Drei große göttliche Offenbarungen

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Die göttliche Liebe

Das Dritte Testament

Buch des Wahren Lebens

Einführung

Band   1         1 -   28

Band   2       29 -   55

Band   3       56 -   82

Band   4       83 - 110

Band   5     111 - 142

Band   6     143 - 174

Band   7     175 - 207

Band   8     208 - 241

Band   9     242 - 276

Band 10     277 - 309

Band 11     310 - 338

Band 12     339 - 366

Die göttliche Zärtlichkeit


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Buch des Wahren Lebens - Band 1

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Unterweisung 1 Unterweisung 11 Unterweisung 21
Unterweisung 2 Unterweisung 12 Unterweisung 22
Unterweisung 3 Unterweisung 13 Unterweisung 23
Unterweisung 4 Unterweisung 14 Unterweisung 24
Unterweisung 5 Unterweisung 15 Unterweisung 25
Unterweisung 6 Unterweisung 16 Unterweisung 26
Unterweisung 7 Unterweisung 17 Unterweisung 27
Unterweisung 8 Unterweisung 18 Unterweisung 28
Unterweisung 9 Unterweisung 19  
Unterweisung 10 Unterweisung 20  





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Unterweisung 1

1. Am Anfang der Zeiten gab Ich als Vater dem Menschen ein, das Gute zu tun. Aber die Menschen wandten sich von den göttlichen Geboten ab und verfielen dem Götzendienst und begingen abscheuliche Handlungen gegen Mich. Die Starken siegten, die Schwachen unterlagen, und der Mann nahm die Frau zur Sklavin. So wurde es notwendig, Moses auf dem Berge Sinai die Zehn Gebote des Gesetzes zu übergeben. Dieses Gesetz enthielt die Gebote, die das Volk Israel regieren sollten. Mit ihnen sollte ihm gesagt werden: Wer tötet, soll dasselbe Urteil auf sich nehmen. Wer etwas stiehlt, soll es seinem Mitmenschen zurückerstatten. Wer Böses tut, soll Auge mit Auge und Zahn mit Zahn bezahlen.

2. Es nahte die Zweite Zeit, und Ich kam, um in Jesus unter euch zu wohnen, und sagte euch in Meinem Wort: "So jemand auf die rechte Backe geschlagen wird, der biete auch die linke dar. Vergebt euren Feinden." Und in der Dritten Zeit, in der ihr euch befindet, bin Ich gekommen, um euch zu sagen: Was würdet ihr tun, wenn der Mörder eures Vaters, von der menschlichen Gerechtigkeit verfolgt, an eure Türe klopfen und flehentlich um Hilfe bitten würde? — Gewährt ihm Schutz. Wenn ihr so handelt, werdet ihr beweisen, dass ihr die geistige Entwicklung erreicht habt, die euch befähigt, das göttliche Gesetz eures Himmlischen Vaters zu erfüllen, das euch befiehlt: Liebet einander; erwecket die Geistwesen zu neuem Leben, welche für das Leben der Gnade tot sind, denn jeder Geist soll heil werden.

3. Heute komme Ich, um zu eurem Geiste zu sprechen und euch den Inhalt der Sieben Siegel, des Buches eurer Geschichte, der Weissagung, der Offenbarung und der Gerechtigkeit zu enthüllen.

4. Ich bin es, der gekommen ist, euch zu sagen, dass ihr jetzt in der Zeit lebt, die zum Sechsten Siegel gehört.

5. Das Jahr 1866 kennzeichnet den Beginn dieser Zeit des Lichtes. Ich sandte Elias, um den Schleier des Geheimnisses zu lüften und die Zeit meiner Kundgebung als Heiliger Geist unter der Menschheit einzuleiten. Elias erleuchtete einen von Mir bestimmten Mann, auf dass er der Vorbote sei. Jener Auserwählte mit Namen Roque Rojas war es, der von Geist zu Geist die Stimme des Propheten vernahm, die ihm in meinem Namen befahl, seine Brüder zu rufen und zu sammeln, weil eine göttliche Offenbarung bereit war, die Geschicke der Menschheit zu erhellen. Roque Rojas, sanft und demütig wie ein Lamm, gehorchte der geistigen Stimme und antwortete: "Der Wille meines Herrn geschehe an mir."

6. Roque Rojas versammelte eine Gruppe Männer und Frauen voll Glaubens und guten Willens, und dort, im Schoße seiner ersten Versammlungen, offenbarte sich Elias durch den Verstand des Boten, indem er sprach: "Ich bin der Prophet Elias, jener der Verklärung auf dem Berge Tabor." Er gab seinen ersten Schülern die ersten Belehrungen, zugleich kündigte er ihnen das Zeitalter der Vergeistigung an und prophezeite ihnen, dass bald der Strahl des Göttlichen Meisters kommen würde, um sich seinem Volke mitzuteilen.

7. Eines Tages, als die bescheidene Versammlungsstätte von Roque Rojas voll von Anhängern war, die dem Worte dieses Mannes glaubten, kam Elias herab, um den Verstand seines Sprachrohrs zu erleuchten, und von Mir inspiriert salbte er sieben von diesen Gläubigen, .welche die Sieben Siegel vertreten oder symbolisieren sollten.

8. Später, als der versprochene Augenblick meiner Kundgabe gekommen war, stellte Ich fest, dass von jenen sieben Auserwählten nur einer in der Erwartung der Ankunft des reinen Gemahls wachte, und dieses Herz war das von Damiana Oviedo, der Jungfrau, deren Verstand als erster das Licht des Göttlichen Strahles als Belohnung für ihre Beharrlichkeit und ihre Vorbereitung empfangen durfte.

9. Damiana Oviedo vertrat das Sechste Siegel. Dies war ein Beweis mehr dafür, dass das Licht des Sechsten Siegels dasjenige ist, welches diese Ära erleuchtet.

10. In der Zweiten Zeit fand Ich einen Frauenschoß, einen mütterlichen Schoß, und in der heutigen Zeit ruhte Ich in dem reinen und keuschen Herzen der Damiana Oviedo. Ihr jungfräulicher Schoß war wie der einer Mutter für das Volk Israel, und durch ihre Vermittlung bereitete Ich die Führer, die Stimmträger und die "Arbeiter" vor. Ich ließ sie bis an die Schwelle des Greisenalters kommen und sagte ihr: Die du dich als ein Quell der Liebe aufgerichtet und in den Herzen eine Fackel des Glaubens entzündet hast, ruhe dich nun aus.

Sie bat Mich, im Geiste kommen zu dürfen, um zu arbeiten, weil sie mit Eifer über mein Gesetz wachte und nicht wollte, dass es befleckt würde; und Ich gewährte ihr dies.

11. Zugleich übertrug Ich ihr eine weitere Aufgabe, indem Ich zu ihr sprach: Damiana, es ist nicht mein Wille, dass die trüben Wasser sich mit den kristallklaren Wassern mischen. Sei zur Rechten der Führer, damit die Fackel des Glaubens täglich größer in ihnen werde. Erfreue und erquicke dich an diesem Volke von dem Ort aus, an dem du dich befindest. Sieh die Volksmengen, die dich lieben und Mich erkannt haben. Sie folgen der Spur, die du ihnen hinterlassen hast. Siehe, noch brennt die Fackel. Der Meister hat gesagt: Wer Liebe sät, erntet Liebe; wer Licht sät, erntet Licht. Du hast darum gerungen, den Verstand der Stimmträger vorzubereiten und die Wege meiner Auserwählten zu reinigen; siehe, dies ist dein Same.

12. Wahrlich, Ich sage dir, Volk: Damiana ist die reine Jungfrau, die in der Dritten Zeit als Stellvertreterin Marias gekommen ist, um dir Zärtlichkeit und Liebkosung zu schenken. Selig die Jungfrauen, die dieser Spur folgen, denn Ich werde sie mit meiner Gnade überschütten. Und es ist mein göttliches Verlangen, euch alle, die ihr meine Kinder seid, in meine Jünger zu verwandeln, da der Augenblick meines Abschieds näher kommt, und Ich euch als Meister unter der Menschheit zurücklassen will.

13. Wandert mit ruhigem Schritt, damit ihr das Ziel eures Weges erreicht und durch eure Demut und Hilfsbereitschaft die Starken der Erde seid.

14. Auch die materialistischen Menschen dieser Zeit haben Mich gerufen. Meine Stimme hat in ihnen geistige Resonanz gefunden, und der Meister hat den Frieden in Überfülle gegeben; doch obwohl Ich bei ihnen bin, wollten sie Mich nicht aufnehmen und wollten andersartigen Samen säen.

15. In diesem Augenblick empfange Ich euch und gebe euch mein Wesen und mein Licht, das ihr so sehr erwartet habt. Verurteilt nicht eure Brüder, die sich abseits des Weges der Wahrheit befinden, denn ihr wisst nicht, ob nicht auch ihr euch morgen auf andere Pfade verirrt. Ich bewahre euch vor Verirrungen und reiche euch Milch und Honig.

16. Heute komme Ich, euch noch einmal mein Wort zu sagen, um euch die Lehren der Vergangenheit ins Gedächtnis zurückzurufen. Aber Ich komme nicht, um euch an die Heilige Kommunion zu erinnern, in der Form, in der Jesus sie in der Zweiten Zeit mit dem Brot und dem Wein der Erde symbolisierte. Die Zeit ist vorbei, in der man euch stellvertretend für mein Wort materielles Brot dargeboten hat. Heute ist mein Wort das Brot, und sein göttlicher Sinn ist der heilige Wein, den Ich euch in jedem Augenblicke geistig darreiche.

17. Nähret euch, nähret euch, dies ist mein Wille. Gebt die Wahrheit dem, der sich vom Truge nährt. Bringt den Ungläubigen zu Mir und lasset die Zwietracht und Uneinigkeit verschwinden, damit das Brot des ewigen Lebens zu all meinen Kindern gelangt; denn meine Liebe ist zu eurer Rettung gekommen, als ihr drauf und dran wart, zu fallen. Wie ein Rettungsanker im Sturm errettet euch mein von Barmherzigkeit erfüllter Geist.

18. Immer, wenn ihr euch verlassen glaubtet in der Stunde der Prüfung, habe Ich euch meine Gegenwart fühlen lassen, um euren Glauben zu stärken.

19. Dann haben eure Lippen geschwiegen, die schon zu lästern bereit waren, indem sie Mir vorwarfen: "Herr, warum lässt Du zu, dass meine eigenen Brüder mich verletzen, wo Du doch sagst, dass ich dein Auserwählter bin?"

20. O ihr kleinen Kinder, die ihr euch noch immer nicht dazu entschlossen habt, meine Jünger zu sein, obwohl Ich gesagt habe: Selig, wer heimgesucht wird und sich stark zeigt in der Prüfung und dabei seinem Bruder vergibt und meinen Namen segnet; denn von seinem Wesen wird Licht ausgehen, das auch den zu meiner Lehre bekehren wird, der sie verleugnet hat.

21. Jede gute Tat findet ihre Belohnung, die nicht auf der Erde empfangen wird, sondern im Jenseits. Aber wie viele möchten von dieser Seligkeit schon hier auf Erden genießen, ohne zu wissen, dass der, welcher nichts für sein Geistiges Leben tut, beim Eintritt in dasselbe ohne Verdienste dastehen wird, und seine Reue dann groß sein wird.

22. Nach und nach wird meine Lehre die Menschen den Sinn oder den Zweck des Lebens begreifen lassen; dann wird dieser kurze Erdenlauf zum Wohle des Geistes genutzt werden. Allein, hierfür ist notwendig, dass ihr einander vergebt, damit Licht und Friede unter den Menschen emporkeimen.

23. Doch wenn selbst ihr, meine Jünger, in dieser Zeit kein Beispiel für diese Tugenden gebt — auf wen kann dann die Menschheit noch hoffen?

24. Seid euch bewusst, dass euch dies Der sagt, welcher für euch sein Blut und sein Leben gegeben hat, und welcher eine Volksmenge liebte und ihr vergab, obwohl sie ihn richtete, verurteilte und tötete.

25. Aber die Wahrheit, die das Leben ist, die die Liebe ist, ist unsterblich, und seht, hier ist sie von neuem unter euch in der Kundgabe meines Geistes durch den Verstand eines Menschen. Mein Wort dieser Zeit wiederholt für euch jene Lektion: "Liebet einander, so wie der Meister seine Jünger liebt." Ich will sie auch erklären, damit jedes Mysterium erhellt wird und jenes Buch, das Ich euch als Testament hinterlassen habe und das die Menschen später verheimlicht oder verschlossen haben, von neuem vor euch geöffnet wird.

26. Viele Schleier werden zerrissen werden. Mein Wort ist ein Schwert des Lichtes, das die Dunkelheit vernichtet.

27. Verborgenes Wissen wird ans Licht kommen, und unbekannte Lehren werden euch enthüllt werden. Viele Geheimnisse werden sich auflösen; doch diese Offenbarungen werdet ihr nicht in den Büchern der Welt finden, sondern in diesem meinem Worte.

28. Jeder, der in Wahrheit ein Kind des Lichtes sein möchte, ergründe ehrfurchtsvoll die Tiefe meines Wortes, und dort wird er seinen Meister erkennen, der auf ihn wartet, um ihn zu lehren.

29. Wahrlich, wahrlich, nicht die Lehren der Menschen werden es sein, die der Welt den Frieden bringen und diese Menschheit vor dem Abgrund retten.

30. Seht die Kirchen, die sich gegenseitig verleugnen und sagen, sie würden meine Lehre verkünden.

31. Darum werden all jene, die in dieser Zeit dazu berufen sind, meine Sendboten, meine neuen Jünger zu sein, gesäubert und gereinigt, damit sie würdig sein können, ihren Brüdern diese Frohe Botschaft zu bringen.

32. In der Zweiten Zeit waren es zwölf Jünger, die meine Lehre über die Welt verbreiteten. In der Dritten Zeit werden es zwölftausend von jedem "Stamme Israels" sein, die meine Lehre der Wahrheit und der Liebe der ganzen Menschheit bekanntmachen.

33. Wo sind diese Hundertvierundvierzigtausend? — Elias ist dabei, sie zu sammeln, ganz gleich, ob einige sich im Geistigen aufhalten und andere inkarniert sind. Sie alle werden in diesem göttlichen Werke geistig vereint sein.

34. Große Ereignisse werdet ihr schauen, viele davon werden euch in Erstaunen setzen; aber Ich werde euch mit meinen Unterweisungen das Licht geben, damit ihr niemals in Verwirrung geratet. Studiert mein Wort, das euch Liebe zu eurem Vater und zu euren Brüdern eingeben wird. Es ist nicht nötig, zu den Hundertvierundvierzigtausend zu gehören, um dem Vater dienen zu können oder sich Jünger des Meisters zu nennen. Die zu dieser Zahl gehören, sind jene, deren Aufgabe es ist, Bahnbrecher und Beschützer meines Werkes zu sein.

35. Heute komme Ich im Geiste. In der Zweiten Zeit war Ich für die Augen der Menschen sichtbar, weil Ich Mensch wurde.

36. Viele fragten sich, als sie Mich sahen: "Wer ist Jener, der im Namen Gottes spricht?" Und andere sagten ihnen: "Es ist der Sohn der Maria und des Zimmermanns Josef, es ist der Galiläer." Dann machten sie sich über Jesus lustig.

37. Doch der Zimmermannssohn bewirkte, dass die von Geburt an Blinden das Licht schauen konnten und inmitten desselben das Antlitz Jesu, der sie geheilt hatte. Als diese das Wunder der Liebkosung des Meisters empfanden, warfen sie sich zu seinen Füßen nieder und schrien aus vollem Halse, dass sie Ihn als den verheißenen Heiland erkannt hätten.

38. Erschreckt fragten sich dann die Ungläubigen, wie es möglich war, dass dieser einfache Mensch, den sie als einen unter vielen kannten, so große Wunder vollbrachte?

39. Heute komme Ich im Geiste, und die Menschen können Mich nicht mehr den Zimmermannssohn nennen; aber wahrlich, Ich sage euch, dass man nicht einmal in jener Zeit berechtigt war, Mich so zu nennen. Es stand geschrieben, dass eine Jungfrau schwanger würde, und dass in ihrem Schoße "Das Wort" Fleisch werden würde. Josef, das Familienoberhaupt, war auf dem Lebensweg der Jungfrau und des Kindes nur ein Schutzengel, sichtbar für die Augen der Menschen; Maria hingegen war die Inkarnation der mütterlichen Liebe Gottes und die Mutter von Jesus, welcher der menschliche Teil Christi war.

40. Mit einfachen Unterweisungen werde Ich euch nach und nach Offenbarungen verständlich machen, die ihr Geheimnisse nennt und die es nicht sind. Ich werde euch beten lehren, damit ihr in den Stunden der Prüfungen eure Gedanken zu eurem Vater erhebt.

41. Zu allen Zeiten hat man euch das Gebet gelehrt.

42. Moses ließ euch beten während der letzten Nacht, die ihr in Ägypten verbracht habt, und während der ganzen Zeit eures Durchzugs durch die Wüste.

43. In der Zweiten Zeit lehrte Ich euch das Vaterunser, damit ihr, davon inspiriert, euch in euren Bedürfnissen an euren Vater wenden und immer das Versprechen Seines kommenden Reiches gegenwärtig haben solltet; damit ihr mit der Bitte um Vergebung zu Ihm kommen und dabei euer Gewissen befragen solltet, ob ihr selbst schon in gleicher Weise euren Schuldnern vergeben habt.

44. Nun lehre Ich euch das geistige Gebet, das nicht den Lippen, sondern dem tiefsten Grunde eures Geistes entspringt, und das in Demut und Vertrauen zu Mir spricht: "Herr, Dein Wille geschehe an uns."

45. Ich lehrte euch heilen. Jesus war der Balsam, Er war Gesundheit, sein Wort heilte den, der es hörte, seine Hand brachte dem Gesundheit, den Er berührte; sein Blick teilte dem, der ihn empfing, unendlichen Trost mit; selbst sein Rock, wenn er im Glauben berührt wurde, gab den von Bitternissen und Leiden Niedergedrückten, die zu Ihm kamen, den Frieden zurück; und sogar sein Blut gab, als es auf das Angesicht des Hauptmanns tropfte, seinen Augen die verlorene Sehkraft wieder.

46. Solche Wunder können allein die Liebe und die Barmherzigkeit, die eine Tochter dieser Liebe ist, vollbringen. Mit ihnen könnt ihr heilen.

47. Fühlt Mich euch sehr nahe; Beweise dafür gebe Ich euch in den schweren Augenblicken eures Lebens. Es war mein Bestreben, dass ihr aus euren Herzen meine Wohnung bereitet, um darin meine Gegenwart zu fühlen.

48. Wie kommt es, dass ihr Mich nicht fühlen könnt, obwohl Ich in euch bin? Einige sehen Mich in der Natur, andere fühlen Mich nur jenseits aller Materie, aber wahrlich, Ich sage euch, Ich bin in allem und überall. Warum sucht Ihr Mich immer außerhalb von euch, obwohl Ich Mich auch in euch befinde?

49. Als Ich euch sagte, wer Ich bin, habt ihr die Stimme, die zu euch sprach, weder gehört noch verstanden, und als ihr Mich gesehen habt, wusstet ihr nicht, wen ihr vor Augen hattet. Dies war der Beweis eures Mangels an geistiger Empfindsamkeit.

50. Doch schließlich kommt ihr zu Mir, damit Ich euch lehre und nicht nur auf eure Unvollkommenheiten hinweise. Ihr tragt in eurem Geist eure Vergangenheit als eine Last der Sühne.

51. Ich nehme euch dann eure Last ab und lasse euch ausruhen, beseitige eure Traurigkeit und biete euch eine Speise, die in eurem Herzen das Licht der Hoffnung entzündet.

52. Wie viele durch die Prüfungen des Lebens hart gewordene Herzen haben sich von der Sanftmut meines Wortes überwunden gefühlt. Sie haben empfunden, dass sie Trost finden, gesund werden und zu neuem Leben erwachen. So kommt es, dass jene, die Mir nachfolgen, meiner Macht und Liebe zuschreiben, was sie empfangen haben, und ihr Geist kann sich nicht mehr von Mir trennen, weil ihr Herz voll Dank und Liebe ist und sie das reine Weiß ihres geistigen Gewandes nicht gegen die königlichen Gewänder des reichsten Monarchen eintauschen würden.

53. Aber es gibt welche, die bei Mir bleiben und die, obwohl sie mein Wort wie einen Strom kristallklaren Wassers empfangen, ihre bösen Neigungen beibehalten. Unter diesen sind solche, die wie der neidische Kain handeln. Wenn sie sehen, dass ihre Opfergabe dem Herrn weniger angenehm ist als die des Demütigen, der gleich dem gerechten Abel handelt, entbrennt ihr Herz vor Zorn und Neid, und sie zücken das zweischneidige Schwert, das sie mit ihrer Zunge besitzen, um ihre Brüder schmerzhaft zu verletzen. Nachdem sie diese schluchzend ihrem Schmerz überlassen oder (geistig) getötet haben, kommen sie zu meinem Heiligtum, erheben ihre Gedanken zu Mir und sagen voller Heuchelei, dass sie Mich lieben.

54. Dennoch stoße Ich diese kleinen Kinder, deren Verstand und Herz verhärtet ist, nicht von Mir; Ich unterwerfe sie großen Prüfungen und lasse sie mein Wort gründlich fühlen. Wenn sie sich beugen, haben sie gesiegt; wenn sie sich auflehnen, müssen sie von neuem in die Irre gehen und auf eine andere Gelegenheit warten.

55. Über all dies spreche Ich zu euch, damit ihr meine guten Jünger werdet und es euch gelingt, wahre Weisheit zu besitzen.

56. Ihr sollt niemals mit eurem Wissen prahlen, weil das Geheimnis des Vaters sich nur dem erschließt, welcher in Demut an seine Türe klopft.

57. Wenn die Wissenschaftler, die eure Welt antreiben und verändern, von der Liebe und dem Guten inspiriert wären, hätten sie schon entdeckt, wie Vieles Ich für die Wissenschaft dieser Zeit an Erkenntnissen bereithalte, und nicht nur diesen sehr kleinen Teil, auf den sie sich so viel einbilden.

58. Salomon wurde weise genannt, weil seine Urteile, Ratschläge und Aussprüche von Weisheit geprägt waren; sein Ruhm drang über die Grenzen seines Königreiches hinaus und erreichte andere Länder.

59. Doch dieser Mann, obwohl er ein König war, kniete demütig vor seinem Herrn und bat um Weisheit, Kraft und Schutz, weil er erkannte, dass er nur mein Diener war, und vor Mir legte er sein Zepter und seine Krone nieder. Wenn alle Gelehrten, alle Wissenschaftler ebenso handeln würden — wie groß wäre dann ihre Weisheit, wie viele bis jetzt noch unbekannte Lehren würden ihnen aus meinem geheimen Wissensschatze noch offenbart!

60. Ihr, gering im Materiellen, habt schon viel Wissen erhalten, das euch weder die Gelehrten noch die Wissenschaftler offenbart haben.

61. Das Geheimnis der "Auferstehung des Fleisches" wurde aufgeklärt durch die Offenbarung über die Reinkarnation des Geistes. Heute wisst ihr, dass der Sinn dieses Gesetzes der Liebe und Gerechtigkeit der ist, dass der Geist sich vervollkommnet, dass er niemals verloren geht, weil er immer eine offene Tür als Gelegenheit für seine Rettung vorfinden wird, die ihm der Vater anbietet.

62. Mein Urteilsspruch über jeden Geist aufgrund dieses Gesetzes ist vollkommen und unerbittlich.

63. Ich allein weiß euch zu richten, weil jedes Schicksal für die Menschen unbegreiflich ist. Daher wird niemand den andern gegenüber bloßgestellt oder verraten.

64. Nachdem die Geistwesen sich in ihren Sünden verirrt hatten, nach so vielen Kämpfen und Wechselfällen und nach langem Wandern, werden sie aufgrund ihrer Erfahrungen voll Weisheit zu Mir kommen, geläutert durch den Schmerz, erhoben durch ihre Verdienste, müde von der langen Pilgerschaft, jedoch einfach und fröhlich wie Kinder.

65. Volk, bedenke die Zeit, die vor dir liegt, und höre auf mein Wort, denn es ist "Der Weg". Erkenne und erfülle deine Aufgabe und trage deine Leiden mit Geduld, denn es gibt keinen Pfad, der frei von Dornen ist, um den Gipfel der Vollkommenheit zu erreichen.

66. Das Licht meines Wortes wird die Menschen in dieser Dritten Zeit vereinigen. Meine Wahrheit wird in jedem Verstande aufleuchten und damit Unterschiede der Glaubensbekenntnisse und Kulte zum Verschwinden bringen.

67. Während heute einige Mich in Jehova lieben und Christus verleugnen, lieben andere Mich in Christus und kennen Jehova nicht; während manche mein Dasein als Heiliger Geist anerkennen, streiten und entzweien sich andere wegen meiner Dreieinigkeit.

68. Und nun frage Ich diese Menschheit und die sie geistig führen: Warum distanziert ihr euch voneinander, wo ihr euch doch alle zu dem wahren Gott bekennt? Wenn ihr Mich in Jehova liebt, seid ihr in der Wahrheit. Wenn ihr Mich durch Christus liebt — Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben. Wenn ihr Mich als Heiligen Geist liebt, nähert ihr euch dem Lichte. Ihr habt nur einen einzigen Gott, nur einen einzigen Vater. Es gibt keine drei göttlichen Personen, die in Gott existieren, sondern nur einen Göttlichen Geist, welcher sich der Menschheit während dreier verschiedener Entwicklungsphasen offenbart hat. Beim Eindringen in diese Tiefe glaubte diese in ihrer Kindlichkeit drei Personen zu sehen, wo nur ein einziger Göttlicher Geist existiert. Wenn ihr also den Namen Jehova hört, so denkt an Gott als Vater und Richter. Wenn ihr an Christus denkt, so erkennt in Ihm Gott als Meister, als Liebe; und wenn ihr den Ursprung des Heiligen Geistes zu ergründen sucht, so wisset, dass Er niemand anderes ist als Gott, wenn Er seine unermessliche Weisheit solchen Jüngern offenbart, die weiter fortgeschritten sind.

69. Wenn Ich die Menschheit der ersten Zeit geistig so entwickelt angetroffen hätte, wie sie es heute ist, hätte Ich Mich ihr als Vater, als Meister und als Heiliger Geist offenbart; dann hätten die Menschen keine drei Gottheiten gesehen, wo nur eine ist. Aber sie waren nicht fähig, meine Lehren richtig zu deuten, und wären verwirrt worden und meinem Wege fern geblieben, um weiterhin ihren Vorstellungen gemäße zugängliche und kleine Götter zu schaffen.

70. Sobald die Menschen diese Wahrheit einsehen und annehmen, wird es ihnen leid tun, dass sie sich gegenseitig verkannt haben wegen eines Irrtums, den sie mit ein wenig Liebe vermieden hätten.

71. Lernt das Gesetz kennen, liebet das Gute, lasset die Liebe und Barmherzigkeit zur Tat werden, gewährt eurem Geiste die heilige Freiheit, sich zu seiner Heimat zu erheben, und ihr werdet Mich lieben. Wollt ihr ein vollkommenes Vorbild dafür, wie ihr handeln und wie ihr beschaffen sein müsst, um zu Mir zu gelangen? — Nehmt euch Jesus zum Vorbild, liebt Mich in Ihm, sucht Mich durch Ihn, kommt zu Mir auf seiner göttlichen Spur; doch sollt ihr Mich nicht in seiner körperlichen Gestalt oder in seinem Bilde lieben oder gar die Befolgung seiner Lehren durch Riten oder äußere Formen ersetzen, weil ihr sonst ewig in euren Verschiedenheiten, in eurer Feindschaft und eurem Fanatismus verharren werdet.

72. Liebt Mich in Jesus, aber in seinem Geiste, in seiner Lehre, und ihr werdet das ewige Gesetz erfüllen; denn in Christus ist die Gerechtigkeit, die Liebe und die Weisheit zur Einheit zusammengefasst, womit Ich der Menschheit das Dasein und die Allmacht meines Geistes zu erkennen gab.

73. Wenn Christus die Liebe ist, könnt ihr dann glauben, dass Er von Jehova unabhängig ist, wo Ich doch die Liebe bin?

74. Wenn der Heilige Geist die Weisheit ist, glaubt ihr dann, dass dieser Geist unabhängig von Christus existiert, wo Ich doch die Weisheit bin? Meint ihr, "Das Wort" und der Heilige Geist seien zweierlei?

75. Es genügt, nur etwas von dem Wort zu kennen, das Jesus die Menschheit lehrte, um zu begreifen, dass nur ein Gott existiert hat und ewig nur einer sein wird. Deswegen sagte Ich durch Ihn: "Wer den Sohn kennt, kennt den Vater, weil Er in Mir ist und Ich in Ihm bin." Später, als Er ankündigte, dass Er in einer anderen Zeit zu den Menschen zurückkommen würde, sagte Er nicht nur: Ich werde wiederkommen, sondern Er versprach, den Heiligen Geist zu senden, den Geist des Trösters, den Geist der Wahrheit.

76. Warum sollte Christus vom Heiligen Geist getrennt kommen? Könnte Er in seinem Geiste etwa nicht die Wahrheit, das Licht und den Trost mit sich bringen?

77. Wie wenig sind die Menschen in meine Wahrheit eingedrungen, und wie haben sie sich in diesem Wenigen, in das sie eingedrungen sind, geirrt! Sie glauben, die tiefsten Wahrheiten erreicht zu haben; aber solange sie die Wahrheit benützen, um zu betrügen, zu töten, den Frieden zu zerstören und um sich gegenseitig zu verkennen, was alles das Gegenteil dessen ist, was mein Wort lehrt, können die Menschen nicht sagen, dass sie auf dem Wege der Wahrheit gehen.

78. Zu euch allen sende Ich meine Botschaft in dieser Zeit, eine Botschaft, die der Menschheit durch den Mund Jesu versprochen wurde, als Er unter den Menschen weilte.

79. Ich weiß, dass diese Lehre anfangs geringgeschätzt werden wird, weil sie durch einfache Geschöpfe und Sünder, wie es meine Wortvermittler sind, übergeben worden ist. Aber die Wahrheit, die diese Offenbarung enthält, wird sich durchsetzen, und diese Lehre wird gehört werden, denn im Sinngehalt derselben ist der Heilige Geist, der Tröster und die versprochene Wahrheit gegenwärtig.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 2

1. Seht, hier bin Ich wieder unter euch in dieser Stunde, in der euer Geist Mir zuhört und Mir dankt.

2. Jedes Mal, wenn ein neues Jahr beginnt, schöpft die Menschheit neue Hoffnung, obwohl es auch solche gibt, die Furcht empfinden. Warum fürchtet ihr das Leben und die Zeit? Sie bleiben immer dieselben; ihr seid es, welche vorüberziehen. Heute seid ihr Kinder und morgen Erwachsene; heute seid ihr auf Erden, morgen nicht mehr; heute werdet ihr geboren, morgen sterbt ihr.

3. Ihr lebt in der Vollendung der Zeiten. Schon ist euer Geist dem materiellen Leben nicht mehr unterworfen; er ist in die Ewigkeit eingedrungen. Ihr seid Atome meiner Göttlichkeit. Ich bin ewig. Ich bin immer gewesen. Der Göttliche Geist wird niemals alt. Ich bin unveränderlich und unvergänglich, der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega. Aus Mir seid ihr hervorgegangen, und deshalb werdet ihr zu Mir zurückkehren.

4. Zwar ist jedes neue Jahr ein Geheimnis für die Menschen, aber wahrlich, Ich sage euch, es ist ein neuer Schritt, den ihr auf dem Wege eurer Entwicklung zu machen habt.

5. Habt keine Angst vor der Zukunft, weil ihr sie nicht kennt; seht sie nicht in Finsternis gehüllt. Denkt daran, dass Ich die Zeit und die Ewigkeit bin — denkt, dass Ich in der Zukunft bin.

6. Du, mein Volk, kennst etwas von dem, was in der Zukunft liegt, weil Ich es dir enthülle, und ihr unter euch Propheten habt, die nach meinem Willen in die Zukunft eindringen und euch davon Zeugnis geben.

7. Ihr habt kein Recht, zu zweifeln; ihr seid keine Blinden, die fürchten müssen, auf dem Weg zu straucheln.

8. Für alle Menschen habe Ich Wege gebahnt, damit sie Frieden finden. Ich habe für sie Wege markiert, damit sie Mich in meiner ganzen Wahrheit finden.

9. O Menschheit, Ich bin dir so nahe, und du fühlst Mich nicht!

10. Ich habe euch das Geheimnis des Friedens gegeben, welches die Liebe untereinander ist.

11. Die Stunde wird kommen, da der Friede von den Menschen so sehr herbeigesehnt wird, dass sie ihn mit allen Mitteln suchen werden: in den Religionen, in der Wissenschaft und in den verschiedenen Doktrinen. Die Gläubigen und die, welche sich Atheisten und Freidenker nennen, werden sich alle auf der Suche nach diesem Frieden auf den gleichen Punkt zubewegen, und wenn sie ihn erreichen, werden sie Mir gegenüberstehen.

12. Merkt auf, die ihr in diesem Augenblicke meinem Worte lauscht, es aber bald nicht mehr vernehmen werdet. Nicht in diesem Jahre wird es sein, da diese Offenbarung endet, sondern erst zu dem Zeitpunkt, den mein Wille bestimmt hat, nämlich 1950.

13. Es sollen sich die erinnern, welche Mir seit langer Zeit zugehört haben, dass Ich euch sagte: Mein Wort wird vom Gipfel des Berges herabsteigen, und ihr werdet am Fuße desselben sein, um es zu empfangen.

14. Seit dem ersten Stimmträger, dessen Aufnahmefähigkeit Ich Mich für diese Kundgebung bediente, sagte Ich euch, dass diese göttliche Kundgabe, die 1866 begann, im Jahre 1950 enden werde, und dass ihr nach diesem Jahre nicht verwaist zurückbleiben werdet, weil meine Gegenwart noch stärker empfunden würde, wenn ihr euch vorzubereiten verstündet.

15. Heute ist der erste Tag des Jahres 1941 Somit werdet ihr mein Wort noch zehn Jahre lang hören, Zeit genug, dass viele eurer Brüder diese Lehre kennenlernen, dass viele, die nicht geglaubt haben, zum Glauben kommen, und viele, die nicht gehorsam waren, sich aufmachen und meine Aufträge ausführen.

16. Mein demütiges und sanftes Wort wird für den Leidenden eine Wonne und für jeden Geist wie Tau und Duft sein. Dies Wort, das so viele abgelehnt haben und das so viele zu ihrem Vergnügen schändeten, wird allen wie eine Liebkosung erscheinen.

17. Glaubt nicht, dass euer Land das einzige sein wird, das meine geistigen Wohltaten empfängt. Nein, seit Anbeginn halte Ich für jede Nation dieser Erde das Erbteil bereit.

18. Meine Wahrheit wird wieder in alle Wohnungen eindringen, so wie einst Jesus in die der Gottesverehrung gewidmeten Tempel eintrat und mit seinem Worte die Priester, die Ältesten und die Gesetzeslehrer in Staunen versetzte.

19. Wer wird Mich in der heutigen Zeit zum Vorbild nehmen? Wer sind die, welche die Menschheit nicht fürchten? — Diejenigen, welche die Wahrheit durch ihre Werke bezeugen. Wahrlich, Ich sage euch: Wer die Wahrheit sagt, wird wie sein Meister selbst den Tod nicht fürchten.

20. Es wäre längst Zeit, dass dieses Wort im Innern der Tempel und Kirchen ertönt und sein Echo zu den Mächtigen der Erde gelangt wäre. Aber es ist notwendig, dass die Überbringer desselben sich läutern und bessern, um würdige Boten desselben zu sein. Seht, wie die Zeit vergangen ist, ohne dass ihr euch diese Zurüstung zu eigen gemacht habt.

21. Ich verlange von euch kein Opfer; Ich möchte nur, dass eure Handlungen spontan sind und eure Liebe wahrhaftig. Trotzdem sollt ihr das Beispiel des Gehorsams und der Ergebung Abrahams nicht vergessen, als der Vater ihn um das Leben Isaaks, des geliebten Sohnes, bat.

Wer von den Menschen der Gegenwart — von denen, die Mich lieben, würde Mir einen solchen Beweis des Gehorsams, der Liebe und des Glaubens geben?

22. Meine Apostel verkündeten meine Wahrheit, und als die Menschen sie verurteilten, flohen sie nicht vor dem Tode.

23. Wer in der Wahrheit lebt, darf nichts fürchten.

24. Dein Weg, mein Volk, ist übersät mit schönen Vorbildern.

25. Das Licht des Sechsten Leuchters bringt den Menschen dieser Zeit das Licht; aber die fünf Siegel, die schon vergangen sind, haben ebenfalls in den Geistwesen ihr Licht hinterlassen.

26. Als ihr bei diesem strahlenden Lichte angekommen seid — die einen im Geiste und die anderen im Körper, habt ihr gefragt, wozu ihr gerufen wurdet. Da habt ihr jene Stimme vernommen, die zu euch spricht: Ich bin das Lamm, das sich aus Liebe zu euch geopfert hat, und Ich bin gekommen, euren Geist zu erleuchten, damit ihr einander liebt und zu Mir gelangt.

27. In dieser Zeit komme Ich im Geiste. Mein Licht fällt wie Feuerzungen auf die Menschen herab, damit sie in allen Sprachen über mein Gesetz sprechen können.

28. Hundertvierundvierzigtausend inkarnierte und desinkarnierte Geister werden in dieser Zeit den Weg bahnen. Sie werden Vorläufer, Propheten und Boten sein. Es sind die von mir Gekennzeichneten, die den Heeren vorangehen sollen.

29. Diesen Gekennzeichneten wurde der Name des Stammes, zu dem sie in der Ersten Zeit gehörten, enthüllt, damit sie wüssten, dass sie damals mit ihrem Gott einen Bund geschlossen haben und sich seit langer Zeit auf dem Weg des Herrn befinden. Doch in der Gegenwart ist jeder Stammesname verschwunden, weil es nicht der Herr ist, der Grenzen zieht, um die Menschen voneinander zu trennen.

30. Wenn 1950 mein Strahl zum letzten Mal durch den Stimmträger herabkommt, wird alles für die kommenden Zeiten vorbereitet sein. Aber bis es soweit ist, werde Ich euch weiterhin unterrichten. Zuvor jedoch legt euren Kummer bei Mir ab und ruht euch aus. Wenn euer Schmerz dann abgeklungen ist und eure Tränen versiegt sind, so richtet euren Geist wieder auf, damit meine Lehre in ihm sei.

31. Keinen meiner Jünger will Ich hungrig oder durstig sehen; Ich will euch gesättigt sehen, weil ihr das Brot und den Wein meiner Liebe gegessen und getrunken habt. Nur so könnt ihr unter der Menschheit Werke vollbringen, die Meiner würdig sind. Vergesst nicht, dass mit jedem Tage, der vergeht, der Augenblick meines Scheidens näherrückt, und dass der, welcher diese Zeit der Belehrung nicht nutzt, sich später verwaist fühlen wird.

32. Nicht der Zufall war es, der euch zu dieser Kundgebung hingeführt hat. Meine Stimme rief euch auf euren Wegen und führte euch bis hierher. Nun wisst ihr, dass ihr herbeigekommen seid, um die Aufgabe kennenzulernen, die ihr auf Erden zu erfüllen habt.

In meinem Worte habt ihr erfahren, welches euer Ursprung und euer Ziel ist. Euch wurde offenbart, dass ihr Teil eines Volkes seid, das in drei Zeitepochen das Manna des Geistes erhalten hat.

33. Wenn ihr alles, was sich im Volke Israel in den zwei ersten Zeiten ereignete, geistig erforscht, werdet ihr erkennen, dass sich das gleiche in der Gegenwart bei euch ereignet hat.

34. Das Leben jenes Volkes, seine Geschichte, ist eine Lehre, ein Gleichnis für die ganze Menschheit. Es ist ein Lehrbuch, dessen Gesetz Ich euch auf dem Berge Sinai offenbart habe.

35. Heute öffnet sich jenes Buch vor eurem Geiste, und ihr seht neue Lehren aus ihm hervorkeimen, weil ihr das, was ihr in jenen Zeiten nicht verstanden habt, heute erst begreifen lernt.

36. Euer Geist kann im Verlangen nach Weisheit an die Pforten des Jenseits pochen, euer geistiges Fassungsvermögen erlaubt euch, dem Meister näherzukommen, damit Er euch die neuen Lehren gibt, die seine geheime Schatzkammer birgt.

37. Mein Volk, wenn Ich dich auf den Wegen der Welt gehen sehe, Ketten der Mühsal und der Unvollkommenheiten mit dir schleppend, sende Ich dir meine Liebe, um dir auf dem Wege der Entwicklung beizustehen.

38. Ihr wandert durch eine Wüste, und inmitten derselben ließ Ich Palmen wachsen, damit ihr Schatten und Erquickung fändet.

39. Aus dem unfruchtbaren Felsen eures Herzens habe Ich einen unerschöpflichen Quell hervorsprudeln lassen, auf dass ihr trinken möget und euch nie mehr dürste.

40. Heute werde Ich euch keine Äcker in der Welt geben, um sie zu bestellen. Ihr werdet eure Äcker in den Herzen finden. Einige haben gerade mit der Bestellung begonnen, andere sind dabei, ihre Aussaat zu beenden.

41. Die Väter sollen nicht den Vorwand gebrauchen, sie könnten, um ihren familiären Verpflichtungen nachzukommen, nicht auch noch daran denken, für die anderen Gutes zu tun.

42. Die Männer sollen Mir nicht sagen, dass sie sich unfähig fühlen, mein Gesetz zu lehren. Euch allen sage Ich, dass es auf eurem Lebenswege überreichlich Gelegenheiten gibt, meinen Samen auszustreuen, ohne dabei eure Zeit zu vergeuden und eure Pflichten zu vernachlässigen.

43. Dienet Mir, und Ich werde euch dienen.

44. Seid nicht enttäuscht, wenn ihr in die Herzen eurer Söhne oder eurer Brüder Liebe sät und Undank erntet. Ihr wisst, was Jesus in die Welt aussäte und was Er erntete. Aber er sagte euch, dass die Ernte nicht auf dieser Erde ist, sondern erst im Himmel, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Auch ihr, meine Jünger, sollt euch die Geduld des Meisters zum Vorbild nehmen. Sucht weder Belohnungen noch Vergütungen auf dieser Erde, wartet lieber auf die Stunde eurer Seligkeit im Jenseits.

45. Denkt daran, dass Ich herabgekommen bin, eure Werke zu richten und eure Verdienste und Schwächen offenbar zu machen. Ich gieße meine Gnade über jedem Geiste aus, unterwerfe euch der Prüfung und frage euch: Warum habt ihr Mir heute, da ihr in der Zeiten Vollendung zur Erde zurückgekehrt seid, keine Ernte vorzuweisen, wo ihr doch mein Gesetz von Anfang der Zeiten an besitzt, und Ich euch aufgetragen habe, über die Völker zu wachen, um sie zu meiner Lehre zu bekehren?

46. In diesem Zeitalter bin Ich im Geiste gekommen und fordere von euch die Erfüllung der Gebote, die Ich euch in der Zweiten Zeit hinterlassen habe, als Ich unter euch wohnte. Ich suche in eurem Geiste nach dem Echo meiner Worte und auf eurem Wege die Spur meiner Schritte und finde sie nicht. Habt ihr die Liebe ausgeübt und gelehrt?

Trotz allem könnt ihr eure Verfehlungen wiedergutmachen und die versäumte Zeit wieder einholen, weil Ich euch eine neue Gelegenheit gebe. Ihr müsst dabei nicht nur für euch, sondern auch für eure Brüder arbeiten, die in den kommenden Tagen des Friedens dahin gelangen müssen, sich auf eine vollkommenere Weise mit Mir zu verbinden.

47. Ihr habt in Mir einen unermüdlichen Meister und einen vollkommenen Vater, der euch liebt und euch tadelt. Was würdet ihr wohl tun, wenn Ich euch nur für die strikte Erfüllung meines Gesetzes Wohltaten gewähren würde?

48. Wenn Ich so zu euch spreche, weint ihr innerlich über eure Vergehen und sucht nach einer angenehmen Opfergabe: Ihr stellt Mir die gesegneten Kinder vor Augen und bittet Mich, dass Ich um deren Unschuld willen eure Sünden vergebe. Darauf antworte Ich euch: Wenn ihr es versteht, ihr Herz zu pflegen und sie in der Tugend zu bewahren, werde Ich eure Opfergabe annehmen.

49. Ich will euch nicht mit Strenge richten; vorher bereite Ich euch in einer angemessenen Zeit für die Erhebung eures Geistes vor, damit ihr arbeitet und euch mit meinem Worte nährt. Währenddessen werdet ihr Zeugen großer Heimsuchungen sein, in denen die Elemente entfesselt sind; viele Völker werden durch schwere Wirbelstürme gegeißelt werden und nur durch die Fürsprache der mütterlichen Liebe Gottes in Gestalt von Maria Begnadigung erlangen.

50. Auf der Suche nach göttlichen Zeichen und Beweisen werdet ihr die Volksmengen zu dieser Nation kommen sehen, und Ich werde sie empfangen, werde jede falsche Auslegung meines Wortes aus ihrem Verstande löschen und ihnen die Wahrheit zeigen. Dann werden sie sich meiner Liebe beugen.

51. Ihr habt Maria, eure zärtliche Mutter, die euren Gehorsam erwartet. Sie weiß, dass mein Geist über die Unvollkommenheit der Menschen traurig ist, und sie naht sich euch, um euch das Gute einzugeben, und ringt darum, euch zur Erlangung des vollkommenen Friedens zu führen.

52. Während die Menschheit sich in dieser Zeit reinigt und weint, werdet ihr durch mein Wort vorbereitet, um den Herzen Trost und Frieden zu bringen. Das Leid wird wie ein Schmelztiegel sein, in dem die Geister sich läutern wird, um sich würdig zu machen, zu Mir zu kommen. Alle haben meine Kraft erhalten, und in den größten Prüfungen werden sie vorankommen.

53. Ich empfange die Erfüllung eurer Aufgaben von einem Jahr, wie Ich die von allen meinen Geschöpfen empfangen habe. Ich segne eure guten Vorsätze und lasse jeden Samen, der nicht gut gepflegt wurde, in euch zurück, damit ihr fortfahrt, ihn fruchtbar zu machen bis zur Vollkommenheit. Erkennet, was mir wohlgefällig ist, damit ihr immer im Einklang mit meinem Gesetze lebt.

54. Verstoßt nicht gegen das Gesetz; sprecht meinen Namen nicht aus, wenn ihr nicht vorbereitet seid. Macht euch würdig, damit man euch erkennt und euer Vorbild eure Brüder einlädt, Mir nachzufolgen, und Ich ihnen sagen kann: Seid willkommen, Jünger, die ihr demütig zu diesen Versammlungsstätten kommt, wie Schafe, die zu ihrem Stall kommen, von der Stimme ihres Hirten geleitet.

55. Wer auf diesem Pfade wandelt, angetan mit gutem Willen, wird sich niemals müde fühlen.

56. Falls es auf diesem Pfade Nachstellungen gibt, habe Ich euch zu eurer Verteidigung Waffen gegeben: nicht Mordwaffen, um eure Brüder damit zu verletzen, sondern das Gebet, durch das ihr stark und unbesiegbar seid.

57. Ich bin euer Ziel, und deswegen werdet ihr alle zu Mir zurückkehren, wenn ihr mein Gesetz erfüllt. Doch müsst ihr das Eure beitragen, um auf dem Wege eurer Entwicklung voranzukommen.

58. Macht euch mein Wort zu eigen, denn es ist euer Erbe. Erkennt die Macht, die in ihm ruht. Wer es besitzt, wird fähig sein, einen Landstrich inmitten einer Heimsuchung zu retten.

59. Es steht geschrieben: "Die Erde wird von einem Ende zum andern erzittern", und es ist notwendig, dass es in jenen Tagen der Finsternis Menschen voller Glauben gibt, damit sie wie Fackeln sind, die den Weg der andern erhellen.

60. Ich will nicht, dass dies Volk, das Ich in der Gegenwart aufgeweckt habe, wiederum in Schlaf versinkt, weil es sonst das schmerzerfüllte Ach und Weh der Menschheit wachrütteln wird. Und wenn es sich dann kopflos erhebt, um seinen Nächsten Trost zu bringen, wird es entdecken, dass diese nicht mehr auf der Erde, sondern schon im Jenseits sind.

61. Wer von euch wird, wenn er die Stimmen der Verwirrung, der Angst und des Schmerzes der Menschen hört, ihnen den Rücken kehren und aus dem Wege gehen wollen, ohne Vertrauen zu der Macht, die euch die Ausübung meiner Lehre gibt, um etwas für sie zu tun? Glaubt ihr meinem Worte nicht, wenn Ich euch gesagt habe, dass in der Stunde der Prüfung Ich es sein werde, der durch eure Lippen spricht und seine Macht in euren Werken offenbart?

62. Wer zweifelt, wird ebenso ohnmächtig und hilfsbedürftig sein wie jener, welcher nichts hat, um es dem Bittenden zu geben.

63. Dies ist die Dritte Zeit, in der euer Geist eine Vorahnung davon hat, dass er vom Vater die unerlässlichen Gaben und Vollmachten empfangen muss, um sich über die Herrschaft des Materialismus und der Verderbtheit zu erheben. Aber wahrlich, Ich sage euch, diese Gaben ruhen schon seit Anbeginn in eurem Geiste.

64. Einige sind durch Krankheiten geschwächt zu Mir gekommen, und andere, um Beweise von Mir zu fordern, damit sie an meine Gegenwart glauben könnten. Die ersteren haben erkannt, dass ihre Reinigung notwendig war, um geläutert zu Mir zu kommen. Diese sind auf dem Wege, Mir nachzufolgen.

65. Die letzteren haben sich wieder entfernt, als sie erhalten hatten, was sie suchten, ohne auf mein Wort Wert zu legen und ohne auch nur zu ahnen, wo und bei Wem sie gewesen sind.

66. Wieder andere, die in der Gewissheit kamen, auf diesem Wege nur materielle Güter zu finden, fühlten sich angesichts dieses Gastmahls aus geistigen Speisen enttäuscht und entfernten sich wieder auf der Suche nach besseren Wegen. Bei diesen wird es noch lange dauern, bis ihnen die Erkenntnis kommt, dass das Reich des Geistes nicht von dieser Welt ist.

67. Aber Ich empfange alle. Nicht einen hat es gegeben, der an meine Türen geklopft hätte, ohne dass sie ihm geöffnet worden wären. Dies sage Ich euch, weil auch an euren Türen jemand Einlass begehren wird, und dies werde Ich sein, welcher bescheiden klopfen wird, wie es der Bedürftige zu tun pflegt.

68. Ihr sagt Mir: "Meister, wie ist es möglich, dass Du vor unseren Türen als Bedürftiger erscheinst?" Doch Ich sage euch: Wundert euch nicht, und haltet es nicht für unmöglich. Ich werde verborgen im Herzen der Armen, Kranken, Besiegten und Trauernden kommen, um an die Tür eurer Barmherzigkeit zu klopfen. Siehe, Ich sage euch: Werdet stül in eurem Sinn und Geist, damit ihr die Lehre nützen könnt, die Ich euch brachte.

69. Dies ist die Zeit, in der ihr lernen werdet, meine Lehre, die ihr heute in diesen Versammlungsräumen empfangt, auszuüben, zu erklären und zu leben; und morgen werdet ihr euch aufmachen, sie unter der Menschheit zu verbreiten.

70. In meinem Worte spreche Ich zu allen meinen Kindern, ganz gleich, ob sie bei dieser Kundgebung zugegen sind oder nicht, ob sie schon auf Erden waren, oder ob sie noch kommen werden. Ein jeglicher soll davon das annehmen, was ihn angeht.

71. In dieser Zeit wird diese Lehre das Licht sein, das die Menschheit auf den Weg der Wahrheit führt; denn die Menschen haben ihre Augen vor diesem Lichte verschlossen. Doch wahrlich, Ich sage euch: Die Blinden können die Blinden nicht führen, ohne zu straucheln oder in die Abgründe zu fallen.

72. Der Geist der Wahrheit ist in jeder meiner Lehrreden. Nützet diese Zeit meiner Kundgaben, wachet eifersüchtig über meinem Worte und beraubt euch niemals dieses Erbes.

73. Meine Liebe wird die Härte eures Herzens überwinden. Wie in jener Zweiten Zeit steht das Tor zum Heile offen. Kommt und beschreitet durch dasselbe den Weg, der euren Geist in das Gelobte Land führen wird.

74. Kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne meinen Willen. Wenn Ich Mich bei euch kundgetan habe, so geschah es, weil dies mein Wille war, und in der Tiefe desselben ruhen sehr große Vorhaben mit jedem Einzelnen von euch und mit dem ganzen Universum.

75. Die Menschen läutern sich in dieser Zeit durch großes Leid; doch aus dieser heute so sündigen Menschheit werden morgen die Generationen hervorgehen, die mit meiner Göttlichkeit von Geist zu Geist in Verbindung stehen werden.

76. Diejenigen, die diese Zeit erleben, werden sich über die Größe meines Werkes und die Erfüllung meines Wortes wundern. Dann werden sie sehen, wie die Kinder mit wahrer Vergeistigung lehren, unterrichten und von Mir Zeugnis ablegen werden, wie die jungen Leute und die Erwachsenen die Vergnügungen und Lustbarkeiten der Welt hinter sich lassen, um sich der Ausübung meiner Lehre zu widmen, wobei sie erklären, dass die Zeit, in der sie leben, die von den Propheten angekündigte ist.

77. Doch diejenigen, welche heute mein Wort hören und dabei träge oder ungläubig sind, werden sich angesichts dieser Vorbilder beschämt fühlen.

78. Diese werden mein Wort nicht durch einen menschlichen Stimmträger hören, der sündig und unvollkommen ist, sondern sie werden die Stimme ihres Herrn in ihrem Gewissen hören.

79. Euch, meinen Zuhörern, war es bestimmt, Mich auf diesem Verständigungsweg zu hören, der zwar sehr hochstehend, aber nicht der vollkommenste ist. Zehn Jahre stehen euch noch zur Verfügung. Nützt sie, damit ihr morgen nicht der verlorenen Zeit nachzuweinen braucht, da für dich, mein Volk, später eine Zeit größter geistiger Entwicklung anbrechen wird.

80. Wenn ihr mein Wort jetzt nicht bewahrt, werdet ihr später, wenn es diese Kundgebung nicht mehr gibt, mit Schmerz in euren Herzen zu diesen Stätten des Gebetes kommen, um euren Vater zu bitten, zu euch zu sprechen, und dass Er sich wieder durch das menschliche Verstandesorgan mitteilen möchte; doch ihr werdet Ihn nicht wieder hören. Ihr werdet dann auf meine ehemaligen Wortvermittler blicken, die für diese Kundgebung stumm bleiben und euch nur sagen werden, dass ihr euch geistig erheben sollt.

81. Es ist mein Wille, dass ihr meine Anordnung nicht entweiht. Ich möchte nicht, wenn ihr bei Mir ankommt, zu euch sagen müssen: "Weichet von Mir, Ich kenne euch nicht", und dass dann in eurem Geiste eine schwere Wiedergutmachungslast bestehen bleibt.

82. Ich spreche zu euch über geistige Lehren, die innerhalb eures Erkenntnisbereichs liegen, und doch gibt es noch den, der an meinem Worte zweifelt. Was wäre erst, wenn Ich zu euch über Göttliche Manifestationen spräche oder euch die Ewigkeit beschriebe? Dann würdet ihr Mir sagen: "Worüber sprichst Du zu uns, Vater, wir begreifen nichts davon."

83. Ich vertraue euch meine neuen Propheten an, die etwas Einblick in das Jenseits haben. Sie werden euch diese geistigen Lehren bezeugen und euch Ereignisse ankündigen, die noch kommen werden.

84. Hier ist mein Unterricht, Jünger, Ich verlängere ihn nicht, damit ihr nicht ermüdet, und Ich ihn bei einer anderen Gelegenheit wiederholen muss. Wenn ihr jedoch aus meinen Lehren Nutzen ziehen wollt, so erneuert euch und mit jeder Schlechtigkeit und jedem Laster macht Schluss.

85. Dann werdet ihr erleben, wie die Selbstsucht, die Heuchelei, die Eitelkeit und der Materialismus unmerklich aus euren Herzen weichen werden, und stattdessen werdet ihr wahre Nächstenliebe auszuüben beginnen, die keinerlei Belohnung erwartet.

86. Ihr werdet beleidigt werden und euch darüber wundern, die Ohrfeige nicht zurückgegeben zu haben, wie ihr es in vergangenen Zeiten getan habt. Dann werdet ihr euch, von Dank gegen euren Meister erfüllt, erheben und zu Mir sprechen: "Herr, nur Du lehrst uns diese Lektionen und machst uns in diesen Prüfungen stark."

87. Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben; bringt daher dieselben Früchte hervor, die Ich für euch hervorgebracht habe.

Mein Friede sei mit Euch!






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Unterweisung 3

1. Seht, hier ist das Brot des ewigen Lebens; lange schon habt ihr es nicht mehr gegessen.

2. Lange habt ihr auf Mich gewartet, und als ihr kaum noch daran dachtet, erstrahlte ein Licht am Firmament. Als ihr fragtet, woher es käme und was es bedeute, wurde euch gesagt: Es ist Elias, der kommt, um die Menschheit vorzubereiten und sie für die Verbindung mit dem Meister würdig zu machen.

3. Wie der Hirte, der seine Schafe sammelt und zählt und eilends das Verirrte sucht, um seinem Herrn die volle Anzahl vorzuweisen, so hat Elias euch geliebt, euch geführt und euch die Wärme des Stalles fühlbar gemacht.

4. Als Ich euch so vorbereitet sah, habe Ich euch mein Brot angeboten, von dem ihr euch für immer nähren werdet.

5. Wer in Wahrheit von diesem Brot gegessen hat, hat meinen Frieden genossen und sich daran gelabt.

6. Diese Nahrung, die mein göttliches Wort ist, kommt, aus dem Munde eines menschlichen Wesens als eine weitere Bekundung, dass Gott in Wahrheit im Gewissen des Menschen wohnt.

7. Warum sollte Ich euch die Seligkeit versagen, Mich in euch selbst zu fühlen?

8. Wer Frieden und Reinheit in seinem Herzen trägt, fühlt Mich in sich, obschon Ich in allen Geistwesen bin, so viel sie auch gesündigt haben. Wer gewesen ist, wird niemals vergehen, und wer lebt, trägt Mich in sich, weil Ich das Leben bin.

9. Zwischen Gott und seinen Geschöpfen bestehen Bande, die niemals zerreißen können. Aber wenn die Menschen sich von ihrem himmlischen Vater getrennt fühlen, so liegt dies an ihrem Mangel an Vergeistigung oder ihrem Mangel an Glauben.

10. Weder der Tod, noch der Mangel an Liebe können das Band zerstören, das euch mit Mir verbindet.

11. Niemand kann meiner Gegenwart entfliehen. Es gibt keine Wohnung oder irgend einen Ort, wo ihr euch vor Mir verbergen könntet, weil Ich bei euch bin, wo immer ihr hingeht, und ihr in Mir seid, wo immer ihr euch aufhaltet.

12. Begnügt euch nicht damit, dies zu wissen. Ihr müsst Mich fühlen, damit Ich Mich in euren Werken kund tun kann.

13. Bedenket: So Ich in euch bin — wohin habt ihr Mich gebracht, wenn ihr sündigt?

14. Ich sage euch dies, weil Ich die Asche, die in eurem Herzen liegt, entfernen muss, bis Ich in ihm einen Funken Lichtes finde.

15. Ich gebe euch Kraft, damit ihr die Prüfung ertragt.

16. Ich sehe, wie eure Angehörigen euch das Herz zerreißen und euch Prüfungen unterwerfen. Für einige waren es ihre Eltern, und für andere ihre Kinder, die sie am meisten daran hinderten, Mir nachzufolgen.

17. Viele sind weinend zu dieser Kundgebung gekommen, weil sie wussten, dass sie ihr Heim in Feindschaft verlassen mussten, um Mich zu hören, und trotzdem haben sie darauf bestanden, Mich zu hören.

18. Wie viele Tränen, wie viele Gebete, wie viel Geduld in der Hoffnung, dass jene diese Wahrheit erkennen!

19. Es gibt welche, die auf der Suche nach der Freiheit, meinem Worte zu lauschen, gezwungen waren, sich von ihrem Heim zu trennen; solche, die ihre engere Heimat verlassen mussten, um nicht von Eltern und Freunden Gebrandmarkte zu sein; solche, die ihre Arbeit verloren haben, verspottet und als Hexenmeister verschrien wurden; und manche, denen man das Brot verweigert hat.

20. Wie sollte Ich euch nicht mit Zärtlichkeit empfangen, wie sollte Ich meinen Heilbalsam nicht in eure Wunden fließen lassen, wenn ihr so leidet, um Mir nachzufolgen!

Doch beklagt euch nie über jemanden, klagt keinen eurer Mitmenschen an. Überlasst eure Sache Mir, der euch in Wahrheit sagt: Jene, welche euch am meisten verletzt haben, werden diejenigen sein, die am reumütigsten und demütigsten zu Mir kommen werden im Verlangen nach Heilung und Vergebung. Diese werden dann zu Mir sagen: "Herr, vergib mir, wie sehr habe ich das Herz meines Kindes verletzt." Eine andere wird sagen: "Herr, ich war abweisend zu meinem Gemahl, weil er Dir nachfolgte. Ich habe ihn gestraft, indem ich mich von seinem Lager trennte und in einem anderen Raume schlief; denn ich verurteilte ihn mit finsterem Herzen."

Diese werden Mich um Vergebung bitten, ihre Fehler bekennen und erkennen, dass sie viele Male Wohltaten empfangen haben durch jene, die sie verkannt hatten. Dann werde Ich ihnen sagen: Während ihr daran dachtet, wie ihr diesen meinen Arbeitern das Leben möglichst schwer machen könntet, "wachten" diese in der Stille und in der Einsamkeit für euch.

Aber wahrlich, Ich sage euch, Jünger, ihr habt meine Vergebung erlangt. Doch vergebt auch ihr ihnen von Herzen?

21. Jesus lehrte euch schon in der damaligen Zeit die vollkommene Vergebung, die aus Liebe geboren wird. Heute komme Ich im Geiste, doch meine Lehre ist die gleiche.

22. Freuet euch, dass ihr durch den Meister das vollkommene Vorbild besitzt. Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt weder vor noch nach Jesus ein Vorbild gehabt wie das, welches Er euch gab.

23. Wäre der Meister vollkommen, wenn der Jünger ihn an Weisheit überträfe? — Nein.

24. Euer Geist wird sehr groß werden, aber niemals größer als der eures Herrn. Je größer euer geistiger Aufstieg ist, desto höher und größer werdet ihr euren Gott erblicken.

25. Der Hochmütige wird am Ende immer stürzen, durch seine eigenen Werke zu Fall gebracht, weil er, im Glauben, für sich zu streiten, in Wirklichkeit gegen sich kämpfte.

26. Der Hochmut ist die Ursache vieler Übel und Leiden unter den Geschöpfen Gottes.

27. Wie viel Elend und wie viel Finsternis ließ der erste Ungehorsame auf seinen Spuren zurück, seitdem er sich gegen mein Gesetz auflehnte! Seit damals existiert das Böse als eine unsichtbare Macht. Ich ließ das Fortbestehen dieser Macht nur zu, um euch der Prüfung zu unterwerfen, und durch euch selbst will Ich sie ausrotten.

28. Doch gebt darum nicht einem bestimmten Wesen, das diese Macht personifiziert, die Schuld an euren Fehlern und Stürzen. Denkt daran, dass gegen jede Versuchung eine Tugend in eurem Geist vorhanden ist, um das Böse zu bekämpfen.

29. Verstehet und erforscht genau die Zeit, in der ihr lebt. Ich kündigte euch in der Zweiten Zeit an, dass Ich wiederkommen würde, und sagte euch, welche die Zeichen meiner Ankunft sein würden. Ich will, dass die Menschheit erkennt, dass diese Zeichen schon erschienen sind.

30. Wenn Ich euch sagte, dass Ich wiederkommen werde, so deshalb, weil Ich euch einiges mehr zu sagen hatte und es euch damals noch nicht enthüllen konnte, da ihr es nicht verstanden hättet.

31. Heute komme Ich im Geiste, und wahrlich, Ich sage euch: Manche meinen, dass Ich euch in den ersten Zeiten näher war als heute. Sie irren sich, weil Ich Mich euch mit jedem Kommen immer mehr genähert habe.

Erinnert euch, dass Ich Mich in der Ersten Zeit auf einem Berge niederließ und euch von da aus mein in Stein gemeißeltes Gesetz herabsandte. In der Zweiten Zeit verließ Ich die Bergeshöhe und stieg in eure Täler hinab, indem Ich Mensch wurde, um unter euch zu leben. Und in der heutigen Zeit habe Ich, um euch noch näher zu sein, euer Herz zu meiner Wohnung gemacht, um Mich dort kundzutun und von seinem Innern aus zu den Menschen zu sprechen.

32. Manche zweifeln, obwohl sie diese Lehren hören; und von diesen Zweiflern werden einige zum Glauben kommen und andere werden in ihrer Ungläubigkeit verharren. Aber das Jahr 1950 wird kommen, und welche Kälte werden sie dann in ihrem Geist fühlen, wie werden sie sich von orkanartigen Stürmen umbraust sehen, weil dann große Leiden und Heimsuchungen unter der Menschheit anheben werden!

33. Nach meinem Weggang im Jahre 1950 wird die Erde erzittern und das Wehgeschrei der Menschen wird zum Himmel aufsteigen. Dies alles wird Ähnlichkeit haben mit der Dunkelheit und dem Orkan, der Jerusalem an dem Tage, da der Gottessohn starb, verdüsterte.

34. Für viele wird dies eine Zeit der Auferstehung sein. Die in Finsternis gefallenen Geistwesen werden sich zu einem Leben im Lichte erheben.

35. Diese Zeit war geweissagt. Es steht geschrieben, dass Ich wiederkommen würde. Doch seht, beim Hören meiner Lehre aus dem Munde eines Menschen zweifelten viele und leugneten Mich. Andere maßen meiner Kundgebung nicht die geringste Bedeutung bei.

36. Angesichts der Gefühllosigkeit und Verhärtung der Menschen gegenüber meinem Worte musste Ich jene Werke vollbringen, die ihr Wunder nennt, um einige zum Glauben zu erwecken und bei anderen Aufmerksamkeit zu erregen.

37. Heute der eine und morgen ein anderer, so haben sie sich allmählich um mein Wort geschart; diese habe Ich symbolisch an ihrer Stirne gekennzeichnet. Es ist das göttliche Zeichen, das sie in ihrem Geist tragen, und später habe Ich sie "Arbeiter auf meinen Feldern" genannt.

38. Diese werden weder die Bücher der Wissenschaft, noch Philosophien und Glaubenslehren nötig haben, um zu lehren. Das Licht meines Heiligen Geistes wird ihren Verstand erleuchten, und ihr einziges Buch wird mein Wort sein.

39. Selig, die Vertrauen fassten und bei Mir blieben, denn sie haben durch das göttliche Konzert meiner Lehren eine große Erquickung erfahren.

40. Kinder Gottes zu sein ist das, was euch dieser Gnade würdig macht, weil eure Verdienste noch spärlich sind. Ich habe eure Schandflecken nicht angesehen, weil es einen Mantel gab, der sie verbarg. Doch wem gehört dieser barmherzige Mantel? — Maria, eurer liebevollen Mutter, die unermüdlich über jedem ihrer Kinder wacht.

41. Euch war vergönnt, in dieser Dritten Zeit auf Erden zu leben, welche die der Vollkommenheit sein wird und welche Elias eröffnete, indem er seinen Geist durch Vermittlung eines menschlichen Verstandes kundtat und euch meine in gleicher Form stattfindende Kundgabe anzeigte.

42. Aber die Zeit der Vorbereitung durch menschliche Vermittler geht zu Ende. Bald wird mein Wort in diesen Versammlungsräumen nicht mehr zu hören sein, und die es nicht in ihren Herzen zu bewahren verstanden, werden sich verwaist fühlen. Manche werden in der Meinung, dass ihr Herr ferne ist, später hinter Religionsgemeinschaften herlaufen, um Mich zu finden.

43. Diejenigen dagegen, welche sich meine göttlichen Lebensregeln zu eigen gemacht haben, werden die Starken der Dritten Zeit sein, weil sie ihren Weg klar vor sich sehen werden.

44. Ich habe dieses Zeitalter die Zeit des Lichtes genannt; nun seht, meine Kinder, wie die Nationen darauf erpicht sind, grausame und brudermörderische Kriege zu führen.

45. Ihr, die ihr von Mir Kinder des Lichtes genannt worden seid — betet für eure Brüder "wachet" über die Völker, damit dies Licht zu ihrem Geiste gelangt, und sie morgen den Weg meines Gesetzes einschlagen.

46. Wann werden die Menschen wahre Jünger Christi sein? Ich lehrte euch durch Jesus immer den Gehorsam, die Demut und die Liebestätigkeit. Dies ist der Weg.

47. Ich habe euch die Ankunft großer Volksmengen angekündigt, die aus anderen Ländern der Erde herbeikommen werden. Dem Anschein nach werden materielle Gründe sie zu eurer Nation bringen, aber im Grunde wird es geschehen, damit sie die Gute Botschaft des Wortes empfangen, das Ich euch in dieser Zeit übergab.

48. Doch denkt ernstlich über diese Aufgabe nach: Was werdet ihr weitergeben, lehren oder bezeugen, wenn ihr weder euch selbst noch eure Kinder darauf vorbereitet?

49. Denkt an eure Verantwortung, damit ihr euren Eifer vermehrt, in mein Wort einzudringen, und damit ihr, wenn die Stunde kommt, da sie an eure Türen klopfen, bereit seid, die göttliche Speise durch eure Gedanken, Worte und Werke anzubieten.

50. Habt Vertrauen, indem ihr euch Mir übergebt, dann werde Ich durch euren Mund sprechen.

51. Auch sollt ihr wissen, dass Familienvätern, die sich zu erheben und ihr Leben zu vergeistigen verstehen, solche Kinder geboren werden, die in ihrem Körper Gesundheit und Stärke und in ihrem Geiste eine Botschaft der Weisheit mitbringen.

52. In diesem Gebetshaus, in dem ihr euch versammelt, Mich zu hören, werdet ihr Trost für euer Leid finden und den Mut, den Heimsuchungen, die kommen werden, standzuhalten. Doch auch euer Geist zeigt Mir bei seiner Erhebung das Korn, das er nach und nach durch seine Arbeit einbringt.

53. Wahrlich, Ich sage euch, der Geist wird sich bei der Arbeit auf meinen Feldern niemals müde fühlen; deswegen wird es für ihn kein Ausruhen im Grabe geben. Auch nach dem Verfall seines Körpers wird er weiter für seine Höherentwicklung und seine Vervollkommnung arbeiten.

54. Wenn mein Wort den Weg eures geistigen Kampfes auf der Erde erhellt hat, so werdet ihr im Jenseits ein noch helleres Licht bei der Fortsetzung eurer Reise hin zu eurem Schöpfer antreffen.

55. Mein göttliches Licht erstrahlt im ganzen Universum.

56. Gehorcht meinem Gesetze, aber euer Gehorsam soll dem Verstehen der grenzenlosen Liebe des Vaters zu euch entspringen. Hört auf Mich und betet, aber geht nicht hinaus in die Welt, bevor ihr euch stark fühlt, weil ihr sonst den Orkanen und Wirbelstürmen nicht standhalten könnt.

57. Ich zeige und bahne euch den Weg, damit ihr ihn niemals verlasst. Wahrlich, Ich sage euch: Wer in meinem Namen das Gute sät, welches Barmherzigkeit, Liebe und Frieden ist, der geht auf meinem Wege und wird das Heil finden.

58. Die einzige Buße, die Ich von euch verlange, ist die Überwindung der Selbstsucht, damit ihr euren Nächsten mit Lauterkeit und gutem Willen dienen könnt.

59. Studiert dies Wort mit Aufmerksamkeit, das Ich euch durch Vermittlung vieler Stimmträger gebe, da jeder einzelne von ihnen seine eigene Gabe hat. Verachtet den nicht, der euch ungeschickt erscheint; denn wie viele werden nach Beendigung dieser Kundgebung Ende 1950 den Wunsch haben, Mich noch einmal zu hören, und sei es auch durch den, der sie nicht zufriedenstellte.

60. Aber Ich gewähre euch die Gnade, dass mein Wort durch die, welche Ich für diese Aufgabe bestimmt und vorbereitet habe, schriftlich erhalten bleibt, damit ihr euch morgen nicht wie das Waisenkind fühlt, das sein Erbe verloren hat.

Wenn dann die Volksmengen und "die Letzten" zu euch kommen, sollt ihr ihnen das Buch meiner Lehren als das getreueste und wahrste Zeugnis dessen, was Ich zu euch gesprochen habe, vorlegen. Denn es fehlt euch noch viel, um in eurem Leben und in euren Worten wie ein wahrhaftiges Buch und Vorbild zu sein.

61. Dies Buch wird viele schlafende Geistwesen erwecken, und deren verborgene Gaben werden sich entfalten. Das Lesen desselben wird die kommenden Generationen inspirieren und zurüsten, indem es sie Schritt für Schritt zur geistigen Verbindung mit meiner Göttlichkeit führt.

62. Meine Arbeiter, erquickt euch an dem Gedanken, dass Ich euch Sünder ausersehen habe, euch in meine Werkzeuge zu verwandeln und andere Verlorene zu retten.

Könnt ihr es jemals müde oder überdrüssig werden, denen Frieden, Erleichterung oder Freude zu bringen, die unter dem Mangel dieser Güter leiden?

Sucht niemals die Einöde auf oder die Einsamkeit eures Kämmerleins, um zu verhindern, dass die Wehklagen bis zu euch gelangen. Erkennt, dass dies für jeden Geist eine entscheidende Zeit ist und ihr euch dem Schmerz stellen müsst.

Bald werdet ihr nach meinem Willen in verschiedenen Gegenden "Bäume" pflanzen — so habe Ich in meinem Worte die Versammlungsstätten und Gebetshäuser genannt. Bereitet euch darauf vor und lasst zu, dass die Geistige Welt sich in umfassender Weise unter euch kundtut, damit ihr die richtige Auslegung meiner Lehren habt.

63. Kurz ist die Zeit, die euch noch bleibt, diesen Botschaftern meiner Göttlichkeit zuzuhören. Nicht mehr ferne ist das Jahr 1950, und welchen Fortschritt in meinem Werke habt ihr Mir vorzuweisen? Erkennt, dass Ich euch aus tiefster Lethargie wachgerüttelt habe, damit ihr nicht wie die Jungfrauen im Gleichnis seid, die ihre Lampen verlöschen ließen. Wenn ihr beim Hören des letzten Wortes eures Herrn schlaft, wird es für euch ein unsanftes Erwachen geben.

64. Achtet auf die unter euch, die müde vom Wandern ankommen. Einige kommen mit ruhigem Gewissen, andere dagegen kommen mit Gewissensbissen.

65. Ihr alle kommt herbei, weil euch das Gerücht angezogen hat, dass Ich gegenwärtig zur Menschheit spreche; und wenn ihr diesem Worte lauscht, hört ihr den Vater zu euch sagen: Hier bin Ich unter den Menschen, um ihnen meine Lehren zu Gehör zu bringen und ein Versprechen zu erfüllen.

66. Hier bietet sich eine neue Gelegenheit, den Meister zu hören und seine Unterweisungen zu empfangen. Jeden einzelnen erinnere Ich an seine Gaben und lasse ihn seine Aufgabe erkennen. Wer sich standhaft und stark auf meinem Wege zeigt, wird mein Reich bald kennenlernen.

67. Niemand wird jenem das Licht entreißen können, welcher mit Eifer darüber wacht und es durch seine Tugend zum Strahlen bringt.

68. Ihr seid Durchreisende in diesem Erdendasein, und als Schüler dieser Geistlehre müsst ihr dies verstehen. Euch alle empfange Ich mit vollkommener Liebe, und mit dieser Liebe richte Ich euch. Wie anders ist doch das Urteil eures Herrn gegenüber dem der Menschen!

69. Von den Hundertvierundvierzigtausend durch Mich Gekennzeichneten wird ein Teil zur Erfüllung einer geistigen Aufgabe mein Wort durch diese Stimmträger hören, ein anderer Teil wird meine Aufträge geistig empfangen, unterstützt durch die Gabe der Intuition, und ein weiterer, der sich im Jenseits aufhält, wird seine Mission an der Menschheit auf geistigem Wege erfüllen.

70. Mein Licht muss überall auf Erden erstrahlen.

71. Einige fragen den Meister, wann diese Ereignisse sein werden. Wahrlich, Ich sage euch, dabei hängt vieles auch von eurem Willen und eurer Beharrlichkeit ab.

72. Diejenigen, welche nicht aufwachen, solange sie im Körper sind, werden von der Erde genommen, damit ihr Geist sich all dessen entledigt, was ihn bindet oder ihn hindert, mein Werk zu erkennen.

73. Viele Male habe Ich euch gesagt: Wartet nicht auf bessere Zeiten, um zu arbeiten, weil ihr nicht wisst, ob die kommenden nicht noch schwerer sind.

74. Erfüllt eure Aufgabe, damit Ich euch später nicht für viele Fehler, welche die Menschheit begeht, zur Rechenschaft ziehen muss.

75. Manche sagen Mir: "Vater, warte noch eine Weile auf mich." Gebt acht, was Ich euch darauf sage: Ich kann noch lange auf die Rückkehr des Sohnes warten, denn Ich bin die Ewigkeit; doch denkt daran, dass Ich euch ausgesandt habe, diese für euch zu gewinnen.

76. Andere sagen Mir: "Herr, nimm mich lieber weg aus dieser Welt, denn ich kann nicht mehr!"

77. Wann werdet ihr im Einklang mit eurer Bestimmung leben, wann begreifen, dass viele eurer Leiden eine Sühne sind, mittels welcher ihr euch einer schweren Last von Unvollkommenheiten entledigt? Nur das Verständnis und die Ergebung können euch den Frieden bringen.

78. Wie langsam seid ihr auf dem Wege der Erkenntnisse des Geistes dahingewandert!

79. Viele Jahrhunderte an Offenbarungen und Erfahrungen habt ihr durchlebt, und noch immer treffe Ich euch als zerbrechliche Kleinkinder an, wenn Ich sehe, wie ihr nicht eine Frage zu beantworten vermögt, oder wenn ihr euch unfähig zeigt, die Prüfungen zu bestehen, die auf eurem Lebenswege liegen.

80. Ich will, dass ihr alle meine Jünger werdet, dass ihr alle es fertigbringt, das aufzugeben, was euch daran gehindert hat, der Wahrheit ins Angesicht zu sehen.

81. Denkt immer in geistiger Weise, damit es euch keine Schwierigkeiten bereitet, mein Wort zu verstehen. Vergesst, dass ihr es wart, die sich nicht vorstellen konnten, dass Gott unsichtbar ist, und dass ihr beim Gedanken an Mich in eurem Verstande sofort die Figur eines menschlichen Wesens von gigantischen Ausmaßen bildetet — eines Wesens, das zwar eine Gestalt hatte, sich jedoch nicht sehen ließ und immer hinter einem dichten Schleier des Geheimnisses verborgen war.

82. Als Ich Mensch wurde in Jesus, geschah es nicht, um euch begreiflich zu machen, dass Gott menschliche Gestalt hat, sondern um Mich sichtbar und hörbar zu machen für die, welche für alles Göttliche blind und taub waren.

Wahrlich, Ich sage euch, wenn der Körper Jesu die Gestalt Jehovas gewesen wäre, so hätte er weder geblutet noch wäre er gestorben. Es war ein vollkommener Körper, doch menschlich und empfindlich, damit die Menschen ihn sehen und die Stimme ihres himmlischen Vaters durch ihn hören würden.

83. Immer, wenn eure Auffassung vom Göttlichen fern der Wirklichkeit war, bin Ich euch zu Hilfe gekommen, um Phantasien und Unwirklichkeiten zu zerstören und euch dazu zu bringen, den wahren Weg einzuschlagen.

84. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Meine Lehre handelt nicht vom Tode. Wenn Ich zu euch häufig von der Existenz des Geistigen Reiches spreche, so geschieht dies, weil dort das Leben und das ewige Glück ist als eine Verheißung für euren Geist, und nicht, damit ihr den Tod herbeisehnt und dieses Leben verabscheut.

85. Mein Wort in dieser Zeit spricht über das Geistige Leben zu euch, und zwar weil ihr in eurer Entwicklung bereits bei jenem Kapitel des Lebensbuches angelangt seid, das dem Geiste die nicht enthüllten Geheimnisse zeigt.

86. Da der Mensch Geist besitzt, ist es natürlich, dass dieser ihm einige Merkmale seines Wesens enthüllt; aber Ich habe euch schon gesagt: Solange der Einfluss des Körpers sich nicht der Herrschaft und den Eingebungen des Geistes unterwirft, wird der Mensch sehr wenig in sich selbst eindringen können, um sein inneres Licht zu schauen und seine geistige Stimme zu hören.

87. Wenn es euch gelingt, einen Augenblick der Sammlung und der Besinnung zu haben, tretet ihr unbewusst in Verbindung mit dem Geistigen und habt das Empfinden für das Ewige und dafür, dass etwas von dieser Ewigkeit in eurem Wesen lebt und sich regt. So war es auch, als der Mensch in den ersten Zeiten entdeckte, dass er ein Sein in sich trug, eine Wesenheit, die nicht von dieser Welt war, sondern einer anderen Ebene angehörte. Dies erschreckte ihn keineswegs, sondern erfüllte ihn im Gegenteil mit Hoffnung, weil er sah, dass sein Leben sich nicht auf das kurze Dasein auf dieser Erde beschränkte. Er ahnte, dass sein Geist bei der Loslösung vom Körper sich zu einer Welt erheben würde, in der er eine Wonne erleben würde, wie er sie in dieser Welt nicht gefunden hatte, eine gerechte Befriedigung für sein hohes Ideal.

88. Ich kam zur Erde, um mit meiner Lehre all jene Eingebungen zu bestätigen; und jenen Träumern einer Welt der Weisheit, der Liebe und der Gerechtigkeit, in der es keine Tränen, kein Elend und keine Zwietracht gibt, habe Ich meine Bergpredigt gewidmet, damit sie in ihrer Hoffnung ausharren würden.

89. Mit welcher Güte und Liebe lehrten die ersten Lehrer des Christentums die Menschheit. Die Macht ihres Wortes war in der Wahrhaftigkeit ihrer Werke begründet, durch die sie bekehrten und zur Vergeistigung einluden.

90. Ich nenne sie Meister, weil sie nach meinem Vorbild lehrten. Wenn jemand später unter Glaubenszwang lehren wollte, ohne den Sinn meiner Lehre zu verstehen, so war er kein Meister. Wenn er die Macht dazu gebrauchte, seine Brüder der Freiheit des Denkens, Glaubens und Urteilens zu berauben, so hatte er nicht Mich zum Vorbild, sondern hat damit das Verlangen der Geistwesen, in den Sinngehalt meiner Offenbarungen einzudringen, geradezu unterbunden.

91. Ich sage euch: Wann immer man meinen Namen und meine Lehre dazu verwendet hat, Völker zu unterjochen oder Furcht einzuflößen, und man durch diese Furcht die Menschen zum Glauben zwang, war das Ziel, das man damit verfolgt hat, kein geistiges, sondern man war hinter der irdischen Macht her. Wie anders war die Absicht des Meisters, als Er euch sein Wort und Beispiel gab, das ihr in jenem Satz zusammenfassen könnt: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

92. Kommet herein in meinen Kahn, denn er wird niemals kentern. Doch zweifelt nicht wie Petrus, als er meinte, der Meister schliefe; weil es dann nicht mehr meine Stimme, sondern der Schmerz sein würde, der zu euch spricht, o ihr kleingläubigen Menschen!

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 4

1. Jedes Mal, wenn ihr mein Wort hört, fühlt ihr, dass ihr euren Schmerz bei Mir zurücklasst. Aber warum zeigt sich Mir bei jeder Rückkehr zu euch euer Herz von neuem bis zum Rande mit Bitterkeit erfüllt?

2. Es ist an der Zeit, dass ihr lernt, meinen Frieden zu bewahren.

3. Diese Zeit dient der Vorbereitung, und überall, in Dörfern, Städten und Gauen wachsen "Bäume" empor, um den Wanderern ihren geistigen Schatten zu spenden.

4. Diese Wanderer sind die Volksmengen, die nach und nach zu dieser Kundgebung kommen; wenn diese mein Wort hören, das ihnen sagt, dass sie schon zu anderen Zeiten unter dem Laubwerk des Lebensbaumes Schatten gefunden haben, so erkennen sie zutiefst, dass sie die Zeit nicht zu nutzen verstanden, um dem Gelobten Lande näher zu kommen.

5. Wer von euch wird Mich noch einmal ablehnen, wie er es in vergangenen Zeiten tat, wenn er fühlt, dass er vor einer neuen Gelegenheit zur Erlösung steht? Wer wird seiner Aufgabe aus dem Wege gehen und die Stimme seines Gewissens überhören? Wer wird weiterhin seinen materialistischen Träumen nachhängen, nachdem er durch diese Stimme aufgeweckt wurde?

6. Euer Geist erbebte, als ihr trotz eurer Unruhe den Vater sagen hörtet, dass Er euch liebt, dass Er euch vergibt und hilft, euch zu erneuern, damit ihr zu Ihm gelangt.

7. Ihr habt euch der göttlichen Liebe gebeugt, und voll Freude macht ihr euch auf, die Kranken aufzusuchen, damit sie eilends in die Gegenwart des Meisters kommen und bei Ihm Heilung ihrer Leiden finden.

8. Hier ist der Baum, der den Menschen seine geistigen Früchte darbietet.

9. Ich bin der Baum des Ewigen Lebens. Erinnert euch an Christus am Kreuze. Er war wie ein Baum, dessen Arme wie Zweige liebevoll ausgebreitet waren, um der Menschheit Schatten zu spenden. Seine Worte, die nach und nach auf jene Menschenmenge niederfielen, und sein Blut, das Tropfen für Tropfen fiel, waren wie Früchte, die sich vom göttlichen Baume lösten.

10. Nahe ist das Jahr 1950, in welchem ihr dieses Wort zum letzten Male hören werdet, das für euch eine himmlische Frucht ist. Dann soll der Baum, die Frucht und der Schatten in eurem Geiste sein.

11. Die, welche zu jener Zeit noch materialistisch eingestellt und durch mein Wort fanatisiert sind, werden versuchen, Mich zurückzuhalten, und Mich bitten, noch eine Zeitlang in dieser Form zu ihnen zu sprechen; doch dies wird nicht sein können, weil Ich euch meinen Willen kundgetan habe und er niedergeschrieben ist.

12. Die "Nachtigallen", die mein Wort übergeben haben, werden für diese Kundgebung verstummen, und Ich werde ihren Gehorsam mit der Gabe des Wortes und der Inspiration belohnen.

13. Noch wisst ihr nicht, was Ich in meinen hohen Ratschlüssen für jene Zeiten bereithalte. Schon heute sage Ich euch, dass Ich in jener gesegneten Zeit von euch allen die Erfüllung meines Willens erwarte, und dass ihr gehorsam seid und sanft wie die Schafe.

14. Es ist jedoch nicht mein Wille, dass ihr euch gegenseitig richtet. Meine vollkommene Gerechtigkeit wird es sein, die jedes einzelne meiner Kinder richtet.

15. Höre Mich, mein Volk, lass Mich nicht nur ins Leere reden. Noch hast du Zeit zum Nachdenken und Lernen.

16. Niemand beanspruche, nach seinem Willen zu handeln, obgleich der Mensch die Möglichkeit haben wird, dies vorübergehend zu tun; denn die Gerechtigkeit des Herrn wird ihn erreichen, und dann geschieht nur das, was ihm bestimmt ist.

17. Bereitet euch vor, Propheten der Dritten Zeit, damit ihr die Volksmengen warnt und diese nicht von den falschen Christi und den falschen Kundgaben betört werden.

18. Zweifelt nicht an diesen meinen Worten, nur weil Ich sie euch durch einen ungebildeten und einfachen Stimmträger übermittle.

19. Macht euch auf und verkündet allen diese Lehren, denn es bleibt nur noch sehr wenig Zeit dafür.

20. Ein einziges Wort des Lichtes wird genügen, um eure Brüder wach zu halten.

21. Die Fehler durch gute Eigenschaften zu ersetzen wird das edle Streben der Spiritualisten der Zukunft sein — jener, die über den Ruinen des menschlichen Lebens ein höheres Reich errichten sollen.

22. Die Generationen der Zukunft werden es sein, welche diese Welt höherer Moral, tieferen Wissens und größerer Vergeistigung aufbauen. Doch auch ihr Menschen der Gegenwart könnt vieles tun. Mit ein wenig gutem Willen werdet ihr die Ruinen beseitigen, die Trümmer einer Vergangenheit voller Verirrungen und Schändlichkeiten, sodass nur noch das Licht einer langen und schmerzlichen Erfahrung zurückbleibt. Ich werde euch segnen und euch einen Lichtschimmer jenes Friedensreiches erblicken lassen, das ihr gemeinsam errichten werdet, wenn ihr bemüht seid, einen guten Lebenswandel zu führen, sodass euer Denken sich mit den Tugenden befasst und eure Lippen ein zuverlässiges Werkzeug der Wahrheit und der Eingebung sind, die in eurem Geiste keimen.

23. Obschon eure Füße die Erde berühren, sollt ihr nicht zulassen, dass euer Trachten von ihr festgehalten wird. Setzt euch immer höhere Ziele, ohne zu vergessen, Gott zu geben, was Gottes ist, und der Welt, was ihr zukommt.

24. Mein Wort ist für alle bestimmt, aber nicht alle nehmen es in gleicher Weise auf. Viele hören es mit Gleichgültigkeit, doch gibt es auch solche, welche ohne die Wonne, Mich zu hören, nicht mehr leben könnten. Unter diesen habe Ich auch den gesehen, der kommt, ohne materielle Nahrung zu sich genommen zu haben, und der beim Hören meines Wortes seine Bedürfnisse und Entbehrungen vergaß, und als er den Versammlungsraum verließ, sich so von Kraft und Hoffnung, Friede und Trost erfüllt fühlte, dass er zu murmeln begann: "Wahrlich, nicht vom Brot alleine lebt der Mensch, sondern von einem jeglichen Wort, das von Gott kommt."

25. Nur Ich sehe das, was jedes Herz birgt, ohne dass irgendjemand es kennt. Ich finde traurige, durstige, kranke oder müde Schäfchen; Geschöpfe ohne Liebe und ohne Heim, die dennoch, wenn sie Mich hören, sagen: "Ich bin glücklich, wenn ich dem Göttlichen Meister zuhöre, weil sich dann alle meine Kümmernisse verflüchtigen und mein Herz von Licht und Freude überfließt."

26. Andere dagegen versinken in Lethargie und lassen ihr Herz nicht mehr erweichen wie in den ersten Tagen, da sie die Stimme ihres Herrn vernahmen.

Doch wie die Unterweisung fortsetzen, solange einige zuhören und andere nicht, solange einige Mich fühlen und andere gefühllos bleiben?

27. Jünger, geht in euch, hört und fühlt Mich wie früher. Erinnert euch, wie ihr bekannt habt, dass dies Wort euer Leben und das Licht eures Schicksals ist. Vergesst nicht, dass Ich euch heute sage: Das, was ihr benötigt, wird euch zur rechten Zeit gegeben.

28. Gießt von neuem Öl in eure Lampen, damit die Flamme des Glaubens und des Wissens wieder aufleuchtet.

29. Schlaft nicht, wachet und betet, denn der Meister kann euch überraschen, wenn Er wie früher eure Wohnung betritt, wie in jenen Tagen spiritueller Begeisterung, da ihr auf Schritt und Tritt meine Gegenwart fühltet.

Ihr werdet dann sehen, wie euer Leben von neuem von jenem Lichte erhellt sein wird, das aufhörte, euch zu erleuchten, ohne dass es euch bewusst wurde, und es wird euch das Vertrauen in eine Zukunft voller Überfluss und Weisheit zurückgeben.

30. Vertraut Mir allesamt eure Gedanken an; bietet Mir euer Herz an; jede Bitterkeit und jedes Leiden werden wie Blumen sein, die Ich empfange; Blumen des Schmerzes, der Bitternis und der Enttäuschung, aber dennoch Blumen, weil sie von Läuterung zeugen und einen Duft ausströmen, der zu Mir aufsteigt.

31. Versenkt euch in die Stille, o Geistwesen, die ihr mein Licht empfangt, während euer Herz Mir sein Leid klagt. Lasst eure Tränen bei Mir zurück und nehmt meinen Heilbalsam dafür mit.

32. Der Vater, das Höchste Wesen, hat seine Augen auf euch gerichtet. Zeigt euch weder besiegt noch ohnmächtig vor Ihm, denn als Er euch schuf, gab Er euch seine Kraft.

33. Wenn eure Leiden heftig sind, so ist doch seine Barmherzigkeit größer. Schafft euch Verdienste des Glaubens und der Liebe und zweifelt nicht, dass Er euch für immer in das Reich seiner Güte und Weisheit bringen wird.

34. Menschen, vertraut Mir, und wenn euch die Kräfte versagen, so gebt Mir die Last eures Kreuzes, während ihr neue Kraft schöpft.

35. Verstehet, dass diese Welt eine reinigende Quelle ist, und dass euer Geist strahlen wird wie Licht im Weltraum, wenn er sie verlässt, um zu seiner wahren Heimat zurückzukehren. Denkt daran, dass Ich euch sagte: "Wer Mich sucht, findet Mich; wer sucht, findet." — Ihr habt Mich gesucht und steht nun vor Mir.

36. Aber es gibt auch solche, die Mich suchen und doch nicht finden, weil sie es dort tun, wo Ich nicht sein kann. Diese beginnen dann sogar an meinem Dasein zu zweifeln, ohne zu wissen, dass sie Mir ganz nahe sind, dass Ich in ihnen selbst bin.

37. Sie finden Mich in ihrem eigenen Herzen nicht, weil sie wie verschlossene Tempel sind. Der Friede und das Licht, das in ihnen ist, blieb verborgen.

Doch dort ist das wahre Heiligtum, in dem Ich wohne und darauf warte, dass ihr eintretet, um zu euch von tiefen Offenbarungen zu reden und euch die Ursache vieler Geheimnisse zu erklären. Wenn ihr eingetreten seid, wisst ihr, woher ihr kommt und wohin euch das Schicksal führt und seid erstaunt darüber, dass ihr Mich dort gefunden habt, wo ihr zuvor nichts erblickt habt.

Doch wer dieses Heiligtum nicht kennt, erbaut seinen Tempel im Materiellen, errichtet in ihm einen Altar und stellt einen Gott darauf, den er mit seinen Händen gemacht hat. Erst im Laufe der Zeit, und nachdem er sich von der Unvollkommenheit seines Kultes überzeugt hat, erwacht er und macht sich auf die Suche nach dem geistigen Gott, dem Gott der Wahrheit, dem einzigen Gott, weil der, den er ersann, ihm nichts geben konnte, da er kein Leben hatte.

38. Gott ist es, der dem Menschen das Leben gab, der ihn erschaffen hat; und es ist nicht der Mensch, der Götter schaffen und ihnen Leben geben kann.

39. In dem Maße, wie ihr dieses Wort nach und nach hört, nähert ihr euch dem Verstehen. Wenn diese Erleuchtung euren Geist dann ganz erfüllt, werdet ihr zu Mir sagen: "Herr, das Wunder ist geschehen."

40. So werdet ihr verstehen, welches die Werke sind, die Ich im Geiste in dieser Zeit vollbringe.

41. Eure Vergeistigung wird die Wunder und Beweise der Ersten und Zweiten Zeit nicht nötig haben, um an Mich zu glauben.

42. Heute erlebt ihr, wie das himmlische Manna in geistiger Form herabkommt. Ihr werdet sehen, wie den Felsen, welches die Herzen der großen Sünder sind, Wasser der Reue entquellen. Ihr werdet die an Glauben und Tugend Toten zum Leben auferstehen sehen, an moralischen Gebrechen Erkrankte, die sich reinigen, und für die Wahrheit Blinde, die ihre Augen öffnen, um meinen Glanz zu schauen.

