Drei große göttliche Offenbarungen

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Die göttliche Liebe

Das Dritte Testament

Buch des Wahren Lebens

Einführung

Band   1         1 -   28

Band   2       29 -   55

Band   3       56 -   82

Band   4       83 - 110

Band   5     111 - 142

Band   6     143 - 174

Band   7     175 - 207

Band   8     208 - 241

Band   9     242 - 276

Band 10     277 - 309

Band 11     310 - 338

Band 12     339 - 366

Die göttliche Zärtlichkeit


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Buch des Wahren Lebens - Band 4

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Unterweisung 83 Unterweisung 93 Unterweisung 103
Unterweisung 84 Unterweisung 94 Unterweisung 104
Unterweisung 85 Unterweisung 95 Unterweisung 105
Unterweisung 86 Unterweisung 96 Unterweisung 106
Unterweisung 87 Unterweisung 97 Unterweisung 107
Unterweisung 88 Unterweisung 98 Unterweisung 108
Unterweisung 89 Unterweisung 99 Unterweisung 109
Unterweisung 90 Unterweisung 100 Unterweisung 110
Unterweisung 91 Unterweisung 101  
Unterweisung 92 Unterweisung 102  





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Unterweisung 83

1. Dies ist die Zeit, in der, wie die Propheten euch angekündigt haben, jedes Auge Mich schauen wird; jetzt füge Ich hinzu: Dies ist die Zeit, in der auch jedes Ohr Mich hören und jedes Gehirn meine Kundgebungen verstehen wird.

2. Der Geist ist nun befähigt, viele Lehren auszulegen und in viele Geheimnisse einzudringen; er ist nicht mehr das Kleinkind der ersten Zeiten, vor dem Ich viele Lehren geheimhalten musste, damit er nicht in Verwirrung geriet, und dem Ich alle Geheimnisse, die ihm enthüllt wurden, anhand symbolischer Bilder offenbaren musste, damit er sich auf den geistigen Weg begeben konnte.

3. Jedes Zeitalter ist ein Licht, eine neue Lektion, und wenn Ich den derzeitigen Entwicklungsabschnitt verlängert habe, dann aus dem Grunde, den großen Scharen von Geistwesen die Möglichkeit zu geben, den Erdenweg zu gehen, um meine Lehren zu ergründen und meine Unterweisungen zu befolgen; so werden sie auf dem Wege des wahren Lebens einen Schritt vorankommen.

4. Mein neues Wort wird euch vieles eurer Vergangenheit verstehen lassen, und dieses Verständnis wird die Leuchte sein, die euren geistigen Weg erhellt. Deshalb habe Ich euch viele Male gesagt: "Erhebt euer Antlitz und werdet euch der Zeit bewusst, in der ihr lebt"; nur so könnt ihr den Lebensabschnitt nutzen, den Ich euch auf der Erde anvertraut habe.

5. Die geistigen Güter, Fähigkeiten und Möglichkeiten sind in vielen Menschen unerweckt geblieben, in anderen haben sie sich nur schwach entwickelt, aber jetzt ist mein göttliches Licht gekommen und hat die Geistwesen in ihrem Schlummer aufgerüttelt, um sie in ein höheres Leben zu erheben, durch welches sie Mich auf eine vollkommenere Weise begreifen können.

6. Untersucht meine Unterweisungen und sagt Mir, ob diese Lehre in einer eurer Religionen eingeschlossen werden könnte; Ich habe euch ihre umfassenden Merkmale und ihren universellen Sinngehalt offenbart, welcher sich nicht nur auf Teile der Menschheit oder auf (bestimmte) Völker beschränkt, sondern die Planetenbahn eurer Welt überschreitet, um die Unendlichkeit mit all ihren Lebenswelten einzubeziehen, wo — wie in dieser Welt — auch Kinder Gottes wohnen.

7. Jünger: Erwachet, öffnet eure geistigen Augen, höret mein Wort, dringt in seinen Sinngehalt ein, und bringt danach die gute Neuigkeit zu euren Brüdern. Doch sorgt dafür, dass eure Botschaft immer von der Wahrheit und der Lauterkeit geprägt ist, mit der Ich zu euch kam. Dann werdet ihr all jene, die schlafen, sanft aus ihrem Schlaf erwecken, so wie Ich euch aufgeweckt habe.

8. Komm zu Mir, o geliebtes Volk — komm, um dich von der irdischen Mühsal auszuruhen. Es öffnet sich euer Herz, um meine Liebe und Kraft zu empfangen, und Ich nehme euch an und segne euch.

9. Ich will, dass ihr in dieser Zeit des Materialismus, in welcher jede geistige Kundgebung verachtet wird, ohne dass man sich daran erinnert, dass der wesentliche Teil des Menschen der Geist ist, dass ihr mit wachem Geist lebt und erinnert, und dass dieser in diesem Leben durch seine eigenen Verdienste stark werden und aufwärtssteigen soll.

10. Es ist mein Wille, dass ihr, die Ich in meine Liebe eingehüllt habe, den Glauben und das Vertrauen in Mich lehrt und in euren Brüdern wiedererweckt. Ich will ihre Gleichgültigkeit und ihren Mangel an Liebe gegenüber meinem Geiste nicht in Betracht ziehen. Niemand wird die heiligen Bande, die den Menschen mit Mir verbinden, zerreißen können, auch wird niemand verhindern können, dass Ich euch liebe. Warum haben die Menschen Mich trotz ihres Schmerzes nicht gesucht? Ihre Worte und Taten verletzen mein väterliches Empfinden, sie würdigen meine Liebe nicht, noch fühlen sie meinen Segen.

11. Die Lösung für all die Probleme, die eure Brüder quälen, ist in euch. Ich habe euch den Schlüssel zum Frieden gegeben, damit es Hilfsbereitschaft und Liebe untereinander gibt. Ihr alle könnt meinen Geist anziehen und meinen göttlichen Einfluss fühlen, wenn ihr Mich mit Liebe anruft.

12. Ich will euch, nach eurem Kampfe, vor Zufriedenheit lächeln sehen. Ich will, dass ihr fühlt, dass Ich euch sehr nahe gewesen bin. Beschwert euch nicht bei Mir, wenn die gegenwärtigen Zeiten unfreundlich sind; wenn ihr tugendhaft geblieben wäret, hätte der Schmerz euer Herz nicht verletzt, noch wäret ihr gestrauchelt. Ich habe euch ausgesandt, um eine Bestimmung der Liebe zu erfüllen, die ihr noch nicht begriffen habt.

13. Die Zeit nähert sich, in der ihr darangehen sollt, in anderen Ländern zu wirken. Betet und wachet schon heute für alle Nationen, denn ihr seid durch Pflichten an sie gebunden, die ihr erfüllen müsst. Euer Gebet wird Geistwesen erleuchten und retten.

14. Wie könnt ihr in Ruhe mitansehen, dass eure Mitmenschen bei ihrer Rückkehr ins Geistige Tal den Materialismus und den Schmerz, den sie auf Erden angesammelt haben, tief eingeprägt in sich tragen? Viele von ihnen werden wieder neu inkarnieren und werden dann die Folgen des durch ihren Ungehorsam verursachten Leidens sichtbar machen. Dann werdet ihr erfahren, dass das Ringen des Geistes erst dann endet, wenn dieser sich vervollkommnet hat.

15. Vertrauet darauf, dass euer gütiger Meister euch auf dem Weg der Wahrheit führt, wo immer ihr seid. Die einen am Anfang des Weges, andere am Ende desselben, werdet ihr alle von Mir geführt.

16. Meine neuen göttlichen Offenbarungen werden in dieser Zeit den Geist der Menschen überraschen, obschon Ich euch in Wahrheit sage, dass ihre Überraschung unberechtigt sein wird, weil es das Natürlichste ist, dass der Geist auf seinem Wege nach und nach die Frucht seiner Entwicklung empfängt.

17. Ich bin es, der euch auf den von euch eingeschlagenen Pfaden folgen musste, um euch aus Gefahren zu befreien und zu verhindern, dass ihr zugrundegeht. Wann werdet ihr Mir nachgehen, ermutigt von jener Stimme, die Simon, Andreas und Johannes sagte: "Verlasst eure Boote und eure Netze und folget Mir nach?"

18. Der Kampf hat sich im Inneren eures Herzens festgesetzt, ihr hört meine euren Geist berührende Stimme, die euch durch euer Gewissen sagt: “Folget Mir nach”, während das Fleisch und die Welt auf den Geist großen Einfluss ausüben.

19. Es ist Mir recht, dass dieser innere Kampf besteht, weil er bedeutet, dass ihr trotz der Versuchungen, denen ihr euch auf Erden unterworfen fühlt, noch Liebe für Mich bewahrt, und ihr die Stimme des Geistes zu hören versteht, die ihre Rechte von der Welt und vom Fleische verlangt. Aber wehe denen, die nicht diesen Widerstreit in sich fühlen, denn ihr Herz wird kalt sein wie ein Grab, das einen Toten birgt!

20. Alles, was in der Gegenwart geschieht, wurde von meinen Propheten ausgesprochen und niedergeschrieben. Suchet in jenen Schriften, und ihr werdet die vorweggenommene Geschichte all dessen finden, was ihr jetzt gerade auf der Welt erlebt. Doch sage Ich euch, dass noch Ereignisse kommen werden, die in jenen Zeiten noch nicht vorhergesagt wurden, weil der Herr sich diese Prophezeiungen vorbehalten hatte, um sie in dieser Zeit durch das menschliche Verstandesorgan bekannt zu geben.

21. Glaubt ihr vielleicht, dass alles bereits vorhergesagt wurde und dass es auf der Erde keine Propheten mehr geben würde?

22. Begreift, dass Ich gekommen bin, euch viele Prophetien zu offenbaren, die morgen in Erfüllung gehen werden, und dass Ich dies durch Geschöpfe getan habe, deren Verstand wenig gebildet und deren Worte nicht gewählt sind, um euch Beweise meiner Macht zu geben. Einige dieser von so einfachen Lippen stammende Prophezeiungen habt ihr schon in Erfüllung gehen sehen, und die zukünftige Menschheit wird alle anderen bis auf die letzte in Erfüllung gehen sehen.

23. Liebe Jünger, erquicket euch an dieser Atmosphäre von Vergeistigung, die euch in den kurzen Zeitspannen meiner Kundgabe umgibt. Genießet dies Brot und stärkt euch mit ihm, denn bald werdet ihr mein Wort nicht mehr hören. Ich werde euch von meiner Gnade und meiner Liebe erfüllt zurücklassen, damit ihr euch eilends aufmacht, um die gute Botschaft, die Ich euch in dieser Dritten Zeit gebracht habe, zu verbreiten.

24. Sorgt dafür, dass immer Reinheit in eurem Herzen ist — in diesem Gefäß, das ihr innen ebenso rein halten sollt wie außen, weil gerade dort meine Liebe sich niederlässt als Wasser des ewigen Lebens.

25. Behaltet diese eure Zusammenkünfte bei und machet aus ihnen das Heilige Abendmahl. Glaubt nicht, dass mein Geist fern von meinen Jüngern ist, weil ihr erlebt, dass Ich mein Wort unter euch zurückziehe. Lasst immer am Tisch einen Platz frei für den Meister, da Ich immer bei euren Versammlungen den Vorsitz führen und an jeden von euch das geistige Brot austeilen werde; doch Ich sage euch, dieser Platz soll in eurem Herz sein.

26. Das Zeugnis, das ihr von meiner Wiederkunft gebt, soll lauter sein, dann werdet ihr aus allen Himmelsrichtungen die Volksmassen sich erheben sehen und sagen hören: "Der Herr ist, so wie Er es uns angekündigt hat, ›auf der Wolke‹ wiedergekommen; er hat uns sein Volk gesandt, und wir haben uns mit ihm vereint."

27. O ihr vielen Menschen, die ihr Mich in diesen Augenblicken hört, ihr wisst nicht, welche von euch meine Boten von morgen sein werden! Die Menschen werden sie anhören, doch die Boten werden von ihnen weder Belohnung noch Schmeicheleien erwarten; sie werden meinen Samen ausstreuend durch die Welt ziehen, mit dem Blick auf den Herrn gerichtet.

28. Meine Boten werden sich nicht nur auf ihre eigenen Kräfte verlassen müssen, da sie sonst bald im Kampf unterliegen würden; sie werden mit einer höheren Vollmacht und einer größeren Kraft ausgerüstet sein, die sie nicht müde werden lässt und unbesiegbar machen wird.

29. Ein von Mir Gesandter ist nie allein im Kampf gewesen, Legionen von Lichtwesen haben ihn begleitet und beschützt. Niemand zweifle oder fürchte sich, wenn sich die Stunde der Predigt und der Aussaat nähert, denn meine Liebe wird mit euch sein, um euch Mut, Glaube und Kraft zu geben.

30. Das Sechste Siegel wurde gelöst, und sein Licht wurde von den einfachen Menschen, den Demütigen, von dem, der reinen Herzens ist, geschaut. Der Leuchter ist angezündet, doch die Menschheit schläft noch immer, und dies Volk hier hat noch nicht die Bedeutung der Kundgebung, die es empfangen hat, erfasst; daher seine Furcht, sie der Welt mitzuteilen. Lasst wenigstens das Wasser dieser Quelle nicht trübe werden, damit die ermüdeten und durstigen Wanderer, wenn sie zu euch kommen, ihren Durst mit ihm löschen können und bekennen, dass es rein ist.

31. Ihr habt euch an den Schatten dieses Baumes gewöhnt und fürchtet euch, die Wege zu gehen, die euch zu andern Völkern und Gegenden führen. Doch Ich sage euch, dass ihr nicht den Einbruch der Nacht abwarten sollt, um die Frohe Botschaft weiterzugeben, weil dann alle schlafen werden. Gehet bei Tageslicht, damit es keine Geheimnisse in euren Werken gibt. Übereilt euch nicht, aber macht jedes Mal, wenn ihr euch vorbereitet, einen Schritt nach vorn, denn es naht die Stunde eures Kampfes. Wer sich zugerüstet glaubt und vorzeitig aufgebrochen ist, den werde Ich durch Prüfungen aufhalten, die Ich ihm in den Weg lege, damit er erkennt, dass er mein Werk noch nicht in seinem Herzen fühlt, dass er es nicht genug studiert hat, um es zu verkünden, dass weder das Gefühl der Nächstenliebe aus seinem Herz quillt, noch sein Geist genügend gestählt ist, um den Stürmen standzuhalten. In Hülle und Fülle gibt es unter euch Beispiele jener, die aus eigenem Willen aufgebrochen sind und meinen Befehlen nicht gehorchten. Die sind auf ihren Wegen zu Fall gekommen, und ihre Rückkehr war leidvoll. Warum werdet ihr dann meiner fürsorglichen Liebe gegenüber undankbar?

32. Als einige von euch des Lebens müde waren, andere auf ungewissen Wegen verirrt waren, und wieder andere im Schlamm versunken waren — Wer hat euch Hilfe geleistet? War es vielleicht der Mensch? — Nein, Jünger. Was euch aufrichtete, war dies Wort, welches Leben und Hoffnung spendet. Das, was ihr wart, bevor ihr mein Licht empfingt, habe Ich euch nicht angerechnet. Aber hinsichtlich dessen, was ihr jetzt macht, muss Ich euch zur Verantwortung ziehen. Ihr wisst, dass mein Blick jenen entdeckte, der seine mit brüderlichem Blut befleckte Hand verbarg — jenen, der die "Blütenblätter entblätterter Rosen" versteckte, und jenen, der den Diebstahl oder den Ehebruch in seinem Herzen zu verbergen suchte: Ich sah alles, und über den Mantel, mit dem ihr eure Schandtaten zu verbergen suchtet, breitete Ich den Schleier meiner Barmherzigkeit, damit niemand außer Mir euch richten sollte, und mit Vergebung und Liebe verwandelte und läuterte Ich euch.

33. Angesichts dieser Stimme musstet ihr erwachen, und angesichts der unsichtbaren Gegenwart dessen, der zu euch spricht, musstet ihr glauben. Aufs neue sage Ich euch: Selig, die ohne zu sehen geglaubt haben.

34. Das Herz der Frauen wurde tief bewegt bei der Stimme ihrer Göttlichen Mutter, und jedes Wort Marias war ein Tautropfen auf jenen durch Leiden verdorrten Herzen. Doch die jungen Mädchen, die Ehefrauen, die Mütter, die Witwen und auch die entblätterten Blumen wurden zum lieblichen Garten der Jungfrau geführt, und ihnen allen entströmte ein neuer Duft.

35. Wann werdet ihr vorbereitet sein, um die Unterweisungen, die ihr empfangen habt, anderen Völkern zu bringen? Erkennt, dass der Same der Liebe und der Vergeistigung noch nicht im Herzen dieser Menschheit keimt. Der Fanatismus beherrscht das Leben der Menschen — religiöser Fanatismus, Rassenfanatismus, Fanatismus um des Ruhmes und der Macht der Welt willen, und Fanatismus um seiner selbst willen.

36. Es ist nötig, dass ihr jeden Tag euer Leben bessert, damit ihr Beispiel und Ansporn im Leben eurer Nächsten werdet: Erfüllet die Mission, die euer Vater euch anvertraut hat, denn Ich werde euch gewähren, dass ihr euer höchstes Sehnen in Erfüllung gehen seht.

37. Aber ihr müsst meine Unterweisung studieren und ergründen; denn wenn Ich euch nach der vorherigen Lektion fragen würde — könntet ihr sie wiederholen? Wahrlich, Ich sage euch: Nein. Doch seid unbesorgt, denn Ich bringe euch an diesem Tage eine weitere, welche euch die vorherige in Erinnerung rufen wird und euch helfen wird, sie zu verstehen. So ist euer Meister, gekleidet in Geduld und Liebe.

38. In der Zweiten Zeit wurde das Göttliche Wort Mensch, damit seine Lehre auf Erden vernommen würde; in dieser Zeit ist das Wort Licht, das auf das menschliche Verstandesorgan herabfällt und im Wort des Lebens erblüht.

39. Der Prophet Johannes kündigte mein Kommen in damaliger Zeit an; jetzt bereitet Elias meine geistige Kundgabe in dieser Zeit vor, indem er sich den Menschen geistig kundtut; aber wahrlich, Ich sage euch, der eine wie der andere Vorbote sind ein und derselbe Geist.

40. Jedes neue Zeitalter war für euch mit Offenbarungen verbunden gewesen, die euch die vergangenen Ereignisse, die ihr noch nicht verstanden hattet, erklären. Die letzte Ernte wird euch die wahre Weisheit geben.

41. Solange meine Kundgebung durch diese Stimmträger andauert, werde Ich nicht in der ganzen Welt erkannt werden; es muss eine gewisse Zeit vergehen, die Herzen meiner Boten müssen sich reinigen, dann wird diese Botschaft die Menschheit erreichen können, frei von materiellen Einflüssen.

42. Diese Unterweisung ist der Weg zum ewigen Leben; jeder, der in dieser Lehre eine emporhebende Kraft und Vollkommenheit entdeckt, wird sie mit derjenigen zu vereinigen verstehen, die Ich euch lehrte, als Ich auf Erden war, weil ihr Wesenskern derselbe ist.

43. Wer die Wahrheit, die in meinen Lehren enthalten ist, nicht zu finden versteht, wird sogar versichern können, dass diese Lehre nicht zum gleichen Ziele führt wie die Lehren Jesu. Die durch schlechte Auslegungen verblendeten oder durch religiösen Fanatismus verwirrten Geistwesen werden nicht sofort die Wahrheit dieser Offenbarungen begreifen können. Sie müssen einen Weg der Prüfungen durchlaufen, um sich von der materiellen Denkweise loszusagen, die sie hindert, mein Gebot zu verstehen und zu erfüllen, das euch lehrt, einander zu lieben.

44. Ich, der Meister, bin der einzige, der euch offenbaren kann, dass in eben diesen Augenblicken Millionen und Abermillionen von Wesen jenen schmerzlichen Weg der Prüfungen, der Erfahrungen und des Erwachens durchlaufen, damit sich ihre Augen öffnen und nach Horizonten suchen, die jenseits dessen sind, was ihr Herz und ihr Verstand haben erschaffen können.

45. "Ich habe Durst", sage Ich euch aufs neue, "Durst nach eurer Erhebung und eurer Liebe"; aber niemand reicht meinen Lippen das Wasser, das ihn löschen könnte; vielmehr bin Ich genötigt, die Wunde an meiner Seite offen und frisch zu erhalten, damit sie nicht aufhört, das Wasser des Lebens auf die Welt zu verströmen.

46. Dies ist die Zeit des großen, von den Propheten in ihren geistigen Träumen und Gesichten beschriebenen Kampfes; die Zeit, in der die Menschen ihre Gewalt meinem Gesetz entgegenstellen werden, in der jedes materielle oder geistige Wesen, das in seinem Herzen Selbstsucht beherbergt, sich erheben wird, um gegen meine Gerechtigkeit zu kämpfen. Mein Schwert ist bereit, es ist keine Waffe, die bestraft oder tötet — es ist das Schwert, das in seinem Kampf zur Rettung desjenigen, der als Opfer seiner selbst zugrunde geht, ihn mit solcher Gewalt emporreißen wird, dass manchmal sogar sein Körper verderben wird, um ihn das ewige Leben des Geistes erlangen zu lassen.

47. Fasst diese Belehrungen richtig auf, und ihr werdet nicht in Verwirrung geraten, vielmehr werdet ihr den Grund für viele der schrecklichen Prüfungen verstehen, die die Menschheit durchmacht, und die ihr nicht zu erklären vermögt.

48. Der Zweck meiner Kundgebung ist, euren Geist vom Pfade des Leidens abzubringen. Ich habe eindringlich gerufen, bis ihr die Tür eures Herzens geöffnet habt; dann konnte Ich euch die Zärtlichkeit meines Segens und meines Friedens fühlen lassen, und ihr habt ausgerufen: Wie nahe war mir der Herr!

49. Morgen werdet ihr diese gute Botschaft der Menschheit bringen, die ihrem Herrn ferne zu sein glaubte; denn wenn sie von Gott spricht, macht sie es wie von etwas Unerreichbarem, Unbegreiflichem und Unzugänglichem.

50. Die Vorstellung, die die Menschheit von Mir hat, ist kindisch, weil sie die Offenbarungen, die Ich ihr unaufhörlich gegeben habe, nicht zu ergründen verstand. Für den, der sich vorzubereiten weiß, bin Ich sichtbar und berührbar und überall gegenwärtig; für den jedoch, der kein Feingefühl besitzt, weil der Materialismus ihn verhärtet hat, ist es kaum zu begreifen, dass Ich existiere, und er hat das Gefühl, dass Ich unermesslich weit entfernt bin, dass es unmöglich ist, dass Ich in irgendeiner Weise gefühlt oder gesehen werden kann.

51. Der Mensch muss wissen, dass er Mich in sich trägt, dass er in seinem Geist und im Lichte seines Gewissens die reine Gegenwart des Göttlichen besitzt.

52. Wenn meine neue Botschaft von der Menschheit aufgenommen ist, wird sie einen Freudenschauer fühlen, der sie zur Vergeistigung zurückkehren lassen wird, durch die sie sich ihrem Herrn näher fühlen wird.

53. Einer der Gründe, weshalb Ich Mich materiell hörbar gemacht habe, um Mich in dieser Zeit kundzutun, war der, dass ihr fühlt, dass Ich von keinem meiner Kinder fern sein kann, und dass auch das Geistige Leben nicht fern dem euren ist. Um euch dies zu zeigen, erlaubte Ich die Kundgebung und die Anwesenheit der Geistigen Welt unter euch.

54. Dies sind Werke, die nur Ich vermag und tun darf, ohne Rücksicht auf das Urteil, das die Menschen sich darüber bilden. Ich weiß, dass meine Werke zuletzt von allen als vollkommen anerkannt werden.

55. Die Gesamtheit der Kundgebungen, die ihr in dieser Zeit gehabt habt, wird mit größtem Interesse studiert werden, und in ihnen wird die Menschheit die großen Wahrheiten und die großen Offenbarungen finden, weil nichts in meinem Werke klein ist.

56. Vertrauet darauf, dass dieses Wort euch auf einen sicheren Weg bringen wird; denn wenn Jesus einstmals vorüberging und viele Ihn nicht fühlten, so sollt doch ihr jetzt euer Herz vorbereiten, um die Lebensessenz zu empfangen, die Ich der Menschheit gebracht habe. Das Versprechen, zurückzukommen, das Ich meinen Aposteln gab, habe Ich erfüllt, aber Ich habe euch immer noch viele Lehren mitzuteilen.

57. Warum tue Ich Mich unter Ungebildeten, Unbeholfenen und Sündern kund? Wahrlich, Ich gab euch in damaliger Zeit bekannt, dass mein Kommen dann stattfinden würde, wenn es große Verderbtheit in der Welt gäbe.

58. Eine große Verwirrung wurde euch auch angekündigt, und diese ist im Kommen; es ist nötig, dass es dann einen hellen Leuchtturm gibt, der die Schiffbrüchigen orientiert, sodass sie den richtigen Weg finden. Doch wahrlich, Ich sage euch, dieser Leuchtturm hat sein Licht schon entzündet und erleuchtet die Welt: Ich bin es, der Ich Mich dem Herzen des Menschen nahe, um ihn meine Stimme hören zu lassen.

59. Aufs neue sage Ich euch, dass der, der mein Wort bewahrt und meine Lehren befolgt, gerettet wird.

60. Ich komme nicht, um religiösen Fanatismus unter den Menschen zu erwecken; meine Lehre ist sehr weit davon entfernt, falsche Dinge zu lehren; Ich will Besserung, Glaube, Nächstenliebe, Vergeistigung. Der Fanatismus ist eine dunkle Binde vor den Augen, ist ungesunde Leidenschaft, ist Finsternis. Wachet, damit dieser schlechte Same nicht in euer Herz eindringt. Bedenkt, dass der Fanatismus manchmal den Anschein von Liebe hat.

61. Begreift, dass diese Finsternis die Menschheit in dieser Zeit heimgesucht hat. Erkennt, dass — obwohl die heidnischen Völker von der Erde verschwunden sind und der größte Teil der Menschheit sich zur Verehrung des wahren Gottes bekennt — die Menschen Mich weder kennen noch Mich lieben; denn ihre Kriege, ihr Hass, und ihr Mangel an Harmonie sind der Beweis dafür, dass sie Mich noch nicht in ihren Herzen leben lassen.

62. Über der Finsternis dieses religiösen Fanatismus und dieses Götzendienstes nähern sich große Wirbelstürme, die den geistigen Kult dieser Menschheit läutern werden. Wenn dieses Werk vollbracht sein wird, wird in der Unendlichkeit der Regenbogen des Friedens erstrahlen.

63. Nur meine Stimme in ihrer göttlichen Gerechtigkeit darf euch sagen, dass ihr eure Mission weder auf Erden erfüllt habt noch im geistigen Raum, als ihr durch diesen hindurch gegangen seid.

64. Für Mich gibt es keine Hindernisse, Mich mit den Menschen zu verständigen und ihnen meinen Willen kundzutun. Seht, für meine Kundgebungen bedurfte es keiner gerechten Menschen; denn Ich gab euch mein Wort durch Sünder, und darin könnt ihr einen weiteren Beweis meiner Macht und meiner Barmherzigkeit finden.

65. Ich will, dass jeder, den diese Botschaft erreicht, sich hier auf Erden durch die Ausübung dieser himmlischen Lehre läutert, damit, wenn er ins Jenseits zurückkehrt, er es mit bereits reinem Geist tut.

66. Jedes Wort, das von Mir ausgeht, ist von ewigem Leben. Heute empfangt ihr es durch den menschlichen Stimmträger.

67. Ich sage euch, es ist ein gutes Anzeichen, dass ihr in dieser Zeit durch euer Verstandesorgan mit dem Vater in Verbindung getreten seid; aber ihr müsst gleichfalls wissen, dass diese Form weder das Ziel noch der Gipfel der Vollkommenheit ist; dass schon früher und zu allen Zeiten der Herr durch Menschenmund zur Welt gesprochen hat. Doch diese Kundgabe hier inmitten einer materialistischen Menschheit und einer für das Geistige unempfindlichen Welt, ist ein Wunder, das die Menschen morgen nur der Liebe, die Gott für euch empfindet, zuschreiben werden; aber es ist auch ein Beweis dafür, dass der menschliche Geist den Antrieb fühlt, sich geistig zu erheben.

68. Dies ist der Tagesanbruch eines neuen Zeitalters; die ersten Strahlen beginnen die Menschen zu erwecken. Wenn euer Glaube und eure geistige Erhebung Mich mit einem tieferen Verständnis begreifen, als was ihr derzeit noch für gerecht, ewig und vollkommen haltet, dann werdet ihr Mich in der Unendlichkeit schauen, wie Ich mein Licht zu allen Wesen sende.

