der Alten Kirche eigen war, wieder hergestellt würde, ebendieselben Satzungen wieder eingeführt.

Hieraus kann man ersehen, dass diese neue Kirche, die bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, dem äußeren Ansehen nach der Alten ähnlich erschien. (HG 4449)

Die Vorbilder, die bei den Nachkommen Jakobs eingesetzt worden sind, waren den in der Alten Kirche vorhandenen nicht ganz gleich, sie waren größtenteils denjenigen gleich, die in der von Eber gestifteten Kirche waren, welche die hebräische Kirche hieß. In dieser waren mehrere neue Gottesdienste, z.B. Brandopfer und Schlachtopfer, die in der Alten Kirche unbekannt waren, außer anderem. Mit diesen Vorbildern war das Inwendige der Kirche nicht so verbunden wie mit den Vorbildern der Alten Kirche. (HG 4874)

Wann die Kinder Israels erstmals eine Kirche bildeten

Die Söhne Jakobs selbst bildeten keine Kirche, sondern ihre Nachkommen, und zwar nicht früher, als bis sie aus Ägypten auszogen, in der Wirklichkeit aber nicht früher, als bis sie in das Land Kanaan kamen. (HG 4430)

Die ägyptischen Hieroglyphen waren verdrehte Vorbilder der Alten Kirche

Und Pharao sprach: ... "Ich kenne den Jehova nicht", 2.Mose 5/2.

Die Ägypter kannten Jehova von Alters her, aus dem Grund, weil die Alte Kirche auch in Ägypten gewesen war, wie man offenbar daraus erkennen kann, dass sie die Kenntnis der Vorbilder und Bezeichnungen jener Kirche hatten. Die ägyptischen Hieroglyphen sind nichts anderes, denn durch sie wurden geistige Dinge bezeichnet. Auch wussten sie, dass sie wirklich Entsprechungen waren, und weil sie anfingen, solche bei ihrem Gottesdienst zu brauchen, und sie zu verehren, und zuletzt auch in Zaubereien zu verwandeln, und sich dadurch der teuflischen Rotte in der Hölle anzuschließen, deshalb zerstörten sie die Alte Kirche bei sich ganz und gar. Daher kommt es, dass durch die Ägypter im Wort das verkehrte Wissenschaftliche der Kirche bezeichnet wird, wie auch das Falsche, das gegen die Wahrheiten der Kirche ist.

Als in Ägypten auf solche Weise die Gottesverehrung verkehrt war, da durften sie auch Jehova nicht mehr verehren, und zuletzt nicht einmal wissen, dass Jehova der Gott der Alten Kirche war, und zwar deswegen, damit sie den Namen Jehovas nicht entweihen möchten. (HG 7097)






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Kapitel 19
Die dritte oder israelitische Kirche

Allgemeines

Die dritte Kirche war die israelitische und nahm ihren Anfang mit der Verkündigung der Zehn Gebote auf dem Berge Sinai und setzte sich fort durch das von Moses und den Propheten niedergeschriebene Wort, und ward vollendet oder endigte sich durch die Entweihungen des Wortes, deren Fülle war zur Zeit, da der Herr in die Welt kam, daher sie Ihn, Der das Wort selbst war, kreuzigten. (WCR 760)

Die israelitische Kirche verehrte Jehova, Der nach 2.Mose 3 3/18-23 an sich ein unsichtbarer Gott ist, jedoch unter menschlicher Gestalt, die Jehova Gott mittels eines Engels anzog, und in der Er Moses, Abraham, Sarah, Hagar, Gideon, Josua und zuweilen auch den Propheten erschien. Diese Menschengestalt bildete diejenige des Herrn vor, Der da kommen sollte, und aufgrund dieser Vorbildung waren auch alle Dinge ihrer Kirche im allgemeinen wie im besonderen vorbildend geworden. Es ist ja bekannt, dass die Opfer und übrigen Dinge ihres Gottesdienstes den Herrn vorbildeten, Der da kommen sollte, und dass sie nach Seinem Kommen abgeschafft wurden. (WCR 786)

Dieselbe war keine wahre, sondern nur das Vorbildende einer Kirche

Eine lediglich vorbildliche Kirche ist einer Kirche ähnlich, aber nicht die Kirche. (HG 3480)

Die bei den Juden errichtete Kirche war nicht Kirche in Beziehung auf sie selbst, sondern nur ein Vorbild der Kirche; denn damit eine Kirche da sei, musst bei dem Menschen der Kirche Glaube an den Herrn sein und auch Liebe zu Ihm, wie auch Liebe gegen den Nächsten; diese Dinge bilden die Kirche. Sie waren aber nicht bei dem Volke, das Jakob genannt wurde, denn dieses erkannte den Herrn nicht an, somit wollte es auch nichts vom Glauben an Ihn und noch weniger von der Liebe zu Ihm oder zum Nächsten hören; denn es war in der Selbstliebe und Weltliebe, welche Arten der Liebe ganz und gar der Liebe zum Herrn und der Liebe zum Nächsten entgegengesetzt sind. Ein solches Wesen war bei diesem Volke eingewurzelt von ihren ersten Eltern (Stammvätern) her. Daher kommt es, dass bei diesem Volke keine (wahre) Kirche errichtet sondern nur das, was zur Kirche gehört, vorgebildet werden konnte.

Eine Kirche wird vorgebildet, wenn der Mensch den Gottesdienst in äußerliche Dinge setzt, aber in solche, die den himmlischen Dingen entsprechen, alsdann wird durch das Äußere das Innere vorgebildet, und das Innere tritt im Himmel hervor, wodurch dann eine Verbindung stattfindet.

Damit nun das Volk der Israeliten (die Kirche) vorbilden konnte, wurde das Innere derselben, weil es ohne Glauben und ohne Liebe zum Himmel und zugleich voller Eigenliebe und Weltliebe war, umhüllt. Auf diese Weise konnte das Äußere mit den Geistern, und durch diese mit den Engeln ohne das Innere in Verbindung treten. Wäre daher ihr Inneres nicht verhüllt worden, so wäre auch dieses an den Tag getreten, und dann wäre das Vorbildliche zugrunde gegangen, weil Hässliches hervorgebrochen und [alles] befleckt [und verunreinigt] hätte. Dieses Volk konnte mehr als jedes andere so umhüllt werden, weil es mehr als die anderen das Äußere anbetete und in dieses das Heilige, ja sogar das Göttliche setzte. (HG 8788)

Der Unterschied zwischen einer vorbildlichen Kircheund dem Vorbilde einer Kirche

Eine vorbildliche Kirche ist vorhanden, wenn ein innerer Gottesdienst im äußeren ist, das Vorbild der Kirche aber ist da, wenn kein innerer Gottesdienst, gleichwohl aber ein äußerer vorhanden ist. In beiden ist fast das gleiche äußere Ritual, nämlich die gleichen Satzungen, die gleichen Gesetze und die gleichen Vorschriften, aber in der vorbildlichen Kirche entsprechen die äußeren Dinge den inneren, so dass sie eins ausmachen, aber bei dem Vorbilde der Kirche gibt es keine Entsprechung, weil die äußeren Dinge entweder ohne die inneren sind, oder nicht mit ihnen übereinstimmen. In der vorbildlichen Kirche ist die himmlische und geistige Liebe die Hauptsache, aber in dem Vorbild der Kirche ist die körperliche und weltliche Liebe die Hauptsache. Die himmlische und geistige Liebe ist das Innere selbst, aber wo keine himmlische und geistige Liebe, sondern nur körperliche und weltliche, da ist das Äußere ohne das Innere.

Die Alte Kirche, die nach der Sintflut war, war eine vorbildliche Kirche, aber die, welche bei den Nachkommen Jakobs errichtet wurde, war nur das Vorbild einer Kirche; damit aber der Unterschied klar werde, soll es durch Beispiele erläutert werden:

In der vorbildlichen Kirche war der Gottesdienst auf den Bergen, weil Berge die himmlische Liebe und im höchsten Sinn den Herrn bezeichneten; und wenn sie auf den Bergen ihren Gottesdienst hielten, waren sie in ihrem Heiligen, weil dann zugleich in himmlischer Liebe. In der vorbildlichen Kirche war auch der Gottesdienst in Hainen, weil die Haine die geistige Liebe und im höchsten Sinn den Herrn in Betreff dieser Liebe bezeichneten; und wann sie ihren Gottesdienst in Hainen hielten, waren sie in ihrem Heiligen, weil dann zugleich in geistiger Liebe. In der vorbildlichen Kirche wandten sie, wenn sie Gottesdienst hielten, ihr Angesicht gegen Aufgang der Sonne, weil durch den Aufgang der Sonne auch die himmlische Liebe bezeichnet wurde; auch wenn sie zum Mond aufblickten, wurden sie gleicherweise von heiliger Ehrfurcht erfüllt, weil der Mond die geistige Liebe bezeichnete; ebenso, wenn sie zu dem Sternenhimmel aufblickten, weil dieser den Engelshimmel oder das Reich des Herrn bezeichnete. In der vorbildlichen Kirche hatten sie Zelte oder Hütten, und in diesen einen Gottesdienst, und zwar einen heiligen, weil Zelte oder Hütten das Heilige der Liebe und des Gottesdienstes bedeuteten; so bei unzähligen anderen Dingen.

Im Vorbilde der Kirche war zwar auch im Anfang der Gottesdienst auf gleiche Weise auf den Bergen und auch in Hainen; ferner war auch hier der Hinblick gegen Aufgang der Sonne, sowie auch zum Monde und zu den Gestirnen, desgleichen auch ein Gottesdienst in Zelten und Hütten, aber weil sie in einem äußeren Gottesdienst waren, ohne den inneren, oder in körperlicher und weltlicher Liebe, nicht aber in himmlischer und geistiger Liebe, und so die Berge selbst und die Haine anbeteten, dann auch die Sonne, den Mond und die Gestirne, sowie auch ihre Zelte oder Hütten, und daher ihre Gebräuche, die in der Alten Kirche heilig gewesen waren, götzendienerisch machten, deshalb wurden sie beschränkt auf das Allgemeine, nämlich auf den Berg, wo Jerusalem lag, und zuletzt wo Zion, und auf den Aufgang der Sonne da und vom Tempel aus. Ferner auch auf das gemeinsame Zelt, welches das Zelt der Zusammenkunft (Stiftshütte) genannt wurde, und endlich auf die Bundeslade im Tempel; und dies deswegen, damit ein Vorbild der Kirche vorhanden war, wenn sie im äußeren Heiligen waren, sonst würden sie das Heilige entweiht haben.

Hieraus kann man nun erkennen, welcher Unterschied zwischen einer vorbildlichen Kirche und einem Vorbild der Kirche besteht. Im allgemeinen nämlich der, dass die, welche der vorbildlichen Kirche angehörten, Gemeinschaft hatten mit den drei Himmeln, in Ansehung des Inneren, denen das Äußere zur Grundlage diente. Die aber, die im Vorbild der Kirche waren, keine Gemeinschaft mit den Himmeln in Betreff des Inneren hatten; das Äußere aber, in dem sie gehalten wurden, gleichwohl als Grundlage dienen konnte, und zwar wunderbarerweise vermöge der göttlichen Vorsehung des Herrn deswegen, damit einige Verbindung zwischen dem Himmel und dem Menschen gewissermaßen durch das Abbild der Kirche bestehen konnte; denn ohne Verbindung des Himmels mit dem Menschen durch eine Art von Kirche würde das menschliche Geschlecht zugrunde gehen. (HG 4288)

Das bloß Vorbildliche einer Kirche konnte nicht eingerichtet werden, bis alle Kenntnisse innerer Dingen verlorengegangen waren

Das [ledigliche] Vorbild der Kirche konnte bei ihnen nicht früher eingerichtet werden, als bis sie völlig verlorengegangen waren, d.h., bis sie keine Kenntnis der inneren Dinge hatten; denn wenn sie die Erkenntnis der inneren Dinge gehabt hätten, so hätten sie von denselben angeregt werden können, und würden sie dann entweiht haben, denn das Heilige, d.h. das innere Wahre und Gute kann nur von denen entweiht werden, die es wissen und anerkennen, und mehr noch von denen, die davon angeregt werden, nicht aber von denen, die es nicht anerkennen. ...

Der Gottesdienst wird ein äußerlicher, damit man das Innere nicht entweihe. Weshalb den Juden die inneren Wahrheiten nicht entdeckt wurden. Deswegen wurde vom Herrn vorgesehen, dass das echte Vorbildliche der Kirche, d.h. das Innere von Jakobs Nachkommen genommen wurde, bevor sie in die Vorbildungen des Landes Kanaan kamen, und zwar so sehr, dass sie gar nichts vom Herrn wussten. Sie glaubten zwar, dass der Messias in die Welt kommen werde, aber zu dem Zwecke, um sie zur Herrlichkeit und zum Vorrang über alle Völker der Erde zu erheben, nicht aber, damit er ihre Seelen in Ewigkeit beselige, ja sie wussten nicht einmal etwas vom himmlischen Reich, noch von dem Leben nach dem Tode, nicht einmal von der Liebestätigkeit und dem Glauben.

Damit sie in solche Unwissenheit versetzt würden, wurden sie einige hundert Jahre in Ägypten festgehalten, und als sie von dort zurückgerufen wurden, wussten sie selbst den Namen Jehovas nicht: 2.Mose 3/12-14; und außerdem verlorensie allen Gottesdienst der vorbildlichen Kirche, und zwar so sehr, dass sie, nachdem die Vorschriften der Zehn Gebote vor ihnen vom Berge Sinai verkündigt worden waren, nach Verlauf eines Monats zum ägyptischen Gottesdienst zurückkehrten, der in der Verehrung des goldenen Kalbes bestand: 2.Mose Kapitel 32. Und weil das Volk, das aus Ägypten geführt worden, so beschaffen war, deshalb kamen alle in der Wüste um.

Es wurde nichts weiter von ihnen gefordert, als dass sie die Gebote und Vorschriften in der äußeren Form beobachten sollten, denn darin bestand das Leben in dem Vorbild der Kirche. Aber auch dazu konnten diejenigen nicht gebracht werden, die in Ägypten aufgewachsen waren, sondern nur, wiewohl mit Not, ihre Kinder, im Anfang durch Wunder, und nachher durch Furcht und Gefangenschaft, wie aus den Büchern Josuas und der Richter hervorgeht.

Hieraus kann man erkennen, dass alles echte oder innere Vorbildliche der Kirche von ihnen wich, bevor sie in das Land Kanaan kamen, wo das äußerlich Vorbildliche der Kirche bei ihnen in voller Gestalt anfing; denn das Land Kanaan war ganz besonders das Land, wo die Vorbilder der Kirche dargestellt werden konnten, denn alle Orte und alle Grenzen waren daselbst von alten Zeiten her vorbildlich. (HG 4289)

Die jüdische Kirche mit allem, was zu ihr gehört, war ein Vorbild aller Dinge der Kirche im Himmel und auf Erden

Dass aus der Abgötterei eine vorbildliche Kirche geworden ist, kann niemand wissen, wenn er nicht weiß, was das Vorbildliche ist. Was in der jüdischen Kirche vorgebildet wurde, und was im Wort, ist der Herr und Sein Reich, mithin Himmlisches der Liebe und Geistiges des Glaubens; dies ist es, was vorgebildet wird, außer mehrerem, was dazu gehört, wie alles, was Sache der Kirche ist. Die Vorbilder sind entweder Personen oder Sachen, die in der Welt oder auch über der Erde sind; kurz alles, was Gegenstand der Sinne ist, so dass es kaum einen Gegenstand gibt, der nicht vorbildend sein könnte; aber das allgemeine Gesetz der Vorbildung ist, dass gar nicht zurückgesehen wird auf die Person oder auf die Sache, die vorbildet, sondern auf dasjenige selbst, was vorgebildet wird; wie z.B.: Ein jeder König, wer er auch war, in Juda und Israel, ja in Ägypten und anderwärts, konnte den Herrn vorbilden; ihr Königtum selbst ist das Vorbildliche; so konnte es der allerschlimmste König, wie Pharao, der den Joseph über das Land Ägypten erhöhte, Nebukadnezar in Babel: Dan.2/37,38, Saul und die übrigen Könige Jehudahs und Israels, mochten sie sein wie sie wollten; die Salbung selbst, von der sie "Gesalbte Jehovas" genannt wurden, schließt dies in sich. Ebenso alle Priester, so viele es immer waren, bildeten den Herrn vor, das Priestertum selbst ist das Vorbildliche. Die Priester, die böse und unrein waren, in gleicher Weise: weil nämlich bei den Vorbildern gar nicht reflektiert wurde auf die Person, wie sie beschaffen war.

Und nicht allein Menschen bildeten vor, sondern auch Tiere, wie z.B. alle, die geopfert wurden; die Lämmer und Schafe bildeten Himmlisches vor, die Tauben und Turteltauben Geistiges; die Widder, Böcke, Farren und Rinder, ebenso, aber Himmlisches und Geistiges von mehr niederer Art. Und, wie gesagt, nicht allein Beseeltes bildete vor, sondern auch Unbeseeltes, wie z.B. der Altar, ja die Steine des Altars, sodann die Lade und das Zelt mit allem, was daselbst war, wie auch der Tempel mit allem, was darin war, wie dies jedem bekannt sein kann, so die Leuchter, die Brote, die Kleider Aarons: und nicht allein diese Dinge waren vorbildlich, sondern auch alle Gebräuche, die in der jüdischen Kirche waren.

In den alten Kirchen erstreckten sich die Vorbilder auf alle Gegenstände der Sinne, wie auf die Berge und Hügel, auf die Täler, Ebenen, Flüsse, Bäche, Quellen, Zisternen, auf die Haine, auf die Bäume im allgemeinen und auf jeden Baum im besonderen, so sehr, dass ein jeder Baum etwas Gewisses bezeichnete, was dann nachher, als die bezeichnende Kirche aufhörte, vorbildlich wurde. Hieraus kann man erkennen, was unter den Vorbildern verstanden wird, und weil nicht allein durch Menschen, wer und wie beschaffen sie auch immer sein mochten, sondern auch durch Tiere, sodann auch durch Unbeseeltes, himmlische und geistige Dinge vorgebildet werden konnten, solche nämlich, die zum Reich des Herrn in den Himmeln, und die zum Reich des Herrn auf Erden gehören, so geht hieraus hervor, was die vorbildliche Kirche ist.

Mit den Vorbildern hatte es die Bewandtnis, dass vor den Geistern und Engeln alles heilig erschien, was gemäß den befohlenen Gebräuchen geschah, so z.B. wenn der Hohepriester sich mit Wasser gewaschen hatte, mit priesterlichem Gewand bekleidet diente, vor den angezündeten Lichtern stand, mochte er nun gewesen sein wie er wollte, wenn auch sogar der Allerunreinste und in seinem Herzen ein Götzendiener; so auch die übrigen Priester. Denn, wie gesagt, bei den Vorbildern wurde nicht reflektiert auf die Person, sondern auf dasjenige selbst, was vorgebildet wurde, ganz abgesehen von der Person, wie auch abgesehen von den Rindern, Farren, Lämmern, die geopfert wurden, oder von dem Blut, das um den Altar gesprengt wurde, wie auch abgesehen vom Altar selbst, und so fort.

Diese vorbildliche Kirche wurde gegründet, nachdem aller innere Gottesdienst verlorengegangen, und nachdem er nicht bloß ganz äußerlich, sondern auch abgöttisch geworden war, und zwar aus dem Grunde, damit einige Verbindung des Himmels mit der Erde, oder des Herrn durch den Himmel mit dem Menschen sein möchte; und dies, nachdem die Verbindung durch das Innere des Gottesdienstes verlorengegangen war. (HG 1361)

Damit bei ihnen eine Vorbildung der Kirche stattfinden konnte, wurden ihnen solche Satzungen und solche Gesetze durch eine deutliche Offenbarung gegeben, die durchaus vorbildlich waren. Daher konnten sie auch so lange vorbilden, als sie bei denselben blieben und sie genau beobachteten; sobald sie aber von ihnen abwichen, und zu den Satzungen und Gesetzen anderer Völker und besonders zur Verehrung eines anderen Gottes sich wandten, beraubten sie sich der Fähigkeit, vorzubilden, und deshalb wurden sie durch äußere Mittel, wie Gefangenschaft, Niederlagen, Drohungen, Wunder wieder zu ihren Gesetzen und vorbildlichen Satzungen zurückgeführt, nicht aber durch innere Mittel, wie die, welche einen inneren Gottesdienst im äußeren haben. (HG 4281)

Niemand, der gesund denkt, kann glauben, dass die verschiedenen Tiere, die geopfert wurden, nichts anderes zu bedeuten hatten, als eben Opfer, oder dass der Ochs und der Stier, oder das Kalb, das gleiche [bedeuteten], was das Schaf, der Bock, die Ziege und diese dasselbe, was das Lamm, und das gleiche die Turteltaube und die Jungen der Tauben, da doch ein jedes Tier seine besondere Bedeutung hatte. Dies kann man zur Genüge daraus erkennen, dass niemals das eine statt des anderen dargebracht wurde, und dass ausdrücklich genannt wurden, die bei den Brandopfern und den täglichen Cpfern, bei den Sabbat- und Festopfern, die bei den freiwilligen, den Gelübde- und Dankopfern, die bei den versöhnenden Schuld- und Sündopfern, die bei den Reinigungsopfern geopfert werden sollten; dies wäre gar nicht geschehen, wenn nicht etwas Besonderes durch ein jedes Tier vorgebildet und bezeichnet worden wäre. Was aber ein jedes insbesondere bedeutet, wäre zu umständlich hier zu erörtern; es genügt hier zu wissen, dass es himmlische Dinge sind, die durch die Tiere bezeichnet werden, und geistige durch die Vögel, und durch ein jedes etwas besonderes Himmlisches und Geistiges. Die jüdische Kirche selbst und alle zu ihr gehörigen Dinge waren Vorbildungen von solchem, was zum Reich des Herrn gehörte, in dem nichts als Himmlisches und Geistiges, d.h. nichts ist, als was der Liebe und dem Glauben angehört, wie man dies auch zur Genüge erkennen kann aus der Bedeutung der reinen und nützlichen Tiere, und weil dieselben in den ältesten Kirchen himmlisch Gutes bezeichneten, so sind sie nachher in der Kirche, als nur ein äußerer und zwar vorbildlicher Gottesdienst in Ansehen stand und anerkannt wurde, zu Vorbildungen geworden. (HG 1823)

Erläuterung des Wesens und Zwecks einer vorbildlichen Kirche

Es sind drei Himmel: der innerste oder dritte, der mittlere oder zweite, und der letzte oder erste. Im innersten Himmel regiert das Gute der Liebe zum Herrn, im mittleren Himmel regiert das Gute der Liebestätigkeit gegen den Nächsten, im letzten wird dasjenige vorgebildet, was im mittleren und innersten Himmel gedacht und gesagt wird und existiert. Die Vorbilder in demselben sind unzählig, z.B. Paradiese, Gärten, Wälder, Felder, Auen, sodann Städte, Paläste, Häuser, wie auch Schaf- und Rinderherden, sodann allerlei Gattungen von Tieren und Vögeln, und noch außerdem unzählig viele Dinge. Diese erscheinen daselbst vor den Augen der Engelsgeister klarer, als dergleichen Dinge im Mittagslicht auf Erden, und merkwürdigerweise wird auch wahrgenommen, was sie bedeuten.

Solche Dinge erschienen auch den Propheten, als ihr inneres Gesicht, welches das Gesicht des Geistes ist, geöffnet war: z.B. Pferde dem Sach. 6/1-9. Tiere, die Cherubim waren, und hernach der neue Tempel mit all seinem Zubehör: Hes.1/9,10,40-48; ein Leuchter, Throne, Tiere, die ebenfalls Cherubim waren, Pferde, das neue Jerusalem und mehreres andere dem Johannes, wovon in der Offenbarung. Ebenso feurige Rosse und Wagen dem Knaben des Elisa: 2.Kön.6/17. Dergleichen Dinge erscheinen fortwährend im Himmel vor den Augen der Geister und Engel, und sind natürliche Formen, in welche die inneren Dinge des Himmels auslaufen, und worin sie sich ausgestalten, und sich vor den Augen selbst sichtbar darstellen. Das sind die Vorbildungen.

Eine vorbildliche Kirche ist daher vorhanden, wenn die inneren heiligen Dinge, die der Liebe und dem Glauben vom Herrn und an den Herrn angehören, durch sichtbare Formen in der Welt dargestellt werden, wie in diesem Kapitel und in den folgenden durch die Lade, den Gnadenstuhl, die Cherubim, durch die Tische daselbst, durch den Leuchter und durch die übrigen Dinge der Hütte. Denn jene Hütte wurde so konstruiert, dass sie die drei Himmel und alles darin vorbildete; und zwar die Lade mit dem Zeugnis darin den innersten Himmel und den Herrn selbst in diesem. Deshalb wurde ihre Form dem Moses auf dem Berg gezeigt, wo dann Jehova sagte: "Sie sollten Ihm ein Heiligtum machen, auf dass Er in ihrer Mitte wohne": 2.Mose 25/8.

Ein jeder, der einigermaßen für ein innerliches Denken befähigt ist, kann merken, dass Jehova nicht in einem Zelt wohnen konnte, sondern im Himmel; und dass jenes Zelt nicht ein Heiligtum heißen kann, wenn es nicht den Himmel und die himmlischen und geistigen Dinge daselbst darstellt. Ein jeder möge bei sich denken, was wäre es für Jehova, den Schöpfer des Himmels und der Erde, zu wohnen in einer kleinen Wohnung, gemacht aus Holz, überzogen mit Gold und ringsumher bedeckt mit Teppichen, wenn nicht der Himmel und was zum Himmel gehört, in demselben seiner Form nach vorgebildet worden wäre? Denn was in seiner Form vorgebildet wird, das erscheint zwar ebenso im letzten oder ersten Himmel vor den Geistern daselbst, aber in den oberen Himmeln hat man ein innewerden dessen, was vorgebildet wird, das Himmlisches der Liebe zum Herrn und Geistiges des Glaubens an den Herrn ist. Solches war es, das den Himmel erfüllte, wenn Moses und das Volk im heiligen Äußeren waren, und jenes als die Wohnung Jehovas selbst anbeteten.

Hieraus wird klar, was das Vorbildliche ist, wie auch, dass dadurch der Himmel beim Menschen, somit der Herr gegenwärtig war. Daher wurde, als die alte Kirche aufhörte, beim israelitischen Volk eine vorbildliche Kirche errichtet, damit durch solche Dinge eine Verbindung des Himmels, und somit des Herrn mit dem Menschengeschlecht bestünde, denn ohne die Verbindung des Herrn durch den Himmel würde der Mensch zugrunde gehen, denn der Mensch hat durch diese Verbindung sein Leben. Jene Vorbilder waren aber nur äußere Mittel der Verbindung, mit denen der Herr auf wunderbare Weise den Himmel verband. Als aber auch die durch sie bewirkte Verbindung zugrunde ging, da kam der Herr in die Welt, und schloss das Innere selbst auf, das vorgebildet wurde, und dieses gehört der Liebe und dem Glauben an Ihn an. Dieses verbindet jetzt. Gleichwohl aber ist das einzige Mittel der Verbindung heutzutage das Wort, denn dieses ist so geschrieben, dass alles und jedes darin entspricht, und daher die göttlichen Dinge, die in den Himmeln sind, vorbildet und bezeichnet. (HG 9457)

Was unter der vorbildlichen Gegenwart des Herrn zu verstehen sei

Was es heißt, im Vorbildlichen gegenwärtig sein, soll mit wenigem gesagt werden: Der Mensch, der sich in körperlicher und weltlicher Liebe befindet, und nicht zugleich in geistiger oder himmlischer, hat keine anderen als böse Geister bei sich, auch wenn er im äußerlichen Heiligen ist, denn die guten Geister können bei einem solchen durchaus nicht anwesend sein. Sie bemerken nämlich sogleich, in welcher Liebe der Mensch ist; es ist die Sphäre, die von seinem Inneren ausgehaucht wird, welche die Geister ebenso deutlich wahrnehmen, wie der Mensch mit seinem Geruche widerliche und übelriechende Dinge wahrnimmt, die um ihn herum in der Luft sich bewegen; das Volk aber, von dem hier gehandelt wird, war in einem solchen Zustand in Ansehung des Guten und des Wahren, oder in Bezug auf die Liebe und den Glauben. Damit sie gleichwohl das Vorbildliche der Kirche darstellen konnten, wurde auf wunderbare Weise vom Herrn vorgesehen, dass, wenn sie im äußeren Heiligen waren, und auch alsdann von bösen Geistern umringt, gleichwohl das Heilige, in dem sie waren, zum Himmel erhoben werden konnte; aber dies vermittelst guter Geister und Engel, die nicht in ihnen, sondern außer ihnen waren; denn in ihnen war nichts als Leeres und Hässliches. Deswegen war keine Gemeinschaft mit den Menschen selbst möglich, sondern nur mit dem Heiligen, in dem sie waren, wenn sie die Satzungen und Gebote ausübten, die alle Vorbildungen des Geistigen und Himmlischen im Reiche des Herrn waren. Dies wird dadurch bezeichnet, dass der Herr bei diesem Volke im Vorbildlichen gegenwärtig war.

In anderer Weise aber ist der Herr gegenwärtig bei denen innerhalb der Kirche, die in geistiger Liebe und daher im Glauben sind. Bei ihnen sind gute Geister und Engel nicht nur im äußeren Gottesdienst, sondern auch zugleich im inneren, weshalb bei ihnen Verbindung des Himmels mit ihnen selbst möglich ist, denn der Herr fließt vermittelst des Himmels durch ihr Inneres in das Äußere ein. Diesen gereicht auch im anderen Leben das Heilige ihres Gottesdienstes zum Nutzen, nicht aber jenen.

Ebenso verhält es sich mit den Priestern und Ältesten, die das Heilige predigen, aber doch schlecht leben und schlecht glauben. Bei diesen sind auch keine guten Geister, sondern böse, auch wenn sie der äußeren Form nach in einem anscheinend heiligen Gottesdienst sich befinden, denn es ist die Eigenliebe und Weltliebe oder das Verlangen, Ehrenstellen zu erhaschen, und Gewinn und hierdurch Ruhm zu erlangen, das sie entflammt und die Liebe zum Heiligen äußerlich darstellt, und zwar bisweilen so sehr, dass nichts heuchlerisches wahrgenommen, und dann auch von ihnen selbst nicht geglaubt wird; während sie doch in der Mitte böser Geister sich befinden, die dann in einem gleichen Zustand sind, und antreiben und eingeben. Dass die bösen Geister in einem solchen Zustand sein können und dass sie darin sich befinden, wenn sie im Äußeren sind, und von der Liebe zu sich und zu der Welt angeregt werden, wurde mir aus vielfältiger Erfahrung zu wissen gegeben, worüber, vermöge der göttlichen Barmherzigkeit des Herrn, in dem, was am Ende der Kapitel folgen wird. Solche haben auch keine Gemeinschaft mit dem Himmel für sich, sondern diejenigen haben sie, die sie hören und die Worte aus ihrem Munde aufnehmen, wenn sie nämlich selbst in einen frommen und heiligen Inneren sind; denn es kommt nicht darauf an, von wem die Rede des Guten und Wahren ausströmt, wenn nur das Leben [des Sprechenden] nicht offenbar frevelhaft ist, denn das gibt Ärgernis.

Dass die von Jakob stammende Völkerschaft so beschaffen war, nämlich umgeben von bösen Geistern, und dass dennoch Gott bei ihnen in vorbildlicher Weise gegenwärtig war, kann man aus mehreren Stellen im Worte erkennen; denn sie verehrten keineswegs Jehova in ihrem Herzen: sobald die Wunder fehlten, wandten sie sich sogleich anderen Göttern zu, und wurden Götzendiener, was ein offenbarer Beweis war, dass sie andere Götter in ihrem Herzen verehrten und Jehova nur mit dem Munde bekannten, und zwar nur deswegen, damit sie die Größten sein und hervorragen möchten über alle Völker ringsumher. Dass dieses Volk von Herzen den ägyptischen Abgott verehrte und nur mit dem Munde Jehova der Wunder wegen bekannte, und unter ihnen Aaron selbst, geht deutlich hervor aus dem goldenen Kalbe, das Aaron ihnen machte und zwar nach Verlauf eines Monats, nachdem sie so große Wunder gesehen hatten am Berge Sinai, außer denen, die sie in Ägypten sahen, worüber 2.Mose Kapitel 32. Dass auch Aaron so beschaffen war, wird deutlich in 2.Mose 32/2-5, und besonders Vers 35; dann noch an vielen anderen Stellen, worüber bei Mose, im Buche der Richter, in den Büchern Samuels und in den Büchern der Könige zu lesen ist.

Dass sie nur in einem äußeren, nicht aber in irgendeinem inneren Gottesdienst waren, geht auch daraus hervor, dass ihnen verboten wurde, zum Berge Sinai hinanzutreten, als das Gesetz verkündigt wurde, und dass sie des Todes sterben sollten, wenn sie den Berg berührten:

2.Mose 14/11-13; 20/16,19. Die Ursache war, dass ihr Inneres unrein war. Ferner wird bei 3.Mose 16/16 gesagt: "dass Jehova bei ihnen wohnte in der Mitte ihrer Unreinheit". Wie dies Volk beschaffen war, ist auch offenbar aus dem Liede Moses': 5.Mose 32/15-43, und aus mehreren Stellen bei den Propheten.

