Drei große göttliche Offenbarungen

deutsch      english      español      français



Übersicht und Vergleich

Swedenborg Offenbarungen

Lorber Offenbarungen

Mexikanische Offenbarungen

Die göttliche Liebe

Das Dritte Testament

Buch des Wahren Lebens

Die göttliche Zärtlichkeit


Literatur + Websites

Sitemap

Impressum


Die göttliche Liebe

Ursprung, Essenz und Ziel unseres Lebens und allen Seins


Die göttliche Liebe.pdf   549 KB    Download


    Datein für die Buch-Erstellung:

10_die-goettliche-liebe_BU-Anleitung.pdf    Download

10_die-goettliche-liebe_BU-Inhalt.pdf    Download

10_die-goettliche-liebe_BU-Umschlag.pdf    Download


Vorwort

Einführung

1.   Göttliche Liebe - Ursprung allen Seins

2.   Gott ist allgegenwärtig in seiner Schöpfung

3.   Göttliche Unterweisungen zu allen Zeiten

4.   Mensch, erkenne dich selbst

5.   Falsche Vorstellungen über das Böse

6.   Materialismus, Unwissenheit, Irrlehren

7.   Erdenleben, Tod, Sterben, Jenseits

8.   Entwicklung und Reinkarnation

9.   Ehe, Familie, Erziehung

10. Wissenschaft, Religionen, Spiritualität

11. Entfaltung geistiger Gaben und guter Eigenschaften

12. Gebet, Meditation, Vergeistigung, Visionen






Nach oben



Vorwort

Im Folgenden werden wir kurz beschreiben, aus welcher Quelle der Inhalt dieses Buches hervorgegangen ist:

Sonntag für Sonntag trafen sich in Mexiko für zwei bis drei Stunden Menschen aus dem einfachen Volk, um dem göttlichen Wort zu lauschen, verkündet durch "portavoces" (Stimmträger), welche theologisch völlig ungebildet, jedoch reinen Herzens waren.

Begonnen hatte alles schon im Jahre 1861, als der Erzengel Gabriel sich Roque Rojas kundtat und ihm sagte, dass er dazu bestimmt sei, die Dritte Zeit einzuläuten. Ab 1866 erhielt Roque Rojas weitere Anleitungen durch den Geist des Propheten Elias; welcher bereits der Wegbereiter von Jesus in Gestalt von Johannes dem Täufer in der Zweiten Zeit gewesen war. Von der Schar, die Roque Rojas um sich versammelt hatte, blieb nur eine treue Seele übrig, Damiana Oviedo, durch die sich 1884 der Göttliche Geist offenbaren konnte.

Von diesem Zeitpunkt an wuchs die Zahl der Zuhörer in den folgenden Jahrzehnten unaufhörlich auf mehrere Tausend an, die sich in über hundert Versammlungsstätten sonntäglich trafen. Jede dieser Versammlungsstätte hatte einen oder mehrere innerlich zubereitete Stimmträger, durch die der Göttliche Geist sich kundtun konnte. In den Unterweisungen kündigte der Herr mehrfach an, dass diese Form der Kundgebung am 31.12.1950 zu Ende ginge.

1940 wurde beschlossen, dass diese Belehrungen mitstenographiert und als Protokolle aufbewahrt werden sollten.

Nach 1950 sammelte eine kleine Gruppe von Männern und Frauen diese Protokolle, fasste sie in 366 Unterweisungen mit insgesamt 25.500 Versen zusammen und veröffentlichte diese in einem 12-bändigen Werk von je ca. 450 Seiten unter dem Titel Libro de la Vida Verdadera — in Deutsch Buch des Wahren Lebens.

Anfang dieses Jahrhunderts wurde aus dem o.g. 12-bändigen Werk ein Kompendium erstellt, sachlich gut gegliedert mit 615 Seiten unter dem Titel Das Dritte Testament, das zur Zeit (2014) in Spanisch, Englisch, Deutsch und Französisch verfügbar ist.

Um den Zugang zu diesem recht umfangreichen Werk Buch des Wahren Lebens sowie Das Dritte Testament zu erleichtern, haben wir ein kürzeres Kompendium unter dem Titel Die göttliche Liebe - Ursprung, Essenz und Ziel unseres Lebens und allen Seins zusammengestellt. Die in Klammern angegebenen Referenznummern hinter den Absätzen beziehen sich auf die Unterweisung und den Vers aus dem Buch des Wahren Lebens.

Wir hoffen, dass dieses kleine Kompendium, das auch in spanischer Sprache erhältlich ist, möglichst vielen Menschen ein tieferes Vertrauen zu Gott schenken möge, Trost und Hoffnung für den Geist spenden sowie das Licht des Erkennens über die Zusammenhänge des Lebens auf Erden und in der Geistigen Welt anfachen möge.

Im Voraus bedanken wir uns bei allen Leserinnen und Lesern, die mithelfen, dieses Buch zu verbreiten — zum Segen aller.






Nach oben



Einführung

Um einen ersten Einblick in den Sinngehalt des vorliegenden Buches zu geben, werden im Folgenden einige Textstellen aus jedem Kapitel vorgestellt:

Göttliche Liebe — Ursprung allen Seins

Die Liebe ist der Ursprung und der Grund für euer Dasein, o Menschen. Wie könntet ihr ohne diese Gabe leben? Glaubt Mir, es gibt viele, die in sich den Tod tragen, und andere, die krank sind, nur weil sie niemanden lieben. Der Heilbalsam, der viele gerettet hat, ist die Liebe gewesen, und die göttliche Gabe, die zum wahren Leben auferweckt, die erlöst und erhebt, ist gleichfalls die Liebe. (166, 41)

Seht: Ihr seid aus Liebe geboren, existiert aus Liebe, findet Vergebung aus Liebe und werdet aus Liebe in der Ewigkeit sein. (135, 20)

Gott ist allgegenwärtig in seiner Schöpfung

Da mein Geist unendlich und allmächtig ist, wohnt Er nicht an einem bestimmten Ort: Er ist überall, an allen Orten, im Geistigen und im Materiellen. Wo soll dann jener Thron sein, den ihr Mir zuschreibt?

Die einen sagen: Gott ist im Himmel, andere: Gott wohnt im Jenseits. Aber sie wissen nicht, was sie sagen, noch verstehen sie, was sie glauben. Zwar "wohne" Ich im Himmel; aber nicht an dem bestimmten Orte, den ihr euch vorgestellt habt: Ich wohne im Himmel des Lichtes, der Macht, der Liebe, der Weisheit, der Gerechtigkeit, der Seligkeit, der Vollkommenheit. (130; 30, 36)

Der Mensch muss wissen, dass er Mich in sich trägt, dass er in seinem Geist und im Lichte seines Gewissens die reine Gegenwart des Göttlichen besitzt. (83, 51)

Göttliche Unterweisungen zu allen Zeiten

Wenn ihr meint, dass Ich euch erst jetzt etwas vom Geistigen Leben offenbart habe, befindet ihr euch in einem großen Irrtum; denn Ich sage euch: Die göttliche Unterweisung begann, als der erste Mensch geboren wurde, und Ich übertreibe nicht, wenn Ich euch sage, dass meine Unterweisung mit der Schaffung der Geister begann, noch bevor die Welt war. (289, 18)

Erscheint es euch unmöglich oder zumindest seltsam, dass Gott Sich den Menschen geistig kundtut — dass die Geistige Welt sich kundgibt und in eurem Leben manifestiert — dass unbekannte Welten und Sphären sich euch mitteilen? Wollt ihr etwa, dass eure Erkenntnis stehenbleibt und der Vater euch niemals mehr als das offenbart, was Er euch bereits offenbart hat? (275, 66)

Die Welt bedarf meines Wortes, die Völker und Nationen benötigen meine Liebeslehren. Der Regierende, der Wissenschaftler, der Richter, der Seelsorger, der Lehrer — sie alle benötigen das Licht meiner Wahrheit, und eben darum bin Ich in dieser Zeit gekommen, den Menschen in seinem Geist, seinem Herzen und seinem Verstande zu erleuchten. (274, 14)

Mensch, erkenne dich selbst

Vor eurer Erschaffung wart ihr in Mir; danach, als geistige Geschöpfe, wart ihr an dem Ort, wo alles in vollkommener Harmonie schwingt, wo die Essenz des Lebens und die Quelle des wahren Lichtes ist, von dem Ich euch nähre.

Aber als ihr jene Heimstatt verließet, gab Ich eurem Geiste ein Gewand, und ihr sanket immer tiefer. Hernach entwickelte sich euer Geist Schritt für Schritt, bis er zu der Daseinsebene gelangte, wo ihr euch jetzt befindet und wo das Licht des Vaters strahlt. (115, 4-5)

Ihr wisst, dass ihr "Mir zum Bilde und Gleichnis" geschaffen wurdet; doch wenn ihr es sagt, denkt ihr an eure menschliche Gestalt. Ich sage euch, nicht dort ist mein Ebenbild, sondern in eurem Geist, welche — um Mir ähnlich zu werden — sich vervollkommnen muss, indem er die Tugenden ausübt. (31, 51)

Falsche Vorstellungen über das Böse

Das Böse existiert, aus ihm sind alle Laster und Sünden hervorgegangen, das heißt: Jene, die Böses tun, haben immer existiert, sowohl auf der Erde als auch in anderen Heimstätten oder Welten. Aber warum personifiziert ihr alles existierende Böse in einem einzigen Wesen, und warum stellt ihr es der Gottheit gegenüber? Ich frage euch: Was ist vor meiner absoluten und unendlichen Macht ein unreines Wesen, und was bedeutet schon eure Sünde angesichts meiner Vollkommenheit?

Wenn ihr euch vorgestellt habt, dass die Wesen der Finsternis wie Ungeheuer sind, so sehe Ich sie nur als unvollkommene Geschöpfe, denen Ich meine Hand entgegenstrecke, um sie zu retten, denn auch sie sind meine Kinder. (114; 56, 62)

Materialismus, Unwissenheit, Irrlehren

Seit den ersten Zeiten habe Ich gesehen, wie die Menschen sich (gegenseitig) aus Neid, aus Materialismus, aus Machthunger das Leben nahmen; immer haben sie ihren Geist vernachlässigt, im Glauben, nur Materie zu sein, und wenn dann die Stunde gekommen ist, die menschliche Gestalt auf Erden zurückzulassen, blieb nur das übrig, was sie in ihrem materiellen Leben schufen, ohne irgendeine Seligkeit für den Geist zu ernten; denn sie haben sie nicht gesucht, nicht an sie gedacht, haben sich weder um die Tugenden des Geistes noch um Wissen gekümmert. Sie begnügten sich damit, zu leben, ohne den Weg zu suchen, der sie zu Gott führt. (11, 43)

Ich habe Größe in den Menschen gelegt, aber nicht die, die er auf Erden erstrebt. Die Größe, von der Ich spreche, ist Aufopferung, Liebe, Demut, Barmherzigkeit. Der Mensch flieht beständig diese Tugenden, womit er sich von seiner wahren Größe und der Würde abwendet, die der Vater ihm als seinem Kinde verliehen hat. (80, 37)

Ihr armen Völker der Erde — die einen versklavt, andere unterdrückt und die übrigen von ihren eigenen Führern und Repräsentanten ausgebeutet!

Euer Herz liebt jene nicht mehr, die euch auf Erden regieren, weil euer Vertrauen enttäuscht worden ist. Ihr habt kein Vertrauen mehr in die Gerechtigkeit oder Großmütigkeit eurer Richter, ihr glaubt nicht mehr an Versprechungen, an Worte oder lächelnde Gesichter. Ihr habt erlebt, dass die Heuchelei sich der Herzen bemächtigte und auf Erden ihr Reich der Lügen, Falschheiten und Betrügereien errichtet hat. (325, 10-11)

Christus, der Gesalbte, zeigte euch den Weg mit den Worten: "Liebet einander." Könnt ihr euch die Tragweite dieses erhabenen Gebotes vorstellen? (136, 41)

Erdenleben, Tod, Sterben, Jenseits

Falsch ist die Vorstellung, die ihr von dem habt, was das Leben auf der Erde bedeutet, von dem, was der Geist ist, und von dem, was die Geistige Welt ist. Die Mehrheit der Gläubigen meint, dass, wenn sie mit einer gewissen Rechtschaffenheit leben oder wenn sie im letzten Augenblicke ihres Lebens die begangenen Verfehlungen bereuen, der Himmel für ihren Geist sicher ist. Doch diese falsche Vorstellung, die dem Menschen sehr gefällt, ist der Grund dafür, dass er das Gesetz während seines ganzen Lebens nicht beharrlich erfüllt und so bewirkt, dass sein Geist, wenn er diese Welt verlässt und in die Geistige Welt gelangt, feststellen muss, dass er an einen Ort gekommen ist, an dem er nicht die Wunder schaut, die er sich vorgestellt hatte, noch die höchste Glückseligkeit fühlt, auf die er ein Anrecht zu haben glaubte. (184, 40)

Der "Tod" ist nur ein Sinnbild, der "Tod" existiert nur für jene, die die Wahrheit noch nicht zu erkennen vermögen. Für sie ist der "Tod" weiterhin ein Schreckensbild, hinter dem das Unfassbare oder das Nichts ist. Euch sage Ich: Macht eure Augen auf und begreift, dass auch ihr nicht sterben werdet. Ihr werdet euch vom Körper trennen, doch dies bedeutet nicht, dass ihr sterben werdet. Ihr habt, wie euer Meister, ewiges Leben. (213, 5)

Zu jeder Stunde ruft euch meine Stimme auf den guten Weg, auf dem der Friede ist; aber euer taubes Gehör hat nur einen Augenblick der Empfindsamkeit für jene Stimme, und dieser Augenblick ist der letzte eures Lebens, wenn der Todeskampf euch die Nähe des körperlichen Todes ankündigt. Dann wolltet ihr gerne das Leben neu beginnen, um Fehler wiedergutzumachen, um euren Geist angesichts des Urteilsspruches eures Gewissens zu beruhigen und dem Herrn etwas Wertvolles und Verdienstvolles darzubringen. (64, 60)

Solange jene, die in ihrem religiösen Fanatismus im Jenseits nur die Strafe der Hölle erwarten, an dieser Meinung festhalten, werden sie sich selbst ihre Hölle schaffen, weil die Verwirrung des Geistes ähnlich jener des menschlichen Verstandes ist, wenn auch viel stärker. (227, 71)

Entwicklung und Reinkarnation

Ebenso wie ihr den Körper des Menschen sich entwickeln seht, so entfaltet sich in ihm auch der Geist. Doch der Körper stößt auf eine Grenze bei seiner Entwicklung, während der Geist vieler Körper und der Ewigkeit bedarf, um ihre Vollkommenheit zu erreichen.

Das ist der Grund für eure Reinkarnation. Ihr seid gleich einem Samen aus dem väterlichen und mütterlichen Schöpfergeist Gottes lauter, einfach und rein geboren worden. Doch irret euch nicht; denn es ist nicht dasselbe, lauter und einfach zu sein, wie groß und vollkommen zu sein. (212, 57-58)

Wie viele Menschen meinen aufgrund des Wissens, das sie erlangt haben, geistige Größe zu besitzen, sind sie für Mich doch nicht mehr als einige auf dem Entwicklungswege stehengebliebene Kinder. Denn sie müssen bedenken, dass es nicht allein die Entfaltung ihres Verstandes ist, wodurch sie die Aufwärtsentwicklung ihres Geistes erreichen können, sondern es muss durch die Entwicklung der Gesamtheit ihres Wesens geschehen, und es gibt viele Fähigkeiten im Menschen, die entwickelt werden müssen, um die Vollendung zu erreichen.

Das ist der Grund dafür, dass Ich — als eines meiner Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit — die Reinkarnation des Geistes einsetzte. (156, 28-29)

Ehe, Familie, Erziehung

Am Anfang wurde das Menschenwesen in zwei Teile geteilt und so die zwei Geschlechter geschaffen, das eine — der Mann, das andere — die Frau; in ihm Stärke, Intelligenz, Würde; in ihr Zärtlichkeit, Anmut, Schönheit. Der eine — der Same, die andere — die fruchtbare Erde. Seht hier zwei Wesen, die nur vereint sich vollständig, vollkommen und glücklich fühlen können. In ihrer Harmonie werden sie ein einziges "Fleisch", einen einzigen Willen und ein einziges Ideal bilden.

Wenn diese Verbindung vom Gewissen und von der Liebe inspiriert ist, wird sie Ehe genannt. (38, 30-31)

Denkt ernstlich an die Generationen, die nach euch kommen, denkt an eure Kinder. So wie ihr ihnen das körperliche Sein gegeben habt, so habt ihr auch die Pflicht, ihnen geistiges Leben zu geben — jenes, welches Glaube, Tugend und Vergeistigung ist. (138, 61)

Wissenschaft, Religionen, Spiritualität

Bildet euch nichts ein auf die Früchte eurer Wissenschaft, denn jetzt, da ihr so große Fortschritte in ihr gemacht habt, leidet die Menschheit am meisten, gibt es am meisten Elend, Beunruhigung, Krankheiten und brudermörderische Kriege. (22, 16)

Unter den Menschen herrscht Verwirrung, weil ihr die, die euch ins Verderben geführt haben, auf einen Sockel gehoben habt. Fragt daher nicht, warum Ich zu den Menschen gekommen bin, und enthaltet euch des Urteils darüber, dass Ich Mich durch Sünder und Unwissende kundtue; denn nicht alles, was ihr für unvollkommen haltet, ist es. (59, 54)

Ich habe euch gesagt, dass diese Menschheit eines Tages die Vergeistigung erreichen und in Harmonie mit allem Geschaffenen zu leben verstehen wird, und Geist, Verstand und Herz im Gleichschritt gehen werden. (305, 11)

"Liebet einander", dies ist meine Maxime, mein höchstes Gebot für die Menschen, ungeachtet der Glaubensbekenntnisse oder der Religion. (129, 40)

Der Mensch hat — als er sich von der Erfüllung meines Gesetzes abwandte — verschiedene Ideen, Theorien, Religionen und Doktrinen geschaffen, welche die Menschheit spalten und verwirren und den Geist an die Materie binden und ihn hindern, sich frei zu erheben. Doch das Licht meines Heiligen Geistes erleuchtet alle Menschen und zeigt ihnen den Weg des wahren Lebens, auf dem es nur einen Führer gibt, welcher das Gewissen ist. (46, 44)

Der Spiritualismus ist keine Religion; er ist die gleiche Lehre wie die, die Ich in der Person Jesu zur Orientierung aller Menschen aller Zeiten auf der Welt verbreitete. Es ist meine Lehre der Liebe, der Gerechtigkeit, des Verstehens und der Vergebung. (359, 60)

Der Altar, den Ich euch überlasse, um auf ihm den Gottesdienst zu feiern, den Ich erwarte, ist das Leben selbst ohne irgendeine Begrenzung, jenseits aller Religionen, aller Kirchen und Sekten, denn er gründet im Geistigen, im Ewigen, im Göttlichen. (194, 28)

Entfaltung geistiger Gaben und guter Eigenschaften

So wie zu allen Zeiten das Leben des Menschen in Epochen oder Zeitalter unterteilt wurde und jedes derselben sich durch etwas ausgezeichnet hat — sei es durch seine Entdeckungen, durch die göttlichen Offenbarungen, die es empfangen hat, durch seine Entfaltung im Sinne des Schönen, was der Mensch "Kunst" nennt, oder durch seine Wissenschaft — so wird die nun beginnende Zeit, das Zeitalter, das bereits wie eine neue Morgenröte hervorbricht, durch die Entfaltung der Geistesgaben gekennzeichnet sein — jener Seite eures Wesens, die ihr hättet pflegen sollen, um euch so viele Übel zu ersparen, was ihr jedoch immer auf später verschoben habt.

Glaubt ihr nicht, dass das menschliche Leben sich völlig wandeln kann, wenn es Spiritualität entwickelt, die Geistesgaben entfaltet und das Gesetz in Kraft setzt, welches auf dieser Welt vom Gewissen diktiert wird? (135, 53-54)

Ich sage euch: Gesegnet seien jene meiner Arbeiter, die in ihrem Herzen das Leid derer mitzufühlen vermögen, die ihre Freiheit oder Gesundheit eingebüßt haben, und die diese besuchen und trösten. Denn eines Tages werden sie einander wieder begegnen — sei es in diesem oder einem anderen Leben. (149, 54)

Die Vergebung, die der Liebe entspringt, lehrt allein meine Lehre, und sie besitzt eine machtvolle Kraft, um das Böse in Gutes zu verwandeln, den Sünder zu einem tugendhaften Menschen zu bekehren und umzuwandeln. (238, 13)

Gebet, Meditation, Vergeistigung, Visionen

Jetzt ist die rechte Zeit, um zu beten und zu meditieren; aber mit Gebeten, die frei von Fanatismus und Vergötzung sind, und mit ruhigem und tiefem Nachdenken über mein göttliches Wort.

Alle Stunden und alle Orte können geeignet sein, um zu beten und zu meditieren. Nie habe ich euch in meinen Unterweisungen gesagt, dass es Orte oder Augenblicke gäbe, die besonders dafür vorgesehen sind. (279, 5-6)

Wenn ihr mit eurem Gott nicht zu sprechen versteht, werden Mir eure Reue, eure Gedanken, euer Schmerz genügen, wird Mir eure Liebe genügen.

Dies ist die Sprache, die Ich vernehme, die Ich verstehe, die Sprache ohne Worte, die der Wahrhaftigkeit und der Aufrichtigkeit. Dies ist das Gebet, das Ich euch in dieser Dritten Zeit gelehrt habe. (358, 53-54)

Ich erwarte von den Menschen Vergeistigung, denn sie bedeutet Erhöhung des Lebens, Ideal der Vervollkommnung, Liebe zum Guten, Hinwendung zur Wahrheit, Ausübung der Liebestätigkeit, Harmonie mit sich selbst, was Harmonie mit den anderen und daher mit Gott ist. (326, 22)

Vergeistigung ist die Harmonie mit allem, was euch umgibt. (326, 66)

Menschen, Nationen, Rassen und Völker, sie alle werden dem göttlichen Rufe folgen müssen, wenn der Geist des Menschen, seiner Gefangenschaft auf Erden überdrüssig, sich erhebt, die Ketten des Materialismus zerbricht und den Jubelschrei der geistigen Befreiung ausstößt. (297, 66)






Nach oben



Kapitel 1
Göttliche Liebe — Ursprung allen Seins

Zu allen Zeiten hat euch meine Lehre deutlich gemacht, dass ihr innerstes Wesen die Liebe ist. Die Liebe ist die Essenz Gottes. Aus dieser Kraft schöpfen alle Wesen, um zu leben; aus ihr entsprang das Leben und die ganze Schöpfung. Die Liebe ist der Ursprung und das Ziel in der Bestimmung all dessen, was vom Vater geschaffen wurde. (295, 32)

Ich habe euch mein Dasein und den Grund für das eure offenbart. Ich habe euch enthüllt, dass das Feuer, das Leben schenkt und alles beseelt, die Liebe ist. Sie ist der Ursprung, aus dem alle Lebensformen hervorgegangen sind.

Seht: Ihr seid aus Liebe geboren, existiert aus Liebe, findet Vergebung aus Liebe und werdet aus Liebe in der Ewigkeit sein. (135, 19-20)

Die Liebe ist der Ursprung und der Grund für euer Dasein, o Menschen. Wie könntet ihr ohne diese Gabe leben? Glaubt Mir, es gibt viele, die in sich den Tod tragen, und andere, die krank sind, nur weil sie niemanden lieben. Der Heilbalsam, der viele gerettet hat, ist die Liebe gewesen, und die göttliche Gabe, die zum wahren Leben auferweckt, die erlöst und erhebt, ist gleichfalls die Liebe. (166, 41)

Liebt! Wer nicht liebt, trägt eine tiefe Traurigkeit in sich: jene, das Schönste und Höchste im Leben nicht zu besitzen, nicht zu fühlen.

Das war es, was Christus euch mit seinem Leben und mit seinem Tode lehrte und was er euch in seinem göttlichen Worte vermachte, zusammengefasst in dem Satze: "Liebet einander mit jener Liebe, die Ich euch erwiesen habe." (224, 34-35)

Wahrlich, Ich sage euch, die Liebe ist die unwandelbare Macht, die das Universum bewegt. Die Liebe ist Ursprung und Sinn des Lebens. (282, 13)

Die Liebe ist Grund, Ursprung und Same der Weisheit, der Größe, der Kraft, der Erhebung und des Lebens. Dies ist der wahre Weg, den der Schöpfer für den Geist vorgezeichnet hat, damit er von Stufe zu Stufe und von Heimstatt zu Heimstatt die immer größere Nähe zu Mir fühlt.

Wenn der Mensch von Anbeginn der Zeiten aus der geistigen Liebe einen Gottes-Dienst gemacht hätte, anstatt in abgöttische Riten und in religiösen Fanatismus zu verfallen, so wäre diese Welt, die heute durch die Angst und das Elend der Menschen zu einem Tränental geworden ist, ein Tal des Friedens, in welchem der Geist Verdienste erwerben würde, um nach diesem Leben jene geistigen Heimstätten zu erreichen, in die der Geist auf seinem Wege der Aufwärtsentwicklung eingehen soll. (184, 37-38)

Bevor sich der Vater in Jesus der Menschheit kundgab, sandte Er euch seine Offenbarungen, wobei Er sich materieller Formen und Ereignisse bediente. Unter dem Namen "Christus" habt ihr Den kennengelernt, der die Liebe Gottes unter den Menschen kundtat; doch als Er zur Erde kam, hatte Er sich schon zuvor als Vater offenbart, weswegen ihr nicht sagen sollt, dass Christus auf der Welt geboren wurde — Jesus war es, der geboren wurde, der Körper, in welchem Christus wohnte.

Denkt nach, und ihr werdet Mich schließlich verstehen und werdet anerkennen, dass Christus schon vor Jesus war, denn Christus ist die Liebe Gottes. (16, 6-7)

Durch Jesus gab Ich euch die vollkommene Unterweisung. Betrachtet meinen Lebensweg als Mensch von der Geburt bis zum Tode, dann wird sich euch die Liebe in lebendiger und vollkommener Weise erschließen.

Mein ewiges Gesetz hat zu euch immer von dieser Liebe gesprochen. Ich sagte euch in den Ersten Zeiten: "Du sollst Gott von ganzem Herzen und von ganzer Seele lieben", und "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."

Später gab Ich euch diese inspirierenden Worte: "Liebet eure Geschwister, wie der Vater euch geliebt hat"; "Liebet einander".

In dieser Zeit habe Ich euch offenbart, dass ihr Gott mehr als alles Geschaffene lieben sollt, dass ihr Gott in allem Bestehenden und alles Bestehende in Gott lieben sollt, dass ihr an euren Mitmenschen Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit üben sollt, damit ihr den Vater in all seiner Herrlichkeit schaut; denn Barmherzigkeit ist Liebe. (167; 15, 17-19)

Niemand soll sich schämen, Gott, den Schöpfer, Vater zu nennen, denn dies ist sein wahrer Name. (19, 58)

Heute, in der "Dritten Zeit", zweifelt ihr gleichfalls daran, dass Maria sich den Menschen kundgibt. Doch Ich sage euch, dass sie an allen meinen Werken Anteil hat, weil sie die Verkörperung der zartfühlendsten Liebe ist, die in meinem Göttlichen Geiste wohnt. (221, 6)

Maria ist der Geist, der so sehr mit der Göttlichkeit verschmolzen ist, dass er einen ihrer Aspekte bildet, wie sie die drei Offenbarungsformen darstellen: Der Vater, Das Wort und das Licht des Heiligen Geistes. In diesem Sinne ist Maria jener Geist Gottes, der die göttliche Fürsorglichkeit offenbart und verkörpert. (352, 76)

Der Mantel eurer Himmlischen Mutter hat der Welt von Ewigkeit her Schatten gespendet und beschützt liebevoll meine Kinder, die auch die Ihren sind. Maria als Geist wurde nicht auf der Welt geboren; ihr mütterlicher Wesenskern ist schon immer ein Teil von Mir gewesen. (141, 63)

Ich weiß, je größer eure Erkenntnis wird, desto größer wird eure Liebe zu Mir sein.

Wenn Ich euch sage: "Liebt Mich" — wisst ihr, was Ich euch damit sagen will? Liebt die Wahrheit, liebt das Gute, liebt das Licht, liebt einander, liebt das Wahre Leben. (297, 57-58)

Die Menschheit wird noch viele falsche Werke der Liebe und Wohltätigkeit tun, bis sie zu lieben und wahre Liebestätigkeit auszuüben lernt, und viele werden noch von Konfession zu Konfession wandern müssen, bis ihr Geist sich zu höherem Erkennen aufschwingt und sie endlich begreifen, dass das einzige Gesetz, die universelle und ewige Lehre des Geistes die der Liebe ist, zu der alle gelangen werden. (12, 64)

Erlaubt, dass der Meister euch bei allen Handlungen, Worten und Gedanken führt. Bereitet euch zu nach seinem gütigen und liebevollen Vorbild, dann werdet ihr die Göttliche Liebe offenbaren. So werdet ihr euch Gott nahe fühlen, weil ihr im Einklang mit Ihm sein werdet. (21, 11)

Bevor es Welten gab, bevor alle Kreatur und die Materie zum Leben erstanden, existierte bereits mein Göttlicher Geist. Doch als All-Einheit fühlte Ich in Mir eine unermessliche Leere, denn Ich war wie ein König ohne Untertanen, wie ein Meister ohne Schüler. Aus diesem Grunde fasste Ich den Plan, Mir ähnliche Wesen zu erschaffen, denen Ich mein ganzes Leben widmen würde, die Ich so tief und innig lieben würde, dass Ich — wenn der Zeitpunkt dafür gekommen wäre — nicht zögern würde, ihnen am Kreuze mein Blut zu opfern. (345, 20)

Damit Gott sich Vater nennen könnte, ließ Er aus seinem Schoße Geister hervorgehen — Geschöpfe, die Ihm in seinen göttlichen Eigenschaften ähnlich waren. Dies war euer Ursprung, so erstandet ihr zum Geistigen Leben. (345, 22)

Der Grund für eure Erschaffung war die Liebe, die göttliche Sehnsucht, meine Macht mit jemandem zu teilen; und der Grund dafür, dass Ich euch mit Willensfreiheit ausgestattet habe, war gleichfalls die Liebe. Ich wollte Mich von meinen Kindern geliebt fühlen — nicht durch Gesetz bedingt, sondern aus einem spontanen Gefühl heraus, das frei aus eurem Geist hervorbrechen sollte. (31, 53)

Das Weltall füllte sich mit Wesen, und in allen offenbarte sich die Liebe, die Macht und die Weisheit des Vaters.

Wie eine unerschöpfliche Quelle des Lebens war der Schoß des Herrn seit jenem Augenblick, da Er gebot, dass die Atome sich vereinen sollten, um Wesen und Körper zu bilden und ihnen Gestalt zu geben.

Zuerst existierte das Geistige Leben, zuerst gab es die Geistwesen, und danach erst die materielle Natur.

Da beschlossen war, dass viele geistige Geschöpfe körperliche Gestalt anzunehmen hatten, um auf materiellen Welten zu leben, wurde zuvor alles eingerichtet, damit die Kinder des Herrn alles für sie bereit fänden. (150, 80-83)

Alles ist von Mir zu jeder Stunde, in jedem Augenblicke gesegnet. Von Mir ist nicht, noch wird jemals irgendeine Verfluchung oder Verdammung für meine Kinder kommen. Daher lasse Ich, ohne Gerechte oder Sünder zu sehen, auf alle meinen Segen, meinen Kuss der Liebe und meinen Frieden herniederkommen. (319, 50)

Ich füge nun noch hinzu: Wenn der Habgierige zu einem freigiebigen Menschen wird und der Hochmütige zu einem demütigen, werden sie augenblicklich all dessen teilhaftig werden, was Ich für jenen bereithalte, der tugendsam zu leben versteht. Denn meine Liebe ist nicht parteiisch, sie ist allumfassend, ist für alle meine Kinder. (250, 17)






Nach oben



Kapitel 2
Gott ist gegenwärtig in seiner Schöpfung

Da mein Geist unendlich und allmächtig ist, wohnt Er nicht an einem bestimmten Ort: Er ist überall, an allen Orten, im Geistigen und im Materiellen. Wo soll dann jener Thron sein, den ihr Mir zuschreibt?

Die einen sagen: Gott ist im Himmel, andere: Gott wohnt im Jenseits. Aber sie wissen nicht, was sie sagen, noch verstehen sie, was sie glauben. Zwar "wohne" Ich im Himmel; aber nicht an dem bestimmten Orte, den ihr euch vorgestellt habt: Ich wohne im Himmel des Lichtes, der Macht, der Liebe, der Weisheit, der Gerechtigkeit, der Seligkeit, der Vollkommenheit. (130; 30, 36)

Meine universelle Gegenwart erfüllt alles, an keinem Ort oder Lebensraum des Universums gibt es eine Leere, alles ist von Mir durchdrungen. (309, 3)

Mein Geist, welcher allumfassend ist, existiert in allem von Mir Geschaffenen, sei es im Geistigen oder in der materiellen Natur. In allem ist mein Werk gegenwärtig und zeugt auf allen Lebensebenen von meiner Vollkommenheit. Mein göttliches Werk umfasst alles — von den größten und vollkommensten Wesen, die zu meiner Rechten wohnen, bis zum kaum wahrnehmbaren Kleinstlebewesen, der Pflanze oder dem Mineral, dem Atom oder der Zelle, die allen Geschöpfen Gestalt geben. Damit weise Ich euch erneut auf die Vollkommenheit alles von Mir Geschaffenen hin — von den materiellen Wesen bis zu den Geistern, die bereits die Vollkommenheit erreicht haben. Dies ist mein Werk. (302, 39)

Ich bin die Essenz alles Geschaffenen. Alles lebt durch meine unendliche Macht. Ich bin in jedem Körper und in jeder Form. Ich bin in jedem von euch, aber ihr müsst euch zubereiten und empfindsam machen, damit ihr Mich fühlen und entdecken könnt.

Ich bin der Lebenshauch für alle Wesen, weil Ich das Leben bin. Daher habe Ich euch begreiflich gemacht, dass wenn Ich in allen euren Werken gegenwärtig bin, es nicht nötig ist, Mein Bildnis in Ton oder Marmor herzustellen, um Mich anzubeten oder Mich euch nahe zu fühlen. Dieses Unverständnis hat nur dazu gedient, die Menschheit zur Abgötterei zu verführen.

Aufgrund meines Wortes ahnt ihr die Harmonie, die zwischen dem Vater und allem Geschaffenen existiert, begreift ihr, dass Ich die Essenz bin, die alle Wesen nährt, und dass ihr ein Teil von Mir Selbst seid. (185, 26-28)

Ich habe euch gesagt, dass Ich euch so nahe bin, dass Ich selbst das Geheimste eurer Gedanken kenne, dass Ich überall bin, wo ihr seid, weil Ich allgegenwärtig bin. Ich bin das Licht, das euren Verstand durch Inspirationen oder lichtvolle Ideen erleuchtet.

Ich bin in euch, denn Ich bin der Geist, der euch beseelt, das Gewissen, das euch richtet. Ich bin in euren Sinnen und in eurem Körper, denn Ich bin in der ganzen Schöpfung. (180, 50-51)

Versucht nicht mehr, Mir in eurer Vorstellung körperliche Gestalt zu geben, denn es existiert keine Gestalt in meinem Geiste, sowenig wie die Intelligenz, die Liebe oder die Weisheit Gestalt haben. (39, 44)

Ich stehe über den Zeiten, über allem Geschaffenen, mein Göttlicher Geist ist nicht der Entwicklung unterworfen. Ich bin ewig und vollkommen — nicht wie ihr, die ihr sehr wohl einen Anfang habt, die ihr durchaus Gesetzen der Entwicklung unterworfen seid und außerdem über eurem Sein den Ablauf der Zeiten fühlt. (66, 43)

Ich habe euch gelehrt, Gott als den All-Einen zu betrachten, als das Wunder ohne Grenzen für eure geistige Vorstellungskraft, als die Kraft, die die Bewegung und Aktion im ganzen Universum verursacht — als das Leben, das sich sowohl in der einfachsten Pflanze als auch in jenen Welten offenbart, die zu Millionen im Weltall ihre Bahnen ziehen, ohne dass irgendeine davon dem Gesetze ungehorsam ist, das sie regiert.

Jenes Gesetz bin Ich, euer Gott, das Gesetz unaufhörlicher Entwicklung, das den Menschen erstaunt und ihm weite Felder der Forschung eröffnet, die ihm ermöglichen, immer mehr in die Geheimnisse der Natur einzudringen. (359, 74-75)

Heute verschafft sich meine universelle Sprache bei allen Gehör, um ihnen zu sagen: Obwohl Ich in jedem von euch bin, soll niemand sagen, dass Gott nur im Menschen existiert, denn es sind die Wesen und alles Geschaffene, die sich innerhalb Gottes befinden. (136, 71)

Der Geist des Vaters ist unsichtbar, aber Er offenbart sich in unendlich vielen Formen. Das ganze Universum ist nur eine materielle Manifestation der Göttlichkeit. Alles Geschaffene ist ein Abglanz der Wahrheit.

Ich habe das Dasein der Geistwesen, welche Kinder meiner Göttlichkeit sind, je nach dem Ort, den sie bewohnen, mit einer Reihe von Lebensformen umgeben, in welche Ich Weisheit, Schönheit, Lebenskraft und Sinnhaftigkeit legte, um jeder dieser Heimstätten den sichtbarsten Beweis von meinem Dasein und eine Vorstellung von meiner Macht zu geben. Ich weise euch darauf hin, dass der Sinn des Lebens im Lieben, im Wissen, im Erkennen der Wahrheit besteht. (168, 9-10)

Viele haben die Natur zu ihrem Gott gemacht, indem sie dieselbe als schöpferische Quelle all dessen, was existiert, vergöttlichen. Doch wahrlich, Ich sage euch, diese Natur, aus deren Schoß alle Wesen hervorgegangen sind — die materiellen Kräfte und die Naturreiche, die euch umgeben — sie ist nicht Schöpferin; sie wurde zuvor vom göttlichen Schöpfer geplant und geschaffen. Sie ist weder die Ursache noch der Grund des Lebens. Ich allein, euer Herr, bin der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega. (26, 26)

Alles, was euch umgibt und umhüllt in diesem Leben, ist ein Abbild des Ewigen Lebens, ist eine tiefgründige Lehre, die durch materielle Formen und Objekte erklärt wird, damit sie verstanden werden kann. (184, 31)

Ich will euch nichts von dem vorenthalten, was Ich in die Natur hineingelegt habe zu eurer Erhaltung, Gesundheit, Ernährung, zum Wohlbefinden und zur Wonne meiner Kinder. Im Gegenteil, Ich sage euch: So wie Ich euch das Brot des Geistes anbiete und euch einlade, göttliche Essenzen einzuatmen und euch an geistigen Düften zu erquicken, ebenso sollt ihr weder das missachten noch euch von dem entfernen, was euch die Natur beschert; denn so werdet ihr Harmonie, Gesundheit, Energie erlangen und damit die rechte Erfüllung der Gesetze des Lebens. (210, 22)

Sucht Mich in allen von Mir vollbrachten Werken, und ihr werdet Mich überall finden können. Versucht Mich zu hören, und ihr werdet Mich in der machtvollen Stimme vernehmen, die von allem Geschaffenen ausgeht; denn es bereitet Mir keine Schwierigkeiten, Mich durch die Wesen der Schöpfung zum Ausdruck zu bringen. Ich bekunde Mich sowohl in einem Stern, im Wüten eines Sturmes, als auch im lieblichen Licht einer Morgenröte. Ich lasse meine Stimme im melodischen Gesang eines Vogels ertönen, wie Ich sie auch durch den Duft der Blumen zum Ausdruck bringe. Und jede meiner Ausdrucksformen, jeder Aspekt, jedes Werk spricht zu euch von Liebe, von Erfüllung der Gesetze der Gerechtigkeit, der Weisheit, der Ewigkeit im Geistigen. (170, 64)

Alle meine Werke sind von Mir in einem Buche niedergeschrieben, das sich "Leben" nennt. Die Zahl seiner Seiten ist unzählbar, seine unendliche Weisheit wird von niemandem neben Gott, der sein Verfasser ist, erreicht werden können. Aber darin, auf jeder seiner Seiten, ist eine kurze Zusammenfassung enthalten, in der der Vater jedes seiner Werke fassbar dargestellt hat, um es für jedes Verstandesvermögen begreiflich zu machen.

Auch ihr schreibt ständig am Buche eures Lebens, in dem alle eure Werke und alle eure Schritte auf dem ganzen Entwicklungswege niedergeschrieben bleiben werden. Jenes Buch wird in eurem Gewissen geschrieben stehen und wird Licht des Wissens und der Erfahrung sein, mit dem ihr morgen den Weg eurer jüngeren Geschwister erhellen sollt. (253, 6-7)

Ich habe euch erklärt, dass das, was ihr Vater nennt, die absolute Macht Gottes, des Universellen Schöpfers, ist, der einzige Ungeschaffene; dass Der, den ihr "Sohn" nennt, Christus ist, das heißt die Offenbarung der vollkommenen Liebe des Vaters zu seinen Geschöpfen, und dass das, was ihr "Heiliger Geist" nennt, die Weisheit ist, die euch Gott in dieser Zeit als Licht sendet, in der euer Geist fähig ist, meine Offenbarungen besser zu verstehen.