69. Meine Göttlichkeit wird für euren Geist wie das Licht am Mittag sein. Wie ein Gestirn, welches das Universum erleuchtet und ihm Leben gibt, wird es im Zenit erstrahlen. Und die Herzen werden bei der Verbindung mit ihrem Vater seine göttlichen Strahlen direkt empfangen durch die vollkommene Kundgabe von Geist zu Geist, die das Ziel und das Ideal ist für die Harmonie zwischen dem Vater und den Kindern, und auch unter den Geschwistern.

70. Ich muss dich fragen, Volk: Was hast du mit dem Samen gemacht, den Ich dir anvertraut habe? Was hast du in deinen Feldern gesät? Hast du die Wege gereinigt, damit eure Brüder zu Mir kommen können? Groß ist die Menge, die Mir in dieser Zeit zuhört, aber klein ist der Teil, der Mir in Wirklichkeit nachfolgt. Ich schaue ins Innerste eures Herzens und sage euch: Verlangt nicht nach Mir als Richter, suchet Mich immer als Vater und als Meister, dann werde Ich euch meine geheime Schatzkammer öffnen, und ihr werdet euch sicher fühlen.

71. Bei meinem neuen Kommen habe Ich wie in vergangenen Zeiten meine Schatzkammer offen gelassen, um euch viele Lehren zu offenbaren; denn es bereitet dem Vater Freude, wenn Er seinen Kindern neue Lehren offenbart. Aber wehe euch, wenn auch ihr, obwohl ihr meine göttlichen Gebote empfangt, sie vergesst oder sie aus Mangel an Liebe nicht erfüllt, denn dann würdet ihr euren Vater in einen Richter verwandeln!

72. Wie sehr hat Maria über euer Elend geweint! Wie viel verdankt ihr ihrer Zärtlichkeit und ihrer Liebe! Sowohl jene, die sie anrufen, als auch jene, die sie nicht anerkennen — sie alle lässt sie ihre mütterliche Wärme und die unendlichen Wonnen ihrer Liebkosung spüren. Wahrlich, Ich sage euch, bevor die Geistwesen zu Mir gelangen, müssen sie auf ihrem Wege Maria finden, die göttliche Mutter.

73. In dieser Zeit habt ihr auch einen Hirten. Wie Moses, der euch aus Ägypten wegführte, und euch vereint durch die Wüste bis zum Fuße des Sinai brachte, damit ihr die Stimme des Vaters hörtet und sein Gesetz empfinget, so hat euch Elias in dieser Zeit von verschiedenen Punkten der Erde ausgesucht, um euch auf dem Wege der geistigen Zubereitung bis zum Fuße des neuen Berges zu bringen, von dem herab ihr meine göttliche Stimme hört und meine Offenbarung empfangt.

74. Seht, hier ist Elias — jener, den die Jünger zusammen mit Moses und Jesus in einer geistigen Vision auf dem Berg Tabor sahen. Dies ist seine Zeit. Stärkt euren Geist an der Wärme seiner Gegenwart und erwacht zur Hoffnung.

75. Wahrlich, Ich sage euch, diese Zeit der Entscheidung auf der Erde ist auch für das ganze Universum entscheidend, und während Ich zu euch in dieser Form spreche, mache Ich Mich auch in anderen Welten und andern Sphären fühlbar. Mein Geist ist allgegenwärtig.

76. Bete, Volk, mit einem Geist und Gedanken des Friedens, damit ihr die Versuchungen besiegt. Begnügt euch nicht mit dem Frieden eures Zuhauses oder eurer Nation. Arbeitet für den Frieden aller eurer Brüder. "Liebet einander."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 84

1. Ich habe euch nicht als Große oder Kleine angesehen, in dieser Zeit habe Ich zu euch allen wie zu Kindern gesprochen, die Ich in derselben Weise liebe. Sucht den geistigen Gehalt meiner Unterweisung und verbreitet ihn, und je mehr ihr euren Brüdern weitergebt, desto mehr wird euch gegeben.

2. Meine Barmherzigkeit hilft euch, den Schmerz eurer Sühne zu ertragen, durch die ihr euren Geist läutert. Bewahrt den Zustand geistiger Erhebung nach besten Kräften, damit ihr in meiner Gegenwart nicht von neuem in Schluchzen ausbrecht.

3. Aus verschiedenen Gegenden sind die Menschenscharen herbeigekommen im Verlangen nach meinem Worte; sie bringen ihre Sorgen und täglichen Nöte vor Mich. Ich sehe die Trübsale und Leiden, die die Nationen durchleben, und bitte euch, dass ihr ihnen mit eurem Gebet — tief empfunden und voll Erbarmen — eine Botschaft des Friedens sendet. Legt Fürbitte ein für eure Geschwister; "bittet, so wird euch gegeben."

4. Wenn ihr Glauben an Mich habt und meinem Worte vertraut, wird der Krieg nicht in diese Nation eindringen, und dies wird ein weiteres Zeugnis dafür sein, dass mein Göttlicher Geist auf euch herabkam. Die Verdienste, die ihr erwerben müsst, damit auf eurem Wege Wunder geschehen, sind: die (sittliche) Erneuerung, das Gebet, die Barmherzigkeit, der gute Wille, und die Liebe zu euren Mitmenschen.

5. Ihr, die ihr eine Gemeinschaft bildet, die dazu bestimmt ist, Beweise und Zeugnis von meiner Kundgebung in dieser Zeit zu geben, sollt nicht wankend werden, sollt es nicht zulassen, in eurer Nation, auf euren Marktplätzen und euren Feldern das Blut eurer Brüder fließen zu sehen, noch Traurigkeit oder Hunger bei euren Kindern mitzuerleben. Ich gebe euch Waffen des Lichtes, damit ihr euch gegen jeden Fallstrick zur Wehr setzen könnt. Auch habe Ich euch gezeigt, wie ihr die Gesundheit des Geistes und die des Körpers erhalten könnt, damit ihr stark seid.

Ja, Volk, fordere nicht weiterhin Krankheiten heraus, vergiss nicht, dass es immer der Ungehorsam ist, der ihnen die Türen öffnet. Betet für euch und für die ganze Menschheit. Denen, die Tränen vergießen wegen der Nationen, die eine schwere Prüfung durchleben, sage Ich, dass in diesen aufs neue der Friede einkehren wird. Aus jenen, die sich heute töten und unter Brüdern bekriegen, werde Ich diejenigen hervorgehen lassen, die morgen die Liebe untereinander predigen und ausüben. Meine Macht ist groß, zweifelt nicht an ihr. Ihr werdet noch erleben, wie Ich auf den Trümmern dieser Menschheit eine neue Welt errichten werde, auf der sich keine Spur von dem finden wird, was Sünde war.

6. Wenn Ich viele Nationen und Völker taub genannt habe, so nur, weil meine Stimme vor den Türen aller Herzen rief und sie meinen Ruf nicht verstanden. Die in den Abgrund der Leidenschaften gefallen sind, können hier auf der Welt wohl gegen Mich lästern; doch wenn sie einst in meiner Gegenwart sind, werden sie bekennen müssen, dass Ich rechtzeitig bei jedem Menschen und jedem Volke war, um es zu mahnen und zu warnen. Ich mache euch gegen niemanden voreingenommen, Ich trage euch immerzu auf, eure Gedanken als Geist des Friedens über die Welt schweifen zu lassen, obschon Ich euch warne, euch nicht von fremden Lehren noch von falschen Verheißungen betören zu lassen, damit ihr nicht zulasst, dass in euren Herzen das Unkraut, die Zwietracht, die Selbstsucht gesät wird. Erfüllt eure Aufgabe und überlasst das Übrige Mir.

7. Wahrlich, Ich sage euch, die Naturgewalten sind bereit, im Gehorsam gegenüber der Göttlichen Gerechtigkeit loszubrechen. Sie werden ein Werk der Reinigung vollbringen. Doch Ich sage euch auch: Selbst wenn die Menschheit von der Erde verschwindet, kann mein Name und meine Gegenwart niemals aus dem Geiste ausgelöscht werden.

8. Jünger, haltet dem Spott und den Verhöhnungen stand, bis die Welt erkennt, dass ihr nicht in einem Irrtum befangen wart. Ich werde ihr Zeichen und Beweise im Überfluss geben, welche die Menschen dazu bringen, zu erwachen und ihre Augen dem Lichte zu öffnen. Aber ihr müsst euch Mühe geben, da Ich euch nicht in die Welt sandte, um zu schlafen. Heute, da ihr durch den Ruf eures Meisters erwacht seid, müsst ihr die Zeit nutzen, damit ihr Mir am Ende eine reiche Ernte eurer Saat vorweisen könnt.

9. Kommt zu meinem Lehrwort und erfüllt euren Geist mit Weisheit. Inmitten des Chaos, das in eurer Welt herrscht, habt ihr diese Oase des Friedens gefunden, wo ihr die Stimme der Engel vernehmen könnt, die euch sagen: "Friede auf Erden den Menschen guten Willens."

10. Wenn einige eurer Mitmenschen sich Kenntnisse über diese Unterweisungen verschaffen, so lasst sie es tun. Meine neuen Jünger sind unter die Menschheit verstreut, und wenn die Ungläubigen über euch spotten und euch verleumden, so vergebt ihnen, Ich werde euch rechtfertigen. Viele von denen, die euch heute verkennen, werden euch morgen segnen.

Habt auf eurem Wege immer das Vorbild vor Augen, das Ich euch in der Zweiten Zeit gab; es wird euch helfen, euer Kreuz mit Geduld zu tragen. Erinnert euch daran, dass Ich verkannt war, solange Ich auf Erden lebte, und erst lange Zeit nach meinem Wandel unter den Menschen anerkannt wurde.

11. Habt Geduld und Verständnis, denn nicht euch soll die Menschheit anerkennen, sondern mein Werk, meine Lehre, und diese ist ewig. Eure Aufgabe ist es, mit euren Worten und Taten die Botschaft zu überbringen, die den Menschen die Art und Weise offenbart, wie sie einen Schritt zur Vollkommenheit hin tun können.

12. Fürwahr, Ich habe Hunger und Durst nach eurer Liebe und eurem Verständnis. Ihr alle habt das intuitive Wissen, dass Ich existiere, doch wer kennt Mich? In Wirklichkeit ist die Vorstellung, die ihr von meiner Göttlichkeit habt, verschwommen, denn durch eure Riten und Bildnisse habt ihr Mich begrenzt und verfälscht. Um euch von diesem Irrtum zu befreien, wird mein Wort weiterhin wie ein unerschöpflicher Strom auf euren Geist herniedergehen bis zu dem Zeitpunkt, der durch meinen Willen festgelegt ist.

Während meine Unterweisungen und meine Offenbarungen euch sagen werden, wer ihr seid, was euer Ursprung und euer Endziel ist, werdet ihr im Erkennen eurer selbst auch euren Vater besser kennenlernen.

Ich sage euch, dass das, was Ich euch in diesem Worte offenbart habe, und was Ich euch noch offenbaren werde, euch kein Meister der Welt hätte lehren können, so weise er auch wäre, denn das Unergründbare kann nur Ich enthüllen, wenn es nötig ist, dass ihr es erfahrt.

13. So ist meine Kundgebung in der Dritten Zeit etwas gewesen, was von der Menschheit nicht vorausgesehen wurde, weil sie die Prophetien vergessen hat; doch heute bin Ich in Erfüllung derselben gekommen. Die Sprache der Stimmträger, durch die Ich Mich den Menschen kundgetan habe, ist schlicht gewesen, doch im Sinngehalt dieses Wortes ist meine Liebe und meine Weisheit enthalten.

14. Wer meine Geistlehre der Dritten Zeit ergründet und von ihr Zeugnis ablegt mit seinen Werken, wird mit seinem Geiste, seinem Herzen und seinem Verstande alles von meiner Göttlichkeit in früheren Zeiten Offenbarte erfassen, und seine Auslegung jener Lehren wird richtig sein. Mein Gesetz wird aufs neue unter den Menschen auferstehen, um alle Unwahrheiten zu beseitigen, die sie geschaffen haben, um ihre Bosheit zu verdecken und zu schützen. Das Buch des Lebens und der Wahrheit wird vor allen Völkern der Erde aufgeschlagen sein, und niemand wird sie betrügen können.

15. Vom Gesicht der Pharisäer wird die Maske der Heuchelei fallen, und ihr Mund, der immer log, wenn er der Menschheit das Heil anbot, wird für immer schweigen; doch ihr sollt nicht auf sie zeigen oder sie bloßstellen.

16. Als die Schriftgelehrten damals in der Zweiten Zeit die Ehebrecherin vor Mich brachten, rührte Ich den Geist eines jeden von ihnen an, ohne sie öffentlich bloßzustellen, nachdem Ich sie durch mein Urteil verwirrt hatte. Mein Zeigefinger schrieb in den Staub der Erde die Verfehlungen all derer, die herantraten, um zu sehen, was Jesus schrieb. Denen unter euch, die hören ohne zu glauben, sage Ich heute: Schweigt und denkt nach, während ihr dies Wort hört, damit ihr später urteilen könnt. Dann werdet ihr begreifen, dass Ich euch in dieser Zeit meine Liebe gegeben habe, damit ihr Tropfen für Tropfen diese Kraft trinkt, die ihr unter euch nicht finden konntet. Wenige sind derer, die Mir nachfolgen, und ihrer werde Ich Mich bedienen, um meinen Samen auszustreuen.

17. Ich bin der Gott aller Menschen, aller Religionsgemeinschaften und aller Sekten — der Einzige, und wenn Ich meine geheime Schatzkammer öffne und die Schätze an alle reichlich austeile — warum sollten sie Mich da nicht erkennen? Niemand kann ohne die Idee Gottes leben, auch wenn die Art, in der er Ihn begreift, unvollkommen ist und ebenso seine Verehrung Gottes. Ich nehme die Opfergabe aller meiner Kinder an, doch der Vater möchte nun den rechten Tribut empfangen, der seiner würdig ist.

18. Meine Lehre versklavt niemanden, sie erhöht nur euer Leben in menschlicher und geistiger Hinsicht. Wer aufgrund seiner Werke ein wahres Kind Gottes zu sein begehrt, wird all das, was er von Mir empfangen hat, nicht für sich behalten können. Wie viele gibt es, die im Besitze vieler Erkenntnisse Brunnen der Weisheit zu sein scheinen und die durch ihren Egoismus in Wirklichkeit nur Gruben der Finsternis sind!

19. Seid Jünger Jesu, und ihr werdet Brüder der Menschen sein. Empfindet, was ihr tut und was ihr sprecht. Wer meine Liebe nicht in seinem Herzen empfindet, versage es sich, von Liebe zu sprechen, denn er würde unwahrhaftig handeln. Um von Liebe zu sprechen soll er warten, bis mein Same in seinem Herzen keimt. Ich werde euch genug Zeit geben, damit ihr eure Zubereitung, eure Wandlung und völlige Umwandlung erreicht. Erinnert euch, dass viele von euch ungläubig waren, als ihr hierherkamt, um dies Wort zu hören.

Bei meiner Kundgebung spotteten einige sogar über diese, und andere machten sich über die Stimmträger lustig, durch die Ich in diesen Augenblicken zu euch sprach. Doch Ich wartete auf euch, sprach zu euch durch euer Gewissen, und hernach batet ihr Mich mit Tränen der Reue um Vergebung für euren Zweifel. Jetzt folgt ihr Mir mit unerschütterlichem Glauben nach, trotz der Prüfungen und Hemmnisse, die auf eurem Lebenswege häufig vorkommen. Ich bin der Sämann, der Kämpfer, der niemals ruht.

20. Um euch handgreifliche Beweise meiner Wahrhaftigkeit zu geben, habe Ich euch viele Ereignisse vorausgesagt, deren Eintreffen nahe bevorstand. So habt ihr erlebt, dass Krieg ausbrach, nachdem Ich euch einen nahe bevorstehenden Krieg angekündigt hatte, als noch überall Friede war. Als Ich euch sagte, dass die Naturgewalten entfesselt sein würden, und dass sie gegenüber den einen wie Freunde sein würden, andern gegenüber sich jedoch als Feinde erweisen würden — wie bald erlebtet ihr die Erfüllung dessen. Doch habe Ich einem jeden von euch in der Abgeschiedenheit seines Lebens gleichfalls ein Versprechen erfüllt. Und wenn ihr viele meiner Prophetien nicht in Erfüllung gehen seht, so deshalb, weil sie für eine Zeit gegeben sind, die viele Generationen nach euch ist.

Aber nun wisst ihr, was mit dieser Welt, dem Menschen und seinem Geist in kommenden Zeiten geschehen wird. Schon in längst vergangenen Zeiten verkündigte Ich euch die Zeichen, welche die jetzige Zeitepoche und meine neue Offenbarung ankündigen würden; die Vorzeichen zeigten sich auch bedeutungsvoll und klar, um meine Wahrheit zu bestätigen. Schon jetzt kündige Ich euch jene an, die der Geistigen Schlacht und danach der Zeit des Friedens vorangehen werden. Das Licht der Weissagung ist aufs neue unter den Menschen. Mein Wort ist voller Prophetien, die Menschen sehen die Zukunft durch Träume, Gesichte oder Vorahnungen. Alte Propheten kündigten die Propheten dieser Zeit an. Es sind keine Trugbilder, die ihr schaut, aber ihr müsst eure Geistesgaben in gute Bahnen lenken, damit das Licht des Heiligen Geistes sich in euch widerspiegelt. Ihr müsst den Menschen wirkliche Beweise geben, dann werden viele aufgrund dieser Beweise glauben.

In großen Scharen werden Männer und Frauen zu diesem Volke kommen, Menschen anderer Rassen und die andere Sprachen sprechen; sie alle sollt ihr aufnehmen. Wahrlich, Ich sage euch: Da es im Hause des Herrn an seinem Tische weder Ausländer noch Fremdlinge gibt, dürft auch ihr, die ihr Kinder des Herrn seid, nicht von denen abrücken, die eure Geschwister sind.

21. Ich zeige euch eure Aufgabe. Nehmt das Leben an, wie Ich es euch gebe. Geht ruhig Schritt für Schritt. Auf diese Weise werdet ihr eine reiche Ernte auf der Welt eingebracht haben, auch wenn ihr nur kurze Zeit auf ihr lebt. Dann werdet ihr nicht wie jene sein, die — obwohl sie lange Zeit auf Erden gelebt haben — so armselig und bloß in meine Gegenwart gelangen, wie sie waren, als sie den Lebensweg begannen.

22. Tut gute Werke in eurem Leben, die einen geistigen Gehalt oder eine geistige Zielrichtung haben. Tut viele der Werke, die nicht bekannt werden oder zu sehen sind, weil sie mit dem Herzen geschehen.

23. Haltet euch das Buch meiner Unterweisung vor Augen, lasst seine Lehren nicht unbeachtet an euch vorübergehen. Wahrlich, Ich sage euch, der Augenblick wird kommen, an dem Ich von euch die Zusammenfassung und die Erläuterung all dessen verlange, was euch offenbart worden ist. Auch das Leben wird euch diese Lektion abverlangen durch die Prüfungen, die es euch in den Weg legt; doch wer ist das Leben wenn nicht Ich, der eurem Verstande Licht gegeben hat, eurem Herzen Empfindsamkeit und eurem ganzen Wesen Gaben und Fähigkeiten, damit ihr die tiefe und ewige Sprache eures Daseins versteht?

24. In meiner Lehre zeige Ich euch, auf eine solche Weise zu leben, dass ihr euch selbst in den bittersten Lebenslagen glücklich fühlen müsst, da zu sein, da ihr wisst, dass ihr Kinder Gottes seid; und Ich lehre euch auch, alles zu schätzen, was euch umgibt, damit eure Ergötzungen gesund und echt sind.

25. Die Welt ist ein großer Garten, in welchem Ich Herzen großziehe; aber in dieser Zeit fand Ich alle seine Blumen welk vor. Ich komme, Ihnen von neuem Wasser zu geben, und werde nicht aufhören in meinem Bemühen, sie hingebungsvoll zu pflegen, bis Ich den Wohlgeruch dieses geistigen Gartens einatme. Wenn sich einst die Blütenkelche öffnen, wird es wunderbare Zeichen und Offenbarungen unter den Menschen geben.

26. Diese Stimmträger hier, aus denen mein Wort in dieser Zeit hervorbricht, waren von der sengenden Sonne des Schmerzes verwelkte Pflanzen; doch der göttliche Regen fiel auf sie herab, und sie erblühten. Die Schönheit und der Nektar der Sätze, die von ihren Lippen kommen, sind wie Blüten.

27. Dies Volk, das jenen Duft einzuatmen und den Samen zu bewahren verstand, ist gleichfalls erblüht und hat Früchte getragen. Es ist ein kleiner Garten, aus dem meine fürsorgliche Liebe die fruchtbarsten Pflanzen aussucht, um den Glauben der großen Menge zu stützen; denn wahrlich, Ich sage euch: Ich bin der Same der Ewigkeit. Maria ist der Göttliche Regen. Seht, wie im Göttlichen der Schöpfer und die Mutter über ihr Werk wachen.

28. Meine Worte der Zweiten Zeit sind der Weg des Heils für die gewesen, die an ihnen festgehalten haben. Wohl denen, die ihr Vertrauen in meine Unterweisung gesetzt haben. Doch denkt nicht, dass alle, die an Mich zu glauben behaupten, auf mein Wort vertrauen oder meine Lehre ausüben. Ich sehe die Menschen im Augenblick der Prüfung schwankend werden bei der Vergebung, wie sie Jesus lehrte, oder ein Sich-Verteidigen, wie es ihnen ihr Instinkt rät. In ihren Herzen fühlen sie, dass es schwer ist, die Lehren des Meisters in die Tat umzusetzen. Ihnen sage Ich: Solange sie nicht Glauben und Liebe zu ihren Nächsten haben, wird es nicht möglich sein, dass meine Lehre die Herzen lenkt. Doch Ich werde den Völkern der Erde tugendhafte Menschen senden, die ihnen die Macht des Glaubens beweisen werden, und auch die Wunder, welche die Vergebung, die Barmherzigkeit und die Liebe bewirken.

29. Ohne Glauben und ohne das Gesetz zu erfüllen ist mein Wort nur wie ein tauber Same, welcher nach der Aussaat nicht aufgeht; denn das, was diesen Samen fruchtbar macht, ist die Tugend. Wenn dies Wort einmal zu allen Herzen gelangt, wird es viele geben, die das Urteil des Herrn für allzu strenge halten. Darum sage Ich euch, dass ihr eine Welt seid, die Glauben benötigt, um Mich empfinden und begreifen zu können.

30. Ich sage euch allen, die ihr euch der christlichen Welt zugehörig nennt, dass mein Urteil wohlwollend ist, wenn ihr mit in Betracht zieht, dass zwanzig Jahrhunderte vergangen sind, seit Ich euch eine göttliche Botschaft brachte, damit ihr mit ihr die Welt, das Fleisch, die Leidenschaften und den Tod überwinden solltet, und doch sehe Ich euch noch immer in allem euren eigenen Kräften vertrauen, eurer Art zu fühlen und zu denken. Doch wenn die Instinkte des Fleisches noch immer gegenüber den Tugenden des Geistes die Vorherrschaft haben, so nur deshalb, weil ihr noch immer mehr Materie als Geist seid.

31. Der Kampf rückt näher; der Glaube der einen wird gegen die Zweifelsucht der andern kämpfen, die Moral der einen gegen die Schlechtigkeit der andern. Doch wie in den vergangenen Zeiten wird meine fürsorgliche Liebe mit den Kindern sein, die auf Mich vertrauen, und Ich werde ihnen helfen, wunderbare Werke zu vollbringen, wie sie nur geschehen können, wenn man wahren Glauben an meine Göttlichkeit hat.

32. Ihr müsst begreifen, dass Ich nicht nur auf der Suche nach denen bin, die an Mich glauben, vielmehr komme Ich um derer willen, die an meinem Dasein zweifeln. In der Zweiten Zeit, in der Ich als der verheißene Messias kam, trat Ich unter dem Volke auf, das an den unsichtbaren Gott glaubte; doch meine Botschaft war nicht nur für Israel bestimmt, sondern für alle Heidenvölker, die Mich nicht kannten. Ich kam nicht, um die einen zu retten und die andern zugrundegehen zu lassen.

33. Ein mächtiger Baum streckt seine Äste aus, um allen Schutz zu geben, und er bietet seine Früchte ohne jede Bevorzugung dar. Erinnert ihr euch etwa daran, dass Ich euch irgendeinmal Völker bezeichnet habe, denen ihr mein Wort nicht bringen dürft? Niemals habe Ich euch gelehrt, Gründe zu suchen, um jemandem mein Licht zu verweigern. Wart ihr etwa gerecht, als Ich euch würdigte, mein Wort zu hören und meine Gnadengaben zu empfangen? Fürwahr, Ich sage euch: Nein.

34. Ich fand euch sündigend, und so (wie ihr wart) erwählte Ich euch, um euch zur Quelle der Erneuerung zu führen, damit ihr morgen dasselbe an euren Brüdern tun würdet. Dies ist die Zeit, in der die Sünder die Sünder retten werden, und in der die "Toten" auferstehen werden, um ihre "Toten" aufzurichten. Die verhärteten Herzen — jene, welche Witwen, Waisen, Hungernde und Kranke vorübergehen sahen, ohne dass die Saiten ihrer Herzen davon bewegt wurden, erwachen nun zur Liebe, erschauern angesichts des fremden Schmerzes und zerstören ihren Egoismus. Sie vergessen sogar sich selbst, um den Schmerz ihrer Brüder zu teilen.

35. Wer den Schmerz nicht kennt, kann die nicht verstehen, die leiden. Dies ist der Grund, warum Ich Mich derer bediene, die häufig aus dem Kelch des Leidens getrunken haben, sodass sie fähig sind, das Elend der Menschen zu verstehen und ihnen wahren Trost zu bringen.

36. Wer gesündigt hat und hernach zum guten Weg zurückgekehrt ist, kann sich niemals über die Verfehlungen seiner Nächsten empören. Statt dessen wird er nachsichtig und verständnisvoll sein.

37. Jeder, der betroffen von der Klarheit dieses Lichtes erwacht, wird begreifen, dass dies die Zeit ist, in der er für die Menschheit wirken soll, indem er einige Augenblicke der Zeit, die er der Welt widmet, ausspart, um sie der geistigen Ausübung der Nächstenliebe zu widmen. So werdet ihr euren Herrn lieben und eurem Bruder dienen.

38. Gehört nicht zu denen, die, wenn sie sehen, was in der Welt alles geschieht, ausrufen: "Dies ist die Zeit des Gerichtes und des Todes, nach welchem vielleicht die Hölle auf uns wartet!"

39. Ich sage euch, dass es die Zeit der Versöhnung und Auferstehung ist, und dass danach der Friede meines Himmels alle erwartet, die glauben und sich aufmachen, um meinem Worte zu folgen.

40. Jubel ist in meinem Geiste, wenn Ich Mich von jenen umgeben sehe, die Ich in dieser Zeit meine Jünger genannt habe. Ihr seid die dafür Vorherbestimmten, eine geistige Mission in dieser Dritten Zeitepoche zu erfüllen.

41. Weit ist der Weg gewesen, den ihr zurücklegen musstet, um diese Offenbarung schließlich empfangen zu können. Doch ihr fühlt keine Müdigkeit, weil der Geist, der sich über die Materie und über die Leidenschaften der Welt zu erheben vermag, niemals müde wird, Mich zu suchen oder Mir nachzufolgen. In dieser Zeit habe Ich meinen Liebesgeist auf jeden Geist und jeden Verstand ausgegossen, damit ihr eure geistigen Augen öffnet und das wahre Leben in seiner ganzen Fülle schauen könnt. "Jedes Auge wird Mich schauen" sagte Ich euch im Hinblick auf diese Zeit, und in Wahrheit beginnt nun jedes Auge Mich zu erkennen.

42. Die Menschen erwachen nun und ahnen die Wahrheit. Viele Unterweisungen werden ihrem Geiste direkt offenbart werden, denn nicht die Menschen werden es sein, die sie diese lehren. Wenn die Menschen von heute meine Stimme einmal im Grunde ihres Herzens vernehmen, werden sie sich nicht mehr von Mir entfernen, weil sie meine Liebe empfunden und das Licht meiner Wahrheit geschaut haben werden. Ihr seid die Kinder des Lichtes, die Trinitarisch-Marianischen Spiritualisten, weil ihr es seid, die das Kommen des Heiligen Geistes erlebt und seine Offenbarung gehört haben. Wäre es recht, wenn die Kinder des Lichtes unter den Menschen Finsternis schaffen würden? Nein, meine Kinder.