Hieraus kann man erkennen, dass bei diesem Volke keine eigentliche Kirche war, sondern nur das Vorbild einer Kirche, und dass bei demselben der Herr nur in vorbildlicher Weise gegenwärtig war. (HG 4311)

Was die Reiche der Richter, Priester und Könige bezeichneten, und weshalb die Juden in zwei Reiche geteilt wurden

In der vorbildlichen Kirche bei den Nachkommen Jakobs war zuerst das Reich der Richter, dann das Reich der Priester und zuletzt das Reich der Könige; und durch das Reich der Richter wurde das göttlich Wahre aus dem göttlich Guten vorgebildet. Aber durch das Reich der Priester, die auch Richter waren, wurde das göttlich Gute, aus dem das göttlich Wahre ist, vorgebildet; und durch das Reich der Könige wurde das göttlich Wahre ohne das göttlich Gute vorgebildet. Als aber dem Königtum auch etwas vom Priesteramt beigegeben wurde, da wurde auch durch die Könige das göttlich Wahre vorgebildet, in dem so viel Gutes war, als dem Könige vom Priestertum beigegeben war.

Dies alles wurde in der jüdischen Kirche eingeführt, damit dadurch die Zustände des Himmels vorgebildet werden konnten, denn in diesem gibt es zwei Reiche, eines, welches das himmlische Reich, und ein anderes, welches das geistige Reich genannt wird. Das himmlische Reich ist es, welches das Priestertum genannt wird, und das geistige Reich, welches das königliche Amt des Herrn genannt wird; in diesem herrscht das göttlich Wahre, in jenem das göttlich Gute. Und weil das Vorbildliche des himmlischen Reiches unterzugehen begann, als sie um einen König baten, darum wurden, damit dennoch die Vorbildung des Reiches des Herrn in den Himmeln fortgesetzt würde, damals die Juden von den Israeliten getrennt, und durch das jüdische Reich das himmlische Reich des Herrn und durch das israelitische Reich Sein geistiges Reich vorgebildet.

Diejenigen, die dieses wissen, können auch die Ursachen erkennen, warum die Regierungsformen bei den Nachkommen Jakobs nach und nach verändert wurden. Auch wurde, als sie um einen König baten, ihnen von Jehova durch Samuel gesagt, dass sie dadurch Jehova verworfen hätten, damit Er nicht über sie herrsche: 1. Sam. 8/7, auch wurde ihnen alsdann das Recht eines Königs erklärt: 1.Sam.8/11f, wodurch das göttlich Wahre ohne das Gute beschrieben wird. Die das, was oben bemerkt wurde, wissen, können auch verstehen, warum dem David etwas vom Priestertum bewilligt wurde, und warum nach Salomos Zeit das Reich in zwei geteilt wurde, nämlich in das jüdische Reich und in das israelitische Reich. (HG 8770)

Weshalb die Juden vor allen anderen eine vorbildliche Kirche sein konnten

Welcher Art ihre Einbildungen und ihre Begierden sind, kann niemand wissen, außer wer mit ihnen im anderen Leben einige Unterredung gehabt hat. Damit ich es erführe, wurde mir dieses gestattet; ich habe nämlich einige Male dort mit ihnen geredet: Sie lieben sich und die Güter der Welt mehr als alles andere, und dabei fürchten sie den Verlust ihrer Ehre und auch den Verlust ihres Gewinnes mehr als alles andere. Deshalb verachten sie auch heutigentags, so wie ehemals, alle anderen gegen sich, und suchen sich mit dem größten Eifer Güter zu erwerben, und außerdem sind sie auch furchtsam.

Weil dieses Volk von alten Zeiten her so beschaffen war, so konnten sie mehr als andere im äußeren Heiligen ohne jedes innere Heilige gehalten werden, und so in der äußeren Form das vorbilden, was zur Kirche gehört. Diese Phantasien und diese Begierden sind es, die eine solche Hartnäckigkeit bewirkt haben. Dies zeigt sich auch deutlich aus mehrerem, was in den historischen Teilen des Wortes von ihnen erzählt worden: sie konnten, sobald sie bestraft wurden, in einer so äußerlichen Demut sein, wie kein anderes Volk, denn ganze Tage lang konnten sie hingestreckt auf dem Boden liegen und sich im Staube wälzen und nicht eher als am dritten Tage sich erheben; sie konnten auch während mehrerer Tage wehklagen, in Säcken gehen und in zerrissenen Kleidern, während Asche oder Staub auf ihr Haupt gestreut war; sie konnten mehrere Tage hintereinander fasten und inzwischen in bitteres Weinen ausbrechen; aber dies alles nur aus körperlicher und irdischer Liebe und aus der Furcht vor Verlust ihres Vorrangs und ihrer weltlichen Güter; denn es war nichts Innerliches, was sie anregte. Weil sie, was das Innere sei, gar nicht wussten und nicht einmal wissen wollten, z.B. dass es ein Leben nach dem Tode gebe und eine ewige Seligkeit.

Hieraus kann man erkennen, dass sie, weil sie so beschaffen waren, notwendig alles innere Heilige verlieren mussten; denn dieses stimmt keineswegs mit einem solchen äußeren Heiligen überein, sondern ist ihm völlig entgegengesetzt. Ferner, dass sie vor anderen ein Vorbild der Kirche darstellen, nämlich das Heilige in der äußeren Form ohne alles innere Heilige vorbilden konnten, und dass so durch dieses Volk einige Verbindung mit den Himmeln möglich war. (HG 4293)

Dass bei diesem Volke gleichwohl ein vorbildlicher Gottesdienst angeordnet wurde, geschah deswegen, weil der vorbildliche Gottesdienst bei jedem Volke eingeführt werden konnte, das den äußeren Gottesdienst heilig hielt und beinahe abgöttisch verehrte; denn das Vorbildliche hat nicht die Person im Auge, sondern die Sache, und im Charakter dieses Volkes lag es mehr als bei allen anderen Völkern, vor allem das Äußere als etwas Heiliges und Göttliches zu verehren, ohne alles Innere; wie auch ihre Väter Abraham, Isaak und Jakob als höhere Wesen zu verehren, und nachher auch Moses und David. Überdies hielten sie jeden Stein und jedes Stück Holz, das zu ihrem Gottesdienste geweiht war, für heilig und göttlich, z.B. die Bundeslade, die Tische, den Leuchter, den Altar, die Gewänder Aarons, die Urim und Thummim und nachher den Tempel. Durch solche Dinge fand zu jener Zeit vermöge der Vorsehung des Herrn eine Gemeinschaft der Engel des Himmels mit dem Menschen statt; denn es musst irgendwo eine Kirche geben oder ein Vorbild der Kirche, damit eine Gemeinschaft des Himmels mit dem menschlichen Geschlecht bestehe. Und weil dieses Volk mehr als jedes andere den Gottesdienst in äußerliche Dinge setzen und so das Vorbildliche der Kirche darstellen konnte, deshalb wurde es hierzu verwendet. (HG 8588)

Warum man glaubt, die Juden seien ihrer Vorzüge wegen vor allen anderen Völkern erwählt worden

Diejenigen, die vom inneren Sinn des Wortes nichts wissen, können nicht anders glauben, als dass die israelitische und jüdische Völkerschaft eine vor jeder anderen Völkerschaft auserwählte, und daher vortrefflicher als die übrigen gewesen sei, wie auch sie selbst glaubten. Und merkwürdigerweise glaubt dies nicht bloß jene Völkerschaft selbst, sondern auch die Christen glauben es, obgleich diese wissen, dass jene Völkerschaft in unsauberen Trieben, in schmutzigem Geiz, im Hass und im Hochmut ist; und außerdem, dass sie die inwendigen Dinge, die sich auf die Liebestätigkeit und den Glauben, und die auf den Herrn sich beziehen, für nichts achten, und sogar verabscheuen. Der Grund, warum auch die Christen glauben, jene Völkerschaft sei vor anderen auserwählt gewesen, liegt darin, dass sie glauben, die Erwählung und Seligmachung des Menschen geschehe aus Barmherzigkeit, wie auch immer der Mensch leben möge, und dass so die Lasterhaften ebenso in den Himmel aufgenommen werden können, wie die Frommen und Rechtschaffenen, indem sie nicht bedenken, dass die Erwählung eine allumfassende ist, d.h. sich auf alle erstreckt, die im Guten leben; und dass jeder Mensch ein Gegenstand der Barmherzigkeit des Herrn ist, wenn er vom Bösen absteht und im Guten leben will, und so sich vom Herrn führen und wiedergebären lässt, was während seines ganzen Lebens geschieht.

Daher kommt es auch, dass die meisten in der Christenheit ebenfalls glauben, jene Völkerschaft werde wiederum erwählt, und alsdann ins Land Kanaan zurückgeführt werden, und zwar auch nach dem Buchstabensinn. (HG 7051)

Dass die Söhne Israels das Volk Jehovas genannt werden, geschah nicht deswegen, weil sie besser waren als andere Völkerschaften, sondern weil sie das Volk Jehovas, d.h. die Angehörigen des geistigen Reiches des Herrn vorbildeten. Dass sie nicht besser waren als andere Völkerschaften, kann man an ihrem Leben in der Wüste sehen, sofern sie gar nicht an Jehova, sondern in ihrem Herzen an die Götter der Ägypter glaubten, wie aus dem goldenen Kalb hervorgeht, das sie sich machten, und von dem sie sagten, das seien ihre Götter, die sie aus Ägypten geführt haben: 2.Mose 32/8. Man kann es auch sehen an ihrem Leben nachher im Land Kanaan, wovon in den historischen Teilen des Wortes gehandelt wird. Ferner aus dem, was in den Propheten über sie und zuletzt, was vom Herrn gesagt worden. Daher kommt es, dass wenige von ihnen im Himmel sind; denn im anderen Leben erhielten sie ein ihrem Leben gemäßes Los.

Man glaube demnach nicht, dass sie vor anderen zum Himmel auserwählt gewesen seien. Die da meinen, jene seien zum Himmel vor anderen auserwählt gewesen, glauben nicht, dass auf einen jeden sein Leben wartet; auch glauben sie nicht, dass der Mensch während seines ganzen Lebens in der Welt für den Himmel vorbereitet werden musst, und dass dieses durch die Barmherzigkeit des Herrn geschieht, und dass man nicht in den Himmel zugelassen wird aus bloßer Barmherzigkeit, wie man auch immer in der Welt gelebt habe. Eine solche Meinung vom Himmel und von der Barmherzigkeit des Herrn erzeugt nur die Lehre vom alleinigen Glauben und vom Seligwerden durch denselben ohne gute Werke; denn solche Leute bekümmern sich nicht um das Leben. Daher glauben sie auch, das Böse könne abgewaschen werden wie der Schmutz mit Wasser, und dass der Mensch in einem Augenblick ins Leben des Guten versetzt und folglich in den Himmel zugelassen werden könne, indem sie nicht wissen, dass die Bösen, wenn ihnen das Leben des Bösen weggenommen würde, gar kein Leben hätten, wie auch, dass die, welche im Leben des Bösen sind, wenn sie in den Himmel zugelassen würden, die Hölle in sich selbst fühlen würden, und zwar eine um so schlimmere, je tiefer sie in den Himmel zugelassen würden.

Aus diesem kann man nun erkennen, dass die Israeliten und Juden keineswegs auserwählt, sondern bloß angenommen wurden, um das vorzubilden, was dem Himmel angehört; und dass dieses im Land Kanaan geschehen musste, weil die Kirche des Herrn daselbst von den ältesten Zeiten her gewesen war und daher alle Orte daselbst Vorbilder himmlischer und göttlicher Dinge wurden. Auf solche Weise konnte auch das Wort geschrieben werden, in dem die Namen solches bezeichnen sollten, was sich auf den Herrn und sein Reich bezieht. (HG 7439)

Die Juden wurden nicht erwählt, sondern sie strebten danach, eine Kirche zu werden, infolge ihrer Liebe zum Herrschen

Dass Jakobs Nachkommen nicht Auserwählte waren, aber darauf bestanden, dass die Kirche bei ihnen sei, kann aus mehreren Stellen des Wortes, aus dessen innerem geschichtlichen Sinn, deutlich erkannt werden, besonders in folgendem bei 2.Mose Kap.33: "Jehova redete zu Moses: Ziehe hinauf von hier, du und das Volk, das du heraufgeführt hast aus dem Lande Ägypten, in das Land, das Ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe, indem Ich sprach: Deinem Samen will Ich es geben; Ich will nicht in deiner Mitte hinaufziehen, weil du ein hartnäckiges Volk bist, damit Ich dich nicht verderbe unterwegs; als das Volk dies schlimme Wort hörte, trauerte es, und ein jeder legte seinen Schmuck von sich; und Moses nahm ein Zelt und schlug es für sich auf außerhalb des Lagers, weit vom Lager sich entfernend; und Moses sprach zu Jehova: Siehe, Du sprichst zu mir: Führe dies Volk hinauf, während Du mich nicht wissen lässest, wen Du mit mir senden willst; darum, wenn ich Gnade gefunden habe vor Deinen Augen, so lasse mich doch wissen Deinen Weg, dass ich erkenne von Dir, dass ich Gnade gefunden vor Deinen Augen; siehe auch, dass diese Völkerschaft Dein Volk ist; darum sprach Er: Mein Angesicht wird vorangehen, bis Ich dir Ruhe gegeben habe": Es wird gesagt, dass Moses das Volk herausgeführt habe aus dem Lande Ägypten; dann ferner, dass sie ihren Schmuck ablegten und trauerten, und dass Moses sein Zelt außerhalb des Lagers aufgeschlagen hatte, und so erst Jehova seine Bitte erhört habe; also ist offenbar, dass sie selbst darauf bestanden.

4.Mose Kap.14: "Und Jehova sprach zu Moses: Wie lange noch wird Mich dieses Volk reizen, und wie lange noch wollen sie nicht an Mich glauben, wegen aller Zeichen, die Ich unter ihnen getan habe? Ich werde es schlagen mit der Pest, und es ausrotten; doch dich will Ich zum größeren und stärkeren Volke als dieses machen; aber es flehte Moses, und Jehova erhörte und sprach: Ich werde gnädig sein nach deinem Wort; jedoch, so wahr Ich lebe, soll die Herrlichkeit Jehovas die ganze Erde erfüllen; alle Männer aber, die Meine Herrlichkeit gesehen haben, und Meine Zeichen, die Ich in Ägypten getan habe, und in der Wüste, und Mich doch zehnmal versucht, und Meiner Stimme nicht gehorcht haben, wahrlich, sie sollen das Land nicht sehen, das Ich ihren Vätern zugeschworen habe; alle, die Mich gereizt haben, sollen es nicht sehen; in dieser Wüste sollen eure Leiber fallen; eure Kinder aber will Ich hineinführen": auch hieraus hervorgeht, dass Jehova sie ausrotten, und also die Kirche bei ihnen nicht errichten wollte, dass sie aber darauf bestanden, und es daher geschehen sei. (HG 4290)

Sie bestanden darauf, dass die Kirche bei ihnen errichtet werden sollte, aber zu keinem anderen Zweck, als um über alle Nationen in der ganzen Welt hervorzuragen, denn sie waren mehr als diese in der Selbstliebe, und zu einer über sie hervorragenden Stellung konnten sie durch nichts anderes erhoben werden, als dadurch, dass Jehova bei ihnen war, und somit auch die Kirche. Denn wo Jehova, d.h. wo der Herr ist, da ist auch die Kirche. Dass dieses der Zweck war, geht hervor aus mehreren Stellen im Wort, wie auch aus folgenden Worten in 2.Mose 33/16: "Moses sprach: Woran soll doch erkannt werden, dass ich Gnade gefunden habe in Deinen Augen, ich und Dein Volk? Nicht daran, dass Du mit uns gehst und wir ausgezeichnet werden, ich und Dein Volk, vor allen Völkern, die auf dem Erdboden sind?". (HG 10535)

Weshalb die Juden im Wort ein heiliges Volk genannt werden

Der Grund, warum jenes Volk im Wort das Volk Jehovas, die auserwählte und geliebte Völkerschaft heißt, ist der, weil in demselben unter Juda verstanden wird die himmlische Kirche, unter Israel die geistige Kirche und unter allen Söhnen Jakobs etwas von der Kirche. So auch unter Abraham, Isaak und Jakob der Herr selbst, wie auch unter Moses, Aaron und David. (HG 10396)

Der irrige Glaube an eine nochmalige Auserwählung der Juden

Die natürliche Beschaffenheit dieses Volkes ist auch eine solche, dass es vor allen anderen Völkern das Äußerliche verehrt, somit die Götzenbilder, und dass es vom Inneren ganz und gar nichts wissen will, denn sie sind unter allen Völkern die geizigsten, und ein Geiz, der wie der ihrige ist, dass man nämlich Gold und Silber um des Goldes und Silbers willen liebt, ist die allerirdischste Leidenschaft und zieht das Gemüt ganz und gar in das Körperliche, versenkt es in dasselbe und verschließt das Innere so sehr, dass durchaus nichts von Glauben und Liebe aus dem Himmel eindringen kann.

Hieraus geht hervor, wie sehr die irren, die glauben, dass dieses Volk wiederum auserwählt werde, oder dass die Kirche des Herrn nach Verwerfung der übrigen Völker wieder auf sie übergehen werde, während man doch eher Steine zum Glauben an den Herrn bekehren kann, als sie. Man glaubt, die Kirche werde wieder auf sie übergehen, weil in den prophetischen Teilen des Wortes an vielen Stellen gesagt wird, sie würden wieder zurückkehren, aber man weiß nicht, dass an diesen Stellen unter Juda, unter Jakob und unter Israel nicht dieses Volk verstanden wird, sondern eben diejenigen, bei denen die Kirche ist. (HG 8301)

Bei Jerem.31/27,31,33,34 heißt es: "Siehe, Tage kommen, in denen Ich besamen will das Haus Israels und das Haus Jehudahs, mit dem Samen des Menschen und mit dem Samen des Tieres; und wo Ich schließen will mit dem Haus Israels und mit dem Haus Jehudahs einen neuen Bund. Das ist der Bund, den Ich schließen will mit dem Haus Israels nach diesen Tagen: Ich will Mein Gesetz geben in ihre Mitte, und in ihr Herz will Ich es schreiben, und will ihnen sein zum Gott und sie werden Mir sein zum Volk". Durch die kommenden Tage wird auch hier die Ankunft des Herrn bezeichnet; daher wird nicht verstanden, dass alsdann ein neuer Bund mit dem Haus Israels und mit dem Haus Jehudahs geschlo ssen werden sollte, sondern mit einer neuen vom Herrn zu errichtenden Kirche, die verstanden wird unter dem Haus Israels und unter dem Haus Jehudahs, in deren Mitte das Gesetz gegeben und in deren Herz es geschrieben werden soll. Dass dieses nicht geschehen ist mit dem Haus Israels und mit dem Haus Jehudahs ist bekannt, denn den Bund mit dem Herrn haben sie ganz verworfen, und heute noch ebenso. Der Bund bedeutet die Verbindung mit dem Herrn durch Liebe zu Ihm, infolge dieser Verbindung wird das Gesetz oder das göttlich Wahre gegeben in ihnen, sowohl in ihrer Lehre als in ihrem Leben, das ist das Gesetz in der Mitte, und geschrieben werden in das Herz. Besamen das Haus Israels und das Haus Jehudahs mit dem Samen des Menschen und mit dem Samen des Tieres, bedeutet, die Angehörigen der neuen Kirche bessern durch das Wahre und Gute, das der Einsicht und Neigung angehört. Der Same ist das Wahre, der Mensch ist die Einsicht und das Tier ist das Gute der Neigung. Dass das Tier dieses bedeutet, wird im Folgenden gesagt werden.

Sach.8/22,23: "Kommen werden viele Völker und zahlreiche Völkerschaften, zu suchen Jehova Zebaoth in Jerusalem, und anzuflehen das Angesicht Jehovas. An jenem Tage werden zehn Männer aus allen Zungen der Völkerschaften den Flügel eines jüdischen Mannes ergreifen, sprechend: Wir wollen mit euch gehen, weil wir gehört haben, dass Gott mit euch ist". Wer nicht weiß, dass unter den Juden diejenigen verstanden werden, die in der Liebe zum Herrn sind und daher in den Wahrheiten der Lehre, kann leicht zum Glauben verleitet werden, dass solches von den Juden gesagt sei und von ihrer Einführung in das Land Kanaan, und dass alsdann alle anderen, die selig werden wollen, den Flügel ihres Kleides ergreifen müssen, mit der Bitte, sie begleiten zu dürfen. Wer aber weiß, dass hier von keiner Einführung in das Land Kanaan und nach Jerusalem die Rede ist, und dass unter den Juden nicht die Angehörigen jenes Volkes verstanden werden, sondern dass unter Jerusalem verstanden wird eine vom Herrn herzustellende neue Kirche, und durch den Juden jeder, der im Guten der Liebe zum Herrn ist, und durch den Flügel eines Juden das Wahre aus diesem Guten, der kann wissen, was das Ganze in jenem Kapitel und was jene Worte insbesondere bedeuten, denn es wird dort gehandelt von der Einladung und dem Hinzutritt der Völkerschaften zur Kirche, und durch den Juden werden die verstanden, die den Herrn anerkennen und Ihn lieben, und durch seinen Flügel ergreifen das Verlangen, das Wahre von Ihm zu wissen; und unter den zehn Männern aus allen Zungen der Völkerschaften werden alle verstanden, mögen sie einer Religion angehören, welcher sie wollen. Zehn Männer bedeuten alle und die Zungen der Völkerschaften bedeuten die Religionen.

Aus diesem kann man erkennen, wie falsch diejenigen sehen, die glauben dass die Juden am Ende der Zeiten werden zum Herrn bekehrt und in das Land Kanaan eingeführt werden; und das sind die, welche glauben, dass durch das Land, durch Jerusalem, durch Israel und durch Jehudah im Wort das Land Kanaan, die Stadt Jerusalem, das israelitische Volk und die jüdische Völkerschaft gemeint sei; aber die, welche dieses bisher glaubten, sind zu entschuldigen, weil sie nichts vom geistigen Sinn des Wortes wussten, somit auch nicht, dass durch das Land die Kirche bezeichnet wird, durch Jerusalem dieselbe in Ansehung der Lehre, durch Israel die Angehörigen der geistigen Kirche und durch Jehudah die Angehörigen der himmlischen Kirche. Ferner, dass, wo bei den Propheten von ihrer Einführung in das Land Kanaan gehandelt wird, die Einführung der Gläubigen in den Himmel und in die Kirche verstanden wird; was auch geschah, als der Herr in die Welt kam; denn alsdann wurden alle in den Himmel eingeführt, die im Guten der Liebestätigkeit gelebt und Gott unter einer menschlichen Gestalt verehrt hatten. Diese wurden unter dem Himmel aufbewahrt bis zur Ankunft des Herrn und eingeführt, nachdem der Herr Sein Menschliches verherrlicht hatte. Diese sind es, die in mehreren Stellen im prophetischen Wort verstanden werden, wo gehandelt wird von der Gefangenschaft der Söhne Israels und Jehudahs und von ihrer Zurückführung in das Land. Es werden auch diejenigen verstanden, die in die Kirche und daher in den Himmel nach Seiner Ankunft eingeführt werden sollten, nicht nur aus Ländern, wo die christliche Religion angenommen ist, sondern auch überall anderwärts.

Als Beispiel mögen folgende zwei Stellen dienen, auf deren Grund die Juden sich bereden und auch die Christen glauben, dass das jüdische Volk in das Land Kanaan zurückkehren und vor anderen selig werden soll:

Jes.66/20,21: "Alsdann werden sie alle eure Brüder herbringen aus allen Völkerschaften, als Geschenk dem Jehova, auf Rossen und auf Wagen und auf Sänften und auf Maultieren und auf Dromedaren, zum Berg Meiner Heiligkeit gen Jerusalem; und gleichwie der neue Himmel und die neue Erde, die Ich machen werde, stehen werden vor Mir, so wird euer Same und euer Name stehen". Unter dem neuen Himmel und der neuen Erde wird verstanden der Himmel und die Kirche aus solchen, die vom Herrn selig gemacht werden sollten, nachdem Er Sein Menschliches verherrlicht hatte, wie oben gesagt wurde.

Jes.49/22,23: "Ich will aufheben zu den Völkerschaften Meine Hand, und für die Völker will Ich erheben Mein Zeichen, so dass sie deine Söhne am Busen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. Könige werden deine Pfleger sein und ihre Fürstinnen deine Säugammen. Mit dem Angesicht werden sie zur Erde sich beugen vor dir und den Staub deiner Füße lecken". In diesem ganzen Kapitel wird gehandelt von der Ankunft des Herrn und von der Seligmachung derer, die Ihn aufnehmen, wie aus den Versen 6-9 jenes Kapitels augenscheinlich hervorgeht, mithin nicht von der Seligmachung der Juden, geschweige denn von ihrer Zurückführung in das Land Kanaan.

Dass in den angeführten Stellen nicht das jüdische Volk gemeint wurde, kann man auch daraus erkennen, dass es das schlimmste Volk und im Herzen götzendienerisch war; und dass es nicht in das Land Kanaan eingeführt wurde wegen irgendeiner Herzensgüte und Gerechtigkeit, sondern wegen der Verheißung, die ihren Vätern geschah; und dass kein Wahres und Gutes der Kirche bei ihnen war, sondern Falsches und Böses, und dass sie ebendarum verworfen und aus dem Lande Kanaan vertrieben wurden; wie man aus allen jenen Stellen im Wort erkennen kann, wo jenes Volk geschildert wird. (EKC 433)

Warum die Juden bis auf den heutigen Tag erhalten wurden

Weil der jüdische Stamm mehr als die übrigen Stämme so geartet war, [dass sie in einem heiligen Äußeren sein und so die Gebräuche heilig halten konnten, wodurch die himmlischen Dinge des Reiches des Herrn vorgebildet wurden] und sie heute noch wie ehemals die Bräuche, die außerhalb Jerusalems beobachtet werden können, heilig halten, auch eine heilige Ehrfurcht vor ihren Vätern, und vornehmlich eine heilige Scheu vor dem Wort des Alten Testaments haben, und vorhergesehen wurde, dass die Christen dieses ganz verwerfen, und auch ihr Inneres mit Unheiligem verunehren würden, darum ist jene Nation bis daher erhalten worden, nach den Worten des Herrn bei Matth.24/3 4. Anders, wenn die Christen, wie sie das Innere wissen, auch als inwendige Menschen leben würden; in diesem Fall würde jene Nation vor mehreren Jahrhunderten wie andere Nationen ausgerottet worden sein. (HG 3479)

Das Land Kanaan in Ansehung der dort befindlichen Kirchen

Die Uralte Kirche, welche die himmlische und vor der Sintflut war, ist im Lande Kanaan gewesen; die Alte Kirche, die nach der Sintflut war, bestand auch dort und außerdem in mehreren anderen Reichen; daher ist es gekommen, dass alle Völkerschaften, und auch alle Länder dort, und alle Flüsse dort, vorbildliche Bedeutung bekamen; denn die Uralten, die himmlische Menschen waren, gewahrten durch alle Gegenstände, die sie sahen, solches, was sich auf das Reich des Herrn bezieht; somit auch durch die Länder und Flüsse dort. Jene vorbildlichen Bedeutungen verblieben in den Zeiten nach jenen in der Alten Kirche, so auch die vorbildlichen Bedeutungen der Orte daselbst.

Das Wort in der Alten Kirche hatte auch die vorbildlichen Namen der Orte von daher, wie auch das Wort nach ihrer Zeit, das Moses und die Propheten genannt wird; und weil es so war, wurde dem Abraham befohlen, er soll dorthin gehen, und ihm die Verheißung gegeben, dass seine Nachkommen jenes Land besitzen sollten, und zwar nicht deswegen, weil sie besser als die übrigen Heiden waren, denn sie gehörten unter die allerschlimmsten, sondern damit durch sie die vorbildliche Kirche gestiftet würde, in der gar nicht reflektiert wurde auf die Person, und auf die Orte, sondern auf die Sachen, die vorgebildet wurden, und damit so auch die Namen der Uralten Kirche, und der Alten beibehalten würden. (HG 3686)

Im Lande Kanaan war die Kirche von den ältesten Zeiten her; woher denn kam, dass alle darin befindlichen Orte, und auch die, welche nach allen Seiten hin um dasselbe her lagen, samt den Bergen und Flüssen, die im Worte genannt werden, zu Vorbildungen und Bezeichnungen solcher Dinge geworden sind, die das Innere der Kirche sind, und dies sind diejenigen, die ihr Geistiges genannt werden. (NJHL 5)






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Kapitel 20
Die vierte oder die erste christliche Kirche

Allgemeines

Die christliche Kirche ist ihrem eigentlichen Wesen nach in Ansehung der inneren Form dieselbe wie die vorbildliche Kirche, aber die Vorbildungen und Bezeichnungen (Symbole) dieser Kirche wurden aufgehoben, als der Herr in die Welt kam, aus dem Grunde, weil alles und jedes Ihn vorbildete, und folglich auch das, was Sache Seines Reiches ist, denn dies es stammt von Ihm und ist so zusagen, Er selbst.

Zwischen der Ältesten Kirche und der christlichen ist jedoch ein solcher Unterschied, wie zwischen dem Sonnenlichte am Tage und dem Mond- oder Sternenlichte in der Nacht, denn das Gute auf dem inneren oder ersten Wege sehen, ist wie das Sehen am Tage beim Sonnenlichte, hingegen es auf dem äußeren oder mittelbaren Wege sehen, ist wie das Sehen in der Nacht beim Mond- oder Sternenlichte. Fast der gleiche Unterschied fand statt zwischen der Ältesten Kirche und der Alten Kirche, nur dass die, welche der christlichen Kirche angehören, in einem völligeren Lichte sein könnten, wenn sie die inneren Dinge anerkannt hätten, oder das Wahre und das Gute, was der Herr lehrte, geglaubt und getan hätten; das Gute selbst ist in beiden Kirchen dasselbe, aber der Unterschied ist, ob man es in Klarheit oder im Dunkeln sieht. Die es in Klarheit schauen, sehen unzählige Geheimnisse, fast so wie die Engel im Himmel, und werden auch angeregt von dem, was sie sehen; die es aber im Dunkeln schauen, sehen kaum etwas ohne Zweifel, und auch das, was sie sehen, vermischt sich mit den Schatten der Nacht, d.h. mit den Falschheiten, und sie können nicht innerlicher davon angeregt werden. (HG 4489)

Die äußeren Dinge der Alten Kirche waren lauter Vorbilder des Herrn und der himmlischen und geistigen Dinge Seines Reiches, d.h. der Liebe und der Liebestätigkeit und daher des Glaubens, mithin von solchem, was der christlichen Kirche angehört. Daher kommt es, dass, wenn man das Äußere, das der Alten und auch der jüdischen Kirche angehörte, entfaltet und gleichsam auswickelt, die christliche Kirche zutage tritt. Dies wurde auch dadurch bezeichnet, dass der Vorhang im Tempel auseinanderriss. (HG 4772)

Der Herr hat die Vorbilder selbst abgeschafft, weil der größte Teil derselben auf Ihn zielte, denn das Bild musst verschwinden, wenn die leibhafte Gestalt selbst erscheint. Er hat daher eine neue Kirche gestiftet, die nicht wie die frühere durch Vorbilder zu den inwendigen Dingen hingeleitet werden, sondern sie ohne Vorbilder erkennen sollte; und an deren Statt hat Er bloß einige äußerliche (Gebräuche) angeordnet, nämlich die Taufe und das heilige Abendmahl. Die Taufe, damit man durch dieselbe gedenken soll der Wiedergeburt, und das heilige Abendmahl, damit man durch dasselbe gedenken soll des Herrn und Seiner Liebe gegen das ganze Menschengeschlecht, und der Gegenliebe des Menschen zu Ihm.

Dies wurde gesagt, damit man wisse, die inwendigen Dinge der Kirche, die der Herr gelehrt hat, seien den Alten bekannt gewesen, aber bei der jüdischen Völkerschaft ganz verlorengegangen, (und zwar) so sehr, dass sie nur als falsch (und irrig) angesehen wurden. (HG 4904)

Am Ende der Kirche, wann kein Glaube, weil keine Liebestätigkeit da ist, da wird das Inwendigere des Wortes geoffenbart, das einer neuen Kirche zur Lehre und für das Leben dienen soll; dies geschah vom Herrn selbst, als das Ende der jüdischen Kirche vorhanden war. Der Herr kam selbst in die Welt und öffnete das Inwendigere des Wortes, hauptsächlich in Beziehung auf Ihn selbst, auf die Liebe zu Ihm, auf die Liebe gegen den Nächsten und auf den Glauben an Ihn, was früher im Inwendigeren des Wortes, weil in seinen Vorbildern und daher im einzelnen der Kirche und des Gottesdienstes verborgen lag. Die Wahrheiten, die der Herr aufdeckte, waren daher inwendigere und an sich geistige Wahrheiten, die nachher der neuen Kirche zur Lehre und für das Leben dienten, wie soeben gesagt wurde; aber dennoch wurden dieselben nicht sogleich angenommen, sondern erst nach Verlauf einer ziemlich langen Zeit, wie aus der Kirchenge schichte bekannt ist. Der Grund war, weil sie nicht aufgenommen werden konnten, ehe alles in der geistigen Welt in Ordnung gebracht war; denn die geistige Welt ist mit der natürlichen Welt bei den Menschen verbunden. Wenn daher jene Welt nicht zuvor in Ordnung gebracht worden wäre, so hätte das Gute der Liebe und das Wahre der Lehre von den Menschen in der natürlichen Welt weder verstanden noch begriffen werden können. Dies war der Grund, warum es so lange Zeit anstand, bis die christliche Kirche in der europäischen Welt allgemein eingeführt war; denn alle Wirkungen, die in der natürlichen Welt entstehen, stammen aus den Ursachen in der geistigen Welt, hauptsächlich (solche Wirkungen), die kirchliche Angelegenheiten betreffen. (EKC 670)

Der ursprüngliche Stand und der nachherige Rückgang dieser christlichen Kirche

Die christliche Kirche hat von der Zeit des Herrn an die Altersstufen von der Kindheit bis zum letzten Greisenalter durchlaufen. Ihre Kindheit war zur Zeit, da die Apostel lebten und in der ganzen Welt Buße und Glauben an den Herrn Gott Heiland predigten; dass sie diese zwei Stücke predigten, ergibt sich aus Folgendem in der Apostelgeschichte 20/21: "Paulus ermahnte Juden und Griechen zur Buße gegen Gott und zum Glauben an unseren Herrn Jesus Christus".