Jenes Licht des Heiligen Geistes, jene Weisheit Gottes, wird bald in diesem dritten Zeitalter, das ihr entstehen seht, regieren und das Denken einer Menschheit erleuchten, die Spiritualität benötigt, die nach Wahrheit dürstet und nach Liebe hungert. (293, 20-21)

Gesetz, Liebe, Weisheit — dies sind die drei Offenbarungsformen, in denen Ich Mich dem Menschen gezeigt habe, damit er auf seinem Entwicklungswege eine feste Überzeugung und eine vollständige Kenntnis seines Schöpfers hat. Diese drei Offenbarungsphasen unterscheiden sich voneinander, aber sie alle haben ein und denselben Ursprung, und in ihrer Gesamtheit sind sie die absolute Vollkommenheit. (165, 56)

Warum wollt ihr dann durchaus dort drei Gottheiten entdecken, wo nur ein Göttlicher Geist existiert, welcher der meine ist? (32, 24)

Jünger, aus Mir sind die drei Wesensnaturen hervorgegangen: Die göttliche, die geistige und die materielle. Als Erschaffer und Eigentümer alles Geschaffenen kann Ich in göttlicher und zugleich verständlicher Weise zu euch sprechen. Da die materielle Natur aus Mir hervorging, kann Ich meine Stimme und mein Wort auch körperlich hören lassen, um Mich dem Menschen verständlich zu machen. (161, 35)

Fühlt Mich euch sehr nahe; Beweise dafür gebe Ich euch in den schweren Augenblicken eures Lebens. Es war mein Bestreben, dass ihr aus euren Herzen meine Wohnung bereitet, um darin meine Gegenwart zu fühlen.

Wie kommt es, dass ihr Mich nicht fühlen könnt, obwohl Ich in euch bin? Einige sehen Mich in der Natur, andere fühlen Mich nur jenseits aller Materie, aber wahrlich, Ich sage euch, Ich bin in allem und überall. Warum sucht ihr Mich immer außerhalb von euch, wenn Ich Mich auch in euch befinde? (1, 47-48)

Auch wenn es keine Religionen auf der Welt gäbe, würde es genügen, euch auf den Grund eures Wesens zu konzentrieren, um meine Gegenwart in eurem inneren Tempel zu finden. (131, 31)

Die Vorstellung, die die Menschheit von Mir hat, ist kindisch, weil sie die Offenbarungen, die Ich ihr unaufhörlich gegeben habe, nicht zu ergründen verstand. Für den, der sich vorzubereiten weiß, bin Ich sichtbar und berührbar und überall gegenwärtig; für den jedoch, der keine Empfindsamkeit besitzt, weil der Materialismus ihn verhärtet hat, ist es kaum zu begreifen, dass Ich existiere, und er hat das Gefühl, dass Ich unermesslich weit entfernt bin, dass es unmöglich ist, dass Ich in irgendeiner Weise gefühlt oder gesehen werden kann.

Der Mensch muss wissen, dass er Mich in sich trägt, dass er in seinem Geist und im Lichte seines Gewissens die reine Gegenwart des Göttlichen besitzt. (83, 50-51)

Das Leid, das die Menschen dieser Zeit niederdrückt, führt sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merken, vor die Tore des inneren Heiligtums, angesichts dessen sie — unfähig weiterzugehen — fragen werden: "Herr, wo bist Du?" Und aus dem Innern des Tempels wird die gütige Stimme des Meisters vernehmbar sein und ihnen sagen: "Ich bin hier, wo Ich immer gewohnt habe — in eurem Gewissen." (104, 50)

Wer das Gute tut, fühlt meine Gegenwart innerlich, ebenso jener, der demütig ist oder in jedem Nächsten einen Bruder sieht. (148, 45)

Ich habe keine bestimmte oder begrenzte Stätte, an der Ich im Unendlichen wohne, denn meine Gegenwart ist in allem, was existiert, sowohl im Göttlichen, als auch im Geistigen oder im Materiellen. Ihr könnt von Mir nicht sagen, in welcher Richtung mein Reich liegt; und wenn ihr euren Blick zu den Höhen erhebt und er gen Himmel gerichtet ist, so tut dies nur als etwas Symbolisches. Denn euer Planet dreht sich unaufhörlich und bietet euch mit jeder Bewegung neue Himmelsabschnitte und neue Höhen dar.

Mit all dem will Ich euch sagen, dass es zwischen euch und Mir keine Entfernung gibt und dass das einzige, was euch von Mir trennt, eure unerlaubten Werke sind, die ihr zwischen mein vollkommenes Gesetz und euren Geist stellt.

Je größer eure Reinheit, je hochstehender eure Werke und je beständiger euer Glaube ist, desto näher, inniger, eurem Gebete zugänglicher werdet ihr Mich fühlen.

Ebenso auch: Je mehr ihr euch vom Guten, vom Gerechten, vom Erlaubten entfernt und euch dem Materialismus eines dunklen und egoistischen Lebens hingebt, desto mehr werdet ihr Mich immer ferner von euch fühlen müssen. Je mehr sich euer Herz von der Erfüllung meines Gesetzes entfernt, desto unempfindlicher wird es für meine göttliche Gegenwart werden. (37, 27-30)

Während die menschlichen Geschöpfe meine Gottheit, meine Existenz und meine Lehre diskutieren, gibt es Welten, auf denen Ich in Vollkommenheit geliebt werde.

Zur gleichen Zeit, da manche größte geistige Reinheit erlangt haben, erlebt euer Planet moralisch und geistig eine Zeit großer Verderbtheit. (217, 65-66)

Ich bin der Vater, der darauf hinwirkt, dass unter allen seinen Kindern Harmonie zu herrschen beginnt — sowohl unter denen, die die Erde bewohnen, als auch jenen, die auf anderen Welten leben. (286, 2)

Ihr habt Mich oft gefragt, was es jenseits dieser Welt gibt und ob jene Sterne, die im Weltraum ihre Bahnen ziehen, Welten sind wie die eure. Meine Antwort gegenüber eurer Neugier hat den Schleier des Geheimnisses nicht völlig gelüftet, da Ich sehe, dass ihr noch nicht die notwendige Entwicklung habt, um zu verstehen, noch die unbedingt nötige Spiritualität, um mit anderen Welten zu harmonieren. Ihr habt noch nicht die Lehren erkannt und begriffen, die euch der Planet bietet, auf dem ihr lebt, und schon wollt ihr nach anderen Welten suchen. Ihr wart nicht imstande, unter euch, den Bewohnern ein und derselben Welt, zu Brüdern zu werden, und wollt das Dasein von Wesen auf anderen Welten entdecken.

Den Generationen von morgen wird es gegeben sein, die Tore, die sie anderen Welten näher bringen, offen zu sehen, und sie werden den Vater zu Recht bewundern.

Was würde aus euch, eitle Menschen — Wesen, die durch ihren Materialismus klein geworden sind — wenn euch gestattet würde, zu anderen Welten zu gelangen, bevor ihr euch von euren menschlichen Fehlern freigemacht habt? Was wäre der Same, den ihr säen würdet? Zwietracht, maßloser Ehrgeiz, Eitelkeit.

Wenn das Leben der Menschen einmal Spiritualität widerspiegelt — Ich sage euch, dann werden sie sich nicht einmal anstrengen müssen, um jenseits ihrer Welt zu forschen; denn zum selben Zeitpunkt werden sie von denen aufgesucht werden, die höhere Heimstätten bewohnen. (292; 3-4, 8, 11)






Nach oben



Kapitel 3
Göttliche Unterweisungen zu allen Zeiten

Wenn ihr meint, dass Ich euch erst jetzt etwas vom Geistigen Leben offenbart habe, befindet ihr euch in einem großen Irrtum; denn Ich sage euch: Die göttliche Unterweisung begann, als der erste Mensch geboren wurde, und Ich übertreibe nicht, wenn Ich euch sage, dass meine Unterweisung mit der Schaffung der Geister begann, noch bevor die Welt war. (289, 18)

Als die Menschen noch glaubten, dass nur das existiere, was sie mit ihren Augen zu entdecken vermochten, und sie selbst die Gestalt der Welt, die sie bewohnten, nicht kannten, stellten sie sich einen Gott vor, der auf das begrenzt war, was ihre Augen kannten. Aber in dem Maße, wie ihr Verstand nach und nach ein Geheimnis nach dem anderen auflöste, dehnte sich das Universum vor ihren Augen immer mehr aus, und die Größe und Allmacht Gottes nahm für die staunende Intelligenz des Menschen mehr und mehr zu. Daher musste Ich euch in dieser Zeit eine Unterweisung geben, die im Einklang mit eurer Entwicklung ist.

Doch Ich frage euch: Ist es materielles Wissen, was meine Offenbarung enthält? Nein, das Wissen, das Ich euch lehre, handelt von einem Dasein jenseits der Natur, die ihr seht und schon so lange Zeit erforscht. Meine Offenbarung zeigt den Weg, der den Geist zu einer Lebensebene emporführt, von wo aus er alles entdecken, erkennen und verstehen kann.

Erscheint es euch unmöglich oder zumindest seltsam, dass Gott Sich den Menschen geistig kundtut — dass die Geistige Welt sich kundgibt und in eurem Leben manifestiert — dass unbekannte Welten und Sphären sich euch mitteilen? Wollt ihr etwa, dass eure Erkenntnis stehenbleibt und der Vater euch niemals mehr als das offenbart, was Er euch bereits offenbart hat? (275, 64-66)

Über die, die in der Erwartung Meiner leben, kann Ich euch sagen, dass nicht alle die tatsächliche Form meiner Gegenwart in dieser Zeit ahnen. Denn während manche unter dem Einfluss alter Glaubensvorstellungen meinen, dass Ich als Mensch zur Welt zurückkehre, glauben andere, dass Ich in irgendeiner für jedes Menschenauge sichtbaren Gestalt erscheinen muss, und sehr wenige nur erraten die Wahrheit und ahnen, dass mein Kommen geistig ist. (279, 42)

Wenn diese Botschaft zu allen Herzen gelangt, wird es für die einen ein Augenblick des Jubels sein, weil sie in ihr alle ihre Vorahnungen und ihren Glauben bestätigt finden werden. Andere hingegen werden meiner Botschaft Wahrheit absprechen, weil sie sie nicht in Übereinstimmung mit dem finden, was sie glaubten, das geschehen würde, und mit der Art und Weise, in der es sich offenbaren würde. (279, 44)

Ich gründe keine neue Religion unter euch, diese Lehre verleugnet die vorhandenen Religionen nicht, wenn sie auf meine Wahrheit gegründet sind. Dies ist eine Botschaft der göttlichen Liebe für alle, ein Ruf an alle gesellschaftlichen Einrichtungen. Wer die Göttliche Absicht versteht und meine Gebote erfüllt, wird sich zum Fortschritt und zur Höherentwicklung seines Geistes hingeführt fühlen. (23, 13)

Dies Wort bringt die Botschaft der Vergeistigung, die den Menschen die Augen öffnet, damit sie die Wirklichkeit von Angesicht schauen, die sie nur in dem, was sie sehen, in dem, was sie berühren, oder in dem, was sie mit ihrer menschlichen Wissenschaft beweisen, zu finden glauben, ohne sich bewusst zu werden, dass sie dabei das Vergängliche "Realität" nennen und das Ewige, wo die wahre Realität existiert, verkennen und leugnen.(322, 45)

So, wie man den göttlichen Weisungen einst falsche Deutungen gegeben hat, ebenso wurde meine Lehre in dieser Zeit verfälscht; und so wurde es notwendig, dass der Meister erneut kam, um euch zu helfen, euch von euren Irrtümern freizumachen, da es von sich aus nur sehr wenige schaffen, sich aus ihren Verirrungen zu befreien.

Zwar versprach Ich euch schon damals, dass Ich wiederkommen würde; doch muss Ich euch auch dies sagen, dass Ich es tat, weil Ich wusste, dass eine Zeit kommen würde, in der die Menschheit in der Überzeugung, auf dem Wege meiner Lehren zu wandeln, sehr weit von ihnen entfernt sein würde; und dies ist die Zeit, für die Ich meine Wiederkunft ankündigte. (264, 35-36)

Im Laufe der Zeit sind jene Schriften, die meine Jünger hinterließen, von den Menschen verändert worden, und darum gibt es Zwietracht unter den Konfessionen. Doch Ich werde alle meine Lehren erläutern, um die Menschheit in einem einzigen Licht und in einem einzigen Willen zu vereinigen. (361, 29)

Ich errichte ein Reich im Herzen der Menschen — kein irdisches Reich, wie viele es erwarten, sondern ein geistiges — dessen Macht der Liebe und der Gerechtigkeit entspringt und nicht den Mächten der Welt. (279, 63)

Ich habe euch bereits vorausgesagt, dass der Kampf heftig sein wird, denn jeder hält seine Religion für vollkommen und seine Art, sie auszuüben, für untadelig. Doch Ich sage euch, dass, wenn es so wäre, Ich keinen Grund gehabt hätte, in dieser Zeit zu kommen und zu euch zu sprechen. (279, 72)

Ich sage euch nicht einmal, dass diese Geistlehre die Weltreligion sein wird; denn niemals habe Ich Religion überbracht, sondern Gesetz. Ich beschränke Mich darauf, euch zu sagen, dass das Gesetz, das auf der Erde triumphieren und bleibende Gültigkeit auf ihr haben wird, um das Dasein der Menschen zu erleuchten, das Gesetz der Liebe sein wird, das Ich euch in meiner Lehre erklärt habe, damit ihr es voll erkennt. (12, 63)

Noch immer ist euer Planet kein Ort der Liebe, der Tugend noch des Friedens. Ich sende eurer Welt reine Geistwesen, und ihr gebt sie Mir unrein zurück, weil das Leben der Menschen von Sünde und Verderbtheit durchdrungen ist.

Ich sehe die Tugenden wie kleine, vereinzelte Lichter unter den Geistwesen, die von den Stürmen des Egoismus, der Rache- und Hassgefühle gepeitscht werden. Das ist die Frucht, die Mir die Menschheit darbringt. (318, 33-34)

Die Welt bedarf meines Wortes, die Völker und Nationen benötigen meine Liebeslehren. Der Regierende, der Wissenschaftler, der Richter, der Seelsorger, der Lehrer — sie alle benötigen das Licht meiner Wahrheit, und eben darum bin Ich in dieser Zeit gekommen, den Menschen in seinem Geist, seinem Herzen und seinem Verstande zu erleuchten. (274, 14)

Jetzt ist eine Zeit, in der mein Geist unablässig zum Gewissen, zum Geist, zum Verstand und zum Herzen der Menschen spricht. Meine Stimme gelangt zu den Menschen mittels Gedanken und Prüfungen, durch welche viele von sich aus zur Wahrheit erwachen, da jene, die sie führen oder unterweisen, schlafen und möchten, dass die Welt niemals erwacht. (306, 63)

Mein Wort möchte die einen zurückhalten, anderen Orientierung geben, alle in der Wahrheit bestärken und euch aus den Abgründen retten. (283, 41)

Mein Wort teilt sich auf vielerlei Weise mit: durch das Gewissen, durch Prüfungen, die von Mir sprechen, durch die Naturkräfte oder durch meine geistigen Kinder. Mein Wort ist universell. Jeder, der sich vorbereitet, wird meine Stimme hören. (264, 48)

Das göttliche Wort ist dazu bestimmt, den Verstand zu erleuchten und das Herz des Menschen empfindsam zu machen, und die in diesem Worte enthaltene Lebensessenz ist dazu bestimmt, den Geist zu nähren und zu erheben.

Damit das Leben des Menschen vollständig ist, benötigt er unbedingt geistiges Brot, ebenso sehr wie er für die materielle Nahrung arbeitet und sich abmüht.

Die Materialisten könnten dagegenhalten, dass die Menschen bereits von dem allein leben, was ihnen die Erde und die Natur bescheren, ohne dass sie nach etwas Geistigem zu streben brauchen, das sie nährt, das sie während ihrer Lebensreise stärkt. Aber Ich muss euch sagen, dass dies kein vollkommenes und erfülltes Leben ist, sondern ein Dasein, dem das Wesentliche, wie es die Geistigkeit ist, fehlt. (326; 59-60, 62)

Begreift, dass mein Wort euren Verstand nicht mit eitlen Philosophien erfüllt, es ist die Essenz des Lebens. Ich bin kein Reicher, der euch weltlichen Reichtum anbietet. Ich bin der Alleinige Gott, der euch das Reich des wahren Lebens verheißt. Ich bin der demütige Gott, der sich ohne Gepränge seinen Kindern naht, um sie mit seiner Liebkosung und seinem wundertätigen Wort auf dem Sühneweg aufzurichten. (85, 55)

Seht: Ich bin nicht als König gekommen, noch trage Ich Zepter oder Krone. Ich bin unter euch als Beispiel von Demut, und mehr noch: als euer Diener. (111, 46)

Erlebt in euren Herzen die Wonne, euch von eurem Vater geliebt zu fühlen, der euch niemals durch seine Größe erniedrigt hat, sondern diese in seiner vollkommenen Demut offenbart hat, um euch groß zu machen und euch dahin zu bringen, euch des wahren Lebens in seinem Reiche zu erfreuen, welches weder Anfang noch Ende hat. (101, 63)

Auf der Leiter zur Vollkommenheit gibt es viele Stufen; im Geistigen Reich und in den endlosen Welträumen gibt es viele Welten. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich habe Mich immer allen kundgetan, und je nach der geistigen Stufe der Welt, auf der sie sich befinden, ist meine Offenbarung unter ihnen gewesen. (219, 34)

Wie unwissend hinsichtlich der geistigen Lehren treffe Ich die heutigen Menschen an. Der Grund dafür ist, dass man ihnen mein Gesetz und meine Lehre nur als eine Morallehre vorgetragen hat, die ihnen behilflich ist, und nicht als den Weg, der ihren Geist zur vollkommenen Heimat führt.

Die verschiedenen Konfessionen haben in die Menschenherzen eine falsche Furcht vor geistigem Wissen gesät, was verursacht hat, dass sie meine Offenbarungen meiden und immer mehr in der Finsternis der Unwissenheit versinken, wobei sie als Grund angeben, dass das Geistige Leben ein undurchdringliches Geheimnis sei.

Die dies behaupten, lügen. Alle Offenbarungen, die Gott dem Menschen von Anbeginn der Menschheit gab, haben zu ihm vom Geistigen Leben gesprochen. Zwar hatte Ich euch nicht meine ganze Lehre gegeben, weil ihr noch nicht befähigt wart, alles zu erfahren, sondern erst, wenn die Zeit dafür gekommen wäre. Aber das vom Vater bis heute Offenbarte ist für euch ausreichend, um eine vollständige Kenntnis des Geistigen Lebens zu haben. (25, 38-40)

Das Geistige Leben, das von den einen ersehnt wird, wird von anderen gefürchtet, geleugnet und sogar verspottet; aber es erwartet euch alle unweigerlich. Es ist der Schoß, der alle aufnimmt — der Arm, der sich euch entgegenstreckt — das Vaterland des Geistes: ein unergründliches Geheimnis selbst für die Gelehrten. Aber in meine Geheimnisse kann man eindringen, wann immer der Schlüssel, den ihr benützt, um diese Pforte zu öffnen, jener der Liebe ist. (80, 40)

Wahrlich, Ich sage euch, jene nach Wahrheit und nach Licht Dürstenden werden die Quelle, deren Wasser ihren Durst löscht, nicht auf der Welt finden. Ich werde es sein, der jenes Wasser der Weisheit, das der Geist zu trinken verlangt, vom Himmel herabsendet. Ich werde meinen Brunnquell der Wahrheit auf jeden Geist und jeden Verstand ergießen lassen, damit die "Geheimnisse" zunichte werden. Denn Ich sage euch noch einmal, dass nicht Ich es bin, der sich für die Menschen in Geheimnisse hüllt, sondern ihr es seid, die sie erschaffen. (315, 71)

Ihr nennt all das "übernatürlich", was ihr nicht versteht oder in Geheimnis gehüllt betrachtet. Aber sobald euer Geist durch Verdienste seine Erhebung errungen hat und das schaut und entdeckt, was er zuvor nicht sehen konnte, wird er feststellen, dass alles in der Schöpfung natürlich ist. (198, 11)

Viele Menschen waren der Auffassung, dass alle Tränen dieser Welt durch die Sünde der ersten Erdenbewohner verursacht worden sind. In ihrer Unfähigkeit, das Gleichnis zu deuten, haben sie schließlich gesagt, dass Christus kam, um mit seinem Blute jede Befleckung abzuwaschen. Wenn diese Behauptung richtig gewesen wäre — warum sündigen und leiden die Menschen auch weiterhin, obwohl jenes Opfer bereits vollbracht wurde?

Jesus kam zur Erde, um die Menschen den Weg zur Vollkommenheit zu lehren — einen Weg, den er mit seinem Leben, mit seinen Taten und seinen Worten lehrte. (150, 43-44)

Das Blut Jesu jedoch verkörpert die göttliche Liebe, denn es gibt keinerlei Makel an ihm. Im Meister war niemals eine Sünde, und er gab euch sein Blut bis zum letzten Tropfen, um euch begreiflich zu machen, dass Gott alles für seine Geschöpfe ist, dass Er sich ihnen völlig hingibt, ohne Vorbehalte, weil Er sie unendlich liebt.

Ich sage euch nochmals, dass in Mir die ganze Menschheit gerettet werden wird. Jenes auf Golgatha vergossene Blut ist Leben für jeden Geist. Doch es ist nicht das Blut an sich, da es in den Staub der Erde fiel, sondern die göttliche Liebe, die in ihm symbolisiert ist. Wann immer Ich zu euch von meinem Blute spreche, wisst ihr nun, was es ist und welche Bedeutung es hat.

Ich habe euch gesagt: "Ich bin der Quell des Lebens, kommt und reinigt euch von euren Flecken, damit ihr frei und heil zu eurem Vater und Schöpfer geht."

Meine Quelle besteht aus Liebe, unerschöpflich und grenzenlos. Das ist es, was euch mein damals vergossenes Blut sagen will. Es besiegelte mein Wort, es bestätigte meine Lehre. (158; 25, 23, 32-33)

Heute, viele Jahrhunderte von jenem Geschehen entfernt, sage Ich euch, dass — obwohl Ich mein Blut für die ganze Menschheit vergossen habe — nur jene das Heil ihres Geistes zu erlangen vermochten, die den Weg gingen, den Jesus euch lehrte; während all jene, die in der Unwissenheit, in ihrem Fanatismus, in ihren Irrtümern oder in der Sünde verharrten, noch nicht gerettet sind. (168, 16)

Ich bin das Wort der Liebe, das jenem Trost bringt, der leidet — dem Verstörten, dem Weinenden, dem Sünder und dem, der Mich gesucht hat. Mein Wort ist in jenen Herzen der Fluss des Lebens, wo sie ihren Durst stillen und ihre Verunreinigungen abwaschen. Es ist auch der Weg, der zur ewigen Heimat der Ruhe und des Friedens führt. (229, 3)

Mein Wort ist die Stimme, die ermutigt, ist der Schrei nach Freiheit, ist der rettende Anker. (281, 15)

Meine Lehre entwickelt den Menschen in all seinen Wesensaspekten: sie sensibilisiert und veredelt das Herz, erweckt und vertieft den Verstand und vervollkommnet und erhebt den Geist. (176, 25)

Meine Lehre ist ihrem Wesen nach spirituell, ist Licht und ist Kraft, die herabströmt und in euren Geist dringt, um ihn in seinem Kampf mit dem Bösen siegen zu lassen. Mein Wort soll nicht nur den Ohren schmeicheln, es ist Licht dem Geist.

Wollt ihr Mich mit dem Geist vernehmen, damit sie sich nährt und den Sinngehalt dieser Unterweisung nutzt? Dann reinigt euer Herz, klärt euren Verstand und lasst zu, dass euer Gewissen euch führt. Ihr werdet dann erleben, wie in eurem Wesen eine Umwandlung wirksam zu werden beginnt — nicht nur geistig, sondern auch moralisch und körperlich. Jene Erhebung, welche der Geist nach und nach durch die Erkenntnis erringt — jene Reinheit, die er allmählich erreicht, wird sich in den Gefühlen des Herzens und in der Gesundheit des Körpers widerspiegeln. (284, 21-22)

Dieses mein Licht bedeutet für euren Geist den Weg zu seiner Befreiung! Diese meine Lehre bietet ihm die Mittel an, sich über das menschliche Leben zu erheben und Lenker all seiner Werke zu sein, Herr über seine Gefühle und nicht Sklave niederer Leidenschaften noch Opfer von Schwächen und Nöten. (78, 15)

Einst sagte Ich euch: "Ich bin das Licht der Welt", weil Ich als Mensch sprach und weil die Menschen nichts von jenseits ihrer kleinen Welt wussten. Jetzt im Geiste sage Ich euch: Ich bin das Universelle Licht, welches das Leben aller Welten, Himmel und Heimstätten erhellt, das alle Wesen und Kreaturen erleuchtet und ihnen Leben schenkt. (308, 4)

Auf dieser Erde gibt es viele Religionsgemeinschaften, aber keine derselben wird die Menschen vereinen oder bewirken, dass sie einander lieben. Es wird meine Geistlehre sein, die dies Werk vollbringt. Vergebens wird die Welt sich dem Vordringen dieses Lichtes entgegenstellen. (243, 30)

Wisst ihr, was der Ursprung jenes Lichtes ist, das in dem von den Lippen der Stimmträger gesprochenen Worte enthalten ist? Sein Ursprung ist im Guten, in der göttlichen Liebe, im universellen Lichte, das von Gott ausgeht. Es ist ein Strahl oder ein Funke jenes leuchtenden All-Seins, das euch das Leben gibt; es ist ein Teil der unendlichen Kraft, die alles bewegt und unter der alles schwingt, sich regt und unaufhörlich seine Kreise zieht. Es ist das, was ihr göttliche Ausstrahlung nennt, es ist das Licht des Göttlichen Geistes, das den Geist erleuchtet und belebt.

Jene Ausstrahlung hat sowohl auf den Geist als auch auf den Körper Einfluss, sowohl auf die Welten als auch auf die Menschen, die Pflanzen und alle Wesen der Schöpfung. Sie ist geistig für den Geist, ist materiell für die Materie, ist Intelligenz für das Verstandesvermögen, ist Liebe in den Herzen. Sie ist Wissen, ist Talent und ist Selbstbesinnung, ist Instinkt, ist Intuition und steht über den Sinnen aller Wesen gemäß ihrer Ordnung, ihrer Beschaffenheit, ihrer Art und ihrem Entwicklungsgrad. Aber der Ursprung ist ein einziger: Gott; und ihre Essenz eine einzige: die Liebe. Was kann also unmöglich daran sein, dass Ich den Verstand dieser Geschöpfe erleuchte, um euch eine Botschaft geistigen Lichtes zu senden? (329, 42-43)

Die Welt wird in Aufregung geraten, wenn mein Wort in den Nationen vernommen wird, denn der Geist des Menschen, der für diese Offenbarung vorbereitet ist, wird von Freude und zugleich von Furcht bewegt werden. Dann soll sich der, der die Wahrheit kennenlernen möchte, von der Knechtschaft seiner materialistischen Vorstellungen freimachen und sich an den lichtvollen Horizonten erquicken, die sich seinem Blicke darbieten. Doch wer in seiner Verblendung und im Ankämpfen gegen dies Licht verharrt, hat weiterhin die Freiheit, dies zu tun. (249, 47)

Heute komme Ich zu euch mit einer Lehre, die — wenn sie einmal begriffen ist — die am leichtesten zu erfüllende ist, auch wenn es für die Welt den Anschein hat, dass sie unmöglich zu verwirklichen ist. Ich lehre euch den Gottesdienst der Liebe zu Gott durch euer Leben, eure Werke und das geistige Gebet, das nicht an einem bestimmten Ort von den Lippen ausgesprochen wird, noch kultische Handlungen oder Bilder benötigt, um inspiriert zu sein. (72, 21)

Begreift, warum Ich in dieser Zeit mein Wort in dieser Form kundtue und euch für die Zwiesprache von Geist zu Geist vorbereite. (37, 31)

Wenn Ich zu euch als Vater spreche, öffnet sich vor euch das Buch des Gesetzes. Wenn Ich zu euch als Meister spreche, ist es das Buch der Liebe, das Ich meinen Jüngern zeige. Wenn Ich zu euch als Heiliger Geist spreche, ist es das Buch der Weisheit, das euch durch meine Unterweisungen erleuchtet. Diese bilden eine einzige Lehre, denn sie stammen von einem einzigen Gott. (141, 19)

Lasst diese Botschaft von Nation zu Nation, von Haus zu Haus gehen und ihre Saat des Lichtes, des Trostes und des Friedens hinterlassen, damit die Menschen einige Augenblicke innehalten und ihrem Geist eine Ruhepause gönnen, die unerlässlich ist, damit er sich besinnt und sich erinnert, dass jeder Augenblick der seiner Rückkehr zur Geistigen Welt sein kann und dass von seinen Werken und seiner Saat auf der Welt die Frucht abhängt, die er bei seiner Ankunft im Geistigen Leben erntet. (322, 46)






Nach oben



Kapitel 4
Mensch, erkenne dich selbst

Vor eurer Erschaffung wart ihr in Mir; danach, als geistige Geschöpfe, wart ihr an dem Ort, wo alles in vollkommener Harmonie schwingt, wo die Essenz des Lebens und die Quelle des wahren Lichtes ist, von dem Ich euch nähre.

Aber als ihr jene Heimstatt verließet, gab Ich eurem Geiste ein Gewand, und ihr sanket immer tiefer. Hernach entwickelte sich euer Geist Schritt für Schritt, bis er zu der Daseinsebene gelangte, wo ihr euch jetzt befindet und wo das Licht des Vaters strahlt. (115, 4-5)

Die ersten Menschen — jene, die Urahnen der Menschheit waren, bewahrten eine Zeitlang den Eindruck, den ihr Geist vom Geistigen Reich mitnahm — ein Eindruck von Schönheit, von Frieden und Wonne, der in ihnen fortbestand, solange in ihrem Leben nicht die Leidenschaften des Fleisches und auch der Kampf ums Überleben in Erscheinung traten.

Der vermaterialisierte Verstand der Menschen, der den wahren Sinngehalt jenes Zeugnisses missverstand, glaubte schließlich, dass das Paradies, in dem die ersten Menschen gelebt hatten, ein irdisches Paradies gewesen sei, ohne zu begreifen, dass es ein geistiger Zustand jener Geschöpfe war. (287, 12-13)

Ihr wisst, dass ihr "Mir zum Bilde und Gleichnis" geschaffen wurdet; doch wenn ihr es sagt, denkt ihr an eure menschliche Gestalt. Ich sage euch, nicht dort ist mein Ebenbild, sondern in eurrem Geist, welcher — um Mir ähnlich zu werden — sich vervollkommnen muss, indem er die Tugenden ausübt. (31, 51)

Zuweilen befleckt und schändet ihr durch Ungehorsam und Sünde das Ebenbild, das ihr von Mir in eurem Wesen tragt. Dann gleicht ihr Mir nicht; denn es genügt nicht, einen menschlichen Körper und einen Geist zu haben, um ein Ebenbild des Schöpfers zu sein. Die wahre Ähnlichkeit mit Mir besteht in eurem Licht und in eurer Liebe für alle eure Nächsten. (225, 24)

Höret: Gott, das höchste Wesen, schuf euch "zu seinem Bild und Gleichnis" — nicht hinsichtlich der materiellen Gestalt, die ihr habt, sondern der Fähigkeiten, mit denen euer Geist ausgerüstet ist, ähnlich denen des Vaters.

Wie angenehm war es für eure Eitelkeit, euch für das Ebenbild des Schöpfers zu halten. Ihr haltet euch für die höchstentwickelten Geschöpfe, die Gott gemacht hat. Doch ihr befindet euch in einem schweren Irrtum, wenn ihr annehmt, dass das Universum nur für euch geschaffen wurde. Mit welcher Unwissenheit nennt ihr euch selbst die Krone der Schöpfung!

Die Ziele, die alles miteinbeziehen und die ihr als Menschen, auch wenn ihr wolltet, nicht verstehen könnt, sind groß und vollkommen wie alle Absichten des Vaters. Doch wahrlich, Ich sage euch, ihr seid weder die größten noch die kleinsten Geschöpfe des Herrn. (17; 24-25, 27)

Schon seit langem haltet ihr euch nicht mehr an Mich, wisst ihr nicht mehr, was ihr in Wirklichkeit seid, weil ihr zugelassen habt, dass in eurem Wesen viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben, die euer Schöpfer in euch legte, untätig schlummern. Ihr schlaft bezüglich des Geistes und des Gewissens, und gerade in deren geistigen Eigenschaften liegt die wahre Größe des Menschen. Ihr lebt wie die Wesen, die von dieser Welt sind, weil sie in ihr entstehen und sterben. (85, 57)

Über den Instinkt und die Neigungen des "Fleisches" erhebt sich ein Licht, welches euer Geist ist, und über dies Licht ein Führer, ein Lehrbuch und ein Richter, welcher das Gewissen ist. (86, 68)

Die Menschheit sagt Mir in ihrem Materialismus: "Gibt es das Reich des Geistes überhaupt?" Doch Ich antworte euch: O ihr Ungläubigen, ihr seid der Thomas der "Dritten Zeit". Gefühle des Mitleids und Erbarmens, der Zärtlichkeit, Güte und Hochherzigkeit sind keine Eigenschaften des Körpers, so wenig wie es die Gnadengaben sind, die ihr verborgen in euch tragt. All jene Gefühle, die euch in Herz und Verstand geprägt sind, all jene Fähigkeiten gehören dem Geiste an, und ihr dürft ihn nicht verleugnen. Das "Fleisch" ist nur ein begrenztes Werkzeug, doch der Geist ist dies nicht: er ist groß, weil er ein Atom Gottes ist.

Sucht den Sitz eures Geistes im Kern eures Wesens und die große Weisheit in der Herrlichkeit der Liebe. (147, 21-22)

Der Geistfunke, der den Menschen seinem Schöpfer ähnlich macht, wird sich immer mehr der unendlichen Flamme nähern, aus der er entsprang, und jener Funke wird ein leuchtendes Wesen sein — bewusst, strahlend vor Liebe, voll Wissen und Kraft. Jenes Wesen erfreut sich des Zustandes der Vollkommenheit, in welchem nicht der geringste Schmerz oder die kleinste Not existiert, in welchem die vollkommene und wahre Seligkeit herrscht. (277, 48)

Jener Lichtfunke, der in jedem Menschenwesen vorhanden ist, ist das Band, das den Menschen mit dem Geistigen verbindet, ist das, was ihn in Kontakt mit dem Jenseits und mit seinem Vater bringt. (201, 40)

Wenn die Menschen dahin gelangen, mit ihrem Geiste in Verbindung zu treten, und, anstatt das Geistige im Äußeren zu suchen, es in ihrem Inneren suchen, werden sie die sanfte, überredende, weise und gerechte Stimme vernehmen können, die immer in ihnen lebendig war, ohne dass sie auf sie hörten, und sie werden begreifen, dass im Gewissen die Gegenwart Gottes ist, dass er der wahre Mittler ist, durch den der Mensch mit seinem Vater und Schöpfer in Verbindung treten soll. (287, 30)

Wahrlich, Ich sage euch, der höchste und reinste Ausdruck des Geistes ist das Gewissen, jenes innere Licht, das den Menschen unter allen Geschöpfen, die ihn umgeben, das erste, das höchste, das größte und edelste sein lässt. (170, 60)

Der Mensch könnte ohne Geist existieren, allein mittels des beseelten körperlichen Lebens; aber er wäre dann kein menschliches Wesen. Er würde Geist besitzen und ohne Gewissen sein, aber er könnte sich dann nicht selbst führen, noch wäre er das höchste Wesen, welches das Gesetz durch das Gewissen erkennt, das Gute vom Bösen unterscheidet und jede göttliche Offenbarung empfängt. (59, 56)

Das Gewissen soll den Geist erleuchten, und der Geist soll den Körper führen. (71, 9)

Das Richtige ist, wenn der Geist dem menschlichen Verstande Weisheit offenbart, und nicht der Verstand dem Geiste "Licht" gibt. (295, 48)

Der Sinn des Gesetzes und der Unterweisungen ist es, euch die Kenntnis meiner Wahrheit zu offenbaren, damit ihr zu würdigen Kindern jenes Göttlichen Vaters werden könnt, welcher die höchste Vollkommenheit ist. (267, 53)

Im Menschen gibt es zwei Mächte, die immer im Kampfe liegen: seine menschliche Natur, die vergänglich ist, und seine geistige Natur, die ewig ist. Dieses ewige Wesen weiß sehr wohl, dass sehr lange Zeiträume vergehen müssen, damit es seine geistige Vervollkommnung zu erreichen vermag. Es ahnt, dass es viele Menschenleben haben muss und dass es in ihnen durch viele Prüfungen gehen muss, bevor es das wahre Glück erlangt. Der Geist ahnt, dass sie nach den Tränen, dem Schmerz, und nachdem sie viele Male durch den körperlichen Tod gegangen ist, zu jenem Gipfel gelangen wird, den sie in ihrem Sehnen nach Vollkommenheit immer gesucht hat. (18, 24)

Lang ist die Pilgerschaft des Geistes, weit ihr Weg, vielfach und sehr abwechslungsreich ihre Daseinsformen, und alle Augenblicke sind ihre Prüfungen anderer Art. Doch während sie diese besteht, erhebt sie sich, reinigt sie sich, vervollkommnet sie sich. (18, 27)

Die Eitelkeit — eine Schwäche, die sich schon beim ersten Menschen gezeigt hat — wird durch die Vergeistigung bekämpft werden. Es ist der Kampf, der schon immer zwischen dem Geist und dem "Fleisch" bestanden hat. Denn während der Geist im Verlangen nach der Essenz des Vaters dem Ewigen und Hohen zugeneigt ist, sucht das "Fleisch" nur das, was es befriedigt und ihm schmeichelt, auch wenn es zum Schaden des Geistes ist. (230, 64)

Geist und Körper sind verschiedener Natur, aus ihnen besteht euer Wesen, und über beiden steht das Gewissen. Das erstere ist Tochter des Lichts, das zweite entstammt der Erde, ist Materie. Beide sind in einem einzigen Wesen vereint und kämpfen gegeneinander, geführt durch das Gewissen, in welchem ihr die Gegenwart Gottes habt. Dieser Kampf hat bis heute ständig stattgefunden; aber zuletzt werden Geist und Körper in Harmonie die Aufgabe erfüllen, die mein Gesetz jedem von beiden zuweist. (21, 40)

Ich habe euch die Gabe der Willensfreiheit gewährt und euch mit dem Gewissen ausgestattet. Das erstere, damit ihr euch im Rahmen meiner Gesetze frei entwickelt, und das zweite, damit ihr das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht, damit es euch als vollkommener Richter sagt, wann ihr mein Gesetz erfüllt oder dagegen verstoßt.

Das Gewissen ist Licht aus meinem Göttlichen Geiste, das euch in keinem Augenblick verlässt. (22, 8-9)

Warum gibt es die Sünde, überwiegt das Böse und brechen Kriege aus? Weil der Mensch nicht auf die Stimme des Gewissens hört und schlechten Gebrauch von seiner Willensfreiheit macht. (46, 64)

Was würde aus dem Geist, wenn er seiner Willensfreiheit beraubt wäre? In erster Linie wäre er nicht Geist, und deshalb wäre er kein Geschöpf, das des Höchsten würdig ist. Er wäre so etwas wie jene Maschinen, die ihr herstellt, etwas ohne eigenes Leben, ohne Intelligenz, ohne Willen, ohne Strebsamkeit. (20, 37)

Über die göttliche Gabe seiner Willensfreiheit stellte Ich einen strahlenden Leuchtturm, der seinen Lebensweg erhellen sollte: das Gewissen. (92, 33)

Der Geist erfreut sich der Willensfreiheit, mittels derer sie Verdienste erwerben soll, um das Heil zu erlangen.

Wer führt, orientiert oder berät den Geist auf ihrem freien Entwicklungsweg, um das Erlaubte vom Unerlaubten zu unterscheiden und um sich daher nicht zu verirren? Das Gewissen. (287, 26-27)

Macht euch mit dem Gewissen vertraut, es ist eine freundschaftliche Stimme, es ist das Licht, durch das der Herr sein Licht hindurchschimmern lässt — ob als Vater, als Meister oder als Richter. (293, 74)

Höret, Jünger: Der Mensch besitzt als geistige Gaben Willensfreiheit und das Gewissen; alle kommen mit Tugenden begabt auf die Welt und können von ihnen Gebrauch machen. In ihrem Geist ist das Licht des Gewissens; aber gleichzeitig mit der Entwicklung des Körpers entwickeln sich mit ihm die Leidenschaften, die bösen Neigungen, und diese liegen im Kampf mit den Tugenden.

Doch versteht es nicht falsch; denn wenn Ich von Kampf spreche, meine Ich jenen, den ihr entfaltet, um eure Schwächen und Leidenschaften zu überwinden. Diese Kämpfe sind die einzigen, die Ich den Menschen erlaube, damit sie ihre Selbstsucht und ihr materielles Trachten beherrschen, auf dass der Geist, durch das Gewissen erleuchtet, seinen wahren Platz einnimmt.