43. Euer Herz ist betroffen und sagt Mir: "Meister, warum hast Du kein Vertrauen zu uns?" Darauf antworte Ich euch: Ich gebe euch diese Hinweise, weil diese Zeit des Lichtes auch die Zeit der Lüge ist, des Betruges und der Gefahren; denn um euch herum treiben die Kräfte des Bösen ihr Spiel, welche die Menschen zu Fall bringen, und die euer Licht trüben können, wenn ihr nicht wacht. Nicht deshalb ist es die Zeit des Lichtes, weil der Mensch es entzündet hat, sondern weil Ich euch meine Offenbarungen gebracht habe in Erfüllung der Verheißungen. Es ist die Zeit der Lüge — doch nicht wegen meines Kommens zu den Menschen, sondern wegen der Bosheit derselben, die ihren Höhepunkt erreicht hat.

44. Die letzte Schlacht rückt näher, doch Ich spreche nicht von euren brudermörderischen Kriegen, sondern vom Kampf des Lichtes gegen alles, was falsch, unrein und unvollkommen ist. Erkennt den Zeitpunkt, in dem ihr lebt, damit ihr euch beeilt, einen Vorrat an Waffen der Liebe und geistiger Stärke anzulegen. Begreift schon jetzt, dass ihr in dieser Schlacht nicht nur für euren eigenen Glauben und euer eigenes Heil kämpft, sondern dass ihr, euch selbst vergessend, euch denen zuwenden müsst, die in Gefahr sind, zu verderben.

45. Diese Zeit ist eine Zeit des Lichtes, weil der menschliche Geist aufgrund seiner Entwicklung und Erfahrung in seinem Leben Licht angesammelt hat. Weint nicht mehr über eure Vergangenheit, aber nutzt dennoch alle ihre Lehren, damit ihr euren Pfad zunehmend erhellt seht und ihr bei den Scheidewegen nicht mehr zaudert oder unsicher seid.

46. Eure geistige Vergangenheit ist eurem Fleische nicht bekannt. Ich lasse sie in euren Geist eingeprägt sein, damit er wie ein offenes Buch ist und euch durch das Gewissen und das Ahnungsvermögen offenbart wird. Dies ist meine Gerechtigkeit, die — statt euch zu verurteilen — euch die Gelegenheit gibt, die Verfehlung wiedergutzumachen oder einen Irrtum zu berichtigen. Wenn die Vergangenheit aus eurem Geist ausgelöscht würde, müsstet ihr die bereits vergangenen Prüfungen von neuem durchlaufen; doch wenn ihr die Stimme eurer Erfahrung hört und ihr euch von diesem Lichte erleuchten lasst, werdet ihr euren Weg klarer erkennen und den Horizont leuchtender.

47. Die Welt beschert euch viele Freuden, wovon einige von Mir gewährt sind und andere vom Menschen geschaffen sind. Jetzt habt ihr erlebt, dass ihr sie nicht habt erlangen können, was bei den einen Auflehnung und bei andern Traurigkeit verursacht hat.

Ich muss euch sagen, dass vielen in dieser Zeit nicht gewährt ist, in den Wonnen und Befriedigungen des Fleisches einzuschlafen oder zugrundezugehen, weil ihre Aufgabe eine völlig andere ist.

In Wahrheit sage Ich euch, dass nicht ein Geist in der Menschheit existiert, der nicht alle Wonnen kennengelernt und alle Früchte gegessen hätte. Heute kam euer Geist (zur Erde), um die Freiheit, Mich zu lieben, zu genießen, und nicht, um aufs neue Sklave der Welt, des Goldes, der Wollust oder des Götzentums zu sein.

48. Die Leiter des Traumes von Jakob ist vor euren Augen dargestellt, damit ihr auf ihr emporsteigt im Verlangen nach eurer größeren Würdigkeit und nach eurer Vollkommenheit. Mein geistiges Gesetz befreit euch nicht von euren irdischen Pflichten. Ihr müsst die Art und Weise suchen, beide Gesetze miteinander in Einklang zu bringen, damit eure Erfüllung vor meiner Göttlichkeit und vor der Welt vollkommen ist.

49. Der gute Soldat darf nicht aus der Schlacht fliehen, er darf nicht durch die Kriegsgerüchte den Mut verlieren. In diesem weltweiten Kampf, der auf euch zukommt, sollt ihr Soldaten sein. Eure Sache soll die Gerechtigkeit sein, und eure Waffen die Liebe, der gute Wille und die tätige Barmherzigkeit. Ohne euch dessen voll bewusst zu sein, kämpft ihr schon seit langem gegen den Gegner, welcher das Böse ist, das Krieg und Feindschaften inspiriert. Eure Waffen kämpfen nicht nur gegen sichtbare Elemente, sondern auch gegen unsichtbare Wesen. Um euch bei diesem Kampfe zu helfen, habe Ich euch die Gaben des geistigen Gesichtes und der Offenbarung gegeben, damit ihr den Wolf entdeckt, wenn er euch auflauert.

50. Ich will, dass meine Jünger lernen, in Einklang mit der ganzen Schöpfung zu leben, dass sie in Übereinstimmung mit der Zeit leben, damit sie zur rechten Stunde ans Ziel gelangen, in der von Mir bestimmten Stunde, damit ihr bereits gegenwärtig seid und ihr Mir antworten könnt, wenn Ich euch zu Mir rufe.

51. In diesem Augenblick wird sich euer Geist zu Mir erheben, um meine Hilfe zu erbitten. Er weiß, dass Ich ihm Fähigkeiten gegeben habe, die ewig und ihm angeboren sind. Doch das Fleisch als schwaches Geschöpf erhebt gleichfalls seine Augen zum Schöpfer, um Ihn zu bitten, und was es erbittet, sind nur Befriedigungen bezüglich der Welt, und viele davon sind Nichtigkeiten.

52. Lasst den Neuankömmling Bitten an Mich richten; doch ihr — um was könnt ihr Mich bitten, das ihr nicht besitzt? Wollt ihr Mich etwa um das bitten, was ihr bereits in eurem Wesen tragt? Wenn ihr das Gebet des Vaterunsers sprecht, das Ich euch lehrte, so empfindet und versteht dabei seinen geistigen Gehalt, und lasst es dann ergebungsvoll damit ausklingen, dass der Wille des Vaters geschehe "auf Erden wie im Himmel". Dringt in meine Lehre ein, und ihr werdet in euch Schätze und Fähigkeiten entdecken, die ihr heute nicht zu besitzen glaubt.

53. Es ist nötig, dass ihr zu bitten, zu warten und zu empfangen lernt, und dass ihr niemals vergesst, das weiterzugeben, was Ich euch gewähre, worin das größte Verdienst besteht. Betet für die, welche Tag für Tag im Kriege sterben. Ich werde denen, die mit reinem Herzen beten, gewähren, dass noch vor 1950 jeder, der im Kriege gefallen ist, geistig zum Lichte aufersteht.

54. Schon kommt der Geist Elias' und führt die verirrten Schafe zum Frieden der Schafhürde. Wenn ihr erst stark im Geiste seid, werdet ihr den Wolf nicht mehr fürchten, der euch mit seinem blutdürstigen Rachen bedroht. Ihr werdet in die Abgründe hinabzusteigen vermögen, um die Verirrten zu retten, ohne zu fürchten, dort zu bleiben. Ihr werdet Seen von Schlamm durchwaten können, ohne euch zu beflecken, und ihr werdet auch auf einem scheinbar zerbrechlichen Boot stürmische Meere zu durchkreuzen vermögen ohne Furcht, zu kentern. Euer Glaube und eure Tugend werden euch diese Kraft geben. Haltet ihr euch nicht für fähig zu großen Taten in der Zukunft? Glaubt ihr nicht, dass die neuen Generationen meiner Lehre eine bessere Auslegung und Verwirklichung zuteil werden lassen? Begreift: Wenn es nicht so wäre, würde Ich nicht zu euch sprechen, euch beraten und unterweisen.

55. Seht die Menschen, die Völker, die Nationen, wie sie ihr Leben für ein Ideal hingeben. Sie werden auf dem Scheiterhaufen ihrer Kämpfe verzehrt und träumen dabei von den Herrlichkeiten der Welt, den Besitztümern, der Macht. Sie sterben für den vergänglichen Ruhm der Erde. Doch ihr, die ihr in eurem Geiste ein göttliches Ideal zu entflammen beginnt, welches die Gewinnung einer Herrlichkeit zum Ziele hat, die ewig sein wird, wollt ihr nicht — wenn schon nicht euer Leben — wenigstens einen Teil davon darangeben, um eure Pflichten als Brüder zu erfüllen?

56. Über euch tobt ein unsichtbares Schlachtgetümmel, das nur die Zubereiteten gewahr werden können. Alles Böse, das von den Menschen ausgeht in Gedanken, in Worten und in Werken, alle Sünde von Jahrhunderten, alle Menschen und Jenseitsgeister, die verwirrt sind, alle Verirrungen, Ungerechtigkeiten, der religiöse Fanatismus und die Abgötterei der Menschen, die törichten, ehrgeizigen Bestrebungen und die Falschheit haben sich zu einer Kraft vereinigt, die alles niederreißt, einnimmt und durchdringt, um es gegen Mich zu kehren. Das ist die Macht, die sich Christus entgegenstellt.

Groß sind ihre Heerscharen, stark ihre Waffen, aber sie sind nicht stark gegenüber Mir, sondern gegenüber den Menschen. Ich werde diesen Heerscharen eine Schlacht liefern mit dem Schwerte meiner Gerechtigkeit und werde im Streite bei meinen Heeren sein, von denen ihr nach meinem Willen ein Teil sein sollt.

Während diese Schlacht die Menschen, die den Vergnügungen nachjagen, beunruhigt, sollt ihr, denen Ich die Gabe anvertraut habe, zu fühlen, was im Jenseits vor sich geht, für eure Brüder wachen und beten, denn so werdet ihr für euch selbst wachen.

57. Christus, der Fürstliche Streiter, hat sein Schwert bereits gezückt; es ist notwendig, dass dasselbe das Böse gleich einer Sichel mit der Wurzel ausreißt und mit seinen Strahlen Licht im Universum schafft. Wehe der Welt und euch, wenn eure Lippen schweigen! Ihr seid geistiger Same Jakobs, und ihm verhieß Ich, dass durch euch die Nationen der Erde gerettet und gesegnet würden. Ich will euch als eine einzige Familie vereinen, damit ihr stark seid.

58. Welch schönes Beispiel von Harmonie bietet euch der Kosmos dar! Strahlende Gestirne, die voller Leben im Raume schwingen, um die herum andere Gestirne kreisen. Ich bin das strahlende, göttliche Gestirn, das den Geistwesen Leben und Wärme gibt; doch wie wenige bewegen sich auf ihrer vorgezeichneten Bahn, und wie zahlreich sind die, die fern von ihrer Umlaufbahn kreisen! — Ihr könntet Mir sagen, dass die materiellen Gestirne keine Willensfreiheit haben, und dass andererseits gerade diese Freiheit die Menschen vom Wege abirren ließ. Darum sage Ich euch: Wie verdienstvoll wird der Kampf für jeden Geist sein, da er sich trotz der Gabe der freien Willensentscheidung dem Gesetze der Harmonie mit seinem Schöpfer unterzuordnen verstand.

59. Der Kampf, den Ich euch ankündige, wird nicht lange währen, der Friede wird bald kommen, weil das Licht meiner Gerechtigkeit alle meine Kinder bestrahlen wird.

60. Gemeinsam mit dem Volk, das Ich heranbilde und das Ich der Dunkelheit und der Unwissenheit entriss, werde Ich die Prophetien erfüllen, die in vergangenen Zeiten gegeben wurden, und angesichts meiner Beweise und Wunder wird die Welt erzittern, und die Theologen und Ausleger der Prophetien werden ihre Bücher verbrennen und sich innerlich bereiten, um diese Offenbarung zu studieren. Menschen mit Titeln, Männer der Wissenschaft, Menschen mit Zepter und Krone werden innehalten, um meine Lehre zu vernehmen, und viele werden sagen: Christus, der Retter, ist wiedergekommen!

61. Jünger, gebt euch Mühe bei eurer Zurüstung, denn noch habe Ich euch nicht gesagt, wie vieles Ich euch zu sagen habe, und schon kommt 1950 näher.

62. Betet mit wahrer Lauterkeit und vereint eure Gedanken mit denen der Engel, um eure Opfergabe vor meiner Göttlichkeit darzubringen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 85

1. Wohl denen, die das geistige Gebet ausüben, da sie meine Gegenwart fühlen; aber wahrlich, sage Ich euch, Ich empfange alle Gebete, wie immer die Form auch sein möge, in der ihr sie zu Mir emporsendet. Ich achte auf jede Anrufung und auf jede Bitte, ohne die Form zu beurteilen, und beachte nur die Not, mit der ihr Mich sucht.

2. Warum sollte Ich nicht jene erhören, die auf eine unvollkommenere Weise beten, da Ich weiß, dass schließlich alle das wahre Gebet ausüben werden? Einstweilen höre Ich euch in den verschiedenen Formen, in denen ihr eure Bitten vor Mich bringt, denn das wesentliche ist, dass ihr Mich sucht. Doch wahrlich, Ich sage euch, es gibt kein Gebet, das nicht von Mir vernommen wird. Für Mich zählt nur der gute Wille meiner Kinder.

3. Ich zeige euch die Wahrheit durch eine vollkommene Lehre. Versucht sie auszuüben, und ihr werdet beim Beten das Gefühl haben, mein Licht zu schauen und meinen sanften Rat zu hören.

4. Ihr seid noch fern davon, die Vollkommenheit erreicht zu haben; aber strebt nach ihr, ohne stehenzubleiben, träumt von der Erhabenheit eurer Mission und macht aus der Wahrheit euer Ideal.

5. Volk, deine Mission ist es, eine Bresche zum Lichte zu schlagen und die Menschenscharen, die heute nahen, und auch die kommenden Generationen zu ihm zu führen.

6. Lasst euch auf diesem Pfade von eurem Gewissen leiten, damit ihr nie erlaubt, dass euer Herz als ein Thron für die Eitelkeit verwendet wird, denn dann würdet ihr vergeblich arbeiten.

7. Lasst euren Blick nicht von dem strahlenden Ziele abirren, auf das ihr zustrebt. Macht euch nichts aus den Schwierigkeiten, Hindernissen oder Dornen des Pfades; diese Widrigkeiten werden euch inbrünstiger nach dem Glück verlangen lassen, das Reich des Friedens zu erreichen. — Ihr fragt Mich: Meister ist es unerlässlich, in diesem Leben den Leidenskelch zu trinken, um die Wonnen ersehnen zu dürfen und zu verdienen, die deine Barmherzigkeit uns für das Geistige Leben verspricht? — Nein, meine Kinder. Wenn diese Menschheit in ihrer ständigen geistigen Entwicklung einmal den wirklichen Wert der menschlichen Besitztümer begreifen wird — wenn sie versteht, dass der Genuss und die Güter der Erde nur ein blasser Abglanz dessen sind, was die Glückseligkeit im Geistigen Leben ist, wird sie es nicht mehr nötig haben, auf diesem Planeten zu leiden, um die geistigen Wonnen und Freuden zu erlangen; denn dann werden die Menschen lernen, mit ihrem Glück und ihren Siegen zu leben, ohne sich an das Vergängliche zu binden, und sie werden dafür kämpfen, durch geistige Verdienste das höhere Leben zu erreichen, das sie unerbittlich erwartet — das wahre Leben.

8. Menschen, in diesem Zeitalter sollt ihr den großen Reichtum an Glauben und Hoffnung, die ihr aus eurem Herzen vertrieben habt, wieder einsammeln, damit ihr mit ihm den Berg ersteigt, als ob ihr in eurem Innern eine brennende Fackel trüget, die euren Weg erhellt.

9. Wer in dieser Weise lebt und auf diesem Pfade wandelt, wird Kind des Volkes Gottes sein; der Ort auf Erden, den er bewohnt — das Blut, das in ihm fließt, oder die Sprache, die er spricht, ist unwichtig. Er wird mein Jünger sein, weil er Zeugnis von meiner Wahrheit ablegen wird.

10. Ihr sollt nicht mehr glauben, dass das israelitische Volk das Volk Gottes ist. Ich bewirkte, dass diese Rasse sich über die ganze Welt verstreute, denn wahrlich, Israel ist keine Rasse, es ist ein Geistiges Volk, zu dem zu gehören ihr alle berufen seid.

11. Wenn mein Volk Israel von dieser Welt wäre — glaubt ihr, dass Ich dann seine Vertreibung aus Judäa erlaubt hätte, dass Ich zugelassen hätte, dass sich seine Stämme unter den Nationen zerstreuen? Glaubt ihr, dass — wenn dies Wahrheit wäre — Ich erlaubt hätte, dass der Tempel Salomons zerstört und entweiht und die Stadt Jerusalem niedergerissen und angezündet wurde, sodass kein Stein auf dem andern blieb?

12. Denkt über all dies nach, damit ihr versteht, dass das Geistige Reich seine Grundlagen nicht auf dieser Welt haben kann. Darum sagte Ich euch durch Jesus: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

13. Die Kinder des Volkes Gottes, die wahren Kinder Israels sind jene, die die Wahrheit lieben, die das Gesetz erfüllen, die Gott in ihrem Nächsten lieben.

14. Untersucht mein Wort, prüft es nach, wenn ihr wollt. Entfernt die Körner aus den Ähren und betrachtet das Samenkorn.

15. Glaubt ihr, dass sich wegen meiner ersten Worte in dieser Unterweisung, als Ich euch sagte, dass es viele gibt, die auf unvollkommene Weise beten, eure Mitmenschen beleidigt fühlen könnten?

16. Wahrlich, Ich sage euch, es ist nötig, dass ihr alle die Wahrheit kennt, und diese Wahrheit ist, dass die kultischen Handlungen des Menschen gegenüber Gott eine lange Entwicklung gehabt und unaufhörliche Änderungen erfahren haben. Das Gebet, das der Kern der Kulthandlungen ist, hat auch Wandlungen erfahren. Ich habe euch während eurer ganzen Entwicklungszeit immer meine Gegenwart, meine Barmherzigkeit und mein Licht fühlen lassen.

17. Als ihr vor dem Götzen niedergekniet seid, um ihn um das tägliche Brot zu bitten, gab er euch nichts, weil kein Leben in ihm war; aber Ich habe euch gehört und gab euch das Brot. Danach wurde euch die Existenz des wahren Gottes bekannt, und dieser Glaube erstarkte durch das Wort, das Christus der Menschheit hinterließ; doch trotz des Glaubens an die Existenz Gottes als Geist hat eure traditionelle Neigung, das Göttliche materiell darzustellen, um es nahe zu fühlen und sehen zu können, euch dazu gebracht, das Bild Gottes mit euren eigenen Händen zu formen, dargestellt in der körperlichen Gestalt des gekreuzigten Christus. Vor jener von Menschenhänden gemachten Gestalt seid ihr niedergekniet, um zu bitten, und ihr habt eure Augen auf das blutige Abbild gerichtet, damit euer Herz davon bewegt werde und ihr fühlen könntet, dass ihr Mich anbetet.

18. Ihr habt jetzt eine Zeit der Vergeistigung vor euch, die ihr "Die Zeit des vollkommenen Gebets" nennen könnt; denn Ich bin gekommen, um euch zu lehren, mit Mir von Geist zu Geist in Verbindung zu treten. Damit euer Geist mit der ihm eigenen Sprache sprechen lernt, einer "Sprache", die den Menschen heute noch unbekannt ist, die aber Gott und die Geister gut kennen und verstehen, will Ich, dass ihr begreift, dass ihr jede äußerliche Kulthandlung und jegliches materielle Opfer aufgeben müsst. Ihr seid in dieser Zeit reif genug dafür, weil ihr Mir mit Demut zuzuhören versteht und nicht mehr wie damals seid, als ihr zum ersten Mal hierherkamt und dies Wort als Gotteslästerung verurteiltet, obwohl ihr euch für Christen hieltet.

19. Heute versteht und bejaht ihr meine Unterweisungen, überzeugt davon, dass ihr erst jetzt lernt, wahre Christen zu sein, da ihr dabei seid, die Art und Weise zu erkennen, jene Lehre in eurem Leben anzuwenden, und ihr außerdem eine neue Zeit erlebt, die euch einen Funken desselben Lichtes bringt, eine Botschaft der Vergeistigung.

20. Seinerzeit lehrte Ich euch die größte Tugend, welches die Barmherzigkeit ist; Ich inspirierte euer Herz und machte eure Gefühle empfindsam. Jetzt offenbare Ich euch die Gaben, mit denen euer Geist versehen ist, damit ihr sie entfaltet und sie anwendet, um unter euren Nächsten Gutes zu tun.

21. Die Kenntnis des geistigen Lebens wird euch erlauben, ähnliche Werke zu vollbringen wie die, die euer Meister tat. Erinnert euch, dass Ich euch gesagt habe, dass, wenn ihr eure Fähigkeiten entwickelt, ihr wirkliche Wunder tun werdet.

22. Alles, was ihr gehört habt, wird schriftlich festgehalten werden, damit es in kommenden Zeiten ergründet wird. Ich werde euch ein Buch hinterlassen, das die Essenz aller meiner Unterweisungen enthalten wird. Dies Buch wird aus den Blättern zusammengestellt werden, die nach meinem Diktat von meinen dafür Erwählten geschrieben wurden, die Ich "Goldfedern" nenne.

23. Diese Feder ist die des Gewissens und der Wahrheit — ist jene, die Ich in die Rechte Moses' legte, damit er die Bücher der Ersten Zeiten schriebe — dieselbe, die Ich in die Hände von Markus, Lukas, Matthäus und Johannes legte, damit sie das Leben und das Wort des göttlichen Meisters niederschrieben — das Buch, das ihr "Neues Testament" nanntet.

24. Ihr neuen Jünger, die ihr mein Wort in dieser Zeit gehört habt, euch sage Ich: Ihr braucht euch nicht zu bemühen, damit dieses (derzeit entstehende) Testament oder Buch mit den vorigen vereint wird, denn Ich bin es gewesen, der in diesem Buch die Offenbarungen und Unterweisungen der Drei Zeiten vereint hat, indem Ich die Essenz aus jenen gezogen habe, um eine einzige Botschaft zu formen.

25. Ich sehe, wie jene, die sich vor den angekündigten Leiden der nahen Zukunft retten wollen, vorzubereiten beginnen. Ich sage dem, der gerettet werden will: Nimm Mich zum Vorbild, und wenn du wirklich mein Ebenbild sein willst, so nimm dein Kreuz und folge Mir nach.

26. Falls ihr nicht wisst, was dies Kreuz ist, sage Ich es euch: es ist die Tugend der Demut, des Gehorsams, der Nächstenliebe; wer sein Kreuz umarmt, weiß, dass sein Vater es ihn so gelehrt hat, und dass er demnach innerhalb seiner Bestimmung lebt.

27. Erhebt euren Geist, bessert euer Leben, und ihr werdet in der Lage sein, meine Lehre mit Werken zu predigen. Denkt nicht nur an eure eigene Rettung, es ist besser, wenn ihr überlegt, wie ihr euren Brüdern die Rettung bringen könnt. Wachet und betet, und werfet eure Netze in das Meer, welches diese Menschheit ist, und wahrlich, sage Ich euch, euer Fang wird groß sein.

28. Sorget euch nicht zu sehr, wenn meine Sätze euch nicht im Gedächtnis bleiben, denn der, der Liebe für seine Nächsten fühlt, wird Besitzer einer unerschöpflichen Sprache sein: jener der Liebe, die für alle seine Brüder verständlich sein wird.

29. Manchmal, wenn Ich so zu den Zuhörern spreche, ist da irgendein Herz, das Mir im Stillen sagt: "Vater, wenn diese Gaben, die Du uns anvertraut hast, wirkliche Kleinode deines Reiches sind — warum hast Du sie dann in sündige Hände gelegt, wohl wissend, dass wir sie beschmutzen können?" Darauf antworte Ich euch, dass die göttlichen Gaben, die Ich den Menschen gab, in ihrem Wesen nicht verändert werden; das Licht wird immer Licht sein, die Wahrheit wird nie aufhören, wahr zu sein — was ewig ist, wird nicht sterben können. Ich weiß, geliebtes Volk, dass du Mich verstehst, deshalb spreche Ich so zu euch.

30. Ein Abgrund hat sich vor der Menschheit aufgetan, und vor ihm will Ich euch in dieser Zeit erretten; dafür war nötig, dass ihr Mich eurem Herzen nahe fühlt.

31. Ich lese alle eure Gedanken und weiß, dass einer von euch gerade denkt: Wenn Du wirklich Gott bist — was machst Du hier unter Sündern — Du, der immer unter Engeln und Gerechten sein sollte?

32. O du für göttliche Liebe unempfindliches Herz! Wenn du wüsstest, dass Ich mehr Freude empfinde, wenn Ich die Worte der Reue eines Sünders höre, als beim Gebete der Gerechten.

33. Lernt Mich jetzt kennen, wo Ich Mich euch genähert habe. Versteht Mich, wenn Ich euch sage: Wohl euch, die ihr im Verlangen nach meinem Worte herbeikommt, denn es wird die Wunden eures Herzens schließen und euren Durst nach Gerechtigkeit, Wahrheit und Wissen stillen. Ihr kommt zu dem Brunnen, der mit unerschöpflichem Wasser der Liebe und Weisheit gefüllt ist. Trinket und nehmet Wasser für euren Weg mit, damit ihr damit den Durst eurer Brüder stillen könnt.

34. Dies sind stürmische Zeiten; lasst nicht zu, dass die Sünde das Wasser, das ihr aus dieser Quelle geschöpft habt, verunreinigt. Betet, und ihr werdet das Heil finden.

35. Morgen werdet ihr in die Provinzen und Dörfer hinausgehen, und dort werdet ihr viele Durstige finden; dann werdet ihr begreifen, dass es meine Barmherzigkeit war, die euch geführt hat, damit ihr ihnen meine himmlische Botschaft bringt.

36. Mein Weg ist nicht sichtbar wie die irdischen Wege, er ist von meiner Liebe in euren Herzen abgesteckt. Wenn ihr in euer Heiligtum einzutreten versteht, werdet ihr dort das Licht finden, das euch ewig führen wird.

37. Obwohl die Menschen bis heute das Göttliche durch materielle Objekte dargestellt haben, werden sie morgen meine Gegenwart im Unendlichen suchen, in ihrem Geist.

38. Die Menschheit ist der Zubereitung und Läuterung unterworfen; es gibt keinen Tag, an dem nicht ein Ereignis eintritt, das den Beweis dafür liefert. Es ist notwendig, dass alle Finsternis aus dem Leben der Menschen verschwindet, damit sie das Licht des Heiligen Geistes schauen können.

39. Vom Gipfel des Berges aus lade Ich euch ein, ihn zu ersteigen, damit ihr zu meinem Schoße gelangt. Dies Volk, das seit langem die Stimme des Herrn vernimmt, die aus der Höhe herabschallt, kommt mit unsicherem und stolperndem Gang herbei, aber mit zielbewusstem Glauben. Einige wurden von der Todesstunde überrascht, als sie kaum erste Vorbereitungen getroffen hatten, um den Aufstieg in Angriff zu nehmen — andere, als sie gerade erst einige Schritte am Berghang erklommen hatten. Ich sage denen, die Mich noch auf Erden weilend vernehmen, dass sie ihren Eifer vergrößern sollen, dass sie ihre Anstrengung verdoppeln sollen, damit sie dieser Zeitpunkt des Gerichts möglichst nah am Gipfel überrascht.

40. Denkt daran, dass euer Beispiel wie ein Weg sein soll, auf dem die zukünftigen Generationen mit sicherem und schnellem Schritt der Vollkommenheit entgegengehen sollen.

41. Wahrlich, Ich sage euch, in kommenden Zeiten werden die Menschen schon auf Erden geistig sehr nahe dem Berggipfel wandeln.

42. Es gibt in meiner Schöpfung nichts, das wie der körperliche Tod dazu geeignet ist, jedem Geist die Höhe seiner Entwicklung zu zeigen, die er während des Lebens erreichte, und nichts so Hilfreiches wie mein Wort, um zur Vollkommenheit aufzusteigen. Das ist der Grund, warum mein Gesetz und meine Lehre allezeit und unnachgiebig in die Herzen einzudringen suchen, und warum der Schmerz und die Leiden den Menschen anraten, jene Wege zu verlassen, die, statt den Geist zu erheben, ihn zum Abgrund führen.

43. Seid Mir willkommen, die ihr ohne Furcht vor den Urteilen der Menschen im Verlangen nach meinem Worte herbeikommt. Gesegnet seien die "Ersten", denn sie bereiten mit Tränen und mit Blut den Weg für jene, die sich hernach noch geistig erheben werden.

44. Der Klang der göttlichen Glocke hat ihren Schall in alle Herzen und alle Geistwesen gelangen lassen. Doch ebenso sage Ich euch, dass nur wenige wussten, woher dieser Klang kommt.