Merkwürdig ist, dass der Herr vor einigen Monaten Seine zwölf Jünger, nun Engel, zusammenberufen und sie in die ganze geistige Welt ausgesandt hat, mit dem Auftrag, das Evangelium von neuem daselbst zu predigen, weil die vom Herrn durch sie gegründete Kirche gegenwärtig so sehr zu ihrem Ende gelangt ist, dass kaum noch einige Überreste von ihr vorhanden sind; und es dazu gekommen ist, weil man die göttliche Dreieinheit in drei Personen zerteilt hat, von denen jede Gott und Herr ist, und von da aus sich eine Art Wahnsinn über die ganze Theologie, und so über die Kirche verbreitete, die vom Namen des Herrn her die christliche genannt wird. Wahnsinn sage ich, weil die menschlichen Gemüter dadurch in solche Verrücktheit geraten sind, dass sie nicht wissen, ob Gott einer ist, oder ob es drei sind. Er ist einer in der Rede des Mundes, drei aber sind es im Denken des Gemütes; weshalb sich das Gemüt mit seinem Mund, oder der Gedanke mit seiner Rede im Widerspruch befindet; aus welchem Widerstreit die Folgerung hervorgeht, dass kein Gott sei. Der heutzutage herrschende Naturalismus hat keinen anderen Ursprung. Erwäge, wenn es beliebt, ob nicht, wenn der Mund einen ausspricht und das Gemüt drei denkt, inwendig auf dem halben Wege das eine das andere aufhebt, und umgekehrt. Daher der Mensch sich Gott kaum anders denkt, wofern er überhaupt denkt, als nach dem bloßen Worte Gott, ohne irgendeinen die Erkenntnis desselben in sich schließenden Sinn. (WCR 4)

In der ursprünglichen [christlichen] Kirche nach der Ankunft des Herrn lebten alle Söhne der Kirche unter sich wie Brüder, und nannten sich auch Brüder, und liebten sich gegenseitig, allein nach Ablauf einiger Zeit nahm die Liebestätigkeit ab und verschwand. Und mit deren Verschwinden trat das Böse an ihre Stelle, und mit dem Bösen schlich sich auch das Falsche ein, daher dann Spaltungen und Irrlehren, die durchaus nicht statt hätten, wenn die Liebestätigkeit herrschen und leben würde; alsdann würde man eine Spaltung nicht einmal Spaltung nennen noch eine Irrlehre Irrlehre, sondern eine Lehrverschiedenheit je nach eines Meinung, die man dem Gewissen eines jeden überlassen würde, wenn er nur nicht die Grundlehren, das ist, den Herrn, das ewige Leben, das Wort leugnete, und nur nicht gegen die göttliche Ordnung, das ist, gegen die Vorschriften der Zehn Gebote wäre. (HG 1834)

Der gegenwärtige Stand der christlichen Kirche

Es wurde mir gesagt, dass in den Vorsintflutlichen das im Willen liegende Gute, das bei den Menschen der Ältesten Kirche war, gänzlich zugrunde gerichtet wurde. Dass hingegen heutzutage bei den Menschen der christlichen Kirche das verstandesmäßige Gute zugrunde zu gehen anfange, und zwar so sehr, dass wenig mehr davon übrig ist, und dies infolgedessen, dass sie nichts glauben, als was sie mit den Sinnen begreifen, und dass sie heutzutage nicht bloß aus diesen, sondern auch mittelst einer den Alten unbekannten Philosophie, über die göttlichen Geheimnisse vernünfteln; wodurch das verstandesmäßige Licht ganz verfinstert wird; welche Verfinsterung eine so große wird, dass sie kaum vertrieben werden kann. (HG 2124)

Dass heutzutage innerhalb der Kirche der Glaube so selten ist, dass kaum davon die Rede sein kann, wurde an vielen, sowohl Gelehrten als Einfältigen, offenbar, die nach dem Tode als Geister in Ansehung des Glaubens, den sie in der Welt gehabt hatten, geprüft wurden. Man fand, dass jeder geglaubt hatte, der Glaube sei ein bloßes Glauben und sich überzeugen, dass es so sei; und die Gelehrteren: derselbe sei ein bloßes Glauben aus Vertrauen oder Zuversicht, dass man selig werde durch das Leiden des Herrn und Seine Vertretung. Kaum einer wusste, dass da kein Glaube ist, wo keine Liebestätigkeit oder Liebe ist; ja, sie wussten weder was die tätige Nächstenliebe, noch welcher Unterschied zwischen dem Denken und Wollen ist. Die meisten von ihnen hatten die tätige Liebe hintangesetzt und gesagt, die tätige Liebe nütze nichts, sondern bloß der Glaube. Als man ihnen sagte, dass die tätige Liebe und der Glaube eins seien, wie der Wille und Verstand, und dass die tätige Liebe ihren Sitz im Willen, und der Glaube den seinigen im Verstand habe, und eins vom anderen trennen ebenso viel sei, als den Willen und Verstand trennen, so verstanden sie es nicht. Daraus ging hervor, dass es heutzutage kaum noch einigen Glauben gibt.

Dies ist der Zustand der Kirche heutzutage, dass nämlich kein Glaube in ihr ist, weil keine tätige Liebe da ist, und wo keine tätige Liebe ist, da ist auch kein geistiges Gute; denn dies Gute kommt einzig aus der tätigen Liebe. Man sagte aus dem Himmel, dass bei einigen noch Gutes sei, dass es aber nicht geistig gut, sondern bloß natürlich gut heißen könne, weil das göttlich Wahre selbst im Dunkeln ist, und das göttlich Wahre zur tätigen Liebe hinführt, weil es dieselbe lehrt und auf sie als ihren Endzweck hinzielt, weswegen nur in so weit tätige Liebe vorhanden sein kann, als Wahres da ist, aus dem sie [hervorgehen kann]. Das göttlich Wahre, aus dem die Lehren der Kirchen bestehen, zielt auf den bloßen Glauben, weswegen sie auch Glaubenslehren heißen, und nicht auf das Leben hinzielen; und das Wahre, das bloß auf den Glauben und nicht auf das Leben hinzielt, kann den Menschen nicht geistig machen, und solange es außerhalb des Lebens ist, ist es bloß natürlich, denn man weiß und denkt es bloß wie andere Dinge auch. Daher kommt es, dass es heutzutage kein geistig Gutes gibt, sondern [nur] bei einigen ein natürlich Gutes. (JG 37,38)

"All dieses ist der Anfang der Schmerzen. Dann werden sie euch übergeben in Trübsal, und euch töten, und ihr werdet gehasst werden von allen Völkerschaften um Meines Namens willen. Und dann werden viele sich ärgern, und einander überantworten, und einander hassen. Und viele falsche Propheten werden aufstehen und viele verführen. Und weil überhandnimmt die Unbilligkeit, wird erkalten die Liebe von vielen. Wer aber beharren wird bis ans Ende, der wird selig werden. Und es wird gepredigt werden dieses Evangelium des Reichs in der ganzen bewohnten Welt, zum Zeugnis allen Völkerschaften: und dann wird das Ende sein": Matth.24/8-14. ... Durch diese Worte aber wird der andere Zustand der Verkehrung der Kirche beschrieben, der darin besteht, dass man das Gute und das Wahre verachten und auch verschmähen, und so der Glaube an den Herrn absterben wird stufenweise, wie die Liebestätigkeit aufhören wird.

Dass die Kirche von solcher Art ist, nehmen diejenigen nicht wahr, die in der Kirche sind, dass sie nämlich alles verachten und verschmähen, was Sache des Guten und Wahren ist, und dass sie Feindschaften hegen gegen dasselbe, hauptsächlich gegen den Herrn selbst; denn sie besuchen die Kirchen, hören Predigten an, sind in einiger Andacht, wenn sie dort sind, sie gehen zum heiligen Abendmahl, und reden miteinander zuweilen geziemend von diesen Dingen, und zwar die Bösen ebenso wie die Guten, auch leben sie untereinander in bürgerlicher Liebe oder Freundschaft, daher kommt es, dass vor den Augen der Menschen keine Verachtung, weniger Widerwille, und noch weniger Feindschaft gegen Gutes und Wahres des Glaubens, somit auch nicht gegen den Herrn erscheint; aber das sind äußere Formen, womit einer den anderen verführt. Hingegen die inwendigen Formen der Menschen der Kirche sind [jenen] ganz ungleich, auch den äußeren ganz entgegen.

Die inwendigen Formen sind es, die hier beschrieben werden, und die so beschaffen sind. Welcher Art diese sind, erscheint lebhaft in den Himmeln, denn die Engel achten auf nichts anderes als auf das Innere, d.h. auf die Zwecke oder auf die Bestrebungen und Willenstriebe, und auf die Gedanken daher; wie ungleich diese den äußeren sind, kann man merken an denen, die aus der Christenheit ins andere Leben kommen, denn im anderen Leben ist es nur das Innere, nach dem man dort denkt und redet, denn das Äußere wurde mit dem Leibe zurückgelassen. Dort wird offenbar, dass, so friedsam auch solche schienen in der Welt, sie einander doch gehasst haben, und auch alles, was dem Glauben angehört, hauptsächlich den Herrn; denn wenn der Herr von ihnen im anderen Leben nur genannt wird, so dringt eine Sphäre nicht nur der Verachtung, sondern auch des Widerwillens und der Feindschaft gegen ihn fühlbar aus ihnen hervor, und verbreitet sich ringsumher, auch von denjenigen, die dem Anschein nach in heiliger Weise von Ihm geredet und gepredigt haben. Ebenso wenn die Liebestätigkeit und der Glaube genannt wird.

Solcherart sind sie in der inwendigen Form, die dort sich offenbart, dass wenn, während ihres Lebens in der Welt das Äußere ihnen gelöst und genommen gewesen wäre, d.h. wenn sie nicht für ihr Leben gefürchtet und die Gesetze gescheut hätten, und hauptsächlich wenn sie nicht für ihren Ruf besorgt gewesen wären um der Ehrenstellen willen, um die sie sich bewarben und wonach sie trachteten, und um der Güter willen, wonach sie gelüsteten und gierig strebten, einer auf den anderen aus inwendigem Hass gemäß ihren Absichten und Gedanken losgegangen wäre und sie ohne alles Gewissen die Güter anderer geraubt, und auch ohne alles Gewissen gemordet hätten, hauptsächlich die Schuldlosen. Solcherart sind die Christen heutzutage dem Inwendigeren nach, wenige ausgenommen, die man nicht kennt. Hieraus wird klar, wie beschaffen die Kirche ist (HG 3486-3489)

"Es wird eine große Trübsal sein, wie von Anfang der Welt an bis jetzt nicht gewesen ist, noch sein wird; wenn daher diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch erhalten werden": Matth.24/21,22. Dies von der letzten Zeit der Kirche, da das Gericht ist.

Dass heutzutage der Zustand der Kirche von dieser Art ist, kann man schon daraus erkennen, dass der größte Teil der christlichen Welt aus solchen besteht, welche die göttliche Macht des Herrn auf sich übertragen haben und wie Götter verehrt werden wollen, und verstorbene Menschen anrufen, so dass kaum einer unter ihnen sich an den Herrn wendet. Die übrigen von der Kirche aber aus Gott drei und aus dem Herrn zwei machen, und die Seligkeit nicht in die Besserung des Lebens, sondern in gewisse Wörter setzen, die sie mit andächtigem Hauche aussprechen; also nicht in die Buße, sondern in das Vertrauen, dass sie gerechtfertigt und geheiligt werden, wenn sie nur die Hände falten und aufwärts blicken und eine feierliche Formel herbeten. (EHC 263)

Das Ende der ersten christlichen Kirche

Der größte Teil der Menschen glaubt, dass alles, was in der sichtbaren Welt ist, untergehen werde, wenn das Jüngste Gericht kommt, dass nämlich die Erde verbrennen, die Sonne und der Mond zerstäuben, und die Gestirne verschwinden werden; und dass ein neuer Himmel und eine neue Erde nachher erstehen werden. Eine solche Meinung fassten sie aus den prophetischen Offenbarungen, in denen solches erwähnt wird.

Das Jüngste Gericht ist nichts anderes als das Ende der Kirche bei der einen Völkerschaft und deren Anfang bei einer anderen Dieser Anfang und dieses Ende ist dann vorhanden, wann keine Anerkennung des Herrn oder was das gleiche, wann kein Glaube mehr ist.

Keine Anerkennung oder kein Glaube ist, wenn keine Liebestätigkeit, denn Glaube ist nirgends möglich, als bei denen, die in der Liebestätigkeit sind. Dass alsdann der Kirche Ende ist und deren Versetzung zu anderen, wird augenscheinlich klar aus alledem, was der Herr selbst von dem Jüngsten Tag oder von der Vollendung des Zeitlaufs gelehrt und vorhergesagt hat bei den Evangelisten, nämlich Matth. Kapitel 24; Mark. Kapitel 13 und Luk. Kapitel 21; weil aber jenes ohne den Schlüssel, welcher der innere Sinn ist, von niemand begriffen werden kann, so darf das, was dort vorkommt, abwechslungsweise aufgeschlossen werden.

Hier nun zuerst das folgende, was bei Matth.24/3-8:

"Es traten die Jünger zu Jesu, sprechend: sage uns, wann wird jenes geschehen, und welches ist das Zeichen Deiner Zukunft und der Vollendung des Zeitlaufs, und antwortend sprach Jesus zu ihnen: sehet zu, dass niemand euch verführe; denn viele werden kommen in Meinem Namen, sagend, ich bin der Christus, und werden viele verführen; hören werdet ihr aber Kriege, und Gerüchte von Kriegen; sehet zu, dass ihr nicht verwirrt werdet; denn es musst alles geschehen; aber das Ende ist noch nicht da, denn es wird erregt werden Völkerschaft gegen Völkerschaft, und Königreich gegen Königreich; und es werden sein Hungersnöte und Seuchen und Erdbeben. Alles dies aber der Anfang der Schmerzen".

Diejenigen, die im Buchstabensinne bleiben, können nicht wissen, ob dieses und das Folgende in diesem Kapitel gesagt ist von der Zerstörung Jerusalems und der Zerstreuung der jüdischen Nation, oder vom Ende der Tage, welches das Jüngste Gericht genannt wird. Hingegen die im inneren Sinne sind, sehen klar, dass hier vom Ende der Kirche gehandelt wird, und dieses Ende ist es, was hier und anderwärts genannt wird die Zukunft des Herrn, und die Vollendung des Zeitlaufs. Und weil dieses Ende verstanden wird, so kann man wissen, dass dies alles solches bedeutet, was sich auf die Kirche bezieht. Was es aber bedeutet, kann man aus dem einzelnen im inneren Sinn erkennen, als:

"Viele werden kommen in Meinem Namen, sagend, ich bin der Christus, und werden viele verführen": da bedeutet Namen nicht Namen, und Christus nicht Christus, sondern der Name bedeutet dasjenige, wodurch der Herr verehrt wird; und der Christus das Wahre selbst. Somit dass solche kommen werden, die sagen, das gehöre zum Glauben, oder das sei wahr, da es doch weder zum Glauben gehört, noch wahr ist, sondern falsch.

"Sie werden hören Kriege und Gerüchte von Kriegen" heißt, es werden Händel und Streitigkeiten über Wahrheiten entstehen, das sind Kriege im geistigen Sinn; "es wird erregt werden Völkerschaft gegen Völkerschaft, und Königreich gegen Königreich" bedeutet, es werde das Böse kämpfen mit dem Bösen, und das Falsche mit dem Falschen.

"Und es werden sein Hungersnöte und Seuchen, und Erdbeben an verschiedenen Orten" heißt, keine Erkenntnisse des Guten und Wahren mehr, und so sei der Zustand der Kirche verändert worden, welches ist Erdbeben. (HG 3353)

"Alsbald aber nach der Trübsal jener Tage" bezeichnet den Zustand der Kirche in Betreff des Wahren, welches Sache des Glaubens ist, wovon im vorhergehenden gehandelt wird. Das Verlorengehen des Wahren wird hie und da im Worte Trübsal genannt. Hieraus geht hervor, dass durch jene Worte bezeichnet wird, es werde sobald kein Glaube mehr und auch keine Liebestätigkeit sein; denn der Glaube führt zur Liebestätigkeit, weil er lehrt, was Liebestätigkeit ist, und die Liebestätigkeit empfängt ihre Beschaffenheit aus den Wahrheiten, die Sache des Glaubens sind. Die Wahrheiten des Glaubens dagegen empfangen ihr Wesen und ihr Leben aus der Liebestätigkeit, wie in den vorhergehenden Teilen öfter gezeigt worden ist.

"Die Sonne wird verfinstert werden, und der Mond seinen Schein nicht geben" bedeutet die Liebe zum Herrn, welche die Sonne ist, und die Liebestätigkeit gegen den Nächsten, die der Mond ist, werden verdunkelt und keinen Schein geben, bedeutet, dass sie nicht erscheinen, somit dass sie verschwinden werden. Dass die Sonne das Himmlische der Liebe sei, und der Mond das Geistige der Liebe, d.h., dass die Sonne die Liebe zum Herrn bezeichne, und der Mond die Liebestätigkeit gegen den Nächsten, die durch den Glauben [entsteht].

Die Ursache dieser Bedeutung der Sonne und des Mondes ist, weil der Herr im anderen Leben als Sonne im Himmel denen erscheint, die in der Liebe zu Ihm sind und Himmlische genannt werden, und als Mond denen, die in der Liebestätigkeit gegen den Nächsten sind und Geistige genannt werden.

Die Sonne und der Mond in den Himmeln oder der Herr wird niemals verdunkelt, noch verliert Er Sein Licht, sondern leuchtet fortwährend, somit wird auch die Liebe zu Ihm nicht verdunkelt bei den Himmlischen, und die Liebestätigkeit gegen den Nächsten bei den Geistigen in den Himmeln, auch nicht auf den Weltkörpern bei denen, bei welchen jene Engel sind, d.h. bei denen, die in der Liebe und in der Liebestätigkeit sind; aber bei denen, die in keiner Liebe und Liebestätigkeit sind, sondern nur in Liebe zu sich und zur Welt, und daher in Hass und Rachbegierde, bringen die Menschen sich selbst in jene Verdunklung. Es verhält sich damit, wie mit der Sonne in der Welt: die Sonne leuchtet beständig, aber wenn Wolken sich dazwischenlagern, erscheint sie nicht.

"Und die Sterne werden vom Himmel fallen" bedeutet, dass die Erkenntnisse des Guten und Wahren untergehen werden. Im Worte wird durch Sterne, wo sie genannt werden, nichts anderes bezeichnet.

"Und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden" bedeutet die Grundlagen der Kirche, von denen es heißt, sie werden sehr bewegt und erschüttert werden, wenn jene untergehen; denn die Kirche auf den Weltkörpern ist die Grundlage des Himmels, weil der Einfluss des Guten und Wahren durch die Himmel vom Herrn in dem Guten und Wahren, das bei den Menschen der Kirche ist, zuletzt ausläuft. Wenn daher der Mensch der Kirche in einem so verkehrten Zustand ist, dass er keinen Einfluss des Guten und des Wahren mehr zulässt, dann wird gesagt, die Kräfte der Himmel werden erschüttert. Deswegen sorgt der Herr stets dafür, dass etwas von der Kirche übrig bleibe, und dass, wenn die alte Kirche untergeht, eine neue errichtet werde. (HG 4060)






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Kapitel 21
Die zweite Ankunft des Herrn

Allgemeines

"Und alsdann wird das Zeichen des Menschensohnes am Himmel erscheinen", Matth.24/30, bedeutet die Erscheinung des göttlich Wahren alsdann. Zeichen bedeutet Erscheinung. Der Menschensohn ist der Herr in Betreff des göttlich Wahren. Diese Erscheinung oder dieses Zeichen ist es, wonach die Jünger fragten, als sie zum Herrn sprachen: "Sage uns, wann wird das geschehen, und vor allem, welches wird das Zeichen sein Deiner Ankunft und der Vollendung des Zeitlaufs? ": Matth.24/3; denn sie wussten aus dem Worte, dass, wenn der Zeitlauf vollendet sei, der Herr kommen werde, auch wussten sie vom Herrn, dass Er noch einmal kommen werde, und sie verstanden darunter, dass der Herr aufs neue in die Welt kommen werde, nicht wissend, dass der Herr so oft gekommen sei, als eine Kirche verwüstet wurde; zwar nicht in Person, wie damals als Er das Menschliche durch die Geburt annahm und göttlich machte, sondern teils durch offenbare Erscheinungen, von der Art, wie Er dem Abraham in Mamre, Moses im Busch, dem Volke Israel auf dem Berge Sinai und dem Josua erschien, als dieser in das Land Kanaan eindrang; teils durch weniger offenbare Erscheinungen, wie z.B. durch Inspirationen, durch die das Wort geschrieben wurde, und hernach vermittelst des Wortes; denn im Worte ist der Herr gegenwärtig, alles nämlich im Worte ist von Ihm und über Ihn, wie man aus dem erkennen kann, was häufig bisher gezeigt worden ist Diese Erscheinung ist es, die hier durch das Zeichen des Menschensohnes bezeichnet, und wovon in diesem Vers gehandelt wird.

"Und dann werden wehklagen alle Stämme der Erde " bedeutet, dass alle in Schmerzen sein werden, die im Guten der Liebe und im Wahren des Glaubens sich befinden. Dass Wehklagen dies bedeutet, sehe man bei Sach.12/10-14; und dass alle Stämme alles Gute und Wahre oder alles der Liebe und dem Glauben Angehörige bedeuten, demzufolge auch diejenigen, die darinnen sind; sie heißen Stämme des Landes, weil darunter diejenigen verstanden werden, die innerhalb der Kirche sind.

"Und werden kommen sehen den Menschensohn in den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit" bedeutet, dass alsdann das Wort enthüllt werden soll in Ansehung seines inneren Sinnes, in dem der Herr ist. Der Sohn des Menschen ist das göttlich Wahre, das im Worte ist; Wolke bedeutet den Buchstabensinn; Macht wird ausgesagt vom Guten, und Herrlichkeit vom Wahren, das in demselben ist. Diese Ankunft des Herrn ist es, die hier verstanden wird, nicht aber, dass Er in den Wolken erscheinen werde gemäß dem Buchstaben. Das Folgende handelt von der Einsetzung einer neuen Kirche, die gebildet wird, wenn die alte verwüstet und verworfen ist.

"Und Er wird Seine Engel aussenden mit lautem Posaunenschall" bedeutet die Erwählung, nicht durch sichtbare Engel, noch weniger durch Posaunen und großen Schall, sondern durch den Einfluss des heiligen Guten und des heiligen Wahren vom Herrn durch die Engel. Weshalb durch Engel im Worte etwas vom Herrn bezeichnet wird; hier wird das bezeichnet, was aus dem Herrn ist und vom Herrn handelt. Durch Posaunen und großen Schall wird bezeichnet die frohe Botschaft, wie auch sonst im Worte.

"Und sie werden Seine Auserwählten versammeln von den vier Winden, und von dem einen Ende der Himmel bis zu dem anderen" bedeutet die Herstellung einer neuen Kirche. Die Auserwählten sind die, welche im Guten der Liebe und des Glaubens sind; die vier Winde, aus denen sie versammelt werden, bezeichnen alle Zustände des Guten und des Wahren; das eine Ende der Himmel bis zu dem anderen Ende, bedeutet das Innere und Äußere der Kirche. Das ist es nun, was durch jene Worte des Herrn bezeichnet wird. (HG 4060)

Diese zweite Ankunft des Herrn ist kein Kommen in Person, sondern im Wort, das von Ihm und Er selbst ist

Man liest in vielen Stellen, dass der Herr kommen werde in den Wolken des Himmels. Allein niemand hat bis jetzt gewusst, was unter den Wolken des Himmels verstanden wurde; man glaubte, Er werde in diesen in Person erscheinen. Dass aber unter den Wolken des Himmels verstanden wird das Wort im Buchstabensinn, und unter der Herrlichkeit und Kraft, in denen Er alsdann ebenfalls kommen wird (Matth.24/30), verstanden wird der geistige Sinn des Wortes, ist bis jetzt verborgen gewesen, weil bis daher niemand auch nur durch Vermutung daraufgekommen ist, dass ein geistiger Sinn, wie dieser an sich beschaffen ist, im Wort sei. Da nun aber mir der geistige Sinn des Wortes vom Herrn aufgeschlossen, und mir zugleich gegeben wurde, mit den Engeln und Geistern in ihrer Welt wie einer von ihnen zusammenzusein, so ist mir enthüllt worden, dass unter der Wolke des Himmels verstanden wird das Wort im natürlichen Sinn, und unter der Herrlichkeit das Wort im geistigen Sinn, und unter der Kraft die Macht des Herrn durch das Wort.

Dass die Wolke des Himmels dies bedeute, kann man aus folgenden Stellen im Wort sehen: 5.Mose 33/26,27: "Nicht wie der Gott Jeschurun, Der im Himmel reitet und in Hoheit über den Wolken"; Ps.68/5: "Singet Gott, lobt Seinen Namen, erhebt Den, Der auf den Wolken reitet"; Jes.19/1: "Jehova reitend auf einer leichten Wolke".

Dass der Herr das Wort ist, geht hervor deutlich aus folgendem bei Joh.1/1,14: "Im Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, und das Wort ward Fleisch". Dass das Wort hier das göttliche Wahre ist, gründet sich darauf, dass das göttliche Wahre den Christen nirgends anderswoher kommt als aus dem Wort, welches der Quell ist, aus dem alle nach Christus benannten Kirchen die lebendigen Wasser in ihrer Fülle schöpfen, obgleich wie in einer Wolke, in der sein natürlicher Sinn ist, in Herrlichkeit und Kraft hingegen, worin sein geistiger und himmlischer Sinn ist. Dass im Wort ein dreifacher Sinn ist: ein natürlicher, ein geistiger und ein himmlischer, immer der eine inwendiger als der andere, ist in dem Kapitel von der Heiligen Schrift und in dem Kapitel von den Zehn Geboten oder dem Katechismus gezeigt worden; daraus geht hervor, dass unter dem Wort bei Johannes das göttliche Wahre verstanden wird. ...

Hieraus geht hervor, dass der Herr auch jetzt im Wort erscheinen wird. Der Grund, warum nicht in Person, ist, weil Er nach Seiner Auffahrt in den Himmel in dem verherrlichten Menschlichen ist, und Er in diesem keinem Menschen erscheinen kann, wofern Er nicht zuvor die Augen des Geistes desselben öffnet, und diese bei keinem, der im Bösen und daraus im Falschen ist, geöffnet werden können, somit nicht bei irgendwelchen Böcken, die Er zur Linken stellt; daher Er, als Er den Jüngern Sich offenbarte, erst ihre Augen öffnete, denn man liest Luk.24/31: "Und ihre Augen wurden geöffnet und sie erkannten Ihn, Er aber wurde ihnen unsichtbar". Das gleiche geschah mit den Weibern am Grabe nach der Auferstehung, daher sie alsdann auch Engel sahen, die im Grab saßen und mit ihnen sprachen, die ebenfalls kein Mensch mit dem materiellen Auge sehen kann. Dass auch [einmal] vor der Auferstehung des Herrn in Seinem verherrlichten Menschlichen die Apostel den Herrn nicht mit den Augen des Körpers, sondern im Geiste gesehen hatten, was nach dem Erwachen wie im Schlaf erscheint, geht hervor aus Seiner Verklärung vor Petrus, Jakobus und Johannes, sofern sie damals "von Schlaf beschwert waren": Luk.9/32. Es ist daher töricht zu glauben, dass der Herr in einer Wolke des Himmels in Person erscheinen werde, vielmehr wird Er es im Worte, das aus Ihm und Er selbst ist. (WCR 776,777)

Die zweite Ankunft des Herrn wird durch einen Menschen bewirkt, vor dem Er Sich in Person geoffenbart, und den Er mit Seinem Geist erfüllt hat, die Lehren der neuen Kirche durch das Wort aus Ihm zu lehren

Da der Herr, wie soeben gezeigt worden ist, Sich nicht in Person offenbaren kann, und doch vorausgesagt hat, dass Er kommen und eine neue Kirche, die das neue Jerusalem ist, gründen werde, so folgt, dass Er solches durch einen Menschen bewirken wird, der die Lehren dieser Kirche nicht bloß mit dem Verstand auffassen, sondern sie auch durch den Druck bekanntmachen kann. Dass der Herr Sich vor mir, Seinem Knecht, geoffenbart und mich zu diesem Amt ausgesandt, und dass Er nach diesem das Gesicht meines Geistes geöffnet und so mich in die geistige Welt eingelassen und mir gestattet hat, die Himmel und die Höllen zu sehen und auch mit Engeln und Geistern zu reden, und dies nun ununterbrochen schon viele Jahre hindurch, bezeuge ich in Wahrheit; und ebenso, dass ich von dem ersten Tage jener Berufung an gar nichts, was die Lehren jener Kirche betrifft, aus irgendeinem Engel, sondern von dem Herrn selbst, als ich das Wort las, empfangen habe.

Zu dem Ende, dass der Herr beständig gegenwärtig sein könnte, hat Er mir den geistigen Sinn Seines Wortes, in dem das göttliche Wahre in Seinem Licht ist, enthüllt, und in diesem ist Er fortwährend gegenwärtig; denn Seine Gegenwart im Wort findet durch nichts anderes statt als durch den geistigen Sinn, durch dessen Licht sie in den Schatten übergeht, in dem der Buchstab ensinn ist; vergleichsweise wie dies mit dem Sonnenlicht zur Zeit des Tages durch eine dazwischengestellte Wolke geschieht. (WCR 779,780)

Es wurde mir gegeben, deutlich wahrzunehmen, was vom Herrn kommt und was von den Engeln. Was vom Herrn kam, wurde geschrieben, und was von den Engeln kam, wurde nicht geschrieben. (EKO 1183)

Die Dinge, die ich gelernt habe in Vorbildungen, in Gesichten und aus Unterredungen mit Geistern und mit Engeln, sind vom Herrn allein. immer wenn eine Vorbildung, ein Gesicht oder eine Unterredung stattfand, wurde ich innerlich und auf das Tiefste im Nachdenken darüber gehalten, was daraus Nützliches und Gutes [komme], folglich was ich daraus lernen möge (welches Nachdenken von denjenigen, welche die Vorbildungen und Gesichte hervorbrachten, und die sprachen, nicht besonders bemerkt wurde; ja manchmal waren sie unwillig, wenn sie bemerkten, dass ich nachdachte). Auf diese Weise bin ich unterrichtet worden; daher von keinem Geiste, noch von irgendeinem Engel, sondern vom Herrn alle in, von Dem alles Gute und Wahre ist. Im Gegenteil, wenn sie mich über verschiedene Gegenstände zu unterrichten wünschten, so war kaum irgend etwas, das nicht falsch war; aus welchem Grunde mir verboten ward, irgend etwas, was sie sagten zu glauben; auch war mir nicht erlaubt, irgend Dinge einzufügen, die aus ihrem Eigenen waren. Außerdem, wenn sie mich überreden wollten, nahm ich eine innere oder innerste Bestätigung wahr, dass es so sei, — nicht wie sie wünschten; worüber sie sich auch verwunderten. Die Wahrnehmung war deutlich, kann aber nicht leicht für die Fassungskraft des Menschen beschrieben werden. (D. S. 1647)

Die von mir mitgeteilten Dinge sind keine Wunder, sondern sind Beweise, dass ich gewisser Zwecke wegen vom Herrn in die geistige Welt eingeführt worden bin.

Damit die wahre christliche Religion entwickelt werden könne, war es notwendig, dass jemand in die geistige Welt eingeführt werde und aus dem Munde des Herrn echte Wahrheiten aus dem Wort vernehme.

Abgesehen von den klarsten Beweisen, dass der geistige Sinn des Wortes vom Herrn durch mich offen dargelegt worden ist, wer hat jemals zuvor [solche Erfahrungen gehabt], seit das Wort in den israelitischen Schriften geoffenbart worden ist? Und dieser Sinn ist die eigentliche Heiligkeit des Wortes. Der Herr selbst ist mit Seinem Göttlichen in diesem Sinn; und im natürlichen Sinn mit Seinem Menschlichen. Nicht einmal ein Jota desselben könnte eröffnet werden außer durch den Herrn selbst. Dieses übersteigt alle Offenbarungen, die gemacht worden sind seit der Schöpfung der Welt.