Diesen inneren Kampf heiße Ich gut, nicht aber jenen, den die Menschen im Verlangen nach Selbsterhöhung führen, verblendet von Ehrgeiz und Bosheit. (9, 42-44)

Der Geist ringt darum, ihren Aufstieg und Fortschritt zu erreichen, während "das Fleisch" immer wieder den Anreizen der Welt erliegt. Doch Geist und Körper könnten miteinander harmonieren, wenn beide nur von dem Gebrauch machen würden, was ihnen erlaubterweise zukommt, und dies ist es, was euch meine Lehre zeigt. (148, 53)

Ich will keine weitere Sühne oder Schmerzen für euch; Ich will, dass der Geist aller meiner Kinder so, wie die Sterne das Firmament verschönern, mit seinem Lichte mein Reich erhellt und das Herz eures Vaters mit Freude erfüllt. (171, 67)

Mein Wort wird den Geist mit dem Körper versöhnen, da schon seit langem Feindschaft zwischen beiden besteht, damit ihr erfahrt, dass euer Körper, den ihr als ein Hemmnis und eine Versuchung für den Entwicklungsweg des Geistes betrachtet habt, das beste Werkzeug für die Erfüllung eurer Aufgaben auf Erden sein kann. (138, 51)

Ich sage euch nicht nur, dass ihr euren Geist reinigen sollt, sondern auch, dass ihr euren Körper kräftigen sollt, damit die neuen Generationen, die aus euch hervorgehen, gesund sind und ihr Geist seinen schwierigen Auftrag erfüllen kann. (51, 59)

Der Körper ist der Stützpunkt, auf dem der Geist ruht, solange er auf Erden wohnt. Warum zulassen, dass er zu einer Kette wird, die fesselt, oder zu einem Kerker, der gefangen hält? Weshalb zulassen, dass er das Steuer eures Lebens ist? Ist es etwa richtig, dass ein Blinder den führt, dessen Augen sehen? (126, 16)

Seit Anbeginn der Zeiten hat es den Kampf zwischen dem Geist und dem "Fleisch" gegeben bei dem Versuch, zu verstehen, was das Richtige, das Erlaubte und Gute ist, um ein Leben zu führen, das dem von Gott gegebenen Gesetze angepasst ist. (271, 50)

Alle Schicksale sind verschieden, obschon sie euch zum gleichen Ziele bringen. Den einen sind diese, den anderen jene Prüfungen vorbehalten. Das eine Geschöpf durchläuft den einen Weg, das andere folgt einem anderen. Ihr seid weder alle im selben Augenblick ins Dasein getreten, noch werdet ihr alle zum gleichen Zeitpunkt zurückkehren. Die einen wandern vorne, die anderen hinten, doch das Ziel erwartet euch alle. Niemand weiß, wer ihm nahe ist oder wer ferne von ihm wandert, weil ihr noch zu unreif seid, um diese Kenntnis zu besitzen; ihr seid menschlich, und eure Eitelkeit würde euch zum Verderben gereichen. (10, 78)

Der Grund dafür ist, dass der Geist nicht zur selben Zeit wie die Körperhülle entsteht und der Anfang des Menschengeschlechts auch nicht mit dem des Geistes zusammenfällt. Wahrlich, Ich sage euch, es gibt keinen einzigen Geist, welcher auf die Welt gekommen ist, ohne dass er zuvor im Jenseits existiert hat. Wer von euch kann die Zeit ermessen oder kennen, die er in anderen Sphären gelebt hat, bevor er kam, auf dieser Erde zu leben? (156, 32)

Da Ich alles Geschaffene auf Erden zur Erquickung des Menschen gestaltet habe, so gebraucht es immer zu eurem Wohle. Vergesst jedoch nicht, dass es in euch eine Stimme gibt, die euch auf die Grenzen hinweist, innerhalb derer ihr von all dem Gebrauch machen dürft, was euch die Natur bietet, und dieser inneren Stimme sollt ihr gehorchen. So, wie ihr für euren Körper um ein Heim, um Schutz, Unterhalt und Befriedigung bestrebt seid, um euer Dasein angenehmer zu machen, so sollt ihr auch dem Geist das gewähren, was sie für ihr Wohlbefinden und ihre Aufwärtsentwicklung benötigt. (125, 30)

Der Geist will leben, sie trachtet nach ihrer Unsterblichkeit, will sich reinwaschen und sich läutern, hat Hunger nach Wissen und Durst nach Liebe. Lasst sie denken, fühlen und handeln, gewährt ihr, dass sie einen Teil der Zeit, über die ihr verfügt, für sich verwendet, damit sie sich darin kundgibt und sich an ihrer Freiheit erquickt.

Von allem, was ihr hier in der Welt seid, wird nach diesem Leben nur euer Geist übrigbleiben. Lasst ihn Tugenden und Verdienste ansammeln und in sich verwahren, damit er, wenn die Stunde ihrer Befreiung kommt, nicht eine armer Geist vor den Toren des Gelobten Landes ist. (111, 74-75)

Jedem ist seine Bestimmung vorgezeichnet durch seine geistige Aufgabe und seine menschliche Aufgabe. Beide sollen in Einklang miteinander sein und einem einzigen Ziele zustreben. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde nicht nur eure geistigen Werke bewerten, sondern auch eure materiellen Werke. Denn in ihnen werde Ich Verdienste entdecken, die eurem Geiste helfen, zu Mir zu gelangen. (171, 23)

Die Welt bietet euch Kronen an, die nur von Eitelkeit, von Stolz und falscher Größe zeugen. Dem Geist, der über diese Eitelkeiten hinwegzuschreiten versteht, ist im Jenseits eine andere Krone vorbehalten, jene meiner Weisheit. (53, 11)

Das Ziel jedes Geistes ist es, nach seiner Läuterung und Vervollkommnung mit der Göttlichkeit zu verschmelzen. Dafür überflute Ich euren Weg mit Licht und gebe eurem Geist Kraft, damit ihr Stufe um Stufe emporsteigt. Je nach der Entwicklungshöhe, die ihr errungen habt, wenn ihr diese Welt verlasst, wird die geistige Heimstätte sein, die ihr im Jenseits bewohnt. Denn das Universum wurde als eine Schule der Vervollkommnung für den Geist geschaffen. (195, 38)

Das Gewissen ist es, das den Geist zu einem höheren Leben über der Materie und ihren Leidenschaften emporhebt. Die Vergeistigung wird euch die große Liebe Gottes fühlen lassen, wenn es euch gelingt, sie zu verwirklichen. Dann werdet ihr die Bedeutung des Lebens verstehen, werdet seine Schönheit schauen und seine Weisheit entdecken. Dann werdet ihr wissen, warum Ich es "Leben" genannt habe. (11, 45)

Wisset, dass der natürliche Zustand des Menschen der der Güte, des geistigen Friedens und der Harmonie mit allem ist, was ihn umgibt. Wer in der Ausübung dieser Tugenden während des Lebens beständig bleibt, der geht auf dem wahren Weg, der ihn zur Erkenntnis Gottes führen wird. (20, 20)

Wenn euer Geist nicht mehr die Lektionen benötigt, die dies Leben hier erteilt, weil ihn andere, höhere auf einer anderen Welt erwarten, dann wird er aufgrund des in diesem Erdenkampf errungenen Lichtes sagen: "Mit welcher Klarheit begreife ich jetzt, dass alle Höhen und Tiefen dieses Lebens nur Erfahrungen und Lektionen waren, die ich nötig hatte, um besser zu verstehen. Wie lang erschien mir jene Lebensreise, solange die Leiden mich niederdrückten. Jetzt hingegen, wo alles vorbei ist — wie kurz und flüchtig erscheint sie mir angesichts der Ewigkeit." (230, 47)

Ich setze sehr wohl meine Hoffnung auf den Menschen, glaube an seine Rettung, an sein Würdigwerden und seinen Aufstieg. Denn als Ich ihn schuf, bestimmte Ich ihn dazu, Herr zu sein auf der Erde, auf der er eine Stätte der Liebe und des Friedens schaffen sollte, und Ich bestimmte auch, dass sein Geist im Lebenskampfe stark werden müsse, um durch Verdienste dahin zu gelangen, im Lichte des Reiches der Vollkommenheit zu leben, das ihm als ewiges Erbe zusteht. (326, 46)






Nach oben



Kapitel 5
Falsche Vorstellungen über das Böse

In den Konfessionen erkennen die Menschen die Macht des Bösen an und haben es in einer menschlichen Gestalt personifiziert. Sie erkennen ihm ein mächtiges Reich zu und haben ihm verschiedene Namen gegeben. Die Menschen haben Furcht, wenn sie ihn nahe glauben, ohne zu verstehen, dass die Versuchung in den Leidenschaften, in den Schwächen begründet ist, dass sich im Inneren des Menschen sowohl das Gute als auch das Böse regt. Das Böse überwiegt in dieser Zeit auf der Welt und hat eine Kraft, eine Macht geschaffen, die sich in allem bekundet. Und im Geistigen gibt es Legionen von unvollkommenen, verwirrten, dem Bösen und der Rache zugeneigten Geistwesen, deren Kraft sich mit der menschlichen Bosheit vereint, um das Reich des Bösen zu bilden. (182, 42)

Wie falsch hat man die Existenz des Fürsten der Finsternis gedeutet! Wie viele haben schließlich mehr an seine Macht als an die meine geglaubt, und wie weit von der Wahrheit entfernt sind die Menschen dabei gewesen!

Das Böse existiert, aus ihm sind alle Laster und Sünden hervorgegangen, das heißt: Jene, die Böses tun, haben immer existiert, sowohl auf der Erde als auch in anderen Heimstätten oder Welten. Aber warum personifiziert ihr alles existierende Böse in einem einzigen Wesen, und warum stellt ihr es der Gottheit gegenüber? Ich frage euch: Was ist vor meiner absoluten und unendlichen Macht ein unreines Wesen, und was bedeutet schon eure Sünde angesichts meiner Vollkommenheit?

Die Sünde ist nicht auf der Welt entstanden. Als die Geister aus Gott hervorgegangen waren, verblieben die einen im Guten, während die anderen, die von diesem Wege abirrten, einen andersartigen schufen, den des Bösen. (114, 55-57)

Aus Gott können keine Teufel hervorgehen; diese habt ihr mit eurem Verstand ersonnen. Die Vorstellung, die ihr von jenem Wesen habt, das ihr Mir ständig als Gegner entgegenstellt, ist falsch.

Ich habe euch gelehrt, zu wachen und zu beten, damit ihr euch von Versuchungen und schlechten Einflüssen befreit, die sowohl von Menschenwesen als auch von Geistwesen stammen können.

Wenn ihr euch vorgestellt habt, dass die Wesen der Finsternis wie Ungeheuer sind, so sehe Ich sie nur als unvollkommene Geschöpfe, denen Ich meine Hand entgegenstrecke, um sie zu retten, denn auch sie sind meine Kinder. (114; 59-60, 62)

Das Böse ist angewachsen unter den Menschen, mein Volk. Die Güte, die Tugend, die Liebe sind schwach gewesen gegenüber der Invasion des Bösen, der Krankheiten, der Plagen, der Seuchen und Unglücke. All das, was Saat der Verdorbenen ist, hat das Herz der Guten angesteckt, hat manche straucheln lassen, hat die Zahl der Treuen dezimiert, weil das Böse große Gewalt über die Menschheit ausgeübt hat. (345, 11)

In dieser Zeit, in der selbst die Luft, das Erdreich und das Wasser durch die Übeltaten der Menschen vergiftet sind — wie wenige sind derer, die sich nicht vom Bösen oder von der Finsternis anstecken lassen! (144, 44)

Ich mache euch darauf aufmerksam, dass ihr im Begriff seid, das Maß vollzumachen, das meine Gerechtigkeit eurem freien Willen erlaubt; zu sehr fordert ihr die Natur heraus. Und da ihr die Kleinen seid, die sich groß fühlen, kommt dies Wort, um euch vor der Gefahr zu warnen, in der ihr euch befindet. (17, 60)

Auch sage Ich euch, dass die Natur für die Menschen das sein kann, was sie wollen: eine an Segnungen, Liebkosungen und Nahrung verschwenderische Mutter oder eine dürre Wüste, wo Hunger und Durst herrscht; ein Meister weiser und unendlicher Offenbarungen über das Leben, das Gute, die Liebe und die Ewigkeit oder ein unerbittlicher Richter angesichts der Schändungen, Ungehorsamkeiten und Verirrungen der Menschen. (40, 27)

Erkennt ihr das gestörte Gleichgewicht der Naturkräfte und den tiefgehendsten Wandel, den sie erlitten haben? Seid ihr euch bewusst, weshalb ihr von ihren entfesselten Gewalten heimgesucht werdet? Der Grund dafür ist, dass ihr die Harmonie zerbrochen habt, die zwischen dem geistigen und dem materiellen Leben besteht, wodurch ihr jenes Chaos hervorgerufen habt, in dem ihr nun versinkt. Doch sobald die Menschheit den Gesetzen gehorsam ist, die das Leben regieren, wird alles wieder Frieden, Überfluss und Glückseligkeit sein. (108, 56)

Meine Lehre will euch nicht daran hindern, die Elemente und Kräfte der Natur zu nutzen, aber sie heißt und lehrt euch, sie für gute Zwecke zu verwenden. (210, 44)

Gerade jetzt, wo der Mensch glaubt, auf dem Gipfel des Wissens zu stehen, weiß er nicht, dass er im Abgrund ist. (40, 67)

Angesichts so großer Verwirrung und so vieler Abweichungen wird den Menschen dieser Zeit meine Lehre absurd erscheinen. Doch Ich sage euch, dass es die rechte Unterweisung ist, um zu erreichen, dass die Menschen sich aus der Lethargie, in die sie geraten sind, befreien. (157, 16)

Als der Vater euch erschuf, stellte er euch auf die erste Stufe der Himmelsleiter, damit ihr Gelegenheit hättet, euren Schöpfer wahrhaft kennenzulernen und zu verstehen, während ihr diesen Weg zurücklegt. Aber wie wenige begannen den aufwärtsführenden Entwicklungsweg beim Verlassen der ersten Sprosse! Die meisten schlossen sich in ihrem Ungehorsam und ihrer Widerspenstigkeit zusammen, machten schlechten Gebrauch von der Gabe der Freiheit und hörten nicht auf die Stimme des Gewissens; sie ließen sich von der Materie beherrschen und schufen so durch ihre Ausstrahlungen eine Macht — die des Bösen — und gruben einen Abgrund, in den sie durch ihren Einfluss ihre Geschwister mit hineinreißen mussten, welche einen blutigen Kampf zwischen ihren Schwächen und Verderbtheiten und ihrem Verlangen nach Erhöhung und Reinheit begannen. (35, 38)

Von Altar zu Altar, von Ritus zu Ritus und von Sekte zu Sekte ziehen die Menschen im Verlangen nach dem Brot des Lebens, ohne es zu finden, und aus Enttäuschung werden sie Gotteslästerer, schlagen Wege ohne Ziel ein und leben ohne Gott und ohne Gesetz. Doch bedenke, Volk, dass unter ihnen die großen Geister sind, dass Ich unter ihnen die Propheten und Jünger des Heiligen Geistes entdecke! (217, 49)

Betrachtet die Menschen, wie sie sich vernichten und hassen, einander die Macht entreißen, ohne vor dem Verbrechen, dem Betrug oder dem Verrat zurückzuschrecken. Da gibt es Menschen, die zu Millionen als Opfer ihrer Mitmenschen sterben, und andere, die unter der Wirkung des Lasters zugrunde gehen. Ist etwa Licht in ihnen? Spricht etwa der Geist, der in ihnen lebt? Das, was da ist, ist Finsternis und Schmerz, das Ergebnis des Missbrauchs der Gabe der Willensfreiheit und des Nicht-Hörens auf die innere Stimme, und weil die Menschen ihr Augenmerk nicht auf das Licht jenes Gottesfunkens richteten, den ihr alle in eurem Wesen tragt, welcher der göttliche Lichtstrahl ist, den ihr Gewissen nennt. (79, 31)

Ich habe zugelassen, dass solches geschieht, um der euch gewährten Willensfreiheit willen. Denn hinter all der Verdorbenheit, all der Finsternis und der Verblendung der Menschen gibt es ein göttliches Licht, das Gewissen, das nicht vergeht und niemals vergehen wird. Es gibt eine ursprüngliche Wesenheit, welche die Lichtgeist ist, der den Kuss, den der Vater ihm gab, und welcher das göttliche Siegel ist, mit dem Ich alle meine Kinder auf den Weg des Kampfes ausgesandt habe, unbefleckt bewahrt. Durch dieses Merkmal wird keine dieser Lichtgeister verlorengehen. (345, 12)

Mutig genug ist der Mensch, um zu sündigen, entschlossen, vom Wege meines Gesetzes abzuweichen; doch Ich versichere euch, dass er überaus feige ist, wenn es sich darum handelt, zu sühnen und seine Schulden zu begleichen. Dennoch stärke Ich euch in eurer Feigheit, beschütze euch in euren Schwächen, reiße euch aus eurer Lethargie, trockne eure Tränen und gebe euch neue Gelegenheiten, damit ihr das verlorene Licht zurückgewinnt und den vergessenen Weg meines Gesetzes wiederfindet. (17, 38)

Lernt Mich alle kennen, damit Mich niemand leugnet — erkennt Mich, damit eure Vorstellung von Gott auf Wahrheit beruht und ihr wisst, dass dort, wo sich das Gute zeigt, Ich bin.

Das Gute vermischt sich mit nichts. Das Gute ist Wahrheit, ist Liebe, ist Barmherzigkeit, ist Verständnis.

Das Gute ist klar erkennbar und unverwechselbar. Erkennt es, damit ihr euch nicht irrt. Jeder Mensch kann einen anderen Weg gehen; aber wenn sie alle an einem Punkt zusammentreffen, welcher das Gute ist, werden sie sich schließlich erkennen und vereinigen. Nicht so, wenn sie sich hartnäckig selbst betrügen, indem sie dem Guten den Anschein des Bösen geben und das Böse als Gutes maskieren, wie es bei den Menschen dieser Zeit geschieht. (329, 4547)

Wenn ihr Mich fragt, welches die Waffen waren, mit denen Ich die Menschen ausrüstete, um gegen die Kräfte oder Einflüsse des Bösen zu kämpfen, so sage Ich euch, dass es das Gebet, die Beharrlichkeit im Gesetz, der Glaube an mein Wort und die Liebe untereinander sind. (40, 70)

Macht aus der Demut einen eurer besten Verbündeten, um den geistigen Aufstieg zu erreichen. Denn die Pforten des Himmelreiches, welches das Reich des Gewissens ist, sind für den Hochmütigen völlig verschlossen. Er hat sie nie durchschritten, noch wird ihm dies je gelingen. Aber wenn er demütig wird, werde Ich der erste sein, der ihn lobt, und es wird meine Barmherzigkeit sein, die ihm die Tür zur Ewigkeit öffnet. (89, 45)

Jünger: Wenn der Mensch eine wahre Kenntnis der Werke besitzt, die er getan hat, lässt er sich nicht durch Eitelkeit blenden. Er weiß, dass — falls dies unedle Gefühl in sein Wesen eindringt — sich seine Intelligenz trüben würde und er auf dem Entwicklungswege nicht mehr vorankommen könnte, er stehenbleiben und in Lethargie versinken würde.

Die Eitelkeit hat viele Menschen zugrunde gerichtet, hat viele blühende Völker zerstört und eure Kulturen zu Fall gebracht.

Solange die Völker Tatkraft, Tüchtigkeit und Fortschritt als Ideale hatten, erlebten sie Überfluss, Glanz und Wohlstand. Doch als der Hochmut sie sich überlegen fühlen ließ, als ihr Ideal der Aufwärtsentwicklung durch den unstillbaren Ehrgeiz ersetzt wurde, alles für sich haben zu wollen, begannen sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merkten und ohne es zu wollen, alles zu zerstören, was sie aufgebaut hatten, und stürzten schließlich in den Abgrund. (295, 18 20)

Der Mensch kann tief sinken, von Finsternis erfüllt sein oder zögern, zu Mir zurückzukehren. Doch für alle wird der Zeitpunkt kommen, an dem sie Mich in ihrem eigenen Wesen spüren, Mich nicht mehr ferne fühlen und Mich auch nicht als einen Fremden betrachten oder mein Dasein, meine Liebe und meine Gerechtigkeit leugnen können. (52, 30)

Ich sage euch: Solange ihr nicht liebt, wird Gott für euch etwas sein, das ihr nicht begreifen könnt, weil die Großmütigkeit eures Schöpfers jenseits eures Verständnisses liegt.

Werdet stark, groß, weise, lernt zu lieben. Wenn ihr liebt, werdet ihr nicht mehr den kindischen Wunsch haben, Gott ergründen zu wollen, denn dann werdet ihr Ihn schauen und Ihn fühlen, und dies wird euch genügen. (248, 31-32)

Es steht geschrieben, dass das Böse nicht die Vorherrschaft behalten wird, was bedeutet, dass es am Ende der Zeiten das Gute sein wird, das triumphiert. (40, 69)






Nach oben



Kapitel 6
Materialismus, Unwissenheit, Irrlehren

Viel Zeit musste vergehen, damit die Menschheit geistige Reife erlangte. Immer seid ihr den beiden Extremen erlegen: eines ist der Materialismus gewesen, durch den ihr größere weltliche Genüsse zu erreichen sucht; doch dies ist in Wirklichkeit nachteilig, weil es den Geist von der Erfüllung seiner Aufgabe abhält. Aber ihr müsst auch das andere Extrem vermeiden: die Abtötung des "Fleisches", die völlige Versagung all dessen, was zu diesem Leben gehört; denn Ich sandte euch auf diese Erde, um als Menschen zu leben, als menschliche Wesen, und Ich habe euch den rechten Weg gezeigt, damit ihr so lebt, dass ihr "dem Kaiser gebt, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist".

Ich habe diese Welt für euch erschaffen, mit all ihrer Schönheit und all ihrer Vollkommenheit. Ich habe euch den menschlichen Körper gegeben, durch den ihr alle Fähigkeiten entfalten sollt, die Ich euch gegeben habe, um die Vollkommenheit zu erreichen.

Der Vater will nicht, dass ihr euch all das Gute versagt, das diese Welt euch bietet. Doch sollt ihr den Körper nicht über den Geist stellen, denn der Körper ist vergänglich, aber der Geist gehört der Ewigkeit an. (358, 7-9)

Ich sage euch nicht, dass ihr euch von euren irdischen Pflichten oder von den gesunden Freuden des Herzens und der Sinne abwenden sollt. Ich verlange nur von euch, dass ihr auf das verzichtet, was euren Geist vergiftet und euren Körper krank macht. (33, 44)

Die Mehrheit der Menschen ist zwischen den beiden Einflüssen hin- und hergerissen, ohne sich für einen zu entscheiden, ohne sich völlig dem Materialismus zu verschreiben, aber auch ohne sich anzustrengen, um sich von ihm zu befreien und ihr Leben zu vergeistigen, das heißt, um es durch das Gute, durch Wissen und geistige Kraft zu erhöhen. Diese liegen noch ganz im Kampf mit sich selbst.

Jene, die sich völlig dem Materialismus ergeben haben, ohne sich noch um die Stimme des Gewissens zu kümmern, und die alles missachten, soweit es sich auf ihren Geist bezieht, kämpfen nicht mehr, sie sind im Kampf bezwungen worden. Sie glauben gesiegt zu haben, glauben frei zu sein und merken nicht, dass sie Gefangene sind und dass es nötig sein wird, dass die Legionen des Lichtes zur Finsternis herabkommen, um sie zu befreien. (321, 61-62)

Seit den ersten Zeiten habe Ich gesehen, wie die Menschen sich (gegenseitig) aus Neid, aus Materialismus, aus Machthunger das Leben nahmen; immer haben sie ihren Geist vernachlässigt, im Glauben, nur Materie zu sein, und wenn dann die Stunde gekommen ist, die menschliche Gestalt auf Erden zurückzulassen, blieb nur das übrig, was sie in ihrem materiellen Leben schufen, ohne irgendeine Seligkeit für den Geist zu ernten; denn sie haben sie nicht gesucht, nicht an sie gedacht, haben sich weder um die Tugenden des Geistes noch um Wissen gekümmert. Sie begnügten sich damit, zu leben, ohne den Weg zu suchen, der sie zu Gott führt. (11, 43)

Ein Materialist liebt nur das menschliche Leben. Da er jedoch erkennt, dass alles in ihm vergänglich ist, ist er darauf bedacht, es intensiv zu leben. Wenn dann seine Pläne oder seine Wünsche nicht Wirklichkeit werden oder der Schmerz ihn in irgendeiner Weise heimsucht, verzweifelt und lästert er; er fordert das Schicksal heraus und gibt ihm die Schuld daran, dass er nicht die Wohltaten empfängt, auf die er ein Anrecht zu haben glaubt.

Es sind schwache Geister in unbeugsamen Körpern, es sind moralisch unreife Wesen, die auf vielerlei Weise geprüft werden, um ihnen die falsche Wertschätzung begreiflich zu machen, die sie in ihrer Vermaterialisierung Werken von geringer Verdienstlichkeit beimessen.

Wie gerne würden die Vermaterialisierten ihr Schicksal verändern! Wie sehr verlangen sie danach, dass alles nach ihren Vorstellungen und ihrem Willen abläuft. (258, 48-50)

Ich habe Größe in den Menschen gelegt, aber nicht die, die er auf Erden erstrebt. Die Größe, von der Ich spreche, ist Aufopferung, Liebe, Demut, Barmherzigkeit. Der Mensch flieht beständig diese Tugenden, womit er sich von seiner wahren Größe und der Würde abwendet, die der Vater ihm als seinem Kinde verliehen hat.

Ihr flieht die Demut, weil ihr glaubt, dass sie Armseligkeit bedeutet. Ihr flieht die Prüfungen, weil euch das Elend Furcht einjagt, ohne zu begreifen, dass sie euren Geist befreien. Ihr flieht auch das Geistige, weil ihr meint, dass es Zeitverschwendung sei, euch in dies Wissen zu vertiefen, wobei ihr nicht begreift, dass ihr ein höheres Licht als jede menschliche Wissenschaft verachtet. (80, 37-38)

Die Menschen werden viele Wunder der Natur erforschen können, aber solange sie es nicht auf dem Pfade der göttlichen Liebe tun, werden sie nicht die wahre Weisheit erreichen, die im unsterblichen Leben des Geistes enthalten ist. (139, 70)

Lernt, Mich zu lieben, erkennt, wie meine Liebe euch trotz eurer Verstöße und Sünden überallhin folgt, ohne dass ihr euch ihrem Einfluss entziehen oder ihr ausweichen könnt. Erkennt: Je schwerer eure Verfehlungen sind, desto größer ist mein Erbarmen mit euch. (297, 59)

Ihr habt Regierende, in deren Herzen nicht die Gerechtigkeit und Hochherzigkeit vorhanden ist, um ihr Volk zu regieren, weil sie hinter dem armseligen Ziel nach Macht und Reichtum her sind — Menschen, die von sich behaupten, dass sie meine Repräsentanten sind, und die nicht einmal die Liebe zu ihren Nächsten kennen — Ärzte, die das Wesentliche ihrer Mission nicht kennen, welches die Barmherzigkeit ist — und Richter, die Gerechtigkeit mit Rache verwechseln und das Gesetz zu verderblichen Zwecken missbrauchen.

Ebenso könnt ihr Diener Gottes finden, die es nicht sind, weil sie dafür nicht gesandt wurden — Menschen, die Völker führen und die nicht einmal fähig sind, ihre eigenen Schritte zu lenken — Lehrer, denen die Gabe zu lehren fehlt und die, statt Licht zu verbreiten, den Verstand verwirren — Ärzte, in deren Herz kein Gefühl des Mitleids geschlagen hat angesichts des fremden Schmerzes und die nicht wissen, dass der, welcher diese Gabe wahrhaft besitzt, ein Apostel Christi ist.

Es gibt auch solche, die Aufgaben an sich gerissen haben, die ihnen nicht zustehen, und die mit ihren Irrtümern Beweise dafür geben, dass ihnen absolut die erforderlichen Fähigkeiten fehlen, um die Aufgabe durchzuführen, die sie von sich aus übernommen haben. (105; 16, 19, 18)

Seht euch diese Welt an — stolz, herausfordernd und eingebildet auf alle Menschenwerke, mit denen sie die Generationen dieses Jahrhunderts in Erstaunen setzen. In ihrer Mehrheit glauben sie nicht an das Geistige, noch lieben sie es. Daher beten sie nicht, noch befolgen sie mein Gesetz. Dennoch sind sie zufrieden und stolz darauf, eine von Wunderwerken erfüllte Welt vorweisen zu können, die sie mit Hilfe ihrer Wissenschaft geschaffen haben.

Schon bald werdet ihr erfahren, dass ihr ohne Gott nichts seid, dass ihr nur von Mir die Kraft, das Leben und die Intelligenz empfangen könnt, um zwischen dem Geist und dem menschlichen Teil des Menschen ein harmonisches Dasein zu schaffen. (282; 9, 11)

Nein, Menschheit, solange es nicht der Geist ist, der jene Beweise von Reife, Aufwärtsentwicklung, Vervollkommnung und Fortschritt auf den verschiedenen Gebieten eures Lebens gibt, werdet ihr Mir zwangsläufig menschliche Werke präsentieren, die nur dem Anschein nach groß sind, aber aufgrund des Mangels an Liebe ohne moralischen Gehalt und nicht von Dauer sind. (325, 63)

Die Liebe zur Welt, die Habgier nach Irdischem, das Verlangen des Fleisches, das Vergnügen an allen niederen Begierden, die Selbstsucht, die Eigenliebe und der Hochmut waren die Kraft, mit der ihr ein Leben gemäß eurer Intelligenz und eurem menschlichen Willen geschaffen habt, dessen Früchte Ich euch ernten ließ, damit eure Erfahrung vollkommen werde. Doch wenn dies Zeitalter, das nun zu Ende geht, in der Geschichte der Menschheit durch seinen Materialismus gekennzeichnet sein wird — wahrlich, Ich sage euch, die neue Zeit wird sich durch ihre Spiritualität auszeichnen. Denn in ihr werden das Gewissen und der Wille des Geistes auf Erden eine Welt von Wesen aufrichten, die durch die Liebe hochherzig sind — ein Leben, in dem man den Geist des Vaters im Geiste der Kinder vibrieren fühlt, weil dann alle Gaben und Fähigkeiten, die heute in eurem Wesen verborgen leben, als Betätigungsfeld die Unendlichkeit haben werden. (305, 42)

Wahrlich, Ich sage euch, mit den Mächtigen von heute wird es zu Ende gehen, um denen Platz zu machen, die aufgrund der Liebe und Barmherzigkeit zu ihren Nächsten groß und stark, mächtig und weise sein werden. (128, 50)

Jene Menschen, die derzeit nur ehrgeiziges Streben nach Macht und irdischen Herrlichkeiten nähren, wissen, dass ihr mächtigster Gegner die Spiritualität ist, deshalb bekämpfen sie sie. Und da sie den Kampf, der bereits näherrückt — die Schlacht des Geistes gegen das Böse — vorausfühlen, fürchten sie, ihre Besitztümer zu verlieren, und widersetzen sich daher dem Lichte, das sie in Form von Inspiration fortwährend überrascht. (321, 12)

Wie bedürftig kommen jene, die groß und mächtig auf Erden waren, bei meiner Himmelstür an, weil sie die geistigen Schätze und den Weg zum ewigen Leben vergaßen! Während die Wahrheit meines Reiches den Demütigen offenbart ist, ist sie den Gelehrten und Gebildeten verborgen, weil sie mit der geistigen Weisheit dasselbe machen würden, was sie mit der irdischen Wissenschaft getan haben: Sie würden in diesem Lichte Throne für ihre Eitelkeit und Waffen für ihre Streitigkeiten suchen. (238, 68)

Seht euch die Menschen an, die die Völker führen, Doktrinen schaffen und sie den Menschen aufzwingen. Jeder verkündet die Überlegenheit seiner Doktrin, doch Ich frage euch: Was ist die Frucht all dessen gewesen? Die Kriege mit ihrem Gefolge von Verelendung, Leiden, Zerstörung und Tod. Dies ist die Ernte gewesen, die die Vertreter solcher Theorien hier auf Erden geerntet haben. (106, 11)

Nicht alle Menschen stehen auf derselben Höhe des Verständnisses. Während die einen auf Schritt und Tritt Wunder entdecken, betrachten andere alles als unvollkommen. Während die einen vom Frieden träumen als dem Gipfel der Vergeistigung und der Moral der Welt, verkünden andere, dass es die Kriege sind, die die Entwicklung der Menschheit vorantreiben.

Dazu sage Ich euch: Die Kriege sind nicht notwendig für die Entwicklung der Welt. Wenn die Menschen sie für ihre ehrgeizigen und egoistischen Ziele benützen, dann aufgrund der Vermaterialisierung, in der sich jene befinden, die sie begünstigen. Unter diesen glauben manche nur an das Dasein auf dieser Welt, da sie das Geistige Leben nicht kennen oder es leugnen; doch bei den Menschen werden sie für Gelehrte gehalten. Daher ist es notwendig, dass alle diese Offenbarung kennenlernen. (227, 69-70)

Es ist Zeit, dass den Herzen der Menschen Liebe, Vergebung und Demut entspringen, als wahre Waffen, die sich dem Hass und dem Hochmut entgegenstellen. Solange Hass auf Hass und Hochmut auf Hochmut stößt, werden sich die Völker vernichten, und wird es in den Herzen keinen Frieden geben. (39, 29)

Wann werdet ihr den Frieden des Geistes erlangen, wenn ihr nicht einmal den Frieden des Herzens erlangt habt? — Ich sage euch, solange nicht die letzte brudermörderische Waffe zerstört ist, wird es keinen Frieden unter den Menschen geben. Brudermörderische Waffen sind all jene, mit denen die Menschen einander das Leben nehmen, die Moral zerstören, sich der Freiheit, der Gesundheit, der Gelassenheit berauben oder den Glauben vernichten. (119, 53)

Wie ist es möglich, dass die Völker, die sich Christen nennen, sich durch den Krieg vernichten und sogar beten, bevor sie hingehen, um ihre Brüder zu töten, und Mich bitten, dass Ich ihnen den Sieg über ihre Feinde gebe? Kann mein Same dort existieren, wo statt Liebe der Hass und statt Vergebung die Rache herrscht? (67, 28)

Ich biete der Welt den Frieden an, aber der Stolz der groß gewordenen Nationen mit ihrer falschen Macht und ihrem falschen Glanz weist jeden Ruf des Gewissens zurück und lässt sich nur von seinen ehrgeizigen Zielen und seinen Hassgefühlen fortreißen.

Die Männer der Macht haben vergessen, dass es einen Eigentümer über alles Leben gibt; doch sie nehmen das Leben ihrer Nächsten, als ob es ihnen gehöre. Die Menschenmassen rufen nach Brot, Gerechtigkeit, Heim, Kleidung. Die Gerechtigkeit werde Ich schaffen, nicht die Menschen noch ihre Lehren. (151; 70, 72)

Es wäre an der Zeit, dass auf der Erde keine Reiche oder starken Völker mehr existierten, die die Schwachen unterdrücken, und dennoch gibt es sie als einen Beweis dafür, dass im Menschen immer noch die primitiven Tendenzen überwiegen, den Schwachen durch Machtmissbrauch zu berauben und mit Gewalt zu erobern. (271, 58)

Wie weit sind die Menschen noch davon entfernt, den geistigen Frieden zu begreifen, der auf der Welt herrschen soll! Sie suchen ihn mittels Gewalt und Drohungen zu erzwingen und mit der Frucht ihrer Wissenschaft, mit der sie prahlen.

Ich will Gleichheit unter meinen Kindern, wie Ich sie schon in der "Zweiten Zeit" predigte. Aber nicht nur materiell, wie sie die Menschen auffassen. Ich inspiriere euch die Gleichheit aus Liebe, womit Ich euch begreiflich mache, dass ihr alle Geschwister, Kinder Gottes seid. (246; 61, 63)

Es herrscht große Ungleichheit; denn Ich sehe Herren, denen nur die Krone fehlt, um sich Könige nennen zu können, und Ich sehe Untergebene, die wahre Sklaven sind. Daraus ist ein Kampf entbrannt. Unter jenen auf der Welt reich gewordenen Herren gibt es viele, die sich Christen nennen, doch Ich sage euch, dass sie kaum meinen Namen kennen.

Jene, die in den Mitmenschen nicht ihren Nächsten sehen, die Reichtümer anhäufen und sich dessen bemächtigen, was anderen gehört, sind keine Christen, weil sie kein Mitgefühl kennen. (222, 44 45)

Ihr armen Völker der Erde — die einen versklavt, andere unterdrückt und die übrigen von ihren eigenen Führern und Repräsentanten ausgebeutet!

Euer Herz liebt jene nicht mehr, die euch auf Erden regieren, weil euer Vertrauen enttäuscht worden ist. Ihr habt kein Vertrauen mehr in die Gerechtigkeit oder Großmütigkeit eurer Richter, ihr glaubt nicht mehr an Versprechungen, an Worte oder lächelnde Gesichter. Ihr habt erlebt, dass die Heuchelei sich der Herzen bemächtigte und auf Erden ihr Reich der Lügen, Falschheiten und Betrügereien errichtet hat.

Ich sehe, dass ihr einander das Brot entreißt, dass die nach Macht Strebenden nicht ertragen können, dass die anderen etwas besitzen, weil sie alles für sich möchten; dass die Starken sich des Brotes der Schwachen bemächtigen und diese sich damit begnügen müssen, die Mächtigen essen und genießen zu sehen.

Ja, Ich weiß schon, dass ihr Mir sagen werdet, dass ihr viele Fortschritte erreicht hättet — Ich weiß, dass ihr Mich auf eure Zivilisation und eure Wissenschaft verweisen werdet. Doch dann werde Ich euch sagen, dass dies alles nur die Maske der Heuchelei ist, hinter der ihr eure wahren Gefühle und eure noch immer primitiven Instinkte versteckt, weil ihr euch nicht im geringsten um die Entfaltung eures Geistes, um die Erfüllung meines Gesetzes bemüht habt.

Ich sage euch nicht, dass ihr nicht wissenschaftlich forschen sollt — nein, im Gegenteil: Sucht, forscht, wachset und mehret euch an Wissen und Intelligenz im materiellen Leben, aber seid barmherzig miteinander, achtet die geheiligten Rechte eurer Nächsten, begreift, dass es kein Gesetz gibt, das den Menschen dazu ermächtigt, über das Leben seiner Mitmenschen zu verfügen — kurzum, Menschen, tut etwas, um mein Höchstgebot des "Liebet einander" auf euer Leben anzuwenden, damit ihr dem moralischen und geistigen Stillstand entkommt, in den ihr geraten seid, und damit, wenn der Schleier der Lüge, der euer Gesicht bedeckte, abfällt, euer Licht durchdringt, die Aufrichtigkeit erstrahlt und in eurem Leben die Wahrhaftigkeit Einzug hält. Dann könnt ihr mit Recht sagen, dass ihr Fortschritte gemacht habt.

Werdet geistig stark in der Befolgung meiner Unterweisungen, damit eure Worte in Zukunft immer durch wirkliche Werke der Barmherzigkeit, Weisheit und Brüderlichkeit bestätigt werden. (325; 10-11, 14, 18-20)

Die augenscheinliche Wohltätigkeit kann euch auf Erden manche Befriedigungen verschaffen, die der Bewunderung entspringen, die ihr erregt, und der Schmeichelei, die ihr empfangt; aber das Scheinbare gelangt nicht in mein Reich, dorthin gelangt nur das Wahrhaftige. Dort werdet ihr alle hinkommen, ohne die geringste Befleckung oder Unlauterkeit verbergen zu können. Denn bevor ihr vor Gott erscheinen könnt, werdet ihr die Galamäntel, Kronen, Insignien, Titel und alles, was der Welt angehört, abgelegt haben, um vor dem höchsten Richter als einfache Geistwesen zu erscheinen, die vor dem Schöpfer Rechenschaft ablegen über die Aufgabe, die ihnen anvertraut wurde. (75, 24)

Selig sind, die zu Mir sagen, wenn sie bei Mir anlangen: "Herr, als Lohn für meine Werke erwarte ich nichts; mir genügt das Dasein und das Wissen, dass ich Dein Kind bin, und schon ist mein Geist von Glück erfüllt." (4, 81)

Hegt nicht selbstsüchtige Wünsche, indem ihr nur an eure Rettung und eure Belohnung denkt; denn eure Enttäuschung wird sehr schmerzlich sein, wenn ihr euch im Geistigen einfindet, weil ihr entdecken werdet, dass ihr euch in Wirklichkeit keinen Lohn erarbeitet habt. (75, 22)

Der Selbstgefällige, der Materialist, der Gleichgültige kann die Wahrheit nicht erkennen, solange er nicht die Mauern zerstört, innerhalb derer er lebt. Es ist notwendig, dass er seine Leidenschaften und Schwächen überwindet, um mein Licht von Angesicht zu schauen. (258, 47)

Der Materialismus stellt sich der Entwicklung des Geistes als ein ungeheures Hindernis in den Weg. Vor dieser Mauer ist die Menschheit stehengeblieben. (271, 37)

Anstatt das Elend, das sie überall umgibt, zu beseitigen, sind die Menschen heute darauf aus, den größten Vorteil für sich selbst daraus zu ziehen.

Sie haben die Zeit, die ihnen auf der Welt beschieden war, dazu verwendet und genutzt, möglichst viele Reichtümer und Vergnügungen zu haben — in dem Gedanken, dass, wenn es mit dem Körper zu Ende geht, für sie alles aus ist. Anstatt sich aufwärts zu entwickeln und sich als Kind Gottes zu betrachten, sinkt der Mensch in seinem unwissenden Hochmut auf die Stufe eines tieferstehenden Wesens, und wenn sein Gewissen von der Gottheit und vom Geistigen Leben zu ihm spricht, bemächtigt sich seiner die Furcht vor der Gerechtigkeit Gottes, und er zieht es vor, diese innere Stimme zum Schweigen zu bringen und keinen Gedanken an jene Warnungen zu "verschwenden". (207, 18)

Meine Lehre, die zu allen Zeiten die Erläuterung des Gesetzes ist, kommt zu euch als Weg zum Lichte, als sichere Bresche für den Geist. Dennoch haben die Menschen in Anwendung der ihnen geschenkten Willensfreiheit und im Verlangen, einem Weg für ihr Leben zu folgen, immer den leichten der Vermaterialisierung gewählt. Manche haben dabei die Rufe des Gewissens, die immer zum Geistigen hinlenken, ganz und gar überhört; und andere haben Kulte und Riten geschaffen, um zu glauben, dass sie mit festem Schritte auf dem geistigen Wege gehen, während sie in Wahrheit ebenso selbstsüchtig sind wie jene, die meinen Namen und mein Wort aus ihrem Leben verbannt haben. (213, 51)

Recht wenig ist es, was die Kirchen den Menschen über den Geist offenbart haben. Doch nun werden sie aus ihrer Lethargie erwachen, und jene werden gesegnet werden, die Bedenken und Befürchtungen überwinden und der Menschheit die Wahrheit enthüllen, die sie verheimlicht haben. Ich werde sie mit dem Lichte meiner Vergebung, meiner Gnade und meiner Weisheit erleuchten. (109, 15)

Die sich als Ausleger des Göttlichen Gesetzes fühlen, sagen euch, dass euch für eure Verderbtheit und Widerspenstigkeit Höllenqualen erwarten und dass, nur wenn ihr eure Reue bekundet, euer Fleisch kasteit und verwundet und Gott materielle Opfergaben darbringt, Er euch vergeben und euch in sein Reich bringen werde — wahrlich, Ich sage euch, sie sind im Irrtum. (24, 46)

Die Kirchen, die Wissenschaft und die Justiz der Menschen werden das Vordringen dessen zu verhindern suchen, was für sie ein fremder und schädlicher Einfluss ist. Doch es wird keine Macht geben, die das Erwachen und den Fortschritt des Geistes aufhalten kann.