45. Als der Vater sah, dass die Kinder den Ruf seines Geistes nicht zu begreifen vermochten, suchte Er eine dem Menschen gemäßere Form, sich kundzutun, und Er tat es durch den Menschen selbst. Als der Zweifel sich in den Herzen breitmachte, ob es oder ob es nicht der Meister ist, der sich in dieser Form kundgibt, da habe Ich den Weg des Volkes mit Wundern überhäuft, um seinen Glauben zu beleben und zu bezeugen, dass Ich unter euch bin; denn die Beweise, die Ich euch gebe, kann nur Ich geben.

46. Auf diese Weise werde Ich bewirken, dass viele, die Jesus einst nicht zuhören konnten, jetzt die Gelegenheit haben, ihren Geist zu erquicken, indem sie den Geist der Wahrheit hören.

47. Ich habe euch kundgetan, dass nicht alle Mich in dieser Form hören werden, da sie nicht die vollkommenste ist; aber es naht der Tag, an dem meine Stimme von allen Menschen durch meine geistige Kundgabe vernommen wird; es wird die Zeit sein, die die Propheten ankündigten, in der jedes Auge Mich schauen und jedes Ohr Mich hören wird.

48. Wenn euer Gebet, das die Stimme eines Sünders ist, zu Mir gelangt — warum soll dann die reine und allmächtige Stimme eueres Vaters nicht bis auf den Grund der menschlichen Herzen gelangen?

49. Vergesst nicht, dass Ich ein Hirte bin, der das verirrte Schaf selbst in den tiefsten Abgründen suchen wird. O geliebtes Volk! Folge Mir immer mit demselben Mut und mit demselben Glauben, mit dem du Mir heute nachfolgst, damit euer Beispiel jenen Scharen Mut macht, die noch zu euch kommen werden, um das Volk des Herrn zu vermehren.

50. In der Ersten Zeit benötigte Israel diesen Mut und diesen Glauben, um den harten Durchzug durch die Wüste zu ertragen. Die Männer, die in ihren Herzen den Ruf fühlten, den Jehova an sie richtete, verloren die Angst vor dem Pharao und unternahmen mitsamt ihren Familien den Marsch in die materielle und geistige Befreiung.

51. Denkt über die Geschichte jenes Volkes nach. Habe Ich euch nicht gesagt, dass sein Leben ein Buch göttlicher Offenbarungen und menschlicher Erfahrungen und Vorbilder ist?

52. Im Schoß dieser Scharen, die sich jetzt versammeln, um meine neuen Unterweisungen zu hören, befinden sich auch jene Geistwesen, die Mir durch die Wüste folgten; sie sind von Mir ausgesandt worden, euch zu lehren, in den Wechselfällen des Lebens stark und eurem Vater treu zu sein.

53. Schreibt auch ihr eure Geschichte auf; Ich will, dass sie unauslöschlich sei, durch die guten Beispiele, die ihr den zukünftigen Generationen hinterlasst.

54. Legt meine Lehre gut aus, damit ihr sie in rechter Weise in die Tat umzusetzen wisst. Ich will nicht, dass jene, die meine Lehre nach und nach begreifen, eitel darauf werden und sich überlegen fühlen gegenüber dem, der zu schwerfällig ist, um das Wesentliche zu erfassen. Ich will nicht, dass jene, die mein Wort falsch verstanden haben, das große Wort führen, weil sie meinen, es verstanden zu haben. Es ist kein menschlicher Meister, der zu euch spricht, auch nicht ein Richter auf Erden, der euch richtet, noch ist es ein Arzt dieser Welt, der euch geheilt hat.

55. Begreift, dass mein Wort euren Verstand nicht mit eitlen Philosophien erfüllt, es ist der Wesensgehalt des Lebens. Ich bin kein Reicher, der euch weltlichen Reichtum anbietet. Ich bin der Alleinige Gott, der euch das Reich des wahren Lebens verheißt. Ich bin der demütige Gott, der sich ohne Gepränge seinen Kindern naht, um sie mit seiner Liebkosung und seinem wundertätigen Worte auf dem Sühneweg aufzurichten.

56. Während auf der Welt die einen der falschen Größe nachlaufen, sagen andere, dass der Mensch ein unbedeutendes Geschöpf vor Gott ist, und es gibt sogar solche, die sich mit dem Wurm des Erdreichs vergleichen. Gewiss, euer materieller Körper kann euch inmitten meiner Schöpfung klein erscheinen, aber für Mich ist er es nicht, wegen der Weisheit und der Befähigung, mit der Ich ihn geschaffen habe. Doch, wie könnt ihr die Größe eures Wesens aufgrund der Maße eures Körpers beurteilen? Spürt ihr in ihm nicht die Gegenwart des Geistes? Er ist größer als euer Körper, sein Dasein ist ewig, sein Weg unendlich, ihr seid nicht imstande, das Ende seiner Entwicklung zu erkennen, so wenig wie seinen Ursprung. Ich will euch nicht klein sehen, Ich schuf euch, damit ihr Größe erreicht. Wisst ihr, wann Ich den Menschen als klein betrachte? Wenn er sich in der Sünde verloren hat, weil er dann seinen Adel und seine Würde verloren hat.

57. Schon seit langem haltet ihr euch nicht mehr an Mich, wisst ihr nicht mehr, was ihr in Wirklichkeit seid, weil ihr zugelassen habt, dass in eurem Wesen viele Eigenschaften, Fähigkeiten und Gaben, die euer Schöpfer in euch legte, untätig schlummern. Ihr schlaft bezüglich des Geistes und des Gewissens, und gerade in deren geistigen Eigenschaften liegt die wahre Größe des Menschen. Ihr lebt wie die Wesen, die von dieser Welt sind, weil sie in ihr entstehen und vergehen.

58. Ich habe euch alle Wege gehen lassen, damit ihr die verschiedenen Früchte kosten solltet. Doch schließlich habe Ich euch gerufen, und so sage Ich euch: Niemand ist neu auf dem Weg des Lebens, niemanden habe Ich mit meinen Offenbarungen unvorbereitet überfallen.

59. Ihr habt bereits geistiges Brot gegessen, wie es die verschiedenen Religionsgemeinschaften anbieten; ihr habt bereits erfahren, was die Wissenschaft ist; ihr habt schon genug menschliche Theorien gehört, jetzt höret Mir zu: Falls euch, nachdem ihr mein letztes Wort vernommen habt, meine Lehre nicht befriedigt, dann geht und sucht die Wahrheit auf einem andern Weg. Hier soll euch das Licht, die Liebe und die erhebende Kraft meiner Unterweisung überzeugen, denn Ich will keine Sklaven des Geistes!

60. In dieser Zeit ist es Christus im Geiste, der euch seine Lehre gibt, es ist nicht Elias; als Vorbote bereitete er meine Ankunft in dieser Zeit vor, er hilft euch, mein Wort, das Ich euch gebe, zu verstehen.

61. Ihr fragt Mich, wie ihr nach meinem Willen handeln könntet, und Ich sage euch: Erlangt zuerst eure innere Harmonie und lebt dann in Einklang mit meinem ganzen Werke. Ich sage euch dies, denn wenn ihr euch ehrlich beurteilen würdet, würdet ihr entdecken, dass euer Herz nicht in Einklang mit dem Verstande ist, dass euer Körper nicht mit eurem Geist harmoniert, und dass selbst der Geist nicht immer mit dem Gewissen einig ist. Doch wenn ihr in euch selbst entzweit seid, seid ihr zwangsläufig auch mit andern entzweit und nicht in Einklang mit den natürlichen Gesetzen und den göttlichen Gesetzen. Gerade dieser Same der Uneinigkeit hat sich auf Erden vervielfacht, und darum lebt die Menschheit derzeit in einem Chaos. Aber meine Barmherzigkeit hilft euch, euch zu läutern, und sie fragt euch: Wann werdet ihr euch alle in Mir erkennen?

62. Studieret alles, was Ich euch lehre, damit ihr nicht das Bedürfnis fühlt, meine Wahrheit in Büchern zu suchen; denn es wird euch mehr nützen, eurem Gewissen zu vertrauen, als Büchern von Menschen. Im Gewissen ist immer mein Licht, aber um seine Weisungen zu verstehen, müsst ihr als Menschen guten Willens leben.

63. Wie glücklich wird sich euer Geist im Jenseits fühlen, wenn sein Gewissen ihm sagt, dass er auf Erden den Samen der Liebe säte! Die ganze Vergangenheit wird vor euren Augen erscheinen, und jeder Anblick von dem, was eure Werke waren, wird euch eine unendliche Wonne bereiten.

64. Die Gebote meiner Gesetze, die euer Gedächtnis nicht immer zu bewahren vermochte, werden gleichfalls voll Klarheit und Licht an eurem Geist vorüberziehen. Erwerbt Verdienste, die euch erlauben, mit für die Wahrheit offenen Augen ins Unbekannte einzudringen.

65. Es gibt viele Geheimnisse, die der Mensch vergebens aufzuklären versucht hat; weder die menschliche Intuition noch die Wissenschaft hat es geschafft, die vielen Fragen, die die Menschen sich gestellt haben, zu beantworten, und zwar deshalb, weil es Erkenntnisse gibt, die nur für den Geist bestimmt sind, wenn dieser in das Geistige Tal eingegangen ist. Diese Überraschungen, die auf ihn warten — diese Wunder, diese Offenbarungen, werden ein Teil seiner Belohnung sein. Doch wahrlich, sage Ich euch, wenn ein Geist mit einer Binde vor den Augen in die Geistige Welt gelangt, wird er nichts schauen, sondern weiterhin nur Geheimnisse um sich sehen — dort, wo alles Klarheit sein sollte.

66. Diese Himmlische Lehre, die Ich euch heute bringe, offenbart euch viele Schönheiten und bereitet euch vor, damit, wenn ihr dereinst im Geiste vor die Gerechtigkeit des Ewigen tretet, ihr der wunderbaren Wirklichkeit standzuhalten vermögt, die euch von diesem Augenblicke an umgeben wird.

67. Seid wirkliche Jünger dieses Werkes, und ihr werdet nicht straucheln und werdet in den erhabensten Augenblicken eures Lebens völlige Erkenntnis der Wahrheit haben.

68. Könnt ihr euch die Verwirrung derer vorstellen, die sich von der Materie lösen, ohne zu wissen, wohin sie sich wenden sollen? Könnt ihr euch den Schmerz und die Verzweiflung derer vorstellen, die mit Sünden, Blut und Irrtümern beladen in die Geistige Welt kommen? Werden sie die Türe zum Geheimnis öffnen können und in Verzückung geraten, wenn sie die Herrlichkeit meiner Werke betrachten? Jene, die so zu Mir kommen, lernen nur meine Gerechtigkeit kennen, die in ihrem Gewissen waltet, welches wie das Feuer ist, das versengt, verzehrt und läutert.

69. Nutzt meine Lektionen, begreift, dass Ich mit euch spreche, Jünger, die ihr mein Wort durch die menschlichen Lippen meiner Stimmträger hört, während Ich eurer Stimme lausche, die aus dem Verborgensten eures Herzens zu Mir spricht.

70. Wann werdet ihr auch meine geistige Stimme im Tiefsten eures Wesens zu hören vermögen? — Wenn einmal ein vollkommenes Zwiegespräch zwischen dem Vater und seinen Kindern besteht — die echte Gemeinschaft von Geist zu Geist.

71. Erkennt, dass die göttliche Unterweisung nicht stehenbleibt; von Zeit zu Zeit gebe Ich euch neue Lektionen, die die vorherigen erklären und erweitern. Wenn ihr Mich in dieser Zeit hört, so verhaltet euch nicht wie die Pharisäer, die sich über Jesu Werke der Liebe, als er die Besessenen heilte, entrüsteten und öffentlich ausriefen, dass jener Mann, der sich Sohn Gottes nannte, ein falscher Prophet sei, der Lehren predige, die dem Gesetze Moses' widersprächen. — Sagt nicht, dass die jetzt gegebene Lehre im Gegensatz zu dem steht, was Jesus euch zu seiner Zeit hinterließ.

72. Wenn ihr ein richtiges Urteil über diese Unterweisung abgeben wollt, so reinigt zuvor euer Herz von Vorurteilen, von niederen Leidenschaften, von Fanatismus, und nehmt euch dann einen meiner Lehrsätze vor, ganz gleich welchen, untersucht ihn, und ihr werdet das Licht, das er beinhaltet, erkennen, und wie sehr er euch hilft, zu Mir zu kommen.

73. Die für meine Kundgebungen Auserwählten rühre Ich durch ihr Gewissen an, damit sie nichteinmal für einen Augenblick die Verantwortung für den Auftrag vergessen, den Ich ihnen anvertraut habe. Von ihrer Vorbereitung hängt es ab, welche Ausstrahlung meine Kundgebung erhält, und davon hängt auch der Eindruck ab, den der Mensch in seinem Herzen empfängt.

74. Einst, als Ich gekreuzigt wurde, schrien Mir die Menschenscharen zu: “Wenn Du wirklich Gottes Sohn bist, so steige vom Kreuz herab, und wir werden an Dich glauben.” Heute werden sie euch, die ihr mein Wort übergebt, sagen: “Wenn euer Mund wirklich Gottes Wort spricht, so gebt uns die Beweise, die wir verlangen.”

75. Verzeihet jenen, die euch auf die Probe stellen, sowie jenen, die an eurer Mission zweifeln oder sich über euch lustig machen. Ich werde dieses schwere Kreuz von eurer Schulter nehmen, das ihr Mir mit aller Sanftmut übergeben werdet; dann werdet ihr den Vater aus tiefstem Herzensgrunde bitten: “Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.”

76. Meine Barmherzigkeit sagt euch: “Geistwesen, die ihr mit einem menschlichen Körper vereint herbeikommt und viel gekämpft und erlebt habt, erholet euch hier beim Meister.” Für die einen ist das Leben eine Last gewesen, für andere ein Joch. Wie wenige sind es, die wissen, dass das Leben eine tiefgründige Lektion ist!

77. Verzweifelt nicht, dringt in mein Wort ein, und Friede und Ruhe werden euren Stürmen folgen. Ihr nennt Mich den allerbesten Arzt, und tatsächlich gieße Ich meinen Balsam auf eure Schmerzen aus. Aber nicht nur diesen will Ich euch bringen, sondern Ich will euch auch sagen, dass Ich euch erwählt habe, damit ihr Mir helft bei der göttlichen Mission, alle Kranken zu trösten und zu heilen, die ihr auf eurem Wege findet.

78. Haltet ihr euch für unfähig, um diese Werke zu vollbringen? Nehmt das Beispiel meiner Apostel der Zweiten Zeit; auch sie habe Ich traurig und krank angetroffen, aber ihre Betrübnis war in ihrem Geist, sie waren krank vor Sehnsucht, weil sie und ihr Volk schon seit langem auf die Ankunft des verheißenen Messias warteten, der sein Königreich der Liebe bringen würde, und dessen Brot den so großen Hunger nach Gerechtigkeit sättigen würde.

79. Als sie zum ersten Mal den Meister sahen und seine Stimme hörten, fühlten sie, dass sie nicht mehr von dieser Welt waren, sondern von jener, die sie mit ihrem göttlichen Worte rief; sie wappneten sich mit einer übernatürlichen Kraft und folgten Ihm bis ans Ende.

80. Euch, die ihr in dieser Zeit an meinem Tisch gesessen seid, sage Ich: Zögert nicht länger, die Aufgabe zu erfüllen, zur Welt über dieses himmlische Gastmahl zu sprechen. Bemüht euch schon jetzt um die Gaben des Geistes, die das einzige sein werden, was ihr aus dieser Welt mitnehmt. Ich sage euch nicht, dass ihr eure materiellen Pflichten vernachlässigen sollt, doch sorgt euch nicht darum, wie ihr das erlangt, was ihr für euren Lebensunterhalt und euer Durchkommen braucht. Ich sagte euch zu einer andern Zeit, dass die Vögel weder säen noch ernten und ihnen trotzdem weder Nahrung noch Obdach fehlen. Es ist unmöglich, dass euch, die ihr in eurem Wesen ein Teilchen Gottes habt und überdies voller Eifer erstrebt, was eure Bedürfnisse erfordern, das verweigert wird, was ihr mit eurer Anstrengung, eurer Wissenschaft und manchmal mit eurem Schmerz erarbeitet.

81. Euch fehlt nur, dass ihr Glauben an das Leben habt, aber an jenes höhere Leben, das euer Himmlischer Vater euch in diesem Worte anbietet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 86

1. Liebst du Mich wirklich, Volk? Glaubt ihr, dass ihr euch wahrhaft in meiner Gegenwart befindet? Dann zeigt Mir eure Reue durch den aufrichtigen Vorsatz zur Besserung. Ich will in euren Herzen leben, damit ihr später von Geist zu Geist mit Mir Zwiesprache halten könnt.

2. Wenn ihr auf eurem Lebenswege in vermehrtem Maße Schwierigkeiten begegnet, fasst ihr sie als ein Hindernis für euren geistigen Fortschritt auf und sagt es Mir auch so, ohne zu begreifen, dass ein Weg ohne Prüfungen ein Weg wäre, auf dem ihr keine Gelegenheit hättet, Verdienste zu erwerben, um die Wiedergutmachung eurer Fehler zu erreichen.

3. Wenn euch die Strahlen der Sonne versengt haben, so kommt herbei, um unter dem Schatten dieses göttlichen Baumes auszuruhen, damit ihr eure Kräfte wiedergewinnt und Mut fasst. Hier werde Ich euch die Macht der Liebe offenbaren, welche erlöst, läutert und Frieden schenkt. Die Liebe bringt euch einander näher und nähert euch dem Schöpfer, sodass ihr mit der universellen Harmonie eins werdet.

4. Denkt an die Glückseligkeit, die euer Geist erleben wird, wenn er in seinem Innern die Stimme seines Vaters hört, an welchem Ort er sich auch befindet. Damit beweise Ich euch, dass Ich nur darauf warte, meine Herrlichkeiten einem jeden zu zeigen, der mit der aus der Liebe geborenen Demut sich naht, um Mich zu befragen oder zu bitten. Dieser wird in Mir leben, und Ich werde in ihm leben.

5. Manchmal überlegt ihr, ob es überhaupt möglich ist, dass der Geist Gottes in euch wohnt. Dazu sage Ich euch, dass es genügt, wenn ihr beobachtet, wie eurem Körper nicht einen Augenblick lang die Luft fehlt, die er einatmet, um leben zu können. Ebenso, in derselben Weise dringt mein Geist in euer Wesen ein, damit ihr das Licht und die Kraft des Vaters besitzt, welche das ewige Leben sind.

6. Ich bin hier und tue Mich kund und spreche durch euren Mund. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Ich in euch bin, und ist auch eine Lehre für jene, die daran zweifeln, dass es mein Geist ist, der sich auf diese Weise kundtut.

7. In der Zweiten Zeit sagte Ich den Pharisäern, die sich darüber empörten, dass Ich die Kranken am Sabbat heilte: "Der Herr ist Herrscher über die Zeit, und nicht die Zeit über Ihn; daher kann Er die Zeit so verwenden, wie es Ihm gefällt." Entsprechend sage Ich in der heutigen Zeit denen, die nicht an meine Kundgabe mittels des menschlichen Verstandesorgans glauben: "Ich bin der Herr des Menschen, und nicht dieser der Herr des Herrn; daher verwende Ich ihn so, wie es mein Wille ist."

8. Zuweilen ist es nötig, dass ihr das verliert, was ihr besitzt, damit ihr seinen Wert erkennt. Ich sage euch dies, weil viele zweifeln werden, während Ich euch meine Kundgabe durch Menschenmund zuteil werden lasse. Doch wenn diese Stimme einmal verstummt ist, und die Herzen Hunger nach dieser göttlichen Essenz zu fühlen beginnen, werden sie erkennen, dass diese Unterweisungen tatsächlich nicht von Menschen kamen, sondern dass euch das Licht des Vaters erleuchtete.

9. Schon jetzt warne Ich euch, damit ihr vorbereitet seid; denn um dieser Unterweisungen willen werden viele Betrügereien begehen, indem sie sich meine Stimmträger nennen, während Ich bereits aufgehört haben werde, Mich euch durch das menschliche Verstandesorgan kundzutun.

10. In der Zeit meiner Kundgabe hat niemand geschwiegen, noch wird meine Stimme schweigen; doch wenn nach dieser Zeit jemand behauptet, dass er den Göttlichen Strahl meines Lichtes empfängt, obwohl er weiß, dass er dem Vater damit nicht gehorsam ist und seinen Bruder betrügt, so wird er immer befürchten müssen, dass ihn meine Gerechtigkeit ereilt, oder wird jederzeit gewärtig sein müssen, dass ihn die menschliche Justiz erfasst.

11. Ich will von euch Gehorsam, Ich will, dass ihr ein durch seinen Glauben und seine Vergeistigung starkes Volk bildet; denn ebenso, wie Ich die Generationen, die von Jakob abstammten, sich vervielfachen ließ — trotz der großen Nöte, die jenes Volk heimsuchten — so werde Ich auch bewirken, dass ihr, die ihr im Geiste jenen Samen in euch tragt, in euren Kämpfen durchhaltet, damit euer Volk sich noch einmal mehrt wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Meer.

12. Ich habe euch wissen lassen, dass ihr geistig ein Teil jenes Volkes Israel seid, damit ihr eine umfassendere Kenntnis von eurer Bestimmung habt. Aber Ich habe euch zugleich empfohlen, dass ihr die diesbezüglichen Prophetien nicht öffentlich verkündet, bis die Menschheit sie von sich aus entdeckt. Denn da auf Erden noch das israelitische Volk existiert, der Jude nach dem Fleische, wird er euch diesen Namen abstreiten und ihn euch nicht zugestehen, obwohl dies kein triftiger Grund für einen Streit ist.

Sie wissen noch nichts von euch, ihr hingegen wisst vieles von ihnen. Ich habe euch offenbart, dass dies Volk, das auf Erden umherirrt und ohne Frieden im Geiste ist, Schritt für Schritt und ohne es zu wissen sich auf den Gekreuzigten zubewegt, den es als seinen Herrn erkennen und den es um Vergebung bitten wird wegen seiner so großen Undankbarkeit und Hartherzigkeit angesichts seiner Liebe.

13. Mein Körper wurde vom Kreuze abgenommen, aber für jene, die Mich Jahrhunderte hindurch verneint haben, bleibe Ich darangenagelt, und Ich warte weiterhin auf den Augenblick ihres Erwachens und ihrer Reue, um ihnen all das zu geben, was Ich ihnen entgegenbrachte und sie nicht empfangen wollten.

14. Es ist Gerichtszeit — die Zeit, um Schulden zu begleichen. Ich habe keine Gerechten auf der Welt gesucht, denn diese Suche wäre vergeblich. Ich suche die, die sich verirrt haben, und erhelle ihren Pfad, damit sie zum Weg des Guten zurückkehren.

15. Ich spreche ausführlich zu eurem Geist, doch das Volk sagt Mir: "Herr, nicht nur unser Geist benötigt Dich; sieh her, unser Leben ist ein schweres Kreuz." Doch Ich sage euch: Seid glücklich darüber, dass ihr auf diesem Fleckchen Erde lebt, wohin keine Zerstörung, kein Krieg, Hunger und Tod gelangt sind. Ihr wisst meine Barmherzigkeit nicht zu schätzen, und statt Mir täglich für meine Wohltaten zu danken, haltet ihr euch für notleidend und beklagt euch immerzu bei Mir.

16. Begreift eure Aufgabe auf Erden und erfasst das Wunder, Zeugen gewesen zu sein, wie im Schoße dieses Volkes der Quell der Vergeistigung entsprang.

17. Ich, Christus, bin Das Wort des Vaters und das Licht eures Gewissens, denn das Licht Gottes, das in Jesus voller Liebe überströmte, ist in euren Herzen.

18. Kommt unter die Flügel der Göttlichen Lerche, wo die Wärme vorhanden ist, die ewiges Leben denen gibt, die sich vor Kälte sterben fühlen. Wahrlich, Ich sage euch, in den Herzen der Menschen ist Kälte, weil die Liebe von ihnen gewichen ist. Es ist wie in jenen Heimen, wo die geheiligte Flamme der Zuneigung erloschen ist, sei es zwischen Ehegatten, zwischen Eltern und Kindern oder zwischen Geschwistern. Ihre Körper sind einander nahe, aber ihre Geister sind einander fern. Wie groß ist ihre Leere, wie tief ihre Einsamkeit, und welche Kälte im Innern jener Heime!

19. Wenn Ich euch manchmal sage, dass Ich euch zitternd vor Kälte zu Mir kommen sehe, so deshalb, weil Ich sehe, dass ihr von der Welt nur Gleichgültigkeit gegenüber eurem Schmerz erfahren habt, weil ihr nur Selbstsucht und Undank erlebt habt.

20. Wie einsam fühlt sich der auf Erden, der leidet, wie verlassen der Kranke! Wie erbost sind die Menschen über den, der fällt, und wie bitter ist das Brot, das man den Armen übrig lässt! Fühlt, wie die Wärme der Ausstrahlung, die Ich auf euch richte, selbst in das Verborgenste eures Herzens dringt. Bringt sie den Menschen, den Betrübten und den Kranken. Die Armen werden dann ihre Gedanken zum Schöpfer des Lebens erheben, um Ihm zu sagen: "Herr, wir sind nicht mehr verlassen in diesem Tal; es gibt so manchen, der um unsertwillen Tränen vergießt, der uns aufsucht, uns tröstet und uns seine Hand entgegenstreckt."

21. Auch in dieser Zeit sage Ich euch: "Bittet, so wird euch gegeben"; doch füge Ich jetzt noch hinzu: Lernet zu geben, denn man wird euch bitten.

22. Im Innersten eines jeden Geschöpfes gibt es eine Saite der Liebe, die, wenn sie berührt wird, schwingt. Man muss sie auf dem Wege der Zärtlichkeit und der Nächstenliebe erreichen, damit sie erwacht und das Herz etwas von dem fühlen lässt, was Gott für jedes seiner Kinder fühlt: Liebe.

23. Welche werden die Meister sein, die bei jedem Menschen den Weg zu entdecken verstehen, der zu dieser Saite führt, welche die Menschen heute so tief verbergen?

24. Lernet von Mir, Jünger, erkennt, wie mein schlichtes und einfaches Wort euer Wesen bewegt hat. Der Grund dafür ist, dass sein Wesenskern die göttliche Liebe enthält, welche Wärme und Leben ist für das Herz und für den Geist.

25. Heute, da der Meister bei euch ist, sehet in Ihm den Vater aller Wesen. Nennt Mich nicht mehr Jesus von Nazareth, noch Rabbi aus Galiläa, noch König der Juden; denn Ich entstamme keinem Volk oder Ort auf Erden, Ich komme nicht als Mensch, Ich komme im Geiste, und meine Natur ist göttlich.

26. Wie viel wurde gesprochen und geschrieben über mein Dasein auf Erden, aber wie selten sind die Menschen über das Materielle hinausgelangt. Die Menschen sind nur niedergekniet, um die Orte und Objekte zu verehren, die auf meine Schritte in der Welt hindeuten, anstatt die göttliche Essenz meiner Worte oder meiner Werke zu suchen. Doch wie ein leuchtendes Morgenrot ist eine neue Zeit für die Menschheit angebrochen, in welcher euer Geist in der Helligkeit des Mittags das erkennen wird, was für ihn zuvor ein in undurchdringliche Finsternis gehülltes Geheimnis war.

27. An diesem Tage bringen die Menschen ihren Verstand für einige Augenblicke zur Ruhe und erheben ihren Geist zu Mir im Gedenken an die gesegnete Nacht, in welcher der Erlöser zur Welt kam. Einige fühlen den Frieden meines Geistes, weil Frieden in ihren Herzen ist, andere fühlen Trauer, weil sie an ihre Kindheit denken und an die geliebten Wesen, die aus dieser Welt entschwunden sind. Manche versenken sich in geistige Betrachtung und ins Gebet, so wie es auch andere gibt, welche die echte Freude des Geistes durch weltliche Vergnügungen und Feste entweihen.

28. Doch Ich frage die Armen, die Notleidenden der Erde: Warum weint ihr? Erinnert ihr euch nicht, dass die einfachen Hirten von Bethlehem die ersten waren, die das Angesicht ihres Herrn im Gesichte jenes Kindes schauten?

29. Trocknet eure Tränen, erhebet euer Angesicht und schaut das Licht meiner Gegenwart in diesem gesegneten Worte, das gleichfalls von einfachen Leuten vernommen wurde, als es sich zum ersten Male in dieser Zeit hören ließ. Feiert diese Nacht mit Wonne und gedenkt jener, in der Ich zu euch kam, um euch für alle Ewigkeit mein Licht zu bringen.

30. Ich segne euer Heim und euer Brot und sage euch: Ich werde an eurem Tische sein und neben Mir Maria, eure zärtliche Geistige Mutter.

31. Sorgt dafür, dass euer Geist sich mit dem weißen Gewand der Tugend bekleidet, auch wenn ihr euren Körper in bescheidener Weise bedeckt. Das, was wirklich von Bedeutung ist im Menschen und was von ihm auf einen untersten Platz zurückgesetzt wurde, wird in diesem Zeitalter wiederauferstehen, das von den Menschen "die Zeit des Geistes" genannt werden wird.