Die Offenbarungen des Herrn und die Einlassung in die geistige Welt übersteigt alle Wunder. Dieses ist noch keinem auf dieselbe Weise verliehen worden, wie mir, seit der Schöpfung der Welt. Die Menschen des Goldenen Zeitalters sprachen zwar wohl mit Engeln, aber es wurde ihnen nicht verliehen, in einem anderen als in einem natürlichen Licht zu sein; während mir gestattet wurde, beides, im natürlichen und im geistigen Licht zu gleicher Zeit zu sein. Dadurch wurde mir gestattet, die Wunder des Himmels zu sehen, unter den Engeln als einer von ihnen zu sein; und zu gleicher Zeit göttliche Wahrheiten im Licht aufzunehmen und sie so wahrzunehmen und zu lehren — und daher vom Herrn geführt zu sein. (Einladung zur neuen Kirche 29,38,44,52)






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Kapitel 22
Die fünfte oder die neue christliche Kirche

Allgemeines

In der Apokalypse (Kap. 21 und 22) wurde vorausgesagt, dass am Ende der früheren eine neue Kirche zu gründen sei, in der dies die Hauptlehre sein soll: dass Gott sowohl der Person als dem Wesen nach einer, in Ihm eine Dreiheit, und dass der Herr dieser Gott sei. Diese Kirche wurde an den genannten Stellen unter dem neuen Jerusalem verstanden, in das niemand eingehen könne, der nicht den Herrn allein als Gott des Himmels und der Erde anerkennt, weshalb diese Kirche dort auch das Weib des Lammes bezeichnet wird. Ich darf auch verkünden, dass der ganze Himmel allein den Herrn anerkennt und dass niemand in den Himmel eingelassen wird, der Ihn nicht anerkennt. Denn der Himmel ist der Himmel aus dem Herrn. Die aus Liebe und Glaube resultierende Anerkennung bewirkt, dass die Engel im Herrn, und der Herr in den Engeln ist, wie der Herr selbst sagt: "An jenem Tage werdet ihr erkennen, dass Ich in Meinem Vater bin und ihr in Mir, und Ich in euch": Joh.14/20. "Bleibt in Mir, so bleibe Ich in euch. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viele Frucht; denn ohne Mich könnt ihr nichts tun. Wer nicht in Mir bleibt, der wird weggeworfen": Joh.15/4-6; vgl. auch 17/22f.

Wären diese Worte früher beachtet worden, hätte man sie nicht angenommen, da das Letzte Gericht noch nicht vollbracht und die Macht der Hölle größer war als die des Himmels. Der Mensch aber steht in der Mitte zwischen Himmel und Hölle. Daher hätte ihm der Teufel, d.h. die Hölle, diese Worte aus dem Herzen gerissen und überdies entweiht. Die Vormachtstellung der Hölle wurde jedoch durch das Letzte Gericht, das nun vollbracht ist, gänzlich gebrochen. Darum kann jetzt jeder Mensch, der den Willen dazu hat, erleuchtet und weise werden. (GV 263)

Diese neue Kirche wird bezeichnet unter dem neuen Jerusalem

Die neue Kirche wird darum unter dem von Gott aus dem Himmel herabsteigenden neuen Jerusalem, Offenbarung 21 verstanden, weil Jerusalem die Hauptstadt in dem Lande Kanaan war, und hier der Tempel, der Altar war, hier die Opfer dargebracht wurden, somit hier der eigentliche Gottesdienst war, zu dem alles Männliche im ganzen Land dreimal im Jahr kommen musste. Dann auch, weil der Herr in Jerusalem war und in Seinem Tempel lehrte, und nachher hier Sein Menschliches verherrlichte — hierin der Grund, warum durch Jerusalem die Kirche bezeichnet wird.

Dass unter Jerusalem die Kirche verstanden wird, geht deutlich hervor aus den prophetischen Stellen im Alten Testament von der vom Herrn zu gründenden neuen Kirche, sofern sie dort Jerusalem genannt wird. Es sollen nur die Stellen selbst angeführt werden, aus denen jeder, der mit tieferer Vernunft begabt ist, sehen kann, dass unter demselben die Kirche verstanden wird. Es mögen davon nur folgende Stellen hier stehen:

Jes.65/17-19,25: "Siehe, Ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde, nicht mehr wird der früheren erwähnt werden. Siehe, Jerusalem will Ich zum Jauchzen schaffen und sein Volk zur Fröhlichkeit, damit Ich ob Jerusalems frohlocke und ob Meines Volkes Mich freue. Alsdann werden Wolf und Schaf zusammen weiden; sie werden nichts Böses tun auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit".

Jes.62/1-4,11,12: "Um Zions willen werde Ich nicht schweigen, und ob Jerusalems nicht ruhen, bis wie ein Glanz hervorgehe seine Gerechtigkeit, und sein Heil wie eine Fackel brenne: dann werden sehen die Völkerschaften deine Gerechtigkeit, und alle Könige deine Herrlichkeit; und nennen wird man dich mit einem neuen Namen, den des Jehova Mund aussprechen wird: und eine Krone der Zierde wirst du sein, und ein Kopfschmuck des Königreichs in deines Gottes Hand; Sein Wohlgefallen wird Jehova an dir haben, und es wird dein Land vermählt werden. Siehe, dein Heil wird kommen, siehe Sein Lohn mit Ihm: und nennen wird man sie das Volk der Heiligkeit, Erlöste Jehovas; und du wirst heißen die gesuchte Stadt, die nicht verlassene".

Jes.52/1,2,6,9: "Wache auf, wache auf, ziehe deine Stärke an, Zion, ziehe an die Kleider deines Schmuckes, Jerusalem, du Stadt der Heiligkeit! Denn hinfort wird nicht in dich kommen mehr wer Vorhaut hat und unrein ist; schüttle den Staub von dir ab, stehe auf, setze dich, Jerusalem: Es soll das Volk erkennen Meinen Namen an jenem Tag; denn Ich bin Der, Welcher spricht, siehe Ich, getröstet hat Jehova Sein Volk, erlöst Jerusalem".

Zeph.3/14-17,20: "Juble, Tochter Zions! Freue dich von ganzem Herzen, Tochter Jerusalems! Israels König ist in deiner Mitte, fürchte du nicht mehr das Böse: Er wird große Freude an dir haben, wird in deiner Liebe ruhen, wird frohlocken über dir mit Jubel; machen will Ich euch zu einem Namen und Preis für alle Völker der Erde".

Jes.44/24,26: "So sprach Jehova, dein Erlöser, sprechend zu Jerusalem: du wirst bewohnt werden".

Sach.8/3,20-23: "So sprach Jehova: Zurück zu Zion will Ich kehren und wohnen mitten in Jerusalem; darum wird Jerusalem die Stadt der Wahrheit heißen, und der Berg Jehovas Zebaoth der Berg der Heiligkeit".

Joel 4/17-21: "Dann werdet ihr erkennen, dass Ich Jehova bin, dein Gott, Der wohnt zu Zion, auf dem Berg der Heiligkeit, auch wird Jerusalem sein Heiligkeit; und wird an jenem Tag geschehen, dass Most die Berge träufeln und von Milch die Hügel fließen werden; und Jerusalem wird thronen von Geschlecht zu Geschlecht".

Jes.4/2,3: "An jenem Tage wird der Spross Jehovas sein zur Zierde und zum Ruhm, und geschehen wird es, dass, der zurückgelassen in Zion und der in Jerusalem zurückgeblieben ist, ein Heiliger heiße, jeder, der zum Leben eingeschrieben steht in Jerusalem".

Micha 4/1,2,8: "Am Ende der Tage wird der Berg des Hauses Jehovas zum Haupt der Berge gemacht sein; denn von Zion wird die Lehre ausgehen, und das Wort Jehovas aus Jerusalem".

Jerem.3/17: "Zu jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jehovas nennen, und es werden alle Völkerschaften ob Jehovas Namen nach Jerusalem versammelt werden, und nicht wandeln mehr nach der Bestärkung ihres bösen Herzens".

Jes.33/20: "Siehe hin auf Zion unseres Festes Stadt, es mögen deine Augen sehen auf Jerusalem, die stille Wohnung, auf das Zelt, das nicht zerstört wird werden; es sollen ihre Pflöcke ewig nie verrückt, noch ihre Seile abgerissen werden".

Außerdem auch anderwärts, als: Jes.24/23; 37/32; 66/10-14; Sach. 12/3,6-10; 14/8,11,12,21; Mal.3/2,4; Ps.122/1-7; 137/4-6.

Dass unter Jerusalem hier die vom Herrn zu gründende Kirche und nicht das von den Juden bewohnte Jerusalem verstanden wird, geht hervor aus den Einzelheiten der Beschreibung desselben in den angeführten Stellen, wie z.B. dass Jehova Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde und dann auch ein Jerusalem schaffen werde, und dass dieses sein werde eine Krone der Zierde und eine Tiare des Reiches; dass es genannt werden soll Heiligkeit und Stadt der Wahrheit, Thron Jehovas, stille Wohnung, Zelt, das nicht zerstört werden wird; dass dort Wolf und Lamm zusammen weiden sollen, und es heißt, dass dort von den Bergen Most triefen und von den Hügeln Milch fließen werde, und dasselbe thronen werde von Geschlecht zu Geschlecht; und so vieles auch von dem Volk in ihm, dass es heilig, jeder zum Leben eingeschrieben, dass sie Erlöste Jehovas heißen sollen. Zudem wird in allen diesen Stellen von der Ankunft des Herrn gehandelt, besonders von Seiner zweiten Ankunft, wo dann Jerusalem so beschaffen sein wird, wie es hier beschrieben wird, denn zuvor war es nicht vermählt, d.h. Braut und Weib des Lammes geworden, wie dies von dem neuen Jerusalem in der Offenbarung gesagt wird.

Die vorige oder heutige Kirche wird unter Jerusalem verstanden bei Daniel 9/25 und ihr Anfang wird dort also beschrieben: "Wisse und vernimm, vom Ausgang des Wortes, bis zur Wiederherstellung und Erbauung Jerusalems bis zum Messias, dem Fürsten, [sind es] sieben Wochen; hernach wird in zweiundsechzig Wochen die Gasse und der Graben wiederhergestellt und gebaut werden, jedoch im Druck der Zeiten". Ihr Ende aber wird dort beschrieben durch die Worte: "Endlich über den Vogel der Gräuel die Verödung, und bis zur Vollendung und Entscheidung wird es über die Verwüstung triefen": Dan.9/27. Dieses letzte ist es, was verstanden wird unter den Worten des Herrn bei Matth.24/15: "Wenn ihr sehen werdet den von dem Propheten Daniel vorausgesagten Gräuel der Verödung, stehend an heiliger Stätte; wer es liest, der merke wohl darauf".

Dass unter Jerusalem in den oben angeführten Stellen nicht das von den Juden bewohnte Jerusalem verstanden worden ist, kann man aus Stellen im Wort erkennen, in denen von diesem gesagt wird, dass es gänzlich verdorben sei, und dass es zerstört werden solle. (WCR 782)

Der neue Himmel und die neue Erde

Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde, Offenb.21/1, bedeutet, dass vom Herrn ein neuer Himmel aus den Christen gebildet worden sei, der heutzutage der christliche Himmel heißt, in dem die sind, die den Herrn verehrt und nach Seinen Geboten im Wort gelebt hatten, und die infolgedessen Nächstenliebe und Glauben haben; in welchem Himmel auch alle Kinder der Christen sind.

Unter dem neuen Himmel und unter der neuen Erde wird nicht verstanden der natürliche Himmel, der vor den Augen erscheint, noch die natürliche Erde, die von Menschen bewohnt ist, sondern es wird verstanden der geistige Himmel und die Erde jenes Himmels, wo die Engel sind. Dass dieser Himmel und die Erde dieses Himmels verstanden werde, sieht und gibt jeder zu, wenn er nur, während er das Wort liest, einigermaßen abgebracht werden kann von der bloß natürlichen und materiellen Vorstellung. Dass der Himmel der Engel verstanden wird, ist offenbar, da es in dem unmittelbar folgenden Vers heißt, "er habe das heilige Jerusalem gesehen herabsteigend von Gott aus dem Himmel, zubereitet wie eine für ihren Mann geschmückte Braut", worunter nicht ein herabsteigendes Jerusalem verstanden wird, sondern eine Kirche; und die Kirche auf Erden steigt herab vom Herrn aus dem Himmel der Engel, weil die Engel des Himmels und die Menschen der Erde in allem, was die Kirche betrifft, eins ausmachen. Hieraus kann man sehen, wie natürlich und materiell diejenigen gedacht haben und denken, die aus jenen und aus den folgenden Worten in diesem Vers sich das Dogma vom Untergang der Welt und von einer neuen Schöpfung aller Dinge gebildet haben. Von diesem neuen Himmel ist oben in der Apokalypse einige Male gehandelt worden, besonders Kapitel 14 und 15. Er heißt der christliche Himmel, weil er abgesondert ist von den alten Himmeln, die aus den Menschen der Kirche vor der Ankunft des Herrn hervorgegangen waren. Diese alten Himmel sind über dem christlichen Himmel, denn die Himmel sind wie Firmamente eines über dem anderen. In gleicher Weise jeder einzelne Himmel, denn jeder einzelne Himmel für sich teilt sich wieder in drei Himmel ab: einen innersten oder dritten, einen mittleren oder zweiten und einen untersten oder ersten — ebenso nun dieser neue Himmel — ich habe sie gesehen und mit ihnen gesprochen.

In diesem neuen christlichen Himmel sind alle, die von der ersten Gründung der christlichen Kirche an den Herrn verehrt und nach Seinen Geboten im Wort gelebt hatten, und somit die, welche vom Herrn durch das Wort in der Nächstenliebe und zugleich im Glauben standen, die also nicht in totem Glauben, sondern in lebendigem Glauben waren. In diesem Himmel sind in gleicher Weise auch alle Kinder der Christen, weil sie von den Engeln in jene zwei wesentlichen Stücke der Kirche erzogen worden sind, welche sind die Anerkennung des Herrn als Gott des Himmels und der Erde, und das Leben nach den Zehn Geboten. (EHO 876)

Dass der neue Himmel früher gebildet wird als die neue Kirche auf Erden, ist der göttlichen Ordnung gemäß, denn es gibt eine innere und eine äußere Kirche, und die innere Kirche macht mit der Kirche im Himmel, also mit dem Himmel eins aus, und das Innere musst früher gebildet werden als das Äußere, und nachher das Äußere durch das Innere. Dass dem so ist, ist bei der Geistlichkeit in der Welt eine bekannte Sache. Inwieweit dieser neue Himmel, welcher das Innere der Kirche bei dem Menschen ausmacht, wächst, in so weit steigt aus diesem Himmel das neue Jerusalem, das ist die neue Kirche, herab; daher dies nicht in einem Augenblick geschehen kann, sondern in dem Maße geschieht, wie das Falsche der vorigen Kirchen entfernt wird, denn das Neue kann da keinen Eingang finden, wo das Falsche zuvor hineingezeugt worden ist, es wäre denn, dass dieses ausgerottet werde, was bei der Geistlichkeit geschehen soll, und so bei den Laien. (WCR 784)

Es wird alles neu werden

Und es sprach der auf dem Thron Sitzende: Siehe, Ich mache alles neu; und Er sprach zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind wahr und zuverlässig, Offenb.21/5, bezeichnet den Herrn, indem Er zu denen, die in die Geisterwelt kommen, oder die sterben würden von der Zeit an, da Er in der Welt war bis jetzt, von dem Letzten Gericht spricht, dass der vorige Himmel mit der vorigen Erde, und die vorige Kirche mit allem und jedem in ihnen vergehen werden, und dass Er einen neuen Himmel mit einer neuen Erde und eine neue Kirche, die das neue Jerusalem genannt werden soll, schaffen werde, und dass man dies als gewiss wissen und desselben gedenken solle, weil der Herr selbst es bezeugt und gesagt hat.

Was in diesem und in den folgenden Versen bis zum achten einschließlich vorkommt, ist zu denen in der christlichen Welt, die in die Geisterwelt kommen würden, was sogleich nach dem Hinscheiden geschieht, zu dem Ende gesagt worden, dass sie sich nicht verführen ließen von den Angehörigen Babylons und des Drachen, denn es werden, wie gesagt, alle nach dem Tod in der Geisterwelt gesammelt und pflegen Umgang miteinander wie in der natürlichen Welt und sind daselbst zusammen mit den Angehörigen Babylons und des Drachen, die beständig von Begierde zu verführen brennen, und denen auch zugelassen worden war, sich Scheinhimmel zu bilden durch phantastische und trügerische Künste, durch die sie auch hätten verführen können. Damit dies nicht geschehe, ist jenes vom Herrn gesagt worden, auf dass sie gewiss wüssten, dass jene Himmel mit ihren Erden vergehen werden, und dass der Herr einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen werde, wo alsdann selig werden sollen, die sich nicht verführen ließen. Man musst jedoch wissen, dass dies zu denen gesagt worden ist, die von der Zeit des Herrn an bis zum Letzten Gericht, welches im Jahr 1757 gehalten wurde, gelebt haben, weil diese verführt werden konnten, was aber nachher daselbst nicht mehr geschehen kann, da die Angehörigen Babylons und des Drachen ausgeschieden und verstoßen sind. (EHO 886)

Das Gesicht von der heiligen Stadt

Und Er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg, und zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel von Gott, Offenb. 21/10, bedeutet, dass Johannes in den dritten Himmel entzückt und hier sein Gesicht ihm geöffnet, und vor diesem die neue Kirche des Herrn in Ansehung ihrer Lehre unter dem Bild einer Stadt dargestellt worden sei. Er entrückte mich im Geist auf einen großen und hohen Berg bedeutet, dass Johannes entzückt worden sei bis in den dritten Himmel, wo die sind, die in der Liebe durch den Herrn stehen und in der reinen Lehre des Wahren aus Ihm. Groß wird auch als Prädikat des Guten der Liebe gebraucht, und hoch vom Wahren ausgesagt. Entrückt auf einen Berg bedeutet, in den dritten Himmel, weil es heißt "im Geist", und wer im Geist ist, befindet sich nach seinem Gemüt und dem Gesicht desselben in der geistigen Welt, und hier wohnen die Engel des dritten Himmels auf Bergen, die Engel des zweiten Himmels auf Hügeln und die Engel des untersten Himmels in Tälern zwischen den Hügeln und Bergen; weshalb, wenn jemand im Geist auf einen Berg entrückt wird, die Bedeutung ist: in den dritten Himmel. Dies Entrücktwerden geschieht augenblicklich, weil es geschieht durch eine Veränderung des Gemütszustandes. Durch "Er zeigte mir" wird das nun geöffnete Gesicht und die Bekanntmachung bezeichnet. Durch die große Stadt, das heilige Jerusalem, herabsteigend aus dem Himmel von Gott, wird die neue Kirche des Herrn bezeichnet, woher es kommt, dass sie heilig heißt und dass sie heißt herabsteigend aus dem Himmel von Gott. Sie erschien in Gestalt einer Stadt, weil die Stadt die Lehre bezeichnet, und die Kirche Kirche ist durch die Lehre und durch ein dieser gemäßes Leben. Sie ward auch als Stadt gesehen, damit sie beschrieben würde in Rücksicht jeder ihrer Beschaffenheiten, und diese werden beschrieben unter ihrer Mauer, ihren Toren, Fundamenten und unter den verschiedenen Maßen. Auf ähnliche Weise wird die Kirche beschrieben bei Ezechiel 40/2f, wo es heißt, dass der Prophet "in den Gesichten Gottes auf einen sehr hohen Berg entrückt worden sei und eine Stadt gegen Mittag hin gesehen habe, wovon der Engel auch die Mauer und die Tore, die Breiten und die Längen maß". Ähnliches wird verstanden unter folgendem bei Sach.2/6: "Ich sprach zum Engel: Wohin gehst du; er sprach: Jerusalem zu messen, dass ich sehe, wie groß ihre Breite und wie groß ihre Länge". (EHO 896)

Die viereckige Stadt

Und die Stadt liegt viereckig, Offenb.2 1/16, bedeutet die Gerechtigkeit in ihr. Die Stadt erschien viereckig, weil das Viereckige oder das Quadrat das Gerechte bezeichnet, denn das Dreieckige bezeichnet das Rechte, und zwar alles dies im untersten Grad, welcher der natürliche ist.

Das Viereckige oder das Quadrat bezeichnet das Gerechte, weil es vier Seiten hat, und die vier Seiten sich auf die vier Hauptgegenden beziehen, und gleichmäßig nach den vier Hauptgegenden hinsehen heißt, alles nach der Gerechtigkeit ansehen. Weshalb drei Tore von jeder Hauptgegend her zur Stadt offen standen und es bei Jes.26/2,3 heißt: "Öffnet die Tore, dass einziehe das gerechte Volk, das die Treue bewahrt".

Die Stadt liegt viereckig, damit ihre Länge und Breite gleich wären: durch die Länge aber wird das Gute jener Kirche, und durch die Breite ihr Wahres bezeichnet, und wann das Gute und Wahre gleich sind, dann ist das Gerechte da. Von dieser Bedeutung des Quadrats kommt es her, dass man im gemeinen Leben von einem "vir quadratus" spricht, der ein Mann ist, der sich nicht zu diesem oder zu jenem Teil aus Ungerechtigkeit hinneigt.

Weil das Quadrat das Gerechte bezeichnet, so war der Brandopferaltar, durch den die Gottesverehrung aus dem himmlisch Guten und infolgedessen aus dem himmlisch Wahren bezeichnet wurde, ein Quadrat: 2.Mose 27/1; hernach war auch der Rauchaltar, durch den die Gottesverehrung aus dem geistig Guten und infolgedessen auch dem geistig Wahren aus diesem bezeichnet wurde, ein Quadrat: 2.Mose 30/1,2; 39/9; und endlich war auch das Brustschild des Gerichts, in dem das Urim und Thummim war, ein doppeltes Quadrat: 2.Mose 28/15; außer anderen Stellen. (EHO 905)

Die Stadt von reinem Gold

Und die Stadt von reinem Gold wie reines Glas, Offenb.21/18, bedeutet, dass daher alles, was zu jener Kirche gehört, Gutes der Liebe sei, das zugleich mit dem Licht aus dem Himmel vom Herrn einfließt. Unter der Stadt oder dem Jerusalem wird eine neue Kirche des Herrn verstanden, sofern sie in Ansehung ihres ganzen Inneren oder innerhalb der Mauer betrachtet wird. Durch das Gold wird bezeichnet Gutes der Liebe vom Herrn, wovon nachher; und "wie reines Glas" bedeutet durchsichtig von der göttlichen Weisheit, und weil diese im Himmel als Licht erscheint, und vom Herrn als der Sonne einfließt, so wird durch: "wie reines Glas" bezeichnet: einfließend zugleich mit dem Licht aus dem Himmel vom Herrn.

Weil es kein vereinzeltes, d.h. von den Wahrheiten der Weisheit losgerissenes Gutes der Liebe gibt, sondern dasselbe, um Gutes der Liebe zu sein, eine Form erhalten haben musst, und eine Form erhält durch die Wahrheiten der Weisheit, deswegen heißt es hier "reines Gold wie reines Glas"; denn das Gute der Liebe hat ohne die Wahrheiten der Weisheit keine Qualität, weil es keine Form hat, und se ine Form richtet sich nach seinen Wahrheiten, die in ihrer Ordnung und ihrem Zusammenhang zugleich mit dem Guten der Liebe vom Herrn einfließen, und so im Menschen sind gemäß der Aufnahme. Im Menschen sagt man, es ist aber nicht so zu verstehen, als ob sie des Menschen wären, sondern des Herrn in ihm.

Hieraus geht nun hervor, dass durch "Stadt von reinem Gold wie reines Glas" bezeichnet wird, dass demnach in jener Kirche alles aus Gutem der Liebe bestehe, das zugleich mit dem Licht aus dem Himmel vom Herrn einfließt. (EHO 912)

Die zwölf Gründe

Der erste Grund ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalcedon, der vierte ein Smaragd, der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Sarder, der siebente ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyacinth , der zwölfte ein Amethyst, Offenb.21/19,20, bezeichnet alle Teile jener Lehre aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes in ihrer Ordnung bei denen, die sich unmittelbar an den Herrn wenden, und nach den Zehn Geboten leben, indem sie das Böse als Sünde fliehen; denn diese und keine anderen sind in der Lehre der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten, welche beide die Grundpfeiler der Religion sind.

Die zwölf Gründe der Mauer bezeichnen alle Teile der Lehre des neuen Jerusalems aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes. Die kostbaren Steine überhaupt bezeichnen alle Wahrheiten der Lehre aus dem Wort, welche durchleuchten durch den geistigen Sinn. Hier wird durch jeden Stein eine gewisse Wahrheit im besonderen bezeichnet, die auf diese Weise durchleuchtet. Im allgemeinen sind es zwei Farben, die in den Edelsteinen durchleuchten: die rote Farbe und die weißglänzende Farbe; die übrigen Farben, als grün, gelb, himmelblau und mehrere andere sind aus jenen zusammengesetzt mittelst des Schwarzen. Durch die rote Farbe wird Gutes der Liebe bezeichnet und durch die weißglänzende Farbe wird Wahres der Weisheit bezeichnet Die rote Farbe bezeichnet das Gute der Liebe, weil sie ihren Ursprung von dem Feuer der Sonne hat, und das Feuer der Sonne der geistigen Welt seinem Wesen nach die göttliche Liebe des Herrn ist, mithin das Gute der Liebe. Die weißglänzende Farbe hingegen bezeichnet das Wahre der Weisheit, weil sie ihren Ursprung vom Licht hat, das vom Feuer jener Sonne ausgeht, und dies ausgehende Licht seinem Wesen nach die göttliche Weisheit, mithin das Wahre der Weisheit ist. Das Schwarze hat seinen Ursprung vom Schatten jener beiden, und dieser ist Unwissenheit.

Allein im einzelnen auszulegen was vom Guten und was vom Wahren durch jeden Stein bezeichnet werde, wäre allzu weitläufig; damit man jedoch wisse, was vom Guten und Wahren jeder Stein in dieser Folgenreihe bezeichne, sehe man die Auslegung des 7. Kapitels vom 5. bis 8. Vers, wo von den zwölf Stämmen Israels gehandelt wird; denn es wird hier durch jeden Stein ähnliches bezeichnet, wie durch jeden dort genannten Stamm, weil durch die dort beschriebenen zwölf Stämme auf gleiche Weise alles Wahre und Gute der Kirche und ihrer Lehre der Ordnung nach bezeichnet wird, weshalb es auch in diesem Kapitel Vers 14 heißt, "dass auf diese zwölf Gründe geschrieben waren die Namen der zwölf Apostel des Lammes, und durch die zwölf Apostel werden bezeichnet alle Teile der Lehre vom Herrn und vom Leben nach Seinen Geboten. Es wird durch diese zwölf Steine auch ähnliches bezeichnet wie durch die zwölf Edelsteine im Brustschild Aarons, welches Urim und Thummim hieß (und wovon 2.Mose 28/15-21 die Rede ist, welche Verse in den "Himmlischen Geheimnissen", von Nr. 9856-9882 im einzelnen ausgelegt worden sind), mit dem Unterschied, dass auf jenen die Namen der zwölf Stämme Israels waren, auf diesen aber die Namen der zwölf Apostel des Lammes.

Dass die Fundamente aus Edelsteinen bestehen, wird auch bei Jes.54/11,12 gesagt: "O du Bedrängte, siehe Ich will mit Spießglanz deine Steine legen, deine Gründe von Saphiren machen, deine Tore von Karfunkelsteinen, alle deine Söhne werden von Jehova gelehrt sein". Unter der Bedrängten wird die vom Herrn bei den Heiden zu gründende Kirche verstanden.

Jes.28/16,17: "So sprach der Herr Jehovih: Ich will in Zion einen Grundstein legen, einen Prüfstein, einen Eckstein von Wert, der wohl gegründet, Ich werde das Gericht zur Richtschnur machen, und die Gerechtigkeit zum Senkblei".

Weil jede Wahrheit der Lehre aus dem Wort auf die Anerkennung des Herrn gegründet werden soll, so heißt der Herr der Stein Israels, l.Mose 49/24; sodann auch der Eckstein, den die Bauleute verwarfen: Matth.21/42; Mark. 12/10,11; Luk. 20/17,18; dass der Eckstein ein Grundstein sei, geht hervor aus Jerem.51/26.

Der Herr heißt auch im Wort in vielen Stellen der Fels, weshalb Er Sich selbst unter dem Felsen versteht, wenn Er sagt: "Auf diesen Felsen will Ich Meine Kirche bauen": Matth.16/18,19, und so auch wenn Er sagt: "Wer Meine Worte hört und sie tut, ist einem klugen Manne gleich, der ein Haus baut und den Grund auf Felsen legt": Luk.6/47,48; Matth.7/24,25; durch den Felsen wird der Herr in Rücksicht des göttlich Wahren des Wortes bezeichnet. (EHO 915)

Die zwölf Perlentore

Und die zwölf Tore zwölf Perlen, und jedes der Tore war aus einer Perle, Offenb.21/21, bedeutet, dass die Anerkennung und Erkenntnis des Herrn alle Erkenntnisse des Wahren und Guten, die aus dem Wort sind, zur Einheit verbinde und in die Kirche einführe. Durch die zwölf Tore werden bezeichnet die Erkenntnisse des Wahren und Guten im Inbegriff, durch die der Mensch in die Kirche eingeführt wird, durch die zwölf Perlen werden auch Erkenntnisse des Wahren und Guten im Inbegriff bezeichnet, und daher kam es, dass die Tore Perlen waren. Jedes der Tore bestand aus einer Perle, weil alle Erkenntnisse des Wahren und Guten, die durch die Tore und durch die Perlen bezeichnet werden, sich auf eine Erkenntnis zurückbeziehen, welche jene in sich schließt, und diese eine Erkenntnis ist die Erkenntnis des Herrn. Es heißt eine Erkenntnis, obgleich es mehrere sind, die jene eine Erkenntnis ausmachen, denn die Erkenntnis des Herrn umfasst alle Teile der Lehre und daher alles, was zur Kirche gehört; aus ihr entlehnt alles im Dienste Gottes sein Leben und seine Seele, denn der Herr ist das Ein und Alles in allem was zum Himmel und zur Kirche, und daher auch in allem, was zur Gottesverehrung gehört. Die Anerkennung und Erkenntnis des Herrn verbindet alle Erkenntnisse des Wahren und Guten aus dem Wort in eines, weil alle geistigen Wahrheiten unter sich zusammenhängen, und, wenn man es glauben will, ihr Zusammenhang sich verhält wie der Zusammenhang aller Glieder, Eingeweide und Organe des Körpers. Wie daher die Seele diese alle in Ordnung und Zusammenhang erhält, so dass sie nur wie eines gefühlt werden, so hält in gleicher Weise auch der Herr bei den Menschen alle geistigen Wahrheiten zusammen.

Dass der Herr das Tor selbst sei, durch das man in die Kirche und somit in den Himmel eingehen musst, lehrt Er selbst bei Joh. 10/9: "Ich bin die Türe, wer durch Mich eingeht, wird selig werden"; und dass die Anerkennung und Erkenntnis desselben selbst die Perle sei, wird unter folgenden Worten des Herrn Matth. 13/45,46 verstanden: "Das Himmelreich ist gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen suchte, und, als er eine kostbare Perle gefunden, hinging und alles, was er hatte, verkaufte und sie kaufte". Die eine kostbare Perle ist die Anerkennung und Erkenntnis des Herrn. (EHO 916)

Der Tempel der heiligen Stadt

Und einen Tempel sah ich nicht in ihr, denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel, und das Lamm, Offenb.21/22, bedeutet, dass in dieser Kirche kein vom Inneren getrenntes Äußeres sein werde, weil der Herr selbst in Seinem Göttlich-Menschlichen, von dem alles zur Kirche Gehörige sein Dasein hat, allein angegangen, verehrt und angebetet wird. Unter: "einen Tempel sah ich nicht in ihr", wird nicht verstanden, dass in der neuen Kirche, die das neue Jerusalem ist, keine Tempel sein werden, sondern dass in ihr das Äußere nicht getrennt sein werde vom Inneren, und dies aus dem Grunde, weil durch den Tempel die Kirche in Rücksicht der Gottesverehrung bezeichnet wird, und im höchsten Sinn der Herr selbst in Ansehung des Göttlich-Menschlichen, Der verehrt werden soll; und weil alles, was zur Kirche gehört, vom Herrn ist, so heißt es: "denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel und das Lamm", wodurch der Herr in Seinem Göttlich-Menschlichen bezeichnet wird. Unter dem Herrn, dem allmächtigen Gott, wird der Herr von Ewigkeit verstanden, der Jehova selbst ist, und durch das Lamm wird Sein Göttlich-Menschliches bezeichnet. (EHO 918)

Der Baum des Lebens in der Mitte der Stadt

Inmitten der Gasse und des Stromes hier und dort ein Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt, Offenb.22/2, bedeutet, dass im Innersten der Wahrheiten der Lehre und daher des Lebens in der Kirche der Herr sei in Seiner göttlichen Liebe, und von Ihm alles Gute, das der Mensch scheinbar wie aus sich tut, herfließe.

Inmitten bedeutet im Innersten, und daher in allem ringsumher. Durch die Gasse wird das Lehrwahre der Kirche bezeichnet, durch den Strom wird bezeichnet göttlich Wahres im Überfluss. Hier und dort bedeutet zur Rechten und zur Linken, und zwar ist die Wahrheit zur Rechten die, welche im Klaren ist, und zur Linken die, welche im Dunkeln ist; denn der Süden im Himmel, durch den das Wahre im Klaren bezeichnet wird, befindet sich zur Rechten, und der Norden, durch den das Wahre im Dunkeln bezeichnet wird, befindet sich zur Linken. Durch den Baum des Lebens wird der Herr in Ansehung der göttlichen Liebe bezeichnet; durch die Früchte wird das Gute der Liebe und Nächstenliebe bezeichnet, welches man gute Werke heißt, wovon im folgenden Abschnitt. Durch zwölf wird bezeichnet alles, und es wird vom Guten und Wahren der Kirche gesagt.