Der Tag der Befreiung ist nahe. (114, 7-8)

Schlecht haben Mich auf Erden jene vertreten, die Mich zu kennen behaupten, und das ist der Grund dafür, dass viele Mir den Rücken gekehrt haben. (125, 22)

Gesegnet sei, wer die Wahrheit sucht, denn er ist ein nach Liebe, Licht und Güte Dürstender. Suchet, so werdet ihr finden, sucht die Wahrheit, und sie wird euch entgegenkommen. Denkt weiterhin nach, befragt auch fernerhin das Buch der Göttlichen Weisheit, und es wird euch antworten, denn niemals ist der Vater schweigsam oder gleichgültig geblieben gegenüber jenem, der Ihn inständig befragt.

Wie viele derer, die die Wahrheit in Büchern, bei den Gelehrten und in den verschiedenen Wissenschaften suchen, werden sie schließlich in sich selbst entdecken, da Ich in das Innerste eines jeden Menschen einen Samen der Ewigen Wahrheit gelegt habe. (262, 36-37)

Wenn Ich euch sage, dass meine Weisheit euer sein wird — glaubt ihr da, dass ein einziges Erdenleben ausreichen kann, um alles zu erfahren, was Ich euch zu offenbaren habe? Wenn Ich euch sage, dass ihr die menschliche Wissenschaft nicht erlangen könnt, ohne den weiten Entwicklungsweg zurückzulegen, so könnt ihr noch weniger die Erkenntnis des Geistigen erwerben ohne eine vollständige Entwicklung eures Geistes.

Ich stelle die Vergeistigung nicht in einen Gegensatz zur Wissenschaft, denn dieser Irrtum war jener der Menschen, niemals der meine. Im Gegenteil, Ich lehre euch, das Geistige mit dem Materiellen in Einklang zu bringen, das Menschliche mit dem Göttlichen, das Vergängliche mit dem Ewigen. Dennoch erkläre Ich euch, dass man, um auf den Pfaden des Lebens zu wandeln, zuvor den Weg kennen muss, den euch das Gewissen vorzeichnet, dessen Geistiges Gesetz dem Göttlichen Geiste entspringt. (79, 38 39)

Sowohl der Mensch, der das Licht des Wissens in der Natur sucht, als auch der, der meine Weisheit in den geistigen Offenbarungen sucht, muss den Weg, auf dem er all jene Wahrheiten finden wird, die er auf anderen Pfaden nicht entdecken kann, auf eigenen Füßen zurücklegen. Eben darum habe Ich euren Geist ausgesandt, ein Leben nach dem anderen hier auf Erden zu leben, damit er aufgrund seiner Entwicklung und seiner Erfahrung alles entdeckt, was in ihr ist und in dem, was ihn umgibt.

Wenn ihr wollt, so prüft meine Worte gründlich, doch studiert und beobachtet danach das Leben aus ihrer Sicht, damit ihr die Wahrheit feststellen könnt, die in allem, was Ich euch gesagt habe, enthalten ist. (105, 54-55)

So, wie euer Körper, um zu leben, nach Luft, Sonne, Wasser und Brot verlangt, ebenso benötigt auch der Geist das Lebensumfeld, das Licht und die Nahrung, die seinem Wesen entspricht. Wenn er sich der Freiheit beraubt sieht, sich im Verlangen nach ihrer Nahrung emporzuschwingen, wird er schwach, welkt er und wird stumpfsinnig; so wie wenn man ein Kind zwingen würde, immer in seiner Wiege zu bleiben und in seiner Kammer eingesperrt zu sein. Seine Glieder würden lahm werden, es würde bleich werden, seine Sinne würden abstumpfen und seine Fähigkeiten verkümmern.

Erkennt, dass auch der Geist ein Lahmer sein kann! Ich könnte euch sogar sagen, dass die Welt voll von geistigen Lahmen, Blinden, Tauben und Kranken ist! Der Geist, der eingesperrt lebt und ohne Freiheit zur Entfaltung ist, ist ein Wesen, das nicht wächst — weder an Weisheit noch an Kraft, noch an Tugend. (258, 62-63)

Wahrlich, Ich sage euch, was euch emporheben kann, ist die Liebe, weil ihr Weisheit, Gefühl und Erhebung innewohnt. Die Liebe ist eine Zusammenfassung aller Eigenschaften der Göttlichkeit, und Gott hat diese Flamme in jedem geistigen Geschöpf entzündet.

Wie viele Lektionen habe Ich euch gegeben, damit ihr lernt, zu lieben! Wie viele Gelegenheiten, Leben und Reinkarnationen hat euch die Göttliche Barmherzigkeit zugeteilt! Die Lektion wurde wiederholt, sooft es nötig war, bis sie gelernt war. Einmal erfüllt, gibt es keinen Grund zur Wiederholung, denn sie kann auch nicht mehr vergessen werden. (263, 43-44)

Ich sage euch, dass es besser für euch ist, voller Ungewissheiten und Verneinungen zu sein, als voll falscher Überzeugungen oder Lügen, die ihr für Wahrheiten haltet. Die ehrliche Verneinung, die dem Zweifel oder der Unwissenheit entspringt, schadet euch weniger als die unaufrichtige Zustimmung zu etwas Falschem. Der ehrliche Zweifel, der nach Verständnis hungert, ist besser als der feste Glaube an irgendeinen Mythos. Die verzweifelte Ungewissheit, die schreiend nach Licht verlangt, ist besser als die fanatische oder abgöttische Sicherheit. (248, 12)

Wie einleuchtend und schlicht ist die Wahrheit! Wie klar und einfach die Spiritualität! Und doch — wie schwer ist sie für den zu begreifen, der hartnäckig im Dunkel seines Fanatismus und seiner Traditionen verharrt. Sein Verstand kann nicht begreifen, dass es etwas mehr gibt als das, was er versteht; sein Herz sträubt sich, das zu verwerfen, was für ihn sein Gott und sein Gesetz war: die Tradition und der Ritus. (318, 48)

Wie fern der Wirklichkeit befinden sich derzeit Millionen von Wesen, die nur für ihre materielle Gegenwart leben! Wie könnten sie ihre Augen für die Wirklichkeit öffnen? Nur, indem sie auf die Stimme des Gewissens lauschen — jene Stimme, welche Sammlung, Besinnung und Gebet benötigt, um gehört zu werden. (169, 16)

Immer, wenn ihr wissen wollt, ob der Weg, dem ihr folgt, jener der Aufwärtsentwicklung ist, sollt ihr das Gewissen befragen, und wenn Frieden in ihm ist und in eurem Herzen Nächstenliebe und guter Wille gegenüber euren Mitmenschen zuhause ist, werdet ihr sicher sein, dass euer Licht noch immer scheint und euer Wort tröstet und heilt. (73, 45)

Für Mich ist es ebenso verdienstvoll, wenn ein mit der Spur schwerster Verfehlungen beflecktes Wesen, von einem hohen Ideal inspiriert sich läutert, wie wenn ein Wesen, das standhaft rein geblieben ist, bis zuletzt darum ringt, sich nicht zu beflecken, weil es von Anbeginn das Licht liebte.

Wie ferne der Wahrheit wandeln jene, die meinen, dass die verwirrten Geister eine andere Beschaffenheit haben als die Geister des Lichtes! (295, 15-16)

Die Rechtsprechung der Menschen vergibt nicht, erlöst nicht, liebt nicht. Die meine liebt, vergibt, erlöst, erweckt zu neuem Leben, erhebt und erleuchtet; und gerade jene, die für die Menschheit so viel Schmerz verursacht haben, werde Ich erlösen und retten, indem Ich sie durch ihre große Sühne gehen lasse, welche der Schmelztiegel sein wird, in dem sie geläutert und völlig wach werden für die Stimme ihres Gewissens, um bis auf den tiefsten Grund ihrer Werke schauen zu können. Ich werde sie den gleichen Weg zurücklegen lassen, den sie ihre Opfer, ihre Völker gehen ließen. Aber schließlich werden sie die geistige Reinheit erreichen, um zur Erde zurückkehren zu können, um alles Zerstörte wiederaufzubauen, um alles Zugrundegerichtete wiederherzustellen. (309, 18)

Wer von diesem inneren Lichte erleuchtet lebt, wird sich niemals ausgestoßen, verlassen, schwach oder verloren fühlen — für so arm die Welt ihn auch hält. Sein Glaube an den Vater, an das Leben, an seine Bestimmung und auch an sich selbst wird ihn im Lebenskampfe niemals untergehen lassen, und er wird außerdem immer fähig sein, große und staunenswerte Werke zu vollbringen. (136, 5)

Ich nenne euch nun den Beweis dafür, dass wahrer Glaube vorhanden ist:

Wenn das Herz in der Stunde der Prüfung nicht verzagt; wenn in den kritischsten Augenblicken Friede den Geist durchdringt. (237, 69 70)

Wenn das Herz guten Glauben birgt und der Verstand frei von Vorurteilen und unklaren Vorstellungen ist, weiß man das Leben besser zu schätzen, und die Wahrheit wird mit größerer Klarheit erkannt. Wenn man hingegen im Herzen Zweifel oder Eitelkeit birgt und Irrtümer im Verstande, erscheint alles unklar, und selbst das Licht erscheint als Finsternis.

Sucht die Wahrheit, sie ist das Leben, aber sucht sie mit Liebe, mit Demut, mit Beharrlichkeit und mit Glauben. (88, 5-6)

Christus, der Gesalbte, zeigte euch den Weg mit den Worten: "Liebet einander." Könnt ihr euch die Tragweite dieses erhabenen Gebotes vorstellen? Das ganze Leben der Menschen würde verwandelt werden, wenn ihr nach dieser Lehre leben würdet. Nur die Liebe wird euch die Wahrheiten der göttlichen Geheimnisse offenbaren können, weil sie der Ursprung eures Lebens und alles Geschaffenen ist. (136, 41)

Die Demut ist das Licht des Geistes, und im Gegensatz dazu ist das Fehlen derselben Finsternis in ihr. Die Eitelkeit ist die Frucht der Unwissenheit. Wer groß ist durch Wissen und angesehen aufgrund von Tugend, besitzt die wahre Bescheidenheit und geistige Demut. (101, 61)

Wenn die Menschen einsehen würden, dass die Erde für alle geschaffen worden ist, und wenn sie die materiellen und geistigen Schätze, mit denen ihr Dasein übersät ist, in gerechter Weise mit ihren Mitmenschen zu teilen verstünden — wahrlich, Ich sage euch, schon hier auf dieser Erde würdet ihr den Frieden des Geistigen Reiches zu fühlen beginnen. (12, 71)

Wenn der Mensch hinsichtlich des höheren Lebens, das über ihm existiert und vibriert, bewusst leben würde und wenn er seinen Geist zu befragen verstünde — wie viele Unannehmlichkeiten würde er sich ersparen, vor wie vielen Abgründen würde er sich retten. Aber sein Leben lang fragt er jene um Rat, die keine Lösung für seine Zweifel und seine Ungewissheiten haben: die Wissenschaftler, die in die materielle Natur eingedrungen sind, die jedoch das spirituelle Leben nicht kennen, weil der Geist in ihnen in Lethargie verfallen ist. (278, 4)

Wissen bedeutet, meine Gegenwart zu fühlen. Wissen bedeutet, sich von meinem Lichte leiten zu lassen und meinen Willen zu tun. Wissen ist, das Gesetz zu verstehen, Wissen ist, zu lieben. (282, 22)

Heute ist eure geistige Unwissenheit so groß, dass ihr, wenn ihr an die denkt, die ins Jenseits hingeschieden sind, sagt: "Der Arme, er starb und musste alles zurücklassen und ist für immer gegangen."

Wenn ihr wüsstet, mit welchem Mitleid jene Wesen euch von der Geistigen Welt aus betrachten, wenn sie euch so sprechen hören. Mitleid ist es, was sie für euch fühlen angesichts eurer Unwissenheit! Denn wenn ihr sie sehen könntet, sei es auch nur für einen Augenblick, wäret ihr sprachlos und überwältigt angesichts der Wahrheit! (272, 46-47)

Ich lehrte euch, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem "Kaiser", was des "Kaisers" ist; doch für die Menschen von heute gibt es nur den "Kaiser", und ihrem Herrn haben sie nichts darzubringen. Wenn ihr wenigstens der Welt nur das Notwendige zuteil werden ließet, so wären eure Leiden geringer. Aber der "Kaiser", den ihr euer Tun und Lassen bestimmen lasst, hat euch widersinnige Gesetze diktiert, hat euch zu Sklaven gemacht und nimmt euch das Leben, ohne euch irgend etwas dafür zu geben. (155, 15)

Wenn die Menschen unter Lachen, Vergnügungen und Eitelkeiten Mich vergessen und Mich sogar leugnen, warum verzagen und zittern sie, wenn sie die Ernte der Tränen einholen, die ihren Geist und ihren Körper quält? Dann lästern sie, sagen, dass es keinen Gott gibt. (17, 37)

Euer Materialismus hat das Eden, das Ich dem Menschen anvertraute, in eine Hölle verwandelt. (272, 29)

Ihr habt das Gesetz vergessen und habt gewartet, bis euch die Naturgewalten an meine Gerechtigkeit erinnerten: Orkane, Wasserläufe, die über die Ufer treten, Erdbeben, Dürren, Überschwemmungen sind Rufe, die euch wachrütteln und zu euch von meiner Gerechtigkeit sprechen. (69, 54)

Wer sagt, dass die Wege des Herrn voller Dornen sind, weiß nicht, was er sagt, denn Ich habe für keines meiner Kinder den Schmerz geschaffen; doch die, welche sich vom Pfade des Lichts und des Friedens entfernt haben, werden bei der Rückkehr zu ihm die Folgen ihrer Schuld erleiden müssen. (17, 41)

Wahrlich, ich sage euch, es gibt keine Macht, die ihr meiner Liebe entgegenstellen könnt. Die Feinde erweisen sich als armselig, die gegnerischen Kräfte sind schwach, die Waffen, die gegen die Wahrheit und die Gerechtigkeit zu kämpfen versuchten, sind immer zerbrechlich gewesen. (179, 12)

Doch in dieser Zeit ist diese Offenbarung zu eurem Geist gelangt, während er sich auf einer höheren Entwicklungsstufe befand, und bald wird er gerechterweise als eines der gerechtesten und liebevollsten Gesetze des Schöpfers angenommen werden. Verwerft die Vorstellung, die ihr vom "Tage des Gerichts" hattet; denn es ist nicht einer eurer Tage, weil es ein Zeitabschnitt ist, und das "Ende der Welt" ist nicht das des Planeten, auf dem ihr lebt, sondern das Ende des selbstsüchtigen Lebens, das ihr auf ihm geschaffen habt. (76, 43)

Seht, wie der Mensch vor und über allem steht, was ihn umgibt; dass er das einzige Wesen ist, das mit Willensfreiheit und Gewissen ausgestattet ist. Von dieser Willensfreiheit haben alle Verirrungen, Stürze und Sünden der Menschen ihren Ausgang genommen. Aber es sind vergängliche Verfehlungen vor der Gerechtigkeit und der Ewigkeit des Schöpfers. Denn hernach wird sich das Gewissen gegenüber den Schwächen des Körpers und der Verführbarkeit des Geistes durchsetzen. Damit wird der Sieg des Lichtes kommen, welcher Wissen über die Finsternis ist, die Unwissenheit bedeutet. Es wird der Sieg des Guten, welches Liebe, Gerechtigkeit und Harmonie ist, über das Böse sein, welches Selbstsucht, Zügellosigkeit, Ungerechtigkeit ist. (295, 49)

Wahrlich, Ich sage euch, selbst jene Wesen, die ihr Versucher oder Dämonen nennt, sind nur verwirrte oder unvollkommene Wesen, derer sich der Vater weise bedient, um seine hohen Ratschlüsse und Pläne durchzuführen. Aber diese Wesen, deren Geist heute von Finsternis umfangen ist und von denen viele einen schlechten Gebrauch der Fähigkeiten gemacht haben, die Ich ihnen gewährt habe, werden — wenn die Zeit dazu für sie gekommen ist — von Mir gerettet werden. (302, 31)

Zwar beflecken viele ihren Geist; doch verurteilt sie nicht, denn sie wissen nicht, was sie tun. Auch sie werde Ich retten, ungeachtet dessen, dass sie Mich derzeit vergessen haben, oder Mich durch die falschen Götter ersetzt haben, die sie auf der Welt schufen. Auch sie werde Ich in mein Reich bringen, selbst wenn sie jetzt — weil sie den falschen Propheten folgen — den gütigen Christus vergessen haben, welcher für sie sein Leben hingab, um sie seine Lehre der Liebe zu lehren.

Für den Vater ist niemand "böse", niemand kann es sein, da sein Ursprung in Mir ist. Verirrte, Blinde, Gewalttätige, Rebellen — so sind viele meiner Kinder aufgrund ihres freien Willens geworden, mit dem sie ausgestattet wurden. Doch in allen wird es licht werden, und meine Barmherzigkeit wird sie auf den Weg zu ihrer Erlösung führen. (54, 45-46)

Wie könnte für Mich ein Geist unwiederbringlich verlorengehen, wo er doch einen Funken meines Lichtes in sich trägt, welcher niemals erlischt, und Ich auf allen Wegen bei ihm bin? Solange auch ihre Widersetzlichkeit andauern oder ihre Verwirrung anhalten mag — niemals werden diese dunklen Kräfte meiner Ewigkeit standhalten. (255, 60)

Ich werde nicht zulassen, dass ein einziges meiner Kinder sich verirrt oder gar verlorengeht. Die Schmarotzerpflanzen verwandle Ich in fruchtbringende, denn alle Geschöpfe wurden ins Dasein gerufen, um ein Ziel der Vollkommenheit zu erreichen.

Ich will, dass ihr euch mit Mir an meinem Werke erfreut. Schon früher habe Ich euch an meinen Eigenschaften teilhaben lassen, weil ihr ein Teil von Mir seid. Da alles Mir gehört, mache Ich auch euch zu Eigentümern meines Werkes. (9, 17-18)

Solange der Mensch sich weigert, auf der Stufenleiter der Vergeistigung emporzusteigen, wird er der wahren Herrlichkeit nicht näherkommen können, die ihm hier im Schoße seines Vaters das höchste Glück bescheren wird, ein Kind Gottes zu sein — ein würdiges Kind meines Geistes, aufgrund seiner Liebe, seiner Erhebung und seines Wissens. (331, 29)

Ich will euch nicht als Angeklagte vor Mir sehen, will euch immer als meine Kinder betrachten, für die meine Vaterliebe immer zur Hilfe bereit ist. Ich habe euch zum Ruhme meines Geistes geschaffen, und damit ihr in Mir glücklich seid. (127, 41)

Heute kündige Ich euch an, dass Ich für euren Geist wunderbare Regionen, Aufenthaltsorte, geistige Heimstätten reserviert habe, wo ihr die wahre Freiheit finden könnt, um zu lieben, das Gute zu tun und mein Licht zu verbreiten. Könnt ihr daran zweifeln, nachdem Ich euch meine früheren Verheißungen erfüllt habe? (138, 11)

Die Zeit wird kommen, in der die Grenzen dieser Welt durch die Liebe aufgehoben werden und in der die Welten einander durch die Vergeistigung näherkommen. (213, 61)






Nach oben



Kapitel 7
Erdenleben, Tod, Sterben, Jenseits

Falsch ist die Vorstellung, die ihr von dem habt, was das Leben auf der Erde bedeutet, von dem, was der Geist ist, und von dem, was die Geistige Welt ist. Die Mehrheit der Gläubigen meint, dass, wenn sie mit einer gewissen Rechtschaffenheit leben oder wenn sie im letzten Augenblicke ihres Lebens die begangenen Verfehlungen bereuen, der Himmel für ihren Geist sicher ist. Doch diese falsche Vorstellung, die dem Menschen sehr gefällt, ist der Grund dafür, dass er das Gesetz während seines ganzen Lebens nicht beharrlich erfüllt und so bewirkt, dass sein Geist, wenn er diese Welt verlässt und in die Geistige Welt gelangt, feststellen muss, dass er an einen Ort gekommen ist, an dem er nicht die Wunder schaut, die er sich vorgestellt hatte, noch die höchste Glückseligkeit fühlt, auf die er ein Anrecht zu haben glaubte.

Wisst ihr, was jenen Wesen widerfährt, die sicher waren, in den Himmel zu kommen, und die statt dessen nur Verwirrendes vorfanden? Da sie nicht länger auf der Erde zuhause waren, weil ihnen der Stützpunkt ihrer körperlichen Hülle fehlte, und sie sich auch nicht zu jenen Höhen erheben konnten, in denen sich die Sphären des geistigen Lichtes befinden, schufen sie für sich — ohne sich dessen bewusst zu sein — eine Welt, die weder menschlich noch zutiefst geistig ist. Dann beginnt sich der Geist zu fragen: Ist das der Himmel? Ist das die Heimstatt, die Gott den Geistwesen bestimmt hat, nachdem sie so lange auf Erden gewandert sind?

Nein — sagen andere — dies kann nicht der "Schoß des Herrn" sein, wo nur Licht, Liebe und Reinheit existieren kann.

Allmählich, durch Nachdenken und Schmerz, gelangt der Geist zum Begreifen. Er versteht die göttliche Gerechtigkeit, und, vom Lichte seines Gewissens erleuchtet, beurteilt er seine vergangenen Werke und entdeckt dabei, dass sie armselig und unvollkommen waren, dass sie nicht wert waren, das zu verdienen, was er geglaubt hatte. Danach, aufgrund dieser Selbstbetrachtung, zeigt sich die Demut und entsteht das Verlangen, auf jene Wege zurückzukehren, die er hinter sich hatte, um die Schandflecken auszulöschen, die Fehler wiedergutzumachen und vor seinem Vater wirklich Verdienstvolles zu tun.

Es ist notwendig, die Menschheit über diese Geheimnisse aufzuklären, damit sie begreift, dass das Leben in der Materie eine Gelegenheit dafür ist, dass der Mensch für seinen Geist Verdienste erwirbt — Verdienste, die ihn erheben werden, bis er in einer Sphäre höherer Vergeistigung zu leben verdient, wo er aufs neue verdienstvoll handeln muss, um nicht zurückzubleiben und um weiter von Stufe zu Stufe aufzusteigen; denn "im Hause des Vaters gibt es viele Wohnungen."

Diese Verdienste werdet ihr durch die Liebe erwerben, wie es euch das ewige Gesetz des Vaters gelehrt hat. Und so wird euer Geist auf der Stufenleiter zur Vollkommenheit Stufe um Stufe fortschreiten und dabei den schmalen Weg kennenlernen, der zum Himmelreich führt — zum wahren Himmel, welcher die Vollkommenheit des Geistes ist. (184, 40-45)

Eine große geistige Unterweisung ist nötig, damit der Mensch in Einklang mit der Stimme seines Gewissens lebt. Denn obwohl alles von göttlicher Liebe durchdrungen ist, weise geschaffen zum Wohle und zur Beglückung des Menschen, bedeutet die Materie, die ihn auf der Welt umgibt, eine Prüfung für den Geist von dem Augenblick an, da er eine Welt bewohnt, der er nicht angehört, und mit einem Körper vereinigt, dessen Natur anders ist als die seine.

Darin könnt ihr den Grund dafür sehen, weshalb der Geist seine Vergangenheit vergisst. Von dem Augenblick an, in dem er in ein unbewusstes Geschöpf, das eben geboren wurde, inkarniert und mit ihm verschmilzt, beginnt er ein Leben, das mit jenem Körper eng verbunden ist. Vom Geiste bleiben nur zwei Eigenschaften gegenwärtig: das Gewissen und die Intuition; aber die Persönlichkeit, die vollbrachten Werke und die Vergangenheit bleiben eine Zeitlang verborgen. So ist es vom Vater vorgesehen. (257, 18-19)

Ihr könnt an allem zweifeln, was Ich euch sage, doch wahrlich, jene Geisterwelt war wirklich eure Heimat, solange ihr Geistwesen wart. Ihr wart Bewohner jener Heimstatt, in der ihr kein Leid kanntet, in der ihr die Herrlichkeit des Vaters in eurem Wesen fühltet, da in ihm kein Makel ist. Doch ihr hattet keine Verdienste, und so war es nötig, dass ihr jenen Himmel verlassen und zur Welt herabkommen musstet, damit euer Geist durch seine Anstrengung jenes Reich zurückgewinnen würde. Doch ihr seid immer mehr moralisch gesunken, bis ihr euch dem Göttlichen und Geistigen, eurem Ursprung, sehr ferne fühltet. (114, 36)

Dies ist die Zeit, in der die Menschen für die Schönheiten des Geistes erwachen, in der sie sich für das Ewige interessieren und sich fragen: "Wie wird das Leben sein, das uns nach dem Tode erwartet?" Wer hat sich nicht schon gefragt — wie ungläubig er auch sei — ob in ihm nicht etwas existiert, das die Körpermaterie überlebt? Wahrlich, Ich sage euch, es gibt niemanden, der jenes Mysterium nicht ahnt und der nicht einen Augenblick über das Unergründliche nachgedacht hätte. Die einen stellen Fragen hinsichtlich des Geheimnisses des Geistigen Lebens, das ferne zu sein scheint und das doch in Wirklichkeit direkt vor euren Augen ist; andere werden davon verwirrt, und wieder andere leugnen es. Die einen reden, weil sie alles zu wissen glauben, andere schweigen und warten ab; doch wie wenige sind derer, die wirklich etwas vom Jenseits wissen. (107, 1)

Meine Lehre ist nicht nur dafür da, um euch Kraft und Zuversicht während eures Lebensweges auf Erden zu geben; sie soll euch lehren, wie man diese Welt verlässt, die Schwellen des Jenseits überschreitet und die ewige Heimat betritt.

Alle Konfessionen stärken den Geist auf seinem Gang durch diese Welt; aber wie wenig offenbaren sie ihm und bereiten ihn für die große Reise ins Jenseits vor. Das ist der Grund, weshalb viele den Tod als ein Ende betrachten, ohne zu wissen, dass man von da an den unendlichen Horizont des wahren Lebens erblickt. (261, 52-53)

Der Tod ist wie ein kurzer Schlaf, nach welchem der Geist unter der Liebkosung meines Lichtes mit erneuerten Kräften erwachen wird wie zu einem neuen Tage, der für ihn beginnt.

Der Tod ist der Schlüssel, der euch die Tore des Gefängnisses öffnet, in dem ihr euch befandet, solange ihr an die Körpermaterie gebunden wart, und er ist zugleich der Schlüssel, der euch die Pforten zur Ewigkeit öffnet.

Dieser Planet, der durch die menschlichen Unvollkommenheiten in ein Sühnetal verwandelt wurde, war für den Geist Gefangenschaft und Verbannung.

Wahrlich, Ich sage euch, das Leben auf Erden ist eine weitere Stufe auf der Leiter des Lebens. Warum fasst ihr es nicht so auf, damit ihr alle seine Lektionen nutzt? Der Grund, warum viele ein ums andere Mal zu ihm zurückkehren müssen, ist der: Weil sie es nicht verstanden und sie aus ihrem vorhergehenden Leben keinen Nutzen zogen. (167, 23-26)

Der "Tod" ist nur ein Sinnbild, der "Tod" existiert nur für jene, die die Wahrheit noch nicht zu erkennen vermögen. Für sie ist der "Tod" weiterhin ein Schreckensbild, hinter dem das Unfassbare oder das Nichts ist. Euch sage Ich: Macht eure Augen auf und begreift, dass auch ihr nicht sterben werdet. Ihr werdet euch vom Körper trennen, doch dies bedeutet nicht, dass ihr sterben werdet. Ihr habt, wie euer Meister, ewiges Leben. (213, 5)

Ihr müsst begreifen, dass ihr — mit Geist begabt — in der Schöpfung das geliebteste Werk des Vaters darstellt, weil Er in euch geistige Essenz, geistige Eigenschaften und Unsterblichkeit hineinlegte.

Für den Geist gibt es keinen Tod — einen Tod, wie ihr ihn auffasst, das heißt das Aufhören zu existieren. Der Tod des Körpers kann nicht der Tod oder das Ende für den Geist sein. Gerade dann öffnet er die Augen für ein höheres Leben, während ihre Körperhülle dieselben in Bezug auf die Welt für immer schließt. Es ist nur ein Augenblick des Überganges auf dem Wege, der zur Vollkommenheit führt. (146, 46-47)

Jetzt fragt euch der Meister: Wo sind eure Toten, und warum weint ihr über das Verschwinden der Wesen, die ihr liebt? Wahrlich, Ich sage euch, in meinen Augen ist niemand gestorben, denn allen habe Ich ewiges Leben gegeben. Sie alle leben; jene, die ihr für verloren hieltet, sind bei Mir. Dort, wo ihr den Tod zu erblicken vermeint, ist das Leben, wo ihr das Ende seht, ist der Anfang. Wo ihr meint, dass alles Mysterium und unergründliches Geheimnis sei, ist das Licht, strahlend wie eine immerwährende Morgenröte. Wo ihr glaubt, dass das Nichts sei, ist Alles, und wo ihr das große Schweigen vermutet, ist ein "Konzert". (164, 6)

Das Schwere ist nicht, dass der Mensch stirbt, sondern dass es seinem Geist beim Verlassen des Körpers an Licht mangelt und er die Wahrheit nicht schauen kann. Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern seine Umkehr. Doch wenn der Tod einmal notwendig wird — sei es, um einen Geist zu befreien oder um den Sturz eines Menschen ins Verderben aufzuhalten — dann durchschneidet meine Göttliche Gerechtigkeit den Lebensfaden jener menschlichen Existenz. (102, 50)

Scheidet von dieser Welt ohne Tränen, ohne im Herzen eurer Angehörigen Schmerz zurückzulassen. Löst euch, wenn der Augenblick gekommen ist, und lasst auf dem Antlitz eures Körpers ein Lächeln des Friedens zurück, das von der Befreiung eures Geistes spricht.

Begreift, dass für die Liebe, für die Pflicht, für die Gefühle, mit einem Wort: für den Geist der Tod nicht existiert. (70; 17, 19)

Lebt in meinem Gesetze, dann braucht ihr den Tod nicht zu fürchten. Doch ruft oder wünscht ihn nicht vor der Zeit. Lasst ihn kommen, denn er gehorcht immer meinen Befehlen. Sorgt dafür, dass er euch vorbereitet findet, dann werdet ihr in die Geistige Welt als Kinder des Lichtes eingehen. (56, 44)

Versucht nicht, den Tod zurückzuweisen, wenn er nach meinem Willen an euch herantritt, und verlangt auch nicht nach dem Wissenschaftler, damit er für euch das Wunder vollbringt, meinen Ratschlüssen zu widerstehen und euer Dasein zu verlängern, denn beide werdet ihr diesen Fehler bitter bereuen. Bereitet euch in diesem Leben vor, und ihr werdet keinen Grund haben, euren Eintritt ins Jenseits zu fürchten. (52, 57)

Ihr müsst wissen, dass der Geist vor seiner Erdeninkarnation eine gründliche Vorbereitung erhält, da er im Begriffe ist, einer langen und zuweilen harten Prüfung unterworfen zu werden. Aber dank jener Vorbereitung ist er nicht verstört, wenn er in dieses Leben eintritt. Er schließt seine Augen für die Vergangenheit, um sie für ein neues Dasein zu öffnen, und so passt er sich vom ersten Augenblicke der Welt an, auf die er gekommen ist. Wie anders ist die Art und Weise, in der sich euer Geist vor den Schwellen des Geistigen Lebens einstellt, sobald er seinen Körper und die Welt verlassen hat. Da ihm wirkliche Vorbereitung für die Rückkehr in seine Heimat nicht zuteil wurde, ist er verwirrt, beherrschen ihn noch die Gefühle des Materiekörpers, und er weiß nicht, was er tun, noch wohin er sich wenden soll.

Ein dichter Schleier hüllt sein Denkvermögen ein, während er das Licht zurückgewinnt; ein hartnäckiger Einfluss von allem, was er zurückließ, hindert ihn daran, die Schwingung seines Gewissens zu fühlen; doch während seine Schatten sich auflösen, um sich mit seinem wahren Wesenskern zu vereinen — wie viel Verstörtheit, wie viel Schmerz!

Gibt es jemanden, der, nachdem er diese Botschaft gehört oder gelesen hat, sie als eine nutzlose oder falsche Belehrung ablehnt? Ich sage euch, dass nur der, der sich auf einer Stufe äußersten Materialismus oder blinder Unbelehrbarkeit befindet, dies Licht zurückweisen könnte, ohne dass sein Geist davon zutiefst bewegt wird. (257, 20-22)

Ich habe euch die Erde gegeben, damit ihr sie alle gleichermaßen besitzt, damit ihr in Frieden lebt und sie als zeitweiliges Heim verwendet, in welchem ihr eure Fähigkeiten entfaltet und euren Geist vorbereitet, um zu seiner neuen Heimstatt aufzusteigen. Ich habe euch gesagt: "Im Hause des Herrn gibt es viele Wohnungen." Ihr werdet sie in dem Maße kennenlernen, in dem ihr euch erhebt. Jede davon wird euch in ansteigendem Grade Mir näher bringen, und sie werden von euch, euren Werken entsprechend, erreicht werden, denn alles ist einer göttlichen Ordnung und Gerechtigkeit unterstellt. (315, 34)

Wahrlich, Ich sage euch: Damit ihr völlige Reinheit erlangt, wird euer Geist sich noch sehr läutern müssen, in dieser Welt und in der Geistigen.

Sooft es für euch notwendig ist, werdet ihr zu diesem Planeten zurückkehren müssen, und je öfter ihr die Gelegenheiten, die euer Vater euch gewährt, ungenutzt lasst, desto mehr werdet ihr euren endgültigen Eintritt in das wahre Leben verzögern und eure Verweildauer im Tal der Tränen verlängern.

Jeder Geist muss in jedem Erdendasein den Fortschritt und die Früchte seiner Entwicklung vorweisen, indem er jedes Mal einen festen Schritt nach vorn macht.

Seid euch bewusst, dass das einzige Gute, das dem eigenen Wohl zugute kommt, jenes ist, das aus wahrer Liebe und Barmherzigkeit an anderen, und zwar selbstlos, geschieht. (159, 29-32)

Jenseits eures menschlichen Lebens existiert eine Welt von Geistern, eure Geschwister, für den Menschen unsichtbare Wesen, die untereinander kämpfen, um euch zu erobern.

Jener Kampf hat seinen Grund in der Unterschiedlichkeit der Entwicklung, in der die einen und die anderen sich befinden. Während die Wesen des Lichtes, getragen vom Ideal der Liebe, der Harmonie, des Friedens und der Vervollkommnung, den Weg der Menschheit mit Licht bestreuen, ihr immer das Gute inspirieren und ihr all das offenbaren, was zum Wohle der Menschen ist, besäen die Wesen, die noch immer am Materialismus der Erde festhalten, die sich nicht von ihrer Selbstsucht und ihrer Liebe zur Welt zu lösen vermochten oder die auf unbestimmte Zeit menschliche Süchte und Neigungen nähren, den Weg der Menschen mit Verwirrungen, indem sie den Verstand verdunkeln, die Herzen blind machen, den Willen versklaven, um sich der Menschen zu bedienen und sie zu Werkzeugen ihrer Pläne zu machen, oder um sie zu gebrauchen, als ob sie ihre eigenen Körper wären.

Während die Geistige Welt des Lichtes den Geist der Menschen zu gewinnen sucht, um ihm eine Bresche zur Ewigkeit hin zu öffnen; während jene gesegneten Heerscharen sich unablässig abmühen, an Liebe zunehmen, zu Krankenpflegern am Schmerzenslager werden, zu Ratgebern an der Seite des Menschen, der die Last einer großen Verantwortung trägt, zu Beratern der Jugend, zu Beschützern der Kinder, zu Gefährten derer werden, die vergessen und allein leben, wirken die Legionen von Wesen ohne das Licht der geistigen Weisheit und ohne das erhebende Gefühl der Liebe gleichfalls unablässig unter den Menschen. Aber ihr Ziel ist es nicht, euch den Weg zum Geistigen Reich zu erleichtern — nein; die Absicht dieser Wesen ist völlig entgegengesetzt, ihr Bestreben ist es, die Welt zu beherrschen, weiterhin die Herren derselben zu sein, sich auf der Erde zu verewigen, die Menschen zu beherrschen und sie zu Sklaven und Werkzeugen ihres Willens zu machen — mit einem Wort: sich nicht das wegnehmen zu lassen, was sie immer als das Ihre betrachteten: die Welt.

Also, Jünger: Unter den einen und den anderen Wesen wogt ein heftiger Kampf — ein Kampf, den eure körperlichen Augen nicht sehen, dessen Widerspiegelungen sich jedoch Tag für Tag in eurer Welt fühlbar machen.

Damit der Mensch sich verteidigen und von den schlechten Einflüssen befreien kann, benötigt er Kenntnis von der Wahrheit, die ihn umgibt, muss er lernen, mit dem Geiste zu beten, und muss auch wissen, mit welchen Fähigkeiten sein Wesen ausgestattet ist, um sie in dieser großen Schlacht des Guten gegen das Böse, des Lichtes gegen die Finsternis, der Vergeistigung gegen den Materialismus als Waffen gebrauchen zu können. (321, 53-57)

Jünger, erwachet und erkennet die Zeit, in der ihr lebt. Ich sage euch: Ebenso, wie niemand meine Gerechtigkeit aufzuhalten vermag, ebenso wenig kann jemand die Tore zum Jenseits verschließen, die euch meine Barmherzigkeit aufgetan hat. Niemand wird verhindern können, dass von jenen Welten Botschaften des Lichtes, der Hoffnung und der Weisheit zu den Menschen gelangen. (60, 82)

Ich habe euch erlaubt, für kurze Zeit mit den Wesen des Jenseits in Verbindung zu treten, was Ich in der "Zweiten Zeit" nicht billigte, weil ihr damals nicht darauf vorbereitet wart — weder sie noch ihr. Diese Tür ist in dieser Zeit von Mir geöffnet worden, und damit mache Ich die Ankündigungen meiner Propheten und einiger meiner Verheißungen wahr. (146, 15)

Ihr seid erstaunt darüber, dass ein Geistwesen sich kundgibt oder mit euch in Verbindung tritt, ohne daran zu denken, dass auch ihr euch zum Ausdruck bringt und euch sogar in anderen Welten, in anderen Sphären kundgebt.

Euer "Fleisch" ist sich nicht bewusst, dass euer Geist sich in den Augenblicken des Gebets mit Mir verbindet, es vermag die Annäherung an euren Herrn mittels dieser Gabe nicht wahrzunehmen — nicht allein an meinen Geist, sondern auch an den eurer geistigen Geschwister, deren ihr in den Augenblicken des Gebetes gedenkt.

Ebenso wenig seid ihr euch bewusst, dass der Geist sich in euren Ruhestunden, wenn der Körper schläft, je nach seiner Entwicklungshöhe und seiner Vergeistigung von seinem Körper löst und an entfernten Orten erscheint, selbst in Geistigen Welten, die euer Verstand sich nicht einmal vorstellen kann. (148, 75-77)

Wie oft haben die Apostel, die Propheten und die Sendboten des Herrn unter dem Einfluss geistiger Lichtwesen zur Welt gesprochen, ohne dass die Menschheit sich dessen bewusst wurde, und wie oft hat jeder von euch unter dem Willen geistiger Wesenheiten gehandelt und gesprochen, ohne dass ihr es wahrgenommen habt! Und eben dies, was schon immer geschehen ist, habe Ich euch jetzt bestätigt. (163, 25)

Wenn euch nur die Neugier veranlassen sollte, die Verbindung mit dem Jenseits anzustreben, werdet ihr die Wahrheit nicht finden; wenn euch das Verlangen nach Größe oder die Eitelkeit dazu bringen sollte, werdet ihr keine wahre Kundgabe erhalten. Wenn die Versuchung euer Herz mit falschen Zielen oder eigensüchtigen Interessen betören sollte, werdet ihr gleichfalls nicht die Verbindung mit dem Lichte meines Heiligen Geistes erhalten. Nur eure Ehrfurcht, euer reines Gebet, eure Liebe, eure Barmherzigkeit, eure geistige Erhebung werden das Wunder bewirken, dass euer Geist ihre Flügel ausbreitet, die Räume durchquert und zu den geistigen Heimstätten gelangt, soweit es mein Wille ist.

Viele von euch sind mit jenen Wesen mit Hilfe meiner "Arbeiter" in Verbindung getreten. Aber wahrlich, Ich sage euch, dies ist nicht die vollkommene Art der Kontaktaufnahme, und die Zeit rückt näher, in der die inkarnierten und die entkörperten Geistwesen sich untereinander von Geist zu Geiste werden verständigen können, ohne noch irgendein materielles oder menschliches Mittel zu verwenden, nämlich durch Inspiration, durch die Gabe der geistigen Feinfühligkeit, der Offenbarung oder des Ahnungsvermögens. Die Augen eures Geistes werden die Gegenwart des Jenseits wahrnehmen können, danach wird euer Herz die Lebensäußerungen der Wesen nachfühlen, die das Geistige Reich bevölkern, und dann wird der Jubel eures Geistes sowie eure Erkenntnis und die Liebe zum Vater groß sein.