32. Seht, wie die verirrten Schafe sich auf den Ruf des Hirten hin versammeln, um im Gehege des Friedens zu leben.

33. Die Stämme jenes Volkes, das die Gebote Jehovas in der Ersten Zeit hörte, sind dem Anschein nach vom Angesicht der Erde verschwunden. Wer vermöchte unter jenen Geistwesen, die jetzt über den ganzen Erdkreis verstreut und in Männern und Frauen verschiedener Rassen reinkarniert sind, diejenigen zu erkennen oder zu entdecken, die in früheren Inkarnationen mit ihm durch Blutsbande verbunden waren? Nur mein vorhersehender, durchdringender und gerechtigkeitsliebender Blick vermag das zu entdecken, was heute den Menschen versagt ist.

34. Hier bin Ich und spreche durch das Verstandesorgan von Menschen, die nicht einmal ihre Bestimmung kennen, geschweige denn die der andern. Ich weiß, dass viele sich über diese Worte lustig machen, weil sie sie der Einbildung oder der Phantasie meiner Stimmträger zuschreiben, durch die Ich spreche. Doch wahrlich, Ich sage euch, diese vermaterialisierte Menschheit wird diesem schlichten, von Menschenmunde gesprochenen Worte noch Gerechtigkeit widerfahren lassen.

35. Die ersten Furchen wurden schon früher gezogen, der Same ist in ihren Schoß gefallen. Heute sind es nur einige wenige, die wissen, dass Ich bei euch gewesen bin; aber morgen wird es die Welt wissen, und wenn sie ergründet, was während meines Kommens, meines Hierseins und meines Scheidens in dieser Zeit geschah, wird sie bekennen, dass Ich nicht heimlich kam, noch im Stillen, und dass Ich vom Osten bis zum Westen der Welt Beweise und Zeichen gab, durch die Ich meine neue Offenbarung bezeugte und so eine Verheißung erfüllte, die der Menschheit schon im Altertum gegeben wurde.

36. An diesem Tag der Gnade ist euer Herz voll Fröhlichkeit, weil meine Gegenwart wiederum unter euch ist. Wenn ihr mein göttliches Lehrwort zu hören beginnt, fühlt ihr euch befleckt und unwürdig, mein Wort zu hören; doch wenn die Unterweisung zu Ende ist, fühlt ihr euch rein. Dies kommt daher, dass mein Wort, welches ein Strom der Gnade ist, einen jeden reinigt und läutert, der in seine Wasserfluten eintaucht.

37. Ihr seid das Volk, das — indem es Mich immer wieder hört — zur Erneuerung und hernach zur Vergeistigung gelangen soll. Diese und keine andere Zeit ist es, in der ihr diese Läuterung erreichen sollt, denn ohne sie könntet ihr keine würdigen Träger meines Gesetzes oder Sendboten dieses Wortes sein.

38. Erkennt, dass es nicht genügt zu sagen: "Ich gehöre zu den vom Herrn Gekennzeichneten", sondern dass es nötig ist, die Geistesgaben zur Anwendung zu bringen, die euch anvertraut worden sind, indem ihr mit euren Werken der Liebe die Wahrheit meiner Lehre bezeugt.

39. Unter diesem Volke sind diejenigen, die erkennen, dass meine Gegenwart unter euch eine Himmlische Gnade gewesen ist, ein weiterer Beweis der Göttlichen Liebe für die, die sündigen und leiden. Dem Herzensgrunde derer, die diese Gnade auf solche Art empfinden, entspringen in geistiger Weise die Psalmen, die sich in die Unendlichkeit erheben, um Mir Dank zu sagen, weil Ich zu euch gekommen bin.

40. Das Volk Gottes ist verstreut unter verschiedenen Völkern und Nationen. Ich habe es gesucht, um es zu vereinen; doch Ich traf es an, wie es sich den Vergnügungen der Welt hingab, taub für meine Stimme, ohne Empfinden für meine Gegenwart, ohne sich an mein Versprechen, wiederzukommen, zu erinnern. Einen Teil dieses Volkes fand Ich in diesem Erdenwinkel hier, und da Ich sah, dass ihr Geist Mich erwartete, dass ihr Herz im Leid gestählt und fähig war, meine Gegenwart zu fühlen, sandte Ich ihnen Elias, um sie vorzubereiten, damit sie meine neuen Jünger würden.

41. Wenn dies Volk an Zahl wächst und groß und stark sein wird durch seine Vergeistigung, wird es in das Neue Jerusalem eingehen, die blendendweiße Geistige Stadt, unsichtbar für materielle Augen, deren Tore der Liebe aufgetan sein werden, um den langen Pilgerzügen Zutritt zu gewähren, die im Verlangen nach ihr herbeikommen werden.

42. Der blendend weiße Glanz dieser Heimstatt entspringt der geistigen Harmonie derer, die mein Gesetz erfüllen, und jeder, der auf diesem Wege in den Schoß dieser Geschwisterschar eingeht, wird dadurch ein Kind des Volkes Gottes sein.

43. Nicht alle hören Mir hier zu, die in dieser Zeit Geistesgaben empfangen haben. Seht, wie viele leere Plätze es am Tische gibt, weil viele meiner kleinen Kinder, nachdem sie eine Wohltat empfangen haben, sich entfernten und die Verantwortlichkeiten und Aufträge mieden. Ach, wenn sie hier auf Erden noch die Gelübde wüßten, die jeder Geist Mir gab, bevor er zur Erde kam!

44. Bevor das Leid sie wiederum zusammenbrechen lässt und das Elend sie erneut zu Ausgestoßenen macht — sucht sie auf, sagt ihnen, dass meine Liebe noch immer auf sie wartet, aber dass sie, um nicht leiden zu müssen, zum Vater zurückkehren müssen, bevor sie das Letzte verprassen, was ihnen von ihrem Erbe übrig ist.

45. Kommt, kommt, sagt euch der Meister, auf meinem Wege ist der wahre Friede; Ich bin das Heil und das Leben.

46. Liebet und verherrlicht den Vater, der herniederkommt, euch in eurem irdischen Leben zu überraschen, und der in euer Herz einzudringen weiß.

47. Nachdem ihr mein Wort als Vater und als Meister gehört habt, sollt ihr an diesem Tage auch das des Richters haben. Ich werde von euch Rechenschaft fordern über alles, was Ich euch für die Erfüllung eurer Aufgabe gegeben habe.

48. Ihr habt das Licht, das euch führt, die Tugenden und die Fähigkeiten. Ich habe über euch gewacht und euch auf den Weg gestellt, auf dem ihr zu Mir gelangen könnt. Jetzt, nach einer Zeit, in der Ich euch geprüft habe, frage Ich euch: Was ist euer Tribut und welches eure Erkenntnis? Habt ihr verstanden, was ihr für Mich bedeutet? Dann bereitet euch zu, hört auf die Stimme eures Gewissens und antwortet auf meine Fragen.

49. Wollt ihr, dass Ich das Kreuz der Unvollkommenheiten der Welt auf meinen Schultern trage und dass Ich eure Pflichten übernehme, um das zu erfüllen, was allein euch zu tun zukommt?

Ich vermache euch derzeit das Dritte Testament, und ihr habt nicht einmal die beiden ersten verstanden. Wenn ihr in dieser Zeit zubereitet gewesen wäret, wäre es nicht notwendig gewesen, dass mein Wort materiell hörbar wird, denn Ich würde dann geistig sprechen, und ihr würdet Mir mit eurer Liebe antworten.

50. Wenn meine Richterstimme sich in euch fühlbar macht, sucht ihr Zuflucht und Trost bei eurer Mutter. Dann legt die gütige und liebevolle Stimme Marias Fürbitte ein und steht euch in der Prüfung bei. Sie, bei der eure Werke, Gebete und Bitten nicht unbeachtet bleiben, berät euch, und sie erbittet vom Vater eine neue Gelegenheit, damit das Kind auf den guten Weg zurückkehrt, sich erneuert und heil sei. Ihre Güte bedeckt euch wie ein Mantel.

51. Auch Elias erscheint vor Mir — wie ein Leuchtfeuer, dessen Licht die Menschheit leitet. Seine Stimme voller Gerechtigkeit erschüttert die Herzen und lässt sie Reue empfinden. Er gelobt Mir, über der Reinheit der Quelle zu wachen, welche mein Werk ist, damit alle, die sich ihr nahen, dort ihren Durst nach Gerechtigkeit und Liebe stillen. Der Stab, den Ich bereitgestellt habe, damit der Mensch sich auf ihn stütze, ist Elias, der unermüdliche Hirte, der euch zu Mir führt und leitet und euch zu meinem Schoße gelangen lassen wird, wenn ihr euch vervollkommnet habt.

52. Jede Zeitspanne, die Ich euch gebe, jede Reinkarnation, ist eine weitere Stufe, welche der Geist erreicht, wobei er jedes Mal mehr Licht erwirbt.

53. Bedenkt, mit welcher Liebe Ich euch mit Gaben überschüttet habe, und mit welcher Weisheit Ich euch Anweisungen gegeben und euch inspiriert habe, damit ihr es erreicht, ein hochstehendes und würdiges Dasein auf Erden zu schaffen, um nach Beendigung eurer Arbeit den Samen zu ernten, und der Vater ihn in seine Kornkammer trägt.

54. Geliebtes Volk, könntest du meine Unterweisung missachten und zurückfallen, nachdem Ich in dieser Zeit zu euch gesprochen habe und euch meinen Willen bekannt gemacht habe? Lasst mein Wort nicht zu etwas Alltäglichem für euch werden, und nur weil Ich euch vergebe, dürft ihr nicht erneut sündigen oder zu wachen und zu beten unterlassen.

55. Ich reiße nunmehr das Unkraut mit der Wurzel aus. Wenn ihr inmitten dieser weltweiten Reinigung Geistesfrieden haben wollt für euch und für die, die um euch sind, so wirkt für den Frieden, indem ihr eure Mitmenschen liebt.

56. Die Seuchen und die entfesselten Naturgewalten werden weiterhin die Menschheit läutern, und alle werden große Beweise und Zeugnisse meiner neuen Kundgebung in dieser Zeit haben. Diejenigen, die ihre ersten Schritte voll Eifer und Liebe tun, werden große Wunder erreichen und werden Erste sein, und jene, die heute Erste sind und geistig träge werden, werden Letzte sein.

57. Gebt nicht der Zeit die Schuld an eurem Unglück oder eurem Schmerz; bedenkt, dass — wenn die Menschheit sich nicht von meinem Gesetze hat leiten lassen, noch ihren Frieden erarbeitet hat, es nur natürlich ist, dass sie die bittere Frucht erntet, die sie gehegt und gepflegt hat.

58. Ich gebe euch neue Kräfte, denn Ich sehe euch ermattet. Jeder, der unter den Schatten dieses Lebensbaumes tritt, wird gestärkt werden.

59. Der Vater hilft euch, denn Er will unter euch Jünger finden, nicht schwache Kinder, die über die Zeiten hin Kleinkinder bleiben. Arbeitet an euch und erneuert euch, damit ihr meine Barmherzigkeit verdient. In dieser Zeit wird meine Gerechtigkeit die neuen Sodoms und Gomorrhas auslöschen, damit ihre Sünde nicht andere Nationen ansteckt. Wahrlich, Ich sage euch, durch das Gewissen habe Ich meine Stimme zu allen Menschen gelangen lassen, weshalb ihr begreifen könnt, dass, wenn die Welt in Finsternis gehüllt ist, der Grund dafür nicht der ist, dass Ich ihr mein Licht verweigert hätte.

60. Wenn eure Augen die Zerstörung der Nationen sehen und ihr deren Unglück kennenlernt, wird euer Herz sich von Schmerz und Trauer niedergedrückt fühlen; doch wenn jene, die heute an meinem Worte gezweifelt haben, meine Prophetien erfüllt sehen, werden sie gleichfalls weinen, weil sie ungläubig gewesen sind. Ihr werdet dann erleben, wie die "Letzten" euch ein Beispiel an Glauben, Vertrauen und Gehorsam geben werden.

61. Bereitet euch für dieses Jahr vor, das Heimsuchungen und wunderbare Geschehnisse in der ganzen Welt mit sich bringen wird — Wunder, von denen Ich viele unter euch vollbringen werde.

62. Tragt die gute Unterweisung in die Heime, zusammen mit dem Vorbild eurer Erneuerung, eurer Tugend und eures Friedens, damit, wenn die Ausländerscharen eure Nation aufsuchen, sie ein an Herz und Geist zubereitetes Volk sehen können. Bedenkt: Wenn dies nicht geschieht, müsstet ihr es beklagen, dass sie euch im Schlafe überrascht haben.

63. Scheut euch nicht, an die Türen eures Bruders zu klopfen, wenn ihr versucht, ihn aus einer Gefahr zu erretten, ihn in einer Trübsal zu trösten oder in einer schwierigen Lage zu beraten. Handelt wie Jesus, der Pilger, der einmal, zweimal und dreimal an die Türen der Herzen pocht.

Ich habe Licht in euren Blick gelegt und habe euch versprochen, Worte der Wahrheit auf eure Lippen zu legen, wenn ihr sprechen müsst. Ringt darum, den Frieden und das Licht zu bewahren — sowohl in euch, als auch in eurem Heim, damit ihr nicht den schlechten Einflüssen Zugang gewährt, die von den Geistwesen der Finsternis ausgehen, welche die Menschheit umgeben. Geht immerdar auf den Wegen meines Gesetzes, damit ihr euren Weg erhellt seht und ihr die Schwierigkeiten und Krankheiten besiegen könnt, die euch auf eurem Wege begegnen wie Stolpersteine, welche euch auf eurer Lebensreise aufhalten.

64. Bessert euer Leben, erhebt euren Geist, wartet nicht, bis der letzte anlangt und, wenn er die Größe meiner Lehre und meiner Offenbarung begreift, euch sagt: "Was habt ihr in all den Jahren göttlicher Unterweisung getan?", und ihr dann schweigen müsst. Wahrlich, Ich sage euch, auch wenn ihr es bezweifelt, ihr seid von Mir in den Drei Zeiten erwählt worden. Unter euch sind jene, die Ich in Wahrheit Erstgeborene nennen kann.

65. Heute, da Ich euch traurig sehe, frage Ich euch: Warum sehe Ich nicht Freude in euren Herzen? Seid ihr etwa ermattet von den Prüfungen und den Wechselfällen des Lebens? Hat euch die Unruhe erschöpft, die euch der Krieg unter den Nationen verursacht? Seid ihr es auch müde geworden, zu wachen und zu beten? Volk, du bist nicht dazu verurteilt, zu sterben. Ich habe euch gesagt, dass ihr leben werdet, Ich habe euch Geistesgaben gegeben und euch die Zeit gewährt, um eure Mission zu erfüllen. Ihr habt gesehen, dass das Buch, in welchem euer Gewissen alle eure Handlungen aufschreibt, nicht rein ist, und dies macht euch traurig, weil ihr euch für undankbar haltet. Ihr durchlebt in eurer Erinnerung noch einmal die Tage und Monate, die vergangen sind, und erinnert euch an meine Wohltaten, eine nach der andern. Ihr fürchtet die Zukunft, ihr fürchtet den Glauben an euch selbst zu verlieren, ihr fürchtet, Mir weiterhin nicht zu gehorchen und eure Aufgabe nicht erfüllen zu können. Doch Ich will euren Weg mit Licht erfüllen, um euren Glauben und eure Hoffnung zu beleben, damit ihr einen entscheidenden Schritt auf dem Wege zu geistigem Fortschritt macht. Vereinigt eure Herzen in einem einzigen, geliebtes Volk.

66. Ich werde bewirken, dass die Fahnen der Nationen, die im Krieg zerstört wurden, alle vereint werden, bis sie ein Banner des Friedens bilden. Ich spreche in dieser Weise, weil Ich der Gott des Friedens bin — ein Vater, welcher Freude im Herzen seiner Kinder will.

67. Ich will euch als meine Jünger sehen, denen Ich meine Weisheit offenbaren kann, indem Ich euch die Zukunft wissen lasse; aber Ich sehe euch nachdenklich an diesem Tage, denn ihr habt die Wahrheit meines Wortes und die Erfüllung meiner Prophetien erfahren, die Ich durch diese Stimmträger gegeben habe. Heute habt ihr meine göttliche Belehrung vernommen und seid erschüttert, weil ihr wisst, dass jede meiner Unterweisungen eine Prophetie und ein Gesetz ist.

Ich sage euch all dies, weil ihr viel eher voll Wonne sein solltet, denn es gibt keine Religionsgemeinschaft oder Sekte, die wie ihr sagen könnte, dass sie mein göttliches, lebendiges und unmittelbares Wort hat, oder welche sagen könnte, dass der Herr sich ihnen kundtut. Ihr, die ihr die einzigen seid, die versichern können, dass Christus sich diesem Volke kundtut und offenbart, zeigt Mir eure Herzen trotzdem vom Schmerz gebeugt und von der Reue darüber, dass ihr meine Gebote nicht erfüllt. Dies hindert euch daran, eure Stimme zu erheben, um meine Gegenwart unter der Menschheit zu bezeugen, und zwar weil euer Gewissen euch mein Gericht fühlen lässt — jenes Gericht, welches das ganze Universum umfaßt und in dieser Zeit jedes Geschöpf erreicht.

68. Mit meinem Liebeswort beweise Ich euch den Wert, den euer Geist für Mich hat. Es gibt nichts in der materiellen Schöpfung, das größer ist als euer Geist — weder das Königsgestirn mit seinem Licht, noch die Erde mit all ihren Wundern, noch irgendein anderes Geschöpf ist größer als der Geist, den Ich euch gegeben habe, denn er ist ein göttlicher Funke, ist eine Flamme, die aus dem Göttlichen Geist hervorgegangen ist.

Außer Gott besitzen nur die Geister geistige Intelligenz, Gewissen, Wille und Willensfreiheit.

Über den Instinkt und die Neigungen des Fleisches erhebt sich ein Licht, welches euer Geist ist, und über dies Licht ein Führer, ein Lehrbuch und ein Richter, welcher das Gewissen ist.

69. Alle Geschöpfe geben Mir einen Tribut, aber nicht aus Glauben oder aus Liebe, sondern aufgrund des Gesetzes; euer Geist dagegen bringt Mir Tribut aus Liebe dar. Wenn er niederkniet und Mich anbetet, geschieht es aus Glauben und durch das Licht sein Gewissens. Die Zeit, die Räume, die Naturkräfte, die Sterne, die Naturwesen, die Pflanzen, alle befolgen treulich die Bestimmung, die von Mir festgelegt ist. Doch wenn Ich euch fragen würde, was ihr mit meinen geistigen und materiellen Gesetzen gemacht habt — ihr Männer, die ihr die Völker der Erde regiert, und ihr Männer, die ihr die Menschheit auf dem Wege des Geistes führt, so würdet ihr Mir in der Mehrheit das Blut eurer Opfer und viele dunkle Taten vorweisen müssen.

70. Ihr Regierenden: Was habt ihr mit den Nationen gemacht? Ich sehe nur Schmerz und Elend. Ihr Reichen: Wie kann euch euer Brot schmecken und wie könnt ihr euren Reichtum genießen, obwohl ihr wisst, dass viele Hunger leiden? Ihr werdet zu Sklaven eurer Macht werden, euer Brot wird bitter sein, und ihr werdet keinen Frieden haben. Dies ist euer Werk, dies ist der Same, den ihr gesät habt.

71. Damit diese Welt wieder zur Vernunft kommt, ist es notwendig, dass der Schmerz sehr groß ist. Ich sende euch mein Licht, damit ihr euch gegenseitig anerkennt und Achtung vor dem Leben eures Mitmenschen empfindet. Lasst die brudermörderischen Waffen hinter euch und kehrt zurück zum Vater eures Geistes, den ihr seit langer Zeit nicht mehr in seinem Heiligtum besucht habt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 87

1. Es gefällt Mir, euch auf unerwartetste Art zu überraschen, um euren Herzensglauben auf die Probe zu stellen. Ich erprobe gerne eure Geistesstärke, damit ihr euren Brüdern ein Beispiel gebt. In eurem Geiste lebt der Same Jakobs, den Ich Israel nannte, was "stark" bedeutet. Jener Patriarch wurde von Mir schweren Prüfungen unterworfen, um große Beispiele von Geistesstärke zu geben. Ich sandte ihm einen Engel, damit er mit ihm kämpfe, doch der starke Arm dieses Mannes hat sich nicht besiegen lassen. Von diesem Zeitpunkt an nannte Ich ihn Israel, und unter diesem Namen wurde er der Nachwelt bekannt. Aber wenn Ich euch fragen würde: Was habt ihr mit jenem geistigen Samen, den euch Jakob übergab, gemacht? Würdet ihr meine Frage verstehen, und wüsstet ihr sie zu beantworten? Auf eurem Wege sind meine Engel erschienen, um gegen eure Fehler zu kämpfen, aber ihr habt sie nicht empfangen. Die Wesen der Finsternis haben euch unvorbereitet gefunden und ihr seid schwach gewesen ihnen gegenüber.

2. Ich frage euch wiederum: Wo ist das Schwert Jakobs, sein Eifer und seine Stärke?

3. Ich habe euch die Anwesenheit der Wesen des Lichtes in eurem irdischen Leben gewährt, damit sie euch schützen, euch helfen und euch inspirieren. Sie, welche weiter entwickelt sind als ihr, steigen herab, um eine Liebesaufgabe zu erfüllen, die Mission, Wohltaten und Heilbalsam unter ihre Brüder zu säen. Die Wesen der Finsternis oder die verirrten Geistwesen erfüllen unfreiwillig die Aufgabe, die Menschen auf ihren Glauben, ihre Tugend und ihre Beharrlichkeit im Guten hin zu prüfen. Und wenn sie letztendlich von der Geistesstärke und der Beharrlichkeit im Guten desjenigen, den sie versucht haben, besiegt sind, empfangen sie Erleuchtung und werden zum Leben und zur Liebe wiedergeboren.

4. Jünger, Ich habe euch Empfindsamkeit gegeben, damit ihr die Anwesenheit eurer geistigen Brüder wahrnehmen könnt. Wer nicht die Gabe des geistigen Gesichtes besitzt, hat die der Offenbarung, oder sein Gehirn ist dazu befähigt, die Geistige Welt zu empfangen, oder wenigstens hat er die Gabe der Vorahnung; aber es hat euch an Liebe gemangelt, eure Gaben zu entwickeln. Deswegen rate Ich euch, wachsam zu leben, damit ihr die Stimme des Hirten und der euch schützenden Wächter, das Wehklagen der Schafe oder das Anschleichen des im Gestrüpp auflauernden Wolfes vernehmt.

5. Schlaft nicht in dieser Zeit der Hinterhalte und Gefahren, der Abgründe und Versuchungen. Begreift, dass jeder, der eine Geistesgabe besitzt oder die Mission hat, geistiges Licht zu spenden, fortwährend belagert und verfolgt werden wird. Ich komme nicht, um unter meinem Volke Vorurteile oder Aberglauben zu erwecken. Ich komme, um euren Glauben an die Existenz des Geistigen zu stärken und eure Augen für das Ewige zu öffnen. Dann könnt ihr weit über die materiellen Dinge hinaussehen und versteht, dass nicht alles, was im Jenseits existiert, in Licht gehüllt ist; denn auch im Unsichtbaren gibt es Finsternis, die aufgelöst werden muss, und Unvollkommenheiten, die in erhabene Geistigkeit verwandelt werden müssen.

6. Die Lehre, die Ich euch gegeben habe, damit es euch in eurem Leben gelingt, das Licht an euch zu ziehen, das die Finsternis in Helligkeit verwandelt, lehrt euch zu beten und zu wachen mit Glauben und Beharrlichkeit im Guten.

7. Ein Mensch, der einem sündigen Leben verfallen ist, ist imstande, eine ganze Legion von Wesen der Finsternis hinter sich herzuziehen, welche bewirken werden, dass er auf seinem Wege eine Spur unheilvoller Einflüsse hinterlässt.

8. Die Welt hat sich mit ihrer Wissenschaft derart verirrt, dass sie heute von sich aus nicht mehr zu den Prinzipien ihres Entwicklungsweges zurückkehren kann, weil sie die Wahrheit nicht von der Lüge zu unterscheiden vermöchte aus Mangel an Glauben, an Liebe, und weil sie den Sinn ihres Daseins nicht kennt; deshalb kam Ich erneut zur Welt. Wohl denen, die Mich hören, denn sie werden Mich verstehen, Mir nachfolgen und das Heil finden. Ich werde ihnen die Kraft geben, all das wiederherzustellen, was sie entweiht oder zerstört haben.

9. Volk, bleibe beständig in meiner Lehre, und wahrlich, Ich sage dir, drei Generationen nach der deinigen wird der Geist deiner Nachfahren eine große Vergeistigung erreicht haben. Suche die wahre Erhebung, und danach wird es die ganze Menschheit tun; denn eure Welt ist nicht dazu verdammt, ewig ein Tal der Tränen, ein Land der Sünde, eine Hölle der Unzucht und des Krieges zu sein. Der "Tag des Herrn" ist schon bei euch, mein Schwert der Gerechtigkeit wird die Verderbtheit treffen. Was wird geschehen, wenn Ich den bösen Samen zerstöre, das Laster und den Hochmut, und statt dessen dem Samen des Friedens, der Eintracht, der Erneuerung und des wahren Glaubens an Mich Schutz biete? Die Welt wird sich wandeln müssen, der Mensch wird sich ändern, wenn einmal seine geistige Hingabe an Gott und sein Leben besser sind.

10. Die Zeit wird kommen, in der Menschen auftreten werden, die mein Gesetz wirklich lieben, die es verstehen, das geistige Gesetz mit dem der Welt zu vereinen, d. h. die ewige Macht mit der zeitlichen Macht.

Es wird nicht geschehen, um die Geistwesen wie in vergangenen Zeiten zu versklaven, sondern um ihnen den Weg zum Lichte zu zeigen, welches die wahre Freiheit des Geistes ist. Dann wird die Moral in den Schoß der Familien zurückkehren, es wird wirkliche Stätten der Bildung geben und Geistigkeit in euren Sitten und Gebräuchen. Es wird die Zeit sein, in der das Gewissen seine Stimme hören lassen wird und in der meine Kinder sich mit meiner Göttlichkeit von Geist zu Geist verständigen werden, in der die Rassen miteinander verschmelzen werden.

All dies wird bestimmend sein für das Verschwinden vieler Unterschiede und Auseinandersetzungen; denn bis jetzt, obwohl eure Welt so klein ist, habt ihr es nicht verstanden, wie eine einzige Familie zusammenzuleben, ihr wart nicht imstande, Mir eine einheitliche Form der Verehrung darzubringen.

Das alte Babel hat euch zu dieser Trennung von Völkern und Rassen verdammt, aber die Errichtung meines geistigen Tempels im Herzen der Menschen wird euch von jener Sühne befreien und euch dazu bringen, euch wirklich untereinander zu lieben.

11. Denkt nicht, dass Ich diese Nation erst in letzter Stunde für meine neue Kundgebung auserwählt habe. Alles war schon von Ewigkeit her vorgesehen. Dieser Boden, diese Rasse, eure Geistwesen wurden von Mir vorbereitet, ebenso wie die Zeit meiner Gegenwart auch durch meinen Willen vorherbestimmt worden war.

12. Ich entschied, meine Kundgebungen unter den Ärmsten zu beginnen — unter jenen, die den Verstand und den Geist rein bewahrten. Danach erlaubte Ich, dass alle zu Mir kamen, denn an meinem Tische gibt es weder Unterschiede noch Bevorzugungen. Mein auf dieses Volk herabgesandtes Wort war einfach und bescheiden in seiner Form, für euch zugänglich, doch sein Sinngehalt voll Klarheit war tief für euren Geist, weil Ich, obwohl Ich der Hort allen Wissens bin, Mich immer einfach und klar ausdrücke und kundgebe. Ich bin für niemanden ein Geheimnis, das Geheimnis und das Mysterium sind Kinder eurer Unwissenheit.

13. Gibt es auch in dieser Zeit den Thomas mit Zweifeln im Herzen? Was erwartet ihr noch zu sehen und zu hören, um glauben zu können? Wollt ihr etwa, dass Christus wieder Mensch wird, um unter euch zu leben? Gebt Mir den am Kreuz geopferten Körper, den ihr Mir nahmt, zurück, und Ich verspreche euch, als Mensch wiederzukommen. Könnt ihr das tun? Nein. Ich dagegen habe euch für das Licht und den Glauben tot angetroffen und habe euch geistig auferweckt. Ihr hattet euren Körper im Innern der Erde verloren, und Ich gab euch einen neuen. Nur Ich kann diese Wundertaten vollbringen. Aber wahrlich, Ich sage euch, das Leben, das ihr Jesus auf Golgatha entrissen habt, hat sich wie ein Tau ewigen Lebens über die ganze Menschheit ausgebreitet.