Faßt man dies in einen Sinn zusammen, so folgt hieraus, dass durch: "inmitten der Gasse und des Stromes hier und dort ein Baum des Lebens, der zwölf Früchte trägt" bezeichnet wird, dass im Innersten der Wahrheiten der Lehre und des Lebens in der neuen Kirche der Herr sei in Seiner göttlichen Liebe, von Dem alles Gute, das der Mensch scheinbar wie aus sich tut, herfließt. Dies ist der Fall bei denen, die sich unmittelbar an den Herrn wenden, und das Böse fliehen, weil es Sünde ist, die also in der neuen Kirche des Herrn, die das neue Jerusalem ist, sein werden; denn die sich nicht unmittelbar an den Herrn wenden, können nicht mit Ihm verbunden werden, mithin auch nicht mit dem Vater, und können daher auch nicht in der Liebe sein, die aus dem Göttlichen ist; denn das Aufsehen verbindet, nicht das intellektuelle Aufsehen allein, sondern ein intellektuelles Aufsehen, das aus einem Gefühl des Willens entspringt, und das Gefühl des Willens ist nicht da, wenn der Mensch nicht Seine Gebote hält; weshalb der Herr Joh.14/21-24 sagt: "Wer Meine Gebote hält, der liebt Mich, und Ich werde zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen".

Es heißt im Innersten der Wahrheiten der Lehre und somit des Lebens in der neuen Kirche, weil in geistigen Dingen alles vom Innersten heraus ist und fortschreitet, wie vom Feuer und Licht im Mittelpunkt in die Umkreise, oder wie von der Sonne, die auch im Mittelpunkt ist, Wärme und Licht in das Weltall ausgeht; es geschieht so im Kleinsten gerade wie im Größten. Weil das Innerste jeder Wahrheit bezeichnet wird, so heißt es auch inmitten der Gasse und des Stromes, und nicht zu beiden Seiten des Stromes, obgleich es so verstanden wird.

Dass vom Herrn, sofern Er im Innersten ist, alles Gute der Liebe und Liebestätigkeit ist und hervorgeht, geht hervor aus Seinen Worten Joh.15/4-6: "Jesus sagte: Wie die Rebe nicht Frucht bringen kann von sich selber, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in Mir bleibt: Ich bin der Weinstock, ihr die Reben, wer in Mir bleibt und Ich in ihm, der bringt viele Frucht, denn ohne Mich könnt ihr nichts tun". (EHO 933)

Die Blätter des Baumes zur Heilung der Heiden

Und die Blätter des Baumes zur Arznei der Heiden, Offenb.22/2, bezeichnet die daraus hervorgehenden Vernunftwahrheiten, durch welche diejenigen, die im Bösen und dadurch auch im Falschen sind, dazu gebracht werden, gesund zu denken und ehrbar zu leben.

Durch die Blätter des Baumes werden Vernunftwahrheiten bezeichnet, wovon nachher. Durch die Völkerschaften [oder Heiden] werden bezeichnet, die im Guten und aus diesem im Wahren sind, und im entgegengesetzten Sinn, die im Bösen und aus diesem im Falschen sind; hier die im Bösen und aus diesem im Falschen sind, weil es heißt zur Arznei derselben; und weil die, welche im Bösen und daraus im Falschen sind, nicht geheilt werden können durch das Wort, weil sie dieses nicht lesen, wohl aber, wenn sie eine ausgebildete Urteilskraft haben, durch Vernunftwahrheiten geheilt werden können.

Ähnliches wie in diesem Vers wird auch durch folgendes bei Ezechiel (47/1,7,12) bezeichnet: "Siehe, Wasser flossen unter der Schwelle des Hauses hervor, aus denen ein Strom ward, an dessen Ufer hier und dort sehr viele Fruchtbäume, deren Blätter nicht abfallen und [deren Früchte] nicht aufgezehrt werden, [sondern] alle Monate wieder wachsen, daher ihre Früchte zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei". Auch hier ist von der neuen Kirche die Rede. Durch die Blätter werden Vernunftwahrheiten bezeichnet, weil durch den Baum der Mensch bezeichnet wird, und dann durch alles, was zum Baum gehört, als durch die Zweige, Blätter, Blüten, Früchte und Samen, Übereinstimmendes bei dem Menschen bezeichnet wird. Durch die Zweige werden die sinnlichen und natürlichen Wahrheiten des Menschen bezeichnet, durch die Blätter seine Vernunftwahrheiten, durch die Blüten die ersten geistigen Wahrheiten im Vernünftigen, durch die Früchte das Gute der Liebe und Liebestätigkeit, und durch die Samen wird das Letzte und Erste des Menschen bezeichnet.

Dass durch die Blätter Vernunftwahrheiten bezeichnet werden, geht deutlich hervor aus dem in der geistigen Welt Gesehenen; denn es erscheinen dort auch Bäume mit Blättern und Früchten, es gibt dort Gärten und Paradiese von solchen. Bei denen, die im Guten der Liebe und zugleich in den Wahrheiten der Weisheit sind, erscheinen fruchtbare Bäume, die mit schönen Blättern prangen; bei denen aber, die in den Wahrheiten irgendeiner Weisheit sind, und aus der Vernunft reden und nicht im Guten der Liebe stehen, erscheinen Bäume voll mit Blättern, aber ohne Früchte. Bei denen hingegen, bei welchen weder Gutes noch Wahres der Weisheit ist, erscheinen nur blätterlose Bäume, dergleichen es zur Winterszeit in der Welt gibt; der nicht vernünftige Mensch ist nichts anderes als ein solcher Baum.

Die Vernunftwahrheiten sind die, welche die nächsten Aufnehmer der geistigen Wahrheiten sind, denn das Vernünftige des Menschen ist das erste Aufnahmegefäß der geistigen Wahrheiten, weil im Vernünftigen des Menschen ein Vernehmen des Wahren in irgendeiner Form ist, die der Mensch selbst im Denken nicht so sieht wie das, was unterhalb des Vernünftigen im unteren Denken ist, das sich mit dem äußeren Sehen verbindet. Durch die Blätter werden die Vernunftwahrheiten bezeichnet auch 1.Mose 3/7; 8/11; Jes.34/4; Jerem.8/13; 17/8; Ezech.47/12; Dan.4/9,11; Ps.1/3; 3.Mose 26/36; Matth.21/20; 24/32; Mark.13/28; allein sie bezeichnen dieselben je nach den Arten der Bäume: die Blätter des Ölbaumes und des Weinstocks bezeichnen die Vernunftwahrheiten aus dem himmlischen und geistigen Licht, die Blätter des Feigenbaums die Vernunftwahrheiten aus dem natürlichen Licht, und die Blätter der Tanne, der Pappel, der Eiche und der Fichte die Vernunftwahrheiten aus dem sinnlichen Licht; die Blätter von diesen jagen Schrecken ein in der geistigen Welt, wenn sie von einem starken Wind bewegt werden, und dies ist es, was verstanden wird 3.Mose 26/36; Hiob 13/25; die Blätter von jenen hingegen nicht also. (EHO 936)

Des Herrn Angesicht schauen

Und werden sehen Sein Angesicht, und Sein Name wird an ihren Stirnen sein, Offenb.22/4, bedeutet, dass sie sich zum Herrn wenden werden und der Herr Sich zu ihnen, weil sie durch Liebe verbunden sind.

Unter das Angesicht Gottes und des Lammes oder des Herrn sehen wird nicht verstanden Sein Angesicht sehen, weil niemand Sein Angesicht, so wie es in Seiner göttlichen Liebe und in Seiner göttlichen Weisheit ist, sehen und leben kann, denn Er ist die Sonne des Himmels und der ganzen geistigen Welt. Sein Angesicht sehen, so wie es an sich ist, wäre daher soviel als wenn jemand in die Sonne träte, von deren Feuer er augenblicklich verzehrt würde. Außerhalb Seiner Sonne hingegen stellt Sich der Herr zuweilen sichtbar dar, allein dann umhüllt Er Sich und stellt Sich so ihrem Gesicht dar, und dies geschieht durch einen Engel, wie Er auch getan hat in der Welt vor Abraham, Hagar, Lot, Gideon, Josua und anderen, weshalb jene Engel Engel genannt wurden und auch Jehova, denn es war Jehovas Gegenwart von Ferne in ihnen. Allein auch dieses Sehen Seines Angesichtes wird hier nicht verstanden unter sie werden Sein Angesicht sehen, sondern [es wird verstanden] die Wahrheiten, die im Worte sind, aus Ihm sehen und durch sie Ihn erkennen und anerkennen; denn die göttlichen Wahrheiten des Wortes bilden das Licht, das vom Herrn als Sonne ausgeht, in dem die Engel sind, und weil sie das Licht bilden, so sind sie wie Spiegel, in denen das Angesicht des Herrn gesehen wird. Dass durch "das Angesicht des Herrn sehen" bezeichnet werde, sich zu Ihm wenden, wird unten gesagt werden.

Durch "den Namen des Herrn an ihren Stirnen" wird bezeichnet, dass der Herr sie liebe und sie zu Sich wende. Durch den Namen des Herrn wird der Herr selbst bezeichnet, weil dadurch bezeichnet wird Seine ganze Beschaffenheit, durch die Er erkannt, und nach der Er verehrt wird, und durch die Stirne wird die Liebe bezeichnet, und durch "an die Stirne geschrieben" wird die Liebe des Herrn in ihnen bezeichnet.

Hieraus kann man erkennen, was eigentlich durch jene Worte bezeichnet wird. Dass aber die Bedeutung sei, sie werden sich zum Herrn wenden und der Herr Sich zu ihnen, gründet sich darauf, dass der Herr allen, die mit Ihm verbunden sind durch Liebe, auf die Stirne sieht und so sie zu Sich wendet, weshalb die Engel ihr Angesicht nicht anderswohin wenden, als zum Herrn und zur Sonne; und dies geschieht, was zu verwundern ist, bei jeder Wendung ihres Leibes. Daher kommt im gemeinen Leben die Redensart: sie sollen Gott immer vor Augen haben. Das gleiche geht mit dem Geiste des Menschen vor, der noch in der Welt lebt und durch Liebe verbunden ist mit dem Herrn. (EHO 938)

Die Leuchte der Stadt

Und Nacht wird nicht da sein, und sie bedürfen keiner Leuchte, noch des Lichtes der Sonne, weil der Herr sie erleuchtet, Offenb.22/5, bedeutet, dass im neuen Jerusalem kein Glaubensfalsches sein werde, und dass die Menschen daselbst in den Erkenntnissen Gottes nicht sein werden durch das natürliche Licht, d.i. aus der eigenen Einsicht und aus der Herrlichkeit, die aus dem Dünkel entspringt, sondern sie werden sein in geistigem Licht aus dem Wort durch den Herrn allein.

Nacht wird nicht da sein bedeutet ähnliches wie Offenb.21/25 wo es heißt: "Ihre Tore werden nicht geschlossen werden des Tages, denn Nacht wird da nicht sein", wodurch bezeichnet wird, dass in das neue Jerusalem immerfort aufgenommen werden die im Wahren aus dem Guten der Liebe vom Herrn sind, weil daselbst kein Glaubensirrtum ist.

Sie bedürfen keiner Leuchte, noch des Lichtes der Sonne, weil der Herr, Gott, sie erleuchtet bedeutet ähnliches wie Offenb.21/23 wo es heißt: "Die Stadt bedarf nicht der Sonne, noch des Mondes, dass sie in ihr leuchten, denn die Herrlichkeit Gottes hat sie erleuchtet und ihre Leuchte ist das Lamm", wodurch bezeichnet wird, dass die Menschen jener Kirche nicht sein werden in der Liebe zu sich und in der eigenen Einsicht, und somit nicht in bloß natürlichem Licht, sondern aus dem göttlich Wahren des Wortes durch den Herrn allein in geistigem Licht. Allein statt des Mondes dort wird hier die Leuchte genannt, und statt der Sonne dort wird hier das Licht der Sonne genannt: durch den Mond aber wird, wie durch die Leuchte, bezeichnet das natürliche Licht aus der eigenen Einsicht, und durch das Licht der Sonne wird bezeichnet das natürliche Licht, aus der Herrlichkeit, die aus dem Dünkel entspringt. Doch es so ll mit wenigem erklärt werden, was das natürliche Licht aus der Herrlichkeit ist, die aus dem Dünkel entspringt:

Es gibt ein natürliches Licht aus der Herrlichkeit, die aus dem Dünkel entspringt, und auch ein solches, das aus dem Nicht-Dünkel entspringt. Das Licht aus der Herrlichkeit, die aus dem Dünkel entspringt, findet sich bei denen, die in der Liebe zu sich und daraus in Bösem aller Art sind, und, wenn sie es auch aus Furcht vor dem Verlust ihres Rufes unterlassen, ja selbst wenn sie es als der Moralität und dem öffentlichen Wohl zuwider verdammen, gleichwohl dasselbe nicht für Sünde halten — diese sind im natürlichen Licht aus der Herrlichkeit, die aus dem Dünkel entspringt, denn die Liebe zu sich im Willen wird zum Dünkel im Verstand, und dieser Dünkel aus jener Liebe kann den Verstand bis ins Licht des Himmels erheben: dies ist dem Menschen gegeben worden, damit er Mensch sei, und damit er wiedergeboren werden könne. Ich habe mehrere gesehen und gehört, die, obgleich völlige Teufel, die Geheimnisse der Engelsweisheit, sobald sie dieselben gehört und gelesen, ebensogut einsahen als die Engel selbst, allein sobald sie nur in ihre Liebe und somit in ihren Dünkel zurückkehrten, nicht nur nichts mehr davon verstanden, sondern auch aus dem Licht der Bestärkung im Falschen bei sich das Gegenteil sahen. Hingegen das natürliche Licht aus der Herrlichkeit des Nicht-Dünkels findet sich bei denen, die in der Lust Nutzen zu schaffen aus reiner Liebe zum Nächsten sind. Bei ihnen ist das natürliche Licht auch ein Vernunftlicht, in dem inwendig geistiges Licht vom Herrn ist. Die Herrlichkeit bei ihnen stammt aus dem Glanz des Lichtes, das aus dem Himmel einfließt, wo alles glänzend und harmonisch ist; denn alles, was Gutes schafft im Himmel, das glänzt auch. Aus diesem wird das Liebliche in den Vorstellungen der Gedanken bei ihnen als Herrlichkeit empfunden; es dringt durch den Willen und dessen Gutes in den Verstand und dessen Wahres, und stellt sich in diesem dar. (EHO 940)

Das neue Jerusalem, die Braut und das Weib des Lammes

Es heißt, dass Johannes die heilige Stadt, das neue Jerusalem gesehen habe "herabsteigend von Gott aus dem Himmel", hier, dass er diese Stadt gesehen habe zubereitet wie eine Braut für ihren Mann (Offenb.21/2), woraus hervorgeht, dass unter Jerusalem die Kirche verstanden wird, und dass er sie zuerst als Stadt sah und hernach als Jungfrau Braut; als Stadt vorbildlich und als Jungfrau Braut geistig, mithin in einer doppelten Vorstellung, wovon die eine innerhalb oder über der anderen lag, ganz wie die Engel; denn sehen oder hören oder lesen diese im Wort von einer Stadt, so schwebt ihnen in der Vorstellung ihres unteren Denkens eine Stadt vor, in der Vorstellung ihres oberen Denkens aber schauen sie die Kirche in Ansehung ihrer Lehre, und sehen diese dann, wenn sie es verlangen und zum Herrn beten, als Jungfrau in einer der Beschaffenheit der Kirche angemessenen Schönheit und Bekleidung. So ist es auch mir gegeben worden, die Kirche zu sehen.

Zubereitet bedeutet zur Verlobung geschmückt, und es wird die Kirche nicht anders zur Verlobung und nachher zur Verbindung oder zur Ehe ausgestattet, als durch das Wort, denn dies ist das einzige Mittel der Verbindung oder der Ehe, we il das Wort vom Herrn ist und vom Herrn handelt, und so der Herr ist; weshalb es auch der Bund heißt, der Bund aber eine geistige Verbindung bezeichnet, wie denn auch das Wort zu diesem Ende gegeben worden ist. Dass unter dem Manne der Herr verstanden werde, geht hervor aus Offenb. 21/10,11, wo Jerusalem das verlobte Weib des Lammes heißt.

Hieraus kann man sehen, dass durch "Jerusalem, zubereitet wie eine Braut für ihren Mann" bezeichnet wird jene Kirche durch das Wort verbunden mit dem Herrn. (EHO 881)

Denkwürdigkeiten über die Hütte und den Tempel der heiligen Stadt

Als ich mit der Auslegung des 20. Kapitels der Offenbarung beschäftigt war, und nachdachte über den Drachen, das Tier und den falschen Propheten, erschien mir ein gewisser und fragte: Worüber denkst du nach? Ich sagte: Über den falschen Propheten. Da sprach er: Ich will dich an den Ort führen, an dem diejenigen sind, die unter dem falschen Propheten verstanden werden; sie sind, sagt er, dieselben, die Offenb.Kap.13 unter dem Tier aus der Erde verstanden werden, das zwei Hörner hatte gleich dem Lamm und redete wie der Drache. Ich folgte ihm, und siehe ich erblickte eine Schar, in deren Mitte Kirchenvorsteher waren, die gelehrt hatten, dass nichts anderes den Menschen selig mache, als der Glaube, und dass die Werke gut seien, aber nicht zur Seligkeit, dass man sie aber gleichwohl nach dem Worte lehren müsse, damit die Laien, besonders die einfältigen, enger in den Banden des Gehorsams gegen die Obrigkeiten gehalten, und so wie durch die Religion, also von innen heraus zur Übung der moralischen Nächstenliebe angetrieben würden.

Einer von ihnen, der mich ansichtig ward, sagte nun: Willst du unseren Tempel sehen, in dem das symbolische Bild unseres Glaubens ist? Ich ging hin und sah, und siehe er war prächtig, und inmitten desselben stand das Bildnis eines Weibes, angetan mit einem scharlachroten Gewand, in der Rechten ein Goldstück haltend, und in der Linken eine Kette von Perlen. Allein sowohl der Tempel als das Bild waren durch Phantasie hervorgebracht, denn die höllischen Geister können durch Phantasien prächtige Dinge darstellen, indem sie das Inwendige des Gemütes verschließen und bloß sein Äußeres öffnen. Allein als ich bemerkte, dass es solche Blendwerke wären, betete ich zum Herrn, und alsbald ward das Innere meines Gemütes aufgeschlossen, und nun sah ich an der Stelle des prächtigen Tempels ein vom Dach bis zum Grunde durchlöchertes Haus, an dem nichts zusammenhing, und anstatt des Weibes sah ich in jenem Haus ein Bild hängen, dessen Kopf dem eines Drachen, der Leib dem eines Pardels und die Füße denen des Bären glichen, also gerade wie das Tier aus dem Meer Offenb. Kap.13 beschrieben wird; und statt des Bodens war ein Sumpf da, der von Fröschen wimmelte. Und es ward mir gesagt, unter dem Sumpfe befinde sich ein großer behauener Stein, unter dem das Wort tief verborgen liege.

Nachdem ich dies gesehen, fragte ich den Gaukler: Ist dies euer Tempel? Er sagte: Ja, er ist es. Da wurde aber plötzlich auch ihm das innere Gesicht geöffnet und er sah das gleiche wie ich; und beim Anblick desselben schrie er laut auf: Was ist das, und woher? Ich sagte: Es ist vom Licht aus dem Himmel, welches die Beschaffenheit einer jeden Gestalt enthüllt, und so auch die Beschaffenheit eures von der geistigen Nächstenliebe getrennten Glaubens. Und alsbald kam ein Ostwind und nahm alles was da war, weg, und trocknete auch den Sumpf aus und entblößte so den Stein, unter dem das Wort lag. Und nach diesem wehte wie Frühlingswärme aus dem Himmel, und siehe da, an derselben Stelle erschien eine der äußeren Gestalt nach einfache Hütte; und die Engel, die bei mir waren, sagten: "Siehe, die Hütte Abrahams, wie sie war, da die drei Engel zu ihm kamen und ihm verkündigten, Isaak sollte geboren werden; sie erscheint zwar vor den Augen einfach, wird aber je nach dem Einfluss des Lichtes aus dem Himmel immer herrlicher und herrlicher. Und es ward ihnen gegeben, den Himmel zu öffnen, in dem sich die geistigen Engel befinden, die in der Weisheit sind, und nun erschien infolge des von da einfließenden Lichtes jene Hütte wie ein Tempel, gleich dem zu Jerusalem; und als ich hineinblickte, sah ich den Grundstein, unter den das Wort gelegt worden war, ringsum mit Edelsteinen besät, aus denen es wie Blitz die Wände, an denen Cherubimgestalten waren, bestrahlte, und sie in ein schönes Farbenspiel setzte. Als ich dies bewunderte, sagten die Engel: Du wirst noch Wunderbareres sehen; und es ward ihnen gegeben, den dritten Himmel zu öffnen, in dem die himmlischen Engel waren, die in der Liebe sind, und nun verschwand infolge des von da einfließenden Lichtes jener Tempel ganz, und an seiner Stelle ward allein der Herr gesehen, stehend auf dem Grundstein, welcher das Wort war, in einer Gestalt, die derjenigen glich, in der Er dem Johannes Offenb.Kap.1 erschien. Weil aber jetzt heilige Andacht das Innere des Gemütes der Engel erfüllte und sie antrieb, auf ihr Angesicht niederzufallen, so ward vom Herrn der Weg des Lichtes aus dem dritten Himmel plötzlich verschlossen, und der Weg des Lichtes aus dem zweiten Himmel geöffnet, worauf die vorige Ansicht des Tempels und auch die der Hütte, jedoch diese im Tempel, zurückkehrte. Dadurch ward anschaulich gemacht, was verstanden wird unter folgendem in Offenb.21/3: "Siehe, die Hütte Gottes bei den Menschen; und Er wird bei ihnen wohnen"; und durch folgendes Offenb.21/22: "Einen Tempel sah ich nicht im neuen Jerusalem, denn der Herr, der allmächtige Gott, ist ihr Tempel und das Lamm". (EHO 926)

Die neue Kirche im Himmel, bezeichnet unter dem Weib mit der Sonne bekleidet

Ein Weib von der Sonne umgeben, und der Mond unter ihren Füßen, Offenb.12/1, bedeutet die neue Kirche des Herrn in den Himmeln, die der neue Himmel ist, und die künftige Kirche des Herrn, die das neue Jerusalem ist. Dass die neue Kirche des Herrn durch dieses Weib bezeichnet werde, geht hervor aus den Einzelheiten in diesem Kapitel, wenn man sie im geistigen Sinn versteht.

Durch ein Weib wird auch in anderen Teilen des Wortes die Kirche bezeichnet, und zwar, weil die Kirche die Braut und das Weib des Herrn heißt Dass sie von der Sonne umgeben erschien, ist deswegen, weil sie in der Liebe zum Herrn steht; denn sie erkennt Ihn an und hält Seine Gebote, und dies heißt Ihn lieben: Joh.14/21-24.

Dass der Mond unter den Füßen des Weibes erschien, ist deswegen, weil die Kirche auf Erden darunter verstanden wird, sofern sie mit der Kirche in den Himmeln noch nicht verbunden ist. Durch den Mond wird die Einsicht im natürlichen Menschen und der Glaube bezeichnet, und das "unter den Füßen erscheinen" bedeutet, dass sie auf Erden sein werde. Sonst wird durch die Füße diese Kirche selbst bezeichnet, sofern sie verbunden ist. (EHO 533)

Und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen, Offenb.12/1, bedeutet ihre Weisheit und Einsicht hervorgehend aus den Kenntnissen des göttlich Guten und göttlich Wahren aus dem Wort.

Durch die Krone auf dem Haupte wird die Weisheit und Einsicht bezeichnet, durch die Sterne werden die Kenntnisse des göttlich Guten und göttlich Wahren aus dem Wort bezeichnet, und zwölf bedeutet alles zur Kirche Gehörige, was sich auf das Gute und dessen Wahres bezieht. Durch die Krone von zwölf Sternen auf dem Haupte des Weibes wird also die Weisheit und Einsicht der neuen Kirche bezeichnet, hervorgehend aus den Kenntnissen des göttlich Guten und göttlich Wahren aus dem Wort.

Und sie war schwanger und schrie in Geburtswehen, und hatte Qual bei der Geburt, Offenb.12/2, bedeutet die entstehende Lehre der neuen Kirche und deren schwierige Aufnahme wegen des Widerstandes vonseiten derer, die unter dem Drachen verstanden werden.

Dass das Schwangersein die entstehende Lehre bezeichnet, beruht darauf, dass durch die Frucht, die sie im Leib hatte und von deren Geburt Vers 5 die Rede ist, die Lehre der neuen Kirche bezeichnet wird; denn Schwangersein, Geburtswehen haben und gebären, bedeutet im geistigen Sinn des Wortes nichts anderes als empfangen und gebären was zum geistigen Leben gehört. Schreien in Geburtswehen und mit Qual gebären bedeutet die schwierige Aufnahme dieser Lehre wegen des Widerstandes vonseiten derer, die unter dem Drachen verstanden werden. Dies geht hervor aus dem Folgenden in diesem Kapitel, z.B. daraus, dass der Drache sich vor das gebärende Weib stellte, um ihre Frucht zu verschlingen, und dass er sie nachher in die Wüste verfolgte. (EHO 534,535)

Und siehe, ein großer feuerroter Drache, Offenb.12/3, bedeutet diejenigen in der protestantischen Kirche, die aus Gott drei und aus dem Herrn zwei machen, und die tätige Liebe vom Glauben trennen, und diesen und nicht zugleich auch jene für seligmachend erklären. Dies sind diejenigen, die hier und im Folgenden unter dem Drachen verstanden werden; denn sie sind wider die zwei wesentlichen Lehren der neuen Kirche, welche sind, dass Gott dem Wesen und der Person nach einer, und in Ihm eine Dreieinheit ist, und dass dieser Gott der Herr ist; ferner: dass die tätige Liebe und der Glaube eins sind wie das Wesen und seine Form, und dass nur diejenigen die tätige Liebe und den Glauben haben, die nach den Zehn Geboten leben, nach denen man das Böse nicht tun darf, und in so weit das Gute der tätigen Liebe tut und das Wahre des Glaubens glaubt, als man das Böse nicht tut, sondern es als Sünde gegen Gott flieht.

Unter denjenigen, die aus Gott drei und aus dem Herrn zwei machen, werden diejenigen verstanden, die sich die drei Personen als drei Götter denken und das Menschliche des Herrn von Seinem Göttlichen trennen. Und wer denkt wohl anders und kann anders denken, wenn er nach der Glaubensformel betet, dass Gott der Vater um des Sohnes willen den Geist senden wolle? Betet er nicht zu Gott dem Vater als dem einen Gott, und mit Rücksicht auf den Sohn als den anderen Gott, und um den Heiligen Geist als den dritten Gott? Hieraus geht hervor, dass, wenn einer so betet, er, obgleich er in Gedanken die drei Personen zu einem Gott macht, diesen, d.h. seine Vorstellung von Ihm doch wieder in drei Personen zerteilt. Ebendieselbe Glaubensformel macht aicj aus dem Herrn zwei, weil man alsdann bloß an das Menschliche des Herrn und nicht zugleich an Sein Göttliches denkt; denn um des Sohnes willen, heißt um Seines Menschlichen willen, welches am Kreuz gelitten hat.

Da nun diese zwei Hauptlehren der protestantischen Kirchen Falsches sind, und das Falsche die Kirche verwüstet, indem es ihr Wahres und Gutes wegnimmt, so sind sie durch den Drachen vorgestellt worden, und dies deswegen, weil durch den Drachen im Wort die Verwüstung der Kirche bezeichnet wird, wie man aus folgenden Stellen erkennen kann:

Jerem.9/11: "Ich will Jerusalem zu Trümmern machen, zur Drachenwohnung, und Jehudahs Städte in eine Wüste wandeln".

Jerem.10/22: "Siehe es kommt ein groß Getöse vom Land der Mitternacht, zu wandeln Judas Städte in eine Wüste, in eine Drachenwohnung".

Jerem.49/33: "Hazor soll zur Drachenwohnung werden, zur Einöde in Ewigkeit".

Jes.34/13: "Damit sie eine Drachenwohnung sei, ein Vorhof für der Eule Töchter".

Jes.35/7: "In einer Drachenwohnung ist ihr Lager".

Micha 1/8: "Ich will beraubt und nackt einhergehen, will klagen wie die Drachen und trauern wie der Eule Töchter".

Hiob 30/28,29: "Ich schrie, ich ward ein Bruder den Drachen, ein Genosse der Eule Töchtern".

Jes.13/22: "In ihren Palästen werden Ijim Antwort geben und Drachen in den Tempeln".

Jerem.51/37: "Ein Steinhaufen soll Babel werden, eine Drachenwohnung, zum Spott und zum Entsetzen".

Ps.44/19,20: "Zermalmt hast Du uns am Ort des Drachen, uns überzogen mit des Todes Schatten".

Mal. 1/3: "Die Berge Esaus machte Ich zur Öde, und seine Erbschaft gab Ich hin den Drachen der Wüste".

So auch anderwärts als: Jes.43/20; Jerem.14/6; Ps. 91/13,14; 5.Mose 32/33.

Dass unter dem Drachen hier diejenigen verstanden werden, die im bloßen Glauben sind und die Werke des Gesetzes als nicht seligmachend verwerfen, ist mir in der Geisterwelt einige Male durch lebendige Erfahrung bestätigt worden: ich sah nämlich mehrere Tausende von ihnen in Versammlungen geordnet beisammen, und dann erschienen sie von Ferne wie ein Drache mit einem langen Schwanz, der mit Stacheln wie mit Dornen übersät war, die das Falsche bezeichneten. Einmal erschien mir auch ein noch größerer Drache, der seinen Rücken in die Höhe bog und seinen Schwanz bis an den Himmel erhob, mit dem Bestreben, die Sterne von da herabzuziehen. So ward vor meinen Augen offenbar, dass unter dem Drachen keine anderen verstanden werden. (EHO 537)

Der sieben Häupter hatte, Offenb.12/3, bedeutet den aus den verfälschten und entweihten Wahrheiten des Wortes hervorgehenden Wahnwitz.

Durch das Haupt wird die Weisheit und Einsicht und im entgegengesetzten Sinn der Wahnwitz bezeichnet. Die sieben Häupter aber hier, weil sie die des Drachen waren, bedeuten eigentlich den Wahnwitz, der aus den verfälschten und entweihten Wahrheiten des Wortes entspringt; denn sieben wird vom Heiligen und im entgegengesetzten Sinn vom Unheiligen gebraucht; weswegen folgt, dass auf seinen Köpfen sieben Diademe erschienen, durch die Diademe aber werden die Wahrheiten des Wortes, hier die verfälschten und entweihten, bezeichnet. (EHO 538)

Und zehn Hörner, Offenb.12/3, bedeutet viel Macht. Das Horn bedeutet die Macht und zehn bedeutet viel.

Es heißt, dass der Drache viel Macht habe, weil die Seligmachung des Menschen durch den bloßen Glauben ohne die Werke des Gesetzes, welcher Glaube unter dem Drachen verstanden wird, die Seelen einnimmt und alsdann die Beweisgründe überreden. Sie nimmt ein, weil der Mensch, wenn er hört, dass die Verdammnis des Gesetz es weggenommen sei, und das Verdienst des Herrn ihm durch den bloßen Glauben an dasselbe zugerechnet werde, den Wollüsten seiner Seele und seines Leibes nachhängen kann, und keine Hölle zu fürchten braucht. Daher kommt die Macht, die durch die zehn Hörner des Drachen bezeichnet wird. Dass er eine solche Macht hatte, geht offenbar hervor aus der Annahme jenes Glaubens in der ganzen protestantischen Christenheit. (EHO 539)

Und auf seinen Häuptern sieben Diademe, Offenb.12/3, bedeutet alle Wahrheiten des Wortes verfälscht und entweiht.

Durch die Diademe oder kostbaren Steine werden Wahrheiten des Wortes bezeichnet, insbesondere Wahrheiten des buchstäblichen Sinnes des Wortes, hier aber sofern sie verfälscht und entweiht sind, weil sie auf den sieben Häuptern des Drachen erschienen, durch die der aus den verfälschten und entweihten Wahrheiten entspringende Wahnwitz bezeichnet wird.

Dass durch die Diademe oder die kostbaren Steine Wahrheiten des buchstäblichen Sinnes des Wortes bezeichnet werden, kann man in der Lehre des neuen Jerusalems von der Heiligen Schrift, Nr. 43-45 sehen, wo gezeigt worden, dass die göttlichen Wahrheiten im Untersten, welches die Wahrheiten im buchstäblichen Sinn des Wortes sind, bezeichnet worden sind durch die zwölf kostbaren Steine im Brustschild Aarons, welches das Urim und Thummim war: 2.Mose 28/6,15-21,30; so wie auch durch die kostbaren Steine im Garten Eden, in dem der König von Tyros gewesen sein soll: Ez.28/12,13; desgleichen durch die zwölf kostbaren Steine, aus denen die Grundfesten der Mauer des neuen Jerusalems bestanden: Offenb.21/17-20.