Dann werdet ihr wissen, was das Leben eures Geistes ist, wer er ist und wer er war, indem ihr euch selbst erkennt, ohne euch in so engen Grenzen zu sehen wie jenen, die euren Körpern entsprechen. Denn der Vater sagt euch: Auch wenn eure Körpermaterie tatsächlich klein ist — wie ähnlich ist euer Geist meinem Göttlichen Geiste! (244; 21, 23-24)

Seht hier die Fortsetzung meines Werkes, mein Kommen in der "Dritten Zeit" als Tröstergeist, umgeben von meinen großen Engelsscharen, wie es geschrieben steht. Diese Geistwesen in meinem Gefolge stellen einen Teil jenes Trostes dar, den Ich euch verheißen habe, und in ihren heilsamen Ratschlägen und Beispielen von Tugend habt ihr bereits Beweise ihrer Barmherzigkeit und ihres Friedens empfangen. Durch sie habe Ich euch Wohltaten gewährt, und sie sind Vermittler zwischen euch und meinem Geiste gewesen.

Seid gesegnet, wenn ihr ihre Hochherzigkeit erkannt habt. Aber der Meister sagt euch: Meint ihr, dass sie schon immer tugendsame Wesen waren? Wisst ihr nicht, dass eine große Zahl von ihnen die Erde bewohnt hat und Schwachheit und schwere Verfehlungen kennenlernte? Doch seht sie nun an: Sie haben keinerlei Makel mehr an sich, und zwar deshalb, weil sie auf die Stimme des Gewissens hörten, zur Liebe erwachten und ihre früheren Verfehlungen bereuten. In jenem Schmelztiegel haben sie sich geläutert, um sich würdig emporzuschwingen, und heute dienen sie Mir, indem sie der Menschheit dienen. (354, 14-15)

Arbeitet an euch, wartet nicht, bis der Tod euch unvorbereitet überrascht. Was habt ihr für den Zeitpunkt vorbereitet, da ihr zum Geistigen Leben zurückkehrt? Wollt ihr überrascht werden, während ihr noch mit Ketten an die Materie, an die Leidenschaften und die irdischen Besitztümer gebunden seid? Wollt ihr mit geschlossenen Augen in das Jenseits eingehen, ohne den Weg zu finden, und dabei die Müdigkeit dieses Lebens in den Geist geprägt mitnehmen? Bereitet euch zu, Jünger, dann werdet ihr das Kommen des körperlichen Todes nicht fürchten.

Seufzt nicht, weil ihr dies Erdental verlassen müsst, denn auch wenn ihr erkennt, dass in ihm Wunder und Herrlichkeiten existieren, sage Ich euch in Wahrheit, dass diese nur ein Abglanz der Schönheiten des Geistigen Lebens sind. (70, 14-15)

Wie glücklich wird sich euer Geist im Jenseits fühlen, wenn sein Gewissen ihm sagt, dass er auf Erden den Samen der Liebe säte! Die ganze Vergangenheit wird vor euren Augen erscheinen, und jeder Anblick von dem, was eure Werke waren, wird euch eine unendliche Wonne bereiten.

Diese Himmlische Lehre, die Ich euch heute bringe, offenbart euch viele Schönheiten und bereitet euch vor, damit, wenn ihr dereinst im Geiste vor die Gerechtigkeit des Ewigen tretet, ihr der wunderbaren Wirklichkeit standzuhalten vermögt, die euch von diesem Augenblicke an umgeben wird. (85; 63, 66)

Empfangt mein Licht, damit es euren Lebensweg erhellt und ihr euch in der Stunde des Todes von der Bewusstseinstrübung freimacht. Dann werdet ihr im Augenblick, da ihr die Schwellen des Jenseits überschreitet, wissen, wer ihr seid, wer ihr gewesen seid und wer ihr sein werdet. (100, 60)

Während eure Körper in die Erde hinabgesenkt werden, in deren Schoße sie sich mit ihr vermengen, um sie fruchtbar zu machen — denn noch nach dem Tode werden sie weiterhin Kraft und Leben sein — wird euer Gewissen, das über eurem Wesen steht, nicht in der Erde bleiben, sondern er wird mit dem Geist ziehen, um sich ihr als ein Buch zu zeigen, dessen tiefe und weise Lehren von dem Geist studiert werden. Da werden sich eure geistigen Augen für die Wahrheit öffnen, und in einem Augenblicke werdet ihr das zu deuten wissen, was ihr in einem ganzen Leben nicht zu begreifen vermochtet. Dort werdet ihr verstehen, was es bedeutet, ein Kind Gottes und ein Bruder eurer Nächsten zu sein. Dort werdet ihr den Wert all dessen begreifen, was ihr besessen habt, werdet das Bedauern und die Reue wegen der begangenen Fehler, der verlorenen Zeit empfinden, und die schönsten Vorsätze zur Besserung und Wiedergutmachung werden in euch geboren werden. (62, 5)

Dort, in jenem kurzen Augenblicke der Erleuchtung vor dem Gewissen, empfangen viele ihre Belohnung; aber viele sehen auch ihre Größe entschwinden.

Strebt schon jetzt alle dem gleichen Ziele zu, wobei ihr euer Geistleben versöhnt und harmonisiert. Niemand soll meinen, dass er auf einem besseren Wege geht als sein Bruder, noch denken, dass er auf einer höheren Stufe steht als die anderen. Ich sage euch, in der Todesstunde wird es meine Stimme sein, die euch die Wahrheit über eure Entwicklungshöhe sagt. (299; 41, 40)

Wenn euer Geist sich der menschlichen Hülle entledigt und er sich im Heiligtum des Geistigen Lebens in sein eigenes Innerstes zurückzieht, um seine Vergangenheit und seine Ernte einer Prüfung zu unterziehen, werden ihm viele seiner Werke, die ihm hier auf der Welt vollkommen erschienen waren und würdig, dem Herrn vor Augen geführt zu werden und einer Belohnung wert, in den Augenblicken jener Selbstbetrachtung als armselig erscheinen. Der Geist wird begreifen, dass der Sinn vieler Taten, die ihm auf der Welt als gut erschienen, nur der Ausdruck von Eitelkeit, von falscher Liebe, von Wohltätigkeit war, die nicht von Herzen kam.

Wer, glaubt ihr, hat dem Geist die Erleuchtung eines vollkommenen Richters gegeben, um sich selbst zu richten? Das Gewissen, das in jener Stunde der Gerechtigkeit auf euch den Eindruck machen wird, in nie zuvor gesehener Klarheit zu erstrahlen — und es wird es sein, das einem jeden sagt, was das Gute, das Gerechte, das Richtige, das Wahre gewesen ist, das er auf Erden tat, und was das Böse, das Falsche und das Unreine war, das er auf seinem Wege säte.

Das Heiligtum, von dem Ich eben zu euch sprach, ist das des Gewissens — jener Tempel, den niemand entweihen kann, jener Tempel, in welchem Gott wohnt und aus dem seine Stimme ertönt und das Licht hervorbricht.

Auf der Welt wart ihr nie bereit, in jenes innere Heiligtum einzutreten, weil eure menschliche Persönlichkeit immer auf Mittel und Wege bedacht ist, der weisen Stimme auszuweichen, die in jedem Menschen spricht. Ich sage euch: Wenn euer Geist sich seiner Hülle entledigt, wird er schließlich vor der Schwelle jenes Heiligtums innehalten und sich sammeln, um es zu betreten und vor jenem Altar des Geistes niederzuknien, sich selbst zu hören, seine Werke in jenem Lichte zu prüfen, welches das Gewissen ist, in sich die Stimme Gottes als Vater, als Meister und als Richter sprechen zu hören.

Kein Sterblicher kann sich jenen Augenblick in seiner ganzen Feierlichkeit vorstellen, den ihr alle durchleben müsst, um das zu erkennen, was ihr an Gutem in euch habt, um es zu bewahren, und auch das, was ihr von euch weisen müsst, weil ihr es nicht länger in dem Geist festhalten dürft.

Wenn der Geist dann fühlt, dass er mit seinem Gewissen konfrontiert ist und dieses sich mit der Klarheit der Wahrheit in Erinnerung bringt, fühlt sich jenes Wesen zu schwach, um sich selbst anzuhören, es wollte, es hätte nie existiert; denn in einem Augenblicke zieht an seinem Bewusstsein sein ganzes Leben vorbei — jenes, das es hinter sich ließ, das es besaß und das sein eigen war und von dem es nun schließlich Rechenschaft ablegen muss.

Jünger, Menschen, bereitet euch schon in diesem Leben auf jenen Augenblick vor, damit ihr jenen Tempel nicht in ein Tribunal verwandelt, wenn euer Geist vor der Schwelle des Tempels des Gewissens erscheint; denn der geistige Schmerz wird dann so groß sein, dass es keinen körperlichen Schmerz gibt, der damit zu vergleichen wäre. (334, 5-11)

Zu jeder Stunde ruft euch meine Stimme auf den guten Weg, auf dem der Friede ist; aber euer taubes Gehör hat nur einen Augenblick der Empfindsamkeit für jene Stimme, und dieser Augenblick ist der letzte eures Lebens, wenn der Todeskampf euch die Nähe des körperlichen Todes ankündigt. Dann wolltet ihr gerne das Leben neu beginnen, um Fehler wiedergutzumachen, um euren Geist angesichts des Urteilsspruches eures Gewissens zu beruhigen und dem Herrn etwas Wertvolles und Verdienstvolles darzubringen. (64, 60)

Für alles müsst ihr euch verantworten, und je nachdem, wie eure schlechten Werke beschaffen sind, werdet ihr nachdrücklichste Gerichte durch euch selbst empfangen. Denn Ich richte euch nicht, dies ist falsch. Euer eigener Geist in seinem Zustand der Klarheit ist es, der euer furchtbarer Ankläger und schrecklicher Richter ist. Ich dagegen verteidige euch gegen die wilden Anklagen, spreche euch frei und erlöse euch, denn Ich bin die Liebe, die läutert und vergibt. (32, 65)

Bedenkt, dass ihr sehr bald im Geistigen sein werdet und dass ihr das, was ihr auf dieser Erde gesät habt, auch ernten müsst. Der Schritt von diesem Leben in das andere bleibt weiterhin ein ernstes und strenges Gericht für den Geist. Niemand entgeht diesem Gericht, auch wenn er sich für den würdigsten meiner Diener hält. (99, 49)

Jede gute Tat findet ihre Belohnung, die nicht auf der Erde empfangen wird, sondern im Jenseits. Aber wie viele möchten von dieser Seligkeit schon hier auf Erden genießen, ohne zu wissen, dass der, welcher nichts für sein Geistiges Leben tut, beim Eintritt in dasselbe ohne Verdienste dastehen und seine Reue dann groß sein wird. (1, 21)

Wen es nach Ehrungen und Lobpreisungen der Welt verlangt, mag sie hier bekommen; aber sie werden von kurzer Dauer sein und ihm am Tage seines Eintritts in die Geistige Welt nichts nützen. Wer auf Geld aus ist, mag hier seinen Lohn erhalten, denn es war das, wonach er strebte. Doch wenn die Stunde gekommen ist, in der er alles hier zurücklassen muss, um sich im Jenseits einzustellen, wird er nicht das geringste Recht haben, irgendeine Belohnung für seinen Geist zu beanspruchen, auch wenn er meint, vieles zugunsten der Wohltätigkeit getan zu haben. Im Gegensatz dazu wird der, der immer Schmeicheleien und Begünstigungen abgelehnt hat, der seine Mitmenschen reinen Herzens und uneigennützig geliebt und jede materielle Belohnung zurückgewiesen hat, der damit beschäftigt war, das Gute zu säen, und dem es Freude machte, Liebeswerke zu vollbringen — dieser wird nicht an Belohnungen denken, denn er wird nicht für die eigene Befriedigung leben, sondern für die seiner Nächsten. Wie groß wird sein Friede und seine Seligkeit sein, wenn er dann im Schoße seines Herrn ist! (253, 14)

Wenn der Geist irgendeines großen Sünders sich von diesem materiellen Leben löst, um in das "Geistige Tal" einzugehen, ist er erstaunt, festzustellen, dass die Hölle, wie er sich diese vorstellte, nicht existiert und dass das Feuer, von dem man ihm in vergangenen Zeiten erzählte, nichts anderes als die geistige Auswirkung ihrer Werke ist, wenn er dem unerbittlichen Richter gegenübersteht, welcher sein Gewissen ist.

Dieses jenseitige Gericht, diese Helligkeit, die inmitten der Finsternis anbricht, die jenen Sünder umgibt, brennt stärker als das heißeste Feuer, das ihr euch vorstellen könnt. Doch es ist keine Marter, die im voraus als eine Strafe für den, der Mich verletzt hat, vorbereitet wurde, nein, diese Qual entspringt der Erkenntnis der begangenen Verfehlungen, dem Leid, Den verletzt zu haben, der ihm das Dasein schenkte, einen schlechten Gebrauch von der Zeit und all den Gütern gemacht zu haben, die er von seinem Herrn empfing.

Glaubt ihr, dass Ich den strafen sollte, der Mich durch seine Sünden verletzte, wenn Ich doch weiß, dass die Sünde denjenigen mehr verletzt, der sie begeht? Seht ihr nicht, dass der Sünder selbst es ist, der sich Böses antut, und dass Ich mit seiner Bestrafung nicht das Unglück vermehren will, das er sich bereitet hat? Ich lasse nur zu, dass er sich selbst erblickt, dass er die unerbittliche Stimme seines Gewissens hört, dass er sich selbst befragt und sich selbst antwortet, dass er das geistige Gedächtnis zurückgewinnt, das er durch die Materie verloren hatte, und er sich an seinen Ursprung, seine Bestimmung und seine Gelöbnisse erinnert; und dort, in diesem Gericht, muss er die Wirkung des "Feuers" erfahren, das sein Böses ausmerzt, das ihn von neuem wie das Gold im Schmelztiegel schmilzt, um von ihm das Schädliche, das Unnütze und alles, was nicht geistig ist, zu entfernen.

Dieser Augenblick der Ruhe, des Stillewerdens und der Klarheit kommt nicht zu allen Geistwesen zur gleichen Zeit. Manche treten schnell in jene Prüfung ihrer selbst ein, und damit ersparen sie sich viele Leiden. Denn sobald sie zur Wirklichkeit erwachen und ihre Irrtümer erkennen, machen sie sich bereit und gehen daran, ihre bösen Werke bis zum letzten zu sühnen. Andere, die verblendet sind — sei es durch das Laster, durch irgendeinen Groll, oder weil sie ein Leben der Sünden geführt haben — brauchen lange, bis sie aus ihrer Verblendung herausfinden. Wieder andere, die unzufrieden sind, weil sie meinen, dass sie zu früh von der Erde weggerafft wurden, als ihnen noch alles zulächelte, fluchen und lästern, womit sie die Möglichkeit verzögern, sich aus ihrer Verstörtheit zu befreien; und wie diese gibt es eine große Zahl von Fällen, die nur meiner Weisheit bekannt sind. (36; 47-49, 51)

Gewissensbisse und Qualen, die vom Mangel an Wissen herrühren — Leiden, weil die Vergeistigung fehlt, um sich an jenem Leben zu erfreuen, dieses und noch mehr ist in der Sühne der Geistwesen enthalten, die befleckt oder ohne Vorbereitung zu den Schwellen des Geistigen Lebens gelangen. (36, 56)

Welche Bestürzung fühlt der Geist des Wissenschaftlers, wenn er diese Welt verlässt und schließlich der göttlichen Wahrheit gegenübersteht! Dort senkt er schamerfüllt sein Angesicht und bittet darum, dass ihm sein Hochmut vergeben werde. Er glaubte alles zu wissen und zu können, leugnete, dass etwas existiere, was jenseits seines Wissens oder seines Begreifens liege. Aber nun, da er vor dem Buch des Lebens steht, vor dem unendlichen Werk des Schöpfers, muss er seine Armseligkeit erkennen und sich in Demut hüllen vor Dem, der absolute Weisheit ist. (283, 49)

Betet für die, die von euch scheiden und zum Jenseits aufbrechen, denn nicht allen gelingt es, den Weg zu finden, nicht alle sind imstande, sich geistig emporzuschwingen, noch erreichen alle in kurzer Zeit den Frieden.

Manche leben im Geistigen unter der Wahnvorstellung des materiellen Lebens; manche leiden unter heftigen Reuegefühlen; andere sind gefühllos, zusammen mit ihren Körpern unter der Erde begraben, und wieder andere können sich nicht von ihren Angehörigen trennen, von denen, die auf der Welt zurückblieben, weil das Klagen, die Selbstsucht und die menschliche Unwissenheit sie zurückhalten, sie an die Materie binden und des Friedens, des Lichtes und des Vorankommens berauben. (106, 35-36)

Es wird für euren Geist sehr wohltuend sein, bei eurer Ankunft im Geistigen Reich von ihnen empfangen zu werden und für die Barmherzigkeit, die ihr ihnen erwieset, Zeichen der Dankbarkeit zu erhalten. Groß wird eure Freude sein, wenn ihr sie dann von Licht durchdrungen seht. Aber wie leidvoll würde es sein, wenn ihr jener Legion von Wesen begegnet, die durch Verwirrtheit verfinstert sind, und zu wissen, dass sie von eurer Seite eine Liebestat erwarteten und ihr sie ihnen nicht zukommen ließet. (287, 58)

Ich will, dass ihr gläubige Menschen seid, dass ihr an das Geistige Leben glaubt. Wenn ihr eure Geschwister ins Jenseits habt aufbrechen sehen, so haltet sie nicht für fern von euch und denkt auch nicht, dass ihr sie für immer verloren habt. Wenn ihr euch mit ihnen wieder vereinen wollt, so arbeitet, erwerbt euch Verdienste, und wenn ihr dann ins Jenseits kommt, werdet ihr sie dort auf euch wartend finden, um euch zu lehren, im Geistigen Reich zu leben. (9, 20)

Wer hat noch nicht Beunruhigung empfunden angesichts des Lebens im Jenseits? Wer von denen, die einen Angehörigen auf dieser Welt verloren haben, hat nicht die Sehnsucht gefühlt, ihn noch einmal zu sehen oder wenigstens zu wissen, wo er sich befindet? All dies werdet ihr erfahren, ihr werdet sie wiedersehen. Doch erwerbt jetzt Verdienste, damit, wenn ihr diese Erde verlasst und im Geistigen Reich fragt, wo sich jene aufhalten, die ihr zu finden hofft, man euch nicht sagt, dass ihr sie nicht sehen könnt, weil sie sich auf einer höheren Stufe befinden. Vergesst nicht, dass Ich euch schon vor langer Zeit gesagt habe, dass es im Hause des Vaters viele Wohnungen gibt. (61, 31)

Erinnert euch, dass Ich euch sagte: "Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen." Und in dieser Zeit größerer Entwicklung, in der ihr meine Unterweisungen besser versteht, will Ich euch sagen: "Im Hause des Vaters gibt es eine unendliche Zahl von Wohnungen." Meint also nicht, dass ihr beim Scheiden von dieser Welt bereits die größte geistige Höhe erreicht habt. Nein, Jünger. Wenn euer Aufenthalt auf diesem Planeten endet, werde Ich euch zu neuen Heimstätten führen, und so werde Ich euch immerdar auf der unendlichen Stufenleiter eurer Vervollkommnung leiten. Vertraut auf Mich, liebt Mich, und ihr werdet gerettet sein. (317, 30)

Ich sage euch, dass nicht einmal die Geistwesen, die auf höheren Ebenen leben als jener, auf der ihr euch befindet, die Wirklichkeit jenes Lebens kennen. Wisst ihr, was es bedeutet, "im Schoße des Vaters" zu leben? Wenn ihr einmal dort lebt, dann erst könnt ihr es wissen. Nur ein unbestimmtes Vorgefühl, eine schwache Ahnung jenes Mysteriums streift flüchtig euer Herz als Ansporn auf eurem Entwicklungswege. (76, 29)

Unter so vielen Wohnungen, wie sie das Haus des Vaters besitzt, gibt es nicht eine einzige Welt der Finsternis, in allen ist sein Licht; doch wenn die Geistwesen sie mit einer Binde vor den Augen betreten aufgrund ihrer Unwissenheit — wie können sie dann jene Herrlichkeit schauen? (82, 12)

Sieben geistige Entwicklungsabschnitte muss euer Geist zurücklegen, um seine Vollkommenheit zu erreichen. Heute, da ihr noch auf Erden lebt, wisst ihr nicht, auf welcher Stufe der Himmelsleiter ihr euch befindet. (133, 59)

Dies ist die "Dritte Zeit", in der euer Geist schon auf Erden damit beginnen kann, von sehr hohen Lebensebenen und sehr großen Erkenntnissen zu träumen. Denn wer von dieser Welt scheidet und in seinem Geist bereits die Erkenntnis dessen mitnimmt, was er vorfinden wird, und die Entfaltung seiner Geistesgaben, der wird viele Welten durchqueren, ohne in ihnen zu verweilen, bis er zu jener gelangt, auf der zu wohnen ihm aufgrund seiner Verdienste zukommt. Er wird sich völlig seines geistigen Zustandes bewusst sein, wird seine Aufgabe durchzuführen verstehen, wo immer er sich auch befindet. Er wird die Sprache der Liebe, der Harmonie und der Gerechtigkeit verstehen und wird sich mit der Klarheit der geistigen Sprache, welche der Gedanke ist, mitzuteilen vermögen. Es wird für ihn keine Klippen, Verstörtheit noch Tränen geben, und er wird immer mehr die unermessliche Wonne erfahren, sich den Heimstätten zu nähern, die ihm gehören, weil sie ihm als ewiges Erbe zukommen. (294, 55)

Die Menschen haben sich die Hölle als einen Ort ewiger Qual vorgestellt, wohin ihrer Meinung nach all jene kommen, die gegen meine Gebote verstoßen haben. Und so, wie sie für die schweren Vergehen diese Hölle schufen, so stellten sie sich für die geringeren Vergehen einen anderen Ort vor und ebenso einen weiteren für jene, welche weder Gutes noch Böses getan haben.

Wer sagt, dass man sich im Jenseits weder freut noch leidet, spricht nicht die Wahrheit; niemand ist ohne Leiden, noch bar jeder Freude. Die Leiden und Freuden werden immer gemischt sein, solange der Geist nicht den höchsten Frieden erreicht.

Hört, meine Kinder: Die Hölle ist in Inkarnierten und nicht mehr Inkarnierten, in Bewohnern dieser Welt und des Geistigen Tales. Die Hölle ist das Sinnbild für die schweren Leiden, die furchtbaren Gewissensbisse, die Verzweiflung, den Schmerz und die Bitternis derer, die schwer gesündigt haben. Doch von diesen Folgen werden sie sich freimachen durch die Entwicklung ihres Geistes hin zur Liebe.

Befragt euer Gewissen, dann werdet ihr wissen, ob ihr in der Hölle lebt, ob ihr eure Vergehen sühnt oder ob ihr vom Frieden des Himmels durchdrungen seid.

Was die Menschen Himmel oder Hölle nennen, sind keine bestimmten Orte, es ist der Wesensinhalt eurer Werke, den euer Geist erntet, wenn er das Geistige Reich erreicht. Jeder erlebt seine Hölle, bewohnt seine Welt der Sühne oder genießt die Seligkeit, welche die Erhebung und die Harmonie mit dem Göttlichen Geiste schenkt. (11; 51-53, 55-56)

So, wie der Mensch sich auf Erden eine Welt geistigen Friedens, ähnlich dem Frieden meines Reiches, schaffen kann, kann er durch seine Verderbtheit auch ein Dasein führen, das wie eine Hölle von Lastern, Schlechtigkeiten und Gewissensbissen ist.

Auch im Jenseits kann der Geist Welten der Finsternis, der Verderbtheit, des Hasses und der Rache antreffen, je nach der Neigung des Geistes, seiner Verirrung und seiner Leidenschaften. Doch wahrlich, Ich sage euch, sowohl der Himmel als auch die Hölle, von denen sich die Menschen nur mittels irdischer Formen und Bilder eine Vorstellung machen, sind nichts anderes als verschiedene Entwicklungsstadien des Geistes: die eine aufgrund ihrer Tugend und Entwicklung auf dem Gipfel der Vollkommenheit, die andere im Abgrund ihrer Finsternis, ihrer Laster und ihrer Verblendung.

Glaubt ihr, dass Ich, euer Vater, Orte geschaffen habe, die eigens dazu bestimmt sind, euch zu strafen und Mich so auf ewig für eure Beleidigungen zu rächen?

Wie beschränkt sind die Menschen, die diese Theorien lehren! (52; 31-32, 34-35)

Wie entstellt und unvollkommen ist dieser Gott in der Gestalt, in der so viele Ihn sich vorstellen! Wie ungerecht, monströs und grausam! Wenn man alle Sünden und Verbrechen, die die Menschen begangen haben, vereint, so kann dies nicht mit der Abscheulichkeit verglichen werden, welche die Höllenstrafe für alle Ewigkeit bedeuten würde, zu der — ihrer Meinung nach — Gott die Kinder verdammt, die sündigen. Habe Ich euch nicht dargelegt, dass die höchste Eigenschaft Gottes die Liebe ist? Meint ihr dann nicht, dass eine ewige Qual die absolute Verneinung der göttlichen Eigenschaft ewiger Liebe wäre? (164, 34)

Mein Wort kommt nicht herab, um irgendeine Glaubensüberzeugung anzugreifen. Wenn jemand dies denkt, irrt er sich sehr. Mein Wort wird den Inhalt all dessen erklären, was nicht richtig ausgelegt worden ist und was daher Irrtümer erzeugt hat, die unter der Menschheit von Generation zu Generation weitergegeben wurden. (352, 47)

Ich habe euch in dieser Zeit gesagt: Hegt nicht die Vorstellung, die unter den Menschen über die Hölle existiert, denn auf dieser Welt gibt es keine größere Hölle als das Leben, das ihr mit euren Kriegen und Feindschaften geschaffen habt, und im Jenseits gibt es kein anderes Feuer als die Gewissensqualen des Geistes, wenn das Gewissen ihm seine Verfehlungen vor Augen führt. (182, 45)

Solange jene, die in ihrem religiösen Fanatismus im Jenseits nur die Strafe der Hölle erwarten, an dieser Meinung festhalten, werden sie sich selbst ihre Hölle schaffen, weil die Verwirrung des Geistes ähnlich jener des menschlichen Verstandes ist, wenn auch viel stärker. (227, 71)

Erzittert nicht angesichts dieser Offenbarungen; im Gegenteil, freut euch bei dem Gedanken, dass dies Wort die Vorstellung zerstören wird, die ihr von einer ewigen Strafe hattet, und alle Auslegungen, die euch in den vergangenen Zeiten vom ewigen Feuer gegeben wurden. Das "Feuer" ist das Sinnbild des Schmerzes, der Selbstanklagen und der Reue, die den Geist martern und ihn läutern werden, wie sich das Gold im Schmelztiegel läutert. In diesem Schmerz ist mein Wille, und in meinem Willen ist meine Liebe zu euch. (352, 44)

Das Jüngste Gericht, wie es die Menschheit gedeutet hat, ist ein Irrtum. Mein Gericht ist nicht eines von einer Stunde oder einem Tag. Schon seit geraumer Zeit lastet es auf euch. Doch wahrlich, ich sage euch, die toten Körper sind dazu bestimmt und folgten ihrer Bestimmung, sich mit dem ihnen entsprechenden Naturreich zu verschmelzen; denn was von der Erde ist, soll zur Erde zurückkehren, ebenso wie das Geistige nach seiner Heimat streben soll, welche mein Schoß ist.

Im "Geistigen Tale" gibt es viele verwirrte und verstörte Wesen. Bringt ihnen meine Botschaft und mein Licht, wenn ihr es einst betretet.

Schon jetzt könnt ihr diese Form der Barmherzigkeit ausüben durch das Gebet, durch das ihr mit ihnen in Verbindung treten könnt. Eure Stimme wird dort ertönen, wo sie wohnen, und sie aus ihrem tiefen Schlaf erwecken. Sie werden weinen und sich mit ihren Reuetränen reinigen. In jenem Augenblicke werden sie einen Lichtstrahl empfangen haben, denn dann werden sie ihre vergangenen Eitelkeiten, ihre Irrtümer, ihre Sünden begreifen. (240, 41-43)

Die geistige Ruhe, wie sie eure irdische Natur versteht und auffasst, gibt es nicht. Die Erholung, die den Geist erwartet, ist Aktivität, ist die Vervielfachung im Tun des Guten, ist das Nutzen eines jeden Augenblickes. Dann erholt sich der Geist, entledigt er sich von Selbstvorwürfen und Leiden, erquickt sich, indem er Gutes tut, erholt sich, indem er seinen Schöpfer und seine Geschwister liebt.

Der Geist, die von der Erde zum Geistigen Reich zurückkehrt, in sich selbst die Müdigkeit des Fleisches eingeprägt mitbringt und das Jenseits als ein Ruhelager sucht, um zu ruhen, um zu vergessen, um die Spuren des Lebenskampfes auszulöschen — diese wird sich als das unglücklichste Wesen fühlen und weder Frieden noch Seligkeit finden, bis sie aus ihrer Lethargie erwacht, ihren Irrtum einsieht und sich zum Geistigen Leben erhebt, das so ist, wie Ich es euch eben gesagt habe — Liebe, Tätigkeit, unablässiger Kampf auf dem Pfade, der zur Vollkommenheit führt. (317; 12, 14)

Die Menschheit von heute, so groß an Zahl sie in euren Augen auch ist, ist sehr klein im Vergleich mit der Welt der Geistwesen, die sie umgeben. Mit welcher Macht dringen jene Legionen auf die Wege der Menschen ein; doch diese nehmen jene Welt, die sie umwogt, nicht wahr, fühlen und hören sie nicht. (339, 29)

Die Legionen von Geistwesen, die ziellos auf der Welt umherirren und auf verschiedene Weise an die Herzenstüren der Menschen pochen, sind oftmals Stimmen, die euch sagen wollen, dass ihr erwachen sollt, dass ihr eure Augen für die Wirklichkeit öffnen sollt, dass ihr eure Fehler bereuen und euch erneuern sollt, damit ihr später, wenn ihr euren Körper im Schoße der Erde zurücklasst, nicht wie sie eure Einsamkeit, eure Unwissenheit und euren Materialismus beweinen müsst. Erkennet hierin, wie selbst der Finsternis Licht entspringt, denn kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne meinen Willen; ebenso werden jene geistigen Kundgebungen, die von Tag zu Tag mehr werden, die Menschen schließlich derart überschwemmen, dass sie am Ende die Skepsis der Menschheit besiegen werden. (87, 65)

Tausende unsichtbare Augen blicken auf euch; die einen, um euch auf eurem Wege aufzulauern und zu Fall zu bringen, die anderen, um euch zu beschützen. (138, 27)

Die großen Legionen verwirrter Geistwesen führen Krieg mit den Menschen, wobei sie deren Unwissenheit, Stumpfheit und Mangel an geistigem Schauen ausnützen; und die Menschen haben ihre Waffen der Liebe nicht zugerüstet, um sich vor ihren Angriffen zu schützen, weshalb sie bei diesem Kampfe wie schutzlose Wesen erscheinen.

Es war notwendig, dass meine geistige Lehre zu euch kam, um euch zu lehren, wie ihr euch vorbereiten müsst, um bei diesem Gefecht siegreich zu bestehen.

Von jener unsichtbaren Welt, die in eurer eigenen Welt webt und lebt, gehen Einflüsse aus, welche die Menschen heimsuchen — sei es in ihrem Verstande, in ihren Gefühlen oder in ihrem Willen — und sie zu ergebenen Dienern, zu Sklaven, zu Werkzeugen, zu Opfern machen. Überall erscheinen geistige Kundgaben, und dennoch wollen die Weltmenschen weiterhin nicht wahrnehmen, was ihren Geist umgibt. (152; 22-24)

Wie viel Zwietracht, wie viel Verwirrung und Schmerz hat der Mensch auf sich gehäuft. Das Fehlen von Gebet, Moral und Geistigkeit hat die unreinen und verstörten Wesen angezogen. Doch was kann man schon von denen erwarten, die ohne Licht und ohne Vorbereitung abgeschieden sind?

Dort sind jene, die ihr betrogen und unterdrückt habt, die ihr verstört und gedemütigt habt. Nur Verwirrung und Finsternis können sie euch zusenden, sie können nur Rache üben, und sie machen euch nur Vorwürfe. (152; 27-28)

Ein Mensch, der einem sündigen Leben verfallen ist, ist imstande, eine ganze Legion von Wesen der Finsternis hinter sich herzuziehen, die bewirken werden, dass er auf seinem Wege eine Spur unheilvoller Einflüsse hinterlässt. (87, 7)

Wenn ihr von hier aus das "Geistige Tal" schauen könntet, wo die vermaterialisierten Wesen zu Hause sind — jene, die nichts für die geistige Reise nach diesem Leben erarbeitet haben — wärt ihr niedergeschmettert. Aber nicht einen Augenblick lang würdet ihr sagen: "Wie furchtbar ist die Gerechtigkeit Gottes!" Nein, statt dessen würdet ihr ausrufen: "Wie undankbar, wie ungerecht und grausam sind wir mit uns selbst! Wie gleichgültig gegenüber unseres Geistes, und wie kalt sind wir als Jünger Jesu gewesen!" (213, 52)

Ich sage euch, dass es nicht einen menschlichen Verstand gibt, der nicht unter dem Einfluss der Geistigen Welt lebt.

Viele werden dies leugnen, doch niemand wird beweisen können, dass es unmöglich ist, dass der Verstand des Menschen die Gedanken und die Schwingungen nicht nur der Geistwesen und seiner eigenen Mitmenschen, sondern auch die meinen empfängt.

Dies ist eine Offenbarung für die ganze Menschheit — eine Offenbarung, die, wenn sie verbreitet wird, offene Herzen finden wird, die sie mit großer Freude aufnehmen; ebenso wird sie auch auf hartnäckige Gegner und Bekämpfer stoßen.

Doch was werden diese tun können, um zu verhindern, dass das Licht des Geistigen Reiches im Leben der Menschen erstrahlt? Welcher Mittel werden sich die Ungläubigen bedienen können, um jene Schwingung auszuschalten? Wer ist jener, der sich für außerhalb des universellen Einflusses stehend hält, welcher die schöpferische und belebende Kraft Gottes ist? (282, 33-36)

Wenn Ich zu euch über meine Geistige Welt spreche, meine Ich jene Heerscharen gehorsamer Geistwesen, die als wahre Diener nur das tun, was der Wille ihres Herrn ihnen befiehlt. Diese habe Ich zu euch gesandt, damit sie für alle Menschen Berater, Beschützer, Ärzte und wirkliche Geschwister sind. Sie klagen nicht, denn sie haben in sich den Frieden. Sie stellen keine Fragen; denn das Licht ihrer Entwicklung und ihrer Erfahrung auf den langen Wegen hat ihnen das Recht gegeben, den Verstand der Menschen zu erleuchten. Sie sind bei jedem Hilferuf und in jeder Not bereitwillig und demütig zur Stelle.

Ich bin es, der ihnen aufgetragen hat, sich unter euch kundzugeben, damit sie euch ihre Anweisungen, ihr Zeugnis und ihre Ermunterung geben. Sie ziehen vor euch her, reinigen den Weg und gewähren euch ihren Beistand, damit ihr nicht den Mut verliert.

Morgen werdet auch ihr zu diesem Licht-Heer gehören, das in der unendlichen Welt der Geistwesen nur aus Liebe zu seinen Menschengeschwistern wirkt, in dem Bewusstsein, dass es damit seinen Vater verherrlicht und liebt.

Wenn ihr ihnen ähnlich werden wollt, so weiht euer Dasein dem Guten. Teilt euren Frieden und euer Brot, empfangt den Bedürftigen mit Liebe, besucht den Kranken und den Gefangenen. Bringt Licht auf den Weg eurer Mitmenschen, die auf der Suche nach dem wahren Weg umhertappen. Erfüllt die Unendlichkeit mit edlen Gedanken, betet für die Abwesenden, dann wird das Gebet sie euch nahebringen.

Wenn dann der Tod den Schlag eures Herzens anhält und das Licht in euren Augen erlischt, werdet ihr zu einer durch ihre Harmonie, ihre Ordnung und ihre Gerechtigkeit wunderbaren Welt erwachen. Dort werdet ihr zu begreifen beginnen, dass die Liebe Gottes euch für alle eure Werke, Prüfungen und Leiden entschädigen kann. (170, 43-47)

Der Mensch wird schließlich begreifen, dass sein Reich auch nicht von dieser Welt ist, dass sein Körper oder seine menschliche Hülle nur das Instrument ist, durch dessen Sinne sein Geist diese Welt der Prüfungen und der Wiedergutmachung wahrnimmt. Er wird schließlich erfahren, dass dies Leben nur eine großartige Lektion ist, die mit wunderbaren Gestalten und Bildern illustriert ist, damit die Schüler, das heißt alle Menschen, die Lektionen, die das Leben ihnen gibt, besser verstehen können, durch die sie, wenn sie diese recht zu bewerten vermögen, die Entwicklung ihres Geistes erreichen und den Sinn des Kampfes, der sie stark macht, begreifen werden — den Schmerz, der sie abschleift, die Mühsal, die veredelt, das Wissen, das erleuchtet, und die Liebe, die erhebt. (194, 34)

Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr Augenblicke der Befriedigung und der Freude zu suchen, sowie Stunden inneren Friedens einzuhalten verstündet, würdet ihr solche an allen Tagen eures Erdendaseins haben. Aber dafür müsst ihr zunächst euren Geist erheben, eure Gefühle und die Art, über das Leben zu denken, hochherziger werden lassen.

Diese Botschaft, die Ich euch durch mein Wort sende, ist von Licht erfüllt, das euren Weg erhellen und eurem Wesen die Aufwärtsentwicklung geben wird, die euch lehren wird, in Frieden zu leben und all das gesund zu genießen, mit dem Ich euer Dasein gesegnet habe. (303, 31-32)






Nach oben



Kapitel 8
Entwicklung und Reinkarnation

Wie viele träumen vom Sterben in der Erwartung, dass dieser Augenblick sie zu Mir bringt, damit sie Mich dann ewiglich im Himmel anbeten, ohne zu wissen, dass der Weg unendlich weiter ist, als sie geglaubt haben. Um auch nur eine Stufe der Himmelsleiter, die euch zu Mir führen wird, höherzusteigen, muss man das menschliche Leben in rechter Weise gelebt haben. Die Unwissenheit ist schuld daran, dass viele den Sinngehalt meiner Lehren falsch auffassen. (164, 30)

Ebenso wie ihr den Körper des Menschen sich entwickeln seht, so entfaltet sich in ihm auch der Geist. Doch der Körper stößt auf eine Grenze bei seiner Entwicklung, während der Geist vieler Körper und der Ewigkeit bedarf, um seine Vollkommenheit zu erreichen. Das ist der Grund für eure Reinkarnation.

Ihr seid gleich einem Samen aus dem väterlichen und mütterlichen Schöpfergeist Gottes lauter, einfach und rein geboren worden. Doch irret euch nicht; denn es ist nicht dasselbe, lauter und einfach zu sein, wie groß und vollkommen zu sein.

Ihr könnt es mit einem Kind vergleichen, das eben geboren worden ist, und einem erfahrenen Menschen, der Kinder unterweist.

Dies wird eure Bestimmung während aller Lebensabschnitte sein, sobald euer Geist entwickelt ist. Aber wie langsam kommt euer Geist voran! (212, 57-60)

Erkennt, dass dieser Entwicklungsweg dazu dient, genügend Verdienste gegenüber Gott zu erwerben, durch die ihr euren Geist von einem unwissenden und unentwickelten Geist in einen großen Lichtgeist zur Rechten des Vaters verwandeln könnt. (231, 12)

Jede Welt, jede Daseinsebene wurde geschaffen, damit der Geist sich auf ihr entwickle und einen Schritt auf seinen Schöpfer zu tue und so, immer weiter auf dem Wege der Vervollkommnung vorankommend, Gelegenheit habe, fleckenlos, rein und wohlgestaltet ans Ziel seines Reiseweges zu gelangen, auf den Gipfel der geistigen Vollkommenheit, was eben gerade das Wohnen im Reiche Gottes ist.

Jeder Geist war, als er aus Mir ins Leben trat, jungfräulich rein; doch hernach befleckten sich viele auf ihrem Wege. Dennoch — da alles von Mir in weiser, liebevoller und auf Gerechtigkeit bedachter Weise vorausgesehen wurde, ging Ich unverzüglich daran, auf dem Wege, den meine Kinder durchlaufen mussten, alle notwendigen Mittel für ihre Rettung und Erneuerung bereitzustellen.

Auch wenn jene geistige Jungfräulichkeit von vielen Wesen geschändet wurde, wird der Tag kommen, an dem sie sich von all ihren Verfehlungen läutern und dadurch ihre ursprüngliche Reinheit zurückgewinnen. Die Läuterung wird in meinen Augen sehr verdienstvoll sein, denn der Geist wird sie durch große und fortwährende Prüfungen seines Glaubens, seiner Liebe, seiner Treue und seiner Geduld errungen haben. (313, 21-23)

Denkt daran, dass nur das, was vollkommen ist, zu Mir gelangt. Darum wird euer Geist nur dann in mein Reich eingehen, wenn er die Vollkommenheit erreicht hat. Ihr seid ohne Erfahrung aus Mir hervorgegangen, doch werdet ihr, mit dem Gewande eurer Verdienste und Tugenden geschmückt, zu Mir zurückkehren müssen. (63, 22)

Jene, die glauben, dass das Dasein sinnlos ist, und die dabei an die Nutzlosigkeit des Kampfes und des Schmerzes denken, wissen nicht, dass das Leben der Meister ist, der formt, und der Schmerz der Meißel, der vervollkommnet. Denkt nicht, dass Ich den Schmerz schuf, um ihn euch in einem Kelche zu reichen — denkt nicht, dass Ich euch zum Fallen veranlasst habe. Der Mensch wurde von sich aus ungehorsam, und darum muss er sich auch durch seine eigene Anstrengung wiederaufrichten. Auch sollt ihr nicht meinen, dass nur der Schmerz euch vervollkommnet; nein, auch durch Liebestätigkeit werdet ihr zu Mir gelangen, denn Ich bin Liebe. (31, 55)

Begreift: Obwohl die Schöpfung dem Anschein nach abgeschlossen ist, entwickelt sich dennoch alles, verwandelt und vervollkommnet sich alles. Kann euer Geist sich etwa diesem göttlichen Gesetz entziehen? Nein, meine Kinder. Niemand kann das letzte Wort über das Geistige, über die Wissenschaft oder über das Leben sagen, denn sie sind meine Werke, die kein Ende haben. (79, 34)

Wie viele Menschen meinen aufgrund des Wissens, das sie erlangt haben, geistige Größe zu besitzen, sind sie für Mich doch nicht mehr als einige auf dem Entwicklungswege stehengebliebene Kinder. Denn sie müssen bedenken, dass es nicht allein die Entfaltung ihres Verstandes ist, wodurch sie die Aufwärtsentwicklung ihres Geistes erreichen können, sondern es muss durch die Entwicklung der Gesamtheit ihres Wesens geschehen, und es gibt viele Fähigkeiten im Menschen, die entwickelt werden müssen, um die Vollendung zu erreichen.