14. Deshalb sage Ich euch, dass ihr mein Tempel seid, jenes Heiligtum, das in eurem Geiste existiert und wo Ich eure Anbetung suche, wo Ich will, dass meine Stimme ihr Echo findet, wo sich mein Altar erheben soll und Ich für immer wohnen kann.

15. Meine ganze Lehre und mein Gesetz sind nichts anderes als eine Vorbereitung darauf, in das Geistige Leben einzugehen. Wie viele von denen, die Mich in dieser Zeit gehört haben, leben bereits im Jenseits, voller Freude in ihrem Geiste, weil sie keine Schwierigkeiten bei ihrem Übergang in jene unendliche Welt hatten, während viele Menschen, skeptisch in ihrem Materialismus, ironisch lächeln, wenn man sie auf das Geistige Leben anspricht. Doch die Stunde des Todes wird kommen, in der es kein Herz gibt, das sich nicht fürchtet, noch einen Geist, der nicht angesichts der bevorstehenden Gegenwart der Ewigkeit erbebt.

16. Wachet und betet immerdar, damit dies Leben, das über euch schwingt und sich im Tiefsten eures Wesens regt, euch vorbereitet findet.

17. Niemand außer Mir kann euren Geist erhalten, weil Ich das göttliche Manna des Lebens bin.

18. Menschheit, erwache aus dem tiefen Schlaf, in dem du dich befindest, und schau der Wahrheit ins Gesicht. Wie viele menschliche Träume werden in dieser Zeit unter der Einwirkung meiner Gerechtigkeit zunichte. Doch danach wird für die Menschen die Morgenröte einer neuen Zeit erstrahlen, in der Ich ihnen neue Lichter offenbaren werde, die sie zur Erkenntnis der höchsten Wahrheit bringen werden.

19. Neue Generationen und neue Geistwesen werden zur Erde kommen, um eine hohe Mission zu erfüllen, und wenn sie dann auf ihrem Wege die Güte und das Vorbild, welches ihnen ihre Vorgänger hinterließen, entdecken, wird es ihnen gelingen, aus ihren Herzen einen reinen Samen emporsprießen zu lassen, welcher ein Segen für meine Jünger der Zeit der Vergeistigung und des Lichtes sein wird.

20. Die Nationen sind von meiner Gerechtigkeit heimgesucht worden, die eure wird es auch werden; aber wahrlich, Ich sage euch, wenn meine Jünger im Glauben und im Guten fest bleiben, werden sie nicht umkommen, weil sie durch ihre Gebete und ihre Werke der Liebe die Vergebung für die Menschheit erreichen werden.

21. Die Welt war weder fähig noch willens, Mich zu fühlen, solange sie sich im Frieden befand, also muss sie Mich durch den Schmerz wahrnehmen; denn nur in den Prüfungen wendet sich der Mensch mit seinen Bitten an den Schöpfer, erinnert er sich an seinen Vater und weiß er seine Wohltaten zu schätzen und seine Wunder anzuerkennen.

22. Begreift: Wenn meine Gerechtigkeit euch trifft, beschützt euch gleichzeitig meine Liebe.

23. Es war notwendig, dass ein geistiges Chaos über die Menschheit hereinbrach, damit ihr in diesem Kampfe die Gaben, die Ich eurem Geiste vererbt habe, in Erscheinung treten seht, und damit ihr in der Lage wäret, meine göttlichen Unterweisungen zu ergründen und zu verstehen.

24. Euch, die ihr meine Stimme in dieser Zeit gehört habt, trage Ich auf, dass ihr wie Beschützer seid, dass ihr wachsam seid, damit die Reinheit dieser göttlichen Inspiration nicht entweiht wird von jemandem, der sie entstellen möchte. Bildet keine Riten oder abgöttischen Kulte um diese Offenbarungen, denn dann würdet ihr Mir nicht die geistige Verehrung darbieten, die Ich von euch erwarte.

25. Liebet Mich in eurem Nächsten und betet mit dem Geiste, nur dies verlange Ich von euch, und wenn ihr diese Unterweisungen befolgt, werdet ihr Mir durch eure Taten eine vollkommene Verehrung darbringen.

26. Niemand, der sich Jünger dieser geistigen Lehre nennt, beschwere sich beim Vater darüber, in seinem materiellen Leben arm zu sein und vieler der Bequemlichkeiten zu ermangeln, die andere im Überfluss haben, oder unter Mangel und Entbehrungen zu leiden. Diese Klagen werden aus der materiellen Natur geboren, die, wie ihr wisst, nur eine einzige Existenz hat.

Eure Geist hat weder ein Recht, so zu seinem Vater zu sprechen, noch sich unzufrieden zu zeigen oder mit seinem eigenen Schicksal zu hadern, denn alle Geistwesen haben auf ihrem langen Entwicklungsweg über die Erde die ganze Stufenleiter der Erfahrungen, der Freuden und menschlichen Befriedigungen durchlaufen.

27. Schon seit langem hat die Vergeistigung der Geistwesen begonnen; dazu verhilft euch jener Schmerz und jene Armut, welche zu ertragen und zu erleiden euer Herz sich sträubt. Jedes geistige und materielle Gut hat eine Bedeutung, die ihr erkennen müsst, damit ihr weder dem einen noch dem anderen seinen Wert absprecht.

28. Der gute Spiritualist wird jener sein, der sich bei aller Armut an materiellen Gütern als Herr reich und glücklich fühlt, weil er weiß, dass sein Vater ihn liebt, dass er Brüder zum Lieben hat und dass die Schätze der Welt neben den Reichtümern des Geistes zweitrangig sind.

Auch jener wird ein guter Spiritualist sein, der als Eigentümer materieller Güter diese für gute Zwecke zu verwenden weiß und sie als Mittel gebraucht, die ihm von Gott gegeben wurden, um eine wichtige Mission auf Erden zu erfüllen.

29. Es ist nicht unbedingt nötig, arm, verachtet oder elend zu sein, um sich zu jenen zu zählen, die Mir nachfolgen, so wie es auch nicht nötig ist, zu denen zu gehören, die Leid tragen, um von Mir geliebt zu werden. In Wahrheit sage Ich euch, dass ihr nach meinem Willen immer stark, gesund und Eigentümer all dessen sein sollt, was Ich für euch geschaffen habe.

30. Wann werdet ihr es verstehen, Besitzer eures Erbes zu sein, jede Gnade zu würdigen und allem seinen rechten Platz im Leben zu geben?

31. Seht, wie weit sich die Menschen vom Weg der Wahrheit entfernt haben; dennoch, in meiner Allmacht stehen Mir alle Mittel zur Verfügung, um sie zur Rückkehr zu ihm zu veranlassen. Dieses Werk werde Ich in einem Tage vollbringen, aber nicht an einem Tag wie jenem, den die Sonne durch den Lauf ihres Lichtes über die Erde bestimmt, sondern in einem Geistigen Tage, welcher vom Lichte meines göttlichen Geistes überstrahlt sein wird und an dem Ich, der Gute Hirte, auch fernerhin eure Schritte auf dem langen Pilgerwege behüten werde. Glaubt ihr nicht, dass es meinem Geist als Vater Schmerzen bereitet, wenn ihr von dem Wege abirrt, den Ich für euch mit Blut kennzeichnete als Beweis meiner unendlichen Liebe? Kehret zurück, kehret zum Wege zurück, geliebte Schäflein, denn auf ihm werdet ihr zur Hürde des Friedens gelangen.

32. Kommt zu Mir, Menschenscharen, aber kommt vereint! Es soll in meinem Volke weder Teilungen noch Spaltungen geben, denn ihr müsst der Welt ein Beispiel von Brüderlichkeit und Einigkeit geben.

33. "Ich habe euch mehr zu geben als das, worum ihr Mich bittet", habe Ich euch oftmals gesagt, und Ich frage euch: Glaubt ihr, dass jene Geistwesen, die als erste die Erde bewohnten, sich schon all die Naturwunder vorstellen konnten, die sie in ihrem irdischen Dasein umgaben? Jene Wesen waren begierig danach, zu wissen, zu schaffen, zu erkennen, einen freien Willen zu besitzen, aber sie haben sich nie vorgestellt, dass dieses Leben solche Herrlichkeit barg.

34. Nun, da ihr (lange Zeit) auf dieser Welt gelebt habt, die ihr von einem Paradies in ein Tal der Tränen verwandelt habt, wünscht ihr zum Geistigen Leben zurückzukehren, und ihr bittet Mich, dass es in diesem Jenseits nicht an Licht und Frieden für euren Geist mangelt, ohne zu bedenken, dass Ich euch nicht nur dies geben werde, sondern euch viele Geheimnisse enthüllen und euch die Quelle des Lebens zeigen werde, von wo aus ihr das Werk eures Vaters geistig schauen, verstehen und lieben werdet. Dann werdet ihr begreifen, dass die materielle Schöpfung mit all ihren Vollkommenheiten nur ein Abglanz oder ein Sinnbild des herrlichen und ewigen Geistigen Lebens ist.

35. Heute bittet ihr Mich nur um ein bisschen Frieden und einen Funken Licht; doch wenn ihr euch einst vom Glanze des Geistigen Lebens umgeben seht, nachdem ihr euren Körper im Schoße der Erde gelassen habt, werdet ihr euch erinnern, dass Ich euch auf Erden sagte: "Der Vater hat seinen Kindern mehr zu geben als das, worum sie Ihn bitten." Aber vergesst nicht, dass ihr die Himmelsleiter, welche den Geist zur Ebene der Vollkommenheit führt, emporsteigen müsst, und dass es eure Anstrengung und eure Liebe sein werden, die euch zum Gipfel führen, wo eure Verdienste euch des hohen Lohnes würdig machen werden, den Ich euch verspreche.

36. Mein Licht erstrahlt im Verstandesorgan des Stimmträgers und wird zum menschlichen Worte. Widerspenstig ist der "Nacken" dieser Verstandesorgane, mittels derer Ich zu den Menschen spreche, hart sind ihre Herzen und ungeschickt ihre Lippen; dennoch, wenn sie mein Licht berührt, wenn mein Lichtstrahl ihren Verstand erreicht, dann sind die Sätze, die sie sprechen, himmlische Speisen für die nach Liebe und Wahrheit Hungernden, sind Balsam und Trost für die, die von Leid durchdrungen herbeikommen, und sind ein Buch göttlichen Lichtes für die, welche Weisheit lieben.

37. “Esset und trinket” sage Ich eurem Geist; in dieser Zeit befinden sich Brot und Wein auf dem Tisch: das Brot ist mein Wort, und der Wein ist sein geistiger Gehalt.

38. Esset und trinket, denn vom Ende des Jahres 1950 an werdet ihr dieses Wort nicht mehr hören. Nutzt diese Jahre, in denen ihr noch meine Kundgebung empfangt, denn wenn die Stunde kommt, werdet ihr Mich nicht wieder in dieser Weise hören, und ihr werdet bitterlich weinen bei dem Versuch, Mich dazu zu bewegen, euch noch eine Zeitspanne der Unterweisung zu gewähren; aber Ich sage euch im voraus: Wenn das Wort eines Königs nicht zurückgenommen wird — stellt euch vor, um wie viel mehr dies für das Wort eines Gottes gilt!

39. Mein Wille wird geschehen, denn eher würde das königliche Gestirn aufhören zu scheinen oder Himmel und Erde vergehen, als dass mein Wille nicht mehr in Erfüllung geht.

40. Ihr werdet viel zu tun haben, nachdem Ich mein Wort von euch genommen habe. All das, was ihr jetzt nicht ausgeübt habt oder nicht erfüllen konntet, werdet ihr in jenen Tagen tun müssen.

41. Eure bedürftigen Brüder werden euch aufsuchen, und ihr sollt euch nicht verbergen. Euer Herz soll eine Quelle der Nächstenliebe und des Erbarmens mit den Notleidenden sein, und ihr sollt Mich im höchsten Bereich eures Denkens suchen, wo ihr göttliche Inspirationen empfangen werdet.

42. Ihr werdet nicht frei von Prüfungen sein, aber diese werden euch dazu dienen, euren Geist zu stählen und den Menschen geringen Glaubens eure Ergebung (in Gottes Willen) und eure geistige Erhebung zu zeigen.

43. Wohl denen, die mit Sanftmut und Ergebenheit meinen Willen befolgen, denn in ihnen werden die Gaben des Friedens, der Weisheit und der Vergeistigung sein.

44. Heute suche Ich jene, die den Sinn des Lebens nicht verstanden haben — jene, die nicht wissen, was die Wahrheit ist, die Schwachen, die bei jedem Unternehmen versagen, bei jedem Vorhaben, bei jedem Schritt. Doch Ich sage ihnen: Kommt, um dies Wort zu hören, und ihr werdet euch gestärkt fühlen, wie ihr es niemals wart. Der Glaube wird euch eine unbesiegbare Kraft geben, und die Kenntnis meiner Lehre wird euch ein Licht geben, das niemals erlöschen wird.

45. Keiner von denen, die so aufwachen, werden wieder in Lethargie versinken oder auf dem Entwicklungsweg stehen bleiben. Wer dieses Licht erblickt, wird sagen können, dass meine Stimme ihn immerdar gerufen hat, und dass meine Gegenwart sich ihm auf jedem Schritt des Lebensweges offenbarte, sodass er nie wieder, auch nicht in einem kritischen Augenblicke, behaupten kann, dass ihm das Licht gefehlt hat.

46. Selig sind die, die ohne Angst vor der Welt sich darum bemühen, dieses Licht zu ihren Brüdern zu bringen, um so die Wahrheit zu verbreiten und Frieden zu säen. Sie werden den Weg erkennen, der ins Himmelreich führt.

47. Die Willensfreiheit, von der ihr oftmals Gebrauch gemacht habt, um einen falschen Weg einzuschlagen, wird von meiner Gerechtigkeit heimgesucht; aber die Zeit wird kommen, in der ihr euch dieser Gabe voll erfreuen werdet und sie euch dazu dienen wird, nur eures Vaters würdige Werke zu vollbringen.

48. Menschenscharen, habt Glauben an Mich, und es wird kein Unwetter geben, das euch zerstreut. Denn die Tugend schützt jene, die ihre Gedanken in Himmelshöhen erheben.

49. Im Jenseits habe Ich eine Heimstätte (für euch); dort zu wohnen wird sein, als ob man ein Buch voll unerschöpflicher Wunder für den Geist liest. Solange ihr Gäste auf der Erde seid, lebet so gut wie ihr könnt und befolget immer die Gebote meines Gesetzes. Seid rein und strebt der Vollkommenheit, der Schönheit, dem Guten nach; seid euren Nächsten nützlich. Auf diese Weise werdet ihr die Werte sammeln, welche, wenn ihr euch von der Materie löst, euren Geist beim Übergang in die Ewigkeit begleiten werden.

50. Macht euch eure Gaben bewusst, entdeckt eure Kräfte, versteht eure Mission, und kommt dann ohne Eile auf dem Wege bis dahin, wo euch meine Liebe als Vater erwartet, um euch euren Lohn zu geben.

51. Nun, da die Menschenscharen wie in der Zweiten Zeit nach meinem Worte verlangen, gibt es unter ihnen einige Geistwesen, die mein Wort in beiden Epochen vernommen haben. Es mag ihnen in seiner Form, in seinem Wortlaut andersartig erscheinen, wenn sie es mit dem vergleichen, das Ich durch den Mund Jesu gab; aber wahrlich, Ich sage euch, sein Sinn ist der gleiche und wird sich niemals ändern. Mein Wort zeigt euch den Weg, den Ich euch zu allen Zeiten angeboten habe — ein Weg, von dem Ich will, dass er euren Geist durch das Licht, das euer Meister aussendet, zum Leuchten bringt.

52. Der gewohnheitsmäßige Ablauf eures Lebens wird plötzlich von starken Stürmen gepeitscht werden. Aber danach wird in der Unendlichkeit das Licht eines Sterns aufleuchten, dessen Strahlen den Frieden, das Licht und die Ruhe schenken werden, welche der inkarnierte Geist zum Nachdenken über die Ewigkeit benötigt.

53. Fühlt meine Gegenwart, Ich bin dem Herzen dieser Menschheit nah, sehr nah. Ich spreche zu ihr, damit sie aus ihrem tiefen Schlafe aufwacht, und beharrlich erhelle Ich den Weg eines jeden Wesens, damit es sich im Verlangen nach meiner Barmherzigkeit auf den Weg macht.

54. Meine Manifestationen und meine Beweise unter den Menschen werden in dieser Zeit so deutlich und strahlend sein, dass sie ausrufen werden: "Es ist der Herr!" So wie in jener Zeit, als Ich als Mensch auf Erden wandelte, die Menschen angesichts meiner großen Werke verwundert ausriefen: "Er ist der Sohn Gottes!"

55. Wiederum werden die Stummen sprechen, die Blinden sehen, die Lahmen gehen und die Toten auferstehen. Diese Wunder werden für die einen im Geistigen und für andere auch im Materiellen geschehen. Ich werde die Wissenschaftler in Erstaunen setzen, und wenn sie diejenigen, die so große Wunder erfahren haben, danach fragen, wie sie dies erreicht haben, dann werden sie ihnen jedes Mal antworten, dass es durch das Gebet und den Glauben geschah.

56. Die Gerüchte von all diesen Wundern und die handgreiflichen Zeugnisse ihrer Wahrheit werden aus allen Teilen der Welt bekannt werden, sowohl in den großen Städten, als auch in den kleinsten Dörfern. Dann wird das verhärtete Herz der für geistige Kundgebungen unempfindsamen Menschen meine Gegenwart zu spüren beginnen, bis der Augenblick kommt, da aus ihren Herzen ein Schrei des Glaubens und des Jubels hervorbricht, weil sie begreifen, dass Christus zu den Menschen zurückgekehrt ist, und dass Er in jedem Herzen gegenwärtig ist.

57. Ich habe Mich durch euer Verstandesorgan kundgetan, um euch das Buch meiner Botschaften und meiner göttlichen Offenbarungen zu vermachen, das ihr der Menschheit zum richtigen Zeitpunkt zukommen lassen sollt. Denn in dieser Himmlischen Botschaft, die Ich durch eure Vermittlung zur Welt sende, werden die Menschen die Erklärung vieler Geheimnisse finden können, die zu verstehen sie nicht in der Lage waren.

58. Macht euch nicht als Botschafter meiner Lehre auf den Weg, wenn ihr sie nicht klar erfasst habt, und wenn ihr nicht durch eure Werke die Liebe zu euren Mitmenschen bezeugen könnt, denn dann würdet ihr keine guten Früchte großziehen. Ihr wärt wie jene Jünger, die für den Frieden der Nationen beten, die es aber nicht vermögen, Frieden in ihren eigenen Heimen zu schaffen.

59. Schwierig ist die Mission der Menschenscharen, die das Wort des Herrn in der Dritten Zeit gehört haben, denn sie müssen diese Botschaft mit der Reinheit, mit der Ich sie gegeben habe, in ihren Herzen tragen, da ihr Licht für die Menschheit wie jener Stern des Ostens sein muss, der die Sterndeuter und die Hirten in die Gegenwart ihres Herrn führte.

60. Stillt euren Durst mit dem kristallklaren Wasser dieser unerschöpflichen Quelle; ihre Frische wird euch helfen, euer Kreuz mit Geduld und Einverständnis zu tragen.

61. Ich bin das Leben, das sich eurem Geiste beständig offenbart; aber denket daran: Genauso, wie ihr das Leben in euch tragt, so geht auch der Tod, der den Wegen der Menschen auf Erden ein Ende setzt, neben jeder menschlichen Kreatur einher.

62. Dies sagt euch der Meister, damit ihr die Stunden, Tage und Jahre nicht vorbeiziehen lasst, ohne etwas zu schaffen, das euer Geist morgen ernten kann, wenn für ihn die Stunde gekommen ist, seine Ernte zu überreichen.

63. Großen Glauben, Mut und Geistesgegenwart brauchen die Menschen in dieser Gerichtszeit, um nicht in den großen Prüfungen zu erliegen. Dies ist es, was Ich mit meiner Lehre auf der Erde verbreiten will, um die Hoffnung der Menschheit zu nähren. Die Zeit des Gerichtes ist da, in der ihr, wenn ihr zu beobachten verstündet, das Licht inmitten von Schmerz und Sünde aufgehen sehen würdet.

64. Materielle und geistige Kräfte treiben die Menschheit um, sie alle sprechen von Gericht, und sie lassen den schwerfälligen und ungebildeten Menschen ebenso erzittern, wie sie den Wissenschaftler in Bestürzung versetzen.

65. Die Legionen von Geistwesen, die ziellos auf der Welt herumirren und auf verschiedene Weise an die Herzenstüren der Menschen pochen, sind oftmals Stimmen, die euch sagen wollen, dass ihr erwachen sollt, dass ihr eure Augen für die Wirklichkeit öffnen sollt, dass ihr eure Fehler bereuen und euch erneuern sollt, damit ihr später, wenn ihr euren Körper im Schoße der Erde zurücklasst, nicht wie sie eure Einsamkeit, eure Unwissenheit und euren Materialismus beweinen müsst. Erkennet hierin, wie selbst der Finsternis Licht entspringt, denn kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne meinen Willen; ebenso werden jene geistigen Manifestationen, die von Tag zu Tag mehr werden, die Menschen schließlich derart überschwemmen, dass sie am Ende die Skepsis der Menschheit besiegen werden.

66. Christus, der bewirkte, dass die erdgebundenen Geister aus den Besessenen ausfuhren, und der seine göttliche Macht dadurch kundtat, dass sie Ihm gehorchten, ist schon immer im Vater gewesen, und von dort aus gebietet Er und bewirkt seinen Willen in jedem dieser Wesen. Er bedient sich dabei des Lichtes der einen und manchmal sogar der Verwirrung der andern, um seine weisen Ratschlüsse in der Bestimmung seiner vielgeliebten Kinder durchzuführen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 88

1. Wie angenehm ist Mir der Gesang der Vögel und der Duft der Blumen; doch wahrlich, Ich sage euch, mehr liebkost meinen Geist euer Gebet, wenn es in lautere Gedanken gehüllt und mit festen Vorsätzen zur Besserung zu Mir gelangt.

2. Ihr zweifelt daran, die Unschuld eines Vogels oder die Schönheit einer Blume zu erlangen, weil ihr euch nur nach eurer ärmlichen Kleidung oder irgendeinem körperlichen Makel eurer Körperhülle beurteilt; doch ihr seht nicht den Geist, dies Wesen begabt mit Schönheit und himmlischer Gnade. Der Geist ist Licht, Intelligenz, Liebe, Weisheit, Harmonie, Ewigkeit, und all dies fehlt den Vögeln und den Blumen. Sucht die Schönheit des Geistes, sie wird in euch wie ein Spiegel sein, der getreulich das Antlitz des Schöpfers widerspiegelt. Bemüht euch nicht so sehr um eure äußere Schönheit, wenngleich Ich euch doch sage, dass ihr nichts von eurem Wesen vernachlässigen sollt.

3. Die Reinheit des Körpers steht nicht im Widerspruch zur Vergeistigung, doch vergesst nicht, dass der Geist vor dem Körper kommt. Erinnert euch, dass Ich euch schon früher gesagt habe: Haltet das Gefäß außen und innen rein.

4. Falls jemand denken sollte, dass mein Wort allzu einfach ist, um von Gott zu kommen, so sage Ich ihm, dass er bedenken muss, dass es die einfachen und ungebildeten Menschen sind, die Mich zu hören gekommen sind, und Ich muss zu ihnen auf eine Weise sprechen, dass sie Mich verstehen. Doch wenn ihr tiefere Ideen und Erklärungen wollt, so sage Ich all denen, die meine Kundgebung als armselig beurteilt haben, dass sie sich innerlich bereiten und sich von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit verbinden sollen, was dem entspricht, was Ich von den Menschen erwarte. Dann wird ihren Verstand eine so tiefe Inspiration erreichen, dass sie Mir werden sagen müssen, dass Ich nicht in solchen Ausdrücken zu ihnen sprechen soll, die nur Gott verstehen kann. Aufs neue sage Ich euch wie in der Zweiten Zeit: "Ich habe euch irdische Unterweisungen gegeben und ihr glaubt nicht. Wie solltet ihr glauben, wenn Ich euch himmlische gäbe?"

5. Wenn das Herz guten Glauben birgt und der Verstand frei von Vorurteilen und unklaren Vorstellungen ist, weiß man das Leben besser zu schätzen und die Wahrheit wird mit größerer Klarheit erkannt. Wenn man dagegen im Herzen Zweifel oder Eitelkeit birgt und Irrtümer im Verstande, erscheint alles unklar, und selbst das Licht erscheint als Finsternis.

6. Sucht die Wahrheit, sie ist das Leben, aber sucht sie mit Liebe, mit Demut, mit Beharrlichkeit und mit Glauben.

7. Denkt nicht, dass Ich Mich verletzt fühle, wenn jemand nicht an meine Gegenwart bei dieser Kundgebung glaubt, denn durch nichts wird meine Wahrheit in Mitleidenschaft gezogen. Wie viele Menschen haben daran gezweifelt, dass ein göttliches Wesen existiert, das alle Wunder des Universums geschaffen hat, und doch hat die Sonne deshalb nicht aufgehört, ihnen ihr Licht zu spenden.

8. Wie viele zweifelhafte Wege und wie viele überflüssige Reichtümer musstet ihr hinter euch lassen, um dieser Spur zu folgen! Aber wie bald habt ihr Frieden und Kraft als Entschädigungen für eure Entsagungen empfunden. Der Grund dafür ist, dass ihr nicht zu meinen Botschaftern gehören könntet, wenn ihr zuvor nicht euer Leben geändert hättet.

9. Es sind die Lampen des Glaubens, welche die Welt erhellen, und Ich will, dass ihr die Träger dieses Lichtes seid. Ach, wenn ihr doch verstündet, dass ihr mit Glauben und guten Werken alles erreichen könntet!

10. Schafft euch einen Vorrat an "Waffen", denn die schlechten Zeiten rücken näher. Seht, wie das Böse in der Welt Früchte getragen hat. Über der so großen Unordnung und Verwirrung erstrahlt helle das Licht meines Geistes und durchdringt alle Völker der Erde. Nichts wird mein Licht verdunkeln können. Achtet darauf, wie Ich auf Schritt und Tritt den Geist der Menschen heimsuche und ihnen die Wahrheit als einen sicheren Weg zeige.

11. Es ist notwendig, dass ihr wisst, dass euch dieses Leben gegeben worden ist, damit es eurem Geist gelingt, auf der Stufenleiter der Vervollkommnung und des Fortschritts einen Schritt vorwärts zu machen. Doch es genügt nicht, dass der Geist diese Unterweisungen kennt, wenn er beim Versuch, sie dem Fleische zu offenbaren, kein Gehör findet.

12. In dieser Zeit sind die Herzen dürre Felder, auf denen der Geist seinen Samen nicht zum Keimen bringen konnte, und darum habe Ich, weil Ich schon vor langer Zeit wusste, dass die Menschheit bis zu diesem Grad von Materialismus gelangen würde, euch das Versprechen gegeben, zurückzukommen — ein Versprechen, das Ich derzeit unter den Menschen einlöse.

13. Ich bin als der Göttliche Sämann gekommen, euren unter die Schatten der Sünde verirrten Geist zu suchen, um in ihn von neuem den Samen der Liebe zu legen und ihm zu sagen, dass sie ihn in das Herz säe und darin pflege, das ihm anvertraut wurde.

14. Seht, wie ihr euch entsetzt bei den Nachrichten, die ihr von den Nationen im Kriege erhaltet, was euch zu beten veranlasst hat. Und Ich sage euch, es ist gut, dass ihr betet, aber darüber hinaus müsst ihr bemüht sein, dass der Friede auch in euer Herz einzieht, damit ihm Liebe und Barmherzigkeit entströmen können, wenn ihr diese Gaben mit jemandem teilen wollt.

15. Heute habt ihr die Aufgabe, unter den Menschen Frieden zu stiften, sie zur Versöhnung zu bringen, sie dazu anzuregen, sich untereinander zu lieben; denn im Hintergrund dieser erhabenen Mission steht eine alte Schuld, die ihr gegenüber eurem Herrn und euren Brüdern aus den verschiedenen Völkern der Erde habt. Wer weiß, was er in vergangenen Zeiten säte? Wer kennt seine Werke in früheren Leben?

16. Das intuitive Wissen, das euer Geist in euer Fleisch einströmen ließ, hat nicht genügt, um euch eure Wiedergutmachungsaufgabe ahnen und dadurch annehmen zu lassen. Ich musste Mich vermenschlichen und euch meine Stimme durch Menschen vernehmbar machen, um euch alles klar erkennen zu lassen, was ihr unbedingt als Geheimnis betrachten wolltet und was so natürlich ist, wie es für den Körper das Geborenwerden, Wachsen und Sterben ist.