Dass die Wahrheiten im buchstäblichen Sinn des Wortes durch die Diademe oder kostbaren Steine bezeichnet werden, hat seinen Grund darin, dass alles, was zum buchstäblichen Sinn des Wortes gehört, vor den Engeln durchsichtig ist von dessen geistigem Sinn, also von dem Licht des Himmels, in dem die geistigen Wahrheiten des Wortes sind, denn der Stein bezeichnet im Wort das Wahre im Untersten, mithin der kostbare Stein jenes Wahre, sofern es durchsichtig ist. Dass auch die verfälschten und entweihten Wahrheiten des Wortes Diademe heißen, kommt daher, dass sie aus sich selbst leuchten, bei wem sie auch seien, gerade wie die Diademe auf Erden, in wessen Hand sie auch seien. Es wurde mir zuweilen gegeben, ehebrecherische Frauen zu sehen, die gleich, nachdem sie in der Geisterwelt von der Erde her angekommen waren, mit Diademen geschmückt erschienen, desgleichen auch Juden, die Diademe verkauften, die sie sich aus dem Himmel verschafft hatten; woraus offenbar war, dass das Böse und Falsche bei ihnen das Licht und den Schimmer der Wahrheiten des Wortes nicht verändert. Ähnliches wird auch bezeichnet durch die zehn Diademe auf den Hörnern des Tieres, das aus dem Meer aufstieg: Offenb.13/1 und durch die kostbaren Steine an dem Weib, das auf dem scharlachroten Tier saß: Offenb.17/3-5; dass es Wahrheiten des Wortes seien, die durch die Diademe bezeichnet werden, beleuchtet deutlich Offenb. 19/12,13: "Dass auf dem Haupte Dessen, Der auf dem weißen Pferd saß, viele Diademe gesehen wurden, und Sein Name war das Wort Gottes". (EHO 540)

Und sein Schwanz zog den dritten Teil der Sterne des Himmels nach sich und warf sie auf die Erde, Offenb.12/4, bedeutet, dass sie durch die Verfälschungen der Wahrheiten des Wortes alle geistige Erkenntnis des Guten und Wahren von der Kirche entfernt und durch Anwendung auf Falsches gänzlich zerstört haben.

Durch den Schwanz werden, wenn von solchen die Rede ist, welche Ketzerisches durch das Wort bekräftigt haben, die verfälschten Wahrheiten des Wortes bezeichnet. Die Sterne bezeichnen die geistigen Kenntnisse des Guten und Wahren, der dritte Teil bedeutet alles, und vom Himmel ziehen und auf die Erde werfen, heißt von der Kirche entfernen und völlig zerstören, denn wenn sie dem Himmel entzogen werden, so werden sie auch der Kirche entzogen, weil alles Wahre des Wortes vom Herrn durch den Himmel zu dem Menschen der Kirche gelangt, und die Wahrheiten durch nichts anderes herabgezogen werden als durch die Verfälschungen derselben im Wort, weil in ihm und aus ihm die Wahrheiten des Himmels und der Kirche sind.

Dass von denen, die unter dem Drachen verstanden werden, alle Wahrheiten des Wortes zerstört worden seien, kann niemand in der Welt glauben, und doch sind sie so ganz zerstört, dass keine einzige wahre Lehre mehr übrig ist. Man hat hierüber in der Geisterwelt bei den Gelehrten von der Geistlichkeit Untersuchungen angestellt, und es fand sich so. Ich weiß die Ursachen, will aber hier bloß eine anführen:

Sie behaupten, dass was nur vom Willen und vom Urteil des Menschen ausgehe, nicht gut sei und daher das Gute der tätigen Liebe oder die guten Werke, weil sie vom Menschen geschehen, nichts zur Seligkeit beitragen, sondern der bloße Glaube, da doch das eine, wodurch der Mensch Mensch ist, und wodurch er mit dem Herrn verbunden wird, eben das ist, dass er das Gute tun und das Wahre glauben kann wie aus sich, d.h. wie durch seinen Willen je nach seiner Beurteilungskraft. Würde dieses eine weggenommen, so würde zugleich alles weggenommen, wodurch der Mensch mit dem Herrn, und der Herr mit dem Menschen verbunden werden kann; denn auf diesem beruht das Vermögen der Gegenliebe, welches der Herr jedem gibt, der als Mensch geboren wird, und welches Er auch bei ihm erhält bis an das Ende seines Lebens, und nachher in Ewigkeit. Würde dieses dem Menschen genommen, so würde ihm auch alles Wahre und Gute des Wortes genommen, so dass das Wort nichts mehr wäre als ein toter Buchstabe und ein leeres Buch; denn das Wort lehrt sonst nichts, als wie der Mensch mit dem Herrn durch tätige Liebe und Glauben, und zwar durch beide wie aus sich, verbunden werden solle.

Diejenigen, die unter dem Drachen verstanden werden, haben jenes eine Band der Verbindung dadurch zerrissen, dass sie behaupten, das Gute der tätigen Liebe oder die guten Werke, die vom Menschen und von seinem Willen und seinem Urteil herkommen, seien bloß moralisch-, bürgerlich- und politisch gute Werke, durch die der Mensch eine Verbindung hat mit der Welt, durchaus keine aber mit Gott und dem Himmel; und ist jenes Band auf diese Weise zerrissen, so ist auch keine wahre Lehre aus dem Wort mehr übrig. Und wenn die Wahrheiten des Wortes zur Bestätigung, dass der bloße Glaube seligmachend sei ohne die Werke des Gesetzes, angewendet werden, so werden sie alle verfälscht, und wenn die Verfälschung bis zu der Behauptung geht, dass der Herr im Wort die guten Werke nicht geboten habe um den Menschen mit Sich zu verbinden, sondern bloß um ihn mit der Welt zu verbinden, so werden die Wahrheiten des Wortes entheiligt; denn alsdann ist das Wort kein heiliges Buch mehr, sondern ein unheiliges Buch. (EHO 541)

Und der Drache stand vor dem Weibe, das gebären wollte, um, sobald sie geboren, ihre Frucht zu verschlingen, Offenb.12/4, bedeutet, dass die, welche unter dem Drachen verstanden werden, sich bemühen, die Lehre der neuen Kirche gleich bei ihrem Entstehen zu vernichten.

Das Weib bezeichnet die neue Kirche; gebären bedeutet Gutes und Wahres der Lehre aus dem Wort in sich aufnehmen. Die Frucht, die sie gebären sollte, bezeichnet die Lehre der neuen Kirche. Verschlingen bedeutet vernichten, weil die Frucht die Lehre bezeichnet, und was bei der Frucht ein Verschlingen heißt, das heißt, auf die Lehre bezogen, ein Vernichten. Dass dies gleich bei ihrem Entstehen geschehe, folgt daraus, dass es heißt "der Drache stand vor dem Weibe, um, sobald sie geboren, ihre Frucht zu verschlingen". (EHO 542)

Und sie gebar einen männlichen Sohn, Offenb.12/5, bedeutet die Lehre der neuen Kirche.

Durch den Sohn wird im Wort Wahres der Lehre, dann auch der Verstand und daher das Denken des Wahren und Guten, durch die Tochter aber wird das Gute der Lehre, dann auch der Wille und folglich die Liebe zum Wahren und Guten bezeichnet. Der männliche Sohn aber bedeutet das im geistigen Menschen empfangene und im natürlichen geborene Wahre. Die Ursache ist, dass durch die Zeugungen und Geburten im Worte geistige Zeugungen und Geburten bezeichnet werden, die sich im allgemeinen alle auf das Gute und Wahre beziehen; denn vom Herrn, als dem Mann, und der Kirche, als dem Weib, wird nichts anderes gezeugt und geboren. Da nun durch das Weib, das geboren hatte, die neue Kirche bezeichnet wird, so ist offenbar, dass durch den männlichen Sohn die Lehre dieser Kirche bezeichnet wird. Die Lehre, die hier verstanden wird, ist die Lehre des "Neuen Jerusalems", zu London 175 8 herausgegeben; dann auch die "Lehren vom Herrn, von der Heiligen Schrift und vom Leben nach den Zehn Geboten", die zu Amsterdam erschienen sind. Denn unter der Lehre werden auch alle Wahrheiten der Lehre verstanden, weil die Lehre ihr Inbegriff ist. Als jene Lehren geschrieben wurden, standen die Angehörigen des Drachen um mich herum und trachteten mit aller Wut danach, sie zu verschlingen, das heißt, sie zu vernichten. Dieses Neue darf ich anführen, weil es sich in Wahrheit so zugetragen hat. Die Angehörigen des Drachen, die mich umstanden, waren aus der protestantischen Christenheit überall her. (EHO 543)

Der alle Völkerschaften weiden soll mit eiserner Rute, Offenb.12/5, bedeutet: der alle, die infolge des von der tätigen Liebe getrennten Glaubens in einem toten Gottesdienst sind, durch die Wahrheiten aus dem buchstäblichen sinn des Wortes, und zugleich durch Vernunftwahrheiten aus dem natürlichen Licht, überzeugen wird, sofern sie sich überzeugen lassen wollen. Dies ist von der Lehre der neuen Kirche gesagt, weil von dem männlichen sohn die Rede ist, durch den jene Lehre bezeichnet wird.

Weiden bedeutet lehren und unterrichten, hier diejenigen überzeugen, die sich überzeugen lassen wollen. Durch die Völkerschaften werden diejenigen bezeichnet, die im Bösen des Lebens sind, hier diejenigen, die infolge des von der tätigen Liebe getrennten Glaubens in einem toten Gottesdienst sind; denn von diesen wird hier gehandelt, und sie sind im Bösen des Lebens, weil, wenn die tätige Liebe getrennt wird, nichts Gutes des Lebens mehr da ist, und wo nichts Gutes ist, da ist das Böse. (EHO 544)

Und ihre Frucht ward entrückt zu Gott und Seinem Thron, Offenb.12/5, bedeutet, dass der Herr die Lehre, weil sie für die neue Kirche ist, beschütze und durch die Engel des Himmels hüten lasse. (EHO 545)

Die neue Kirche wird zuerst nur unter wenigen gebildet

Und das Weib floh in die Wüste, Offenb.12/6, bedeutet, dass die Kirche, die das neue Jerusalem ist, zuerst nur unter wenigen ist. Das Weib bedeutet die neue Kirche, und die Wüste bedeutet wo nichts Wahres mehr ist; es bezeichnet dieselbe, sofern sie zuerst unter wenigen ist; denn es folgt: "wo sie einen Ort hat, von Go tt bereitet, damit man sie ernähre tausendzweihundertsechzig Tage", wodurch der Zustand bezeichnet wird, in dem sie sich alsdann befindet, dass nämlich inzwischen dafür gesorgt werde, dass sie unter mehrere komme, bis sie zu ihrem bestimmten Maß heranwächst. (EHO 546)

Wo sie einen Ort hat von Gott bereitet, damit man dort sie nähre tausendzweihundertsechzig Tage, Offenb.12/6, bedeutet den Zustand, in dem sich die Kirche alsdann befindet, dass sie inzwischen bei mehreren eingeleitet werde, bis sie zu ihrem bestimmten Maß heranwächst.

Durch den Ort wird der Zustand bezeichnet, und nähren bedeutet dafür sorgen, dass sie wachse; denn dadurch wird die Kirche genährt. Einen von Gott bereiteten Ort haben, um ernährt zu werden, bedeutet also den Zustand der Kirche, in dem dafür gesorgt wird, dass sie inzwischen unter mehrere komme. Tausendzweihundertsechzig Tage bedeutet bis zum Ende und Anfang, das ist, bis zum Ende der vorigen Kirche und zum Anfang der neuen Kirche, gerade wie Zeit und Zeiten und eine halbe Zeit (Offenb.12/14), mithin auch: bis sie zu ihrem bestimmten Maß [heranwächst], das heißt, bis sie so, wie die Vorsehung es wollte, dasteht.

Dass die göttliche Vorsehung des Herrn es so leitet, dass die Kirche zuerst nur unter wenigen ist, nach und nach aber unter mehrere kommt, hat seinen Grund darin, dass das Falsche der vorigen Kirche erst entfernt werden musst, weil, solange dies nicht geschehen, das Wahre nicht angenommen werden kann; denn die Wahrheiten, die aufgenommen und eingepflanzt werden, ehe das Falsche entfernt ist, bleiben nicht, und werden auch von den Angehörigen des Drachen ausgerottet Ebenso ging es einst mit der christlichen Kirche: auch sie kam von wenigen nach und nach unter viele. Die andere Ursache ist, dass zuerst der neue Himmel gebildet werden musst, der eins ausmachen soll mit der Kirche auf Erden; weswegen man liest, "dass er einen neuen Himmel sah und das heilige Jerusalem herabsteigend von Gott aus dem Himmel", Offenb.21/1,2.

Gewiss ist, dass die neue Kirche, das heißt, das neue Jerusalem, entstehen wird, weil sie in der Offenbarung, Kapitel 21 und 22 vorausgesagt worden; und gewiss ist auch, dass das Falsche der vorigen Kirche erst entfernt werden musst, weil davon in der Offenbarung bis zum 20. Kapitel gehandelt worden ist. (EHO 547)

Dafür, dass diese neue Kirche, die das heilige Jerusalem genannt wird, zuerst nur bei wenigen beginnen, dann aber bei vielen herrschen und zuletzt zu ihrer Fülle gelangen werde, gibt es mehrere Gründe:

Der erste Grund ist, weil ihre Lehre, welche die Lehre von der Liebe zum Herrn und von der Liebestätigkeit gegen den Nächsten ist, nur von solchen anerkannt und aufgenommen werden kann, die in ihrem Inneren von den Wahrheiten angeregt werden, und das sind nur die, welche sie sehen können, was nur bei denen möglich ist, die ihr Verstandesvermögen ausgebildet und nicht durch Selbstliebe und Weltliebe bei sich zerstört haben.

Der zweite Grund ist, weil die Lehre dieser Kirche nur von denen aufgenommen werden kann, die sich nicht durch Lehre und Leben in dem alleinigen Glauben begründet oder befestigt haben. Wenn nur durch die Lehre, so hindert dies nicht, wenn aber auch zugleich durch das Leben, dann hindert dies die Aufnahme, denn solche wissen nicht, was die Liebe zum Herrn und die Liebestätigkeit gegen den Nächsten ist, und wollen es auch nicht wissen.

Der dritte Grund ist, weil die neue Kirche auf Erden nur heranwächst gemäß dem Zuwachs derselben in der Geisterwelt, denn von dieser aus befinden sich Geister bei den Menschen, und sie bestehen aus solchen, die im Glauben ihrer Kirche waren, während sie auf Erden lebten; und von diesen nehmen keine anderen die Lehre (der neuen Kirche) an, als die, welche von der geistigen Neigung zum Wahren durchdrungen waren. Diese allein sind mit dem Himmel verbunden, wo jene Lehre herrscht, und verbinden den Himmel mit dem Menschen. Die Zahl derselben wächst aber nun von Tag zu Tag, daher wächst auch die Kirche, die das neue Jerusalem genannt wird, auf Erden nach dem Maße, indem sich jene vermehren.

Dieselben Ursachen waren es auch, vermöge deren die christliche Kirche in Europa sich so langsam verbreitete, nachdem der Herr die Welt verlassen hatte, und dass sie erst nach Ablauf von Jahrhunderten zu ihrem Vollbestand kam. (EKO 732)

Es wird gesagt: Das Weib floh in die Wüste, wo es einen von Gott bereiteten Ort habe; und nachher, dass es Adlerflügel erhalten habe und an seinen Ort geflogen sei, und dies bedeutet, dass die Kirche, die das neue Jerusalem heißt, sich unter solchen aufhalten werde, die der Lehre vom getrennten Glauben [getrennt von der Liebestätigkeit] anhängen, während sie zu ihrem vollen Maß heranwächst und bis dafür gesorgt wird, dass sie unter vielen herrsche. In jener Kirche aber befinden sich auch die Drachen, die nicht nur durch ihre Lehre, sondern auch durch das Leben den Glauben von den Werken trennen; die übrigen dagegen, in derselben Kirche, die ein Leben des Glaubens führen, das in tätiger Liebe besteht, sind nicht Drachen, obwohl sie unter ihnen leben. ... Die aus denjenigen, die keine Drachen sind, bestehende Kirche, wird im 16. Vers verstanden unter der Erde, die dem Weibe half und den Strom verschlang, den der Drache aus seinem Munde schoss. ... Durch diese wird der neuen Kirche, die das neue Jerusalem genannt wird, geholfen und wird sie auch gemehrt. (EKO 764)

Die Lehre der neuen Kirche ist aus dem Himmel, weil sie aus dem geistigen Sinne des Wortes ist

Die Lehre der neuen Kirche ist aus dem Himmel, weil sie aus dem geistigen Sinn des Wortes ist; und der geistige Sinn des Wortes ist ein und dasselbe mit der Lehre, die im Himmel ist. (NJHL 7)

An einer anderen Stelle (4HL/LS 55) lehrt er, "das Wort in seinem buchstäblichen Sinn ist wie ein bekleideter Mensch, dessen Gesicht bloß ist, und dessen Hände auch bloß sind. Alles, was zum Leben des Menschen, mithin was zu seinem Heil gehört, ist in demselben bloß, das übrige aber bekleidet". Die eigentliche Lehre des Wortes ist dessen innerer Sinn (HG 9424 u.a. Stellen), und diejenigen Abschnitte des Wortes, die nackt sind, oder wo die Lehre des inneren Sinnes unverhüllt im Buchstaben ist, sind die Abschnitte, wo echtes Wahre oder die echte Lehre im Buchstaben gelehrt wird. Diese echte Wahrheit aber kann nur von denjenigen gesehen werden, die vom Herrn erleuchtet sind; und als die Kirche so tief herabgesunken war, dass alle Fähigkeit, die wahre Lehre des Wortes zu unterscheiden, verlorengegangen war, — als die "Sonne verfinstert war und der Mond sein Licht nicht mehr gab", konnte die wahre Lehre nur durch eine neue Offenbarung wieder hergestellt werden. Dann war es also notwendig, dass jemand im geistigen Sinn des Wortes selbst erleuchtet wurde, damit er im Licht jenes Sinnes völlig und sicher erkennen möchte, welches die unverhüllten Abschnitte sind, wo der buchstäbliche mit dem geistigen Sinn zusammentrifft, und echtes Wahres oder die wahre Lehre der Kirche gelehrt wird.

So ist wahr, sowohl dass die echte Lehre der Kirche aus dem geistigen Sinn des Wortes ist, als auch dass sie aus dem buchstäblichen Sinn des Wortes geschöpft und dadurch begründet werden muss. Die im Buchstaben des Wortes unbedeckt liegenden Lehren jedoch sind allgemeine Wahrheiten (EHO 378), und wie das unbedeckte Gesicht der Index des ganzen Menschen ist, so schließen diese allgemeinen Wahrheiten alle Einzelheiten der im inneren Sinn selbst enthaltenen Lehre in sich. Nun aber, da die Zeit erfüllt ist, hat es dem Herrn gefallen, zum Gebrauch der zukünftigen "Krone aller Kirchen", nicht nur das Gemüt eines für den Zweck ausgebildeten Mannes zu erleuchten, damit er die im Buchstaben des Wortes enthaltenen echten Lehren erkennen und mitteilen konnte, sondern auch sehr viele Einzelheiten der in diesen allgemeinen Wahrheiten enthaltenen Lehre zu enthüllen; mit anderen Worten, den geistigen Sinn, der die Lehre des Wortes selbst ist, zu offenbaren.

Die Kirchenlehren weichen in sehr vielen Stücken vom Buchstabensinn des Wortes ab. Man merke aber, dass es die Lehre der Kirche ist, die hier der innere Sinn genannt wird; denn im inneren Sinn sind die Wahrheiten so beschaffen, wie sie die Engel im Himmel haben. ... Diejenigen, die nur den Buchstabensinn des Wortes ohne Anleitung durch die Lehre der Kirche lehren und lernen, begreifen nichts, als was sich auf den natürlichen oder äußeren Menschen bezieht. Diejenigen hingegen, die dasselbe gemäß der wahren Lehre aus dem Worte tun, verstehen auch das, was sich auf den geistigen oder inneren Menschen bezieht. Der Grund ist, weil das Wort im äußeren oder Buchstabensinn natürlich, aber im inneren Sinne geistig ist. (HG 9025; auch 9424)

Alle Lehren der neuen Kirche haben Wesentlichkeit

Die wesentlichen Stücke der Kirche, die mit dem Glauben an einen Gott sich verbinden, sind die tätige Liebe, die guten Werke, die Buße, das Leben nach den göttlichen Gesetzen; und weil diese zugleich mit dem Glauben das Wollen und Denken des Menschen anregen und bewegen, so verbinden sie den Menschen mit dem Herrn und den Herrn mit dem Menschen. ... Diese Dogmen oder Lehrbestimmungen der neuen Kirche sind lauter wesentliche Stücke, in deren jedem der Himmel und die Kirche ist, und sie zielen als auf ihren Endzweck darauf, dass der Mensch im Herrn sei, und der Herr im Menschen, nach Seinen Worten bei Joh.14/20 und 15/4-6. (KD 96,97)

Diese Kirche wird die Krone aller Kirchen sein und wird für immer bestehen

Dass diese neue Kirche die Krone aller Kirchen ist, die bis daher auf dem Erdkreis bestanden hatten, gründet sich darauf, dass sie einen sichtbaren Gott verehren wird, in Dem der unsichtbare ist, wie die Seele im Leib. Der Grund aber, dass so und nicht anders eine Verbindung Gottes mit dem Menschen möglich ist, rührt daher, weil der Mensch natürlich ist, und daher natürlich denkt, und die Verbindung im Denken und so im Gefühl seiner Liebe statthaben musst, und dies geschieht, wenn der Mensch sich Gott als Menschen denkt. Die Verbindung mit dem unsichtbaren Gott ist wie die Verbindung des Gesichtes des Auges mit dem Ausgedehnten des Weltalls, dessen Ende es nicht sieht, desgleichen auch wie der Blick mitten im Weltmeer, der in die Luft und ins Meer fällt und sich verliert. Dagegen aber ist die Verbindung mit einem sichtbaren Gott wie der Anblick eines Menschen in der Luft oder im Meere, der die Hände ausbreitet und in seine Arme einladet; denn alle Verbindung Gottes mit dem Menschen musst auch eine gegenseitige des Menschen mit Gott sein, und dieses zweite, das Gegenseitige, ist nicht anders möglich, als mit einem sichtbaren Gott.

Dass diese Kirche folgen werde auf die Kirchen, die von Anfang der Welt an existiert haben, und dass sie fortdauern werde in die Zeitläufe der Zeitläufe, und dass sie somit eine Krone aller Kirchen, die vorher bestanden hatten, sein werde, hat Daniel geweissagt: zuerst als er dem Nebukadnezar seinen Traum von den vier Reichen hersagte und auslegte, unter denen die vier Kirchen verstanden werden, die durch die ihm erschienene Bildsäule vorgebildet worden waren, sagte er: "In den Tagen derselben wird der Gott der Himmel ein Reich aufrichten, das in Ewigkeit nicht vergehen und alle jene Reiche verzehren, selbst aber ewiglich bestehen wird": Dan.2/44, und dass dies geschehen werde durch "einen Stein, der zum großen Felsen wurde und die ganze Erde erfüllte": Dan.2/35. Unter dem Felsen wird im Wort verstanden der Herr in Rücksicht des göttlich Wahren. Und Dan.7/13,15: "Ich sah in den Gesichten der Nacht, und siehe, mit der Himmel Wolken wie ein Menschensohn, und Diesem ward gegeben Herrschaft und Herrlichkeit und Reich, und alle Völker, Nationen und Zungen werden Ihn verehren; Seine Herrschaft ist eine Herrschaft der Ewigkeit, die nicht vergehen, und Sein Reich, das nicht untergehen wird"; und dieses sagt er, nachdem er gesehen hatte, wie die vier großen Tiere (Vers 3), durch die auch die vier früheren Kirchen vorgebildet wurden, aus dem Meer aufstiegen.

Dass diese Dinge von Daniel auf diese Zeit geweissagt wurden, geht hervor aus seinen Worten Kapitel 12 Vers 4, dann auch aus den Worten des Herrn Matth.24/15,30. Ähnliches wird gesagt in der Offenbarung 11/15: "Der siebente Engel posaunte, da ertönten starke Stimmen im Himmel: Es sind die Reiche [der Welt] unseres Herrn und Seines Christus geworden, und Er wird regieren in die Zeitläufe der Zeitläufe".

Außerdem haben von dieser Kirche, wie sie sein werde, die übrigen Propheten in vielen Stellen geweissagt, aus denen folgende wenige angeführt werden sollen:

Sach.14/7-9: "Es wird ein Tag sein, der dem Jehova bekannt ist, nicht Tag noch Nacht, denn um die Abendzeit wird Licht sein. An jenem Tage werden lebendige Wasser von Jerusalem ausgehen, und Jehova wird König sein über die ganze Erde; an jenem Tage wird Jehova einer sein, und einer Sein Name".

Joel 4/17-21: "An jenem Tage wird es geschehen, dass von Most die Berge triefen und von Milch die Hügel fließen werden, und Jerusalem wird thronen von Geschlecht zu Geschlecht".

Jerem.3/17; Offenb.21/24,26: "Zu jener Zeit wird man Jerusalem den Thron Jehovas nennen, und es werden alle Völker ob Jehovas Namen sich versammeln nach Jerusalem und nicht mehr gehen nach der Bestärkung ihres bösen Herzens".

Jes.33/20: "Es mögen deine Augen sehen nach Jerusalem, der stillen Wohnung, dem Gezelt, das nicht zerstört wird werden; es sollen seine Pflöcke nie verrückt, noch seine Seile abgerissen werden".

In diesen Stellen wird unter Jerusalem das heilige neue Jerusalem verstanden, das in der Offenbarung Kapitel 21 beschrieben ist, und unter dem die neue Kirche verstanden wird.

Jes. 11/1,5-10: "Es wird ein Schoß vom Stamm Jischais ausgehen, und Gerechtigkeit wird Seiner Lenden Gürtel sein und Wahrheit Seiner Hüften Gürtel. Darum wird der Wo lf zusammen wohnen mit dem Lamme und der Pardel mit dem Bock, das Kalb, der junge Löwe und das Mastvieh beisammen, und ein kleiner Knabe wird sie leiten. Eine junge Kuh wird mit dem Bären weiden, ihre Jungen werden beieinander liegen; ja der Säugling wird spielen über dem Loch der Otter und der Entwöhnte seine Hand hinhalten über die Höhle des Basilisken. Sie werden nichts Böses tun, noch sich verderben auf dem ganzen Berge Meiner Heiligkeit, weil voll sein wird das Land von der Erkenntnis des Jehova. Geschehen wird es an jenem Tage, dass die Wurzel des Jischai, welche steht den Völkern zum Panier, die Völkerschaften suchen werden, und Ruhe wird sein Seine Herrlichkeit". Dass dergleichen noch nicht in den Kirchen und am wenigsten in der letzten vorkam, ist bekannt.

Jerem.31/31-34; Offenb.21/3: "Siehe, die Tage kommen, da Ich einen neuen Bund aufrichten werde, und dies soll sein der Bund: Ich werde Mein Gesetz in ihre Mitte geben, und auf ihr Herz es schreiben, und ihr Gott sein, und sie werden Mein Volk sein, alle werden Mich erkennen, vom Kleinsten derselben bis zum Größten derselben". Dass dies in den Kirchen vor diesem nicht gegeben wurde, ist auch bekannt; der Grund war, weil sie sich nicht an den sichtbaren Gott wandten, Den alle erkennen sollen, und weil Er das Wort oder das Gesetz ist, das Er in ihrer Mitte geben und auf ihr Herz schreiben will.

Jes.62/1-4,11,12: "Ob Jerusalems will Ich nicht ruhen, bis wie ein Glanz hervorgehe seine Gerechtigkeit, und sein Heil wie eine Lampe brenne. Und man wird dir einen neuen Namen geben, den Jehovas Mund aussprechen wird, und du wirst sein eine Krone der Zierde und eine Tiare des Königreichs in deines Gottes Hand. Jehova wird Sein Wohlgefallen an dir haben und es wird dein Land vermählt werden. Siehe dein Heil wird kommen, siehe, Sein Lohn mit Ihm, und nennen wird man sie das Volk der Heiligkeit, Erlöste Jehovas, und man wird dich heißen die gesuchte Stadt, die nicht verlassene". (WCR 787-789)

Diese neue und wahre christliche Kirche wird, wie durch das Wort beider Testamente bewiesen werden soll, in Ewigkeit andauern, und wurde vorhergesehen seit Gründung der Welt. Sie wird die Krone der vier vorhergegangenen Kirchen sein, ihres wahren Glaubens und ihrer wahren Liebestätigkeit wegen. (Coronis Seite 70)

Die Bildung des neuen Himmels

Und ich sah, und siehe das Lamm stand auf dem Berge Sion, und mit ihm hundertvierundvierzig Tausende, Offenb.14/1, bedeutet, dass der Herr jetzt in dem neuen Himmel sei, der aus solchen in den christlichen Kirchen gesammelt worden, die den Herrn allein als Gott des Himmels und der Erde anerkannten, und in den Wahrheiten der Lehre aus dem Guten der Liebe von Ihm durch das Wort waren. ...

Von den hundertvierundvierzigtausend war im 7. Kapitel der Offenbarung die Rede, allein dort hieß es, dass sie an ihren Stirnen bezeichnet, also von den übrigen unterschieden und abgesondert waren; hier aber heißt es, dass sie in eins versammelt seien, und aus ihnen der Himmel besteht. ... Dieser Himmel ist der neue Himmel, aus dem das heilige Jerusalem, d.i. die neue Kirche auf Erden herabsteigen wird. (EHO 612)

Die neue Kirche aus diesem neuen Himmel wird von den früheren Kirchen verschieden sein

Außerdem musst man wissen, dass, wenn irgendeine Kirche zugrunde geht (das ist, wenn die Liebe untergeht), und eine neue eingerichtet wird vom Herrn, es selten, wenn jemals, bei denen geschieht, bei denen die alte Kirche war, sondern bei denen, wo keine Kirche früher, das ist, bei den Heiden. So ist es geschehen, als die Älteste Kirche unterging; es wurde dann eine neue, die Noah genannt wurde, od er die Alte, die nach der Sintflut war, bei den Heiden errichtet, d.h. bei denen, bei denen keine Kirche früher war.

Gleicherweise da diese Kirche unterging, wurde sogleich das Bild einer Kirche eingerichtet (angeordnet) bei den Nachkommen Abrahams von Jakob, somit auch bei den Heiden; denn Abraham, da er berufen wurde, war ein Heide. Selbst die Nachkommen Jakobs in Ägypten wurden noch mehr Heiden, bis dahin, dass sie gar nichts von Jehova, und somit von keinem Gottesdienst wussten. Nachdem es mit diesem Kirchenwesen aus war, wurde die erste christliche Kirche, die aus Heiden bestand, gegründet nach Verwerfung der Juden; ebenso wird es gehen mit der jetzigen sogenannten christlichen Kirche, welche die christliche genannt wird. (HG 2986)

Von dieser [christlichen] Kirche Untergang wird vom Herrn geweissagt bei den Evangelisten und durch Johannes in der Offenbarung, und dieser Untergang ist es, der das Jüngste Gericht genannt wird. Nicht dass nun der Himmel und die Erde vergehen sollten, sondern dass eine neue Kirche in irgendeinem Gebiet der Erde erweckt werde, während jene in ihrem äußeren Gottesdienst bleiben würde, wie die Juden in dem ihrigen, und dass im Gottesdienst der letzteren nichts von Liebestätigkeit und Glauben, das ist nichts von einer Kirche ist, ist zur Genüge bekannt (HG 1850)

Wenn die Kirche vollständig verwüstet ist, wird eine neue Kirche gegründet werden, zu der diejenigen von der früheren Kirche werden eingeladen werden. (EKO 948)

Und sein Weib hat sich bereitet, Offenb.19/7, bedeutet, dass die, welche zu dieser Kirche, die das neue Jerusalem ist, gehören werden, gesammelt, eingeweiht und unterrichtet werden sollen.

Durch das Weib wird die neue Kirche des Herrn bezeichnet, die das neue Jerusalem ist, was deutlich hervorgeht aus Offenb.21/2, wo es heißt: "Ich sah die heilige Stadt, ein neues Jerusalem, herabsteigen von Gott aus dem Himmel, bereitet wie eine geschmückte Braut ihrem Manne", und Offenb.21/9,10: "Es kam ein Engel zu mir, und sprach: Komm, ich will dir die Braut des Lammes, das Weib zeigen, und er zeigte mir die große Stadt, das heilige Jerusalem herabsteigend aus dem Himmel von Gott".

"Das Weib hat sich bereitet" bezeichnet, dass die, welche jener neuen Kirche des Herrn angehören werden, gesammelt, eingeweiht und unterrichtet werden sollen; und weil dies durch "sie hat sich bereitet" bezeichnet wird, so folgt "dass jenes Weib gekleidet werden sollte in reinen und glänzenden Byssus", wodurch die Einweihung durch den Unterricht bezeichnet wird; und deshalb ist auch nachher von dem weißen Ross die Rede, durch das bezeichnet wird das Verständnis des Wortes vom Herrn für sie. (EHO 813)

Wer kann nicht sehen, dass unter dem neuen Jerusalem eine neue Kirche verstanden wird, und dass die Lehren derselben, da sie bloße Vorbildungen, d.h. in Entsprechungsbildern beschrieben sind, nur vom Herrn allein enthüllt und dann, dass sie in der Welt nicht anders bekannt gemacht werden können als durch einen, dem eine Offenbarung gegeben ist. (Urk.Sw.Seite 349. Brief Sw. an Oetinger)

Die neue Kirche zuerst äußerlich

Die neue Kirche wird in ihrem Anfang äußerlich sein. (EKO 403)

Jede Kirche weiß in ihrem Anfang eben nur die allgemeinen Stücke der Lehre, denn sie ist alsdann in ihrer Einfalt und gleichs am in ihrem Knabenalter, im Fortgang der Zeit fügt sie Besonderes hinzu, was teils Begründungen des Allgemeinen sind, teils Zusätze, die jedoch dem Allgemeinen nicht widerstreiten, und auch Erklärungen, dass die offenbaren Widersprüche zurechtgelegt, und so gedeutet werden, dass sie nicht gegen die Aussagen des gesunden Menschenverstandes verstoßen. (HG 4720)

Die Notwendigkeit einer Ordnung, im Inneren sowohl als im Äußeren

Wer sieht nicht, dass es keinen Kaiserstaat, kein Königreich, kein Herzogtum, keinen Freistaat, keine Stadt und kein Haus gibt, die nicht durch Gesetze zusammengehalten werden, welche die Ordnung und so die Form ihrer Regierung bilden. In jedem einzelnen derselben nehmen die Gesetze der Gerechtigkeit die ob erste Stelle ein, die administrativen die zweite und die ökonomischen Gesetze die dritte, und wenn diese mit dem Menschen verglichen werden, so bilden die Gesetze der Gerechtigkeit sein Haupt, die administrativen seinen Leib und die ökonomischen Gesetze die Kleider, weshalb auch diese wie die Kleider gewechselt werden können. Was aber die Ordnung betrifft, in welche die Kirche von Gott eingesetzt wurde, so ist sie die, dass: Gott in allem und jedem derselben sei, und der Nächste, gegen den die Ordnung beobachtet werden soll. Der Gesetze dieser Ordnung sind ebenso viele als der Wahrheiten im Wort. Die Gesetze, die Gott betreffen, sollen ihr Haupt ausmachen, die Gesetze, die den Nächsten betreffen, sollen ihren Leib und die Gebräuche die Kleider bilden; denn wofern jene nicht von diesen in ihrer Ordnung zusammengehalten würden, so wäre es, wie wenn der Leib entblößt und der Hitze im Sommer und der Kälte im Winter ausgesetzt würde, oder wie wenn aus dem Tempel Wände und Decken weggenommen und so das innere Heiligtum, der Altar und die Rednerbühne unter freiem Himmel den mancherlei Gewalttätigkeiten preisgegeben wären. (WCR 55)






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Kapitel 23
Die Taufe

Allgemeines

Die Taufe ist eingesetzt worden zum Zeichen, dass ein Mensch zur Kirche gehöre, und zur Erinnerung daran, dass er wiedergeboren werden solle: denn die Waschung der Taufe ist nichts anderes als eine geistige Waschung, welche die Wiedergeburt ist.

