Drei große göttliche Offenbarungen

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Übersicht und Vergleich

Swedenborg Offenbarungen

Lorber Offenbarungen

Mexikanische Offenbarungen

Die göttliche Liebe

Das Dritte Testament

Einführung

Band 1       Teil 1 - 8

Teil 1 - Wiederkunft Christi

Teil 2 - Erste + Zweite Zeit

Teil 3 - Kirchenchristentum

Teil 4 - Gesetz und Liebe

Teil 5 - Offenbarungsarten

Teil 6 - Die Schöpfung

Teil 7 - Entwicklungsweg

Teil 8 - Der Mensch

Band 2       Teil 9 - 16

Teil 9 - Göttliche Weisheit

Teil 10 - Materialismus

Teil 11 - Die Menschheit

Teil 12 - Gericht + Läuterg

Teil 13 - Vollendung d Welt

Teil 14 - Missionsauftrag

Teil 15 - Ermahnungen

Teil 16 - Prophetien

Buch des Wahren Lebens

Die göttliche Zärtlichkeit


Literatur + Websites

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Impressum


Das Dritte Testament - Teil 11

Die Menschheit

Kapitel 49 – Religion und Rechtsprechung

Keine Religion oder Konfession ist die einzig wahre

Die Entwicklungsfeindlichkeit der Religionen

Das Verhältnis zwischen Religion und Wissenschaft

Die Härte und Ungerechtigkeit irdischer Justiz

Die hartherzige Selbstgerechtigkeit des Menschen

Die irdische Justiz als notwendiges Übel

Kapitel 50 – Bildung und Wissenschaft

Eitelkeit und Wissensstolz

Die Folgen materialistischen Verstandesdenkens

Die Inspiration neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Gott u d Geistige Welt

Die Anerkennung der zum Wohle der Menschheit wirkenden Wissenschaftler

Kapitel 51 – Machthaber, Machtmissbrauch und Kriege

Der vergängliche Wahn irdischer Macht und Größe

Die angemaßte Gewaltausübung über Menschen und Völker

Betrachtungen zum Zweiten Weltkrieg

Die Verwerflichkeit und Sinnlosigkeit von Kriegen

Kapitel 52 – Ungerechtigkeit und Niedergang der Menschheit

Die Unterwerfung und Ausbeutung der Schwachen durch die Starken

Die Verderbtheit der Menschheit

Die verkehrte Welt einer unreifen Menschheit






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Kapitel 49
Religion und Rechtsprechung

Keine Religion oder Konfession ist die einzig wahre

1. Ich komme nicht, um religiösen Fanatismus unter den Menschen zu erwecken; meine Lehre ist sehr weit davon entfernt, falsche Dinge zu lehren; Ich will Besserung, Glaube, Nächstenliebe, Vergeistigung. Der Fanatismus ist eine dunkle Binde vor den Augen, ist ungesunde Leidenschaft, ist Finsternis. Wachet, damit dieser schlechte Same nicht in euer Herz eindringt. Bedenkt, dass der Fanatismus manchmal den Anschein von Liebe hat.

2. Begreift, dass diese Finsternis die Menschheit in dieser Zeit heimgesucht hat. Erkennt, dass, obwohl die heidnischen Völker von der Erde verschwunden sind und der größte Teil der Menschheit sich zur Verehrung des wahren Gottes bekennt, die Menschen Mich weder kennen noch Mich lieben; denn ihre Kriege, ihr Hass und ihr Mangel an Harmonie sind der Beweis dafür, dass sie Mich noch nicht in ihren Herzen leben lassen.

3. Über der Finsternis dieses religiösen Fanatismus und dieses Götzendienstes nähern sich große Wirbelstürme, die den geistigen Kult dieser Menschheit läutern werden. Wenn dieses Werk vollbracht sein wird, wird in der Unendlichkeit der Regenbogen des Friedens erstrahlen. (83, 60-62)

4. Ich habe zugelassen, dass es auf Erden Religionen gibt, die für den Geist Wege sind, die zu Gott führen. Jede Religion, die das Gute und die Liebe lehrt und die Barmherzigkeit preist, ist gut, weil sie Licht und Wahrheit enthält. Wenn die Menschen in ihnen verkümmern und das, was ursprünglich gut war, in Schlechtes verkehren, geht der Weg unter dem Materialismus und der Sünde verloren.

5. Daher zeige Ich euch in dieser Zeit aufs neue meine Wahrheit, welche Weg, Lebensessenz und Gesetz ist, damit ihr dies Gesetz, welches Leuchtturm und Leitstern ist, jenseits der Formen und Riten sucht, jenseits alles Menschlichen. Wer Mich so sucht, wird Spiritualist sein. (197, 10-11)

6. Niemand wird verlorengehen; die einen werden auf dem Wege, den Ich euch gewiesen habe, früher ankommen, und die anderen auf den Wegen, denen sie folgen, später.

7. In allen Religionen kann der Mensch jene Lehre annehmen, die er benötigt, um gut zu werden. Doch wenn er dies nicht erreicht, dann gibt er der Religion die Schuld, zu der er sich bekennt, und bleibt der, der er immer gewesen ist.

8. Alle Religionen sind Wege; die einen sind vollkommener als andere, aber alle zielen auf das Gute ab und bemühen sich, zum Vater zu kommen. Falls euch etwas an der Religion, die ihr kennt, nicht befriedigt, so verliert nicht den Glauben an Mich. Geht auf dem Wege der Nächstenliebe, und ihr werdet das Heil finden, denn mein Weg ist von der Kraft der Liebe erhellt. (114, 43)

9. Die Religionen sind kleine Nebenwege, die die Geistwesen zum wahren Wege leiten, auf dem sie Schritt für Schritt emporsteigen können, bis sie zu Mir kommen. Solange die Menschen sich auf der Erde zu unterschiedlichen Religionen bekennen, sind sie geteilt. Doch wenn sie einmal auf dem Wege der Liebe und Wahrheit sind, werden sie vereint sein, werden sie mit jenem einzigen Lichte eins werden; denn es gibt nur eine Wahrheit. (243, 5)

10. Die Vereinigung der Religionen wird kommen, wenn der Geist der Menschen sich über den Materialismus, über Traditionen, Vorurteile und den Fanatismus erhebt. Dann werden sich die Menschen in einem einzigen Gottesdienste geistig vereint haben: dem des Guten aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Wenn dies geschieht, wird die Menschheit in eine Periode der Vervollkommnung eintreten. (187, 43)

11. Die geistige Gespaltenheit der Menschen ist darauf zurückzuführen, dass die einen von dem einen Zweig (des Baumes göttlicher Offenbarungen) Gebrauch machten und die anderen von einem anderen Zweig. Es gibt nur einen Baum, seiner Äste dagegen sind viele. Aber die Menschen wollten meine Lehren nicht in dieser Weise auffassen, und die Auseinandersetzungen trennen sie und vertiefen ihre Meinungsverschiedenheiten. Jeder glaubt, die Wahrheit zu besitzen, jeder fühlt sich im Recht. Doch Ich sage euch: Solange ihr nur die Frucht eines einzigen Astes kostet und die der übrigen ablehnt, werdet ihr nicht zu der Erkenntnis gelangen, dass alle Früchte vom göttlichen Baume stammen, deren Gesamtheit erst die vollständige Wahrheit darstellt.

12. Wenn Ich zu euch von diesen Wahrheiten spreche, so denkt nicht, dass der Meister die äußerlichen Kultformen der verschiedenen Religionen meint, sondern das grundlegende Prinzip, auf dem jede derselben beruht.

13. Ein starker Sturmwind macht sich nun fühlbar. Seine Windstöße lassen beim Schütteln des Baumes dessen verschiedenartige Früchte herabfallen, und sie werden von denen gekostet werden, die sie zuvor nicht gekannt hatten.

14. Daraufhin werden sie sagen: "Wie fehlgeleitet und blind sind wir gewesen, als wir — von unserem Fanatismus getrieben — alle Früchte zurückwiesen, die uns unsere Brüder anboten, nur weil sie uns unbekannt waren!"

15. Ein Teil meines Lichtes ist in jeder Menschengruppe, in jeder Gemeinschaft. Niemand rühme sich daher, die ganze Wahrheit zu besitzen. Begreift also: Wenn ihr weiter zum Kern des Ewigen vordringen wollt, wenn ihr weiter gelangen wollt als dahin, wohin ihr bisher gekommen seid, dann müsst ihr zuerst die Erkenntnisse der einen mit denen der anderen vereinen und auf diese Weise mit allen anderen. Dann wird aus dieser Harmonie ein klares und sehr helles Licht hervorstrahlen, das ihr bisher auf der Welt gesucht habt, ohne es zu finden.

16. "Liebet einander", dies ist meine Maxime, mein höchstes Gebot für die Menschen, ungeachtet der Glaubensbekenntnisse oder der Religion.

17. Nähert euch einander durch die Erfüllung dieses höchsten Gebotes, und ihr werdet Mich in jedem von euch gegenwärtig finden. (129, 36-41)

Die Entwicklungsfeindlichkeit der Religionen

18. Dem Menschen war sein menschliches Leben wichtiger als sein geistiges Leben, auch wenn ihm oftmals bewusst war, dass das menschliche vergänglich ist und das geistige ewig. Dies ist der Grund dafür, dass er, obwohl er in seiner Zivilisation und seiner Wissenschaft Fortschritte gemacht hat, geistig stehengeblieben und in seinen Religionen in Schlaf versunken ist.

19. Betrachtet eine Religion nach der anderen, und ihr werdet sehen, dass keine davon Beweise von Entwicklung, Entfaltung oder Vervollkommnung zeigt. Jede wird als die höchste Wahrheit verkündet; doch da jene, die sich zu ihr bekennen, alles in ihr zu finden und zu erkennen vermeinen, geben sie sich keine Mühe, einen Schritt weiterzukommen.

20. Die göttlichen Offenbarungen, das Gesetz Gottes, meine Lehre und meine Kundgaben haben euch von Anfang an begreiflich gemacht, dass der Mensch ein Wesen ist, das der Entwicklung unterworfen ist. Weshalb bestätigt und prüft dann keine eurer Konfessionen diese Wahrheit?

21. Ich sage euch: Nur jene Lehre, die den Geist erweckt, die Licht in ihm entzündet, die ihn fördert und ihm das offenbart, was er in sich birgt, die ihn jedes Mal wiederaufrichtet, wenn er strauchelt, und ihn voranschreiten lässt, ohne stehenzubleiben — nur diese Lehre ist von der Wahrheit inspiriert. Doch ist dies nicht eben das, was meine Unterweisung euch zu allen Zeiten offenbart hat?

22. Dennoch seid ihr seit langem geistig stehengeblieben, weil ihr mehr um das besorgt wart, was euer Leben auf Erden betrifft, als um das, was euren Geist anbelangt. Doch um das Geistige nicht völlig aufzugeben, habt ihr eure Religionen so gestaltet, dass sie euch nicht im geringsten an der Erledigung eurer Arbeiten und Pflichten auf Erden stören.

23. Wenn ihr dann jener religiösen Tradition nachkommt, meint ihr, Gott gerecht zu werden, sucht ihr damit euer Gewissen zu beruhigen und glaubt, euren Eintritt in das Himmelreich zu sichern.

24. Welche Unwissenheit, Menschheit! Wann wirst du endlich zur Wirklichkeit erwachen? Merkt ihr nicht, dass, wenn ihr eure religiösen Bräuche befolgt, ihr Mir nichts gebt, und auch euer Geist leer ausgeht?