Das ist der Grund dafür, dass Ich — als eines meiner Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit — die Reinkarnation des Geistes einsetzte, um ihm einen längeren Weg zu gewähren, der ihm alle notwendigen Gelegenheiten bietet, um seine Vervollkommnung zu erreichen. (156, 28-29)

Während alles unaufhörlich wächst, sich wandelt, sich vervollkommnet und entfaltet — weshalb sollte da euer Geist jahrhundertelang im Stillstand verharren? (305, 6)

Seit Anbeginn der Menschheit gibt es die Reinkarnation des Geistes als ein Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit und als eine der Formen, in denen der Vater seine unendliche Gnade bewiesen hat. Die Reinkarnation ist nicht nur eine Sache dieser Zeit, sondern aller Zeiten, und ihr sollt auch nicht meinen, dass Ich euch dies Mysterium erst jetzt offenbart habe. Schon in den frühesten Zeiten existierte im Menschen das intuitive Wissen über die Wiedereinkörperung des Geistes. (105, 52)

Nun soll die Welt die Wahrheit über die "Auferstehung des Fleisches" erfahren, welches die Reinkarnation des Geistes ist.

Reinkarnieren bedeutet: zur materiellen Welt zurückkehren, um von neuem als Mensch geboren zu werden; das Auferstehen des Geistes in einem menschlichen Körper, um ihre Mission fortzusetzen. Dies ist die Wahrheit über die "Auferstehung des Fleisches", von der eure Vorfahren gesprochen haben, wobei sie ebenso verdrehte wie absurde Auslegungen gegeben haben. (290, 53-54)

Wie habt ihr glauben können, dass am Tage des Gerichts die Körper der Toten auferstehen und sich mit ihren Geistern vereinen, um in das Reich Gottes einzugehen? Wie könnt ihr das, was euch zu anderen Zeiten gelehrt wurde, in dieser Weise auslegen?

Das Fleisch ist von dieser Welt, und in ihr bleibt es, während der Geist sich frei erhebt und zu dem Leben zurückkehrt, von dem er ausging. "Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus meinem Geist geboren ist, ist Geist." Die "Auferstehung des Fleisches" ist die Wiedereinkörperung des Geistes, und wenn manche glauben, dass dies eine menschliche Theorie ist, und andere von euch glauben, dass es eine neue Offenbarung ist — wahrlich, Ich sage euch, Ich habe seit Anbeginn der Menschheit damit begonnen, der Welt diese Offenbarung bekanntzumachen! Den Beweis dafür könnt ihr im Text der Schriften finden, die ein Zeugnis meiner Werke sind. (76, 41-42)

Da die Menschheit die Entwicklung der Wissenschaft miterlebt hat und Entdeckungen gesehen hat, die sie zuvor nicht geglaubt hätte — warum sträubt sie sich dann, an die Entwicklung des Geistes zu glauben? Warum versteift sie sich auf etwas, das sie aufhält und träge macht?

Wenn ihr, anstatt über euren irdischen Kenntnissen eitel zu werden, euch mein ganzes Werk zu eigen machtet, würde es für euch keine Geheimnisse geben, würdet ihr euch als Geschwister erkennen und einander lieben, wie Ich euch liebe: Güte, Barmherzigkeit und Liebe wären in euch, und deshalb Einheit mit dem Vater. (23; 5, 7)

Immer, wenn der Tod das Dasein eurer Körperhülle beendet, ist dies wie eine Erholungspause für den Geist, die, wenn er sich wieder inkarniert, mit neuen Kräften und größerem Lichte zurückkehrt und das Studium jener göttlichen Lektion fortsetzt, das er nicht abgeschlossen hatte. Auf diese Weise reift im Verlauf von Zeitaltern der Weizen, welcher euer Geist ist. (99, 32)

Euer Verstand empfängt nicht die Eindrücke oder Erinnerungsbilder der Vergangenheit eures Geistes, weil der Körper wie ein dichter Schleier ist, der nicht zulässt, in das Leben des Geistes einzudringen. Welches Gehirn könnte die Bilder und Eindrücke aufnehmen, die der Geist im Verlauf seiner Vergangenheit empfangen hat? Welche Intelligenz könnte mit menschlichen Vorstellungen zusammenhängend erfassen, was ihr unbegreiflich ist? (274, 54)

Pilgerweg eines Geistes

Wenn mein Gesetz euch Moral, Rechtschaffenheit und Ordnung bei allen Handlungen eures Lebens lehrt — warum sucht ihr dann entgegengesetzte Wege, wodurch ihr euch Schmerzen bereitet? Doch wenn ihr ins Jenseits abscheidet und euren Körper auf der Erde zurücklasst, weint ihr, weil ihr diese Hülle zu sehr geliebt habt. Wenn ihr fühlt, dass euch der Körper nicht mehr gehört und dass ihr auf dem Entwicklungswege fortschreiten müsst, bis ihr zu Mir kommt, sage Ich euch: "Mein Kind, was hast du Mir vorzuweisen? Hast du auf der Erde in Erfüllung meiner Gebote gelebt?" Ihr jedoch — beschämt und verzagt, weil ihr kein Geschenk der Liebe habt für Den, der euch so sehr liebt und euch so vieles gewährt hat — habt Ketten geschmiedet, die euren Geist niederdrücken, und er erscheint lichtlos, weint und jammert über sich, weil er die Gnade verloren hat. Er hört nur die Stimme des Vaters, die ihn ruft. Doch da er sich nicht entwickelt hat und sich auch nicht wert fühlt, zu Ihm zu kommen, bleibt er stehen und wartet ab.

Die Zeit vergeht, und der Geist hört wiederum die Stimme, und ganz von ihrem Leid erfüllt fragt er, wer zu ihm spricht, und diese Stimme sagt ihm: "Erwache! Weißt du nicht, woher du gekommen bist und wohin du gehst?" Da hebt er seine Augen auf, sieht ein unermesslich großes Licht, bei dessen Glanze er sich armselig vorkommt. Er erkennt, dass er, bevor er zur Erde gesandt worden war, schon existierte, schon vom Vater geliebt war, von dem die Stimme ausging und der nun, da Er ihn in dem beklagenswerten Zustand sieht, Leid um ihn trägt. Er erkennt, dass er zu verschiedenen Heimstätten gesandt worden ist, um den Weg des Kampfes zu durchlaufen und durch seine Verdienste seinen Lohn zu erlangen. Und das Kind fragt: "Wenn ich, bevor ich zur Erde gesandt wurde, Dein sehr geliebtes Geschöpf gewesen bin — warum bin ich nicht in der Tugend standhaft geblieben und musste fallen, leiden und mich abmühen, um zu Dir zurückzukommen?" Die Stimme hat ihm geantwortet: "Alle Geistwesen sind dem Gesetze der Entwicklung unterstellt worden, und auf diesem Weg behütet sie mein Vatergeist immerdar, und Er hat Wohlgefallen an den guten Werken der Kinder. Allerdings habe Ich euch zur Erde gesandt, damit ihr aus ihr einen Kampfplatz der geistigen Vervollkommnung, nicht eine Walstatt des Krieges und des Schmerzes macht. Ich habe euch gesagt, dass ihr euch mehren sollt, dass ihr nicht unfruchtbar sein sollt. Doch wenn ihr ins Geistige Reich zurückkehrt, bringt ihr keine Ernte mit, klagt ihr nur und kommt ohne die Gnade, mit der Ich euch ausgestattet hatte. Deshalb entsende Ich euch noch einmal und sage euch: "Reinigt euch, sucht das, was ihr verloren habt, und erarbeitet euren geistigen Aufstieg."

Der Geist kehrt zur Erde zurück, sucht einen kleinen und zarten menschlichen Körper, um in ihm zu ruhen und die neue Lebensreise zu beginnen. Sie findet den kleinen Kindeskörper, der ihr zugewiesen ist, und gebraucht ihn, um ihre Verstöße gegen mein Gesetz zu sühnen. Mit Kenntnis der Ursache kommt der Geist zur Erde, er weiß, dass er Odem des Vaters ist, und kennt den Auftrag, den er von Ihm mitbringt.

In den ersten Jahren ist er unschuldig und bewahrt seine Reinheit, er bleibt in Verbindung mit dem Geistigen Leben. Danach beginnt er die Sünde kennenzulernen, sieht aus der Nähe den Stolz, den Hochmut und die Widersetzlichkeit der Menschen gegenüber den gerechten Gesetzen des Vaters, und das von Natur aus widerspenstige "Fleisch" beginnt sich mit dem Bösen zu beflecken. In Versuchung zu Fall gekommen, vergisst er den Auftrag, den er zur Erde mitbrachte, und schickt sich an, Werke zu tun, die wider das Gesetz sind. Geist und Körper kosten die verbotenen Früchte, und wenn sie dem Verderben anheimgefallen sind, überrascht sie die letzte Stunde.

Wieder befindet sich der Geist im geistigen Lebensraum, ermattet und gebeugt von der Last seiner Schuld. Da erinnert er sich an die Stimme, die einst zu ihm sprach und ihn noch immer ruft, und nachdem er viele Tränen vergossen hat, da er sich verloren fühlt, ohne zu wissen, wer er ist, erinnert er sich, dass er schon einmal an jenem Orte gewesen ist. Der Vater, der ihn mit so viel Liebe geschaffen hat, erscheint auf seinem Wege und sagt zu ihm: "Wer bist du, woher kommst du und wohin gehst du?" — Das Kind erkennt in jener Stimme das Wort Dessen, der ihm das Sein, die Intelligenz und die Fähigkeiten gab — den Vater, der ihm immer wieder vergibt, es reinigt, es aus der Finsternis wegbringt und zum Lichte führt. Es zittert, denn es weiß, dass es vor dem Richter steht, und sagt: "Vater, mein Ungehorsam und meine Schuld bei Dir sind sehr groß, und ich kann nicht erwarten, in Deinem Reiche zu leben, denn ich habe keine Verdienste. Heute, da ich zum Geistigen Reich zurückgekehrt bin, sehe ich, dass ich nur Schuld angehäuft habe, die ich sühnen muss." Doch der liebevolle Vater zeigt ihm ein weiteres Mal den Weg, es kehrt wieder ins Fleisch zurück und gehört wieder der Menschheit an.

Doch nun macht der schon erfahrene Geist die körperliche Hülle mit größerer Kraft gefügig, um sich durchzusetzen und den göttlichen Geboten zu gehorchen. Der Kampf beginnt; er bekämpft die Sünden, die den Menschen zu Fall bringen, und will die Gelegenheit nutzen, die ihm für seine Erlösung gewährt worden ist. Der Mensch kämpft von Anfang bis zum Ende, und wenn die weißen Haare an seinen Schläfen erglänzen und sein früher widerstandsfähiger und starker Körper sich unter der Last der Jahre zu beugen beginnt und die Kräfte verliert, fühlt sich der Geist stark, reifer und erfahrener. Wie groß und abstoßend erscheint ihm die Sünde! Er wendet sich von ihr ab und gelangt ans Ziel. Nun wartet er nur noch auf den Augenblick, an dem der Vater ihn ruft, denn er ist zu dem Schluss gekommen, dass das Göttliche Gesetz gerecht und der Wille Gottes vollkommen ist, dass dieser Vater lebt, um seinen Kindern Leben und Heil zu geben.

Als der letzte Tag kam, spürte er in seinem Fleische den Tod und fühlte keinen Schmerz. Er schied still und andächtig. Er sah sich im Geiste, und als ob er einen Spiegel vor sich hätte, erblickte er sich schön und strahlend vor Licht. Da sprach die Stimme zu ihm und sagte ihm: "Kind, wohin gehst du?" Und er, die wusste, wer er war, ging auf den Vater zu, ließ sein Licht in sein Wesen einströmen und sprach also: "O Schöpfer, o allumfassende Liebe, ich komme zu Dir, um auszuruhen und Dir die Erfüllung zu übergeben." (33, 15-16)

Auf anderen Welten erfreuen sich die Geistwesen gleichfalls der Willensfreiheit und sündigen und geraten auf Abwege, oder sie bleiben beharrlich im Guten und erreichen es auf diese Weise, sich aufwärts zu entwickeln, so wie ihr es auf der Erde tut. Doch wenn der vorbestimmte Zeitpunkt da ist, kommen jene, die dazu vorgesehen sind, auf dieser Welt zu leben, zu ihr herab, um eine edle Aufgabe zu erfüllen, und andere, um ihrer Sühnepflicht nachzukommen. Aber je nachdem, wie sie diese Erde sehen wollen, wird sie sich den einen als Paradies und den anderen als eine Hölle präsentieren. Wenn diese daher die Barmherzigkeit ihres Vaters begreifen, sehen sie nur noch ein wunderbares Leben, das mit Segnungen und Lebenslehren für den Geist besät ist — einen Weg, der sie dem Gelobten Lande näher bringt. (156, 33)

Niemand lehne sich gegen die Vorstellung auf, in einem anderen Körper auf diesen Planeten zurückkehren zu müssen, und habt auch nicht die Meinung, dass die Reinkarnation eine Strafe für den Geist ist. Alle Geistwesen, die dazu bestimmt sind, auf der Erde zu leben, haben das Gesetz der Reinkarnation durchschreiten müssen, um ihre Höherentwicklung erreichen zu können und die Aufgabe durchzuführen, die Ich ihnen anvertraut habe.

Nicht nur die wenig entwickelten Geistwesen müssen erneut inkarnieren, auch die hochstehenden Geister kommen ein ums andere Mal zurück, bis sie ihr Werk vollendet haben. (122, 25-26)

Ihr alle bewegt euch auf der Stufenleiter geistiger Vervollkommnung; einige haben die Entwicklung erreicht, die ihr derzeit noch nicht fassen könnt, andere kommen nach euch.

Die großen Geister, groß durch ihren Kampf, durch ihre Liebe, durch ihre Anstrengung, suchen die Harmonie mit ihren kleinen Geschwistern, mit den fernstehenden, den unachtsamen; ihre Aufgaben sind edel und hoch, ihre Liebe zu meiner Göttlichkeit und zu euch ist ebenfalls sehr groß.

Diese Geister wissen, dass sie für die Tätigkeit, für die Höherentwicklung geschaffen wurden; sie wissen, dass es für die Kinder Gottes keine Untätigkeit gibt. In der Schöpfung ist alles Leben, Bewegung, Gleichgewicht, Harmonie; und daher arbeiten diese unzähligen Wesen, strengen sich an und freuen sich in ihrem Kampf, in der Erkenntnis, dass sie auf diese Weise ihren Herrn verherrlichen und dem Fortschritt und der Vervollkommnung ihrer Nächsten dienen.

Ihr müsst wissen, dass jene Geister in ihrer Liebe und Achtung vor den Gesetzen des Schöpfers niemals nehmen, was ihnen nicht zusteht, noch das Verbotene anrühren oder dort eindringen, wo sie wissen, dass sie es nicht dürfen, um nicht die Grundbestandteile der Schöpfung in Disharmonie zu bringen. (20; 28-30, 32)

Wenn euch eure Vergeistigung erlaubt, die Gegenwart jener eurer Geschwister zu fühlen und wahrzunehmen, welche unsichtbar, ohne irgendeine Zurschaustellung, zugunsten eures Wohlergehens und eures Fortschritts wirken, dann werdet ihr es bedauern, sie genötigt zu haben, sich um eurer Sünden willen so sehr abzuplagen und auch zu leiden. Doch wenn diese Einsicht in euch aufsteigt, dann nur, weil es in eurem Verstande bereits licht wurde. Dann wird Mitgefühl, Dankbarkeit und Verständnis für sie erwachen.

Ihr habt so viele Geschwister und so viele Freunde im Geistigen Reich, die ihr nicht kennt. (334; 73, 75)

Wann wird der Mensch sich aufnahmefähig zu machen verstehen, um den weisen Rat der Geistigen Welt zu hören und sich auf diese Weise von deren Eingebungen leiten zu lassen? (20, 34)






Nach oben



Kapitel 9
Ehe, Familie, Erziehung

Am Anfang wurde das Menschenwesen in zwei Teile geteilt und so die zwei Geschlechter geschaffen, das eine — der Mann, das andere — die Frau; in ihm Stärke, Intelligenz, Würde; in ihr Zärtlichkeit, Anmut, Schönheit. Der eine — der Same, die andere — die fruchtbare Erde. Seht hier zwei Wesen, die nur vereint sich vollständig, vollkommen und glücklich fühlen können. In ihrer Harmonie werden sie ein einziges "Fleisch", einen einzigen Willen und ein einziges Ideal bilden.

Wenn diese Verbindung vom Gewissen und von der Liebe inspiriert ist, wird sie Ehe genannt. (38, 30-31)

Siehe, darum habe Ich die Ehe eingesetzt und geheiligt. Denn in der Vereinigung dieser zwei Wesen, die geistig gleichwertig, aber körperlich verschieden sind, besteht der vollkommene Stand. (66, 69)

Die einen wie die anderen frage Ich: Habt ihr Kinder? Dann habt Erbarmen mit ihnen. Wenn ihr auch nur für einen Augenblick deren Geist erblicken könntet, würdet ihr euch unwürdig fühlen, euch ihre Eltern zu nennen. Gebt ihnen keine schlechten Beispiele, hütet euch davor, in Gegenwart der Kinder ein Geschrei zu erheben.

Ich weiß, dass es in dieser Zeit wie nie zuvor Probleme innerhalb der Ehen gibt — Probleme, für die die Betreffenden nur eine Lösung finden: die Trennung, die Scheidung.

Wenn der Mensch vom geistigen Wissen die nötige Kenntnis hätte, würde er keine so schweren Fehler begehen, denn er würde im Gebet und in der Vergeistigung die Inspiration finden, um die schwierigsten Verwicklungen zu lösen und die härtesten Prüfungen zu bestehen.

Mein Licht erreicht alle Herzen, auch die betrübten und niedergeschlagenen, um ihnen neuen Lebensmut zu geben. (312, 39 42)

Der Mann und die Frau nehmen ohne Vorbereitung die Frucht des Lebens und erkennen nicht ihre Verantwortung gegenüber dem Schöpfer, wenn sie neue Wesen zur Menschwerdung auf der Erde zeugen. (34, 14)

Einige fragen Mich: "Herr, ist die menschliche Liebe vor Dir etwa unzulässig und abscheulich, und billigst Du nur die geistige Liebe?"

Nein, Volk. Zwar stehen dem Geiste die höchsten und reinsten Empfindungen der Liebe zu, doch auch in den menschlichen Körper legte Ich ein Herz, damit das Herz liebe, und Ich gab ihm Gefühle, damit das Herz durch dieselben alles liebe, was das Herz umgibt. (127, 7-8)

Ich verlange von euch keine übermenschlichen Opfer. Ich habe weder den Mann aufgefordert, nicht mehr Mann zu sein, um Mir nachzufolgen, noch habe Ich von der Frau verlangt, dies nicht mehr zu sein, um eine geistige Aufgabe zu erfüllen. Den Gatten habe Ich nicht von seiner Gefährtin getrennt, noch habe Ich diese von ihrem Gatten entfernt, damit sie Mir dienen könne; noch habe Ich den Eltern gesagt, dass sie ihre Kinder verlassen oder ihre Arbeit aufgeben sollen, um Mir nachfolgen zu können.

Den einen wie den anderen habe Ich begreiflich gemacht, als Ich sie zu "Arbeitern in diesem Weinberge" machte, dass sie — um meine Diener zu sein — nicht aufhören, Mensch zu sein, und dass sie darum verstehen müssen, Gott zu geben, was Gottes ist, und der Welt, was ihr zukommt. (133, 55-56)

Wachet über der Tugend eurer Familien und dem Frieden eurer Heime. Seht, wie selbst die Ärmsten Eigentümer dieses Schatzes sein können. Erkennet, dass die menschliche Familie eine Verkörperung der Geistigen Familie ist: in ihr wird der Mann zum Vater, wodurch er wirkliche Ähnlichkeit mit seinem Himmlischen Vater hat. Die Frau mit ihrem mütterlichen Herzen voller Zärtlichkeit ist Abbild der Liebe der Göttlichen Mutter, und die Familie, die sie zusammen bilden, ist eine Verkörperung der Geistigen Familie des Schöpfers. Das Heim ist der Tempel, in dem ihr am besten lernen könnt, meine Gesetze zu erfüllen, wenn die Eltern bereit waren, an sich zu arbeiten. (199, 72)

Denkt ernstlich an die Generationen, die nach euch kommen, denkt an eure Kinder. So wie ihr ihnen das körperliche Sein gegeben habt, so habt ihr auch die Pflicht, ihnen geistiges Leben zu geben — jenes, welches Glaube, Tugend und Vergeistigung ist. (138, 61)

Entzündet in der Jugend die Liebe zum Nächsten, gebt ihr große und edle Ideale, denn die Jugend wird es sein, die morgen darum kämpft, ein Dasein zu erreichen, in welchem Gerechtigkeit, Liebe und die heilige Freiheit des Geistes erstrahlt. Bereitet euch vor, denn die große Schlacht, von der die Prophetien sprechen, ist noch nicht gekommen. (139, 12)

Familienväter, vermeidet Fehler und schlechte Beispiele. Ich verlange keine Vollkommenheit von euch, nur Liebe und Fürsorge für eure Kinder. Bereitet euch geistig und körperlich vor, denn im Jenseits warten große Legionen von Geistwesen auf den Augenblick, um unter euch Mensch zu werden.

Ich will, dass sich die Erde mit Menschen guten Willens füllt, welche Früchte der Liebe sind. (38; 44, 46)

Heute seid ihr keine kleinen Kinder mehr und könnt den Sinngehalt meiner Unterweisungen verstehen. Auch wisst ihr, dass euer Geist nicht zugleich mit dem Körper, den ihr besitzt, entstand und dass der Ursprung des einen nicht der des anderen ist. Jene Kindlein, die ihr in euren Armen wiegt, tragen in ihren Herzen Unschuld, doch in ihrem Geist bergen sie eine Vergangenheit, die zuweilen länger und unheilvoller ist als die ihrer eigenen Eltern. Wie groß ist die Verantwortung derer, die jene Herzen pflegen sollen, damit deren Geist Fortschritte auf seinem Entwicklungswege erreicht.

Blickt deswegen nicht mit weniger Liebe auf eure Kinder. Bedenkt, dass ihr nicht wisst, wer sie sind, noch was sie getan haben. Vermehrt vielmehr eure Zuwendung und Liebe ihnen gegenüber und dankt eurem Vater, dass er seine Barmherzigkeit in euch gelegt hat, um euch zu Führern und Beratern eurer geistigen Geschwister zu machen, für die ihr hinsichtlich deren Körper und Blut vorübergehend Eltern seid. (56, 31-32)

Wisset, dass der Geist, wenn er inkarniert, alle seine Fähigkeiten mitbringt, dass seine Bestimmung bereits niedergeschrieben ist und dass er daher nichts auf der Welt erst empfangen muss. Er bringt eine Botschaft mit oder eine Sühneaufgabe. Manchmal erntet er eine (gute) Saat, und ein andermal bezahlt er eine Schuld. Aber immer empfängt er in diesem Leben eine Lektion der Liebe, die ihm sein Vater gibt.

Ihr, die ihr eure Kinder durch dies Leben geleitet, sorget dafür, dass sie, wenn die Zeit kindlicher Unschuld vorüber ist, den Weg meines Gesetzes beschreiten. Erweckt ihre Gefühle, offenbart ihnen ihre Fähigkeiten und regt sie immer zum Guten an, und wahrlich, Ich sage euch, wen ihr Mir in dieser Weise zuführt, der wird von dem Lichte überströmt werden, das von jenem göttlichen Feuer ausstrahlt, welches meine Liebe ist. (99, 64-65)

Geistig habt ihr schon einen weiten Weg zurückgelegt, und nun seid ihr erstaunt angesichts der Intuition und der Entfaltung, die die neuen Generationen von ihrer zartesten Kindheit an offenbaren. Denn es sind Geistwesen, die viel erlebt haben und nun wiederkommen, um der Menschheit voranzuschreiten — die einen auf den Wegen des Geistes und die andern auf den Wegen der Welt, je nach ihren Fähigkeiten und ihrer Mission. Doch bei ihnen allen werden die Menschen inneren Frieden feststellen. Diese Wesen, von denen Ich zu euch spreche, werden eure Kinder sein. (220, 14)

Studiert die Geister, die euch umgeben, und die, welche euren Lebensweg kreuzen, damit ihr deren Tugenden schätzen lernt, die Botschaft aufnehmt, die sie euch bringen, oder ihnen das gebt, was sie von euch erhalten sollen. (11, 26)

Ich gebe euch die Schlüssel, um die Türen zu eurer ewigen Seligkeit zu öffnen. Diese Schlüssel sind die Liebe, welcher Barmherzigkeit, Vergebung, Verständnis, Demut und Friede entspringen, mit denen ihr durch das Leben gehen sollt. (340, 56)

Krankheit und Schmerz werden immer mehr aus eurem Leben weichen, wenn ihr ein gesundes und erhebendes Dasein führt. Wenn dann der Tod kommt, wird er euch vorbereitet finden für die Reise zur Geistigen Heimat. (117, 25)

Ich segne all jene, die in der Wärme ihres Heimes die besten Freuden ihres Daseins finden und die bestrebt sind, aus ihrer Elternliebe zu den Kindern, der Liebe der Kinder zu ihren Eltern, und der Geschwister untereinander einen Gottes-Dienst zu machen. Denn jene Einigkeit, jene Harmonie und jener Friede gleichen der Harmonie, die zwischen dem Universellen Vater und seiner geistigen Familie existiert. (303, 29)






Nach oben



Kapitel 10
Wissenschaft, Religionen, Spiritualität

Heute esst ihr Tag für Tag die bitteren Früchte des Baumes der Wissenschaft, der von den Menschen so unvollkommen gepflegt wurde, weil ihr euch nicht um die harmonische Entfaltung aller eurer Gaben bemüht habt. Wie könntet ihr also eure Entdeckungen und eure Werke in gute Bahnen lenken, da ihr nur die Intelligenz geschult, aber den Geist und das Herz vernachlässigt habt? (282, 15)

Der Beweis dafür, dass euer wissenschaftlicher Fortschritt nicht die gegenseitige Liebe als Beweggrund gehabt hat, ist der moralische Niedergang der Völker, ist der brudermörderische Krieg, ist der Hunger und das Elend, die überall herrschen, ist die Unwissenheit über das Geistige. (315, 54)

Die Wissenschaft ist Licht, das Licht ist Leben, ist Kraft, Gesundheit und Frieden. Ist dies die Frucht eurer Wissenschaft? Nein, Menschheit! Deshalb sage Ich euch: Solange ihr nicht zulasst, dass das Licht des Gewissens das Dunkel eures Verstandes durchdringt, werden eure Werke niemals einen hohen und geistigen Ursprung haben können, werden sie niemals mehr als nur menschliche Werke sein können. (358, 34)

Auch die Ärzte werden gerufen werden. Sie werde Ich fragen, was sie mit dem Geheimnis der Gesundheit gemacht haben, das Ich ihnen enthüllte, und mit dem Heilbalsam, den Ich ihnen anvertraute. Ich werde sie fragen, ob sie in Wahrheit den fremden Schmerz gefühlt haben, ob sie sich bis zum ärmlichsten Lager herabgebeugt haben, um den, der leidet, mit Liebe zu heilen. Was werden Mir jene antworten, die Pracht, Wohlleben und Luxus erreicht haben mit dem Schmerz ihrer Mitmenschen — einem Schmerz, den sie nicht immer zu lindern verstanden? Alle werden sich in ihren Herzen Fragen stellen und Mir im Lichte ihres Gewissens antworten müssen. (63, 62)

Bildet euch nichts ein auf die Früchte eurer Wissenschaft, denn jetzt, da ihr so große Fortschritte in ihr gemacht habt, leidet die Menschheit am meisten, gibt es am meisten Elend, Beunruhigung, Krankheiten und brudermörderische Kriege. (22, 16)

Unter den Menschen herrscht Verwirrung, weil ihr die, die euch ins Verderben geführt haben, auf einen Sockel gehoben habt. Fragt daher nicht, warum Ich zu den Menschen gekommen bin, und enthaltet euch des Urteils darüber, dass Ich Mich durch Sünder und Unwissende kundtue; denn nicht alles, was ihr für unvollkommen haltet, ist es. (59, 54)

Ich habe Mich nicht geirrt in dem, was Ich geschaffen habe; der Mensch jedoch hat den vorgezeichneten Weg und das Leben verfehlt; aber bald wird er zu Mir zurückkehren wie der "Verlorene Sohn", der sein ganzes Erbe verprasste. Mit seiner Wissenschaft hat er eine neue Welt geschaffen, ein falsches Reich. Er hat Gesetze gemacht, hat sich einen Thron errichtet und sich mit einem Zepter und einer Krone ausgestattet. Doch wie vergänglich und trügerisch ist seine Herrlichkeit: ein schwacher Hauch meiner Gerechtigkeit genügt, und seine Grundfesten erbeben, und sein ganzes Reich zerfällt. Das Reich des Friedens, der Gerechtigkeit und Liebe jedoch, das er nicht zu gewinnen vermochte, ist dem Menschenherzen ferne.

Ich habe euch schon gesagt, dass der Geist vor dem Körper kommt, so wie der Körper vor der Kleidung. Der Körper, den ihr besitzt, ist nur eine vorübergehende Bekleidung des Geistes. (80; 49, 53)

Ich habe euch gesagt, dass diese Menschheit eines Tages die Vergeistigung erreichen und in Harmonie mit allem Geschaffenen zu leben verstehen wird, und Geist, Verstand und Herz im Gleichschritt gehen werden. (305, 11)

Die Entwicklung des Menschen, seine Fortschritte, seine Wissenschaft und seine Zivilisation hatten niemals den Aufstieg des Geistes zum Ziel, welche das Höchste und Edelste ist, was es im Menschen gibt. Sein Streben, sein Ehrgeiz, seine Wünsche und Besorgnisse hatten ihr Ziel immer in dieser Welt. Hier hat er das Wissen gesucht, hier hat er Schätze angehäuft, hier hat er sich Vergnügungen, Ehrungen, Belohnungen, Machtstellungen und Auszeichnungen verschafft, hier hat er seine Herrlichkeit finden wollen. (277, 42)

Ich will zwar, dass ihr Sehnsüchte habt, dass ihr strebsam seid, dass ihr davon träumt, groß, stark und weise zu sein, aber an ewigen Gütern des Geistes. Denn, um jene Güter zu erlangen, sind alle Tugenden erforderlich, wie die Barmherzigkeit, die Demut, die Vergebung, die Geduld, die Hochherzigkeit, mit einem Wort: die Liebe. Und alle Tugenden erheben, läutern und vervollkommnen den Geist. (288, 32)

Wenn der Mensch sich geistig selbst entdeckt, dann fühlt er in sich die Gegenwart seines Vaters. Doch wenn er weder weiß, wer er ist, noch woher er stammt, fühlt er Mich ferne, fremd, unerreichbar, oder er bleibt gefühllos.

Nur der erwachte Geist kann in das Reich der Wahrheit eindringen. Mit seiner Wissenschaft allein wird der Mensch sie nicht erkennen können. (139, 40-41)

Die Wissenschaftler betrachten die göttlichen Offenbarungen voll Eitelkeit als ihrer Aufmerksamkeit unwürdig. Sie wollen sich nicht geistig zu Gott erheben, und wenn sie etwas von dem, was sie umgibt, nicht begreifen, leugnen sie es, um nicht ihre Unfähigkeit und ihre Unwissenheit bekennen zu müssen. Viele von ihnen wollen nur an das glauben, was sie beweisen können.

Welchen Trost können diese Menschen den Herzen ihrer Nächsten bringen, wenn sie nicht das Urprinzip der Liebe erkennen, welches die Schöpfung regiert, und außerdem den geistigen Sinn des Lebens nicht verstehen ? (163, 17-18)

O Männer und Frauen der Welt, die ihr in euren Wissenschaften das einzige vergessen habt, was euch weise und glücklich machen kann: Ihr habt die Liebe vergessen, die alles inspiriert — die Liebe, die alles vermag und alles verwandelt! Ihr lebt inmitten des Schmerzes und der Finsternis; denn da ihr nicht die Liebe übt, die Ich euch lehre, verursacht ihr euer körperliches oder geistiges Leiden. (16, 31)

Fragt eure Gelehrten, und wenn sie ehrlich sind, werden sie euch sagen, dass sie Gott um Inspiration gebeten haben. Ich würde ihnen mehr Eingebungen schenken, wenn sie Mich darum mit mehr Liebe für ihre Mitmenschen bitten würden und mit weniger Eitelkeit für sich selbst. (17, 59)

Bei den großen menschlichen Werken besteht der Einfluss und das Wirken hoher geistiger Wesen, die fortwährend auf das Denkvermögen der Menschen einwirken und ihren inkarnierten Geschwistern das Unbekannte inspirieren oder offenbaren. (182, 21)

Die Eitelkeit hat sich in jenen eingenistet, welche in der Meinung, die volle Erkenntnis der Wahrheit erreicht zu haben, sich für gelehrt, stark, unfehlbar, groß und absolut gehalten haben, ohne sich bewusst zu werden, dass sie sich oftmals geirrt haben. (27, 3)

Heute fühlt sich der Mensch groß, erhöht er seine Persönlichkeit und schämt sich, "Gott" zu sagen. Er gibt ihm andere Namen, um seinen Dünkel nicht zu kompromittieren, um nicht vom Sockel seiner gesellschaftlichen Stellung herabzufallen. Daher nennen sie Mich: Kosmische Intelligenz, Architekt des Universums. Aber Ich habe euch gelehrt, zu Mir "Unser Vater", "Mein Vater" zu sagen, so wie Ich es euch in der "Zweiten Zeit" lehrte. Warum glauben die Menschen, ihre Persönlichkeit zu erniedrigen oder zu mindern, wenn sie Mich "Vater" nennen? (147, 7)

Ich frage die Menschen dieser Zeit, die sich für die Fortgeschrittensten in der ganzen Geschichte dieser Welt halten: Habt ihr bei all eurer Begabung etwa eine Form gefunden, Frieden zu schaffen, Macht zu erlangen und Wohlstand zu erreichen, ohne eure Nächsten zu töten, zu vernichten oder zu versklaven? Glaubt ihr, dass euer Fortschritt wahr und echt ist, wenn ihr euch moralisch im Schlamm wälzt und geistig im Dunkeln umherirrt? Ich bekämpfe nicht die Wissenschaft, da Ich Selbst sie dem Menschen eingegeben habe; das, was Ich beanstande, ist der Zweck, für den ihr sie manchmal verwendet. (37, 56)

Wie tief ist der Mensch in seinem Materialismus gesunken, so dass er schließlich Jenen leugnete, der alles erschaffen hat! Wie konnte sich der menschliche Verstand in solchem Maße verfinstern? Wie konnte eure Wissenschaft Mich leugnen und das Leben und die Natur schänden, wie sie es getan hat? (175, 72)

Ich gebe den Menschen aufs neue mein Wort, damit sie wissen, dass sie nicht verlassen sind, damit sie durch die Stimme ihres Gewissens erwachen und erfahren, dass den Geist nach diesem Leben große göttliche Wunder erwarten.

Von ihnen habe Ich zu den Menschen gesprochen, und dasselbe erfährt der, der zu beten versteht, um mit dem Geistigen in Verbindung zu treten, so wie es auch jener bezeugt, der sich mittels der Wissenschaft in die Geheimnisse der Natur vertieft. Auf diesen beiden Wegen werden sowohl der Verstand als auch der Geist immer mehr entdecken, je mehr sie suchen. Aber wann wird die Zeit kommen, in der der Mensch sich für sein Studium und sein Forschen von der Liebe inspirieren lässt? Erst wenn dies geschieht, wird sein Werk auf der Welt von Dauer sein. Solange der Beweggrund der Wissenschaft das Machtstreben, der Hochmut, der Materialismus oder Hass ist, werden die Menschen unablässig die Zurechtweisung der entfesselten Naturgewalten erfahren, die ihre Unbesonnenheit ahnden.

Wie viele haben sich im Bösen, im Hochmut, in ihrem eitlen Streben aufgebläht, wie viele haben sich Kronen aufgesetzt, obwohl sie armselig und geistig nackt sind. Wie groß ist der Gegensatz zwischen dem, was ihr als eure Wahrheit betrachtet, und meiner Wahrheit! (277; 31-32, 36)

Wenn die Menschen die wahre Liebe zu ihren Mitmenschen fühlen würden, müssten sie nicht das Chaos erleiden, in dem sie sich befinden; alles in ihnen wäre Harmonie und Frieden. Doch diese göttliche Liebe begreifen sie nicht, und sie wollen nur die wissenschaftliche Wahrheit, die abgeleitete Wahrheit — jene, die sie mit ihren menschlichen Gedankengängen beweisen können: Sie wollen die Wahrheit, die das Gehirn anspricht, nicht die, welche das Herz erreicht, und nun haben sie das Ergebnis ihres Materialismus: eine selbstsüchtige, falsche und von Leid erfüllte Menschheit. (14, 42)

Heute sage Ich euch, dass Materie und Geist keine gegensätzlichen Kräfte sind; zwischen beiden soll Harmonie herrschen. Licht sind meine geistigen Offenbarungen, und Licht sind auch die Offenbarungen und Entdeckungen der Wissenschaft. Doch wenn ihr von Mir gehört habt, dass Ich das Werk der Wissenschaftler oft beanstande, dann deshalb, weil viele von ihnen die Energie, die früher unbekannten Elemente und Kräfte der Natur für verderbliche Zwecke der Zerstörung, der Feindseligkeiten, des Hasses und der Rache, der irdischen Herrschaft und maßlosen Machtstrebens missbraucht haben.

Ich kann euch sagen, dass es Mir bei denen, die ihre Mission mit Liebe und guten Absichten ausgeführt haben — bei jenen, die respektvoll und demütig in meine geheimen Schatzkammern eingedrungen sind, Freude bereitet hat, ihnen große Geheimnisse zum Wohle meiner Tochter, der Menschheit, zu offenbaren.

Jetzt ist die Zeit da, in der ihr begreifen müsst, dass alles Licht meinem Geiste zugehörig ist, dass alles, was Leben ist, von meiner Göttlichkeit stammt, weil Ich die geheime Schatzkammer, der Urquell und der Ursprung der ganzen Schöpfung bin.

Jene Kämpfe des Geistigen gegen das Wissenschaftliche werden aus dem Leben der Menschen verschwinden bis zu dem Grade, dass das Spirituelle mit der Wissenschaft in einem einzigen Lichte vereint wird, das den Weg des Menschen bis in die Unendlichkeit erhellt. (233; 30-31, 33-34)

Menschen, Menschen, die ihr euch alle aneinander stoßt! Ich habe euch angetroffen, wie ihr eure Bosheit leugnet und euch mit dem brüstet, was ihr für Größe haltet, während ihr eure Schandflecken verbergt. Doch Ich sage euch, dass der Mensch, der sich für lobenswert hält in seiner scheinbaren Größe, ein geistig Armer ist. Und denen, die aus Mangel an Tugenden über die Fehler der anderen lästern und fremde Verfehlungen richten, muss Ich sagen, dass sie Heuchler sind und der Gerechtigkeit und Wahrheit sehr ferne sind.

Nicht nur jene morden, die das Leben des Körpers nehmen, sondern auch die, die das Herz durch Verleumdungen zerreißen. Jene, die die Gefühle des Herzens, den Glauben, das Ideal töten, sind Mörder des Geistes. Und wie viele von ihnen leben frei, ohne Gefängnis und ohne Ketten.

Ihr habt euch derart an das Böse gewöhnt, dass ihr selbst die Menschen, die jene neuen Todeswaffen erfinden, groß nennt, weil sie in einem Augenblick Millionen Menschenleben vernichten können. Und ihr nennt sie sogar Gelehrte. Wo bleibt da eure Vernunft? Groß kann man nur durch den Geist sein und gelehrt nur der, der auf dem Weg der Wahrheit wandelt. (235; 36-37, 39)

Voll Hochmut erheben sich die großen Nationen, prahlen mit ihrer Macht, bedrohen die Welt mit ihren Waffen, sind stolz auf ihre Intelligenz und ihre Wissenschaft, ohne sich der Zerbrechlichkeit der falschen Welt, die sie geschaffen haben, bewusst zu sein; denn ein leichter Hauch meiner Gerechtigkeit wird genügen, damit diese künstliche Welt verschwindet. Doch es wird die Hand des Menschen selbst sein, die sein eigenes Werk zerstört; es wird sein Verstand sein, der die Art und Weise, das zu vernichten, was er zuvor erschuf, erfinden wird.

Auf den Ruinen einer Welt, die von einer materialistischen Menschheit geschaffen und zerstört wurde, wird sich eine neue Welt erheben, deren Fundamente die Erfahrung sein wird, und die das Ideal ihrer geistigen Aufwärtsentwicklung zum Ziele haben wird. (315, 55-56)

Menschheit, wenn du alles, was du dazu verwendet hast, blutige Kriege zu führen, darauf verwandt hättest, humanitäre Werke zu vollbringen, wäre dein Dasein voll der Segnungen des Vaters. Aber der Mensch hat die Reichtümer, die er angehäuft hat, dazu benutzt, Zerstörung, Schmerz und Tod zu säen. Dies kann nicht das wahre Leben sein, das die führen sollen, die Geschwister und Kinder Gottes sind. Diese Art zu leben ist nicht im Einklang mit dem Gesetz, das Ich in euer Gewissen schrieb.