Alle Wiedergeburt geschieht vom Herrn durch die Wahrheiten des Glaubens, und durch ein denselben gemäßes Leben; darum bezeugt die Taufe, dass der Mensch zur Kirche gehört und dass er wiedergeboren werden kann; denn in der Kirche wird der Herr anerkannt, Der wiedergebiert, und in ihr ist das Wort, in dem die Wahrheiten des Glaubens sind, durch welche die Wiedergeburt geschieht.

Dies lehrt der Herr Joh.3/5: "Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen". Das Wasser ist im geistigen Sinn das Wahre des Glaubens, der Geist ist das demselben gemäße Leben, und geboren werden heißt, aus diesen wiedergeboren werden.

Weil jeder, der wiedergeboren wird, auch Versuchungen besteht, die geistige Kämpfe gegen das Böse und Falsche sind, so werden unter den Wassern der Taufe auch diese verstanden.

Weil die Taufe zum Zeichen und zur Erinnerung an diese Dinge dient, so kann der Mensch als Kind getauft werden, und wenn nicht damals, so kann er es als Erwachsener.

Die, welche getauft werden, mögen also wissen, dass die Taufe nicht selbst schon den Glauben gibt, sondern bezeugt, dass sie den Glauben annehmen sollen, und dass sie selig werden, wenn sie wiedergeboren werden.

Hieraus kann man erkennen, was verstanden wird unter den Worten des Herrn Mark. 16/16: "Wer geglaubt hat und getauft worden ist, wird selig werden; wer aber nicht geglaubt hat, wird verdammt werden". Wer geglaubt hat heißt, wer den Herrn anerkennt und die göttlichen Wahrheiten von Ihm durch das Wort aufnimmt; wer getauft worden ist heißt, wer durch sie vom Herrn wiedergeboren wird. (NJHL 202-208)

Die Taufe befohlen

Dass die Taufe anbefohlen wurde, zeigt sich deutlich an der Taufe des Johannes im Jordan, zu der sich ganz Judäa und Jerusalem einfand: Matth.3/5,6; Mark. 1/4,5, dann auch daran, dass der Herr unser Heiland selbst von Johannes getauft wurde: Matth.3/13-17, und überdies daran, dass Er den Jüngern befahl, alle Völker zu taufen: Matth.28/19. (WCR 668) Dass der Herr selbst von Johannes getauft wurde, geschah nicht nur deshalb, weil Er für die Zukunft die Taufe einsetzen und mit dem Beispiel vorangehen wollte, sondern auch weil Er Sein Menschliches verherrlichte und dieses göttlich machte, wie Er den Menschen wiedergebiert und diesen geistig macht. (WCR 684)

Der erste Nutzen der Taufe

Der erste Nutzen der Taufe ist die Einführung in die christliche Kirche, und zugleich dann die Einreihung unter die Christen in der geistigen Welt. Die Taufe wurde statt der Beschneidung eingesetzt, und, wie die Beschneidung ein Zeichen war, dass man zur israelitischen Kirche gehörte, so ist die Taufe ein Zeichen, dass man zur christlichen Kirche gehört; aber das Zeichen bewirkt nichts anderes, als dass man erkannt wird, wie die Bänder von verschiedener Farbe, die man den Kindern zweier Mütter anlegt, damit man sie voneinander unterscheide und nicht verwechsle. ...

Nicht nur die Kinder werden getauft, sondern auch alle fremden Proselyten, die zur christlichen Religion bekehrt werden, sowohl kleine als große, und zwar noch bevor sie unterrichtet sind, schon auf das Bekenntnis hin, dass sie das Christentum annehmen wollen, in das sie durch die Taufe eingeweiht werden; was auch die Apostel taten, gemäß den Worten des Herrn, "dass sie alle Völker zu Jüngern machen, und sie taufen sollten", Matth. 28/19.

Doch dies geschieht auf Erden. In den Himmeln aber werden die Kinder durch die Taufe in den christlichen Himmel eingeführt, und vom Herrn ihnen Engel daselbst zugeteilt, welche für sie Sorge zu tragen haben; sobald daher die Kinder getauft sind, werden ihnen Engel vorgesetzt, von denen sie in dem Zustand der Empfänglichkeit für den Glauben an den Herrn gehalten werden; so wie sie aber heranwachsen und ihre eigenen Herren und ihrer Vernunft mächtig werden, verlassen die bevormundenden Engel dieselben, und sie selbst ziehen solche Geister an sich, die mit ihrem Leben und Glauben eins ausmachen; woraus hervorgeht, dass die Taufe eine Einreihung unter die Christen auch in der geistigen Welt ist. (WCR 677)

Dass nicht nur Kinder, sondern überhaupt alle durch die Taufe unter die Christen in der geistigen Welt eingereiht werden, hat seinen Grund darin, dass die Völker und Nationen in jener Welt nach ihren Religionsarten abgeteilt sind; die Christen sind in der Mitte, die Mohammedaner rings um sie her, die Götzendiener verschiedener Art hinter diesen, und die Juden an den Seiten. Überdies sind alle von derselben Religion in Gemeinschaften abgeteilt, im Himmel nach den Neigungen der Liebe zu Gott und zum Nächsten, in der Hölle in Rotten nach den jenen beiden Liebesarten entgegengesetzten Trieben, somit nach den Begierden des Bösen. In der geistigen Welt, unter der wir sowohl den Himmel als die Hölle verstehen, ist alles aufs genaueste geordnet im allgemeinen und in jedem Teil, oder in der Gattung und in jeder Art; von der genauen Einordnung hängt dort die Erhaltung des ganzen Weltalls ab; und diese Unterschiedenheit wäre nicht möglich, wenn nicht ein jeder, nachdem er geboren ist, an irgendeinem Zeichen erkannt würde zu welcher Religionsgemeinschaft er gehört, denn ohne das christliche Zeichen, welches die Taufe ist, hätte irgendein mohammedanischer Geist, oder irgendeiner aus den Götzendienern sich an die neugeborenen christlichen Kinder, und auch noch an die Knaben hinanmachen, und ihnen eine Neigung zu seiner Religion einflößen, und so ihr Gemüt abwendig machen und sie dem Christentum entfremden können, was so viel wäre, als die geistige Ordnung zerrütten und zerstören. (WCR 678)

Die Mohammedaner haben, wie alle Völker, die einen Gott anerkennen, und das Gerechte lieben, und das Gute aus Religion tun, ihren Himmel, aber außerhalb des christlichen. (WCR 832)

Kinder und Knaben, die außerhalb der christlichen Kirche geboren wurden, [die in der Kindheit oder im Knabenalter sterben], werden durch ein anderes Mittel als die Taufe, nach Annahme des Glaubens an den Herrn in den für ihre Religion angewiesen Himmel eingeführt, aber nicht vermischt mit denen, die in dem christlichen Himmel sind. (WCR 729)

Jeglicher Mensch, auch während er noch im Körper lebt, ist seinem Geiste nach, obwohl er nichts davon weiß, in Gesellschaft von Geistern, und durch diese ist der Gute in einer engelhaften Gesellschaft, und der Böse in einer höllischen Gesellschaft (HG 438)

Der erste Nutzen der Taufe besteht darin, dass sie ein Zeichen in der geistigen Welt ist, dass man zu den Christen gehöre, sofern dort jeder in Gemeinschaften und Vereine eingereiht wird je nach Beschaffenheit des Christentums in ihm oder außer ihm. (WCR 680)

Die Taufe des Johannes ein Beweis der Wirkung des Zeichens der Taufe in der geistigen Welt, und daher auf die Getauften dieser Erde

Die Taufe ist heilig und ein Sakrament, weil sie zum Zeichen und zur Erinnerung dient, dass der Mensch wiedergeboren werden kann vom Herrn durch die Wahrheiten aus dem Wort, zum Zeichen für den Himmel und zur Erinnerung für den Menschen, und dass der Mensch durch sie eingeführt werde in die Kirche, wie die Kinder Israels durch den Übergang über den Jordan in das Land Kanaan, und wie die Bewohner Jerusalems zur Aufnahme des Herrn durch die Taufe des Johannes; denn ohne dieses Zeichen im Himmel vor den Engeln, hätten die Juden nicht bestehen und leben können beim Kommen Jehovas, das ist, des Herrn, im Fleische. (EHO 776)

Die Taufe des Johannes bereitete die Himmel, damit das jüdische Volk bestehen möchte, wenn Gott selbst unter ihnen erscheinen würde.

(Brief an Dr. Beyer. Urk. II, Seite 263)

Johannes war der Prophet, der gesandt wurde, den Weg zu bereiten für Jehova Gott, Der in die Welt herniederkommen und die Erlösung vollbringen sollte; und er hat diesen Weg bereitet durch die Taufe und die damit verbundene Verkündigung der Ankunft des Herrn, und ohne diese Vorbereitung wären alle mit dem Bannfluch geschlagen worden und verlorengegangen. (WCR 688)

Durch die Taufe des Johannes wurde aber darum der Weg bereitet, weil sie durch dieselbe in die künftige Kirche des Herrn eingeführt und im Himmel unter diejenigen eingereiht wurden, die den Messias erwarteten, und sich nach Ihm sehnten, und so von den Engeln behütet wurden, damit nicht die Teufel aus der Hölle hervorbrechen und sie verderben möchten. ...

Wofern nicht dem in die Welt herabkommenden Jehova der Weg bereitet worden wäre durch die Taufe, deren Wirkung im Himmel war, dass die Höllen verschlossen und die Juden bewahrt wurden vor gänzlichem Untergang [so wären sie umgekommen]. (WCR 689)

Nachdem der Autor mehrere Stellen aus dem Worte zur Beleuchtung und Bestätigung angeführt hat, sagt er: Durch dieses wenige ist ins Licht gesetzt, mit welchem Fluch und Verderben die Juden geschlagen worden wären, wenn sie nicht durch die Taufe des Johannes vorbereitet worden wären zur Aufnahme des Messias, Der Jehova Gott in menschlicher Gestalt war, und wenn Er nicht das Menschliche angenommen und so Sich geoffenbart hätte; und dass sie vorbereitet wurden durch das, dass sie im Himmel denjenigen zugeteilt und zugezählt wurden, die den Messias von Herzen erwartet und ersehnt hatten, infolgedessen dann Engel ausgesandt und zu ihren Hütern gemacht wurden. (WCR 691)

Der zweite Nutzen der Taufe

Der zweite Nutzen der Taufe ist, dass der Christ den Herrn Jesus Christus, den Erlöser und Seligmacher erkenne und anerkenne, und Ihm nachfolge.

Dieser zweite Nutzen der Taufe, welcher ist, dass man den Herrn Erlöser und Seligmacher Jesus Christus erkenne, folgt unzertrennlich auf den ersten, welcher in der Einführung in die christliche Kirche und in der Einreihung unter die Christen in der geistigen Welt besteht; und was wäre jener erste Nutzen ohne diesen anderen auf ihn folgenden anderes als ein bloßer Name? Der Name, dass man ein Christ sei, d.h. Christo angehöre, während man doch Ihn nicht anerkennt, noch Ihm folgt, d.h. nach Seinen Geboten lebt, ist so leer wie ein Schatten, wie ein Rauch, und wie ein geschwärztes Gemälde: denn der Herr sagt bei Luk.6/46: "Was nennet ihr Mich Herr, und tut nicht, was Ich sage?" und bei Matth. 7/22,23: "Viele werden an jenem Tage zu Mir sagen: Herr, Herr, alsdann aber werde Ich ihnen erklären: Ich kenne euch nicht". (WCR 681)

Der dritte Nutzen der Taufe

Der dritte Nutzen der Taufe, nämlich der als Endzweck beabsichtigte ist, dass der Mensch wiedergeboren werde.

Dieser Nutzen ist der eigentliche Nutzen, wegen dessen die Taufe statt hat, somit der als Endzweck beabsichtigte. Der Grund ist, weil der wahre Christ den Herrn Erlöser, Jesus Christus, erkennt und anerkennt, und dieser, weil Er Erlöser ist, auch Wiedergebärer ist.

Dann auch weil der Christ das Wort besitzt, in dem die Mittel der Wiedergeburt beschrieben stehen, und die Mittel in ihm sind der Glaube an den Herrn und die Liebestätigkeit gegen den Nächsten. Dies ist dasselbe mit dem, was vom Herrn gesagt wird, dass "Er nämlich mit Heiligem Geist und mit Feuer taufe": Matth.3/11, Mark.1/8-11, Luk.3/16, Joh.1/33. Unter dem Heiligen Geist wird das göttliche Wahre des Glaubens, und unter dem Feuer das göttliche Gute der Liebe oder Liebestätigkeit verstanden, beides als hervorgehend vom Herrn; und durch diese beiden wird alle Wiedergeburt vom Herrn bewirkt. (WCR 684)

Aus dem schon früher und dem soeben Gesagten kann man sehen, dass die drei Nutzzwecke der Taufe als eines zusammenhängen, gerade wie die erste Ursache, die Mittel-Ursache, welche die wirkende ist, und die letzte Ursache, welche die Wirkung und der eigentliche Endzweck ist, wegen dessen die früheren sind.

Denn der erste Nutzen ist, dass man ein Christ heiße, der zweite aus diesem folgende ist, dass man den Herrn als Erlöser, Wiedergebärer und Heiland erkenne und anerkenne, und der dritte ist, dass man von Ihm wiedergeboren werde, und wenn dies geschieht, so ist man erlöst und beseligt.

Weil diese drei Nutzzwecke der Ordnung nach aufeinanderfolgen, und im letzten sich verbinden, und daher in der Idee der Engel als eines zusammenhängen, darum verstehen, wenn die Taufhandlung vorgenommen, im Worte gelesen, und sie genannt wird, die dabei anwesenden Engel nicht die Taufe, sondern die Wiedergeburt, weshalb unter jenen Worten des Herrn: "Wer da glaubt und getauft wird, wird selig werden, wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden": Mark.16/16, von den Engeln im Himmel dies verstanden wird, dass, wer den Herrn anerkennt und wiedergeboren wird, selig werde. (WCR 685)

Was die Taufe des Johannes betrifft, so bildete sie die Reinigung des äußeren Menschen vor; die Taufe hingegen, die heutzutage bei den Christen stattfindet, bildet vor die Reinigung des inneren Menschen, welche die Wiedergeburt ist; weshalb man liest: "Johannes habe mit Wasser getauft, der Herr hingegen taufe mit Heiligem Geist und mit Feuer", und darum wird die Taufe des Johannes genannt die Taufe der Buße: Matth.3/11; Mark.1/4f; Luk.3/3,16; Joh.1/25,26,33; Apg.1/22; 10/37; 18/25. Die Juden, die getauft wurden, waren bloß äußerliche Menschen, und der äußerliche Mensch kann ohne den Glauben an Christus nicht innerlich werden. Dass die, welche mit der Taufe des Johannes getauft waren, innerliche Menschen wurden, indem sie den Glauben an Christus annahmen und dann auf den Namen Jesu getauft wurden, sehe man Apg.19/3-6. (WCR 690)






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Kapitel 24
Das heilige Abendmahl

Allgemeines

Damit jeder, der Buße tun will, zum Herrn allein aufblicke, ist von Ihm das heilige Abendmahl angeordnet worden, das die Vergebung der Sünden befestigt bei denen, die Buße tun. Es befestigt sie, weil im heiligen Abendmahl ein jeder gehalten ist, zum Herrn allein aufzublicken. (GV 122)

Die Taufe ist eine Einführung in die Kirche, aber das heilige Abendmahl ist eine Einführung in den Himmel. Diese zwei Sakramente, die Taufe und das heilige Abendmahl, sind wie zwei Pforten zum ewigen Leben. Jeder Christenmensch wird durch die Taufe, welche die erste Pforte ist, eingelassen und eingeführt in diejenigen Dinge, welche die Kirche aus dem Wort vom ewigen Leben lehrt, welche alle die Mittel sind, durch die der Mensch zum Himmel vorbereitet und hingeführt werden kann. Die andere Pforte ist das heilige Abendmahl, durch diese wird jeder Mensch, der sich vom Herrn hatte vorbereiten und führen lassen, wirklich in den Himmel eingelassen und eingeführt. (WCR 721)

Das heilige Abendmahl wurde vom Herrn eingesetzt, damit durch dasselbe eine Verbindung der Kirche mit dem Himmel, und so mit dem Herrn sei; darum ist dasselbe das Heiligste des Gottesdienstes.

Wie aber durch dasselbe eine Verbindung stattfindet, fassen diejenigen nicht, welche nichts von dem inneren oder geistigen Sinn des Wortes wissen; denn diese denken nicht über den äußeren Sinn, welcher der Buchstabensinn ist, hinaus. Aus dem inneren oder geistigen Sinn des Wortes weiß man, was Leib und Blut, und was Brot und Wein, dann auch was das Essen bedeutet.

In diesem Sinn ist der Leib oder das Fleisch des Herrn das Gute der Liebe, ebenso das Brot. Das Blut des Herrn ist das Gute des Glaubens, ebenso der Wein. Und das Essen ist die Aneignung und Verbindung. Die Engel, die bei einem Menschen sind, der das Sakrament des Abendmahls begeht, verstehen diese Dinge nicht anders, denn sie fassen alles geistig; daher kommt, dass das Heilige der Liebe und das Heilige des Glaubens alsdann von den Engeln her bei dem Menschen einfließt, somit durch den Himmel vom Herrn; daher die Verbindung.

Daraus geht hervor, dass der Mensch, wenn er das Brot nimmt, welch es der Leib ist, mit dem Herrn verbunden wird durch das Gute der Liebe zu Ihm und von Ihm; und, wenn er den Wein nimmt, der das Blut ist, mit dem Herrn verbunden wird durch das Gute des Glaubens an Ihn und von Ihm. Man musst jedoch wissen, dass eine Verbindung mit dem Herrn durch das Sakrament des Abendmahles bloß bei denen stattfindet, die im Guten der Liebe und des Glaubens an den Herrn vom Herrn her sind: bei diesen findet durch das heilige Abendmahl eine Verbindung statt, bei den übrigen ist Gegenwart und nicht Verbindung.

Überdies schließt das heilige Abendmahl in sich und umfasst den ganzen in der israelitischen Kirche eingesetzten Gottesdienst; denn die Brandopfer und die [anderen] Opfer, in denen der Gottesdienst dieser Kirche hauptsächlich bestand, wurden mit einem Wort Brot genannt: daher auch das heilige Abendmahl ihre Zusammenfassung ist. (NJHL 210-214)

Diejenigen gehen würdig zum heiligen Abendmahl, die im Glauben an den Herrn und in tätiger Liebe gegen den Nächsten sind, somit diejenigen, die wiedergeboren sind. (WCR 722)

Jeder wird wiedergeboren dadurch, dass er vom Bösen der Sünde lässt. (WCR 510)

Der Zustand der Wiedergeburt beginnt, wenn der Mensch sich vornimmt, Böses zu meiden und Gutes zu tun. (WCR 587)

Das heilige Abendmahl ist für die, welche würdig hinzugehen, wie eine Besiegelung und ein Siegel, dass sie Kinder Gottes sind. Dies gründet sich darauf, dass der Herr alsdann gegenwärtig ist und diejenigen in den Himmel einlässt, die von Ihm gezeugt, d.h. wiedergeboren sind. Das heilige Abendmahl bewirkt dies, weil der Herr alsdann auch nach Seinem Menschlichen gegenwärtig ist; denn oben ist gezeigt worden, dass im heiligen Abendmahl der Herr mit Seiner ganzen Erlösung vollständig gegenwärtig ist; denn Er sagt vom Brot: "dies ist Mein Leib", und vom Wein: "dies ist Mein Blut"; folglich nimmt Er jene alsdann in Seinen Leib auf, und die Kirche und der Himmel machen Seinen Leib aus. Wenn der Mensch wiedergeboren wird, ist zwar der Herr gegenwärtig und bereitet durch Sein göttliches Wirken den Menschen zum Himmel, damit aber dieser wirklich eintrete, musst der Mensch sich dem Herrn wirklich darstellen, und weil der Herr Sich dem Menschen wirklich darstellt, musst der Mensch Ihn wirklich aufnehmen; nicht jedoch so wie Er am Kreuz hing, sondern so wie Er in Seinem verherrlichten Menschlichen ist, in dem Er gegenwärtig ist, und dessen Leib das göttlich Gute und dessen Blut das göttlich Wahre ist; diese werden dem Menschen gegeben, und durch diese wird der Mensch wiedergeboren und ist im Herrn und der Herr in ihm; denn wie oben gezeigt worden ist, das Essen, das im heiligen Abendmahl stattfindet, ist ein geistiges Essen.

Aus diesem, wenn man es gehörig gefasst hat, ist klar, dass das heilige Abendmahl wie eine Besiegelung und ein Siegel ist, dass die, welche würdig hinzugehen, Kinder Gottes sind. (WCR 728)

Die Verbindung mit dem Herrn durch das heilige Abendmahl kann beleuchtet werden durch die Verbindung der von einem Stammvater abstammenden Familien: von ihm steigen herab die Blutsverwandten, und der Ordnung nach schließen sich an die Verschwägerten und die Seitenverwandten, und sie alle haben etwas von ihrem ersten Stammvater an sich. Dennoch aber nehmen sie nicht von daher das Fleisch und Blut, sondern etwas aus dem Fleisch und Blut, somit die Seele und von daher die Neigung zu Ähnlichem, durch das sie verbunden sind. Die Verbindung selbst erscheint auch gemeinhin in den Gesichtern und auch in den Sitten, und infolgedessen heißen sie ein Fleisch, wie z.B. 1.Mose 29/14; 37/27; 2. Sam. 5/1; 19/12,13 und anderwärts. Ebenso verhält es sich mit der Verbindung mit dem Herrn, Welcher der Vater aller Gläubigen und Seligen ist; die Verbindung mit ihm geschieht durch die Liebe und den Glauben, durch welche beide sie ein Fleisch heißen. Daher kommt, dass Er sagte: "Wer Mein Fleisch isst und Mein Blut trinkt, der bleibt in Mir und Ich in ihm". Wer sieht nicht, dass das Brot und der Wein dies nicht bewirken, sondern das Gute der Liebe, das unter dem Brot, und das Wahre des Glaubens, das unter dem Wein verstanden wird, die Eigentum des Herrn sind, und aus Ihm allein hervorgehen und mitgeteilt werden? Wirklich geschieht auch alle Verbindung durch eine Liebe, und die Liebe ist nicht Liebe ohne Vertrauen. Die, welche glauben, dass das Brot das Fleisch sei und der Wein das Blut, und ihr Denken nicht höher erheben können, mögen dabei bleiben, jedoch nicht anders als so, dass es etwas Höchstheiliges, das ein Verbindungsmittel mit dem Herrn ist, sei, was dem Menschen als das Seine zugeschrieben und angeeignet wird, obgleich es fortwährend Eigentum des Herrn bleibt. (WCR 727)

Die göttliche Kraft in den Sakramenten, vermöge der Entsprechungen

Dass die größte Macht in den Entsprechungen liegt, wird durch die Tatsache gezeigt, dass der Himmel und die Welt, oder das Geistige und Natürliche in denselben beisammen sind; und dass aus diesem Grunde das Wort in lauter Korrespondenzen geschrieben wurde, weshalb es die Verbindung des Menschen mit dem Himmel, und so mit dem Herrn ist. So ist der Herr im Ersten und zugleich im Letzten. Aus dem gleichen Grunde wurden die Sakramente durch Entsprechungen eingesetzt (Einladung zur neuen Kirche 59)






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Kapitel 25
Das Priestertum

Allgemeines

Die Kirche auf Erden steigt herab von dem Herrn aus dem Himmel der Engel, weil die Engel des Himmels und die Menschen der Erde in allem, was die Kirche betrifft, eins ausmachen. (EHO 876, auch 486)

Ein Priestertum und eine geistliche Regierung im Himmel

Man musst wissen, dass auch in den Himmeln, wie auf Erden, eine Kirche ist, denn man hat daselbst das Wort, es sind daselbst Tempel, in denen gepredigt wird; es gibt daselbst priesterliche und andere geistliche Ämter, denn alle Engel daselbst waren einst Menschen, und ihr Hingang aus der Welt war für sie bloß eine Fortsetzung des Lebens, daher sie auch an Liebe und Weisheit zunehmen, jeder nach dem Grad seines Triebes zum Wahren und Guten, den er aus der Welt mit sich genommen. (EHO 533)

Die Lehre der neuen Kirche ist aus dem Himmel, weil sie aus dem geistigen Sinn des Wortes ist, und der geistige Sinn des Wortes ein und dasselbe ist mit der Lehre, die im Himmel ist; denn im Himmel ist ebenso wie auf Erden eine Kirche; denn es ist dort das Wort und die Lehre aus dem Wort, es sind dort Tempel, und in ihnen werden Predigten gehalten; denn es gibt dort Kirchen- und Staatsregierungen, mit einem Wo rt: es findet kein anderer Unterschied statt zwischen dem, was in den Himmeln und dem, was auf Erden ist, als dass alles in den Himmeln in vollkommenerem Zustand ist, weil dort alle geistig sind und die geistigen Dinge die natürlichen an Vollkommenheit unermesslich übertreffen. (NJHL 7)

Bei den Gemeinschaften des Himmels gibt es höhere und niedere Vorgesetzte, die alle vom Herrn angestellt und untergeordnet sind je nach ihrer Weisheit und Einsicht. Der höchste unter denselben, der sich durch Weisheit vor den anderen auszeichnet, wohnt in der Mitte und in einem so prachtvollen Palast, dass nichts auf der ganzen Welt damit verglichen werden kann. Die architektonische Schönheit desselben ist so wunderbar, dass ich in Wahrheit behaupten kann, dass man sie in unserer natürlichen Sprache nicht einmal dem hundertsten Teile nach schildern kann, denn hier ist die Kunst in ihrer höchsten Idee verwirklicht. ... Ähnliches besitzen auch die untergeordneten Beamten und zwar Herrliches und Prachtvolles je nach dem Grade ihrer Weisheit, und diese Weisheit besitzen sie je nach dem Grade ihrer Liebe zu nützlichen Leistungen. Aber nicht nur bei diesen finden sich so herrliche Dinge, sondern auch bei den anderen Bewohnern (dieser Paläste), die alle ihre Freude an nützlichen Leistungen haben, und diese durch mannigfaltige Arbeiten vollbringen. (EKO 1191)

In den Himmeln gibt es ebenso wie auf Erden viele verschiedene Verwaltungen, bestehen doch kirchliche, bürgerliche und häusliche Angelegenheiten.

Alles in den Himmeln ist nach der göttlichen Ordnung eingerichtet, die durch die Verwaltung seitens der Engel gehütet wird. Die Weiseren verwalten den Bereich des allgemeinen Besten und des allgemeinen Nutzens, die weniger Weisen die Angelegenheiten, die das Wohl eines engeren Kreises berühren, und so immer weiter herab. Diese Bereiche sind einander ganz so untergeordnet, wie in der göttlichen Ordnung die Nutzwirkungen.

Daher ist mit jeder Tätigkeit auch eine bestimmte Würde verbunden, je nach der Würde der Nutzwirkung. Gleichwohl aber schreibt der betreffende Engel die Würde nicht sich selbst, sondern ganz und gar seiner Nutzwirkung zu. Und weil die Nutzwirkung das Gute ist, das er leistet, alles Gute aber vom Herrn stammt, so gibt er in allem Ihm die Ehre.

Kirchliche Ämter werden im Himmel von jenen bekleidet, die auf Erden das Wort Gottes geliebt und im Verlangen nach der Wahrheit darin geforscht hatten, nicht um der Ehre oder um des Gewinnes willen, sondern um des eigenen wie der anderen Menschen Nutzen willen. Entsprechend der Größe ihrer Liebe und ihres Verlangens, Nutzen zu stiften, stehen sie dort in der Erleuchtung und im Licht der Weisheit. Sie gelangen dahin durch das in den Himmeln befindliche Wort, das nicht natürlich wie in der Welt, sondern geistig ist. Sie versehen auch das Predigtamt, und zwar stehen dort der göttlichen Ordnung zufolge jene höher, die in Bezug auf die Erleuchtung aus der Weisheit andere überragen. (HH 388,389,393)

Der Gottesdienst in den Himmeln ähnelt äußerlich dem Gottesdienst auf Erden, aber innerlich ist er ganz verschieden. Man kennt dort ebenso Lehren, Predigten und Tempel. Die Lehren stimmen im wesentlichen überein, enthalten jedoch in den oberen Himmeln tiefere Weisheit als in den unteren. Die Predigten sind den Lehren gemäß. Wie es Häuser und Paläste gibt, so finden sich auch Tempel, in denen gepredigt wird.

Die Predigten in den Kirchen sind lediglich Mittel, um in den Belangen des Lebens unterwiesen zu werden.

Die Predigten werden mit solcher Weisheit gehalten, dass ihnen in der Welt nichts gleichgesetzt werden kann; denn in den Himmeln befindet man sich in einem inneren Licht. Im geistigen Reich erscheinen die Tempel wie von Stein, im himmlischen wie von Holz, entspricht doch der Stein dem Wahren, dem die Bewohner des geistigen Reiches angehören, das Holz aber dem Guten des himmlischen Reiches. Die Kirchen in diesem Reich heißen auch nicht Tempel, sondern Gotteshäuser. [Weil "Tempel" bezeichnet was geistig, "Gotteshaus" aber, was himmlisch ist. HG 3720] (HH 221-223)

Alle Prediger stammen aus dem geistigen Reich des Herrn, keiner aus dem himmlischen. Das ist so, weil dort die Wahrheiten aus dem Guten herrschen und jede Predigt aus den Wahrheiten hervorgeht (HH 225)

Weil die himmlischen Engel durch das Hören noch mehr in der Weisheit vervollkommnet werden, so gibt es vermittelnde Engel, genannt himmlisch geistige Engel, welche Wahrheiten predigen und lehren in ihren Tempeln, die Gotteshäuser genannt werden und von Holz sind. (EKO 831)

Es gibt Engel, die zwischen dem geistigen und dem himmlischen Himmel sind, die geistig himmlisch genannt werden. Viele von diesen sind Prediger im obersten Himmel. (D.S.Pt.VII. Vol.2.2)

Alle Prediger sind vom Herrn eingesetzt und haben von Ihm die Gabe zu predigen. Niemand anderem ist es erlaubt, in den Tempeln zu lehren. Sie heißen Prediger, nicht aber Priester, und zwar deshalb, weil das Priestertum des Himmels das himmlische Reich ist. Das Priestertum bedeutet nämlich das Gute der Liebe zum Herrn, in dem die Angehörigen dieses Reiches sich befinden. (HH 226)

Folgendes fand in dem Zwischenzustand, genannt die Geisterwelt statt: — Ich blickte um mich her, und sah zwei Engel nicht weit von mir stehen und miteinander reden. Der eine war mit einer wollenen Toga bekleidet, die in feurigem Purpur erstrahlte, und mit einem Untergewand aus glänzendem Byssus. Der andere hatte ähnliche Gewänder, aber von scharlachroter Farbe. Er trug zudem eine Mütze, der rechts einige Karfunkel appliziert waren. Ich näherte mich ihnen, entbot ihnen den Friedensgruß und fragte ehrerbietig: "Warum haltet ihr euch hier unten auf?" Sie antworteten: "Wir sind im Auftrag des Herrn aus dem Himmel herabgekommen, um mit dir über das selige Los derer zu sprechen, die aus Liebe zu den Nutzwirkungen Herrschaft zu erlangen streben. Wir sind Verehrer des Herrn; ich selbst bin Fürst unserer Vereinigung, und dieser ist unser geistliches Oberhaupt". Der Fürst fuhr fort und erklärte, er sei aufgrund seiner Nutzwirkungen der Diener (servus) seiner Vereinigung. Der andere sagte, er sei der Diener (minister) der dortigen Kirche und diene ihr zum Nutzen ihrer Seelen durch den Gottesdienst, den er verrichte. Sie beide befänden sich aufgrund der ewigen Seligkeit, die vom Herrn her in ihnen sei, in unausgesetzter Freude. In ihrer Vereinigung sei alles strahlend und prächtig — strahlend von Gold und Edelsteinen, prächtig durch ihre Paläste und Parkanlagen. "Denn", sprach er, "unsere Liebe zu herrschen beruht nicht auf Eigenliebe, sondern auf der uns vom Herrn verliehenen Liebe, Nutzen zu schaffen. Darum strahlen auch alle guten Nutzwirkungen in den Himmeln. Und weil wir alle in unserer Gemeinschaft diese Liebe teilen, erstrahlt bei uns die ganze Atmosphäre wie von Gold, von dem Licht her, das seinen Schein dem Feuer unserer Sonne verdankt. Das Feuer der Sonne entspricht dieser Liebe". Wie sie das sagten, erschien mir auch eine solche Sphäre um sie her, zugleich empfand ich einen aromatischen Geruch, was ich ihnen auch sagte. Schließlich bat ich sie, mir noch ein wenig mehr über ihre Liebe zu den Nutzwirkungen zu sagen. Da fuhren sie fort: "Wir haben uns zwar um unsere Würden beworben, doch nur in der Absicht, dadurch auf einer breiteren Basis Nutzen schaffen zu können. Wir werden auch mit Ehren überhäuft und nehmen sie an, doch nicht um unseretwillen, sondern zum Besten unserer Gemeinschaft. Unsere Mitbrüder und Genossen, die dem gewöhnlichen Volk entstammen, glauben, die mit unserer Würde verbundenen Ehren hafteten an unserer Person und die von uns geschaffenen Nutzwirkungen stammten von uns. Wir denken jedoch anders darüber, nämlich dass die mit unserer Würde zusammenhängenden Ehren nicht in uns, sondern außerhalb von uns seien, gleichsam wie unsere Gewänder, während die von uns vollbrachten guten Taten [Nutzwirkungen] der uns vom Herrn verliehenen Liebe zu denselben entstammen. Diese Liebe empfängt ihre Seligkeit aus der Kommunikation, die wir mit den anderen pflegen. Auch wissen wir aus Erfahrung, dass diese Liebe im selben Maße zunimmt, wie wir aus Liebe zu ihnen Nutzen schaffen, und zugleich mit der Liebe wächst auch die Weisheit, durch die Kommunikation erst möglich wird. Halten wir aber die Nutzwirkung in uns zurück und teilen sie nicht mit, vergeht auch die Seligkeit. Die Nutzwirkung wird dann zu etwas wie einer Speise, die unverdaut im Magen liegenbleibt und dem Leib mit seinen verschiedenen Teilen nicht zugute kommt, sondern Übelkeit hervorruft. Kurz, der ganze Himmel ist vom Ersten bis zum Letzten ein Inbegriff von Nutzwirkungen, die nichts anderes sind, als die verwirklichte Liebe zum Nächsten — und was hielte die Himmel zusammen, wenn nicht diese Liebe?"