25. Wenn ihr eure Kirchen verlasst und sagt: "Nun habe ich meine Pflicht gegenüber Gott erfüllt", seid ihr einem großen Irrtum anheimgefallen, weil ihr meint, Mir etwas gegeben zu haben, obwohl ihr wissen müsstet, dass ihr Mir nichts geben könnt, jedoch vieles von Mir empfangen und vieles euch selbst bescheren könnt.

26. Ihr glaubt, dass die Erfüllung des Gesetzes sich darauf beschränkt, jene Orte aufzusuchen, und dies ist ein weiterer großer Irrtum. Denn diese Orte sollten die Schule sein, wo der Schüler für später lernen sollte. Wieder im Alltagsleben stehend, sollte er die gelernte Lektion praktisch anwenden, was die wahre Erfüllung des Gesetzes ist. (265, 22-27)

Das Verhältnis zwischen Religion und Wissenschaft

27. Von Anbeginn der Zeiten haben die Boten des Gesetzes und der Lehre des Geistes den Wissenschaftler zum Gegner gehabt. Zwischen beiden sind große Kämpfe entbrannt, und die Zeit ist gekommen, dass Ich euch etwas zu diesen Auseinandersetzungen sage.

28. Ich schuf diese Welt, damit sie inkarnierten Geistwesen als vorübergehende Heimat diene. Aber bevor sie diese bevölkern würden, versah Ich sie mit den Fähigkeiten des Gewissens, des Verstandes und des Willens.

29. Ich wusste im voraus das Schicksal und die Entwicklung meiner Geschöpfe. Ich legte in die Erde, ihr Inneres, ihre Oberfläche und ihre Atmosphäre alle notwendigen Elemente hinein für die Erhaltung, für den Unterhalt, die Entfaltung und auch Erquickung des menschlichen Wesens. Doch damit der Mensch die Geheimnisse der Natur als Quelle des Lebens entdecken könnte, ließ Ich zu, dass seine Intelligenz erwachte.

30. So wurden dem Menschen die Anfänge der Wissenschaft offenbart, zu der ihr alle befähigt seid, obschon es immer Menschen mit größerer Begabung gegeben hat, deren Mission es war, der Natur das Geheimnis ihrer Kräfte und Elemente zum Wohle und zur Freude der Menschheit zu entreißen.

31. Auch habe Ich große Geister zur Erde gesandt, damit sie euch das übernatürliche Leben offenbaren würden — jenes, das über dieser Natur steht, jenseits der Wissenschaft. Durch diese Offenbarungen wurde das Dasein eines universellen, starken, schöpferischen, allmächtigen und allgegenwärtigen Wesens erahnt, das für den Menschen ein Leben nach seinem Tode bereithält, das ewige Leben des Geistes.

32. Doch da die einen geistige Missionen und die anderen wissenschaftliche Missionen mit sich brachten, haben sich die einen und die anderen, die Religionen und die Wissenschaft, zu allen Zeiten als Feinde im Kampfe gegeneinander erhoben.

33. Heute sage Ich euch, dass Materie und Geist keine gegensätzlichen Kräfte sind; zwischen beiden soll Harmonie herrschen. Licht sind meine geistigen Offenbarungen, und Licht sind auch die Offenbarungen und Entdeckungen der Wissenschaft. Doch wenn ihr von Mir gehört habt, dass Ich das Werk der Wissenschaftler oft beanstande, dann deshalb, weil viele von ihnen die Energie, die früher unbekannten Elemente und Kräfte der Natur für verderbliche Zwecke der Zerstörung, der Feindseligkeiten, des Hasses und der Rache, der irdischen Herrschaft und maßlosen Machtstrebens missbraucht haben.

34. Ich kann euch sagen, dass es Mir bei denen, die ihre Mission mit Liebe und guten Absichten ausgeführt haben — bei jenen, die respektvoll und demütig in meine geheimen Schatzkammern eingedrungen sind, Freude bereitet hat, ihnen große Geheimnisse zum Wohle meiner Tochter, der Menschheit, zu offenbaren.

35. Die Wissenschaft hat die Menschheit seit Anbeginn der Welt dazu veranlasst, den Pfad des materiellen Fortschritts zu beschreiten, auf welchem Wege der Mensch auf Schritt und Tritt die Früchte der Wissenschaft gefunden hat — die einen süß und die anderen bitter.

36. Jetzt ist die Zeit da, in der ihr begreifen müsst, dass alles Licht meinem Geiste zugehörig ist, dass alles, was Leben ist, von meiner Göttlichkeit stammt, weil Ich die geheime Schatzkammer, der Urquell und der Ursprung der ganzen Schöpfung bin.

37. Jene Kämpfe des Geistigen gegen das Wissenschaftliche werden aus dem Leben der Menschen verschwinden bis zu dem Grade, dass das Spirituelle mit der Wissenschaft in einem einzigen Lichte vereint wird, das den Weg des Menschen bis in die Unendlichkeit erhellt. (233, 25-34)

Die Härte und Ungerechtigkeit irdischer Justiz

38. Ich komme, um eure irrigen Gesetze aufzuheben, damit euch nur solche regieren, die von meinen Geboten geprägt sind und mit meiner Weisheit in Einklang stehen. Meine Gesetze sind von Liebe geprägt, und da sie von meiner Göttlichkeit stammen, sind sie unveränderlich und ewig, während die euren vergänglich und zuweilen grausam und selbtsüchtig sind.

39. Das Gesetz des Vaters besteht aus Liebe, aus Güte, es ist wie ein Balsam, der Trost gibt und den Sünder aufrichtet, damit er die Wiedergutmachung seiner Vergehen ertragen kann. Das Gesetz der Liebe des Vaters bietet dem, der sich vergeht, immer die großmütige Gelegenheit zur sittlichen Erneuerung, während eure Gesetze ganz im Gegenteil den, der sich vergangen hat, und oftmals auch den Unschuldigen und Schwachen erniedrigen und züchtigen.

40. In eurer Rechtsprechung gibt es Härte, Rache und Mangel an Erbarmen. Das Gesetz Christi ist von liebevoller Überzeugungskraft, unendlicher Gerechtigkeit und höchster Geradlinigkeit. Ihr selbst seid eure Richter, Ich dagegen bin euer unermüdlicher Verteidiger; doch müsst ihr wissen, dass es zwei Arten gibt, euer Unrecht zu bezahlen: eine mit Liebe und eine mit Schmerz.

41. Wählet selbst, noch immer genießt ihr die Gabe der Willensfreiheit. (17, 46-48)

42. Ich bin der Göttliche Richter, der niemals ein schwereres Urteil fällt, als die Verfehlung ist. Wie viele von denen, die sich vor Mir anklagen, finde Ich rein. Wie viele dagegen posaunen ihre Reinheit aus, und Ich finde sie verdorben und schuldig.

43. Wie ungerecht ist die menschliche Rechtsprechung! Wie viele Opfer schlechter Richter sühnen fremde Vergehen! Wie viele Unschuldige haben die Gitter des Gefängnisses sich vor ihren Augen schließen sehen, während der Schuldige frei umherläuft und unsichtbar seine Last an Diebstählen und Verbrechen mit sich schleppt. (135, 2-3)

44. Weil die menschliche Justiz unvollkommen ist, sind eure Gefängnisse voller Opfer, und die Hinrichtungsstätten wurden mit dem Blute Unschuldiger befleckt. Ach, wie viele Verbrecher sehe Ich Freiheit und Achtung genießen auf der Welt, und wie vielen Verderbten habt ihr Denkmäler errichtet, um ihr Andenken zu ehren!

45. Wenn ihr diese Wesen sehen könntet, wenn sie dann in der Geistigen Welt leben und in ihrem Geist das Licht aufgeht! Statt unsinniger und unnützer Huldigungen würdet ihr ihnen ein Gebet zusenden, um sie in ihrer schweren Reue zu trösten. (159, 44-45)

Die hartherzige Selbstgerechtigkeit des Menschen

46. Die Liebe soll es sein, die euch leitet, damit ihr zu wahren Botschaftern des Göttlichen Trösters werdet. Denn ihr, die ihr in keinen Abgrund hinabgestürzt seid, seid immer schnell bei der Hand, zu beschuldigen, zu richten. Ihr verurteilt eure Nächsten ohne das geringste Mitgefühl, und das ist nicht meine Lehre.

47. Wenn ihr, bevor ihr richtet, euch selbst und eure Fehler erforschen würdet — Ich versichere euch, euer Urteil wäre mitfühlender. Ihr haltet jene in den Gefängnissen für schlecht, und betrachtet als Unglückselige, die in den Krankenhäusern sind. Ihr haltet euch von ihnen fern, ohne euch bewusstzumachen, dass sie würdig sind, in das Reich meiner Liebe einzugehen. Ihr wollt nicht daran denken, dass auch sie das Recht haben, die Strahlen der Sonne zu empfangen, welche geschaffen wurden, um allen Geschöpfen ohne irgendeine Ausnahme Leben und Wärme zu spenden.

48. Jene an Orten der Sühne eingeschlossenen Menschen sind oftmals Spiegel, in denen sich die Menschen nicht erblicken wollen, weil sie wissen, dass das Bild, das jener Spiegel ihnen enthüllt, in vielen Fällen das einer Anklage sein wird. (149, 51-53)

Die irdische Justiz als notwendiges Übel

49. Noch immer zeigt die auf Erden bestehende Justiz keine gerechten Werke. Ich kann Mangel an Barmherzigkeit sehen, Verständnislosigkeit und die Härte der Herzen. Doch jeder wird noch sein vollkommenes Urteil empfangen.

50. Ich habe diese Prüfungen zugelassen, und solange der Mensch meine Gesetze nicht erfüllt, solange er sich von der Befolgung ihrer Gebote abkehrt, wird es auf Erden jemanden geben, der sein Herz beugt, der es verletzt.

51. Wenn ihr das Gesetz erfüllen würdet, wären auf der Welt keine Richter nötig, gäbe es keine Strafe, bräuchtet ihr keine Regierungen. Jeder würde seine eigenen Handlungen bestimmen, und alle würden von Mir regiert werden. Ihr alle würdet von meinen Gesetzen inspiriert sein, und eure Handlungsweisen wären immer wohltätig, hätten die Vergeistigung und die Liebe zum Ziel.

52. Aber die Menschheit ist in tiefe Abgründe gestürzt: Die Unmoral, das Laster, die Sünde haben sich des Herzens der Menschen bemächtigt, und dies sind die Folgen: Ihr müsst bittere Kelche trinken, müsst Demütigung durch jene Menschen erleiden, die, obwohl sie eure Brüder sind, auf Erden Macht ausüben.