Um euch den Irrtum, in dem ihr lebt, zu Bewusstsein zu bringen, werden Vulkane ausbrechen, Feuer wird aus der Erde strömen, um das "Unkraut" zu vernichten. Die Winde werden entfesselt sein, die Erde wird sich schütteln, und die Wasserfluten werden ganze Landstriche und Nationen verheeren. (164, 40-41)

Hart und taub ist das Herz dieser Menschheit. Es wird notwendig sein, dass der Leidenskelch zu ihr kommt, damit sie die Stimme des Gewissens, die Stimme des Gesetzes und der Göttlichen Gerechtigkeit vernimmt. Alles wird um der Rettung und des ewigen Lebens des Geistes willen geschehen. Sie ist es, die Ich suche. (138, 79)

Meine Lehre soll euch erleuchten, damit ihr euch jene großen Leiden erspart, die der Menschheit durch die Propheten vergangener Zeiten angekündigt wurden.

Nur in der Besserung eures Lebens könnt ihr jene Macht oder Fähigkeit finden, euch von der Auswirkung der entfesselten Elemente zu befreien. Denn nicht nur der Glaube oder das Gebet sind die Waffen, die euch den Sieg über die Schicksalsschläge und Widrigkeiten des Lebens geben: Jener Glaube und jenes Gebet müssen von einem tugendsamen, reinen und guten Leben begleitet werden. (280; 15, 17)

Wie lange noch werden sich die Menschen entwickeln müssen, damit sie meine Liebe begreifen und meine Gegenwart durch das Gewissen fühlen? Wenn die Menschen meine Stimme hören, die sie berät, und mein Gesetz erfüllen, wird es ein Anzeichen dafür sein, dass für sie die Zeiten des Materialismus vorüber sind.

Vorläufig müssen sie noch in vielen Formen von den Naturgewalten heimgesucht werden, bis sie überzeugt sind, dass es höhere Kräfte gibt, denen gegenüber der Materialismus des Menschen sehr klein ist.

Die Erde wird erbeben, das Wasser wird die Menschheit reinigen und das Feuer sie läutern.

Alle Elemente und Kräfte der Natur werden sich auf der Erde fühlbar machen, wo die menschlichen Wesen nicht in Harmonie mit dem Leben, das sie umgibt, zu leben verstanden. (40, 20-23)

Viele Völker sind in den tiefen Abgrund der Vermaterialisierung gestürzt, und andere sind nahe daran, zu stürzen; doch der Schmerz ihres Sturzes wird bewirken, dass sie aus ihrem tiefen Schlafe erwachen.

Es sind jene Nationen, die nach einer Zeit des Glanzes einen Niedergang erlebten und in die Finsternis des Schmerzes, des Lasters und des Elends sanken. Heute ist es nicht ein Volk, sondern die ganze Menschheit, die dem Tod und dem Chaos blind entgegenläuft.

Wann immer die Menschen das Zepter der Macht ergriffen und zugelassen haben, dass ihr Herz von Gottlosigkeit, Hochmut und unsinnigen Leidenschaften erfüllt wurde, wodurch sie ihre Völker mit sich fortrissen in die Entartung, hat sich meine Gerechtigkeit genaht, um sie ihrer Macht zu entkleiden. Aber gleichzeitig habe Ich eine Fackel vor ihnen entzündet, die den Weg zum Heil seines Geistes erhellt. Was würde aus den Menschen, wenn Ich sie im Augenblicke ihrer Prüfungen ihren eigenen Kräften überließe? (105, 45-47)

Von Abgrund zu Abgrund sank der Mensch geistig bis zu der Stufe, dass er Mich leugnete und vergaß — bis zu dem Extrem, sich selbst zu leugnen, indem er seinen Wesenskern, seinen Geist nicht erkannte. (173, 21)

Der Mensch hat unter Anwendung seiner Willensfreiheit seinen Entwicklungsweg verbogen, bis er vergessen hatte, aus wem er hervorgegangen ist; und er ist bis zu dem Punkt gelangt, dass die Tugend, die Liebe, das Gute, der Friede, die Brüderlichkeit seiner Wesensnatur befremdlich erscheinen, und er die Selbstsucht, das Laster und die Sünde als das Natürlichste und Erlaubte betrachtet. (161, 21)

Ich werde zulassen, dass die Hand des Menschen Zerstörung, Tod und Krieg bringt, aber nur bis zu einer gewissen Grenze. Über diese Grenze wird die Ungerechtigkeit, die Verderbtheit, die Verblendung und das Machtstreben der Menschen nicht hinausgehen können. (345, 91)

Ihr lebt bereits in der "Dritten Zeit", und noch immer ist die Menschheit spirituell zurückgeblieben. Ihre Seelsorger, ihre Theologen und geistlichen Hirten offenbaren ihr recht wenig und manchmal gar nichts über das Ewige Leben. Auch ihnen offenbare Ich die Geheimnisse des Buches meiner Weisheit, und so frage Ich euch: Warum schweigen sie? Warum fürchten sie sich davor, den schläfrigen Geist der Menschen aufzuwecken? (245, 5)

Meine Lehre unterweist euch in einer vollkommenen, geistigen und reinen Verehrung des Vaters, denn der Geist des Menschen ist — ohne es zu merken — bei den Schwellen des Tempels des Herrn angelangt, wo er eintreten wird, um meine Gegenwart zu fühlen, um durch sein Gewissen meine Stimme zu hören und Mich in dem Lichte zu schauen, das auf seinen Verstand herabfällt.

Die Leere, welche die Menschen in dieser Zeit innerhalb ihrer verschiedenen Religionsgemeinschaften fühlen, ist darauf zurückzuführen, dass der Geist Hunger und Durst nach Vergeistigung hat. Die Riten und Traditionen genügen ihm nicht mehr, er sehnt sich danach, meine Wahrheit kennenzulernen. (138, 43-44)

Alle Religionen sind Wege; die einen sind vollkommener als andere, aber alle zielen auf das Gute ab und bemühen sich, zum Vater zu kommen. Falls euch etwas an der Religion, die ihr kennt, nicht befriedigt, so verliert nicht den Glauben an Mich. Geht auf dem Wege der Nächstenliebe, und ihr werdet das Heil finden, denn mein Weg ist von der Kraft der Liebe erhellt. (114, 43)

Die Religionen sind kleine Nebenwege, die den Geist zum wahren Wege leiten, auf dem er Schritt für Schritt emporsteigen kann, bis er zu Mir kommt. Solange die Menschen sich auf der Erde zu unterschiedlichen Religionen bekennen, sind sie geteilt. Doch wenn sie einmal auf dem Wege der Liebe und Wahrheit sind, werden sie vereint sein, werden sie mit jenem einzigen Lichte eins werden; denn es gibt nur eine Wahrheit. (243, 5)

Die Vereinigung der Religionen wird kommen, wenn der Geist der Menschen sich über den Materialismus, über Traditionen, Vorurteile und den Fanatismus erhebt. Dann werden sich die Menschen in einem einzigen Gottesdienst geistig vereint haben: dem des Guten aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Wenn dies geschieht, wird die Menschheit in eine Periode der Vervollkommnung eintreten. (187, 43)

"Liebet einander", dies ist meine Maxime, mein höchstes Gebot für die Menschen, ungeachtet der Glaubensbekenntnisse oder der Religion.

Nähert euch einander durch die Erfüllung dieses höchsten Gebotes, und ihr werdet Mich in jedem von euch gegenwärtig finden. (129, 40-41)

Das einzige, was mein Werk bezweckt, ist die Vergeistigung aller Menschen, denn in der Vergeistigung werden sie eins werden und einander verstehen. In der Vergeistigung werden sie die Namen, die äußeren Formen ihrer Religionen verschwinden sehen, die die Ursache für ihre geistige Getrenntheit gewesen sind, da jede ihren Gott auf andere Weise gedeutet hat.

Vergeistigung ist alles, was Ich in dieser Zeit von den Menschen verlange, dann werden sie im Rahmen des Erlaubten ihre höchsten Ideale erfüllt und ihre schwersten Konflikte gelöst sehen. (321, 22, 29)

Ihr seid in die Zeit des Geistes, der großen Offenbarungen eingetreten, in der aus jedem Kult die Vermaterialisierung, der Betrug und die Unvollkommenheit verschwinden werden, in der jeder Mensch mittels seines Geistes seinen Gott erkennen wird, welcher ganz Geist ist. Auf diesem Wege wird er die Form der vollkommenen Zwiesprache entdecken. (195, 78)

Jetzt ist die Zeit des Verstehens, der Erleuchtung des Geistes und des Verstandes, in welcher der Mensch Mich endlich geistig suchen wird, weil er erkennen wird, dass Gott weder eine Person noch eine Phantasievorstellung ist, sondern unbegrenzter und absoluter universeller Geist. (295, 29)

Dies ist die "Dritte Zeit", in der Ich euch die Lektion gelehrt habe, die die Menschheit geistig vereinen soll. Denn es ist mein Wille, dass die Sprachen, die Rassen, die verschiedenen Ideologien kein Hindernis mehr sein sollen für ihre Vereinigung. Die geistige Essenz, aus der Ich einen Geist schuf, ist dieselbe, die alle besitzen, und die Substanzen, aus denen das Blut zusammengesetzt ist, das durch die Adern der Menschen fließt, sind die gleichen bei allen. Daher sind alle gleich und meiner würdig, und für alle bin Ich aufs neue gekommen. (95, 9)

Die Veränderungen, die das menschliche Leben erfährt, werden so groß sein, dass es euch vorkommen wird, als ob eine Welt zu Ende ginge und eine andere geboren würde. (135, 53)

Die Verderbtheit, der Egoismus, der Hochmut, das Laster, die Lüge und alles, was euer Leben überschattet hat, werden wie zerbrochene Götzenbilder zu Füßen derer fallen, die sie verehrten, um der Demut Platz zu machen. (295, 65)

Ihr seid Geistwesen. Ihr müsst erkennen, was Geist ist, damit ihr begreifen könnt, warum Ich euch auf den Weg zur Vollkommenheit rufe. (174, 60)

Seid einig im Geiste, auch wenn ihr verschiedene Ebenen bewohnt, und eines Tages werdet ihr auf der siebten Stufe, der höchsten, vereinigt sein und meine Liebe genießen. (8, 27)

Wie viele Male werdet ihr zur Erde zurückkommen müssen, um einen Körper zu haben, durch den sich mit immer größerer Klarheit die Botschaft offenbart, die ihr der Welt überbringt? (142, 72)

Fürchtet ihr euch davor, mit euren Mitmenschen über die Reinkarnation des Geistes zu sprechen? Seid ihr etwa nicht von der liebevollen Gerechtigkeit überzeugt, die sie enthält?

Vergleicht diese Form der Sühne mit jener der ewigwährenden Strafe im unaufhörlichen Feuer der Hölle — eine Vorstellung, derer sich die Menschheit bedient, um den Geist der Menschen einzuschüchtern. Sagt Mir, welche dieser beiden Arten euch die Vorstellung einer göttlichen, vollkommenen und barmherzigen Gerechtigkeit vermittelt. Die eine offenbart Grausamkeit, grenzenlosen Groll, Rache; die andere enthält nur Vergebung, väterliche Liebe, Hoffnung darauf, das ewige Leben zu erlangen. Wie groß ist die Entstellung, die meine Unterweisungen infolge schlechter Auslegungen erlitten haben! (120, 15-16)

Es genügt, zu wissen — wie Ich es euch in meinem Wort gesagt habe — dass die Reinkarnation des Geistes Wahrheit ist, und schon entzündet sich in euren Herzen ein Licht, und ihr bewundert meine liebevolle Gerechtigkeit noch mehr. Vergleicht die Theorien und verschiedenen Deutungen, welche die Konfessionen diesen Lehren gegeben haben, und entscheidet euch für jene, die am meisten Gerechtigkeit enthält und am meisten Vernunft besitzt. Doch wahrlich, Ich sage euch, dies ist eine der Offenbarungen, die den Geist in dieser Zeit am meisten erregen wird, in welcher die innere Erkenntnis über diese große Wahrheit erwacht. (63, 76)

Die göttlichen Offenbarungen, das Gesetz Gottes, meine Lehre und meine Kundgaben haben euch von Anfang an begreiflich gemacht, dass der Mensch ein Wesen ist, das der Entwicklung unterworfen ist. Weshalb bestätigt und prüft dann keine eurer Konfessionen diese Wahrheit? (265, 24)

Es gibt in dieser Zeit den Kampf der Weltanschauungen und Glaubenslehren. Jeder Mensch will im Recht sein. Doch wer hat in diesem Ringen von Egoismen und Eigeninteressen wohl recht? Wer ist wohl Besitzer der Wahrheit?

Wenn jene, die von sich glauben, auf dem vollkommenen Wege zu sein und die Wahrheit zu besitzen, darauf stolz sind — wahrlich, Ich sage euch, dann kennen sie den Weg noch nicht; denn auf ihm muss man demütig sein, und es genügt schon, dass sie die Wahrheit, die der Glaube anderer enthält, nicht anerkennen, um nicht mehr demütig zu sein. Doch Ich sagte euch schon in der "Zweiten Zeit": "Selig sind die von Herzen Sanftmütigen und Demütigen." (199, 4-5)

Heute glaubt jeder Mensch, die Wahrheit voll und ganz zu kennen. Jede Religion behauptet, die Wahrheit zu besitzen. Die Wissenschaftler erklären, dass sie die Wahrheit gefunden haben. Ich sage euch, dass niemand die absolute Wahrheit kennt, da der Mensch nicht einmal den Teil, der ihm offenbart worden ist, mit seinem Verstande zu fassen vermochte.

Alle Menschen tragen einen Teil der Wahrheit und Irrtümer in sich, die sie mit dem Lichte der Wahrheit vermengen. (322, 15-16)

Heute durchleben die Menschen eine Epoche der Verwirrung, weil sie nicht begriffen haben, dass ihr ganzes Leben und all ihre Mühen sie zur Entfaltung ihres Geistes führen sollen, dessen Ziel die Zwiesprache ihres Geistes mit dem des Schöpfers sein soll.

Der Kult, zu dem sich heute die Mehrheit der Menschen bekennt, ist der Materialismus.

Solange die Glaubenslehren und Religionen auf ihren Unterschiedlichkeiten bestehen, wird die Welt weiterhin ihren Hass nähren und nicht den entscheidenden Schritt hin zur wahren Gottesverehrung tun können. Doch wann werden sich die Menschen verstehen und vereinigen und so den ersten Schritt zur Liebe untereinander tun, wenn es noch immer Menschen gibt, die in der Meinung, den Schlüssel oder das Geheimnis zur Rettung des Geistes und die Schlüssel des ewigen Lebens zu besitzen, all jene nicht anerkennen, die auf anderen Wegen gehen, weil sie ihrer Auffassung nach nicht würdig sind, zu Gott zu kommen?

Macht euch also das wahre Ziel des Spiritualismus bewusst, dessen Lehre über jeder Konfession, jeder menschlichen Ideologie und jeder Sekte steht. (297, 38-41)

Die Werke des Menschen, seine Bräuche und die Art und Weise, die Sinne zu beeindrucken, um sich in seinen verschiedenen Religionen zu schmeicheln und stolz auf sie zu sein, stehen im Widerspruch zu dem, was mein Werk der Welt vor Augen führen will. (363, 9)

Wenn die Menschheit die Wahrheit dieser Lehre begreift, ihre Gerechtigkeit und die unendlichen Erkenntnisse, die sie offenbart, wird sie aus ihrem Herzen jede Furcht, jedes Vorurteil vertreiben und sie zur Richtschnur ihres Lebens machen. (24, 51)

Betrachtet die fehlgeleitete Menschheit — fehlgeleitet, weil die großen Kirchen, die sich christlich nennen, dem Rituellen und Äußerlichen mehr Bedeutung beimessen als meiner Lehre selbst. Jenes Wort des Lebens, das Ich mit Werken der Liebe und mit dem Blut am Kreuze besiegelte, lebt nicht mehr im Herzen der Menschen, es ist eingesperrt und stumm in den alten und verstaubten Büchern. Und so gibt es eine "christliche" Menschheit, die weder begreift noch weiß, wie man Christus nachfolgt. (72, 47)

Nach meinem Scheiden in der "Zweiten Zeit" setzten meine Apostel mein Werk fort, und die auf meine Apostel folgten, führten deren Arbeit fort. Es waren die neuen Arbeiter, die Bebauer jenes Ackerlandes, das vom Herrn vorbereitet war, fruchtbar gemacht durch sein Blut, seine Tränen und sein Wort, aufbereitet durch die Arbeit der zwölf Ersten und auch durch jene, die auf sie folgten. Doch im Laufe der Zeit und von Generation zu Generation mystifizierten oder verfälschten die Menschen mein Werk und meine Lehre immer mehr.

Wer sagte dem Menschen, dass er von Mir ein Abbild machen dürfe? Wer sagte ihm, dass er Mich am Kreuze hängend darstellen solle? Wer sagte ihm, dass er das Abbild Marias, die Gestalt der Engel oder das Antlitz des Vaters herstellen dürfe?

Ach, ihr kleingläubigen Menschen, die ihr das Geistige materiell sichtbar machen musstet, um meine Gegenwart zu spüren! (113, 13-15)

Die Menschen hielten sich nicht unbeirrbar an meine Unterweisung und zogen es vor, meinen Namen zu gebrauchen, um ihrer Auslegung und Bequemlichkeit entsprechend Kirchen zu gründen. Ich verwarf Traditionen und unterwies sie in der Lehre der Liebe, doch heute kommt ihr zu Mir, um Mir gehaltlose Riten und Zeremonien darzubringen, die eurem Geist nicht den geringsten Nutzen bringen. Wenn in euren Werken keine Spiritualität vorhanden ist, kann keine Wahrheit in ihnen sein, und was nicht Wahrheit in sich trägt, gelangt nicht zu eurem Vater. (151, 3)

Die Menschheit sah Jesus leiden, und seine Lehre und sein Zeugnis wird von euch geglaubt. Wozu Ihn weiterhin in euren Skulpturen kreuzigen? Genügen euch die Jahrhunderte nicht, die ihr damit verbracht habt, ihn als Opfer eurer Schlechtigkeit zur Schau zu stellen?

Statt meiner in den Martern und im Todeskampfe Jesu zu gedenken — warum gedenkt ihr nicht meiner Auferstehung voll Licht und Herrlichkeit? (21, 15-16)

Was nützt es, dass das Symbol des Christentums, das heißt das Kreuz, sich millionenfach auf Erden befindet, wenn die Menschen nicht guten Willens sind und einander nicht lieben? (280, 66)

Wenn ihr dann jener religiösen Tradition nachkommt, meint ihr, Gott gerecht zu werden, sucht ihr damit euer Gewissen zu beruhigen und glaubt, euren Eintritt in das Himmelreich zu sichern.

Welche Unwissenheit, Menschheit! Wann wirst du endlich zur Wirklichkeit erwachen? Merkt ihr nicht, dass, wenn ihr eure religiösen Bräuche befolgt, ihr Mir nichts gebt, und auch euer Geist leer ausgeht? (265, 24-26)

Ob man riesige materielle Kirchen zu meiner Ehre errichtet, ob man Mir Feierlichkeiten und Zeremonien voller Pracht darbringt — diese Opfergabe wird Mich nicht erreichen, weil sie nicht geistig ist. Jeder äußerliche Kult trägt immer Eitelkeit und Zurschaustellung in sich; die heimliche Opfergabe hingegen — jene, welche die Welt nicht sieht und die ihr Mir von Geist zu Geiste darbringt — gelangt zu Mir aufgrund ihrer Bescheidenheit, ihrer Aufrichtigkeit, ihrer Wahrhaftigkeit, mit einem Wort: weil sie dem Geiste entsprang. (280, 68)

Ich lehrte euch die wahre Erfüllung des Gesetzes, damit ihr diese Welt in einen großen Tempel verwandeln würdet, in welchem man den wahren Gott verehrt, wo das Leben des Menschen eine beständige Liebesgabe für den Vater sein würde, den er in jedem seiner Nächsten lieben und auf diese Weise seinem Schöpfer und Meister Tribut zollen sollte.

Doch heute, da Ich zu den Menschen zurückgekommen bin — was finde Ich da vor? Lüge und Selbstsucht haben die Wahrheit und die Nächstenliebe ersetzt; Stolz und Eitelkeit die Sanftmut und die Demut; Abgötterei, Fanatismus und Unwissenheit das Licht, die Erhebung und die Vergeistigung; Gewinnsucht und Entweihung herrschen, wo nur Pflichteifer und Rechtschaffenheit bestehen sollte; Hass und entfesselter Streit unter Geschwistern haben Brüderlichkeit, Frieden und Liebe ersetzt. (154, 18-19)

Vielerlei "Bäume" pflegt die Menschheit; der Hunger und das Elend der Menschen lässt sie bei ihnen Schatten und Früchte suchen, die ihnen Heil, Gerechtigkeit oder Frieden anbieten. Diese Bäume sind Lehren von Menschen, die oftmals von Hass, Selbstsucht, Machtstreben und Größenwahn inspiriert sind. Ihre Früchte sind Tod, Blut, Zerstörung und Schändungen des Heiligsten im Leben des Menschen, welches die Freiheit des Glaubens, Denkens, Sprechens ist — mit einem Wort: der Raub seiner Geistesfreiheit.

Es sind die finsteren Mächte, die sich erheben, um gegen das Licht anzukämpfen. (113, 52-53)

Ich komme nicht, um religiösen Fanatismus unter den Menschen zu erwecken; meine Lehre ist sehr weit davon entfernt, falsche Dinge zu lehren; Ich will Besserung, Glaube, Nächstenliebe, Vergeistigung. Der Fanatismus ist eine dunkle Binde vor den Augen, ist ungesunde Leidenschaft, ist Finsternis. Wachet, damit dieser schlechte Same nicht in euer Herz eindringt. Bedenkt, dass der Fanatismus manchmal den Anschein von Liebe hat.

Über der Finsternis dieses religiösen Fanatismus und dieses Götzendienstes nähern sich große Wirbelstürme, die den geistigen Kult dieser Menschheit läutern werden. Wenn dieses Werk vollbracht sein wird, wird in der Unendlichkeit der Regenbogen des Friedens erstrahlen. (83; 60, 62)

Einer der schwersten Charakterfehler ist der der Heuchelei. Sprecht nicht lautstark von Liebe, solange ihr nicht fähig seid, Mich in euren Mitmenschen zu lieben. Wie viele von denen, die den Kuss des Judas verurteilt haben, wollen nicht erkennen, dass sie ihrem Bruder den Kuss vorgetäuschter Brüderlichkeit gegeben haben und sie ihn hintenherum verraten haben! Wie viele von denen, die sagen, dass sie den Notleidenden dienen, sehe Ich gegen Geld Licht, Wahrheit, Wohltätigkeit bringen. (75, 34)

Niemand ist berechtigt, das Tun seiner Mitmenschen zu richten, denn wenn der, welcher rein ist, es nicht tut — warum sollte es dann der tun dürfen, der in seinem Herzen Schandflecken trägt?

Ich sage euch dies, weil ihr immerzu darauf aus seid, die Saat eures Bruders zu erforschen, in der Hoffnung, Fehler an ihr zu finden, um ihm dann eure Saat zu zeigen und ihn zu demütigen, indem ihr ihm sagt, dass eure Arbeit reiner und vollkommener ist. (131, 55-56)

So wie Ich euch in der "Zweiten Zeit" meine Wiederkunft ankündigte, so kündige Ich euch nun den "Krieg" der Glaubensbekenntnisse, Weltanschauungen und Religionen als wegbereitendes Vorzeichen der Errichtung meines Reiches der Vergeistigung unter den Menschen an.

Mein Wort wird wie ein Flammenschwert den Fanatismus zerstören, der die Menschen jahrhundertelang umfangen hat, wird den Schleier ihrer Unwissenheit zerreißen und den hellen, strahlenden Weg zeigen, der zu Mir führt. (209, 10-11)

Damit der Friede meines Reiches unter den Menschen hergestellt wird, muss zuvor der "Krieg" der Glaubenslehren, Religionen und Ideologien ausgetragen werden — eine Auseinandersetzung, bei der die einen meinen Namen und meine Wahrheit den falschen Götzen der anderen entgegenstellen und bei der eine Lehre die andere bekämpft. Dies wird der neue Kampf sein, die geistige Schlacht, bei der die falschen Götter, von ihrem Sockel gestoßen, fallen werden und jede Lüge, die ihr für wahr gehalten habt, für immer entlarvt wird. Dann werdet ihr erleben, wie sich aus jenem Chaos von Verwirrung und Finsternis strahlend die Wahrheit erhebt. (121, 40)

Jener Kampf der Weltanschauungen, jener Zusammenstoß der Glaubensbekenntnisse und Ideologien, jene Schlacht ist unbedingt notwendig, damit alle Gebrechen und Irrtümer, die sich auf dem Grunde jedes Kultes und jeder Institution angesammelt haben, an die Oberfläche kommen. (323, 20)

Ich erwarte von der Welt Vergeistigung. Bei Mir haben die Namen, durch die jede Kirche oder Sekte sich unterscheidet, keinerlei Bedeutung, noch die mehr oder weniger große Pracht ihrer Riten und äußerlichen Kultformen. Dies erreicht nur die menschlichen Sinne, doch nicht meinen Geist. (326, 21)

Die Geistlichen dieser Zeit kleiden sich königlich, um symbolisch bei der Opferung Jesu zu amtieren, und obwohl sie dabei meinen Namen und meine Stellvertretung in Anspruch nehmen, entdecke Ich, dass ihr Verstand verwirrt, ihr Herz aufgewühlt ist von den Stürmen der Intrige und der Leidenschaften. Es gibt nicht einen, der als Prophet verkündet, dass Ich Mich unter den Menschen dieser Zeit befinde. Sie werden großes Leid erfahren, denn es ist keine geistige Zurüstung unter ihnen. Wo ist die Erfüllung derer, die vor Jesus gelobt haben, seiner Spur zu folgen? Wo sind die Nachfolger meiner Apostel? Gibt es irgendeinen, der Johannes gleicht, welcher zu den Ersten gehörte, oder Paulus, der zu den Nachfolgenden zählte?

Daher naht sich der Meister euch aufs neue, um seine Unterweisung wiederaufzunehmen. Schon sehe Ich die neuen Pharisäer und Schriftgelehrten voll Hass gegen Mich anstürmen. Gerade dann werde Ich fragen: "Wo sind meine Jünger?" Doch wenn die Stolzen, die Falschen, die Reichen, die ihre Macht zu verlieren fürchten, die durch meine Wahrheit Bedrohten Mich erneut verspotten und verfolgen, werden wilde Stürme losbrechen. Aber nicht Ich werde es sein, der unter der Last des Kreuzes zusammenbricht, sondern jene, die die Opferung Dessen forderten, der ihnen das Leben gab. (149, 32-33)

Meine Lehre und mein Name werden die Zielscheibe aller Angriffe und Verfolgungen sein, sie werden der Grund dafür sein, weshalb euch die Feinde der Wahrheit verfolgen. Doch meine Lehre wird auch das Lichtschwert derer sein, die sich erheben und den Glauben verteidigen, und sie wird der Schild sein, hinter dem die Unschuldigen Schutz finden. Mein Name wird auf allen Lippen sein, gesegnet von den einen, verflucht von den anderen.

Welche Verwirrung wird es dann geben! Wie viele, die meinten, an Mich zu glauben, werden sich davon überzeugen müssen, dass es kein wahrer Glaube war! In vielen Heimen und Herzen wird die Leuchte der Liebe und der Hoffnung erloschen sein. Die Kinder und die Jugendlichen werden keinen anderen Gott als die Welt haben, noch ein anderes Gesetz als das der Erde. (300; 38, 40)

Das Böse hat sein Reich ausgedehnt und ist stark geworden auf der Erde. Doch gerade in dieser Zeit komme Ich, um jenen Mächten meine Waffen entgegenzusetzen, damit das Reich der Liebe und der Gerechtigkeit unter den Menschen aufgerichtet wird. (33, 33)

Eine neue Welt ist in Vorbereitung, die neuen Generationen werden bald kommen; doch zuvor müssen die hungrigen Wölfe beseitigt werden, damit sie die Schafe nicht zur Beute nehmen. (46, 66)

Der Mensch hat — als er sich von der Erfüllung meines Gesetzes abwandte — verschiedene Ideen, Theorien, Religionen und Doktrinen geschaffen, welche die Menschheit spalten und verwirren und den Geist an die Materie binden und ihn hindern, sich frei zu erheben. Doch das Licht meines Heiligen Geistes erleuchtet alle Menschen und zeigt ihnen den Weg des wahren Lebens, auf dem es nur einen Führer gibt, welcher das Gewissen ist. (46, 44)

Betet, erkennt, dass jetzt die Zeit ist, in der meine Gerechtigkeit und mein Licht alle dunklen Mächte aufgewühlt hat. Es ist dies eine schwierige und gefahrvolle Zeit, denn selbst die Wesen, die in der Finsternis hausen, werden sich unter euch als Lichtwesen ausgeben, um euch zu verführen, um euch zu verwirren. Ich gebe euch mein Licht, damit ihr nicht vom Wege abirrt, noch euch von jenen täuschen lasst, die meinen Namen missbrauchen.

Die Verführer sind nicht nur unsichtbare Wesen, ihr findet sie auch in Menschen inkarniert, die zu euch von Lehren sprechen, die Licht vortäuschen, die aber im Widerspruch zu meinen Lehren stehen. Diesen sollt ihr kein Gehör schenken. (132, 7-8)

Die Welt hat meine Unterweisung nicht gelernt und hat ihre Abgötterei und ihren Fanatismus genährt. Daher durchlebt sie nun den großen Schmelztiegel und trinkt den Leidenskelch; denn ihr Materialismus hat sie von Mir entfernt. (334, 30)

Jetzt erhält die Menschheit, die in Völker, Rassen, Sprachen und Hautfarben geteilt ist, von meinem Göttlichen Geiste ihren jeweiligen Gerichtsanteil, die Prüfungen, die jedem zukommen, den Kampf, den Schmelztiegel und die Sühne, die Ich für jeden Menschen und jede Rasse vorgesehen habe. Hinter alledem ist das Leben, die Erhaltung des Geistes, die Erlösung desselben. Immerdar ist der Vater in Erwartung des "Verlorenen Sohnes", um ihn mit größter Liebe zu umarmen. (328, 11)

Dies ist die Zeit des Gerichts für die Menschheit. Mensch für Mensch, Volk für Volk und Nation für Nation werden durch meine Göttlichkeit gerichtet. Trotzdem haben die Menschen dies nicht bemerkt, noch wissen sie, in welcher Zeit sie leben. Daher bin Ich im Geiste gekommen und habe meinen Strahl auf den menschlichen Verstand herabgesandt, und durch seine Vermittlung habe Ich euch offenbart, wer zu euch spricht, welche Zeit es ist, in der ihr lebt, und was eure Aufgabe ist. (51, 61)

Wahrlich, Ich sage euch: Ihr lebt bereits am "Tag des Herrn", ihr seid schon unter seinem Gericht. Lebende und Tote werden derzeit gerichtet, vergangene und gegenwärtige Taten werden auf dieser Waage (des Gerichts) gewogen. Macht eure Augen auf, damit ihr Zeugen seid, dass die Göttliche Gerechtigkeit sich überall spürbar macht. (76, 44)

Ich sage euch: Obwohl es zutrifft, dass dieser Welt sehr große Prüfungen bevorstehen, werden doch die Tage des Schmerzes verkürzt; denn das Leiden der Menschen wird so groß sein, dass es bewirken wird, dass die Menschen erwachen, ihre Augen zu Mir erheben und auf die Stimme ihres Gewissens hören, das von ihnen die Erfüllung meines Gesetzes fordern wird. (119, 10)

Ihr habt eine Gelegenheit nach der anderen gehabt, und darin könnt ihr meine unendliche Liebe zu euch erkennen; denn Ich habe euch beschenkt und eurer Wesenheit die Gelegenheit gewährt, Fehler wiedergutzumachen, euren Geist zu läutern und zu vervollkommnen, anstatt euch zu strafen oder auf ewig zu verdammen, wie ihr früher zu denken gewohnt wart. (289, 45)

Heute ist eine Zeit größter Wiedergutmachung für den Geist. Mein Gericht ist eröffnet, und eines jeden Werke sind auf eine Waage gelegt worden. Wenn dieses Gericht auch schwer und leidvoll für die Geistwesen ist, so ist ihnen der Vater doch nahe, welcher mehr liebender Vater als Richter ist. Auch umgibt euch die Liebe Marias, eurer Fürsprecherin. (153, 16)

Ich habe euch gesagt, dass auf die ganze Menschheit eine sehr große Prüfung zukommt — so groß, dass es in der ganzen Geschichte ihrer Jahrhunderte und Zeitalter nichts Ähnliches gegeben hat. (24, 80)

Es naht die Stunde, in der sich das Gericht auf der Welt voll fühlbar macht. Jedes Werk, jedes Wort und jeder Gedanke werden gerichtet werden. Von den Mächtigen der Erde, die die Völker regieren, bis zu den Geringsten — sie alle werden auf meiner göttlichen Waage gewogen.

Doch verwechselt nicht Gerechtigkeit mit Vergeltung, noch Wiedergutmachung mit Strafe. Denn Ich lasse nur zu, dass ihr die Früchte eurer Saat erntet und sie esst, damit ihr an ihrem Geschmack und ihrer Wirkung erkennt, ob sie gut oder schädlich sind, ob ihr Gutes oder Schlechtes gesät habt. (239, 21-22)

Sehr bitter wird der Kelch sein, den die Menschen in der großen Schlacht werden trinken müssen. Dennoch sage Ich euch: Wohl denen, die von jenem Kelche trinken und dann als Geläuterte die Erde verlassen. Denn wenn sie in anderen Körpern auf diese Welt zurückkehren, wird ihre Botschaft von Licht, von Frieden und Weisheit durchdrungen sein. (289, 61)

Doch nach diesem großen Chaos werden die Nationen die Ruhe zurückgewinnen, und die Naturkräfte werden sich beruhigen. Nach jener "Sturmnacht", in der diese Welt lebt, wird der Regenbogen des Friedens erscheinen, und alles wird zu seinen Gesetzen, seiner Ordnung und Harmonie zurückfinden.

Von neuem werdet ihr den Himmel klar und die Felder fruchtbar sehen. Die Wasserläufe werden wieder ungetrübt und das Meer ruhig sein. Es wird Früchte auf den Bäumen und Blumen auf den Wiesen geben, und die Ernten werden überreich sein. Der Mensch, geläutert und gesund, wird sich wieder würdig fühlen und den Weg zu seinem Aufstieg und seiner Rückkehr zu Mir geebnet sehen. (351, 67-68)

Die Geistige Welt wird sich den Menschen noch mehr nähern, um ihnen ihr Dasein und ihre Gegenwärtigkeit zu bezeugen. Allerorten werden Zeichen, Beweise, Offenbarungen und Botschaften auftauchen, die beharrlich davon sprechen werden, dass ein neues Zeitalter angebrochen ist.

Es wird Streit geben, es wird Aufregung geben in den Völkern, weil die Religionsvertreter bei denen, die an jene Botschaften glauben, Angst verbreiten werden, und die Wissenschaft wird jene Tatsachen für unwahr erklären. Daraufhin werden die einfachen Leute Mut fassen und sich erheben, um die Wahrheit der Beweise zu bezeugen, die sie erhalten haben. Es werden jene aufstehen, die — von der Wissenschaft aufgegeben — ihre Gesundheit auf geistige Weise zurückgewannen, und sie werden Zeugnis ablegen von Wunderheilungen, von Offenbarungen einer unendlichen Macht und einer absoluten Weisheit. (350, 71-72)

Spiritualismus habe Ich die Offenbarung genannt, die zu euch vom Leben des Geistes spricht, die euch lehrt, mit eurem Vater direkt in Verbindung zu treten, und die euch über das materielle Leben erhebt.

Wahrlich, Ich sage euch, der Spiritualismus ist nichts Neues, noch gehört er nur dieser Zeit an, sondern er ist eine Offenbarung gewesen, die im Einklang mit der spirituellen Entwicklung der Menschheit immer mehr enthüllt wurde. (289, 20-21)

Der Sinneswandel hin zur Spiritualität wird Freundschaft und Brüderlichkeit unter den Nationen herbeiführen. Doch ist es notwendig, dass ihr euch vorbereitet, denn die Auseinandersetzung wird groß sein. Wenn die Menschen sich in Kriegen gegeneinander erheben, geschieht dies nicht, weil es mein Wille ist, sondern weil sie das Gesetz Gottes nicht begriffen haben. (249, 48)

Seid euch immer bewusst, dass ihr vor Mir alle gleich seid, dass ihr alle den gleichen Ursprung hattet und alle das gleiche Ziel habt, auch wenn sich äußerlich jedes Schicksal anders zeigt.

Vergesst nie, dass ihr alle zu Mir gelangen müsst, was bedeutet, dass ihr alle — obschon auf unterschiedliche Weise — die notwendigen Verdienste erbringen müsst, um die größte geistige Höhe zu erreichen. Betrachtet daher niemals jemanden als minderwertig.

Im Spiritualisten darf niemals die Eitelkeit Wurzeln schlagen. Dagegen soll immer echte Bescheidenheit sein Begleiter sein, dann werden seine Taten, statt mit falschem Lichte zu blenden, im Herzen seiner Mitmenschen Anklang finden. (322, 32-34)

Die guten Sämänner des Spiritualismus werden sich niemals durch etwas Äußerliches oder Materielles auszeichnen. Weder Trachten noch Insignien noch irgendeine besondere Art zu sprechen wird es bei ihnen geben. Alles an ihren Handlungsweisen wird Einfachheit und Demut bezeugen. Dennoch — wenn sie sich durch etwas auszeichnen, wird es ihre Nächstenliebe und ihre Vergeistigung sein.

Die wahren Prediger des Spiritualismus werden nicht durch ihre Beredsamkeit Beachtung finden, sondern durch die Weisheit und Schlichtheit ihres Wortes, und vor allem durch die Wahrhaftigkeit ihrer Werke und die Güte ihres Lebens. (194, 24-25)

Der Spiritualismus ist keine Religion; er ist die gleiche Lehre wie die, die Ich in der Person Jesu zur Orientierung aller Menschen aller Zeiten auf der Welt verbreitete. Es ist meine Lehre der Liebe, der Gerechtigkeit, des Verstehens und der Vergebung. (359, 60)

Der Altar, den Ich euch überlasse, um auf ihm den Gottesdienst zu feiern, den Ich erwarte, ist das Leben selbst ohne irgendeine Begrenzung, jenseits aller Religionen, aller Kirchen und Sekten, denn er gründet im Geistigen, im Ewigen, im Göttlichen. (194, 28)

Das Licht des Spiritualismus offenbart nun der Welt die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Vernunft und die Liebe, welche der Befähigung zur Reinkarnation innewohnen. Dennoch wird die Welt diese Offenbarung zunächst hartnäckig bekämpfen und ihr den Anschein einer fremdartigen und falschen Lehre geben, um den Menschen guten Glaubens Misstrauen einzuflößen.

Unnütz und vergeblich werden die Anstrengungen sein, die die Konfessionen machen, um ihre Gläubigen in den eingefahrenen Geleisen alter Glaubensvorstellungen und unzeitgemäßer Glaubenssysteme zu erhalten. Denn niemand wird das Göttliche Licht aufhalten können, das bis zum Grunde menschlichen Denkvermögens vordringt und den Geist für ein Zeitalter der Offenbarungen, göttlicher Eingebungen, der Erhellung von Zweifeln und Geheimnissen, der geistigen Befreiung erweckt.

Auch wird niemand die Flut aufhalten können, welche die Menschheit bilden wird, wenn sie im Verlangen nach ihrer Freiheit des Denkens, des Geistes und des Glaubens aufbricht. (290, 57-59)






Nach oben



Kapitel 11
Entfaltung geistiger Gaben und guter Eigenschaften

So wie zu allen Zeiten das Leben des Menschen in Epochen oder Zeitalter unterteilt wurde und jedes derselben sich durch etwas ausgezeichnet hat — sei es durch seine Entdeckungen, durch die göttlichen Offenbarungen, die es empfangen hat, durch seine Entfaltung im Sinne des Schönen, was der Mensch "Kunst" nennt, oder durch seine Wissenschaft — so wird die nun beginnende Zeit, das Zeitalter, das bereits wie eine neue Morgenröte hervorbricht, durch die Entfaltung der Geistesgaben gekennzeichnet sein — jener Seite eures Wesens, die ihr hättet pflegen sollen, um euch so viele Übel zu ersparen, was ihr jedoch immer auf später verschoben habt.