43. Wenn in der Zweiten Zeit meine Geburt als Mensch ein Wunder war, und meine geistige Auferstehung nach meinem körperlichen Tode ein weiteres Wunder — wahrlich Ich sage euch — dann ist meine Kundgabe in dieser Zeit mittels eines menschlichen Verstandes ein geistiges Wunder.

44. Meine Prophezeiungen werden sich in dieser Zeit bis zur letzten erfüllen. Ich hinterlasse euch meine drei Testamente, die ein einziges bilden.

45. Wer den Vater früher als Liebe, Opfer und Vergebung gekannt hat, soll Ihn in dieser Zeit vollkommen kennenlernen, damit er Ihn liebt und verehrt, statt seine Gerechtigkeit zu fürchten.

46. Wenn ihr in der Ersten Zeit dem Gesetze angehangen seid, so geschah dies aus Furcht, dass die göttliche Gerechtigkeit euch züchtigen würde; deshalb sandte Ich euch "Mein Wort", damit ihr erkennen würdet, dass Gott Liebe ist.

47. Heute kommt mein Licht zu euch, damit ihr nicht in die Irre geht und in Treue gegen mein Gesetz das Ende des Weges erreichen könnt.

48. Lange habt ihr der Welt gedient, und sie hat euch schlecht gelohnt. Doch wann wurde euch gesagt, dass der Mensch Diener der Welt sein soll? Wisst ihr nicht, oder erinnert ihr euch nicht, dass euch gesagt wurde: "Machet euch die Erde untertan"? Wie oft musstet ihr wie der Verlorene Sohn vor Mich treten!

49. Es ist mein Verlangen, dass ihr voller Verdienste, Tugend und Demut zu Mir kommt.

50. Ich habe euch mit geistigem Aussatz bedeckt angetroffen und habe euch durch mein bloßes Wollen geheilt. Ich will, dass ihr eure Brüder auf die gleiche Weise heilt, ohne Ekel vor ihren Sünden zu empfinden. Dann werden es eure Werke sein, die Zeugnis dafür ablegen, dass ihr Mich liebt, und nicht eure Lippen, die dies ausposaunen, ohne dass das Herz es fühlt.

51. Ihr sollt nicht wie die Pharisäer handeln, die in der Synagoge damit prahlten, vor Gott würdig zu sein, und die auf offener Straße Wohltätigkeit zur Schau trugen.

52. Bewahrt meine Unterweisungen auf, um sie eingehend zu studieren, denn der Tag nähert sich, da ihr dies Wort nicht mehr über den Verstand des Stimmträgers hören werdet, und dann werden die, welche gelernt und verstanden haben, stark sein gleich unbesiegbaren Soldaten.

53. Wenn ihr vorbereitet seid, werdet ihr von Mir inspiriert reden und auf diese einfache Weise die Menschheit lehren. Während einige meiner neuen Jünger die Menschen aufsuchen müssen, werden andere darauf warten müssen, dass ihre Brüder herbeikommen, um von ihnen meine Lehre zu erfahren.

54. Volk, erkläre mein Wort und meine Unterweisung auch den Kindern. Bedenke, dass meine Lehre nicht Halt macht vor Alter oder Geschlecht, denn sie ist für den Geist bestimmt.

55. Gebt meine Lehre den Kindern, wobei ihr sie vereinfacht und in die Reichweite ihres Verstandes bringt. Aber vergesst nie, dass die beste Art, meine Unterweisungen zu erklären, durch die Tugend eures Lebens geschieht, in welchem sie eure Werke der Nächstenliebe, der Geduld, eure Demut und Vergeistigung sehen. Dies wird die beste Form des Lehrens sein.

56. Erzählt ihnen von Jesus, erzählt von Maria und all jenen Männern und Frauen, die der Welt eine Botschaft des Lichtes brachten. So werdet ihr ihnen den Weg zu Mir zeigen.

57. Sagt ihnen, dass euer Geist am Tage der Ruhe in mein Heiligtum eintritt, um Mich zu verherrlichen. Denn sechs Tage widmet ihr euren menschlichen Pflichten und Neigungen, um danach einen Tag zu ruhen und davon eurem Herrn einige Augenblicke der Besinnung und Verehrung zu widmen.

58. Da werdet ihr Mich auf euch wartend finden, immer euer Gebet erwartend, das die Sprache ist, in der ihr Mir von euren Sorgen, eurer Liebe sprecht oder Mir Dank sagt.

59. Ihr seid in mein Heiligtum eingetreten, das von den Menschenmengen gebildet wird, die begierig darauf warten, mein göttliches Wort zu hören. Wahrlich Ich sage euch, Ich habe euch mit einer Flut von Lehren überströmt. Dies Wort wird in eurem Geiste zum fruchtbaren Samen werden, damit ihr euch in meine Arbeiter verwandelt.

60. Ihr kommt mit dankbarem Herzen herbei; denn bevor Ich euch sagte, dass ihr tätige Nächstenliebe zu verbreiten hättet, gewährte Ich euch ein Wunder, indem Ich euch entweder die Gesundheit, den Frieden oder irgendein anderes verlorenes Gut wiedergab.

61. Heute sagt ihr Mir in eurer Dankbarkeit: "Meister, was kann ich tun, um so viel Liebe zu vergelten?" Dann zeige Ich euch die ausgedehnten "Felder", damit ihr sie von Brennnesseln und Felsbrocken säubert und den Samen der Liebe, des Friedens und der Barmherzigkeit aussät.

62. Bevor Ich euch aussende, erfülle Ich euch mit Kraft und Glauben, auf dass ihr im Kampfe weder wankt noch verzagt. Oft werdet ihr euren Weizen unter Disteln und Dornen aufgehen und wachsen sehen, und dort sollt ihr ihn bis zur Zeit der Ernte pflegen, um dann den Weizen vom Unkraut zu trennen.

63. Je mehr Leiden es euch kostet, die Felder zu bestellen, desto größer wird eure Liebe zu ihnen und eure Zufriedenheit sein, wenn ihr sie blühen seht.

64. In Wahrheit sage Ich euch: Dieser geistige Weizen, den ihr unter meiner Belehrung anbaut, wird für eure Nachkommen über die siebte Generation hinaus Brot des ewigen Lebens sein.

65. Werdet nicht müde, Mich zu hören, o Jünger, die ihr in Freude vereint seid. Ich spreche zu eurem Geiste mittels dieser unreinen Menschenlippen, durch welche Ich Mich kundtue. Doch wahrlich, Ich sage euch: Mein Wort wird von dieser Unreinheit nicht befleckt, es gelangt rein zu eurem Geiste.

66. Studiert meine Lehre, damit ihr versteht, was der Acker, der Same, das Wasser und die Ackergeräte sind, und damit ihr wisst, welches die vollkommene Art der Vorbereitung, Aussaat, Bewässerung und Bodenpflege ist.

67. Der Landmann, der in dieser Weise arbeitet, wird die gute Frucht von der schlechten zu unterscheiden wissen.

68. Seht, wie viele sich in der Meinung, schon säen zu können, aufgemacht haben und statt dieses Weizens fremdartigen Samen gesät haben, der ihnen beim Ausreifen Dornen bescherte.

69. Ich will, dass der Arbeiter der Dritten Zeit sich einstellt. Deswegen lasse Ich an die großen Volksmengen den Ruf ergehen, damit sich unter diesen jene auf den Weg machen, die Mir in dieser Zeit zu folgen haben.

70. So kommt allmählich, während Ich euch einen Unterricht nach dem anderen erteile, die Zeit herbei, in der ihr eure Aufgabe voll übernehmen sollt.

71. Auf eurer Wanderung werdet ihr Äcker antreffen, die zu andern Zeiten besät wurden und die nur auf Bewässerung und Pflege warten. Das sind die Geistwesen, in denen sich jener Glaubenssame befindet, den sie schon in der Zeit der Propheten und meiner Apostel empfangen haben.

72. Einige tragen den Samen der Ersten Zeit in sich, andere den der Ersten und Zweiten Zeit, und ihr sollt in sie den Samen legen, den Ich euch in dieser Dritten Zeit gegeben habe, da ihr ja den Samen der Drei Zeiten besitzt, weshalb Ich euch Trinitarier nenne.

73. Dies ist das Leben und das Werk, das euch erwartet. Warum fürchtet ihr den Kampf, obwohl Ich euch alles gebe? Warum sehe Ich in den Augen einiger meiner Arbeiter Tränen, obschon der härteste Teil des Kampfes noch gar nicht begonnen hat?

Ich will, dass ihr glaubt, dass Ich euch nahe bin, dass eure Geistesgaben eine Realität sind, dass Ich euch alles gewähren werde, was ihr Mich in den Augenblicken der Prüfungen, in kritischen Momenten für eure geistige Vervollkommnung bitten werdet. Ich möchte euch nicht mehr kleinmütig sehen.

74. Die meisten kommen, ihren Geist vergessend, um für den Körper Brot, Heilung oder Arbeit zu erbitten, und in allen bewirke Ich ein Wunder, weil auch dies Zeugnisse sein werden, die morgen Glauben und Hoffnung im Herzen eurer Brüder entzünden werden.

Doch bittet Mich nicht um so wenig. Das, was euch so viel erscheint, ist bald zu Ende. Bittet Mich lieber um ewige Wohltaten, geistige Güter. Ich werde euch dann das, was der Welt angehört, als Zugabe schenken.

75. Ich habe euch mehr zu geben, als ihr von Mir erbitten könnt. Findet euch deshalb nicht mit so Wenigem ab.

76. Ich kann die Herzen in Quellen unerschöpflicher Nächstenliebe verwandeln, kann den Verstand mit Inspirationen und die Lippen mit dem Worte erfüllen. Ich kann euch die Gabe der Heilung geben und die Vollmacht, die Finsternis aufzulösen und das Böse zu besiegen.

77. Wer nach solchem trachtet, wird erleben, wie die Kräfte von ihm ausgehen, die sich unbewusst in seinem Geiste befanden. Wer wird seine Türen dem, der anklopft, verschließen, obwohl er so große Gaben besitzt? Welche Wege könnten dem holprig und lang erscheinen, der sich meiner Kraft erfreut? Welche Wetter könnten ihm unbarmherzig erscheinen, wenn er sogar über die Elemente Macht haben kann?

78. O Jünger, eure höchste Aufgabe wird die Liebestätigkeit sein! Oft werdet ihr sie im Verborgenen ohne Prahlerei tun, ohne die linke Hand wissen zu lassen, was die rechte getan hat. Aber es wird Gelegenheiten geben, bei denen eure Liebestätigkeit von euren Mitmenschen gesehen werden soll, damit sie lernen, sich daran zu beteiligen.

79. Seid wegen des Lohnes unbesorgt! Ich bin der Vater, der die Werke seiner Kinder mit Gerechtigkeit belohnt, ohne ein einziges zu vergessen.

80. Ich habe euch gesagt, dass, wenn ihr ein Glas Wasser mit wahrer Liebe geben werdet, dies nicht unbelohnt bleiben wird.

81. Selig sind, die Mir sagen, wenn sie bei Mir ankommen: "Herr als Lohn für meine Werke erwarte ich nichts; mir genügt das Dasein und das Wissen, dass ich Dein Kind bin, und schon ist mein Geist von Glück erfüllt."

Ich sage euch: Ihr kommt weinend, weil ihr den Weg, die Gesundheit und die Schlüssel zur Arbeit verloren habt. Dann erst besinnt ihr euch auf euren himmlischen Vater.

82. Nun, hier bin Ich unter euch. Ihr seid beim Meister, und der Grund, der euch hergeführt hat, ist unwichtig.

83. Hört meine Unterweisungen! Einige sind für die Jünger bestimmt, doch gibt es andere, die den "Kindlein" zugedacht sind.

84. Schämt euch nicht, unter Geschwistern zu sein, die in meinen Lehren fortgeschritten sind, und vor denen ihr eure Unwissenheit zu verbergen trachtet. Sie kamen genauso wie ihr.

85. Ihr, die ihr nach und nach hinzukommt, lernet die göttliche Lektion, damit ihr denen, die nach euch kommen, etwas anzubieten habt.

86. Niemand wundere sich darüber, dass Ich meine neuen Jünger unter der Schlacke gesucht habe, wobei Ich sie mit meinem Worte erneuerte, um sie später zur Menschheit mit einer Botschaft der Erneuerung, des Lebens und des Lichtes für ihre Brüder zu entsenden.

87. Unter Sünden, Unvollkommenheiten und Entweihungen dieses Volkes hat sich das Licht meines Geistes in dieser Zeit offenbart. So bin Ich kämpfend gekommen, um diese Finsternisse zu besiegen, bis Ich das Licht zum Strahlen bringe.

88. Wohl allen denen, die ihre Augen vor so großer menschlicher Unvollkommenheit geschlossen und sich über so großes Elend erhoben haben, die es verstanden, meine Gegenwart in meiner neuen Kundgebung zu finden.

89. Dieses ungebildete und sündige Volk wird immer mehr poliert und gereinigt werden, weil es seine Aufgabe ist, mein geistiges Werk von Generation zu Generation mit größerer Vollkommenheit offenbar werden zu lassen.

90. Seid nicht länger die, die ihr gestern wart. Lasst die überlebten Kulte, schlechten Gewohnheiten, und strebt nach Besserung eures Geistes.

91. Ich habe euch genau in der Zeit überrascht, die von Jesus und den Propheten als mein neues Kommen angekündigt war.

Jetzt, da sich meine Verheißung erfüllt, seht ihr die Sünde auf der größten Höhe der Verderbtheit, seht den menschlichen Ehrgeiz und Hass sich in Kriegen manifestieren, als Folgen der Finsternis, die den Geist der Menschen in dieser Zeit einhüllt.

92. Doch siehe da, als die Finsternis am undurchdringlichsten war, fiel ein göttlicher Strahl herab, sie zu durchbrechen, und indem er menschliches Wort ward, den Menschen zu sagen: "Liebet einander".

93. Wachet und betet und richtet euch nicht, damit Ich euch nicht noch einmal sagen muss: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein".

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 5

1. Dies ist ein Augenblick der Freude für den Göttlichen Geist, weil sich das Volk Israel vor der Arche des Neuen Bundes versammelt hat.

2. Ich bin von neuem gekommen, euch meine Spur zu hinterlassen, und ihr seid derselben gefolgt. Ich habe euch genährt und euch geschmückt mit meiner Gnade.

3. Dies ist ein Tag, den Elias vorbereitet und sehnlichst erhofft hat; der Augenblick ist gekommen, in dem sein Geist sich freut. Rein zeigt Elias seine Schafe, weil er sie zuvor im Quell der Gnade baden ließ, welcher die Reue, die Erneuerung und die Erhebung ist. Die Zahl derer, die Mir der Hirte heute vorweist, ist klein, es ist kaum der Anfang in der Gestaltwerdung meines Volkes, doch Ich möchte, dass "die Ersten" vereinigt sind, damit sie "den Letzten" ein gutes Beispiel geben.

4. Ich will nicht, dass ihr zu Mir mit gesenktem Haupte und von Scham erfüllt kommt wie der Verlorene Sohn. Ich will, dass ihr das Haus eures Vaters als euer eigenes Heim betrachtet.

5. Die Glocke läutet, die Stunde ist gekommen, die Menschenmengen nähern sich. Die schlafenden Schafe werden erwachen, weil sich Elias naht, um den Geist der Kinder, der Jünglinge und Erwachsenen vorzubereiten, das Licht meines Wortes zu empfangen, und sie für die Verbindung mit meinem Geiste zuzurüsten.

6. Die Menschenmengen haben auf mein Rufen gehört und kommen herbei im Verlangen nach meinem Wort, was für sie wie das Erreichen des Gelobten Landes ist. Begierig darauf, meine Stimme zu hören, die Friede und Trost ist, kommen sie, weil Heimsuchungen, Ängste und Schmerzen ihren Weg leidvoll machen. Es sind die, welche statt einer Opfergabe Bittgesuche bringen. Einige stellen Mir ihre Krankheiten vor Augen, andere ihre Arbeitslosigkeit, und wieder andere Armut und Tränen. Sie alle werde Ich zusätzlich beschenken und sie begreifen lassen, dass der Geist vor dem Körper kommt. Heute sind sie noch meine Kindlein, doch infolge dieser Wohltaten werden sie Mir folgen, bis sie sich zuletzt in meine Jünger verwandeln.

7. Ich gebe euch meine Kraft, damit ihr nicht durch die Versuchungen besiegt werdet, die euch auf diesem Wege sehr auflauern werden. Ich will, dass unter euch die Liebe, die Hilfsbereitschaft und die Eintracht herrschen. Es ist mein Wille, dass die Menschheit in dieser Zeit des Sechsten Siegels Mich mit ihrem Geiste sucht.

8. Ich will euch zu Mir erheben. Wenn Ich dafür in der Zweiten Zeit Mensch wurde und mein Leben für euch gab, so werde Ich euch jetzt, da Ich Mich durch das menschlichen Verstandesvermögen mitteile, mein Göttliches Wesen geben. Doch Ich werde euch bei eurer Erfüllung nicht schlafen lassen, während Ich das Kreuz auf dem Rücken trage. Ich werde euch darin unterweisen, den Teil auf euren Schultern zu tragen, der jedem einzelnen zukommt. Der Weg wird von euch erkannt werden, er ist mit Spuren von Blut und Aufopferung markiert. Wenn ihr einen mit Blumen besäten Weg voller Vergnügungen begehrt, so wird euch dieser nicht auf den Gipfel des Berges führen, wo eure Lebensreise ihre Krönung finden soll.

9. Ich habe euch "das Marianische Volk" genannt, weil ihr die Göttliche Mutter zu lieben und anzuerkennen versteht und zu ihr kommt wie das Kind, das nach Zärtlichkeit verlangt, oder wie der Sünder, der Fürsprache sucht.

10. Die Gegenwart Marias in der Welt ist ein Beweis meiner Liebe zu den Menschen. Ihre Reinheit ist ein himmlisches Wunder, das euch offenbart wurde. Von Mir kam sie herab auf die Erde, um Frau zu werden, und damit in ihrem Schoße der göttliche Same keimen konnte, der Körper von Jesus, durch welchen "Das Wort" sprechen würde. In der heutigen Zeit offenbart sie sich von neuem.

11. Wie eine himmlische Arche wird die Liebe Marias für euch sein. Um sie werdet ihr euch versammeln, wie sich die Kinder um ihre Mutter scharen. Hört auf ihr liebliches Wort und lasst sie eure Herzen nicht verhärtet vorfinden; geht in euch und fühlt Reue, damit ihr Licht in euch eindringt und ihr ihre Zärtlichkeit empfindet. Wenn ihr so vorbereitet seid, dann gelobt vor eurem Gott, vor Maria und vor Elias, dass ihr einen einzigen Körper und einen einzigen Willen bilden werdet; gelobt bei der Lade des Neuen Bundes, dass ihr unermüdlich darum ringen werdet, aus euren Herzen die Selbstsucht, den Hass und den Fanatismus auszureißen. Wahrlich, Ich sage Euch, wenn ihr euer Versprechen erfüllt, wird die Läuterungszeit, die ihr im Schmerz erlebt, vorübergehen.

12. Mein Volk, wenn selbst die Felsen das Gericht meines Wortes fühlen, wie solltet dann ihr es nicht fühlen? Wenn schon durch meine Stimme die Erde erbebt und die Gewässer in Bewegung geraten, wie sollte da euer Geist nicht erschüttert werden, da er doch das höchste Geschöpf der Schöpfung ist?

13. Der Meister wird unermüdlich kommen, um zu lehren und euch mit den schönsten Unterweisungen seine Güte mitzuteilen.

14. Versucht den Sinn zu erkennen, welcher der Lade des Neuen Bundes innewohnt, denn die Zeit des Kampfes rückt näher. Wenn Jesus vom Kreuze herab sprach: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", und euch um eurer Unwissenheit willen vergeben wurde, so ist heute mein Wille, dass ihr mein Licht betrachtet, damit ihr nicht länger gegen das Gesetz verstoßt.

15. Die Zeit ist nahe, in der jene, die ihr Ausländer nennt, auf der Suche nach meinem Worte herbeikommen, und in der die neuen Generationen mit größerer Vergeistigung heranwachsen. Bald werdet ihr unter euch Menschen von verschiedenen Hautfarben und Sprachen sehen, die Mir mit Liebe zuhören und sich in meine Jünger verwandeln werden; denn mein Wort wird bis ans Ende der Erde Widerhall finden müssen. Wenn sie dann unterrichtet worden sind, werden sie in ihre Heimatländer zurückkehren und diese Botschaft mitnehmen.

16. Jünger, die ihr verzückt meinem Worte lauscht, weil es eurem Geist gelang, sich zu erheben: dort, wo ihr geistig eingetreten seid, ist das Heiligtum, der Tempel des Heiligen Geistes. Ihr habt euch in Demut bereitet, ihr betrachtet euch als Geschwister, ihr liebt euch in meiner Göttlichkeit und habt diese Gnade erlangt.

17. Seid Apostel dieser Sache, um für die Wiederherstellung all dessen zu arbeiten, was Ich errichtet habe und ihr entweiht habt. Seid nicht schwach, denn jeder, der das göttliche Zeichen aufweist, wird unbesiegbar sein. Wenn ihr diese Gnade für immer behalten wollt, so verirrt euch nicht auf die Wege des Morastes. Dringt nicht mehr in die dunklen Wälder ein, weil der Göttliche Hirte euch sonst klagend wie verirrte Schafe antreffen wird.

18. Arbeitet alle bei der Errichtung dieses Heiligtumes mit, denn kein Verdienst wird vor Mir unbekannt bleiben. Mein Wort wird euch lehren, euer Gewissen euch führen, und eure Intuition euch sagen, in welchem Augenblicke und an welchem Ort ihr meinem Worte Ausdruck verleihen und Gutes tun müsst.

19. Suchet die "Felder" auf, um zu säen, und macht sie urbar, indem ihr die Felsblöcke entfernt. Macht die unfruchtbaren Felder fruchtbar, denn Ich erwarte von eurer Arbeit große Früchte. So wird Freude sein sowohl in dem, der gibt, als auch in dem, der empfängt. Ich nenne euch meine Soldaten und segne euch.

20. Die Posaune, die der Engel des Sechsten Siegels hält, hat sich hören lassen, und euer Gelöbnis, das ihr geistig vor Mir abgelegt habt, bleibt im Buche des Lebens niedergeschrieben.

21. Arbeitet, denn der Lohn erwartet euch, wenn ihr euer Werk vollendet habt.

22. Ihr seid die Arbeiter, die in den Drei Zeiten meinen Samen empfangen haben. Doch ihr seid auch jene, die in Lethargie verfallen sind, als sie ihre Felder vom Weizen vergoldet sahen, und die zulassen, dass der Wurm die Wurzel der Pflanzen annagt und dadurch deren Früchte taub macht.

23. Erinnert euch eures Zwistes in den Ersten Zeiten, eurer Untreue, eurer Stürze. Das ist es, warum Ich euch in dieser Zeit zerstreut und geschwächt antreffe. Erinnert euch, dass Ich euch angekündigt habe, wiederzukommen, um euch von neuem zu versammeln; und seht, da bin Ich. Als Meister bin Ich nicht gekommen, eure Schandflecken oder eure Beleidigungen zu betrachten. Ich bin gekommen, euch zu vergeben, euch zu weihen und euch nochmals meine Weisheit zu schenken.

24. Dies ist der Neue Bund, den ihr mit meiner Göttlichkeit schließt. Diese Offenbarung ist die Arche des Neuen Bundes. Wenn ihr euren Weg gehen wollt, ohne jemals wieder abzuirren, so gehet hin und tröstet die Traurigen, "salbt" den Kranken, rettet den Verlorenen, führt den Blinden und gebt Nahrung dem, der nach Gerechtigkeit, Verständnis und Frieden hungert. Macht den an Körper oder Geist Kranken den Weg frei, lasst sie zu Mir kommen, und Ich werde ihnen den Heilbalsam schenken; aber Ich werde ihnen nicht sagen, dass ihre Sünde die Ursache ihres Schmerzes ist.

25. Wenn Ich zur Hütte des Armen gekommen bin, werde Ich auch zum Wohnsitz des Mächtigen kommen. Wahrlich, Ich sage euch, in beiden habe Ich die brudermörderische Feindschaft angetroffen, und auf diesen Feldern werde Ich den Samen des Friedens säen.

26. Ich gebe euch diese Unterweisung, die Gesetz und Gerechtigkeit umfasst, damit ihr in der Nachfolge eures Meisters den Frieden dort hinbringt, wo die Feindschaft ist, und die Nächstenliebe, wo die Selbstsucht regiert. Seid im Leben eurer Brüder wie Sterne, die ihren Weg erhellen.

27. Verfälscht niemals meine Lehren. Legt mein Werk als ein Buch vor, das nur Reinheit enthält, und wenn ihr euren Weg beendet habt, werde Ich euch empfangen. Ich werde nicht die Flecken in eurem Geist ansehen und werde euch meinen göttlichen Kuss geben, welches der größte Lohn sein wird, wenn ihr im Verheißenen Lande ankommt. Denn euch habe Ich in dieser Zeit eine Handvoll Samen gegeben, damit ihr lernen solltet, auf fruchtbare Felder zu säen, und ihr ihn dort vervielfältigen solltet.

28. Ich habe euch gelehrt, dass ihr die Frucht nicht vor der Zeit ernten sollt, sondern sie an der Pflanze lasst, bis sie reif ist.

29. Ihr wisst nicht, wie viele Jahrhunderte es gedauert hat, bis ihr wieder von Mir gerufen und zu Arbeitern auf meinen Feldern wurdet. Irrend seid ihr durch die Straßen der Welt gezogen, bis meine Liebe euch aus der großen Menge heraussuchte.

30. Heute habe Ich euch geschmückt und euch euer Erbe erkennen lassen.

31. Niemand habe Verlangen, nochmals wie der Verlorene Sohn zu sein, weil jede Rückkehr schmerzlicher sein wird.

32. Erlaubt nicht, dass die Selbstsucht von neuem in euer Herz eindringt, und ihr dies Erbe nur für euch bewahrt.

33. Lebt nicht geistig getrennt und nur dem Anschein nach einig; denn ihr könnt zwar die Menschen täuschen, Mich jedoch könnt ihr nicht belügen.

34. Wenn ihr zu beten versteht, werdet ihr euch nicht verirren, weil außer Elias, dem Geistigen Hirten, der für euch sorgt und euch führt, noch eure Brüder da sind — jene, die Ich euch auf Erden vorangestellt habe, damit sie euch beraten und berichtigen.

35. Strebt nach der Vereinigung aller Gemeinden und dass dieselbe das Banner des Friedens, der Einigkeit und des guten Willens bilde. Niemals sollen in euren Händen brudermörderische Waffen sein. Die Waffen, die Ich euch gegeben habe, bestehen aus Liebe.

36. Ihr lernt derzeit, wie man die Kranken "salbt" und den, der für das Leben der Gnade tot ist, zu neuem Leben erweckt. Allmählich lernt ihr auch zu kämpfen und meine Lehre zu verbreiten; doch gibt es solche, die selbst auf diesem Wege noch Reichtümer, äußeren Glanz und Ehren suchen, weil sie nicht wissen, mit wie viel Schmerz diese Flecken gereinigt werden.

37. Wie groß ist die Gabe, die dem Wortvermittler anvertraut wurde! Welch ein Strom von Weisheit, Liebe und Trost fließt durch seinen Verstand und über seine Lippen! Er ist der Mittler zwischen Gott und den Menschen, damit sie Mich hören können. In ihnen darf nicht die Eitelkeit oder der Hochmut nisten, denn wenn dies der Fall wäre, würden sie in Versuchung fallen. Ihr Beispiel muss das der Sanftmut, Einfachheit und Hilfsbereitschaft sein, damit sie die Fülle der göttlichen Inspiration genießen. Jedoch wird es unter ihnen welche geben, die sich als Könige fühlen, ihre Diener suchen und sich mit Schmeichlern umgeben. Doch werden die Menschen ihnen glauben können? Werden sie "Tote" zum Leben der Gnade erwecken und betrübten Herzen Trost geben können? — Nein, sie werden nur Spott hervorrufen, der nicht ihnen, sondern meiner Lehre gelten wird.

38. Eure Aufgabe ist es, zu lehren. Doch wenn ihr nicht von Mir lernt, was könnt ihr dann lehren?

39. Ich liebe euch alle gleichermaßen; sowohl den, der Mich liebt und eifrig mein Gesetz befolgt, als auch den, der es verfälscht oder verletzt. Die letzteren werde Ich heimsuchen, sie bessern, und schließlich werden sie meine guten Arbeiter sein.

40. Ich werde euch helfen, jenes Gelöbnis zu erfüllen, das ihr vor der Lade des Neuen Bundes abgelegt habt, und dies wird sein, wenn ihr die Aufgabe, die ihr mit euch zur Welt brachtet, beendet habt.

41. Immerzu mache Ich Mich in euch fühlbar, damit ihr wachsam lebt, und euer Verstand und Herz immer für die geistigen Weisungen empfänglich bleibt.

42. Die Menschenmengen werden dem Lauf der Zeit entsprechend herbeikommen, und der Blick der "Letzten" wird immer durchdringender werden, um das Wesen meines Wortes und eure Zurüstung zu beurteilen.

43. Läutert euch! Ohne Erneuerung könnt ihr keine guten Früchte tragen. Das Licht meines Heiligen Geistes ist in eurem Gewissen, damit eure Werke das Zeugnis meiner Wahrheit sind.

44. Nützet die Jahre, Jahrhunderte, Zeitalter, um Mir näher zu kommen.

45. Dies sage Ich euch, weil Ich euch gleichgültig gegenüber meiner Lehre sehe. Wenn ihr hingegen fühlt, dass der Tod sich naht, so weint ihr, weil ihr erfüllen und die verlorene Zeit wieder einholen möchtet.

46. Fürchtet euch nicht, den Berg zu ersteigen. Ihr wisst ja, dass Ich euch auf seiner Höhe erwarte.

47. Ich stieg in Jesus den Kalvarienberg hinauf, wohl wissend, dass Mich auf seinem Gipfel das Kreuz erwartete, und blieb tapfer; vergesst diese meine Lehre nicht!

48. Ich bediene Mich eurer, um Mich der Menschheit zu offenbaren; durch euren Mund spreche Ich mein himmlisches Wort. Doch wenn die Menschen beim Hören desselben an ihm zweifeln sollten, wird dies nicht wegen seines Inhalts sein, sondern wegen eurer Unvollkommenheiten.

49. Ich lehre euch, mittels des Gebets und der Gedanken euch im Geiste an jeden beliebigen Ort zu versetzen, wohin ihr Hilfe senden wollt. Auch körperlich müsst ihr euch hinbegeben, um meine Lehre in die verschiedenen Gegenden zu bringen.

50. Ich muss Mich eures ganzen Seins bedienen.

51. Um dieses Volk zu bilden, musste Ich die Herzen aus Stein erweichen, hinter denen ihr euren Geist verbarget, und mein Wort der Liebe ist es gewesen, das euch besiegt hat. Später gab Ich euch Waffen — dies sind meine Lehren — damit ihr in eurem Kampfe die Hindernisse überwinden solltet, und machte euch begreiflich, dass es notwendig ist, meine Lehre in Reinheit auszuüben und mein Gesetz unverändert zu lehren, damit ihr euch Kinder Israels nennen könnt.

52. Was ihr Mich fragt und was ihr Mir antwortet, geschieht in der Stille, im Innersten eures Herzens. Die Jahre sind vorbei, in denen Ich erlaubte, dass jeder meiner Jünger körperlich vor seinen Brüdern aufstand, um mein Wort zu erörtern und meine Fragen zu beantworten.

53. Wie könnt ihr zulassen, dass die Zeit die Erinnerungen auslöscht und mein Wort aus eurem Gedächtnis hinwegnimmt.

54. Meine Unterweisung glättet euch (eure Ecken und Kanten) wie ein feiner Meißel, während das Leben mit seinen Wechselfällen und Prüfungen euch vorbereitet.

55. Tröstet euch in den bitteren und schwierigen Augenblicken eures Lebens mit dem Gedanken, dass mein weises und vollkommenes Gesetz alles richtet.

56. Ich bin in eurem Schmerze gewesen, damit ihr Mich durch ihn sucht. Ich habe euch mit der Armut heimgesucht, damit ihr lernt, zu bitten, demütig zu sein und die anderen zu verstehen.

57. Ich habe euch sogar das tägliche Brot vorenthalten, um euch zu zeigen, dass, wer vertrauensvoll bleibt, gleich den Vögeln ist, die sich nicht um das Morgen sorgen; sie sehen das Morgenrot als ein Symbol meiner Gegenwart aufgehen, und beim Erwachen ist das erste, was sie tun, dass sie ihre Triller als ein Dankgebet und als Beweis ihres Vertrauens emporsenden.

58. Ich habe Mich in den geliebtesten Angehörigen von euch spürbar gemacht, um euch zu prüfen, damit der Geist stark wird und er mit dieser Stärke seinen Körper in den großen Prüfungen dieses Lebens stützen kann.

59. Groß ist die Widerspenstigkeit der Menschheit, und jeder Mensch trägt in seinem Herzen einen Felsen; aber zu allen werde Ich mit der geistigen Liebkosung meines Wortes kommen.

60. Unter den unermesslichen Scharen sind jene überreichlich vorhanden, die es nicht erschüttern würde, Jesus aufs neue ans Holz genagelt und verbluten zu sehen. Noch weniger berühren sie die Schmerzensschreie und die Ströme von Blut, die in diesen Stunden der Prüfung für die Menschheit aus ihren Nächsten hervorbrechen.

61. Nichts mehr berührt die Menschen. Alles sehen sie oberflächlich und über nichts denken sie nach.

62. Es ist notwendig, dass das Licht meines Wortes zu den Geistwesen gelangt, damit sie zur Wahrheit, zur Liebe und Barmherzigkeit erwachen. Dann werden sie die Ursache so großen Leids verstehen.

63. Ihr alle müsst begreifen, dass Ich für jeden von euch in der Ewigkeit einen Platz bereitet habe, und dass dieser Platz nicht in dieser Welt ist.

64. Ein Gebot des Vaters erfüllt ihr auf eurem Lebenswege, jenes, das lautet: "Wachset und mehret euch". Aber nun ist es Zeit, dass euer Geist seine Rückkehr zu Mir vorbereitet.

65. Viele Unterweisungen werde Ich euch geben und sie in dieser Zeit geschrieben zurücklassen, denn bald werdet ihr Mich in dieser Form nicht mehr hören. Danach werdet ihr euch zurüsten, und mein Licht wird direkt zu eurem Geiste gelangen. Dies wird die Zeit sein, in der ihr euch als die wahren Jünger des Heiligen Geistes aufmachen sollt.

66. Ihr wart der Meinung, dass die Gabe der Weissagung, des Wortes und der Inspiration das Vorrecht von Gerechten und Heiligen gewesen ist; in dieser Zeit nahm Ich euch diesen Irrtum, indem Ich zu den Parias sagte: Auch ihr könnt meine Propheten, meine Sendboten und meine Jünger sein.

67. Wenn die Menschheit euch wegen eurer materiellen Dürftigkeit verachtet, so lade Ich euch an meinen Tisch, damit ihr euch von Mir geliebt fühlt. — Womit wirst du die Liebe vergelten, mein Volk, die Ich zu dir hege? Mit deiner Treue oder etwa mit Undank?

68. Gebt euch nicht mit dem Ersterfolg zufrieden, trachtet nach immer mehr, denn Ich warte auf die Zugerüsteten, um sie mit dieser Guten Botschaft ins weite Land zu senden.

69. Fürchtet ihr euch etwa, Vater, Gattin oder Kinder zurückzulassen? Seid ihr besorgt, das zu verlassen, was euch auf Erden gehört? Wer mein Jünger sein will, muss sich meiner Apostel der Zweiten Zeit erinnern, um sie sich dann zum Vorbild zu nehmen.

70. Selig, wen der körperliche Tod bei der Verkündigung meiner Lehre überrascht, denn das Licht in seinem Geiste wird sehr groß sein.

71. Seid immer vorbereitet, weil diese Stunde nicht einmal die Engel wissen.

72. Dies göttliche Buch, welches mein Wort ist, wird die Geistwesen vervollkommnen. Vor ihm wird es weder Greis, noch Erwachsenen, noch Kind geben, sondern nur Schüler.

73. Lest in diesem Buche und begreift es, denn große Lehren wird es euch geben. Ihr seid die, welche nicht müde geworden sind, mein Wort zu hören, das Ich euch durch Vermittlung derer, die Ich "Nachtigallen" nannte, gegeben habe.

74. Wie oft habt ihr euch schwach gefühlt auf eurem Wege, doch durch das bloße Erinnern an einige meiner Worte habt ihr wieder Kraft gewonnen.

75. Wenn ihr heute vor einer Prüfung steht, sucht ihr die direkte Verbindung mit meiner Göttlichkeit mittels des geistigen Gebetes und kämpft in eurem Innern, um euren Sinn frei zu machen, damit ihr die Gnade empfanget, die ihr vom Vater erfleht.

76. Was ihr mir bekennt, weiß nur Ich. Und der Vertraute, den ihr in Mir besitzt, wird eure Vergehen niemals bekanntgeben und euch noch viel weniger anklagen. Ich lehre euch aufs neue, zu vergeben.

77. Nehmt die Heimsuchungen als Lektionen auf und macht euch meine Unterweisungen zunutze. Schnell vergeht die Zeit. Die als Kinder herkamen, sind nun Jugendliche; die in ihrer Jugend diesen Lehrgang antraten, sind zur Reife gelangt, und die im mittleren Lebensalter damit begannen, haben sich in Greise verwandelt.

78. Wer imstande war, sich innerlich zu sammeln, um mein Wort zu hören, der hat es in sich aufgenommen. Wer jedoch beim Zuhören seine Gedanken zu Dingen abschweifen ließ, die nicht zu meinem Werke gehören, dessen Geist war beim Weggehen ohne Belehrung und sein Herz leer.

79. Erkennt, dass Ich euch nicht nur deshalb gerufen habe, um euch zu begnaden, sondern damit ihr auf diese Weise mit eurem Meister und euren Geschwistern die Verpflichtung übernehmen solltet, etwas von dem Vielen weiterzugeben, das ihr empfangen habt.

80. Ich werde euch mein Werk nicht bekanntmachen lassen, solange ihr befleckt seid. Was könntet ihr so euren Brüdern geben?

81. Bereitet euch vor, denn gemeinsam werdet ihr das beschützen müssen, was Ich euch anvertraut habe. Fühlt ihr nicht Dank gegenüber eurem Vater, der als höchster Richter euch die Gelegenheit gibt, eure Flecken durch Ausübung der Liebe abzuwaschen, statt es durch den Schmerz zu tun?

82. Wenn ihr dies Buße nennt, so sage Ich euch, dass es die einzige Buße ist, die Ich von euch annehme. Der Tag wird für euch kommen, an dem das Zurückweisen des Schlechten und Bösen, um das Gute und Erlaubte zu tun, für euch statt eines Opfers ein wahrer Genuss ist, nicht nur geistig, sondern auch menschlich.

83. Ich bin dabei, die Wege zu ebnen, damit meine Sendboten auf ihnen zu den verschiedenen Provinzen und Nationen gelangen.

84. Mein Wort in dieser Zeit hat in den letzten Jahren Früchte getragen, denn die Versammlungsstätten haben sich vervielfacht, und die Menschenmengen sind gewachsen.

85. Ihr fühlt euch zu unbeholfen, um an die Ausführung einer so heiklen Mission heranzugehen. Aber in Wahrheit sage Ich euch, meine zahllosen Unterweisungen und Eingebungen werden auf eure Lippen die Gabe des Wortes legen. Damit ihr jedoch die Erfüllung dieses Versprechens erlangt, ist es notwendig, dass ihr zu Mir und zu euch selbst Vertrauen habt. Wer dies Vertrauen besitzt und mein Gesetz erfüllt, brüste sich nicht mit seinen Gaben, denn sonst wird seinem Worte das Wesentliche fehlen.

86. Warum ist mein Wort Menschen aller Art zu Herzen gegangen? — Wegen seiner Demut, Reinheit und Einfachheit.

87. Mein Volk, lehre die Kinder, für die Menschheit zu beten; ihr unschuldiges und reines Gebet wird wie der Duft von Blumen zu Mir emporschweben und auch den Weg zu solchen Herzen finden, die leiden.

88. Bereitet die Kinder vor, zeigt ihnen den Weg, die Hinterhalte zu meistern, dann werden sie morgen einen Schritt weiterkommen als ihr. Denn ihr würdet nicht so schüchtern sein, von diesem Werk zu sprechen, wenn ihr mein Wort begreifen würdet, wenn ihr schon den Kern jedes einzelnen der Gedanken erkennen würdet, welche durch die verschiedenen Wortvermittler Gestalt annehmen, durch die Ich Mich kundgebe, und wenn ihr wüsstet, was eine einzige meiner Unterweisungen wert ist. Ihr würdet euch fähig fühlen, bis zu einem Schlachtfeld vorzudringen, damit jene Menschen den Inhalt einer meiner Lehrreden hören könnten.

89. Wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet sie weinen sehen — die einen aus Reue und die andern voller Hoffnung. Warum bleibt ihr bisweilen so unberührt? — O harte Herzen, die ihr euch an die Liebkosung meines Wortes gewöhnt habt! Ihr seid eingeschlafen, zufrieden, Friede und Trost erlangt zu haben, ohne daran zu denken, dass es viele gibt, die nicht einmal ein Krümelchen dieses Brotes haben, das ihr verschwendet.

90. Ihr wolltet euch nicht am Anblick der Wirkung erfreuen, die das Trostwort des Meisters in vielen Herzen auslösen würde.

91. O ihr kleinen Kindlein! Wann werdet ihr endlich im Geiste wachsen? Wann werdet ihr soweit sein, die Schwächen eures Körpers zu beherrschen? Ich bin der, welcher die Wüste durchquert, wobei Ich mein göttliches Wort verkünde und die verirrten Wanderer suche. Aber Ich will, dass die Menschen lernen, das weiterzugeben, was sie von Mir empfangen. Deshalb sage Ich dir, mein Volk, dass du dich vorbereiten sollst, die Nächstenliebe auszubreiten und zu bewirken, dass diese Lehren bis ans Ende der Welt gelangen. Setzt euch ein, dass sie alle Nationen erreichen, indem ihr die Menschen auf den verschiedenen Wegen sucht.

92. Dies ist das beste Wasser, das ihr den nach Liebe und Wahrheit Dürstenden anbieten könnt.

93. Ihr habt euch noch nicht an die Arbeit gemacht, denn ihr verbergt die geistigen Schätze, die Ich euch anvertraut habe, während die Menschen in anderen Nationen umkommen, weil sie diese Botschaft nicht empfangen konnten. Es sind Menschenscharen, die ohne Richtung dahingehen, Wanderer, die Wasser und Licht entbehren.

94. Wenn du dich nicht aufmachst, mein Volk, wozu soll dir dann dein Wissen dienen? Was gedenkst du an Nützlichem und an Gutem für dein zukünftiges Leben zu tun — jenem, das dich in der Geistigen Welt erwartet?

95. Habt Erbarmen mit euch selbst! Keiner weiß, wann der Augenblick kommen wird, in dem sein Geist sich vom Körper trennt. Niemand weiß, ob am folgenden Tage seine Augen sich noch dem Lichte öffnen werden. Ihr alle gehört dem einzigen Eigentümer alles Geschaffenen und wisst nicht, wann ihr abgerufen werdet.

96. Bedenkt, dass nicht einmal die Haare auf eurem Haupte euch gehören, noch der Staub, auf den ihr tretet; dass ihr selbst nicht euch gehört, dass ihr keine vergänglichen Besitztümer benötigt, da auch euer Reich nicht von dieser Welt ist.

97. Vergeistigt euch, und alles werdet ihr mit Gerechtigkeit und mit Maß besitzen, solange ihr es benötigt. Wenn dann der Augenblick des Verzichtes auf dieses Leben gekommen ist, werdet ihr vom Lichte erfüllt aufsteigen, um das in Besitz zu nehmen, was euch in der anderen Welt zukommt.

98. Mein ganzes geistiges Werk über die Zeiten hin hatte zum Ziel, in der Ewigkeit ein Reich der Glückseligkeit und des Lichtes für alle meine Kinder zu errichten.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 6

1. Selig seid ihr, die ihr die Unterweisung des Meisters hört, denn meine Lehre ist der Same, den ihr den kommenden Generationen überbringen werdet. Ihr seid der erstgeborene Sohn, der mit seinem Beispiel für seine jüngeren Geschwister den Weg bereitet.

2. Dies ist die Dritte Zeit, in der mein Göttlicher Geist sich über alles Fleisch und über jeden Geist ergießt, in Erfüllung der Weissagung, die Ich euch gab, dass jedes Auge Mich schauen werde.

3. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn ihr euch von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit verbindet, werdet ihr Mich schauen, denn Ich entwickle euer geistiges Sehen.

4. Ihr seid die Erben meines Reiches. Der Vater hat euch die Frucht des Lebensbaumes gegeben, damit ihr euch sättigt und später ihren Samen anbaut.

5. Der Herr besaß die Ländereien und hat sie seinen Kindern, die ihr seid, gegeben, wobei Er euch "Arbeiter auf seinem Landgut" nannte.

6. Diejenigen, welche ihre Aufgabe begriffen haben und die Felder zu bearbeiten verstanden, haben sich erquickt und zeigen Mir ihre Zufriedenheit; die, welche sich den Weg mit duftenden Blumen geschmückt vorstellten und glaubten, der Baum brauche keine Pflege und Fürsorge, um Frucht zu bringen, zeigen sich heute erschöpft. Sie fanden auf ihrem Lebenswege so viel Elend, Sünde und Schmerz, dass sie sich unfähig fühlten, das Kreuz ihrer Mitmenschen zu erleichtern. Kaum hatten sie das Tagewerk begonnen, fühlten sie sich schon erschöpft. Sie widmeten sich der Aufgabe, Kranke zu heilen, und wurden selbst krank.

7. Aber noch ist der Meister unter seinen Jüngern, um ihnen neue Unterweisungen zu geben und ihnen zu helfen, sich zu erheben. Ich sage euch: Bittet Mich, und Ich werde euch geben, denn Ich bin euer Vater.

8. Meine Lehre voller Liebe und Geduld wird euch in sanfte Schafe verwandeln, die der Stimme ihres Hirten willig folgen.

9. Vergesst nicht, dass ihr bei der Lade des Neuen Bundes geschworen habt, die Gebote meines Gesetzes zu erfüllen.

10. Ja, Jünger, Eure Aufgabe ist die des Friedens und des Zusammenschlusses; ihr werdet meinen Tempel wiederaufrichten müssen, weil Ich der Menschheit durch euch mein Wort, meine Prophezeiungen und Gebote zu hinterlassen habe.

11. Auch sage Ich euch: Warum wagt ihr es, gegen meinen Willen zu handeln oder ihn zu verfälschen, wo ihr doch die Erben des Vaters seid? Meint ihr nicht, dass ihr damit eure Sühnelast vermehrt? — Da habt ihr den Grund für eure Krankheiten und Schicksalsschläge!

12. So Ich euch zu "Ersten" gemacht habe, werdet nicht zu "Letzten". Nehmt euren Platz ein und bewahrt diese Gnade bis zum Ende des Weges.

13. Entzweit euch nicht, bildet eine einzige Familie, nur so könnt ihr stark sein.

14. Werdet nicht stolz, bedenkt, dass eure Felder klein sind und eure Saat noch beschränkt ist. Seid immer demütig, und ihr werdet vor dem Vater groß sein.

15. Die gestern schwach waren, werden die Starken von morgen sein — jenes Morgen, das ihr herbeisehnen sollt, welches wie das Anbrechen eines neuen Tages sein wird, dessen Sonne euren Geist erleuchtet. Dann werdet ihr einander Helfer sein, um euch die Last des Kreuzes tragen zu helfen.

16. Betrachtet mein Werk nicht als Bürde und sagt nicht, dass die Erfüllung der schönen Aufgabe, den Vater und eure Mitmenschen zu lieben, für euren Geist schwer sei. Was wirklich schwer ist, ist das Kreuz der eigenen und fremden Schlechtigkeiten, um derentwillen ihr weinen, bluten und sogar sterben müsst. Die Undankbarkeit, die Verständnislosigkeit, die Selbstsucht und die Verleumdung werden wie eine Last auf euch liegen, wenn ihr ihnen Obdach gewährt.

17. Dem widerspenstigen Menschen mag die Erfüllung meines Gesetzes hart und schwer erscheinen, weil es vollkommen ist und weder die Schlechtigkeit noch die Lüge begünstigt. Für den Gehorsamen jedoch ist das Gesetz seine Schutzwehr, seine Stütze und sein Heil.

18. Ich warne euch vor allem und bereite euch vor, damit ihr meine Lehren mit wahrer Lauterkeit zu verbreiten versteht.

19. Ich erleuchte meine Stimmträger, damit mein Strahl, zum menschlichen Wort geworden, doch voll himmlischen Sinngehalts, auf sie herabkommt, um die Menge zu nähren, zu reinigen und zu heilen. Bald wird die Zahl meiner Stimmträger größer werden; Männer und Frauen werden ausführlich sprechen, und durch sie werde Ich euch große Lehren offenbaren.

20. Ich spreche zu euch und Ich wache über euch. Schlaft nicht wie die Jünger der Zweiten Zeit, während Jesus im Olivengarten betete, denn sonst werden euch die Feinde überraschen.

21. Betet vereint mit eurem Meister, damit euer Gebet euch Mut gibt, und ihr nicht bei den Alarmsignalen verzagt.

22. Mancher zweifelt an meiner Gegenwart, selbst wenn er meine Kundgabe durch sein Verstandesorgan empfängt. Dies deshalb, weil er bei der Beurteilung seines Lebens, seiner Worte und sogar seiner Gedanken sich für unwürdig und unrein hält und glaubt, dass meine Gegenwart in ihm unmöglich sei. Wahrlich, Ich sage euch: Unreine und Sünder sind sie alle, durch welche Ich Mich mitteile; aber Ich sehe ihr anhaltendes Bemühen, sich immer würdiger zu machen, mein göttliches Wort zu übermitteln, und meine Kraft und mein Licht sind mit ihnen.

23. Dies Volk, das in der gegenwärtigen Zeit wie ein Mann in voller Jugendlichkeit aussehen sollte, ist wie ein Greis in die Gegenwart seines Vaters gekommen. Es kommt geistig müde von seiner langen Pilgerschaft, gebeugt vom Gewicht seiner Last, welk und enttäuscht. Um ihm jedoch auf seinem Weg zu helfen, habe Ich ein Buch aufgeschlagen, das Buch des Lebens, in welchem es das Geheimnis des ewigen Friedens, der ewigen Jugend, der Gesundheit und Freude entdecken wird.

24. Auf meinen Ländereien werdet ihr die Stärke, die ihr verloren habt, zurückgewinnen, o meine Arbeiter!

25. Mein Wort rät euch immer das Gute und die Tugend: dass ihr nicht schlecht von euren Mitmenschen sprecht und sie dadurch der Schande preisgebt; dass ihr nicht solche mit Verachtung anseht, die an Krankheiten leiden, die ihr ansteckend nennt; dass ihr nicht die Kriege begünstigt; dass ihr keine schändliche Beschäftigung habt, welche die Moral zerstört und die Laster begünstigt; dass ihr nichts Erschaffenes verflucht, nichts Fremdes ohne Erlaubnis des Eigentümers wegnehmt, noch Aberglauben verbreitet. Ihr sollt die Kranken besuchen, denen vergeben, die euch beleidigen, die Tugend beschützen und gute Vorbilder sein. Dann werdet ihr Mich und eure Mitmenschen lieben, da in diesen zwei Geboten das ganze Gesetz zusammengefasst ist.

26. Lernet meine Lektion und lehret sie durch euer Handeln. Wenn ihr nicht lernt, wie wollt ihr dann meine Lehre predigen? Und wenn ihr nicht fühlt, was ihr gelernt habt, wie wollt ihr dann als gute Apostel lehren?

27. Sage Mir, Volk: Was hast du wirklich gründlich erforscht und bis heute in die Tat umgesetzt? Mein Wort ist klar und einfach, und doch hast du noch nicht verstanden, es auszulegen. Aber Ich erleuchte dich und führe dich auf dem Weg des Lichtes. Verlasse diesen Weg nicht, noch weiche zurück; gehe auch nicht zu eilig.

28. Aus Liebe zu euch bin Ich gekommen, euch zu lehren, und Ich sehne Mich danach, dass ihr zu Mir kommt und wie die Engel euren Gesang emporsendet: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens."

29. Ich möchte von euch auch ein Wort der Reue hören, euer ehrliches Geständnis, um euch als Vater zu trösten und zu beraten und euer bester Freund zu sein.

30. Heute wisst ihr noch nicht alles, was Ich euch während dieses Zeitabschnittes offenbaren werde. Schritt für Schritt werde Ich euch unterrichten. Meine Lehre, die erst einem Teil der Menschheit bekannt ist, wird verherrlicht werden, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

31. Ich habe weder Gelehrte noch Philosophen gerufen, um Mich ihres Verstandes zu bedienen. Ich habe die Demütigen erwählt, um aus ihnen die Stimmträger meines Wortes zu machen, mittels welcher mein Geist euch diese Kundgabe übergibt, und Er freut sich, wenn Er sieht, dass ihr Mich erkennt.

32. Der Quell meiner Liebe ist überfließend: wollt ihr Mich aufnehmen? Ich bin im Wesen meines Wortes. Vereinigt euren Gesang mit dem der Engel und rühmt Mich. Alles, was ihr zugunsten eures geistigen Fortschritts erbittet, werde Ich euch gewähren.

33. Ihr hört das Wort des Vaters, mein Blick dringt in eure Herzen, doch in einigen sehe Ich die Härte des Felsens und die Kälte des Marmors; aber Ich lasse aus den Felsen Wasser quellen, und meine Liebe und Zärtlichkeit wird euch die Wärme geben, die euer Geist benötigt.

34. Ich bildete euren Körper aus Materie und gab euch meinen göttlichen Atem. Ich stattete euch mit Gewissen aus, damit ihr in Erkenntnis meines Wesens leben solltet, und von Zeit zu Zeit habe Ich euch Lehren voller Weisheit gegeben, die euren Geist emporheben. In der Zweiten Zeit säte Ich meinen Samen der Liebe in euch, und heute komme Ich, ihn zu pflegen. Am Ende der Zeiten werdet ihr alle bei Mir sein, so wie Ich bei euch gewesen bin.

35. Ich habe euch (eure Ecken und Kanten) glattgeschliffen, weil Ich möchte, dass ihr rein und tugendhaft seid, damit ihr meine guten Jünger werdet.

36. Lebt wachend und betend, und jedes Leid wird erträglich sein; ihr werdet nicht in Versuchung fallen und werdet fühlen, dass — nahe bei euch — mein Geist als Vater euch beschützt. Seid stark in den Prüfungen. Erinnert euch, dass Jesus in der Zweiten Zeit, als Ihm der Leidenskelch der Bitterkeit gereicht wurde und Er den Schmerz vorausfühlte, der Ihn erwartete, sagte: "Wenn es möglich ist, so nimm diesen Kelch von Mir; aber nicht mein, sondern dein Wille geschehe". Ihr, die ihr auch auf Erden leidet und duldet — wollt ihr es Ihm nicht gleichtun? Wollt ihr Ihm nicht nachfolgen?

37. Warum habt ihr heute, da Ich zu euch als Geist des Trösters spreche, weniger Furcht als damals in der Ersten Zeit, als Ich zu euch als Richter sprach, und als Meister in der Zweiten Zeit, obwohl Ich in den drei Zeiten als der gleiche Geist zu euch gesprochen habe? Vielleicht, weil Ich mit sanfter Güte zu euch spreche?

38. Ich lehrte euch in der Zweiten Zeit, und heute biete Ich euch die gleiche Speise meines Wortes an; denn ihr seid meine Jünger, und Ich will, dass ihr euch von Mir nährt. Auferstehet zum Leben der Gnade und nützet diese jetzige Zeit, in der Ich euch lehre. Später, wenn ihr all das empfangen habt, was Ich für euch bereithalte, werde Ich von euch Rechenschaft über eure Werke in dieser und in allen Zeiten fordern. Denn als Ich zur Erde kam, um Mensch zu werden, habt ihr mit Mir gesprochen und wie heute meine Unterweisungen erhalten. Aber während in jener Zeit einige von euch glaubten, zweifelten andere, und jene Zeit der Gnade, jene Gelegenheit für den Fortschritt eures Geistes ging vorüber. Doch der Vater gibt seinen Kindern neue Unterweisungen und Prüfungen für ihren geistigen Aufstieg; und in dieser Zeit gebe Ich euch eine weitere Lehre, damit ihr das Verheißene Land näher betrachten könnt.

39. Ich habe zu euch durch Vermittlung verschiedener Stimmträger gesprochen, und da sie als menschliche Wesen unvollkommen sind, habt ihr gezweifelt. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich bediene Mich ihrer, denn Ich kenne sie und habe sie Jahrhunderte hindurch vorbereitet, um sie euch in dieser Zeit als Dolmetscher meines Wortes vorzustellen.

40. Ich habe euch gesucht, weil meine Liebe zu euch sehr groß ist. Für jedes Geschöpf habe Ich ein Sühneschicksal entworfen, in welchem sich die liebevolle Gerechtigkeit des Vaters widerspiegelt. Trotz eurer Verirrungen offenbare Ich euch eure Aufgabe unter der Menschheit; aber es ist notwendig, dass ihr gründlich nachdenkt und euch derselben würdig erweist. Denkt daran, dass Ich Mich nicht nur im Worte bei euch kundtue, sondern auch in der Inspiration und Offenbarung durch Träume und Gesichte.

41. Mein Volk: Noch hast du dich nicht vervollkommnet, aber du wirst bei Mir sein, wenn du dich durch deine Verdienste geläutert hast. Magst du dich heute für unwissend halten, Ich werde dich erleuchten, und du wirst zu den Menschen sprechen und sie in Erstaunen setzen. Wenn du vorbereitet bist, wird dein Verlangen sein, mit Mir zusammenzuarbeiten beim Werke der Errettung der Menschheit.

42. Ich lehre euch die Wahrheit und zeige euch den Weg, damit ihr euch vorbereitet und mit eurem Gebet und euren Werken Mir nacheifert in Gedenken an mein Vorbild in der Zweiten Zeit. Alle Handlungen eures Lebens sollen Liebe und Wahrheit enthalten, damit ihr durch sie von Mir Zeugnis ablegt. Denkt daran, dass nicht jeder, der meinen Namen ausspricht, Mich liebt, auch nicht jeder, der meinen Namen ausspricht, Mich verehrt. Nur jene, welche mein Gesetz erfüllen, legen Zeugnis von Mir ab.

43. Jetzt gebe Ich euch eine weitere Gelegenheit, um auf der Stufenleiter eurer Vervollkommnung aufzusteigen; doch wisst ihr, was das Geheimnis des Aufstiegs ist? — Die Liebe, die Aufrichtigkeit, die Reinheit des Herzens und die guten Werke. Deshalb habe Ich euch gesagt: Reinigt das Gefäß innen und außen. Wachet wie die klugen Jungfrauen meines Gleichnisses; haltet eure Lampen brennend; sprecht mit Überzeugung von meiner Lehre und fürchtet euch nicht noch schämt euch, meine Jünger zu sein. Denn wenn ihr Mich heute verleugnet, werdet ihr morgen Schmerz empfinden, wenn ihr euch von meiner Wahrheit überzeugt.

44. Wenn ihr Mich nicht an meinem Worte erkennt, so erkennt Mich an den Wundern, die Ich unter euch getan habe. Was Ich euch durch Vermittlung des Stimmträgers versprochen habe, habe Ich auf eurem Lebensweg erfüllt. Warum leugnen viele meine Kundgebungen als Göttlicher Geist, obwohl ihr in der Zeit des Heiligen Geistes lebt?

45. Falls ihr von Mir Beweise für diese Offenbarungen verlangen würdet, würde Ich sie euch geben. Doch wenn Ich euch der Prüfung unterziehen würde, was würdet ihr dann tun? — Ihr würdet euch schwach und klein fühlen.

46. Ich will bei euch den Glauben sehen, den die Kranken bekundeten, die in der Zweiten Zeit zu Mir kamen: den des Gelähmten, des Blinden und der unheilbaren Frau. Ich möchte Mich geliebt fühlen als Vater, begehrt als Arzt und gehört als Meister.

47. Diesmal bin Ich nicht gekommen, um wie in der Zweiten Zeit geopfert zu werden. Mein Geist wird sich nur als Licht, als Essenz, auf alle meine Kinder ergießen, um sie zu retten. Sobald ihr auf dem Wege eurer Entwicklung höher gekommen seid, werdet ihr einen einzigen Geist des Guten, des Friedens bilden, um für alle eure Brüder Fürbitte einzulegen.

48. Vereinigt eure Liebe mit der Fürsprache eurer geistigen Mutter, denn das Zepter der Gerechtigkeit ist den Menschen schon sehr nahe gekommen.

49. Tut Werke der Liebe und gebt euren Brüdern, wie Ich euch gegeben habe.

50. Denkt über meine Worte nach und fühlt euch für eure Aufgaben verantwortlich. — Warum vergesst ihr manchmal, dass Ich voll Liebe gekommen bin, eure Verfehlungen zu vergeben und euch Gelegenheit zum Beginn eines neuen Lebens zu geben? Warum verfallt ihr in Alltagsroutine, obwohl Ich an euch arbeite, damit ihr auf dem Entwicklungswege vorwärtskommt, auf dem ihr neue und weite Horizonte entdeckt und Ansporn ohne Ende für den Geist?

51. Seid nicht nur in dem Augenblick ergriffen, da ihr mein Wort hört. Weint nicht über eure Vergehen, ohne zutiefst zu fühlen, und fasst keine falschen Vorsätze zur Besserung, die ihr sehr bald brechen werdet. Wacht und seid stark, damit ihr in euren Entschlüssen fest bleibt, und wenn ihr gelobt, euch zu bessern, so tut dies mit Festigkeit und kommt dann voll Freude zu Mir, um Mir zu sagen: "Vater, ich habe Deine Gebote erfüllt, ich habe Dir gehorcht und Deinem Namen Ehre gemacht."

52. Dies ist die angekündigte Zeit, in der Ich zur Menschheit sprechen musste, und Ich will, dass ihr in Erfüllung meiner Weissagungen mit diesem Worte, das Ich euch gegeben habe, Bücherbände zusammenstellt, später Auszüge und Analysen davon macht und sie euren Brüdern zur Kenntnis bringt. Wollt ihr diese Aufgabe auf euch nehmen? Ich gebe euch die Zeit, damit ihr die Aufgaben erfüllt, die Ich euch in meinem Werke und außerhalb desselben gegeben habe. Arbeitet, und Friede und Freude wird in eurem Geiste sein. Handelt, ohne hochmütig zu werden, ohne euch in einem Zirkel der Selbstsucht abzukapseln. Seid Stütze und Vorbild für eure materiellen und geistigen Geschwister. Eure Mission beschränkt sich nicht darauf, für die inkarnierten Wesen zu arbeiten, sondern ihr müsst auch den nicht mehr inkarnierten beistehen, diesen liebe- und hilfsbedürftigen Geschöpfen, an die sehr wenige denken. Gebt euch nicht damit zufrieden, an meine Kundgebung in dieser Zeit zu glauben und sie anzuerkennen; es ist notwendig, dass ihr die Lehre, in der Ich euch unterweise, zur Anwendung bringt.

53. Lasst nicht zu, dass die Kinder aus Mangel an Belehrung vom Wege abirren. Bedenkt, dass ihr entwickelter Geist an den Steinen des Irrweges straucheln kann, obwohl er vorbereitet war, große Aufgaben zu erfüllen.

54. Ein Gleichnis

Inmitten eines blühenden Gartens befand sich ein ehrwürdiger Greis, der voller Freude sein Werk betrachtete. Eine Quelle, aus der kristallklares Wasser hervorsprudelte, bewässerte den gepflegten Garten. Der Greis wollte seine Früchte mit andern teilen und lud daher die Vorübergehenden ein, seine Güter mitzugenießen.

55. So kam auch ein kranker Mann bei ihm vorbei, ein Aussätziger. Der Greis betrachtete ihn liebevoll, empfing ihn und fragte ihn, was sein Begehren sei. Der Wanderer sprach zu ihm: "Komme mir nicht zu nahe, denn ich bin aussätzig." Der Greis aber, ohne Ekel zu empfinden, veranlasste ihn, einzutreten, gab ihm Obdach in seinem Haus und ernährte ihn, ohne ihn nach dem Grund seines Übels zu fragen. Der Aussätzige reinigte seinen Körper unter der Obhut des Alten und sagte voll Dankbarkeit zu ihm: "Ich werde bei Dir bleiben, denn Du hast mir die Gesundheit wiedergegeben. Ich werde Dir helfen, Deine Felder zu bestellen."

56. Danach kam eine Frau zu jenem Ort, der die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben war, und der Greis fragte sie: "Was fehlt Dir?" Und sie erwiderte weinend: "Ich kann meinen Fehltritt nicht verbergen. Ich habe die Ehe gebrochen und wurde aus meinem Heim gejagt; meine kleinen Kinder sind verlassen zurückgeblieben." Der Greis sprach zu ihr: "Begehe keinen Ehebruch mehr, liebe und ehre Deinen Gatten, und während du zu deinem Heim zurückkehrst, trinke von diesem kristallklaren Wasser und reinige Dich." Aber die Frau erwiderte: "Ich kann nicht zurückgehen, doch lasse Deinen Ruf auch zu meinem Heim gelangen; und ich werde in Deinen Diensten bleiben."

57. Die Tage vergingen, und die Kleinen, die allein geblieben waren, waren auf der Suche nach dem guten Greis, weil sie wussten, dass er Wohltaten austeilte; und er sagte zu ihnen: "Was sucht ihr?" Sie antworteten: "Wir sind zuhause allein zurückgeblieben, unsere Eltern haben uns verlassen, und wir kommen zu dir auf der Suche nach Brot und Obdach, weil wir wissen, dass wir dies bei dir finden werden." Der Alte sprach zu ihnen: "Tretet ein, eure Eltern sind bei mir, erholt euch und vereinigt euch mit ihnen."

58. Alle in jener gesegneten Gesellschaft wieder Vereinigten gewannen den Frieden zurück, es herrschte Vergebung und Versöhnung, und sie kehrten zum alltäglichen Leben zurück. Der erneuerte und von seinem Aussatz gereinigte Vater beherbergte seine Frau wieder unter seinem Dache und gab seinen kleinen Kindern Wärme. Sie, reuevoll und rein, war Schoß für den Mann und Wiege für ihre Kinder. Die Kleinen, die geglaubt hatten, ihre Eltern für immer verloren zu haben, bedankten sich bei dem Greis, dass er sie ihnen wiedergegeben und es ermöglicht hatte, dass ihr Heim wiederhergestellt wurde. (Ende des Gleichnisses)

59. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn ihr Mich in euren größten Schwierigkeiten sucht, werdet ihr immer die Lösung für sie finden.

60. Ich bin der Greis des Gleichnisses. Kommt zu Mir. Ich weise niemanden ab, vielmehr bediene Ich Mich eurer Prüfungen, um euch zu reinigen und Mir näherzubringen. Kommt alle, gewinnt den Frieden und die Gesundheit zurück. Trinkt aus dem kristallklaren Quell und werdet gesund. Denn Ich bin das Buch des Lebens und habe euch mit einer weiteren Seite bekanntgemacht, damit ihr sie studiert und in meiner Lehre stark werdet. Wollt ihr auf diesem Pfade weitergehen?

Lernt mein Gesetz kennen und erfüllt jedes einzelne meiner Gebote. Bereitet eurem Vater keine Bitternis, lasst Mich nicht leiden. Bedenkt, dass mein Opfer andauert; durch euren Zweifel und euer Unverständnis kreuzigt ihr Mich in jedem Augenblicke.

61. Euch Männern habe Ich ein Erbe, ein Gut gewährt, eine Frau, die euch anvertraut ist, um sie zu lieben und zu pflegen. Und dennoch ist eure Gefährtin zu Mir gekommen und hat wegen eurer Verständnislosigkeit vor Mir geklagt und geweint. Ich habe euch gesagt, dass ihr stark seid, dass ihr nach meinem Bild und Vorbild geschaffen wurdet. Ich habe euch jedoch nicht aufgetragen, die Frau zu erniedrigen und eure Sklavin aus ihr zu machen. Ich habe euch stark gemacht, damit ihr Mich in eurem Heim vertretet: stark in der Tugend, in der Begabung, und habe euch als Ergänzung in eurem Erdenleben als Gefährtin die Frau gegeben, damit ihr in gegenseitiger Liebe die Kraft findet, den Prüfungen und wechselvollen Schicksalen die Stirne zu bieten.

62. Heute rufe Ich euch in mein Reich, um euch zu retten; aber ihr müsst arbeiten und euch Verdienste erwerben, um auf dem Lichtpfad höher zu steigen, den Ich euch vorgezeichnet habe. Ich erwarte euch sehnsüchtig; kommt, und ihr werdet wie gehorsame Kinder empfangen werden, und ein Fest wird in den Himmeln sein.

63. Warum fühlt ihr Müdigkeit in eurem Geist, obgleich Ich euch in jedem Augenblicke Kraft gebe? Entfernt euch nicht von Mir, auch wenn Ermüdung oder Kälte vorhanden ist, welche die Menschheit in euch zurückgelassen hat. Ich bin die Auferstehung und das Leben; wenn ihr Mir vertraut, werdet ihr Kraft und Freude zurückgewinnen. Wenn ihr eine Stütze braucht, so stützt euch auf Elias, euren Hirten, und er wird euch Halt geben. Wenn euch nach Trost und Zärtlichkeit verlangt, so nehmet eure Zuflucht zu Maria, eurer himmlischen Mutter, und fühlet ihre Liebkosung und ihre heilende Kraft. Begreift ihre Liebe; sie fühlt euren Schmerz und steht euch in euren Leiden bei. Wie groß ist ihr Leid, wenn ihr auf Abwege geratet und wie Blinde geht, nachdem ihr dieses Licht geschaut habt.

64. Der Schmerz hat das Herz der Menschen überschwemmt. Heute erfüllt sich jene Weissagung, die lautet: "Die Väter werden ihre Söhne und diese ihre Väter verleugnen. Unter Brüdern wird man sich verkennen und hassen." Auch seht ihr, wie die Heime Stätten der Zwietracht und des Streites sind. Aber Ich halte euch auf diesem Wege zurück und sage euch, dass ihr die Waffen der Zerstörung wegwerfen und euch nicht gegenseitig töten sollt, dass ihr dem Chaos entfliehen, zu Mir kommen und Mir folgen sollt im Werke der Wiederherstellung.

65. Ich frage euch: Habt ihr nicht Trost und Kraft in meinem Wort empfangen? Wart ihr in meiner Gegenwart nicht tief bewegt? — Ja, Jünger, wenn "das Fleisch" dies nicht gesteht, der Geist erkennt Mich, dankt Mir und entdeckt das Wesen meiner Liebe auf dem Grunde dieses Wortes. Habe Ich euch in der Zweiten Zeit nicht versprochen, dass Ich als Geist der Wahrheit wiederkommen würde? Seht, wie Ich all das erfüllt habe, was Ich euch angeboten habe.

66. Studieret, Jünger, um die zu lehren, die nach euch kommen werden. Philosophen und Wissenschaftler werden euch aufsuchen, und Ich werde durch eure Vermittlung zu ihnen sprechen und ihnen so noch einmal beweisen, dass Ich Mich der Armen und Einfältigen bedient habe. Erhebt euch, Arbeiter, und besäet die Felder, die Ich für euch vorbereitet habe, denn sehr bald werde Ich als Verwalter und Richter kommen, von euch die Ernte des Saatkorns zu verlangen, das Ich euch ausgehändigt habe.

67. Ich bekleide euch mit meiner Gnade, damit ihr demütige Meister eurer Mitmenschen werdet und die Kranken heilt. Nehmt die auf, welche auf der Suche nach Licht herkommen, und seid Licht für alle. Beratet und bekehrt die Sünder, aber prahlt nicht damit, dass ihr meine Jünger seid. Wenn ihr den Schmerz eurer Brüder fühlt und sie zu trösten versteht, wenn ihr in Wahrheit liebt und selbstlose Hilfe leistet, ohne sie bekanntzumachen, dann dürft ihr euch meine Jünger nennen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 7

1. Denen, die meine Kundgebung noch nicht verstehen, sage Ich: Dieser Mann, durch den Ich Mich kundtue, ist ein Mensch wie ihr, und dieser Stuhl, den ihr in der Ecke des Versammlungsraumes seht, auf dem der Stimmträger meines Wortes ruht, ist nicht der Thron des Herrn.

2. Der Thron, den Ich bei euch suche, ist euer Herz, und in ihm werde Ich Mich niederlassen, wenn es Mich ohne Abgötterei oder Fanatismus anzubeten versteht.

3. Ihr seid so schwach und so zur Abgötterei geneigt, dass ihr, ohne es zu bemerken, Mich in den Körpern anbetet, durch welche Ich Mich mitteile, und diese Plätze anseht, als ob sie heilig wären. Aber wenn ihr Mich nicht mehr in dieser Form habt, werdet ihr verstehen, dass diese Sprachrohre nicht das erhabenste Mittel für meine Kundgabe waren. Wenn der Göttliche Strahl, statt auf den menschlichen Verstand herabzukommen, sich in eurem gebührend vorbereiteten Geist niederlässt, dann werdet ihr wirklich die vollkommene Kundgabe erreicht haben; denn hierbei wird es keine Irrtümer noch Unklarheiten geben, die sich mit dem Lichte eures Meisters vermischen.

4. Der Mensch war von Ewigkeit her dazu bestimmt, sich mit meinem Geiste unter vielerlei Formen zu verbinden, und diese, die ihr jetzt mittels des menschlichen Verstandes habt, ist eine davon.

5. Falls ihr Unvollkommenheit in diesem Worte findet, so schreibt sie dem Verstande zu, durch den Ich Mich mitteile, und bedenket dabei, dass Ich diese Stimmträger aus den Einfachen, Unwissenden und Ungebildeten ausgesucht habe, damit meine Kundgabe durch Sie euch in Erstaunen setzen sollte. Wenn ihr jedoch in den tieferen Sinn meiner Lehre eindringt, so werdet nicht zu Richtern meiner Stimmträger, denn sie zu richten bin Ich allein zuständig, der in jedem Augenblicke durch das Gewissen zu ihnen spricht. Messt also nicht mit eurer Elle, denn mit eben dieser werdet ihr gemessen werden.

6. Wer gerufen worden ist, um mein Arbeiter zu sein, fühlt, dass sein Herz ihn dazu bewegt, Mir zuzuhören und weiterhin diese Stätten des Gebets und tätiger Nächstenliebe zu betreten.

7. Zu denen, welche ahnen, dass sie zu den Auserwählten dieser Dritten Zeit gehören, und zu denen, die sich bereits in den Reihen meiner Arbeiter befinden, sage Ich: Haltet meine Gebote, denkt über meine Ermahnungen nach und verschafft euch Klarheit über meine Worte, damit ihr starke Soldaten seid, die sich nicht durch die Prüfungen besiegen lassen.

8. Ihr alle müsst wissen, dass Ich mit dem Jahresende 1950 aufhören werde, in dieser Form zu euch zu sprechen, und dass es notwendig ist, dass dies geschieht, damit ihr Mich in Vollkraft unter euch fühlt, wenn ihr Mir die vollkommene Anbetung von Geist zu Geiste darbringt.

9. Mit diesen Unterweisungen, die Ich euch gebe, bringe Ich euch näher an die Zeit heran, die Ich euch ankündige, damit ihr allmählich den Wandel versteht, welcher nach 1950 in euch vor sich gehen wird.

10. Zu jenem Zeitpunkt müsst ihr stark und vorbereitet sein, falls ihr euch meinem Willen unterwerfen und in eurer geistigen Entwicklung fortschreiten wollt.

11. Ihr müsst wachsam sein, denn alle Augenblicke wird die Versuchung euch überfallen, um die einen zu verleiten, auf unbestimmte Zeit einen Entwicklungsabschnitt fortzusetzen, dessen Ende von Mir angezeigt worden ist, und die anderen dazu, aus Mangel an Vorbereitung und infolge übermäßiger Eitelkeit zu sagen, dass sie im Geistigen mein göttliches Wort hören. Aber schon heute warne Ich euch, und Ich will, dass ihr wisst, dass Ich dann nicht mit menschlichen Worten spreche, sondern mit Inspirationen, mit Ideen und Gedanken.

12. Um euch meine Unterweisungen mit menschlichen Worten zu geben, habe Ich Mich über den menschlichen Verstand mitgeteilt; doch bei der Kundgabe von Geist zu Geist werdet weder ihr mit Mir noch euer Vater mit euch mit materiellen Worten sprechen.

13. Wenn ihr euch nicht zubereitet, werden undeutliche Stimmen zu euren Ohren gelangen, die euch verwirren, und später werdet ihr eure Mitmenschen damit verwirren. Ich mache euch wachsam, damit ihr, wenn diese Kundgaben einmal beendet sind, nicht versucht, sie von neuem aufzunehmen, weil es keine Geistwesen des Lichtes sein werden, die sich kundgeben, sondern verwirrte Wesen, welche das zerstören wollen, was ihr vorher aufgebaut habt.

14. Dagegen wird der, der sich vorzubereiten versteht — jener, welcher, statt hervorragen zu wollen, sich nützlich zu machen sucht, welcher, statt Ereignisse zu beschleunigen, mit Geduld abwartet, meine Unterweisung deutlich vernehmen, die zu seinem Geiste gelangen wird durch die Gaben, die in ihm sind, welches die der Inspiration, der Intuition, der Vorausahnung sind, mittels des Gebetes, der geistigen Schauung und der prophetischen Träume.

15. Ich bereite dich vor, mein Volk, damit du nicht aus Unwissenheit mein Gesetz entweihst. Ich öffne dir die Augen für das Licht der Wahrheit, damit du die ungeheure Verantwortung verstehst, die auf dir ruht, und du gleichzeitig begreifst, wie unendlich heikel die Aufgabe ist, die Ich dir innerhalb dieses Werkes anvertraut habe.

16. Ich will, dass euer Gehorsam euch meines Schutzes würdig macht, und nicht, dass ihr euch mit euren Irrtümern, eurem Unverständnis und Ungehorsam der Gefahr aussetzt, dass die Justiz der Menschen es ist, die eure Schritte auf der Erde aufhält.

17. Wahrlich, Ich sage euch, wer mein Gesetz nicht erfüllt, das in seinem Gewissen existiert, wird nicht zu Mir kommen; aber Ich sage euch auch, dass es traurig wäre, wenn ihr euch sehr um die Aussaat bemüht hättet, und wenn die Zeit der Ernte kommt, ihr von eurer Ernte enttäuscht wäret, weil ihr erkennt, dass all euer Tun für euren Körper geschah und nichts auf die Vervollkommnung eures Geistes abzielte.

18. Mein Volk, weine nicht, wenn du Mich so sprechen hörst; glaube nicht, dass Ich ungerecht bin, wenn Ich Forderungen an dich stelle, und schreibe diese Worte nicht der Hartherzigkeit des Stimmträgers zu. Ich weiß, dass Ich Grund habe, euch zu warnen und wachsam zu halten.

19. Ich will euch unter der Menschheit zurücklassen, um viele zu retten, die im Finstern wandeln, weil sie das Licht der Wahrheit nicht zu erblicken vermögen. Doch wenn ihr nicht die Zurüstung erlangt, die ihr haben müsst, um würdig zu sein, euch meine Jünger zu nennen — glaubt ihr, dass ein Blinder andere Blinde führen kann?

20. In Wahrheit sage Ich euch, dass nur der von Tugend sprechen darf, der sie auf seinem Wege ausgeübt hat und sie zu empfinden vermag.

21. Wache und bete, mein Volk, damit das Gefühl der Verantwortlichkeit in dir erwacht und du bei jedem Schritte die Stimme des Gewissens hören kannst; damit du fühlst, dass du in die Zeit des Lichtes eingetreten bist, in der dein Geist erwachen und gegenüber meinen Geboten achtsam sein muss. Die kommenden Generationen werden euch glücklich schätzen, wenn sie erfahren, dass ihr auserwählt wart, die Grundmauern einer neuen Menschheit zu bilden, die Vorboten meiner Lehre der Dritten Zeit zu sein.

22. Ihr alle habt in dieser Zeit den Schmerz empfunden, und euer Herz, an seinen empfindlichsten Saiten berührt, ist nach Abklingen des Schmerzes zu Mir zurückgekehrt und hat sich vorgenommen, Mir zu folgen. Ein einziges meiner Worte hat genügt, euch erkennen zu lassen, dass Ich es bin, der in dieser Form zu euch spricht. Der Hunger nach Zärtlichkeit und Liebe, den ihr Mir vor Augen führtet, ist geschwunden, und ihr verlangt nur danach, meine Gnade zu bewahren. Aber viele werden meine Kundgebungen nicht zu deuten wissen, die Ich zur Zeit in mancherlei Gestalt der Menschheit gebe, noch werden sie mein Wort verstehen, und diese Unwissenheit wird wie eine Binde vor ihren Augen sein, die sie hindert, meine Wahrheit zu erkennen.

23. Wenn ihr Mich finden wollt, so sucht Mich in der Stille, in der Demut eures inneren Tempels, und dort werdet ihr in Verbindung mit meinem Geiste sein, und Ich werde Mich von euch geliebt und verehrt fühlen.

24. Macht euch kein Bild von Mir, und sucht Mich auch nicht in irgendeinem Gegenstand anzuschauen. Baut die Versammlungsstätte, die ihr meiner Verehrung widmet, nicht mit Prunk; wo immer ihr euch befindet, könnt ihr euren Geist erheben. Wenn ihr zusammenkommen wollt, so wird ein einfaches Zimmer genügen, um euch zu versammeln, und wenn ihr Mir das wahre Heiligtum in eurem Herzen errichtet habt, so sollt ihr eure Brüder lehren, es ebenfalls aufzurichten.

25. Ihr zeigt Mir eure Armut und sagt Mir, dass ihr keine Güter auf Erden besitzt; doch bedenkt, dass Ich euch den Frieden, die Liebe, die geistige Erhebung gegeben habe, die einen größeren Schatz darstellen. Seid das starke, das kluge Israel, und wenn ihr euch durch meinen Geist inspiriert fühlt, so sprecht zu euren Brüdern von Mir, heilt die Kranken, stärkt die Schwachen, schützt die Wehrlosen; in diesen Tätigkeiten werdet ihr den Reichtum erfahren, der in eurem Geiste ruht, und ihr werdet euch glücklich fühlen.

26. Die "Letzten" werden große Schritte vorwärts auf diesem Wege machen, und ihr müsst ihnen schon heute den Weg bereiten. Wenn diese Zeit kommt, so dankt Mir und bezeugt euren Brüdern, dass sich mein Wort erfüllt hat. Haltet niemanden auf in seinem geistigen Fortschritt, denn es ist mein Wille, dass diese Menschheit sich in kurzer Zeit entwickelt.

27. Ich nehme eure große oder kleine Erfüllung entgegen. Ich gebe euch meine Kraft und tröste euch in euren Leiden; eure Tränen sind die beste Bewässerung, die ihr euren Saaten gebt. So wie eine Mutter sich in Sorge verzehrt und in der Stille ihre Tränen vergießt wegen des Unverstandes ihrer Kinder, so sollt ihr für jene wachen und Leid tragen, die Ich eurer Fürsorge überlassen habe, damit Ich euch sagen kann: Selig seien meine Diener. Selig seien die Sämänner des vollkommenen Samens.

28. Ich empfange euch, Wanderer. Ich empfange euch, Sämänner. Ihr entfernt euch nach und nach von den unnützen Gebräuchen, um eurem Herrn nachzufolgen, wohl wissend, dass der Lohn eures Kampfes nicht auf Erden ist. Ihr ergebt euch in die Wechselfälle des Lebens. Seid gesegnet.

Ihr habt keine leckeren Speisen von Mir erbeten, ihr habt euch mit einem harten Stück trockenen Brotes begnügt. Seid gesegnet, denn ihr habt Beweise dafür erbracht, dass ihr nicht hinter einer irdischen Sache her seid, sondern ihr habt gezeigt, dass ihr immer mehr der Spur Jesu von Nazareth folgt.

29. Die Prüfungen haben euch nicht erschreckt, und in Wahrheit sage Ich euch: Ich habe jedem von euch ein Kreuz auferlegt; all eure Schmerzen, alles, was euch die Menschen entrissen haben, euer Mangel, das Leid, das ihr alle und jeder einzelne im Herzen trägt, dies ist euer Kreuz. Mit Geduld habt ihr es getragen, und eure Sanftmut ist eines Lohnes wert.

30. Wer nur das sucht, was der Welt angehört, hält es nicht mit Mir. Die Güter der Erde erlangt ihr mit eurer materiellen Arbeit, die Güter des Geistes jedoch erreicht ihr nur durch Zurüstung und geistige Erfüllung.

31. Ich bin euer Meister und sage euch: Da ihr schon euer Kreuz mit Geduld tragt, so lasst es nicht auf halbem Wege zurück. Wer heil sein will, wird sein Kreuz bis ans Ende des Lebensweges tragen. Wer sich nicht dareinfügt, wird sein Kreuz noch schwerer machen, und es wird ihm unerträglich erscheinen.

32. Wenn ihr wollt, dass eure Erfüllung in meiner Lehre verdienstvoll sei, so traget eure Leiden mit Geduld; und bei jenem, der Mir sagt: "Meister, ich trage kein Kreuz mit mir", sehe Ich, dass er nur eine Last fehlender Ergebung trägt; doch dies ist nicht mein Wille.

33. Was habt ihr Mir vorzuweisen? Welches ist der Samen, den ihr gepflegt habt? Welches sind die Äcker, die ihr bearbeitet und durch eure Erfüllung fruchtbar gemacht habt? Die Zeit, in der die Saaten vollkommen sind, ist noch nicht gekommen, aber Ich will euch nicht entmutigen. Ich lehre euch, damit ihr größte Erhebung erlangt. Vergesst nicht, dass gemäß eurer Aussaat auch die Ernte sein wird. Wenn der Weizen, den ihr sät, taub ist, werdet ihr nichts ernten. Wenn ihr wenig sät, werdet ihr wenig ernten. Widmet euch daher eurer Aussaat, und ihr werdet euch einen Lohn für die Zukunft erarbeiten. Die reife Frucht wird in meiner Kornkammer sein.

Ich überlasse euch die "Sieben Ähren", um sie anzubauen. Ich werde die Frucht der ersten, die Frucht der zweiten und so bis zur letzten verlangen, und wenn alle von gutem Geschmack sind, wird die Ernte vollkommen sein. Doch was sind diese Ähren, von denen Ich zu euch spreche, geliebte Jünger? — Es sind die sieben Tugenden des Geistes.

34. Stärket euch! Der Balsam ist bei euch gewesen, und Ich habe eurem Geiste mein Licht gegeben. Die Menschen werden kommen, um euch auszuforschen, doch Ich werde ihnen durch eure Vermittlung Beweise liefern. Wehe dem, der nicht vorbereitet ist, denn sie werden an ihm und am Meister zweifeln. Ich mache euch stark für den Augenblick der Prüfung; doch warum seid ihr überrascht, wenn diese kommt? War mein Wort etwa nicht prophetisch? Darum sage Ich euch: Mache dich bereit, mein Volk, denn du wirst auf deinem Wege dem hungrigen Wolf begegnen, der dich im Schafspelz überrumpeln will. Wenn du aber wachsam bist, wirst du ihn entlarven und ihn mit deinen Waffen der Liebe besiegen.

35. Die Menschen werden nach euren Fehlern suchen, um euch zu verderben. So wie sie den Meister in der Zweiten Zeit ausgeforscht haben, werden sie auch mit euch verfahren. Aber Ich wecke euch auf, bereite euch vor und gebe euch Intuition.

36. In nahen und fernen Gegenden werdet ihr mein Wort weitergeben. Neue Arbeiter werde Ich zurüsten, damit der Baum nach 1950 nicht allein bleibt.

37. Habt keine Furcht vor den Menschen; denn wahrlich, Ich sage euch: Ich werde durch euren Mund reden, mein Wort durch euch bezeugen, und das Echo desselben wird bis ans Ende der Welt gelangen, zu den Großen, zu den Kleinen, zu den Regierenden, zu den Wissenschaftlern und den Theologen.

38. Die Menschheit wird in euch die Boten des Heiligen Geistes sehen. Ihr sollt die Unvollkommenheit in Vollkommenheit verwandeln. Euer Wort soll liebreich sein, voll Zartgefühl, dann wird der Kranke durch dasselbe die Gesundheit empfangen, und der vom Weg Abgeirrte wird seine Fehler bereuen und zu Mir zurückkehren.

39. Heute seid ihr meine Jünger, morgen sollt ihr zu Meister werden, um der Menschheit ein gutes Vorbild zu geben. Ich werde euch zum Quell der Liebe und der Weisheit kommen sehen, mit einem Herzen voller Freude, und Ich werde euch sagen: Kommt und stillt euren Durst; und wenn ihr dann getrunken und euch zu Mir erhoben habt, werdet ihr Mich erblicken, wie Ich euch auf die Wege der Welt hinweise, wo sich die durstigen Menschenmengen befinden, die auf euer Kommen warten.

40. Kinder des Lichtes und des Friedens nennt euch der Vater, doch müsst ihr diesen Namen durch eure Werke rechtfertigen. Nur so werdet ihr von Mir reden können.

Weh dem, der von Eitelkeit erfüllt wird, da er sich mit Gaben überhäuft fühlt, oder der zulässt, dass die Selbstsucht von seinem Herzen Besitz ergreift; denn sein Fall wird nicht auf sich warten lassen und würde sehr schmerzhaft sein.

41. Die Frucht, die Ich euch gegeben habe, damit ihr sie mit euren Geschwistern teilt, hat einen Geschmack, den ihr nicht verwechseln könnt, noch ändern dürft, wenn ihr nicht wollt, dass euer Werk unfruchtbar ist. Es ist nicht mein Wille, dass ihr hinausposaunt, dass ihr Mich liebt. Ich will, dass ihr mit euren Werken nach und nach eine Spur der Liebe, der Barmherzigkeit und des Glaubens hinterlasst.

42. Immer, wenn ihr euch aufmacht und verkündet, dass ihr meine Auserwählten seid — die, welche Mir näherstehen und Mir besser dienen, werde Ich euch der Prüfung unterziehen, wie Ich es mit meinen Aposteln auf dem Galiläischen Meere tat. Dann werdet ihr wissen, ob ihr Mich in Wahrheit liebt und ob euer Glaube fest ist. Wer Mir nachfolgen will, muss demütig sein.

43. Der Gehorsam gegen mein Gesetz bedeutet Demut in eurem Geiste; wer gehorsam ist, ist eingehüllt in meine Gnade, während derjenige, der nach seinem eigenen Willen wandelt — in der Meinung, sein Erbe bei sich zu tragen — in Wahrheit sich seiner Gaben beraubt hat.

44. Tag für Tag bin Ich dabei, euch zu lehren, euch für den Kampf auszurüsten, weil Ich bald nicht mehr in dieser Form zu euch sprechen werde und es notwendig ist, dass ihr stark seid, um die Prüfungen zu bestehen. Bleibt bei Mir, lernt Mich in euren Herzen tragen, dann werdet ihr Mich in den Stunden der Prüfung durch eure Vermittlung Wunder tun sehen.

45. Begreift alle, was Ich euch habe sagen wollen, damit ihr nicht denkt, dass es unmöglich ist, meine Lehre in euch zu tragen.

46. Legt meine Worte richtig aus, damit ihr einen weiteren Schritt auf dem Wege eurer geistigen Vervollkommnung tun könnt.

47. Wäret ihr fähig, alles zu verlassen, um Mir zu folgen, wie jene, die Mir in der Zweiten Zeit aus nächster Nähe nachfolgten? Oder werdet ihr den Verlorenen Sohn meines Gleichnisses nachzuahmen versuchen, der das Heim seines Vaters verließ, um in andere Länder zu gehen und das Erbe zu vergeuden, das man ihm ausgehändigt hatte?

48. Ihr bleibt nachdenklich und wagt Mir nicht zu antworten; doch fürchtet euch nicht, denn wenn Ich euch gerufen habe, so deshalb, weil Ich weiß, dass ihr Mich liebt und Mir bis zum Ende des Weges folgen werdet.

49. Wenn das, was ihr fürchtet, der Verlust eures Lebens oder das Erleiden von Blutopfern ist, so sage Ich euch schon heute, dass ihr diesen Prüfungen in eurem geistigen Kampfe nicht begegnen werdet. Die Erde ist schon seit der Zweiten Zeit mit dem Blute des Meisters und seiner Jünger fruchtbar gemacht.

50. Euer Verdienst wird darin bestehen, dass ihr das geistige Gesetz erfüllt, ohne eure Pflichten gegenüber dem materiellen Leben zu vernachlässigen.

51. Ich verlange nicht von allen die gleiche Entsagung, auch sind nicht alle des gleichen Opfers fähig. In der damaligen Zeit mussten meine Jünger sich vollständig dem Werke widmen, das Ich ihnen anvertraute, und dafür war es notwendig, dass sie Eltern, Kinder, Gattin und alles, was sie auf der Welt besaßen, verließen. Als Ich hingegen die Menschenmenge lehrte, zeigte Ich ihr, dass es unerlässlich ist ", Gott zu geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist", um das Leben zu erfüllen, das der Schöpfer gab.

52. Jene Menschheit war vermaterialisiert und gleichzeitig wenig entwickelt; darum sagte Ich zu den Menschenmengen: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das von Gott kommt".

53. Ihr seid gleichfalls eine materialistische Menschheit, doch zugleich entwickelt — fähiger, eurem Geiste das zu geben, was er benötigt, und eurem menschlichen Leben, was dieses erfordert.

54. Ihr seid keine Neulinge gegenüber meiner Lehre; denn wenn es so wäre, hätte Ich euch das Gesetz in Stein gemeißelt übergeben müssen, wie Ich es in der Ersten Zeit tat. Da Ich zu euch jedoch über Vergeistigung spreche und euch die Geheimnisse offenbare, welche den Menschen in jenen Zeiten nicht gezeigt wurden, ist es ein Zeichen dafür, dass ihr schon in den vergangenen Zeiten meine Jünger wart. Seht, das ist der Grund, weshalb Ich euch manchmal sage, dass jene und ihr dieselben sind.

55. Ein Gleichnis

In einem fernen Lande lebte ein Vater mit einem seiner Söhne, den er innig liebte.

56. Der Sohn wurde krank, und als der Vater sah, dass sein Leben in Gefahr war, brachte er ihn zu einer Anhöhe, wo sich ein Greis befand, der die Geschicke jenes Landes lenkte, und als er zu dessen Füßen ankam, sprach er also zu dem Greis: "Mein Sohn ist krank, und mein größter Wunsch ist, dass er Besserung finde; denn wenn er stürbe, würde auch ich vor Schmerz sterben."

57. "Dein Sohn wird gesund werden und voll Leben und Kraft in die Heimat zurückkehren", erwiderte ihm der Greis; und während er diese Worte aussprach, berührte er den Kranken, und dieser wurde gesund.

58. Nach der Rückkehr in die Heimat sah der Vater seinen Sohn rüstig und kerngesund. Die Zeit verging, und jener Sohn fühlte sich stark und wurde anmaßend; er geriet auf Abwege und nahm giftige Früchte zu sich, die seinen Körper und seinen Geist krank machten. Er verkannte seinen Vater, und sein Herz hegte nur noch Gefühle des Hasses und der Zerstörung.

59. Als sein Vater ihn in diesem Abgrund der Bosheit verloren sah, ging er zu der Anhöhe und sprach zu dem Greis: "Ehrwürdiger Greis, mein Sohn ist auf die schiefe Bahn geraten, die ihn in den Abgrund geführt hat."

60. "Warum weinst du?" sprach zu ihm der Greis.

61. "Ich weine beim Anblick der Verkommenheit meines Sohnes. Ich habe gehofft, dass sein Geist von dieser Welt genommen wird, aber dieser Augenblick kommt nicht, und ich kann seine Schlechtigkeit nicht mehr ertragen."

62. Der Greis antwortete ihm: "Du hast darum gebeten, dass er lebe, und er ist am Leben geblieben. Es war an der Zeit, dass sein Lebensweg auf Erden zu Ende gegangen wäre. Doch nun erkenne, dass du lernen musst, richtig zu bitten und dich in meinen Willen zu fügen." (Ende des Gleichnisses)

63. Geliebtes Israel: Ich bin immer gerecht in meinen Entscheidungen. Warum wollt ihr euch zuweilen in meine hohen Ratschlüsse einschalten? Wisst ihr nicht, dass die, welche in die Geistige Welt abscheiden, in das wahre Leben eingehen? Widersetzt euch nicht, im Gegenteil, helft ihnen, damit sie mit eurem Einverständnis scheiden, und ihr Schritt von dieser Welt in die andere voll Fassung und geistigem Verständnis geschieht.