53. Doch seid demütig, ertragt die Gerichte mit Geduld, denkt daran, dass Ich der vollkommene Richter bin. (341, 53)






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Kapitel 50
Bildung und Wissenschaft

Eitelkeit und Wissensstolz

1. Ich frage die Menschen dieser Zeit, die sich für die Fortgeschrittensten in der ganzen Geschichte dieser Welt halten: Habt ihr bei all eurer Begabung etwa eine Form gefunden, Frieden zu schaffen, Macht zu erlangen und Wohlstand zu erreichen, ohne eure Nächsten zu töten, zu vernichten oder zu versklaven? Glaubt ihr, dass euer Fortschritt wahr und echt ist, wenn ihr euch moralisch im Schlamm wälzt und geistig im Dunkeln umherirrt? Ich bekämpfe nicht die Wissenschaft, da Ich Selbst sie dem Menschen eingegeben habe; das, was Ich beanstande, ist der Zweck, für den ihr sie manchmal verwendet. (37, 56)

2. Menschheit, Tochter des Lichtes, öffne deine Augen, erkenne, dass du bereits im Zeitalter des Geistes lebst!

3. Warum hast du Mich vergessen und hast deine Macht mit der meinen messen wollen? Ich sage dir, dass Ich an dem Tage mein Zepter in deine Hand legen werde, an dem ein Gelehrter mit seiner Wissenschaft ein Wesen erschafft, das euch ähnlich ist, und es mit Geist ausstattet und ihm ein Gewissen gibt. Doch deine Ernte wird zunächst eine andere sein. (125, 16-17)

4. Warum gab und gibt es Menschen, die, nachdem sie durch den Gebrauch der Fähigkeiten, die der Schöpfer ihnen gewährt hat, die menschliche Wissenschaft kennengelernt haben, dieselbe dazu benutzen, um die göttliche Wissenschaft zu bekämpfen und abzulehnen? − Weil ihre Eitelkeit ihnen nicht erlaubt, die Schatzkammer des Herrn mit Demut und Hochachtung zu betreten, und sie ihr Ziel und ihren Thron auf dieser Welt suchen. (154, 27)

5. Heute fühlt sich der Mensch groß, erhöht er seine Persönlichkeit und schämt sich, "Gott" zu sagen. Er gibt ihm andere Namen, um seinen Dünkel nicht zu kompromittieren, um nicht vom Sockel seiner gesellschaftlichen Stellung herabzufallen. Daher nennen sie Mich: Kosmische Intelligenz, Architekt des Universums. Aber Ich habe euch gelehrt, zu Mir "Unser Vater", "Mein Vater" zu sagen, so wie Ich es euch in der "Zweiten Zeit" lehrte. Warum glauben die Menschen, ihre Persönlichkeit zu erniedrigen oder zu mindern, wenn sie Mich "Vater" nennen? (147, 7)

6. Wie tief ist der Mensch in seinem Materialismus gesunken, so dass er schließlich Jenen leugnete, der alles erschaffen hat! Wie konnte sich der menschliche Verstand in solchem Maße verfinstern? Wie konnte eure Wissenschaft Mich leugnen und das Leben und die Natur schänden, wie sie es getan hat?

7. In jedem Werke, das eure Wissenschaft entdeckt, bin Ich gegenwärtig; in jedem Werk offenbart sich mein Gesetz und lässt sich meine Stimme vernehmen. Wie kommt es, dass diese Menschen nicht fühlen, nicht sehen noch hören? Ist es etwa ein Zeichen von Fortschritt und von Zivilisation, mein Dasein, meine Liebe und meine Gerechtigkeit zu leugnen? Dann seid ihr nicht weiter fortgeschritten als die primitiven Menschen, die in jeder Naturkraft und in jedem Wunder der Natur das Werk eines göttlichen, höheren, weisen, gerechten und machtvollen Wesens zu entdecken wussten, dem sie alles Gute in allem Existierenden zuschrieben und es darum anbeteten. (175, 72-73)

8. Ich gebe den Menschen aufs neue mein Wort, damit sie wissen, dass sie nicht verlassen sind, damit sie durch die Stimme ihres Gewissens erwachen und erfahren, dass den Geist nach diesem Leben große göttliche Wunder erwarten.

9. Von ihnen habe Ich zu den Menschen gesprochen, und dasselbe erfährt der, der zu beten versteht, um mit dem Geistigen in Verbindung zu treten, so wie es auch jener bezeugt, der sich mittels der Wissenschaft in die Geheimnisse der Natur vertieft. Auf diesen beiden Wegen werden sowohl der Verstand als auch der Geist immer mehr entdecken, je mehr sie suchen.

10. Aber wann wird die Zeit kommen, in der der Mensch sich für sein Studium und sein Forschen von der Liebe inspirieren lässt? Erst wenn dies geschieht, wird sein Werk auf der Welt von Dauer sein. Solange der Beweggrund der Wissenschaft das Machtstreben, der Hochmut, der Materialismus oder Hass ist, werden die Menschen unablässig die Zurechtweisung der entfesselten Naturgewalten erfahren, die ihre Unbesonnenheit bestrafen.

11. Wie viele haben sich im Bösen, im Hochmut, in ihrem eitlen Streben aufgebläht, wie viele haben sich Kronen aufgesetzt, obwohl sie armselig und geistig nackt sind. Wie groß ist der Gegensatz zwischen dem, was ihr als eure Wahrheit betrachtet, und meiner Wahrheit! (277, 31-32, 36)

Die Folgen materialistischen Verstandesdenkens

12. Wenn die Menschen die wahre Liebe zu ihren Mitmenschen fühlen würden, müssten sie nicht das Chaos erleiden, in dem sie sich befinden; alles in ihnen wäre Harmonie und Frieden. Doch diese göttliche Liebe begreifen sie nicht, und sie wollen nur die wissenschaftliche Wahrheit, die abgeleitete Wahrheit — jene, die sie mit ihren menschlichen Gedankengängen beweisen können: Sie wollen die Wahrheit, die das Gehirn anspricht, nicht die, welche das Herz erreicht, und nun haben sie das Ergebnis ihres Materialismus: eine selbstsüchtige, falsche und von Leid erfüllte Menschheit. (14, 42)

13. Bildet euch nichts ein auf die Früchte eurer Wissenschaft, denn jetzt, da ihr so große Fortschritte in ihr gemacht habt, leidet die Menschheit am meisten, gibt es am meisten Elend, Unfrieden, Krankheiten und brudermörderische Kriege.

14. Der Mensch hat die wahre Wissenschaft noch nicht entdeckt — jene, welche man auf dem Wege der Liebe erlangt.

15. Seht, wie die Eitelkeit euch verblendet hat; jede Nation möchte die größten Gelehrten der Erde haben. Wahrlich, Ich sage euch, die Wissenschaftler sind in die Geheimnisse des Herrn nicht tief eingedrungen. Ich kann euch sagen, dass die Kenntnis, die der Mensch vom Leben hat, noch oberflächlich ist. (22, 16-18)

16. Was ist es, was ihr in diesen Augenblicken auf der Erde am meisten ersehnt? Friede, Gesundheit und Wahrheit. Wahrlich, Ich sage euch, diese Gaben wird euch nicht eure Wissenschaft geben, so wie ihr sie angewendet habt.

17. Die Gelehrten befragen die Natur, und sie antwortet ihnen auf jede Frage; doch hinter jenen Fragen stehen nicht immer gute Absichten, gute Gesinnungen oder Nächstenliebe. Die Menschen sind unmündig und unverständig, die der Natur ihre Geheimnisse entreißen und ihr innerstes Wesen entweihen — die sie nicht ehren, indem sie aus ihren Quellen die Grundstoffe entnehmen, um sich gegenseitig Gutes zu tun wie wahre Geschwister, sondern um eigensüchtiger und zuweilen verderblicher Ziele willen.

18. Die ganze Schöpfung spricht zu ihnen von Mir, und ihre Stimme ist die der Liebe; doch wie wenige wussten diese Sprache zu hören und zu verstehen!

19. Wenn ihr bedenkt, dass die Schöpfung ein Tempel ist, in dem Ich wohne, fürchtet ihr da nicht, dass Jesus dort erscheint, die Geißel ergreift und die Händler und alle, die ihn entweihen, verjagt? (26, 34-37)

20. Ich offenbarte dem Menschen die Gabe der Wissenschaft, welche Licht ist. Doch der Mensch hat mit ihr Finsternis erzeugt und Schmerz und Zerstörung verursacht.

21. Die Menschen meinen, sich auf dem Gipfel des menschlichen Fortschritts zu befinden. Dazu frage Ich sie: Habt ihr Frieden auf der Erde? Herrscht Brüderlichkeit unter den Menschen, Moral und Tugend in den Heimen? Achtet ihr das Leben eurer Mitmenschen? Nehmt ihr Rücksicht auf den Schwachen? — Wahrlich, Ich sage euch, wenn diese Tugenden in euch vorhanden wären, würdet ihr die höchsten Werte des menschlichen Lebens besitzen.

22. Unter den Menschen herrscht Verwirrung, weil ihr die, die euch ins Verderben geführt haben, auf einen Sockel gehoben habt. Fragt daher nicht, warum Ich zu den Menschen gekommen bin, und enthaltet euch des Urteils darüber, dass Ich Mich durch Sünder und Unwissende kundtue; denn nicht alles, was ihr für unvollkommen haltet, ist es. (59, 52-54)

23. Der Gelehrte sucht den Grund für alles, was ist und was geschieht, und hofft mit seiner Wissenschaft zu beweisen, dass es außerhalb der Natur keinerlei Prinzip oder Wahrheit gibt. Doch Ich betrachte sie als unreif, schwach und unwissend. (144, 92)

24. Die Wissenschaftler betrachten die göttlichen Offenbarungen voll Eitelkeit als ihrer Aufmerksamkeit unwürdig. Sie wollen sich nicht geistig zu Gott erheben, und wenn sie etwas von dem, was sie umgibt, nicht begreifen, leugnen sie es, um nicht ihre Unfähigkeit und ihre Unwissenheit bekennen zu müssen. Viele von ihnen wollen nur an das glauben, was sie beweisen können.

25. Welchen Trost können diese Menschen den Herzen ihrer Nächsten bringen, wenn sie nicht das Urprinzip der Liebe erkennen, welches die Schöpfung regiert, und außerdem den geistigen Sinn des Lebens nicht verstehen ? (163, 17-18)

26. Wie weit hat sich diese Menschheit von meinen Weisungen entfernt! Alles in ihr ist oberflächlich, falsch, äußerlich, prunkhaft. Daher ist ihre geistige Macht nichtig, und um ihren Mangel an Kraft und Entfaltung in ihrem Geist zu ersetzen, hat sie sich der Wissenschaft in die Arme geworfen und die Intelligenz entwickelt.

27. Auf diese Weise ist der Mensch mit Hilfe der Wissenschaft dahin gelangt, sich stark, groß und mächtig zu fühlen. Doch Ich sage euch, dass jene Kraft und jene Größe unbedeutend sind neben der Macht des Geistes, den ihr nicht wachsen und sich offenbaren ließet. (275, 46-47)

28. Heute esst ihr Tag für Tag die bitteren Früchte des Baumes der Wissenschaft, der von den Menschen so unvollkommen gepflegt wurde, weil ihr euch nicht um die harmonische Entfaltung aller eurer Gaben bemüht habt. Wie könntet ihr also eure Entdeckungen und eure Werke in gute Bahnen lenken, da ihr nur die Intelligenz geschult, aber den Geist und das Herz vernachlässigt habt?

29. Da gibt es Menschen unter euch, die wie wilde Tiere sind, die ihren Leidenschaften völlig freie Hand lassen, die gegen ihre Nächsten Hass fühlen, die blutdürstig sind und danach trachten, die Brudervölker zu Sklaven zu machen.

30. Falls jemand glauben sollte, dass meine Lehre den moralischen Zusammenbruch des Menschen verursachen könnte — wahrlich, Ich sage euch, dann befindet er sich in einem großen Irrtum; und um dies den Zweiflern, den Materialisten und den Hochmütigen dieser Zeit zu beweisen, werde Ich ihnen gestatten, dass sie die Frucht ihrer Wissenschaft ernten und essen, bis sie genug davon haben, bis sich ihrem Geist das Bekenntnis entringt, das Mir sagt: "Vater, vergib uns, Deine Macht allein wird imstande sein, die Kräfte aufzuhalten, die wir in unserer Unvernunft entfesselt haben." (282, 15-17)

31. Die menschliche Wissenschaft hat die Grenze erreicht, bis zu der der Mensch sie in seinem Materialismus bringen kann. Denn die am geistigen Ideal der Liebe, des Guten und der Vervollkommnung inspirierte Wissenschaft kann viel weiter kommen, als ihr sie gebracht habt.