Glaubt ihr nicht, dass das menschliche Leben sich völlig wandeln kann, wenn es Spiritualität entwickelt, die Geistesgaben entfaltet und das Gesetz in Kraft setzt, welches auf dieser Welt vom Gewissen diktiert wird? (135, 53-54)

Dies ist die Epoche, von der Ich schon seit langer Zeit gewünscht habe, dass sie im Herzen des Menschen lebt, und die fortwährend von ihm selbst bekämpft und zerstört wurde — eine Zeit, deren Helligkeit von allen gesehen wird und unter deren Licht sich alle Kinder des Herrn vereinen: nicht zu einer Religionsgemeinschaft von Menschen, die die einen aufnimmt und die anderen abweist, die ihre eigene Wahrheit ausposaunt und sie anderen abspricht, die unwürdige Waffen gebraucht, um sich durchzusetzen, oder welche Finsternis statt Licht gibt. (135, 59)

Dies ist die "Dritte Zeit", in der der Geist des Menschen sich von den Ketten des Materialismus befreien muss. Dies wird der Kampf der Weltanschauungen mit sich bringen, der heftiger sein wird, als ihn die Geschichte der Menschheit kennt. (295, 64)

Schafft den Schmerz ab! Das von Mir erschaffene Leben ist nicht schmerzerfüllt. Das Leid entspringt dem Ungehorsam und den Verfehlungen der Kinder Gottes. Der Schmerz ist charakteristisch für das Leben, das die Menschen in ihrer Zügellosigkeit geschaffen haben. (134, 57)

In Wahrheit sagt euch der Meister: Ich habe für jeden Geist ein Reich des Friedens und der Vollkommenheit vorbereitet. Doch diesem Reich, das Ich bereitet habe, stellt sich ein anderes Reich entgegen: die Welt. Während man mein Reich durch Demut, Liebe und Tugend erringt, erfordert die Inbesitznahme des anderen Reiches Hochmut, Ehrgeiz, Stolz, Habgier, Egoismus und Bosheit. (327, 3)

Der Geist, die zu "wachen" versteht, weicht niemals von der Bahn ab, die ihr Herr ihr vorgezeichnet hat, und ist fähig, ihr Erbe und ihre Begabung zur Anwendung zu bringen, bis sie ihre Entwicklung erreicht hat. Dieser Mensch wird seine Prüfungen bestehen, weil er wachsam lebt und sich niemals vom Körper beherrschen lässt. Wer wacht und betet, wird immer siegreich aus den Lebenskrisen hervorgehen und wird festen Schrittes auf dem Weg des Lebens gehen. (278, 2)

Wenn ihr demütig seid, werdet ihr groß sein. Größe ist nicht im Hochmut und in der Eitelkeit, wie viele glauben. "Seid von Herzen sanft und demütig", habe Ich euch zu allen Zeiten gesagt. Erkennt Mich als Vater und liebt Mich, sucht für eure Körperhülle keinen Thron noch einen Namen, der euch vor den anderen auszeichnet. Seid einfach ein Mensch unter anderen Menschen und habt guten Willen in euch. (47, 54)

Werdet nicht schwach im Glauben, noch in der Hoffnung. Habt immer vor Augen, dass das Ende dieser Lebensreise kommen wird. Vergesst nicht, dass euer Ursprung in Mir war und dass das Endziel gleichfalls in Mir sein wird, und dies Ziel ist die Ewigkeit, denn es gibt keinen Tod des Geistes.

Sorgt dafür, dass der Geist immer vorwärtsschreitet, damit ihr nie und nimmer aufhört, euch zu vervollkommnen. (95; 4, 6)

Groß ist eure Bestimmung! Lasst euch jedoch nicht von schlimmen Vorzeichen beherrschen, sondern seid vielmehr von Mut und Hoffnung erfüllt bei dem Gedanken, dass die Tage der Bitternis, die näherrücken, für das Erwachen und die Läuterung der Menschen notwendig sind, ohne die ihr den siegreichen Einzug der Zeit der Vergeistigung nicht erleben könntet. (292, 45)

Vergeistigung bedeutet Veredlung der Gefühle, Reinheit im Leben, Glaube, Nächstenliebe, Nächstenhilfe, Demut vor Gott und tiefe Achtung vor den empfangenen Gaben. Wenn ihr etwas von diesen Tugenden erreichen könnt, beginnt ihr mit eurem geistigen Blick in die Heimstatt der Liebe und der Vollkommenheit vorzudringen. Ebenso könnt ihr, wenn ihr Vergeistigung erlangt, schon auf Erden sagen, dass ihr in der Geistigen Heimat lebt, auch wenn es nur in den Augenblicken eures Gebets ist. Zugleich werdet ihr das Licht empfangen, das euch Geschehnisse offenbart, die in der Zukunft liegen, da für den sich emporschwingenden Geist das Kommende kein Geheimnis mehr ist. (160, 6)

Die Intuition, welche geistiges Schauen, Ahnungsvermögen und Prophetie ist, erhellt den Verstand und lässt das Herz für die Botschaften und Stimmen, die es aus der Unendlichkeit empfängt, höher schlagen. (136, 46)

Wie viele Geheimnisse gibt es noch für den Menschen. Er ist von unsichtbaren und unfühlbaren Wesen umgeben, die für ihn bereits sichtbar und fühlbar sein sollten.

Ein Leben voller Schönheiten und Offenbarungen pulsiert über dem Dasein der Menschen, doch diese in ihrer Blindheit sind noch nicht imstande, es zu schauen. (164, 56-57)

Seht, wie alles, was euch umgibt, den Auftrag erfüllt, zu geben. Die Elemente, die Sterne, die Wesen, die Pflanzen, die Blumen und die Vögel — alles, vom Größten bis zum nicht mehr Wahrnehmbaren hat die Fähigkeit und die Bestimmung zu geben. Warum macht ihr eine Ausnahme, obwohl ihr am meisten mit der göttlichen Gnade zu lieben ausgestattet seid?

Wie sehr müsst ihr noch an Weisheit, an Liebe, an Tugend und Können zunehmen, damit ihr Licht seid auf dem Wege eurer jüngeren Geschwister! Welch hohe und schöne Bestimmung hat euch euer Vater zugedacht! (262, 51-52)

Einem jeden ist eine Anzahl zugeteilt, die er führen oder pflegen soll, und diese Aufgabe ist mit dem körperlichen Tode nicht zu Ende. Der Geist sät, kultiviert und erntet weiterhin, in der Geistigen Welt ebenso wie auf der Erde. Die größeren en führen die kleineren, und diese ihrerseits andere mit noch geringerem Entwicklungsgrad, während der Herr es ist, der sie alle zu seiner Hürde leitet.

Wenn Ich euch jetzt gesagt habe, dass die größeren Geistwesen die kleineren führen, so will Ich damit nicht sagen, dass diese Geistwesen von Anbeginn an groß gewesen sind und dass die letzteren immer klein gegenüber ihren Geschwistern sein müssen. Diejenigen, die jetzt groß sind, sind dies, weil sie sich aufwärtsentwickelt und entfaltet haben in der Erfüllung der edlen Aufgabe, jene zu lieben, ihnen zu dienen und beizustehen, die diesen geistigen Entwicklungsgrad noch nicht erreicht haben, die noch schwach sind — jene, die sich verirrt haben, und jene, die leiden.

Die heute noch klein sind, werden morgen groß sein aufgrund ihrer Beharrlichkeit auf dem Entwicklungswege. (131, 19-21)

Wenn ihr materiell arm seid und aus diesem Grunde euren Nächsten nicht helfen könnt, so grämt euch nicht. Betet, und Ich werde bewirken, dass dort, wo es nichts gibt, Licht erstrahlt und Friede wird. Die wahre Nächstenliebe, aus der das Mitgefühl geboren wird, ist die beste Gabe, die ihr den Bedürftigen zuteil werden lassen könnt. Wenn ihr beim Geben eines Geldstücks, eines Brotes oder eines Glases Wasser nicht das Gefühl von Liebe zu eurem Mitmenschen habt — wahrlich, Ich sage euch, dann habt ihr nichts gegeben, dann wäre es besser für euch, euch nicht von dem zu trennen, was ihr gebt. (306, 32)

Ich habe euch gesagt, dass, wenn ihr ein Glas Wasser mit wahrer Liebe geben werdet, dies nicht unbelohnt bleiben wird. (4, 80)

Ich sage euch: Gesegnet seien jene meiner Arbeiter, die in ihrem Herzen das Leid derer mitzufühlen vermögen, die ihre Freiheit oder Gesundheit eingebüßt haben, und die diese besuchen und trösten. Denn eines Tages werden sie einander wieder begegnen — sei es in diesem oder einem anderen Leben –, und ihr wisst nicht, ob diese dann nicht mehr Gesundheit, größere Freiheit und mehr Licht haben als jene, die ihnen die Botschaft der Liebe in ein Gefängnis oder ein Krankenhaus brachten. Dann werden sie sich in ihrer Dankbarkeit erkenntlich zeigen und jenem die Hand entgegenstrecken, der sie ihnen zu einer anderen Zeit reichte.

Jener Augenblick, da ihr ihrem Herzen mein Wort nahebrachtet, jener Moment, in welchem eure Hand über ihre Stirne strich und ihr sie an Mich denken und Mich fühlen ließet, wird niemals aus ihrem Geist getilgt werden, so wenig wie in ihrem Verstande euer Gesicht und eure brüderliche Stimme in Vergessenheit geraten werden, weshalb sie euch überall erkennen werden, wo ihr euch auch befindet. (149, 54-55)

Durch die Barmherzigkeit gegenüber euren Mitmenschen werdet ihr euren Geist läutern und auf diese Weise alte Schulden begleichen. Ihr werdet euer menschliches Leben veredeln und euer geistiges Leben erhöhen. (308, 56)

Der wahre Heilbalsam, Volk — jener, der alle Krankheiten heilt — entspringt der Liebe.

Liebt mit dem Geiste, liebt mit dem Herzen und mit dem Verstande, dann werdet ihr genügend Macht haben, um nicht nur die Krankheiten des Körpers zu heilen oder in den kleinen menschlichen Nöten zu trösten, sondern um die geistigen Geheimnisse zu klären, die großen Ängste des Geistes, seine Verstörungen und Gewissensbisse.

Jener Balsam löst die großen Prüfungen, entzündet das Licht, lindert die Qual, zerschmilzt die Ketten, die einschnüren. (296, 60-62)

Welche Verdienste kann ein Kranker erwerben, der zu jeder Anstrengung unfähig ist? Seine Verdienste können vielfältig und groß sein, wenn er sich mit Geduld und Ergebung zu wappnen versteht, wenn er gegenüber dem göttlichen Willen demütig ist und Mich trotz seines Schmerzes zu segnen vermag. Denn sein Beispiel wird viele Herzen erleuchten, die im Finsteren wohnen, die verzweifeln und sich dem Laster ergeben oder an den Tod denken, wenn sie eine Prüfung trifft. Wenn diese Menschen auf ihrem Wege einem Beispiel von Glauben, von Demut und Hoffnung begegnen, das einem Herzen entspringt, das ebenfalls viel leidet, weil es ein sehr schweres Kreuz trägt, so werden sie spüren, dass ihr Herz von einem Lichtstrahl berührt worden ist. (132, 38)

Segnen bedeutet sättigen. Segnen ist, das Gute zu fühlen, es zu sagen und weiterzugeben. Segnen heißt, alles, was euch umgibt, mit Gedanken der Liebe zu durchtränken. (14, 60)

Seht nicht Feinde, sondern Brüder in allen, die euch umgeben. Verlangt für niemanden Bestrafung; seid nachsichtig, damit ihr ein Beispiel von Vergebung gebt und keine Gewissensbisse in eurem Geiste entstehen. Verschließt eure Lippen und lasst Mich eure Sache richten. (33,58)

Die Vergebung, die der Liebe entspringt, lehrt allein meine Lehre, und sie besitzt eine machtvolle Kraft, um das Böse in Gutes zu verwandeln, den Sünder zu einem tugendhaften Menschen zu bekehren und umzuwandeln.

Lernt zu vergeben, und ihr werdet auf eurer Welt den Beginn des Friedens haben. Wenn es tausendmal nötig wäre, zu vergeben, sollt ihr es tausendmal tun. Seid ihr euch nicht bewusst, dass eine Versöhnung zur rechten Zeit euch erspart, einen Leidenskelch zu trinken? (238, 13-14)

Solange ihr Menschen seid, erinnert euch an Mich an jenem Kreuz, wie Ich meinen Henkern vergab, sie segnete und heilte, damit ihr während eures ganzen schweren Lebensweges gleichfalls jene segnet, die euch Unrecht tun, und ihr denen alles nur mögliche Gute tut, die euch Böses angetan haben. Wer so handelt, ist mein Jünger, und wahrlich, Ich sage ihm, dass sein Schmerz immer nur kurz sein wird, denn Ich werde ihn in den Augenblicken seiner Prüfung meine Kraft fühlen lassen. (263, 56)

Vergebt einander, und ihr werdet dabei Erleichterung für euch selbst und für den finden, der euch Unrecht getan hat. Tragt nicht die Last des Hasses oder des Grolls in eurem Geist; seid reinen Herzens, und ihr habt das Geheimnis des Friedens entdeckt und werdet als Apostel meiner Wahrheit leben. (243, 63)

Wahrlich, Ich sage euch, im selben Augenblick, da ihr dem vergebt, der euch beleidigt hat, werdet ihr meinen Frieden voll fühlen; denn in diesem Augenblicke wird sich euer Geist mit dem meinen vereint haben, und Ich werde meinen Mantel ausbreiten, um euch zu vergeben und euch beide in meine Liebe zu hüllen. (312, 51)

Oft werde Ich von jemandem gefragt: "Meister, so Du unsere Verfehlungen vergibst — warum lässt Du dann zu, dass wir sie mit Schmerzen sühnen?" Darauf sage Ich euch: Ich vergebe euch, aber es ist notwendig, jene Verstöße wiedergutzumachen, damit ihr eurem Geist die Reinheit zurückgebt. (64, 14)

Wenn Ich häufig zulasse, dass ihr den gleichen Kelch trinkt, den ihr euren Mitmenschen gegeben habt, geschieht es, weil manche nur so das Böse begreifen, das sie verursachten; und indem sie durch die gleiche Prüfung gehen, die sie andere durchmachen ließen, werden sie den Schmerz kennenlernen, den sie fühlen ließen. Dies wird ihren Geist erleuchten und wird das Verstehen, die Reue und folglich die Erfüllung meines Gesetzes zur Folge haben.

Aber wenn ihr vermeiden wollt, durch Leiden zu gehen oder den Kelch der Bitternis zu trinken, so könnt ihr das erreichen, indem ihr eure Schuld durch Reue, durch gute Werke, durch all das begleicht, was euch euer Gewissen zu tun heißt. So werdet ihr eine Liebesschuld begleichen, werdet eine Ehre, ein Leben oder den Frieden, die Gesundheit, die Freude oder das Brot zurückgeben, das ihr euren Mitmenschen irgendeinmal geraubt habt. (16, 53-54)

Betet für die verwirrten Geistwesen, für die Erdgebundenen, für jene, die im Innern der Erde sich noch nicht von ihren Körpern zu lösen vermögen, für jene, die wegen der unverständigen Trauer, die man um ihretwillen auf der Erde beibehält, leiden und weinen. Vergebt auch denen und richtet jene nicht mehr, die in eure Herzen Böses gesät haben. Wenn eure Augen sie schauen könnten, wie sie kniefällig bittend eure Vergebung erflehen, wärt ihr nicht so ungerecht zu ihnen. Helft ihnen, sich in die Unendlichkeit emporzuschwingen, erhebt sie durch euer liebevolles Gedenken, begreift, dass sie nicht mehr zu dieser Welt gehören. (107, 15)






Nach oben



Kapitel 12
Gebet, Meditation, Vergeistigung, Visionen

In der "Dritten Zeit" wird meine geistige Lehre dem Geist die Freiheit geben, seine Flügel auszubreiten und sich zum Vater zu erheben, um Ihm die wahre Anbetung darzubringen. (229, 59)

Jetzt ist die rechte Zeit, um zu beten und zu meditieren; aber mit Gebeten, die frei von Fanatismus und Vergötzung sind, und mit ruhigem und tiefem Nachdenken über mein göttliches Wort.

Alle Stunden und alle Orte können geeignet sein, um zu beten und zu meditieren. Nie habe ich euch in meinen Unterweisungen gesagt, dass es Orte oder Augenblicke gäbe, die besonders dafür vorgesehen sind. Wozu auf der Welt bestimmte Orte aufsuchen, um zu beten, wo doch euer Geist größer ist als die Welt, die ihr bewohnt? Weshalb Mich auf Bildnisse und so begrenzte Orte beschränken, wo Ich doch unendlich bin? (279, 5-6)

Ich verschmähe alles, was menschliche Eitelkeit und menschlicher Prunk ist, denn zu meinem Geiste gelangt nur, was geistig ist, was edel und hochherzig ist, das Reine und Ewige. Erinnert euch, dass Ich der Frau aus Samaria sagte: "Gott ist Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten." Sucht Mich im Unendlichen, im Reinen, und dort werdet ihr Mich finden. (36, 26)

Ich will auch nicht, dass ihr eure Gottesverehrung auf materielle Versammlungsräume begrenzt, denn ihr würdet dann euren Geist einsperren und ihn nicht seine Flügel ausbreiten lassen, um die Ewigkeit zu gewinnen. (194, 27)

Die Zwiesprache von Geist zu Geist hingegen wird das ganze Menschengeschlecht erreichen, ohne zeitliche Begrenzung, denn diese Form, Mich zu suchen, zu empfangen, zu beten, Mich zu vernehmen und Mich zu fühlen, gilt für alle Ewigkeit. (284, 43)

"Wachet und betet", sage ich euch immer wieder; aber Ich will nicht, dass ihr euch an diesen gütigen Rat gewöhnt, sondern über ihn nachdenkt und danach handelt. (9, 25)

Volk: Die Zeit, in der ihr zu beten verstehen sollt, ist zu euch gekommen. Heute sage Ich euch nicht, dass ihr auf die Erde niederfallen sollt, Ich lehre euch nicht, mit euren Lippen zu beten oder Mich mit gewählten Worten in schönen Gebeten anzurufen. Heute sage ich euch: Wendet euch gedanklich an Mich, erhebt euren Geist, und Ich werde immer hernieder kommen, um euch meine Gegenwart fühlbar zu machen. Wenn ihr mit eurem Gott nicht zu sprechen versteht, werden Mir eure Reue, eure Gedanken, euer Schmerz genügen, wird Mir eure Liebe genügen.

Dies ist die Sprache, die Ich vernehme, die Ich verstehe, die Sprache ohne Worte, die der Wahrhaftigkeit und der Aufrichtigkeit. Dies ist das Gebet, das Ich euch in dieser Dritten Zeit gelehrt habe.

Immer, wenn ihr ein gutes Werk getan habt, habt ihr meinen Frieden, Beruhigung und Hoffnung empfunden, weil euch der Vater dann sehr nahe ist. (358, 53-55)

Das Gebet kann lang oder kurz sein, je nachdem es not tut. Ihr könnt, wenn ihr es so wünscht, ganze Stunden in jener geistigen Wonne verbringen, wenn euer Körper nicht ermattet oder wenn keine andere Pflicht eure Aufmerksamkeit erfordert. Und es kann so kurz sein, dass es sich auf eine Sekunde beschränkt, wenn ihr irgendeiner Prüfung unterworfen seid, die euch plötzlich überrascht hat.

Überall könnt ihr Mich anrufen, denn für Mich ist der Ort gleichgültig, da das, was Ich suche, euer Geist ist. (40; 36, 38)

Wie viele gibt es, die mein Wort vernehmen, die zu großen Auslegern desselben geworden sind, und dennoch sind sie nicht die besten Tat-Jünger meiner Lehre, erfüllen sie nicht das göttliche Gebot, das euch sagt: "Liebet einander."

Seht dagegen, wie leicht sich jener umwandelt, der auch nur ein Atom meiner Unterweisung praktisch anwendet. Wollt ihr ein Beispiel dafür? Da gab es jemanden, der Mir sein ganzes Leben lang durch Wort-Gebete sagte, dass er Mich liebe — Gebete, die andere formulierten, die er nicht einmal verstand, weil sie aus Worten bestanden, deren Bedeutung er nicht kannte. Doch bald begriff er, wie die wahre Art zu beten sei, und indem er seine alten Gewohnheiten beiseite schob, konzentrierte er sich auf das Innerste seines Geistes, sandte seine Gedanken zu Gott empor, und zum ersten Mal fühlte er Dessen Gegenwart. Er wusste nicht, was er seinem Herrn sagen sollte, seine Brust begann zu schluchzen und seine Augen Tränen zu vergießen. In seinem Verstande formte sich nur ein Satz, der lautete: "Mein Vater, was kann ich Dir sagen, wo ich doch nicht mit Dir zu sprechen verstehe?" Aber jene Tränen, jene Schluchzer, jene innere Wonne und selbst seine Verwirrung sprachen zum Vater in einer so schönen Sprache, wie ihr sie niemals in euren menschlichen Sprachen noch in euren Büchern werdet finden können. (281, 22-23)

Bemüht euch, das wahre Gebet zu erreichen; denn wer zu beten versteht, trägt in sich den Schlüssel zum Frieden, zur Gesundheit, zur Hoffnung, zur geistigen Kraft und zum ewigen Leben. (40, 43)

Das Gebet ist eine Gnade, die Gott dem Menschen gegeben hat, damit es ihm als Leiter diene, um (geistig) emporzusteigen, als Waffe, um sich zu verteidigen, als Buch, um sich zu unterrichten, und als Balsam, um sich zu heilen und von jeder Krankheit zu genesen.

Es ist notwendig, dass das wahre Gebet unter die Menschen zurückkehrt, und Ich bin es, der es euch von neuem lehrt. (39; 12, 14)

Die Kranken werden die Gesundheit mittels des Gebetes empfangen. Die Regierenden werden ihre großen Probleme lösen, indem sie im Gebet das Licht suchen, und der Wissenschaftler wird die Offenbarungen gleichfalls durch die Gabe des Gebets empfangen. (40, 47)

Jetzt ist die Zeit gekommen, in der die Menschen sich der Macht des Gebetes bewusst werden. Damit das Gebet wirklich Kraft und Licht hat, ist es erforderlich, dass ihr es Mir mit Liebe empor sendet. (139, 8)

Wie könnte der Mensch einen Fehler begehen, wenn er, statt seinen Willen zu tun, zunächst einmal im Gebet seinen Vater fragen würde? Wer betet, lebt in Verbindung mit Gott, kennt den Wert der Wohltaten, die er von seinem Vater empfängt, und zugleich begreift er den Sinn oder den Zweck der Prüfungen, die er durchlebt. (174, 3)

Ich habe euch das machtvolle, vollendete Gebet gelehrt, welches das Kind wirklich dem Vater näher bringt. Wenn ihr das Wort "Vater" mit Inbrunst und Ehrfurcht, mit Erhebung und Liebe, mit Glaube und Hoffnung aussprecht, schwinden die Entfernungen, der Raum verschwindet, denn in diesem Augenblick der Zwiesprache von Geist zu Geist ist weder Gott ferne von euch, noch seid ihr ferne von Ihm. Betet so, und ihr werdet in euren Herzen mit vollen Händen die Wohltat meiner Liebe empfangen. (166, 53)

Lernet zu beten, denn auch mit dem Gebet könnt ihr viel Gutes tun, ebenso wie ihr euch auch gegen die Heimtücke verteidigen könnt. Das Gebet ist Schild und Waffe; wenn ihr Feinde habt, so verteidigt euch durch das Gebet. Aber wisset, dass diese Waffe niemanden verwunden oder schädigen darf, weil seine einzige Aufgabe darin bestehen soll, Licht in die Finsternis zu bringen. (280, 56)

Lernet zu beten und gleichzeitig zu meditieren, damit in jedem von euch die Erkenntnis und das Verständnis ans Licht kommt. (333, 7)

Wenn ihr lernen würdet, täglich für kurze Zeit zu meditieren, und wenn eure Meditation das Geistige Leben beträfe, würdet ihr unendlich viele Erklärungen entdecken und Offenbarungen empfangen, die ihr auf keine andere Weise erhalten könntet. (340, 43)

Übt euch im Stillesein, das dem Geiste behilflich ist, seinen Gott finden zu können. Diese Stille ist wie ein Wissensquell, und alle, die in sie eingehen, werden mit der Klarheit meiner Weisheit erfüllt. Die Stille ist wie ein von unzerstörbaren Mauern umschlossener Ort, zu dem nur der Geist Zutritt hat. Der Mensch trägt beständig in seinem Innern das Wissen um den geheimen Ort, in welchem er sich mit Gott verbinden kann. (22, 36)

Immer, wenn ihr vorbereitet seid und etwas wissen wollt, wird euer Verlangen nach Licht das Göttliche Licht anziehen. Wie oft habe Ich euch schon gesagt: Geht in die Bergeinsamkeit und sagt Mir dort eure Sorgen, eure Leiden und Nöte.

Die Natur ist ein Tempel des Schöpfers, wo sich alles zu Ihm erhebt, um Ihn zu verehren. Dort könnt ihr direkt und unverfälscht die Ausstrahlung eures Vaters empfangen.

Dort, fern von menschlichem Egoismus und Materialismus, werdet ihr fühlen, wie weise Inspirationen in euer Herz dringen, die euch dazu bewegen, auf eurem Wege das Gute zu tun. (169, 29-31)

Ich erwarte von den Menschen Vergeistigung, denn sie bedeutet Erhöhung des Lebens, Ideal der Vervollkommnung, Liebe zum Guten, Hinwendung zur Wahrheit, Ausübung der Liebestätigkeit, Harmonie mit sich selbst, was Harmonie mit den anderen und daher mit Gott ist. (326, 22)

Vergeistigung bedeutet nicht Frömmelei, noch setzt sie die Ausübung irgendeines Ritus voraus, und sie ist auch keine äußerliche Verehrungsform.

Vergeistigung bedeutet Entfaltung aller Fähigkeiten des Menschen — sowohl jener, die seinem menschlichen Teil zugehören, als auch derjenigen, die jenseits der körperlichen Sinne liegen und Kräfte, Eigenschaften, Fähigkeiten und Sinne des Geistes sind.

Vergeistigung ist die richtige und gute Anwendung aller Gaben, die der Mensch besitzt.

Vergeistigung ist die Harmonie mit allem, was euch umgibt. (326, 63-66)

Für die Menschen der heutigen Zeit sind die Welt und ihre Vergnügungen der Sinn ihres Lebens. Doch bald werden sie den Geist höher bewerten als den Körper und den Körper höher als die Kleidung, und statt den weltlichen Herrlichkeiten nachzulaufen, werden sie die Unsterblichkeit des Geistes suchen.

Anfangs wird es Fanatismus um des Geistigen willen geben, das Streben danach wird ins Extreme gesteigert werden; doch hernach werden sich die Herzen beruhigen, und die Vergeistigung wird voll Wahrheit und Lauterkeit erblühen. (82, 30-31)

Bis in den Abgrund ist der Mensch gesunken, und bis dorthin hat ihn das Gewissen begleitet in Erwartung des geeigneten Zeitpunkts, um Gehör zu finden. Bald wird diese Stimme sich in der Welt mit einer so großen Gewalt vernehmen lassen, wie ihr es euch jetzt noch nicht vorstellen könnt. Doch dies wird die Menschheit dazu bringen, aus ihrem Abgrund des Hochmuts, des Materialismus und der Sünde emporzusteigen, um sich in den Tränenströmen ihrer Reue zu waschen und damit zu beginnen, sich auf dem Wege der Vergeistigung aufwärts zu entwickeln. (79, 32)

Meine Liebe wird es sein, die die Menschen auf den Weg des Lichtes und der Wahrheit zurückbringt. Meine Liebe, die heimlich in jedes Herz eindringt, jeden Geist liebkost, sich durch jedes Gewissen bekundet, wird die harten Felsen in empfindsame Herzen verwandeln, wird aus den materialistischen Menschen vergeistigte Wesen und aus den hartgesottenen Sündern Menschen des Guten, des Friedens und des guten Willens machen. (305, 35)

Wissenschaftler, die ihr Leben der Suche nach Elementen und Kräften der Zerstörung widmeten, werden, wenn sie fühlen, dass ihr Gericht näherrückt, zum Weg der Wahrheit zurückkehren, um ihre letzten Tage dem moralischen und materiellen Wiederaufbau der Welt zu widmen. Andere, die in ihrem Hochmut versucht haben, meinen Platz in den Geistwesen einzunehmen, werden von ihren Thronsesseln herabsteigen, um Mir in der Demut nachzueifern. Und auch Menschen, die einst die Völker aufwiegelten und Kriege entfesselten, werden ihre Verbrechen erkennen und sich angstvoll um den Frieden der Menschen bemühen. (108, 39)

Es ist nötig, den Menschen, die den Gütern der Welt nachjagen, noch einige "Augenblicke" zu gewähren, damit ihre Enttäuschung dann vollkommen ist; damit sie sich schließlich davon überzeugen, dass das Gold, die Macht, die Titel und die Vergnügungen des Fleisches ihnen niemals den Frieden und das Wohlergehen ihres Geistes geben werden. (173, 57)

Die Menschheit wird es gewiss überdrüssig werden, weiterhin Hass, Gewalt und Selbstsucht zu säen. Jeder Same des Hasses, den sie sät, wird sich in einer solchen Weise vervielfältigen, dass ihre Kräfte nicht ausreichen werden, um ihre Ernte einzubringen. Dieses unvorhergesehene und über ihre menschliche Macht gehende Ergebnis wird sie auf ihrem atemberaubenden und wahnwitzigen Laufe aufhalten. Danach werde Ich in allen Herzen ein Wunder vollbringen, indem Ich dort Nächstenliebe erblühen lasse, wo es nur Egoismus gab. (71, 30)

Dann wird ein neues Zeitalter auf Erden beginnen, denn ihr werdet das Leben nicht mehr von unten aus betrachten, sondern es von den Höhen eurer geistigen Erhebung aus schauen, erkennen und genießen. (321, 39)

Erst wenn nicht mehr der Verstand den Geist zur Beobachtung und Vertiefung in die Wissenschaft veranlasst, sondern der Geist den Verstand erhebt und anleitet, wird der Mensch das entdecken, was ihm derzeit unerforschlich erscheint, und das dennoch dazu bestimmt ist, ihm offenbart zu werden, sobald er seine Intelligenz vergeistigt hat. (295, 37)

Ich habe euch gesagt, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem das Licht an allen Orten, in allen Ländern, auf allen Kontinenten erscheint. Jenes Licht wird der geistigen Schulung des Menschen entsprechend erstrahlen. Doch durch dasselbe wird sich eine neue und zutreffendere Vorstellung von der Schöpfung bilden, ein neuer Begriff von Spiritualität. Auf diese Weise wird eine neue Etappe geistiger Entwicklung beginnen. (200, 41)

Die Vorstellungen über meine Göttlichkeit, über das Geistige Leben und über den Zweck eures Daseins wird in die richtigen Bahnen gelenkt werden, weil jeder Mensch ein guter Ausleger all dessen sein wird, was euch von eurem Meister, seinen Boten und Propheten in Gleichnissen und Sinnbildern gesagt worden ist. (329, 25)

Wenn einmal in allen Menschen die Weisheit erstrahlt — wer wird es dann noch wagen, Gutes in Böses zu verfälschen? Wer wird dann noch das Ewige für das Vergängliche hingeben? Wahrlich, Ich sage euch: niemand; denn ihr alle werdet stark sein in der göttlichen Weisheit.

Die Sünde ist nur Folge von Unwissenheit und Schwäche. (160, 53-54)

Ihr befindet euch in einem Irrtum, wenn ihr glaubt, dass jemand verlorengehen wird. Ich wäre nicht mehr Gott, wenn eine einziger Geist keine Erlösung finden würde. All jene, die ihr Dämonen nennt, sind gleichfalls Geistwesen, die aus Gott hervorgegangen sind, und wenn sie heute noch verirrt sind, so werden auch sie Erlösung finden. (327, 47)

Die Stufenleiter, auf der der Geist auf seine Vervollkommnung zu emporsteigt, ist sehr lang; auf ihr werdet ihr Wesenheiten von unendlich vielen verschiedenen Entwicklungsstufen begegnen, und ihr werdet ihnen etwas von dem, was ihr besitzt, anbieten, und auch sie werden euch ihrerseits etwas von ihrem geistigen Reichtum schenken.

Dann werdet ihr entdecken, dass dies nicht die einzige Welt ist, die um ihre Verbesserung ringt. Ihr werdet erfahren, dass sich auf allen Planeten der Geist entwickelt, dass er sich auf allen regt und wächst in Erfüllung seiner Bestimmung, und Ich will, dass ihr euch vorbereitet, damit ihr mit all euren Brüdern einen Bund schließt, dass ihr euch mit ihnen austauscht in jenem heiligen Verlangen, einander zu erkennen, zu lieben und beizustehen.

Ich sehne Mich danach, dass ihr mit euren Brüdern auf diesem und außerhalb dieses Planeten, der derzeit euer Heim ist, in Einklang seid. Schließt Bande der Freundschaft, bittet um Hilfe, wenn ihr sie benötigt, und eilt auch denen zu Hilfe, die euch um das bitten, was ihr besitzt. (320, 44-46)

Wenn diese Unterweisung von den Menschen verstanden sein wird, werden sie in ihrer geistigen Entwicklung einen Schritt aufwärts gemacht haben, und diese Welt wird eine Heimstatt fortgeschrittener Geistwesen sein. (231, 30)

Denn mein Wille muss auf dieser Welt, die Ich euch als ein irdisches Paradies übergab, in Erfüllung gehen, und die Zeit wird kommen, in der jene Geistwesen auf diesen Planeten kommen werden, die eine hohe Entwicklungsstufe erreicht, die gekämpft haben, und mein Göttliches Licht wird die Erde überstrahlen, und die Erfüllung meines Gesetzes wird auf ihr herrschen. (363, 44)

Ich habe euch versprochen, Geister großen Lichtes zu senden, die unter euch leben sollen. Diese warten nur auf den Zeitpunkt, um sich der Erde zu nähern, zu inkarnieren und eine große Mission der Wiederherstellung zu erfüllen. Wenn jene Geistwesen dann auf dieser Welt leben — was werdet ihr sie lehren müssen? Wahrlich, Ich sage euch: Nichts! Denn sie werden kommen, um zu lehren, nicht um zu lernen. Ihr werdet erstaunt sein, sie von Kindheit an über tiefgründige Dinge sprechen zu hören, mit Wissenschaftlern und Theologen Gespräche führen zu sehen, wobei sie die Erwachsenen durch ihre Erfahrung in Erstaunen setzen und den Kindern und Jugendlichen den rechten Weg ans Herz legen.

Wohl dem Heim, das in seinem Schoße eines dieser Geistwesen empfängt. Wie schwer werden die Sühnelasten sein, die sich jene zuziehen, die die Auftragserfüllung meiner Boten zu verhindern suchen! (238, 30-31)

Wahrlich, Ich sage euch, obwohl die Menschen heute mehr Körper als Geist sind, werden sie morgen mehr Geist als Körper sein. Die Menschen haben ihren Geist völlig zu vermaterialisieren versucht, doch jene totale Vermaterialisierung werden sie nicht erreichen. Denn der Geist ist wie ein Brillant, und ein Brillant hört nie auf, ein solcher zu sein, auch wenn er in den Schmutz gefallen ist. (230, 54)

Die Menschen werden ihre Wissenschaft, ihre Kraft, ihre Begabung und ihr Herz dem Dienste meiner göttlichen Sache widmen, ohne ihre Pflichten, ihre Aufgaben auf der Welt zu vernachlässigen. Sie werden sich den gesunden Freuden zuwenden, die für ihren Geist und ihren Körper heilsam sind. Sie werden um ihre Erneuerung und ihre Freiheit ringen, werden sich nicht anstecken lassen, werden nichts nehmen, was sie nicht benötigen. Dann wird die Verdorbenheit, die Schamlosigkeit von der Erde verschwinden, dann wird der Geist die absolute Herrschaft über ihre Körperhülle erreicht haben, und obwohl er noch einen Körper bewohnt, wird er ein geistiges Leben der Liebe, der Brüderlichkeit und des Friedens führen.

Dies wird die Zeit sein, in der die Kriege verschwinden, wo es gegenseitige Achtung und Hilfsbereitschaft gibt, wo ihr erkennt, dass ihr nicht mehr über das Leben eines Nächsten noch das eigene verfügen dürft. Ihr werdet dann wissen, dass ihr nicht Eigentümer eures Lebens, noch des Lebens eurer Kinder und Gatten, noch dieser Erde seid, sondern dass Ich der Eigentümer der ganzen Schöpfung bin. Aber da ihr meine vielgeliebten Kinder seid, seid ihr gleichfalls Besitzer all dessen, was mein ist. (231, 28-29)

Die materielle Welt, der Planet, ist nicht nahe seiner Auflösung, aber das Ende dieser Welt von Irrtümern und Sünden, von Finsternis und schlechter Wissenschaft wird durch das Licht meiner Lehre herbeigeführt, und auf ihren Trümmern werde Ich eine neue Welt des Fortschritts und des Friedens errichten. (135, 5)

Groß wird die Umwandlung sein, die die Menschheit innerhalb kurzer Frist erleidet. Gesellschaftliche Organisationen, Grundsätze, Glaubensbekenntnisse, Lehrsätze, Sitten, Gesetze und alle Ordnungen des menschlichen Lebens werden in ihren Grundfesten erschüttert werden. (73, 3)

Menschen, Nationen, Rassen und Völker, sie alle werden dem göttlichen Rufe folgen müssen, wenn der Geist des Menschen, seiner Gefangenschaft auf Erden überdrüssig, sich erhebt, die Ketten des Materialismus zerbricht und den Jubelschrei der geistigen Befreiung ausstößt. (297, 66)

Was würde geschehen, wenn alle Menschen einander segnen würden, auch ohne sich zu kennen, noch sich jemals gesehen zu haben? Vollkommener Friede würde auf Erden herrschen, Krieg wäre unvorstellbar! (142, 31)

Obwohl es euch gegenwärtig unmöglich erscheint, in der Menschheit Frieden zu schaffen, sage Ich euch, dass Frieden werden wird, und mehr noch: dass der Mensch in Vergeistigung leben wird.

Viel Unheil wird die Welt vor Eintritt dieser Zeit erleiden. Aber jene Leiden werden zum Wohle der Menschheit sein, sowohl im Irdischen als auch im Geistigen. Es wird wie ein "Bis hierher und nicht weiter" für den zügellosen Lauf der Übeltaten, der Selbstsucht und Genusssucht der Menschen sein.

Dann wird sich eure Lebensführung ändern. Die Selbstsucht wird verschwinden, und jeder wird den anderen nützlich sein. Die Menschen werden sich an meiner Gerechtigkeit inspirieren, um neue Gesetze zu schaffen und die Völker mit Liebe zu regieren. (232; 43-44, 47)

Im Materiellen werdet ihr gleichfalls die Umwandlung erleben: Die Flüsse werden reich an Wasser sein, die unfruchtbaren Felder werden fruchtbar sein, die Naturkräfte werden in ihre gewohnten Bahnen zurückkehren, weil zwischen dem Menschen und Gott, zwischen dem Menschen und den göttlichen Werken, zwischen dem Menschen und den vom Schöpfer des Lebens diktierten Gesetzen Harmonie herrschen wird. (352, 65)

Feinfühligkeit, Ahnungsvermögen, Offenbarung, Prophetie, Inspiration, Sehertum, Heilgabe, Inneres Wort — all dies und weitere Gaben werden aus dem Geiste hervorgehen, und durch dieselben werden die Menschen bestätigen, dass eine neue Zeit für die Menschen angebrochen ist. (80, 5)

In meinem Geiste existiert ein Lobgesang, dessen Töne noch niemand vernommen hat; niemand kennt ihn, weder im Himmel, noch auf Erden. Jener Gesang wird im ganzen Universum vernommen werden, wenn der Schmerz, das Elend, die Finsternis und die Sünde ausgelöscht sind. Jene göttlichen Töne werden in allen Geistwesen Widerhall finden, und der Vater und die Kinder werden sich in diesem Chor der Harmonie und Seligkeit vereinen. (219, 13)

Die himmlische Musik ist die Gegenwart Gottes in euch, und inmitten jenes Konzertes wird euer Ton erklingen, wenn ihr einmal die wahre Erhebung erreicht habt, welches die geistige Schönheit ist. Dies ist die Himmelsmusik und der Gesang der Engel. Wenn ihr es so erlebt und fühlt, wird die Wahrheit in eurem Wesen widerstrahlen, und ihr werdet fühlen, dass Gott in euch ist. Das Leben wird euch ein ewiges und göttliches Konzert darbieten, und in jedem seiner Töne werdet ihr eine Offenbarung entdecken. (199, 56)

Ein "neues Lied" wird dem Geist all jener entspringen, die Mich nicht schauen konnten und die Mich schließlich doch sahen, weil sie Mich trotz ihrer Unvollkommenheiten suchten; und ihr wisst ja, dass, wer Mich sucht, Mich immer findet.

Was die betrifft, die Mich geleugnet haben, die Mich gemieden haben, die meinen Namen verschwiegen haben, die meine Gegenwart nicht wahrhaben wollen, so werden diesen auf ihrem Wege jene Prüfungen zuteil werden, die ihnen die Augen öffnen und sie gleichfalls die Wahrheit schauen lassen. (292, 35 36)

Wenn die Menschheit dann meine Unterweisung kennt und ihren Sinngehalt erfasst, wird sie ihr Vertrauen in sie setzen und sich in dem Glauben bestärken, dass sie der sichere Weg, der Führer für jeden Menschen ist, der in Gerechtigkeit, in Liebe und in Ehrerbietung gegenüber seinen Nächsten leben möchte. Wenn diese Lehre im Herzen der Menschen Fuß fasst, wird sie das Familienleben erhellen, indem sie die Eltern in der Tugend bestärkt, die Ehen in der Treue, die Kinder im Gehorsam, und die Lehrer wird sie mit Weisheit erfüllen. Die Regierenden wird sie großmütig machen und die Richter dazu inspirieren, wahre Gerechtigkeit auszuüben. Die Wissenschaftler werden sich erleuchtet fühlen, und dies Licht wird ihnen große Geheimnisse zum Wohle der Menschheit und für deren geistige Entwicklung offenbaren. Auf diese Weise wird ein neues Zeitalter des Friedens und des Fortschritts beginnen. (349, 35)

Gesegnet seien die, die von einem Paradies des Friedens und der Harmonie träumen. (263, 2)

Gesegnet seien die, die Mich mit Demut und Glauben um den Aufstieg ihres Geistes bitten, denn sie werden empfangen, was sie von ihrem Vater erbitten. (35, 1)

Euer Fortschritt oder eure Aufwärtsentwicklung wird euch ermöglichen, meine Wahrheit zu entdecken und meine göttliche Gegenwart wahrzunehmen — sowohl im Geistigen als auch in jedem meiner Werke. Dann werde Ich euch sagen: "Selig, die Mich überall zu erkennen vermögen, denn sie sind es, die Mich wirklich lieben."

Selig, die Mich mit dem Geist und selbst mit dem Körper zu fühlen vermögen, denn sie sind es, die ihrem ganzen Wesen Feinfühligkeit verliehen haben, die sich wirklich vergeistigt haben. (305, 61-62)


MEIN FRIEDE SEI MIT EUCH!


Nach oben