64. Sucht Mich als Vater, erkennt meine Liebe, meine Weisheit und meine Gerechtigkeit; kommt zu Mir auf den Stufen des Gebetes, des Glaubens und der guten Werke.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 8

1. Das Licht meines Heiligen Geistes kommt auf euch herab; doch warum stellt ihr Mich in der Gestalt einer Taube dar? Jene Bilder und Symbole dürfen von meinen neuen Jüngern nicht mehr verehrt werden.

2. Verstehe meine Lehre, Volk: In jener Zweiten Zeit manifestierte sich mein Heiliger Geist bei der Taufe Jesu in Gestalt einer Taube, weil dieser Vogel in seinem Fluge Ähnlichkeit hat mit dem Wehen des Geistes, sein Weiß spricht von Reinheit, und in seinem sanften und milden Blick liegt ein Abglanz von Unschuld. — Wie konnte man jenen ungebildeten Menschen das Göttliche begreiflich machen, wenn man nicht die Gestalten der Wesen zu Hilfe nahm, die ihnen in der Welt bekannt waren?

3. Christus, der in diesem Augenblicke zu euch spricht, wurde durch ein Lamm dargestellt, und selbst Johannes sah Mich in seinem prophetischen Gesichte so. Dies alles ist darauf zurückzuführen, dass, wenn ihr Mich in jedem meiner Werke sucht, ihr in der ganzen Schöpfung immer ein Bild des Urhebers des Lebens finden werdet.

4. In meiner Offenbarung durch Jesus kündigte Ich euch das Kommen des Heiligen Geistes an, und die Menschen glaubten, dass es sich um eine Gottheit handle, die, von ihnen unerkannt, sich in Gott befinde, ohne begreifen zu können, dass, wenn Ich vom Heiligen Geiste sprach, Ich zu euch von dem alleinigen Gott sprach, welcher die Zeit vorbereitete, in der Er sich den Menschen über das menschliche Verstandesvermögen geistig mitteilen würde.

5. Mit diesen Unterweisungen vertraue Ich euch das Schwert des Lichtes und der Wahrheit an, damit ihr mit ihm in der Schlacht kämpft, die Ich euch so oft angekündigt habe; doch Ich sage euch noch einmal, dass diese Waffen, die Ich euch anvertraue, aus Liebe und Gerechtigkeit, Vergebung und Barmherzigkeit gegenüber euren Brüdern bestehen.

6. Nur noch ein paar Jahre verbleiben, um euch meine Lehre in dieser Form zu geben. Bewahrt meine Unterweisungen auf, denn Ende 1950 werden diese Kundgebungen enden, und es ist notwendig, dass ihr in der Demut und im Gehorsam stark werdet, damit ihr alle Prüfungen übersteht.

7. Glaubt nicht, dass ihr nur auf geistigem Gebiete kämpfen werdet; nein, mein Volk: Der kommende Kampf wird sich auf allen Gebieten abspielen, damit, was aus seiner Bahn geraten ist, in diese zurückkehrt, was stehengeblieben ist, von neuem zur Entwicklung ansetzt, und was sich befleckt hat, seine Reinigung erlangt.

8. Dann werdet ihr erleben, wie die menschlichen Institutionen selbst in ihren Grundfesten erschüttert werden, wie die Elemente der Natur in heftige Bewegung geraten, wobei sie Verheerungen anrichten und den Glauben der Menschheit auf die Probe stellen.

9. All dies wird nach 1950 geschehen, und wenn ihr diesem Gesetze treu bleiben werdet, werdet ihr alle wechselvollen Geschicke heil überstehen; doch wenn ihr ungehorsam werdet, indem ihr euch von dem abwendet, was Ich euch befohlen habe, so sage Ich euch schon heute: Ihr werdet den Prüfungen und entfesselten Elementen preisgegeben sein, und diese werden euren Befehlen nicht mehr gehorchen.

10. Diesen Schmerz will Ich nicht für mein Volk, das Ich während einer so langen Zeit gelehrt habe; Ich will seinen Frieden, damit es in den Stunden der Prüfung den Gepeinigten ein Wort des Lichtes und des Trostes zu bringen vermag.

11. Wer sehnt sich in dieser Zeit nicht danach, durch den Heiligen Geist erleuchtet zu werden?

12. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch vorzubereiten versteht, werden die Manifestationen groß sein, die ihr nach 1950 schauen werdet.

13. Als Ich Mich in der Zweiten Zeit meinen Jüngern zum letzten Male im Wolkenschleier sichtbar machte , war Traurigkeit in ihnen, als Ich ihrem Blick entschwand, weil sie sich in diesem Augenblick alleingelassen fühlten; aber danach hörten sie die Stimme des Engelsboten des Herrn, der zu ihnen sprach: "Ihr Männer aus Galiläa, wonach haltet ihr Ausschau? Diesen Jesus, den ihr heute in den Himmel habt auffahren sehen, werdet ihr in der gleichen Weise herabkommen sehen."

14. Da verstanden sie, dass der Meister, wenn Er zu den Menschen zurückkehren würde, dies geistig tun würde.

15. Einige Tage nach meiner Kreuzigung, als meine Jünger um Maria versammelt waren, ließ Ich sie meine Gegenwart fühlen, die in der geistigen Schau einer Taube versinnbildlicht war. In jener gesegneten Stunde wagte sich niemand zu bewegen noch irgendein Wort zu sprechen. Es herrschte eine wahre Verzückung bei der Betrachtung jenes geistigen Bildes, und die Herzen schlugen voll Kraft und Zuversicht, weil sie wussten, dass der Meister, der augenscheinlich von ihnen gegangen war, immerdar im Geiste bei ihnen gegenwärtig sein wird.

16. Jünger, denkt eingehend über diese Unterweisungen nach und lasst meine Gnade in euch wirksam werden wie in jenen Zeiten.

17. Heute komme Ich zu euch in strahlendem Lichte herab — so, wie Ich meinen Jüngern in der Zweiten Zeit erschien, als Ich vor meiner Himmelfahrt im Geiste bei ihnen war, um sie zu stärken und sie von ihrer Bestürzung infolge der Ereignisse, denen sie beigewohnt hatten, zu befreien. In gleicher Herrlichkeit erscheine Ich bei euch, um euch zu sagen: Ewig wiederholt sich mein Opfer, immer wieder stehe Ich von den Toten auf und gieße mein Licht auf euch aus, damit ihr das Tagewerk beginnt und all das ausführt, was Ich euch gelehrt habe.

18. Arbeitet an euch, damit ihr von meinem Reiche die geistigen Güter herabkommen seht, die Ich euch gewähren will.

19. Das Gastmahl ist zubereitet, das Lamm ist geopfert worden, und reiche Speisen stehen bereit. Schart euch um Mich, Jünger, und nähret euch. Ich öffne das Buch der Weisheit, damit ihr die Lektion lest, die diesem Tage entspricht. Kommt zu Mir und nehmt die Speise, die Ich euch anbiete, denn kurz ist die Zeit der Gnade, die Ich euch gewähre.

20. Warum versetzt euch mein Wort in Erstaunen, das Ich euch mittels eines menschlichen Sprachrohrs übergebe, da Ich Mich zu allen Zeiten der Menschen bedient habe, um zu euch zu sprechen und euch zu führen?

Als Ich in der Zweiten Zeit zu euch kam, wurde Ich Mensch, damit ihr beim Anblick meiner Werke meinen Schritten folgen würdet. Ihr habt Mich geboren werden, heranwachsen, kämpfen und leiden sehen. Es war notwendig, dass die Menschheit meine Liebe und meine Macht kennenlernte, damit mein Vorbild in allen meinen Kindern unauslöschlich wäre. Darum weint ihr, wenn ihr euch an diese Begebenheiten erinnert, und fühlt Gewissensbisse, weil Ich weder voll erkannt noch geliebt worden bin von der Menschheit. Auch jetzt noch, in der Dritten Zeit, gebe Ich euch eine weitere Unterweisung, die euch mein früheres Wirken erklären und euch für die neue Zeit vorbereiten soll, in der ihr leben werdet.

21. Ich will, dass ihr morgen, wenn ihr Mich in dieser Form nicht mehr hört, meinem Vorbild nachlebt und als Lehrer der Menschheit zurückbleibt. Wer werden jene sein, die sich aufmachen, um die Menschen zu retten, wenn diese sich inmitten des Chaos befinden? Wer wird Mich in der Dritten Zeit vertreten und Zeugnis von Mir ablegen? Wer werden die sein, die das Vordringen der Elemente der Zerstörung aufhalten, wenn sie in der Welt losbrechen? Wer wird meinen Aposteln nacheifern und meine Lehre verbreiten? — Ihr seid es, die Ich mit meinem Wort, mit Gaben der Heilung und der Stärke vorbereite, damit ihr Ärzte, Sendboten und Tröster seid, denn die Menschheit wird vor und nach meinem Weggang viele Tränen vergießen. Die kommenden Zeiten werden die bittersten Hefen des Kelches anbieten, und in jenen Tagen wird mein Geist in jedem Verstande Schwingungen hervorrufen, die alle Geschöpfe erleuchten, um die herrschende Verwirrung zu beseitigen. In jener Zeit wird das Leid alle Geistwesen vereinen, und diese werden das Licht und den Weg suchen, der zu Mir führt.

22. Werdet ihr meinen Willen befolgen, um die zu führen, die auf der Suche nach Mir herbeikommen? — Ihr sagt Mir, dass dies euer Vorsatz ist, und bittet Mich um Beistand, um alle Hindernisse zu überwinden, die sich euch in den Weg stellen. Ja, meine Kinder, Ich habe euch gesagt, dass Ich bereit bin, euch beizustehen, denn ohne diese Kraft könntet ihr nichts tun. Ihr seid schwach, arm und unwissend, doch Ich mache euch zu Erben eines Reiches von wahrer Größe, und nichts werde Ich in meiner geheimen Schatzkammer zurückbehalten; alles, was euch als meinen Kindern gehört, werde Ich euch geben, und Ich beauftrage euch, diesen Reichtum unter euren Geschwistern zu verteilen.

23. Ich spreche zu euch von Zusammenschluss, von Harmonie und Verständnis, weil Ich will, dass das Haus Israel Arche der Rettung, Quelle des Friedens und des Trostes sei für alle erschöpften Wanderer. Ich habe euch "die Starken" genannt, und dies werdet ihr sein durch die Macht der Tugenden, die Ich in euch gelegt habe. Denkt daran, dass Ich in allen euren Kämpfen vor euch hergehe und euch meine Spur hinterlasse. Begreift, dass in eurem Geist weder Friede noch Freude sein kann, solange ihr nicht einig seid. Ich will euch frei von allem Leiden sehen, denn schon seid ihr dem Ende eurer Sühneleistung nahe, steht ihr vor den Toren des Verheißenen Landes, in das ihr siegreich und heil gelangen werdet, weil dies mein Wille ist.

24. Ich will nicht, dass ihr durch mein Wort fanatisch werdet, oder dass ihr einem neuen Götzendienst Gestalt gebt. Ich verlange nicht das Opfer eures Lebens, noch dass ihr die Blumen und die Früchte eurer Gärten darbringt, denn sie sind mein Werk, und ihr habt kein Verdienst, wenn ihr sie Mir gebt. Es ist nicht mein Wille, dass ihr mit euren eigenen Händen Bilder herstellt und sie hernach anbetet, noch dass ihr voller Eitelkeit und Hochmut einen zweiten Turm von Babel baut. Was Ich als Gabe von euch sehnlichst wünsche, ist ein Heiligtum, das bis zu Mir emporreicht, gebildet aus euren Werken der Liebe, aus Gebeten und Worten, die euren Herzen entspringen, und die ihr in meinem Namen den nach Wahrheit hungernden Geistwesen zuteil werden lasst. Dies ist der "Gottesdienst", den Ich von euch verlange.

25. Ihr seid dem Gesetze der Entwicklung unterworfen, dies ist der Grund für eure Reinkarnationen. Nur mein Geist braucht sich nicht zu entwickeln: Ich bin unwandelbar.

26. Von Anbeginn habe Ich euch die Stufenleiter gezeigt, auf welcher die Geistwesen emporsteigen müssen, um zu Mir zu gelangen. Heute wisst ihr nicht, auf welcher Seinsebene ihr euch befindet; doch wenn ihr eure Hülle ablegt, werdet ihr euren Entwicklungsgrad erkennen. Bleibt nicht stehen, denn ihr würdet für die nach euch Kommenden ein Hindernis sein.

27. Seid einig im Geiste, auch wenn ihr verschiedene Ebenen bewohnt, und eines Tages werdet ihr auf der siebten Stufe, der höchsten, vereinigt sein und meine Liebe genießen.

28. Ihr Männer, die ihr nach meinem Bild und Gleichnis gestaltet seid, hört auf Mich. Macht euch nicht schon morgen auf, um von dieser Lehre zu sprechen, wenn ihr keinen guten Samen bei euch habt, wenn ihr nicht wisst, was demütige Unterordnung ist, und das Gegenteil dessen tut, was mein Gesetz gebietet. Ich berate euch heute, damit ihr morgen nicht auf dem Wege strauchelt.

29. Ihr sollt für die Frau sorgen, die Ich euch zur Gattin gebe, sollt sie in Ehren halten, und in ihr wird euer Same Frucht bringen. Ich will nicht, dass ihr von Wahrheit und Rechtschaffenheit redet und dabei die Rosen entblättert und sie danach verlasst, denn ihr werdet damit mein Gesetz schänden. Habt Achtung sowohl vor dem, was euer ist, als auch vor dem, was den anderen gehört. Seid gerecht und fördert den Frieden auf Erden. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr vorbereitet seid, um von unbedingtem Gehorsam, von Liebe und Vergebung zu sprechen.

30. Selig, wer sich auf Erden demütigt, denn Ich werde ihm vergeben. Selig, wer verleumdet wird, denn Ich werde seine Unschuld bezeugen. Selig, wer Zeugnis von Mir ablegt, denn Ich werde ihn segnen. Und wer aufgrund der Ausübung meiner Lehre verkannt wird, den werde Ich anerkennen.

31. Wer von euch hat meine Gegenwart nicht empfunden und hat sich durch mein Wort nicht genährt? "Bittet, so wird euch gegeben." — Wenn ihr Mich früher in den Sternen und in materiellen Dingen gesucht habt, so sucht Mich heute mit eurem Geiste im Unendlichen. Nähert euch Mir durch die Liebe, durch den Gehorsam, und ihr werdet Frieden haben.

32. Liebt Mich und vergöttert nicht diese Stimmträger, durch die Ich Mich kundgebe. Liebt mein Wort und meine Werke, sie sind jenseits des Menschlichen. Diese Sprachrohre sind nur meine Werkzeuge und sind euch nicht überlegen, sondern sind euch gleich.

33. Stillt euren Durst in meinem unerschöpflichen Quell, damit ihr nicht länger durstig seid. Ich will nicht, dass meine Kinder weiterhin Hunger oder Durst leiden. Darum nähere Ich Mich euch und bringe euch das Brot des ewigen Lebens, damit ihr nicht einen Augenblick lang Mangel an geistigen Gütern fühlt. Ich hingegen habe Durst nach eurer Liebe, nach eurem Frieden, doch ihr habt Mir das Wasser eures Verständnisses verweigert. Bis zum heutigen Tage habt ihr den brennenden Durst nach Anerkennung meines Gesetzes, die ihr Mir als Kinder schuldet, nicht gestillt. Ich werde jedoch weiter auf euch warten, denn meine Geduld ist unerschöpflich. Kommt zu Mir, und Ich verspreche euch, dass euch mein Schutz nicht fehlen wird; denn wenn ihr Mich heute zu lieben versteht, werdet ihr eines Tages zu Mir gelangen und Mich endlich verstehen.

34. Lebt und nehmt von allem, was Ich für euer Wohlbefinden auf Erden geschaffen habe, auf dass der Friede nicht von euch gehe. Lasst nicht nach im Kampfe, damit ihr eure geistige Erlösung erreicht.

35. Wenn der Geist vorbereitet ist, gibt es für ihn keine Nacht, keine Müdigkeit noch Schlaf; im Tätigsein gewinnt er seine Stärke, und jede Prüfung ist für ihn eine kostbare Gelegenheit, seine Kraft und Ausdauer zu beweisen. Andere Geistwesen, obschon sie schwach sind, verstehen es, Mich in der Stunde der Prüfung zu suchen; ihr Glaube und ihr Vertrauen lassen sie diese bestehen. — Ich will euch demütig und gehorsam haben, damit ihr euch durch eurer Gewissen leiten lasst, welches der göttliche Funke ist — welches euren Geist führt.

36. Um was wollt ihr Mich bitten und um wen weint ihr? Ihr sagt Mir, dass nur Ich allein euch das geben kann, was ihr benötigt. Seid gesegnet, die ihr Mich also sucht und Mich in Demut für eure geliebten Angehörigen bittet und für jene, die ihr zärtlich liebt, und um deren geistigen Fortschritt ihr besorgt seid, ohne dass sie mit euch blutsverwandt sind. Ihr bittet Mich für die, welche im Gefängnis leben und eine Strafe verbüßen, und für die, welche als Unschuldige ebenfalls eingesperrt sind. Ihr betet für die Kranken, die fern von ihrem Heime leiden. Dies Verlangen entsteht in euch, weil ihr zu lieben beginnt und in dieser Empfindung immer mehr die höchste Wonne findet. Lasst euch von der Liebe inspirieren, um all eure Werke zu verwirklichen, dann werden sie geistigen Gehalt haben.

37. Wenn ihr betet, so sucht Mich im Unendlichen jenseits alles Irdischen. Setzt euch mit Mir in Verbindung, und wenn ihr in eure Welt zurückkehrt, wird jeder Zweifel zerstreut sein, wird es keine Hindernisse auf dem Wege geben, und ihr werdet euch voll meiner Weisheit fühlen.

38. Ich habe euch diese Zeit gegeben, damit ihr sie zum Studium meiner Unterweisung nutzt, damit ihr euch in mein Wort vertiefen könnt, abgewandt von den Vergnügungen der Welt. Heute habt ihr Mich sehr nahe bei euch, mein Licht hat euren Geist beschienen; mein Wesen nährt euch, und mein Vorbild habt ihr ewig gegenwärtig. Glaubt nicht, dass Ich euch nur in der Zweiten Zeit Beweise der Liebe gab; meine Gegenwart ist ewig bei euch. Ich verlange von euch nur, dass ihr euch zubereitet, um Mich in allen meinen Werken zu fühlen. In den Prüfungen, welche heute die Menschheit beugen, könnt ihr die Unbeugsamkeit meiner Gerechtigkeit erkennen.

39. Ihr alle werdet das Ziel erreichen durch die Erfüllung eurer Aufgabe. Ich habe euch meine Lehren, die unerschöpflich sind, deshalb gegeben, damit ihr auf der Stufenleiter eurer Entwicklung emporsteigt. Nicht mein Blut ist es, das euch errettet, sondern mein Licht in eurem Geist wird euch erlösen.

40. In der Zweiten Zeit, nach meinem Weggange, gab Ich euch meine Lehre durch meine Apostel; jetzt gebe Ich sie euch durch Vermittlung meiner Stimmträger, und in ihr biete Ich euch die göttliche Weisheit an, die euren Geist nährt und tröstet.

41. Ich bitte euch, euer Herz in eine geistige Blume zu verwandeln, um sie Maria darzubringen, die ihr als Mutter sucht und die ihr liebt, weil ihrem Schoße die gesegnete Frucht entspross, welche euch das Brot des ewigen Lebens brachte: Jesus.

42. Maria ist die Blume meines Himmlischen Gartens, deren Wesenheit immer in meinem Geiste gewesen ist.

43. Seht ihr diese Blumen hier, die ihre Schönheit in Demut verbergen? Ebenso war und ist Maria: ein unerschöpflicher Born der Schönheit für den, der sie in Reinheit und Ehrfurcht zu schauen vermag, und ein Schatz an Güte und Zärtlichkeit für alle Wesen.

44. Ich gab sie Jesus als Mutter; sie war das in eine Frau inkarnierte göttliche Zartgefühl. Sie ist es, die ihr als Fürsprecherin sucht, die ihr als Trost in euren Leiden anruft, und diese göttliche Liebe breitet sich wie ein Mantel über die Menschheit.

45. Sie ist jene, die der Engel des Herrn "Gesegnete unter allen Frauen" nannte. Sie ist dieselbe, die Christus am Kreuze als geistige Mutter aller Menschen zurückließ.

46. Maria ging durch die Welt und verbarg ihre göttliche Wesenheit; sie wusste, wer sie war und wer ihr Sohn war. Doch statt sich mit jener Gnade zu brüsten, erklärte sie sich nur für eine Dienerin des Höchsten, für ein Werkzeug der Ratschlüsse des Herrn.

47. Maria ging still durch die Welt, doch sie erfüllte die Herzen mit Frieden, legte für die Bedürftigen Fürbitte ein, betete für alle und vergoss zuletzt ihre Tränen der Vergebung und des Mitleids über die Unwissenheit und Schlechtigkeit der Menschen. Warum solltet ihr euch nicht an Maria wenden, wenn ihr zum Herrn kommen wollt, da ihr durch Sie Jesus empfangen habt? Waren nicht Mutter und Sohn in der Todesstunde des Erlösers vereint? Vermischte sich nicht in jenem Augenblicke das Blut des Sohnes mit den Tränen der Mutter?

48. So ist es nicht verwunderlich, dass ihr sie in dieser Zeit sucht, damit sie euch führt und dem Meister näherbringt.

49. Selig, die diese Blume der Demut und Reinheit im himmlischen Garten zu entdecken verstehen; aber Ich sage euch noch einmal, dass nur der reine Blick sie wird finden können.

50. Heute stellt ihr Mir eure Leiden vor Augen, damit Ich sie lindere, und in Wahrheit sage Ich euch, dass dies meine Aufgabe ist, dass Ich hierfür gekommen bin, weil Ich der Göttliche Arzt bin.

Doch bevor mein Heilbalsam in euren Wunden wirksam wird, bevor meine Liebkosung zu euch gelangt, konzentriert euch auf euch selbst und prüft euren Schmerz, erforscht ihn, denkt die ganze Zeit, die dazu nötig ist, gründlich darüber nach, damit ihr aus dieser Betrachtung die Lehre entnehmt, welche diese Prüfung enthält, ebenso wie die Erkenntnis, die sich darin verbirgt und die ihr kennen müsst. Diese Erkenntnis wird Erfahrung, wird Glaube, wird ein Blick ins Angesicht der Wahrheit sein, wird die Erklärung für viele von euch unverstandene Prüfungen und Lektionen sein.

51. Erforscht den Schmerz, als ob er etwas Greifbares wäre, und ihr werdet in ihm den schönen Samen der Erfahrung entdecken, die große Lehre eures Daseins, denn der Schmerz ist zum Lehrmeister in eurem Leben geworden.

52. Wer den Schmerz als einen Lehrmeister betrachtet und mit Sanftmut seine Mahnrufe befolgt, die er zur Erneuerung, zur Reue und zur Besserung macht, der wird später das Glücksgefühl, den Frieden und die Gesundheit kennenlernen.

53. Prüft euch sorgfältig, und ihr werdet erleben, wie viel Nutzen ihr daraus zieht. Ihr werdet eure Mängel und Unvollkommenheiten erkennen, sie berichtigen und deshalb aufhören, Richter der anderen zu sein.

54. Ihr bittet Mich, dass Ich euch heile; doch wahrlich, Ich sage euch, niemand kann ein besserer Arzt sein als ihr selbst.

55. Was nützt es, dass Ich euch heile und euren Schmerz beseitige, wenn ihr nicht eure Irrtümer, Sünden, Laster und Unvollkommenheiten ablegt? Nicht der Schmerz ist der Ursprung eurer Krankheiten, sondern eure Sünden. Seht, das ist der Ursprung des Schmerzes! Bekämpft also die Sünde, trennt euch von ihr, und ihr werdet gesund sein. Doch dies zu tun ist eure Aufgabe. Ich lehre euch nur und helfe euch dabei.

56. Wenn ihr durch euer Gewissen den Grund für eure Leiden entdeckt und alles daran setzt, ihn zu bekämpfen, werdet ihr die göttliche Kraft voll und ganz spüren, die euch hilft, im Kampfe zu siegen und eure geistige Freiheit zu gewinnen.

57. Wie groß wird eure Befriedigung sein, wenn ihr fühlt, dass ihr durch eure eigenen Verdienste erreicht habt, euch vom Schmerze zu befreien, und ihr Frieden erlangt habt. Dann werdet ihr sagen: "Mein Vater, Dein Wort war meine Heilung, Deine Lehre war meine Rettung."

58. Hört jetzt damit auf, in einer Welt von Vermutungen zu leben. Ihr dürft weder als Menschen und noch weniger als Geistwesen in Unkenntnis der Wahrheit sein. Wie wollt ihr im materiellen Kampfe siegreich sein, ohne das Geistige Leben zu kennen? Wie wollt ihr groß, gesund, weise und stark sein, wenn ihr eure Augen dem ewigen Lichte hartnäckig verschließt?

59. Lebt nicht mehr im Dämmerlicht! Wacht auf und kommt ins volle Tageslicht! Seid keine kleinen Kinder mehr und wachset geistig!

60. Noch könnt ihr sagen, dass ihr im Frieden lebt, wenn ihr euch mit anderen Nationen vergleicht; doch wenn ihr euch verzagt fühlt, so schöpft aus meinem Werk die Kraft; wenn euch die Lehren des Materialismus beherrschen wollen, so nehmt aus meinem Wort das Licht. Wahrlich, Ich sage euch, falls ihr euch nicht vorbereiten solltet, wie Ich es euch lehre, werden viele von euch in Verwirrung geraten, viele Mir den Rücken kehren, und viele Gläubige von heute werden morgen meine Feinde sein und aufstehen, um diese Wahrheit zu leugnen. Schon im voraus vergebe Ich euch, aber Ich mache euch auch im voraus darauf aufmerksam und halte euch wach.

61. Noch einmal sage Ich euch, dass ihr euch sorgfältig prüfen sollt; auf diese Weise werdet ihr anfangen, ein wenig brüderlicher mit den anderen zu fühlen, mitleidiger und verständnisvoller mit euren Nächsten zu sein. Heute stoßen euch noch viele Handlungen der anderen ab, weil ihr eure eigenen Fehler vergesst. Doch wenn ihr eure Flecken und Fehler kennt, werdet ihr die Liebe verstehen, mit der Ich euch vergebe und euch erwarte. Dann könnt ihr nur noch sagen: "Wenn mein Vater mir vergeben hat, nachdem ich Ihn so sehr verletzt habe, ist es meine Pflicht, meinen Brüdern zu vergeben."

62. Der Mensch versteht es nicht, in sein Inneres zu blicken, seine Handlungen und Gedanken zu prüfen.

63. Geistige Zurüstung ist es, was euch nottut; aber wenn ihr nach meinem Worte handelt, werdet ihr im Leben eurer Brüder Erregung verursachen, weil sich in euch der Geist mit all seinen Gaben und Kräften kundtun wird.

64. Wahrlich, Ich sage euch, die Geschichte des Spiritualismus wird in der Menschheitsgeschichte mit leuchtenden Lettern geschrieben werden.

65. Machte sich Israel nicht unsterblich durch die Befreiung vom ägyptischen Joch? Machten sich die Christen auf ihrem Siegeszug nicht durch die Liebe unsterblich? Ebenso werden sich die Spiritualisten unsterblich machen in ihrem Kampfe für die Freiheit des Geistes.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 9

1. Ihr gedenkt an diesem Tage meines Einzugs in Jerusalem; ihr ruft die Zeiten wach, in denen Ich als Jesus unter euch lebte. Heute fühlt ihr euch angesichts meiner neuen Wunder wieder stark und legt öffentlich Zeugnis ab, dass dieser Meister derselbe ist wie der, welcher in der Zweiten Zeit zu euch sprach; doch Ich sage euch, dass ihr nicht vergessen sollt, was ihr mit Jesus getan habt, damit ihr es nicht in dieser Zeit wiederholt. Ich wusste, dass ihr nach eurem Jubel infolge der Worte der Priester schwach werden würdet, und dass eure Hosiannagesänge bald in das "Kreuziget ihn" umschlagen würden.

2. O meine Kinder, die ihr meine Kundgebungen über die Zeiten hin nicht erkannt habt noch wach geblieben seid in Erwartung der Erfüllung meiner Prophetien!

3. Ich war das Opferlamm bei jenem Passahfest, das mein Volk feierte. Erst später, als die Zeit vorbei war, erkanntet ihr den Sinngehalt meiner Lehre und den Grund für mein Opfer, und dann weintet ihr und bereutet, Mich nicht erkannt zu haben.

4. Heute befindet ihr euch in einer neuen Zeit der Unterweisungen und großer, geistiger Manifestationen, und der Meister sucht in eurem Geiste den Samen, den Er zu einer anderen Zeit in euch gelegt hat. Ihr sagt Mir: "Warum fühlen wir nicht Deine Gegenwart, wenn Du uns so nahe bist?" Doch Ich antworte euch, dass ihr euch vermaterialisiert habt, dass ihr mit den Wissenschaften und all dem, was zur Welt gehört, beschäftigt seid und dabei euren Geist vergesst.

Angstvoll sagt ihr Mir, dass ihr vom Wege abgeirrt seid, und Ich sage euch, dass Ich gekommen bin, um euch mit dem Lichte meiner Lehren den Weg zu weisen, der euch zu einem Dasein in einer Welt des Friedens führt. Hört auf Mich, dann wird mein Wort euch zu einem neuen Leben erwecken, eure Zweifel und Befürchtungen werden sich zerstreuen. Euer Geist, der eine schwere Last trägt, wird Ruhe finden, wenn er meine Vergebung fühlt.

5. Warum überlasst ihr nicht Mir eure Sache? Warum verschafft ihr euch Gerechtigkeit, indem ihr meinen Platz als Richter einnehmt? Wisst ihr nicht, dass ihr in einer Zeit der Prüfungen und der Schuldabtragung lebt? Erkennt, dass ihr alle gegen mein Gesetz verstoßt, und dass Ich euch weder gerichtet noch öffentlich angeklagt habe.

6. Wenn Ich euch den freien Willen gewährt habe, so nicht deshalb, damit ihr euch gegenseitig richtet, sondern damit ihr euren Geist in der Ausübung des Guten vervollkommnet, unterstützt vom Lichte des Gewissens.

7. Ich mache euch zu "Arbeitern" und gebe euch meinen Samen der Liebe, damit ihr ihn in die Kranken, in die Betrübten, in die Übeltäter sät. Doch falls jemand sich unwürdig fühlt, ihn zu empfangen, so veranlasst ihn, zu Mir zu kommen, Ich werde ihn würdig zu machen wissen, damit er sich nicht verachtet fühlt. Ruft eure Himmlische Mutter an, ihre göttliche Liebe wird euch in diesem Kampfe beistehen und euch alle zu Mir führen.

8. Ich will, dass ihr, das Volk, welches Ich gelehrt habe, es übernehmt, die neuen Menschenmengen zu führen, welche nach 1950 herbeikommen werden, um mein Volk zu vermehren, und dass ihr wachet, damit sie mit dem Brot des ewigen Lebens genährt werden, so wie Ich dies mit euch tat.

9. Erlaubt nicht, dass mein Wort verfälscht wird; seid wachsam, damit sein geistiger Sinn immer gewahrt bleibt, und sorgt dafür, dass eure Auslegung richtig ist. Legt meine Wahrheit dar, und sie wird euren Brüdern Leben, Gesundheit und Glauben bringen. Wenn mein Wort Licht ist, das aus Mir hervorbricht, muss es sich in jedem, der es kennt, wie eine Fackel offenbaren. Ich biete euch dieses Licht an, weil Ich nicht will, dass ihr im Finstern lebt.

10. Vervollkommnet euren Geist mit meiner Weisheit, stärkt euch, damit ihr für euren geistigen Aufstieg kämpft. — Die ihr bar aller Gefühlsregungen seid, fühlt meine Liebkosung, damit die Selbstsucht der euch umgebenden Menschen in euren Herzen keinen Schaden hinterlässt.

Ihr fragt mich: "Warum gibt es unter den Menschen keine wahre Liebe? Warum übt man nicht wahre Wohltätigkeit?" Und Ich antworte euch: Darum, weil ihr den Quell kristallklaren Wassers habt versiegen lassen, den Ich in euer Herz gelegt habe — weil ihr euch von der Erfüllung meines Gesetzes entfernt habt.

11. Ihr habt euch entzweit und wollt von den Bedürfnissen eurer Brüder nichts wissen; ihr betrachtet euch als Fremde, selbst wenn ihr unter demselben Dache wohnt. Deshalb wart ihr beim Hören meines Wortes überrascht, weil Ich in ihm meine Liebe, meine Geduld und meine Vergebung für alle meine Kinder kundtue.

12. Ich bevorzuge niemanden und verlange von euch, dass ihr euch vereinigt, dass ihr euch untereinander liebt und euch gegenseitig vergebt. Ich habe euch schon genügend Zeit gegeben, damit ihr nachdenkt und mit einem neuen Leben beginnt. Eure vergangenen Fehler habe Ich vergeben und gebe euch die Gelegenheit, euch in meine guten Jünger zu verwandeln.

13. Das Buch des Lebens öffnet sich vor euch, um jeden Verstand zu erleuchten. Studiert jede einzelne seiner Lektionen, seht nicht überall Geheimnisse; heute ist alles Klarheit für den Geist. Schaut herein in die Geheimkammern und lernt alles kennen, was Ich euch gewähre. Ich will nicht länger ein unbegreiflicher Vater für euch sein. Es gibt keinen Grund, Mich so zu sehen, denn alle meine Offenbarungen lagen im Bereich eures Begriffsvermögens, und alles habe Ich euch zur rechten Zeit offenbart.

14. Grämt euch nicht unnötigerweise; alles, was ihr nötig zu haben glaubt, habt ihr bei euch. Ich habe mein Licht in euren Geist gelegt und euch das für die Erhaltung eures Körpers Notwendige obendrein anvertraut. Alle Elemente dienen euch, alles habe Ich zu eurer Erquickung geschaffen, und alles ist nützlich, wenn ihr es mit Maß gebraucht. Der Grund für eure Leiden und Sorgen ist ein anderer: Der Geist findet in diesem leeren Dasein, das ihr auf Erden geschaffen habt, keinen Frieden, und seine Unruhe teilt sich euch mit. Wenn ihr Vorsätze zu wahrer Besserung fassen würdet — wie viel Gutes würdet ihr euch tun, und wie würdet ihr den verlorenen Frieden wiedergewinnen.

15. Jünger, bereitet euch zu, damit ihr zur Menschheit von Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit sprechen könnt. Vergesst alles, was der Welt angehört, um euch zu den Regionen des Friedens und der vollkommenen Liebe zu erheben.

16. Ihr habt auf meinen Ruf gehört und sucht Mich, um meine Lektion zu lernen; einige bitten um das tägliche Brot, andere suchen Mich als Arzt und Berater. Aber manche kommen nur, um mein Wort auszuforschen, und wollen in ihm irgendeinen Fehler entdecken; doch Ich sage ihnen: Diesen schwachen Punkt, den ihr sucht, werdet ihr in meiner Lehre nicht finden. Wenn ihr dagegen in euer Inneres Einkehr haltet, werdet ihr dort die Unvollkommenheit finden. — Die so gehandelt haben, haben meine Gegenwart nicht erkannt, weil sie nur die menschlichen Werke zu deuten vermögen, aber noch nicht fähig sind, die Botschaften Gottes zu verstehen. Ich erleuchte alle und vergebe ihre Ungläubigkeit.

17. Ich werde nicht zulassen, dass ein einziges meiner Kinder sich verirrt oder gar verloren geht. Die Schmarotzerpflanzen verwandle Ich in fruchtbringende, denn alle Geschöpfe wurden ins Dasein gerufen, um ein Ziel der Vollkommenheit zu erreichen.

18. Ich will, dass ihr euch mit Mir an meinem Werke erfreut. Schon früher habe Ich euch an meinen Eigenschaften teilhaben lassen, weil ihr ein Teil von Mir seid. Da alles Mir gehört, mache Ich auch euch zu Eigentümern meines Werkes.

19. Ihr Geistwesen habt in Mir alle einen göttlichen Vater, und wenn Ich euch im materiellen Leben menschliche Eltern gegeben habe, so geschah es, damit sie eurem Körper das Leben geben und euren Himmlischen Vater bei euch vertreten. Ich habe euch gesagt: "Du sollst Gott mehr als alles Geschaffene lieben," und habe hinzugefügt: "Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren." Vernachlässigt also nicht eure Pflichten. Wenn ihr die Liebe eurer Eltern nicht dankbar anerkannt habt, und ihr sie noch auf der Welt habt, so segnet sie und anerkennt ihre Verdienste.

20. Ich will, dass ihr gläubige Menschen seid, dass ihr an das Geistige Leben glaubt. Wenn ihr eure Geschwister ins Jenseits habt aufbrechen sehen, so haltet sie nicht für fern von euch und denkt auch nicht, dass ihr sie für immer verloren habt. Wenn ihr euch mit ihnen wieder vereinen wollt, so arbeitet, erwerbt euch Verdienste, und wenn ihr dann ins Jenseits kommt, werdet ihr sie dort auf euch wartend finden, um euch zu lehren, im "Geistigen Tale" zu leben.

21. Mein Volk, glaubst du, dass es dein Gott ist, der dies Wort eingibt? — Warum habt ihr dann an Mir gezweifelt, als ihr Mich auf dem Schmerzenslager angerufen habt, und der Heilbalsam nicht auf der Stelle eure Krankheit heilte? Denkt daran, dass Ich euch auf viele Arten prüfe, weil Ich will, dass ihr stark seid: denn wenn ihr meine Jünger seid, müsst ihr viele Prüfungen bestehen, damit euch geglaubt werden kann.

22. Ihr seid der Same Abrahams, Isaaks und Jakobs, die euch große Beispiele des Glaubens und des Gehorsams gaben. Obgleich ihr denselben Geist besitzt, bringt ihr es nicht fertig, es ihnen gleich zu tun.— Zu allen Zeiten habe Ich meine Jünger geprüft. Wie viele Male habe Ich Petrus der Prüfung unterworfen, und nur in einer derselben wankte er. Doch urteilt ob dieser Tat nicht schlecht über ihn, denn als sein Glaube entflammte, war er unter der Menschheit wie eine Fackel, wenn er predigte und von der Wahrheit Zeugnis ablegte.

23. Verurteilt Thomas nicht; bedenkt, wie oft ihr meine Werke mit Händen greifen konntet und selbst dann noch gezweifelt habt. Blickt nicht mit Verachtung auf Judas Ischariot, jenen geliebten Jünger, der seinen Meister für dreißig Silberlinge verkaufte; denn niemals hat es eine größere Reue gegeben als die seine. Ich bediente Mich jedes einzelnen von ihnen, um euch Lehren zu hinterlassen, die euch als Beispiel dienen würden und ewig im Gedächtnis der Menschheit haften würden. Nach ihrem Kleinmut bereuten sie, änderten sie sich und widmeten sich unumschränkt der Erfüllung ihrer Mission. Sie waren wirkliche Apostel und ließen für alle Generationen ein Vorbild zurück.

24. Kommt ins Geistige Tal, damit ihr mein Wort versteht. Wenn ihr meiner Lehre lauscht, so nehmt Abstand von den Sorgen der Welt und lasst mein Licht euren Geist erleuchten. Ich ermutige euren Glauben und führe euch immerdar, damit ihr euch vorbereitet, um das Ewige Leben zu genießen.

25. "Wachet und betet", sage Ich euch immer wieder; aber Ich will nicht, dass ihr euch an diesen gütigen Rat gewöhnt, sondern über ihn nachdenkt und danach handelt.

26. Ich heiße euch beten, weil jener, der nicht betet, sich überflüssigen, materiellen und manchmal unsinnigen Gedanken hingibt, wodurch er, ohne sich dessen bewusst zu sein, die brudermörderischen Kriege begünstigt und nährt. Doch wenn ihr betet, zerreißt euer Denken, als ob es ein Schwert des Lichtes wäre, die Schleier der Finsternis und die Schlingen der Versuchung, die heute viele Wesen gefangen halten; es sättigt eure Umgebung mit geistiger Kraft und wirkt den Mächten des Bösen entgegen.

27. Verzagt nicht angesichts des Kampfes, und verzweifelt auch nicht, wenn ihr noch keinen Erfolg gesehen habt. Macht euch klar, dass es eure Aufgabe ist, bis zum Ende zu kämpfen; aber ihr müsst in Betracht ziehen, dass euch nur ein sehr kleiner Teil dieses Werkes der Erneuerung und Vergeistigung der Menschheit zufallen wird.

28. Morgen werdet ihr euren Posten verlassen, und andere werden kommen, um eure Arbeit fortzusetzen. Sie werden das Werk einen Schritt weiterbringen, und so wird sich mein Wort von Generation zu Generation erfüllen.

29. Zuletzt werden sich alle Zweige mit dem Baume vereinigen, alle Nationen werden sich zu einem einzigen Volke verbinden, und auf Erden wird der Friede regieren.

30. Betet, Jünger, und vervollkommnet euch in eurer Erhebung, damit eure Worte der Unterweisung und Liebe ein Echo im Herzen eurer Brüder finden.

31. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn dies Volk außer dem Verstehen seiner Bestimmung schon seine Aufgabe erfüllen würde, die Menschheit würde durch seine Gebete Gnade erlangen. Aber noch fehlt euch die Nächstenliebe, um eure Nächsten als wahre Brüder zu empfinden, um wirklich die Unterschiede der Rassen, Sprachen und Glaubensbekenntnisse vergessen zu können, und um außerdem aus euren Herzen jede Spur von Groll gegen jene auszulöschen, die euch verletzt haben.

32. Wenn es euch gelingt, eure Gefühle über so großes menschliches Elend hinweg zu erheben, wird in euch die tiefst empfundene und aufrichtigste Bitte für eure Mitmenschen aufsteigen, und diese Liebesschwingung, diese Reinheit eurer Empfindungen werden die machtvollsten Schwerter sein, welche die Finsternisse vernichten, die die Kriege und Leidenschaften der Menschen geschaffen haben.

33. Der Schmerz hat dich vorbereitet, Israel, in der Knechtschaft habt ihr euch geläutert; darum seid ihr die Geeigneten, um für die Leidenden zu sorgen.

34. Wache, mein Volk, sei gleich den Vögeln, die den neuen Tag ankündigen und die Schlafenden aufwecken, damit sie die ersten sind, die das Licht empfangen, und Ich ihnen dann sage: Der, welcher euch wahrhaft liebt, grüßt euch in diesem Augenblicke.

35. Alle, die sich nahen, um Mir zuzuhören, werden die Liebkosung meines Wortes empfinden, sie werden sich durch meine Liebe gesalbt und mit geistigen Gütern überhäuft fühlen.

36. Ich bin glücklich, weil Ich gesehen habe, dass ihr alles verlassen habt, um an meinem Tische zu sein, und zwar, weil ihr wisst, dass mein Wort euer Brot und eure Seligkeit auf Erden ist.

37. Diese Unterweisung gelangt in euer Herz, wo Vorsätze zur Besserung und zu edlen Gefühlen geboren wurden.

38. So ihr viel gelitten und geweint habt, bis ihr bereit wart, Mir die Türen eures Herzens zu öffnen — wahrlich, Ich sage euch, der, welcher viel gelitten hat, hat damit zugleich seine Verfehlungen gesühnt und soll Vergebung erlangen.

39. Betrübte Herzen, stillt euren Schmerz und kommt zu Mir. Erleuchtet euch mit dem Lichte eures Gewissens und beschreitet frohgemut den Weg meiner Unterweisungen.

40. Werdet in Mir gesund, vergesst euren Kummer und liebt. Wer Liebe hat, der hat alles; wer "Liebe" sagt, sagt alles.

41. Doch wenn ihr begreift, dass alles, was aus Mir hervorgegangen ist, vollkommen, harmonisch und schön ist, fragt ihr euch: "Warum leben die Kinder Gottes dann zerstörend und vernichtend in der Welt? Welche Macht bewegt sie, sich zu verkennen und zu vernichten, obwohl sie der reinen Quelle des Vaters entsprangen? Welches sind diese Mächte, und weshalb hat Gott mit seiner unbegrenzten Macht das Vordringen der Menschen, die den Frieden zerstören, nicht aufgehalten? Warum lässt Er das Böse unter den Menschen zu?"

42. Höret, Jünger: Der Mensch besitzt als geistige Gaben die Willensfreiheit und das Gewissen; alle kommen mit Tugenden begabt auf die Welt und können von ihnen Gebrauch machen. In ihrem Geiste ist das Licht des Gewissens; aber gleichzeitig mit der Entwicklung des Körpers entwickeln sich mit ihm die Leidenschaften, die bösen Neigungen, und diese liegen im Kampf mit den Tugenden. Gott lässt dies so geschehen, denn ohne Kampf gibt es keine Verdienste, und dies ist also für euch notwendig, um auf dem geistigen Wege emporzusteigen. Worin bestünde das Verdienst der Kinder Gottes, wenn sie nicht kämpfen würden? Was würdet ihr tun, wenn ihr von Glück erfüllt leben würdet, wie ihr es in der Welt ersehnt? Könnt ihr, von Annehmlichkeiten und Reichtümern umgeben, einen geistigen Fortschritt erwarten? — Ihr würdet stehenbleiben; denn wo kein Kampf ist, gibt es kein Verdienst.

43. Doch versteht es nicht falsch; denn wenn Ich von Kampf spreche, meine Ich jenen, den ihr entfaltet, um eure Schwächen und Leidenschaften zu überwinden. Diese Kämpfe sind die einzigen, die Ich den Menschen erlaube, damit sie ihre Selbstsucht und ihr materielles Trachten beherrschen, auf dass der Geist, durch das Gewissen erleuchtet, seinen wahren Platz einnimmt.

44. Diesen inneren Kampf heiße Ich gut, nicht aber jenen, den die Menschen im Verlangen nach Selbsterhöhung führen, verblendet von Ehrgeiz und Bosheit.

45. Das Getöse und die Schandtaten der brudermörderischen Kriege haben die Sensibilität des menschlichen Herzens ausgelöscht, haben die Bekundung jedes höheren Gefühls, wie die Nächstenliebe und das Mitleid, verhindert.

46. Ich will euch damit nicht sagen, dass alle so beschaffen sind — nein, denn noch gibt es Menschen, in denen Zartgefühl, Mitleid und Liebe zu ihren Nächsten vorhanden sind, die bis zum Opfer gehen, um ihnen Übel zu ersparen oder sie aus irgendeiner Prüfung zu befreien. Wenn euch manche Menschen diese Hilfe zuteil werden lassen — was wird dann nicht alles euer himmlischer Vater für euch tun, die ihr seine Kinder seid? Wie konntet ihr dann auf den Gedanken kommen, dass Er euch den Schmerz und die Trostlosigkeit schickt?

47. Ich bin der gleiche Meister wie der, welcher in der Zweiten Zeit zu euch vom Weg ins Himmlische Reich sprach; Ich bin der gleiche Christus wie der, welcher die Wahrheit durch die Jahrhunderte hindurch verkündet, die ewigen Lehren, die unwandelbar sind, weil sie Offenbarungen sind, die meinem Geiste entspringen.

48. Erkennt in Mir den Vater; denn wahrlich, Ich sage euch, Christus ist mit dem Vater eins von Ewigkeit her, noch bevor die Welten waren. In der Zweiten Zeit wurde dieser Christus, der mit Gott eins ist, auf Erden Mensch in dem gesegneten Körper Jesu und wurde so der Sohn Gottes, doch nur hinnsichtlich seines Menschseins; denn Ich sage euch noch einmal, dass nur ein einziger Gott existiert.

49. Zuweilen denkt ihr, dass Ich zu viel vom Geiste zu euch spreche und eure menschlichen Bedürfnisse und Sorgen vergesse. Darauf sage Ich: "Sucht das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit, so wird euch das Übrige noch obendrein gegeben werden". Dann wird zu euch der Friede, die Ausgeglichenheit, das Verständnis, die Vergebung und die Liebe kommen, und auf materiellem Gebiet werdet ihr alles im Überfluss haben.

50. Ich kenne und verstehe alle eure Bedürfnisse und übernehme es, alle eure Sorgen meinem Willen gemäß zu erleichtern, und wenn ihr euch gelegentlich enttäuscht fühltet, weil Ich euch nicht sogleich das gewährte, worum ihr batet, so seid ihr darum nicht weniger geliebt vom Vater; es geschah, weil es euch so zuträglich ist.

51. Viele meiner kleinen Kinder schreiben ihr Leiden den Ungerechtigkeiten des Schicksals zu und glauben sich von ihrem Vater vergessen. Nun frage Ich euch: Wozu hat euch mein Wort gedient? Glaubt ihr etwa, dass der Herr, der Urheber des Lebens, nicht die Macht hat, euren Übeln abzuhelfen, oder dass Er euch in irgendetwas Materiellem, das euch nichts bei eurem geistigen Aufstieg hilft, nicht willfahren kann?

52. Ich gewähre euch nur das, was zu eurem Besten ist. Wie viele Bitten bringt ihr vor, die euch nur Nachteile oder Missgeschicke verursachen würden, wenn sie euch gewährt würden.

53. Der Mensch, der auf Gott vertraut und sein Schicksal vor Ihm segnet, verflucht es niemals, noch fordert er, was ihm nicht gewährt ist.

54. Wenn er arm oder krank ist und sein Herz leidet, hofft er vertrauensvoll auf den Willen seines Herrn.

55. Manchmal sagt ihr Mir: "Herr, wenn ich alles hätte, wenn mir nichts mangeln würde, würde ich in Deinem geistigen Werke mitarbeiten und Wohltätigkeit üben." Doch wisset, dass ihr als Menschen wankelmütig seid und dass alle Vorsätze von heute, da ihr nichts besitzt, sich ändern würden, wenn Ich euch alles gewähren würde, was ihr euch wünscht.

56. Nur die Liebe Gottes zu seinen Kindern ist unwandelbar.

57. Ich weiß im voraus, dass ihr zugrunde gehen würdet, wenn Ich euch im Überfluss beschenken würde, denn Ich kenne eure Entscheidungen und Schwächen.

58. Ich weiß, dass der Mensch sich bei Überfluss an materiellen Gütern von Gott entfernt, weil er noch nicht fähig noch vorbereitet ist, seinen Herrn zu verstehen.

59. Erkennt, wie sehr Ich euch liebe und euch keineswegs vergesse; Ich will nur nicht, dass ihr zugrunde geht.

60. Wendet euch ab von den Eitelkeiten der Welt, kommt zur Mir aus Überzeugung, aus Liebe, nicht durch den Schmerz.

61. Fallt nicht vom Glauben ab, wenn ihr notleidend seid; denn wenn es für eure geistige Entwicklung förderlich wäre, euch von der Armut zu befreien, würde Ich euch alles im Überfluss geben.

62. Denkt daran, dass der Vater das Schicksal seiner Kinder mit höchster Gerechtigkeit und Vollkommenheit lenkt.

63. Dies sind Zeiten der Prüfungen, der Schmerzen und der Leiden — Zeiten, in denen die Menschheit die Folgen von so viel gegenseitigem Hass und Übelwollen erleidet.

64. Seht die Schlachtfelder, wo man nur das Getöse der Waffen und die Angstschreie der Verwundeten hört, die Berge verstümmelter Leichen, die zuvor starke Körper junger Menschen waren. Könnt ihr euch diese vorstellen, als sie zum letzten Male die Mutter, die Ehefrau oder den Sohn umarmten? Wer kann den Schmerz dieser Abschiede ermessen, der nicht selbst diesen Kelch getrunken hat?

65. Tausende und Abertausende angsterfüllter Eltern, Frauen und Kinder haben die geliebten Angehörigen zu den Feldern des Krieges, des Hasses, der Rache aufbrechen sehen, genötigt durch die Habsucht und den Hochmut von einigen Menschen ohne Licht und ohne Liebe zu ihren Nächsten.

66. Diese Legionen junger und kräftiger Männer haben nicht in ihr Heim zurückkehren können, weil sie zerfetzt auf den Feldern liegengeblieben sind; doch seht, die Erde, die Mutter Erde, barmherziger als die Menschen, welche die Völker regieren und glauben, die Herren über das Leben ihrer Mitmenschen zu sein, hat ihren Schoß geöffnet, sie zu empfangen und liebevoll zu bedecken.

67. Seht die Karawanen von Männern jeden Alters, von Frauen und Kindern, wie sie vor der Zerstörung fliehen und ermüdet einen Ort des Schutzes und des Friedens suchen. Ihre Füße sind schon zerschunden und blutend, ihr Herz leistet dem Schmerz nicht länger Widerstand; aber noch bleibt ihnen im Innersten ihres Wesens ein Funken Hoffnung.

68. Bete, Volk, bete für sie, und mein Erbarmen, mit euren Gedanken vereint, wird auf sie herabkommen, um sie zu beschützen und mit meinem Mantel der Liebe zu bedecken.

69. Denkt über die Ursache der brudermörderischen Kriege sowie über die Zerstörung nach, die sie verursachen, und ihr werdet erkennen, dass ihr nicht so elend seid, wie ihr glaubt. Dann werden eure Klagen aufhören, und ihr werdet Mir nicht mehr sagen: "Herr, ich bin der Unglücklichste auf Erden; ist es darum, weil Du mich vergessen hast?"

70. Seht, wie der Krieg alles zerstört!

71. Seht diese alten Eltern, die auf die Rückkehr der geliebten Angehörigen warten; der Hunger pocht an ihre Pforten, und die Einsamkeit ist ihr Gefährte.

72. Die genug Kraft zum Gehen hatten, entflohen; die Invaliden mussten bleiben und hinnehmen, was ihnen widerfuhr. Ihre düsteren Gedanken erhellten sich nur, wenn sie Mich in ihrem Gebet anflehten: "Herr, verlass mich nicht."

73. Nur Ich kenne den Schmerz, den die durch die Schlechtigkeit der Menschen verlassenen Mütter verschweigen.

74. Ich bin der einzige, der ihnen in der Stille und Einsamkeit ihres Lebens sagt, dass sie in meinem Reiche nicht verlassen sind.

75. Bete, mein Volk, und bedenke den Hochmut und den Ehrgeiz, die in den Gehirnen der Menschen keimen, welche anderen Menschen, die keine Schuld haben, den Ruin, die Verzweiflung und den Tod gebracht haben.

76. Nachdem du über meine Worte nachgedacht hast, meinst du da immer noch, mein Volk, dass du das unglücklichste auf Erden bist? Ihr antwortet Mir: "Nein, Meister, wir waren in einem Irrtum befangen, weil wir die anderen vergessen hatten und nur an uns dachten — in der Meinung, dass der Kampf ums tägliche Brot der bitterste Kelch sei, den man trinken könne."

77. Darauf sage Ich euch, dass ihr euch reich fühlen müsst, weil ihr das göttliche Wort hört, das euch nährt und stärkt, und ihr noch ein wenig Frieden genießt.

78. Noch könnt ihr mit einigen Tagen der Ruhe rechnen, aber auch dieser Erdenwinkel wird von Schmerz erschüttert werden; so wird kein Platz auf dieser Welt übrigbleiben, der nicht gereinigt worden wäre.

79. Alles, was euch mein Apostel Johannes sagte, geht nunmehr Wort für Wort und Ereignis nach Ereignis in Erfüllung.

80. All diese Zeichen, Prüfungen und Unruhen, unter denen die Menschheit leidet, sind der greifbarste Beweis dafür, dass nun ein Zeitalter zu Ende geht, um einer neuen Zeit den Weg frei zu geben. Es ist nicht das erste Mal, dass solche Ereignisse bei euch eintreten; doch wenn ihr Mich verstehen würdet und vorbereitet wäret, würdet ihr diesen Übergangsschritt mit Gelassenheit tun, ohne bestürzt zu sein.

81. Ihr erreicht nun bald die Mitte eines Jahrhunderts und habt vieles erlebt. Welche Überraschungen, Ereignisse und Prüfungen erwarten euch in dem halben Jahrhundert, das vor euch liegt?

82. Ich sage euch nur, was Ich meinen Aposteln der Zweiten Zeit viele Male sagte: "Wachet und betet, auf dass ihr nicht in Anfechtung fallet!"

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 10

1. Antwortet in dieser gesegneten Stunde auf die Fragen eures Gewissens, denn es ist Gerichtszeit.

2. Ihr befindet euch vor eurem Richter, denn es ist nötig, dass Ich euch für einen Augenblick mit meiner Gerechtigkeit berühre; aber wahrlich, Ich sage euch, mein Gericht ist liebevoll und gerecht.

3. Ich gebe euch andauernd große Beweise, dass Ich unter euch weile. Warum glaubt ihr Mir nicht alle? Wollt ihr, dass Ich euch der Willkür menschlicher Bosheit preisgebe? — Verirrt euch nicht auf die Wege der Welt. Kommt zu Mir, Ich bin der Weg, der euch zum wahren Glücke führt.

4. Ich habe eurer Nation eine Mission des Friedens und nicht des Krieges anvertraut; begreift, dass in ihr mein göttliches Wort ertönt, in welchem Ich euch offenbart habe, dass das Neue Jerusalem sich im "Geistigen Tale" befindet; und in dieses müssen alle Geistwesen auf dem Wege geistiger Höherentwicklung eingehen und zu dessen Bewohnern werden.

5. Noch bis zum heutigen Tage zeigt ihr Mir eure Kornkammern mit wenig Saatkorn, und zwar, weil ihr die Äcker nicht nutzt, die Ich euch nach und nach verschaffe. Eure Mitmenschen "sterben" vor euren Augen, doch ihr bleibt unberührt davon.

6. Glaubt ihr nicht, dass ihr auf diese Weise mein Gesetz verheimlicht? Ihr wisst sehr wohl, dass ihr es seid, die vor langer Zeit einen Bund mit Mir geschlossen haben — einen Bund, der im Buche des Lebens niedergeschrieben blieb.

7. Euer Herz bekennt, dass ihr noch immer wie mutlose Soldaten seid.

8. Höre auf Mich, Volk, denn die Prüfungen werden kommen, und sie werden euch aufwecken und euch die Stählung geben, die euch fehlt.

9. Es ist notwendig, dass euer Glaube und euer Wissen groß werden, damit ihr versteht, dass ihr in diesem Leben die Hüter des Friedens sein müsst mittels eurer Gedanken und Gebete.

10. Ein neues Jahr beginnt für euch, für welches ihr Mir Rechenschaft ab legen werdet. Ich gebe euch diese Zeit für eure Vorbereitung und für euren Kampf.

11. Wenn ihr euch zubereitet, werdet ihr nicht weinen noch Schmerz in eurem Herzen fühlen. Doch fordert meine Gerechtigkeit nicht durch Ungehorsam heraus, denn dann werdet ihr mit Sicherheit den Kelch der Bitterkeit trinken müssen.

12. Werdet meine Arbeiter, denn die Felder erwarten euren Liebessamen. Elias, der unermüdliche Hirte, hat die Wege und Äcker schon vorbereitet, damit ihr eure Ackergeräte ergreift und die Felder zu bearbeiten anfangt.

13. Eure Arbeit ist sehr heikel, doch wird sie weder schwer noch ermüdend sein. Vor die weißglühende Sonne meiner Gerechtigkeit wird sich immer der mütterliche Mantel Marias wie eine wohltätige Wolke legen, der euch seinen himmlischen Schutz gewährt, während euch meine Stimme wie das Trillern und Gurren der Vögel ergötzen wird, um eure Arbeit angenehm zu machen.

14. Geliebte Jünger, meine Stimme hat in der Dritten Zeit unermüdlich zu euch gesprochen, mein Wort erschien wie ein strahlender Leuchtturm, der den verirrten Schiffbrüchigen den Weg zeigt.

15. Ich habe euch mit meiner Lehre die geistige Macht gegeben, nicht nur, um die Wechselfälle dieser Welt zu bestehen, sondern auch, um die geistige Aufgabe zu erfüllen, die ihr in dieser Zeit übernommen habt.

16. Nicht alle werden euch mit offenen Armen empfangen, wenn ihr meine Lehre verbreiten werdet; manche werden euch Schlingen legen, um euch zu Fall zu bringen.

17. Der Kampf wird entbrennen; denn ebenso, wie es welche gibt, die die Macht haben, das Gute zu tun, gibt es auch solche, die die Macht für das Böse haben.

18. Ich läutere euch und bereite euch geistig und körperlich vor, damit ihr die Inspiration des Vaters versteht und sie später euren Brüdern in gleicher Reinheit bringt, in der Ich sie euch übergeben habe.

19. Ihr werdet beweisen, dass diese Lehre keine Theorie ist, dass sie nicht den Büchern entnommen wurde, dass sie in ihrer Wahrheit die Botschaft des Heiligen Geistes enthält.

20. Ich mache euch bereit, denn das Leben auf der Erde wird sich jeden Tag verändern, und was heute "Frieden" ist, wird morgen Krieg sein; was heute den Menschen als "Licht" erscheint, wird sie morgen in die Irre gehen lassen. Die Menschheit stellt ihre vielfältigen Waffen für die Schlacht bereit; haltet ihr die euren bereit.

21. Im Gebet und in der Ausübung meiner Lehre werden die Menschen das Licht finden. Im Handeln nach meinem Gesetze werden meine neuen Soldaten die Kraft finden, und wenn die Tage des Schmerzes kommen, werdet ihr euch vereinigen, um euch Mut zu machen und für alle zu beten.

22. Mein Gesetz wird in dieser Zeit die Arche der Errettung sein. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn die Wasser der Sintflut von Schlechtigkeiten, von Schmerzen und Elend entfesselt sind, werden die Menschen anderer Nationen in langen Zügen zu diesem Lande kommen, von seiner Vergeistigung, seiner Gastfreundschaft und seinem Frieden angezogen; und wenn sie diese Offenbarung kennengelernt haben und an das glauben, was Ich bei meinem neuerlichen Kommen als Heiliger Geist gesprochen habe, werde Ich auch sie "Israeliten nach dem Geist" nennen. Unter diesen Menschenmengen werden meine Sendboten sein, die Ich zu ihren Völkern zurückkehren lassen werde, um ihren Brüdern die göttliche Botschaft meines Wortes zu bringen. Doch nicht alle werden zu dieser Nation kommen, um die Lehre kennenzulernen, die Ich euch brachte, denn viele werden sie geistig empfangen.

23. Ihr werdet dann erleben, wie viele, die Mich nie gehört haben, wie die großen Apostel voller Glauben, Liebe und Eifer aufstehen werden, Befürchtungen und Vorurteile, die ihr nicht zu überwinden vermochtet, unbeachtet lassen und überall, wo sich eine Türe auftut, eintreten werden, um von meinem Worte Zeugnis abzulegen. Sie werden keine Furcht haben vor Sekten und Kirchen, denn statt sie für Feinde zu halten, werden sie dieselben als Brüder betrachten.

24. Seht niemanden auf diesem Weg als Fremden an, nehmt eure Mitmenschen mit offenen Herzen auf und übergebt ihnen die Unterweisung, die Ich euch gegeben habe.

25. Später, wenn meine Sendboten sich über die Welt verstreut haben, werden sie sich alle in ihrer Mission vereint fühlen.

26. Der "Arbeiter" wird das Land bebauen, die Furche ziehen und dort seinen Samen hineinlegen, mit dem Glauben und Sehnen, eine reiche Ernte einzuholen. Doch der Meister sagt euch: Erinnert euch stets daran, das Erdreich zu wählen, das geeignet ist, damit die Saat nicht misslingt. Immer werdet ihr Früchte ernten, die der Liebe entsprechen, mit der ihr sie gepflegt habt.

27. Ihr alle werdet "Arbeiter auf meinen Feldern" sein können, aber es ist notwendig, diese Aufgabe vorher zu fühlen und zu begreifen.

28. Diese Arbeit besteht darin, die dunkle Binde von den Unwissenden und Fanatikern wegzunehmen, sie zu lehren, dass Ich der Eine Gott bin, dem alle dienen müssen. Ich bereite euch zu, um euch den andern als ein Vorbild zu zeigen, da ihr fähig wart, eure Augen dem Lichte zu öffnen und demütig zu bekennen, dass ihr Unwissende wart.

29. Durch euch werde Ich meinen Samen aussäen und später die Früchte der Erfüllung meines Gesetzes ernten. Eure Brüder werden euch fragen, wie ihr diese Lehre erhalten habt, welcher Art meine Kundgebungen waren, und warum ihr diesem Wege folgt; und auf jede Frage sollt ihr mit absoluter Wahrheit antworten. Denn wenn ihr euch nicht mit der Wahrheit zu verteidigen versteht, werdet ihr nicht stark sein und als Verlierer dastehen; dann wird der Samen nicht keimen können.

30. Ich will nicht, dass ihr am Ende des Kampfes keine Ernte einbringen könnt, nachdem ihr euch von den Versuchungen der Welt abgewandt habt, um Mich zu hören, und meine Jünger genannt wurdet. Es wäre nicht gerecht, wenn ihr Enttäuschungen und Bitternisse ernten würdet, nur weil ihr nicht rechtzeitig gelernt habt, mein Werk zu verteidigen, indem ihr es studiert und ergründet, um den Prüfungen die Stirne bieten zu können.

31. Meine Unterweisung ist eine einzige Lehre, wohlweislich in vielerlei Formen mitgeteilt, damit ihr sie verstehen könnt, und der ihr nichts hinzuzufügen habt. Und obgleich sie Gesetz ist, will Ich euch dieselbe nicht aufzwingen, denn ihr würdet in Heuchelei geraten; ihr würdet Erfüllung zur Schau tragen, während ihr mit euren Handlungen gegen mein Gesetz verstoßen würdet.

32. Ich habe das Gewissen in eure Wesenheit gelegt, damit es die Richtschnur auf all euren Wegen sei, da das Gewissen das Gute vom Bösen zu unterscheiden vermag und das Rechte von dem, was unrecht. Mit diesem Lichte werdet ihr nicht getäuscht werden noch unwissend genannt werden können. Wie könnte der Spiritualist seinen Nächsten betrügen oder sich selbst zu täuschen suchen, so er die Wahrheit kennt?

33. In der Zweiten Zeit nahte sich Jesus ein reicher Jüngling und sprach zu Ihm: "Meister, ich glaube das Reich zu verdienen, das Du versprichst, denn ich handle nach Deiner Lehre." Jesus fragte ihn: "Erfüllst du das Gesetz?" Und der Jüngling antwortete: "Ja, Herr, ich faste, behandle meine Brüder gut, tue niemandem Böses und gebe einen Teil meines Vermögens zur Unterstützung des Tempels." Da sprach Jesus zu ihm: "Wenn du Mir folgen willst, so gib den Armen, was du besitzest, und folge Mir nach." — Doch es war so viel, was der Jüngling besaß, dass er seine Reichtümer nicht aufgeben wollte und es vorzog, sich vom Herrn zu trennen. Er glaubte zu erfüllen und betrog sich selbst.

34. Wie oft habe Ich euch gesagt: Übt tätige Nächstenliebe, lasst diese Tugend offenbar werden, doch tragt sie nicht zur Schau, denn dann wird es keine selbstlose Hilfe mehr sein, und ihr werdet euch selbst betrügen.

35. Jünger, wenn ihr bei der Ausübung meiner Lehre keinen Irrtümern erliegen wollt, so prüft eure Handlungen mit Hilfe des Gewissens; wenn es euch anklagt, so erforscht euch von Grund auf, findet den Fehler und berichtigt ihn. Euer Gewissen ist ein Spiegel, in welchem ihr sehen könnt, ob ihr lauter seid oder nicht.

36. Der Spiritualist soll an seinen Handlungen erkannt werden, welche, um lauter zu sein, vom Gewissen diktiert sein müssen. Wer so handelt, wird in seinem Geiste die Berechtigung fühlen, sich mein Jünger zu nennen.

37. Wer wird Mich täuschen können? — Niemand. Aber Ich richte euch nicht nach dem, was ihr tut, sondern nach der Absicht, mit der ihr es tut. Ich bin in eurem Gewissen und jenseits desselben. Meint ihr, dass Ich eure Handlungen und deren Absicht nicht wissen kann?

38. Bereitet euch vor auf den Kampf, damit mein Volk nicht aufgrund eurer schlechten Handlungen falsch verstanden wird, denn oftmals wird die Anerkennung oder Nichtanerkennung meiner Lehre von euch abhängen. Doch Ich frage euch: Was wird mein Wort verdunkeln können, da es die Wahrheit selbst ist, da es Reinheit und Vollkommenheit ist? — Nichts. Doch durch euren Mangel an Erfüllung werdet ihr sehr wohl Gelegenheiten versäumen, Verdienste zu erwerben und euren Geist höherzuentwickeln.

39. Wenn jemand meine Wahrheit nicht kennt, so deshalb, weil er nicht herbeigekommen ist, um aus dem Quell der Weisheit zu trinken, welcher mein Wort ist und welcher seine kristallklaren Wasser für jeden Dürstenden überquellen lässt.

40. Die Wahrheit, die Ich den "Ersten" offenbarte — den Patriarchen, Propheten und Gerechten, ist dieselbe, die Ich euch heute darlege, denn meine Lehre, die ihr derzeit empfangt, ist das Gesetz aller Zeiten. Ich lehre euch nur den Weg, damit ihr eure Lebensreise bis zum Ziele fortsetzt.

41. Jünger, hier ist mein Wort, in welchem ihr immer meine Wahrheit finden werdet; falls ihr jedoch irrtümliche oder komplizierte Auslegungen geben solltet, wenn ihr meine Lehre verändert oder den (geistig) Bedürftigen eine verworrene Darstellung derselben gebt, werdet ihr eine schlechte Ernte einbringen.

42. Achtet darauf, wie ihr meine Lehre weitergebt, und wie ihr von ihr sprecht, denn ihr seid für ein sehr großes Erbe verantwortlich.

43. Ich bin der Eigentümer des Saatkorns, ihr seid die Arbeiter. Sorgt dafür, dass es keimt, blüht und Frucht bringt, wie Ich es euch gelehrt habe.

44. Fühlt euch jedoch nicht als Knechte oder Sklaven. Fühlt euch frei, um innerhalb meines Werkes zu lieben und zu arbeiten. Ich bin das Licht, das die Wege beleuchtet, und ihr die Wanderer, die den Pfad auswählen.

45. Wenn jemand wie ein Blinder geht und dies Licht nicht sieht, wenn jemand träge ist und es deshalb nicht findet, wenn jemand vom Wege abirrt, so gebe er nicht Mir die Schuld; denn wo immer ihr seid, bin Ich, um in verschiedenen Formen zu euch zu sprechen. Erkennt, dass der, welcher Mich finden will, eine Anstrengung machen muss.

46. Mein Wort dringt in euer Herz wie der Weizen in fruchtbares Erdreich, und wenn ihr es empfangt, müsst ihr es zum Blühen und Sich Vervielfältigen bringen.

47. Erforscht dies Wort, damit ihr seinen Inhalt erkennen könnt, und handelt danach, damit ihr seines Wertes innewerdet; und behaltet die Erkenntnis, die ihr durch die Erforschung gewinnt, nicht nur für euch, macht sie der Menschheit bekannt. Ihr werdet mit Freude erleben, dass sie von euren Brüdern gut aufgenommen wird, und ihr werdet sie zur Liebe und zum Glauben erwachen sehen.

48. Nach dieser Zeit werden die Menschen auf der Suche nach meiner Lehre zu euch kommen und, ohne mein durch die Stimmträger übermitteltes Wort gehört zu haben, werden sie wissen, dass Ich noch einmal gekommen bin, und werden die Gewissheit haben, dass Ich in dieser Form zur Menschheit gesprochen habe.

49. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem mein Wort sich in allen Nationen ausbreitet, und meine in dieser Zeit gegebenen Gebote erlangen über die Zeiten hin Leben und Kraft. Jeder, der sich vorbereitet, wird meine Gegenwart in seinem Geist fühlen, und schließlich wird der Mensch meinem Gesetze gehorchen. Die Willensfreiheit wird von ihm recht verstanden werden, und er wird im Rahmen meines Göttlichen Gesetzes gerechte Werke vollbringen.

50. Noch einmal hinterlasse Ich euch die Spur, damit ihr Mir nachfolgt. Wenn ihr euch auf der Suche nach Menschen aufmacht, um die Frohe Botschaft zu bringen, so fleht nicht, dass sie euch anhören.

Tragt eure Aufgabe mit Würde, und jene, welche euch glauben, werden diejenigen sein, die Ich erwählt habe, um aus ihnen meine Jünger zu machen.

Gerüchte werden umgehen, dass der Meister wiedergekommen ist, um seine neuen Apostel zu berufen, und ihr werdet diese Kundgebungen bezeugen und ihnen darüber hinaus offenbaren, dass auch ihr zur Erde zurückgekommen seid, die ihr in der Zweiten Zeit bei Mir wart und mein Wort in Galiläa und Judäa gehört habt. Doch wenn sie an euch zweifeln, so sagt ihnen, dass sie über meine Worte und über die meinen Aposteln gegebenen Prophezeiungen nachdenken sollen, dann werden sie wissen, dass dies die Wahrheit ist.

51. Euch, die ihr Mich hört, übergebe ich mein Wort durch Vermittlung der Stimmträger; später werden andere Generationen kommen, die alles studieren werden, was Ich gesprochen habe, und was gedruckt erhalten bleiben und dicke Bände füllen wird.

52. Ich bin das Leben und belebe euch in jedem Augenblicke; aber Ich muss mit euren Ideen und Gedanken kämpfen. Eure Werke bringen euch den Schmerz und den Tod, doch ihr versteht es nicht, Mich zu suchen, um im Guten stark zu werden. Warum kommt ihr nicht zu Mir? Wer hat Mich angerufen und nicht meine Gegenwart gefühlt? Wie sehr liebe Ich euch und habe euch immer geliebt! Schon bevor Ich euch erschuf, habe Ich euch in Mir geliebt, und von dem Augenblick an, in dem ihr aus meinem Geiste hervorgegangen seid, habt ihr meine Gaben und Gebote für alle Zeiten empfangen.

53. Die Erde, über die ihr heute schreitet, ist nicht euer ewiges Zuhause, ist nicht das Land der Verheißung; deshalb sehnt ihr euch immer nach anderem, höherem Leben, trachtet ihr nach Vollkommenheit, denn sie kommt euch als ewiges Erbe zu; es ist der Zustand der Erhöhung, den euer Geist nach großen Kämpfen erringen wird. Gebt euch nicht mit den irdischen Gütern zufrieden, denn ihr wisst, dass ihr dazu bestimmt seid, das vollkommene, geistige Leben kennenzulernen, mit all seinen Gnaden und Schönheiten.

54. Erwartet nicht, dass sich eure Mitmenschen allein durch mein göttliches Werk erneuern, ohne dass ihr dafür gekämpft hättet. Eure Aufgabe ist es, zu arbeiten, um die Grundmauern einer neuen Menschheit zu errichten, die mein Gesetz liebt und befolgt. Dafür ist das Gebet eure beste Waffe.

55. Ich spreche zum Geist und Herzen aller Menschen; Ich hege und pflege sie, und es wird ein Zeitpunkt kommen, da sie sich mit Mir von Geist zu Geiste zu verbinden vermögen, und dann wird es keine Geheimnisse mehr zwischen dem Vater und dem Kinde geben. Bereitet euch auf diese Zeit vor, in der Ich Mich nicht mehr über das menschliche Verstandesvermögen kundgeben werde.

56. Schreibt mein Wort für die kommenden Generationen nieder und nehmt euch davor in Acht, meine Aufträge nicht richtig auszuführen. Ich will nicht, dass meine neuen Jünger — jene, die mein Wort nur durch die Schriften kennen werden, in meiner Lehre Unvollkommenheiten finden infolge eures Mangels an Zurüstung. Es ist mein Wille, dass auf diesen Seiten der ganze Gehalt und die ganze Wahrheit meines Werkes enthalten ist. In diesem Buch, das Ich euch anvertraute, habe Ich mein in drei Zeiten geoffenbartes Wort vereinigt, und alles, was verborgen oder in Geheimnis gehüllt geblieben ist, werdet ihr verstehen, wenn ihr euch von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit verbindet.

57. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr glaubt, dass meine Kundgebung in dieser Zeit kein Ereignis ist, und dass mit eurem Verschwinden mein Werk zu Ende sein wird, so habt ihr keine Ahnung von seiner Tragweite, noch habt ihr das Licht des Sechsten Siegels geschaut, das alles Geschaffene erleuchtet und belebt und für die Vervollkommnung des Geistes eine neue Etappe kennzeichnet.

58. Wenn ihr beim Hören meines Wortes die Demut eures Geistes sehen würdet, so würde sich euer Körper mit demselben vereinen, um einen einzigen Willen zu bilden; aber die Körperhülle ist ein Hindernis für euren geistigen Fortschritt. Seht hierin den Kampf und in ihm die notwendigen Verdienste für euren geistigen Aufstieg.

59. Wenn ihr euch durch die Prüfungen des Lebens niedergeschlagen fühlt, so haltet euch an Mich, und ihr werdet stark sein, und keiner wird euren Frieden zerstören noch euch eures Erbes berauben.

60. Ich will euch immer in eurer Liebe brennen sehen, damit ihr nicht gleich den Grabmälern seid, die nur heiß sind, solange die Sonne ihre Strahlen herab sendet, und gegen Abend, wenn sie sich verbirgt, wieder erkalten.

61. Seid nicht nur bewegt, wenn ihr mein Wort hört, sondern liebt Mich und liebt einander immerdar, so wie Ich euch liebe.

62. In den dankbaren Herzen habe Ich dieses Gebet vernommen: "Herr, unermüdlich gewährst Du uns so viele Wohltaten." Doch Ich sage euch: Ich bin euer Vater und sehe eure Bedürftigkeit. Wie sollte mein Geist bei eurem Gebete nicht bewegt werden? Ich habe euch in der Einsamkeit eures Schlafgemachs getröstet und euch erleuchtet, damit euer geistiges Gebet von Nutzen ist.

63. Ich lasse im Herzen meiner Jünger ein Gedenkbuch zurück, damit nach 1950, wenn mein Wort nicht mehr über das menschliche Verstandesorgan gehört wird, sie es sind, die der Menschheit meine Botschaft bringen.

64. Wie viele Lehren habt ihr in diesen unscheinbaren Gebetshäusern, in denen sich mein Wort kundtut, gehört und gelernt, obwohl es in ihnen keine Riten, Altäre noch Bildnisse gibt; hier habt ihr keine Leere mehr in euren Herzen empfunden.

65. Seid gesegnet, die ihr Mir mit Sanftmut und Demut zugehört habt, denn morgen werdet ihr die Volksmengen durch den tiefen Sinn eures Wortes in Staunen versetzen.

66. Jünger, jetzt ist es Zeit, dass ihr die Größe und Reinheit meines Werkes erkennt, damit, wenn ihr es in der Zukunft verkündet, eure Handlungen im Einklang mit meiner Lehre sind.

67. Die Menschenmengen nähern sich diesem Volke hier; seid vorbereitet; Ich will nicht, dass sie euch bei unlauterem Tun überraschen, denn sie könnten sagen: "Sind das die neuen Jünger des Herrn?"

68. Nachdem Ich so vieles zu euch gesprochen habe, will ich nicht, dass sie eure Kornkammer leer finden an guten Werken.

69. Ihr werdet morgen ausgeforscht und auf die Probe gestellt werden durch die Menschen, welche sich wünschen, euch schwach werden zu sehen, um euch anzuklagen und meine Wahrheit zu leugnen.

70. Erwartet nicht, dass mein in Büchern niedergeschriebenes Wort allein das Wunder vollbringt, die Menschheit zu bekehren; es ist notwendig, dass große Soldaten meiner Sache aufstehen, um mit ihrem Glauben, ihrem Mut und ihrer Liebe als Waffen meine Wahrheit zu besiegeln und zu bestätigen.

71. Es wird nicht nötig sein, nachzuforschen, ob der Weg frei ist oder nicht, noch braucht ihr auf die Suche nach den Menschenmengen gehen; denn Ich werde es übernehmen, die Bedürftigen auf euren Weg zu stellen.

72. Es ist notwendig, dass sich unter der Menschheit Menschen erheben, welche die Größe meines Gesetzes erkennen und bewirken, dass es erkannt wird.

73. Ihr, die ihr Mich in dieser Zeit gehört habt — seid groß durch die Demut, durch mein Wort, durch eure Tugend und gute Erfüllung meines Gesetzes. Doch glaubt nicht, dass ihr die Größten unter der Menschheit sein werdet, weil ihr Mich gehört habt. Wie vielen, die meiner Lehre fernstehen, wird an dem Tage, da sie euch hören, euer Zeugnis genügen, um größere Werke als die euren zu vollbringen.

Darüber werdet ihr euch sehr freuen, denn diese Werke werden die Frucht eurer Erfüllung sein.

74. Jetzt stärke Ich euch und schließe die Wunden, welche die Menschheit euch früher schlug, damit ihr die nötige Stählung habt, wenn der Kampf beginnt.

75. Seid euch bewusst, dass das Licht des Sechsten Siegels euch erleuchtet, der Sechste Leuchter die Menschheit erhellt; doch obgleich alle von diesem Lichte bestrahlt werden, werden die einen sich bewusst, dass sie in einer bedeutungsvollen Zeit leben, während die anderen alle Lehren unbeachtet vorübergehen lassen.

76. Warum, wenn ihr alle gleich erschaffen worden seid, besitzt ihr nicht alle Glauben? — Aufgrund eurer Willensfreiheit und der unterschiedlichen Entwicklung eures Geistes. Während daher die einen hoffen, dass ein höheres Licht und eine höhere Macht sie führt, vertrauen die andern auf das, was sie für ihre eigenen Kräfte halten, und wenn ihnen diese fehlen, fühlen sie sich verloren.

77. Vor langer Zeit ist euer Geist aus Mir hervorgegangen; dennoch sind nicht alle in gleicher Weise auf dem geistigen Entwicklungswege fortgeschritten.

78. Alle Schicksale sind verschieden, ob schon sie euch zum gleichen Ziele bringen. Den einen sind diese, den anderen jene Prüfungen vorbehalten. Das eine Geschöpf durchläuft den einen Weg, das andere folgt einem anderen. Ihr seid weder alle im selben Augenblick ins Dasein getreten, noch werdet ihr alle zum gleichen Zeitpunkt zurückkehren. Die einen wandern vorne, die anderen hinten, doch das Ziel erwartet euch alle. Niemand weiß, wer ihm nahe ist, oder wer ferne von ihm wandert, weil ihr noch zu unreif seid, um diese Kenntnis zu besitzen; ihr seid menschlich, und eure Eitelkeit würde euch zum Verderben gereichen.

79. Der Vater sagt euch allen, dass ihr ausharren sollt, und denen, die Glauben haben, sagt Er, dass sie den Weg derer erleuchten sollen, die im Finstern wandeln.

80. Denkt eingehend nach über euren Lebenslauf, und ihr werdet sehen, dass ihr zuweilen kraftvoll, zuweilen langsam gewandert seid; bei anderen Gelegenheiten seid ihr gestürzt und hernach wieder aufgestanden, bis es euch endlich gelang, einen sichereren und festeren Schritt zu tun.

81. Ich allein kenne eure Entwicklung, obschon Ich euch sagen muss, dass der wahrhaft hochstehende Geist Kenntnis von seinem Fortschritt besitzt, ohne darum eingebildet zu sein.

82. Durch die Gabe der Intuition könnt ihr wissen, ob euer Gang übermäßig langsam ist, oder ob ihr in atemberaubendem Laufe begriffen seid, ob ihr stehengeblieben seid, oder ob ihr nach eurer Meinung festen Tritt gefasst habt.

83. Durch euer Gewissen könnt ihr wissen, ob der Weg, auf dem ihr geht, erlaubt ist, oder ob ihr ihn verfehlt habt.

84. Um denen, die nach euch kommen, eine wohltätige Spur eures Ganges durch die Welt zu hinterlassen, ist es notwendig, dass ihr mein Gesetz erfüllt; mit ihm werdet ihr große Werke hinterlassen, und euer Andenken und Vorbild werden unauslöschlich sein.

85. Jünger, Ich bin die Lerche, unter deren Flügel ihr wie junge Vöglein lebt. Auch sage Ich euch, dass das Sechste Siegel das einzige ist, das geöffnet ist und euch in dieser Zeit erleuchtet.

86. Erkennt, dass viele meiner Arbeiter, welche die ersten Schüler des Spiritualismus waren, dem schweren Irrtum verfallen sind, zu glauben, dass die Siegel Versammlungsstätten sind, dass die Siegel in dieser Nation gelöst worden sind, und dass sie ihre Besitzer sind.

87. Ich lasse sie unablässig meine Gerechtigkeit fühlen, denn sie sind in dieser Zeit wie Erstgeborene, die Ich rief und an meinen Tisch lud, denen Ich mein Wort der Liebe vorbehalten hatte. Sie gehen auf den Straßen der Welt dahin und tragen ihre Gaben und Aufträge mit sich, ohne wissen zu wollen, was sie mit sich tragen. Sie glauben mein Gesetz zu erfüllen und verurteilen ihre Brüder.

88. Sie wissen nicht, wohin sie gehen, noch ahnen sie die Größe meines Werkes, und als Ich sie gerufen habe, damit sie Mich über das menschliche Verstandesvermögen hören, und Ich sie fragte: Glaubt ihr an meine Gegenwart in dieser Form?, da haben viele von ihnen Mich geleugnet.

89. Ich habe ihnen gesagt: Zeigt Mir eure Anhängerscharen, zählt Mir die Wunder auf, die ihr vollbracht habt; doch sie haben Mir sehr wenige Früchte gezeigt. Ich habe sie auf die großen Menschenmengen hingewiesen, die sich versammeln, wo mein Wort zu hören ist, auf die Unzahl der Zeugnisse meiner Macht, und habe sie daran erinnert: "Der Baum wird an seinen Früchten erkannt werden." — Dies ist das Sechste Siegel, unter dessen Licht ihr alle Mir folgen müsst. Heute erleuchtet euch der Sechste Leuchter, welcher das Göttliche Wort ist.

90. Seht, unter meinem Volke sind die Kinder des Zweifels neben den Kindern des Glaubens — solche, die Mich leugnen, und solche, die Mir nachfolgen: Die einen dem Materialismus zugetan, und die anderen sich bemühend, die Vergeistigung zu erlangen. Das ist der Hauptgrund eures Zwistes in dieser Zeit.

91. Aber meine Lehre ist hell wie das Licht des Tages.

92. Das Lamm Gottes löste die Siegel, und dieses allein wird sie von neuem versiegeln können.

93. Das Neue Jerusalem ist nicht in dieser und auch in keiner andern Nation; diese Stadt ist geistig, auch wenn ihr sie vom jetzigen Zeitpunkt an werdet bewohnen können.

94. Nicht Elias ist es, der die Siegel löste; er war der Vorläufer, damit das Sechste Siegel zur rechten Zeit gelöst und offenbart werden sollte. Elias repräsentiert das Sechste Siegel, und seine Mission ist eine sehr hohe; er offenbarte euch, dass für euch eine neue Zeit der Offenbarung ihren Anfang nahm.

95. Die sieben Gemeinden Asiens, welche Heiligtümer waren, in denen die Stimme meiner Apostel ertönte als eine Botschaft an alle Völkergenerationen, sind ein schönes Abbild des Buchs der Sieben Siegel.

96. Roque Rojas kam mit der Mission auf die Welt, das erste Verständigungsorgan zu sein, durch welches Elias die ersten Arbeiter der Dritten Zeit berief, und unter jenen ersten, die Aufträge erhielten, erhob sich eine Jungfrau mit der notwendigen Vergeistigung und Hingabe, damit sich in ihr das Wunder meiner Kundgabe durch den menschlichen Verstand vollzieht. Seit damals und durch diese Vermittlung zeigte mein Wort die Zeitspanne dieser Kundgabe an, welche mit der Kundgebung von Elias begonnen hat und von 1866 bis 1950 dauern wird.

97. Viele Verstandesorgane wurden zubereitet, damit ihr mein unerschöpfliches Wort haben würdet, welches bis zum letzten Augenblicke meiner Kundgabe Quelle der Weisheit und der Offenbarungen ist.

98. Später wird die Zeit der Vergeistigung kommen, und obwohl ihr mein Wort nicht mehr hören werdet, werdet ihr Mich näher bei euch fühlen.

99. Ungeachtet der guten Vorbereitung der einen und der schlechten Vorbereitung der anderen werde Ich weiterhin herabkommen, um Mich kundzutun. Um der guten Absicht der einen und der mangelnden Zurüstung der andern willen wird mein Geist bis 1950 in dieser Form gegenwärtig sein; denn nichts wird verhindern können, dass mein Wille in Erfüllung geht.

100. Doch jene, welche dieser Speise etwas Fremdes beimischen und den Volksmengen Wasser zu trinken geben, das nicht kristallklar und rein ist, werden Mir dafür verantwortlich sein.

101. Es ist mein Wille, dass ihr an die Orte zurückkehrt, an denen ihr unterlassen habt, irgendeine Aufgabe zu erfüllen.

102. Die Wege sind geebnet, die Felder erwarten das Saatkorn. Macht euch bereit und lasst die Stunde eures Kampfes kommen. Dann werdet ihr euch brüderlich umarmen, werdet aufbrechen und meinen Willen sich in euch erfüllen lassen.

103. Vergesst nicht, dass mein Werk rein ist, und ihr es bis ans Ende lieben sollt.

104. Ihr sollt auf eurem ganzen Lebenswege tätige Nächstenliebe üben; dies ist eure Aufgabe. Ihr besitzt viele geistige Gaben, um auf verschiedene Arten selbstlose Hilfe zu leisten. Wenn ihr euch vorzubereiten versteht, werdet ihr das, was ihr unmöglich nennt, vollbringen.

105. Die Liebestätigkeit, die ihr mit einem Geldstück ausübt — obgleich auch sie Liebestätigkeit ist — wird doch die weniger hochstehende sein.

106. Liebe, Vergebung und Frieden müsst ihr den Herzen eurer Mitmenschen bringen.

107. Ich will keine in meinem Gesetz geschützten Pharisäer und Heuchler mehr. Ich will Jünger, die den Schmerz ihrer Mitmenschen fühlen. Allen, die sich reuevoll erheben, werde Ich vergeben, ganz gleich, zu welcher Sekte oder Religion sie sich bekennen, und werde ihnen den wahren Weg ganz klar vor Augen führen.

108. Gesegnet seien, die meine Lehren in fremde Länder tragen, denn mein Gesetz und meine Schutzengel werden sie behüten. Ich habe euch gesagt, dass durch eines meiner Kinder, das zugerüstet ist, ein weiter Landstrich gerettet werden kann. Macht euch dieser Gnade würdig, dann werde Ich euch vieles gewähren.

109. Ich spreche auf vielerlei Arten zu euch, damit euch mein Wort stärkt und ihr nicht schwach werdet, wenn ihr den Glauben am meisten nötig habt.

110. Liebt euch, wenn ihr beisammen seid, liebt euch, wenn ihr euch ferne seid, dann wird der Segen des Vaters auf diese Brüderlichkeit herabkommen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 11

1. Menschheit, suche deine Seligkeit in der Liebe deines himmlischen Vaters; denn wahrlich, Ich sage euch, die Verbundenheit mit Gott wird euch die Seligkeit in eurem Geiste fühlen lassen.

2. Wenn der Mensch den geistigen Pfad betritt, wird er endlich den Weg zur Seligkeit gefunden haben. Jünger, fasset das Wunder, in eurem Geiste das Himmelreich haben und fühlen zu können!

3. Wieder erteile Ich euch Unterricht durch die Lehre der Liebe, denn obwohl ihr dabei seid, die Lehren des Lebens, das eine Schule für euch ist, zu lernen, habt ihr nicht alles ergründet, was es euch auf eurem Wege offenbart.

4. O meine vielgeliebten Kinder, die ihr wie verirrte Schafe klagt und mit angstvoller Stimme nach eurem Hirten ruft! Wenn ihr eure Augen vor der Wirklichkeit, die euch umgibt, verschließt, denkt ihr schließlich, dass Ich die Ursache all eures Elends auf der Erde bin; andere glauben, dass Mir ihr Wohl und Wehe gleichgültig ist.

5. Wie undankbar seid ihr, wenn ihr so von eurem Vater denkt, und wie ungerecht in der Beurteilung meiner vollkommenen Gerechtigkeit!

6. Meint ihr, Ich höre euch nicht, wenn ihr sagt, dass ihr euch nur von Bitternissen nährt, dass die Welt, die ihr bewohnt, eine Welt ohne Glück ist, und dass das Leben, das ihr führt, keine Daseinsberechtigung hat?

7. Ihr fühlt Mich nur, wenn ihr glaubt, dass Ich euch züchtige, dass Ich euch jede Barmherzigkeit versage, und vergesst die Zärtlichkeit und Güte eures Vaters; ihr beklagt euch über euer Leben, statt seine Wohltaten zu segnen.

8. Dies deshalb, weil ihr eure Augen vor der Wahrheit verschließt und nur Leid und Tränen in eurer Umwelt seht und in Verzweiflung geratet, weil ihr glaubt, dass alles ohne Belohnung bleiben wird.

9. Wie anders wäre euer Leben, wenn statt dieses Aufbegehrens, dieser Verständnislosigkeit, euer erster Gedanke täglich der wäre, euren Vater zu segnen, und eure ersten Worte solche des Dankes wären für so viele Wohltaten, die euch seine Liebe beschert! Aber ihr vermögt diese Tugenden nicht mehr zu empfinden, weil das "Fleisch" euren Geist verstört hat, und ihr meine Lehre vergessen habt; deshalb spreche Ich zu euch von diesen Empfindungen, die ihr aus eurem Herzen verbannt habt.

10. Das Schicksal hat das Erbarmen, welches Gott in dasselbe hineingelegt hat. Das Schicksal der Menschen ist voll göttlicher Güte.

11. Ihr findet diese Güte oftmals nicht, weil ihr sie nicht zu suchen versteht.

12. Wenn ihr innerhalb des für jeden Geist durch Mich vorgezeichneten Schicksals euch einen harten und bitteren Weg bahnt, so suche Ich ihn zu mildern, doch niemals seine Bitternis zu mehren.

13. Die Menschen brauchen einander in der Welt, niemand ist zu viel und niemand ist zu wenig. Alle Leben sind für die Ergänzung und Harmonie ihres Daseins füreinander notwendig.

14. Die Armen benötigen die Reichen und diese jene. Die Bösen bedürfen der Guten und diese der ersteren. Die Unwissenden haben die Wissenden nötig, und die Wissenden die Unwissenden. Die Kleinen brauchen die Älteren, und diese ihrerseits benötigen die Kinder.

15. Jeder Einzelne von euch ist durch die Weisheit Gottes in dieser Welt an seinen Platz gestellt und demjenigen nahe, bei dem er sein soll. Jedem Menschen ist der Kreis zugewiesen, in dem er leben soll und in welchem es inkarnierte und entkörperte Geistwesen gibt, mit denen er zusammenleben soll.

16. So trefft ihr, jeder auf seinem Wege, nach und nach alle, deren Aufgabe es ist, euch die Liebe zu lehren, die euch emporhebt; von andern werdet ihr Schmerz erleiden, welcher euch läutert. Die einen werden euch Leid bringen, weil ihr es also bedürft, während die anderen euch ihre Liebe schenken werden, um eure Bitternisse auszugleichen; doch alle haben eine Botschaft für euch, eine Lehre, die ihr verstehen und nützen müsst.

17. Ich sage euch noch einmal, dass ihr die Botschaft, die jedes Wesen für euch bereithält, nicht erkannt habt, obwohl ihr meiner Unterweisung beiwohnt.

18. Sucht in jedem eurer Brüder sowohl die gute Seite, die er euch darbietet, um von ihm zu lernen, als auch die schlechte Seite, damit ihr ihm helft, sich aufzurichten; auf diese Weise werdet ihr den Lebensweg unter gegenseitigem Beistand gehen.

19. Haltet einen Augenblick inne und denkt nach, denn ihr habt viele vorübergehen lassen, die euch Gutes tun konnten. Lasst diese Gelegenheiten nicht vorübergehen, denn es sind Lektionen, die ihr ungenutzt lasst.

20. Jedes menschliche Wesen ist eine Lehre, eine Erwartung von Liebe oder von Lieblosigkeit, welches euch schließlich seine süße oder bittere Wahrheit zuteil werden lässt; und so werdet ihr von Lektion zu Lektion gehen, zuweilen lernend und zuweilen lehrend, denn ihr müsst euren Mitmenschen ebenfalls die Botschaft vermitteln, die ihr zur Erde mitgebracht habt.