32. Der Beweis dafür, dass euer wissenschaftlicher Fortschritt nicht die gegenseitige Liebe als Beweggrund gehabt hat, ist der moralische Niedergang der Völker, ist der brudermörderische Krieg, ist der Hunger und das Elend, die überall herrschen, ist die Unwissenheit über das Geistige. (315, 53-54)

33. Was soll Ich euch über eure Gelehrten von heute sagen, über die, welche die Natur und deren Kräfte und Elemente herausfordern und damit das Gute als etwas Böses erscheinen lassen? Großes Leid werden sie erfahren, weil sie eine unreife Frucht vom Baume der Wissenschaft gebrochen und gegessen haben — eine Frucht, die sie nur mit Liebe hätten reifen lassen können. (263, 26)

34. Da die Menschheit nicht im Einklang mit dem Universellen Gesetz ist, das die ganze Schöpfung regiert, wird ein unkontrollierbarer Zustand eintreten, der in der Gewalt der Naturkräfte zum Ausdruck kommen wird.

35. Der Mensch hat die Atome gespalten, sein entwickeltes Gehirn nutzt diese Entdeckung, um größte Kräfte zu gewinnen und den Tod zu bringen.

36. Wenn der Mensch sich im gleichen Maße wie seine Wissenschaft und sein Intellekt spirituell entwickelt hätte, würde er die Entdeckung neuer Naturkräfte nur zum Wohle der Menschheit nutzen. Aber seine geistige Rückständigkeit ist groß; deshalb hat sein egoistischer Verstand seine schöpferische Kraft zum Schaden der Menschheit angewandt und Kräfte der Zerstörung verwendet, wobei er sich von den Prinzipien der Liebe und Barmherzigkeit Jesu abkehrte. Wenn ihr daher seht, dass eine Feuerflut vom Himmel herabstürzt, wird dies nicht geschehen, weil der Himmel selbst sich öffnet oder das Feuer der Sonne euch martert — nein, es ist das Werk des Menschen, welcher Tod und Vernichtung säen wird. (363, 23-25)

37. Die Völker schreiten voran, und ihre wissenschaftlichen Kenntnisse nehmen immer mehr zu. Doch Ich frage euch: Was ist das für eine "Weisheit", mit der die Menschen sich, je mehr sie in sie eindringen, desto mehr von der geistigen Wahrheit entfernen, in der die Quelle und der Ursprung des Lebens liegt?

38. Es ist menschliche Wissenschaft, es ist Gelehrtheit, wie sie eine durch Egoismus und Materialismus kranke Menschheit auffasst.

39. Dann ist jenes Wissen falsch und jene Wissenschaft schlecht, da ihr mit ihr eine Welt des Schmerzes geschaffen habt. Statt Licht herrscht Finsternis, da ihr die Völker immer mehr in die Vernichtung treibt.

40. Die Wissenschaft ist Licht, das Licht ist Leben, ist Kraft, Gesundheit und Frieden. Ist dies die Frucht eurer Wissenschaft? Nein, Menschheit! Deshalb sage Ich euch: Solange ihr nicht zulasst, dass das Licht des Gewissens das Dunkel eures Verstandes durchdringt, werden eure Werke niemals einen hohen und geistigen Ursprung haben können, werden sie niemals mehr als nur menschliche Werke sein können. (358, 31-34)

41. Auch die Ärzte werden gerufen werden. Sie werde Ich fragen, was sie mit dem Geheimnis der Gesundheit gemacht haben, das Ich ihnen enthüllte, und mit dem Heilbalsam, den Ich ihnen anvertraute. Ich werde sie fragen, ob sie in Wahrheit den fremden Schmerz gefühlt haben, ob sie sich bis zum ärmlichsten Lager herabgebeugt haben, um den, der leidet, mit Liebe zu heilen. Was werden Mir jene antworten, die Pracht, Wohlleben und Luxus erreicht haben mit dem Schmerz ihrer Mitmenschen — einem Schmerz, den sie nicht immer zu lindern verstanden? Alle werden sich in ihren Herzen Fragen stellen und Mir im Lichte ihres Gewissens antworten müssen. (63, 62)

42. Wie viele geistig Tote müssen auf der Welt umherirren und warten, bis der körperliche Tod sie in meine Gegenwart bringt, um die Stimme des Herrn zu vernehmen, die sie zum wahren Leben aufrichtet und sie liebkost. Welche Sehnsucht nach Erneuerung hätten sie auf Erden nähren können, da sie sich unwiderruflich für immer als verloren betrachten, obwohl sie sich einer wahren Reue und der Wiedergutmachung ihrer Verfehlung fähig fühlten?

43. Doch außer jenen, denen man das Heil ihres Geistes abgesprochen hatte, und die ohne Hoffnung zu Mir gekommen sind, sind auch die in meine Gegenwart gelangt, die von Wissenschaftlern hinsichtlich des Körpers zum Tode verurteilt worden waren. Ich, der Ich das Leben besitze, habe sie den Klauen des körperlichen Todes entrissen. Doch was tun in der Welt jene, denen Ich die Gesundheit des Geistes sowie die des Körpers anvertraut habe? Kennen sie etwa nicht die hohe Bestimmung, die der Herr ihnen anvertraut hat, damit sie diese erfüllen? Muss Ich, der Ich sie mit einer Botschaft der Gesundheit und des Lebens ausgesandt habe, unaufhörlich ihre Opfer in Empfang nehmen? (54, 13-14)

Die Inspiration neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse durch Gott und die Geistige Welt

44. Wenn die Wissenschaftler, die eure Welt antreiben und verändern, von der Liebe und dem Guten inspiriert wären, hätten sie schon entdeckt, wie vieles Ich für die Wissenschaft dieser Zeit an Erkenntnissen bereithalte, und nicht nur diesen sehr kleinen Teil, auf den sie sich so viel einbilden.

45. Salomon wurde weise genannt, weil seine Urteile, Ratschläge und Aussprüche von Weisheit geprägt waren; sein Ruhm drang über die Grenzen seines Königreiches hinaus und erreichte andere Länder.

46. Doch dieser Mann, obwohl er ein König war, kniete demütig vor seinem Herrn und bat um Weisheit, Kraft und Schutz, weil er erkannte, dass er nur mein Diener war, und vor Mir legte er sein Zepter und seine Krone nieder. Wenn alle Gelehrten, alle Wissenschaftler ebenso handeln würden — wie groß wäre dann ihre Weisheit, wie viele bis jetzt noch unbekannte Lehren würden ihnen aus meinem geheimen Wissensschatze noch offenbart! (1, 57-59)

Vers 47- 48 entfällt als Doppeltext von Kapitel 23, 10 -11

49. Der Geist des Menschen hat sich entwickelt, deshalb hat seine Wissenschaft Fortschritte gemacht. Ich habe ihm gestattet, das kennenzulernen und zu entdecken, was er früher nicht wusste; aber er darf sich nicht nur den materiellen Arbeiten widmen. Ich habe ihm jenes Licht gewährt, damit er seinen Frieden und sein Glück im Geistigen Leben, das ihn erwartet, erarbeitet. (15, 22)

50. Wenn ihr einige eurer Wissenschaften dazu verwendet habt, Mich zu untersuchen und zu beurteilen — erscheint es euch da nicht vernünftiger, ihr würdet sie dazu benutzen, euch selbst zu erforschen, bis ihr euer Wesen erkennt und euren Materialismus beseitigt? Glaubt ihr vielleicht, dass euer Vater euch auf dem Wege eurer guten Wissenschaften nicht helfen kann? Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr das Wesen der göttlichen Liebe zu fühlen vermöchtet, so würde das Wissen leicht zu eurem Verstande gelangen, ohne dass ihr euer Gehirn ermüden und euch durch das Studium derjenigen Kenntnisse verausgaben müsstet, die ihr für tiefschürfend haltet und die in Wahrheit nur in eurer Reichweite liegen. (14, 44)

51. Bei den großen menschlichen Werken besteht der Einfluss und das Wirken hoher geistiger Wesen, die fortwährend auf das Denkvermögen der Menschen einwirken und ihren inkarnierten Geschwistern das Unbekannte inspirieren oder offenbaren.

52. Daher sage Ich den Gelehrten und Wissenschaftlern zu allen Zeiten: Ihr könnt nicht mit dem prahlen, was ihr begreift, noch damit, was ihr tut, denn nicht alles ist euer Werk. Wie oft dient ihr jenen Geistwesen, von denen Ich zu euch spreche, nur als Werkzeug! Wart ihr nicht häufig von der Tragweite eurer Entdeckungen überrascht? Habt ihr euch nicht heimlich eingestanden, unfähig gewesen zu sein, das zu versuchen, was ihr bereits verwirklicht habt? Da habt ihr die Antwort darauf. Warum prahlt ihr dann damit? Seid euch bewusst, dass eure Arbeit von höheren Wesen gelenkt wird. Versucht ihre Eingebungen niemals abzuändern, denn sie sind immer auf das Gute ausgerichtet. (182, 21-22)

53. Da die Menschheit die Entwicklung der Wissenschaft miterlebt hat und Entdeckungen gesehen hat, die sie zuvor nicht geglaubt hätte — warum sträubt sie sich dann, an die Entwicklung des Geistes zu glauben? Warum versteift sie sich auf etwas, das sie aufhält und träge macht?

54. Meine Lehre und meine Offenbarungen in dieser Zeit sind im Einklang mit eurer Entwicklung. Der Wissenschaftler bilde sich nichts ein auf sein materielles Werk und seine Wissenschaft, denn in ihr ist immer meine Offenbarung und die Hilfe der geistigen Wesen, die euch vom Jenseits aus inspirieren, gegenwärtig gewesen.

55. Der Mensch ist Teil der Schöpfung, er hat eine Aufgabe zu erfüllen, wie sie alle Geschöpfe des Schöpfers haben; aber ihm wurde eine geistige Natur zuteil, eine Intelligenz und ein eigener Wille, damit er durch eigene Anstrengung die Entwicklung und Vervollkommnung des Geistes erreicht, welcher das Höchste ist, was er besitzt. Mittels des Geistes kann der Mensch seinen Schöpfer begreifen, dessen Wohltaten verstehen sowie seine Weisheit bewundern.

56. Wenn ihr, anstatt über euren irdischen Kenntnissen eitel zu werden, euch mein ganzes Werk zu eigen machtet, würde es für euch keine Geheimnisse geben, würdet ihr euch als Geschwister erkennen und einander lieben, wie Ich euch liebe: Güte, Barmherzigkeit und Liebe wären in euch, und deshalb Einheit mit dem Vater. (23, 5-7)

Die Anerkennung der zum Wohle der Menschheit wirkenden Wissenschaftler

57. Die menschliche Wissenschaft ist der irdisch-sichtbare Ausdruck der geistigen Befähigung, welche der Mensch in dieser Zeit erreicht hat. Das Werk des Menschen in dieser Zeit ist nicht nur ein Produkt des Verstandes, sondern auch seiner geistigen Entwicklung. (106, 6)

58. Die aufs Materielle ausgerichtete Wissenschaft hat euch viele Geheimnisse enthüllt. Erwartet jedoch niemals, dass euch eure Wissenschaft all das offenbart, was ihr wissen müsst. Die Wissenschaft der Menschen dieser Zeit hatte auch ihre Propheten, über die sich die Menschen lustig machten und die sie für verrückt hielten. Doch hernach, als sich das, was jene verkündeten, als richtig erwies, wart ihr verblüfft. (97, 19)

59. Eure Augen wollten nicht jenes Licht betrachten, das euch jeder meiner Abgesandten als Botschaft der Liebe brachte, ob ihr sie nun Propheten, Seher, Erleuchtete, Ärzte, Philosophen, Wissenschaftler oder Seelsorger nennt.