Als ich das vernommen hatte, fragte ich: "Wie kann man aber wissen, ob man nützlich handelt aus Eigenliebe oder aus Liebe zu den Nutzwirkungen? Jeder Mensch, ob gut oder böse, schafft doch Nutzen und tut es aus einer gewissen Liebe. Gesetzt den Fall, es gäbe in der Welt eine Gemeinschaft von lauter Engeln und eine andere von lauter Teufeln, so vermute ich, dass die Teufelsgemeinschaft aus dem Feuer ihrer Eigenliebe und um des Ruhmes willen ebenso viele Nutzwirkungen vollbringen würde, wie die Engelgemeinschaft. Wer kann also wissen, aus welcher Liebe und aus welcher Quelle die Nutzwirkungen jeweils stammen?" Die beiden Engel antworteten darauf: "Die Teufel schaffen Nutzen um ihrer selbst und des Ruhmes willen. Die Engel tun es nicht aus diesen Motiven, sondern aus Liebe zu den anderen und um des Nutzens willen. Zwar kann der Mensch die verschiedenen Arten, Nutzen zu schaffen, nicht unterscheiden, der Herr aber unterscheidet sie. Jeder, der an den Herrn glaubt und das Böse als Sünde flieht, vollbringt Nutzwirkungen aus dem Herrn. Wer aber nicht an den Herrn glaubt und das Böse nicht als Sünde flieht, tut sie aus sich und um seinetwillen. Das ist der Unterschied zwischen den Nutzwirkungen der Teufel und denen der Engel".

Als sie das gesagt hatten, entfernten sich die beiden Engel, und aus der Ferne sah man, wie sie gleich Elias in einem feurigen Wagen fuhren und gen Himmel erhoben wurden. (EL 266, auch WCR 661)

Der Autor beschreibt eine Hochzeit im Himmel, bei der zehn Fremde aus der Geisterwelt gegenwärtig waren, und er teilte ihnen im Gespräch mit, das sie mit einem weisen Engel daselbst hatten; dessen letzterer Teil folgendes enthält: Hernach bemerkten jene: Ist nicht Sitte, dass ein Priester zugegen sei, und sein Amt dabei verrichte? Der Weise antwortete: Auf Erden ist das angemessen, aber nicht in den Himmeln, und zwar wegen der Vorbildung des Herrn selbst und der Kirche. Auf Erden weiß man das nicht. Bei uns aber amtet ein Priester bei den Verlöbnissen. Er vernimmt das Gelöbnis, bekräftigt und weiht es. Das Gelöbnis ist nämlich das Wesentliche der Ehe, alles weitere sind Förmlichkeiten. ...

Nach diesem Festmahl entfernten sich alle Hochzeitsgäste, auch die zehn Männer mit ihrem Engel. Es war spät am Abend, und man ging zur Ruhe. In der Morgendämmerung hörten sie den Ruf: "Heute ist Sabbat!" Sie erhoben sich und fragten den Engel, was das zu bedeuten hätte. "Dies gilt dem Gottesdienst", erwiderte er, "der zu festgesetzten Zeiten wiederkehrt und von den Priestern angekündigt wird. Er findet in unseren Tempeln statt und dauert ungefähr zwei Stunden. Wenn ihr wollt, kommt mit mir, und ich werde euch einführen". Sie machten sich fertig und begleiteten den Engel. Und siehe, der Tempel, den sie betraten, war so groß, dass er bei dreitausend Menschen fasste. Er war halbkreisförmig angelegt, die Sitzbänke waren fortlaufend in der Rundung des Tempels angebracht, aber die hinteren Bänke über die vorderen erhöht. Die Kanzel befand sich den Sitzreihen gegenüber, etwas hinter dem Mittelpunkt, die Türe links hinter der Kanzel. Der Engel wies den zehn Fremden Plätze an und sprach: "Jeder, der diesen Tempel betritt, kennt seinen Platz. Er kennt ihn aus einem ihm eingepflanzten Gefühl und kann nicht wo anders sitzen. Versucht er es trotzdem, so hört und begreift er nichts und stört zugleich die Ordnung. Als Folge dieser Störung versagt beim Priester die Inspiration".

Nachdem die Gemeinde versammelt war, betrat der Priester die Kanzel und hielt eine Predigt voller Weisheit. Sie handelte von der Heiligkeit der Heiligen Schrift und der Verbindung des Herrn mit beiden Welten, der geistigen und der natürlichen, durch die Schrift. In seinem Zustand der Erleuchtung bewies er vollständig und auf überzeugende Weise, dass jenes heilige Buch vom Herrn Jehova eingegeben wurde, weshalb Er selbst als die Weisheit darin zugegen ist. Diese Weisheit, die Er selbst im Wort ist, sei jedoch unter dem Buchstabensinn verborgen und werde nur denen eröffnet, die in den Wahrheiten der Lehre und zugleich im Guten des Lebens sind, mit anderen Worten, die im Herrn seien, und der Herr in ihnen. Er beschloss die Predigt mit einem frommen Gebet und stieg dann herab.

Als sich die Zuhörer entfernten, bat der Engel den Priester, er möge doch einige Worte des Friedens zu seinen zehn Gefährten sprechen. So trat er zu ihnen, und sie redeten etwa eine halbe Stunde miteinander. Der Priester sprach über die göttliche Dreieinheit, die in Jesus Christus sei, in Dem nach dem Ausspruch des Paulus alle Fülle der Gottheit leibhaftig wohne (Kol.2/9), dann über die Einheit von tätiger Liebe und Glauben. Er gebrauchte jedoch die Worte: Vereinigung der tätigen Liebe und der Wahrheit, weil der Glaube die Wahrheit ist. Nachdem sie dafür gedankt hatten, kehrten sie nach Hause zurück. (EL 21,23,24, auch WCR 748,750,751)

In der Einleitung zu der Reihe von Mitteilungen, deren letzte die oben angeführte ist, sagt der Autor: Es ist mir klar, dass viele Leser das Folgende samt den denkwürdigen Erlebnissen nach den einzelnen Kapiteln für bloße Produkte der Einbildungskraft halten werden. Doch versichere ich im Namen der Wahrheit, dass es sich dabei um wirklich Geschehenes und Gesehenes handelt und nicht um Phantasieprodukte. Es wurde auch nicht in einem Zustand herabgeminderten, sondern völlig klaren Bewusstseins gesehen, hat es doch dem Herrn gefallen, Sich mir selbst zu offenbaren und mich zu senden, die Dinge zu lehren, die mit jener neuen Kirche zusammenhängen, die unter dem neuen Jerusalem in der Apokalypse verstanden wird. Zu diesem Zweck hat der Herr das Innere meines Gemüts aufgeschlossen und mir verliehen, zu gleicher Zeit bei den Engeln in der geistigen Welt und bei den Menschen in der natürlichen Welt zu sein — und dies ist nun [1768] seit 25 Jahren. (EL 1)

Und am Schluss des Mitgeteilten fügt er hinzu: Ich aber versichere nochmals in Wahrheit, dass das hier Berichtete wirklich geschehen ist bzw. gesagt wurde. (EL 26)

Ein Priestertum und geistliche Regierungen gleicherweise auf Erden

Zweierlei ist es, was beim Menschen in Ordnung sein musst, nämlich was sich auf den Himmel bezieht, und was sich auf die Welt bezieht.

Das, was sich auf den Himmel bezieht, wird das Kirchliche genannt, was sich auf die Welt bezieht, wird das Bürgerliche genannt.

Die Ordnung kann in der Welt nicht erhalten werden ohne Vorgesetzte, die alles beobachten müssen was der Ordnung gemäß und was gegen die Ordnung geschieht, und die diejenigen belohnen müssen, die der Ordnung gemäß leben, diejenigen aber bestrafen, die gegen die Ordnung leben.

Geschieht dies nicht, dann musst das Menschengeschlecht zugrunde gehen, denn einem jeden ist es erblich angeboren, über andere gebieten und die Güter anderer besitzen zu wollen. Daher kommt allerlei Feindschaft, Neid, Hass, Rache, Betrug, Grausamkeit und vieles andere Böse. Wenn sie daher nicht in Banden gehalten würden durch Gesetze und durch die ihren Liebestrieben entsprechenden Belohnungen, nämlich durch Ehren und Vorteile für die, welche Gutes tun, und durch die jenen Liebestrieben entgegengesetzten Strafen, nämlich durch Verlust der Ehren, der Besitzungen und des Lebens für die, welche Böses tun, so müsste das Menschengeschlecht zugrunde gehen.

Es müssen also Vorgesetzte sein, welche die staatlichen Vereine der Menschen in Ordnung erhalten, und zwar gesetzeskundige, weise und gottesfürchtige. Auch unter den Vorgesetzten musst eine Ordnung bestehen, damit keiner nach Belieben und aus Unwissenheit Böses gegen die Ordnung zulasse, und so diese zerstöre. Dies wird verhütet, wenn höhere und niedere Vorgesetzte da sind, zwischen denen eine Unterordnung stattfindet.

Die Vorgesetzten über das bei den Menschen, was sich auf den Himmel bezieht, oder über das Kirchliche, werden Priester genannt, und ihr Amt ist das Priestertum. Die Vorgesetzten aber über das bei den Menschen, was sich auf die Welt bezieht, oder über das Bürgerliche, werden Obrigkeiten genannt, und der Höchste unter diesen heißt König, wo eine solche Regierungsform besteht.

Was die Priester betrifft, so sollen sie die Menschen über den Weg zum Himmel belehren, sie auch auf demselben führen. Sie sollen sie belehren nach der Lehre ihrer Kirche, und sie so führen, dass sie danach leben.

Priester, welche die Wahrheiten lehren, und durch sie zum Guten des Lebens und so zum Herrn führen, sind gute Hirten der Schafe; die aber nur lehren und nicht zum Guten des Lebens und so zum Herrn führen, sind böse Hirten.

Die Priester dürfen sich keine Gewalt über die Seelen der Menschen anmaßen, weil sie nicht wissen, in welchem Zustand das Innere des Menschen ist. Noch weniger dürfen sie sich die Gewalt anmaßen, den Himmel zu öffnen und zu schließen, weil diese Gewalt dem Herrn allein zugehört.

Die Priester sollen Würde und Ehre haben wegen der heiligen Dinge, mit denen sie sich beschäftigen; allein die, welche unter ihnen weise sind, geben die Ehre dem Herrn, von Dem die heiligen Dinge sind, und nicht sich selbst. Die unter ihnen aber nicht weise sind, schreiben die Ehre sich zu und nehmen sie also dem Herrn.

Die, welche die Ehre sich zuschreiben wegen der heiligen Dinge, womit sie sich beschäftigen, ziehen die Ehre und das Einkommen dem Heil der Seelen vor, für das sie sorgen sollen. Die aber, welche die Ehre dem Herrn geben, und nicht sich selbst, ziehen das Heil der Seelen der Ehre und dem Einkommen vor.

Keine Ehre irgendeines Amtes liegt in der Person, sondern sie wird ihr nur beigegeben gemäß der Würde der Sache, die sie verwaltet, und was beigegeben wird, das ist von der Person getrennt und wird auch getrennt mit dem Amte. Die Ehre in der Person ist die Ehre der Weisheit und der Furcht des Herrn.

Die Priester sollen das Volk lehren und durch Wahrheiten zum Guten des Lebens führen, gleichwohl aber sollen sie niemand zwingen, weil niemand gezwungen werden kann zum Glauben wider das, wovon er aus dem Herzen gedacht hat, dass es wahr sei.

Wer anders glaubt, als der Priester und keine Störungen macht, soll im Frieden gelassen werden, wer aber Störungen macht, soll getrennt werden; denn das gehört auch zur Ordnung, um derentwillen das Priestertum da ist.

Wie die Priester vorgesetzt sind zur Verwaltung dessen, was sich auf das göttliche Gesetz und den Gottesdienst bezieht, so die Könige und Obrigkeiten zur Verwaltung dessen, was sich auf das bürgerliche Gesetz und auf das Recht bezieht. (NJHL 311-319 und HG 10789-10799; auch EHO 854)

Das Gemeinwohl besteht aus folgendem: In einer Gesellschaft oder einem Reich müssen sein, 1. Göttliches unter dem Volk; 2. Gerechtigkeit unter ihnen; 3. Sittlichkeit; 4. Gewerbefleiß, Geschicklichkeit und Rechtschaffenheit; 5. die Notwendigkeiten des Lebens; 6. die nötigen Erwerbsquellen; 7. das zum Schutze Nötige; 8. hinreichende Beschäftigung: denn dieses ist die Quelle der drei vorhergehenden Arten von Notwendigkeiten.

Hieraus geht das Gemeinwohl hervor; und es kommt nicht von selbst aus der [Gesellschaft], sondern von den einzelnen daselbst, und durch das Gute der Nutzleistungen, welche die einzelnen leisten. Daher, sogar das Göttliche daselbst besteht durch Geistliche, und Gerechtigkeit durch obrigkeitliche Personen und Richter; durch das Göttliche und das Gerechte besteht Sittlichkeit; und die Bedürfnisse des Lebens durch Beschäftigungen und Handel usw.

Keiner, der mit seinen Schriften bekannt ist, kann annehmen, der Autor schreibe in diesen Stellen der neuen Kirche das Dogma priesterlicher Vermittlung vor. Was er aufstellt ist in der Tat die wahre Lehre, deren Verkehrung das römische Dogma ist. Die Worte beider Stellen aber sind bündig und gedrängt, denn dies ist der Charakter seiner Werke — und sie müssen gelesen werden im Licht der Lehren des Autors an anderen Stellen. [W .]

Das Gute der Nutzleistung, das Einzelne tun und woraus das allgemeine Beste besteht, sind: geistliche Verrichtungen, Funktionen, Ämter und verschiedene Beschäftigungen. Unter geistlichen Verrichtungen werden priesterliche Ämter und deren Pflichten verstanden; unter Funktionen verschiedene bürgerliche Ämter; unter Beschäftigungen werden Arbeiten verstanden, wie die von Künstlern und Handwerkern, deren es viele sind; unter Ämtern werden die verschiedenen Betriebe, Geschäfte und Dienstleistungen verstanden; aus diesen vier besteht das Gemeinwohl oder die Gesellschaft.

Diejenigen, die zur Geistlichkeit gehören, sorgen dafür, dass das Göttliche vorhanden sei; die verschiedenen bürgerlichen Funktionen, dass Gerechtigkeit, Sittlichkeit und damit Gewerbefleiß, Geschicklichkeit und Rechtschaffenheit da seien; die verschiedenen Arbeiter, dass die Lebensbedürfnisse vorhanden seien, die Handelsleute, dass die für die Geschäfte notwendigen Dinge vorhanden seien, die Soldaten sorgen für Schutz; und diese letzten besonders und auch die Landwirte damit hinreichende Erwerbsquellen sein mögen.

Derart ist die Form des Himmels, dass jeder daselbst in irgendeiner geistlichen Anstellung einem Amt, Beruf, Geschäft oder an einer Arbeit ist. Derart auch sind alle himmlischen Gemeinschaften, damit keiner nutzlos sein möge. ...

Aus himmlischer Gesellschaft vorzugsweise wurde mir zu wissen gegeben, nicht nur dass Einzelne, die eingeordnet sind gemäß den Verschiedenheiten der Neigungen, das Gemeinwohl ausmachen, sondern auch, dass ein jeder sein eigenes Wohl aus dem Gemeinwohl ableitet; in gleicher Weise auf Erden: denn so entspricht eine irdische Gesellschaft der himmlischen. ... Es gibt [im Himmel] Göttliches, Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit, Weisheit und Geschicklichkeit; und die Gemeinschaft flößt diese Dinge den Einzelnen ein, wenn [jeder] Teil, der ein Engel ist, in der Liebestätigkeit steht. (D.C. 65,66,69-72) unter Früchten und Werken im Worte wird verstanden, dass man gerecht, aufrichtig, redlich sein, und die Pflichten und Arbeiten seines Amtes recht erfüllen soll. Wenn jemand das tut, so hat er das allgemeine oder öffentliche Wohl, und so das Wohl seines Vaterlandes, der größeren oder kleineren Gemeinschaft, und der Mitbürger, des Genossen und Bruders im Auge, — die der Nächste in einem weiteren und engeren Sinn sind. Denn dann erfüllt jeder, ob er nun ein Priester oder Vorsteher und Beamter, oder Kaufmann oder Arbeiter ist, täglich Nutzleistungen: der Priester durch das Predigen, der Vorsteher und Beamte durch Verwaltungen, der Kaufmann durch den Handel, und der Arbeiter durch seine Leistungen. Zum Beispiel: der Richter, der richtig, treu, redlich und gerecht richtet, erfüllt, sooft als er richtet, einen Nutzen für den Nächsten, der Geistliche gleichfalls, sooft als er lehrt, und so die anderen. Dass solche Nutzleistungen unter dem Guten der Liebestätigkeit und unter Werken verstanden werden, erkennt man deutlich an der Regierung des Herrn in den Himmeln; denn in den Himmeln sowohl als in der Welt, sind alle in irgendeiner Funktion oder geistlichen Verrichtung, oder in irgendeinem Amte oder einer Arbeit. (D.S. in EKO XI/4)

Dass in der neuen Kirche ein Priestertum sein soll, vorbildlich gezeigt durch einen symbolischen Tempel

Eines Tages erschien mir ein großartiger Tempel, im Viereck gebaut und mit einer Dachbedeckung in Gestalt einer Krone, oben gewölbt und ringsherum gehoben. Seine Wände waren ununterbrochen fortlaufende Fenster von Kristallen, das Tor aus perlenartigem Stoff. Im Inneren, nach der südwestlichen Seite hin, war eine Rednerbühne, auf der zur Rechten das Wort lag, aufgeschlagen und mit einer Lichtsphäre umgeben, deren Schimmer die ganze Bühne umzog und erleuchtete. Inmitten des Tempels war das Allerheiligste, vor dem ein Vorhang war, nun aber aufgezogen, und hier stand ein Cherub von Gold mit einem hin und her sich wendenden Schwert in der Hand. Während ich diese Dinge anschaute, floss in mein Nachdenken ein, was sie im einzelnen bezeichneten, dass nämlich jener Tempel bezeichnete die neue Kirche: das Tor aus perlenartigem Stoff den Eingang in sie, die Fenster aus Kristallen die Wahrheiten, die sie erleuchteten; die Rednerbühne das geistliche Amt und die Predigten; das Wort über demselben, geöffnet und den oberen Teil der Rednerbühne erleuchtend, dessen inneren Sinn, der geistig ist, geoffenbart. Das Allerheiligste inmitten des Tempels, die Verbindung dieser Kirche mit dem Engelshimmel; der Cherub von Gold darin, das Wort im Buchstabensinn; das hin und her sich wendende Schwert in seiner Hand bedeutet, dass dieser Sinn dahin und dorthin gewendet werden könne, wenn es nur mit Anwendung auf eine gewisse Wahrheit geschieht; dass der Vorhang vor dem Cherub aufgezogen war, bedeutete, dass jetzt das Wort aufgeschlossen sei. Als ich nachher näher hinzutrat, sah ich eine Schrift über dem Tor, nämlich: "Nun ist es erlaubt [Nunc licet], was bedeutet, dass es jetzt erlaubt sei, verstandesmäßig in die Geheimnisse des Glaubens einzudringen. (WCR 508)

Das vorbildende Priesteramt

Das Priesteramt ist das Vorbildliche des Herrn in Ansehung des Erlösungswerkes. (HG 9989, 9809)

Alle Priester, wer und welcher Art sie auch sein mögen, bilden durch das Priestertum selbst bei ihnen den Herrn vor. Das Königtum selbst und das Priestertum selbst ist heilig, von welcher Art auch derjenige ist, der es verwaltet; daher kommt es, dass das Wort, das ein Böser lehrt, ebenso heilig ist; so auch das Sakrament der Taufe und das heilige Abendmahl, und dergleichen.

Hieraus kann man auch erkennen, dass überall kein König auf das Heilige, das seinem Königtum angehört, für sich einen Anspruch machen darf; auch kein Priester auf das Heilige, das seinem Priesteramt angehört. In dem Maß als er davon für sich in Anspruch nimmt oder es sich zuschreibt, prägt er sich das Malzeichen eines geistigen Diebes, oder das Merkmal des geistigen Diebstahls auf; und auch in dem Maß als er Böses tut, d.h. gegen Recht und Billigkeit und gegen das Gute und Wahre, legt der König das Vorbild des heiligen Königtums und der Priester das des heiligen Priestertums ab, und bildet das Gegenteil vor. (HG 3670)

Einweihung ins Predigtamt durch ein vorbildendes Zeichen

Weil der Geistliche die Lehre vom Herrn und von der von Ihm bewirkten Erlösung und Seligmachung aus dem Wort lehren soll, so musst er durch die feierliche Verheißung [sponsionem] des Heiligen Geistes, und durch die Vorbildung der Übertragung desselben zum Priester geweiht werden [inaugurandus sit]; dennoch aber empfängt der Geistliche denselben nach dem Glauben seines Lebens. (Canon p. 29)

Durch das Auflegen der Hände wird die Mitteilung, die Übertragung der Sache, um die es sich handelt, und auch die Aufnahme derselben von dem anderen bezeichnet. (HG 10023)

Weil das Ganze, der Körper, seine Macht vor allem in die Arme und Hände verlegt hat, die das Letzte sind, so bezeichnen Arme und Hände im Wort die Macht. Die rechte Hand insbesondere bezeichnet die höhere Macht. (GLW 220, siehe auch EHO 55)

Im Haupte ist das Verstandes- und Willensvermögen des Menschen, im Körper aber liegt das Handeln nach dem Willen jener und der Gehorsam. Somit war das Legen der Hand auf das Haupt die vorbildliche Bezeichnung, dass der Segen dem Verstandes- und Willensvermögen mitgeteilt werden sollte, somit dem Menschen selbst. Aus jener alten Zeit besteht derselbe Gebrauch noch heutzutage und wird bei Einweihungen und auch bei Segnungen angewendet. (HG 6292)

Weil durch das Anrühren und das Auflegen der Hände ein Mitteilen und ein Übertragen dessen, was man hat, auf einen andern bezeichnet wird, deshalb wurde von alten Zeiten her der Gebrauch angenommen, die Hand auf das Haupt derer zu legen, die eingeweiht und gesegnet werden, wie auch dem Moses befohlen wurde, dasselbe dem Josua zu tun: 4.Mose 27/18-23; 5.Mose 34/9. (EKO 79)

Die Kommunikation der Gemüter, die ebenfalls durch den Tastsinn erfolgt, beruht darauf, dass die Hände das Letzte des Menschen darstellen, in dem das Erste mit dem Letzten zusammentrifft. Dadurch wird alles, was Leib und Gemüt angehört und dazwischen liegt, in untrennbarem Zusammenhang erhalten. Deshalb rührte auch Jesus die kleinen Kinder an, wie Matth.17/6 und Mark.10/13,16 berichtet wird, und heilte Er Kranke durch Berührung bzw. wurden Kranke geheilt, die Ihn anrührten. Darum geschieht bis heute die Priesterweihe durch Handauflegung. (EL 396, siehe auch HG 878)

Das Dogma von der apostolischen Amtsfolge, dessen ungeachtet falsch

Die [apostolische] Nachfolge, desgleichen auch das Übergehen des Heiligen Geistes von einem auf den anderen ist eine Erfindung der Herrschsucht aus Selbstliebe. (EHO 802) Das Heilige, das unter dem Heiligen Geist verstanden wird, wird nicht von einem Menschen auf den anderen, sondern von dem Herrn durch den einen auf den anderen Menschen übertragen. (Canon p. 29)

Die Gaben und Funktionen des Priesteramtes

Priester sind eingesetzt, um das göttliche Gesetz und die Gottesverehrung betreffenden Dinge zu verwalten. (NJHL 319, ebenso HG 10799)

Der Heilige Geist ist das Göttliche, das von dem einen, unendlichen, allmächtigen, allwissenden und allgegenwärtigen Gott ausgeht.

Der Heilige Geist in seinem Wesen ist jener Gott selbst; aber in den Gegenständen, wo er aufgenommen wird, ist er das Göttlich-Ausgehende.

Das Göttliche, das der Heilige Geist genannt wird, geht aus von Gott durch Sein Menschliches, geht durch die Engelshimmel und durch diese in die Welt; daher durch Engel in die Menschen.

Infolgedessen [geht er] durch Menschen zu Menschen, und in der Kirche besonders durch die Geistlichen zu den Laien;2 das Heilige wird beständig gegeben, und tritt zurück, wenn der Herr nicht angegangen wird.

Das ausgehende Göttliche, das der Heilige Geist genannt wird, in seinem eigentlichen Sinn, ist das heilige Wort und die göttliche Wahrheit in demselben; und seine Wirksamkeit ist Lehren, Umbilden und Wiedergebären, und daher Lebendigmachung und Seligmachung.

Das Göttliche, das unter dem Heiligen Geist verstanden wird, geht vom Herrn durch die Geistlichkeit durch Predigen zu den Laien, gemäß der Aufnahme der Lehre des Wahren daraus; und durch das heilige Abendmahl, gemäß der vorangehenden Reue. (Coronis pp. 26,29)

Jene göttliche Kraft und Einwirkung, die unter der Sendung des Heiligen Geistes verstanden wird, ist bei den Geistlichen insbesondere die Erleuchtung und Unterweisung. Die im vorigen Abschnitt aufgezählten göttlichen Einwirkungen, nämlich die Umbildung, Wiedergeburt, Erneuerung, Lebendigmachung, Heiligung, Rechtfertigung, Reinigung, Sündenvergebung und zuletzt die Seligmachung, fließen sowohl bei den Geistlichen, als bei den Laien vom Herrn her ein, und werden von denen aufgenommen, die im Herrn sind und in denen der Herr ist: Joh.6/56; 14/20; 15/4,5. Dass aber [bei jenen] insbesondere Erleuchtung und Unterweisung ist, hat seinen Grund darin, dass diese zu ihrem Beruf gehören und die Einweihung in das geistliche Amt sie mit sich bringt. (WCR 146)

Das Gute des Priestertums besteht darin, dass der Priester für das Heil der Seelen sorgt, den Weg zum Himmel lehrt, und die er lehrt, auch darauf führt; so erwirbt er sich, soweit er in diesem Guten ist, aus Liebe und Verlangen das Wahre, das er lehren und durch das er führen soll (4HL/LL 39)

Jesus sagte dreimal zu Petrus: "Liebst du Mich", und Petrus antwortete dreimal, er liebe Ihn. Jesus sagte dreimal: "weide Meine Lämmer und Meine Schafe": Joh.21/15-17. Lämmer und Schafe weiden bezeichnet das Nützliche oder Gute der Liebestätigkeit bei denjenigen, die das Evangelium predigen und den Herrn lieben. (GL in EKO XI/3)

Die Priester sollen das Volk lehren und durch die Wahrheiten zum Guten des Lebens führen, dennoch aber keinen zwingen, weil keiner gezwungen werden kann wider dasjenige zu glauben, von dem er aus dem Herzen gedacht hat, dass es wahr sei. Wer anders glaubt als der Priester und keine Unruhen erregt, soll in Frieden gelassen werden. Wer aber Unruhen erregt, soll entfernt werden; denn auch dies gehört zur Ordnung, wegen der das Priestertum besteht. (NJHL 318)

Das Gute kann dem anderen von jedem im Vaterland eingepflanzt werden, das Wahre aber nur von denjenigen, welche die lehrenden Geistlichen sind; tun es andere, so entstehen Ketzereien, und die Kirche wird beunruhigt und zerrissen. (HG 6822)

Zum Äußeren des Gottesdienstes bei Priestern gehört das Predigen, sowie das Unterrichten im Privaten; und zu dem eines jeden die religiöse Unterweisung von Kindern und Dienstboten. (Char. 101)

Die Ehe ist vom Priester zu weihen; und zwar aus dem Grund, weil die Ehen, an sich betrachtet, geistig und daher heilig sind; denn sie stammen von der himmlischen Ehe des Guten und Wahren her, und die ehelichen Dinge entsprechen der göttlichen Ehe des Herrn und der Kirche; und daher sind sie vom Herrn selbst und dem Zustand der Kirche gemäß bei denen, die eine solche schließen. Weil nun der geistliche Stand auf Erden dasjenige verwaltet, was zum Priestertum des Herrn, d.h. was Seiner Liebe angehört, und somit auch, was zum Segen gehört, so ist notwendig, dass die Ehen von Seinen Dienern eingeweiht werden, und dass, weil sie dann auch die Hauptzeugen sind, die Einwilligung zum Ehebund auch von ihnen gehört, angenommen, bestätigt und so bekräftigt werde. (EL 308, sowie 21)

Liebestätigkeit bei dem Priester

Wenn er zum Herrn aufsieht und das Böse als Sünde flieht, und treu das ihm anvertraute geistliche Werk verrichtet, tut er beständig das Gute des Nützlichen, und wird eine Gestalt der Liebestätigkeit. Und er tut das Gute des Nützlichen, oder das Werk eines Geistlichen, aufrichtig, gerecht und treu, wenn er für die Errettung der Seelen angeregt ist Und in dem Maß, wie er so angeregt ist, regen ihn die Wahrheiten an, denn vermittelst derselben führt er die Seelen zum Himmel, und er führt durch die Wahrheiten Seelen zum Himmel, wenn er sie zum Herrn führt. Seine Liebe ist dann die, die Wahrheiten aus dem Wort mit Ernst zu lehren; weil er sie, wenn er sie aus dem Wort lehrt, aus dem Herrn lehrt. Denn der Herr ist nicht nur das Wort, wie Er Joh.1/1,2,14 sagt, sondern Er ist auch "der Weg, die Wahrheit und das Leben": Joh.14/6 und die Tür. Wer daher den Schafstall nicht durch den Herrn als die Tür betritt, ist ein schlechter Hirte, der Joh.10/1-9 "ein Dieb und ein Räuber" genannt wird. (Ch. 86)

Ein Priester, der die Wahrheiten aus dem Wort lehrt und durch dieselben zum Guten des Lebens und so zum Himmel führt, der übt, weil er für die Seelen der Menschen seiner Kirche sorgt, die Liebestätigkeit in hervorragender Weise. (WCR 422)

Liebestätigkeit gegen den Priester

Weil der Mensch zum ewigen Leben geboren ist, und in dieses eingeführt wird durch die Kirche, darum soll diese als der Nächste in höherem Grade geliebt werden. ... Es wird nicht verstanden, dass das Priestertum in höherem Grade geliebt werden soll, und von diesem aus die Kirche, sondern dass das Gute und Wahre der Kirche geliebt werden soll, und um dessen willen das Priestertum; dieses dient bloß und je wie es dient, soll es geehrt werden. (WCR 415)

Eine der allgemeinen Nutzleistungen besteht darin, dass man die billigen und schuldigen Beiträge für die Geistlichkeit der Kirche leistet. Dieses Gute wird zur Nutzleistung der Nächstenliebe, insoweit die Kirche, als der Nächste in einem höheren Grad geliebt wird. (GW in EKO XI/5)


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