21. Wahrlich, Ich sage euch, wenn die Menschheit diese Lehren verstünde, würde sie auf Erden nicht so viel weinen.

22. Vergesst nicht, dass jeder inkarnierte und entkörperte Geist, der euren Lebensweg in irgendeiner Form kreuzt, euch in eurem Schicksal weiterhilft.

23. Wie viele Lichtgeister habe Ich für euch zur Welt gesandt, und ihr habt nicht innegehalten, um meine Liebe für euch zu segnen!

24. Vielen Geistwesen, die Ich zu euch geschickt habe, habt ihr keine Beachtung geschenkt, ohne euch bewusst zu werden, dass sie Teil eures Schicksals waren; doch weil ihr sie nicht anzunehmen verstandet, bliebt ihr mit leeren Händen zurück und musstet später Reuetränen vergießen.

25. Menschheit, deine Bestimmung ist es, mit allem Geschaffenen im Einklang zu sein. Diese Harmonie, von der Ich zu euch spreche, ist das größte aller Gesetze, denn in ihm findet ihr die vollkommene Gemeinschaft mit Gott und seinen Werken.

26. Studiert die Geistwesen, die euch umgeben, und die, welche euren Lebensweg kreuzen, damit ihr deren Tugenden schätzen lernt, die Botschaft aufnehmt, die sie euch bringen, oder ihnen das gebt, was sie von euch erhalten sollen.

27. Warum habt ihr eure Nächsten, welche das Schicksal euch in den Weg gestellt hat, verachtet? Ihr habt ihnen die Tür eures Herzens verschlossen, ohne die Lehre zu erfahren, die sie euch bringen sollten.

28. Oft habt ihr gerade den von euch ferngehalten, welcher eine Botschaft des Friedens und des Trostes für euren Geist brachte, und dann beklagt ihr euch, wenn ihr euren Kelch mit Bitternis gefüllt habt.

29. Das Leben bringt unerwartete Veränderungen und Überraschungen mit sich, und was werdet ihr tun, wenn ihr morgen den sehnsuchtsvoll suchen müsst, den ihr heute hochmütig von euch wieset?

30. Bedenkt, dass es möglich ist, dass ihr den heute Abgewiesenen und Verachteten morgen voll Verlangen suchen müsst, aber dass es oftmals schon zu spät sein wird.

31. Wenn ihr Kinder seid, so begreift und schätzt die Güte eurer Eltern. Wenn ihr Eltern seid, so habt Verständnis für eure Kinder. Wenn ihr Ehegatten seid, so lernt euch kennen und liebt euch gegenseitig; doch wenn ihr dies noch nicht seid und auf den wartet, der sich mit eurem Geschicke verbindet, so macht euch bereit, ihn zu empfangen, ihn zu verstehen.

32. Hört auf, euch durch Verirrungen und Frivolitäten noch mehr Leid zu schaffen, und da ihr nicht gelernt habt, im Buche des Lebens zu lesen, so leset wenigstens im geistigen Adel jener, die euch direkt umgeben.

33. Menschheit, begreife mein Wort, lerne von Mir und erkenne, wie Ich niemanden von Mir weise von denen, die sich Mir nahen, weil Ich weiß, dass ihr alle meine Kinder seid, dass ihr alle Meiner bedürft.

34. Lernt diese Lehre, damit ihr versteht, Meister zu werden; doch lernt zuvor, Brüder zu sein.

35. Ihr alle müsst erkennen, dass es eure Bestimmung ist, die großen Lektionen des Lebens zu lernen; denn nur so werdet ihr zum Gipfel eurer Vollendung gelangen, nur so werdet ihr groß werden. Andernfalls werdet ihr immer Unzufriedenheit, Klagen und Verständnislosigkeit, Gotteslästerung und Vorwürfe gegen euren Herrn in euch tragen.

36. Lasst meine Lehren euer Berater sein auf eurem Wege, und ihr werdet eine Kraft in euch fühlen, die euch niemals verzagen lassen wird und euch Schritt für Schritt zum höchsten Gipfel des Verstehens führen wird.

37. Tröstet die, welche ihr weinen seht. Gott hat euch zu ihnen geführt, denn dort ist eure Aufgabe.

38. Begreift meine Lehre, um nicht weitere Fehler in eurem Leben zu begehen; denn jede Kränkung, die ihr euren Mitmenschen zufügt, sei es mit Worten oder Werken, wird eine unauslöschliche Erinnerung in eurem Gewissen sein, das euch unversöhnlich Vorwürfe machen wird.

39. Ich sage euch noch einmal, dass ihr alle benötigt werdet, damit sich der göttliche Plan erfüllt und das so große geistige Elend unter den Menschen ein Ende hat.

40. Solange die Selbstsucht existiert, wird auch der Schmerz existieren. Wandelt eure Gleichgültigkeit, euren Egoismus und eure Verachtung um in Liebe, in Mitgefühl, und ihr werdet erleben, wie bald der Friede zu euch kommen wird.

41. Denkt eingehend über meine ganze Lehre nach!

42. Erkennt euch selbst! Ich habe das Dasein der Menschen aller Zeiten betrachtet und weiß, was der Grund von all ihrem Schmerz und Unglück gewesen ist.

43. Seit den ersten Zeiten habe Ich gesehen, wie die Menschen einander sich aus Neid, aus Materialismus, aus Machthunger das Leben nahmen; immer haben sie ihren Geist vernachlässigt, im Glauben, nur Materie zu sein, und wenn dann die Stunde gekommen ist, die menschliche Gestalt auf Erden zurückzulassen, blieb nur das übrig, was sie in ihrem materiellen Leben schufen, ohne irgendeine Seligkeit für den Geist zu ernten; denn sie haben ihn nicht gesucht, nicht an ihn gedacht, haben sich weder um die Tugenden des Geistes, noch um Wissen gekümmert. Sie begnügten sich damit, zu leben, ohne den Weg zu suchen, der sie zu Gott führt.

44. Solange ihr, die ihr das Leben nicht liebt, weil ihr es grausam nennt, nicht die Bedeutung des Gewissens im Menschen erkennt, noch euch von ihm führen lasst, werdet ihr nichts von wahrem Werte finden.

45. Das Gewissen ist es, das den Geist zu einem höheren Leben über der Materie und seinen Leidenschaften emporhebt. Die Vergeistigung wird euch die große Liebe Gottes fühlen lassen, wenn es euch gelingt, sie zu verwirklichen. Dann werdet ihr die Bedeutung des Lebens verstehen, werdet seine Schönheit schauen und seine Weisheit entdecken. Dann werdet ihr wissen, warum Ich es "Leben" genannt habe.

46. Wer wird diese Lehre abzulehnen wagen, indem er sagt, dass sie nicht wahr ist, nachdem er sie kennengelernt und verstanden hat?

47. Wenn ihr begreift, dass euer wahrer Wert in eurem Gewissen begründet ist, werdet ihr in Harmonie mit allem von eurem Vater Geschaffenen leben.

48. Dann wird das Gewissen das arme menschliche Leben verschönen; aber zuvor muss sich der Mensch von allen Leidenschaften abwenden, die ihn von Gott trennen, um dem Pfade der Gerechtigkeit und Weisheit zu folgen. Dann wird für euch das wahre Leben beginnen — das Leben, das ihr heute mit Gleichgültigkeit betrachtet, weil ihr nicht wisst, was ihr verachtet, und keine Vorstellung von seiner Vollkommenheit habt.

49. Menschheit, du bist die Zeiten hindurch geistig träge geblieben, weil du geglaubt hast, dass das wahre Glück und der wahre Friede zum menschlichen Dasein gehören, ohne zu verstehen, dass sie ein Teil des Geistigen Lebens sind, welches das wahre Leben ist.

50. Sucht die auf, die euch lieben, und die, welche euch verabscheuen. Liebet das Leben, das ihr grausam genannt habt, ohne zu wissen, dass es wie ein offenes Buch voller Weisheit für euch ist. Lasst euch von den Freuden wie von den Leiden der andern bewegen. Seht in jedem menschlichen Wesen einen Meister und fühlt euch selbst als ein lebendes Symbol des Guten, nicht des Bösen, denn gemäß euren Werken im Leben wird das Symbol beschaffen sein, das ihr verkörpert.

51. Die Menschen haben sich die Hölle als einen Ort ewiger Qual vorgestellt, wohin ihrer Meinung nach alle jene kommen, die gegen meine Gebote verstoßen haben. Und so wie sie für die schweren Vergehen diese Hölle schufen, so stellten sie sich für die geringeren Vergehen einen anderen Ort vor und ebenso einen weiteren für jene, welche weder Gutes noch Böses getan haben.

52. Wer sagt, dass man sich im Jenseits weder freut noch leidet, spricht nicht die Wahrheit; niemand ist ohne Leiden, noch bar jeder Freude. Die Leiden und Freuden werden immer gemischt sein, solange der Geist nicht den höchsten Frieden erreicht.

53. Hört, meine Kinder: Die Hölle ist in Inkarnierten und nicht mehr Inkarnierten, in Bewohnern dieser Welt und des "Geistigen Tales". Die Hölle ist das Sinnbild für die schweren Leiden, die furchtbaren Gewissensbisse, die Verzweiflung, den Schmerz, und die Bitternis derer, die schwer gesündigt haben. Doch von diesen Folgen werden sie sich frei machen durch die Entwicklung ihres Geistes hin zur Liebe.

54. Der Himmel dagegen, welcher das wahre Glück und den wahren Frieden symbolisiert, ist für jene, welche sich von den Leidenschaften der Welt abgewandt haben, um in Gemeinschaft mit Gott zu leben.

55. Befragt euer Gewissen, dann werdet ihr wissen, ob ihr in der Hölle lebt, ob ihr eure Vergehen sühnt, oder ob ihr vom Frieden des Himmels durchdrungen seid.

56. Was die Menschen Himmel oder Hölle nennen, sind keine bestimmten Orte, es ist der Wesensinhalt eurer Werke, den euer Geist erntet, wenn er das "Geistige Tal" erreicht. Jeder erlebt seine Hölle, bewohnt seine Welt der Sühne oder genießt die Seligkeit, welche die Erhebung und die Harmonie mit dem Göttlichen Geiste schenkt.

57. Ich bin euer Vater, und ihr seid meine sehr geliebten Kinder. Kommt, erhebt euch über alles Geschaffene und kommt zu Mir.

58. Geliebte Jünger, diese Zeiten sind Gerichtszeiten für die Menschheit. Die Frist ist abgelaufen, damit ihr beginnt, eure Schulden zu bezahlen. Ihr holt nun die Ernte der vergangenen Aussaaten ein, das Ergebnis oder die Folgen eurer Werke.

59. Dem Menschen steht eine Zeit zur Verfügung, um sein Werk zu tun, und eine andere, um zu verantworten, was er tat; die letztere ist die Zeit, in der ihr lebt. Deshalb leidet und weint ihr alle. So wie ihr eine Zeit der Aussaat und eine andere der Ernte habt, hat auch Gott eine, die Er euch gewährte, um sein Gesetz zu erfüllen, und eine andere, um seine Gerechtigkeit kundzutun.

60. Ihr lebt jetzt in der Zeit des göttlichen Gerichts. Der Schmerz lässt euch weinen, die Menschheit reinigt sich in ihren eigenen Tränen, denn niemand bleibt von der Wiedergutmachung verschont.

61. Es sind Zeiten der Gerechtigkeit, in denen ihr über euer Schicksal nachdenken sollt, damit ihr durch Versenkung und Vergeistigung die Stimme des Gewissens hört, die nicht irreführt noch trügt, sondern euch auf den Pfad des Friedens führt.

62. Das Schwierigste für den Geist ist es, über die Materie die Vergeistigung zu erreichen; das Schwierigste für den Menschen ist es, sich wesensmäßig zu erkennen. Lasst euer Leben nicht ungenutzt, lernt alle seine Lektionen. Eure Aufgabe ist es, Weisheit zu erlangen, diejenigen zu lehren, welche euch umgeben, und euch geistig zu vervollkommnen.

63. Mein Volk, wenn du weißt, dass deine geistige Bestimmung groß ist, so schlage den Weg der Liebe ein und entzünde dein Glaubenslicht an der göttlichen Flamme meiner Weisheit.

64. Komm zu Mir, Menschheit, Ich bin die Hoffnung, Ich bin der verheißene Tröster, der euch in dieser Zeit des Chaos seine Botschaft des Friedens gebracht hat. Weil ihr viel geweint und gelitten habt, ergießen sich mein Trost und meine Liebe als ein Quell der Barmherzigkeit in euch.

65. Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt vielfach gegen mein Gesetz verstoßen; aber ebenso wahr ist, dass ihr euch in meiner Liebe reinigen werdet. Was würdet ihr tun, wenn Ich in dieser Zeit, statt euch zu trösten, nur als Richter zu euch kommen würde?

66. Ich bin der Meister der Liebe, der kommt, um euch bei eurem Kreuz zu helfen. Ich bin euer Reisebegleiter, der eure Schritte lenkt und euch in eurer Einsamkeit und Bitternis zur Seite steht. Ich bin der gute Freund, den ihr erwartet habt. Ich bin der Unterhalt, den euer Geist verlangt, denn meine Liebe ist die Nahrung, die euch Leben schenkt.

67. Zu allen Zeiten habt ihr Mich benötigt, doch am meisten in diesen, in denen die Menschheit den Kelch des Schmerzes bis zur Neige leert. Deshalb bin Ich bei euch, denn Ich bin euer Heiland. — Ihr weint, und Ich segne euer Weinen, denn die Tränen der Sünder sind der gesegnete Tau, mit dem die Herzen befruchtet werden.

68. Euer Geist hat sich von der Materie entfernt, um mein Wort in der Geistigen Welt zu vernehmen, und hat ohne Worte zu Mir gesprochen.

69. Der höherentwickelte Geist weiß, dass das menschliche Wort den Ausdruck des geistigen Gedankens arm macht und verkleinert. Daher lässt er die materiellen Lippen schweigen, um sich emporzuschwingen und in der Sprache, die Gott allein kennt, das Geheimnis auszusprechen, das er im Innersten seines Wesens verborgen mit sich trägt.

70. Setzt euch über euren Schmerz hinweg, erhebt euch über eure Tränen und hört Mir weiterhin zu. Erkennt, dass für die Menschheit die Dritte Zeit gekommen ist, und fühlt die Verantwortung, euch vorzubereiten. Ihr beichtet bei Mir und richtet euren Geist empor. Ich höre euer Gebet und lasse euch meine Gnade und meine Vergebung zuteil werden.

71. Ihr rühmt Mich mit geistlichen Liedern, wenn ihr Mich von der "Bergeshöhe" zu eurem Hause herabkommen seht, und beim Hören meines Wortes erbebt eures Geistes, und ihr sagt Mir: "Herr, wir wissen, dass Du bei uns bist."

Doch nicht alle haben mein Kommen verspürt, und es ist notwendig, dass sich meine Worte und meine Beweise ständig wiederholen, um euch zu Bewusstsein zu bringen, dass Ich noch einmal zu den Menschen gekommen bin. Ich habe im Menschenwesen ein Heim, einen Tempel gesucht, um darin zu wohnen, und finde ihn noch nicht; aber Ich werde nicht aufhören, die "Felsen" zu polieren, bis Ich sie in Herzen umgewandelt habe, die meine Gegenwart fühlen und mit ihr meine Gerechtigkeit und meine Liebe.

72. Wenn ihr fühlt, dass ihr in einer Wüste von Verständnislosigkeiten wandert, so seid tapfer und schreitet vorwärts. Doch wenn Ich euch nach meinem Willen Wüsten und Gebirge durchqueren lassen sollte, um die Frohe Botschaft zu andern Ländern zu bringen, so macht euch ans Werk; denn wenn euch das Wasser ausgeht, werde Ich es aus dem Felsen hervorsprudeln lassen, um euren Durst zu stillen, und wenn euch die Kräfte für die lange Reise fehlen, werde Ich euch beleben.

73. Das Werk, das Ich euch anvertraue, ist heikel. Lasst nicht zu, dass ruchlose Hände diesen Schatz rauben, um später zu sagen, dass dieser die Frucht ihrer Inspiration sei, und sie sich mit demselben erhöhen und die Ahnungslosen erniedrigen.

74. Wenn ihr zu Mir kommt, werde Ich euch fragen und Rechenschaft fordern über alles, was Ich euch gegeben habe; doch viele von euch werden Mir sagen: "Herr, ich habe mein Erbe verloren." Dann werde Ich euch auftragen, es zu suchen, und ihr werdet nicht zu Mir zurückkommen, bis ihr es wiedererlangt und alle meine Gebote erfüllt habt. — Wenn Ich nicht in dieser Weise zu euch sprechen würde, würdet ihr einschlafen und euch nicht zu retten vermögen.

75. Der Sinngehalt meines Wortes, den ihr heute bewahrt, wird morgen zum Nutzen der Menschheit in Worten der Weisheit von euren Lippen strömen. Wenn ihr auf diesem Wege beharrlich bleibt, werdet ihr auf ihm gesunde und heilsame Freuden finden, die eurem Geist Nahrung geben werden.

76. Habt Vertrauen in die Größe des Senfkorns, und ihr werdet große Wunder Wirklichkeit werden sehen. Heute sage Ich euch wie in der Zweiten Zeit: Befehlt einem "Berg", seine Lage zu ändern, und euch wird gehorcht werden; gebietet dem Toben der Elemente Einhalt, und ihr werdet es verwirklicht sehen; sagt in meinem Namen zu einem Kranken, er soll gesund werden, und er wird sich von der Krankheit befreit sehen. Doch wenn euch ein Wunder gewährt wird, so seid nicht gleichgültig, nehmt das göttliche Wirken in eurem Geiste wahr und versteht es zu schätzen.

77. Viel Unheil wird über die Menschheit kommen; in der Natur wird es Umwälzungen geben, die Elemente werden ihre Fesseln sprengen: Das Feuer wird ganze Landstriche verheeren, die Wassermassen der Ströme werden über die Ufer treten, die Meere werden Veränderungen erfahren; es wird Gegenden geben, die unter den Wassermassen begraben werden, und neue Länder werden auftauchen. Viele Geschöpfe werden ihr Leben verlieren, und auch die tiefer als der Mensch stehenden Wesen werden umkommen. Alles wird Umsturz und Verwirrung sein, und wenn ihr euch nicht schon jetzt vorbereitet, werdet ihr in den Prüfungen schwach sein und den andern keine Kraft geben können, und so werdet ihr den kommenden Generationen kein gutes Beispiel hinterlassen können, welche sich mit Mir von Geist zu Geiste verbinden sollen. Wenn ihr nicht ihren Weg bahnt, werden sie Mich auf dem Pfade der Wissenschaft und nicht auf dem Weg der Vergeistigung suchen, und dies ist nicht mein Wille.

78. Nach dem Jahre 1950 werdet ihr den Anfang dieser großen Prüfungen erleben. Wachet und betet; erkenne Mich, Volk. Handle nach meinem Wort, das alle Tugenden umfasst, und errette dich. Wahrlich, Ich sage dir: Wer mein Wort hört und danach handelt, wird gerettet werden und in das ewige Leben eingehen. Jener Tempel, von dem Ich meinen Jüngern sagte, dass Ich ihn in drei Tagen aufrichten würde, ist der, welchen Ich heute in eurem Geist erbaue. Dieser Tempel ist unzerstörbar; die Grundmauern habe Ich euren Vätern anvertraut, und seine Vollendung werden eure Kinder erleben.

79. Niemand darf diesen Tempel entweihen, noch zulassen, dass die Abgötterei, die Habgier, die Selbstsucht oder die Heuchelei in ihn eindringen; denn Finsternis und Gewissensbisse werden der einzige Lohn sein, den sie damit erreichen. Doch wenn ihr dieses innere Heiligtum eifersüchtig bewacht, welches ihr in eurem Geist tragt und welches die Wohnung ist, in der euer Vater wohnen will, so werdet ihr von fern und nah Karawanen von Männern, Frauen und Kindern herbeikommen sehen, die im Verlangen nach geistiger Hilfe an die Pforten dieser Wohnung klopfen werden.

80. Viele werden als Wölfe kommen und versuchen, euch zu überlisten; doch angesichts der Lauterkeit und Wahrhaftigkeit eurer Gottesverehrung und auch der eurer Werke werden sie sich in sanfte Schafe verwandeln.

81. Denkt nach und lasst Mich euch in der Stille eures Schlafgemachs befragen; diese Fragen werden dieselben sein, welche die Menschen euch stellen werden, und Ich will, dass ihr euch von jetzt an vorbereitet, um ihnen die schuldige Antwort zu geben.

82. Zur gleichen Zeit, da Ich euch meine Lehre und meine Gebote gab, habe Ich euch mit Kraft erfüllt, damit ihr kämpft, ohne nachzulassen. Geliebte Kinder, es ist nicht möglich, dass ihr mit der Last eures Kreuzes die Höhe des Berges erreicht, ohne zuvor die Straße des Leidens zurückzulegen.

83. Wann wird auf Erden der Mensch erscheinen, der alle meine Lehren erfüllt, so wie es mein Gesetz verlangt: der Mensch von großem und leuchtendem Geiste, von hohen Empfindungen und heller Intelligenz?

84. Wenn ihr glaubt, dass das Wort "Mensch" eine Kreatur bedeutet — schwächlich, klein und dazu verdammt, sich ewig vom Bösen fortreißen zu lassen — so befindet ihr euch in einem großen Irrtum. Die Menschen hatten ihren körperlichen und geistigen Schmelztiegel des Leides, damit die Frucht ihres Kampfes, ihrer Erfahrung und ihrer Entwicklung darin bestehe, zum wahren Menschen zu werden. Meint ihr, euer Same sei unfähig, eine solche Frucht hervorzubringen? Israel, zweifle nicht an meinem Wort. Erinnere dich, dass Ich Abraham und Jakob verheißen habe, dass ihr Same der Segen und der Trost für alle Völker der Erde sein wird.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 12

1. Seid gesegnet an diesem Morgen heiliger Erinnerung, an dem die Menschen das Andenken an den Messias ehren.

2. Ich bringe euch nicht nur Hoffnungen, sondern auch schöne Wirklichkeiten.

3. Der Sturm der Leiden, den ihr in eurem Leben erduldet, wird von kurzer Dauer sein; all dies wird vorübergehen, und ihr werdet aufhören, zu weinen und zu leiden.

4. Das Dasein eines Menschen auf der Erde ist nur ein Augenblick in der Ewigkeit, ein Hauch von Leben, welcher den Menschen eine Zeitlang belebt und sich sogleich wieder entfernt, um später wiederzukehren und einem neuen Körper den Odem zu geben.

5. Freut euch, dass kein Schmerz ewig währt; eure Leiden sind zeitlich und vergehen sehr bald.

6. Die Zeit der Sühne und Läuterung ist für den, der die Prüfungen mit Vergeistigung betrachtet, flüchtig; für den dagegen, der ganz im Materialismus aufgeht, wird das, was in Wirklichkeit sehr bald vorüber ist, lange dauern.

7. Wie die Schläge eures Herzens vorübergehen, so vergeht in der Unendlichkeit das Leben der Menschen.

8. Es gibt keinen Grund zur Furcht, denn so, wie sich jemandem ein Seufzer entringt, wie man eine Träne vergießt, oder wie man ein Wort sagt, so vergehen auch die Leiden des Menschen.

9. In der unendlichen Zärtlichkeit Gottes müssen sich alle eure Schmerzen und Kümmernisse in Nichts auflösen.

10. Wenn euch der Schmerz verwundet, so geschieht dies nicht, weil er von Mir zu euch kommt, sondern weil ihr ihn zuvor gesucht habt, und das Gesetz der Gerechtigkeit sich erfüllen muss.

11. Dennoch ist niemand hilflos alleingelassen, ihr alle habt jemanden, der euch ermutigt und schützt, ihr habt viele Lieben hinter dem Schleier der Materie. Aber ihr kennt sie nicht und wisst nicht, auf welche Weise sie euch vom Jenseits aus Liebe erweisen. Es sind die Geistwesen, die im Reiche des Lichtes wohnen, welche den kleinen Brüdern, den Schwachen, den Gefallenen, den Kranken helfen und sie trösten.

12. Die Erleuchteten sind die hohen Sendboten des Herrn, die in Erfüllung wichtiger und schwieriger Aufgaben alles, was man ihnen aufgetragen hat, anordnen und besorgen.

13. Ich nenne sie Erleuchtete, weil sie jene sind, die meinen Samen der Liebe in ihrem Geist haben erblühen lassen. Dies sind die Erleuchteten, die ihr noch nicht kennt, weil euch die geistige Sensibilität fehlt.

14. Damit meine Gegenwart von euch empfunden würde, war es notwendig, meine Gedanken durch einen menschlichen Körper ertönen zu lassen; aber wahrlich, Ich sage euch, das Universum ist erfüllt von geistigen Schwingungen, die ihr ebenfalls hören könntet, wenn eure geistige Vorbereitung und Fähigkeit euch dies gestatten würde.

15. Ich musste in dieser Form zu euch sprechen, um Mich hörbar zu machen; denn Ich will euch von euren Ketten der Unwissenheit befreien, will diese Bande zerreißen, die euch behindern, und euch helfen, meine Lehre wahrhaft zu verstehen.

16. Wer an die Schwächen der Welt gebunden ist, wird Mich nicht voll zu empfinden vermögen. Kein Mensch, dessen Herz verhärtet ist, kann die Vollkommenheit erreichen.

17. Ich muss Mich in euren Herzen fühlbar machen, damit ihr Mich versteht, und muss meine Lehren oft wiederholen und den Augenblick suchen, in welchem ihr vorbereitet seid, um Mich zu empfangen.

18. Ihr müsst begreifen, dass Ich gekommen bin, die Ketten zu zerbrechen, die euch zu Sklaven des Schmerzes gemacht haben, euch von Leiden zu befreien, die ihr euch selbst geschaffen und noch langwieriger gemacht habt, weil ihr eure Fehler und Unvollkommenheiten wiederholt. Aber wenn ihr im Bösen halsstarrig seid, so bin Ich in meiner Liebe beständig, um euch zu retten; und selbst wenn ihr euch in den Lasterhöhlen oder im tiefsten Abgrund eurer Leidenschaften befinden solltet, werde Ich dort die Verlorenen suchen, um sie ins Reich des Lichtes zu bringen. Doch müsst ihr demütig und gerecht sein, damit mein Same in euch erblüht.

19. In Wahrheit sage Ich euch: Auch wenn Ich sehe, dass ihr euch vom Vergänglichen und Schädlichen freigemacht habt, dass ihr euch bei der Abkehr von den schlechten Wegen angestrengt habt, kann Ich euch noch nicht sagen, dass ihr schon fähig seid, ein Volk zu führen; denn noch fehlt euch viel, um die Vergeistigung zu erreichen.

20. Ich komme auch, um Ideale in euch wachzurufen, damit ihr euch von der Unwissenheit befreit; denn mit dieser Kette, die an den Materialismus bindet, könnt ihr nicht als meine Apostel auftreten, noch Beispiele wahrer Liebe geben.

21. Ich bin die Sonne der Wahrheit, die den Nebel der Unwissenheit auflöst; kommt heraus aus eurer Finsternis und empfangt die erleuchtenden und wärmenden Strahlen der Inspiration Gottes.

22. Wenn ihr Mich schon verstündet, würdet ihr vollauf fühlen, wie Ich zu eurem Geist als Weisheit, als Leben komme, und wenn euer Verstand und euer Herz meine Worte des Lichtes bewahren würden, so würdet ihr bald zur Zahl der Erleuchteten gehören.

23. O gesegneter Morgen, erfüllt von Gebeten, Gesängen und Segnungen! Wenn die Menschen wenigstens für einige Augenblicke in die Größe seiner Bedeutung eindringen würden — wie viel Friede und wie viel Licht würden sie für ihren Geist ernten!

24. Schaue, mein Volk, betrachte den Himmel, sieh ihn genau an, und du wirst erleben, dass in jedem Stern eine Verheißung liegt, eine Welt, die dich erwartet. Es sind Lebenswelten, die den Kindern Gottes versprochen sind, und die ihr alle bewohnen werdet. Denn ihr alle werdet mein Reich kennenlernen, welches nicht nur für bestimmte Wesen gemacht wurde; es wurde als die universelle Heimstätte geschaffen, in der sich alle Kinder des Herrn vereinen werden.

25. Ihr müsst jedoch immer klaren Sinnes sein, frei von (finsteren) Wolken, müsst immer wach sein, um zu fühlen, dass meine Inspiration zu euch kommt.

26. Wenn ein von meiner Weisheit Erleuchteter eines Tages die Erde regiert, wird alles Harmonie sein; aber bis zum heutigen Tage habt ihr meine Lehre nicht angenommen, habt ihr nicht gewünscht, Führer der Erde oder einer einzigen Nation zu sein, und darum gibt es Kriege.

27. Hört nun etwas für euch Wichtiges, das euch in eurem Schmerze trösten wird:

28. In der Zukunft werde Ich euch erleuchtete Geistwesen senden, die als Regierende zur Erde kommen werden, und diese werden keine weiteren Kriege zulassen, weil sie wissen, dass dieser Planet für alle Menschen da ist, und dass der Zwist unter den Nationen, der bis auf die Anfänge der Menschheit zurückgeht, der unleugbare Beweis von Neid, Groll, Misstrauen, Entzweiung und Hass unter den Menschen ist.

29. Dieser Morgen, erleuchtet durch die Erinnerung an mein Kommen zu dieser Welt in Jesus, wurde durch eure Erhebung noch leuchtender.

30. Unterlasst nicht das Gebet, auch wenn es so kurz ist, dass es nicht länger als fünf Minuten dauert; doch unterzieht euch darin mit dem Lichte eures Gewissens einer genauen Prüfung, damit ihr euer Handeln im Auge behaltet und wisst, worin ihr euch bessern müsst.

31. Wenn ihr bei eurer Erhebung im Gebet den Zeitbegriff verlieren solltet, wird es ein Zeichen von Vergeistigung sein, da ihr, wenn auch nur für einige Augenblicke, aus der Zeit herauszutreten vermochtet — jener Zeit, welche die Sklaven des Materialismus nur für ihre Vergnügungen oder für die Vermehrung ihres Geldes begehren.

32. Wer sich täglich prüft, wird seine Art des Denkens, Lebens, Sprechens und Fühlens verbessern.

33. Die geistige Entwicklung des Menschen, seine Umwandlung, seine Erneuerung und Erhebung sind der Grund für die Kundgabe meines Wortes in dieser Welt.

34. Ich will, dass ihr die Vollkommenheit erreicht, damit ihr euer Glück und euren Frieden erarbeitet.

35. Wenn ihr trotz dieser täglichen Gewissensprüfung nicht auf dem Pfad des Guten wandelt, werdet ihr für eure Fehltritte, eure Stürze und Irrtümer verantwortlich sein.

36. Falls einige meiner Unterweisungen nicht gebührend wiedergegeben werden sollten, weil sie durch einen Wortvermittler mit wenig Sprachgewandtheit gesprochen worden sind, so wendet euch an die geistige Seite des Wortes, ohne euch bei jener Armut der Ausdrucksweise aufzuhalten, und ihr werdet in der Wahrheit meiner Lehre den göttlichen Wesenskern meiner Unterweisungen finden.

37. Vielen, die mein Wort hören, erscheint es als die größte Lehre, die man heute auf der Erde erhalten kann; auf andere macht es den Eindruck, keine Wahrheiten zu enthalten. Doch ist es nicht das erstemal, dass meine Offenbarungen von den Menschen abgelehnt werden.

38. Viele Meister und Sendboten sind auf diese Welt gekommen, und als sie anfingen, meinen Samen der Wahrheit und Liebe zu säen, habt ihr sie getötet, weil die Finsternis der Menschheit so viel Licht nicht ertragen hat.

39. Die Propheten, Patriarchen und Seher sind Märtyrer gewesen, Opfer der menschlichen Schlechtigkeit, weil die Menschen weder die Wahrheit zu begreifen vermochten, die von ihren Lippen kam, noch die Güte jener Herzen.

40. Alle Erleuchteten haben das Kreuz des Leidens kennengelernt, mit all den Qualen und Bitternissen, welche die Menschen ihren Mitmenschen zu bereiten verstehen.

41. Diese Leiden sind für jeden Meister notwendig, sie sind Dornen, über welche er hinwegschreiten muss, und Bitternisse, die er kennenlernen muss, um inmitten derselben die Größe seines Geistes sichtbar werden zu lassen.

42. Diesen Weg kennt ihr noch nicht, doch werdet ihr ihn kennenlernen und zurücklegen müssen, wenn ihr erfüllt von der Kraft, welche die Liebe gibt, von Mir inspiriert ans Werk geht.

43. Für euch ist die Liebe ein schönes Wort; aber bis heute seid ihr nicht in dessen wahre Bedeutung eingedrungen.

44. Wer Meister ist, weiß, was seine Bestimmung ist und segnet sie, und weiß, welche die seiner Brüder ist.

45. Und was ist eure Bestimmung? — Die gleiche, die ehedem der Meister der Meister vorlebte und die allen Sendboten beschieden war: zu retten, zu lieben und die Sünder zu erlösen.

46. Eure Bestimmung ist es, Erleuchteter und Prophet zu sein; eines Tages werdet ihr dies sein; und dann werdet ihr die Leiden jener kennenlernen, welche euch den Weg vorzeichneten. Gleichzeitig werdet ihr die Liebe und den Mut kennenlernen, die sie auf ihrem Lebensweg begleiteten.

47. Sie alle mussten in der schwersten Stunde des Leidens und der Prüfung in einem innerlichen Kampfe siegen; und als ihr Gewissen sie fragte, ob sie sich von ihrer Mission lossagen oder unter dem Volk verbleiben wollten, das ihnen den Tod gab, antworteten sie entschlossen, dass sie bei ihrem Volke bleiben wollten, denn dies sei ihre Aufgabe, auch wenn ihre Mitmenschen es nicht in gleicher Weise verstehen würden. Sie harrten unerschütterlich bei denen aus, die sie liebten, solange ihnen ein Hauch von Leben blieb. Sie wussten, dass die Finsternisse in der Menschheit aufgelöst werden mussten; aber wahrlich, Ich sage euch, sie beseelte kein egoistisches Interesse, obschon ihnen ihr Lohn in meinem Reiche aufbewahrt war.

48. Ich bin das Buch für alle, und als Beweis dafür habt ihr Mich hier. Ich bin noch immer bei euch, weil Ich euch liebe und ihr Mich braucht.

Um die Seligkeit zu gewinnen, gibt es für euch zwei Wege, denen ihr aus eigenem Willen folgen könnt: den der Liebe und den des Schmerzes; doch wahrlich, Ich sage euch, dass Ich auf jedem Weg, den ihr wählt, euch als Helfer beistehen werde. Wenn ihr die hohen Empfindungen des geläuterten Geistes kennenlernt, werdet auch ihr sagen: Ich werde bei den Sündern bleiben.

49. Ich frage die, welche mit Liebe in meinem Werke gearbeitet haben: Was habt ihr empfunden, als ihr für das Gute, zum Nutzen der anderen tätig wart?

50. Ihr sagt Mir: "Meister, uns hat dabei ein Fluidum umgeben und eine Kraft angetrieben, ohne Überdruss oder Ermüdung weiterzumachen."

51. Wurdet ihr müde, Mich zu hören? — "Nein, Meister," sagt ihr Mir. Ebenso wenig wurde Ich müde, vom Beginn eurer Erschaffung an bei euch zu sein.

52. Ich gebe euch meine Lehren, göttlichen Ratschläge, Gesetze und Regeln für die Ewigkeit, und manchmal habt auch ihr bei der Ausübung meiner Worte durch eure Nächstenliebe Lehren erteilt, als ihr für das Wohl der anderen gearbeitet habt.

53. Wenn jemand von euch bei meiner Unterweisung unberührt bleibt, ist er gleich einem Felsen; doch ihr alle hört aufmerksam auf mein Wort, denn diesem Lichte gegenüber kann niemand gefühllos bleiben.

54. Jemand fragt Mich: "Meister, warum gibt es solche, die große Missionen auf die Erde mitbringen, und andere dagegen nicht?" Doch Ich antworte euch, dass die Menschen, die heute nur eine kleine Aufgabe haben, morgen die großen Erleuchteten sein werden.

55. Lebt immer wachsam, denn auf eurem Wege wird es welche geben, die sagen, sie gehörten zu Mir; aber glaubt ihnen nicht schon im ersten Augenblicke, glaubt um dessentwillen, was sie an Demut, an Weisheit und Liebe bekunden.

56. Andere werden euch sagen, dass sie mir Mir in Verbindung stehen, während sie die ersten Betrogenen sind. Deshalb müsst ihr über die Aufgabe, die ihr habt, und über die Stellung, die ihr einnehmt, immer wachen. Ihr müsst eure Augen und Ohren aufmachen und auch vieles vergeben.

57. Ihr müsst vieles wissen, damit ihr ihnen sagt, welches der wahre Weg ist, und wie man sich aus der Knechtschaft, von der Unwissenheit befreit. Begreift, dass ihr verpflichtet seid, die Wahrheit, die ihr predigt, auch mit Werken zu beweisen.

58. Dieser Planet wird sich wandeln, denn die Menschen werden sich vergeistigen, und dann werden sie Gott eine vollkommene Anbetung darbringen.

59. Der Augenblick der Stille ist gekommen, der Augenblick eurer Gemeinschaft mit Mir, damit ihr so, wie die Wellen im Meer ineinanderfließen, euch mit meinem göttlichen Geiste vereint. Schweigen — nicht nur auf den Lippen, sondern auch im inneren Tempel des Menschen, weil euer Geist es ist, der zu Mir spricht, und der Augenblick ist feierlich.

60. Werdet stille und höret Mich, ihr Wanderer auf vielen Pfaden, die ihr den Staub von mancherlei Wegen mitbringt; lasst Mich das Licht auf eurem Schicksalswege sein.

61. Aus verschiedenen Religionsgemeinschaften seid ihr gekommen, dies Wort zu hören, durch welches ihr erfahren habt, dass das einzige geistige Gesetz, der einzige wahre Lehrsatz, der die Menschen regieren soll, dieser sein wird: "Liebet einander." Doch diesen Lehrsatz werden die durch diese Unterweisungen Erleuchteten verbreiten — nicht die, welche gegen das Gesetz verstoßen, auch nicht die bösen Prediger einer ewigen Hölle.

62. Auf den Lippen meiner neuen Sendboten wird weder die Lüge noch die Gotteslästerung zu finden sein, sie werden nicht die Doktrin eines ungerechten, grausamen, unbarmherzigen Gottes lehren, der unfähig ist, alle seine Kinder zu retten, sondern den Gott der wahren Liebe und der vollkommenen Gerechtigkeit.

63. Ich sage euch nicht einmal, dass diese Geistlehre die Weltreligion sein wird; denn niemals habe Ich Religion überbracht, sondern Gesetz. Ich beschränke Mich darauf, euch zu sagen, dass das Gesetz, das auf der Erde triumphieren und bleibende Gültigkeit auf ihr haben wird, um das Dasein der Menschen zu erleuchten, das Gesetz der Liebe sein wird, das Ich euch in meiner Lehre erklärt habe, damit ihr es voll erkennt.

64. Die Menschheit wird noch viele falsche Werke der Liebe und Wohltätigkeit tun, bis sie zu lieben und wahre Liebestätigkeit auszuüben lernt, und viele werden noch von Konfession zu Konfession wandern müssen, bis ihr Geist sich zu höherem Erkennen aufschwingt und sie endlich begreifen, dass das einzige Gesetz, die universelle und ewige Lehre des Geistes die der Liebe ist, zu der alle gelangen werden.

65. Alle Religionen werden verschwinden, und übrigbleiben wird nur das Licht des Tempels Gottes, das innerhalb und außerhalb des Menschen erstrahlt — des Tempels, in welchem ihr alle einen einzigen Kult des Gehorsams, der Liebe, des Glaubens und des guten Willens darbringen werdet.

66. Euer Gewissen ist bereit, euch auf jeden eurer Schritte aufmerksam zu machen, und es macht euch unruhig, wenn ihr mein Gesetz übertretet. Daraufhin habt ihr den Vorsatz gefasst, nicht wieder auf Böses zu verfallen.

67. Ich habe auch die gesehen, welche in der Stille den Kranken trösten und heilen, welche ohne Prahlerei das richtige Wort zu geben verstehen, welches rettet, zurechtweist und stärkt.

68. Während ihr Mir zuhört, veredelt sich euer Herz, und der Geist erhebt sich über die Selbstsucht der Körpernatur und denkt an die anderen und macht ihre Leiden und Prüfungen zu seinen eigenen. Ihr wünschtet, es gäbe keinen Krieg mehr, weil ihr den Frieden zu lieben beginnt; dennoch wird der Krieg seinen Weg der Zerstörung und des Todes fortsetzen, denn noch immer denken und fühlen nicht alle Menschen wie ihr in diesem Augenblicke. Doch nicht mehr lange währt die Frist, die den Machthabern gegeben ist, bald werdet ihr deren Herrschaft und Macht in Asche verwandelt sehen.

69. Worin besteht die Schuld dieser Menschen vor Gott, und wie werden sie diese bezahlen müssen? — Nur Ich weiß es; aber wahrlich, Ich sage euch, niemand wird dem Sühnegesetz entrinnen. Darum sage Ich euch: Während sie weiterhin die Welt, die Gott ihnen zum Leben gab, vernichten, sollt ihr wachen und beten für eure Brüder, denn sie wissen nicht, was sie tun. Denn wenn sie es wüssten, würden sie schon längst mit ihren Tränen, mit ihrem Blut und sogar mit ihrem Leben all das, was sie zerstört haben, wiederaufbauen.

70. Betet weiterhin für den Frieden in der Welt, es ist eure Pflicht; betet, damit die Menschen sich verstehen und sich untereinander lieben.

71. Wenn die Menschen einsehen würden, dass die Erde für alle geschaffen worden ist, und wenn sie die materiellen und geistigen Schätze, mit denen ihr Dasein übersät ist, in gerechter Weise mit ihren Mitmenschen zu teilen verstehen würden — wahrlich, Ich sage euch, schon hier auf dieser Erde würdet ihr den Frieden des Geistigen Reiches zu fühlen beginnen.

72. Ich bin unter euch gewesen, obschon Ich euch nochmals sage, dass Ich nicht bis in die Materie herabgekommen bin, sondern nur meine göttlichen Gedanken in ein menschliches Gehirn gesandt habe, durch welches sie sich in Worte umgewandelt haben.

73. Falls jemand sagen sollte, dass es unmöglich ist, dass Ich Mich durch dieses Mittel mit der Menschheit in Verbindung setze, weil Ich unendlich bin und ihr nicht wert seid, Mich zu empfangen, so sage Ich darauf: Anstatt eure Kleinheit anzusehen, offenbare Ich Mich euch, weil ihr Mich braucht.

74. Mein göttlicher Geist kennt keine Entfernungen noch Schranken, in jeder Form bin Ich bei euch, weil meine Gegenwart universell ist.

75. Bald werde Ich Mich dieser Stimmträger nicht mehr bedienen, weil diese Form der Kundgabe 1950 enden wird. — Ich bin euer Vater, und ihr meine Kinder — lernet, direkt mit Mir zu sprechen. Erinnert ihr euch nicht, wie euch der Göttliche Meister seinerzeit lehrte? Ruft euch in Erinnerung, dass Jesus keine Mittler suchte, um zum Vater zu sprechen.

76. Mein Wort, meine Lehransprache, ist heute dem Anschein nach allein für euch bestimmt; in Wahrheit ist es jedoch für alle bestimmt, denn seine Weisheit und Liebe umfasst das ganze Universum, vereint alle Welten, alle inkarnierten und entkörperten Geistwesen. Kommt herbei, so ihr Meiner bedürft; sucht Mich, wenn ihr euch verloren fühlt.

77. Ich bin euer Vater, der eure Leiden kennt und der euch tröstet. Ich flöße euch die Liebe ein, die ihr so sehr benötigt — für euch selbst, und um sie in eurer Umgebung zu verbreiten.

78. Wenn ihr in Wahrheit meine Gegenwart an der Weisheit erkennt, welche Ich durch diese Stimmträger offenbare, so erkennet auch, dass der Zeitpunkt da ist, das aufbauende Werk auf dem geistigen Pfade zu beginnen.

79. Ach, wenn doch alle, die gerufen worden sind, herbeieilen würden; wahrlich, Ich sage euch, der Tisch des Herrn wäre überfüllt von Jüngern, und sie alle würden die gleiche Speise essen! Doch nicht alle Geladenen sind gekommen, sie haben verschiedene Beschäftigungen vorgegeben und so den göttlichen Ruf auf den zweiten Platz verwiesen.

80. Selig, die eilends herbeigekommen sind, denn sie haben ihre Belohnung erhalten.

81. Zu allen Zeiten, doch heute mehr als in der Vergangenheit, fühlt sich der Mensch als Herr seiner Handlungen, unabhängig von jedem geistigen Gesetz. Er hat sich in ein egoistisches Wesen verwandelt, das nur an sich selbst denkt. Sein Herz ist ohne Liebe gegenüber den andern, und deshalb gleicht die Menschheit einer unermesslichen Wüste, trocken und dürr. Können die Menschen sich in diesem Zustand vereinigen, sich verstehen und in ehrlicher und edelmütiger Weise helfen? — Nein! Wenn die Menschheit nicht den bösen Samen aus ihrem Herzen entfernt, wird sie sich weiterhin selbst zerstören; die einen werden den andern misstrauen und fortfahren, sich zu streiten, solange sie ohne Liebe sind.

82. Dies ist das Ackerland, in das Ich mein Saatkorn in der Dritten Zeit säe, wofür Ich ein Volk von Arbeitern vorbereite — ein Volk, dessen Herz sich von der Selbstsucht entfernt, das über meine Wahrheit nachdenkt und sich dem Guten zuwendet.

83. Doch ehe ihr zu Mir gekommen seid, habt ihr für euch das Glück und den Frieden gesucht, ohne daran zu denken, euer Glück aufzugeben, um das fremde zu erreichen, oder euren Wünschen die Bedürfnisse eurer Nächsten voranzustellen.

84. Wenn ihr das Gesetz der Liebe erfüllt, werdet ihr eure Einigkeit und Harmonie erreicht haben, werdet ihr zu leiden aufhören, und der Friede der Nationen, den die Menschen bis heute nicht erlangt haben, wird sich in der Menschheit einstellen.

85. Wie leicht wäre es mit ein wenig Vergeistigung für die Menschen, sich verstehen zu können!

86. Ich frage diejenigen, welche diese Lehre als eine Wahrheit anerkennen, die fähig ist, die Menschheit zu retten und zu vereinigen: Warum entschließt ihr euch nicht, sie in Anwendung zu bringen? Begnügt ihr euch etwa damit, sie als eine einfache Weisheitslehre zu betrachten oder als eine weitere Theorie?

87. Der Mensch will das Heil finden, ohne seine geistige Natur zu erkennen, und dies ist sein größter Irrtum. Solange er lebt und sich stark fühlt auf der Erde, ist er bestrebt, jede Vorstellung zu vergessen, die ihn an die Ewigkeit oder das Geistige Leben gemahnt. Er verliert diese intuitive Erkenntnis nicht, aber er will nichts davon wissen, und nur wenn der Tod sich ihm naht, und er in sich den Todeskampf fühlt, geschieht es, dass er in einem Augenblick Fehler wiedergutmachen und die verlorene Zeit wiedereinholen möchte; doch dann wird es schon zu spät sein, denn nicht alles erreicht die Reue. Es ist das Gesetz der Gerechtigkeit, das zu ernten, was man gesät hat, auch wenn die Reue ihm helfen wird, mit Liebe und Geduld die Sühnung seiner Schuld zu ertragen, was in Wirklichkeit sein Werk der Wiederherstellung und Erneuerung sein wird.

88. Ihr hört zu und bejaht gleichzeitig, dass Ich wahr zu euch spreche. Ihr lasst euer Gewissen zu euch reden, und dieses sagt euch, dass euer Glaube oft nur Schein war, weil ihr nicht die Gewissheit des Vorhandenseins eines ewigen Lebens für den Geist hattet. Zweifellos hattet ihr im Sinn, euer Dasein auf der Erde voll zu genießen und für den Schritt zum Geistigen Leben erst dann Vorbereitungen zu treffen, wenn der letzte Augenblick gekommen ist. Die Vorstellung eines Lebens nach diesem war wie eine Rückversicherung für den Glauben, um auf dieselbe zurückzugreifen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, und um die angstvollen Augenblicke des Abscheidens überstehen zu können.

89. Ich frage euch: Soll der Mensch so leben? Zeigt ihr so euren Glauben an den Vater, und erlangt ihr so eine wahre geistige Höherentwicklung?

90. Denkt über alles nach, was Ich euch in dieser Unterweisung gesagt habe, und ihr werdet schließlich einsehen, dass der Mensch sich immerzu geirrt hat mit seinen egoistischen und körperabhängigen Gefühlen.

91. Ergründet die Kundgabe von Geist zu Geist, die dem Menschen die Verbindung offenbart durch die Liebe und alle Tugenden, die aus ihr hervorgehen, sowie aus allen Empfindungen und Gaben des Geistes; und sagt, ob sie nicht der Schlüssel ist, welcher der Menschheit die Pforten zum ewigen Frieden und zur unvergänglichen Weisheit öffnen kann.

92. In den drei Zeitabschnitten, in die Ich die Entwicklung der Menschheit eingeteilt habe, zeigte Ich euch mit meinem Lichte den gleichen geraden und schmalen Pfad für den Aufstieg des Geistes — den einen Weg der Liebe, der Wahrheit und der Gerechtigkeit.

93. Ich habe euch von Unterweisung zu Unterweisung, von Offenbarung zu Offenbarung geführt, bis diese Zeit kam, in der Ich euch sage, dass ihr euch schon von Geist zu Geist mit Mir verbinden könnt. Hätte die Menschheit sich in der Ersten Zeit auf diese Weise verbinden können? — Nein, sie war genötigt, sich mit dem materiellen Kult, mit dem Ritus und den Zeremonien, mit den traditionellen Festessen und den Symbolen zu behelfen, damit sie das Göttliche und Geistige sich nahe zu fühlen vermochte. Aus dieser Unfähigkeit heraus, sich dem Geistigen zu nähern, sich zum Göttlichen zu erheben, das Tieferliegende zu erkennen und die Geheimnisse aufzuklären, entstanden die verschiedenen Religionen, eine jede dem Grade der geistigen Rückständigkeit oder des geistigen Fortschritts der Menschen entsprechend, wobei die einen der Wahrheit mehr zugetan waren als andere, einige vergeistigter waren als andere, doch alle dem gleichen Ziele zustreben. Es ist der Pfad, den die Geistwesen im Verlaufe der Jahrhunderte und der Zeitalter zurücklegen — der Pfad, auf den die verschiedenen Religionen hinweisen. Einige sind nur mit größter Langsamkeit vorangekommen, andere sind in die Irre gegangen und wieder andere sind trügerischen Doktrinen erlegen und haben sich befleckt.

94. Ein neues Zeitalter ist für die Menschheit angebrochen; es ist das Zeitalter des Lichts, dessen Gegenwart auf dem geistigen Wege aller Menschen einen Höhepunkt darstellen wird, damit sie erwachen, nachdenken, sich der schweren Last ihrer Traditionen, ihres Fanatismusses und ihrer Irrtümer entledigen, um sich danach zu einem neuen Leben zu erheben.

95. Die einen früher und die andern später, so werden nach und nach alle Religionen und Sekten zu dem unsichtbaren Tempel gelangen, zu dem Tempel des Heiligen Geistes, welcher in meinem Werke gegenwärtig ist, unverrückbar wie eine Säule, die sich ins Unendliche erhebt, in Erwartung der Menschen aller Völker und Geschlechter.

96. Wenn alle in das Innere meines Heiligtumes eingetreten sind, um zu beten und sich zu versenken, werden die einen wie die andern die gleiche Erkenntnis meiner Wahrheit erlangen. Wenn daher einmal dieser Höhepunkt auf dem Wege vollendet ist, werden alle im gleichen Gesetze vereint sich erheben und ihren Vater in der gleichen Art und Weise verehren.

97. Warum sollte irgendjemand überrascht sein angesichts meiner neuen Offenbarungen? Wahrlich, Ich sage euch, die Patriarchen der alten Zeiten hatten bereits Kenntnis vom Kommen dieses Zeitalters, und die Seher anderer Epochen hatten es geschaut, und die Propheten kündigten es an. Es war ein göttliches Versprechen, das den Menschen gegeben worden war, lange bevor Ich durch Jesus zur Welt kam.

98. Als Ich meinen Jüngern mein erneutes Kommen ankündigte und die Form andeutete, in der Ich Mich den Menschen kundgeben würde, war schon viel Zeit vergangen, seit euch das Versprechen gegeben worden war.

99. Jetzt habt ihr den Ablauf jener Zeit vor Augen, hier gehen jene Prophetien in Erfüllung. Wer kann davon überrascht sein? — Nur die, welche in der Finsternis geschlafen haben, oder jene, die meine Verheißungen in sich ausgelöscht haben.

100. Hier ist mein Licht, das alle erwartet, um sie auf ihrem Wege anzuhalten, denn Ich werde ihnen den geistigen Schatz offenbaren, den sie in sich tragen und doch nicht zu entdecken vermochten. Ich werde sie davon überzeugen, dass sie das Materielle schon zu sehr erforscht haben, dass sie sich dem Vergänglichen und Flüchtigen bereits ausgeliefert haben. Ich werde sie lehren, in ihrem eigenen Geist das Gewissen zu suchen, welches die göttliche Essenz ist, die Ich in jeden Menschen gelegt habe.

101. In Wahrheit sage Ich euch, dass ihr niemals all das Große und Gute weitergegeben habt, das in eurem Geist vorhanden ist, denn ihr kennt es nicht einmal. Wie wollt ihr einander mit der Vollkommenheit lieben, die Ich euch gelehrt habe, wenn ihr euch nicht als Geschwister anerkennt? Es ist notwendig, dass ihr von der Essenz Gebrauch macht, welche der Geist in sich trägt, damit eure Liebe Liebe ist und eure Barmherzigkeit wahre Barmherzigkeit — etwas mehr als leere Worte, etwas mehr als elende Geldstücke, etwas mehr als das Stück trockenen Brotes, das auf euren Tischen übrig bleibt und welches die einzigen Mittel sind, die ihr anwendet, um euch glauben zu machen, dass ihr Nächstenliebe übt und euch untereinander liebt.

102. Wie schön wird eure Welt sein, wenn die Menschen in ihrem Geist den gesegneten Schatz entdeckt haben, mit dem ihr Schöpfer sie vom Augenblicke ihrer Erschaffung an begabte!

103. Ich gebe euch diese Belehrung, damit ihr mittels derselben auf die Vergangenheit schaut, um euren Anfang zu suchen — damit ihr eure Gegenwart prüft und hernach in die Zukunft blickt, die euch voll Weisheit, Arbeit, Kampf und göttlichen Vergütungen erwartet.

104. Ihr seid Sünder, aber ihr liebt Mich, und wenn ihr an Mich denkt, versucht ihr, Mir zu gefallen, indem ihr an euren Mitmenschen Nächstenliebe übt. Ihr seid Sünder, Ich weiß es, aber ihr betet, wenn ihr einen Kummer habt. Ihr seid Sünder, aber ihr seid bereit, euer Brot mit dem zu teilen, der um Wohltätigkeit bittend an eure Türe kommt.

105. Für alles Gute, das ihr im Verlangen nach meinem Wohlgefallen tut, nehmt meine Liebkosung entgegen, fühlt meinen Trost, empfangt meinen Segen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 13

1. Das Haus des Vaters ist in Feststimmung, das Gastmahl steht bereit, weil dies Volk wie der Verlorene Sohn zum Vaterhaus zurückgekehrt ist. Setzt euch an den Tisch und eßt von der Speise, die Stunde ist günstig und gütig.

2. Auch in der Zweiten Zeit pflegte Ich Mich von meinen Jüngern umgeben an den Tisch zu setzen. Sie wussten, dass Jesus der Messias war, dessen Kommen verheißen war, um sein Volk zu retten. Ihr habt Mich nicht körperlich gesehen wie jene Mich sahen, doch durch das innerste Wesen dieses Wortes fühlt ihr die Gegenwart des Meisters, der euch versprochen hatte, wiederzukommen und euch den Geist der Wahrheit zu senden, damit er euch alle vergangenen Unterweisungen erkläre, und ihr das verstehen würdet, was ihr nicht verstanden hattet.

3. Doch wer ist der Geist der Wahrheit, wenn nicht die Weisheit Gottes selbst? Wo werdet ihr ihn finden können, wenn nicht in dieser geistigen Lehre, die euch alles erklärt und erhellt?

4. Ich prophezeite euch, dass Ich wiederkommen würde, wenn die Menschheit sich auf dem Höhepunkt ihrer Schlechtigkeit und Verwirrung befände; deshalb ahnen die Menschen beim Nachsinnen darüber, dass ihre Wissenschaft und ihre Verderbtheit eine Frucht hervorgebracht haben, die in voller Reife ist, dass sich noch etwas Göttliches offenbaren wird. Dieses Vorgefühl ist eine Folge davon, dass meine geistige Gegenwart zu jedem Geiste spricht, und meine Gerechtigkeit als Vater sich unter der Menschheit kundtut.

5. Ihr werdet Mich nicht wieder als Mensch sehen; jetzt müsst ihr euch zubereiten, um Mich im Geiste zu schauen; so wurde es euch seit der Zweiten Zeit zu verstehen gegeben. In einer "Wolke" stieg der Meister auf, da Er zum letzten Mal noch sichtbar war für seine Jünger, und es war euch angekündigt worden, dass Er in eben dieser Form wiederkommen würde.

6. Jetzt spreche Ich zu euch durch dieses von Mir vorbereitete Verstandesorgan; morgen wird meine Stimme in eurem Herzen und in allen Geistwesen ertönen. Denn mein Wort ist wie das Läuten einer lauten Glocke, welche sowohl die Inkarnierten als auch die nicht mehr Inkarnierten aufweckt und zu neuem Leben auferstehen lässt. Es ist ein allumfassender Ruf.

Schon in den vergangenen Zeiten habe Ich euch gesagt, dass keines meiner Kinder verlorengehen würde, und dass, wenn ein Schaf in Gefahr sein sollte, Ich die neunundneunzig im Schafstall lassen würde, um dem Verlorenen nachzugehen.

7. Wahrlich, Ich sage euch, o meine neuen Jünger, es wird euch gelingen, das zu begreifen, was keiner meiner Jünger der Zweiten Zeit verstanden hat.

8. Wie oft, wenn Ich zu ihnen sprach, schauten sie einander an, um herauszufinden, wer von ihnen verstanden hatte, was Jesus gesagt hatte; doch da sie (einander) die Worte des Meisters nicht erklären konnten, baten sie Ihn schließlich, er möchte klarer in seiner Unterweisung sein. — Wahrlich, Ich sage euch, mein Wort konnte nicht klarer sein; aber zu jener Zeit hatte sich der Geist noch nicht genügend entwickelt, um die ganze Lehre zu verstehen, die sie empfangen hatten; Zeit musste vergehen, die Menschheit musste geistig fortschreiten, damit sie, erleuchtet vom Lichte der Vergeistigung, den Sinn der göttlichen Offenbarungen begreifen konnte.

9. Dennoch — als die Stunde kam, in der jene Jünger zur Menschheit von meiner Lehre reden sollten, wussten sie alles, was notwendig war, um ihre Mitmenschen zu lehren; und was sie noch nicht wussten, das offenbarte der Heilige Geist durch ihren Mund, denn sie waren bereits vorbereitet auf diese Mission.

10. Wenn in der Zeit, in der sie mit dem Meister lebten, die einen seine Lehre in der einen Form und die andern in anderer Form auslegten, so waren sie doch alle, als die Zeit ihrer Kämpfe und ihres Predigens kam, in einem einzigen Ideal vereint, es beseelte sie die gleiche Weisheit, die gleiche Liebe. Jeder nahm seinen Weg durch andere Provinzen; doch ihre Geister, ihre Gedanken waren einig in der Mission, die sie erfüllen mussten, und die Erinnerung an Jesus ermutigte sie.

11. Immer waren sie bestrebt, zusammenzukommen, um Eindrücke über ihre Kämpfe, ihre Widerwärtigkeiten auszutauschen, und auch, um sich an den errungenen Siegen zu erfreuen. Sie gaben sich gegenseitig Aufmunterung, Mut und Glauben.

12. Sie verstanden den Samen zu säen, den Ich ihnen anvertraute, denn der eine säte nicht Weizen und der andere Unkraut — nein, alle säten einen einzigen Samen, und dies war der der Liebe, die Ich sie lehrte. Deshalb war die Frucht, die den Herzen der Menschen entspross, die der Liebe. Begreift ihr, was Ich sagen will, wenn Ich euch von den Taten spreche, die eure Brüder zu jener Zeit vollbrachten?

13. Denkt nicht daran, ob ihr größer oder kleiner seid als sie; Ich sage euch nur, dass ihr sie lieben sollt, wie sie euch geliebt haben, als sie für euch den Weg säuberten, euch lehrten, eurem Herrn nachzufolgen, für euch ihr Leben gaben. Seid wie sie in ihrem Glauben, in ihrem Eifer, in ihrer Liebestätigkeit.

14. Fühlt euch wahrhaft als meine Jünger! Ich habe euch in meiner Lehre das Göttliche Gesetz gebracht, das in eurem Gewissen gegenwärtig ist.

Was ist es, was ihr von andern Lehren, Theorien, Wissenschaften oder Philosophien befürchtet? Oder fürchtet ihr vielleicht die, welche die alten Schriften, die Konfessionen studieren, die sich christliche nennen? Wahrlich, Ich sage euch, die Lehre, die Ich euch übergebe, ist nicht mehr als die Erläuterung, die Bestätigung der Offenbarungen, die euch in den vergangenen Zeiten zuteil wurden.

15. Ich bin nicht gekommen, um euch Verwirrung zu bringen, um sie den bereits in der Welt herrschenden Verwirrungen hinzuzufügen, sondern vielmehr, um euch von ihnen zu befreien, wie es einst Moses mit seinem Volke tat, das er aus Ägypten befreite, wo es Sklave war.

16. Ich will euch wie in jener Zeit in sicheres Land bringen, und dafür habe Ich ein neues Kapitel meines Buches vor euch aufgeschlagen, damit ihr durch dasselbe den schmalen und geraden Pfad erkennt, den Ich über die Zeiten hin mit meinem Gesetze für euch abgesteckt habe.

17. Erfüllet, damit ihr nicht in Zeiten des Schmerzes zur Erde zurückkehren müsst, um die Frucht eurer Fehler oder die eurer Selbstsucht zu ernten. Erfüllt eure Mission; dann werdet ihr zwar auch wiederkommen, doch wird es in einer Zeit des Friedens sein, um euch bei der Pflege der Saat zu erquicken, die ihr angefangen zurückließet. Nun wird euch nicht Moses anführen, um euch zu befreien, wie er es in der Ersten Zeit tat; euer Gewissen wird es sein, das euch führt.

18. Dem Anschein nach werden die Menschen von sich aus aufbrechen, um den Frieden und die Wahrheit zu suchen; doch wahrlich, Ich sage euch, der Geist Elias' wird sich vor den Völkern und Nationen kundgeben und sie zur Befreiung aufrufen.

19. Es spricht zu euch "Das Wort", das immer in Gott war, dasselbe, das in Christus war und das ihr heute durch den Heiligen Geist kennt; denn "Das Wort" ist Wort, ist Gesetz, ist Botschaft, ist Offenbarung, ist Weisheit. Wenn ihr "Das Wort" durch die Worte Christi vernommen habt und es nun durch die Inspiration des Heiligen Geistes empfangt — wahrlich, Ich sage euch, so ist dies die Stimme Gottes, die ihr gehört habt; denn es gibt nur einen Gott, nur ein Wort und nur einen Heiligen Geist.

20. Prüfet, verstehet und bereitet euch vor, damit euch die Zeiten der Heimsuchungen nicht überraschen, damit mein Wort nicht unfruchtbar ist, von dem ihr morgen nach meinem Willen der Menschheit Zeugnis geben sollt. Ihr müsst standhaft sein, damit euer Glaube nicht schwach wird, denn ein einziger Augenblick der Schwäche kann die Ursache eures Versagens werden.

21. Im Jahre 1950 müsst ihr schon zugerüstet sein. Dieses Datum wird unvergesslich sein für dies Volk.

22. Wer wird dieses Datum noch erleben? Wer wird Zeuge der Gebote und Anordnungen sein, sowie meiner neuen Prophetien, die Ich euch an jenem Tage gebe? Ihr wisst es nicht, doch Ich füge noch hinzu: Wer werden diejenigen sein, die wahrhaft vorbereitet sind für diese Prüfung und dafür, dem wahren Pfad des Kampfes zu folgen?

23. Ihr wisst es nicht; Ich sage euch nur: Wenn für euch Jahre fehlen, so sind es für Mich nur einige kurze Augenblicke, denn Ich lebe nicht der Zeit unterworfen, und ihr seid es. Doch wenn ihr glaubt, dass es viele Jahre sind, die euch noch verbleiben, und dass ihr genug Zeit haben werdet, euch vorzubereiten, auch wenn ihr sie vergeudet, so befindet ihr euch in einem schweren Irrtum. Seid nicht zu selbstsicher, denn die Zeit vergeht schnell, und nichts wird meinen Willen ändern. Werdet ihr die Zeit aufhalten können? — "Nein", antwortet ihr Mir. Dann werdet ihr ebenso wenig verhindern können, dass meine Anordnungen sich erfüllen.

24. Denkt tief nach, bereitet euch vor, damit ihr Freude empfindet an dieser Kundgabe, und nutzt die Zeit in der Ausübung all dessen, was euch Vergeistigung gibt. So werdet ihr die Stunde nicht fürchten, in der ihr mein Wort nicht mehr hören werdet.

25. Ich habe euch von vielen Prüfungen gesprochen und habe euch gewarnt. Mein Wort voll guter Lehren und voll Liebe ist die Kraft und die Liebkosung, die euer Herr euch zuteil werden lässt.

26. Ich erwarte euch auf dem Gipfel des Berges, wo Ich euch den Frieden geben werde. Ich bin zu euch in drei Zeitaltern gekommen, um euch zu lehren, und dies ist das dritte, in dem Ich euch vereinige, um euch meine letzten Unterweisungen kundzutun. Meine Aufgabe als Meister war am Kreuze nicht abgeschlossen. Heute werdet ihr mit dem Lichte meiner Unterweisungen viel mehr zu verstehen vermögen als ihr früher erkannt habt.

27. Doch wie wenige sind derer, die sich zubereitet haben, um Mich zu empfangen. Viele sehe Ich unter euch, die ihre Lampe ausgelöscht haben und im Finstern geblieben sind, und andere, die Mich bereits vergessen haben. Trotz eures geistigen Fortschritts habt ihr nicht die Vollkommenheit erreicht, und während sich die einen entwickelt haben, sind die andern stehengeblieben.

28. Vom Anfang der Zeiten an habe Ich euch zu beten gelehrt, damit ihr immer in Verbindung mit meiner Göttlichkeit seid. Ich sagte euch, dass ihr das göttliche Gesetz und auch das menschliche erfüllen müsst. Das, welches Ich den ersten Menschen übergab, ist dasselbe wie das, welches Ich euch heute zur Erfüllung übergebe.

29. Geliebte Kinder Israel, seid ihr nicht müde geworden von so vielem Wandern? Hat euch die Last eurer Sühne nicht niedergedrückt? Ist euch so viel Schmerz, den ihr ertragen habt, nicht zum Überdruss geworden? Ist eure Vertrautheit mit dem Schmerz so groß, dass ihr schon unempfindlich geworden seid? Fühlt ihr keine Liebe mehr für euren Vater oder für eure Brüder?

Ihr seid in eine tiefe geistige Lethargie verfallen und seid gleichgültig gegenüber jeder hohen Empfindung. Ihr lebt ein atemloses und unmenschliches Leben und habt eure geistigen Pflichten vergessen; doch Ich will, dass ihr euren Verstand für die Aufnahme meines Wortes vorbereitet und Mich in euren Herzen wohnen lasst, damit ihr wieder in der Gnade lebt.

30. Ich will euch zu einem Leben auf anderen Ebenen führen, wo ihr in Harmonie mit den hohen Geistwesen sein werdet, damit ihr weiter aufwärts steigt, ohne euch aufzuhalten. Wenn ihr euch aufmacht, um Mir nachzufolgen, werdet ihr nicht mehr gleichgültig sein, werdet nicht mehr den Leidenskelch leeren; ihr werdet das Leben lieben und mit allen euren Brüdern vereint sein.

31. Rüstet euch zu, geht zu euren Brüdern in meinem Namen, trocknet die Tränen derer, die leiden, gebt Mut dem Schwachen, richtet die Gefallenen auf und rettet den Verlorenen. Tragt das Licht überall hin. Viele werden Mich in ihrem menschlichen Leben erkennen,und andere, wenn sie sich im "Geistigen Tale" befinden. Es ist mein Wille, dass alle erwachen, damit Ich meinen Samen der Liebe in ihren Geist lege.

32. Ihr werdet sehen, dass die einen an meine Kundgebung in dieser Dritten Zeit glauben werden, wenn sie meine Unterweisung durch Vermittlung des Stimmträgers hören; andere werden es durch euer Zeugnis tun, und viel mehr (Menschen) durch die Schriften, die von meinem Worte erhalten bleiben.

33. Ich will, dass ihr alle stark seid, damit ihr nicht beim ersten Hindernis zurückweicht, noch irgendeinen Feind fürchtet. Ich bereite euch vor, damit ihr Wunder vollbringt und eure Mitmenschen durch die Beweise, die Ich euch gewähren werde, umwandelt.

34. Versteht Mich, gründet euren Glauben auf die Festigkeit des Felsens, damit ihn nichts zerstören kann. Lasst eure Lippen nicht aus Furcht vor Tadel schweigen und verbergt euren Brüdern auch nicht, dass Ich in dieser Zeit gekommen bin. Entwickelt die Gabe des Wortes und lasst aus eurem Herzen die Liebe und die Weisheit fließen, die Ich euch anvertraut habe.

35. "Wachet" für eure Nation, lasst nicht zu, dass der Krieg in sie eindringt. Öffnet die Tore eurer Herzen und lasst den, welchen ihr Ausländer nennt, eintreten — sowohl den Menschen guten Willens, als auch jenen, der Böses in seinem Herzen trägt; denn sein Geist wird in diesem Lande erleuchtet werden, und es wird für alle wie eine hilfsbereite Mutter sein. Ich bereite die Kornkammern vor, damit ihr den Hungernden Nahrung gebt, und Glück und Frieden unter allen meinen Kindern ist.

36. Bereitet euch geistig vor, damit ihr eure Zukunft erahnt und ins Auge faßt, dass ihr nach 1950 als meine Apostel zurückbleiben werdet, um jenen nachzueifern, die Mir in einer andern Zeit folgten. Diese wussten, dass sie meine geistige Gegenwart behalten würden, auch wenn sie Mich als Mensch entschwinden sehen würden, und dass sie weiterhin von Mir begleitet und erleuchtet würden. Ich erquickte Mich, wenn Ich ihren Glauben, ihre Einigkeit, ihre Inspiration betrachtete, und sehr bald bewegte ihr Wort die Menschen jener Zeit; denn sie verstanden alles in die Praxis umzusetzen, was ihr Meister sie gelehrt hatte.

37. Mache dich aufnahmebereit, Menschheit, und empfange das Licht meines Geistes, das auf alles Geschaffene ausgegossen ist. Ich lehre ein Volk, das dir eine Botschaft des Friedens bringen wird. Ich werde durch seinen Mund sprechen; wenn du es ablehnst, hast du Mich abgelehnt.

38. Erinnert die Menschheit daran, dass Ich jedes Mal, wenn Ich zu ihr kam, sie durch weltliche Dinge abgelenkt überraschte, und eben darum hat sie meine Gegenwart nicht gefühlt. Doch wie hätte sie es verstehen sollen, so lange Zeit zu warten, wo ihr doch beim Auszug aus Ägypten den Beweis eurer Ungeduld gegeben habt, da ihr ja nicht einmal einige wenige Tage die Rückkehr Moses' erwarten konntet? Als dieser vom Sinai herabstieg und die Gesetzestafeln mitbrachte, fand er das Volk einem Götzendienst hingegeben. In nur wenigen Augenblicken der Schwäche hatten sie den Namen des wahren Gottes aus ihrem Herzen getilgt, um ihn durch ein Goldenes Kalb zu ersetzen.

39. Daraufhin nannte der Herr jenes Volk halsstarrig. Deshalb wundert es Mich nicht, dass Ich nach einem Zeitalter erlebe, dass die Menschen — obwohl sie meine Verheißung besitzen — ihren Glauben vernachlässigt haben, sie zugelassen haben, dass ihre Lampe erloschen ist, und sie an meine Stelle so viele Götzen gesetzt haben, wie sie heute anbeten. Wäre es möglich, dass sie Mich heute, da Ich zu ihnen gekommen bin, erkennen? — Es ist natürlich, dass all das Meine ihnen fremd erscheint.

40. Ich offenbarte euch, dass meine Rückkehr in einer "Wolke" sein würde. Heute, da Ich Mich schon unter euch befinde und Ich daher jenes Wort erfüllt habe, sage Ich euch in Wahrheit, dass die "Wolke" die Entsprechung für "meine Gegenwart im Geiste" ist. In der gleichen Form, in der meine Jünger Mich auffahren sahen, nachdem Ich mein Werk in der Zweiten Zeit beendet hatte, bin Ich in dieser Zeit zur Menschheit herabgekommen.

41. Ihr müsst euch in Erinnerung rufen, dass damals, als Moses durch den Herrn auf den Sinai gerufen wurde, eine "Wolke" den besagten Berg bedeckte, und am dritten Tag mitten aus der "Wolke" die Stimme Jehovas ertönte. Jene Manifestation wurde von allen gesehen, jene "Wolke" war sichtbar für die am Fuße jenes Berges versammelte Menge. Es war der Herr, der euch schon damals zu verstehen gab, dass sein Reich und sein Aufenthalt jenseits alles Materiellen ist.

42. Obwohl der Herr seine Gegenwart in jener "Wolke" materialisierte, und das Volk durch seine Manifestationen der Macht und Gerechtigkeit erzittern ließ, wurden jene Menschen mit verhärtetem Sinn und Herzen dem Bunde untreu, den sie nur in Augenblicken der Furcht mit Gott geschlossen hatten.

43. Jetzt, da Ich "in der Wolke" komme, lasse Ich Mich in eurem Geist nieder; daher sind meine Manifestationen in dieser Dritten Zeit für die sterblichen Augen unsichtbar. Nur der Geist mit seinen hohen Empfindungen kann meine Offenbarungen schauen, fühlen und verstehen.

44. Dieser geistige Sinn, den Ich in euch entwickle, damit ihr mit ihm alles erkennen und betrachten könnt, was euch vom Anfang eures Lebens an bis heute offenbart worden ist — er wird es sein, der alle falschen Auslegungen zerstören wird, welche die Menschen über das Göttliche gemacht haben. Ganz allmählich wird das Licht in das Herz meiner Kinder eindringen, weswegen Ich euch sage, dass die Stunde nicht mehr sehr ferne ist, in der sie von sich aus den Sinn dessen verstehen werden, was im Leben der Menschen geschehen kann.

45. Manche fragen sich beim Hören dieses Wortes: Ist der Herr in dieser Zeit etwa herabgekommen, um sich nur in uns fühlbar zu machen, die wir seine Unterweisung durch menschliche Vermittlung gehört haben, oder hat Er es unter der ganzen Menschheit getan? — In Wahrheit sage Ich euch: Die geistige Wolke spendet ihren schützenden Schatten der ganzen Welt, ebenso wie in der Ersten Zeit, in der sie sein ganzes Volk bedeckte, das sich am Fuß des Berges Sinai befand.

46. Jünger der neuen Zeit, studiert mein Wort, denn ihr bedürft meiner Weisheit in eurem Kampfe.

47. Sinnt über die Seiten des Buches nach, dessen Siegel vom Lamme gelöst wurden. Die Stimme des Göttlichen "Wortes" dringt aus dem Buche des Lebens und gelangt zu denen, die tot sind für das Leben der Gnade, um sie zu neuem Leben zu erwecken.

48. Ein menschlicher Körper ist für Mich nicht unbedingt nötig, um Mich den Menschen hörbar zu machen. Hier habt ihr Mich im Geiste, mittels des menschlichen Verstandesorgans zu euch sprechend, ohne dass Ich körperlich den Staub der Erde betreten muss. Diese Kundgebung ist die Vorbereitung gewesen für die direkte Kundgabe von Geist zu Geist zwischen euch und eurem Schöpfer.

49. Selig, die in dieser Zeit mein geistiges Kommen erwarten, denn sie werden Mich "in der Wolke" kommen sehen.

50. Die Menschen haben sich der Erforschung der alten Testamente gewidmet, wobei sie sich bei der Untersuchung und Auslegung der Prophetien und Verheißungen den Kopf zerbrachen. Diejenigen unter ihnen sind der Wahrheit am nächsten gekommen, die den geistigen Sinn meiner Lehren gefunden haben. Denn jene, welche sich hartnäckig an die irdisch-materielle Auslegung halten und den geistigen Sinn meiner Kundgebungen nicht verstehen oder nicht finden wollen, werden Verwirrungen und Enttäuschungen erleiden müssen, wie sie das jüdische Volk erlitt, als der Messias kam, den es sich in einer anderen Art und Weise vorgestellt und anders erwartet hatte, als Ihn die Wirklichkeit zeigte.

51. Ich gebe euch diese Erklärung beim Lösen des Sechsten Siegels des Buches des Lebens.

52. Damit Ich euch diese neuen Offenbarungen geben konnte, war es notwendig, dass in der Zeitspanne, die zwischen meiner Kundgebung an die Menschheit als Mensch und meiner Ankunft im Geiste in dieser Zeit lag, ihr durch viele Reinkarnationen auf der Erde hindurchginget, damit euer Geist zu antworten wüsste, wenn Ich von euch die vergangene Lektion verlangen würde, und wenn Ich ihm neue Offenbarungen zuteil werden ließe, er diese zu verstehen vermöchte.

53. Das Buch der Sieben Siegel ist die Geschichte eures Lebens, eurer Entwicklung auf der Erde, mit all ihren Kämpfen, Leidenschaften, Auseinandersetzungen und schließlich mit dem Sieg des Guten und der Gerechtigkeit, der Liebe und der Vergeistigung über die Leidenschaften des Materialismus.

54. Glaubt in Wahrheit, dass alles auf einen geistigen und ewigen Zweck abzielt, damit ihr jeder Lektion den rechten Platz einräumt, der ihr zukommt.

55. Solange euch das Licht des Sechsten Siegels erleuchtet, wird eine Zeit der Auseinandersetzung, der Entsagung und Läuterung sein; doch wenn diese Zeit vorüber ist, werdet ihr einen neuen Zeitabschnitt erreicht haben, in welchem euch das Siebte Siegel neue Offenbarungen bringen wird. Wie zufrieden und glücklich wird der Geist desjenigen die neue Zeit empfangen, welcher als rein und vorbereitet befunden wurde. Solange euch das Sechste Siegel erleuchtet, werden sich Körper und Geist läutern.

56. Es naht die Zeit, in der sich euer Geist auf der Erde voll offenbaren soll. Bisher war es ihm nicht möglich wegen der Verhärtung und dem Materialismus, die ihn noch gefangen halten; aber nach der Reinigung werden die Menschen ihren Geist sich in der Tugend offenbaren und entfalten lassen. Das Gefäß wird rein und durchsichtig sein und seinen Inhalt sehen und ihn auch überströmen lassen.

57. Vor ihrem Abscheiden ins Jenseits werden die Menschen aus dieser Erde eine Welt des Friedens machen — einen Ort, an dem das Licht des Geistes ewig strahlen wird.

58. Ihr aber, legt euch nicht schlafen — mit dem Gedanken, dass andere es sein werden, welche die Erfüllung dieser Prophezeiung erleben und jenen Frieden genießen werden. Wisst ihr etwa, ob nicht ihr zu jenen Zeiten wiederkommen werdet? — Wahrlich, Ich sage euch, es gibt keine Saat ohne Frucht, noch Werke ohne Lohn.

59. Viele werden der Leiden sein, welche die Menschen erdulden müssen, um diese Zeit kommen zu sehen; doch ihr, die ihr sie erwartet, dürft keine Angst haben, denn in euren Kämpfen, oder in eurer Einsamkeit, gibt es immer einen leuchtenden Stern, der euren Weg erhellt, und dieser Stern ist Elias.

60. Ihr Scharen, die ihr diese Stimme hört, Ich frage euch: Seid ihr bereit, Mir auf diesem Wege zu folgen im Gehorsam gegenüber meinen Geboten? Werdet ihr den nötigen Mut haben, um von dieser Lehre zu euren Mitmenschen zu sprechen? Glaubt ihr, dass ihr schon fähig seid, Mich ohne das Bedürfnis nach Riten und Symbolen zu verehren? Werdet ihr euch gegenüber den verschiedenen Religionsgemeinschaften nicht schämen, euch Spiritualisten zu nennen? Werdet ihr nicht schwankend werden noch bereuen, dieses Werk begonnen zu haben? Werdet ihr nicht zweifeln angesichts der Kritiken und Angriffe, welche eure Nächsten gegen euch führen, und auch nicht abtrünnig werden, wenn sie euch ablehnen und aus ihren Heimen verjagen?

61. Glaubt nicht, dass Ich euch befrage, weil Ich eure Art, in der ihr morgen fühlt, und euer Verhalten gegenüber den Prüfungen nicht kenne. Ihr wisst gut, dass Mir nichts unbekannt ist; doch wenn Ich euch diese Fragen stelle, so deshalb, damit ihr selbst sie euch wiederholt und über sie nachdenkt; denn über dem Nachdenken könnt ihr zum Lichte gelangen, zur Entscheidung, zur Kraft und zum Vertrauen auf Mich.

62. Wenn Ich euch nicht warnen würde, damit ihr euch vorbereitet — wie würdet ihr dann den Widrigkeiten und Prüfungen die Stirne bieten können?

63. Mein Volk, sei geduldig und klug gegenüber der Menschheit; verzweifle nicht, denke daran, dass du gerade in den Prüfungen deine schönsten Beispiele von Vergebung, von Nächstenliebe und Standhaftigkeit geben sollst.

64. Doch fürchtet euch nicht; denn obwohl Ich euch gesagt habe, dass Ich euch geistig reich machen werde, werden euch auch die Dinge, die für euer menschliches Leben unerlässlich sind, nicht fehlen. Wisset, dass der, welcher sich vergeistigt hat, es erreicht hat, dies alles zu besitzen, und wenn es ihm gelingt, mit dem Herrn alles Geschaffenen eins zu werden, so soll er als Sohn, auch wenn er keine irdischen Güter hat, sich als Erbe und sogar als Eigentümer von allem fühlen, was sein Himmlischer Vater besitzt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 14

1. Ihr kommt, um das Licht zu suchen, und Ich gebe es euch, denn ihr habt Glauben und erwartet es von Mir. Jeder, der Mich sucht, findet Mich; jeder, der auf Mich hofft, empfängt.

2. Es wäre leichter, dass das Königs-Gestirn zu strahlen aufhören würde, als dass Ich ein einziges meiner Kinder, das Mich sucht, zurückwiese.

3. Ich komme euch zu Hilfe, um eure Irrtümer richtigzustellen, denn Ich will nicht, dass eure Verwirrung weiter anhält.

4. Die von Mir festgesetzte Zeit für die Übergabe dieser Unterweisung an euch geht ihrem Ende zu, und es ist erforderlich, dass ihr euch vorbereitet, denn in der Kundgabe von Geist zu Geist, die ihr nach 1950 erlangen sollt, werdet ihr in meinen Unterweisungen noch größere Weisheit finden.

5. Die Uneingeweihten werden zu Schülern werden, die Schüler zu Jüngern und die Jünger zu Meistern, zu lebenden Vorbildern für gute Werke unter der Menschheit.

6. Fühlt euch nicht klein, wenn Ich euch "Schüler" nenne, denn vor der Weisheit des Herrn ist es schon viel, ein Schüler zu sein.

7. Ich habe viele Jünger und Schüler, nicht nur hier unter euch, sondern unter der Menschheit verstreut, in Sekten und Religionsgemeinschaften, da alle gemäß ihrer Entwicklung die verschiedenen Stufen einnehmen, welche die unendliche Leiter der Vergeistigung bilden.

8. Aber ihr müsst ebenso wissen, dass Ich nicht nur in dieser Welt Jünger habe; erinnert euch, dass Ich euch sagte: "Im Hause des Vaters gibt es unendlich viele Wohnungen". Dort gibt es meine Kinder in unermesslichen Scharen, welche leben, um von Mir zu lernen.

9. Wisset, dass es in jenem Reiche ist, wo man meinen Unterricht besser versteht, wo man deswegen auch mehr Fortschritte macht.

10. Dorthin kommen die, welche an Kummer und Enttäuschungen leidend von dieser Welt schieden; die nach Wahrheit und Wissen Dürstenden, die nach Liebe Hungernden, die Gedemütigten.

11. Dort erwartet sie ihr Meister, um ihnen größere Lehren zu geben als jene, welche ihnen die Menschheit verweigerte.

12. Dann werden die, welche auf Erden unbekannt und arm waren, in wahrem Lichte erstrahlen und erstaunt sehen, wie die, welche in dieser Welt mit falschem Lichte glänzten, im Jenseits ihr geistiges Elend beweinen.

13. In jenen Welten des Friedens, die ihr bewohnen werdet, ist es, wo jene, welche auf der Erde weinten und Mich segneten, die angenehmsten Überraschungen empfangen haben — einen Lohn, den sie nicht erwarteten, als sie ihren Leidenskelch leerten.

14. Es macht nichts, dass sie Augenblicke der Hoffnungslosigkeit und des Zweifels gehabt haben; diese Augenblicke der Schwäche vergebe Ich ihnen, weil sie auch große Schmerzenstage hatten, in denen sie Ergebung zeigten und Mich segneten.

15. Diese meine Kinder erlebten ebenfalls ihr Golgatha und litten sehr auf ihrem Sühneweg; doch die mein Gesetz erfüllen, erlangen im Ewigen Leben die Seligkeit und geistige Befriedigung, auch wenn sie nur wenige Augenblicke auf dem guten Pfade leben.

16. So antwortet meine ewige Liebe auf die nur kurz dauernde Liebe der Menschen.

17. Selig, die fallend und sich erhebend, weinend und Mich segnend, verwundet durch die Bosheit ihrer Mitmenschen Mir vertrauen und Mir das Heiligtum ihres Herzens anbieten.

18. Diese Kleinen und Betrübten, Verspotteten und doch Sanftmütigen sind dem Anschein nach schwach, aber in Wirklichkeit sind sie starken Geistes; und ihnen sind größere Offenbarungen vorbehalten, sobald sie jenseits dieser Welt sind.

19. Um in der Zweiten Zeit mein Jünger zu sein, war es unerlässlich, nicht nur eine große geistige, sondern auch physische Kraft zu besitzen; denn man musste die Grausamkeit der Menschen, die Foltern und die Prüfungen ertragen, denen sie in ihrer Rohheit und Unwissenheit diejenigen unterwarfen, welche etwas predigten, das außerhalb des ihnen in der Welt Bekannten war.

20. Jetzt benötigt ihr keine große körperliche Kraft, der göttliche Plan ist ein anderer; doch werdet ihr weiterhin meine Mitarbeiter sein, um meine Lehre unter der Menschheit zu verbreiten.

21. In dieser Zeit werdet ihr gegen die Unwissenheit einer Menschheit kämpfen, welche — obwohl auf allen Gebieten vermaterialisiert — weniger grausam und höher entwickelt ist durch die Erfahrung, die sie in ihren vergangenen Inkarnationen gewonnen hat.

22. Wenn ihr heutzutage jemanden kennt, der seine Gottesverehrung nicht so versteht und zum Ausdruck bringt, wie es die Mehrheiten tun — wenngleich euch dies befremdet und ihr Anstoß daran nehmt — so schreit ihr nicht mehr, dass man ihn lebend verbrennen soll.

23. Wenn ihr jetzt unvermutet auf irgendeinen kranken Besessenen trefft, flieht ihr nicht mehr vor ihm mit dem Geschrei, dass er voller Teufel ist.

24. Schon viele verstehen, dass es solche Wesen nicht gibt, und dass es nur verwirrte Geister sind, denen ein Augenblick der Klarheit fehlt, um sich in sanfte Schafe zu verwandeln.

25. Ihr beginnt schon zu erkennen, dass jenes Wesen, welches ihr Teufel oder Satan nennt, nichts anderes ist als die Schwäche eures Fleisches, der Hang zu den niederen Leidenschaften, die Sucht nach Vergnügungen und den Begierden des Körpers, der Hochmut, die Eigenliebe, die Eitelkeit und all das, womit das Fleisch den Geist versucht.

26. Ihr tut noch und denkt an viele ungebührliche Werke; doch freut euch, weil ihr immer mehr in eurer Entwicklung fortschreitet, auch wenn einige von euch das Gegenteil annehmen, da ihr euch von euren unvollkommenen Urteilen leiten lasst.

27. Dies geschieht, weil ihr noch nicht fähig seid, die sichtbare und unsichtbare Schöpfung zu verstehen, die euch umgibt, und darum irrt ihr euch in euren Deutungen.

28. Doch je nachdem, wie eure geistige Entwicklung ist und infolgedessen euer Bedürfnis, meine Offenbarungen besser zu erfassen, sende Ich euch meine Boten, damit sie euch führen; und je nachdem, wie Ich euren Verstand vorbereitet finde, spreche Ich zu euch von meiner Weisheit, um euch zur Vollkommenheit zu führen.

29. Auch meine Gerechtigkeit prüft euch in vollkommener Entsprechung zu dem, was ihr seid, wobei sie immer die Willensfreiheit respektiert, die euch die Liebe eures Vaters gewährte.

30. Ihr alle habt die Ahnung oder das intuitive Wissen von der Existenz des Höchsten Wesens, und dieses intuitive Wissen ist das Licht, das euer Geist auf dem langen Wege der geistigen Entwicklung allmählich gewonnen hat.

31. Eine neue Sonne kommt nun zu eurem Geist, um euch zu erleuchten — ein neues Buch, das euch lehrt, was ihr so sehr ersehntet und erwartetet.

32. Fühlst du nicht, geliebtes Volk, dass die Menschheit die Lüge, die Mythen und soviel falsches Licht nicht mehr ertragen kann? Es ist nicht mehr zeitgemäß, den Geist mit den irrtümlichen Auslegungen zu nähren, die man meinem Gesetze gegeben hat.

33. Ihr bereitet euch vor, um größeres Wissen zu empfangen, und obgleich ihr Jahrhunderte hindurch in Sekten, Philosophien und Konfessionen getrennt wart, werdet ihr euch sehr bald um meine neue Offenbarung versammeln müssen, deren Weisheitsstrom euch begreiflich machen wird, dass ihr endlich das "Buch des wahren Lebens", das des Geistes, gefunden habt.

34. Ihr bedürft dringend meines Wortes; ihr verschmachtet vor geistigem Durst, aus Mangel an diesem Tau, der von meiner vollkommenen Liebe ausgeht. Euch fehlt Erfrischung im Geiste; deshalb nahe Ich Mich euch, um euch die Frucht des Lebensbaumes anzubieten.

35. Ich komme, um euch liebevoll auf eure Fehler aufmerksam zu machen; und auch ihr sollt die Irrtümer der andern mit derselben Liebe und Barmherzigkeit aufzeigen, damit die einen wie die andern ihre Unvollkommenheiten erkennen und sie berichtigen; doch niemals werde Ich ein Wort aussprechen, das euch veranlasst, das Tun eurer Nächsten zu verurteilen oder euch über ihre Glaubensüberzeugungen oder kultischen Handlungen lustig zu machen.

36. Wisst ihr etwa, durch welche Verirrungen ihr gegangen seid bei dem Versuche, Mir Verehrung zu erweisen? Wer erinnert sich der Vergangenheit seines Geistes?

37. Wenn Ich euch sagen würde, dass ihr die wilden Tiere oder die Sterne angebetet habt, und dass ihr mit eurer Einbildungskraft Götter mit menschlichen Eigenschaften geschaffen habt; dass ihr euch niedergeworfen habt, um Raubtiere, Vögel und Reptilien anzubeten, so würde dies vielen von euch befremdlich erscheinen. Doch Ich kenne eure geistige Entwicklung, und darum sage Ich euch, dass ihr verständnisvoll, achtungsvoll und barmherzig mit euren Nächsten sein sollt — mit denen, die auf einer tieferen Entwicklungsstufe als ihr stehen; so werdet ihr in Wahrheit eure Vergeistigung beweisen.

38. Ich allein habe die Befugnis, die Fehler der Menschen aufzuzeigen — Irrtümer, die Ich mit meiner Weisheit berichtige und mit meiner Liebe vergebe.

39. Die Menschheit ist Sklave von Sekten und absurden Kulten, von Lastern und Schändlichkeiten; deshalb betrachtet ihr euch gegenseitig als Feinde; denn ihr seid unduldsam gegenüber euren Nächsten.

40. Aber Ich sage euch noch einmal, dass kein Mensch das Recht hat, die geistigen Überzeugungen seiner Mitmenschen zu verachten oder zu verspotten.

41. Ihr seid meine vorübergehend verirrten Schafe, und Ich komme nicht, um euch den Tod zu bringen, sondern um euch zu retten, zu unterrichten und zu vereinen. Ich komme wie ehemals, um euch zu sagen, dass ihr einander lieben sollt; dass ihr jenseits dieser Existenz ein anderes, höheres Leben habt; denn im Hause des Vaters gibt es eine unendliche Zahl von Wohnungen.

42. Wenn die Menschen die wahre Liebe zu ihren Mitmenschen fühlen würden, so müssten sie nicht das Chaos erleiden, in dem sie sich befinden; alles in ihnen wäre Harmonie und Frieden. Doch diese göttliche Liebe begreifen sie nicht, und sie wollen nur die wissenschaftliche Wahrheit — jene, die abgeleitete Wahrheit, jene, die sie mit ihren menschlichen Gedankengängen beweisen können; sie wollen die Wahrheit, die das Gehirn anspricht, nicht die, welche das Herz erreicht, und nun haben sie das Ergebnis ihres Materialismus: eine selbstsüchtige, falsche und von Leid erfüllte Menschheit.

43. In dieser Zeit sind Kirchen und Sekten verwirrt; doch Ich weise euch darauf hin, dass sie einen hohen Ursprung gehabt haben und dass auf ihren Irrwegen noch Spuren der Reinheit und des Lichtes vorhanden sind, welche meine Erleuchteten auf ihnen zurückließen.

44. Wenn ihr einige eurer Wissenschaften dazu verwendet habt, Mich zu untersuchen und zu beurteilen — erscheint es euch da nicht vernünftiger, ihr würdet sie dazu benutzen, euch selbst zu erforschen, bis ihr euer Wesen erkennt und euren Materialismus beseitigt? Glaubt ihr vielleicht, dass euer Vater euch auf dem Wege eurer guten Wissenschaften nicht helfen kann? Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr das Wesen der göttlichen Liebe zu fühlen vermöchtet, so würde das Wissen leicht zu eurem Verstande gelangen, ohne dass ihr euer Gehirn ermüden und euch durch das Studium derjenigen Kenntnisse verausgaben müsstet, die ihr für tiefschürfend haltet, und die in Wahrheit in eurer Reichweite liegen.

45. Doch wenn eure Wissenschaften, Beobachtungen und Studien euch zur Liebe hinführen würden, wenn der Endzweck dieser Wissbegierde der wäre, eurem Vater einen Tribut zu entrichten, indem ihr mit immer größerer Vollkommenheit eurem Nächsten, den Kleinsten, Schwächsten und Bedürftigsten dient, so würde Ich euch nichts sagen. Aber wenn Ich sehe, dass ihr durch eure Wissenschaften selbst euren Gott verkleinert und herabsetzt, indem ihr Ihm Grenzen setzt, Ihm Irrtümer zuschreibt und Ihm Formen gebt, die Er nicht hat — wenn Ich sehe, dass ihr gleichzeitig Götzen aus Materie macht und unvollkommene Menschen vergöttlicht und für heilig haltet, so sage Ich euch, dass ihr weder die Wahrheit erkannt habt, die ihr besitzen solltet, noch dazu ermächtigt seid, jemandem einen heiligen oder göttlichen Rang zuzuerkennen. Dies kommt nur eurem Gott und Herrn zu.