60. Jene Menschen haben Licht verbreitet, doch ihr wolltet ihr Licht nicht erkennen, sie sind euch vorangegangen, doch ihr wolltet ihren Schritten nicht folgen; sie hinterließen euch als Vorbild den Weg des Opfers, des Schmerzes, der Barmherzigkeit, doch ihr hattet Furcht davor, ihrem Beispiel zu folgen, ohne euch bewusst zu sein, dass der Schmerz derer, die Mir nachfolgen, Freude des Geistes, ein Weg voller Blumen und ein Horizont voller Verheißungen ist.

61. Doch sie kamen nicht, um den Duft der Blumen der Erde zu riechen noch sich an den flüchtigen Vergnügungen der Welt zu berauschen; denn das Verlangen ihres Geistes war nicht mehr auf das Unreine, sondern auf das Hohe gerichtet.

62. Sie litten, aber sie suchten nicht, getröstet zu werden, weil sie wussten, dass sie gekommen waren, um selbst zu trösten. Sie erwarteten nichts von der Welt, weil sie nach dem Kampfe die Freude erwarteten, die Auferstehung der Geistwesen zum Glauben und zum Leben zu schauen — all jener, die von der Wahrheit abgefallen waren.

63. Wer sind diese Wesen, von denen Ich zu euch spreche? Ich sage euch, es handelt sich um all jene, die euch Botschaften des Lichtes, der Liebe, der Hoffnung, der Gesundheit, des Glaubens, des Heiles gebracht haben — ganz gleich, welchen Namen sie hatten oder auf welchem Wege ihr sie habt in Erscheinung treten sehen oder welchen Titel sie auf Erden getragen haben. (263, 20-24)

64. Ich versage den Wissenschaftlern nicht meine Anerkennung, da Ich ihnen die Aufgabe übertragen habe, die sie ausüben. Aber bei vielen von ihnen hat es an Gebet, Nächstenliebe und Erhebung des Geistes gefehlt, um wahre Helfer der Menschen zu sein. (112, 25)

65. Die Menschen von heute haben ihre Reiche erweitert, sie beherrschen und durchqueren die ganze Erde. Es gibt keine unbekannten Kontinente, Länder oder Meere mehr. Sie haben auf dem Land, auf dem Meer und in der Luft Wege geschaffen; doch nicht zufrieden mit dem, was sie auf ihrem Planeten als Erbe besitzen, erkunden und durchforschen sie das Firmament, im Verlangen nach noch größeren Herrschaftsbereichen.

66. Ich segne das Verlangen nach Wissen bei meinen Kindern, und ihr Bestreben, weise, groß und stark zu sein, findet mein uneingeschränktes Wohlgefallen. Doch was meine Gerechtigkeit nicht billigt, ist die Eitelkeit, auf der oftmals ihre ehrgeizigen Ziele gründen, oder der selbstsüchtige Zweck, den sie gelegentlich verfolgen. (175, 7-8)

67. Ich habe den Menschen mit Intelligenz ausgestattet, die es ihm ermöglicht, die Zusammensetzung der Natur und ihre Erscheinungsformen zu erforschen, und Ich habe ihm erlaubt, einen Teil des Universums zu betrachten und die Bekundungen des Geistigen Lebens zu fühlen.

68. Denn meine Lehre hält die Geistwesen nicht auf, noch hemmt sie die Entwicklung des Menschen — im Gegenteil, sie befreit und erleuchtet ihn, damit er untersucht, überlegt, forscht und sich bemüht. Doch was der Mensch als das Höchste seines intellektuellen Forschens betrachtet, ist kaum der Anfang! (304, 6)






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Kapitel 51
Machthaber, Machtmissbrauch und Kriege

Der vergängliche Wahn irdischer Macht und Größe

1. Ich bin es, der euch die Prüfungen in den Weg legt, um euren Geist aufzuhalten, wenn er sich vom Wege meines Gesetzes entfernt und allein nach seinem Gutdünken leben will. Erforscht den Grund für die Prüfungen, Ich erlaube es euch, damit ihr bestätigt, dass jede von ihnen wie ein Meißel ist, der euer Herz bearbeitet. Dies ist einer der Gründe, weshalb der Schmerz euch Mir näher bringt.

2. Doch der Mensch hat immer die Vergnügungen gesucht, war auf Macht und Pracht aus, um sich auf Erden zum Herrn aufzuwerfen und Herrscher über seine eigenen Brüder zu sein.

3. Da Ich euch alle mit der gleichen Liebe geschaffen habe — warum hat es dann immer welche gegeben, die vorgeben, etwas Höheres zu sein? Warum hat es solche gegeben, die die Menschen unter Erniedrigung mit der Peitsche regieren? Warum gibt es den, der den Geringen von sich weist und dessen Herz ungerührt bleibt, wenn er seinem Nächsten Schmerz bereitet? − Weil dies Geistwesen sind, die Mich noch nicht als Vater erkannt haben, der alle seine Geschöpfe liebt, und auch nicht als den einzigen Herrn aller lebenden Wesen.

4. Deshalb gibt es Menschen, die die Macht an sich reißen und die geheiligten Rechte des Menschen missachten. Sie dienen Mir als Werkzeuge für meine Gerechtigkeit, und obwohl sie meinen, große Herren und "Könige" zu sein, sind sie nur Knechte. Vergebt ihnen! (95, 7-8)

5. Seht die Menschen und die Herrscher der Erde. Wie kurz ist ihre Herrlichkeit und ihre Herrschaft. Heute werden sie von ihren Völkern emporgehoben, und morgen stoßen sie sie von ihrem Throne.

6. Niemand suche seinen Thron in diesem Leben, denn in der Meinung, vorwärtszukommen, wird er seinen Laufe hemmen, doch eure Bestimmung ist, voranzukommen, ohne stehenzubleiben, bis ihr zu den Toren meines Reiches gelangt. (124, 31)

7. Wahrlich, Ich sage euch, mit den Mächtigen von heute wird es zu Ende gehen, um denen Platz zu machen, die aufgrund der Liebe und Barmherzigkeit zu ihren Nächsten groß und stark, mächtig und weise sein werden. (128, 50)

8. Jene Menschen, die derzeit nur ehrgeiziges Streben nach Macht und irdischen Herrlichkeiten nähren, wissen, dass ihr mächtigster Gegner die Spiritualität ist, deshalb bekämpfen sie sie. Und da sie den Kampf, der bereits näherrückt — die Schlacht des Geistes gegen das Böse — vorausfühlen, fürchten sie, ihre Besitztümer zu verlieren, und widersetzen sich daher dem Lichte, das sie in Form von Inspiration fortwährend überrascht. (321, 12)

9. Wie bedürftig kommen jene, die groß und mächtig auf Erden waren, bei meiner Himmelstür an, weil sie die geistigen Schätze und den Weg zum ewigen Leben vergaßen! Während die Wahrheit meines Reiches den Demütigen offenbart ist, ist sie den Gelehrten und Gebildeten verborgen, weil sie mit der geistigen Weisheit dasselbe machen würden, was sie mit der irdischen Wissenschaft getan haben: Sie würden in diesem Lichte Throne für ihre Eitelkeit und Waffen für ihre Streitigkeiten suchen. (238, 68)

Die angemaßte Gewaltausübung über Menschen und Völker

10. Seht euch die Menschen an, die die Völker führen, Doktrinen schaffen und sie den Menschen aufzwingen. Jeder verkündet die Überlegenheit seiner Doktrin, doch Ich frage euch: Was ist die Frucht all dessen gewesen? − Die Kriege mit ihrem Gefolge von Verelendung, Leiden, Zerstörung und Tod. Dies ist die Ernte gewesen, die die Vertreter solcher Theorien hier auf Erden geerntet haben.

11. Beachtet, dass Ich Mich der Willensfreiheit der Menschheit nicht entgegengestellt habe, obschon Ich euch sagen muss, dass ungeachtet jener Freiheit das Gewissen unaufhörlich zum Herzen dessen spricht, der sich von der Gerechtigkeit, der Nächstenliebe und der Vernunft entfernt. (106, 11)

12. Wenn Christus in dieser Zeit als Mensch zur Erde zurückkäme, würde Er nicht mehr auf Golgatha sagen: "Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", denn jetzt empfangt ihr in Fülle das Licht des Gewissens, und die Geistwesen haben sich weit entwickelt. Wer weiß nicht, dass Ich der Geber des Lebens bin, dass darum niemand das seines Mitmenschen rauben darf? Wenn der Mensch das Dasein nicht geben kann, ist er auch nicht dazu berechtigt, das zu nehmen, was er nicht zurückgeben kann.

13. Menschen, meint ihr, mein Gesetz zu erfüllen, nur weil ihr sagt, dass ihr Religion habt, und ihr den äußerlichen Gottesdienst einhaltet? Im Gesetz wurde euch gesagt: "Du sollst nicht töten", doch ihr verletzt dies Gebot, da ihr auf dem Altar eurer Sünde das Blut eurer Mitmenschen in Strömen vergießt. (119, 27-28)

14. Ich biete der Welt den Frieden an, aber der Stolz der groß gewordenen Nationen mit ihrer falschen Macht und ihrem falschen Glanz weist jeden Ruf des Gewissens zurück und lässt sich nur von seinen ehrgeizigen Zielen und seinen Hassgefühlen fortreißen.

15. Noch neigt sich der Mensch nicht zur Seite des Guten, der Gerechtigkeit und der Vernunft, noch immer erheben sich die Menschen und verurteilen die Sache ihrer Nächsten; noch glauben sie, Gerechtigkeit schaffen zu können. Meint ihr nicht, dass sie sich statt Richter eher Mörder und Henker nennen sollten?

16. Die Männer der Macht haben vergessen, dass es einen Eigentümer über alles Leben gibt; doch sie nehmen das Leben ihrer Nächsten, als ob es ihnen gehöre. Die Menschenmassen rufen nach Brot, Gerechtigkeit, Heim, Kleidung. Die Gerechtigkeit werde Ich schaffen, nicht die Menschen noch ihre Lehren. (151, 70-72)

17. Gesegnetes Volk: Jene Männer, die sich voll Selbstherrlichkeit und Machtanspruch in den Nationen, in den Völkern der Erde erheben, sind große Geister, mit Macht ausgerüstet, und Inhaber großer Missionen.

18. Sie stehen jedoch nicht im Dienste meiner Göttlichkeit. Sie haben ihre großen Anlagen und Fähigkeiten nicht in den Dienst der Liebe und der Barmherzigkeit gestellt. Sie haben sich ihre Welt, ihr Gesetz, ihren Thron, ihre Vasallen, ihre Herrschaftsbereiche und alles, was sie sich zum Ziel setzen können, geschaffen.