17. Wenn eure Wissenschaft euch nach und nach die tiefen Geheimnisse des menschlichen Lebens offenbart — warum hätte dann eine höhere Wissenschaft, wie es meine göttliche Weisheit ist, euch nicht mit der Kenntnis vom Geistigen und Ewigen Leben erleuchten sollen?

18. Ich habe einen Anfang damit gemacht, indem Ich euch wissen ließ, wer ihr gewesen seid und wer ihr seid, um euch hernach eine Vorstellung davon zu geben, wer ihr sein werdet.

19. "Wachset und mehret euch" sagte Ich dem Menschen, als Ich ihn auf der Erde erscheinen ließ. Ähnliche Worte sprach Ich zu eurem Geiste, als Ich ihn zum Lichte des Lebens erstehen ließ.

20. Nachdem euch dies bekannt ist — wer kann da wissen, bis wohin der Geist in seiner Aufwärtsentwicklung gelangen kann? Wer von euch kann sich vorstellen, bis wohin diejenigen in ihrer Vervollkommnung gelangt sind, die Mir sehr nahe gekommen sind?

21. Der Geist ist wie ein Same, den Ich in jeden Menschen gelegt habe. Liebt ihn, lasst ihn wachsen, hütet ihn; er wird sich in euch entwickeln und sich mehren in Tugenden und Vollkommenheiten, die eurem Glücke und der Verherrlichung Dessen dienen werden, der euch das Dasein gab.

22. Ich nehme euren Liebestribut entgegen und segne euch. Auch jene kommen herbei, die Mich um eine Lösung für ihre Probleme auf Erden bitten — solche, die ermattet von den materiellen Bedürfnissen den Frieden des Geistes verloren haben. Sie alle kommen und tragen in ihren Herzen ein Bündel von Kümmernissen. Doch wenn sie meine Gegenwart fühlen, vergessen sie ihren Kummer, weil sie merken, dass der beste Heilbalsam im göttlichen Worte enthalten ist. Ich nehme die Opfergabe eines jeden an, welche bei den einen aus Glauben besteht und bei andern aus Liebe.

23. Hier habt ihr Mich als Vater und als Meister. Ich komme im Geiste, doch zweifelt nicht an meiner Gegenwart, weil eure menschlichen Augen Mich nicht sehen.

24. Aus der Vollkommenheit komme Ich auf der Stufenleiter der geistigen Entwicklung herab, welche Jakob in einer Offenbarung gezeigt wurde, damit meine Stimme auf allen Daseinsebenen vernommen würde.

25. Damit die Menschheit die Gewissheit hätte, dass Ich geistig zu ihr spreche und dass es meine Himmlische Stimme ist, die ihre Unterweisungen auf euren Geist ergießt, habe Ich Mich durch das Verstandesorgan von unwissenden und schlichten Menschen kundgetan, um euch auf diese Weise meine Zwiesprache von Geist zu Geist anzukündigen.

26. Diese Botschaft ist für die ganze Menschheit bestimmt; doch jetzt vertraue Ich sie diesem Volke an, damit es dieselbe als Sendbote seines Meisters zu den Nationen, Völkern und Provinzen gelangen lässt. Es ist das Licht, das bewirken wird, dass die Menschen nicht blind den Zeiten des Kampfes entgegengehen.

27. Die Welt soll nicht einen neuen Messias erwarten. Wenn Ich versprach, wiederzukommen, so habe Ich euch auch verständlich gemacht, dass mein Kommen geistig sein würde; doch die Menschen haben sich niemals vorzubereiten verstanden, um Mich zu empfangen.

28. In damaliger Zeit zweifelten die Menschen daran, dass Gott sich in Jesus verbergen könnte, den sie für einen Menschen wie die andern hielten und für so armselig wie nur irgendeiner. Dennoch kamen die Menschen später angesichts der machtvollen Werke Christi zu der Überzeugung, dass in jenem Menschen, der auf der Welt geboren wurde, heranwuchs und starb, >Das Wort< Gottes war. Doch in der heutigen Zeit würden viele Menschen mein Kommen nur dann annehmen, wenn Ich wie in der Zweiten Zeit als Mensch käme. Die Beweise dafür, dass Ich im Geiste komme und Mich so der Menschheit kundtue, werden trotz der Zeugnisse nicht von allen anerkannt werden, denn der Materialismus wird wie eine dunkle Binde vor den Augen mancher sein.

29. Wie viele möchten Christus noch einmal leiden sehen auf der Welt und von Ihm ein Wunder empfangen, um an seine Gegenwart oder an sein Dasein zu glauben. Doch wahrlich, Ich sage euch, auf dieser Erde wird es keine Krippe mehr geben, die Mich als Menschen geboren werden sieht, noch ein weiteres Golgatha, das Mich sterben sieht. Nun werden Mich alle, die zum wahren Leben auferstehen, in ihren Herzen geboren werden fühlen, ebenso wie Mich alle, die hartnäckig in der Sünde verharren, in ihren Herzen sterben fühlen werden.

30. Übertragt alles, was Jesus seinerzeit tat, aus dem Materiellen ins Geistige und vom Menschlichen ins Göttliche, und ihr werdet seine Passion in eurem Leben gegenwärtig haben.

31. Manche von denen, die Mich glühend erwartet hatten, haben im Augenblick, da Ich zu ihnen kam, meine Gegenwart nicht empfunden, weil sie eine vorgefasste Meinung von der Art meines Kommens hatten, und diese Meinung mit der Wirklichkeit nicht übereinstimmte. Als Ich Mich diesem Volk hier vorstellte, erwartete es Mich mit einer Vorahnung, welche das intuitive Empfinden ihres Geistes war; doch es hatte sich nie eine bestimmte Form meines Kommens zurechtgelegt. So geschah es, dass, als Elias der Wegbereiter ihnen mein Wort ankündigte — wobei er sich durch das Verstandesorgan dessen kundtat, welcher unter den ersten Berufenen dieser Zeit dazu erwählt war — und er jene Zeugen der ersten Kundgebungen dazu inspirierte, sich innerlich zu bereiten, diese von Wonne und Glauben erfüllt wurden, weil sie fühlten, dass der Herr zu den Menschen kam und dass die Form seines Erscheinens in Einklang mit dem war, was die Propheten der Ersten Zeiten verkündeten und was später der Meister versprach.

32. Geliebte Jünger, die ihr in der Zeit meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan viele Male meine Stimme gehört habt — erquickt euch an der Unterweisung, die Ich euch gebe, denn morgen müsst ihr sie euren Mitmenschen erklären.

33. Wenn Ich gelegentlich die gleiche Lektion für euch wiederhole, so beachtet, dass Ich sie euch immer in unterschiedlicher Form gebe, damit ihr sie besser versteht.

34. Zwar seid ihr alle Kinder des Lichts, da ihr aus Mir geboren seid; aber während die einen unter euch im Guten standhaft geblieben sind und darauf geachtet haben, dass ihr Licht nicht trübe wird, habt ihr andern euch auf falsche Wege verirrt, welche den Geist in die Finsternis führen. Die niederen Leidenschaften, die Selbstsucht, der Hochmut, der Materialismus, die Unwissenheit und jedes Laster sind die finsteren Kräfte, welche die Vernunft benebeln, die Empfindungen ersticken und die Menschen von dem Weg abbringen, den die Stimme ihres Gewissens weist.

35. Wie ungeheuer viele Geistwesen haben sich von meinen Wegen entfernt und haben ihr inneres Licht erlöschen sehen. Doch die Stunde wird kommen, in der sie selbst sich auf die Suche nach der Klarheit meines Lichtes machen werden, weil sie es müde sind, in der Finsternis umherzuirren.

36. Aus meinem Geiste sprühen Lichtfunken in unendlicher Zahl — Funken, die sich in jedem meiner Kinder niederlassen ähnlich dem Manna, welches das Volk in der Wüste nährte.

37. Alles, was ihr in dieser Zeit geschehen seht, sowohl im Geistigen wie auch im Materiellen, war bereits angekündigt.

38. Es gab Menschen in den vergangenen Zeiten, die alles voraussagten, was die Menschheit zu diesem Zeitpunkt erlebt. Diese Menschen waren meine Propheten, Kinder des Lichtes, welche die Völker ermahnten, damit sie ihre Schritte auf die Wege des Guten lenken würden. Jene Propheten sagten die Finsternis der Trübsal und der Zerstörung infolge der Gleichgültigkeit der Menschheit gegenüber den Rufen ihres Herrn voraus.

39. Jetzt könntet ihr, die ihr euch meiner Gnade unwürdig fühlt, euch fragen: "Wie kommt es, dass es Menschen gegeben hat, denen Gott sein Licht gezeigt hat und die Er seine Stimme hat hören lassen, als Er ihnen seine Botschaften kundtat, und Er sich andererseits dem Blick der Mehrheit seiner Kinder verborgen hat?" Darauf antworte Ich euch, dass jene Menschen, die sich mit meinem Geiste zu verbinden vermochten, keinerlei Vorrecht genossen haben. Sie haben nur dafür gesorgt, das Licht ihres Geistes rein zu erhalten, um zu ermöglichen, dass der Gedanke und die Inspiration Gottes sich in ihrem Verstande widerspiegeln.

40. Sagte Ich euch nicht durch den Mund eines dieser Erleuchteten, dass eine Zeit kommen würde, in der jedes Auge Mich schauen würde? Jetzt sage Ich euch, dass diese Zeit jene sein wird, in der die Menschen ihren Geist zubereiten, um meine Gegenwart zu fühlen. Wo bleibt das Vorrecht einiger weniger, wenn es Gaben sind, die jedem Geiste zu eigen sind?

41. So wie ihr erlebt habt, dass eure menschliche Wissenschaft imstande war, das Leben der Menschen umzuwandeln, so werdet ihr auch erleben, wie meine Lehre in kurzer Zeit euer Dasein verwandeln wird.

42. Die Vernunft, die Gerechtigkeit und die Liebe werden den Platz einnehmen, der ihnen im Herzen derer zukommt, die danach getrachtet haben, ohne Tugend zu leben, obwohl diese der wesentlichste Inhalt und der Grund für das Dasein ist, sowohl des Geistes als auch des Körpers.

43. Doch wenn die Menschen einmal in der Wahrheit leben, werdet ihr aus den Herzen der Menschen eine neue Gottesverehrung hervorgehen sehen, voller Schlichtheit und Vergeistigung. Der religiöse Fanatismus, die Vorurteile und die Abgötterei werden fallen, zunichte geworden angesichts des Lichtes der Wahrheit, die jedes Gewissen ausstrahlen wird.

44. Die Menschen werden groß sein in der Tugend und demütig vor meinem Willen und meinem Gesetze, und jene, die sich für Götter auf Erden hielten, weil sie nur irdische Macht erstrebt haben und die Schätze des Geistes verachteten, werden durch schwere Prüfungen gehen müssen.

45. Arbeitet mit Mir, denn Ich werde alle teilhaben lassen an meinem Werke, und so werdet ihr schließlich alles Wirklichkeit werden sehen, was Ich euch angekündigt habe.

46. Gebt Mir Wohnung in eurem Geist. Begreift, dass Ich nach dem unvergänglichen Tempel suche, den ihr Mir hier errichten sollt. Ich will in eurem Herzen leben und meine Gegenwart bei jedem eurer Werke fühlbar machen, und Mich verlangt danach, dass im Innern dieses Heiligtums die unauslöschliche Lampe eures Glaubens brennt.

47. Jünger der Dritten Zeit: Vereint euch alle in meinem Worte, damit ihr es erreicht, dass der Augenblick des Aufbruchs, um meine Lehre zu verbreiten, euch zugerüstet findet.

48. Eure Verantwortung Mir und euren Nächsten gegenüber ist unermesslich. Bewirkt, dass die Wahrheit erstrahlt, lebt für sie, und, wenn es notwendig ist, sterbt für sie.

49. Vergegenwärtigt euch, dass die Liebe eures Vaters in Jesus Mensch wurde, und dass jenes Leben der Verkündung und Verteidigung der Wahrheit geweiht war. Nehmt euch euren Meister zum Vorbild; doch wenn ihr euch zu schwach fühlt, um meinen Schritten zu folgen, so lasst Mich in euer Herz einziehen und darin leben, und Ich versichere euch, dass meine Gegenwart euch im Kampfe stärken wird.

50. Warum befürchtet ihr, nicht nützlich zu sein? Wendet eure Augen in die Vergangenheit und bedenkt, dass Ich in der Zweiten Zeit, obwohl es in Judäa Männer gab, die für weise gehalten wurden, und andere, die prahlten, reinen Herzens zu sein, weder die einen noch die andern erwählte, um meine Apostelschar zu bilden. Es waren zwölf arme, ungebildete, schlichte und bescheidene Männer, die auf meinen Ruf hörten, als Ich ihnen sagte: "Kommt und folget Mir nach."

51. Jetzt sage Ich euch, dass Ich Mich nicht Gelehrter oder Gerechter bediene, sondern Demütiger, nach Frieden, Liebe und Licht Hungernder. Geht also auf die Wege der Erde hinaus ohne zu fürchten, dass die Menschen euch mit Dornen krönen durch ihre Undankbarkeit, durch ihren Spott und ihre Härte, und vertraut darauf, dass die Zeit kommen wird, in der sie die Botschaft verstehen, die ihr ihnen brachtet.

52. Vergebt die Beleidigungen, die euch die Menschen antun mögen, wobei ihr mit meinen Worten am Kreuze sagt: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", und denkt daran, dass die Menschen ein so schweres Kreuz tragen und eine so schmerzhafte Krone, dass niemand von euch es sich vorstellen kann.

53. Tragt in eurem Wort wie auch in eurem Blick und in eurem Herzen die Morgenröte, die denen, die leiden, den Anbruch einer Zeit der Gerechtigkeit ankündigt.

54. Früher war euer Herz ein Grab, in welchem ihr meinen Namen wie etwas ohne Leben aufbewahrtet. Heute hat sich dies Grab in einen Altar verwandelt, auf dem die Fackel des Glaubens lodert. Warum sollte sich dieser Altar nicht morgen in eine geistige Stufenleiter verwandeln, auf der ihr aufwärtssteigt und dabei bewirkt, dass alle zu Mir kommen, die ihr gerettet habt?

55. Die Zeit eures Predigens kommt näher, und wenn ihr vorbereitet in sie eintretet, wie es mein Wille ist, werdet ihr euch wundern, euch von Ereignissen sprechen zu hören, die ihr nie erlebt, gedacht oder vernommen habt.

56. All dies wird geschehen, wenn eure Schritte auf dem Weg des wahren Lebens sicher zu werden beginnen, und ihr euch für Augenblicke im Reiche Gottes fühlen werdet.

57. Ich sehe, dass so manche meiner Jünger die Hoffnung belebt und sie fest daran glauben, dass die Macht meiner Liebe und die Überzeugungskraft der Wahrheit diese Menschheit umwandeln müssen.

58. Andere hingegen zeigen sich skeptisch, weil sie jene Welt, die Ich euch derzeit ankündige, nicht begreifen — mit Menschen und Völkern, die sich untereinander lieben, und mit einer Menschheit, die ihrem Herrn eine geistige Anbetung darzubringen weiß, frei von jedem Selbstbetrug.

59. Wenn ihr an Mich glaubt, dürft ihr darauf vertrauen, dass meine Macht unendlich größer ist als die der Sünde der Menschen, und dass daher der Mensch und sein Leben sich wandeln müssen, sobald die Sünde vor dem Lichte der Wahrheit und der Gerechtigkeit weicht.

60. Könnt ihr euch das Leben auf dieser Welt vorstellen, wenn die Menschen einmal den Willen Gottes tun?

61. Denkt nach, denkt über all das nach, damit in euren Herzen allmählich der Wunsch Gestalt annimmt, dass diese Zeit kommen möge, auch wenn jene, die sie erleben, nicht ihr seid, sondern die Kinder der zukünftigen Generationen.

62. Ich sage euch aufs neue, dass ihr die Auseinandersetzung nicht scheuen dürft. Sagt euren Mitmenschen also mit größter Natürlichkeit, dass der Herr zu euch gekommen ist.

63. Sagt ihnen, dass der, welcher am Kreuze starb, Jesus war, der Körper, in welchem sich Christus verbarg, der lebende Tempel, in welchem ´>Das Wort< Gottes wohnte; aber dass Christus, die Göttliche Liebe, lebt und im Geiste zu seinen Kindern kommt, um sie den Weg zu lehren, der sie in sein Reich führen wird.

64. Wenn sie euch fragen, wo Ich war, bis die Stunde meines Kommens kam, so sagt ihnen, dass Ich in jedem Geist gewesen bin und darauf gewartet habe, dass die Herzen der Menschen nach Mir verlangen und dass ihre Stimme Mich riefe.

65. Ja, Volk, du sollst sprechen; du sollst sprechen, damit die Tauben hören, und sollst allen sagen, dass Ich heute nicht als Mensch gekommen bin, weswegen die liebliche Maria in dieser Zeit auch nicht zur Erde kam, um Mir als Mutter zu dienen. Wenn man euch nach ihr fragt, so sagt, dass ihr Geist im Heiligtum des Ewigen wohnt, von wo aus sie auf alle ihre Kinder die Ausstrahlungen ihrer unendlichen mütterlichen Liebe sendet.

66. Ich lese im Innern eures Herzens, und während die einen sagen, dass es nicht möglich ist, dass Ich zu euch komme, weil sie in Betracht ziehen, dass eure Sünden euch einer so großen Gnade unwürdig machen, denken die andern, dass gerade diese Verfehlungen der Grund für meine Gegenwart unter euch sind. Es ist Mir wohlgefällig, dass ihr Betrachtungen anstellt und ihr mein Wort nicht achtlos vorübergehen lasst, denn von eurem Nachdenken und von eurem Studium wird euer Fortschritt abhängen.

67. Merkt ihr, wie Ich in euren Herzen gelesen habe? Darum sage Ich euch, dass die Wimpern weiter von euren Augen entfernt sind als meine Gegenwart von euch. Wer sich also seiner Sünden schämt, der erkenne, dass Ich Vergebung bin, und läutere sich an meinem Worte.

68. Schätzt den Wert einer jeden meiner Unterweisungen, hört Mir aufmerksam zu, erwachet. Bleibt euch bewusst, dass Ich das Jahr 1950 als das meines Abschieds angezeigt habe. Doch wollt ihr, dass Ich mein Wort vor diesem Zeitpunkt beende wegen eures Mangels an Liebe und Interesse an ihm? Dies Jahr rückt schon näher, und was wollt ihr Mir dann darbringen? Werdet ihr Mich erneut verleugnen und kreuzigen? Wachet und betet, und wenn dann jene Stunde kommt, werdet ihr stark sein.

69. Wenn Ich mein Wort vor dem von Mir festgesetzten Zeitpunkt zurückzöge, hättet ihr Grund, euch verwaist zu fühlen. Doch wenn Ich es 1950 beende, werdet ihr keinerlei Unzufriedenheit rechtfertigen können, da ihr in der Zeit meiner Kundgabe alles empfangen habt.

70. Weh denen, die mein Wort vergessen, obwohl sie es gehört haben, denn sie werden im Verlangen nach ihrem Herrn Tränen vergießen und auf ihrem Wege nur falsche Christusse finden, die dem Anschein nach in der gleichen Weise zu ihnen sprechen werden, in der Ich Mich kundgab, aber mit einem Wort ohne Lebensessenz und ohne Wahrheit, welches sie in Verwirrung bringen wird. Würdet ihr es nicht für schmerzlich halten, wenn ein falsches Licht euch den Weg verlieren ließe, den euch mein Wort mit soviel Liebe bahnte? Darum spreche Ich häufig zu euch, damit ihr voll meines Wortes bleibt und ihr seinen Wesenskern erkennt.

71. Ihr alle seid Sünder, doch Ich habe euch als Jünger empfangen. Für alle ist meine Unterweisung gewesen, und alle habe Ich erhört, die Klagen der Menschen erreichen Mich. Mit der gleichen Liebe empfange und beachte Ich in ihren Bedürfnissen den reichen Geizhals, den Mächtigen, den Monarchen, den Regierenden wie den Mörder oder den Bösewicht, den Demütigen wie den nach Gerechtigkeit Hungernden. Ihrer aller Gebet habe Ich erhört, ohne Mich jemals damit aufzuhalten, ihre Religion oder ihr Glaubensbekenntnis zu beurteilen, da auch dies zur Willensfreiheit gehört, mit der jeder Geist beschenkt wurde.

72. Darum sende Ich allen mein Licht, denn jeder, der seine Religion liebt oder ein geistiges Ideal hegt, ist auf der Suche nach der Wahrheit und der Ewigkeit.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 89

1. Ihr habt auf dem Rücken euer Kreuz getragen; die Probleme des Lebens sind wie eine Last auf eurem Geist gewesen, aber das geistige Kreuz, das es in eurer Bestimmung gibt, habt ihr noch nicht aufgenommen, um Mir zu folgen.

2. Die Stunde ist gekommen, in der die Menschen sich erheben, um immer mehr ihre geistige Passion zu durchleben und ihr Kreuz zu umarmen.

3. Jener Ausspruch, den Ich euch lehrte und den Ich mit meinem Blut auf Golgatha besiegelte: "Liebet einander", wird letztendlich im Herzen der Menschheit erblühen.

4. Meine Liebe zu euch konnte es nicht erlauben, dass ihr verlorengeht, und deswegen gab Ich euch in Jesus ein Wort mit Ewigkeitswert, das euch zu jeder Zeit seinen Beistand leisten sollte, damit ihr das Heil erreicht. Das Göttliche Wort wurde Mensch, um euch zu retten. Wisst ihr etwa, ob nicht euer Geist in dieser Zeit inkarnierte, um seine Geschwister zu retten?

5. Jesus war "Das Wort" Gottes auf dieser Erde; alles an Ihm sprach — nicht nur seine Worte, auch seine Werke, seine Blicke, seine Gedanken. Das sagt euch euer Meister, weil ihr jenem Vorbild nacheifern könnt. Fähigkeiten hierfür fehlen euch nicht; es genügt, dass ihr liebt und dass euer Herz von gutem Willen erfüllt ist, damit diese in eurem Wesen schlummernden Fähigkeiten erwachen und sich äußern.

6. Nehmt euer Kreuz und folgt Mir in Demut. Vertraut darauf, dass — während ihr jemandem Trost zusprecht, einem Herzen Frieden oder einem Geist Licht bringt, Ich auf alles achten werde, was mit eurem materiellen Leben in Beziehung steht, und Ich werde nichts vernachlässigen.

7. Glaubet daran, dass wenn Ich zu eurem Geiste spreche, Ich auch einen Blick in euer Herz werfe, um in ihm seine Sorgen, seine Bedürfnisse und seine Wünsche zu entdecken.

8. Die neue Morgenröte erleuchtet die Menschen, ihr Licht wird in den Herzen der Menschen den Glauben entzünden.

9. Vielgeliebte Jünger, gewöhnt euch nicht an mein Wort, damit euer Herz jedes Mal, wenn ihr es hört, das Gefühl hat, dass dieser göttliche Same in sein tiefstes Empfinden gefallen ist.

10. Ihr Geistwesen, die ihr das Licht sucht, kommet zu Mir und höret dies Wort. Ihr traurigen Herzen, lasst meine Stimme euch die Hoffnung zurückbringen. Ihr von einem schweren Lebensweg gekrümmten Körper, sucht in Mir die Kraft und richtet euch wieder auf.

11. O Geistwesen, die ihr Mich hört, erlaubt nicht, dass die Probleme des irdischen Lebens ihre Spur in euch hinterlassen, und noch weniger, dass sie euch beugen. Sucht das Licht, das jede Prüfung beinhaltet, auf dass dieses euch hilft, stark und maßvoll zu werden.

12. Wenn der Geist es nicht schafft, sich den Körper untertan zu machen, wird dieser ihn beugen und ihn beherrschen; aus diesem Grunde werden die Geistwesen schwach und glauben, dass sie mit dem Fleische sterben.

13. Was Ich jetzt suche sind Geistwesen, so wie Ich einstmals Herzen suchte, damit sie sich untereinander lieben würden.

14. Heute komme Ich, um euch eine Liebe zu lehren, die jenseits des Menschlichen ist — eine Liebe, die alle Welten verbinden wird.

15. Mein Wort offenbart euch, dass eure Bestimmung sich nicht nur auf das irdische Leben beschränkt, sondern dass ihr eure Mission im Geistigen fortsetzen müsst.

16. Ich bilde ein Volk heran, das sich wie ein großes Heer erheben soll, das von den hundertvierundvierzigtausend durch mein Licht Gekennzeichneten wie von Fackeln, die den Weg erhellen, angeführt wird.

17. Soldaten des Friedens werden dieses Volk bilden, Propheten und Seher werden das Kommende ankündigen; Ärzte ohne menschliche Wissenschaft werden die Kranken mit dem Balsam der Barmherzigkeit und der Liebe heilen; von meinem Lichte inspirierte Ratgeber werden von göttlichen Unterweisungen sprechen, und ihre Spur auf der Welt wird von Wiederherstellung, von Erneuerung und von Geistigkeit zeugen.

18. Dieses Volk wird nicht nur aus Menschen bestehen; auch große Heere von Geistern des Lichtes werden ein Teil davon sein, deren unsichtbare Waffen jenen beistehen werden, die auf Erden kämpfen.

19. Wollt ihr ein Teil dieses Volkes sein? Höret meine Stimme, betet, setzet euch hinweg über die Schwäche des Körpers und fangt damit an, meine Lehrsätze unter euren Mitmenschen zur Anwendung zu bringen.

20. Wie könnten jene, die sich müde fühlen, Kräfte weitergeben? Wie könnten Kranke ihre Mitmenschen, die die Gesundheit verloren haben, heilen? Stärket und nähret euch bei Mir, damit ihr euer Kreuz mit Freuden tragt.

21. Geliebtes Volk, Ich breite meinen Mantel der Liebe über alle Herzen aus.

22. Ich strahle derzeit mein Licht von der Unendlichkeit her aus und bereite euch zu, damit ihr morgen mein Wort zu verstehen vermögt; denn euer Glauben ist noch nicht echt. Wie oft habt ihr euch selbst gefragt, ob die Ausstrahlung Jesu in diese Welt und in diese Zeit Wirklichkeit ist. Ihr erweckt in eurem Inneren einen Kampf, in welchem — während der Geist euch sagt, dass meine Offenbarung wirklich ist — das widerspenstige Fleisch mit seinem Herzen und seinem kleinen Gehirne zweifelt, schwankt und oftmals meine Gegenwart in dieser Form verleugnet.

23. Fürchtet euch nicht, denn Ich segne euch sowohl wenn ihr glaubt und Mich liebt, als auch dann, wenn ihr an Mir zweifelt und euch vom Wege entfernt. Ich bevorzuge niemanden und zeichne auch niemanden aus, Ich komme nur, um der Menschheit das Licht zu geben, damit alle die Wahrheit haben.

24. Diese Botschaft, die Ich euch gesandt habe, als die Dritte Zeit angebrochen ist, wird euch Klarheit und Gewissheit über das bringen, was meine göttliche Liebe birgt, und über das, was ihr von meiner vollkommenen Gerechtigkeit zu erwarten habt.

25. Ich bin der Sämann des Lichtes und kenne die beste Zeit zum Säen und zum Ernten genau. Nachdem die Winde die Bäume geschüttelt und die Erde getrocknet haben, ist die Zeit zum Säen gekommen, und die heutige Zeit ist genau die Zeit, in der die Winde die Welt peitschen und die Bäume entblättern. Dies ist eine Zeit des Schmerzes, in der ihr anfangt, euren Leidenskelch zu trinken. Der Kampf zwischen Materie und Geist ist nah, die Schlacht des Guten gegen das Böse, des Lichtes gegen die Finsternis, der Wahrheit gegen die Lüge.

26. Geschrieben steht seit langer Zeit, dass wenn die Menschheit sich auf dem Höhepunkt der Verderbtheit befinden würde, wenn die Welt der Sünde verfallen wäre, euer Gott kommen würde, um euch sein Licht zu geben.

27. Während die Menschen in dieser Zeit tötend triumphieren, werde Ich siegen, indem Ich ihnen das Leben gebe. Meine göttliche Aufgabe ist es, die Geistwesen zu retten, ihr habt noch nicht zu begreifen vermocht, was "Heiland der Welt" bedeutet.

28. Das Leben schlägt in euren Herzen, ohne dass ihr Mich dort fühlt, und trotzdem wundert ihr euch noch immer, dass mein Geist Licht auf euren Verstand ausstrahlt. Was ist für euch daran seltsam, dass der Heiland auf der Suche nach den verirrten Geistern ist? Habt ihr euch etwa gewundert, wenn ein Hirte sich auf die Suche nach einem Schafe macht, das er verloren hat?

29. Schon vor eurer Erschaffung wusste Ich, dass ihr Mir nicht gehorchen würdet, und dass Ich euch durch die Liebe retten würde. Ich wusste, dass Ich meine Göttliche Liebe in Jesus inkarnieren müsste, dem die Menschen ein Kreuz zum Throne geben würden.