46. Ihr könnt das Unendliche weder darstellen noch bestimmen, weil ihr es mit eurem begrenzten Verstande nicht erfassen könnt; ebenso wenig kann eure Sprache das Göttliche ausdrücken oder das Unerklärliche mit menschlichen Ausdrücken erklären.

47. Versucht nicht, Gott in Worten einzusperren oder in Sinnbildern, die euch niemals eine Vorstellung der Wahrheit geben können.

48. Sagt mit Demut "Gott", doch sagt es auf eine tiefempfundene Weise, und wenn ihr eine Vorstellung von der unermesslichen Liebe des Herrn zu euch haben wollt, so denkt an Jesus.

49. Mit Allegorien, Bildern, Symbolen oder armseligen Darstellungen von Gott werdet ihr nur erreichen, dass eure Mitmenschen Mich leugnen oder kleinen Geistes werden.

50. Um das Göttliche zu offenbaren sind eure Sprachen zu begrenzt; deshalb musste Ich zu allen Zeiten in Gleichnissen, in Entsprechungsbildern zu euch reden; aber nun seht ihr, dass — selbst wenn Ich auf diese Art zu euch gesprochen habe — ihr Mich wenig verstanden habt, weil euch der nötige Wille gefehlt hat, meine Offenbarungen zu ergründen.

51. Ihr streitet immer wegen des Sinns eurer Worte, und in dem Maße, in dem ihr mehr Worte erfindet, verwirrt ihr euren Geist noch mehr. O ihr Menschen vieler Worte, vieler Sprachen und vieler Glaubensbekenntnisse, aber sehr weniger Werke der Liebe!

52. Seht die Vögel an, die an allen Enden der Erde in gleicher Weise und Einfachheit singen.

53. Ich kann euch sagen, dass sich alle Geschöpfe besser untereinander kennen und verstehen als die Menschen. Warum? — Weil sie alle auf dem Wege leben, den Ich ihnen vorgezeichnet habe, während ihr, wenn ihr in Gebiete eindringt, die euch nicht zugedacht sind, euch von euren rechten Wegen entfernt, welche die des Geistes sind; und wenn ihr euch einmal im Materialismus verirrt habt, begreift ihr das Geistige, das Göttliche und Ewige nicht mehr.

54. Aber hier hast du Mich, Menschheit; Ich lehre euch, wie ihr selbst in eurem materiellen Zustand mit dem Geistigen Leben im Einklang sein könnt, indem ihr eure Fehltritte auf Erden in ein Lebenswerk von wahrem Fortschritt verwandelt, welches euch in dieser Welt hohe und edle Befriedigungen geben wird, und jenseits, wenn ihr das menschliche Leben verlasst, werdet ihr eine nicht-endende Ernte herrlicher Überraschungen für euren Geist vorfinden.

55. Nehmt euch Jesus zum Vorbild! — Auf welche Weise? — Indem ihr euren Nächsten wie euer eigenes Kind liebt, wie eure Mutter, wie euren Bruder, wie euch selbst.

56. Zu allen Zeiten habt ihr Führer gehabt, die euch die Kraft der Liebe gelehrt haben. Es waren eure fortgeschritteneren Brüder, mit größerer Erkenntnis meines Gesetzes und größerer Reinheit in ihren Werken. Sie gaben euch ein Beispiel von Stärke, Liebe und Demut, als sie ihr Leben der Verirrungen und Sünden mit einem Dasein vertauschten, das dem Guten, dem Opfer und tätiger Nächstenliebe geweiht war.

57. Von der Kindheit bis ins hohe Alter habt ihr klare Vorbilder von all dem, was man mit der Liebe erreicht, und von den Leiden, die der Mangel an Nächstenliebe verursacht; aber ihr — gefühlloser als die Felsen — habt es nicht verstanden, aus den Lehren und Beispielen zu lernen, die euch das tägliche Leben gibt.

58. Habt ihr einmal beobachtet, wie selbst die Raubtiere auf einen Ruf der Liebe sanft reagieren? In derselben Weise können die Elemente, die Kräfte der Natur reagieren — alles, was in der materiellen und Geistigen Welt existiert.

59. Darum sage Ich euch, dass ihr alles mit Liebe segnen sollt, im Namen des Vaters und Schöpfers des Weltalls.

60. Segnen bedeutet sättigen. Segnen ist, das Gute zu fühlen, es zu sagen und weiterzugeben. Segnen heißt, alles, was euch umgibt, mit Gedanken der Liebe zu durchtränken.

61. Handelt so, und Ich werde euch verherrlichen, wenn ihr ans Ziel gekommen seid, nachdem ihr in euch selbst die göttliche Essenz, den Urgrund eures Lebens und die Gaben gefunden habt, mit denen Ich euch ausgerüstet habe. Der Kampf, die Verdienste und eure Übereinstimmung mit meinem Gesetze werden euch einen einzigen Willen, einen einzigen Geist mit meiner Göttlichkeit bilden lassen.

62. Mein Licht kommt euch entgegen, um euch beim Aufstieg behilflich zu sein, denn Ich bin der Meister aller Zeiten. Ich bin nicht nur in einem Zeitalter gekommen; ewig habe Ich euch "Das Buch" gezeigt und von euch verlangt, euch geistig zu erkennen, damit ihr wüsstet, welches eure Gaben sind, und ihr ein mustergültiges Leben führtet, in welchem Gesundheit, Kraft und Vertrauen strahlen. So werdet ihr euren Geist erhöhen und euch für das ewige Leben vorbereiten können.

63. Wenn der Mensch geistige Kraft besitzt, dann deshalb, weil sein Geist sich in der Tugend zu kräftigen vermochte.

64. Einige von euch kommen zu Mir, um Trost zu finden, oder auf der Suche nach der Lösung eines Problems oder der Antwort auf eine Frage, nachdem ihr die Gelehrten zu Rate gezogen oder die Sterne befragt habt, und zwar, weil euch der Glaube gefehlt hat, und ihr nicht die Stärke oder die Gewissheit dessen gehabt habt, der wahrhaft glaubt; doch wahrlich Ich sage euch, über aller Kenntnis der Zukunft steht mein göttlicher Wille. Wer liebt, wer glaubt, ist vereint mit Mir, denn Ich bin die Liebe, die Vernunft und die Gerechtigkeit.

65. Vergesst nicht, dass ihr meine Kinder seid; und wenn ihr mit Mir in Harmonie zu leben versteht, werdet ihr es nicht nötig haben, eure Mitmenschen zu fragen, noch die Bücher oder die Sterne zu befragen, denn Ich spreche zu eurem Geist durch das Gewissen, und wenn ihr es hört, werdet ihr euch mit Weisheit regieren und in Erfüllung meines Willens zu leben verstehen.

66. Wacht auf bei dieser Stimme, erkennt eure Fähigkeiten und stellt sie in den Dienst des Guten. Nehmt diese Botschaft auf, die Ich euch sende, damit sie eure Schritte lenke; denn Ich erwarte, dass ihr euer Werk auf Erden beendigt, um euch höhere Aufgaben zu geben, unter ihnen diejenige, zu Beschützern der Menschen zu werden.

67. Fühlet, dass ihr Geistwesen seid, und bindet euch nicht an die Materie, macht euer Leben nicht schwierig! Habt keine Verehrung oder Anbetung für etwas, außer wenn es die Liebe zu eurem Vater und auch zu eurem Nächsten ist. Im Geiste wurzelt das wahre Leben, nicht im Körper, da dieser nur eine Zeitlang lebt und dann verschwindet, während jener ewig lebt.

68. Was werden euch eure irdischen Schätze nützen, wenn ihr nicht die des Geistes zu gewinnen wisst? Was werdet ihr im Geistigen Tale anderes sein als arme Geister, die ihren Frieden und ihr Glück nicht zu erarbeiten vermochten, um sich daran im Ewigen Leben zu erfreuen?

69. Ihr alle besitzt ein väterliches Erbe, wenn ihr zur Erde gesandt werdet; aber ihr kennt nicht seinen Wert, ihr vermögt es in eurem Geist nicht zu entdecken und sucht es außerhalb von euch.

Ich sage euch, dass ihr über diese Lehren nachdenken sollt. Wenn ihr Weisheit sucht — ihr habt sie in euch. Wenn ihr nach Macht strebt — sie liegt in euch: in der Gesundheit, in der geistigen Kraft, in der Begabung. Wenn ihr der Schönheit nachjagt — auch sie habe Ich euch gegeben, ihr braucht euch nur selbst erkennen, und ihr werdet finden, was ihr ersehnt. Wenn ihr andere Regionen kennenlernen wollt — versetzt euch geistig dorthin, und ihr werdet andere Lebensstufen antreffen, wo der Geist in größerer Vollkommenheit lebt.

70. Eure Bestimmung ist, aufzusteigen und das zu besitzen, was Mein ist, weil ihr meine sehr geliebten Kinder seid.

71. Werdet wieder reine Geister! Dahin führt euch meine Unterweisung, um euch in den Vollkommenheits-Stand zu bringen. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr zu ihm zurückkehrt, wird euch kein Schmerz mehr zustoßen, denn ihr seid dann in das Heim des Vaters eingetreten.

72. Ich helfe euch bei eurer Befreiung. Mein Licht wird euch in den Schwierigkeiten weiterhelfen. Doch tut von nun an niemandem mehr Böses, damit ihr euch nicht selbst Schaden zufügt.

73. Nehmt meine Kraft, alle meine Naturkräfte stehen euch zu Diensten, alles liegt in eurer Reichweite. Lebt, um zu lieben und zu vergeben, wie Ich euch liebe und vergebe.

74. Liebet alles, segnet alles. Ebenso lehre Ich euch, wie ihr auf Erden meine Jünger sein könnt, und wie ihr im Jenseits ein Lichtgeist sein werdet, wohin ihr mit wahrem Frieden gelangen werdet, um den Platz einzunehmen, den euer Vater euch bestimmt hat. Wenn ihr so handelt, werdet ihr nicht noch einmal in diese Welt hineingeboren, in der ihr leidet; denn ihr werdet begreifen, dass dieses Leiden für euren Geist nicht ewig währen kann. Dann werdet ihr zu anderen Lebenswelten aufsteigen und mit Freuden die Aufgaben erfüllen, die euch in der Ewigkeit zukommen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 15

1. An diesem Morgen feierlichen Gedenkens frage Ich euch: Was habt ihr aus dem Gesetz gemacht, das Ich durch Moses der Menschheit sandte? Wurden diese Gebote etwa nur für die Menschen jener Zeit gegeben?

2. Wahrlich, Ich sage euch, jener gesegnete Samen ist nicht im Herzen der Menschen, weil sie Mich nicht lieben, noch sich untereinander lieben; sie ehren weder ihre Eltern, noch achten sie fremdes Eigentum; dagegen nehmen sie einander das Leben, brechen die Ehe und bringen Schande über sich.

3. Hört ihr nicht von allen Lippen die Lüge? Ist euch nicht bewusst geworden, wie ein Volk dem anderen den Frieden raubt? Und dennoch sagt die Menschheit, sie kenne mein Gesetz. Was würde aus den Menschen werden, wenn sie meine Gebote vollständig vergäßen?

4. Begreift, dass das Gesetz der Weg ist, der durch die Liebe des Höchsten Schöpfers gebahnt ist, um jedes seiner Geschöpfe zu führen. Denkt über das Leben nach, das euch umgibt, welches aus Grundstoffen und Organismen von unendlicher Zahl besteht, und ihr werdet schließlich entdecken, dass jeder Körper und jedes Wesen sich auf einem Wege oder einer Bahn bewegt, die dem Anschein nach von einer fremden und geheimnisvollen Macht gelenkt wird. Diese Macht ist das Gesetz, das Gott für jedes seiner Geschöpfe erlassen hat.

Wenn ihr diese bedeutsamen Vorgänge erforscht, werdet ihr am Ende zu der Erkenntnis gelangen, dass tatsächlich alles unter einem höchsten Gebote lebt, sich bewegt und wächst. Ihr werdet auch feststellen, dass inmitten dieser Schöpfung der Mensch erscheint, welcher anders als alle übrigen Geschöpfe ist, weil in ihm die Vernunft und die Willensfreiheit vorhanden ist.

In dem Geist des Menschen existiert ein göttliches Licht, welches das Gewissen ist, das seine Intelligenz erleuchtet und ihn zur Erfüllung der Pflicht anregt. Denn wenn eine unwiderstehliche Gewalt ihn zwingen würde, nur dem rechten Weg zu folgen, so wäre seine Pflichterfüllung ganz ohne Verdienst, und er würde sich erniedrigt fühlen in der Erkenntnis, unfähig zu sein, nach eigenem Willen zu handeln, und trotz diesem einen Gesetz unterworfen zu sein.

Doch wer kann unter den Bedingungen, unter denen sich euer Dasein abspielt, eure Gedanken zum Guten hinlenken? — Nur das göttliche Licht des Geistes, das dem Menschen eingibt, das Gesetz zu erfüllen — ein Licht, das in dem Geist wohnt und sich durch denselben dem Körper offenbart.

5. Warum folgte der Geist nicht von Anfang an den Weisungen des Gewissens? — Weil er sich nicht hinreichend entwickelt hatte, um die Gebote zu verstehen und zu erfüllen, die er ihm eingab, und gleichzeitig die Triebe des Fleisches zu beherrschen. Die Willensfreiheit und der Einfluss des Körpers sind die Prüfungen, denen euer Geist unterworfen ist.

6. Wenn die Menschen von Anfang an auf die Weisung ihres Gewissens gehört hätten, wie es Abel tat, glaubt ihr, es wäre dann nötig gewesen, dass euer Vater sich von Zeit zu Zeit materialisieren musste, um euch das Gesetz zu erklären und euch den Weg der Entwicklung des Geistes zu lehren? Wahrlich, Ich sage euch: Nein. Wenn ihr euch meinem Gesetz unterworfen hättet und ihm gehorsam gewesen wäret, so wären alle meine Offenbarungen und Unterweisungen durch euer Gewissen zu euch gelangt. Doch als Ich diese Menschheit in den Leidenschaften gefangen sah, welche die Welt ihr anbot, taub für meine Stimme und zu blind, um das geistige Licht zu schauen, das ihren Weg erhellte, da musste Ich mein Gesetz in der Ersten Zeit materialisieren, indem Ich es in Stein meißelte und Mich ihren körperlichen Sinnen offenbarte, um ihren Materialismus zu besiegen.

7. Von neuem wandte sich die Menschheit ab von meinen Geboten, und Ich musste zu den Menschen kommen, um sie zu lehren. Es genügte nicht, dass Ich euch mein Gesetz in jener materiellen Form gegeben habe, und es enthielt auch nicht alles, was der Vater euch zu sagen hatte; und so sandte Ich euch Jesus, durch den ihr das Wort Gottes hören würdet. Er sprach zu euren Herzen. Jener Meister kannte die Wege, die zum Innersten des menschlichen Wesens führen, und mit seinen Worten, mit seinen Werken und seinem Opfer am Kreuze rührte Er an eure schlafenden Herzen. Er weckte eure teilnahmslosen Gefühle, weil Er wusste, dass ohne diese Vorbereitung die Zeit nicht kommen würde, in der der Mensch in seinem eigenen Geist die Stimme seines Herrn hören würde, der nun bei euch ist, wie es euch angekündigt war.

8. Es ist euer Gott, der zu euch spricht, meine Stimme ist das Gesetz. Heute hört ihr es aufs neue, ohne dass es nötig ist, es in Stein zu meißeln, oder dass Ich mein unter euch inkarniertes "Wort" senden muss. Meine göttliche Stimme ist es, die zu eurem Geiste kommt und ihm den Beginn eines Zeitalters offenbart, in welchem der Mensch gerecht wird, sich mit seinem Schöpfer versöhnen und sich läutern wird, wie es geschrieben steht.

9. Legt meine Worte nicht falsch aus, indem ihr sagt, dass das Gesetz der Ersten Zeit das Gesetz des Fleisches war und dass dasjenige der Zweiten Zeit nur zu eurem Herzen sprach; denn Ich habe zu jeder Zeit den empfindsamsten und entwickeltsten Teil eures Wesens berührt, um Mich daselbst kundzutun und Mich fühlbar zu machen. Mein Gesetz hat immer zu eurem Geist gesprochen, denn er ist es, der den Körper im menschlichen Leben führt.

10. Als einige meiner Jünger der Zweiten Zeit die Verklärung ihres Meisters auf dem Berge Tabor erlebten, als sie schauten, dass zu seiner Rechten Moses erschien und zu seiner Linken Elias, da fielen sie zur Erde nieder, weil ihr Geist vor der unvergleichlichen Größe dessen erschrak, was ihre Augen erblickten. Hernach wies Ich sie an, dieses Geheimnis zu bewahren, um es bekannt zu geben, wenn die Zeit dafür gekommen sei. Denn es war notwendig, dass Ich vorher diese Welt verließ, damit ihr, wenn euch jene Erlebnisse (der Jünger) zur Kenntnis gebracht würden, verstehen würdet, dass sie euch von der Zukunft sprachen und dieselbe ankündigten.

11. Ach, wenn die Menschheit dieser Zeit den Sinn jener Verklärung verstehen und sie begreifen würde, dass das Zeugnis meiner Jünger für die Menschen dieser Zeit bestimmt war — wie groß wäre ihr Fortschritt!

Der Meißel, der meine Gebote in den Stein auf dem Berge Sinai eingrub, ist derselbe, der nun die göttlichen Gedanken in euer Herz prägt; das Blut eures Heilands, welches die Lehre war, die zu euch von Liebe, Auferstehung, von ewigem Leben und höchstem Glücke sprach, ist das gleiche wie das, welches Ich nun im Sinngehalt dieses Wortes vergieße; und die Weissagung und Vollmacht, mit der Elias die Menschen in Erstaunen setzte, ist die gleiche wie die, welche ihr jetzt in den Kundgebungen erlebt, die Ich euch in dieser Zeit gewähre.

12. Der Kampf meiner Jünger in dieser Ära wird größer denn je sein, um zu erreichen, dass mein Gesetz auf dieser Erde eingesetzt wird. Doch damit in dieser Welt die Vergeistigung zur Herrschaft gelangt, aus welcher alle Gerechtigkeit, alle Liebe und die Vernunft entspringt, werden die Völker und Nationen der Welt zuvor einen sehr bitteren Kelch trinken müssen.

13. Dies wird geschehen, wenn das Goldene Kalb für immer zerstört wird, abgeschafft die unnützen Opfer; wenn die geistigen Güter, die ihr nicht gegen irdische Güter eintauschen werdet, nicht mehr Gegenstand von Gewinn sind. Dies wird eintreten, sobald der Mensch die volle Entwicklung seines Geistes erreicht hat und die kostbaren Gaben in sich zu schätzen weiß, mit denen ihn sein Vater vom Beginn seiner Erschaffung an begnadet hat.

14. Um euch zu helfen, diesen Grad der Vergeistigung zu erreichen, komme Ich jetzt, um euch den Lebenssaft meines Wortes zu übergeben, die Frucht von gutem Geschmack. Ich bin der liebevolle Vater, der euch Brot und Obdach für euren Körper gibt und für den Geist das Licht, das euch führt, damit ihr davon an eure Brüder weitergebt. Auch mein Heilbalsam ist bei euch; die einen werden ihn voll empfangen, und bei anderen werden die Schmerzen gelindert werden. Die einen werden ihre eigenen Schandflecken reinwaschen, doch die andern werden mit ihrem Vorbild ihren Nächsten bei deren Läuterung helfen.

15. Wollt ihr meine Stärke? So erfüllet meine Gebote, liebet mein Gesetz, denn ihr seid verantwortlich für die Menschheit. Ihr seid die Unterrichteten, und vor euch liegt der Weg, den Elias vorbereitet hat. Geht mit bedächtigem, mit behutsamem Schritt.

16. Ihr seid die Kinder des Lichts; lasst nicht zu, dass die Versuchung euch in ihren Netzen zu Fall bringt.

17. Nehmt euch die Apostel der Zweiten Zeit zum Vorbild, die zu den Menschenmengen vom Vater redeten, und diese erkannten ihren Gott und Herrn in den Werken seiner Sendboten. Ebenso will Ich euch sehen; jetzt ist es an der Zeit, dass ihr euch völlig der Verkündung meiner Wahrheit hingebt.

18. Wendet euch ab von den unnützen Werken der Menschen und regiert den Körper. Lasst nicht zu, dass er euch beherrscht. Auf diese Weise werde Ich euch nach diesem Kampfe voll Freude und Frieden sehen.

19. Kämpfe und arbeite, Israel, forsche und begreife, dass Ich euch mit diesen Unterweisungen die "weißen Kleider" gebe, damit ihr durch die Welt geht und eure Mission erfüllt.

20. Groß ist die Reise, die Ich dem Geist für seine Zubereitung, Sühneleistung und Vollendung vorgezeichnet habe. Wenn es euch gelingt, euch geistig mit Mir zu verbinden, werdet ihr euch stark fühlen für den Kampf und werdet lernen, auf dem Wege vorwärts zu kommen und die Hindernisse zu überwinden, die sich euch auf demselben entgegen stellen.

21. Wollt ihr zu meinen Aposteln gehören? Wollt ihr zu meinen Jüngern gezählt werden? Dann seid beharrlich im Studium, sorgt dafür, dass es mit eurer Vorbereitung vorangeht, damit ihr mein Wort bald zu euren Mitmenschen bringt.

22. Der Geist des Menschen hat sich entwickelt, deshalb hat seine Wissenschaft Fortschritte gemacht. Ich habe ihm gestattet, das kennenzulernen und zu entdecken, was er früher nicht wusste; aber er darf sich nicht nur den materiellen Arbeiten widmen. Ich habe ihm jenes Licht gewährt, damit er seinen Frieden und sein Glück im Geistigen Leben, das ihn erwartet, erarbeitet.

23. Inmitten dieser aus verschiedenartigen Geschöpfen bestehenden Welt ist der Mensch das bevorzugte Wesen, dem Ich einen Teil meines Geistes und das Recht gegeben habe, mit Mir in Verbindung zu treten, Mich in sich zu haben, damit — da er Mich so eng mit sich verbunden fühlt — in seinem Geist das Vertrauen und der Glaube an meine Göttlichkeit wächst.

24. Der Endzweck der Erschaffung dieser Welt ist der Mensch, für sein Wohlgefallen habe Ich die übrigen Wesen und Naturkräfte dazugegeben, damit er sich ihrer für seine Erhaltung und Erquickung bediene. Wenn er Mich von den ersten Zeiten an, seit seiner geistigen Kindheit geliebt und erkannt hätte, so würde er heute zu einer Welt großer Geister gehören, in der weder Unwissenheit noch Unterschiede vorhanden wären, wo ihr im Wissen und in der Veredelung eurer Gefühle alle gleich wäret.

Doch wie langsam entwickelt sich der Mensch! Wie viele Zeiträume sind vergangen, seit er auf der Erde lebt, und noch immer ist es ihm nicht gelungen, seine geistige Aufgabe und seine wahre Bestimmung zu begreifen. Er hat es nicht vermocht, seinen Geist in sich zu entdecken, welcher nicht stirbt, weil er ewiges Leben besitzt; er hat es nicht verstanden, in Harmonie mit ihm zu leben, noch hat er dessen Rechte anerkannt, und dieser, seiner Freiheit beraubt, hat seine Gaben nicht entwickelt und ist stehengeblieben.

25. Heute, angesichts der Ereignisse, die der Mensch selbst hervorgerufen hat, angesichts des Krieges und des Überschäumens aller Leidenschaften des Materialismus, ist er bestürzt, weil er es weder versteht noch dazu fähig ist, das Böse aufzuhalten, und erschreckt fragt er sich nach dem Grund für dieses Resultat. Denn der Mensch ist vom Wege seiner geistigen Entwicklung abgeirrt und stürzt sich in den Abgrund, ohne dass es eine menschliche Macht gibt, die diese Gewalt aufhalten kann.

26. Diese Welt, die mit so viel Liebe geschaffen wurde, damit sie das zeitweilige Heim meiner Kinder sein würde, hat sich in ein Tal der Ruhelosigkeit, der Angst und des Todes verwandelt; nur die Ausübung der Liebe und der Tugend wird sie retten können. Deshalb sammle Ich nun alle "zerstreuten Stämme Israels", um seinen Geist zuzurüsten und es in den Kampf zu senden, bis es die Rettung und Vergeistigung des Menschengeschlechts erreicht hat.

27. Jeder, der zu Mir gekommen ist und mein Wort vernommen hat, gehört zu diesem so alten und zahlreichen Volke, und da Ich euch diese Lehren bekanntgebe, werdet ihr begreifen, dass eure Gaben im Verborgenen fortbestanden haben, und dass sie gerade in dieser Zeit wiedererstehen, erfüllt mit der Kraft, welche euch die Liebe gibt. Eure Bestimmung war seit Anbeginn der Zeiten vorgezeichnet, damit ihr diejenigen seid, die über die Menschheit wachen und ihr die Botschaften mitteilen, die Ich euch von Zeit zu Zeit zur Kenntnis bringe.

28. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem die ganze Menschheit aus meinen Jüngern bestehen wird, an dem ihr Mich versteht und mein Wort mit Leichtigkeit erfasst. Die Hochmütigen werden von ihrem Sockel herabsteigen, um bei Mir zu sein, und die Gelehrten werden Mich als ihren Meister erkennen.

29. Ich will euch alle auf dem Wege der Vergeistigung sehen, wobei ihr in den Prüfungen Stärke und Festigkeit erlangt, damit Ich euch in dem Maße, in dem ihr aufwärtssteigt, den Schatz an Weisheit offenbaren kann, der in dem Buche enthalten ist, das Ich euch gegenwärtig aufzeige.

30. Wenn ihr zu Meistern werden wollt, müsst ihr euch zubereiten. Beseitigt jede Spur von Götzendienst in euch und lehret eine geistige, ehrfurchtsvolle und aufrichtige Gottesverehrung, die einzig auf die Liebe gegründet ist.

31. Auch wenn euer Gedächtnis euch untreu werden sollte — mein Wort ist in eurem Gewissen, wo es niemals ausgelöscht werden wird. Euer Geist wird sprechen und wird eine Quelle der Weisheit sein, welche, wenn er überquillt, auf eurem Entwicklungswege das Licht zu euren Mitmenschen bringen wird.

32. Erquickt euch an meiner Gegenwart, denn auch Ich freue Mich, wenn Ich euch meine Unterweisung gebe. Studiert in dem Buche und lernt die Erklärung all dessen kennen, was ihr nicht verstanden habt. Erfasst den geistigen Sinn der Lehre, die Ich euch nun offenbare. Wenn ihr euch vorbereitet, werdet ihr das Licht in der Finsternis sein, die heute die Menschheit umfängt.

33. Immerzu bin Ich in Erwartung der geistigen Gemeinschaft mit euch. Jeder, der sich läutert und sich zu Mir erhebt, wird fühlen, dass er sich mit Mir vermählt hat, und Ich werde seine Schritte auf dem besten Wege führen.

34. Viele fragen sich, weshalb Ich zur Erde zurückgekehrt bin, da Ich euch schon in der Zweiten Zeit mit meinem Worte gelehrt habe. Doch ihr hattet mein Gesetz vergessen, und Ich habe euch schiffbrüchig in einem Meer der Unwissenheit angetroffen. Ich habe gekämpft, um euch auf den Weg des Friedens und der Wahrheit zu bringen. Ich biete euch einen Stab, um euch darauf zu stützen, denn ihr seid von der Pilgerschaft ohne Führer erschöpft, und deshalb bin Ich gekommen, euch beizustehen.

35. Ich sammle meine neuen Apostel, die nicht zwölf, sondern hundertvierundvierzigtausend sein werden, und jeder einzelne von ihnen wird die Aufgabe haben, meine Lehre zu verkünden; sie alle werden sprechen und gleich Herolden sein, welche die gute Nachricht bringen, dass der Meister als Heiliger Geist zu den Menschen zurückgekommen ist.

36. Seit 1866 suche Ich unter der Menschheit die neuen Jünger und bereite sie zu, damit sie mit Ergebung meine Gebote achten und Vorläufer neuer Apostel sind, die zu Mir kommen werden.

37. Der Tag wird kommen, an dem die Menschen vom Volke Gottes Kenntnis besitzen, und sie werden euch suchen, um von euch Licht zu erbitten; andere, um mit ihren Meinungen euer Wissen zu bekämpfen. Ich will nicht, dass ihr euch, weil ihr euch arm und gering fühlt, von jenen überrumpeln lasst, die in gewählter Sprache reden und die euch Theorien vorlegen, welche nur Unklarheit oder spärliches Licht offenbaren werden. Ihr, die ihr die Wahrheit dieses Wortes kennt, weil ihr wisst, dass es meine Offenbarung als Heiliger Geist ist — lasset euch nicht verwirren.

38. Auch will Ich nicht, dass ihr euch aus Furcht verbergt, sondern dass ihr euch denen stellt, welche eure Hilfe erbitten. Für alle sollt ihr Worte der Liebe haben, die sie erwecken und bewegen und sie meine Gegenwart fühlen lassen. So werdet ihr anerkannt werden.

39. Elias ist euch nahe und erfüllt die große Aufgabe, die Ich ihm anvertraut habe, welche darin besteht, euch zur Erneuerung anzuregen, damit ihr euch erhebt auf der Suche nach Frieden, nach Besserung und geistiger Vervollkommnung.

40. Bald werdet ihr von eurer Arbeit ausruhen. Dies große Werk wird mit dem Beistand vieler Geistwesen durchgeführt, wobei Ich jedem eine bestimmte Aufgabe zugewiesen habe.

41. Ihr, die ihr Mir folgt, seid mein Heer, und Ich bin euer Vater, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, seine Kinder zu erlösen. Ich gehe euch voran, um euch zu führen. Wollt ihr Mir folgen? — Euer Herz sagt ja, und ich empfange euer Sehnen. Seht, Ich verlange nicht mehr von euch, als was ihr tun könnt; doch Ich sage euch, dass ihr sehr viel kämpfen müsst mit euren Gaben, wenn ihr sie zu nutzen versteht, und wenn ihr Mich in Wahrheit liebt.

42. Das geistige Gesetz kommt vor dem menschlichen, deswegen müsst ihr Mir euren Tribut vor dem der Welt geben. Seht die Natur mit ihren Feldern und Bergen, ihren Meeren, Wäldern und Wüsten; sie bringt in ihrer Gesamtheit in jedem Augenblicke dem Schöpfer, welcher sie ins Leben rief und erhält, ihre Opfergabe dar. Alle bekunden Mir ihre Dankesschuld, indem sie von Mir Zeugnis ablegen. Warum erweist ihr Mir keine würdige Verehrung? Warum bittet ihr um meine Gegenwart, um hernach an Mir zu zweifeln?

43. Bereitet euch zu, damit ihr eure geistige Natur ergründet und mein Wort versteht. Dringt in meine Lehre ein, forschet, Ich erlaube es euch, verhört Mich, doch kommt zu Mir. Übergebt euch Mir mit dem Vertrauen, das ihr habt, wenn ihr Kinder seid und euren Eltern überallhin folgt; liebet, und vertrauet eurem himmlischen Vater ebenso.

44. Ich will nicht, dass ihr Tränen vergießt oder dass ihr Mir Schmerzen bereitet. Viel habt ihr geweint und seid oft durch die Wüsten (des Lebens) gegangen. Hinterlasst euren Kindern nicht jenen Samen des Leides, den ihr mit euch getragen habt. Lasst diese Wesen ein Leben der Rechtschaffenheit, der Arbeit und der Erfüllung meines Gesetzes schauen, damit sie den Frieden und den Wohlstand blühen sehen.

45. Warum bist du über das Wunder erstaunt, Volk, das Ich dir in dieser Zeit vor Augen führe, wenn Ich Mich mittels des menschlichen Verstandes kundgebe? Größere Werke vollbrachte Ich in den vergangenen Zeiten, und ihr habt sie geglaubt.

46. Ich weiß, dass die Ursache eures Erstaunens darauf zurückzuführen ist, dass ihr euch von den geistigen Lehren entfernt habt; denn seit langer Zeit glaubt ihr nur an das, was ihr seht — an das, was ihr berührt, und an das, was ihr mit Hilfe eurer Wissenschaft beweist.

47. In der ersten Ära, als Israel in den Schriften las, über das Gesetz nachsann und in Erwartung des verheißenen Messias betete, war sein Leben voller Zeichen und geistiger Manifestationen, sein Herz war empfindsam für die Botschaften, die der Herr ihm sandte, und es glaubte an all dies, weil es Vertrauen besaß.

48. Aber glaubt nicht, dass alle Kinder jenes Volkes die göttlichen Botschaften zu empfangen verstanden. Nein, die reichen Geizhälse fühlten nichts, sie sahen nicht noch hörten sie, ebenso wie die Priester, die, obwohl sie das Buch der Weissagungen offen vor Augen hatten, auch nicht das Geistige Leben über den Menschen wahrnahmen; denn blind und hochmütig an dem Platze, den sie einnahmen, konnten sie die Rufe des Herrn nicht hören, der sich bereits näherte.

49. Wer waren dann diejenigen, die in den Nächten in Judäa beteten, wachten und in ihren Herzen das Licht empfingen, das die Hoffnung entzündet? Wer waren die, welche prophetische Träume hatten und mit dem Herzen zu ahnen vermochten und den Schriften eine geistige Auslegung gaben? — Es waren die Demütigen, die Armen, die Sklaven, die Kranken, die nach Licht Hungernden, die nach Gerechtigkeit Dürstenden, die der Liebe Bedürftigen.

50. Es waren die Leute aus dem Volke, die Männer und Frauen von schlichtem Herzen — sie, die während Jahrhunderten ihren Erlöser erwartet hatten.

51. In der Nacht, in der Jesus in dieses Leben geboren ward, waren es die Herzen der armen Hirten von Bethlehem, die angesichts des geistigen Boten des Herrn erbebten, welcher sie wissen ließ, dass ihr seit so langer Zeit erwarteter Heiland gekommen war.

52. In jener feierlichen Stunde schliefen die Reichen, die Herren und die Mächtigen.

53. Auch in dieser Zeit schliefen die Großen, die Herren, die Reichen, die Gelehrten und die Theologen tief, während mein Strahl zu den Menschen herabkam, um ihnen zum erstenmal meine Botschaft zu bringen.

54. Wie wenige haben Mich erwartet, und wie wenige glaubten an meine Gegenwart!

55. Doch jene, die zu Mir kamen, waren Männer und Frauen von einfachem Herzen, von geringem Verstande, über die sich die Ungläubigen lustig machen, weil sie an übernatürliche Kundgebungen glauben und von seltsamen Lehren sprechen.

56. Urteilt nicht schlecht über die, deren Mangel an Zubereitung sie einen Fehler begehen lässt, wenn sie wenigstens eine Ahnung von Geistigem bewahren, was der Beweis einer geheimen Sehnsucht ist, sich mit dem Vater zu verbinden, sich der Welt des Lichtes zu nähern, von Ihm ein Wort der Liebe zu empfangen.

57. Diese Armen, welche der falsche Glanz der Welt nicht verblendet hat, sind die, welche Intuition besitzen — die, welche vorausahnen — die, welche Träume haben — die, welche Zeugnis vom Geistigen ablegen, und Ich habe sie gesucht, um vor ihren Augen das Buch der Weisheit aufzuschlagen und so ihr Verlangen nach Wissen und Wahrheit überreichlich zu stillen.

58. Ich habe ihnen meine Gegenwart fühlbar gemacht, ebenso auch die Nähe der Geistigen Welt, als Belohnung für ihre Hoffnung und ihren Glauben.

59. Auch habe Ich zu ihnen über ihre Gaben gesprochen, über ihre Aufgabe, über den Wert meiner Lehre, damit sie aus ihrem Herzen alles entfernen, was nicht zu diesem Werke gehört, und damit ihr Zeugnis lauter und voll Licht zum Herzen ihrer Mitmenschen gelangt.

60. Stehe auf, Israel, und ersteige den geistigen Berg; denn Ich bin nun dein Kreuzträger. In dieser Zeit werdet ihr alle Mir behilflich sein bei dem Kreuze, das Ich aus Liebe zur Menschheit auf den Schultern trage.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 16

1. Der Friede des Geistes und des Herzens sei in allen, die sich lieben! — An diesem Tag der Gnade empfangt ihr die Inspiration des Meisters, welche durch das Gehirn dieser von Mir vorbereiteten und dazu bestimmten Geschöpfe aufgenommen wird, damit sie der Menschheit meine göttliche Botschaft übermitteln.

2. Empfange an diesem Tag meine geistige Liebkosung, o große Schar; Ich heiße dich willkommen und erfülle dich mit Gnade.

3. Höret, Jünger: Seid euch bewusst, dass ein Atom meines Seins sich unter euch kundgibt. Eine Schwingung der göttlichen Macht lehrt euch. Eine Ausstrahlung seiner universellen Wesenheit erleuchtet euch. Es gab nie eine Zeit, in der es keine Kundgebung Gottes gegeben hätte. Zu allen Zeiten, in allen Zeitaltern war, ist und wird diese göttliche Schwingung sein. Im Verlauf der Zeiten hat der Vater nicht aufgehört, euch die Wohltat seiner Liebe zu schenken, denn in seinem Geiste, ebenso wie in der Schöpfung, vibriert alles, alles ist Tätigkeit und Leben. Und die Geschehnisse dieser Welt sind Echo und Widerspiegelung des Geistigen Lebens.

4. Im Verlauf der Jahrhunderte hat Gott die Menschheit nicht verlassen, denn eines ist vom andern nicht zu trennen. Heute war es der Wille des Vaters, sich mit dem Menschen geistig in der Art zu verbinden, die ihr seht und hört, denn die Zeit ist gekommen, in der ihr euch bereit machen müsst, Mich von Geist zu Geiste zu empfangen.

5. Aber noch besitzt ihr keine geistige Empfindsamkeit, und deshalb nehmt ihr die göttliche Inspiration nicht mit Klarheit wahr.

6. Bevor sich der Vater in Jesus der Menschheit kundgab, sandte Er euch seine Offenbarungen, wobei Er sich materieller Formen und Ereignisse bediente. Unter dem Namen "Christus" habt ihr Den kennengelernt, der die Liebe Gottes unter den Menschen kundtat; doch als Er zur Erde kam, hatte Er sich schon zuvor als Vater offenbart, weswegen ihr nicht sagen sollt, dass Christus auf der Welt geboren wurde — Jesus war es, der geboren wurde, der Körper, in welchem Christus wohnte.

7. Denkt nach, und ihr werdet Mich schließlich verstehen und werdet anerkennen, dass Christus schon vor Jesus war, denn Christus ist die Liebe Gottes.

8. Nachdem dies geklärt ist, lasst euch nicht mehr irre machen, hört auf, euch in die trüben Gewässer alter und irrtümlicher Auslegungen zu versenken, die ihr durch Überlieferung besitzt. Ihr seid mit Schleiern der Unwissenheit bedeckt, die Ich durch das Licht meines Wortes zerreiße, damit die Weisheit in euch einzieht.

9. Vergesst daher nicht, dass Christus die Liebe Gottes ist; deshalb wart ihr, als Er sich durch Jesus offenbarte, bestürzt und verwirrt, und selbst angesichts seiner Wunder habt ihr Ihm nicht geglaubt, weil seine Macht zu unendlich ist, als dass euer begrenzter Verstand sie begreift.

So kommt es, dass die einen Mich leugnen, andere in Verwirrung geraten, und wieder andere Mich gemäß ihrer Denkungsart und ihres Begriffsvermögens studieren und erforschen. Es sind nur wenige, sehr wenige, die Christus etwas zu verstehen vermögen. Ich sage euch dies, weil Ich nur wenig Liebe in den Herzen finde, da ihr euch nicht einmal unter Brüdern liebt.

10. Liebt euren Nächsten wie euer eigenes Kind, dann werdet ihr Jesus zu verstehen beginnen, werdet Ihn lieben, werdet Ihn fühlen, werdet Christus in euren Werken widerspiegeln müssen. Euer Geist jedoch kennt Mich etwas mehr; so kommt es, dass einige von euch den Messias, andere Gott den Allmächtigen suchen, damit Er euch einen Strahl des Lichtes und der Hoffnung gebe, der eure Schmerzen lindern und eure Sehnsucht beleben soll, Ihm immer näher zu kommen. Dies ist so, weil euer Geist durch das Gewissen die Erinnerung an seinen Schöpfer, an Christus besitzt, der niemals aufgehört hat, euch zu suchen und zu lieben, o Menschen, denn Ich sage euch noch einmal, dass die geistige Kundgebung nicht zu existieren aufgehört hat, noch jemals aufhören wird, zu sein.

11. Die Erleuchteten vergangener Zeiten sahen immer einen Lichtglanz, sie hörten immer mein Wort. Die Propheten, die Inspirierten, die Vorläufer, die Begründer von Lehren mit hoher Geistigkeit legten Zeugnis ab, dass sie Stimmen hörten, die aus den Wolken, den Bergen, vom Wind oder irgendeinem Ort herzukommen schienen, den sie nicht genau bestimmen konnten; dass sie die Stimme Gottes hörten, als ob sie aus Feuerzungen und geheimnisvollen Echos hervorginge. Viele hörten, sahen und fühlten mittels ihrer Sinne, andere durch ihre geistigen Eigenschaften; dasselbe geschieht in dieser Zeit.

12. Wahrlich, Ich sage euch: Jene, welche meine Botschaften mit ihren körperlichen Sinnen empfingen, legten die göttliche Inspiration geistig aus, und dies taten sie gemäß ihrer körperlichen und geistigen Vorbereitung, gemäß der Zeit, in der sie auf der Welt waren, so wie es jetzt bei den menschlichen Werkzeugen geschieht, die ihr Stimmträger oder "Gabenträger" nennt. Doch muss Ich euch sagen, dass sie in den vergangenen Zeiten ebenso wie in den gegenwärtigen der Reinheit der göttlichen Offenbarungen ihre eigenen Vorstellungen oder diejenigen, welche in ihrer Umgebung vorherrschten, beigemischt haben, und wissentlich oder unwissentlich die Reinheit und das unbegrenzte Wesen der Wahrheit verändert haben, welches in Wahrheit die Liebe in ihren höchsten Offenbarungen ist.

13. Die geistigen Schwingungen und Eingebungen waren in ihnen, und sowohl die "Ersten" als auch die "Letzten" haben Zeugnis abgelegt und werden Zeugnis ablegen von dieser Inspiration, die zu ihrem Geiste gelangte, fast immer ohne zu wissen wie, in gleicher Weise, wie es heute bei vielen geschieht, und wie es morgen noch bei weiteren geschehen wird.

14. Die Worte, die Auslegungen und die Art des Handelns sind auf die Menschen und die Zeiten zurückzuführen, in denen sie leben, doch über alledem steht die höchste Wahrheit.

15. Aus Mangel an geistiger Vorbereitung ist es für euch notwendig, dass die göttliche Inspiration sich materialisiert und euch aus eurem geistigen Schlafe aufweckt. Die fortgeschrittenen Geistwesen hatten diese Form der Offenbarung nicht nötig.

16. Alles Geistige im Universum ist ein Quell des Lichts, sichtbar oder unsichtbar für euch, und dieses Licht ist Kraft, ist Macht, ist Inspiration. Den Ideen, Worten und Werken entströmt ebenfalls Licht, der Reinheit und Hoheit entsprechend, die sie besitzen. Je höherstehend die Idee oder das Werk ist, desto zarter und feiner ist seine Schwingung und die davon ausgehende Inspiration, wenn es auch für die Sklaven des Materialismus schwerer ist, sie wahrnehmen zu können. Dennoch — die Wirkung, welche die hohen Gedanken und Werke geistig ausüben, ist groß.

17. Die Vermaterialisierung ist Gegnerin der Vergeistigung; doch begreift, dass Ich Mich auf die Art von Vermaterialisierung beziehe, die euch zu Verirrungen, Lastern, Entartung und niederen Leidenschaften verleitet.

18. Auch wenn der größte Teil der Menschheit die Wahrheit meiner Kundgabe an die Menschen in Zweifel ziehen wird — wahrlich, Ich sage euch noch einmal, diese Kundgebung vollzieht sich in den inkarnierten und entkörperten Geistwesen ununterbrochen, vom ersten Augenblick ihrer Erschaffung an.

19. Wenn ihr es erreicht habt, eure Nachrichten über Entfernungen hinweg zu übermitteln, indem ihr von eurem Scharfsinn und eurer Wissenschaft Gebrauch macht, welche eine der vielen geistigen Fähigkeiten ist, die ihr besitzt — wie konntet ihr dann annehmen, dass Gott dem Menschen keine Botschaft übermitteln kann mittels eines empfindsamen und intelligenten menschlichen "Apparates"?

20. Denn dies ist der menschliche Körper: Ein Apparat, der mit so großer Vollkommenheit ausgestattet ist, wie sie der Mensch seinen kompliziertesten und größten wissenschaftlichen Werken nicht wird geben können.

Achtet gut auf mein Wort, Ich spreche vom Körper des Menschen, nicht von seinem Geiste; denn der Geist, obschon er nicht die Macht seines Vaters erreichen kann, wird zweifellos größere Werke tun können als die, welche sein beschränkter menschlicher Körper hervorzubringen vermag.

21. Wenn eure begrenzte Intelligenz Kenntnisse zu erlangen vermochte und Erfindungen gemacht hat, die nach eurer Meinung wunderbar sind — was werdet ihr nicht alles mit eurem Geiste erreichen, und zu welchen Werken wird nicht euer Herr fähig sein?

22. Eine armselige Vorstellung von Gott hat, wer Ihn für kleiner hält als die menschlichen Wesen.

23. Warum wundert ihr euch, dass Gott euch sein Licht sendet, welches Weisheit ist und über euch allen strahlt, und dass Er eine Form der Mitteilung an seine Kinder geschaffen hat? Weshalb meint ihr, dass für euren Gott etwas unmöglich ist, wo ihr doch selbst sagt, dass Er alles weiß und alles vermag? Wenn ihr solches von Mir glaubt — warum widersprecht ihr euch dann so leichtfertig? Verlangt ihr von Mir, dass Ich jedes Mal, wenn Ich zu euch sprechen will, Jesus sende, damit ihr Ihn dann ans Holz nagelt?

24. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid euch selbst nicht klar darüber, wie Ich Mich eurer Meinung nach bei euch fühlbar machen soll.

25. Um euch entgegenzukommen, sage Ich euch: Wenn ihr nicht wollt, dass Ich Mich sündiger Körper bediene, um euch meine Liebe zu schenken, so zeigt Mir einen Gerechten, einen Reinen, weist Mir einen unter euch vor, der zu lieben versteht, und Ich versichere euch, dass Ich Mich seiner bedienen werde. Begreift, dass Ich Mich der Sünder bediene, um die Sünder herbeizuführen; denn Ich komme nicht, um die Gerechten zu retten; diese sind bereits im Reich des Lichtes.

26. Es ist wahr, dass ihr Sünder seid; aber Gott verachtet oder vergisst niemanden, obwohl ihr das Gegenteil meint. Warum seid ihr so blind geworden, dass ihr alles nach einem Augenblick eures materiellen Lebens beurteilen wollt? Ihr seid es, die sich verachten und sich selbst vergessen; darum fühlt ihr euch schwach und müde.

27. Glaubt ihr, dass Ich meine sehr geliebten Geschöpfe vergesse, selbst wenn diese ungehorsam sind, wo sie Mich doch immerzu brauchen und Mich rufen?

28. Ihr sündigt viel und brecht die Gesetze und habt Mich oft vergessen; aber unendlich größer als alle Verfehlungen eures Daseins ist die Liebe des Himmlischen Vaters für alle seine Kinder.

29. Doch Ich muss fortfahren, über meine Kundgebung zu euch zu sprechen, damit ihr euch von allen euren Zweifeln freimacht.

Viele von euch bejahen das, was euch meine Erleuchteten gesagt haben — zum Beispiel, dass Gott durch die Wolken, das Feuer, das Wasser, den Wind zu ihnen sprach; doch Ich frage euch: Was erscheint euch richtiger — zum Menschen mittels dieser Elemente zu sprechen oder durch ihn selbst?

30. Wo bleibt euer folgerichtiges Denken, wenn es euch nicht dazu verhilft, die einfachsten Unterweisungen zu verstehen?

31.O Männer und Frauen der Welt, die ihr in euren Wissenschaften das einzige vergessen habt, was euch weise und glücklich machen kann: ihr habt die Liebe vergessen, die alles inspiriert — die Liebe, die alles vermag und alles verwandelt! Ihr lebt inmitten des Schmerzes und der Finsternis; denn da ihr nicht die Liebe übt, die Ich euch lehre, verursacht ihr euer körperliches oder geistiges Leiden.

32. Um meine Botschaften zu entdecken und zu verstehen, müsst ihr zuerst von Herzen gütig und sanft sein — Tugenden, die in jedem Geist vom Augenblick seiner Erschaffung an vorhanden sind; aber um die wahre, hohe Empfindung der Liebe fühlen zu kennen, müsst ihr euch vergeistigen, indem ihr eure guten Gefühle pflegt; doch alles habt ihr im Leben haben wollen, nur keine geistige Liebe.

33. In jedem Augenblicke gehen gedankliche oder geistige Schwingungen von euch aus, aber in den meisten Fällen strahlt ihr Selbstsucht, Hass, Gewalttätigkeit, Eitelkeit und niedere Leidenschaften aus. Ihr verletzt und fühlt, wenn man euch verletzt, aber ihr liebt nicht, und deswegen fühlt ihr nicht, wenn man euch liebt, und mit euren krankhaften Gedanken sättigt ihr die Umgebung, in der ihr lebt, immer mehr mit Schmerz und erfüllt euer Dasein mit Unbehagen. Doch Ich sage euch: Sättigt alles mit Frieden, mit Harmonie, mit Liebe, dann werdet ihr glücklich sein.

34. Die Liebe hat immerdar im Geiste des Schöpfers existiert, daher müsst ihr verstehen, dass mit ihr auch alle Geistwesen ausgestattet worden sind.

35. Heute habt ihr euch trotz des Fortschritts eurer Zivilisation immer mehr von der materiellen Natur entfernt, ebenso wie auch vom Geistigen, vom Reinen — von dem, was von Gott ist. Deshalb fallt ihr mit jedem Abschnitt eures Lebens in immer größere Schwäche, in immer größeres Leid — trotz eures Verlangens, mit jedem Tag, den ihr auf der Erde verbringt, stärker und glücklicher zu werden. Doch ihr werdet nun einen Schritt vorwärts machen in der Erfüllung meines Gesetzes, o Bewohner der Erde!

36. Der Meister, der zu allen Zeiten zu euch gesprochen hat, erläutert euch seine Lehre jetzt mittels dieser Unterweisungen, indem Er sich im Wort, in Intuition und Inspiration kundgibt und so euren Geist zum Lichte der kommenden Zeiten erweckt. Dann werdet ihr die göttliche Eingebung in verschiedenen Formen haben, für euch immer erstaunlicher, immer höher und vollkommener.

37. Heute bin Ich gekommen, euch daran zu erinnern, dass ihr euch lieben sollt, wie Jesus euch lehrte. Ich erinnere euch an Jesus, denn in Ihm war die Inkarnation der Universellen Liebe.

38. Zur Zeit Moses wurde dem Volk ein Gesetz der Gerechtigkeit gegeben, welches lautete: "Auge um Auge und Zahn um Zahn". Dies Gesetz, das euch heute scheußlich und rachsüchtig erscheinen würde, war dennoch gerecht für die Menschen jener Zeiten.

39. Später, als Ich in Jesus Mensch wurde, habt ihr Mich sagen hören, und so wurde es niedergeschrieben, dass "mit der Elle, mit der ihr messt, ihr gemessen werdet". Bei diesem Worte haben einige gefragt, ob in diesem Satz die Liebe, die Barmherzigkeit und die Vergebung vorhanden sind, die Jesus predigte.

40. Es ist an der Zeit, dass Ich selbst euch den Grund für das Gesetz der Ersten Zeit und den Grund für jenen Ausspruch Jesu erkläre, denn viele meiner Unterweisungen musste Ich euch über die Zeiten hinweg nach und nach geben.

41. Im Anfang, als die Saiten des menschlichen Herzens noch unempfindlich gegenüber dem Gefühl der Vergebung waren, und das der Nächstenliebe und der Duldsamkeit noch in seinem Geist schlummerte, war es notwendig, dass der Mensch sich selbst sowie seine Güter beschützte, gedeckt durch ein Gesetz, das ihm das Recht gab, seine Kraft zur Selbstverteidigung zu gebrauchen. Wie ihr seht, waren es primitive Gebote und Gebräuche in einem Volke, das wie alle Völker dazu bestimmt war, sich zu entwickeln.

42. Das Gesetz, das aus dem Worte Jesu entsprang, erleuchtete später das Leben der Menschen und sagte euch: "Liebet einander", und offenbarte euch auch, dass ihr "mit der Elle, mit der ihr messen würdet, eurerseits gemessen würdet", womit euch der Meister zu verstehen gab, dass jene Gerechtigkeit, die der Mensch sich durch seine eigene Hand verschafft hatte, nun zum ausschließlichen Recht der Göttlichen Gerechtigkeit wurde. Von nun an wusste der Mensch, dass er so, wie er richten würde, von Gott gerichtet würde, und so, wie er auf Erden säen würde, die Ernte sein würde, die er im Jenseits erntet.

43. Der Mensch hielt daraufhin seine brudermörderische Hand zurück, der Bösewicht ließ oftmals ab von seinen verwerflichen Vorhaben, und wer zu stehlen beabsichtigte, wusste und fühlte, dass ein Blick aus der Unendlichkeit ihn beobachtete und ihn von diesem Augenblicke an ein Gericht erwartete.

44. Jahrhunderte sind vergangen, und obwohl die Menschen etwas mehr über die göttliche Gerechtigkeit wissen, haben sie noch nicht die Wahrheit begriffen und haben sich viele Male geirrt, wobei sie sogar glaubten, dass, wenn sie auf Erden schwer gesündigt haben, sie sich unerbittlich dem Gerichte Gottes stellen müssten, um eine ewige Strafe zu erhalten.

Hierzu frage Ich euch: Welcher Vorsatz von Reue und Erfüllung meines Gesetzes wird in dem erstehen können, welcher sich von vornherein für verloren hält? Welche Hoffnung wird derjenige hegen können, welcher von dieser Welt mit dem Wissen scheidet, dass die Verfehlungen seinem Geist ewig bestehen werden?

45. Es war notwendig, dass Ich selbst kam, um die Finsternis eurer irrtümlichen Auslegungen von euch zu nehmen, und hier bin Ich also.

46. In Jehova glaubtet ihr einen grausamen, schrecklichen und rachsüchtigen Gott zu erkennen. Alsdann sandte euch der Herr, um euch von eurem Irrtum zu befreien, Christus, seine Göttliche Liebe, damit ihr "den Sohn kennenlernend, den Vater kennen solltet"; und trotzdem glaubt die unwissende und aufs neue in ihre Sünde verstrickte Menschheit einen erzürnten und beleidigten Jesus zu sehen, der nur auf die Ankunft derer im "Geistigen Tale" wartet, die Ihn verletzten, um ihnen zu sagen: "Weichet von Mir, Ich kenne euch nicht"; und um sie sogleich die grausamsten Qualen in der Ewigkeit erleiden zu lassen.

47. Es ist Zeit, dass ihr den Sinn meiner Lehren versteht, damit ihr keinen Irrtümern anheimfallt. Die Göttliche Liebe wird euch nicht hindern, zu Mir zu kommen; doch wenn ihr eure Fehler nicht wiedergutmacht, wird es der unerbittliche Richter eures Gewissens sein, der euch sagt, dass ihr nicht würdig seid, in das Reich des Lichtes zu gelangen.

48. Doch hier hast du Mich aufs Neue, Menschheit — im Geiste, wie Ich es euch versprochen habe.

49. Seht das Licht des Geistes der Wahrheit, wie es die erleuchtet und erweckt, die im Finstern wohnen.

50. Aber denen, die dieser Kundgebung beiwohnen, sage Ich: Hört mein Wort mit Aufmerksamkeit, denn es wird euch Wege des Lichtes erschließen und euch die Wahrheit erhellen, die ihr kennen müsst.

51. Zwar muss man im Leben jede Schuld gegenüber Gott begleichen, aber die Bezahlung, der Tribut oder die Opfergabe, die ihr Ihm gebt, ist in Wirklichkeit nicht für Ihn, sondern für den, der sie darbringt.

52. Wenn ihr Ihm Reinheit anbietet, wird sie zu eurem Wohle sein; wenn ihr Ihm verdienstvolle Werke zeigt, so werden sie die Zierden sein, die euren Geist in der Gegenwart Gottes erheben. Wenn ihr sündigt und später bereut und eure Fehler wiedergutmacht, so werden der Friede des Geistes und das Glück, das in dem lebt, der das Gute tut, euer Lohn sein.

53. Wenn Ich häufig zulasse, dass ihr den gleichen Kelch trinkt, den ihr euren Mitmenschen gegeben habt, geschieht es, weil manche nur so das Böse begreifen, das sie verursachten; und indem sie durch die gleiche Prüfung gehen, die sie andere durchmachen ließen, werden sie den Schmerz kennenlernen, den sie fühlen ließen. Dies wird ihren Geist erleuchten und wird das Verstehen, die Reue, und folglich die Erfüllung meines Gesetzes zur Folge haben.

54. Aber wenn ihr vermeiden wollt, durch Leiden zu gehen oder den Kelch der Bitternis zu leeren, so könnt ihr das erreichen, indem ihr eure Schuld durch Reue, durch gute Werke, durch all das begleicht, was euch euer Gewissen zu tun heißt. So werdet ihr eine Liebesschuld begleichen, werdet eine Ehre, ein Leben oder den Frieden, die Gesundheit, die Freude oder das Brot zurückgeben, das ihr euren Mitmenschen irgendeinmal geraubt habt.

55. Seht, wie verschieden die Wirklichkeit meiner Gerechtigkeit von jener Vorstellung ist, die ihr euch von eurem Vater gemacht hattet!

56. Vergesst nicht: Wenn Ich euch gesagt habe, dass keiner von euch verlorengehen wird, so ist auch gewiss, dass Ich euch gesagt habe, dass jede Schuld beglichen und jede Verfehlung aus dem Buche des Lebens gestrichen werden muss. Es liegt an euch, den Weg zu wählen, um zu Mir zu gelangen.

57. Ihr besitzt noch immer die Willensfreiheit.

58. Wenn ihr das Gesetz der Wiedervergeltung der alten Zeiten vorzieht, wie es die Menschen aus den stolzen Nationen noch immer handhaben, so schaut euch ihre Resultate an!

59. Wenn ihr wollt, dass die Elle, mit der ihr eure Mitmenschen messt, auch euch messen soll, so braucht ihr nicht einmal auf euren Eintritt in das andere Leben zu warten, um meine Gerechtigkeit zu empfangen; denn hier (auf Erden), wenn ihr es am wenigsten erwartet, werdet ihr euch in derselben kritischen Lage sehen, in die ihr eure Mitmenschen gebracht habt. Doch wenn ihr wollt, dass euch ein höheres Gesetz zu Hilfe kommt — nicht nur, um euch vom Schmerz zu befreien, den ihr am meisten fürchtet, sondern auch, um euch edle Gedanken und gute Gefühle einzugeben, so betet, ruft Mich an, und geht dann euren Weg des Kampfes, um immer besser zu werden, um stark in den Prüfungen zu sein — mit einem Wort: um mit Liebe die Schuld zu bezahlen, die ihr gegenüber eurem Vater und euren Nächsten habt.

60. Der Ruf der Liebe, den ihr jetzt aus dem Munde dieser Stimmträger hört, ist der Vorbote von großen Ereignissen für die Menschheit. Diese Botschaften sind Funken der Weisheit, die sich den Menschen in der Zukunft offenbaren wird. Es ist der Anfang des Erwachens aller Geistwesen. Es ist die Vorbereitung für das Zeitalter der Vergeistigung — der Zeit, in der ihr euch in der Liebe eures Himmlischen Vaters loskaufen werdet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 17

1. Geliebtes Volk, hier hast du eine weitere Botschaft des Göttlichen Meisters, welche dich einen Schritt vorwärtsbringen wird im Verständnis meiner Unterweisungen; denn du darfst nicht stehenbleiben auf dem Wege des geistigen Fortschritts.

2. Ich komme nicht, um in euch Gewohnheiten des Stillstands oder Rückschritts zu fördern; Ich führe euch immer auf den Weg der Entwicklung.

3. Mein Wort bietet euch abwechslungsreiche Speisen, alle von erlesenem geistigen Geschmack.

4. Ihr habt mit euren Lippen gesprochen: "Ehre sei Gott in der Höhe"; doch wann habt ihr Ihn mit euren Werken verherrlicht? — Ihr habt euch selbst angebetet und eure Götzen verherrlicht, doch Gott, euren Schöpfer, wann? — Jesus war es, der mit seinem Leben seinen Vater verherrlichte, und Er ist es, dem ihr nachleben müsst.

5. Ebenso habt ihr gesagt: "Friede auf Erden den Menschen guten Willens", und wahrlich, Ich sage euch, selbst denen bösen Willens habe Ich Frieden gegeben; doch ihr — sagt Mir, wann habt ihr Frieden gegeben? Seit vielen Jahrhunderten wiederholt ihr die Worte dieses Psalms, mit welchem das Volk seinen Herrn in Jerusalem empfing, und es ist das einzige, was die Menschheit seit damals getan hat: jene Worte zu wiederholen; denn mit ihren Werken tut sie genau das Gegenteil.

6. Sprecht diese Sätze, wenn ihr wollt, doch begreift, dass weder diese noch andere Worte irgendeine Wirkung haben, solange ihr sie nicht in euren Herzen empfindet; wenn ihr sie empfindet, so bekundet sie euren Mitmenschen in guten Werken, mit Sanftmut und Demut; dann werde Ich euch mit meiner grenzenlosen Liebe antworten und euren Geist in der unbefleckten Gnade meines Friedens zu freudiger Schwingung bringen.

7. So spreche Ich heute als Heiliger Geist zu euch. Die Zeiten sind anders, und deswegen muss die Zubereitung der Menschen eine andere sein.

8. Lasst ab von den Wortgebeten und dem Aberglauben und gebt euch Mir hin, dem Meister, dem Vater, der euch immer empfangen und verstehen wird.

9. Betet, ja, doch mit einem vorbereiteten Herzen; sprecht zu Mir mit dem Geiste — so, wie ihr es in jenem Augenblick empfindet. Kommt zu Mir mit Gedanken voller Liebe, aber nähert euch; sprecht zu Mir als Jünger oder als kleine Kinder, und Ich werde euch meine Weisheit und meine Liebe fühlen lassen.

10. Bittet Mich mit Demut, doch verlangt niemals Wunder, und erwartet auch nicht, sie zu erhalten.

11. Das Wunder, so wie ihr es versteht, gibt es nicht; es gibt keinen Widerspruch zwischen dem Göttlichen und dem Materiellen.

12. Jesus schreibt ihr viele Wunder zu; doch wahrlich, Ich sage euch, seine Taten waren die natürliche Auswirkung der Liebe, dieser göttlichen Kraft, welche ihr noch nicht zu gebrauchen wisst, obwohl sie in jedem Geist latent vorhanden ist. Denn ihr habt die Kraft der Liebe nicht kennenlernen wollen.

13. Was war bei allen Wundertaten, die Jesus vollbrachte, wirksam, außer Liebe?

14. Höret, Jünger: Damit die Liebe Gottes sich der Menschheit kundgeben konnte, war die Demut des Werkzeuges notwendig, und Jesus war immer demütig; und da Er davon den Menschen ein Beispiel gab, sagte Er euch bei einer Gelegenheit, dass Er ohne den Willen seines Himmlischen Vaters nichts zu tun vermöchte.

Wer nicht in die Demut dieser Worte eindringt, wird denken, dass Jesus ein Mensch wie jeder andere war; doch die Wahrheit ist, dass Er euch eine Lehre der Demut geben wollte.

15. Er wusste,.dass diese Demut, diese Einheit mit dem Vater Ihn gegenüber der Menschheit allmächtig machte.

16. O überaus große und schöne Verklärung, welche die Liebe, die Demut und die Weisheit schenkt!

17. Nun wisst ihr, warum Jesus, obgleich Er sagte, dass Er nichts tun könne, wenn es nicht nach dem Willen seines Vaters war, in Wirklichkeit alles vermochte; denn Er war gehorsam, denn Er war demütig, denn Er machte sich zum Diener des Gesetzes und der Menschen, und Er verstand zu lieben.

18. Erkennet also, dass — obschon ihr selbst einige der Fähigkeiten der geistigen Liebe kennt — ihr sie nicht empfindet, und darum könnt ihr nicht die Ursache begreifen von all dem, was ihr Wunder oder Mysterium nennt, und welches die Werke sind, die die göttliche Liebe bewirkt.

19. Welche Lehren gab euch Jesus, die nicht aus Liebe bestanden hätten? Welche Wissenschaft, welche Übungen oder geheimnisvollen Kenntnisse wandte Er an, um euch seine Beispiele von Macht und Weisheit zu geben? — Nur die beseligende Liebe, mit der man alles vermag.

20. Es gibt nichts Widersprüchliches in den Gesetzen des Vaters, die einfach sind, weil weise, und weise, weil von Liebe durchdrungen.

21. Begreift den Meister, Er ist euer Lehrbuch.

22. Das Kind Jesus versetzte die berufenen Lehrer des Gesetzes in Erstaunen; der Prediger Jesus gab euch große Offenbarungen für alle Zeiten. Der Erlöser Jesus besiegelte seine Worte mit seinem Leben, mit seinem höchsten Opfer am Kreuze.

23. Nun denn, geliebte Jünger, wenn ihr in Wahrheit groß und stark im Geiste sein wollt, warum eifert ihr Mir nicht nach in den Werken, die Ich durch Jesus tat? Er sagte euch: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben", und zeigte euch dabei mit Sanftmut und Demut den Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen. Wie muss also die Demut beschaffen sein, die ihr Mir zeigen sollt?

24. Höret: Gott, das Höchste Wesen, schuf euch "zu seinem Bild und Gleichnis" — nicht hinsichtlich der materiellen Gestalt, die ihr habt, sondern der Fähigkeiten, mit denen euer Geist ausgerüstet ist, ähnlich denen des Vaters.

25. Wie angenehm war es für eure Eitelkeit, euch für das Ebenbild des Schöpfers zu halten. Ihr haltet euch für die höchstentwickelten Geschöpfe, die Gott gemacht hat; doch ihr befindet euch in einem schweren Irrtum, wenn ihr annehmt, dass das Universum nur für euch geschaffen wurde. Mit welcher Unwissenheit nennt ihr euch selbst die Krone der Schöpfung!

26. Begreift, dass nicht einmal die Erde nur für die Menschen geschaffen ist. Auf der endlosen Stufenleiter der göttlichen Schöpfung gibt es eine unendliche Zahl von Geistwesen, die sich in Erfüllung des göttlichen Gesetzes entwickeln.

27. Die Ziele, die alles mit einbeziehen, und die ihr als Menschen, auch wenn ihr wolltet, nicht verstehen könntet, sind groß und vollkommen, wie alle Absichten eures Vaters; doch wahrlich, Ich sage euch, ihr seid weder die größten noch die kleinsten Geschöpfe des Herrn.

28. Ihr wurdet erschaffen, und in jenem Augenblicke nahm euer Geist Leben vom Allmächtigen, das so viele Eigenschaften in sich trug, wie für euch notwendig waren, um eine schwierige Aufgabe in der Ewigkeit zu erfüllen.

29. Nicht einmal jetzt kennt ihr alle Fähigkeiten, die euch der Vater gab; doch seid unbesorgt, ihr werdet sie später kennenlernen.

30. Wisst ihr etwa von der Existenz der großen Geister, die dazu bestimmt wurden, über der Harmonie alles Geschaffenen zu wachen, die fortwährend mit hohen Aufgaben beschäftigt sind, die euch unbekannt sind? — Nein, und deshalb sage Ich euch nochmals, dass euer Geist nicht der höchstentwickelte ist, dass er nur in begrenzter Form die Eigenschaften entwickelt hat, die euch Gott gewährte.

31. Dennoch werden diese Eigenschaften genügen, um euch glücklich auf die höchste Stufe zu bringen, die euch zukommt, wenn ihr eure Schritte auf den geraden und lichtvollen Pfade lenkt, den euch mein Gesetz weist.

32. Ich bin gekommen, um euch zu helfen. Nun ist die Zeit der Sühneleistung; erwacht, erhebt euch!

33. Ihr habt gesündigt, die Ehe gebrochen, Verbrechen begangen, und nun, da ihr der Wahrheit meines Wortes gegenübersteht, das euch eure Verfehlungen aufzeigt, vergebt ihr eure Übertretungen und glaubt, dass euer Herr ungerecht ist, wenn er zu euch von Prüfungen und Sühne spricht.

34. Ihr habt euch in die Finsternis der Bosheit und der Unwissenheit gehüllt und dadurch euren Geist gehindert, die Morgenröte der Dritten Zeit zu schauen, und wenn Ich komme, euch mit dem Lichte meines Wortes zum Aufstehen zu bringen, damit ihr den Glanz des neuen Tagesanbruchs seht, wollt ihr nicht aus eurem geistigen Schlaf erwachen, und zuweilen steht ihr nur widerwillig auf.

Viele sind es, die lieber in ihrer Unwissenheit schlafen, ohne zur höchsten Wahrheit erwachen zu wollen. Sie ziehen das Jammertal, die Krankheit und den Hunger vor; sie wollen, dass der lange Zeitraum von Jahrhunderten sich fortsetze, in welchem das Laster und das Leid ihre einzige "Aufmunterung" waren. All dies ziehen sie dem liebevollen Rufe vor, den meine Liebe durch ihr Gewissen an sie ergehen lässt.

35. Ihr hört Mir zu, als ob Ich sehr weit weg von euch wäre, träge öffnet ihr eure Augen. Aber da ihr den Sinn der göttlichen Botschaft nicht erfassen könnt, weil euer Verstand vom Materialismus durchdrungen ist, zieht ihr vor, im Bösen zu leben. In dem Augenblick vergesst ihr Mich, kehrt ihr Mir den Rücken, wollt ihr nur in leidender Apathie verharren. Ich aber sage euch: Wenn ihr in diesem Abgrund von Vermaterialisierung und Unwissenheit leben wollt, wenn ihr nur den Genuss leichtfertiger Vergnügungen und niederer Leidenschaften haben wollt, so gebt wenigstens nicht Gott die Schuld an euren Schmerzen.

36. Wenn ihr nicht die Größe besitzt, euren Nächsten zu lieben, wie euch euer Vater liebt, so habt wenigstens den Mut und die Ergebung, die Folgen eurer Fehler zu ertragen. Wenn ihr euren falschen Frieden sowie eure brudermörderischen Kriege vorzieht, so sagt nicht, dass Gott es so wolle; und schreit auch nicht zum Vater, um seine Barmherzigkeit anzuflehen, wenn ihr euch von euren Feinden beherrscht fühlt, damit Er komme, euch den Sieg zu geben, womit Er doch nur eurer Eitelkeit schmeicheln und eure Verderbtheit fördern würde, was euch gemäß meinem Gesetze nicht gewährt werden kann.

37. Wenn die Menschen unter Lachen, Vergnügungen und Eitelkeiten Mich vergessen und Mich sogar leugnen, warum verzagen und zittern sie, wenn sie die Ernte der Tränen einholen, die ihr Geist und ihren Körper quält? Dann lästern sie und sagen, dass es keinen Gott gibt.

38. Mutig genug ist der Mensch, um zu sündigen — entschlossen, vom Wege meines Gesetzes abzuweichen; doch Ich versichere euch, dass er überaus feige ist, wenn es sich darum handelt, zu sühnen und seine Schulden zu begleichen. Dennoch stärke Ich euch in eurer Feigheit, beschütze euch in euren Schwächen, reiße euch aus eurer Lethargie, trockne eure Tränen und gebe euch neue Gelegenheiten, damit ihr das verlorene Licht zurückgewinnt und den vergessenen Weg meines Gesetzes wiederfindet.

39. Ich komme, euch wie in der Zweiten Zeit das Brot und den Wein des Lebens zu bringen — sowohl für den Geist, als auch für den Körper, damit ihr mit allem von eurem Vater Geschaffenen in Harmonie lebt.

40. Auf meinen Wegen blühen die Tugenden, auf euren dagegen gibt es Dornen, Abgründe und Bitternisse.

41. Wer sagt, dass die Wege des Herrn voller Dornen sind, weiß nicht, was er sagt, denn Ich habe für keines meiner Kinder den Schmerz geschaffen; doch die, welche sich vom Pfade des Lichts und des Friedens entfernt haben, werden bei der Rückkehr zu ihm die Folgen ihrer Schuld erleiden müssen.

42. Warum habt ihr den Kelch des Leidens getrunken? Warum habt ihr das Gebot des Herrn vergessen, ebenso wie die Mission, die Ich euch anvertraute? — Weil ihr mein Gesetz durch die euren ersetzt habt, und hier habt ihr die Ergebnisse eurer eitlen Weisheit: Bitteres Leid, Krieg, Fanatismus, Enttäuschungen und Lügen, die euch ersticken und mit Verzweiflung erfüllen. Und das Schmerzlichste für den vermaterialisierten Menschen — für den, der alles seinen Berechnungen unterwirft und den materiellen Gesetzen dieser Welt unterstellt, ist dies, dass er nach diesem Leben noch immer die Last seiner Verirrungen und Neigungen mit sich herumschleppen wird. Dann wird das Leiden eures Geistes sehr groß sein.

43. Schüttelt hier eure Sündenlast ab, erfüllt mein Gesetz und kommt bald. Bittet alle um Vergebung, die ihr verletzt habt, und überlasst das übrige Mir; denn kurz wird eure Zeit zum Lieben sein, wenn ihr euch wirklich entschließt, es zu tun.

44. Ich wiederhole noch einmal, dass Ich euch keine Dornen oder Schmerzen auf den Weg gelegt habe. Durch Jesus lehrte Ich euch, alle Schwächen abzulegen, um euch meine Liebe und die Macht, die ihr innewohnt, zu zeigen — um euch die wahre Freude zu lehren, die in einem wahrhaft demütigen Geist lebt. Und mit meinem Abschied und meiner Verheißung für diese Zeiten hinterließ Ich euch den Frieden, das Licht der Hoffnung und die Sehnsucht nach meiner Wiederkunft.

Aber ihr wolltet es nicht so verstehen und habt Mich weiterhin gekreuzigt, damit Ich euch fort und fort vergeben sollte. Ihr müsst jedoch begreifen, dass meine Vergebung euch nicht die Folgen eurer Verfehlungen erspart, denn es sind eure, nicht meine Fehler. Meine Vergebung ermuntert euch, tröstet euch, denn schließlich werdet ihr zu Mir kommen, und Ich werde euch mit immerwährender Liebe empfangen; aber solange ihr Mich nicht auf den Wegen des Guten, der Liebe und des Friedens sucht — ihr wisst es nun und dürft es nicht vergessen: Das Böse, das ihr tut oder zu tun gedenkt, werdet ihr mit Zinseszins zurückbekommen.

45. Ihr erntet nun die Saat eures Materialismus, und auch wenn ihr möchtet, dass Ich eure Werke gutheiße, irrt ihr euch, weil Ich unwandelbar in meinem Gesetze bin; Ich verfahre nicht, wie ihr es wollt, denn dann wäre Ich nicht mehr "der Weg, die Wahrheit und das Leben".

46. Ich komme, um eure irrigen Gesetze aufzuheben, damit euch nur solche regieren, die von meinen Geboten geprägt sind und mit meiner Weisheit in Einklang stehen. Meine Gesetze sind von Liebe geprägt, und da sie von meiner Göttlichkeit stammen, sind sie unveränderlich und ewig, während die euren vergänglich und zuweilen grausam und selbstsüchtig sind.

47. Das Gesetz des Vaters besteht aus Liebe, aus Güte, es ist wie ein Balsam, der Trost gibt und den Sünder aufrichtet, damit er die Wiedergutmachung seiner Vergehen ertragen kann. Das Gesetz der Liebe des Vaters bietet dem, der sich vergeht, immer die großmütige Gelegenheit zur sittlichen Erneuerung, während eure Gesetze ganz im Gegenteil den, der sich vergangen hat, und oftmals auch den Unschuldigen und Schwachen, erniedrigen und züchtigen. In eurer Rechtsprechung gibt es Härte, Rache und Mangel an Erbarmen. Das Gesetz Christi ist von liebevoller Überzeugungskraft, unendlicher Gerechtigkeit und höchster Gradlinigkeit. Ihr selbst seid eure Richter, Ich dagegen bin euer unermüdlicher Verteidiger; doch müsst ihr wissen, dass es zwei Arten gibt, euer Unrecht zu bezahlen: eine mit Liebe und eine mit Schmerz.

48. Wählet selbst, noch immer genießt ihr die Gabe der Willensfreiheit.

49. Wollt ihr nicht mehr leiden, Menschen? Dann liebet, tut Gutes auf eurem Wege, baut euer Leben neu auf. — Wollt ihr groß und glücklich sein? Dann liebt viel, liebt immer. — Wollt ihr weinen, wünscht ihr, dass bitteres Leid euch heimsucht, wollt ihr Kriege und Trostlosigkeit? Dann macht weiter, wie ihr gerade lebt, lasst zu, dass sich weiterhin die Selbstsucht, die Heuchelei, die Eitelkeit, die Abgötterei und der Materialismus eures Lebens bemächtigen.

50. Sehr klar erkennt ihr das Chaos unter den Menschen, damit ihr nicht weiterhin das Gesetz nach eurem Gutdünken gestaltet.

51. Ich will, dass die Jünger und Neulinge meiner Lehre in ihrem Herzen Edelmut und in ihrem Verstande Lauterkeit besitzen, denn nur so werden sie fähig sein, von Mir zu lernen und später die Menschheit zu lehren.

52. Jetzt komme Ich nicht, um körperlich Tote zu erwecken, wie Ich es mit Lazarus in der Zweiten Zeit tat; heute kommt mein Licht, die Geistwesen zu erwecken, die Mir gehören. Und diese werden sich durch die Wahrheit meines Wortes zum ewigen Leben erheben; denn euer Geist ist der Lazarus, den ihr derzeit in eurem Wesen tragt, und den Ich von den Toten auferwecken und heilen werde.

53. Nun seht ihr, dass die göttliche Gerechtigkeit aus Liebe besteht, nicht aus Bestrafung wie die eure. Was würde aus euch, wenn Ich eure eigenen Gesetze anwenden würde, um euch zu richten — vor Mir, vor dem kein äußerer Anschein noch falsche Argumente gelten? Wenn Ich euch gemäß eurer Schlechtigkeit richten und eure schrecklich harten Gesetze anwenden würde — was würde aus euch? Dann würdet ihr Mich mit Recht bitten, Gnade walten zu lassen. Doch ihr braucht euch nicht zu fürchten, denn meine Liebe welkt niemals, noch ändert sie sich, noch vergeht sie; ihr dagegen vergeht bestimmt, ihr sterbt und werdet wiederum geboren, ihr geht und kommt dann wieder, und so geht ihr euren Pilgerweg, bis der Tag kommt, an dem ihr euren Vater erkennt und euch seinem göttlichen Gesetze unterstellt.

54. Ihr seid hier vorübergehend, Ich aber bin ewig. Ihr geht stöhnend dahin, weil ihr euch von dem Weg entfernt, den euch mein Gesetz weist, während Ich unwandelbar bin.

55. Trocknet eure Tränen, beschleunigt euer Erwachen und erhebt euch. Fühlt meine Gegenwart in euch; es ist notwendig, dass ihr zu Mir kommt; denn noch hast du Mich nicht erkannt, o Volk.

56. Ihr kennt nicht den Lohn, der dem zukommt, welcher wahre Reue fühlt und zu Mir zurückkehrt, und ihr wisst nicht, dass es nicht nötig ist, bis zu eurem Eintritt in die Geistige Welt zu warten, um den Lohn zu empfangen, den euch die Liebe Gottes gibt.

57. Es war notwendig, dass Ich in dieser Weise zu euch sprach, denn die Menschen sind in Verwirrung geraten durch das Wissen, das sie sich aus den Büchern erworben haben, die sie studierten; die Stimme ihres Gewissens hingegen wollten sie nicht hören, die Stimme ihres geistigen Wissens, die sie einlädt, dem göttlichen Lichte zu folgen, aus dem alle Weisheit entspringt.

58. Ich sage euch: Gut ist das nützliche Studium, und gut ist die Wissenschaft; doch über allem steht die Liebe. Die Liebe wird euch die Anregung geben, eure Wissenschaft achtungswürdig zu machen und sie zu mehren; denn ihr müsst begreifen, dass alle eure Kenntnisse nur eine Botschaft sind, die euch meine Liebe gibt.

59. Fragt eure Gelehrten, und wenn sie ehrlich sind, werden sie euch sagen, dass sie Gott um Inspiration gebeten haben. Und Ich würde ihnen mehr Eingebungen schenken, wenn sie Mich darum mit mehr Liebe für ihre Brüder bitten würden und mit weniger Eitelkeit für sich selbst.

60. Wahrlich, Ich sage euch: Alles, was ihr an wahren Kenntnissen angesammelt habt, kommt von Mir. Alles, was die Menschen an Reinem und Hohem haben, werde Ich in dieser Zeit zu eurem Vorteil nutzen, denn dafür habe Ich es euch gewährt.

Doch ihr müsst euch vorsehen, o Völker der Erde, denn wenn ihr weiterhin meine göttlichen Inspirationen dazu verwendet, die Naturgewalten herauszufordern — wenn ihr die geringen Kenntnisse, die ihr habt, fernerhin für Böses verwendet, werdet ihr die leidvolle und strenge Antwort erhalten, wenn ihr es am wenigsten erwartet. Ihr fordert Luft, Feuer, Erde, Wasser und alle Mächte heraus, und ihr wisst bereits, was eure Ernte sein wird, wenn ihr nicht rechtzeitig eure Handlungsweisen korrigiert, um die durch eure Unvernunft entfesselten Naturgewalten aufhalten zu können. Ich mache euch darauf aufmerksam, dass ihr im Begriff seid, das Maß voll zu machen, das meine Gerechtigkeit eurem freien Willen erlaubt; zu sehr fordert ihr die Natur heraus. Und da ihr die Kleinen seid, die sich groß fühlen, kommt dies Wort, um euch vor der Gefahr zu warnen, in der ihr euch befindet.

61. Und das Wort sagt euch: Meine Kinder, macht euer Herz gütig, indem ihr eure Mitmenschen liebt; liebt alles Geschaffene. Sucht die Versöhnung und den Frieden unter allen. Wenn ihr nicht wollt, dass euch die Erdumwälzungen ausrotten, die ihr selbst fördert, so kommt rechtzeitig zur Besinnung, o vielgeliebte Kinder, beruhigt die Naturkräfte mit eurer Liebe, wandelt sie um in Frieden.

O Menschen, wenn ihr auf Mich hören würdet — wie viele Mühsale hättet ihr euch erspart, und Ich hätte eure Welt bereits umgewandelt, ohne dass es nötig wäre, dass ihr leidet! Ich würde euch den Vorgeschmack der Belohnung in diesem Leben schenken, würde euch Frieden und Ruhe geben. Versucht es, meine Kinder. Deshalb habe Ich mein Wort in dieser Zeit zu euch gesandt, um euch aus dem Abgrund zu befreien.

62. Euch, die ihr Mich hört, sage Ich, dass ihr in eurem Geiste das bewahren sollt, was euch betrifft, und dass ihr das übrige eure Brüder lehren sollt. Was für einen ist, ist für alle, deshalb soll auch nicht ein einziges meiner Schafe Mangel an geistiger Nahrung haben.

63. Ich will, dass ihr einig seid, damit Ich eure Eintracht belohnen kann, indem Ich meine Wohltaten und meine Gnade über alle ausschütte. Bisher habe Ich nur gesehen, dass ihr euch für kurze Augenblicke vereinigt, solange ihr versucht, meiner Göttlichkeit eure Anbetung darzubringen. Überzeugt euch davon, dass ihr durch Liebe vereint Wundertaten zu vollbringen vermögt. In Wahrheit sage Ich euch: Noch ist es Zeit, dass ihr arbeitet, um wiederaufzubauen, was ihr zerstört habt.

64. Vieles ist es, was ihr Mir angetan und womit ihr Mich verletzt habt; doch Ich liebe euch, und größer als eure Verfehlungen ist meine Liebe.

65. Wenn ihr Mich als Richter sucht, ist mein Gericht unerbittlich; wenn ihr Mich als Meister sucht, ist meine Weisheit ohne Grenzen; wenn ihr Mich als Vater ruft, bin Ich von liebevollster Güte; doch wahrlich, Ich sage euch, Ich bin noch viel mehr als all das, denn Ich habe weder Anfang noch Ende.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 18

1. So, wie euch meine neue Kundgebung angekündigt war, habt ihr sie heute verwirklicht gesehen: Ich bin im Geiste gekommen, umgeben von Engeln und Geistwesen des Lichts.

2. Die, welche jene Prophetien nicht kennen, zweifeln an meiner Gegenwart; doch sehe Ich auch unter denen, die die Schriften erforscht haben, solche, die nicht an meine Kundgebung glauben, weil ihre Auslegungen beinahe immer irrig sind.

3. Allen, die der Prophetie einen materiellen Sinn geben, wird es wie dem jüdischen Volke ergehen müssen, welches in dem verheißenen Messias einen mächtigen König der Erde erwartete, und als es Mich demütig und sanftmütig sah, nicht an Mich glaubte trotz der Werke, die Ich vor ihren Augen tat.

4. Die Mich fühlten, Mich liebten und Mir nachfolgten, waren die von schlichtem Herzen, sanftmütigem Geiste und reinem Verstande, die Hunger und Durst nach Liebe, Gerechtigkeit und Wahrheit litten.

5. Denen, welche die Schriften vergangener Zeiten studieren, sage Ich, dass sie nur mit Vergeistigung in ihrem Leben die Wahrheit werden finden können, die in jener Sprache enthalten ist.

6. Ich werde denen beistehen, welche die Wahrheit ergründen und lehren; doch werde Ich jeden, von dessen Lippen Verwirrung ausgeht, auf seinem Wege aufhalten, bis er seine Irrtümer berichtigt.

7. Dagegen werde Ich alle, die reinen Herzens meinen Samen des Lichtes säen, indem sie das göttliche Wort auslegen und die Lehre, die verborgen war, erhellen, zu den Ländern und Nationen senden, um meine Lehre der Liebe zu verbreiten.

8. Die wahren Verkünder werden heilen Herzens, demütigen Geistes sein, und deshalb werden sie meine neue Botschaft mit Freude und mit Glauben aufzunehmen wissen.

9. Selig, die Mich so in ihrem Herzen empfangen und meinem Worte glauben, denn sie werden Mich in der himmlischen Wolke sehen, umgeben von meinen geistigen Heerscharen; und obgleich Ich den Erdenstaub nicht wie in der Zweiten Zeit betrete, werden sie meine geistige Gegenwart zu fühlen vermögen. Dann werden sie diese neue Botschaft mit derjenigen vereinigen, welche sich unter der Menschheit ausbreitete und welche nicht vollständig war, weil meine Offenbarungen als Heiliger Geist noch hinzugefügt werden mussten.

10. Jünger, vergeistigt euch, damit ihr in den wahren Sinn meines Wortes eindringt, und damit bei der Begegnung mit euren Brüdern, die nur meine Offenbarungen der Zweiten Zeit kennen, ihr in euren Auslegungen übereinstimmt und die geistige Vereinigung der Menschheit beginnt.

11. Oftmals lehrt ihr irrige Vorstellungen aus Mangel an Studium und Eindringen in das Geistige; deshalb trage Ich euch auf, euch der Betrachtung meiner Lehre zu widmen, damit ihr nicht mehr Werke tut, die ihr für gut haltet, die vor dem Vater jedoch unvollkommen sind.

12. Erkennet, dass die Verantwortlichen dafür, dass die Menschheit den geistigen Sinn meiner gegenwärtigen und vergangenen Unterweisungen klar versteht, ihr alle seid, die ihr im Geiste den Hunger nach Wissen fühlt, die ihr die Wege des Studiums, der Betrachtung und Erforschung betreten habt. Von denen, die nur von Riten, Zeremonien und materiellen Kulten leben, kann ich nicht dasselbe sagen, sie begnügen sich mit dem Äußerlichen, weil sie noch nicht den Geschmack der Frucht kennengelernt haben.

13. Wenn meine Jünger die Wege der Welt durchqueren, wird das geistige Erwachen der Kirchen und Sekten beginnen, die seit langer Zeit stehengeblieben sind.

14. "Wachet und betet", sage Ich euch immer wieder; aber Ich will nicht, dass ihr euch an diesen gütigen Rat gewöhnt, sondern über ihn nachdenkt und danach handelt.

15. Ich heiße euch beten, weil jener, der nicht betet, sich überflüssigen, materiellen und manchmal wahnwitzigen Gedanken hingibt, wodurch er, ohne sich dessen bewusst zu sein, die brudermörderischen Kriege begünstigt und nährt. Doch wenn ihr betet, zerreißt euer Denken, als ob es ein Schwert des Lichtes wäre, die Schleier der Finsternis und die Schlingen der Versuchung, die heute viele Wesen gefangen halten; es sättigt eure Umgebung mit geistiger Kraft und wirkt den Mächten des Bösen entgegen.

16. Verzagt nicht angesichts des Kampfes, und verzweifelt auch nicht, wenn ihr noch keinen Erfolg gesehen habt. Macht euch klar, dass es eure Aufgabe ist, bis zum Ende zu kämpfen; aber ihr müsst in Betracht ziehen, dass euch nur ein sehr kleiner Teil dieses Werkes der Erneuerung und Vergeistigung der Menschheit zufallen wird.

17. Morgen werdet ihr euren Posten verlassen, und andere werden kommen, um eure Arbeit fortzusetzen. Sie werden das Werk einen Schritt weiterbringen, und so wird sich mein Wort von Generation zu Generation erfüllen.

18. Zuletzt werden sich alle Zweige mit dem Baume vereinigen, alle Nationen werden sich zu einem einzigen Volke verbinden, und auf Erden wird der Friede regieren.

19. Betet, Jünger, und vervollkommnet euch in eurer Erhebung, damit eure Worte der Unterweisung und Liebe ein Echo im Herzen eurer Brüder finden.

20. In Wahrheit sage Ich euch: Wenn dies Volk außer dem Verstehen seiner Bestimmung schon seine Aufgabe erfüllen würde, die Menschheit würde durch seine Gebete Gnade erlangen. Aber noch fehlt euch die Nächstenliebe, dass ihr eure Nächsten als wahre Brüder empfindet, dass ihr in Wahrheit die Unterschiede der Rassen, Sprachen und Glaubensbekenntnisse vergessen könnt, und ihr außerdem aus euren Herzen jede Spur von Groll gegen jene auslöscht, die euch verletzt haben.

21. Wenn es euch gelingt, eure Gefühle über so großes menschliches Elend hinweg zu erheben, wird in euch die tiefst empfundene und aufrichtigste Bitte für eure Brüder aufsteigen, und diese Liebesschwingung, diese Reinheit eurer Empfindungen werden die machtvollsten Schwerter sein, welche die Finsternisse vernichten, die die Kriege und Leidenschaften der Menschen geschaffen haben.

22. Der Schmerz hat dich vorbereitet, Israel, in der Knechtschaft habt ihr euch geläutert; darum seid ihr die Geeigneten, um für die Leidenden zu sorgen.

23. Wache, mein Volk, sei gleich den Vögeln, die den neuen Tag ankündigen und die Schlafenden aufwecken, damit sie die ersten sind, die das Licht empfangen, und Ich ihnen dann sage: Der, welcher euch wahrhaft liebt, grüßt euch in diesem Augenblick.

24. Im Menschen gibt es zwei Mächte, die immer im Kampfe liegen: seine menschliche Natur, die vergänglich ist, und seine geistige Natur, die ewig ist. Dieses ewige Wesen weiß sehr wohl, dass sehr lange Zeiträume vergehen müssen, damit es seine geistige Vervollkommnung zu erreichen vermag; es ahnt, dass es viele Menschenleben haben muss, und dass es in ihnen durch viele Prüfungen gehen muss, bevor es das wahre Glück erlangt. Der Geist ahnt, dass er nach den Tränen, dem Schmerz, und nachdem er viele Male durch den körperlichen Tod gegangen ist, zu dem Gipfel gelangen wird, den er in seinem Sehnen nach Vollkommenheit immer gesucht hat. Der Körper dagegen, das gebrechliche und kleine Ding, weint, bäumt sich auf und weigert sich zuweilen, den Rufen des Geistes zu folgen, und nur, wenn dieser sich entwickelt hat, stark und erfahren ist im Kampfe mit dem "Fleisch" und allem, was ihn umgibt, gelingt es ihm, den Körper zu beherrschen und sich durch ihn zu bekunden.

25. Der Geist macht sich durch die menschlichen Äußerungen fühlbar; doch niemals gebraucht er Gewalt, um sich die Körpermaterie zu unterwerfen. Der Geist will, dass der Körper sich in voller Erkenntnis mit seinem Willen vereint, er will einen Gehorsam, welcher Sanftmut bekundet.

26. Obwohl es ein Fehler von manchen ist, in ihrer Widerspenstigkeit zu verharren, und sie fühlen, dass das "Fleisch" noch immer sinnlich und eigensinnig ist, möchten sie einen Thron für dasselbe haben; doch wenn Ich ihnen nicht in allem willfahre, was sie begehren, so deshalb, weil in meinen Kindern noch ein anderes Wesen vorhanden ist, das in größerer Reinheit und Liebe schwingt, das ein höheres Leben ersehnt; in ihm existiert das geistige Denken, welches das göttliche widerspiegelt. Euer Gehirn dagegen spiegelt nur menschliche Gedanken wider.

27. Lang ist die Pilgerschaft des Geistes, weit sein Weg, vielfach und sehr abwechslungsreich seine Daseinsformen, und in jedem Augenblicke sind seine Prüfungen anderer Art. Doch während er diese besteht, erhebt er sich, reinigt er sich, vervollkommnet er sich.

Auf seinem Gang durchs Leben lässt er eine Lichtspur zurück. Daher ist dem hochstehenden Geist oftmals das Wimmern seines Körpers nicht wichtig, weil er weiß, dass es vorübergeht, und er sich auf seiner Reise nicht durch Ereignisse aufhalten lassen darf, die ihm klein erscheinen.

28. Für einen Augenblick richtet er seine Aufmerksamkeit auf die Schwächen seines "Fleisches", aber er weiß, dass er etwas, das nur kurz lebt, und das bald im Innern der Erde verschwindet, nicht zu sehr lieben darf.

29. Was nützen eure Bestrebungen und euer Ehrgeiz, mit dem Körper einen Kult zu treiben und ihn auf einen Thron der Eitelkeiten zu setzen? Solange er auch bestehen mag — es ist sehr wenig, verglichen mit dem ewigen Leben des Geistes.

30. Es ist notwendig, dass ihr dem höchsten Teil eures Wesens gehorcht, welches der Geist ist, der in einem jeden von euch wohnt, um zu ermöglichen, dass er sich mit Klarheit kundtut und seine Schritte zu dem Ziel hinwendet, für das er geschaffen wurde.

31. Sagt Mir: Wer seid ihr? Was seid ihr? Wer glaubt ihr zu sein? Was fühlt ihr zu sein? Etwa der Körper, der ins Grab sinkt, oder der Geist, der sich zur Ewigkeit erhebt, zur Unendlichkeit?

32. In Wahrheit sage Ich euch, dass ihr während der ganzen Zeit eures Daseins eure Eindrücke, Bedürfnisse, Beunruhigungen und Sehnsüchte durcheinanderbringt, ohne zu wissen, welche von dem Geist und welche vom Körper ausgehen.

33. Der Geist, der seine Bestimmung wirklich kennt, überträgt seine Schwingung auf den Körper, den er belebt, damit er ihm hilft und an seiner Aufgabe teilhat. Doch wenn der Augenblick kommt, da er die Körperhülle auf Erden zurücklässt, fühlt er keine Trauer, weil er weiß, dass dies das Gesetz ist, noch ist es ihm wichtig, wie das stirbt, was sein Körper war: ob durch Krankheit, durch Alter oder Zerstörung. Er weiß, dass seine Aufgabe wichtiger als alles ist.

34. Wisst ihr, wie meine Apostel der Zweiten Zeit starben? Wie Petrus endete und alle, die Mich in ihrem Herzen trugen? — Petrus starb an einem Kreuz und sagte, dass er nicht wert sei, wie Ich zu sterben; er bat, mit dem Kopf nach unten zu sterben. Doch wer trieb Petrus an und gab ihm die Kraft, die Festigkeit und den Gleichmut, seinen Märtyrertod zu erleiden? — Sein wahres Wesen, der Geist, welcher Gottes Kind ist und die Schwäche des Körpers zu überwinden versteht. In seiner letzten Stunde zeigte er sich gefasst, ruhig, wie sein Meister, als Er am Kreuze rief: Alles ist vollbracht.