19. Doch wenn sie spüren, dass ihr Thron unter den Heimsuchungen erbebt, wenn sie fühlen, dass der Einfall eines mächtigen Feindes bevorsteht, wenn sie ihre Schätze und ihren Namen in Gefahr sehen, brechen sie mit all ihrer Macht auf, erfüllt von Größenwahn, von irdischer Eitelkeit, von Hass und Übelwollen und werfen sich dem Feind entgegen, ohne Rücksicht darauf, ob ihr Werk, ihre Idee nur eine Spur des Schmerzes, der Zerstörung und des Bösen hinter sich lässt. Sie haben nur die Vernichtung des Feindes im Sinn, die Errichtung eines noch größeren Thrones, um größtmögliche Herrschaft über die Völker, über die Reichtümer, über das tägliche Brot und selbst über das Leben der Menschen zu haben. (219, 25)

20. Es wäre an der Zeit, dass auf der Erde keine Reiche oder starken Völker mehr existierten, die die schwachen unterdrücken, und dennoch gibt es sie als einen Beweis dafür, dass im Menschen immer noch die primitiven Tendenzen überwiegen, den Schwachen durch Machtmissbrauch zu berauben und mit Gewalt zu erobern. (271, 58)

21. Wie weit sind die Menschen noch davon entfernt, den geistigen Frieden zu begreifen, der auf der Welt herrschen soll! Sie suchen ihn mittels Gewalt und Drohungen zu erzwingen und mit der Frucht ihrer Wissenschaft, mit der sie prahlen.

22. Ich verkenne keineswegs die Fortschritte der Menschen oder bin gegen sie, denn sie sind auch ein Beweis für ihre geistige Entwicklung. Aber dennoch sage Ich euch, dass ihr Stolz auf Gewaltanwendung und irdische Macht nicht wohlgefällig ist vor Mir. Denn anstatt das Kreuz der Menschen leichter zu machen, schänden sie damit die heiligsten Prinzipien, vergreifen sie sich an den Leben, die ihnen nicht gehören, und säen Schmerz, Tränen, Trauer und Blut statt Frieden, Gesundheit und Wohlergehen. Weshalb offenbaren ihre Werke gerade das Gegenteil, obwohl der Brunnen, aus dem sie ihr Wissen schöpfen, meine eigene Schöpfung ist, welche an Liebe, Weisheit, Gesundheit und Leben unerschöpflich ist?

23. Ich will Gleichheit unter meinen Kindern, wie Ich sie schon in der "Zweiten Zeit" predigte. Aber nicht nur materiell, wie sie die Menschen auffassen. Ich inspiriere euch die Gleichheit aus Liebe, womit Ich euch begreiflich mache, dass ihr alle Geschwister, Kinder Gottes seid. (246, 61-63)

Betrachtungen zum Zweiten Weltkrieg

24. Dies sind Zeiten der Prüfungen, der Schmerzen und der Leiden — Zeiten, in denen die Menschheit die Folgen von so viel gegenseitigem Hass und Übelwollen erleidet.

25. Seht die Schlachtfelder, wo man nur das Getöse der Waffen und die Angstschreie der Verwundeten hört, die Berge verstümmelter Leichen, die zuvor starke Körper junger Menschen waren. Könnt ihr euch diese vorstellen, als sie zum letzten Mal die Mutter, die Frau oder den Sohn umarmten? Wer kann den Schmerz dieser Abschiede ermessen, der nicht selbst diesen Kelch getrunken hat?

26. Tausende und Abertausende angsterfüllter Eltern, Frauen und Kinder haben die geliebten Angehörigen zu den Feldern des Krieges, des Hasses, der Rache aufbrechen sehen, genötigt durch die Habsucht und den Hochmut von einigen Menschen ohne Licht und ohne Liebe zu ihren Nächsten.

27. Diese Legionen junger und kräftiger Männer haben nicht in ihr Heim zurückkehren können, weil sie zerfetzt auf den Feldern liegengeblieben sind; doch seht, die Erde, die Mutter Erde, barmherziger als die Menschen, welche die Völker regieren und glauben, die Herren über das Leben ihrer Mitmenschen zu sein, hat ihren Schoß geöffnet, sie zu empfangen und liebevoll zu bedecken. (9, 63-66)

28. Mein Geist wacht über jedem Wesen, und Ich achte selbst auf den letzten eurer Gedanken.

29. Wahrlich, Ich sage euch, Ich habe dort inmitten der Heere, die für irdische Ideologien und Machtansprüche kämpfen, in den Augenblicken der Ruhe friedliebende und gutwillige Menschen entdeckt, die mit Gewalt zu Soldaten gemacht worden waren. Ihren Herzen entringen sich Seufzer, wenn mein Name über ihre Lippen kommt, und Tränen rinnen über ihre Wangen bei der Erinnerung an ihre Angehörigen, an Eltern, Frauen, Kinder oder Geschwister. Dann schwingt sich ihr Geist zu Mir empor, ohne einen anderen Tempel als das Heiligtum ihres Glaubens, ohne einen anderen Altar als den ihrer Liebe, noch mit einem anderen Lichte als dem ihrer Hoffnung, im Verlangen nach Vergebung für die Vernichtungen, die sie unfreiwillig mit ihren Waffen verursacht haben. Sie suchen Mich, um Mich mit allen Kräften ihres Wesens zu bitten, dass Ich ihnen erlaube, zu ihrem Heim zurückzukehren, oder dass Ich, wenn sie unter dem Schlag des Feindes fallen müssen, wenigstens mit meinem Mantel der Barmherzigkeit diejenigen bedecke, die sie auf Erden zurücklassen.

30. Alle, die in dieser Weise meine Vergebung suchen, segne Ich, denn sie haben keine Schuld am Töten; andere sind die Mörder, welche sich, wenn die Stunde ihres Gerichts gekommen ist, vor Mir für alles werden verantworten müssen, was sie mit den Menschenleben gemacht haben.

31. Viele von denen, die den Frieden lieben, fragen sich, warum Ich zugelassen habe, dass sie sogar zu den Schlachtfeldern und Stätten des Todes geführt wurden. Darauf sage Ich euch: Wenn ihr menschlicher Verstand den Grund nicht zu begreifen vermag, der im Innersten all dessen vorhanden ist, so weiß doch ihr Geist, dass er eine Sühne erfüllt. (22, 52-55)

32. Denen, die Mir folgen, lege Ich den Frieden der Welt ans Herz, damit sie für ihn einstehen und beten. Die Nationen werden bald ihre Gebete emporsenden, um Mich um Frieden zu bitten, den Ich ihnen in jeder Zeit angeboten habe.

33. Vorher habe Ich zugelassen, dass die Menschen die Frucht ihrer Werke kosten, dass sie Ströme von Menschenblut fließen sehen und Bilder des Schmerzes schauen, Berge von Leichen und in Trümmer verwandelte Städte. Ich wollte, dass die Menschen mit versteinerten Herzen die Verwüstung der Heime, die Verzweiflung bei den Unschuldigen, die Mütter sehen, die, außer sich vor Schmerz, die zerfetzten Körper ihrer Kinder küssen, dass sie die ganze Verzweiflung, Angst und alles Wehklagen der Menschen aus nächster Nähe erleben, damit sie in ihrem Hochmut die Demütigung empfinden und ihr Gewissen ihnen sagt, dass ihre Größe, ihre Macht und ihre Weisheit Lügen sind, dass das einzig wahrhaft Große dem Göttlichen Geiste entstammt.

34. Wenn diese Menschen ihre Augen der Wahrheit öffnen, werden sie sich entsetzen — nicht über die Schreckensbilder, die ihre Augen schauen, sondern über sich selbst, und da sie dem Blick und der Stimme ihres Gewissens nicht entfliehen können, werden sie in sich die Finsternis und das Feuer der Gewissensbisse fühlen; denn sie werden für jedes Leben, für jeden Schmerz und selbst für den letzten Tropfen Blut, der ihretwegen vergossen wurde, Rechenschaft ablegen müssen. (52, 40)

35. Schritt für Schritt gehen die Völker dem Tal (des Todes) entgegen, wo sie sich versammeln, um gerichtet zu werden.

36. Doch noch immer wagen jene Männer, die Krieg führen und deren Hände mit dem Blut ihrer Mitmenschen befleckt sind, meinen Namen auszusprechen. Sind dies etwa die Blüten oder Früchte der Lehre, die Ich euch gelehrt habe? Habt ihr nicht von Jesus gelernt, wie Er vergab, wie Er den segnete, der ihn verletzte, und wie Er noch im Sterben seinen Henkern Leben schenkte?

37. Die Menschen haben an meinem Worte gezweifelt und den Glauben vernachlässigt; deshalb haben sie ihr ganzes Vertrauen auf die Gewalt gesetzt. Da habe Ich zugelassen, dass sie selbst ihren Irrtum einsehen, indem sie die Frucht ihrer Werke ernten, denn nur so werden sie ihre Augen öffnen, um die Wahrheit zu begreifen. (119, 31-33)

Die Verwerflichkeit und Sinnlosigkeit von Kriegen

38. Es ist Zeit, dass den Herzen der Menschen Liebe, Vergebung und Demut entspringen, als wahre Waffen, die sich dem Hass und dem Hochmut entgegenstellen. Solange Hass auf Hass und Hochmut auf Hochmut stößt, werden sich die Völker vernichten, und wird es in den Herzen keinen Frieden geben.

39. Die Menschen wollten nicht begreifen, dass sie ihr Glück und ihren Fortschritt nur im Frieden finden können, und laufen ihren Idealen von Macht und falscher Größe nach, wobei sie das Blut ihrer Mitmenschen vergießen, Leben vernichten und den Glauben der Menschen zerstören. (39, 29-30)

40. Das Jahr 1945 nahm die letzten Schatten des Krieges mit sich. Die Sichel mähte Tausende von Existenzen nieder, und Tausende von Geistwesen kehrten zur Geistigen Heimat zurück. Die Wissenschaft setzte die Welt in Erstaunen und ließ die Erde durch ihre Vernichtungswaffen erbeben. Die Sieger machten sich zu Richtern und Henkern der Besiegten. Schmerz, Elend und Hunger breiteten sich aus und ließen in ihrem Gefolge Witwen, Waisen und Kälte zurück. Seuchen wandern von Nation zu Nation, und selbst die Naturgewalten lassen ihre Stimme der Gerechtigkeit und Empörung über so viele Übeltaten vernehmen. Ein Trümmerfeld der Zerstörung, des Todes und der Verheerung ist die Spur, die der Mensch, der sich zivilisiert nennt, auf dem Antlitz des Planeten hinterließ. Das ist die Ernte, die Mir diese Menschheit darbringt. Doch Ich frage euch: Ist diese Ernte wert, in meine Kornkammern zu kommen? Verdient es die Frucht eurer Bosheit, von eurem Vater angenommen zu werden? Wahrlich, Ich sage euch, dieser Baum ist alles andere als jener, den ihr hättet pflanzen können, wenn ihr jenes göttliche Gebot befolgt hättet, das euch heißt, einander zu lieben. (145, 29)

41. Wann werdet ihr den Frieden des Geistes erlangen, wenn ihr nicht einmal den Frieden des Herzens erlangt habt? — Ich sage euch, solange nicht die letzte brudermörderische Waffe zerstört ist, wird es keinen Frieden unter den Menschen geben. Brudermörderische Waffen sind all jene, mit denen die Menschen einander das Leben nehmen, die Moral zerstören, sich der Freiheit, der Gesundheit, des Friedens des Geistes berauben oder den Glauben vernichten. (119, 53)

42. Ich werde der Menschheit beweisen, dass ihre Probleme nicht mit Gewalt gelöst werden und, solange sie von zerstörerischen und mörderischen Waffen Gebrauch macht, nicht imstande sein wird, unter den Menschen Frieden zu schaffen, so furchtbar und gewaltig diese Waffen auch erscheinen. Im Gegenteil, sie werden als Konsequenz nur größeren Hass und mehr Rachegelüste erwecken. Nur das Gewissen, die Vernunft und die Gefühle der Nächstenliebe werden die Fundamente sein können, auf denen das Zeitalter des Friedens ruht. Doch damit dies Licht im Inneren der Menschen erstrahlt, müssen sie zuvor den Leidenskelch bis zum letzten Tropfen leeren. (160, 65)

43. Wenn das Herz der Menschen nicht so sehr verhärtet gewesen wäre, hätte der Schmerz des Krieges genügt, um ihn über seine Irrtümer nachdenken zu lassen, und er wäre zum Wege des Lichtes zurückgekehrt. Aber obwohl er noch die bittere Erinnerung an jene Menschenschlächtereien hat, bereitet er sich auf einen neuen Krieg vor.

44. Wie könnt ihr annehmen, dass Ich, der Vater, die Göttliche Liebe, fähig wäre, euch durch Kriege zu strafen? Glaubt ihr wirklich, dass jemand, der euch mit vollkommener Liebe liebt und der wünscht, dass ihr euch untereinander liebt, euch Verbrechen, Brudermord, Tötung, Rache und Zerstörung eingeben kann? Begreift ihr nicht, dass all dies auf den Materialismus zurückzuführen ist, den die Menschen in ihren Herzen angesammelt haben? (174, 50-51)

45. Ich habe den Menschen von Anbeginn frei geschaffen, doch seine Freiheit war immer vom Lichte des Gewissens begleitet. Dennoch hat er nicht auf die Stimme seines inneren Richters gehört und sich vom Wege des Gesetzes entfernt, bis er jene mörderischen, blutigen und monströsen Kriege geschaffen hat, in denen sich das Kind gegen den Vater erhoben hat, weil es sich von jedem Gefühl von Menschlichkeit, Barmherzigkeit, Achtung und Geistigkeit abgewandt hat.

46. Die Menschen müssten längst Zerstörung und Kriege vermeiden, um sich eine leidvolle Sühnepflicht zu ersparen. Wisset, dass, wenn es ihnen nicht gelingt, sich im Guten zu läutern, bevor sie bei Mir ankommen, Ich sie erneut zu diesem Tal der Tränen und des Blutes senden muss. Denn wer in einem gegen die Vollkommenheit gerichteten Sinne lebt, wird nicht zu Mir kommen können. (188, 6-7)

47. Nicht alle Menschen stehen auf derselben Höhe des Verständnisses. Während die einen auf Schritt und Tritt Wunder entdecken, betrachten andere alles als unvollkommen. Während die einen vom Frieden träumen als dem Gipfel der Vergeistigung und der Moral der Welt, verkünden andere, dass es die Kriege sind, die die Entwicklung der Menschheit vorantreiben.

48. Dazu sage Ich euch: Die Kriege sind nicht notwendig für die Entwicklung der Welt. Wenn die Menschen sie für ihre ehrgeizigen und egoistischen Ziele benützen, dann aufgrund der Vermaterialisierung, in der sich jene befinden, die sie begünstigen. Unter diesen glauben manche nur an das Dasein auf dieser Welt, da sie das Geistige Leben nicht kennen oder es leugnen; doch bei den Menschen werden sie für Gelehrte gehalten. Daher ist es notwendig, dass alle diese Offenbarung kennenlernen. (227, 69-70)






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Kapitel 52
Ungerechtigkeit und Niedergang der Menschheit

Die Unterwerfung und Ausbeutung der Schwachen durch die Starken

1. Wenn die Menschen einsehen würden, dass die Erde für alle geschaffen worden ist, und wenn sie die materiellen und geistigen Schätze, mit denen ihr Dasein übersät ist, in gerechter Weise mit ihren Mitmenschen zu teilen verstünden — wahrlich, Ich sage euch, schon hier auf dieser Erde würdet ihr den Frieden des Geistigen Reiches zu fühlen beginnen. (12, 71)

2. Glaubt ihr nicht, dass die Teilung der Menschheit in Völker und Rassen etwas Primitives ist? Denkt ihr nicht darüber nach, dass, wenn der Fortschritt in eurer Zivilisation, auf die ihr so stolz seid, wahrhaftig wäre, nicht mehr das Gesetz der Gewalt und der Bosheit herrschen würde, sondern dass alle Handlungen eures Lebens vom Gesetz des Gewissens regiert würden? — Und du, Volk, schließe dich nicht aus von diesem Urteil, denn auch unter euch entdecke Ich Kämpfe und Spaltungen. (24, 73)

3. Habt das Beispiel Israels vor Augen, von dem die Geschichtsschreibung berichtet, als es lange Zeit durch die Wüste irren musste. Es kämpfte, um der Gefangenschaft und dem Götzendienst Ägyptens zu entkommen, aber auch, um ein Land des Friedens und der Freiheit zu erreichen.

4. Heute gleicht diese ganze Menschheit jenem Volk in der Gefangenschaft des Pharao. Man zwingt den Menschen Glaubensbekenntnisse, Doktrinen und Gesetze auf. Der größte Teil der Nationen sind Sklaven anderer, die stärker sind. Harter Überlebenskampf und Zwangsarbeit unter den Peitschenhieben des Hungers und der Erniedrigung sind das bittere Brot, das heute ein großer Teil der Menschheit isst.

5. All dies bewirkt immer mehr, dass in den Herzen der Menschen eine Sehnsucht nach Befreiung, nach Frieden, nach einem besseren Leben entsteht. (115, 41-43)

6. Diese Welt, die das Heim einer einzigen Familie sein sollte, die die ganze Menschheit umfasst, ist Zankapfel und Anlass zu unsinnigem Machtstreben, zu Verrat und Krieg. Dies Leben, das zum Studium, zur geistigen Betrachtung und für das Bemühen genutzt werden sollte, das ewige Leben zu erlangen, indem man die Prüfungen und Lektionen zum Wohle des Geistes nutzt, wird vom Menschen falsch aufgefasst, so dass er sein Herz von Groll, Verbitterung, Materialismus und Unzufriedenheit vergiften lässt. (116, 53)

7. Ihr armen Völker der Erde — die einen versklavt, andere unterdrückt und die übrigen von ihren eigenen Führern und Repräsentanten ausgebeutet!

8. Euer Herz liebt jene, die euch auf Erden regieren, nicht mehr, weil euer Vertrauen enttäuscht worden ist. Ihr habt kein Vertrauen mehr in die Gerechtigkeit oder Großmütigkeit eurer Richter, ihr glaubt nicht mehr an Versprechungen, an Worte oder lächelnde Gesichter. Ihr habt erlebt, dass die Heuchelei sich der Herzen bemächtigte und auf Erden ihr Reich der Lügen, Falschheiten und Betrügereien errichtet hat.

9. Arme Völker, die ihr auf euren Schultern die Mühsal wie eine unerträgliche Last tragt — jene Mühsal, die nicht mehr jenes gesegnete Gesetz ist, durch das der Mensch alles erhielt, was für seinen Lebensunterhalt nötig war, sondern die sich in einen verzweifelten und angsterfüllten Überlebenskampf verwandelt hat. Und was bekommen die Menschen dafür, dass sie ihre Kraft und ihr Leben opfern? Ein gehaltloses Stück Brot, einen Kelch voller Bitternis.

10. Wahrlich, Ich sage euch, dies ist nicht der Lebensunterhalt, den Ich zu eurer Wonne und Erhaltung in die Erde hineinlegte, dies ist das Brot der Zwietracht, der Eitelkeiten, der unmenschlichen Gefühle — kurzum der Beweis für den Mangel oder das Fehlen geistiger Reife bei denen, die euer menschliches Leben bestimmen.

11. Ich sehe, dass ihr einander das Brot entreißt, dass die nach Macht Strebenden nicht ertragen können, dass die anderen etwas besitzen, weil sie alles für sich möchten; dass die Starken sich des Brotes der Schwachen bemächtigen und diese sich damit begnügen müssen, die Mächtigen essen und genießen zu sehen.

12. Nun frage Ich euch: Worin besteht der moralische Fortschritt dieser Menschheit? Wo bleibt die Entfaltung ihrer edelsten Gefühle?

13. Wahrlich, Ich sage euch, in der Epoche, in der der Mensch in Höhlen lebte und sich mit Fellen bedeckte, entriss er sich gleichfalls gegenseitig die Nahrung vom Munde weg, nahmen sich die Stärksten ebenfalls den größten Teil, war die Mühsal der Schwachen auch zugunsten derer, die diese sich mit Gewalt untertan machten, töteten sich die Menschen, die Stämme und die Völker gleichfalls gegenseitig.

14. Worin besteht dann der Unterschied zwischen der Menschheit von heute und der Menschheit jener Tage?

15. Ja, Ich weiß schon, dass ihr Mir sagen werdet, dass ihr viele Fortschritte erreicht hättet — Ich weiß, dass ihr Mich auf eure Zivilisation und eure Wissenschaft verweisen werdet. Doch dann werde Ich euch sagen, dass dies alles nur die Maske der Heuchelei ist, hinter der ihr eure wahren Gefühle und eure noch immer primitiven Instinkte versteckt, weil ihr euch nicht im geringsten um die Entfaltung eures Geistes, um die Erfüllung meines Gesetzes bemüht habt.

16. Ich sage euch nicht, dass ihr nicht wissenschaftlich forschen sollt — nein, im Gegenteil: Sucht, forscht, wachset und mehret euch an Wissen und Intelligenz im materiellen Leben, aber seid barmherzig miteinander, achtet die geheiligten Rechte eurer Nächsten, begreift, dass es kein Gesetz gibt, das den Menschen dazu ermächtigt, über das Leben seiner Mitmenschen zu verfügen — kurzum, Menschen, tut etwas, um mein Höchstgebot des "Liebet einander" auf euer Leben anzuwenden, damit ihr dem moralischen und geistigen Stillstand entkommt, in den ihr geraten seid, und damit, wenn der Schleier der Lüge, der euer Gesicht bedeckte, abfällt, euer Licht durchdringt, die Aufrichtigkeit erstrahlt und in eurem Leben die Wahrhaftigkeit Einzug hält. Dann könnt ihr mit Recht sagen, dass ihr Fortschritte gemacht habt.

17. Werdet geistig stark in der Befolgung meiner Unterweisungen, damit eure Worte in Zukunft immer durch wirkliche Werke der Barmherzigkeit, Weisheit und Brüderlichkeit bestätigt werden. (325, 10-20)

18. Ich sende euch meinen Frieden; aber wahrlich, Ich sage euch: Solange es Menschen gibt, die alles Notwendige besitzen und jene vergessen, die vor Hunger sterben, wird es keinen Frieden auf der Erde geben.

19. Friede ist nicht in den menschlichen Herrlichkeiten begründet noch in Reichtümern. Er gründet sich auf guten Willen, auf gegenseitige Liebe — darauf, einander zu dienen und zu respektieren. Ach, wenn die Welt doch diese Weisungen verstünde! Die Feindschaften würden verschwinden, und im menschlichen Herzen würde die Liebe erblühen. (165, 71-72)

Die Verderbtheit der Menschheit

20. Die Menschheit erleidet Schiffbruch inmitten eines Sturms von Sünden und von Lastern. Nicht nur der Mensch, wenn er erwachsen wird, befleckt seinen Geist, indem er die Entwicklung seiner Leidenschaften zulässt; auch das Kind im Kindesalter erlebt das Kentern des Bootes, in welchem es fährt.

21. Mein Wort voller Offenbarungen erhebt sich inmitten dieser Menschheit wie ein riesiger Leuchtturm, der den Schiffbrüchigen die wahre Route anzeigt und die Hoffnung in jenen belebt, die nahe daran waren, den Glauben zu verlieren. (62, 44)

22. Zugleich mit der Vermehrung der Menschheit hat sich auch ihre Sünde vermehrt. Es fehlt auf der Welt nicht an Städten wie Sodom und Gomorrha, deren Ärgernis auf der ganzen Erde Widerhall findet und die die Herzen vergiften. Von jenen sündigen Städten blieben nicht einmal Spuren übrig; dennoch waren ihre Bewohner keine Heuchler, da sie am hellen Tage sündigten.