35. Wenn ihr diese Beispiele untersucht, werdet ihr zur Überzeugung kommen, dass der Mensch mehr Geist als Fleisch ist, und dass er, wenn er sich vergeistigt hat, den höchsten Geboten meines Gesetzes gehorsam ist.

36. Für diejenigen, welche diese geistige Höhe erreichen, sind die Pforten des Himmelreiches aufgetan, und sie gelangen zu ihm ohne "Ach", ohne Klage.

37. Mit diesem Gehorsam, mit dieser Ergebung und Liebe gelangten jene Jünger in die Gegenwart des Vaters. Doch ihr, wann werdet ihr dem Ruf eures Geistes gehorchen? — Ihr habt Furcht vor dem Schmerz und allem, was den Körper betrifft, weil ihr nicht völlig von der Wahrheit ergriffen seid; denn wenn es so wäre: Wer könnte euch hindern, die Wahrheit zu sagen und zu verkünden, selbst wenn man euch mit dem Tode bedrohte?

38. Wisst ihr, warum sie Johannes dem Täufer den Kopf abschlugen? — Weil er die Wahrheit sagte, weil er auf Gerechtigkeit hielt und auf die Defekte derer hinwies, die sich auf der Welt Könige nennen und auf einem Thron der Fäulnis sitzen. Doch wenn die großen Geister große Schmerzen haben und sich über das Unglück, das Elend, den Schmerz und den Tod erheben und so ihre Aufgabe würdig erfüllen —wer seid ihr, die ihr den Tag stöhnend beginnt und ihn am Abend weinend vor Ungehorsam oder Auflehnung beendet? Ihr seid Fleisch und nur Fleisch, weil ihr euch noch nicht über den Schmerz zu erheben versteht und über alles, was ihr Unglück nennt.

39. Es ist gut, wenn ihr alles, was Ich euch heute gesagt habe, genau untersucht. Begreift: je höher der inkarnierte Geist steht, desto geringer werden seine Leiden sein und die Wirkungen des Schmerzes auf seinen Körper.

40. Den Apostel Johannes tauchten sie in siedendes Öl, doch er starb nicht. Die Macht des Geistes, der sich zum Vater erhoben hatte, offenbarte sich, indem sie die Kraft der Hitze verminderte.

41. Sie zogen ihn heraus, und als sie sahen, dass er keinerlei Schaden genommen hatte, verbannten sie ihn, und selbst dann erfüllte er weiterhin die hohen Ratschlüsse des Herrn, ohne dass ihn jene Prüfung in seiner geistigen Auftragserfüllung aufgehalten hätte.

42. Ihr, die ihr Mir heute zuhört, und aus denen meine neuen Jünger hervorgehen sollen, verzagt angesichts der Prüfungen und versucht, euch von meinem Wege zu entfernen.

43. Wann wird es euch gelingen, meine Lehre im Herzen zu tragen und fähig zu sein, euer Leben um des Zeugnisses der Wahrheit willen hinzugeben?

44. Genügen euch die Vorbilder so vieler Märtyrer nicht, die ihr Leben aus Liebe zur Menschheit, um der Aufrechterhaltung der Wahrheit oder der Verteidigung der Gerechtigkeit willen hingegeben haben? Genügen euch jene Vorbilder nicht, um zu begreifen, wozu meine Jünger fähig sind?

45. Ihr fühlt euch belästigt, wenn der Wind stärker bläst als ihr es wünscht; wenn die Sonne zu sehr brennt, protestiert ihr, und wenn die Wolken sie verbergen, seid ihr nicht einverstanden. Wenn es ein Unwetter gibt, sucht ihr schimpfend Zuflucht, und wenn die Erde bebt, flieht ihr vor Schrecken.

46. Seid ihr etwa das Volk, das geboren wurde, um auf einem Throne zu herrschen, und damit die Elemente der Natur eurem Befehl gehorchen, nur zu eurem Nutzen?

47. Die Naturkräfte werden euch gehorchen, wenn ihr mein Gesetz erfüllt und Mich zum Wohle eurer Mitmenschen darum bittet!

48. Ich will, dass jeder ein Apostel der Wahrheit ist, dass ihr nützlich im Leben seid; denn ihr seid zur Erfüllung einer Aufgabe gekommen, die im Plane des Schöpfers liegt.

49. In dieser Zeit sage Ich euch, dass der Weizen meiner Lehre reichlich vorhanden ist, doch noch immer wird er nicht gesät. Weinet, wenn ihr Liebe zu dieser Arbeit habt, denn der göttliche Sämann, der euch seinen Samen gab und euch die Felder zeigte, ist immer noch allein. Weinet, auf dass eure Tränen dazu dienen, die Felder zu bewässern, auf denen ihr später arbeiten werdet.

50. Fürchtet euch nicht, von euren Mitmenschen verletzt zu werden; das, was ihr Beleidigung nennt, ist etwas Gutes, das sie euch tun, es ist eine Hilfe bei der Erfüllung eurer Aufgabe. Wisst ihr nicht, dass die, welche auf dem Entwicklungswege sind, leiden müssen? Wisst ihr nicht, dass der Geist sich um all diese Angriffe nicht kümmern soll, weil es Kleinigkeiten sind, die nur den Körper betreffen?

51. Ich will euch stark sehen gegenüber dem Leben, gegenüber seinen Wechselfällen und seinen Leiden.

52. Werdet stark in der Ausübung der Nächstenliebe und kümmert euch nicht darum, dass man euch in der oder jener Weise beurteilt. Ihr braucht nicht zu sagen, was ihr seid; ihr müsst nur vorbereitet sein, (den Menschen) Liebkosung, Barmherzigkeit zuteil werden zu lassen, und die Lippen sollen bereit sein, Güte, heilsamen Rat und Vergebung zu bekunden.

53. Eure Bestimmung ist es, auf eurem Erdenweg das Gute zu tun.

54. Begreift, dass die materielle Schöpfung, die ihr Weltall nennt, die Wohnung von Geistwesen in der Entwicklung, ein Ort der Vervollkommnung ist. Wenn die Geistwesen die hohe Entwicklung erreicht haben, die sie befähigt, höhere Heimstätten zu bewohnen, werden die Welten, die sie zuvor bevölkerten, verschwinden, da sie ihren Zweck erfüllt haben.

55. Alle Kraft, welche die Wesen belebte und den Organismen Leben gab, wird sich wieder zu Mir wenden; alles Licht, das die Welten erhellte, wird zu Mir zurückkehren, und alle Schönheit, welche über die Reiche der Schöpfung ausgegossen war, wird wieder im Geiste des Vaters sein; und sobald wieder in Mir, wird sich jenes Leben in geistige Essenz verwandeln, welche über alle geistigen Wesen ausgegossen werden wird, auf die Kinder des Herrn; denn Ich werde euch von den Gaben, die Ich euch geschenkt habe, niemals enterben.

56. Weisheit, ewiges Leben, Harmonie, unendliche Schönheit, Güte, all dies und mehr wird in den Kindern des Herrn sein, wenn sie mit Ihm den Ort der Vollkommenheit bewohnen.

57. Heute seid ihr fern jenem Ziele; Beweis dafür ist, dass Ich auf der Erde beanstande, was ihr mit eurem Geist gemacht habt, und wenn ihr ins "Geistige Tal" kommt, mache Ich dem Geist Vorhaltungen darüber, was er auf seinem Gang durch die Welt mit seinem Körper gemacht hat. Solange ihr noch Kinder in diesem Unterricht seid, müssen diese Welten, diese Natur, dies materielle Leben bestehen bleiben.

58. Als Gott erleuchte Ich euch und erhalte Ich euch; als Vater liebe Ich euch und erwarte Ich euch; als Meister lehre Ich euch und führe euch; doch als Richter richte Ich euch unerbittlich.

59. Jemand könnte sagen, dass Ich einem reichen Geizhals gleiche, der alles für sich will; denn alles hütet Er, alles bewacht Er und fordert Er zurück; doch wahrlich, Ich sage euch, so wie in der Welt alles, was Ich in sie legte, für euch war und nicht für Mich, ebenso bewahre Ich im Ewigen Leben alles für euch auf, bis ihr in dasselbe eingeht und seine Besitzer werdet.

60. Habe Ich euch nicht gesagt, dass ihr die Erben meiner Herrlichkeit seid? Also fehlt nur, dass ihr Verdienste erwerbt, damit sie euer ist und ihr sie genießt.

61. Alles, was Ich geschaffen habe, ist nicht für Mich gewesen, sondern für meine Kinder. Ich will nur eure Freude, eure ewige Seligkeit.

62. Fürchtet nicht, euch zu verirren, um Mich zu finden, da Ich nicht nur das Ziel bin, sondern auch der Weg. Wer zu Mir gelangen will, komme auf dem Wege der Demut, der tätigen Nächstenliebe, der Ergebung, und verstärke sein Streben nach Vervollkommnung in der Liebe.

63. Damit euer Gang sicher sei, erlanget die innere Einheit in eurem Wesen, auf dass der Geist den Körper immer auf dem guten Wege führt und dieser seinerseits ihm zu gehorchen vermag. Wenn ihr diesen Sieg über euch selbst erlangt, wird es euch leicht fallen, dem Willen eures Vaters zu gehorchen.

64. Trennt euch vom Überflüssigen; entfernt aus eurem Leben das Unnötige und beschäftigt euch nicht mit Nutzlosem.

65. Meidet alles Laster. So werdet ihr den Geist rein und den Körper gesund erhalten, um mit Waffen der Liebe für die Eroberung des Gelobten Landes zu kämpfen — jenes Landes, das euch als höchster Lohn im Geistigen Leben erwartet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 19

1. Menschen, beruhigt euren Sinn, der durch die Wechselfälle und Schicksalsschläge des Lebens erregt ist.

2. Wie sehr kämpft ihr bei dem Versuch, euch von der Finsternis zu befreien, in der ihr lebt, obwohl ihr euch voll in der Zeit des Lichtes befindet! Groß ist euer Kampf, und darum kommt ihr erschöpft herbei. Eben darum habe Ich euch gerufen, damit ihr einige Augenblicke ausruht, denn ihr müsst in der Erfüllung eurer Aufgabe fortfahren, die ihr kaum begonnen habt.

3. Von Zeit zu Zeit habe Ich die Schleier meines Geheimnisses eurer Entwicklung gemäß gelüftet; denn nur wer diesem Wege folgt, kann zu mir gelangen.

4. Ich bin der Meister, der die Menschen auf allen Pfaden sucht, um ihnen den wahren Weg zu zeigen.

5. Mein Wort kommt als Schwert des Lichtes, um gegen die Unwissenheit und Ungläubigkeit der Menschen zu kämpfen. Ich komme, um Mich vor denen kundzutun, die mein Dasein geleugnet haben, um sie zu fragen: Wer schuf das Weltall mit seiner Vielfalt von Welten, die für euch kaum sichtbar sind? — O Menschen, die ihr in eurer Wahrheitsferne die Dreistigkeit gehabt habt, zu meinen, dass die Idee eines Schöpfers eine bloße Erfindung des menschlichen Verstandes gewesen ist! Wie könnt ihr euch einbilden, dass aus eurem begrenzten und kleinen Verstande eine Vorstellung vom Ewigen und Unendlichen erstehen könnte?

6. Doch auch jene kommen zu Mir, welche sagen, dass sie Mich lieben, und diesen sage Ich: Wie könnt ihr sagen, dass ihr Mich liebt, wenn ihr das Gegenteil von dem tut, was mein Gesetz befiehlt, wenn ihr euch selbst verratet, indem ihr in eurem Handeln Gefühle zeigt, die zu euren Worten im Widerspruch stehen?

7. Wie viele gibt es selbst hier, unter den Scharen, die Mich hören, die sagen, sie seien Spiritualisten, und welche die Macht und die Weisheit des Spiritualismus noch nicht kennen, noch die Kräfte und Eigenschaften des Geistes; und mit ihren Werken verleugnen sie meine Lehre, welche die Menschheit wie strahlendes Licht geistig erleuchtet. Aber meine Geduld ist grenzenlos und wartet, bis ihr euch in meine Jünger verwandelt. Ich muss aus euch Fackeln machen, welche mit ihrem Lichte die originale Botschaft, die ihr über das menschliche Verstandesorgan als Offenbarung empfangen habt, zu andern Völkern tragen.

8. Falls die Menschen euer Zeugnis ablehnen und euch widersprechen sollten, so erinnert sie daran, dass Ich eine Verabredung mit der Menschheit dieser Zeit hatte, die zu erfüllen Ich gekommen bin. Sagt ihnen: Wenn Ich versprochen habe, wiederzukommen, so geschah es, weil meine Aufgabe noch nicht beendet war, noch zu Ende sein wird, bis es keinen einzigen Sünder mehr gibt. Es steht geschrieben, dass, wenn neunundneunzig Schafe im Stall sind und eines Mir fehlt, Ich dieses suchen werde.

9. Ich will euch aufs neue die Macht meiner Liebe zeigen, indem Ich die harten Herzen der Menschen in Apostel meiner Lehre verwandle, beginnend mit diesem Volke, das nicht weniger hartherzig ist als die übrigen. Ich komme, euch zu sagen, dass ihr eure Erkenntnis durch diese neue Botschaft erweitern sollt, welche Ich euch übergeben habe, damit ihr sie mit meinen früheren Offenbarungen vereint, bis es euch gelingt, in eurem Verstande das Buch der Weisheit zu bilden, um würdig zu sein, von meiner Wahrheit Zeugnis abzulegen und sie eure Mitmenschen zu lehren.

10. Sie werden euch Aufwiegler nennen; doch habt keine Angst, da sie auch euren Meister zu seiner Zeit wegen "Friedensstörung" — wie die Menschen sagen — verurteilten. Wahrlich, Ich sage euch, Ich bin nicht nur gekommen, um mit meinen Offenbarungen das Herz einiger weniger Menschen aufzuwühlen, sondern um mit meinem Worte den Geist der ganzen Menschheit zu erschüttern.

11. So komme Ich in dieser Zeit zu euch, in der mein Licht sich auf verschiedene Arten unter den Menschen kundtun und sie noch einmal erzittern lassen wird — die einen vor Wonne, andere vor Furcht, wieder andere vor Zorn; aber es wird nicht einen geben, der sich nicht erregt, sobald die Stunde gekommen ist, da meine Botschaft bekannt wird.

12. Wie kleingläubig seid ihr gewesen und habt ihr nach Christus gerufen — ihr, die ihr wusstet, dass Er kommen musste! Doch nun, da ihr bereits meine Offenbarung und meine Botschaft habt, sollt ihr nicht mehr schwach, furchtsam oder kalt sein.

13. Habe Ich euch verletzt, weil Ich euch hartherzig genannt habe? — Ich habe euch nur die Wahrheit gesagt, denn in allen Welten erfüllen alle Geschöpfe mein Gesetz, und ihr antwortet nicht auf meinen göttlichen Ruf.

14. Doch seid unbesorgt, denn noch ist niemand ans Ziel gelangt; aber ihr alle werdet hingelangen, das verspreche Ich euch, der Ich die Verheißung aller Zeiten bin — Ich, der Unermüdliche, der niemals aufhören wird, euch zu lehren.

15. Ihr beginnt davon zu träumen, Träger und Apostel der Wahrheit zu sein; doch übereilt euch nicht, nehmt immer als Führer das Licht eures Gewissens; denn wie könnt ihr die Wahrheit verkünden, wenn ihr sie noch nicht in euch selbst gefunden habt? Wie wollt ihr beweisen, dass ihr Mich liebt und eure Mitmenschen liebt, wenn ihr auf dem Lebensweg eurer Nächsten Disteln und Dornen zurücklasst?

16. Das Wasser des Lebensstromes, welches meine Wahrheit ist, ist still, kristallklar und wohltuend; doch verwechselt es nicht mit dem Wasser, das ihr den Bedürftigen gebt, denn dieses ist manchmal unrein.

17. Nehmt meinen Segen; er sei in euch wie ein unerschöpflicher Quell, welcher den unermesslichen Durst löscht, der euch quält.

18. Mein Segen sei wie Balsam für eure Krankheiten, Schmerzen und Bitternisse; er richte die zum Leben auf, die auf ihrem Entwicklungswege die Kraft verlieren.

19. Um euch bei eurem geistigen Höherstreben zu helfen, bewirke Ich, dass mein Friede im Herzen des Apostels der Dritten Zeit ist, welchen Ich als Stellvertreter der Menschheit empfange, und durch seine Vermittlung gebe Ich ihr meine liebevolle Hilfe.

20. Heute hört ihr meine Stimme mittels des menschlichen Verstandesvermögens, und sie sagt euch aufs neue: "Liebet einander". So habt ihr die Stimme des Herrn durch den Mund Jesu vernommen, als Er euch lehrte, euren Nächsten wie euch selbst zu lieben, in Bestätigung des Gesetzes, welches das Volk Israel durch Moses in der Ersten Zeit erhielt.

21. Moses war mein "Sprachrohr" in jener Zeit, er brachte euch bis zu den Pforten des Gelobten Landes, aber Ich gestattete ihm nicht, dasselbe zu betreten, denn dort hättet ihr ihn zum König gekrönt; doch wahrlich, Ich sage euch, sein Reich war auch nicht von dieser Welt.

Dem Volke wurde das Land der Verheißung gegeben, damit es darin in Frieden wohne und dem Vater seine Anbetung darbringe. In Jerusalem erbaute jenes Volk den ersten Tempel für Jehova, und in ihm gab sich der Göttliche Geist kund; dort empfing Er die Klagen oder die Lobpreisungen der Kinder jener Stämme. Auf seinen Altar stelltet ihr die Bundeslade, das Symbol eures Bündnisses mit dem Vater, und vor dem Allerheiligsten beugten Könige und Gelehrte ihre Nacken.

22. Die Priester, denen die kultischen Handlungen anvertraut waren, waren am Anfang von Liebe erfüllt; doch später ließen sie den nagenden Wurm der Eitelkeit und der Habgier in ihr Herz eindringen und verwandelten sich in Scheinheilige, Heuchler und Weltkinder. Alsdann trat ein Prophet nach dem andern auf und kündigte das Kommen des Messias an; sie wurden vom Volke verworfen, verspottet und geopfert.

23. So bereiteten sie mit ihrem Blute meine Ankunft vor.

24. Da jedes Wort, das von Gott kommt, in Erfüllung gehen muss, wurde der Messias unter den Menschen geboren und lehrte euch, wie man das Gesetz des Vaters erfüllt und Gott Verehrung darbringt, indem man liebt und vergibt und das Leben der Menschen mit Trost und Licht erfüllt.

25. Ich kam als Hirte, um die Schafe zu sammeln, welche die Wölfe schon zu rauben begonnen hatten, und zeigte ihnen den Schafstall. Während meines ganzen Erdenweges lehrte Ich die Menschen die Liebe und die Früchte, die aus ihr hervorgehen, welche sie Wunder nannten. Diese Werke entfachten den Glauben in den Herzen, und durch ihn ließ Ich sie den wahren Weg erkennen. Tausende und Abertausende von Menschen waren Zeugen meines Wortes und meiner Werke, doch nur zwölf folgten Mir direkt nach.

26. Als der Augenblick meines Scheidens nahte, sagte Ich ihnen: In Jerusalem feiert man nun das Passahfest, es ist notwendig, dass wir dorthin gehen, damit die Weissagungen erfüllt werden. Dann gab Ich meinen Jüngern meine letzten Ermahnungen, die Ich mit dem göttlichen Feuer meiner Liebe in ihren Geist prägte.

Ich zog mit meinen Jüngern nach Jerusalem. Als Ich das Stadttor auf dem demütigen und sanften Esel durchquerte, sang die Menge — unter der sich die Kranken befanden, die Ich geheilt hatte — die Blinden, die wieder sahen, die Lahmen, die wieder gingen, und die Betrübten, die getröstet und voller Hoffnung waren — Hymnen, Lob- und Preisgesänge, weil der verheißene Heiland endlich gekommen war. Niemand wusste, dass bei jenem Passah Ich das Opferlamm sein würde.

27. Bei meinem Einzug und unter dem Lichte meines Blickes erzitterten die Herzen, wurden die Kranken gesund, und ihrer Brust entströmten Lob- und Dankesworte für den Rabbi.

Daraufhin näherten sich Mir die Pharisäer und sprachen zu Mir: "Herr, sorge dafür, dass deine Jünger und dies Volk aufhören mit ihrem wirren Geschrei, denn sie bringen die Ordnung der Stadt während des Festes durcheinander"; worauf Ich ihnen antwortete: "Wahrlich, wenn diese schwiegen, würden die Steine vor Freude schreien". Jene Pharisäer entfernten sich; doch schon begannen ihre Herzen, die furchtsam und besorgt waren wegen der Werke, die Jesus tat, den Verrat anzuzetteln.

28. So gelangte Ich bis zum Portal des Tempels, der eine Zeitlang Heiligtum des Volkes des Herrn gewesen war, und den sie später in eine Markthalle verwandelt hatten, und trieb seine Entweiher aus ihm hinaus.

29. Das Herz und die Werke derer, die von sich sagten, sie seien Diener des Herrn und Lehrer des Gesetzes, wurden angesichts der Taten Jesu allmählich bloßgestellt; von da an forderten sie, Ihn zu töten, um nicht ihre Macht zu verlieren, die bedroht war.

30. Einer meiner Jünger, der mein Wort der Liebe oft gehört hatte, welches vom Reiche des Geistes sprach, und der in seinem Herzen die Liebkosung und Liebe seines Meisters empfunden hatte, war durch seine Schwäche und seinen mangelnden Glauben an meine Verheißungen das Tor, das sich auftat, um die menschliche Bosheit einzulassen, welche in Form des Kreuzes auf Mich fiel. Mit welchem Hass schrien jene Menschen und verlangten von dem Untertan des Kaisers, dass er Mich kreuzigen solle. Doch es war notwendig, dass der Sohn Gottes sich in großen Prüfungen befand, damit die Menschen seine Demut, seine Liebe und Macht sehen würden.

31. Das Blut jenes Körpers fiel herab auf die Erde, und die menschlichen Lippen, die in der Welt das Göttliche Wort verkündeten, hörten nicht auf, von Liebe und Vergebung zu sprechen, bis zum letzten Augenblick am Kreuz; und Christus wurde eins mit dem Vater, weil "Das Wort", welches Mensch wurde, um in der Welt gehört zu werden, immer in Gott gewesen ist.

32. Jahre danach wurden die Stadt und jener entweihte Tempel zerstört, auf dass sich mein Wort erfülle; von jenem blieb kein Stein auf dem andern. Ich hatte gesagt, dass Ich den Tempel Salomons, so königlich, groß und prächtig er in den Augen der Menschen auch war, zerstören und in drei Tagen wiederaufbauen könne.

33. Wahrlich, Ich sage euch, die Menschen haben den geistigen Sinn jener Worte nicht verstanden; denn für Mich vergeht die Zeit nicht, da Ich die Ewigkeit bin. Seht, hier bin Ich in der Dritten Zeit, am dritten Tage, und lege das Fundament für den wahren Tempel und errichte ihn in dem Geist der Menschen.

34. Elias war auserwählt, euch zu verkünden, dass das Buch der Sieben Siegel gelöst worden war, und dass es beim Sechsten Siegel aufgeschlagen war. Mein Wort ist voll Licht gekommen, euren Glauben zu entflammen, damit ihr nicht mehr in Abgötterei fallt und damit ihr zulasst, dass Ich in eurem Herzen meinen Tempel erbaue. Seht, die von Menschenhänden gemachten Werke sind zerstört, während die Werke des Geistes unvergänglich sind.

35. Die Verlorenen werden gefunden und die Verwirrten erleuchtet werden, und alle werden den Weg finden, der sie zum Verheißenen Lande führen wird.

36. Wenn ihr hier auf der Erde Mich nicht erkennen wolltet noch zugelassen habt, dass Ich euch versammelte, wie der Vogel seine Jungen unter seinen Flügeln versammelt, so werde Ich euch jenseits dieser Welt unter meinem Mantel des Friedens ewig vereinen.

37. Mein Volk, Ich habe euch mein Leben unter euch in Erinnerung gerufen, weil die Tage des Gedenkens an jene letzte Woche nahen, die Ich unter der Menschheit verbrachte. In diesen Tagen habt ihr das Gefühl, als ob aus der Unendlichkeit eine Botschaft für euch herabkäme.

38. Alles, was ihr erblickt, erscheint euch, als ob es zu euch von Mir spräche. Die Sonne, die Felder, die Städte, die Menschen — alles kommt euch so vor, als ob es zu euch vom Meister spräche. Dies ist so, weil die Erinnerung euch meine Gegenwart wieder fühlbar macht, und Ich euch aufs neue meine Botschaft der Liebe sende.

39. Wenn in diesen Tagen eure Augen weinen wollen, so lasst sie, wenn euer Herz aus Liebe erbebt, so lasst es ebenfalls zu.

40. Der Christus, dessen irdische Hülle eine Menschenmenge vernichtete, ist derselbe, der sich heute offenbart; denn es war der Körper, den die Menschen zerstörten, doch nicht "Das Wort", das durch diesen sprach.

41. Welcher Tod könnte meine Schritte aufhalten, oder welches Grab könnte mich zurückhalten? — Dennoch habt ihr, ohne es zu wollen, ohne euch dessen bewusst zu sein, in euren Herzen die Wahrheit begraben, deren Essenz die des Meisters ist. Den Körper, den ihr besitzt, habt ihr in das Grab eures Geistes verwandelt.

42. Lasst zu, dass der Geist die Grabplatte von eurem Herzen hinwegnimmt, damit er sich, von Licht erfüllt, zum wahren Leben erhebt.

43. Auf folgende Weise erkläre Ich euch leicht, was ihr für schwer verständlich haltet: Christus und die Göttliche Liebe sind der Vater selbst. Jesus war der vollkommene Mensch, der die Botschaft Gottes verkündete. Er war der höchste Ausdruck der Vergeistigung — deshalb wird Er der Göttliche Meister genannt.

44. O geliebte Jünger! Wenn ihr an die Werke denkt, die Ich in der Welt vollbrachte, fühlt ihr euch viel zu unbeholfen und klein, um es Mir gleich zu tun. Wenn ihr über die Zeiten nachdenkt, die seit damals verstrichen sind, werdet ihr euch bewusst, dass ihr euch geistig sehr wenig entwickelt habt. Es gibt Augenblicke, in denen ihr die Sehnsucht und die Notwendigkeit fühlt, eure geistigen Fähigkeiten zu entwickeln, um meine Botschaften direkt zu empfangen, sowie um in das Zukünftige einzudringen und mittels der Eigenschaften des Geistes die Konflikte, die Prüfungen und das Chaos, das euch innerhalb der Menschheit umgibt, zu lösen.

45. Wie sehr wünscht ihr mit dem Blick des Geistes zu schauen! Und ihr werdet schauen, aber erst dann, wenn ihr entdeckt, dass ihr die Offenbarungen des Herrn besser versteht, sobald ihr euch vom Lichte des Gewissens führen lasst, das euren Geist erleuchtet.

46. Studiert einstweilen diese Botschaft und schreibt sie nieder, denn es werden Zeiten kommen, in denen ihr dieses Wort nicht mehr hören werdet, und dann werden euch nur die Schriften bleiben.

47. Ich will, dass mein Wort, wenn daraus Bücher gebildet werden, die über die Erde hin verbreitet werden müssen, makellos gedruckt wird, so rein, wie es aus Mir hervorging.

48. Wenn ihr es so in eure Bücher gelangen lasst, wird ihm ein Licht entströmen, das die Menschheit erleuchten wird, und sein geistiger Sinn wird von allen Menschen empfunden und verstanden werden.

49. Meine Botschaft dieser Zeit wird ebenfalls verneint und bekämpft werden. Einige werden sagen, dass meine Kundgebung keinen Zweck hatte; aber seid unbesorgt, denn mein Werk der Zweiten Zeit wurde auch diskutiert, geleugnet, verspottet, und dennoch hat ein Herz nach dem andern und ein Geist nach dem andern jenen Leidensweg erkannt und gewürdigt, den Ich unter euch durchlebte.

50. Wisse, mein Volk, dass es welche gegeben hat und noch gibt, die sagen: "Was hat der Schmerz Jesu mit unserer Rettung zu tun? Sein Leiden kann uns nicht die Seligkeit geben." Doch der Geist der Wahrheit sagt euch: Ich war durch Jesus unter den Menschen wie jene wohlriechenden Pflanzen, welche die Hände dessen, der ihnen das Leben entriss, duftend machen.

51. Jenes Kreuz, das ihr Mir gabt und das Ich annahm, war Beweis meiner Liebe für euch und auch der Beweis, dass ihr euch durch mein Vorbild retten würdet. Warum glaubt ihr, dass — wenn Ich gewusst hätte, dass mein Opfer nutzlos sein werde — Ich euch dieses angeboten hätte? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass im Werke des Vaters kein einziges Samenkorn verloren geht?

Als die Seite des Meisters geöffnet wurde, wollte Er, dass ihr in ihr das Tor sehen solltet, das sich auftat, damit ihr alle in der Ewigkeit wohnen würdet, und der erste, der dieses Tor erblickte, war der Soldat, der seine Lanze in den Körper Jesu bohrte.

52. Meine Liebe ist wie der Baum, der die Axt des Holzfällers duftend macht, die ihm das Dasein raubt. Jeder Tropfen Blut von jenem Körper verbreitete sich über diese Menschheit, allen vergebend und ihr Dasein mit der göttlichen Essenz meiner Unterweisungen durchduftend.

53. Doch wenn es diese Menschheit in ihrer Blindheit dünkt, dass jenes Opfer nicht genügte für ihre Erlösung — hier ist von neuem mein Wort — nicht Menschenwort, das jene Botschaft nicht auszulegen verstand, sondern mein Wort, das euch die unsterbliche Essenz meiner Lehre und meiner Werke lehrt — die göttliche Erläuterung, durch welche die Menschen den geistigen Wert jenes Blutes verstehen werden, das auf Golgatha aus Liebe zur Menschheit vergossen wurde.

54. Ich sage euch, was der Sinn jenes Opfers ist, denn ihr gehört Mir, so wie Ich euch gehöre.

55. Niemals habe Ich in irgendeinem Geschöpf einen Feind gesehen, denn alle seid ihr meine Kinder. Das Wort "Feind" in Bezug auf einen Menschenbruder schändet die Lippen dessen, der es ausspricht.

56. Longinus durchbohrte meine Seite, und Ich vergoss auf ihn das Blut, das zum Licht in seinen blinden Augen wurde.

57. Ich will, dass ihr wie euer Meister seid, um euch zu Recht meine Jünger zu nennen. Meine Hinterlassenschaft besteht aus Liebe und aus Weisheit. Christus war es, der zu euch kam, und Christus ist es, der in diesem Augenblicke zu euch spricht; doch versucht nicht, Mich von Gott zu trennen, oder Mich außerhalb von Ihm zu sehen, denn Ich bin und war immer eins mit dem Vater. Ich habe euch gesagt, dass Christus die Göttliche Liebe ist; versucht deshalb nicht, Mich vom Vater zu trennen. Glaubt ihr, dass Er ein Vater ohne Liebe zu seinen Kindern ist? Wie kommt ihr auf diesen Gedanken? Es ist an der Zeit, dass ihr dies erkennt.

58. Niemand soll sich schämen, Gott, den Schöpfer, Vater zu nennen, denn dies ist sein wahrer Name.

59. Ich habe euch aufs Neue das Licht gebracht, damit ihr das ergründet, was ihr früher nicht zu begreifen vermochtet.

60. Wenn Ich eurem Geist sagte, bevor Ich ihn zur Erde sandte, dass Ich ihm eine Welt von Lehren geben werde, so sage Ich ihm heute, dass Ich ihm einen Himmel von Weisheit anbiete.

61. Wandert auf diesem Pfade der Vergeistigung, und ihr werdet diesen Himmel empfangen, von dem Ich zu euch spreche.

62. Die Weisheit des Geistes ist Licht, das niemals verlöscht.

63. Ich bin der Meister, Ich bin Christus, der zu euch durch das Gewissen spricht — in der Art, die nur Ich habe, um zu jedem einzelnen von euch zu kommen, welche euch liebkost, wenn sie zu euch spricht.

64. Hier habt ihr Mich und seht Mich für ein Werk der Liebe anscheinend unnütze Wesen suchen, von denen Ich weiß, dass sie Mir dienen werden, weil Ich sie geschaffen habe.

65. Ich bediene Mich eures Geistes, eures Willens, eures Herzens, eures Verstandes, und bis ihr den Zeitpunkt eurer Zurüstung und eurer Erleuchtung erreicht — an dem Ich Mich eurer bedienen kann, indem Ich euch in meine Werkzeuge verwandle — lasse Ich euch meine Unterweisungen, damit ihr die weise Lektion lernt.

66. Erlebet diese Tage der Erinnerung, während Ich euch durch mein Wort vorbereite. Denkt nach, vertieft euch in jene Stunde, in der die Erde sich gegen die menschliche Undankbarkeit verwahrte und sich der Himmel verfinsterte, aber in der das Lamm nicht aufbegehrte.

67. Traurig war der Blick des Meisters auf Golgatha, doch mit ihm segnete Er euch. Für jene Menschenscharen ging Er in den Tod, aber Er wusste, dass Er bald in allen Herzen auferstehen würde, wenn sie zum Glauben geboren würden.

68. Diejenigen, welche nach Jerusalem gehen, sagen, dass in jenen Gegenden eine Atmosphäre herrscht, welche den Geist überrascht, und dass sogar das Licht seltsam erscheint.

69. Wahrlich, Ich sage euch, es ist die Stimme des Gewissens, es sind die Erinnerungen, die das Herz erbeben lassen, und obwohl Jesus dort starb und die Menschheit Ihn nicht mehr sah, erscheint Christus überall in seinem Wesen, in Gegenwärtigkeit und Macht.

70. Karawanen von Männern und Frauen machen sich auf nach Jerusalem, und beim Betreten jener Orte kommen ihnen zuweilen freundliche, zuweilen bittere Erinnerungen in den Sinn. Sie finden alles von der Gegenwart Jesu durchdrungen. Doch wozu so weit pilgern auf der Suche nach materiellen Spuren, da jeder meine göttliche Gegenwart in seinem Geist besitzt, wo immer er sich auch befindet?

71. Ich wünschte, ihr alle würdet euch durch diese Unterweisung aufmachen, um eine Botschaft der Brüderlichkeit, der guten Kunde, der Liebe hinauszutragen — einen Gruß, einen Tropfen heilenden Balsams, eine Freundschaftsumarmung für alle eure Mitmenschen.

72. Ich komme in dieser Zeit, damit ihr von der Erde aus durch das Licht meiner Unterweisungen das Neue Jerusalem schaut, die weißglänzende Stadt, dem Geiste verheißen, die mein Apostel Johannes in seiner Offenbarung sah. Doch während im ersten Jerusalem die Bosheit des Menschen Mich am Marterkreuz erhöhte, werden Mich in der Neuen Stadt, die geistig sein wird, die Geistwesen auf den Altar ihrer Liebe emporheben.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 20

1. Das Buch meines Wortes ist das Buch der göttlichen und wahren Liebe; in ihm werdet ihr die unveränderliche Wahrheit finden. Greift zu ihm, und ihr werdet die Weisheit finden, die euch hilft, euch zu entwickeln und den Frieden in der Ewigkeit zu erlangen. Vergehen wird sich, wer seinen Sinngehalt verfälscht oder verändert, und derjenige wird mein Gesetz schwerwiegend verletzen, welcher ein einziges Wort weglässt oder hinzufügt, das nicht im Einklang mit meiner vollkommenen Lehre ist.

2. Erhaltet dies Wort in seiner ursprünglichen Reinheit, denn es ist das schönste Erbe, das Ich dem Menschen hinterlassen werde. Schreibt meine Unterweisung nieder und macht sie euren Mitmenschen bekannt; bewahrt sie treulich, denn ihr seid verantwortlich für dieses Erbe.

3. Morgen wird der Mensch in ihr den Wesenskern meiner Offenbarung finden, welche ihn mit dem Lichte ihrer Lehren auf den Weg der Wahrheit führen wird.

4. Von Eltern auf die Kinder werden diese Schriften vermacht werden als ein Quell lebendigen Wassers, dessen Strom unerschöpflich hervorquellen und von Herz zu Herzen gehen wird. Studiert im großen Buch des Lebens, dem Buche der Vergeistigung, das euch die göttlichen Offenbarungen erklären wird, die ihr über die Zeiten hin erhalten habt.

5. Habe Ich euch nicht verheißen, dass jede Erkenntnis in ihrer ursprünglichen Wahrheit wiederhergestellt würde? Denn dies ist die Zeit, die euch angekündigt wurde.

6. In Wahrheit sage Ich euch: Wer über die Unterweisungen meines Buches nachdenkt und sie ergründet mit wahrhaftem Verlangen, seine Erkenntnisse zu erhöhen, wird für seinen Geist das Licht gewinnen und Mich näher bei sich fühlen.

7. Die Mythen von früher und die von heute werden fallen; alles Mittelmäßige und Falsche wird stürzen; denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr euch nicht mehr von Unvollkommenheiten nähren könnt, und dann wird sich der Geist auf der Suche nach der Wahrheit aufmachen, damit diese ihm als einzige Nahrung dient.

8. In diesen Unterweisungen wird die Menschheit den Wesenskern meiner Offenbarungen finden, den sie bis heute aus Mangel an Vergeistigung nicht verstanden hat. Seit den alten Zeiten habe Ich ihn euch durch meine Gesandten, Boten und Dolmetscher anvertraut, doch er hat euch nur dazu gedient, Mythen und Traditionen aus ihm zu bilden. Überdenkt und studiert diese Belehrung mit Ehrfurcht und Liebe, wenn ihr euch Jahrhunderte von Verwirrung und Leid ersparen wollt. Doch bedenkt, dass ihr eure Aufgabe nicht erfüllen werdet, wenn ihr euch nur mit dem Besitz des Buches begnügt; nein, es soll euch wachrütteln und lehren, wenn ihr wahrhaft meine Jünger sein wollt. Lehrt mit dem Vorbild, der Liebe und der Hilfsbereitschaft, die Ich euch gezeigt habe.

9. Bereitet euch vor durch das Lesen dieses von Mir diktierten Buches und entschließt euch, mit euren Taten, durch gütige Worte, durch gute Werke, mit Blicken wahrer Barmherzigkeit und Liebe zu lehren.

10. Diese Zeit meiner Verbindung mit euch wird für euren Geist unvergesslich sein; in ihm wird die unauslöschliche Spur meiner Worte bleiben, so wie in ihm auch die Erinnerung an meine vergangenen Unterweisungen geblieben ist.

11. Geliebte Jünger, lernt mit eurer geistigen Empfindungsfähigkeit den göttlichen Sinn zu erfassen, der in meinem Wort enthalten ist, dann werdet ihr, wenn ihr ihm folgt, niemals vom wahren Wege abirren.

12. Wehe dem, der mein Wort nach seinem Gutdünken auslegt, denn dafür wird er Mir verantwortlich sein.

13. Auf der Erde haben sich viele Menschen der Verfälschung der Wahrheit gewidmet, ohne sich der Verantwortung bewusst zu sein, die sie als Mitarbeiter im Liebeswerke des Vaters haben. In dieser Gerichtszeit, die viele nicht kennen, weil sie die Geschehnisse, die sie erleben, nicht zu deuten wissen, ist das Gericht in jedem Geist und fordert während seiner Pilgerschaft auf dieser Welt Rechenschaft von ihm über seine Werke innerhalb und außerhalb des Gesetzes der Liebe.

14. Wer in diesen Schriften den Sinngehalt meiner Offenbarungen, die durch Inspiration gegeben wurden, verändern sollte, wird für sein Tun vor Mir verantwortlich sein. Deshalb müsst ihr redlich vorgehen, denn diese Unterweisungen sind mein Liebesvermächtnis für meine Kinder, welche, ob inkarniert oder im Geiste, in Erwartung ausführlicherer Unterweisungen sind.

15. Die geistige Botschaft, die ihr hört, ist das himmlische Licht, das sich durch menschliche Werkzeuge manifestiert, welche es im Zustand der Verzückung wahrnehmen. Wenn ihr nicht glaubt, dass es Christus ist, der sich geistig in dieser Form kundtut, so gebt Mir den Namen, den ihr wollt; doch fühlt das Wesen des Wortes, das diesen Lippen entströmt. Nur so werdet ihr einsehen, dass Jener, der euch so liebevoll auf den Weg des Friedens und des Guten ruft, kein anderer als Christus sein kann, den ihr zu Recht den Göttlichen Meister nennt.

16. Später werdet ihr verstehen, dass ebenso, wie Ich Gedanken sende, welche für das ganze Universum Lichtblitze sind, auch ihr von der geistigen Stufe der Vervollkommnung aus, auf der ihr euch befindet, eure Liebe zu den Gedanken und zum Geist eurer Brüder als eine geistige Botschaft gelangen lassen könnt.

17. Sättigt euch mit Liebe, empfindet sie geistig, damit ihr sie euren Nächsten bekunden könnt. Bleibt nicht gleichgültig gegenüber meinen Lehren, damit ihr nicht noch einmal unter den Menschen, denen Glaube und Vergeistigung fehlt, in Verwirrung geratet.

18. Ich gebe euch eine Unterweisung ähnlich jener, die Ich euch in den vergangenen Zeiten brachte, damit ihr durch sie euch selbst erkennt und wisst, wer ihr seid und zu welchem Zweck ihr geschaffen worden seid. Dies wird der sicherste Schritt sein, den ihr tun könnt, um Mich kennenzulernen. Darum frage Ich euch: Wie wollt ihr den Vater erkennen, wenn ihr nicht einmal euch selbst erkannt habt?

19. Ich bin Das, was ihr noch immer nicht in seiner ganzen Fülle begreifen könnt, denn noch wohnt ihr im Fleische und erfüllt meine Gebote nicht. Ihr seid der Materie unterworfen, und da ihr in derselben einen begrenzten Verstand habt, erforscht ihr Mich eurem Materialismus gemäß. Hört auf, Mich außerhalb des Pfades zu studieren, den euch mein Gesetz vorzeichnet, denn dies wird nur dazu dienen, dass ihr vom Wege abkommt. Erkennt euch stattdessen selbst, indem ihr einander liebt; studiert die göttlichen Kundgebungen, welche über die Zeiten hin meine vollkommene Lehre bilden. Versucht nicht, Mich mit den armseligen und spärlichen Erkenntnissen zu suchen, die ihr gegenwärtig besitzt, denn damit werdet ihr in Verwirrung geraten.

20. Wisset, dass der natürliche Zustand des Menschen der der Güte, des geistigen Friedens und der Harmonie mit allem ist, was ihn umgibt. Wer in der Ausübung dieser Tugenden während des Lebens beständig bleibt, der geht auf dem wahren Weg, der ihn zur Erkenntnis Gottes führen wird. Doch wenn ihr euch von diesem Pfad entfernt und das Gesetz vergesst, das eure Handlungen lenken soll, werdet ihr unter Tränen die Augenblicke wiedergutmachen müssen, die ihr fern dem Wege geistiger Erhebung gelebt habt, welche der natürliche Zustand ist, in dem der Mensch immer verbleiben soll.

21. Ihr fühlt keine Liebe zu euren Nächsten, und deshalb quält euch dauernd der Schmerz. Ihr habt mein Gebot vergessen, das euch sagt: "Liebet einander", welches euch die größte aller Weisheiten lehrt.

Wohin, o Menschen, hat euch euer Forschen über Gott geführt? — Zum brudermörderischen Krieg, zum Chaos; da habt ihr die Folgen eures Irrtums. Heute reinigt ihr eure Verfehlungen mit eurem Blut, mit Tränen und Verzweiflung. So sieht euch mein Geist. Wendet euch daher vom Verderblichen ab, erfüllt mein Gesetz, erkennt euch unter Brüdern, und in der Harmonie eures gegenseitigen Verstehens und eurer Liebe werdet ihr euren Herrn erkennen.

22. Denkt gründlich nach über meine Unterweisungen, die klar und einfach sind; doch versucht nicht, zuerst das Unendliche zu ergründen, denn ihr werdet euch irren.

23. Wie könnt ihr sagen, dass ihr euren Gott liebt, wenn ihr Ihn nicht zuvor in euren Mitmenschen geliebt habt? Empfindet in euren Herzen die Güte dieses Wortes, Jünger — bedenkt, dass seine Essenz die meine ist, die Wahrheit und auch die Liebe. Das Wort und die Niederschrift sind euer, sind Menschenwerk. Deutet und erklärt das eine wie das andere, dann werden eure Folgerungen tief, sicher und richtig sein.

24. Genest von eurer Vermaterialisierung, indem ihr meinem Worte den Heilbalsam entnehmt. Erkennt, wie zwischen den Seiten eures Buches noch meine Ausstrahlung und meine Liebkosung vorhanden sind!

25. Teilet mit denen, die dieses Brotes des ewigen Lebens bedürfen, das ihr heute in meinem Worte empfangt, und unterlasst morgen nicht, es durch die Lektüre dieser Unterweisungen den Geistwesen anzubieten, die wegen ihrer geringen Entwicklung ohne Hoffnung auf Erlösung sind. Habt Mitleid mit denen, die leiden.

26. Säet mein Liebeswort in eure Mitmenschen; mit Liebe in euren Herzen ist es unmöglich, dass ihr euch vergeht. Wenn ihr diesen göttlichen Schatz zu bewahren versteht, werdet ihr euch viele Leiden ersparen und in eurer Entwicklung Fortschritte machen, o geliebte Jünger, wobei ihr euren Mitmenschen bei deren Annäherung an Mich helft.

27. Unter der Menschheit sind solche, die sich durch den Schmerz geläutert haben und mit Sehnsucht meine Friedensbotschaft von euch erwarten. Ich habe euch gesagt, dass die Zahl der für diese schwierige Aufgabe gekennzeichneten Geistwesen unendlich ist, ihr könnt sie nicht berechnen noch euch vorstellen. Lasst diesen Liebessamen in allen zurück.

28. Ihr alle bewegt euch auf der Stufenleiter geistiger Vervollkommnung; einige haben die Entwicklung erreicht, die ihr derzeit noch nicht fassen könnt, andere kommen nach euch.

29. Die großen Geistwesen, groß durch ihren Kampf, durch ihre Liebe, durch ihre Anstrengung, suchen die Harmonie mit ihren kleinen Geschwistern, mit den fernstehenden, den nachlässigen; ihre Aufgaben sind edel und hoch, ihre Liebe zu meiner Göttlichkeit und zu euch ist ebenfalls sehr groß.

30. Diese Geistwesen wissen, dass sie für die Tätigkeit, für die Höherentwicklung geschaffen wurden; sie wissen, dass es für die Kinder Gottes keine Untätigkeit gibt. In der Schöpfung ist alles Leben, Bewegung, Gleichgewicht, Harmonie; und daher arbeiten diese unzähligen Wesen, strengen sich an und freuen sich in ihrem Kampfe — in der Erkenntnis, dass sie auf diese Weise ihren Herrn verherrlichen und dem Fortschritt und der Vervollkommnung ihrer Nächsten dienen.

31. Heute, da ihr euch abseits des Weges befindet, den euch mein Gesetz kennzeichnet, kennt ihr nicht den Einfluss, den diese eure Geschwister auf euch ausüben; doch wenn ihr die Empfindsamkeit besitzt, um diese Ausstrahlungen, Eingebungen und Botschaften, die sie euch senden, wahrzunehmen, werdet ihr eine Ahnung von der Unzahl von Beschäftigungen und edlen Werken haben, denen sie ihr Dasein weihen.

32. Ihr müsst wissen, dass jene Geistwesen in ihrer Liebe und Achtung vor den Gesetzen des Schöpfers niemals nehmen, was ihnen nicht zusteht, noch das Verbotene anrühren oder dort eindringen, wo sie wissen, dass sie es nicht dürfen, um nicht die Grundbestandteile der Schöpfung in Disharmonie zu bringen.

33. Wie anders machen es die Menschen auf der Erde, die in ihrem Trachten, groß und mächtig in der Welt zu sein, ohne den geringsten Respekt gegenüber meinen Lehren mit dem Schlüssel der Wissenschaft die zerstörerischen Naturkräfte suchen, die Tore zu unbekannten Kräften öffnen und auf diese Weise die Harmonie in der Natur, die sie umgibt, zerstören!

34. Wann wird der Mensch sich aufnahmefähig zu machen verstehen, um den weisen Rat der Geistigen Welt zu hören und sich auf diese Weise von deren Eingebungen leiten zu lassen?

35. Wahrlich, Ich sage euch, dies würde genügen, euch auf sicherem Weg auf den Gipfel des Berges zu bringen, der euch zukommt; dort würdet ihr vor euch einen geraden und lichtvollen Pfad erblicken, den die Geistwesen zurückgelegt haben, welche jetzt nur dazu da sind, euch Gutes zu erweisen und euch in eurer Mühsal beizustehen, wobei sie euch Schritt für Schritt dem Ende des Weges näherbringen, wo euer Vater euch alle erwartet.

36. Da Ich zu euch über die Güte und geistige Höhe jener Wesen gesprochen habe, muss Ich euch sagen, dass sie, wie ihr, auch von Anfang an die Gabe Willensfreiheit hatten, das heißt wahre und heilige Freiheit des Handelns, was Beweis der Liebe des Schöpfers zu seinen Kindern ist.

37. Was würde aus dem Geist, wenn er seiner Willensfreiheit beraubt wäre? — In erster Linie wäre er nicht Geist, und deshalb wäre er kein Geschöpf, das des Höchsten würdig wäre. Er wäre so etwas wie jene Maschinen, die ihr herstellt, etwas ohne eigenes Leben, ohne Intelligenz, ohne Willen, ohne Strebsamkeit.

38. So, wie Ich es euch angekündigt habe, entdeckt eure Wissenschaft nach und nach, dass es in allem Energie, Bewegung, Umwandlung gibt.

39. Hättet ihr all das entdecken können, was die Menschheit durch die Wissenschaft herausgefunden hat, wenn ihr nicht die Freiheit gehabt hättet, zu forschen, zu studieren und zu experimentieren? Ferner — könntet ihr diese geistige Kundgabe in der Art, wie ihr sie habt, empfangen, wenn euer Geist sich an diesen Kundgebungen gehindert gesehen hätte?

40. Ihr sagt Mir, dass ihr wegen eurer Willensfreiheit in Fehler und Irrtümer geraten seid. Darauf antworte Ich euch, dass ihr euch durch diese Gabe unendlich über den Punkt hinaus erheben könnt, von dem ihr zu Beginn eurer Entwicklung ausgegangen seid.

41. Außer der Willensfreiheit gab Ich jedem Geist mein Licht in seinem Gewissen, damit niemand in die Irre gehe; aber die, welche meine Stimme nicht hören wollten oder im Verlangen nach geistigem Licht nicht in ihr Inneres einkehren wollten, ließen sich bald durch die zahllosen Schönheiten des menschlichen Lebens verführen, verloren die Stütze meines Gesetzes für ihren Geist und mussten straucheln und fallen.

42. Ein einziges Vergehen zog viele schmerzliche Folgen nach sich, und zwar deshalb, weil die Unvollkommenheit nicht im Einklang mit der göttlichen Liebe ist.

43. Jene, welche ergeben und reuevoll sogleich zum Vater zurückkehrten und Ihn sanftmütig baten, dass Er sie reinige und von den Verfehlungen losspreche, die sie soeben begangen hatten, empfing der Herr mit unendlicher Liebe und Barmherzigkeit, tröstete ihren Geist, sandte sie aus, um ihre Fehler wiedergutzumachen, und bestätigte sie in ihrer Aufgabe.

44. Glaubt nicht, dass nach ihrem ersten Ungehorsam alle sanftmütig und reuevoll zurückkehrten. Nein, viele kamen voll Hochmut oder Groll. Andere wollten schamerfüllt, in Erkenntnis ihrer Schuld, ihre Vergehen vor Mir rechtfertigen, und ferne davon, sich durch Reue und Besserung zu läutern — welche Beweis von Demut sind — entschieden sie sich, für sich selbst ein Leben nach ihrer Weise zu schaffen, außerhalb der Gesetze, die meine Liebe vorschreibt.

45. Daraufhin trat meine Gerechtigkeit in Kraft — aber nicht, um sie zu strafen, sondern um sie zu bessern — nicht um sie zu vernichten, sondern um sie ewig zu erhalten, indem sie ihnen eine umfassende Gelegenheit bot, sich zu vervollkommnen.

46. Wie vielen jener ersten Sünder gelingt es noch immer nicht, sich von ihren Flecken zu befreien; denn von einem Sturz zum andern fielen sie immer tiefer hinab in den Abgrund, aus dem sie allein die Befolgung meines Gesetzes wird retten können.

47. Auch sage Ich euch, dass unter jenen Geistwesen, von denen Ich euch zu Beginn dieser Unterweisung gesprochen habe, und die für euch Beschützer, Lehrer, Berater, Führer und Ärzte sind, auch solche sind, welche jene Stürze und den Leidenskelch erfahren haben, die der Ungehorsam verursacht; aber sie dachten rechtzeitig über ihre Werke nach und reinigten sich in den Wassern des Guten, der Liebe, der Barmherzigkeit und der Sühne.

48. Nehmt sie zum Vorbild, meine Kinder, erhebt euch über die Sünde wie sie, damit auch ihr die göttliche Freude fühlt, zusammen mit dem Vater für das Glück aller Wesen zu wirken.

49. Verstehet, dass ihr zur Erprobung auf dem Wege eurer Entwicklung seid, wobei ihr Lebenslehren erhaltet, und diese Lehren sind die Geschehnisse, denen ihr auf eurem Wege begegnet.

50. Ihr seid gleich den Vögeln, die ihr dieses Nest gebaut habt, wo ihr euch versammelt, um das Kommen der Lerche zu erwarten. Manchmal peitscht der Sturm den Baum, und furchtsam entflieht ihr, sucht einen Zufluchtsort und fragt bestürzt: "Warum hat der Meister dies zugelassen?" Doch der Meister sagt euch: Ich lasse diese Prüfungen zu, damit ihr durch euch selbst erfahrt, ob das, was ihr erbaut habt, fest oder noch zerbrechlich ist.

51. Dieses Gebetshaus ist wie alle Stätten, in denen ihr zusammenkommt, um mein Wort zu hören, den Wechselfällen der Zeiten ausgesetzt, von denen Ich euch sagte, dass sie Lehren und Prüfungen für euch sind.

52. Lebt geistig vereint, damit immer, wenn ihr euch durch einen Wirbelsturm gepeitscht seht, jeder seinen Platz einnimmt und standhaft bleibt, bis das Unwetter vorüber ist und der Friede von neuem zu euch zurückkehrt; doch wenn ihr euch für unfähig halten solltet, euch zu vereinen und der Widrigkeit die Stirn zu bieten, dann werdet ihr dem Lahmen gleichen, der sich nicht mehr anstrengt, um sich zu bewegen, weil er weiß, dass seine Glieder unbrauchbar sind.

Wozu dienen die Fähigkeiten, die in eurem Geist vorhanden sind, wenn ihr — sobald die Stunde kommt, den Wert derselben zu erkennen — zweifelt, mutlos werdet und eure geistige Aufgabe im Stich lasst?

53. Zweifelt ihr an meiner Gegenwart, weil die Prüfungen den Ort peitschen, an dem ihr euch versammelt? Ich sage euch, dass Ich Mich auch dann einstelle und spreche, wenn diese Stätten nicht mehr existieren.

54. Seid nicht fanatisch mit den materiellen Versammlungsstätten. Begreift ihr nicht, dass der unzerstörbare und ewige Tempel der ist, den ihr in eurem Herzen errichtet?

55. Prüft euch in den Stunden der Ruhe, damit euer Gewissen euch sagt, ob der Wert eurer Werke wahrhaftig oder scheinbar ist, ob eure Verdienste bloß bei euch als solche gelten, oder ob sie zu Mir gelangt sind.

56. Ihr bereitet euch nicht auf die kommenden Zeiten vor, obwohl ihr meine Kundgabe habt und euch daran erfreut, meinen weisen und liebevollen Sätzen zuzuhören. Seht dagegen eure Mitmenschen, die diese Botschaft nicht empfangen — wie sie gestalten, arbeiten und bauen, ob schon der größte Teil ihres Tuns materiell ist! Nehmt euch ein Beispiel an ihrer Anstrengung und ihrer Einigkeit!

57. Auch sie werden bekämpft, verfolgt und verurteilt; trotzdem zweifeln sie nicht an Mir. Doch ihr, die ihr meine neuen Jünger genannt wurdet und meine Kundgebung als Heiliger Geist hört, zweifelt, weil ihr dieses Versammlungshaus für Augenblicke den Härten und Prüfungen unterworfen saht, die eurem Leben eigen sind.

58. Die Kinder entwickeln sich und werden zu Erwachsenen, um ihrerseits zu Eltern zu werden; doch ihr bleibt kindlich in eurem Geist und wollt nicht wachsen noch euch an Erkenntnissen und Liebe mehren.

59. Für alles Erschaffene gibt es in Übereinstimmung mit der Vollkommenheit des Vaters eine zutreffende Erklärung und einen Grund für sein Dasein; doch ihr seht weder Vollkommenheit, noch Gerechtigkeit, noch einen Grund dafür. Wenn die Werke nicht so sind, wie ihr sie begreift, zweifelt ihr; wenn eure Hoffnungen sich nicht verwirklichen, zweifelt ihr; bei jedem eurer Leiden zweifelt ihr an Mir, und wenn ihr die Kräfte der Natur entfesselt seht, wächst euer Zweifel.

60. An welchen Platz stellt ihr Mich, wenn ihr Mich nicht als euren Gott und Vater liebt? Ihr denkt in beschränkter und kleiner Art, ohne die Botschaft zu erfassen, die Ich euch in jeder Prüfung gebe. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr den Sinn der Lehren deutet, die Ich euch durch das Leben sende, werdet ihr wissen, wer Ich bin, und werdet den Grund für jede Lektion erkennen.

61. So, wie ihr auf der Welt lesen lernt, lernet die Lehre des Geistes und seine Sprache der Liebe ergründen.

62. Manche glauben, dass diese Welt nur für den materiellen Körper da ist, damit in ihr die Leidenschaften des Fleisches triumphieren; doch damit halten sie die Höherentwicklung des Geistes auf.

O Menschen — klein und eitel — die ihr das Leben nach eurem Willen gestalten wollt! Begreift, dass diese Welt sowohl für den Körper, als auch für den Geist da ist; deshalb habe Ich euch immer gelehrt, das Gesetz des Körpers zu erfüllen, um dabei gleichzeitig dem Geist in seiner Entwicklung zu helfen. Den ans Materielle gebundenen Menschen der Zweiten Zeit musste Ich, um sie begreifen zu lassen, sagen: "Gebt Gott, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist".

63. Um die Schwachheit, die Armseligkeit, das Elend und die Leidenschaften zu besiegen und den Zweifel zu beseitigen, sind der Glaube und die guten Werke unerlässlich, welches Tugenden sind, die das Unmögliche bemeistern; ihnen gegenüber schwindet das Schwierige und Unerreichbare wie Schatten.

64. Ich sagte den Menschen, die in der Zweiten Zeit an Mich glaubten: "Dein Glaube hat dir geholfen". Ich erklärte es so, weil der Glaube eine heilende Macht, eine Kraft ist, die umwandelt, und sein Licht macht die Finsternis zunichte.

65. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch: Das Unmögliche gibt es nicht. Sprecht in so kleinen Fällen wie euren gesundheitlichen Störungen zu Gott mit wahrem Glauben und mit Vertrauen an seine Gegenwart, und dieser Gott, der in jedem von euch wohnt — der weiß, wessen ihr bedürft und was ihr fühlt, wird euch nach seinem Willen geben.

66. In der Lehre, die Ich verkündete, als Ich auf der Erde war, und in welcher Ich euch heute durch den menschlichen Stimmträger unterweise, bekundet sich mein Geist; deshalb erquickt euch meine Unterweisung und stärkt euch gleichzeitig, denn es ist kein Wort, das nur den materiellen Sinnen schmeichelt, sondern das den Geist nährt.

67. Darum kommen einige unter den Scharen, die Mich hören, um durch das Wort der Weisheit, durch den Trost, den es spendet, gesund zu werden; andere kommen, um ihre Sündenlast zu erleichtern, wenn sie meine Lehre der Gerechtigkeit, der Vergebung und der Liebe hören.

68. Wenn ihr Mich so sprechen hört, erbeben eure durch den Schmerz empfindsam gewordenen Herzen, und wenn ihr Mich als Arzt ruft, nahe Ich Mich euch, um euch zu heilen.

69. Fühlt, dass meine Liebe wie ein Mantel des Trostes über euch gebreitet ist.

70. Selig, die ihre Hoffnung und ihr Vertrauen auf Mich setzen. Fühlt Mich euch nahe und sagt Mir mit dem Herzen eure Leiden. Fürchtet euch nicht, geliebte "Schäflein", niemand weiß wie Ich euer stammelndes Gebet zu verstehen. Zeigt Mir eure Wunde, weist Mir eure Leiden, und Ich werde meinen Balsam der Liebe und Barmherzigkeit darauf legen.

71. Ich nehme eure Leiden entgegen, die ihr Mir schweigend anvertraut. Tretet in geistige Gemeinschaft mit Mir, damit ihr zutiefst meine Gegenwart in euch fühlt.

72. Ihr werdet erleben, wie die Ruhe des Geistes das stürmische Meer eurer Leidenschaften stillt. Ihr habt Mir durch Vermittlung der Stimmträger in diesen Augenblicken nur zugehört, und dennoch — wie vieles haben Mir eure Herzen erzählt. Wie viele Leiden und Bitternisse sind zu Mir gelangt! Wie viele Herzen, die unter Undankbarkeiten leiden, welken wie abgeschnittene und später vergessene Blumen! Wie viele Tränen, die sich nicht in den Augen zeigen, die man verborgen im Herzen trägt in der Hoffnung auf den Augenblick des Friedens! Schmerz von Männern, von Frauen und Müttern. Alles sammle Ich ein mit der Macht meiner Liebe.

73. Ich bin gekommen, die Schwachen gegenüber dem Schmerz zu stärken und zu schützen; doch wenn sie dann gesund, erleuchtet und stark sind, will Ich sie die Leidenden trösten sehen. Wenn ihr untereinander Liebe habt, wird eure Welt durch das Licht der Harmonie und Wahrheit erstrahlen, das aus ihren inkarnierten und entkörperten Kindern hervorbrechen wird, denen diese Welt als vorübergehende Wohnung anvertraut wurde.

74. Ich habe ein weiteres Mal zu euch durch Lippen gesprochen, die nicht rein sind, die jedoch im Augenblicke meiner Kundgabe mein Liebeswort wiederzugeben verstanden. Glaubt nicht, dass es eine unvollkommene Form ist, die Ich anwende, um zu euch zu sprechen. Ich komme zum Verstandesorgan, doch nicht zum sündigen Körper. Mein Licht naht sich, wenn der Stimmträger Mir in Verzückung sein Herz anbietet, Mir sein Sein übergibt; dann gebrauche Ich ihn als Mittler, um in begrenzter, vermenschlichter Form zu den Menschenscharen zu kommen.

75. Dies war mein Versprechen durch Jesus, und Ich habe es euch erfüllt. Ich sagte in der Zweiten Zeit zu meinen Aposteln: "So Ich nicht hinginge, würde der Tröstergeist nicht zu euch kommen". Damit wollte Ich sagen: Wenn Ich, Jesus, nicht im Körper ginge, könnte Ich nicht kommen, um Mich euch im Geiste kundzutun. Denn der Tröstergeist, der Heilige Geist, den Ich euch verheißen habe, bin Ich, ist mein Wort, ist meine Botschaft der Liebe.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 21

1. Jünger, ihr habt die Art zu beten vergessen, die Ich euch in der Zweiten Zeit lehrte, und Ich bin gekommen, euch an sie zu erinnern.

2. Das Gebet soll für euch etwas Größeres und Machtvolleres sein, als die auswendig gelernten Worte zu wiederholen, mit denen ihr nichts erreicht, wenn ihr keine geistige Erhebung habt.

3. Gewöhnt euch nicht an, nur mit Worten zu beten, betet mit dem Geiste. Auch sage Ich euch: Segnet mit dem Gebet, sendet Gedanken des Lichts zu euren Mitmenschen, bittet nichts für euch; erinnert euch: Wer sich mit dem Meinen befasst, wird Mich immer als Wächter über sich haben.

4. Den Samen, den ihr mit Liebe sät, werdet ihr vielfältig zurückerhalten.

5. Besucht und "salbt" den Kranken, stärkt den Gefangenen, gebt Frieden dem, der seiner bedarf, und bringet Trost den geängstigten Herzen.

6. Die Menschen haben die wahre Liebestätigkeit mit dem Materialismus verwechselt, der sich in allen ihren Handlungen zeigt, wobei sie eine der höchsten Empfindungen des Geistes vergessen haben. Ich habe euch mit Verachtung und sogar mit Ekel euren Brüdern, den Armen, einige Geldstücke geben sehen, und ihr gebt Geldstücke, weil ihr nichts im Herzen habt, um es zu geben. Wenn ihr sie wenigstens mit Liebe oder mit dem Wunsch, zu helfen, geben würdet; doch ihr gebt sie mit Hochmut, mit Prahlerei, und demütigt dabei den Notleidenden. Wenn ihr sie ohne Eitelkeit oder Widerwillen geben würdet, würde euer Geldstück zum Teil den Durst dieser Geistwesen nach Liebe lindern, die dabei sind, ihre Schuld voll und ganz zu sühnen.

7. Denen, welche Wohltätigkeit so verstehen und mit diesen unvollkommenen Werken die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen zu bringen versuchen und Mich glauben machen wollen, dass sie eine meiner höchsten Weisungen erfüllen, sage Ich: Zieht euch in eure Kammer zurück und besprecht euch in eurem Gebet mit Mir, damit ihr bei dieser Zwiesprache, an die ihr vorläufig nicht gewöhnt seid, in eurem Innern einen Funken von Güte und von Dankbarkeit gegenüber dem Vater empfindet und, das Leid eurer Mitmenschen fühlend, für sie bittet, auch wenn ihr dies nur für eure Angehörigen tut, was schon ein Schritt hin zur Vergeistigung wäre.

8. Noch kann Ich nicht von allen Menschen Aufopferung und Hilfsbereitschaft zugunsten anderer oder wahre Liebe zum Nächsten verlangen; aber von euch, Jünger und Schüler, die ihr von Tag zu Tag diese Stimme hört, welche eure Gefühle liebevoller macht, erwarte Ich doch Werke, die Meiner und eurer würdig sind.

9. Wenn ihr liebt, werden euch die übrigen Wohltaten noch obendrein zufallen.

10. Die Liebe wird euch die Weisheit geben, die Wahrheit zu verstehen, die andere auf den holprigen Wegen der Wissenschaft vergeblich suchen.

11. Erlaubt, dass der Meister euch bei allen Handlungen, Worten und Gedanken führt. Bereitet euch zu nach seinem gütigen und liebevollen Vorbild, dann werdet ihr die Göttliche Liebe offenbaren. So werdet ihr euch Gott nahe fühlen, weil ihr im Einklang mit Ihm sein werdet.

12. Wenn ihr liebt, wird es euch gelingen, sanft zu sein, wie Jesus es war.

13. Wenn ihr liebt, werdet ihr keine materiellen Kulte oder Riten nötig haben, weil ihr das Licht haben werdet, das euren inneren Tempel erleuchtet, an dem sich die Wogen aller Stürme brechen werden, die euch peitschen könnten, und das die Unwissenheit der Menschheit beseitigt.

14. Entweiht nicht länger das Göttliche, denn wahrlich, Ich sage euch, groß ist die Gefühllosigkeit, mit der ihr euch vor Gott zeigt, wenn ihr diese äußerlichen Kulthandlungen vollzieht, die ihr von euren Vorfahren übernommen habt, und in denen ihr fanatisch geworden seid.

15. Die Menschheit sah Jesus leiden, und seine Lehre und sein Zeugnis wird von euch geglaubt. Wozu Ihn weiterhin in euren Skulpturen kreuzigen? Genügen euch die Jahrhunderte nicht, die ihr damit verbracht habt, Ihn als Opfer eurer Böswilligkeit zur Schau zu stellen?

16. Statt Meiner in den Martern und im Todeskampfe Jesu zu gedenken — warum gedenkt ihr nicht meiner Auferstehung voll Licht und Herrlichkeit?

17. Es gibt manche, die beim Anblick eurer Bilder, die Mich in der Gestalt Jesu am Kreuze darstellen, zuweilen geglaubt haben, dass es sich um einen schwächlichen, feigen oder furchtsamen Menschen handelte, ohne daran zu denken, dass Ich Geist bin und das, was ihr Opferung nennt, und was Ich Liebespflicht nenne, zum Vorbild für die ganze Menschheit erlitten habe.

18. Wenn ihr darüber nachdenkt, dass Ich eins war mit dem Vater, so denkt daran, dass es keine Waffen, noch Gewalten, noch Foltern gab, die Mich hätten beugen können; doch wenn Ich als Mensch litt, blutete und starb, so geschah es, um euch mein erhabenes Vorbild der Demut zu geben.

19. Die Menschen haben die Größe jener Lektion nicht begriffen, und überall errichten sie das Bild des Gekreuzigten, das eine Schande für diese Menschheit darstellt, welche Ihn — ohne Liebe und Achtung für Jenen, den sie zu lieben behauptet — fort und fort kreuzigt und täglich verwundet, indem die Menschen das Herz eurer Mitmenschen verletzen, für welche der Meister sein Leben gab.

20. O meine Kinder aller Glaubensbekenntnisse, ertötet nicht die edelsten Empfindungen des Geistes und versucht auch nicht, ihn mit äußerlichen Bräuchen und Kulten abzufinden. Seht: Wenn eine Mutter ihrem geliebten, kleinen Kinde nichts Materielles anzubieten hat, drückt sie es an ihr Herz, segnet es mit all ihrer Liebe, bedeckt es mit Küssen, blickt es liebevoll an, badet es mit ihren Tränen, doch niemals versucht sie, es mit leeren Liebesgesten zu betrügen.

21. Wie kommt ihr auf den Gedanken, dass Ich, der Göttliche Meister gutheiße, dass ihr euch mit den Kulthandlungen zufrieden gebt, die bar jedes geistigen Wertes, jeder Wahrheit und Liebe sind, mit denen ihr euren Geist zu betrügen versucht, indem ihr ihn glauben macht, er habe sich genährt, wenn er in Wirklichkeit immer unwissender bezüglich der Wahrheit wird.

22. Lernet, einander zu lieben, zu segnen, zu vergeben, sanft und liebevoll, gut und edel zu sein, und begreift, dass, wenn ihr dies nicht tut, sich in eurem Leben die Werke Christi, eures Meisters, nicht im geringsten widerspiegeln werden.

23. Ich spreche zu allen und fordere euch alle auf, die Fehler zu beseitigen, die euch während so vieler Jahrhunderte in eurer Entwicklung aufgehalten haben.

24. Nehmt als Schild die Liebe und ergreift als Schwert die Wahrheit, dann werdet ihr bald den Weg finden. Fürchtet euch nicht, Sämänner der Liebe zu sein; denn Pilatus und Kaiphas sind nicht mehr auf der Welt, um meine Jünger zu richten. Kleine Kalvarienberge werdet ihr auf eurem Lebenswege antreffen, doch erduldet sie und lasst eine Spur von Mut, Gleichmut und Glauben zurück.

25. Christus gab euch sein Vorbild, denn Er ist und wird fernerhin in Geist und Wahrheit der Ewige Meister sein.

26. Der Geist der Wahrheit und des Trostes ist derselbe Geist Gottes, wie der, welcher im liebevollen Jesus lebte, welcher unter den Menschen wohnte, und welcher in euch leben wird, wenn ihr zu lieben versteht, wie Er euch lehrte.

27. Ihr, die ihr meine neuen Jünger seid, höret: Schon in der Zweiten Zeit sprach Ich zu euch mit größter Klarheit über Mich, um euch zu ersparen, in Versuchung und Irrtümer zu fallen. Als Ich euch sagte: "Der Vater und Ich sind eins" wollte Ich euch damit sagen, dass ihr in meiner Liebe zu euch, in meinem Worte und in jedem meiner Werke die Gegenwart des Vaters besäßet. Trotzdem sind die Religionen, die später auf jener Lehre fußend gegründet wurden, dem Materialismus verfallen, indem sie Figuren machten, in denen sie die Gestalt Jesu darstellten und ihn durch dieselben anbeteten, wobei sie vergaßen, dass Christus Kraft und Geist ist.

28. Wenn Ich gewünscht hätte, dass ihr Mich in der Gestalt Jesu anbeten solltet, hätte Ich euch seinen Körper zurückgelassen, damit ihr ihn verehren könntet; doch da Ich nach Vollendung seiner Aufgabe jenen Körper verschwinden ließ — weshalb beten die Menschen ihn dann an?

Ich offenbarte euch, dass mein Reich nicht irdisch ist; aber dennoch wollen die Menschen Mich noch auf der Erde zurückhalten und bieten Mir die Reichtümer und die Macht eines Reiches an, das vergänglich und begrenzt ist.

29. Zwei Naturen gab es in Jesus: eine materielle, menschliche, durch meinen Willen im jungfräulichen Schoße Marias geschaffen, welche Ich den Menschensohn nannte, und die andere, göttliche — der Geist, welcher der Sohn Gottes genannt wurde. In dieser war "Das Göttliche Wort" des Vaters, das in Jesus sprach; die andere war nur materiell und sichtbar.

30. Als Ich vom Hohepriester Kaiphas verhört wurde, und er zu Mir sagte: "Ich beschwöre Dich, dass Du mir sagst, ob Du Christus bist, der Messias, der Sohn Gottes", da antwortete Ich ihm: "Du hast es gesagt".

31. Meinen Aposteln hatte Ich angekündigt, dass Ich zum Vater zurückkehren würde, von dem Ich gekommen war. Dabei bezog Ich Mich auf den Göttlichen Geist, der sich in dem gesegneten Körper Jesu begrenzte. Doch als Ich meinen Jüngern voraussagte, dass der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt würde, nahm Ich nur auf den materiellen Teil Bezug; den Geist zu kreuzigen oder zu töten wäre nicht möglich, weil er unsterblich ist und über allem Geschaffenen steht.

32. Wenn Ich euch sagte, dass Ich mein Gesetz in euer Herz, in euren Geist prägen und Ich in euch herrschen würde, nahm Ich Bezug auf meine Weisheit, auf mein ewiges Wesen. Ihr müsst verstehen, dass nicht Jesus es ist, der in euer Herz Einzug hält, sondern Christus, das Ewige Wort — Jener, welcher durch den Mund des Propheten Jesaja als das Opferlamm angekündigt war.

33. Als Mensch war Jesus euer Ideal und die Verwirklichung der Vollkommenheit; damit ihr in Ihm ein der Nachfolge würdiges Vorbild hättet, wollte Ich euch das lehren, was der Mensch sein muss, um seinem Gott ähnlich zu werden.

34. Es ist ein Gott, und Christus ist eins mit Ihm, weil Er "Das Wort" der Gottheit ist — der einzige Weg, durch den ihr zum Vater alles Geschaffenen gelangen könnt.

35. Mein Same ist in jeden Geist der Menschheit gesät, und der Tag wird kommen, an dem ihr aufsteigen könnt, bis ihr eurem Meister ähnlich seid.

36. Der Geist der Wahrheit ist die Göttliche Weisheit, welche die Geheimnisse aufklärt, und sie ist — in Erfüllung meines der Menschheit gegebenen Versprechens — zu den Menschen gekommen. Ihr lebt in dem Zeitabschnitt, in dem diese Kundgebungen stattfinden mussten, weil ihr geistig vorbereitet wart, sie zu empfangen.

37. Erkennet, dass die Übel, die heute die Menschheit quälen, vom Fehlen der Erfüllung meines Gesetzes herrühren, und weil die Menschen den Göttlichen Lehren und Offenbarungen eine materielle Deutung gegeben haben. Mit diesen Irrtümern — wie hätten sie sich da ihrer geistigen Natur und der göttlichen Liebesbande bewusst werden sollen, welche die ganze Menschheit mit ihrem Schöpfer verbinden? Daher kommt eure Selbstsucht, kommen eure Kriege und euer Hang zu materiellen Genüssen.

38. Der Geist Gottes ist wie ein unendlich großer Baum, bei dem die Äste, die Welten und die Blätter die Wesen sind. Da es ein- und derselbe Pflanzensaft ist, der durch den Stamm zu allen Zweigen und von diesen zu den Blättern strömt — glaubt ihr da nicht, dass es etwas Ewiges und Heiliges gibt, das euch alle untereinander verbindet und euch mit dem Schöpfer vereint?

39. Kurz ist euer Gang durch die Welt; doch ist es notwendig, dass ihr eure Aufgabe vor dem Abscheiden aus diesem Leben erfüllt, damit es euch gelingt, im Jenseits höhere Heimstätten für den Geist zu bewohnen.

40. Geist und Körper sind verschiedener Natur, aus ihnen besteht euer Wesen, und über beiden steht das Gewissen. Das erstere ist Tochter des Lichts, das zweite entstammt der Erde, ist Materie; beide sind in einem einzigen Wesen vereint und kämpfen miteinander, geführt durch das Gewissen, in welchem ihr die Gegenwart Gottes habt. Dieser Kampf hat bis heute ständig stattgefunden, aber zuletzt werden eist und Körper in Harmonie die Aufgabe erfüllen, die mein Gesetz jedem von beiden zuweist.

41. Ihr könnt euch den Geist auch so vorstellen, als ob er eine Pflanze wäre, und den Körper als die Erde. Der Geist, der in die Materie gepflanzt wurde, wächst, richtet sich empor, wobei er sich von den Prüfungen und Lehren nährt, die er während seines menschlichen Lebens erhält.

42. Ich lehre euch, euren Geist von Grund auf kennenzulernen, denn diese riesige Woge des Materialismus, welche gegen die Menschheit angerollt ist, wird unermessliche geistige Bedürfnisse schaffen, und es ist notwendig, dass auf der Welt eine Quelle des Lichtes vorhanden ist, wo die danach Schmachtenden ihr Verlangen stillen können.

43. Wie viele und entsetzliche Kriege erwarten die Menschheit, viel schreckensvoller als die, welche vergangen sind; in denen die Wut der entfesselten Naturkräfte sich mit dem Getöse eurer Waffen mischen wird. Die Welt wird zu klein sein, um in ihrem Schoße eine so große Zerstörung zu bergen. All dies wird zur Folge haben, dass die Menschen, wenn sie den Höhepunkt ihres Schmerzes und ihrer Verzweiflung erreicht haben, sich inständig bittend an den wahren Gott wenden — zu dem sie auf dem Wege der Liebe nicht kommen wollten — um seinen göttlichen Frieden zu erbitten. Dann werde Ich, Christus, Das Wort, in den Herzen auferstehen, denn diese Zeit wird der Dritte Tag sein, an dem Ich mein Versprechen der Errettung einlösen werde, wenn Ich den Tempel aufbaue, wie Ich es euch verheißen habe.

44. Wie der Engel, der sich auf dem Grabe Jesu niederließ, wird mein Göttlicher Geist herabkommen, um die Grabplatte zu heben, die euer Herz verschließt, damit mein Licht das Innerste des menschlichen Wesens erleuchtet.

45. Dies wird der geistige Tagesanbruch sein, von dem ihr Zeugen sein werdet. Aber mein Same und die Frohe Botschaft werden sich ausbreiten; denn die Zeit des Kampfes naht, und meine Kinder müssen vorbereitet sein. Doch wisset schon jetzt, dass es in diesem Kampfe kein Zaudern geben wird, er wird bis zum Ende geführt, an dem das Licht über die Finsternisse der Menschheit triumphieren wird.

46. Hört aufmerksam zu, Jünger, damit ihr, denen Ich so viele Geheimnisse erklärt habe, nicht die Schlüssel verliert, die Ich euch anvertraut habe, um das Buch meiner Weisheit zu öffnen. Fühlt den Frieden, damit ihr ihn eurer Umgebung fühlbar machen könnt.

47. Allein durch die ruhige und reine Erhebung eures Geistes wird es euch gelingen, ein Sämann der Vergeistigung zu sein.

48. Inmitten aller Wechselfälle eures irdischen Lebens werdet ihr viele Wunder vollbringen können, wenn ihr in eurem Geist die Gabe des Friedens, den euch meine Liebe schenkt, wahrhaft besitzt; wenn ihr ihn jedoch nicht in euch habt, werdet ihr sehr wenige Werke tun können, die Meiner würdig sind.

49. Empfanget meine Unterweisung ohne Unruhe, friedvoll; schaut Mich mit der Feinfühligkeit eurer Empfindungen und fühlt Mich mit Zärtlichkeit, wie die kleinen Kinder ihre liebevolle Mutter fühlen. Nur so werdet ihr in der Lage sein, die Lichtflut zu empfangen und zu nutzen, die meinen Unterweisungen entströmt.

50. Lernet, in den Bereich innersten Friedens einzudringen, den euch die Augenblicke bescheren, in denen ihr bei Mir seid, und vergesst eure Leiden und Probleme, damit ihr euch an meiner Liebe stärkt.

51. Seid stark, damit ihr den Prüfungen standhaltet, und betet für die Menschheit, die erregt ist und leidet wie ihr; doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr das Kommen meines Friedens fühlt, werdet ihr wahrnehmen, dass dieser Friede auf alle herabgekommen ist.

52. Ihr fragt Mich, warum ihr bei vielen Gelegenheiten — um eine Gnade von Mir zu empfangen — zuvor unter einer Prüfung Tränen vergießen müsst. Doch Ich sage euch: Da jeder von euch wie ein Baum ist, habt ihr zuweilen so kranke oder dürre Äste, dass das Beschneiden notwendig ist, damit es gute Früchte gibt, und diese Schnitte müssen euch Schmerz verursachen.

53. Zuweilen geht dieser Schnitt sogar bis an die Wurzeln, um die Übel zu zerstören, die euren Geist angesteckt haben.

54. Für den Augenblick weint ihr, doch verzweifelt nicht, denn nach dem Schmerz kommt die wahre Gesundheit.

55. Wenn Ich euch vom bösen Wege abbringe, tue Ich es mit großer Barmherzigkeit und Liebe, auch wenn ihr für den Augenblick meine vollkommenen Ratschlüsse nicht versteht. Ich bezwinge in euch die Krankheit und wandle sie um in Gesundheit und Freude; auf diese Weise bringe Ich den Vermaterialisierten, den Verwirrten, den vom Pfade des Guten Abgeirrten langsam auf den rechten Weg.

56. Als sie Jesus kreuzigten, vergab Er seinen Henkern liebevoll und gab ihnen das Leben, indem Er seinen Vater um ihre Rettung bat; mit seinen Worten und auch mit seinem Schweigen schenkte Er ihnen die Vergebung, und diese Beweise unendlicher Liebe zur Menschheit waren und werden ewig wie unerschöpfliche Quellen sein, an denen sich die Menschen für ihre edelsten Taten von Vergebung und Liebe inspirieren werden.

57. Heute wie gestern gebe Ich euch aus diesem Wahrheits- und Lebensquell zu trinken, um euch von euren Stürzen aufzurichten und euren Weg zu erhellen, damit ihr die Prüfungen auf eurem Gang durch diese Welt ertragt, und diese als eine Stufe dient, um zu der Heimat aufzusteigen, in der ihr den höchsten Frieden kennenlernen werdet.

58. Fürchtet nichts von eurem Schöpfer; dagegen umso mehr von euch selbst, wenn euer Geist sich nicht auf dem durch mein Gesetz vorgezeichneten Wege befindet.

59. Sucht den Pfad, den Jesus euch wies, damit ihr euren Leidenskelch abwendet. Wenn ihr euch verirrt oder freiwillig eure Ankunft im Reiche des Friedens verzögert, wird dies eintreten, weil ihr es so wollt, doch nicht, weil es mein Wille ist.

60. Lasst zu, dass Ich euch führe, damit ihr mit meiner Unterstützung die Unterweisungen auslegt, die euch das "Buch des Lebens" anbietet, und etwas begreift von der Zukunft, welche die Menschheit erwartet.

61. Fürchtet nicht Könige oder Herren noch jemanden, der irgendeinen Titel oder Macht zur Schau trägt, denn nichts wird sich dem widersetzen können, was durch den Vater angeordnet ist.

62. Ich habe mein Licht kundgetan, umgewandelt in das Wort, das ihr wenigen gehört habt und das durch Schriften und Zeugnisse alle kennenlernen werden.

63. Ich habe euch gesagt, dass Ich der große Streiter bin, dessen Schwert mit der Absicht zu kämpfen kommt; doch begreift, dass Ich keine Kriege unter den Menschen hervorrufe wie diejenigen, welche ihr immer habt; mein Krieg ist der von Ideen, von Überzeugungen, in welchen die Wahrheit, die Liebe, die Vernunft, die Gerechtigkeit und die wahre Weisheit erstrahlen.

64. Aber wenn der Kampf am heftigsten ist und der Mensch zu begreifen beginnt, dass diese Botschaften göttliche Inspirationen sind, Funken der Liebe Gottes, die nur den Frieden unter den Menschen sucht, dann wird er Antriebe verspüren, sie in Anwendung zu bringen, sie alle zu lehren, die sie nicht kennen, und dann wird er meine Lehre aufgreifen, um das Übel auszurotten, das euch euer Ungehorsam verursacht hat.

65. Über das, was ihr vom geschriebenen Worte lernt und erforscht, werde Ich meine Inspiration ausgießen, damit ihr die Unterweisung erweitert, die ihr euren Mitmenschen gebt.

66. Wenn unter den Menschen jene zu erscheinen beginnen, welche — gleichmütig gegenüber der Beleidigung — den lieben und dem vergeben, der sie verletzt hat, und mit Liebe Gott segnen, weil Er sie mit seinen vollkommenen Lehren in lebende Vorbilder wie Jesus verwandelte, dann werdet ihr am Beginn der Herrschaft Christi im Herzen der Menschen stehen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 22

1. Dies ist eine Zeit großen Lichtes für das Volk Israel, in der Ich die Geister verschiedener Aufenthaltsorte auf ihren unterschiedlichen Erdenwegen erwecke, damit alle meine Kinder voll Verständnis und Liebe zu Mir kommen, um ihr Erbe zu empfangen.

2. Ich bin im Begriff, unter der Menschheit Männer, Frauen, Greise und Kinder auszuwählen, in denen die Geistwesen Israels Herberge genommen haben, welche die Erstgeborenen meiner Göttlichkeit sind, verantwortlich für meine Offenbarungen.

3. In den Drei Zeiten habe ich mein Volk vereint und gesammelt, und in diesem Dritten Zeitalter ist euer Geist von meiner Gegenwart und meinem Worte mittels des menschlichen Verstandesorgans überrascht worden, weil ihr nicht glaubtet, dass Christus, "Das Göttliche Wort", sich in dieser Form mit euch in Verbindung setzen würde.

Obwohl Ich euch meine Wiederkunft als Heiliger Geist durch die Propheten angekündigt hatte, habt ihr nicht gewacht in Erwartung meiner Ankunft, und nun, da meine Kundgebung unter euch stattfindet, habt ihr Mich wegen eures Mangels an Vergeistigung, an Studium in den göttlichen Unterweisungen nicht erkannt. Doch müsst ihr verstehen, dass Ich in jeglicher Form, in der Ich Mich euch kundtue, immer göttliche Essenz, Gegenwart und Macht, Wahrheit und Liebe sein werde.

4. Warum also habt ihr an Mir gezweifelt in den drei Zeiten, in denen Ich Mich unter euch kundgetan habe? Habe Ich euch etwa die Zeichen und die Zeit meines Kommens verheimlicht, damit die Menschheit in Verwirrung geraten würde? — Nein, fürwahr!

Die ihr an meiner Gegenwart zweifelt — schweigt, versiegelt eure Lippen, hört Mir unermüdlich zu, bis ihr bekennt, dass Ich es bin, euer Herr, der gekommen ist, um sich durch das menschliche Verstandesorgan kundzutun. Wenn Ich Mich durch Vermittlung von Männern und Frauen kundgebe, deren Unvollkommenheiten und Schwächen ähnlich den euren sind, so deshalb, weil Ich suchte, durch wen Ich Mich kundgeben könnte, und Ich nicht ein keusches und reines Herz fand, um Mich in all meiner Herrlichkeit zu offenbaren.

5. Ich habe unter den Kindern gesucht und sehe, dass dessen Geist, obschon das Fleisch unschuldig ist, eine Kette von Untugenden mit sich schleppt, die er in den vergangenen Zeiten angenommen hat, und er vergessen hat, dass er nur deshalb nochmals auf diesem Planeten Mensch geworden ist, um sich mittels einer neuen Körperhülle zu läutern. Ich habe unter der Jugend ein reines Herz gesucht und habe gesehen, dass der Jüngling sich befleckt hat und Makel in seinem Geist trägt; und in der Jungfrau liegt der Keim der Versuchung. Unter den Erwachsenen erblicke Ich nur durch die Wechselfälle des Lebens erschöpfte und verwirrte Wesen. In den Wissenschaftlern ist der Materialismus und der Hochmut anzutreffen; denn nachdem Ich ihnen die Geheimnisse der Natur gezeigt hatte, fühlten sie sich groß und wollten sie in dieser Welt zu Göttern werden. Und unter denen, welche sich Diener meiner Göttlichkeit nennen, entdecke Ich nur den Heuchler und Pharisäer der Dritten Zeit.

Darum sage Ich euch: Unter den Sündern habe Ich die ausgewählt, welche Ich "Stimmträger" genannt habe, die euch gleich sind, und welche durch diese von Mir erhaltene Gabe ihre Schuld abtragen und sich retten. In dem Augenblicke, in dem mein Strahl herabkommt, um sie zu erleuchten, entferne Ich den Makel und empfange Ich ihre Erhebung. Wenn sie so zubereitet sind, trete Ich durch ihre Vermittlung mit euch in Verbindung; und meine geistigen Diener, denen sie anbefohlen wurden, um über ihre Schritte zu wachen, machen sie aufnahmebereit und würdig.

6. Ich könnte Mich sichtbar kundtun oder meine Stimme ertönen lassen, wie ihr sie in der Ersten Zeit am Berge Sinai gehört habt; doch welche Verdienste des Glaubens würdet ihr in dieser Form bei Mir erwerben? — Keine; denn die Tugend des Glaubens ist eine Stufe auf der Stufenleiter eurer Entwicklung. Doch deshalb verberge Ich Mich nicht, und wenn Ich Mich durch Vermittlung des Menschen kundgebe, so geschieht es, weil Ich euch liebe und euch einen höheren Unterricht erteile und will, dass ihr Mich an dessen Vollkommenheit erkennt.

7. In den Geist des Menschen, welche mein Meisterwerk ist, habe Ich mein göttliches Licht gelegt. Ich habe ihn mit unendlicher Liebe gepflegt, wie der Gärtner eine verwöhnte Pflanze seines Gartens pflegt. Ich habe euch in diesen Lebensraum gestellt, wo euch nichts zum Leben fehlt, damit ihr Mich erkennt und euch selbst erkennt. Ich habe eurem Geist die Fähigkeit gegeben, das Leben des Jenseits zu fühlen, und eurem Körper Sinne, damit ihr euch erquickt und vervollkommnet. Ich habe euch diese Welt übergeben, damit ihr auf ihr eure ersten Schritte zu machen beginnt und auf diesem Wege des Fortschritts und der Vervollkommnung die Vollkommenheit meines Gesetzes erfahrt, damit ihr Mich während eures Lebens immer mehr erkennt und liebt und durch eure Verdienste zu Mir gelangt.

8. Ich habe euch die Gabe der Willensfreiheit gewährt und euch mit dem Gewissen ausgestattet. Das erstere, damit ihr euch im Rahmen meiner Gesetze frei entwickelt, und das zweite, damit ihr das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht, damit es euch als vollkommener Richter sagt, wann ihr mein Gesetz erfüllt oder dagegen verstoßt.

9. Das Gewissen ist Licht aus meinem Göttlichen Geiste, das euch in keinem Augenblicke verlässt.

10. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, Ich bin der Friede und das Glück, die ewige Verheißung, dass ihr bei Mir sein werdet, und auch die Erfüllung aller meiner Worte.

11. Wenn ihr Misstrauen gegenüber dem Leben fühlt, wenn ihr euch unfähig für den Kampf haltet, so betet, verbindet euch mit Mir und bleibt auf dem Pfade des Friedens, den euch meine Liebe erkennen lässt. Macht eure Fehler wieder gut, erneuert euch und vergebt dem, der euch beleidigt. Ergebt euch in die Prüfungen, und ihr werdet meine Kraft und meinen Frieden fühlen, trotz der Wechselfälle des Lebens.

12. Der Meister beeilt sich, euch zu lehren und seine Weisheit in euren Geist und euer Herz überströmen zu lassen, denn nur eine kurze Zeit werde Ich in dieser Form zu euch sprechen. Ich will euch als Erbe mein Wort hinterlassen, damit ihr es sorgfältig hütet. Es ist die Wahrheit, und wenn ihr es euren Mitmenschen bekannt macht, in seiner ursprünglichen Reinheit und mit euren guten Werken, so werdet ihr eure geistige Mission erfüllt haben.

13. Die, welche im Augenblicke meines Abschieds zu Mir sagen: "Herr, Du trennst Dich von uns und lässt uns als Waisen zurück" — dies werden jene sein, die taub und blind gegenüber meinen Kundgebungen waren und meinen Unterricht nicht verstehen wollten.

14. Seit langem schon habe ich Fanatismus und Abgötterei in eurer Gottesverehrung gesehen. Ihr bringt zu diesen Gebetshäusern materielle Opfergaben, die Mich nicht erreichen; deshalb habe Ich euch aufgefordert, mein Wort zu erforschen, damit euer Geist sich entwickelt. Denn die Vorbereitungszeit geht zu Ende, und ihr müsst einen Schritt vorwärts machen im Verständnis meiner Unterweisungen.

15. Die Uneingeweihten werden zu Schülern (im Geisteswerk), die Schüler zu Jüngern, und die Jünger zu lebenden Vorbildern von Demut, Nächstenliebe und Weisheit. Viele von ihnen befinden sich unter diesen Scharen hier; doch gibt es sie auch verstreut unter den Wissenschaftlern und in den Kirchen und Sekten.

16. Bildet euch nichts ein auf die Früchte eurer Wissenschaft, denn jetzt, da ihr so große Fortschritte in ihr gemacht habt, leidet die Menschheit am meisten, gibt es am meisten Elend, Unfrieden, Krankheiten und brudermörderische Kriege.

17. Der Mensch hat die wahre Wissenschaft noch nicht entdeckt, jene, welche man auf dem Wege der Liebe erlangt.

18. Seht, wie die Eitelkeit euch verblendet hat; jede Nation möchte die größten Gelehrten der Erde haben. Wahrlich, Ich sage euch, die Wissenschaftler sind in die Geheimnisse des Herrn nicht tief eingedrungen. Ich kann euch sagen, dass die Kenntnis, die der Mensch vom Leben hat, noch oberflächlich ist.

19. Es naht die Zeit, in der die geistigen Offenbarungen den Menschen den lichtvollen Pfad enthüllen werden, damit sie die Geheimnisse kennenlernen, die im Schoße der Schöpfung verborgen sind. Das Licht meines Geistes wird euch die Art und Weise offenbaren, wie die wahre Wissenschaft zu erwerben ist, die dem Menschen ermöglicht, von den ihn umgebenden Geschöpfen und von den Naturreichen der Schöpfung anerkannt zu werden und Gehorsam zu erlangen, womit mein Wille in Erfüllung geht, dass der Mensch auf der Erde zum Herrn werden würde. Doch dies wird erst eintreten, wenn der durch das Gewissen erleuchtete Geist des Menschen den Schwächen des Körpers seine Macht und sein Licht auferlegt hat.

20. Wie können sich die Kräfte und Elemente der Schöpfung dem Willen des Menschen unterwerfen, wenn diesen selbstsüchtige Gefühle bewegen, während die Natur von meinem Gesetz der Liebe geleitet wird?

21. Es ist nötig, dass die Ideale der Menschheit sich auf Wege der Gerechtigkeit begeben, geführt von der Wahrheit einer vollkommenen Unterweisung, welche ihr den Sinn des Ewigen Lebens enthüllt, und diese Unterweisung ist die hier gegebene Geistlehre, welche im Laufe der Zeit euer geistiges und menschliches Leben umwandeln wird.