23. Doch diese Menschheit von heute, die sich im Dunkeln verbirgt, um ihren Leidenschaften frönen zu können, und die danach Rechtschaffenheit und Reinheit vortäuscht, wird ein strengeres Gericht haben als Sodom.

24. Es ist das unheilvolle Erbe aller vergangenen Generationen, deren Süchte, Laster und Krankheiten in dieser Zeit ihre Früchte tragen. Es ist der Baum des Bösen, welcher im Herzen der Menschen gewachsen ist — ein Baum, der durch Sünden fruchtbar gemacht worden ist und dessen Früchte weiterhin die Frau und den Mann in Versuchung führen und von Tag zu Tag neue Herzen zu Fall bringen.

25. Unter dem Schatten dieses Baumes liegen Männer und Frauen ohne die Kraft, sich von seinem Einfluss freizumachen. Dort sind zerstörte Tugenden, befleckte Menschenwürde und viele verstümmelte Leben zurückgeblieben.

26. Nicht nur die Erwachsenen werden von den Vergnügungen der Welt und des Fleisches angezogen und laufen ihnen nach; auch die Jugendlichen und selbst die Kinder, zu allen ist das Gift gelangt, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat; und jene, die dem unheilvollen Einfluss des Bösen zu entrinnen vermochten — was tun sie für jene, die sich verirrt haben? Sie richten sie, verdammen sie und empören sich über ihre Handlungen. Wenige sind derer, die für die vom Pfade Abgeirrten beten, und noch weniger sind derer, die einen Teil ihres Lebens darauf verwenden, das Böse zu bekämpfen.

27. Wahrlich, Ich sage euch, mein Reich wird nicht unter den Menschen errichtet werden, solange der Baum des Bösen noch Leben hat. Diese Macht muss zerstört werden; dafür ist es erforderlich, das Schwert der Liebe und der Gerechtigkeit zu besitzen — das einzige, dem die Sünde nicht widerstehen kann. Begreift, dass nicht Urteilssprüche oder Strafen, sondern Liebe, Vergebung und Barmherzigkeit, der Wesenskern meiner Lehre, das Licht sein werden, das eure Pfade erhellt, und die Unterweisung, die der Menschheit das Heil bringt. (108, 10-14)

28. Euer Materialismus hat das Eden, das Ich dem Menschen anvertraute, in eine Hölle verwandelt.

29. Falsch ist das Leben, das die Menschen führen, falsch ihre Vergnügungen, ihre Macht und ihr Reichtum, falsch ihre Gelehrsamkeit und ihre Wissenschaft.

30. Reiche und Arme, euch alle beschäftigt das Geld, dessen Besitz trügerisch ist. Ihr macht euch Sorgen wegen Schmerzen und Krankheiten und erschreckt beim Gedanken an den Tod. Die einen fürchten, das zu verlieren, was sie haben, und die anderen sehnen sich danach, das zu bekommen, was sie nie besessen haben. Einige haben alles im Überfluss, während anderen alles fehlt. Aber all diese Bemühungen, Leidenschaften, Bedürfnisse und ehrgeizigen Ziele betreffen nur das materielle Leben, den Hunger des Körpers, die niederen Leidenschaften, die menschlichen Wünsche, so als ob der Mensch tatsächlich keinen Geist besäße.

31. Die Welt und die Materie haben den Geist vorübergehend besiegt, haben ihn nach und nach wieder in Knechtschaft geführt und schließlich seine Mission im menschlichen Leben zunichte gemacht. Weshalb merkt ihr nicht allmählich selbst, dass jener Hunger, jenes Elend, jener Schmerz und jene Angst, die euer Leben bedrücken, nichts anderes als die getreue Widerspiegelung des Elends und des Schmerzes eures Geistes sind? (272, 29-32)

32. Die Welt bedarf meines Wortes, die Völker und Nationen benötigen meine Liebeslehren. Der Regierende, der Wissenschaftler, der Richter, der Seelsorger, der Lehrer — sie alle benötigen das Licht meiner Wahrheit, und eben darum bin Ich in dieser Zeit gekommen, den Menschen in seinem Geist, seinem Herzen und seinem Verstande zu erleuchten. (274, 14)

33. Noch immer ist euer Planet kein Ort der Liebe, der Tugend noch des Friedens. Ich sende eurer Welt reine Geistwesen, und ihr gebt sie Mir unrein zurück, weil das Leben der Menschen von Sünde und Verderbtheit durchdrungen ist.

34. Ich sehe die Tugenden wie kleine, vereinzelte Lichter unter den Geistern, die von den Stürmen des Egoismus, der Rache- und Hassgefühle gepeitscht werden. Das ist die Frucht, die Mir die Menschheit darbringt. (318, 33-34)

Die verkehrte Welt einer unreifen Menschheit

35. Ihr habt Regierende, in deren Herzen nicht die Gerechtigkeit und Hochherzigkeit vorhanden ist, um ihr Volk zu regieren, weil sie hinter dem armseligen Ziel nach Macht und Reichtum her sind — Menschen, die von sich behaupten, dass sie meine Repräsentanten sind, und die nicht einmal die Liebe zu ihren Nächsten kennen — Ärzte, die das Wesentliche ihrer Mission nicht kennen, welches die Barmherzigkeit ist — und Richter, die Gerechtigkeit mit Rache verwechseln und das Gesetz zu verderblichen Zwecken missbrauchen.

36. Keiner, der krumme Wege geht und seinen Blick von jenem Lichte abwendet, das er als Leuchtfeuer seines Gewissens in sich hat, hat eine Vorstellung von dem Gericht, das er sich selbst bereitet.

37. Es gibt auch solche, die Aufgaben an sich gerissen haben, die ihnen nicht zustehen, und die mit ihren Irrtümern Beweise dafür geben, dass ihnen absolut die erforderlichen Fähigkeiten fehlen, um die Aufgabe durchzuführen, die sie von sich aus übernommen haben.

38. Ebenso könnt ihr Diener Gottes finden, die es nicht sind, weil sie dafür nicht gesandt wurden — Menschen, die Völker führen und die nicht einmal fähig sind, ihre eigenen Schritte zu lenken — Lehrer, denen die Gabe zu lehren fehlt und die, statt Licht zu verbreiten, den Verstand verwirren — Ärzte, in deren Herz kein Gefühl des Mitleids geschlagen hat angesichts des fremden Schmerzes und die nicht wissen, dass der, welcher diese Gabe wahrhaft besitzt, ein Apostel Christi ist.

39. Alle meine Grundprinzipien wurden von den Menschen geschändet, doch nun ist die Stunde gekommen, in der alle ihre Werke gerichtet werden. Dies ist mein Gericht, da es Mir zukommt, es zu vollziehen. Deshalb sage Ich euch: Wachet und erfüllet meine Gebote der Liebe und Vergebung. (105, 16-19)

40. Seht euch diese Welt an — stolz, herausfordernd und eingebildet auf alle Menschenwerke, mit denen sie die Generationen dieses Jahrhunderts in Erstaunen setzen. In ihrer Mehrheit glauben sie nicht an das Geistige, noch lieben sie es. Daher beten sie nicht, noch befolgen sie mein Gesetz. Dennoch sind sie zufrieden und stolz darauf, eine von Wunderwerken erfüllte Welt vorweisen zu können, die sie mit Hilfe ihrer Wissenschaft geschaffen haben.

41. Doch diese Staunen erregende Welt der Menschen, die sie während Jahrhunderten der Wissenschaft, der Kämpfe, Kriege und Tränen errichtet haben, werden sie noch mit ihren eigenen Händen und Waffen zerstören. Schon naht der Zeitpunkt, an dem die Menschheit sich der Unhaltbarkeit und Gebrechlichkeit ihrer Werke bewusst wird, welchen die Liebe, die Gerechtigkeit und der echte Wunsch nach Vervollkommnung fehlte.

42. Schon bald werdet ihr erfahren, dass ihr ohne Gott nichts seid, dass ihr nur von Mir die Kraft, das Leben und die Intelligenz empfangen könnt, um zwischen dem Geist und dem menschlichen Teil des Menschen ein harmonisches Dasein zu schaffen. (282, 9-11)

43. Die Menschen sprechen von vergangenen Zeiten, vom Altertum, von langen Jahrhunderten und endlos langen Zeitaltern, doch Ich sehe euch noch immer klein. Ich sehe, dass ihr geistig sehr wenig gereift seid. In meinen Augen befindet sich eure Welt noch immer in ihrer Kindheit, auch wenn es für euch den Anschein hat, als ob ihr zur Reife gelangt wäret.

44. Nein, Menschheit, solange es nicht der Geist ist, der jene Beweise von Reife, Aufwärtsentwicklung, Vervollkommnung und Fortschritt auf den verschiedenen Gebieten eures Lebens gibt, werdet ihr Mir zwangsläufig menschliche Werke präsentieren, die nur dem Anschein nach groß sind, aber aufgrund des Mangels an Liebe ohne moralischen Gehalt und nicht von Dauer sind. (325, 62-63)

45. Jetzt ist eine für die Geistwesen entscheidende Zeit, wahrlich eine Zeit des Kampfes. Alles ist Streit und Kampf. Dieser Krieg findet im Herzen eines jeden Menschen statt, im Schoße der Familien, im Inneren aller Institutionen, in allen Völkern, in allen Rassen.

46. Nicht nur auf dem Erdenplan, auch im Geistigen Tale wird gekämpft. Es ist Die Große Schlacht, die in symbolischer Form von den Propheten anderer Zeiten geschaut wurde, und die auch in den Gesichten der Propheten oder Seher dieser Zeit erblickt wird.

47. Doch diese Schlacht, die geschlagen wird und die alles erschüttert, wird von der Menschheit nicht verstanden, obwohl sie Bestandteil und Zeuge eben dieser Schlacht ist.

48. Der Gang der Menschheit ist heutzutage beschleunigt — doch wohin geht sie? Wohin geht der Mensch in solcher Eile? Findet er auf diesem schwindelerregenden Wege etwa sein Glück, erreicht er den ersehnten Frieden, das herrliche Leben, das jedes Herz selbstsüchtig wünscht?

49. Ich sage euch, dass das, was der Mensch mit seinem Gehetze tatsächlich erreicht, die totale Erschöpfung ist. Dem Lebensüberdruss und der Ermattung geht des Geistes und das Herz des Menschen entgegen, und dieser Abgrund wurde vom Menschen selbst geschaffen.

50. In diesen Abgrund wird er stürzen, und in dieser totalen Erschöpfung, in diesem Chaos von Hassgefühlen, von Vergnügungen, von unbefriedigten Machtgelüsten, von Sünde und Ehebruch, von Schändung der geistigen und menschlichen Gesetze wird sein Geist einen scheinbaren "Tod", sein Herz einen vorübergehenden "Tod" erleiden.

51. Aber Ich werde bewirken, dass der Mensch sich von diesem "Tode" zum Leben erhebt. Ich werde dafür sorgen, dass er seine Auferstehung erlebt und in jenem neuen Leben für die Wiedergeburt aller Ideale kämpft, für die Wiederbelebung aller Prinzipien und aller Tugenden, welche Eigenschaften und Erbgut des Geistes sind, der ihr Ursprung ist. Denn aus Mir ging der Geist hervor, von Mir nahm er Leben, aus meiner Vollkommenheit trank er, von meiner Gnade wurde er gesättigt. (360, 6-8)


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