22. Der Mensch ist allein von sich aus unfähig, mein Wort aufzunehmen und seine Sitten, Neigungen, Bestrebungen und Ideale zu ändern; deshalb habe Ich zugelassen, dass ihn eine Zeitlang der Schmerz erschüttert. Doch wenn der Kelch für die Menschen am bittersten ist, und sie vor ihrem Gewissen als Richter ihre Irrtümer erkennen, werden sie meinen Namen anrufen, Mich suchen, werden die verirrten Schafe zu meiner Hürde der Liebe zurückkehren, und alle meine Kinder werden erfüllt sein vom Lichte meines Geistes, um eine neue Art von Leben zu beginnen.

23. Ich bin nicht gekommen, um euren Werken auf der Erde Fehler anzuhängen — nein, Ich zeige euch eure Irrtümer, weil Ich will, dass ihr die Vollkommenheit erreicht, die euch durch ewige Erbschaft zukommt. Euer Geist wird nicht verlorengehen, denn er ist ein Funke des göttlichen Lichtes und Ebenbild eures Vaters und Schöpfers.

24. Was würde aus eurem Geist werden, wenn Ich Mich der Verherrlichung eurer menschlichen Werke widmete und ihn auf unbestimmte Zeit den irdischen Leidenschaften überlassen würde?

25. Wenn Ich zu euch gekommen bin, geschah es, weil ich euch liebe. Wenn Ich anscheinend mit Strenge zu euch spreche — in meinem Worte liegt meine Gerechtigkeit und meine Liebe. Wenn Ich euch meine Wahrheit wissen lasse, obwohl sie euch manchmal Schmerz bereitet, so darum, weil Ich eure Rettung will.

26. Lehnt mein Wort nicht ab, ergründet es, damit ihr in seinem Sinngehalt die Lehre findet, die fähig ist, das Wunder der Umwandlung dieses Tränentals, das heute in ein Feld blutiger Schlachten unter Brüdern verwandelt ist, in ein Tal des Friedens zu bewirken, in dem nur eine Familie, die Menschheit, lebt, welche die gerechten, vollkommenen und liebevollen Gesetze zur Anwendung bringt, die euer Vater euch eingegeben hat; denn in der Erfüllung derselben werdet ihr das Glück finden.

27. Nur wenige Jünger habe Ich auf dieser Welt gehabt, und in noch kleinerer Zahl solche, die wie ein Bild des Göttlichen Meisters gewesen sind. Im "Geistigen Tal" dagegen habe Ich viele Jünger, denn dort macht man am meisten Fortschritte im Erfassen meiner Lehren. Dort ist es, wo meine Schüler, die nach Liebe Hungernden und Dürstenden, von ihrem Meister empfangen, was die Menschheit ihnen verweigerte. Dort ist es, wo durch ihre Tugend jene erstrahlen, die wegen ihrer Demut auf der Erde unbeachtet blieben, und wo traurig und reuevoll weinen, die auf dieser Welt mit falschem Lichte glänzten.

28. Im Jenseits ist es, wo Ich euch empfange, wie ihr es auf der Erde nicht erhofftet, als ihr unter Tränen, aber Mich segnend, eure Schuld sühntet. Es ist nicht von Bedeutung, dass ihr während eurer Lebensreise einen Augenblick heftigen Aufbegehrens hattet. Ich werde berücksichtigen, dass ihr Tage großer Schmerzen hattet und ihr in ihnen Ergebung bewieset und meinen Namen segnetet. Auch ihr habt in den Grenzen eurer Kleinheit und in ihnen einige Golgathas erlebt, wenn diese auch durch euren Ungehorsam verursacht worden sind.

29. Seht, durch einige Augenblicke der Treue und Liebe zu Gott erlangt ihr Lebens- und Gnadenzeiten im Jenseits. So erwidert meine Ewige Liebe die kurzfristige Liebe des Menschen.

30. Selig, die fallen und sich wieder aufrichten, die weinen und Mich segnen, die, von ihren eigenen Geschwistern verletzt, im Innersten ihres Herzens auf Mich vertrauen. Diese Kleinen und Betrübten, Verspotteten, doch Sanftmütigen und dadurch Starken im Geiste sind in Wahrheit meine Jünger.

31. Freut euch, denn durch diese Unterweisungen werdet ihr in eurer Entwicklung vorankommen, auch wenn manche das Gegenteil glauben, weil sie sich von oberflächlichen Urteilen leiten lassen.

Jahrhunderte hindurch wart ihr durch Kirchen und Sekten gespalten, denn immer habt ihr Verlangen danach gehabt, etwas mehr zu wissen, als ihr wusstet, und noch immer ist euer Herz welk aus fehlender Liebe, trotz so vieler Glaubensbekenntnisse, wie ihr sie gehabt habt. Aber bald werdet ihr euch um die vollkommene Liebe scharen, die dem "Buch des Wahren Lebens" entströmt, welches dies Wort ist.

32. Ihr verschmachtet vor geistigem Durst, welkt dahin aus Mangel an Liebestau und reinen Zuneigungen. Ihr fühlt euch einsam, und deshalb bin Ich gekommen, um unter euch den unverwechselbaren Wohlgeruch meiner Liebe zu verströmen, welcher euren Geist in der Tugend zu neuem Leben erwachen und erblühen lassen wird.

33. Hört auf Mich, Jünger, damit ihr alte Glaubensvorstellungen aus eurem Verstande ausmerzt. Die Christenheit teilte sich in Glaubensgruppierungen auf, die sich untereinander nicht lieben, die ihre Brüder durch falsche Urteile demütigen, verachten und bedrohen. Ich sage euch, es sind Christen ohne Liebe, deswegen sind sie keine Christen, denn Christus ist Liebe.

34. Manche stellen Jehova als alten Mann voll menschlicher Fehler dar, rachsüchtig, grausam und schrecklicher als der schlechteste eurer Richter auf Erden.

35. Dies sage Ich euch nicht, damit ihr euch über jemanden lustig macht, sondern damit sich eure Vorstellung von der Göttlichen Liebe läutert. Ihr wisst jetzt nicht, auf welche Weise ihr Mich in eurer Vergangenheit angebetet habt.

36. Übt euch im Stillesein, das dem Geist behilflich ist, seinen Gott finden zu können. Diese Stille ist wie ein Wissensquell, und alle, die in sie eingehen, werden mit der Klarheit meiner Weisheit erfüllt. Die Stille ist wie ein von unzerstörbaren Mauern umschlossener Ort, zu dem nur der Geist Zutritt hat. Der Mensch trägt beständig in seinem Innern das Wissen um den geheimen Ort, an welchem er sich mit Gott verbinden kann.

37. Der Ort ist unwichtig, an dem ihr euch befindet, überall könnt ihr euch mit eurem Herrn verbinden, ob ihr auf dem Gipfel eines Berges seid oder euch in der Tiefe eines Tales befindet, in der Unruhe einer Stadt, im Frieden des Heimes oder inmitten eines Kampfes. Wenn ihr Mich im Innern eures Heiligtums in der tiefen Stille eurer Erhebung sucht, werden sich augenblicklich die Tore des universellen und unsichtbaren Tempels öffnen, damit ihr euch wirklich im Hause eures Vaters fühlt, das in jedem Geist vorhanden ist.

38. Wenn der Schmerz der Prüfungen euch niederdrückt, und die Leiden des Lebens eure Gefühle zerstören, wenn ihr ein heißes Verlangen empfindet, ein wenig Frieden zu erlangen, so zieht euch in eure Schlafkammer zurück oder sucht die Stille, die Einsamkeit der Felder; dort richtet euren Geist empor, geführt durch das Gewissen, und versenkt euch. Die Stille ist das Reich des Geistes — ein Reich, das den körperlichen Augen unsichtbar ist.

39. Im Augenblick des Eintretens in die geistige Verzückung erreicht man, dass die höheren Sinne erwachen, die Intuition sich einstellt, die Inspiration aufleuchtet, die Zukunft sich erahnen lässt und das geistige Leben das Entfernte klar erkennt und möglich macht, was zuvor unerreichbar schien.

40. Wenn ihr in die Stille dieses Heiligtums, dieser Schatzkammer eintreten wollt, müsst ihr selbst den Weg bereiten, denn nur mit wahrer Reinheit werdet ihr in sie eindringen können.

41. Dort gibt es Gaben und Aufgaben, die nur darauf gewartet haben, dass die Stunde eures Bereitseins kommt, um sich in eurem Geist niederzulassen und euch in Propheten und Meister zu verwandeln.

42. In dieser Schatzkammer ist die ganze Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Wesen, dort ist das Manna des Geistes, das Brot des ewigen Lebens, von dem Ich euch durch Jesus sagte, dass "wer von ihm isst, niemals sterben wird".

43. Euer Geist hat sich beim Hören meines Wortes erquickt und hat eine Gelegenheit gefunden, seine Aufgabe unter diesem Volk von "Arbeitern" zu erfüllen, das Ich heranbilde.

44. Wie viele Kümmernisse vergesst ihr, während ihr euch dieser gesegneten Arbeit widmet, eure Geschwister zu beraten, zu "salben" und zu trösten.

45. Euer Geist hat sich gestärkt und der Körper ist genesen; denn Ich habe euch gesagt, dass derjenige, welcher Frieden und Heilbalsam gibt oder in irgendeiner ihrer zahllosen Formen Nächstenliebe übt, in sich das, was er gab, vervielfacht sehen wird.

46. Auf diese Weise bringe Ich euch allmählich von den falschen Vergnügungen der Welt, vom Verderblichen ab, damit euer Herz rein und immer würdig ist, dass meine helfende Liebe durch dasselbe zu den Bedürftigen gelangt — damit ihr euch nicht wieder von der Schlechtigkeit anstecken lasst, die überall herrscht.

47. Diese innere und äußere Reinheit bei meinen Jüngern ist wesentlich, denn nur so wird euch von euren Mitmenschen geglaubt werden, wenn ihr euch aufmacht, um diese Frohe Botschaft zu verbreiten. Nur wenn ihr ein heiles und reines Herz habt, werden ihm gute Werke entspringen können und euren Lippen Worte des Lichts.

48. Auf eurem Wege werdet ihr Finsternis und Verwirrung vorfinden, und die einzige Kraft und Macht, die ihr haben werdet, um mit der Wahrheit den Betrug zu besiegen, wird gerade die Lauterkeit eurer Empfindungen sein, die Reinheit eurer Taten. Vergesst nicht: Auch wenn ihr euren Mitmenschen vorspiegeln könnt, die Wahrheit zu verkünden, ohne sie zu besitzen, werdet ihr Mich nicht täuschen können.

49. Eure Umwandlung muss tief und wahrhaftig sein, bis zu einem solchen Grade, dass ihr es an der Vergeistigung bemerkt, mit der eure Kinder zur Welt kommen — diese neuen Generationen, welche eine Verheißung für die Menschheit sind: an Leib und Geist gesunde Menschen, nicht Sklaven der Versuchungen oder Opfer der Lügen ihrer Mitmenschen, sondern Wesen, die fähig sind, Mich in würdiger Form zu lieben und ihre Mitmenschen mit Wahrhaftigkeit zu lieben.

Es naht die Zeit, in der die Feinde meiner Lehre sich anschicken, eure Schritte zu belauern, weil sie euren Samen zerstören wollen; aber Ich sage euch, wenn ihr ihn als euer heiliges Erbe hütet, wenn ihr über dem wacht, was Ich euch anvertraut habe, wird keine Macht zerstören können, was ihr mit Liebe und in meinem Namen in das Herz eurer Brüder sät.

50. Bringt mein Wort zur Anwendung, predigt mit Taten, bezeugt mit guten Werken, Worten und Gedanken, dann wird euer Zeugnis meiner Unterweisung würdig sein.

51. Wachend und betend sollt ihr diejenigen erwarten, welche euch früher oder später aufsuchen werden. Die Soldaten werden aus dem Kriege mit niedergedrücktem Herzen und schluchzendem Geist zurückkehren; die Machthaber werden ihre Irrtümer erkennen und öffentlich über ihre Vergehen weinen; und die nach Gerechtigkeit dürstenden und hungernden Menschenmengen werden diese Quellen geistigen Lichtes suchen, wo sie trinken können, bis ihr Verlangen nach Glauben, nach Frieden und Liebe gestillt ist.

52. Mein Geist wacht über jedem Wesen, und Ich achte selbst auf den letzten eurer Gedanken.

53. Wahrlich, Ich sage euch, Ich habe dort inmitten der Heere, die für irdische Ideologien und Machtansprüche kämpfen, in den Augenblicken der Ruhe friedliebende und gutwillige Menschen entdeckt, die mit Gewalt zu Soldaten gemacht worden waren. Ihren Herzen entringen sich Seufzer, wenn mein Name über ihre Lippen kommt, und Tränen rinnen über ihre Wangen bei der Erinnerung an ihre Angehörigen, an Eltern, Frauen, Kinder oder Geschwister. Dann schwingt sich ihr Geist zu Mir empor, ohne einen anderen Tempel als das Heiligtum ihres Glaubens, ohne einen anderen Altar als den ihrer Liebe, noch mit einem anderen Lichte als dem ihrer Hoffnung, im Verlangen nach Vergebung für die Vernichtungen, die sie unfreiwillig mit ihren Waffen verursacht haben. Sie suchen Mich, um Mich mit allen Kräften ihres Wesens zu bitten, dass ich ihnen erlaube, zu ihrem Heim zurückzukehren, oder dass Ich, wenn sie unter dem Schlag des Feindes fallen müssen, wenigstens mit meinem Mantel der Barmherzigkeit diejenigen bedecke, die sie auf der Erde zurücklassen.

54. Alle, die in dieser Weise meine Vergebung suchen, segne Ich, denn sie haben keine Schuld am Töten; andere sind die Mörder, welche sich — wenn die Stunde ihres Gerichts gekommen ist — vor Mir für alles werden verantworten müssen, was sie mit den Menschenleben gemacht haben.

55. Viele von ihnen, die den Frieden lieben, fragen sich, warum Ich zugelassen habe, dass sie sogar zu den Schlachtfeldern und Stätten des Todes geführt wurden. Darauf sage Ich euch: Wenn ihr menschlicher Verstand den Grund nicht zu begreifen vermag, der im Innersten all dessen vorhanden ist, so weiß doch ihr Geist, dass er eine Sühne erfüllt.

56. Ich weiß auch von denen, welche, ihre Angehörigen vergessend, an alle Völker denken, um vor Schmerz zu weinen angesichts der Realität des falschen Christentums der Menschheit. Sie rufen Mich in ihren Gebeten an, in ihren geistigen Betrachtungen erinnern sie sich, dass es das Versprechen meiner Rückkehr gibt und dass sogar die Zeichen meiner Wiederkunft vorausgesagt wurden und geschrieben stehen. Sie tragen diese Worte in ihren Herzen und fragen Mich daher jeden Tag, wann meine Ankunft "im Osten und Westen" sein wird, und überall suchen sie die Zeichen, ohne dass ihre Augen sie entdecken, und daher fühlen sie sich verwirrt.

57. Sie wissen nicht, dass alle Zeichen schon stattgefunden haben und dass deshalb mein Geist seine neue Offenbarungsphase in dieser Zeit zu bekunden beginnt.

58. Wie oft sind sie beim Hören meiner geistigen Stimme erwacht und haben gefragt: Wer hat mich gerufen?, ohne die Bedeutung meiner Botschaft zu verstehen. In andern Fällen war das Licht der Intuition in ihrem Verstande so klar, dass ihnen überraschende Taten gelangen, die sie mit Staunen erfüllten.

59. Der heilende Balsam für den Verletzten oder den Todkranken sowie das Brot oder das Wasser haben sich auf wunderbare Weise eingestellt, und sie erfahren, wie der Friede und das Vertrauen sie geistig und körperlich in den Augenblicken größter Gefahr stärkt.

60. Diese Ereignisse haben jene, die wachend und betend leben, innerlich ausrufen lassen: "Herr, sind diese offenkundigen Zeichen, die Du uns täglich gibst, nicht Beweise Deiner Gegenwart? Ist dies alles nicht Beweis, dass Dein Geist in dieser Zeit den unsern sucht, um sich als Meister dem Jünger oder als Vater dem Kinde mitzuteilen?"

61. Ja, geliebte Jünger, es sind Beweise, dass mein Geist über dem euren schwingt und so in einer neuen Form mein Versprechen, zu den Menschen zurückzukommen, erfüllt.

62. Die Zeichen, die euch meine neue Kundgebung anzeigten, sind schon in Erfüllung gegangen; ihr habt sie nicht gesehen, noch hattet ihr Nachricht von ihnen. Aber Ich sage euch: Fühlt ihr meine Gegenwart? Ahnt ihr das Kommen der neuen Zeit? Nährt sich euer Herz beim geistigen Gebet, und fühlt sich euer Geist gestärkt, wenn er sich vom Lichte des Gewissens führen lässt? Wenn es so ist — wozu braucht ihr dann materielle Zeichen, die euch meine Gegenwart anzeigen und Zeugnis geben von der Erfüllung der Weissagung? Überlasst es den Pharisäern und Schriftgelehrten dieser Zeit, Nachforschungen anzustellen. Lasst die Priesterfürsten aus Furcht vor meiner Gegenwart den Weltraum und die Erde auf der Suche nach den verheißenen Zeichen durchforschen. Für sie wurden sie gegeben, für die kleingläubigen Menschen — für die welche mit Vergeistigung prahlen und deren Herz und Geist härter als ein Fels sind. Für sie waren die Zeichen, welche die Natur wie Hornsignale gab, als meine geistige Kundgebung im Begriff war, ihr Licht über die Menschheit zu ergießen.

63. In diesem Augenblicke des Gebetes, welcher der Gemeinschaft mit dem Vater geweiht ist — vergesset alle eure Sorgen, weist die Versuchungen von euch, die euren Geist von der Erfüllung meines Gesetzes abhalten könnten, befreit ihn von aller Unrast. Erlaubt in diesen erhabenen Augenblicken, dass euer Wille der göttliche Wille ist; überlasst euch der Liebe eures himmlischen Vaters. Dann wird es geschehen, dass ihr wie in der Zweiten Zeit die Werke Wirklichkeit werden seht, die ihr Wunder nennt.

64. Wenn ihr euch in euren Gebeten von meinem Frieden durchdrungen fühlt, wird es das Zeichen sein, dass ihr in die Gemeinschaft mit meiner Göttlichkeit gekommen seid. Das Gewissen wird als strahlende Sonne in eurem Geist aufleuchten, und ihr werdet das Licht des Heiligen Geistes auf dem Altar eures Heiligtumes schauen. Alles werdet ihr in diesen Augenblicken durch die Liebe Gottes erleuchtet sehen.

65. Die Schleier, die euch mangels eurer Zubereitung gehindert hatten, den Sinngehalt meiner Lehren zu verstehen, werden weggezogen sein, und ihr werdet im Innern des Ewigen Allerheiligsten die Schatzkammer des Herrn schauen, welche der Ursprung des Lebens ist und der die wahre Weisheit entströmt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 23

1. Gesegnet seien, die bemüht sind, mit ihrem Gewissen im Frieden zu sein. Gesegnet, wer den Samen meines Friedens auf den Weg seiner Mitmenschen sät.

2. Kommt zu Mir, wann immer ihr durch die Leiden oder durch Mangel an Glauben niedergeschlagen seid, denn Ich bin das Licht und die Kraft, die euch den geistigen Frieden zurückgeben werden.

3. Wo werdet ihr Mich hören, wenn Ich Mich nicht mehr in dieser Form kundgebe? — In eurem Gewissen, denn durch es weise Ich euch den Weg der Liebe.

4. Wenn die Welt durch einen Zeitabschnitt der geistigen Verwirrung geht, wenn der Mensch die Geheimnisse nicht versteht, welche das Geistige Leben birgt, noch seine Aufgabe zu ergründen und über sie nachzudenken versteht, obwohl er dafür befähigt ist, dann kommt die Klarheit meines Wortes, um ihn zu erleuchten.

Die Menschheit ist Zeuge davon, dass in diesen Augenblicken die Wissenschaftler all ihre Zeit und Verstandeskraft einsetzen, um in der Natur die Antwort auf viele Fragen und Zweifel zu entdecken, welche das Leben ihnen stellt. Und die Natur antwortet auf den Ruf der Menschen und gibt dabei Zeugnis von ihrem Schöpfer, welcher unversiegbarer Quell von Weisheit und Liebe, aber auch von Gerechtigkeit ist.

Dennoch hat die Willensfreiheit, mit der der Mensch ausgestattet worden ist, ihn nicht dazu gebracht, zum Lichte meiner Liebe zu erwachen, und der Geist schleift weiterhin die Ketten des Materialismus hinter sich her, von denen er sich nicht zu befreien vermochte. Es ist, als ob die Menschen Angst hätten, einen Schritt vorwärts in der Entwicklung zu tun — gewöhnt, in den Traditionen zu verharren, welche ihre Vorfahren ihnen hinterließen.

Der Mensch fürchtet sich, selbständig zu denken und zu glauben; er zieht es vor, sich der Überlieferung anderer zu unterwerfen, womit er sich seiner Freiheit beraubt, Mich kennenzulernen. Aus diesem Grunde hat er rückständig gelebt; doch nun ist die Zeit des Lichtes für die Menschheit gekommen, und mit ihm gewinnt der Mensch eigene Kenntnisse, erwacht, macht Fortschritte und ist angesichts der Wahrheit meiner Unterweisung überrascht.

5. Da die Menschheit die Entfaltung der Wissenschaft miterlebt hat und Entdeckungen gesehen hat, die sie zuvor nicht geglaubt hätte, — warum sträubt sie sich dann, an die Entwicklung des Geistes zu glauben? Warum versteift sie sich auf etwas, das sie aufhält und träge macht?

6. Meine Lehre und meine Offenbarungen in dieser Zeit sind im Einklang mit eurer Entwicklung. Der Wissenschaftler bilde sich nichts ein auf sein materielles Werk und seine Wissenschaft, denn in ihr ist immer meine Offenbarung und die Hilfe der geistigen Wesen, die euch vom Jenseits aus inspirieren, gegenwärtig gewesen.

Der Mensch ist Teil der Schöpfung, er hat eine Aufgabe zu erfüllen, wie sie alle Geschöpfe des Schöpfers haben; aber ihm wurde eine geistige Natur zuteil, eine Intelligenz und ein eigener Wille, damit er durch eigene Anstrengung die Entwicklung und Vervollkommnung des Geistes erreicht, welche das Höchste ist, was er besitzt. Mittels des Geistes kann der Mensch seinen Schöpfer begreifen, seine Wohltaten verstehen, sowie seine Weisheit bewundern.

7. Wenn ihr, anstatt über euren irdischen Kenntnissen eitel zu werden, euch mein ganzes Werk zu eigen machtet, würde es für euch keine Geheimnisse geben, würdet ihr euch als Geschwister erkennen und einander lieben, wie Ich euch liebe: Güte, Barmherzigkeit und Liebe wären in euch, und deshalb Einheit mit dem Vater.

8. Wie klein seid ihr, wenn ihr euch für allmächtig und groß haltet und euch daher sträubt, zu bekennen, dass über der Grenze eurer Macht und eurer Wissenschaft Der ist, welcher in Wahrheit alles weiß und alles vermag! Dann begnügt ihr euch damit, Materie und nichts als Materie zu sein und erscheint unbedeutend, weil ihr nur dem Naturgesetz unterworfen bleibt, das die sterblichen und flüchtigen Wesen regiert, welche geboren werden, wachsen und sterben, ohne eine Spur ihres Weges zu hinterlassen. Wann werdet ihr euch aus diesem Zustand erheben, in dem ihr euch befindet? Ihr müsst eine Anstrengung machen, um über den Himmel, den ihr ersonnen habt, hinauszuschauen, damit ihr zu der Einsicht gelangt, dass ihr nur durch geistige Verdienste zum Vater kommt.

9. Wartet nicht darauf, dass andere den Weg zu Mir beginnen — kommt, sendet euer Gebet empor, und ihr werdet auf diese Weise begreifen, was ihr tun müsst, und werdet die Aufgabe erfahren, die ihr zu erfüllen habt. Ich lade euch ein, Mir näher zu kommen; doch dafür ist es nicht nötig, die Aufgaben, Pflichten und Erquickungen des menschlichen Lebens aufzugeben.

10. Ihr seid in einer Zeit auf die Erde gekommen, in der die Menschen unter der Herrschaft der menschlichen Wissenschaft leben, und dennoch werdet ihr in dieser Zeit eure Geistesgaben entfalten: Ihr werdet den Kranken heilen, werdet weissagen und werdet eine größere Höhe in eurer geistigen Entwicklung erreichen.

11. Das Licht, das euer Inneres erleuchtet, hilft euch, das vorauszusagen, was kommen muss; doch müsst ihr euch zubereiten, damit diese Gabe erblüht. Nichts darf stehenbleiben, alles muss sich in Harmonie mit der Schöpfung bewegen.

12. Ich gebe euch meine Unterweisung nicht nur als einen moralischen Zügel für eure materielle Natur; vielmehr könnt ihr mit ihr die größeren Höhen eurer geistigen Vollendung ersteigen.

13. Ich gründe keine neue Religion unter euch, diese Lehre verleugnet die vorhandenen Religionen nicht, soweit sie auf meine Wahrheit gegründet sind. Dies ist eine Botschaft der Göttlichen Liebe für alle, ein Ruf an alle gesellschaftlichen Einrichtungen. Wer die göttliche Absicht versteht und meine Gebote erfüllt, wird sich zum Fortschritt und zur Höherentwicklung seines Geistes hingeführt fühlen.

Solange der Mensch die Vergeistigung nicht begreift, die er in seinem Leben haben muss, wird der Friede noch lange nicht zu einer Realität auf der Welt werden. Wer dagegen mein Liebesgesetz erfüllt, wird weder den Tod noch das Gericht fürchten, das sein Geist erwartet.

Ihr sollt wissen, dass nicht erst, wenn der Tod zu euch kommt, Euer Vater euch richtet, sondern dieses Gericht beginnt, sobald ihr euch eurer Werke bewusst werdet und ihr den Ruf eures Gewissens empfindet. Mein Gericht ist immer über euch. Auf Schritt und Tritt, sei es im menschlichen Leben oder in eurem Geistigen Leben, seid ihr meinem Gerichte unterworfen; aber hier auf der Welt, in der Körperhülle, wird der Geist unempfindlich und taub für die Rufe des Gewissens.

14. Ich richte euch, um euch zu helfen, eure Augen dem Lichte zu öffnen, um euch von Sünde zu befreien und vom Schmerz zu erlösen.

15. In meinem Urteil rechne Ich niemals die Beleidigungen an, die ihr Mir angetan haben könntet, denn bei meinem Gerichte tritt niemals der Groll, die Rache, nicht einmal die Strafe in Erscheinung.

16. Wenn der Schmerz in euer Herz dringt und euch an der empfindlichsten Stelle trifft, so geschieht es, um euch auf irgendeinen Fehler hinzuweisen, den ihr begeht, um euch meine Unterweisung verstehen zu lassen und euch eine neue und weise Lehre zu erteilen. Auf dem Grunde jeder dieser Prüfungen ist immer meine Liebe gegenwärtig.

17. Bei einigen Gelegenheiten habe Ich euch erlaubt, dass ihr die Ursache einer Prüfung versteht, bei anderen könnt ihr den Sinn jener Warnung meiner Gerechtigkeit nicht finden, und zwar deshalb, weil es im Werke des Vaters und im Leben eures Geistes tiefe Geheimnisse gibt, die der menschliche Verstand nicht zu enträtseln vermag.

18. Ich gebe euch diese Unterweisungen, damit ihr nicht wartet, bis der Tod kommt, um mit der Begleichung eurer Schuld zu beginnen, sondern damit ihr die Prüfungen nützt, die euch euer Leben anbietet — im Bewusstsein, dass es von der Liebe, von der Geduld und der Erhebung, mit der ihr sie aufnehmt und durchsteht, abhängen wird, ob euer Geist vor die Schwellen des Ewigen Lebens gelangt, befreit von der Last der Sünden und Unvollkommenheiten, die er bei seinem Aufenthalt in der Welt mit sich schleppte.

19. Fern ist die Zeit, in der euch gesagt wurde: "Mit der Elle, mit der ihr meßt, werdet ihr gemessen werden." Wie oft wurde jenes Gesetz benützt, um hier auf der Erde Rache zu nehmen und jedes Gefühl von Nächstenliebe beiseite zu schieben!

20. Jetzt sage Ich euch, dass Ich diese Gerechtigkeitselle ergriffen habe und euch mit ihr messen werde, je nachdem wie ihr gemessen habt, ob schon Ich erklärend hinzufügen muss, dass in jedem meiner Gerichte der Vater gegenwärtig sein wird, der euch sehr liebt, und der Erlöser, der zu eurer Rettung gekommen ist.

21. Der Mensch ist es, der mit seinen Werken sein Urteil fällt, furchtbare Urteile bisweilen, und euer Herr ist es, der euch Hilfe verschafft, damit ihr die Art und Weise findet, in der ihr eure Sühne ertragen könnt.

22. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr eine allzu schmerzliche Sühne vermeiden wollt, so bereut rechtzeitig und gebt eurem Leben durch eine aufrichtige Erneuerung eine neue Richtung mit Werken der Liebe und Barmherzigkeit gegenüber euren Brüdern.

23. Versteht, dass Ich das rettende Tor bin — das Tor, das für alle, die Mich mit wahrem Glauben suchen, niemals verschlossen sein wird.

24. Wenn ihr Beweise für die Wahrheit meiner Lehren wollt, so sage Ich euch, dass ihr die Beweise, die ihr von Mir verlangt, um Mir zu folgen, vor euren Augen habt. Welches sind diese Beweise? — Die Erneuerung dieser Männer und Frauen, die Mir heute als "Arbeiter auf meinen Feldern" dienen.

25. Langwierig und beschwerlich ist gelegentlich dies "Tagewerk", aber niemals unmöglich zu bewältigen. Heikel und schwierig ist die Aufgabe des spiritualistischen Jüngers, doch es ist nicht unmöglich, sie zu erfüllen, weshalb Ich euch allen, die ihr unentschlossen seid, sage, dass — wenn ihr Zweifel hegt, ob ihr dies erfüllen könnt — es daran liegt, dass ihr kleingläubige Menschen seid.

26. Meine Felder der Liebe biete Ich allen an, welche Verdienste erwerben wollen, indem sie ihren Mitmenschen dienen. Die es so verstanden haben, haben sich Mir eilends genähert, um Mich um eine Gelegenheit zu bitten, auf meinen gesegneten Feldern zu arbeiten, wo der Same die Nächstenliebe ist.

27. Hier müssen die Verdienste wahrhaftig sein, damit sie von Mir zugunsten dessen, der sie vollbringt, aufgezeichnet werden können; der äußere Schein gegenüber den anderen hat bei Mir keinerlei Wert. Darum lernen meine Arbeiter, im Stillen zu arbeiten, demütig und aufrichtig zu sein, die Eitelkeit zu verabscheuen und die Wohltätigkeit niemals bekannt zu machen.

28. Die Gemeinde kennt nicht die Geschichte jedes einzelnen von diesen Arbeitern, die ihr Tag für Tag dienen; sie kennt nicht die Anstrengungen, Opfer und Verzichtleistungen, welche meine Diener vollbringen mussten, um würdig zu werden, sich meine Jünger zu nennen.

29. Viele dieser Männer und Frauen, die euch durch ihre Geistesgaben so viel Freude für eure Herzen bringen, die euch meinen Balsam fühlbar machen und euch mit ihrem Worte den Frieden zurückgeben, tragen in ihrem Herzen ein verborgenes Leid, das nur mein Blick sieht.

30. Wie viele von ihnen wurden von ihren geliebten Angehörigen verkannt und sogar verstoßen, weil sie diesen Weg eingeschlagen haben! Diese verletzen sie, verleumden und bedrohen sie; doch sie erfüllen ihre Aufgabe weiterhin mit Liebe, obwohl sie die Geißelhiebe und die Steinwürfe der aufgebrachten Menschen fühlen, während sie wie ihr Meister unter der Last ihres Kreuzes ihren Weg gehen.

31. Ich sehe, dass ihr wissen wollt, warum einige von ihnen darauf verzichten, in dieser Aufgabe fortzufahren. Hierauf sage Ich euch, dass es nicht geschieht, weil sie die Last ihres Kreuzes nicht ertragen haben, sondern weil die Welt sie versuchte und sie der Versuchung erlagen; denn wer das Kreuz der Liebe auf seine Schultern nimmt, trägt es in Wirklichkeit gar nicht. Vielmehr ist es das Kreuz, das ihn stützt, weil jeder Schritt des "Arbeiters" immer von einem inneren Gefühl unendlichen Friedens begleitet ist.

Doch ihr sollt euch ihnen gegenüber nicht undankbar verhalten, weil ihr wisst, dass mein Friede in denen ist, die Mir folgen; denn sie sind so menschlich wie ihr. Weil ihr sie lächelnd und ruhig seht, wollt ihr nichts davon wissen, was sie leiden, um euch nützlich zu sein und euch zu dienen.

32. Wer hat denen mit Liebe und Wohltätigkeit zu vergelten verstanden, welche oft ihre Arbeit vorübergehend einstellen, um die des Friedens und der Gesundheit Bedürftigen zu empfangen? Wann seid ihr zur Wiege des Kindleins geeilt, das allein bleiben musste, weil seine Mutter eine "Arbeiterin" ist, die ihre Aufgabe unter den Leidenden erfüllen musste? — Wahrlich, Ich sage euch, ebenso wie Ich euch gerufen habe, damit ihr lernen solltet, zu empfangen, so verlange Ich auch von euch, dass ihr lernt, die selbstlose Hilfe eurer Geschwister mit Liebe zu vergelten.

33. Wie oft zeigt ihr euch verstimmt und verurteilt sie als "schlechte Arbeiter", weil sie verspätet kommen. Ihr zeigt euch anspruchsvoll, wenn ihr bei ihnen einen Fehler bemerkt, weil ihr wisst, dass sie eine Pflicht zu erfüllen haben.

34. O ihr Menschenscharen, statt dass ihr mit Demut das Brot entgegennehmt, das man euch gibt, verschlingt ihr es mitsamt der Hand, die sich ausgestreckt hat, um euch die Nahrung anzubieten!

35. Was wisst ihr von den Kämpfen, welche meine Erwählten ausstehen, um sich rein zu erhalten und euch zu dienen? Was wisst ihr von den Prüfungen, von denen sie betroffen werden, um sie wachsam zu erhalten? Doch noch immer haltet ihr sie für schwach und verbreitet, dass die Versuchung sie überwunden hat, ohne zu begreifen, dass es die Last ist, die ihr selbst in ihnen zurückgelassen habt, da ihr euch weigert, den Teil der Verantwortung auf euch zu nehmen, welcher in meinem Werke jedem einzelnen zukommt.

36. Wie bald vergesst ihr das Viele, das ihr durch sie empfangen habt! Doch in euren Herzen beruhigt ihr euch mit der Begründung, dass sie euch nichts gegeben haben; aber wahrlich, Ich sage euch, solange ihr euch untereinander nicht liebt, ist es Lüge, dass ihr Mich liebt.

37. Die Legionen von Geistwesen, die — euren materiellen Augen unsichtbar — der Verkündigung meines Wortes beiwohnen, sind diejenigen, welche die wahre Auslegung meiner Unterweisungen geben. Damit ihr wisst, welches die Aufträge sind, die Ich dem jeweiligen Geistwesen gab und auf welche Weise es sie erfüllt, darum wende Ich Mich gelegentlich an sie durch den Stimmträger, durch den Ich euch meine Unterweisung übergebe. Glaubt ihr etwa, dass es für sie notwendig ist, dass Ich durch menschliche Mittler zu ihnen spreche? — Nein, Volk, Ich habe euch soeben gesagt, dass Ich es nur tue, damit ihr deren Gegenwart fühlt und die Weisungen hört, die Ich ihnen gebe.

38. Die Legion von Geistwesen, die Ich dazu bestimmt habe, euch auf eurer Lebensreise zu begleiten und euch beizustehen, ist sehr groß, so groß, dass ihr sie euch nicht vorstellen könntet. In ihrer Mitte herrscht eine absolute Eintracht. Das Licht, das in ihnen leuchtet, ist das der Weisheit und der Liebe, denn das Ideal, dem sie geweiht sind, ist das, der Menschheit Wohltaten zu erweisen, wobei es ihr größtes Verlangen ist, ihre Brüder auf den Gipfel der Vergeistigung zu führen.

39. Wie schön ist der Auftrag, den sie ausführen, und wie erschwert ihr ihnen ihre Arbeit! Ihr könnt nicht sagen, dass euer Mangel an Zusammenarbeit mit euren geistigen Geschwistern auf Unwissenheit beruht, da ihr die Anordnungen gehört habt, die Ich ihnen durch meine Stimmträger gebe, damit ihr ihre Mission der Liebe und Barmherzigkeit kennt und Sorge tragt, ihnen bei ihrer Erfüllung zu helfen.

40. Noch gelingt es euch nicht, mit jener Welt von Lichtbrüdern voll übereinzustimmen, auch versteht ihr nicht, mit ihnen zu harmonieren. Warum? — Wegen eures Mangels an Vergeistigung, der euren Sinnen nicht gestattet, alle Rufe, Warnungen und Eingebungen wahrzunehmen, mit denen sie eure Schritte auf Erden lenken wollen.

41. Häufig verwechselt ihr Vergeistigung mit sinnfälligen Bräuchen, die euch eher von ihnen entfernen, statt euch ihnen näherzubringen. Ihr glaubt, dass es bei ihrer Anrufung wirksamer ist, sie mit irgendeinem Namen zu rufen, als sie mit einem Gebet anzuziehen. Ihr glaubt, dass ihr besser vorbereitet wäret, wenn ihr sie unter Anzündung einer Kerze anruft oder mit lauter Stimme betet, und befindet euch in einem Irrtum.

42. Zwar eilen sie bei eurem Ruf herbei, sie deuten eure Wünsche und lassen euch ihre Hilfe zuteil werden, denn ihre Aufgabe ist von tätiger Nächstenliebe inspiriert; aber ihr habt jene Hilfe nicht durch eure Vergeistigung erreicht, denn dann wärt ihr doch mit euren Schutzengeln im Einklang gewesen und hättet mit ihnen das Volk Gottes gebildet, das mein Gebot zu erfüllen versteht, welches euch sagt: Liebet einander.

43. Wahrlich, Ich sage euch, je reiner eure Gedanken sind und je einfacher und reiner eure Handlungen, mit desto größerer Klarheit werdet ihr die Gegenwart und den Einfluss der Geistigen Welt in eurem Leben wahrnehmen, und desto größer werden die Wunder sein, die ihr von ihnen empfangt.

44. Denkt nicht, dass diese eure Brüder sich in eure unreinen Werke einmischen oder sich euren schlechten Vorhaben anschließen können, oder sich durch eure Vermittlung kundgeben können, wenn ihr nicht gebührend vorbereitet seid, um sie zu empfangen.

45. Um Vergeistigung zu erlangen, geliebtes Volk, musst du beten und Glauben haben.

46. Das Gebet und der Glaube werden das Wunder vollbringen, dass Tag für Tag das Brot auf euren Tisch gelangt, wie der Glaube Israels in der Ersten Zeit mit dem Manna belohnt wurde.

47. Falls andere Völker euch um euer Brot betrügen, sollt ihr ihnen vergeben, damit Ich euch allen vergebe.

48. Wenn es dazu kommen sollte, dass ihr aus eurem Heim geworfen werdet, werdet ihr ins Gebirge gehen, das euch in seinem Schoße aufnehmen wird, damit ihr Schutz findet, bis die Prüfung vorüber ist.

49. So, wie in der Ersten Zeit der Glaube des Volkes sich durch die großen Prüfungen stärkte, die es in der Wüste erlebte, so wird es in dieser Zeit viele Male geprüft werden, damit sein Geist die notwendige Stärke gewinnt, um Soldat dieser Sache zu sein.

50. Welcher Jünger dieses Werkes könnte noch einer materiellen Versammlungsstätte bedürfen, wohin er sich während der Zeit der Prüfungen flüchtete? — Keiner, denn ihr alle wisst, dass euer Vater keine Tempel aus Stein sucht, um in ihnen zu wohnen, sondern Heiligtümer und Altäre in dem Geist der Menschen, und diese Tempel gehen mit euch, wo immer ihr euch befindet.

51. Eure Vorfahren haben in großer Unwissenheit gelebt, nährten den religiösen Fanatismus und erreichten deshalb nur wenig Fortschritt für ihren Geist. Es war ihnen nicht gegeben, hier auf der Erde das Licht dieses Zeitalters zu schauen, das euch erleuchtet; doch auch sie werden, wenn die Stunde gekommen ist, das geistige Licht in Fülle empfangen.

52. Meine Lehre unterweist euch, mit euren Geschwistern zu harmonieren, ob sie auf der Erde oder im unendlichen Geistigen Tale wohnen.

53. Dies werden die Merkmale eures zukünftigen Lebens sein, falls ihr am Gesetz festhaltet. Doch ganz anders wird euer Lebensweg sein, wenn ihr nicht auf dem Wege wandert, den Ich euch mit meinem Worte vorgezeichnet habe; denn dann werden der Hunger, die Seuchen und die Kriege, die auf der Erde ausbrechen, euch nicht verschonen, weil diese zerstörerischen Mächte nichts in euch vorfinden, das sie zurückhält.

54. Geliebte Jünger, nützet alle kleinen und großen Prüfungen, die sich in eurem Leben täglich zeigen, damit, wenn größere Prüfungen kommen, sie wie Windstöße eines Orkans beim Anprallen gegen die unerschütterlichen Mauern der Kraft gebrochen werden, die euch die Befolgung meines Gesetzes gibt.

55. Schaffet durch eure geistige Einheit ein Volk, dessen Verteidigung gegen seine Feinde das Gebet sein soll. Dann können die Naturgewalten toben, denn dies Volk wird durch seine Vergeistigung alle Widrigkeiten zu bemeistern wissen.

56. Erhebt euch, Männer und Frauen, Greise, Jünglinge und Kinder; erhebt euch standhaft, um auf dem Pfad zu wandern, den euch mein Wort in dieser Zeit bestimmte, welches nur die Wiederaufnahme des Weges ist, den Ich in den vergangenen Zeiten mit der Spur meines Opfers am Kreuze vorzeichnete.

57. Erfüllt mein Gesetz, damit eure Kinder bei der Bildung der neuen Generation eine höhere Entwicklung erreichen als diejenige, welche ihr erlangt habt, und euer Ungehorsam sie nicht von diesem Werke fernhält und Anlass ist, dass sie noch weiter entfernt von der Vergeistigung leben.

58. In dieser Dritten Zeit bin Ich gekommen, euch die Wärme zu geben, die euch fehlt, und die Kälte von euch zu nehmen, die ihr auf euren Lebenswegen verbreitet habt. Ihr habt die Glocke gehört, die Elias läutete, damit ihr kommt, um mit meiner Unterweisung das Licht des Heiligen Geistes zu empfangen.

59. Macht euch bereit, damit ihr meine Gegenwart fühlen könnt und wie die Apostel der Zweiten Zeit seid, welche, als sie Mir zuhörten, jeden Tag ihren Glauben mehrten und sich vorbereiteten, um ihre schwierige Mission zu erfüllen.

60. Israel, erfülle nicht nur deine mit der Welt eingegangenen Verpflichtungen. Erfülle auch das Gesetz; denn ihr habt dem Vater gegenüber eine Aufgabe übernommen, und ihre Erfüllung muss streng, erhaben und geistig sein.

61. Ich lehre euch, damit ihr euch vom Materialismus ab wendet und aufhört, Fanatiker und Götzendiener zu sein; damit ihr von Menschenhand gemachte, materielle Gegenstände weder verehrt, noch Kult mit ihnen treibt. Ich will nicht, dass in euren Herzen Wurzeln von Abgötterei, Fanatismus und falschen Kulten vorhanden sind. Bietet Mir keine Opfergaben an, die nicht zu Mir gelangen; Ich verlange nur eure Erneuerung und eure Erfüllung in der Vergeistigung.

62. Erneuert euch hinsichtlich eurer früheren Gewohnheiten, blickt nicht zurück und schaut nicht auf das, was ihr aufgegeben habt und was ihr nicht länger tun sollt. Begreift, dass ihr den Weg zu eurer Aufwärtsentwicklung beschritten habt und euch nicht aufhalten dürft. Der Weg ist schmal, und ihr müsst ihn gut kennen, denn morgen werdet ihr eure Brüder auf ihm führen müssen, und Ich will nicht, dass ihr euch verirrt.

63. Ich bin der geduldige Vater, der auf eure Reue und euren guten Willen wartet, um euch mit meiner Gnade und meiner Barmherzigkeit zu überschütten.

64. Verurteilt nicht das zuweilen unbeholfene Wort meiner Stimmträger; wenn ihnen Vorbereitung fehlte, so überlasst diese Sache Mir. Begreift: Auch wenn Ich Mich durch den schwerfälligsten Verstand mitteile, werdet ihr im Kern dieses Wortes immer geistigen Sinn, Licht, Wahrheit und Unterweisung finden.

65. Dies Zeitalter wird den Menschen die Lektionen des "Buch des Wahren Lebens" offenbaren, welche der Menschheit noch nicht bekannt waren.

66. Wahrlich, Ich sage euch: So, wie Elias, welcher die Tore der Dritten Zeit öffnete, nicht nötig hatte, seinen Geist zu inkarnieren, um zu den Menschen zu sprechen, so tue Ich Mich euch kund, und dasselbe taten viele Wesen, welche derzeit in der geistigen Region wohnen.

67. Sie werden durch eure befähigten Mittler mit euch in Verbindung treten bis zum Jahre 1950, mit dem die materiell-hörbare Kundgabe der Geistigen Welt enden wird; doch nach diesem Zeitpunkt werden — ohne dass die Menschen sich dessen bewusst sind — durch ihre Lippen oftmals die Lichtgeister der vergangenen Zeiten sprechen, die Befreier, die Propheten, die Patriarchen, die Wohltäter, die Apostel des Guten, die Sämänner der Gerechtigkeit und der göttlichen Lehre eures Vaters, welcher sich auf dem Höhepunkt seiner Liebe zu seinen Kindern von Geist zu Geist mitteilen wird.

68. Diejenigen werden sich der Gegenwart der geistigen Lichtwesen unter der Menschheit bewusst werden, welche wachen und beten, welche sich vergeistigt und zubereitet haben, um den Augenblick wahrnehmen zu können, in dem jene Boten sich nahen, sprechen oder irgendein übermenschliches Werk vollbringen.

69. Es wird nicht notwendig sein, dass sie sich durch Menschen mitteilen, welche Kenntnis von dieser Lehre haben, um durch ihre Vermittlung zu sprechen. Ihre Gegenwart, ihr Einfluss und ihre Eingebung werden so fein sein, dass nur der, welcher vorbereitet ist, ihre Gegenwart unter der Menschheit wird wahrnehmen können.

70. Die Völker der Erde werden die Gegenwart Moses fühlen, wenn nach und nach jedes einzelne von ihnen befreit werden wird. Die verschiedenen Religionen werden die Gegenwart von Elias erfahren, wenn das Licht des Gottesstrahles, das aus der Wahrheit hervorgeht, die Finsternis der geistigen Unwissenheit der Menschen vertreibt und dabei alles Falsche, das sie verehrt haben, vor ihren Augen richtigstellt.

71. Die Herren der Welt, die weiterhin Herrscher über erniedrigte Völker sind, werden die geistige Gegenwart Daniels fühlen, wenn der Prophet sich ihren Lagerstätten naht, um sie aufzuwecken, damit sie beten, weil die Zerstörung näherrückt.

72. Der Tag wird kommen, an dem jedes Auge das Licht dieser Werke schaut, wie es geschrieben steht, damit der Mensch begreift, dass für den Geist keine Grenzen oder materielle Schranken existieren, und dass ihr alle euch allmählich dem Ziele nähert, an dem die Harmonie und das Licht regieren.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 24

1. Jünger, ihr sollt lernen, zu geben, ohne dafür irgendeinen Lohn zu erwarten.

2. Übt wahre Demut, welche, weil sie dem hochstehenden Geiste eigen ist, sich in den Gefühlen des Herzens widerspiegelt. Fühlt euch aufrichtig als die letzten von allen, sucht niemals die ersten zu sein.

3. Lernet, dem zu vergeben, der euch verletzt hat. Ich sagte Petrus, wenn er siebzig mal sieben mal von seinem Bruder beleidigt würde, müsse er ihm ebenso viele Male vergeben, womit Ich ihm zu verstehen gab, dass er es immer tun müsse, sowohl bei den kleinen Beleidigungen, als auch bei den großen. Wie viele Wesen sind durch diese Welt gegangen, die sich Christen nannten und nicht fähig waren, während ihres ganzen Lebens ein einziges Mal Verzeihung zu gewähren.

4. Ich frage also alle, die Ich Kinder des Lichts genannt habe: Möchtet ihr nicht wenigstens ein Mal in eurem Dasein dies erhabene Gebot in Anwendung bringen, damit ihr euch der Wunder bewusst werdet, die es sowohl in dem bewirkt, welcher die Vergebung gewährt, als auch in dem, welcher sie empfängt?

5. Das Licht ist Adel, ist Liebe und ist Verständnis unter den Geistwesen. Ihr wisst nun schon, wie ihr euch im Leben verhalten müsst, wenn ihr wirklich des Lichtes Kinder sein wollt.

6. Wenn ihr also beleidigt werdet und den Schlag zurückgebt, jedoch beide Reue fühlen, so haltet eure Hand nicht aus Stolz zurück, seid der erste, der sie als Beweis der Demut ausstreckt, und fürchtet nicht, euch zu erniedrigen; denn Ich sage euch: Wer sich auf der Welt demütigt, wird im Jenseits gepriesen werden.

7. Wie glaubt ihr, dass Ich Mir meine Jünger unter dieser Menschheit wünsche? — Ich wollte, dass sie reinen und sanften Herzens wären, dass sie mit ihrem Vorbild auf dem Pfade ihrer Mitmenschen leuchteten; dass jeder einzelne wie jene Sterne wäre, die in der Nacht als Hüter oder Führer ihrer Brüder funkeln.

8. Ich wollte, dass euer Herz voll Freude wäre, damit ihr sie auf den Traurigen übertragt; dass euren Händen heilende Kraft entströmt, welche allen Kranken Gesundheit bringt; dass eure Lippen mein Wort in seiner ursprünglichen Reinheit und seinem geistigen Sinn weiterzugeben vermöchten; denn dann wäret ihr fähig, die Verirrten durch euer Vorbild zu erlösen.

9. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch beim Anblick der Stadt, in der mein Volk wohnte, welchem Ich als sein Erlöser verheißen war, und das wegen seines Materialismus’ meine Gegenwart nicht bemerkte: "Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten getötet und die Sendboten verkannt hast, wie oft wollte Ich deine Kinder versammeln, wie der Vogel seine Jungen bedeckt, und du wolltest Mir nicht gehorchen".

10. Ich hatte sie gesucht, um ihnen das wahre Glück anzubieten, und dennoch wusste Ich, dass sie Mich auf den Kalvarienberg bringen würden; aber meine Liebe wurde durch die Herzlosigkeit der Menschen nicht besiegt, und zum Beweis dafür habt ihr Mich hier wieder, und Ich sage euch: Gesegnet seien, die heute an Mich glauben, denn Ich werde alle ihre Betrübnisse von ihren Herzen nehmen. Doch segne Ich auch jene, welche in dieser Zeit meine neuen Richter sein werden; denn Ich versichere euch, dass sie morgen Gläubige sein werden wie Saulus von Tarsus, der die verfolgte, die an Mich glaubten, und dass sie reuevoll zu Mir kommen werden, um sich hernach von Liebe und Glauben erfüllt aufzumachen und den Samen der Wahrheit unter ihren Brüdern auszustreuen.

11. Mein Licht erleuchtet den menschlichen Verstand. Ich komme zu diesem Volke, wie Ich zu jener Zeit in einem anderen Volke war, das euch voranging, und von dem Ich euch sagte, dass ihr geistig zu ihm gehört. Wie viele von jenen Menschen verkannten Mich! Wie sehr verhärtete sich ihr Herz, als sie schrien: "Kreuzige ihn!"

O gesegnete Kreuzigung, denn sie war das Zeugnis dessen, was die Göttliche Liebe für ihre Kinder zu tun vermag, und wessen die menschliche Undankbarkeit fähig ist!

12. Viele von ihnen waren krank, blind und besessen; sie wussten nicht, was sie taten, und deshalb verurteilten sie Mich. Auch jetzt wissen alle jene, welche nicht auf meinem Weg der Liebe wandeln, noch nicht, was sie tun.

Die menschliche Bosheit hat mit der Liebe ein Ende machen wollen, die Ich durch Jesus säte; doch Jahrhunderte hindurch haben Millionen von Menschen wegen jener unsagbaren Undankbarkeit geweint. Aber jene, welche Mich so beweinen, haben diejenigen gehasst und verflucht, welche Mich kreuzigten, während Ich euch nicht gelehrt habe, zu hassen oder zu verfluchen. Ich hasse nicht, noch verfluche Ich, noch strafe Ich. Diese Gefühle sind in meinem Göttlichen Geiste nicht vorhanden; dagegen sehe Ich sie in eurer weltlichen Gerichtsbarkeit.

13. Ich lehrte euch, zu lieben, zu vergeben, für die zu beten, welche euch verletzten, und sie zu segnen.

14. Wenn ihr in eurem Leben immer solche Werke tun würdet und sie bei ihrer Ausführung wahrhaft fühltet, ohne es jemandem zu sagen, so würdet ihr in der Sühne eurer Verfehlungen viel erreichen und durch sie — mittels eurer reinen Gedanken — das Licht empfangen. So lehrt es euch mein Wort, so soll der Geist im Stillen und ohne Zurschaustellung arbeiten.

15. Wenn eurem Sinn eine Idee oder ein Gedanke des Lichts entspringt, so gelangt er an seine Bestimmung, um seine wohltätige Aufgabe zu erfüllen. Wenn statt Gedanken der Güte von eurem Sinn unreine Ausstrahlungen ausgehen, so werden sie nur Schaden verursachen, wohin ihr sie sendet. Ich sage euch, auch die Gedanken sind Werke, und als solche bleiben sie in dem Buche niedergeschrieben, das in eurem Gewissen existiert.

16. Ob eure Werke gut oder böse sind — ihr werdet das, was ihr euren Brüdern wünschtet, vielfach zurückerhalten. Es wäre besser für euch, euch selbst etwas Böses zu tun, als es einem eurer Nächsten zu wünschen.

17. Darum sagte Ich euch in der Zweiten Zeit: "Das, was man sät, erntet man"; denn es ist notwendig, dass ihr eure Erfahrungen in diesem Leben erkennt und daran denkt, dass eure Ernten euch denselben Samen bescheren, den ihr ausgesät habt, jedoch in Vervielfältigung.

18. O Menschheit, du hast die Lehren deines Meisters weder bedenken, fühlen noch leben wollen!

19. Wenn die Schriften meiner Jünger, welche euch in der Zweiten Zeit mein Wort vermachten, verfälscht in eure Hände gelangen, so werde Ich bewirken, dass ihr erkennt, welches die wahren Worte Jesu sind; euer Gewissen wird jene als falsch entdecken, welche nicht im Einklang mit dem göttlichen Konzerte meiner Liebe sind.

20. Ihr habt meine Lehren nur flüchtig gelesen und habt sie nach eurem Geschmack ausgelegt; dann sucht ihr nach neuen Büchern, in denen die Menschen Mich aufs neue von Herodes zu Pilatus bringen; doch von jenem liebevollen Worte, jener einfachen Lehre, welche der Göttliche Meister verkündete, werdet ihr dort sehr wenig finden.

21. Ihr alle richtet Mich weiterhin; einige von euch machen Mich zum Gott, andere zum Menschen, einige nennen Mich göttlich, andere einen menschlichen Propheten; die einen halten Mich für den Sohn Gottes, und die andern für Davids Sohn. Die einen nennen Mich Prophet, und andere Aufwiegler. Einige sagen, dass Ich durch den Höchsten erleuchtet bin, andere sagen, dass Ich einen Bund mit dem Teufel habe, und so geht diese Menschheit hinter meinem Namen her, um gleich dem furchtsamen Pilatus ein neues J.N.R.J. über Mir anzubringen.

22. Ihr beurteilt Mich aufgrund meiner Worte und meiner Werke, aber ihr bemüht euch nicht, das "Liebet einander" in die Praxis umzusetzen. Ihr fürchtet euch, diese erhabene Lehre auszuüben, denn ihr denkt an den Spott eurer Mitmenschen.

23. Wahrlich, Ich sage euch, wenn Ich Furcht vor dem Anstieg zum Kalvarienberg und vor dem Kreuz empfunden hätte, würdet ihr noch immer auf den Messias warten.

24. Geratet nicht in Theologien, indem ihr das Einfache verkompliziert; gleicht nicht jenen, welche vorgeben, Gott, die Wahrheit, in einem materiellen Buche festzuhalten; denn als Menschen wird es euch niemals gelingen, Gott zu ergründen.

25. Macht das Leichte nicht schwierig, verkleinert nicht das Große und erhöht auch nicht das Kleine. Werdet nicht Lehrer ohne Lehre, noch Frömmler ohne Liebe.

26. Sucht euren Vater, der heute zu euch als göttlicher Gedanke kommt, der Liebe ausstrahlt. Seht hier mein Licht, zum Worte geworden für alle Menschen.

27. Es ist das Licht des Heiligen Geistes, welches als Botschaft der Liebe kommt, um die Schleier zu zerreißen, die den menschlichen Verstand verdunkeln.

28. Wenn ihr mit gutem Willen in diesem Worte das Wissen sucht, das es enthält, und seinen geistigen Sinn findet, so werdet ihr die Wahrheit gefunden haben.

29. Das Licht dieser Lehre wird der Stern sein, welcher euch den Weg weist, dem ihr folgen müsst. Ihr dürft nicht stehenbleiben, denn damit würdet ihr den Fortschritt eurer Geschwister auf dem geistigen Pfade aufhalten.

30. Ich fördere nicht Gewohnheiten, die euch geistig hemmen, und ob schon ihr sie häufig mit dem falschen Glanz erlesener Worte verschleiert, enthalten sie in ihrem Kern Unwissenheit und Verwirrung.

31. Das Buch, das Ich vor euch aufschlage, ist wie ein vorzügliches Mahl für den Geist; sein Wesensgehalt, einmal in euer Herz gelangt, wird in ihm Umwandlungen bewirken, die euch helfen werden, dem Messias, dem Meister nachzuleben, welcher als Mensch dem Vater eine Verehrung von vollkommener Liebe erwies. Wann werdet ihr euren Herrn in ähnlicher Weise verherrlichen?

32. Ihr habt auf der Welt eure Leidenschaften entwickelt, habt eure Götzen verehrt; aber Gott in der Unendlichkeit und in euren Brüdern — wann?

33. Seit nahezu 2000 Jahren wiederholt ihr jenen Satz, welchen die Hirten von Bethlehem hörten: "Friede auf Erden den Menschen guten Willens"; doch wann habt ihr den guten Willen in die Tat umgesetzt, um ein Anrecht auf den Frieden zu erwerben? Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt eher das Gegenteil getan.

34. Ihr habt das Recht verloren, diesen Satz zu wiederholen; darum komme Ich heute mit neuen Worten und Unterweisungen, damit es nicht Sätze und Redewendungen sind, die sich eurem Verstande einprägen, sondern der Sinngehalt meiner Lehre, welcher in euer Herz und in euren Geist eindringen soll. Wenn ihr meine Worte so wiederholen wollt, wie Ich sie euch gebe, so tut es; doch wisset: Solange ihr sie nicht empfindet, werden sie keinerlei Wirkungskraft haben. Sprecht sie mit innigem Empfinden und mit Demut aus, fühlt sie in eurem Herzen nachschwingen, dann werde Ich euch in einer solchen Weise antworten, dass Ich euer ganzes Wesen erbeben lassen werde.

35. Jene, durch die ich Mich kundgebe, legen Mich in dürftiger Weise aus; deshalb ist mein Unterricht auch für sie, damit es ihnen gelingt, sich jeden unnützen Gedankens, des Fanatismus, alter Vorurteile und all dessen zu entledigen, was sich der empfangenen Eingebung beimischen könnte. Mit jedem Zeitabschnitt, der vergeht, werden neue, besser vorbereitete Menschen kommen, um Mich zu hören.

36. Erhebt euer Denken zu Mir, geliebte Stimmträger, bittet den Meister, dass sich in eurer Verzückung seine Unterweisung lauter und rein kund tue; lasst zu, dass sich mein Wille in euch vollzieht, und ihr werdet erleben, dass aus eurem Munde Unterweisungen kommen, welche diese Scharen auf den Weg der Liebe und der Wahrheit führen werden.

37. Mein Volk, lasse ab von den abergläubischen Vorstellungen, die man dich einstens lehrte, und bete zu Mir mit wahrem Glauben; Ich werde euch von allem Auflauern befreien und euch die Schutzengel senden.

38. Das Gesetz Gottes ist unendlich, es umfasst alles, es ist die Harmonie zwischen allem Geschaffenen. Dieses Gesetz betrifft nicht nur das Geistige.

39. Es gefällt euch, die Vorschriften des Gesetzes auswendig zu lernen, die Namen der geistigen Tugenden, die Lehrsätze und Aussprüche Jesu; doch Ich sage euch: Ihr müsst all dies fühlen. Wissen ist nicht Fühlen. Wer meine Wahrheit besitzen will, muss sie zutiefst in seinem Herzen empfinden.

40. Ihr denkt zwar an die erhabenen Ideen, an die guten Taten, aber ihr tut sie nicht, wie es mein Wille ist, weil ihr sie nicht fühlt, und deshalb kennt ihr nicht den "göttlichen Geschmack", den sie zurücklassen, wenn man sie vollbracht hat. Ihr führt sie nicht mit Lauterkeit aus, weil ihr es nicht zu können glaubt, und ihr könnt nicht, weil ihr nicht wollt. Und dies darum, weil man, um das Gute zu tun, lieben muss.

41. Wer liebt, versteht; wer lernt, besitzt Willen; wer den Willen hat, vermag vieles zu tun. Ich sage euch, wer nicht mit der ganzen Macht seines Geistes liebt, wird weder geistige Erhebung noch Weisheit haben, noch wird er große Werke vollbringen.

42. Wer vom geistigen Gesetze abweicht, welches höchstes Gesetz ist, fällt unter die Herrschaft der untergeordneten oder materiellen Gesetze, von denen die Menschen auch wenig wissen. Wer jedoch dem höchsten Gesetze gehorcht und mit ihm in Übereinstimmung bleibt, steht über allen Ordnungen, die ihr die natürlichen nennt, und fühlt und versteht mehr als der, welcher nur Kenntnisse besitzt, die er in der Wissenschaft oder in den Religionen gefunden hat.

43. Das ist der Grund, weshalb Jesus euch mit den Werken, die ihr Wunder nennt, in Staunen versetzte; doch erkennt die Lehren, die Er euch aus Liebe gab. Begreift, dass es nichts Übernatürliches noch Widersprüchliches im Göttlichen gibt, das in der ganzen Schöpfung schwingt.

44. Ihr findet euer Pilgern durch dieses Leben voller Bitterkeiten und Wechselfälle — in welchen ihr euch wie eure Kinder benehmt, wenn sie unzufrieden oder krank sind — im Widerspruch stehend mit der Liebe des Schöpfers. Ihr lebt in einem dauernden Klagezustand über eure Leiden; doch diese sind das natürliche Ergebnis eurer Unfolgsamkeiten und Verstöße gegen das Gesetz und des Missbrauchs, den ihr von der Freiheit gemacht habt, die euch meine Liebe gegeben hat und die ihr "Willensfreiheit" nennt.

45. Ihr weigert euch, diese Lehre, die so einfach zu verstehen ist, weil sie im Fassungsbereich eures Verstandes liegt, als eine Wahrheit zu betrachten.

46. Nur die Erneuerung und das Ideal der Vervollkommnung werden euch auf den Weg der Wahrheit zurückkehren lassen.

Die sich als Ausleger des göttlichen Gesetzes fühlen, sagen euch, dass euch für eure Verderbtheit und Widerspenstigkeit Höllenqualen erwarten und dass nur, wenn ihr eure Reue bekundet, euer Fleisch kasteit und verwundet und Gott materielle Opfergaben darbringt, Er euch vergeben und euch in sein Reich bringen werde — wahrlich, Ich sage euch, sie sind im Irrtum.

47. Wohin werdet ihr gelangen, Menschen, geführt von denen, die ihr als große Meister heiliger Offenbarungen bewundert und die Ich als Irrende betrachte? Darum komme Ich, euch mit dem Lichte dieser Lehre zu erretten, welche euch auf dem Pfade meiner Liebe vorankommen lassen wird.

48. In dieser Zeit gebe Ich euch neue Unterweisungen, über die ihr nachdenken sollt — Lektionen der Liebe, die euch erlösen und erheben — Wahrheiten, die, obschon bitter, Licht auf eurem Wege sein sollen.

49. Der Spiritualismus in dieser Zeit wird, ebenso wie das Christentum in der Vergangenheit, mit Zorn, mit Grausamkeit und Wut bekämpft und verfolgt werden; doch inmitten des Kampfes wird das Geistige in Erscheinung treten, dabei Wunder vollbringen und die Herzen erobern.

50. Der Materialismus, die Selbstsucht, der Hochmut und die Liebe zur Welt werden die Kräfte sein, die gegen diese Offenbarung aufstehen, welche nicht neu noch von derjenigen verschieden ist, die Ich euch in den vergangenen Zeiten gebracht habe. Die Lehre, die Ich euch jetzt offenbart habe, und der ihr den Namen "Spiritualismus" gebt, ist der Kern des Gesetzes und der Lehre, die euch in der Ersten und Zweiten Zeit offenbart wurde.

51. Wenn die Menschheit die Wahrheit dieser Lehre begreift, ihre Gerechtigkeit und die unendlichen Erkenntnisse, die sie offenbart, wird sie aus ihrem Herzen jede Furcht, jedes Vorurteil vertreiben und sie zur Richtschnur ihres Lebens machen.

52. Mein Gesetz versklavt nicht, mein Wort befreit. Wer an Mich glaubt und Mir folgt, ist nicht Sklave, er hört auf, Untertan der irdischen Leidenschaften zu sein, er ist nicht mehr von der Welt und wird zum Herrn seiner selbst; er besiegt die Versuchungen, und die Welt liegt zu seinen Füßen.

53. Allein die Vergeistigung wird diese Menschheit aus ihrem Chaos erretten; erwartet keine andere Lösung, o Völker und Nationen der Erde! Ihr werdet Friedensverträge schließen können, doch solange dieser Friede nicht das Licht des Gewissens zur Grundlage hat, werdet ihr töricht sein, denn ihr werdet auf Sand bauen!

54. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher in das Himmelreich eingeht"; und heute habt ihr es vor Augen. Die Mächtigen möchten den Frieden mit ihren Reichtümern erkaufen und erreichen es nicht.

55. So wird die Menschheit begreifen, dass die geistigen Güter im Leben des Menschen unerlässlich sind — Güter, die man nicht mit Geld erwerben kann, sondern mit Vergeistigung.

56. Vergeistigung bedeutet nicht Frömmelei, sondern Erhebung der Gefühle, Güte des Herzens, Rechtschaffenheit im Handeln und Liebe zum Nächsten.

57. Um euch diese Lehre der Barmherzigkeit und Liebe zu geben, habe Ich nicht euer menschliches Wesen angenommen, und habe Mich auch nicht in Palästen kundgetan, unter Eitelkeiten und von Luxus umgeben. In einem ärmlichen Viertel eurer Stadt, unter den Armen, unter den bescheidenen Leuten, so bin Ich zu euch gekommen, wie es Dem gemäß ist, welcher euch zu einer anderen Zeit sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

58. Diese Menschheit, die sich auf einigen Gebieten entwickelt hat, lebt geistig in einer tiefen Lethargie, weil sie ihr Inneres nicht zu erforschen vermochte, wo sich der wahre Tempel befindet. Dieses Heiligtum steht verlassen, seine Lampe brennt nicht, sein Altar ist ohne Opfergabe; doch Ich frage euch: Worauf ist all dies zurückzuführen? — Darauf, dass der Mensch sich schon seit langem von äußerlichen Kulten nährt und damit das ersetzt, was vollkommen geistig sein sollte.

59. Er hat versucht, die Bedürfnisse seines Geistes mit Zeremonien, Traditionen, Festmählern und materiellen Opfergaben zu befriedigen. Hierzu sage Ich euch, dass nur die Werke, welche Erhebung und Spiritualität enthalten, euren Geist wahrhaft zu stärken und zu nähren vermögen.

60. Zwar empfange Ich alle Opfergaben und lege in alle meine Liebe hinein; doch glaubt ihr nicht, dass es sowohl für den Vater als auch für euch richtiger und angenehmer wäre, wenn ihr Mir etwas anbieten würdet, das Meiner und eurer selbst würdig ist?

61. Viele Menschen und Völker glauben noch, Mir angenehm zu sein, indem sie Mir materielle Opfergaben darbringen; sie denken, je größer der Glanz und die Prachtentfaltung ihrer Liturgien ist, desto größer werde die Freude bei dem Herrn sein und desto größer die Wohltaten, die sie von Ihm erlangen; und dies, weil sie vergessen haben, dass — wenn Ich als Mensch alles mied, was eitel und gehaltlos war — Ich jetzt, da Ich Mich euch im Geiste kundgetan habe, von den Menschen noch weniger materielle Dinge und Zeremonien annehmen werde.

62. Wann werdet ihr soweit sein, mein Gesetz wahr auszulegen? Wann wird diese Menschheit aufhören, meine Gebote zu verletzen und zu verfälschen?

63. Ich gewähre euch diese Zeit, damit ihr über die geistigen Lehren nachdenkt, die euch schon in früheren Zeiten offenbart worden sind.

64. Macht euch frei von Gewohnheiten, Lastern, Aberglauben, Überlieferungen, Fanatismus und Abgötterei. Ich will euch rein sehen, damit ihr euch vergeistigen könnt, Ich will euch demütig sehen, damit mein Licht in euch zum Leuchten kommen kann.

65. So, wie in den vergangenen Zeiten die Orte Jerusalem und Rom für die Menschen Stätten der Verheißung und Quellen der Gnade waren, in denen der Herr sich kundgab, so habe Ich dieser bedürftigen und gedemütigten Nation eine hohe Mission für diese Zeit zugewiesen. Sie muss vorbereitet sein; denn sowohl das Echo meiner Kundgebung, als auch die Nachricht über meine Wundertaten und die Inbrunst der Zeugen werden die Aufmerksamkeit der Menschen auf sie lenken.

66. Zuerst werden es die Armen sein, die Unwissenden, die Bedürftigen, die Arglosen, die Knechte, die nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, die kommen, und später werden die Zweifler, die Herren, die Wissenschaftler herbeikommen.

67. Wachet und betet, seid bereit für die Ankunft der großen Scharen. Seid wachsam in euren Werken, betet in der Stille eurer Schlafkammer oder wo immer euch der Augenblick eurer Verbindung mit Mir überrascht, und dort werde Ich bei euch sein.

68. Ich habe euch nicht gesagt, dass ihr euch von euren Pflichten in der Welt trennen sollt, sondern dass ihr euch von dem, was nicht im Gesetze ist, abwendet, das heißt, dass ihr aus eurem Leben das Unnötige, das Unnütze entfernt und von dem, was erlaubt ist, maßvollen Gebrauch macht.

69. Was hat euch eure Willensfreiheit eingebracht, wenn ihr sie angewendet habt, um irdischen Vergnügungen nachzulaufen und sie zu suchen? — Nur Schmerz und Enttäuschungen.

70. Vom Neuen Jerusalem schaue Ich auf diese Menschheit, ohne von ihr gefühlt zu werden. Einige wenige, die Mich erwartet haben, und andere, die Mir nachfolgen, wissen, dass Ich als Heiliger Geist wiedergekommen bin, und dass Ich derzeit durch das Verstandesvermögen des Menschen zu ihnen spreche. Wisst ihr, wie Ich die Völker der Welt vorfinde? — Betrogen, die Menschen enttäuscht von den Menschen. Niemand bittet mehr den andern, weil er weiß, dass er von dessen Nächstenliebe nichts zu erwarten hat, und weil er weiß, dass dessen Hand leer ist. Jetzt herrscht der Materialismus, und von allem Guten und Hohen ist nur ein sehr schwacher Abglanz des Lichtes übriggeblieben.

72. Ihr wundert euch, dass Ich so zu euch spreche, und meint, dass Ich streng und fordernd zu euch bin; dazu sage Ich euch, dass euer entwickelter Geist Mir eine bessere Ernte darbieten muss als die, welche ihr Mir heute vor Augen führt.

73. Glaubt ihr nicht, dass die Teilung der Menschheit in Völker und Rassen etwas Primitives ist? Denkt ihr nicht darüber nach, dass, wenn der Fortschritt in eurer Zivilisation, auf die ihr so stolz seid, wahrhaftig wäre, nicht mehr das Gesetz der Gewalt und der Bosheit herrschen würde, sondern dass alle Handlungen eures Lebens vom Gesetze des Gewissens regiert würden? — Und du, Volk, schließe dich nicht aus von diesem Urteil, denn auch unter euch entdecke Ich Kämpfe und Spaltungen.

74. Seit dem Altertum habe Ich zu euch von einem Gerichte gesprochen, und dies ist die angekündigte Zeit, welche die Propheten darstellten, als ob sie ein Tag wäre.

75. Das Wort eures Gottes ist Königswort und wird nicht zurückgenommen. Was macht es aus, dass über dasselbe Tausende von Jahre hinweggegangen sind? Der Wille des Vaters ist unwandelbar und muss sich erfüllen.

76. Wenn die Menschen, außer an mein Wort zu glauben, zu wachen und zu beten verstünden, so würden sie niemals überrascht werden; doch sie sind treulos, vergesslich, ungläubig, und wenn die Prüfung sich einstellt, schreiben sie dieselbe der Strafe, der Rache oder dem Zorne Gottes zu. Dazu sage Ich euch, dass jede Prüfung im voraus angekündigt wird, damit ihr vorbereitet seid. Deshalb müsst ihr immer wach sein.

77. Die Sintflut, die Zerstörung der Städte durch das Feuer, die feindlichen Einfälle, die Plagen, die Seuchen, die Hungersnöte und andere Prüfungen mehr wurden allen Völkern der Erde vorausverkündigt, damit ihr euch vorbereiten solltet und nicht überrascht würdet. Ebenso wie heute ist von der Liebe Gottes immer eine Botschaft zur Wachsamkeit und Zurüstung herabgekommen, damit die Menschen erwachen, sich zubereiten und stark werden.

78. Durch die Gaben des Geistes und die Fähigkeiten, welche der Mensch besitzt, gelangen meine Botschaften zu seinem Herzen. Diese Gaben sind: die geistige Schau, die Vorahnung, die Intuition und der prophetische Traum.

79. Warum treffen euch dann die Prüfungen in den meisten Fällen, ohne vorbereitet zu sein? — Nicht, weil Ich unterlassen hätte, euch die Botschaft zu senden, sondern weil euch Gebet und Vergeistigung gefehlt hat.

80. Ich habe euch gesagt, dass auf die ganze Menschheit eine sehr große Prüfung zukommt — so groß, dass es in der ganzen Geschichte ihrer Jahrhunderte und Zeitalter nichts Ähnliches gegeben hat. Jetzt müsst ihr verstehen, dass Ich zu euer aller Herzen spreche, euch in vielerlei Formen Botschaften und Warnungen zukommen lasse, damit die Menschen sich besinnen und meinem Gesetze gegenüber wach sind, wie die klugen Jungfrauen meines Gleichnisses.

81. Werden die Völker und die verschiedenen Nationen der Welt auf Mich hören? Wird dies Volk auf Mich hören, dem Ich Mich in dieser Form kundgebe? Ich allein weiß es; aber meine Pflicht als Vater ist es, auf dem Wege meiner Kinder alle Mittel zu ihrer Rettung bereitzustellen.

82. Volk, vergiss dieses Wort nicht, schlafe nicht ein und verschließe meinem Liebesrufe nicht die Türen deines Herzens. Seid Boten dieses Lichtes, indem ihr eure Gedanken als geistige Botschaften zum Verstande eurer Brüder sendet.

83. Nun werdet ihr besser verstehen, weshalb Ich unablässig wiederhole: "Wachet und betet".

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 25

1. Der Geist Elias' hat euch wie eine himmlische Glocke aufgeweckt, damit ihr herbeikommen würdet, mein Wort zu hören.

2. Euer Herz fragt sich begierig: Welche Speise wird es sein, die uns der Vater an diesem Tage zu kosten gibt? Worin wird der Unterricht von heute bestehen?

3. Wahrlich, Ich sage euch: Eine Frau ließ in ihrem Heim einen Schwerkranken zurück, um Mich zu hören. Ihr sage Ich: Wenn du zu deinem Hause zurückkommst, wird der Kranke das Bett verlassen, und er selbst wird dir die Tür öffnen, um dir die gute Nachricht zu bringen, dass er gesund wurde; denn jeder, der die Güter der Erde hinter sich lässt, um bei Mir zu sein, wird jemanden haben, der über das Zurückgelassene wacht, und dies bin Ich.

4. Ich schaue auf die, welche einen großen Schmerz erleidend im stillen Kämmerlein Tränen vergossen haben, ohne zu verzweifeln oder gegen Mich zu lästern. Sie nahmen ihre Prüfung demütig an, weil sie wussten, dass man Verdienste erwerben muss, um mein Reich zu erlangen.

5. Ich sehe euch alle auf den verschiedenen Wegen des menschlichen Kampfes, und da habe Ich Mich in den Pilger verwandelt, der euren Weg kreuzt, um euch zu fragen: "Wohin geht ihr?" Und während einige Mir antworten: "Auf die Suche nach Stille", sagen Mir andere: "Wir sind auf der Suche nach Brot". Dann geht der Meister voraus, um an den Türen zu rufen, an die ihr klopfen werdet, damit eure Mitmenschen euch mit Nächstenliebe und gutem Willen empfangen. Deswegen findet ihr die Herzen, die aus Stein waren, bewegt vor, wenn ihr angeklopft habt; ihr erkennt meine Gegenwart und sagt Mir: "Herr, so groß ist die Barmherzigkeit, die Du mit uns hast?"

6. Die Prüfungen, denen ihr auf eurem Lebensweg begegnet, sind kein Zufall, Ich habe sie euch gesandt, damit ihr Verdienste erwerbt. Kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne meinen Willen, und Ich bin sowohl in den großen als auch in den kleinen Werken der Schöpfung. Wachet und betet, damit ihr verstehen lernt, welches die Frucht ist, die ihr von jeder Prüfung ernten sollt, damit eure Sühne kürzer ist. Nehmt euer Kreuz mit Liebe auf euch, und Ich werde bewirken, dass ihr eure Sühne mit Geduld tragt.

7. Dies ist die Dritte Zeit, in der Ich euch aufs neue sage: "Liebet einander"; aber nicht nur unter Menschen, sondern von einer Welt zur andern. Ihr sollt die lieben und euch derer erbarmen, die im Geistigen sind, denn auch sie sind eure Geschwister.

8. Wie ferne ist die Zeit, in der euch gesagt wurde: "Wer mit dem Schwerte tötet, soll durch das Schwert umkommen". — "Mit der Elle, mit der du misst, wirst du gemessen werden". Heute sage Ich euch: Bereut aufrichtig, wascht eure Flecken ab mit Werken der Barmherzigkeit, der Vergebung und der Liebe.

9. Von allen Wegen habe Ich euch herbeigerufen, um euch eine einzige Lehre zu geben. An meinem Tische hat es niemals Speisen gegeben, von denen einige besser als andere waren; ein einziges Brot und ein und denselben Wein habe Ich allen angeboten. An meinem Tische haben sich sowohl die Herren als auch die Parias, die Reichen wie die Armen, die Sünder wie die Frommen niedergelassen. Ich habe sowohl die, welche mit Lauterkeit gelebt haben, als auch die, welche mit beflecktem Geist kommen, empfangen. Dies lehre Ich euch, damit ihr auf eurem Lebenswege niemals jemanden von euren Brüdern bevorzugt.

10. Seid demütig gegenüber denen, die sich überlegen fühlen, und gebt jenem, der sich vor euch erniedrigt, weil er sich für kleiner hält, zu verstehen, dass er nicht weniger ist als ihr.

11. Es ist notwendig, meine Lehre auszuüben, um die unendliche Macht der Liebe zu verstehen. Die Liebe ist die heilende Kraft, die den sündigen Menschen in meinen Jünger verwandelt. Liebe ist das eigentliche Wesen des ewigen Lebens.

12. Manche fragen Mich: "Warum ist es nötig, in dieser Form zu uns zu sprechen, um uns auf den Weg der Entwicklung des Geist zu fuhren?" — Wahrlich, Ich sage euch: Dies Wort, das ihr hört, ist das Buch, das meine Weisheit enthält.

13. Warum habe Ich dies Buch vor euch aufgeschlagen? — Um dem Menschen viele Geheimnisse zu offenbaren; um Licht zu bringen in seine Finsternis der Unwissenheit.

14. In Wahrheit sage Ich euch, dass die Männer der Macht nicht alles vermögen, die Gelehrten nicht alles wissen, noch die Theologen Mich wahrhaft kennen.

15. Darum bin Ich aufs neue als Meister zur Menschheit gekommen, um euren Verstand zu erleuchten, damit ihr die großen Offenbarungen versteht — vorausgesetzt, dass ihr nicht beansprucht, zur Höhe meiner Weisheit zu gelangen, sondern mit Ehrfurcht und Demut in mein Heiligtum eintretet. Wer so eintritt, wird von Mir so weit geführt werden, wie es mein Wille ist, und er wird niemals Leid erfahren.

16. Geht der Wissenschaft dieser Zeit auf den Grund — ihre Früchte sind bitter, denn die Menschen wollten ohne Ehrfurcht in meine Geheimnisse eindringen, und wie viele haben, als sie zum kleinsten Teil die Wunder des Universums entdeckten, daran gezweifelt, dass eine Allmacht existiert, die alles geschaffen hat. Es sind die, welche nur an das glauben, was sie sehen, und was sie mit Händen greifen; aber alles, was jenseits ihres Begriffsvermögens ist, wird von ihnen geleugnet.

17. Die Kenntnis, die jenseits eures Verstandes und des Materialismus liegt, ist die, welche Ich euch lehre, damit ihr eure geistige Vollendung erreicht.

18. Rüste dich zu, Menschheit, damit du dich davon freimachst, die bitteren Früchte zu essen, welche die Wissenschaft dir zubereitet. Ich bin immer gekommen, euch das Geheimnis des wahren Lebens zu offenbaren.

19. In der Zweiten Zeit hörten Mich große Menschenmengen, Tausende von Kranken wurden durch meine bloße Berührung gesund oder durch das Hören meines liebkosenden Wortes, oder als mein liebevoller Blick auf ihnen ruhte. Viele von ihnen liebten und erkannten Mich, ob schon nicht alle Mir nachfolgten; denn nur zwölf begleiteten Mich bis zum Ende. Ihre Namen sind unsterblich durch das Vorbild der Vollkommenheit, der Tugend und des Opfers, das sie euch hinterließen. Doch waren sie nicht vollkommen, als Ich sie berief; wenn sie es gewesen wären, hätte Ich sie nicht gerufen, um sie zu unterweisen.

20. Unter euch finde Ich ebenso wenig Gerechte oder Vollkommene; doch werdet ihr euch durch meine Unterweisung ändern und große Werke tun können. Hart ist das Herz der Menschen, aber Ich werde euch auf dem Wege erleuchten, damit ihr vorankommt.

21. Als meine Apostel sich in der Zweiten Zeit über die Welt hin verstreuten, hatte Petrus Augenblicke des Kleinmuts angesichts der Verfolgungen, der Grausamkeit und der Härte der Menschen, und als er aus Rom fliehen wollte, um sein Leben zu retten, sah er die Gestalt Jesu, welcher sich, das Kreuz auf den Schultern tragend, auf die heidnische Stadt zubewegte. Petrus fragte seinen Herrn: "Wohin gehst Du, Herr?" Worauf Jesus antwortete: "Ich will von neuem für euch sterben". Schluchzend bot Petrus seinem Herrn an, wieder in den Schoß der Sünder zurückzukehren, um sie zu retten, selbst auf Kosten seines Blutes und seines Lebens, um gleich seinem Meister zu sterben.

22. Euch sage Ich daher: Wartet nicht, bis das Jahr meines Abschieds, 1950, euch unvorbereitet und schwach überrascht. Denn wenn ihr euch so aufmachen wollt, um meine Lehre zu verbreiten, werdet ihr verzagen müssen.

23. Dann werdet ihr mein Wort suchen, um euch zu stärken, und werdet es nicht finden. Heute, da Ich euch noch lehre, sollt ihr anfangen, meine Unterweisungen auszuüben. Erneuert euch, macht einen Schritt hin zur Vergeistigung. Ich werde euch durch Werke und Wunder ermutigen, und ihr werdet angesichts der großen Offenbarungen staunen, die Ich euch von Geist zu Geiste geben werde.

Ich werde die materiegebundenen Wissenschaftler in Erstaunen setzen, indem Ich ihnen das Vorhandensein des Geistigen offenkundig mache. Alles, was sie geleugnet haben und was doch existiert, wird von ihnen ins Auge gefasst werden. Dann wird die Neugier, der Ehrgeiz erwachen, das Jenseits zu erforschen, und dies wird der Zeitpunkt sein, an dem meine Boten und Jünger auftreten sollen, um alles zu erklären, was Ich euch offenbart habe, und verhindern sollen, dass die Menschheit um meine neuen Offenbarungen Sekten und Theorien bildet.

24. Heute ist Zeit zum Zuhören, zum Nachdenken. Doch wenn der Augenblick gekommen ist, zu den Völkern und Nationen hinauszugehen, und es einige von euch nicht werden tun können, so seid unbesorgt; denn dort, wo ihr wohnt, werdet ihr vieles tun können. Überlasst es euren Kindern, dass sie die Frohe Botschaft zu fernen Orten tragen. Erinnert euch daran, dass Ich euch gesagt habe, dass "die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein werden".

25. Heute kommen die Menschenmengen zu meiner Unterweisung; diejenigen, welche am meisten leiden, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit gehabt haben, die von einem Leben des Friedens träumen, bleiben, um weiterhin mein Wort zu hören.

26. Unter diesen Armen, Ungebildeten und Einfachen suche Ich nach und nach jene heraus, durch welche Ich euch mein Wort gebe.

27. Der Göttliche Meister aller Zeiten kehrt zu euch zurück, um mit der Menschheit in Verbindung zu treten und in dieser Form den Geist dem neuen Tag entgegenzuführen.

28. Bereitet euren Verstand vor, damit ihr mein Wort in richtiger Weise erforscht. Ich habe euch bereits gesagt, dass die Spiritualisten es sein werden, welche den Unterweisungen, die euch euer Herr in dieser Zeit und in der Vergangenheit offenbart hat, eine richtige Auslegung geben. Wer in meinem Buche liest und die Erforschung im geistigen Sinne vornimmt — der wird es sein, welcher sich der Wahrheit nähert.

29. Damit es euch gelingt, diese Lehre wahrheitsgemäß zu erklären, werdet ihr zuvor unter euch selbst kämpfen müssen, und ihr werdet zuweilen sogar in Verwirrung geraten; doch wer inmitten seiner inneren Erregung wacht und betet und Mir vertraut, wird fühlen, dass Ruhe und Frieden in seinen Geist einkehren.

30. Die entfesselten Winde werden bewirken, dass die Bäume ihre tauben Früchte und welken Blätter abwerfen, bis sie frei sind von Unreinheiten. Seid ihr euch nicht bewusst, dass ihr morgen, wenn ihr dies Wort nicht mehr hört, allein auf dem Wege zurückbleiben werdet, und eure Mitmenschen das lehren sollt, was ihr von Mir gelernt habt? Ich werde immer in jedem von euch sein, der Meister wird den Weg bereiten, und der Jünger wird seine Sendung erfüllen.

31. Ich habe euch versprochen, das Licht in den Menschen anzuzünden, damit alle die Offenbarungen meiner Lehre kennen und verstehen würden, und dies ist die Zeit, in der jene Verheißung erfüllt worden ist; dies ist das Zeitalter, das der Mensch nicht zu erwarten verstand, weil er sich in ein Leben der Wissenschaft verirrt hat, aus dem er eine neue Welt geformt hat, und in dem die Geistwesen meine Wiederkunft ersehnten, weil sie wussten, dass meine Lehre für sie ihre Freiheit, ihr geistiger Aufstieg ist, und dass sie durch diese den Frieden erlangen werden.

32. Einige haben diese Stunde im "Geistigen Tale" lebend erwartet, andere haben das Wunder als Bewohner dieser Erde erwartet. Selig jene, welche wie die klugen Jungfrauen des Gleichnisses mit brennender Lampe zu warten verstanden.

33. Auch in der Zweiten Zeit warteten die Geistwesen sehnsüchtig auf das Kommen des Messias — einige in der materiellen Welt, andere von den geistigen Wohnstätten aus, weil Christus das Tor, der Schlüssel und der Weg ist, und die Geistwesen dies wissen.

34. In Mir ist die Macht, den Geist der Menschheit wachzurütteln, und wahrlich, Ich sage euch, diese Stunde kommt näher, und es wird nicht einen geben, der bei meinem Rufe nicht erzittert. Einige werden vom Materialismus erwachen, welcher sie eingeschläfert hatte, andere von ihrem Blut- und Vergnügungsrausch, wieder andere aus dem Schlaf ihrer Unwissenheit, dessen Nacht der Finsternis und des Fanatismus sehr groß war.

35. In dem Augenblicke, in dem das geistige Licht in der Menschheit aufleuchtet, werden aus den Geistwesen Gebete hervorbrechen, und sie werden ihren Herrn fragen, was sie tun sollen, um Ihm wohlgefällig zu sein und sich so seiner Gegenwart nähern zu können.

36. Ergründet mein Wort, Jünger, und ihr werdet in seinem Sinngehalt die Weisheit finden, damit euer Geist sich in der Liebeslehre des Vaters unterrichtet; denn euer Geist ist es, zu dem Ich spreche, den Ich unterweise und für ein höheres Leben vorbereite.

37. Ihr wisst bereits, dass der Körper nur ein Werkzeug für den Geist ist; der Beweis dafür ist, dass er sterblich und vergänglich ist; der Geist dagegen ist für die Ewigkeit bestimmt.

38. Wie unwissend hinsichtlich der geistigen Lehren treffe Ich diese Menschheit an, und zwar, weil man ihr mein Gesetz und meine Lehre nur als eine Morallehre vorgetragen hat, die ihr behilflich ist, und nicht als den Weg, der ihren Geist zur vollkommenen Heimat führt.

39. Die verschiedenen Religionen haben in die Menschenherzen eine falsche Furcht vor geistigem Wissen gesät, was verursacht hat, dass sie vor meinen Offenbarungen fliehen, und dass sie immer mehr in der Finsternis der Unwissenheit versinken, wobei sie als Grund angeben, dass das Geistige Leben ein undurchdringliches Geheimnis ist.

40. Die dies behaupten, lügen. Alle Offenbarungen, die Gott dem Menschen vom Anfang der Menschheit an gab, haben zu ihm vom Geistigen Leben gesprochen. Zwar hatte Ich euch nicht meine ganze Lehre gegeben, weil ihr nicht befähigt wart, alles zu erfahren, sondern erst, wenn die Zeit dafür gekommen wäre; aber das vom Vater bis heute Offenbarte ist für euch ausreichend, um eine vollständige Kenntnis des Geistigen Lebens zu haben.

41. Geliebtes Volk: Nenne diese Zeit glücklich, denn in ihr habt ihr den Besuch eures Herrn gehabt, und wenn ihr dies große Ereignis mit einem Datum kennzeichnen wollt, so nehmt dafür das Jahr 1866, in welchem euch Elias bestätigte, dass die Stunde meiner Gegenwart unter diesem Volke herannahte. Seit damals suche Ich meine Jünger aus, damit sie Mir auf diesem Wege getreulich folgen.

42. Wollt ihr Mir folgen, wollt ihr zu meinen Jüngern gehören? — Folgt Mir mit der Sanftmut und dem Vertrauen, mit dem Petrus, Andreas, Jakobus und Johannes Mir nachfolgten und dabei ihre geliebten Angehörigen, ihre Boote und Netze hinter sich ließen, um — wie Ich ihnen sagte — zu Menschenfischern zu werden.

43. Heute bereite Ich ein Volk zu, damit es Zeugnis von meiner Wahrheit gibt. Durch wen soll Ich Mich in der Welt offenbaren, wenn nicht durch meine Jünger?

44. Ich will, dass ihr euch tief in mein Wort versenkt, bevor ihr euch auf den Weg der Erfüllung macht. Rüstet euch zu, denn die Menschen sind stark in ihren Überzeugungen. Entwickelt euch sowohl im Denken als auch in Worten und Werken; so werdet ihr nichts zu fürchten haben.

45. Ja, mein Volk, Ich sehe schon, dass ihr versucht, meine Lehren auszuüben, in Erfüllung meines Gesetzes zu leben, um Mir mit euren Taten wohlgefällig zu sein. Der Meister segnet und ermutigt euch, in der Erneuerung beharrlich zu sein, damit ihr die Vergeistigung erreicht.

46. Nach der Beendigung meines Wortes werdet ihr das tun, was meine Apostel der Zweiten Zeit taten: Sie versammelten sich, um zu beten, und auf diese Weise empfingen sie das Göttliche Licht, das sie auf jedem ihrer Schritte führte. Mittels des geistigen Gebetes, das Ich euch gelehrt habe, traten sie in Verbindung mit ihrem Herrn, ermutigten sie sich an seiner Gegenwart und gelangten sie zum Verständnis dessen, was der Wille ihres Meisters war. Jetzt werdet ihr verstehen, warum Ich sie als Grundlage oder Fundament meiner Kirche gebrauchte.

Ihr wisst, dass Ich einen neuen Tempel bilden will. Wer wird die Grundmauern dieses Heiligtums bilden? — Ich werde die Starken, die in der Tugend Treuen, die Verständigen und die Hilfsbereiten erwählen, denn ihr Vorbild wird nachahmenswert sein.

47. Die Kammer der tiefen Geheimnisse eures Vaters ist bereit, sein väterliches Erbe in den Geist der Menschen überströmen zu lassen.

48. In eurer Nation habe Ich meine Verheißung, zu den Menschen zurückzukommen, erfüllt; doch deshalb sollen sich die, welchen die Gnade zuteil wurde, meinen Unterweisungen zuzuhören, nicht gegenüber der übrigen Menschheit bevorrechtigt fühlen. Denn der Sinngehalt meines Wortes wird zur rechten Zeit zu allen Herzen gelangen und ihnen sagen: Seid willkommen, meine Kinder, die ihr unermüdlich in meine Gegenwart kommt, mein Wort zu hören. Ihr seid die aus der großen Menge ausgesuchten Jünger, die zu Mir gekommen sind, und euer glaubensvolles Herz, das fest an diese Kundgebung glaubt, nimmt mein Wort und meine Lehrsätze als Samen der Wahrheit auf.

49. Ihr seid mit einer Last aus Leid und Unvollkommenheit gekommen, hungernd und dürstend nach Frieden und Zärtlichkeit, und der Meister ließ sich vom Anblick eurer Befleckungen nicht abhalten, euch an seinen Tisch zu setzen und euch das beste Mahl aufzutragen.

Ihr erzähltet dem Vater von eurem ganzen Leben und den Wechselfällen des Weges, zeigtet die Blöße eures Geistes, dessen Gewand die stürmischen Winde in Fetzen davongetragen haben. Bewegt brachte euch der Vater zur Quelle, wo ihr eure Flecken abgewaschen habt. Er gab euch neue und reine Kleider, und während ihr euch um Ihn schartet, gab Er euch den ersten Unterricht, der für euch wie ein Kuss, wie eine Liebkosung und wie ein Tropfen heilenden Balsams war.

50. So begann Ich im Herzen eines jeden Jüngers mein Buch der Weisheit und Liebe zu bilden, das ihr niemals verschließen dürft, denn sein Inhalt gehört nicht nur euch. In seinen Seiten ist Kraft vorhanden für eure Prüfungen, und Licht, um die Unwissenheit zu beseitigen.

51. Ich komme zu euch, weil eure Brüder, welche Wissen besitzen, der Menschheit die Wahrheit verborgen haben und ihr Herz mit Selbstsucht erfüllten. Ich verkaufe euch meine Liebe nicht, auch nicht mein Wort, noch meine Wohltaten. Ich warte nur darauf, dass ihr vorbereitet seid, um euch in die Provinzen und in die Dörfer zu senden, damit ihr euren Brüdern die Gute Botschaft meiner Lehre bringt; denn auf der ganzen Welt gibt es Menschen, welche mein Kommen erwarten. Ich will, dass ihr bis 1950 — dem Zeitpunkt, an dem Ich aufhören werde, Mich in dieser Form mitzuteilen, stark genug seid, um den Kampf zu beginnen.

52. Ich habe euch vom Fanatismus und von der Abgötterei abgebracht, um euer Herz mit der Essenz meiner Lehre zu erfüllen, damit ihr euch zu eurem Herrn erhebt und Ihm lautere, geistige und schlichte Verehrung darbringt. Ich will, dass ihr eure Mitmenschen so lehrt, wie Ich euch gelehrt habe.

53. Jünger, seid vereint, wenn die Naturgewalten toben. Dann werde Ich um eurer guten Werke, eurer Erhebung, eures Glaubens und eurer Einigkeit willen euch mit meinen Wundern überschütten, welche für die Ungläubigen Zeugnis sein werden, dass Ich mit euch bin.

54. Die Offenbarungen, welche die Kammer meiner tiefen Geheimnisse birgt und die für euch aufgespart sind, sind noch ein Geheimnis, denn ihr habt euch noch nicht um sie verdient gemacht.

55. Der Tag ist nicht fern, an dem Ich aufhöre, in dieser Form zu euch zu sprechen. Ich will, dass ihr bis dahin zubereitet seid, dass es nicht einen Jünger gibt, der nicht weiß, wie er zum Herrn beten soll.

56. Die Prüfungen des Lebens festigen euren Geist; lehnt euch nicht dagegen auf und verwünscht sie auch nicht; denn später, wenn der Sturm vorüber ist, werdet ihr vor Kummer weinen, weil ihr Mich mit eurem Misstrauen verletzt habt. Denkt daran, dass Ich euch Waffen überlassen habe, damit ihr euch zu verteidigen wisst: Es ist das Gebet und der Glaube.

57. Betet, und wenn es dem Sturm, der euer Heim peitscht, gelingen sollte, seine Türe einzudrücken — wahrlich Ich sage euch, die Flamme eurer Lampe, augenscheinlich schwach, wird nicht verlöschen.

58. Wenn ihr seht, dass die, welche ihr bekehrt hattet, sich vom rechten Weg entfernen und mit Verachtung das Brot wegwerfen, das ihr ihnen angeboten hattet, wird euer Herz von Schmerz erfüllt, und ihr kommt traurig zum Meister, um bei Ihm euren Kummer niederzulegen. Doch der Meister sagt euch: Wenn es die Undankbarkeit ist, welche die Schritte jener lenkt, so fürchtet euch nicht, lasst sie gehen, wachet und betet für sie; doch wenn sie euch verlassen haben, weil ihnen eure Fürsorge und euer Vorbild fehlten, so werdet ihr euch dafür vor Mir zu verantworten haben.

59. Wenn einige das Brot wegwerfen und fortgehen, werden andere kommen, die Brotreste sammeln und mit ihnen Frieden und Glück erlangen. Die sich entfernen, werden auf der Suche nach meinen "Arbeitern" zurückkehren, denn in der Wüste wird sie Hunger und Durst befallen. Ihr, die ihr nicht gesandt seid, um die Fehler eurer Mitmenschen zu richten, sollt sie mit Wohlwollen aufnehmen. Ihr sollt den heilen, der krank zu euch kommt, und den nähren, der hungrig ankommt.

60. Wenn sie euch verkennen, obwohl ihr ihnen eure Hilfe gewährt habt, so vergebt ihnen. Ich werde es sein, der ihre Sache richtet.

61. Eure geistige Vergangenheit ist ein Geheimnis für euch; darum sage Ich euch, dass ihr eure Prüfungen mit Sanftmut annehmen sollt, denn Ihr befindet euch in einer Zeit des Gerichts und der geistigen Sühne.

62. Die Zeiten, in denen ihr zur Welt gekommen seid, um Ehren, Freuden und Lustbarkeiten zu genießen oder Reichtümer anzuhäufen, sind vorbei; heute lebt ihr in der Niedrigkeit, um euch zu reinigen, euch durch die Prüfungen geistig aufwärtszuentwickeln und eurem Meister zu dienen, indem ihr euren Mitmenschen nützlich seid.

63. Schreibt in euer Herz ein Buch mit euren guten Werken, und es wird euch in diesem Leben Frieden geben und unendliches Glück in der Ewigkeit.

64. Wenn jemand Reichtümer anhäuft im Tausch gegen mein Wort und meine Gaben, so sage Ich euch noch einmal wie in der Zweiten Zeit: "Eher würde ein Kamel durch ein Nadelöhr gehen, als dass dieser in das Reich der Himmel eingeht." Wie verdienstvoll ist es, jene bei Mir zu sehen, die früher irdische Anerkennung, Ruhm und Annehmlichkeiten genossen und heute meinen Schritten voll Sanftmut und Demut folgen.

65. Unter euch gibt es einige, die Ich wie Hiob geprüft habe. Denn es ist nicht mein Wille, dass die Geistwesen in Trägheit versinken; Ich will, dass sie auf dem Lebenswege fleißig sind.

66. Für jeden wird ein Augenblick kommen, in dem die Stimme des Richters ihn nicht nur wegen des Wortes befragt, das Ich euch als Meister vermacht habe, sondern auch bezüglich dessen, was ihr in Erfüllung eurer Aufgabe getan habt.

67. Entfaltet eure geistigen Gaben des Sehertums, der Intuition und des Ahnungsvermögens, damit euch gegeben ist, im Sinnbild die Prüfung zu erkennen, die euch angeht, und ihr sie mit eurem Gebete zu besiegen vermögt.

68. Lasst euch von meinem Worte führen, da ihr bereits überzeugt seid, dass Ich es euch zu eurem Wohle gebe.

69. Diese Unterweisungen erscheinen euch neu, weil ihr sie vergessen hattet; doch jetzt in der Dritten Zeit gebe Ich sie euch aufs neue. Ich habe ein großes Arbeitsfeld für euch vorbereitet, zu dem Ich euch einlade, damit ihr auf ihm den Samen der Ewigkeit zu säen lernt, den Ich euch anvertraue.

70. Ich bilde meine neuen Jünger aus, damit sie durch ihren Glauben und ihre Nächstenliebe Macht erlangen über die Krankheiten des Körpers und des Geistes und über die Elemente der Schöpfung.

71. Begreift, dass es nicht mehr zeitgemäß ist, dass ihr in Unwissenheit lebt; heute lebt ihr im Zeitalter des Lichts, der großen Offenbarungen, die euch meine Unterweisung anbietet. Könnt ihr euch die Weisheit vorstellen, die ihr erlangt hättet, wenn ihr von den ersten Zeiten an meine Lehren in Erfüllung meines Gesetzes praktisch angewendet hättet? Doch ihr habt euch den Vergnügungen der Welt hingegeben und seid dabei auf dem Wege eurer geistigen Entwicklung stehengeblieben. Darum erscheint euch heute, da Ich mit meiner neuen Lektion gekommen bin, diese befremdlich, unverständlich und außerhalb eurer Lebensweise liegend. Aber schon das Nachdenken über eine einzige meiner Lehrreden wird euch genügen, die Wahrheit meines Wortes zu erkennen. Dann werdet ihr sehen, dass das Befremdliche nicht meine Lehre ist, sondern eure Art, außerhalb meines Gesetzes zu leben.

72. Kommt auf mein Arbeitsfeld; erinnert euch meiner Unterweisung, die ihr vergessen hattet, tilgt allen schlechten Samen aus, dann werde Ich euch die Lehre zeigen, die ihr bis heute nicht erkannt habt. So werde Ich bewirken, dass ihr vom Stillstand, von eurem Fanatismus loskommt, um euch in ein wahres Leben eintreten zu lassen — in jenes, welches ihr vom Anfang eurer Entstehung an hättet leben sollen.

73. Merkt ihr, wie schlicht dies Wort ist, das auf den Lippen der Wortvermittler erblüht? Wahrlich, Ich sage euch, es wird in seiner Einfachheit den Menschen das Licht bringen, damit sie meine Offenbarungen verstehen, welche sie mit Hilfe der Wissenschaft und der Theologie nicht zu begreifen vermochten.

74. Die guten Jünger, die beharrlichen, die treuen werden es sein, die diese Lehre ergründen. Auch sie werden demütig sein; aber trotz ihrer Schlichtheit werden sie ihre Mitmenschen durch die Weisheit ihrer Auslegungen in Staunen versetzen.

75. Mein Volk soll nicht nur von meinen Unterweisungen reden, sondern mit seinen Werken soll es die Menschheit lehren, wie man mein Gesetz erfüllt und achtet. Es soll ohne Selbstsucht alles zu geben verstehen, was es von seinem Herrn empfangen hat, und seinen Eifer für die Wahrheit und Reinheit des Schatzes zeigen, der ihm anvertraut wurde.

76. Lehrt eure Mitmenschen mit guten und hochstehenden Werken. Denkt daran, dass ihr schon hier euren Geist immer mehr läutern müsst, damit er würdig wird, auf seinem geistigen Entwicklungswege zu einer anderen Heimstatt überzuwechseln.

77. Schöpft aus meiner Unterweisung die notwendige Kraft, um nach und nach die Hindernisse zu beseitigen, die ihr auf eurem Wege antrefft. Ihr wisst bereits, dass die Waffe, die alles besiegt, die Liebe ist. Sehr groß wird die Wonne dessen sein, welcher aus diesem Kampfe siegreich hervorgeht und, nachdem er die Schlacht gewonnen hat, sich als siegreicher Soldat bei Mir einstellt.

78. Erinnert euch, dass Ich es bin, der euch die Waffe der Liebe gegeben, und dass Ich euch außerdem zu kämpfen gelehrt habe, um die großen Schlachten zu gewinnen. Was habt ihr dann auf andern Wegen zu suchen, obwohl Ich euch alles auf dem Weg der Wahrheit übergebe?

79. Ich habe Mich durch den Verstand der Ungebildeten kundgetan, damit sie sich an der Auslegung meines Wortes erquicken können. Es gelang Mir, die Augen der Blinden für das Licht der Wahrheit zu öffnen, damit sie sich von ihren Sünden reinigen, wenn sie sich von ihrem Herrn geliebt fühlen. Wurde euch nicht schon in der Zweiten Zeit verheißen, dass der Tag kommen werde, an dem jedes Auge Mich schauen würde? Wer rein ist, wird Mich sehen, und dies wird seine Belohnung sein; jener, der Flecken in seinem Herzen hat, wird Mich ebenfalls sehen, und dies wird seine Rettung sein. Wer seine Augen meinem Lichte öffnet, dringt in das Geheimnis ein und kennt den Grund für meine Offenbarungen. Dieser wird in Erkenntnis meiner Wahrheit in der Zukunft festen Schrittes gehen.

80. Legt meine Unterweisung richtig aus, meint nicht, dass mein Geist sich freut, wenn er eure Leiden auf der Erde sieht, oder dass Ich euch all das entziehen will, was euch angenehm ist, um Mich daran zu ergötzen. Ich komme, um euch zu veranlassen, meine Gesetze zu erkennen und zu beachten, denn sie sind eurer Achtung und Beachtung wert, und weil ihre Einhaltung euch die ewige Seligkeit und den ewigen Frieden bringen wird.

81. Durch Jesus habe Ich euch gelehrt, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist; doch für die Menschen von heute existiert nur der "Kaiser", und ihrem Herrn haben sie nichts anzubieten. Wenn ihr wenigstens der Welt das Richtige geben würdet, so wären eure Leiden in ihr geringer; aber der "Kaiser" hat widersinnige Gesetze erlassen, hat euch zu seinen Sklaven gemacht und nimmt euch das Leben, ohne euch irgendetwas dafür zu geben.

82. Seht, wie anders mein Gesetz ist, das weder den Körper noch den Geist versklavt, euch nur durch Liebe überzeugt und euch mit Güte führt; alles gibt es euch umsonst, alles belohnt es euch, und für alles entschädigt es euch während des ganzen Lebensweges.

83. Jünger, versteht und studiert meine Lehren; Ich will mit euch ein Volk bilden, das der Treuhänder meiner Weisheit ist; denn alles wird vorbereitet sein, damit ihr große Aufgaben erfüllt. Verzagt nicht beim ersten Alarmruf, sucht die Begegnung mit dem, der sich euer Feind nennt, und vergebt ihm, liebt ihn und unterrichtet ihn mit meinen Unterweisungen.

84. Ich will, dass ihr für den Tag meines Abschieds so vorbereitet seid. Ihr alle wisst, dass 1950 das durch meinen Willen angezeigte Datum ist, an dem Ich aufhöre, Mich durch das Verstandesorgan des Stimmträgers mitzuteilen, und da mein Wort immer in Erfüllung geht, wird an jenem Tage diese Kundgabe zu Ende gehen, die für euch den Beginn der Dritten Zeit kennzeichnete.

85. Versucht nicht, dieses Datum zu ändern, und versucht auf keinerlei Weise, die Kundgebung meines Wortes in dieser Form oder die der Geistigen Welt beizubehalten. Schon jetzt sage Ich euch, dass die, welche so handeln würden, nicht mehr durch das Licht des Meisters erleuchtet sein werden.

86. Warum solltet ihr eine solche Entweihung begehen, da Ich euch angekündigt und verheißen habe, dass ihr euch nach diesem Zeitpunkt mit Mir von Geist zu Geist verbinden werdet, auch wenn ihr keine Stimmträger gewesen seid?

87. Auch sage Ich euch in diesem Augenblicke, dass die Propheten dieser Zeit die Pflicht haben, sich vorzubereiten, weil sie die Aufgabe haben, die Volksmengen im voraus vor den Prüfungen zu warnen, die sie erwarten. Große Prophetien werde Ich ihnen offenbaren, damit sie euch helfen, nicht in Anfechtung zu fallen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 26

1. Jünger, nachdem ihr meine Unterweisung gehört und eure Vergangenheit im Lichte meines Wortes beurteilt hattet, habt ihr geistig gesagt: "Kein Blatt am Baume bewegt sich ohne den Willen Gottes".

2. Ihr denkt so, weil ihr zu verstehen beginnt, dass die Prüfungen, die ihr nach und nach gleich einem bitteren Kelche leert, wie Stufen gewesen sind, die euch allmählich dem Baume des Lebens näher gebracht haben, wo der Meister euch erwartet, um euch euer Erbe zu übergeben.

3. Als ihr zur Kundgebung meines Wortes gekommen seid, habt ihr alle euch gefragt, was wohl der Grund meiner Wiederkunft sei, und beim Vernehmen meines Grußes, der euch sagt "mein Friede sei mit euch", sind die voller Freude, welche den Wert erkennen, den der Friede besitzt, während die, welche nur an den Erwerb materieller Güter denken, Mich mit Enttäuschung in ihrem Innern fragen, ob Ich nur gekommen bin, um euch Frieden anzubieten.

4. Die so denken, beleidigen Mich nicht, denn ihr Unverständnis kommt von ihrer Unwissenheit, und diese ist gerade die Finsternis, die zu bekämpfen Ich gekommen bin, indem Ich die Geistwesen mit dem Lichte meiner Lehre erleuchte.

5. Herzen, die ihr heute durch die Leidenschaften und Missgeschicke, die euer Leben verbittert haben, verhärtet seid: Begreift, dass ihr den Frieden erreichen werdet, wenn ihr geistige Erhebung erlangt habt.

6. Der Friede in dem Geist spricht zu euch von Licht, von Moral, von Tugenden. Wer sich nicht sehnt, diesen Zustand der geistigen Erhebung zu erreichen, träume nicht davon, meinen Frieden zu genießen; denn noch immer ist er Gefangener der Leidenschaften des Körpers und der falschen Traumbilder von Glück, welche ihm die materielle Welt vorgaukelt.

7. Wer angeekelt von den irdischen Vergnügungen in seinem Innern ein heißes Verlangen nach Frieden lebendig erhält, der sucht die Befreiung seines Geistes, begierig, das Ziel zu erreichen, für das er geschaffen wurde.

8. Seit Anbeginn der Menschheit sind es nur wenige gewesen, die den Frieden gesucht haben oder in ihm verblieben sind, nachdem sie ihn einmal erlangt haben, weil der Mensch ihn nur sucht, wenn der Schmerz ihn besiegt hat. Deshalb seht ihr, wie nach jedem eurer unmenschlichen, brudermörderischen und ungerechten Kriege sich Tausende von Menschen erheben, die nach dem Frieden dürsten, den sie vorher nicht zu schätzen wussten, weil sie sich nicht des Wertes bewusst gewesen sind, den diese göttliche Gabe hat.

9. Ihr müsst begreifen, dass es nicht das Wissen der Menschen ist, in dem ihr inneren Frieden finden werdet, da die Quelle, aus der er stammt, geistig ist. Das Gold, die menschliche Weisheit, die Wissenschaft, die Macht der Menschen haben nicht genügt, um diese Gnade zu erlangen, die ihr nur erreichen werdet, wenn ihr gute Werke tut und euch in eurem Leben auf dem Weg der Liebe bewegt, den euch mein Gesetz weist.

10. Es wird nichts Erstaunliches an sich haben, dass die Männer, welche die Menschheit Gelehrte nennt — wenn sie meinen Offenbarungen nachgehen und auf der Suche nach meinem Frieden sind — den Platz der Schüler einnehmen, um die ersten Lektionen vom Buche des Lebens zu studieren.

11. Niemand kennt besser als Ich den unendlichen Durst, welcher unter der Menschheit herrscht. Mein Erbarmen dringt wie ein Hoffnungsstrahl in jedes Herz, um ihm die Nähe des Kampfes fühlbar zu machen, durch den es den wahren Frieden und die Befreiung des Geistes erreichen wird.

12. Meine Unterweisung ist der Ruf der himmlischen Posaune, welche von den Geistwesen gehört worden ist, denen sie verkündet hat, dass die Zeit des Gerichts, der Sühne und auch der Erlösung gekommen ist.

13. Alles war vorhergesagt worden; doch ihr habt vorgezogen, die Ereignisse abzuwarten, ohne euch vorzubereiten, um dem Kampf die Stirne bieten und eure Freiheit erringen zu können. Euch fehlte der Glaube, der Gehorsam gegenüber meinem Gesetze der Liebe, und heute weint ihr über eure Schuld.

14. Die Menschenmengen, die sich versammeln, um meine göttlichen Unterweisungen zu hören, erscheinen euch groß an Zahl; aber wie klein sind sie, wenn ihr sie mit euren Mitmenschen vergleicht, die meinen Frieden entbehren.

15. In diese Scharen hier habe Ich meinen Frieden gelegt; einige wussten ihn zu bewahren, andere berauben sich desselben, sobald sie mein Wort nicht mehr vernehmen und sie in die Gewohnheiten des Alltags zurückfallen. Es sind die, welche Mich bei der Rückkehr zu dem bescheidenen Orte, an dem Ich Mich kundgebe, fragen: "Herr, warum finde ich nur Frieden, wenn ich Dir zuhöre, oder ist es so, dass er nur an diesen Orten vorhanden ist?" Doch Ich antworte ihnen, dass, wenn sie nur zu der Stunde Frieden gefunden haben, da sie meine Lehre hören, dann deshalb, weil sie nur in diesem Augenblick ihren Geist vom Einfluss des Körpers läutern und, wenn sie die Schwelle dieser Versammlungsräume hinter sich lassen, zu ihrem Leben der Unvollkommenheiten, der Selbstsucht, der Leidenschaften, des Grolles und der Laster zurückkehren, ohne die Weisungen der Lehre, die sie gehört haben, in Anwendung zu bringen. Denn Hören heißt nicht Lernen, und nur, wer meine Lehre erforscht und in die Tat umsetzt, wird sich in Wahrheit mein Jünger nennen können, weil er immer geistig vorbereitet sein wird, seinen Brüdern das Beispiel zu geben, wie man sein Leben in Befolgung meiner Unterweisungen auf die rechte Bahn bringt.

16. In diesem Lehrwort werdet ihr die Erkenntnis der sittlichen Verantwortung finden, die ihr dadurch übernommen habt, dass ihr in eurem Herzen die Gabe meines Friedens empfangt, die ihr mit euren Mitmenschen teilen müsst.

17. Begreift und macht euch klar, wie oft Ich euch gesagt habe: Seid willkommen in der bescheidenen Versammlungsstätte, die zu einem Haus des Friedens und des Gebets geworden ist, wo Ich Mich als Meister kundgebe.

18. Durch mein Wort habt ihr eure Aufgabe und die Sühnepflicht begriffen, die auf eurem Geist lastet. Heute erkennt ihr, dass es, um zu Mir zu kommen, nötig ist, die Reinheit zu erlangen, die euch würdig macht, in das Reich der Gerechten einzugehen, welches das eurem Geiste verheißene Land ist.

19. Nicht alle, die Mir zuhören, sind bei Mir, denn die Gedanken einiger sind ferne. Dagegen gibt es einige, die körperlich entfernt und im Geiste gegenwärtig sind.

20. So wie ihr an meine Türen klopft, bin auch Ich zu den euren gekommen, nicht um etwas von euch zu verlangen, sondern um euch das zu geben, was ihr nötig habt.

21. Ich gebe eurem Geist Licht, denn Ich sehe, dass er nicht länger in der Finsternis bleiben will; er wünscht sich über die Unwissenheit und die Leidenschaften des Körpers zu erheben, er möchte den Vater schauen und verstehen und den Zweck seines eigenen Daseins erkennen.

22. Erwacht, werdet euch der Zeit bewusst, in der ihr lebt, damit, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem die Menschen sich anschicken, jeden religiösen Kult des menschlichen Herzens zu entweihen und auszulöschen, sie von euch nichts zu entfernen haben, weil euer Heiligtum und eure Gottesverehrung geistig sein werden. Dann wird euer Geist sich direkt mit meiner Göttlichkeit verbinden können; dies wird seine Befreiung sein.

23. Ihr lebt in einer Welt, die durch die menschliche Wissenschaft umgewandelt wurde; dies ist ihre Ära, die Zeit ihrer Herrschaft.

24. Ein neues Babel haben die Menschen aufgerichtet, einen neuen Turm des Hochmuts und der Eitelkeit. Von seiner Höhe herab fordern sie meine Macht heraus und erniedrigen die Schwachen. Wahrlich, Ich sage euch, auf diesem Wege wird der Mensch nicht zu Mir kommen. Nicht weil Ich die Wissenschaft verleugne — ist sie doch Licht, das Ich, der Schöpfer, in den menschlichen Verstand gelegt habe —, sondern wegen des bösen Gebrauchs, den die Menschen von ihr gemacht haben.

Ich vertraute euch die Wissenschaft wie einen Baum an, den ihr mit Liebe, Achtung und Eifer pflegen solltet, damit aus ihm Früchte von bestem Geschmacke hervorgingen — solche, die Leben spenden. Glaubt ihr, dass ihr diesen Baum gut gepflegt habt?

Erkennt, dass seine Früchte zerstörerisch und leidbringend waren, dass sie, statt Leben zu spenden, Tod gesät haben. Wie verfehlt ist die menschliche Wissenschaft, die im Dienste des Menschen stehen soll! Aber dennoch segne Ich sie, denn sie ist meiner Kinder Werk.

25. Der Materialismus hat die Menschheit umstrickt. Aus vielen Herzen wurde mein Name ausgelöscht, die Menschen vergessen zu beten, welches die geistige Form ist, mit Gott zu sprechen. Meine Lehre und mein Vorbild durch Jesus wurden vergessen, und die, welche versuchen, in meiner Lehre beständig zu bleiben und mein Gesetz zu erfüllen, tun es mittels abgöttischer Kulte und suchen Mich mittels Figuren und Bildern, von Menschenhand gemacht. Soll mein Gesetz so erfüllt werden?

26. Viele haben die Natur zu ihrem Gott gemacht, indem sie dieselbe als schöpferische Quelle all dessen, was existiert, vergöttlichen. Doch wahrlich, Ich sage euch, diese Natur, aus deren Schoße alle Wesen hervorgegangen sind — die materiellen Kräfte und Naturreiche, die euch umgeben — sie ist nicht Schöpferin; sie wurde zuvor vom göttlichen Schöpfer geplant und geschaffen. Sie ist weder die Ursache noch der Grund des Lebens. Ich allein, euer Herr, bin der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega.

27. Der Schatten des Baumes der menschlichen Wissenschaft hat die Menschheit umfangen, die Mehrzahl seiner Früchte hat sie vergiftet, und es naht die Zeit, in der die Sichel der Gerechtigkeit jeden unreinen Zweig und jede schlechte Frucht abschneidet.

28. Als der Mensch noch unschuldig war, machte ihn sein Zustand der Reinheit der Gnade des Herrn würdig. Er hatte die Wissenschaft nicht nötig, um die Mittel zum Leben zu finden. Es war nicht nötig, dass seine Augen oder seine Intelligenz sich anstrengten, in die Geheimnisse der Schöpfung einzudringen, um das Licht zu finden, das seinen irdischen Lebensweg erleuchten würde.

29. Wie eine liebevolle Mutter brachte die Natur ihren Busen an die Lippen des Kindes, um es zu nähren; doch das Kind wuchs, und von der äußeren Schönheit der Früchte des Lebensbaumes verführt, streckte es seine Hand aus, brach sie ab und kostete sie, wodurch in seinem Herzen und seinem ganzen Wesen das Bedürfnis und das Verlangen nach Wissen erwachte. Das Lebensalter der Unschuld enteilte, und für den Menschen begann ein neuer Abschnitt, jener der Wissenschaft, in welchem der Geist das menschliche Leben und seine Geheimnisse zu erkennen verlangte. Da begann der Kampf, die Erfahrung, die Entfaltung, die Entwicklung, die Sühneleistung.

30. Das Kind, dessen Glück ganz auf das Fühlen der mütterlichen Liebkosung gerichtet war, wurde zum Jugendlichen, welcher — verwundert angesichts der Größe des Lebens, das für ihn ein Geheimnis war — sich voller Neugier und Unruhe wissensdurstig auf den Weg machte. Wer außer Mir bewirkte, dass der Mensch dieses Ideal des Wissens und Erkennens fühlte?

Alles war durch Mich vorausgesehen und vorbereitet, um die Schritte des Menschen auf der Erde zu lenken, weshalb er bei jedem Schritt auf eine Überraschung und ein neues Wunder stieß. Es gab kein Hindernis, keine Not noch Pein, für die er keine Lösung finden würde.

Wenn der Mensch sein Erwachen für die Welt hatte, so zeigte sich auch in seinem Geist, aus seiner Ruhelosigkeit und seinem Ahnungsvermögen heraus die tiefe Sehnsucht, das Leben zu verstehen und zu schauen, das jenseits der materiellen Schöpfung ist, jenseits der Materie und der Wissenschaft.

31. So entstand die geistige Verehrung Gottes, damit der Geist sich durch sie nährt und hohe Erkenntnisse erlangt und er gemäß der Wissenschaft lebt, die von meinem Gesetze der Liebe inspiriert ist.

32. Nicht alle Menschen haben sich Mich im Unendlichen, im Geistigen und Unsichtbaren befindlich vorgestellt. Während daher seit den Anfängen der Menschheit einige Mich jenseits alles Materiellen gesucht haben, haben andere es mittels äußerlicher Kulte getan. Dies sind jene, welche Mich in den Sternen, in den Naturkräften und in Geschöpfen suchten, bis sie zur Einsicht gelangten, dass Der, welcher alles geschaffen hatte, was sie anbeteten, sich im Unendlichen befand, und Er es war, den sie anbeten sollten.

33. Mit der Zeit hat sich die Menschheit in ihren Glaubensüberzeugungen und in der Erkenntnis des Geistigen weiterentwickelt, wobei sie, durch göttliche Eingebungen erleuchtet, ihre Gottesverehrung vervollkommnete. Dennoch fühlen Mich noch in der heutigen Zeit viele meiner Kinder nur durch Gebilde der Schöpfung, Riten, Bilder und Symbole. Und zwar deshalb, weil der Geist, noch immer durch die Traditionen abgelenkt, sich mit dem wenigen zufrieden gibt, das er mit seiner geringen Erhebung erlangt. Aber angesichts der Geheimnisse ist für ihn die Stunde der Beunruhigung gekommen, und er erleidet Nöte und macht Prüfungen durch, wie er sie bisher niemals auf seinem Wege angetroffen hat. Daraufhin wird er erwachen und sich aufmachen, um zu fragen, um zu forschen, wie er es bereits tat, als er den Grund für das Leben auf der Erde wissen wollte.

34. Was ist es, was ihr in diesen Augenblicken auf der Erde am meisten ersehnt? —Frieden, Gesundheit und Wahrheit. Wahrlich, Ich sage euch, diese Gaben wird euch nicht eure Wissenschaft geben, so wie ihr sie angewendet habt.

35. Die Gelehrten befragen die Natur, und sie antwortet ihnen auf jede Frage; doch hinter jenen Fragen stehen nicht immer gute Absichten, gute Gesinnungen oder Nächstenliebe. Die Menschen sind unmündig und unverständig, die der Natur ihre Geheimnisse entreißen und ihr innerstes Wesen entweihen — nicht um sie zu ehren, indem sie aus ihren Quellen die Grundstoffe entnehmen, um sich gegenseitig Gutes zu tun wie wahre Geschwister, sondern um eigensüchtiger und zuweilen verderblicher Ziele willen.

36. Die ganze Schöpfung spricht zu ihnen von Mir, und ihre Stimme ist die der Liebe; doch wie wenige wussten diese Sprache zu hören und zu verstehen!

37. Wenn ihr bedenkt, dass die Schöpfung ein Tempel ist, in dem Ich wohne, fürchtet ihr da nicht, dass Jesus dort erscheint, die Geißel ergreift und die Händler und alle, die ihn entweihen, verjagt?

38. O geliebtes Volk, ergründe und begreife meine Unterweisung, öffne deinen Verstand und lasse mein Licht in ihn eindringen; dies Licht wird aus euren Werken sprechen, auch wenn euer Wort schwerfällig ist. Es gefällt Mir, dass euer Wort unbeholfen ist, denn euer Geist wird es sein, welcher von Mir Zeugnis ablegt.

39. Das Schicksal eines jeden von euch ist verschieden, doch das Ziel von allen ist das gleiche: zu Gott zu kommen.

40. Einige von euch leiden, und damit sühnt ihr eure Verstöße gegen mein Gesetz in den vergangenen Zeiten; andere trinken den Leidenskelch durch die Bosheit ihrer Mitmenschen. Die ersteren reinigen sich in den Prüfungen des Lebens, die letzteren haben den gleichen Kelch zu leeren, den sie ihren Mitmenschen zu trinken gaben. Aber wahrlich, Ich sage euch, bei den einen wie bei den anderen zeigt sich die liebevolle und vollkommene Gerechtigkeit eures Herrn.

41. Liebet einander, erfüllt mein Liebesgesetz, damit das Licht des Friedens und der Eintracht im Osten erstrahlt, welcher sich zurzeit in den Finsternissen und Leiden des Krieges befindet. Fühlt den Schmerz der Menschen und erkennt, wie sie nach einem Retter suchen — wie verirrte Schafe, wenn sie klagend nach ihrem Hirten rufen.

42. Wie viel Schmerz bedrückt die Menschen in dieser Zeit! Kaum wird ein Kind geboren, da beginnt es wegen seiner Mitmenschen bereits den Kelch des Leidens zu trinken. Einige verlieren die Mutter, bevor sie die erste Liebkosung fühlen, andere werden vom Getöse des Krieges taub, statt das süße mütterliche Wiegenlied zu hören.

43. Das Paradies der ersten Menschen wurde in ein Tal der Tränen verwandelt, und jetzt ist es nur ein Tal des Blutes. Deshalb wecke Ich heute, da Ich gekommen bin, das meinen Jüngern gegebene Versprechen zu erfüllen, die Menschheit aus ihrem geistigen Schlafe auf und gebe ihr meine Liebeslehre, um sie zu retten. Ich suche die Geistwesen, welche die Bestimmung haben, in dieser Zeit meine Kundgebungen und mein Wort mit ihren Werken zu bezeugen.

Wenn diese durch Mich Gekennzeichneten um mein Gesetz vereint sind, werden die Erde und die Sterne erschüttert werden, und am Himmel wird es Zeichen geben; denn zu diesem Zeitpunkt wird die Stimme des Herrn von einem Ende der Erde zum anderen gehört werden, und sein Göttlicher Geist, umgeben von den Geistern der Gerechten, der Propheten und der Märtyrer, wird die geistige und die materielle Welt richten.

44. Dann wird die Zeit des Heiligen Geistes ihre Vollkraft erreichen. — Damit ihr euren Mitmenschen diese Prophetie bekannt macht, frage Ich euch: Wann werdet ihr euch zur Erfüllung eurer Aufgabe aufmachen als die Jünger dieser Zeit? Wann werdet ihr es ermöglichen, dass eure Mitmenschen euch hören und vor der Stimme ihres eigenen Gewissens erzittern? Wann werdet ihr der Menschheit dies Wort des Lichtes und der Liebe bringen?

45. Es ist mein Wille, dass ihr euch vereinigt, damit in jeder Versammlungsstätte und in jeder Bruderschaft der "Geschmack eurer Frucht" einheitlich ist. Warum sollten sie verschiedenen "Geschmack" anbieten, da sie doch alle Reben desselben Weinstocks sind?

46. Lernet, handelt und erhebt euch vereint, damit eure Kraft geachtet wird. Gebt keinen Anlass, dass falsche Kundgebungen meiner Göttlichkeit im Schoße von Sekten oder Kirchen auftauchen, seid nicht der Grund dafür, dass falsche Propheten aufstehen, welche die Menschenmengen mit ihrem Worte betören.

47. Habt acht, ihr Seher! Wenn ihr von eurem Vater geprüft worden seid, wenn selbst eure Angehörigen euch verkannt haben, so fürchtet euch nicht; erinnert euch, dass Jesus in seiner Heimat verkannt wurde und in andere Gegenden gehen musste, um Glauben zu finden. "Niemand ist Prophet in seinem Vaterland" sagte Er euch.

48. Wenn sie an euren Gaben gezweifelt haben, so werden andere Herzen kommen, die euch wirklich glauben. Einige von euch werden in fremde Länder gehen, wo ihr mehr Vertrauen in euer Zeugnis antreffen werdet als im Schoße dieses Volkes.

49. Um euch bei eurer Aufgabe zu helfen, hat euch der Meister seine Unterweisung gegeben, und Er wird niemals müde, es zu tun, denn Er ist "Das Wort" des Vaters.

50. Geliebte Jünger, gebt einem Kranken den heilenden Balsam, tut es mit Liebe, mit wahrer geistiger Zubereitung, damit ihr erreicht, dass der Leidende den göttlichen Trost erfährt.

51. Bei einigen Gelegenheiten habe Ich euch gewährt, dass wahre Wunder geschahen, ohne dass eure Vorbereitung euch ein Anrecht darauf gegeben hat; doch jetzt sage Ich euch, dass ihr eure Vorbereitung nicht vernachlässigen dürft, denn Ich werde euch überraschen, euch warnen, indem Ich euch das, was ihr erhofft, nicht gewähre, um euch verstehen zu lassen, dass ihr euch nicht vorzubereiten wisst, um ein wahres Werk der Barmherzigkeit zu vollbringen.

52. Lasst es nicht zu, dass sich durch seinen Schmerz allein der Kranke ein Anrecht auf meine Wohltaten erwirbt; ihr müsst seine Verdienste mit denen eurer Nächstenliebe vereinen, dann wird sich meine Gnade in beiden bekunden. Wo immer ihr seid, sollt ihr Verdienste erwerben, damit ihr jedes Mal, wenn ihr für eure Brüder Fürbitte einlegt, würdig seid, Mich um das zu bitten, was ihr zum Wohle eurer Nächsten braucht.

53. Bewahrt die geistige und körperliche Vorbereitung, denn ihr kennt nicht den Augenblick, an dem ihr ein Werk der Barmherzigkeit tun müsst, und es wird mein Wohlgefallen finden, euch zu Trägern des Balsams, des Friedens oder dessen zu machen, was euren Brüdern am meisten fehlt. Begreift das Schöne der Aufgabe, die ihr durch eure Sühneleistung erfüllt, damit ihr euer Kreuz mit der ganzen Liebe, derer ihr fähig seid, umarmt.

54. Hier auf der Welt nehmt ihr die Stimme eures Gewissens nicht so klar wahr, wie ihr sie hören werdet, wenn ihr im Geistigen seid; deshalb vernachlässigt ihr oft die Erfüllung eurer Aufgabe. Doch denkt daran, dass dieselbe euch immer erwartet, wie ferne auch der Zeitpunkt eures Scheidens in das Jenseits sei, und dass, wenn ihr die Augen in einer neuen Welt öffnet, nur das Licht zu euch gelangen wird, das ihr in eurem Kampfe erreicht habt, und ihr den Frieden besitzen werdet, auf den ihr euch ein Anrecht erworben habt durch die Verdienste, die ihr erlangt habt.

55. Wisst ihr, wie ihr nach meinem Willen zur nächsten Wohnstätte kommen sollt, wo Ich euch erwarte? — Voller Frieden, erleuchtet durch das Licht der Weisheit, welches in jedem reinen Geist erstrahlen soll; ohne Ungewissheiten, ohne Tränen.

56. Niemand soll glauben, dass — als er in diese Welt kam — ihn mein Werk überraschte, indem es ihm eine Aufgabe übertrug; nein, das wäre allzu viel Unwissenheit, wenn man im Lichte lebt. Ich bin nur gekommen, um euch das wiedererkennen zu lassen, was ihr im Geistigen erhalten habt, bevor ihr zur Erde gesandt wurdet.

57. Also, geliebte Jünger, wenn euer Geist hierfür gekommen ist, weil Ich es ihm so befohlen habe und jeder von euch es so wünschte und annahm, so denkt daran, dass ihr nicht zu Mir zurückkommen dürft, ohne den Auftrag erfüllt zu haben, welchen ihr zu erfüllen versprochen habt; denn andernfalls würde es sehr schmerzlich für euren Geist sein.

58. Ergründet mein Wort, erlaubt nicht, dass irgendetwas oder irgendjemand euch an der Erfüllung eurer Aufgabe hindert, dass irgendetwas euch zum Verzicht auf all das veranlasst, was denen als Lohn zusteht, welche auf der Welt Soldaten Gottes, Apostel seiner Wahrheit waren.

59. Um euch bei eurer Sühne zu helfen, gebe Ich euch mein Wort, und sein Licht leitet euch zur Vollkommenheit.

60. Hört Mir unermüdlich zu, lernt von Mir. Hört auf Elias und nehmt euch ein Beispiel an seiner Tugend, damit ihr gleich ihm Hirten einer Anzahl von Geistwesen seid, die euch mein Wille zugewiesen hat.

61. Auf alle schaue Ich mit Liebe, und Ich sage euch, dass Ich in dieser Zeit nicht nur gekommen bin, um euch zu liebkosen und euch meinen Frieden zu geben, sondern um euch zu unterweisen, euch verständlich zu machen, dass ihr Besitzer geistiger Gaben seid, mit denen ihr den Menschen in ihrer Drangsal helfen sollt, um sie bis zum Ende ihrer Sühne zu fuhren.

62. Die Zeit der großen Prüfungen ist gekommen, doch der Geist ist noch immer schwach. Große Schmerzen und Umwälzungen erwarten ihn, und deshalb nähere Ich Mich gleich einem Rettungsboot, um meine Kinder aufzunehmen, indem Ich ihnen helfe, sich auf dem geistigen Pfade weiterzuentwickeln.

63. Alle Geistwesen haben mein Gericht verdient, selbst jene der Kinder in den Armen ihrer Mütter haben Schmerz empfunden.

64. Euch, Jünger, bereite Ich vor, damit ihr meine Lehre der Liebe und des Friedens zu allen Nationen tragt — damit ihr durch eure Auftragserfüllung eure Mitmenschen rettet. Naht euch den Kleinen und den Großen.

Häufig werdet ihr vor Wissenschaftlern stehen, und vor ihnen müsst ihr Beweise von Vergeistigung geben. Wie viele werden sich beim Erkennen der Nutzlosigkeit ihres materiellen Wissens beschämt fühlen und werden bekennen, dass das, was die Wissenschaft nicht schaffte bei der Krankenheilung und bei der Lösung der Probleme, welche die Menschen quälen, die Liebe und die Barmherzigkeit meiner Jünger erreichte.

65. Diese in der Welt wenig bekannte Nation wird verschwenderisch gesegnet sein. Ihr Boden wird ertragreich sein, und ihre Truhen werden sich öffnen, und den vom Kriege verwüsteten Nationen Nahrung senden. Der Geist ihrer Bewohner wird, von meiner Liebe angeregt, den Notleidenden Gedanken des Lichtes zusenden, und wenn die Zeit der Verkündigung gekommen ist, wird er mein Wort bringen, um mit ihm die Leidenden zu beleben und zu heilen.

66. Viele Ausländer werden kommen, um sich euch in euren Ideen von Frieden und Eintracht anzuschließen. Die Vergeistigung wird sich als wohltätiger Same ausbreiten, und die Wahrheit, die sie verkündet, wird bekannt werden. Dann wird das Kind Mich mit Lauterkeit zu lieben verstehen, und der Quell der Gnade, dem alles Gute entquillt, wird sich über die Menschheit ergießen.

67. Ich will, dass ihr in diesem Zeitabschnitt euren Auftrag erfüllt, und, wenn ihr ins Jenseits hinübergeht, eure geistige Arbeit fortsetzt. Lehrt eure Brüder, dass es ein einziges Gesetz voller Gerechtigkeit ist, das alle Geistwesen regiert, dass alle einen Platz in meiner Schöpfung einnehmen, und jeder durch Mich in seiner Erfüllung angespornt wird. Alles gehorcht unwandelbaren göttlichen Gesetzen.

68. Wenn die Menschheit während dieser Zeit der Prüfungen schlecht über euch urteilt und euch für den Krieg der Ideologien, für die Zerstörung der Nationen und für das Ausbleiben des Friedens verantwortlich macht, so verzagt nicht und lasst euch nicht beirren, verharret im Beten und Wachen. Fürchtet euch nicht vor Strafe, wenn ihr mein Gesetz erfüllt.

69. Begreift, dass Ich den Ausbruch der Kriege zugelassen habe, damit der Geist der Menschen sich läutert. Jede Nation, Institution, und jedes Heim werden von meiner Gerechtigkeit heimgesucht, um den Grad an Fortschritt aufzudecken, in dem sie sich befinden.

70. Arbeitet, wie Ich euch gelehrt habe; bringt die Sünder zur sittlichen Erneuerung; stellt (zerbrochene) Leben wieder her, bringt die zu Mir, die sich entfernt haben. Wenn dieser Zeitabschnitt dann vorüber ist, wird in allen Geistwesen das Licht des Wissens und der Erfahrung sein. Meine Lehre wird die Menschen anleiten, und es wird keine Verfälschungen oder schlechte Auslegungen in meinem Gesetze geben.

71. Wenn Ich euch zuweilen "Kinder" nenne, so deshalb, weil ihr vor meiner Göttlichkeit noch klein seid, und angesichts der Ewigkeit erweist sich euer Dasein als sehr kurz. Seht ihr nicht manchmal euer Glück in einer Kleinigkeit? Weint ihr nicht manchmal wegen etwas, was kein Grund für euren Schmerz sein sollte?

72. Wahrlich, Ich sage euch, Ich suche nicht nur den Armen und Unbedeutenden, sondern auch den, welcher sich in der Welt ausgezeichnet hat, sei es durch seine Macht oder sein Wissen. An alle ergeht mein Ruf, damit sie die Läuterung ihres Geistes erlangen.

73. Wenn Ich Mich bei den Armen in dem wenigen, das sie besaßen, fühlbar machte, um sie zuzubereiten und aufzurütteln, so werde Ich die, welche materielle Güter angehäuft haben, der Prüfung unterwerfen, damit sie meinen Ruf beachten. Den, der meiner Stimme gegenüber taub ist, werde Ich von dieser Welt wegnehmen und ihm im Geistigen Tale die Arbeit zeigen, die er auf der Erde nicht zu erfüllen verstand.

74. Diese Unterweisung soll euch als Lehre dienen. Häufet Verdienste an, bevor ihr euch von dieser Welt entfernt, hinterlasst Trost, Gesundheit und Frieden als Spur eures Lebensweges; wenn ihr es nicht tut, werdet ihr morgen Tränen vergießen.

75. Euer Herz muss stark werden, um den Prüfungen standzuhalten, die es erwarten. Ich habe euch gesagt, dass ihr Verfolgungen und Verleumdungen erleiden werdet, dass euch die Schuld an der religiösen Verwirrung gegeben wird, welche in Erscheinung treten wird; doch Ich werde über euch wachen und euch weiterhelfen.

76. Entfernt aus euren Herzen den Abscheu, den ihr vor jenen empfinden mögt, welche an Krankheiten leiden, die ihr ekelhaft nennt; und bekämpft den Widerwillen, den ihr verspüren könntet, wenn ihr einem Totschläger gegenübersteht oder jemandem, welcher in den Lastern den Verstand verloren hat. Reicht ihnen eure Hand, gebt ihnen tiefstempfundene Worte. Betet für sie. Ich allein weiß, was sich in jeder dieser Existenzen verbirgt. Ich allein kenne die Ursachen ihres Falles.

77. Ich allein kann vergeben und jene freisprechen, welche von der menschlichen Gerichtsbarkeit verfolgt und verurteilt werden.

78. Ich stärke euren Geist mit meinem Worte; denn vieles ist es, was ihr noch in eurem Herzen erleben und empfinden müsst.

79. Ich mache eure durch euren Materialismus teilnahmslos gewordenen Gefühle wieder empfindsam. Gestern fühltet ihr den fremden Schmerz nicht; aber bald werden eure Augen um des Leidens eurer Mitmenschen willen viele Tränen vergießen.

80. Die Felder sind reichlich vorhanden, doch die Arbeiter sind knapp. Ihr solltet zu den Arbeitern gehören, die lernen, diesen gesegneten Samen auszusäen! Tut es jetzt, da ihr auf der Erde lebt, damit ihr mit Verdiensten ins Jenseits kommt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 27

1. Geliebte Jünger, Ich öffne eure Augen dem Lichte meiner Unterweisung, damit ihr die Wahrheit vom Betrug unterscheiden könnt. Das Licht des Gewissens, die Empfindungsfähigkeit und die Intuition, die ihr besitzt, werden euch den guten Weg weisen und euch die guten Früchte enthüllen.

2. Aus der wahren Erkenntnis meiner Lehre wird in euch die Demut geboren werden, weil ihr euch so klein gegenüber eurem Schöpfer fühlen werdet und dennoch so begnadet und beschenkt durch Ihn, dass ihr nicht wagen werdet, euren Blick zum Vater zu erheben, wenn ihr ihn für unrein haltet.

3. Die Eitelkeit hat sich in jenen eingenistet, welche in der Meinung, die volle Erkenntnis der Wahrheit erreicht zu haben, sich für gelehrt, stark, unfehlbar, groß und absolut gehalten haben, ohne sich bewusst zu werden, dass sie sich oftmals geirrt haben.

4. Ich will nicht, dass in diesem Volke, das sich gerade erst unter dem Lichte dieser Unterweisungen zu bilden beginnt, morgen die Menschen auftauchen, die — durch ihre Eitelkeit verwirrt — ausposaunen, dass sie die Wiedergeburt Christi oder die neuen Messiasse sind.

5. Die so handeln, werden jene sein, welche meinen, das Verständnis meiner ganzen Wahrheit erlangt zu haben, in Wirklichkeit aber fern von dem durch Christus gekennzeichneten Pfade gehen, welcher derjenige der Demut ist.

6. Studiert das Leben Jesu auf Erden, und ihr werdet eine tiefe und unvergessliche Lehre der Demut finden.

7. Jesus wusste, wer Er war, woher Er kam und wozu Er gekommen war; dennoch ging Er niemals auf die Plätze oder Straßen, um stolz bekanntzugeben, dass Er der Sohn Gottes, der Messias oder der Erlöser sei, sondern mit seinen Werken legte Er ein vollkommenes Zeugnis für seine Lehre der Liebe und Barmherzigkeit ab. Mit seinen Taten gab Er zu verstehen, wer Er war, und wenn Ihn gelegentlich jemand fragte: "Bist Du Christus?", so beschränkte sich Jesus darauf, ihm zu antworten: "Du hast es gesagt."

8. Das heißt: Während die Menschen es mit ihren Lippen aussprachen, bestätigte Er es mit seinen Werken, denen gegenüber alle Worte ohne Wert waren.

9. All dies musst du vor Augen haben, o geliebtes Volk, damit du — einmal im Kampfe stehend — dich nicht durch Versuchungen zu Fall bringen lässt oder erlaubst, dass dein Herz den Lohn empfängt, der nur dem Geiste zusteht.

10. Um euch zu ersparen, dieser Schwäche zu verfallen, werde Ich dafür sorgen, dass diese Form meiner Kundgabe an euch sein Ende hat.

Obschon es solche gegeben hat, die ihre Aufgabe in wahrer Demut zu erfüllen verstehen, gibt es auch solche, die sich in Gegenwart der Menschenmengen schließlich für Götter gehalten haben. Aber wenn sie sehen, dass sie das, was sie früher hatten, nicht mehr besitzen, werden sie zu der Einsicht kommen, dass es für die Erlangung einer fortwährenden Verbindung mit dem Vater nötig ist, Demut zu besitzen.

11. Ihr alle wisst, dass Ich einen Tag angekündigt habe, an dem diese Kundgabe ihr Ende findet; dieser Zeitpunkt ist 1950. Doch ihr werdet erleben, wie die, welche durch diese Kundgebung eitel wurden und sich erhöhten, sich nicht dem Willen des Vaters unterwerfen werden — in dem Gedanken, dass sie beim Verlust dieser Gabe — von den Menschenmengen unbeachtet — zu ihrem normalen Leben zurückkehren werden und nicht mehr vom Volke gepriesen werden.

12. Die Stimmträger werden sagen, wenn die Stunde näherrückt: "Wer wird kommen, um uns zuzuhören, wenn das Volk weiß, dass der Meister nicht mehr durch unseren Mund spricht?" Und die Leiter werden sagen: "Wer wird zu unseren Versammlungsorten kommen — von dem Tage an, da bekannt ist, dass das Wort des Herrn nicht mehr durch den Mund seiner Erwählten ertönt?" Den einen wie den anderen sage Ich schon jetzt: Wenn dies die einzige Form wäre, in der Ich Mich ihrem Geiste kundtun kann, würde Ich euch niemals derselben berauben; doch wenn Ich sie aufhören lasse, ist es ein Zeichen, dass etwas Höheres und Vollkommeneres euch erwartet — etwas, das auch ihr kennt: es ist die Verbindung von Geist zu Geist mit eurem Vater.

13. Volk, bilde aus meinen Worten ein Gedenkbuch und bewahre seinen Inhalt in deinem Geist, erleuchtet vom Lichte deines Gewissens, damit du niemals mein Werk entweihst.

14. Wenn ihr an meine Kundgebung in dieser Form geglaubt habt, müsst ihr auch glauben, dass Ich nicht mehr so zu euch sprechen werde, wie Ich es bis heute getan habe; und wenn ihr an meine Gegenwart geglaubt habt, während Ich euch mittels des menschlichen Verstandesorgans gelehrt habe, wobei Ich Mich ungebildeter und unvollkommener Wesen bediente: Wie solltet ihr da nicht glauben, dass ihr meine göttliche Inspiration von Geist zu Geist empfangen könnt?

15. Vieles habe Ich euch schon gelehrt, o Jünger. Beschränkt euch nicht darauf, Mich nur zu hören — ergründet mein Wort mit Liebe, studiert es eingehend — jetzt, da es die rechte Zeit ist, es zu tun, und nicht, nachdem ihr in Versuchung gefallen seid; denn euer Kampf wird dann schwerer sein.

16. Studiert meine Unterweisung, damit ihr sie richtig auslegt und mit ihrem Lichte den Sinn des Lebens und den Zweck der Prüfungen verstehen könnt.

17. Viele von denen, welche die entfesselten Naturgewalten betrachten, die über die Ufer tretenden Wasserfluten, die in ihrem tobenden Laufe ganze Landschaften verheeren, und jene Menschen, die damit beschäftigt sind, sich in grausamen, brudermörderischen Kriegen zu vernichten, sagen, dass es der Zorn Gottes ist, der ebenfalls entfesselt ist.

18. Ich vergebe denen, die meine Gerechtigkeit in dieser Weise auslegen; doch sie werden noch begreifen, dass alle Leiden und Schicksalsschläge, welche die Menschheit erduldet, von ihrem Ungehorsam gegenüber meinem Gesetze herrühren.

19. Manche sagen: "Herr, wenn wir Dich so sehr mit unseren Unvollkommenheiten verletzen, sie überdies die Ursache all unserer Qualen sind — warum vernichtest Du uns nicht lieber? Wozu erhältst Du uns im Schmerz?"

20. Denen, die Mich so fragen, sage Ich: Wenn Ich euch nicht liebte, würde Ich euch mit dem bloßen Aussprechen: "Es soll geschehen" verschwinden lassen; aber wenn Ich euch trotz eurer Verfehlungen weiterhin erhalte, so ist es der Beweis dafür, dass euch eine hohe Bestimmung erwartet.

21. Meine Ratschlüsse sind vollkommen, und meine Liebe zu euch ist unendlich; deshalb werden eure Unvollkommenheiten niemals ein ausreichendes Gewicht haben, um den Willen des Allmächtigen zu ändern. Für Augenblicke entfernt ihr euch von dem Wege, den euch mein Gesetz zeigt. Doch schließlich werdet ihr in der Vollkommenheit meiner Gerechtigkeit meine Liebe finden.

22. Die Menschen waren immer Prüfungen unterworfen, in denen sie außer der Läuterung ihres Geistes das Licht der Erfahrung erlangt haben, das ihnen in dieser Zeit helfen wird, die weisen, gerechten und vollkommenen Lehren zu verstehen, die euch das Leben gibt. Deshalb habe Ich euch gesagt, dass ihr mit eurem Lichtschwert gegen die Finsternisse kämpfen und außerdem wachend und betend bleiben müsst, um nicht in Versuchung zu fallen.

23. Wenn ihr der Ursache für eure Prüfungen mehr auf den Grund gehen wollt, so bedenkt, dass ihr in der Zeit der Sühne für alle eure früheren Verfehlungen seid. Wenn ihr schon Glauben habt an das, was Ich euch darlege, werden bei dem Gedanken, dass Ich der einzige bin, der eure Vergangenheit kennt und der sie mit Liebe beurteilen kann, eine tiefe Zufriedenheit, ein unendlicher Friede in euer Wesen einziehen.

24. Schaut euch in dieser Zeit die verbannten Könige an, die Fürsten ohne Hoffnung zu regieren, die Reichen im Ruin und die Mächtigen auf dem Schmerzenslager! Wer kennt die Sühne, die in den Prüfungen liegt, denen sie unterworfen sind? — Ich allein. Doch Ich will, dass ihr alle wisst, dass ihr durch aufrichtige Reue, gute Werke, durch Erneuerung und Vergeistigung eure Sühnezeit verkürzen könnt, bis ihr eure Befreiung vom Schmerz und damit den Frieden erreicht.

25. Mit diesen Unterweisungen erhelle Ich euch die Lehren, welche ihr von den frühesten Zeiten an erhalten habt, die euch die Menschen jedoch verheimlicht haben, womit sie verhinderten, dass die Menschen den Weg zur Erlösung finden konnten.

26. Glaubst du nicht, geliebtes Volk, dass — da du in dieser Zeit zu den ersten gehört hast, die diese Wahrheit begriffen haben — diese Erkenntnis gerade dich verpflichtet, das Licht zu den Kriegsschauplätzen und zu den Völkern ohne Frieden zu bringen?

27. Erforscht hierfür mein Wort, doch tut es immer mit dem Ziel, die Wahrheit zu erlangen.

28. Stärkt euren Glauben an mein Wort, damit ihr in der Zukunft, wenn ihr Argumente gegen dieses Werk hört, nicht schwankend werdet.

29. Ihr sagt Mir: "Meister, was könnten wir gegen Deine vollkommene Lehre hören, das fähig wäre, unseren Glauben in Gefahr zu bringen?"

30. So denkt ihr heute, geliebte Jünger, weil ihr die Stürme und den nahenden Kampf noch nicht kennt. Jetzt kommt ihr in Frieden, um mein Wort zu hören, euch an meinem Unterricht zu erquicken; doch Ich bereite euch vor und mache euch wachsam, damit euch niemand überraschen wird.

Unter euch gibt es viele Unschuldige, viele Gutgläubige, viele edel Gesinnte, Männer und Frauen ohne Schlechtigkeit, die die Verderbtheit und den Verrat nicht kennen, deren die Menschen fähig sind. Doch wenn sie sich nicht schulen, werden sie leicht die Beute jener werden, welche sich gegen diese Lehre erheben, werden sie wie schutzlose Schafe gegenüber hungrigen Wölfen sein.

31. Es ist für euch besser, dass ihr schon jetzt durch Mich das erfahrt, was ihr morgen hören werdet. Bereitet euch mit dem Lichte meiner Unterweisung für den Kampf vor, sodass euch nichts verletzt, wenn ihr angegriffen werdet, und man euch entmutigen will.

32. Seid nicht bestürzt, wenn man euch sagt, dass der, welcher in dieser Zeit zu euch gesprochen hat, der Versucher gewesen sei, und dass prophezeit ist, dass auch er Wunder tun würde, durch die er selbst die Auserwählten verstören und verwirren würde. Wahrlich, Ich sage euch, viele von denen, die meine Kundgebung so beurteilen, werden zu jenen gehören, welche tatsächlich im Dienste des Bösen und der Finsternis stehen, auch wenn ihre Lippen zu versichern suchen, dass sie immer die Wahrheit verbreiten.

33. Vergesst nicht, dass der Baum an seiner Frucht erkannt wird, und Ich sage euch: Die Frucht ist dies Wort, das durch das Verstandesorgan dieser Stimmträger — Männer und Frauen von einfältigem Herzen — hörbar geworden ist. An der Frucht und an dem geistigen Fortschritt derer, die sie genossen haben, wird die Menschheit den Baum erkennen, der Ich bin.

34. Das Trinitarisch-Marianische Geisteswerk wird sich auszubreiten beginnen und dadurch einen wahren Alarm unter vielen hervorrufen, die in der Überzeugung, die Lehre studiert und verstanden zu haben, die sie früher vom Vater erhielten, über der Kenntnis ihrer Philosophien und Wissenschaften eitel geworden sind, ohne sich der geistigen Entwicklung bewusst zu werden, welche die Menschheit erreicht hat.

Sie werden beim Erwachen aus ihrer Geistesträgheit die Art und Weise bemerken, in der heute der Geist der Menschen denkt und fühlt, werden Bannflüche schleudern gegen das, was sie "neue Ideen" nennen werden, und werden verbreiten, dass diese Bewegung durch den Antichrist hervorgerufen worden sei. Dann werden sie ihre Zuflucht nehmen zu den Schriften, den Prophetien und zu meinem Worte, das Ich euch in der Zweiten Zeit gab, um zu versuchen, meine neue Kundgebung, meine neuen Unterweisungen und alles, was Ich euch versprochen habe und heute erfülle, zu bekämpfen.

35. Mein Wort wird auf den Lippen meiner Jünger und durch Schriften sogar zu denen gelangen, welche nichts gelten lassen, was jenseits des Materiellen ist oder was außerhalb ihrer Kenntnisse und Begriffe liegt, die sie einmal angenommen haben, und sie werden Mich einen falschen Gott nennen, weil Ich euch dieses Wort gebracht habe.

Doch wenn ihr dies hört, wird euer Glaube nicht Schiffbruch erleiden — obschon euer Herz sich verletzt fühlt — da ihr mit innerer Bewegung daran denken werdet, dass euer Meister es euch bereits angekündigt und euch mit seinem Worte ermutigt hatte, diesen Prüfungen standzuhalten.

Ich sage euch jedoch: Obschon ihr auf eurem Wege dem Betrug, der Heuchelei, dem Aberglauben, dem religiösen Fanatismus und der Abgötterei begegnen werdet, dürft ihr niemanden wegen seiner Irrtümer verurteilen. Lehrt sie mit meinem Worte und überlasst die Sache Mir, der Ich der einzige bin, der euch richten darf und der weiß, wer der falsche Gott, der falsche Christus, der böse Apostel, der heuchlerische Pharisäer ist.

36. Euch kommt nur zu, meine Unterweisung in reinster Weise auszulegen, damit in euren Werken der göttliche Same Frucht bringt und an seiner Essenz von euren Mitmenschen Jener erkannt wird, welcher ihn euch eingab.

37. Das Herz dieses Volkes wird nicht unfruchtbar sein; Ich weiß, warum Ich es gerufen und versammelt habe. Es wird Augenblicke geben, in denen sogar innerhalb meines Werkes viele in Verwirrung geraten werden; aber zuletzt werden sie sich aus dem Wirbelsturm retten und sich lichterfüllt auf die Suche nach den Wegen machen, welche zu andern Ländern führen, und meine Lehre den Menschen anderer Völker bringen, mit einer göttlichen Botschaft geistiger Brüderlichkeit und des Friedens. Sie werden lehren, dass alles Materielle eine Grenze hat, dass die Menschen schlechten Gebrauch ihrer Willensfreiheit gemacht haben, und dass Ich heute eurem rasenden Lauf ein "bis hierher" setze und meinen Willen in euch vollziehe; doch komme Ich nicht in Gegnerschaft zu euch, sondern zum Wohle der ganzen Menschheit.

38. Meine Annäherung an euch in dieser Zeit erfolgt nicht, um Rache zu üben für das, was die Menschheit auf dem Kalvarienberg mit Mir machte; Beweis dafür ist, dass Ich viele Male, nachdem ihr Mich verletzt habt, euch als Beweis der Liebe und Vergebung meinen Frieden gegeben habe.

39. Wenn meine Gegenwart unter euch in dieser Zeit zusammenfällt mit den großen Katastrophen und den furchtbaren Kriegen, die euch jetzt bedrängen, so schreibt nicht Mir diesen Kelch zu, den die Menschen trinken. Die Leiden sind die Frucht eurer Sünden, und diese sind nicht aus Mir entsprungen. Wenn Ich euch ankündigte, dass in der Zeit, in der Ich zu euch als Heiliger Geist sprechen würde, der Schmerz unter der Menschheit wüten werde, so diktierte Ich damit nicht euer Urteil; es geschah, weil Ich wusste, dass, wenn diese Prüfungen kommen würden, ihr Mich brauchen würdet. Ich kündigte es euch nur an, damit ihr wachend und betend sein solltet in Erwartung meines Kommens.

40. Den Urteilsspruch habt ihr vor langer Zeit selbst unterschrieben; doch Ich, den ihr als euren Richter betrachtet, bin in Wirklichkeit euer Verteidiger, der euch von eurer Bürde befreit, indem Ich euch liebevoll dazu bringe, den guten Weg einzuschlagen, damit ihr die wahre Freiheit erlangt, welche die des Geistes ist.

41. Du weinst, mein Volk, weil du in deinem reuevollen Herzen die Liebe des Meisters fühlst. Man hatte euch gesagt, dass keiner, der mit einer schweren Schuld in seinem Geist vor den Vater treten würde, Vergebung erlangen würde, und dass er eine ewige Verdammnis zu erleiden hätte. Doch wie habt ihr meine göttliche Gerechtigkeit als so ungeheuerlich auffassen können? Habt ihr nicht bemerkt, wie Ich durch Jesus deutlich zeigte, dass meine zartesten Worte und meine liebevollsten Blicke denen galten, welche am meisten gesündigt hatten? Wie könnte Ich auf der Welt eine Lehre verkünden und in der Ewigkeit das Gegenteil davon tun?

42. Zwischen Christus und dem Vater kann nicht der kleinste Unterschied bestehen, da beide der gleiche Geist sind, die gleiche Liebe, die gleiche Weisheit, welche sich der Menschheit in drei Phasen kundgetan hat. Ich sagte euch schon in der Zweiten Zeit: "Wer den Sohn kennt, kennt den Vater".

43. Rein seid ihr aus Mir hervorgegangen, und rein müsst ihr zurückkehren; doch die Zeit der Sühne wird vorübergehend sein, niemals ewig; kurz oder lang, das hängt von dem Willen ab, den der Geist einsetzt, um seine Erlösung zu erreichen.

44. Ich finde euch verwirrt vor, weil ihr die Bücher zur Hand genommen habt, in die eure Mitmenschen ihre Irrtümer gedruckt haben, die ihr lange Zeit für die reine Wahrheit gehalten habt. Doch die Tage sind nahe, in denen der Mensch sogar seine Glaubenssätze wird berichtigen müssen; denn das Licht der neuen Zeit wird ihn den Weg der Wahrheit erkennen lassen, weil es in dieser Nacht, in der sich sein Geistesleben befindet, Licht werden wird.

45. Ich sende euch diese Lehre, um euch darin zu unterweisen, von eurem menschlichen Dasein aus in das Geistige Leben einzudringen.

46. Noch seid ihr mehr Materie als Geist, und darum zweifelt ihr für Augenblicke an der Wahrheit dieses Wortes und fragt euch: "Ist es wirklich der Meister, der zu uns spricht?" Dann entringt sich dem Geiste ein "Ja", welches gegen ein "Nein" der Körpernatur kämpft.

47. Ich tue Mich unter euch in begrenzter Form kund, damit ihr mein Wort hört, in welchem Ich euch meine göttlichen Gedanken sende, die euch aufs neue den Weg eures geistigen Aufstiegs vorzeichnen.

48. Ich segne sowohl den, der an meine Kundgabe glaubt, als auch den, der zweifelt. Ich bevorzuge nicht, alle liebe Ich gleichermaßen. Ich offenbare Mich der Welt nicht nur für einige Herzen, sondern um alle Pfade mit Licht zu erhellen, damit die Menschen dem Ziele der Vergeistigung nachstreben und das göttliche Gebot erfüllen, welches lautet: "Liebet einander".

49. Ich bin der göttliche Sämann der Liebe und kenne die Zeit der Aussaat und der Ernte der Frucht. Es steht geschrieben, dass Gott der Welt von neuem das Licht geben wird, wenn die Menschen auf dem Gipfel der Verderbtheit sein würden.

50. Jünger, es ist Zeit, zu säen. Die Menschen suchen und rufen nach dem Krieg; sucht ihr das menschliche Herz, um in dasselbe Frieden und Liebe zu säen.

51. Wenn ihr angegriffen werdet, so nehmt Deckung in der Reinheit meiner Lehre. Während die Menschen triumphieren, wenn sie euch das menschliche Dasein nehmen, werde Ich triumphieren, indem Ich euch das ewige Leben gebe.

52. Die Legionen des Guten sind in Tätigkeit, sie haben den Kampf aufgenommen, doch sie retten den, der umkommt. Dies ist meine göttliche Aufgabe. Vergesst ihr, dass man Mich den Erlöser der Menschheit genannt hat? Was ist seltsam daran, dass der Hirte seine Schafe sucht? Bevor ihr existiertet, liebte Ich euch schon und es wurde euer Ungehorsam und ebenso eure Erlösung vorhergesehen.

53. Als Ich Mich in Jesus offenbarte, sagte Er, dass Er euer König ist, doch ihr gabt Ihm das Kreuz zum Thron. Da zeigte Ich euch alle Kraft, welche der Liebe, Vergebung und Sanftmut innewohnt. So, wie Ich sein Blut fließen ließ, so gebe Ich euch meine Liebe ohne Beschränkung.

54. Meint ihr, dass Ich in dieser Zeit der Schmerzen nicht unter euch bin? Seht, hier bin Ich! Gleich einer Quelle kristallklaren Wassers habe Ich den geistigen Durst gelöscht, der euch verzehrt. Ich bin gekommen, euch zu sagen: Es ist Zeit, dass ihr eurem Geist ermöglicht, sich zu entwickeln, damit alle seine schlummernden Fähigkeiten erwachen. Hierfür inspiriere Ich euch und erkläre Ich euch die Vergeistigung.

55. Der Glaube, der Gedanke und der Wille sind Mächte. Seid groß und stark mittels dieser Gaben und offenbart sie in all euren Werken, welche immer auf Liebe gegründet sein sollen.

56. Ihr kennt jetzt die Aufgabe, die Ich Mir auferlegt habe.

57. Ich erwarte euch in der Ewigkeit, doch müsst ihr kämpfen, um zu Mir zu kommen. Deshalb erhelle Ich euren Weg, damit ihr ihm folgen und immer vorwärts gehen könnt.

58. Seid rein in euren Gedanken, Worten und Werken, und ihr werdet auf meinem Wege sein. Dann werdet ihr im Reiche des Vaters die Stätte einnehmen, die Er euch bestimmt hat.

59. Beherrscht eure Leidenschaften, lasst die irdischen Vergnügungen sein und denkt an eure Mitmenschen. Seht, wie das Blut meiner Kinder in dieser Welt vergossen wird, hört das Schluchzen, das sich allen leidenden Herzen entringt. Es gibt viele Nester, in denen die Vögel tot sind — viele Kinder, die leiden — viele Mütter, die weinen — viele Kindlein ohne Wiege.

60. Betet für sie, auf dass das brüderliche Empfinden der einen und das mütterliche der andern wie ein Balsam des Trostes ist, der in ihre Herzen dringt.

61. Hinterlasst dem Wanderer, der nach euch kommt, Spuren des Lichts. Dann werdet ihr Gott in eurem Herzen und im Tiefsten eures Wesens fühlen; dort wird der Vater seinen besten Tempel finden. Das Gewissen wird wie der Gipfel des Berges sein, von wo aus Ich Mich kundgebe. Dann wird der Mensch mehr Geist als Körper sein und mehr Licht als Schatten.

62. So, wie der Windhauch und die Sonne euch liebkosen, so, mein Volk, sollt ihr eure Nächsten liebkosen. Dies ist die Zeit, in der Bedürftige und Notleidende überreichlich vorhanden sind. Begreift, dass der, der euch um eine Gefälligkeit bittet, euch die Gnade gewährt, anderen nützlich zu sein und für eure Erlösung zu wirken. Er gibt euch die Gelegenheit, barmherzig zu sein und dadurch eurem Vater ähnlich zu werden. Denn der Mensch ist geboren, um über die Welt den Samen des Guten auszustreuen. Versteht also, dass, wer euch bittet, euch einen Gefallen tut.

63. Wer sagt, dass er eine Gunst erwiesen hat, indem er Hilfe leistete, lügt, denn er hat kaum eine Verpflichtung erfüllt.

64. Ich werde Mich an meinen Jüngern erquicken, wenn aus ihrer harmonischen Übereinstimmung die süßen und schwingenden Töne des Spiritualismus erklingen, denn alle Zubereiteten werden in der Sprache des Herzens reden. Die sich nicht zubereitet haben, werden nicht verloren gehen, denn Ich bin Der, welcher zu warten versteht, bis die Früchte reifen; aber diese werden ihren Ungehorsam beweinen, wenn sie den Kelch der Bitternis leeren.

65. Ich bin in allen, aber einige werden sagen: "Ich fühle Dich nicht;" andere werden sagen: "Ich sehe Dich nicht;" aber alle begreifen, dass Ich in allen bin und in allem Geschaffenen. Weshalb versucht ihr, alles mit den Augen zu sehen und mit den Sinnen zu betasten? Versucht mit dem Geiste, mit dem Verstande und mit dem Herzen zu sehen.

66. Dann werdet ihr das Unbekannte sehen und werdet seine Schwingung in eurem ganzen Wesen fühlen. Wenn ihr begreift, wie sehr Ich euch liebe, werdet ihr nicht mehr sagen, dass euer Gott euch straft.

67. Wahrlich, Ich sage euch, in Mir gibt es keinen Zorn, denn er ist menschliche Schwäche. Ihr seid es, die das Feuer des Schmerzes entzünden, und danach ruft ihr Mich an, damit Ich es lösche; doch es ist meine Gerechtigkeit, die sich in euch bekundet. Deshalb müsst ihr das Feuer des Hasses und der Leidenschaften, das ihr entflammt habt, mit dem Wasser der Tugend, mit Tränen und sogar mit Blut löschen.

68. In der Zweiten Zeit sagte Ich euch: "Die Vögel haben Nester, die Füchse haben Höhlen, doch der Sohn Gottes hat nicht, da Er sein Haupt hinlege".

69. "Den Frieden lasse Ich euch, meinen Frieden gebe Ich euch"; in ihm werdet ihr Trost und Freude finden. Seid ihr in meiner Liebe, wie Ich in eurem Schmerze bin!

70. Versteht, dass Ich in euer Herz gedrungen bin, ohne dass ihr mein Kommen gefühlt habt. Um meine Gegenwart zu fühlen, musstet ihr wach sein; doch als Ich euch fand, habt ihr geschlafen. Deshalb habt ihr, als Ich euch aufweckte, verwundert gefragt, wer gekommen sei und in dieser Weise zu euch spreche.

71. Ich muss euch darauf hinweisen, dass Ich euch nicht durch einen unvorhergesehenen Besuch überrascht habe. Schon vor langer Zeit ließ Ich euch die Zeichen wissen, die meiner Kundgebung als Heiliger Geist vorausgehen würden; aber sehend habt ihr nichts erblickt, und hörend habt ihr nichts vernommen.

72. Wenn ihr die Ereignisse erforscht, die eure Welt im vergangenen Jahrhundert (19. Jhd.!) bewegt haben, deren Zeitpunkte in euren Geschichtsbüchern niedergeschrieben sind, so werdet ihr erkennen, dass in Wahrheit alles, was vom Herrn vorausgesagt war, treu in Erfüllung ging.

73. Wahrlich, Ich sage euch, während der Zeit, in der meine Kundgabe andauert, werde Ich keinen Glauben finden, denn die Menschen müssen zuerst ihr Herz und ihren Verstand läutern, damit sie mein Wort von Grund auf verstehen können.

74. Denen, die meinen Unterweisungen Tag für Tag zuhören und die, obwohl sie dauernd Beweise meiner Wahrheit erhalten, noch zweifeln und Mich verneinen — ihnen sage Ich, dass es notwendig ist, den geistigen Sinn meiner Unterweisung zu studieren, damit sie deren Wahrheit begreifen. In derselben Weise habe Ich in der Zweiten Zeit zu ihnen gesprochen, als Ich sagte: "Es ist notwendig, dass Ich sterbe, damit Mir geglaubt wird", und dass Ich am dritten Tage auferstehe, damit die Menschheit sich überzeugt, dass Ich der Sohn Gottes bin.

75. Diejenigen, welche der Vergeistigung noch ferne sind, möchten Mich in der Gestalt Jesu sehen, um Mir zu sagen: "Herr, Ich glaube an Dich, denn Ich habe Dich gesehen." Ihnen sage Ich: "Selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben, denn sie haben den Beweis erbracht, dass sie dank ihrer Vergeistigung Mich in ihrem Herzen empfunden haben."

76. Versteht ihr jetzt, warum der Mensch das Bedürfnis hatte, Bildnisse herzustellen, die Mich darstellen? — Wegen seines Mangels an Zubereitung, weil er nicht empfindsam ist für die geistigen Manifestationen.

77. Wenn der Mensch meine Lehre verstünde, würde er nicht das Bedürfnis haben, Bildnisse figürlich darzustellen oder zu malen, um danach vor ihnen niederzuknien. Er würde entdecken, dass es auf der Welt kein vollkommeneres Bild des Herrn gibt als den geistig erhobenen Menschen selbst. Dann würde er sich bemühen, die gleichen Werke zu tun wie Ich, um seinem Schöpfer näherzukommen.

78. Der Apostel Johannes drang in das Geistige ein; durch seine Verzückung fühlte er die Gegenwart des Vaters, bei seiner geistigen Stimme fühlte er sich ohnmächtig werden. Doch obwohl er in jenen Gesichten Gestalten und Formen geschaut hatte, verstand er nicht, dass jedes Bild nur das Symbol eines großen Lehrbuches der Weisheit und Prophetie war, aber nicht das Bild oder die Gestalt Gottes.

79. Der Mensch schaute das Lamm, den Löwen, das Buch, die Sterne, die Ältesten, die Leuchter, und alles, was sein verwunderter Blick sah, waren nur Gestalten und Formen, die auf der Erde existieren und dem Menschen bekannt sind. Sie wurden als Sinnbilder verwendet, um mit ihnen tiefe, göttliche Lehren zur Darstellung zu bringen; doch meine Göttlichkeit in all ihrer Herrlichkeit kann niemand schauen, weil Ich unendlich bin, weder Anfang noch Ende habe.

80. Wenn das Buch der Weissagungen des Johannes von einigen als undurchdringliches Geheimnis angesehen und von anderen in einer irrtümlichen Auslegung betrachtet worden ist, so ist es darauf zurückzuführen, dass die Menschheit noch nicht die nötige Vergeistigung erlangt hat, um das zu verstehen, was dort dargestellt ist; und Ich kann euch auch sagen, dass es nicht einmal von dem Propheten begriffen worden ist, dem es eingegeben wurde.

81. Johannes hörte und sah, und als er vernahm, dass man ihm befahl, es niederzuschreiben, gehorchte er sogleich; doch er verstand, dass jene Botschaft für die Menschen war, welche lange Zeit nach ihm kommen würden.

82. Heute seid ihr in der Zeit, die euch geweissagt worden ist, und diese meine Lehre — als Licht eines neuen Zeitalters — vermittelt die Fähigkeit, in jenem Buche lesen zu lernen, welches so lange Zeit hindurch eurem Verständnis verschlossen war. Die Stunde naht, in der es euch gelingen wird, all das zu entziffern, was ihr so lange als hinter dem Schleier des Geheimnisses verborgen betrachtet habt.

83. Glaubt ihr nicht wirklich, dass — wenn Johannes den Sinn der Offenbarung verstanden hätte, die er empfangen hatte — er euch seinen Inhalt eindeutig erklärt hätte, anstatt euch ein Buch mit Bildern und Symbolen zu vermachen? Erkennt: Wenn er diese Offenbarung in voller Klarheit erläutert hätte — welcher Mensch jener Zeit hätte sie verstehen können und hätte infolgedessen an die Wahrheit der Weissagung geglaubt?

84. Es war mein Wille, dass jenes Buch versiegelt bleiben würde und euch nur sein Vorhandensein und ein Teil seines Inhalts enthüllt werden sollte, damit, wenn die jetzige Zeit gekommen sein würde, Ich euch jene Offenbarung erklären würde.

85. Erwache, Volk, bringe den Menschen diese Botschaft, damit sie in ihrem Geist das Licht meines Wortes in der Dritten Zeit aufnehmen. Vergesst eure menschlichen Nöte und rufet "Hosianna, Hosianna", denn endlich wird eure geistige Entwicklung euch den wahren Sinn der Lehren zu verstehen erlauben, die Ich euch zur Kenntnis brachte und deren Licht euch zu einer vollkommenen Welt in der Ewigkeit leiten wird.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 28

1. Jünger, die Zeit nähert sich, in der eure Mitmenschen zu euch kommen werden in dem Verlangen, euch zu befragen und die Bezeugung der Offenbarung zu verlangen, die Ich euch in der Dritten Zeit übergebe, um ihren Verstand zu erleuchten. Wenn dies geschieht, so verleugnet Mich nicht, indem ihr euch verbergt! Wenn Ich euch in dieser Etappe meiner Kundgebung mit so viel Liebe unterrichte, dann gerade deshalb, um euch zu lehren, meine Unterweisungen weiterzugeben, wann immer ihr gefragt werdet.

2. Ich habe erlaubt, dass ihr meine Lehre auszuüben beginnt, mit dem Ziel, eure geistigen Gaben und Fähigkeiten zu entwickeln, damit, wenn die Zeit der Verkündung meines Wortes unter der Menschheit gekommen ist, eure Lippen nicht stammeln und euer Verstand nicht zu unbeholfen ist, um meine Wahrheit kundzutun.

3. Eure Aufgabe ist es, dem Vorbild eures Göttlichen Meisters auf seinem Erdenwege nachzuleben. Erinnert euch: Wann immer Ich Mich in den Heimen zeigte, ließ Ich in allen eine Botschaft des Friedens zurück, heilte Ich die Kranken, tröstete Ich die Betrübten mit der göttlichen Vollmacht, die der Liebe eigen ist.

4. Niemals unterließ Ich es, in ein Haus einzutreten, weil man Mir darin nicht glauben würde. Ich wusste, dass beim Verlassen dieses Ortes die Herzen seiner Bewohner voll überquellender Freude sein würden; denn ohne es zu wissen hatte ihr Geist durch meine Unterweisung in das Himmelreich geschaut.

5. Zuweilen suchte Ich die Herzen auf, manchmal suchten sie Mich; doch in allen Fällen war meine Liebe das Brot des ewigen Lebens, das Ich ihnen im Sinngehalt meines Wortes gab.

6. Bei einigen Gelegenheiten, bei denen Ich Mich in die Einsamkeit irgendeines Tales zurückzog, blieb Ich nur für Augenblicke allein, weil die Menschenmengen — begierig, Mich zu hören — sich ihrem Meister im Verlangen nach der unendlichen Güte seines Blickes näherten. Ich empfing sie und überströmte jene Männer, Frauen und Kinder mit der Zärtlichkeit meiner unbegrenzten Barmherzigkeit, weil Ich wusste, dass es in jedem Geschöpf einen Geist gibt, um derentwillen Ich zur Welt gekommen war. Dann sprach Ich zu ihnen vom Himmelreich, welches die wahre Heimat des Geistes ist, damit sie ihre innere Unruhe durch mein Wort besänftigen und sich an der Hoffnung stärken würden, das ewige Leben zu erlangen.

Es kam vor, dass es unter der Menge verborgen jemanden gab, der die Absicht hatte, meine Wahrheit schreiend zu leugnen und zu versichern, dass Ich ein falscher Prophet sei; aber mein Wort kam ihm zuvor, bevor er noch Zeit gehabt hatte, seine Lippen zu öffnen. Bei anderen Anlässen ließ Ich zu, dass irgendein Lästerer Mich schmähte, um vor der Menge zu beweisen, dass der Meister angesichts der Beleidigungen nicht unwillig wurde, womit Ich ihnen ein Beispiel von Demut und Liebe gab.

7. Es gab einige, die — von meiner Sanftmut beschämt — sich sogleich entfernten und bereuten, mit ihren Zweifeln Den verletzt zu haben, der mit seinen Werken die Wahrheit verkündete. Sobald sich die Gelegenheit bot, kamen sie zu Mir, folgten sie Mir auf den Wegen nach — weinend, gerührt von meinem Worte, ohne auch nur zu wagen, Mich anzusprechen, um Mich für die Beleidigungen, die sie Mir zuvor zugefügt hatten, um Vergebung zu bitten. Ich rief sie herbei, liebkoste sie mit meinem Worte und gewährte ihnen irgendeine Gnade.

8. Ganz die gleichen Wege wirst du jetzt zurücklegen, o geliebtes Volk — es sind Pfade, die durch meine Beispiele von Liebe vorbereitet worden sind und die jetzt euch erwarten, Jünger des Heiligen Geistes, damit ihr mit meinem Worte und eurem Vorbild der Menschheit die Erlösung bringt.

9. Vergesst nicht, dass die "Giftpflanze" und das "Unkraut" nur mit den Werken der Liebe und Barmherzigkeit vernichtet werden, die Ich euch durch Jesus lehrte.

10. Ihr werdet die Wege voller Steine finden und die Felder mit Brennnesseln bedeckt. Aber euer Geist, von Elias geführt und im Glauben gestärkt, wird im Verlangen, den Leidenden den Balsam der Liebe zu bringen, mit dem Lichte der Wahrheit den Weg derer erhellen, die in Finsternissen leben. Er wird weder die Dornen des Weges noch den Schmerz fühlen, den der Zweifel und die Verständnislosigkeit ihm verursachen könnten.

11. Geht auf diesem Wege, und je größer die Zahl der Herzen ist, die ihr mit überströmender Liebe beschenkt, desto größer wird eure Intuition sein, und desto tiefer und beständiger euer Glaube an die Werke, die Ich durch eure Vermittlung offenbaren werde.

12. Wenn euch vor Beginn eurer Mission deren Erfüllung unmöglich oder schwierig erschien, so wird sie euch später immer leichter erscheinen, woran ihr euren geistigen Fortschritt feststellen könnt.

13. Dies ist die Zeit, in der Ich alle Geistwesen auf der Erde inkarnieren lassen werde, mit denen Ich mein vielgeliebtes Volk bilden werde, damit sie mit ihren Werken der Liebe und Barmherzigkeit der Menschheit das Zeugnis des wahren Wissens über das Geistige Leben geben.

14. Ihr, die ihr gekennzeichnet wurdet, um diesen Auftrag zu erfüllen, und die ihr das Wissen und die Gewissheit habt, zu meinem Volke zu gehören — freuet euch über diese Offenbarung, doch verzagt nicht angesichts des nahenden Kampfes; denn wahrlich, Ich sage euch, die Soldaten, die für die Wahrheit kämpfen sollen, dürfen keine Furcht vor den Gegnern fühlen, welche die Menschheit ihnen entgegenstellt.

15. Alle, die ihr in eurem Geist die Sehnsucht nach Vergeistigung, nach Freiheit fühlt und euch danach sehnt, euch auf dem Wege der Liebe, der Barmherzigkeit und der Gerechtigkeit zu Mir zu erheben, erkläre Ich als zu meinem Volke gehörig, und ihr werdet die Soldaten der Wahrheit sein. Doch um dies zu erreichen, müsst ihr wachen und beten und gegen eure Schwächen kämpfen, damit das Zeugnis, das ihr von meiner Lehre gebt, wahrhaftig ist.

16. Auch sage Ich euch, dass jeder, der das Verlangen hat, zu meinem Volke zu gehören, von ihm aufgenommen und geliebt werden soll, wenn er durch seine Gedanken und Werke bezeugt, dass das Ideal der Liebe das Licht ist, das seinen Lebensweg erhellt.

17. Damit ihr meine Unterweisung besser versteht, höret mein Gleichnis:

18. Zwei Wanderer gingen langsamen Schrittes durch eine ausgedehnte Wüste, ihre Füße schmerzten vom heißen Sand. Sie gingen einer fernen Stadt entgegen, und nur die Hoffnung, an ihr Ziel zu kommen, belebte sie auf ihrem schweren Wege, denn das Brot und das Wasser gingen allmählich zur Neige. Der jüngere der beiden begann zu ermatten und bat seinen Gefährten, die Reise alleine fortzusetzen, weil ihn die Kräfte verließen.

19. Der bejahrte Wanderer versuchte dem jungen neuen Mut einzuflößen, indem er ihm sagte, dass sie vielleicht schon bald auf eine Oase stoßen würden, wo sie die verlorenen Kräfte wiedergewinnen würden; aber jener fasste keinen neuen Mut.

Der ältere gedachte ihn nicht in jener Einöde im Stich zu lassen, und obwohl auch er müde war, lud er den ermatteten Gefährten auf seinen Rücken und setzte die Wanderung mühsam fort.

20. Nachdem der Jüngling ausgeruht war und er die Mühsal erwog, die er dem bereitete, der ihn auf seinen Schultern trug, löste er sich von seinem Hals, nahm ihn bei der Hand, und so setzten sie ihren Weg fort.

21. Unermesslicher Glaube beseelte das Herz des greisen Wanderers, welcher ihm Kräfte gab, seine Müdigkeit zu überwinden.

Wie er es geahnt hatte, tauchte am Horizont eine Oase auf, unter deren Schatten sie die Kühle einer Quelle erwartete. Schließlich gelangten sie zu ihr und tranken von jenem erquickenden Wasser, bis sie sich sattgetrunken hatten.

Sie fielen in erholsamen Schlaf, und beim Erwachen fühlten sie, dass die Müdigkeit verschwunden war, auch hatten sie weder Hunger noch Durst; sie fühlten Frieden in ihren Herzen und die Kraft, zu der Stadt zu gelangen, die sie suchten.

Sie wollten jenen Ort eigentlich nicht verlassen, doch die Reise musste fortgesetzt werden. Sie füllten ihre Gefäße mit jenem kristallklaren und reinen Wasser und nahmen ihren Weg wieder auf.

22. Der betagte Wanderer, welcher die Stütze des jungen gewesen war, sagte: "Wir wollen von dem Wasser, das wir bei uns tragen, nur mit Maßen Gebrauch machen; es ist möglich, dass wir unterwegs einige Pilger treffen, die, von Erschöpfung überwältigt, am Verdursten oder krank sind, und es wird dann notwendig sein, ihnen das anzubieten, was wir bei uns tragen."

Der junge Mann widersprach und sagte, dass es unvernünftig wäre, von dem zu geben, was vielleicht nicht einmal für sie selbst ausreichen würde; dass sie es in so einem Falle zu dem Preis verkaufen könnten, den sie wollten, da es sie so große Anstrengung gekostet hatte, jenes kostbare Element zu erlangen.

23. Der Alte war mit dieser Antwort nicht zufrieden und erwiderte ihm, dass, wenn sie Frieden in ihrem Geist haben wollten, sie das Wasser mit den Notleidenden teilen müssten.

24. Verdrossen sagte der junge Mann, dass er es vorzöge, das Wasser seines Gefäßes allein zu verbrauchen, ehe er es mit jemandem teile, den man unterwegs treffen würde.

25. Wiederum ging die Ahnung des Greises in Erfüllung, denn vor sich sahen sie eine aus Männern, Frauen und Kindern bestehende Karawane, die in der Wüste verirrt dem Untergang nahe war.

Der gute Alte ging eilig auf jene Leute zu und gab ihnen zu trinken. — Die Ermatteten fühlten sich sogleich gestärkt, die Kranken öffneten ihre Augen, um jenem Reisenden zu danken, und die Kinder hörten auf, vor Durst zu weinen. Die Karawane erhob sich und setzte ihre Reise fort.

26. Friede war im Herzen des edelmütigen Wanderers, während der andere, als er sein Gefäß leer sah, besorgt zu dem Gefährten sagte, dass sie umkehren und die Quelle aufsuchen sollten, um das Wasser, das sie verbraucht hatten, zu ersetzen.

27. "Wir dürfen nicht zurückgehen", sagte der gute Wandersmann, "wenn wir Glauben haben, werden wir weiter vorne auf neue Oasen stoßen". Doch der Jüngling zweifelte, hatte Furcht und zog es vor, auf der Stelle von seinem Gefährten Abschied zu nehmen, um im Verlangen nach der Quelle zurückzugehen. Sie, die Leidensgefährten gewesen waren, trennten sich. Während der eine auf dem Pfade weiterging, vom Glauben an sein Ziel beseelt, lief der andere bei dem Gedanken, er könnte in der Wüste umkommen, mit der Zwangsvorstellung des Todes in seinem Herzen der Quelle zu.

Schließlich langte er keuchend und erschöpft an. Aber zufrieden trank er sich satt, vergaß den Gefährten, den er allein gehen ließ, und ebenso auch die Stadt, auf die er verzichtet hatte, und beschloss, fortan in der Wüste zu leben.

28. Es dauerte nicht lange, da zog in der Nähe eine Karawane vorbei, die aus erschöpften und durstigen Männern und Frauen bestand. Sie kamen begierig näher, um von den Wassern jener Quelle zu trinken. Doch plötzlich sahen sie einen Mann auftauchen, der ihnen zu trinken und zu rasten verbot, wenn sie ihm jene Wohltaten nicht bezahlten. Es war der junge Wanderer, der sich der Oase bemächtigt und sich zum Herrn der Wüste gemacht hatte.

29. Jene Menschen hörten ihn traurig an, denn sie waren arm und konnten jenen kostbaren Schatz, der ihren Durst löschen würde, nicht kaufen. Schließlich trennten sie sich von dem wenigen, das sie bei sich trugen, kauften ein wenig Wasser, um den brennenden Durst zu lindern, und setzten ihren Weg fort.

30. Bald wandelte sich jener Mensch vom Herrn zum König, denn nicht immer waren es Arme, die dort durchzogen; es gab auch Mächtige, die ein Vermögen für ein Glas Wasser geben konnten.

31. Dieser Mann erinnerte sich nicht mehr an die Stadt jenseits der Wüste, und noch weniger an den brüderlichen Gefährten, der ihn auf seinen Schultern getragen und ihn davor bewahrt hatte, in jener Einöde umzukommen.

32. Eines Tages sah er eine Karawane kommen, die zielsicher der großen Stadt zustrebte; doch mit Staunen beobachtete er, dass jene Männer, Frauen und Kinder voll Kraft und Freude ausschritten und dabei ein Loblied anstimmten.

Der Mann verstand nicht, was er erblickte, und seine Überraschung wurde noch größer, als er sah, dass an der Spitze der Karawane jener voranschritt, welcher sein Reisegefährte gewesen war.

33. Die Karawane hielt vor der Oase an, während die beiden Männer einander gegenüberstanden und sich erstaunt betrachteten. Endlich fragte der Oasenbewohner den, der sein Gefährte gewesen war: "Sage mir, wie ist es möglich, dass es Menschen gibt, die diese Wüste durchqueren, ohne Durst zu fühlen oder Müdigkeit zu verspüren?" Er tat dies, weil er in seinem Innern daran dachte, was von dem Tag an aus ihm würde, an dem niemand mehr herbeikommen würde, um ihn um Wasser oder Obdach zu bitten.

34. Der gute Wanderer sagte zu seinem Gefährten: "Ich gelangte zu der großen Stadt, doch nicht allein. Unterwegs traf ich Kranke, Dürstende, Verirrte, Erschöpfte, und ihnen allen gab ich neuen Mut durch den Glauben, der mich beseelt, und so gelangten wir von Oase zu Oase eines Tages vor die Tore der großen Stadt. Dort wurde ich vor den Herrn jenes Reiches gerufen, der mir, als er sah, dass ich die Wüste kannte und Mitleid mit den Reisenden hatte, den Auftrag gab, zurückzukehren, um Führer und Berater der Reisenden bei der qualvollen Wüstendurchquerung zu sein; und hier siehst du mich, wie ich gerade eine weitere Karawane führe, die ich zu der großen Stadt bringen muss. — Und du? Was machst du hier?" fragte er den, der in der Oase geblieben war. — Dieser schwieg beschämt.

Da sagte der gute Reisende zu ihm: "Ich weiß, dass du dir diese Oase angeeignet hast, dass du ihr Wasser verkaufst und für den Schatten Geld verlangst. Diese Güter gehören nicht dir, sie wurden von einer göttlichen Macht in die Wüste gelegt, damit derjenige von ihnen Gebrauch mache, der sie benötigen würde. Siehst du diese Menschenscharen? Sie bedürfen keiner Oase, weil sie weder Durst spüren noch müde werden. Es genügt, dass ich ihnen die Botschaft weitergebe, die ihnen der Herr der großen Stadt durch meine Vermittlung sendet, und schon machen sie sich auf und finden bei jedem Schritte neue Kraft dank dem hohen Ziel, das sie haben: jenes Reich zu erreichen.

35. Überlasse die Quelle den Dürstenden, damit sie in ihr Erquickung finden, und jene ihren Durst löschen, die die Härten der Wüste erleiden. Dein Stolz und Egoismus haben dich verblendet. Doch was hat es dir genützt, Herr dieser kleinen Oase zu sein, wenn du in dieser Einöde lebst und du dich der Möglichkeit beraubt hast, die große Stadt kennenzulernen, der wir gemeinsam entgegengingen? Hast du jenes hohe Ziel bereits vergessen, das wir beide hatten?"

36. Als jener Mann den schweigend angehört hatte, der ein treuer und selbstloser Gefährte gewesen war, brach er in Tränen aus, weil er Reue fühlte wegen seiner Verfehlungen. Er riss sich die falschen Prunkgewänder vom Leibe und suchte den Ausgangspunkt auf, welcher dort war, wo die Wüste begann, um dem Weg zu folgen, der ihn zu der großen Stadt führen würde. Doch nun ging er seinen Weg von einem neuen Lichte erleuchtet, dem des Glaubens und der Liebe zu seinen Mitmenschen. (Ende des Gleichnisses)

37. Ich bin der Herr der Großen Stadt und Elias der Greis meines Gleichnisses. Er ist "die Stimme dessen, der in der Wüste ruft", er ist der, der sich aufs neue unter euch kundgibt in Erfüllung der Offenbarung, die Ich euch bei der Verklärung auf dem Berge Tabor gab.

38. Er ist es, der euch in der Dritten Zeit zu der Großen Stadt führt, wo Ich euch erwarte, um euch den ewigen Lohn meiner Liebe zu geben.

39. Folge Elias, o geliebtes Volk, und alles wird sich ändern in deinem Leben, in deiner Gottesverehrung und deinen Idealen; alles wird verwandelt werden.

40. Habt ihr geglaubt, dass eure unvollkommene Religionsausübung ewig bestehen bleiben würde? — Nein, meine Jünger: Morgen, wenn euer Geist am Horizont die Große Stadt erblickt, wird er wie sein Herr sagen: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt".

Mein Friede sei mit euch!

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