30. Ich war in Jesus, um euch die Kraft der Liebe zu lehren, welche keine Grenzen hat, und die Ich beständig in Worten, Heilungen, mit meinem Blut und meiner Vergebung verströmt habe. Diese Liebe erweckte Lazarus und vergab Magdalena. Dennoch denkt ihr, dass es unmöglich ist, dass Ich zur Welt zurückgekehrt bin, weil ihr Mir in ihr den Tod gegeben habt. Doch Ich bin zum Schoß des Vaters zurückgekehrt und ihr habt nicht begriffen, dass ihr Mich nicht mehr als Mensch fühlen und euch vorstellen sollt, sondern nur als Liebe.

31. Es ist zwar richtig, dass die Göttliche Liebe in jener Zeit durch ganz reine Lippen sprach, wie es die Lippen von Jesus waren, und dass sie sich jetzt durch die Lippen von Sündern offenbart, durch die Ich euch mein Wort verkünde, um euch meine Lehre zu übermitteln. Doch Ich muss euch auch sagen, dass der Sinngehalt in beiden Fällen derselbe ist, und dass sich meine Liebe in dieser Zeit in vollkommenerer Form offenbart, da Ich euch selbst zu meinen Sprachrohren mache, womit Ich euch einen Beweis dafür gebe, dass eure Makel Mich nicht dazu bringen können, euch zu verachten.

32. Während einige behaupten, dass die Menschen, durch die Ich Mich kundtue, Gotteslästerer sind, sage Ich euch: Sie sind Lerchen, die mit ihrem Gesang das Kommen eines neuen Tages verkünden.

33. Schon in vielen Lektionen habe Ich euch über meine geistige Ausstrahlung auf die Menschen aufgeklärt, und trotzdem dauert noch euer Zweifel an. Ihr hättet gerne, dass Ich euch materielle Beweise gebe wie jene, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab, welche von kleingläubigen Menschen gefordert wurden, damit sie an Mich glauben könnten.

34. Wenn die Sonne auf die ganze Natur und auf alle Wesen Lebenslicht ausstrahlt, und wenn auch die Sterne Licht auf die Erde ausstrahlen, — warum sollte dann nicht der Göttliche Geist Licht auf den Geist des Menschen ausstrahlen?

35. Jetzt sage Ich euch: Menschen, geht in euch, lasst das Licht der Gerechtigkeit, das seinen Ursprung in der Liebe hat, sich auf der Welt verbreiten. Lasst euch durch meine Wahrheit davon überzeugen, dass ihr ohne wirkliche Liebe das Heil eures Geistes nicht erlangen werdet.

36. Ihr wisst, wozu Ich aufs neue gekommen bin. Haltet euch also an meine Lehre, die euch an den rechten Weg erinnert. Bis die Welt die wirkliche Geistigkeit erreicht hat, werde Ich nicht aufhören, Mich den Menschen zu nähern und dabei alle materiellen und menschlichen Mittel zu nutzen, um Mich mit ihnen zu verständigen. Ich erwarte eure Inspiration und eure Aufwärtsentwicklung, sowie eure Ankunft in der Ewigkeit.

37. Ihr könnt den geistigen Aufstieg schon hier in dieser Welt erreichen, welche euch so feindlich erscheint und die in Wirklichkeit ein geeigneter und günstiger Ort ist für den, der es versteht, von der Tugend und der Liebe Gebrauch zu machen.

38. Es gibt viele Geistwesen, die leiden, viele Mütter, die weinen, und viele gramvolle Herzen. Die Welt ist voll von Blut, Krankheit und Trauer. Helft der Menschheit, veredelt eure Gefühle, übt mehr Barmherzigkeit. Streckt eure Hand aus, um euren Nächsten zu helfen, als ob sie eure Kinder wären, hört sie an, als ob sie eure Geschwister wären, dann werdet ihr der Welt Liebe geben, und im Tiefsten eures Herzens werdet ihr den Widerschein der Liebe eures Vaters fühlen, als eine Liebkosung, die über euch kommt, um euch zu ermutigen, den Kampf fortzuführen.

39. Schritt um Schritt, Augenblick für Augenblick nähert sich die dafür bestimmte Zeit, in der Ich komme, um in meinem Heiligtum zu wohnen, welches bisher im Herzen der Menschen verschlossen war.

40. Wer denkt, dass er, um sich Mir zu nähern, sein Leben nur dem Geben widmen muss, ohne zu erwarten, etwas dafür zu bekommen, oder dass er sich ohne eine unmittelbare Belohnung opfern muss, ist im Irrtum; denn weil ihr so seid, wie ihr seid — unvollkommen und sündig — wird jener, der euch aufsucht, um euch um etwas zu bitten, derjenige sein, der euch einen Gefallen tut. Denn dadurch, dass er euch braucht, gibt er euch die Möglichkeit, dem Vater auf dem Wege der Barmherzigkeit näherzukommen.

41. Geht also, Jünger, hinaus in die Welt, um euren Mitmenschen zu sagen, dass sie Mich in dieser Zeit — falls sie etwa auf meine Ankunft warten — nicht als Mensch sehen werden. Falls sie auf Erden die Ankunft des Meisters erwarten, um wie in der Zweiten Zeit Blinde, Gelähmte, Unheilbare und Besessene zu Ihm zu bringen, werden sie Mich nicht als Mensch sehen, denn meine Gegenwart unter den Menschen ist rein geistig. Trotzdem können sie Mir ihre Kranken anbefehlen, ihre Sorgen und Leiden erzählen, denn Ich bin all meinen Kindern nah und gegenwärtig.

42. Dies Licht, dies Wort, durch welches Ich euch in dieser Zeit meine Lehre gegeben habe, wird euch die geistige und einfache Art und Weise zeigen, in der ihr euch untereinander heilen, trösten und auf dem Lebenswege helfen könnt. Dies wird dann sein, wenn die Kranken ihre Heilung durch die Liebe untereinander erreichen.

43. Ja, Menschheit, du hast das Feuer der Leidenschaften entfacht, und danach habt ihr zum Himmel geschrien, um zu bitten, dass er euch nicht bestraft, ohne dass ihr infolge eurer Blindheit verstehen konntet, dass der Vater euch nicht bestraft. Ihr seid es, die es nicht verstanden haben, den Weg zu finden, um das Feuer eures Hasses und eurer Kriege mit dem kristallklaren Wasser der Wiedergutmachung und der Tugend zu löschen. Denn ihr habt diese Tugend nicht in euch gehabt, und ihr müsst nun das Feuer mit euren Tränen und sogar mit Blut zu löschen beginnen.

44. Ich bin Derjenige, der es vermeiden wollte, dass ihr weint, dass ihr Schmerz fühlt. Ich bin Derjenige, der will, dass ihr euch erhebt und über euch selbst siegt.

45. Macht aus der Demut einen von euren besten Verbündeten, um den geistigen Aufstieg zu erreichen. Denn die Pforten des Himmelreiches, welches das Reich des Gewissens ist, sind für den Hochmütigen völlig verschlossen. Er hat sie nie durchschritten, noch wird ihm dies je gelingen. Aber wenn er demütig wird, werde Ich der erste sein, der ihn lobt, und es wird meine Barmherzigkeit sein, die ihm die Tür zur Ewigkeit öffnet.

46. Indem Ich in dieser Weise durch Verstandesorgane zu euch spreche, welche unfähig sind, sich selbst zu inspirieren, gebe Ich euch den besten Beweis für meine Gegenwart und für die Wahrheit meiner Einstrahlung. Warum verlangt ihr dann von Mir in unlauterer Absicht Beweise? Seht, gerade sagte Ich euch, dass nur die Demütigen in mein Reich eingehen werden. Seid demütig, dann werdet ihr die Liebe und die Barmherzigkeit verstehen, welche mein Wort in sich birgt.

47. Fordert Mich nicht heraus, denn dann werde Ich euch fragen, welches Recht ihr hattet, wenn Ich euch jemandem die Barmherzigkeit verweigern sah, der euch darum gebeten hatte.

48. Lasst mein Wort in euren Herzen blühen; ihr wisst noch nicht, wie viele von euch meine Sämänner werden. Setzt euch über die Furcht hinweg, die ihr vor den Vorurteilen der Menschen fühlt, denn diejenigen, die solche Furcht empfinden sollten, werden Mir nicht dienen, um diesen Samen in die Herzen ihrer Brüder zu säen. Die Furcht ist nur eine Schwäche der materiellen Natur, das Vertrauen und der Glaube hingegen sind Eigenschaften des Geistes.

49. Bedenkt, dass ihr sehr kalt gegenüber der Liebe Christi wart, eures Meisters und Herrn, doch Ich frage euch: Was ist der Grund für diese Gefühlskälte gewesen?

50. Ich habe euch in der Zweiten Zeit gesagt: "Die Füchse haben Höhlen, die Vögel ihre Nester, doch der Sohn Gottes hat keine Stätte, wo er sein Haupt niederlegen kann"; und heute, da Ich an die Türen eurer Herzen klopfe, wollt ihr Mir nicht aufmachen. Aber Ich werde aus euch allen meine Jünger machen, denn meine Liebe wird nie besiegt werden.

51. Dieser Planet, der vom Vater als ein Abbild des Geistigen Lebens bereitet wurde, damit die Menschenwesen inmitten seiner Wunder ihren Schöpfer verehrend und verherrlichend lebten, wurde später von den Menschen in ein Tal der Tränen und des Blutes verwandelt. Seitdem ist diese Welt für jene Wesen, die durch eine Feuerprobe aus Prüfungen und Läuterungen gehen mussten, ein Tal der Sühne geblieben. Und dennoch sehen viele Menschen in dieser Erde noch immer das Himmelreich und die Ewigkeit!

52. Hier hat die menschliche Eitelkeit ihre Paläste und ihre Throne errichtet, hier hat sich der Mensch zum König gekrönt und sich in seiner Blindheit für Gott haltend anbeten lassen. Ich habe seine Wünsche nicht vereitelt, noch habe Ich ihn jemals der Gabe der Willensfreiheit beraubt. Ich wollte, dass er von sich selbst aus das Licht der Wahrheit entdeckt und die Essenz des Lebens erkennt.

53. Meine Macht hat niemals eine Welt, eine Heimstatt oder einen Ort der Sühne geschaffen, um die Kinder, die sich versündigen, zu bestrafen. Wenn die Erde ein Schmelztiegel des Schmerzes und des Leidens ist, ist das ein Werk der Menschen gewesen.

54. Ich sage euch erneut, dass diese Welt mit ihrem Frieden, ihren Wundern und ihren Offenbarungen im Anbeginn eine Ähnlichkeit mit dem Geistigen Reiche bewahrte.

55. Wisst ihr, was Ich euch sagen wollte, wenn Ich zu euch von Wiedergutmachung sprach? — Dem Geist und dieser Welt ihre Reinheit zurückgeben, damit sie für meine Kinder das ist, was Ich von Ewigkeit her für euch bestimmt habe: Eine Welt der Brüderlichkeit zwischen den Menschen, wo man einen Kult der Harmonie mit allem Geschaffenen und eine geistige Verehrung für den Herrn ausübt.

56. Bin Ich nun euer Richter oder nicht? Ja, Menschheit, mein Urteil ist mit euch unerbittlich und streng, aber es ist aus der Liebe Dessen geboren, welcher der Urheber des Lebens ist. Ich hätte all jene vernichten können, die meine Gesetze entweiht, gegen sie gesündigt oder ihnen nicht gehorcht haben; aber welchen Wert hätte es, euch durch den Tod zu besiegen? Hat die Wahrheit und die Liebe etwa keine Kraft?

57. Ich will keine Toten, Ich will nicht ewig die Klagen jener hören, die wegen einer Sühne weinen.

58. Ich will, dass ihr vollkommen seid, damit ihr euch mit dem Vater des ewigen Lebens erfreut.

59. In den Anwesenden empfange Ich die Abwesenden; morgen, wenn dies Wort nicht mehr zu hören ist, wird es durch die Lippen meiner Zeugen jenen mitgeteilt werden, die es nicht hörten. Liebt euch, Jünger, auf dass euer Herz wie ein Rettungsboot für eure Brüder sei.

60. Die Frohe Botschaft dieser Zeit wird zu jedem Herzen und in jeden Winkel der Erde gelangen. Die Botschaft, die Ich euch in der Zweiten Zeit durch Jesus gab, ist bereits zum Wissensgut der Menschheit geworden. Auf jenen gesegneten Samen wird der fruchtbar machende Regen des Spiritualismus niedergehen, um die Botschaft vergangener Zeiten zu erhellen und zu erklären.

61. Sucht nicht nur diejenigen auf, die glücklich leben, die wenig von Sünde oder Schmerz wissen; kommt zum Aussätzigen, zum Totschläger, zum Gotteslästerer und zu dem, der in seinem Leben in Verwirrung geraten ist. Schreckt nicht vor dem Elend zurück, das jenes Wesens euch äußerlich darbietet, denkt sogleich daran, dass in jenem Menschen ein Geist wohnt, dass in jenem Wesen ein Kind des Herrn wohnt, eines eurer Geschwister, mit euch verbunden durch ewige und göttliche Bande. Haltet mein Wort immer in euch lebendig, damit ihr den Schmerz nicht an euch vorbeigehen lasst, ohne ihn zu fühlen oder zu mildern.

62. Wer den Schmerz seines Nächsten fühlt, wer die Prüfungen seines Bruders innerlich mitlebt, dem wird gewährt werden, dass durch sein Gebet und durch seine Worte die schwere Sühne aufgehoben wird, die auf jenen liegt, für die er sich verwendet oder mit denen er leidet.

63. Sorget dafür, dass die Notleidenden euch nicht unvorbereitet antreffen, wenn sie an eure Tür klopfen, denn dann wird euer Geist kein Zeugnis ablegen können von Dem, der ihn zur Erde sandte, um diese so schwere Mission zu erfüllen.

64. Euer Geist muss eine neue Menschheit schaffen, und dazu muss er gegen das Böse, das die Welt umfangen hält, kämpfen. Wachet für die Kinder, stärkt das Gute in der Jugend, denn die neuen Generationen werden diejenigen sein, die eure hochherzigen Werke fortsetzen sollen.

65. Glaubt ihr, dass mein Blick die Abgründe nicht entdeckt, in die jene stürzen, die zu leben beginnen, und die Gefahren, die jenen auflauern, die keine Waffen haben, um sich zu verteidigen?

66. Volk, gewöhne dich nicht länger an die Verderbtheit, bekämpfe sie, ohne mit Reinheit zu prahlen, empört euch auch nicht über die Verfehlungen eurer Mitmenschen. Seid taktvoll, treffsicher und wohlwollend beim Sprechen und in eurem Handeln, so wird die Welt auf euch hören und wird auch euren lehrenden Worten Aufmerksamkeit schenken. Ist es nötig, dass Ich euch noch einmal sage, dass bevor ihr diese Lehre weitergebt, ihr sie leben müsst?

67. Studiert mein Wort, Jünger, damit ihr seinen Wesensgehalt entdeckt. Ich mache euch zu ersten Hütern dieser Offenbarung, die ihr morgen der Welt bekannt machen sollt.

68. Dem Anschein nach enthält diese Offenbarung nichts Großartiges, aber ihr werdet in der Zukunft noch erleben, welche Bedeutung sie unter der Menschheit haben wird.

69. Unter diesem Volk gibt es Jünger aller Art; einige ahnen die Größe dieses Werks und fühlen bereits die Erschütterung, die sein Erscheinen in der Welt verursachen wird; andere geben sich damit zufrieden, zu glauben, dass dies ein guter Weg ist, und es gibt auch solche, die die Größe dieser Lehre nicht entdecken können und die an ihrem Sieg und ihrem Einzug in die Herzen der Menschen zweifeln. Ich sage euch, es ist ein Juwel, das Ich euch anvertraut habe, dessen göttliche Lichtstrahlen ihr nicht erkennen wolltet, weil ihr meine Unterweisung nicht ergründet habt.

70. Ich habe euch gesagt, dass das Licht gerade in der Finsternis am stärksten strahlt, und so werdet ihr in dieser Zeit des Materialismus und der Sünde die Wahrheit, die Ich euch gebracht habe, in ihrer ganzen Intensität erstrahlen sehen.

71. Vergesst nicht, dass auch zu seiner Zeit am Worte Christi gezweifelt wurde, denn die Menschen beurteilten Jesus aufgrund seiner Herkunft und seiner Kleidung, und als sie erfuhren, dass Er der Sohn eines Zimmermanns aus Nazareth und einer armen Frau war — der sich später in Begleitung von armen galiläischen Fischern aufmachen sollte, um eine Lehre zu predigen, die ihnen seltsam erschien — da konnten sie nicht glauben, dass jener Wanderprediger, der von Dorf zu Dorf zog und die Dürftigkeit seiner Kleidung darbot, der König sei, welchen der Herr dem Volk Israel versprochen hatte.

72. Ich gebe euch diese Hinweise, weil die Menschen den äußerlichen Glanz suchen, der die Sinne blendet, um an die Größe dessen glauben zu können, was nur mit dem Geiste gesehen und gefühlt werden soll.

73. Ich musste mein Blut vergießen, mein Leben geben und auferstehen, damit die Menschen die Augen öffneten. Welchen Kelch soll mein Geist jetzt trinken, damit ihr an Mich glaubt? Menschheit: Was würde Ich nicht tun, um euch gerettet zu sehen?

74. Es bleibt noch eine kurze Zeitspanne, um zu euch zu sprechen. Ich weiß, dass diejenigen, die meine Kundgebung noch nicht zur Kenntnis genommen haben, später zum Verständnis derselben gelangen werden, um dann ihre Mission mit felsenfestem Glauben zu umarmen.

75. Ich komme mit Geduld gewappnet; Ich bin Lehrer für den, der um meiner Lehre willen herbeikommt; Ich bin Arzt für den, der nur die Gesundheit in Mir sucht; Ich bin ein nachsichtiger Richter für den, der viel gesündigt hat und danach mit demütig gebeugtem Haupte vor mein Angesicht tritt, um meine Vergebung zu erbitten. Morgen, wenn sie ihr Verlangen erfüllt sehen, werden gerade ihre Lippen sprechen, um die Unwissenden zu lehren. Sie werden zum Göttlichen Arzt kommen, aber nur, um Balsam und Trost für die Leiden ihrer Nächsten zu erbitten, und sie werden sich auch an meine Gerechtigkeit wenden, um für jenen einzutreten, der sie beleidigt hat.

76. Ich habe euch gesagt, dass ihr, um Meister zu werden, erst Lehrlinge und Jünger sein müsst.

77. Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 90

1. Ich bin der Wanderer, der an die Türen eurer Herzen klopft. Ich klopfe, und ihr wisst nicht, wer es ist; ihr öffnet, und erkennt Mich nicht. Ich bin wie der Wanderer, der in ein Dorf kommt und niemanden hat, der ihn kennt, wie der Ausländer, der ein fremdes Land betritt und in seiner Sprache nicht verstanden wird. So fühle Ich Mich unter euch! Wann werdet ihr meine Gegenwart fühlen? O Menschen, wann werdet ihr Mich erkennen, wie zu seiner Zeit Josef von seinen Brüdern in Ägypten erkannt wurde?

2. Josef, Sohn des Jakob, war von seinen eigenen Brüdern an einige Händler verkauft worden, die auf dem Wege nach Ägypten waren. Josef war noch klein und hatte doch schon Beweise einer großen Gabe der Prophetie gegeben. Der Neid bemächtigte sich seiner Brüder, die sich seiner entledigten in der Meinung, ihn nicht mehr zu sehen. Doch der Herr, der über seinem Diener wachte, beschützte ihn und machte ihn groß beim Pharao von Ägypten. Viele Jahre danach, als die Welt von Dürre und Hunger geplagt wurde, hatte Ägypten, geleitet von den Ratschlägen und Inspirationen Josefs, genügend Vorräte angelegt, um der Heimsuchung standzuhalten. Da geschah es, dass die Söhne Jakobs auf der Suche nach Lebensmitteln nach Ägypten kamen. Groß war ihr Erschrecken, als sie erkannten, dass ihr Bruder Josef zu einem Minister und Berater des Pharao geworden war. Als sie ihn sahen, fielen sie zu seinen Füßen auf ihre Knie nieder voll Reue über ihre Verfehlung, und sie erkannten, dass die Prophezeiungen ihres Bruders in Erfüllung gegangen waren. Jener, den sie für tot hielten, war hier vor ihnen voller Macht, Tugend und Weisheit. Der Prophet, den sie verkauft hatten, bewies ihnen die Wahrheit der Prophetie, die der Herr schon als Kind auf seine Lippen gelegt hatte. Der Bruder, den sie gequält und verkauft hatten, vergab ihnen. Verstehst du, Volk? Jetzt wisst ihr, warum Ich euch an diesem Tage gesagt habe: Wann werdet ihr Mich erkennen, wie Josef seine Brüder erkannten?

3. Ich gab euch einst auch Prophezeiungen, Ich wurde gleichfalls verkauft und dem Tode ausgeliefert. Doch erinnert euch, dass Ich euch sagte, dass Ich wiederkommen würde. Warum also empfangt ihr Mich nicht jetzt, da Ich an eure Türen klopfe? Wird es notwendig sein, dass auf Erden Dürre und Hunger in Erscheinung treten wie bei jener Gelegenheit, damit ihr Mich endlich sucht?

4. Wie viel habe Ich zu euch gesprochen und euch gegeben seit Anbeginn der Zeiten, um euch vom Bösen zu erretten und euch zur Vollkommenheit zu bringen. Aber noch benötigt ihr Zeit, um zum Gipfel des Berges gelangen zu können, wo Ich euch erwarte, um euch wie Kleinode zu hüten, die meiner Liebe entsprungen sind und die zu Mir zurückkehren.

5. Alle Menschen wissen, dass Ich der Vater alles Geschaffenen bin und dass die Bestimmung der Wesen in Mir ist. Dennoch habe Ich von ihnen weder ihre Aufmerksamkeit noch ihre Achtung empfangen. Sie erschaffen gleichfalls, sind auch Herren, und glauben Macht zu haben über das Geschick ihrer Nächsten — wozu sich also vor Mir beugen?

6. Auf diese Weise hat der Mensch meine Geduld auf die Probe gestellt und meine Gerechtigkeit herausgefordert. Ich habe ihm Zeit gegeben, um die Wahrheit zu finden, aber er hat nichts von Mir annehmen wollen. Ich kam als Vater und wurde nicht geliebt; danach kam Ich als Meister und wurde nicht verstanden; doch da es notwendig ist, die Menschheit zu retten, komme Ich jetzt als Richter. Ich weiß, dass der Mensch gegen meine Gerechtigkeit aufbegehren wird, denn er wird Mich auch als Richter nicht verstehen und wird sagen, dass Gott sich gerächt hat.

7. Ich wollte, alle würden begreifen, dass Gott keine Gefühle der Rache hegen kann, weil seine Liebe vollkommen ist. Ebenso wenig kann Ich den Schmerz senden; ihr selbst seid es, die ihn durch ihre Sünden anziehen. Meine göttliche Gerechtigkeit steht über eurem Leid und selbst eurem Tod. Der Schmerz, die Hindernisse, die Misserfolge sind die Prüfungen, die der Mensch sich ständig auferlegt, und die Früchte seiner Saat sind das, was er nach und nach erntet. Mir genügt es, bei jeder dieser Lebenskrisen mein Licht zu eurem Geist gelangen zu lassen, damit er sein Heil erreicht.

8. Viele Menschen sagen, dass sie die Lehre Christi nicht verstehen, dass sie nicht wissen, wovon sie sich abkehren und wohin sie ihre Schritte lenken sollen. Doch Ich frage sie: Erscheinen euch jene Lehren als allzu hoch? Dann vernehmt Mich jetzt, und ihr werdet sie verstehen.

9. Ich wusste, dass Ich zurückkehren musste, um euch all jene Lehren zu erläutern. Darum sagte Ich euch, dass der Geist der Wahrheit kommen und euch alle Geheimnisse erklären würde, um euch begreifen zu lassen, was ihr nicht verstanden hattet. Dies ist die Zeit, in welcher der Geist der Wahrheit über allem Fleische und über jedem Geiste schwebt. Es genügt, wenn ihr euch auf das Innerste eures Gewissens konzentriert, um meine Stimme zu hören. Aber Ich wollte euch als Erstlingsfrucht dieser Zeit meine Kundgabe mittels des menschlichen Verstandesorgans geben, damit diese Botschaft der Same sei, der euch Festigkeit und Glauben gibt auf dem Weg zu eurer Entwicklung.

10. In dieser Zeit gebe Ich euch Liebe, Frieden und geistige Unterweisung, und euer Herz — arm und all dessen bedürftig — läutert sich, um die göttliche Gabe zu empfangen.

11. Was die mächtigen Menschen und jene von großem Wissen verschmäht haben, empfangen die Demütigen, und was in den prächtigen Palästen verachtet wurde, gelangt zu den ärmlichen Hütten und wird mit Freuden aufgenommen.

12. Ihr, die ihr des langen Wartens und so vielen Leidens müde geworden seid, kommt zu Mir. Ich habe alles vorbereitet, und alles ist fertig für diesen Augenblick. Ich habe den Wind mit Wohlgerüchen versehen, damit ihr meinen belebenden Hauch einatmet, denn Ich will Mich euch mit unendlicher Liebe nahen.

13. Die Kinder der Mächtigen sagen Mir, wenn sie mein Rufen vor ihrer Türe vernehmen: "Komm morgen wieder, denn heute gibt es keinen Platz für dich", während die Menschen schlichten Gemütes Mir sagen: "Komm zu uns, Meister, komm und beehre unsere Hütte mit deiner Gegenwart. Blicke nicht auf unsere Schandflecken. Der Du das Haus der Sünderin Magdalena besuchtest, gewähre uns das Glück, Dich zu betrachten."

14. Wenn Mich dieser drängende, aber demütige Ruf erreicht, nähere Ich Mich und trete ein in diese Herzen, die zu dieser Stunde zubereitet sind, als wären sie ein Heiligtum.

15. Ich entdecke unter euch die mit Schmerzenstränen Gesalbten — solche, die Verfolgung erlitten haben, die Demütigungen erduldet haben.

16. Ich komme, weil ihr Mich in der Stille eurer (inneren) Kämpfe und eurer Enttäuschungen gerufen habt; doch sollt ihr es schätzen, dass Ich auf euren Ruf hin ohne Säumen gekommen bin, wie ein Hirte schnell herbeieilt, wenn er das Blöken des Schafes hört, das sich verirrt hat oder sich in Gefahr befindet.

17. Ihr habt Mich mit großem Glauben gerufen, habt Mich unermüdlich gesucht, und wahrlich, Ich sage euch, euer Glaube konnte euch nicht betrügen.

18. Macht euch bewusst, dass Ich meine Segnungen wie eine Wasserflut der Liebe auf all jene ergieße, die zu glauben und zu warten verstanden. Hört meine Stimme, die zu euch gelangt, als ob es ein Liebeslied wäre, das euch die Leiden vergessen lässt und euch all das vergibt, was so bitter war und euer Herz nach und nach auf dem Lebensweg geerntet hat.

19. Ihr lernt derzeit, meine geistige Gegenwart in euren Herzen zu fühlen, und diese Kenntnis ist für die einen wie eine Ruhepause, für die andern wie eine Oase gewesen. Ich bin auf der Suche nach allen, doch zuerst kam Ich eilends herbei, um Mich unter denen kundzutun, die, als sie Mich hörten, Mich nicht verneinten, die den Spott ihrer Geschwister zu ertragen wussten, weil sie bei Mir sind.

20. Habt Geduld in den Prüfungen, und ihr werdet dadurch Zeugnis von meinem Werke ablegen; doch Ich werde gleichfalls Zeugnis von meinen treuen Jüngern ablegen, damit die Menschheit begreift, dass sie in der Wahrheit stehen.

21. Nicht nur ihr werdet Zeugen meines Werkes sein, nicht nur die Männer und Frauen meines Volkes werden mein Kommen bezeugen, sondern alles wird von meinem Kommen sprechen und von meiner Wahrheit zeugen, wie es in jener Zweiten Zeit geschah, in welcher in der Todesstunde am Kreuze selbst die Sonne sich verbarg, die Erde erbebte und ganz Jerusalem trostlos und traurig war.

22. Geliebte Jünger, weint nicht länger um Mich, eure Tränen werden sich in Seligkeit verwandeln, denn ihr werdet noch vor unendlicher Freude weinen, wenn ihr den Sieg meiner Lehre auf Erden erlebt, und diese Seligkeit wird euch niemand nehmen können. Nehmt zunächst weiterhin euren Platz bei diesem geistigen Festmahle ein und esst das süße Brot des Lebens.

23. Genießt dies Fest, das in eurem Geiste erstrahlt, damit ihr in dem Augenblicke, da ihr die Gemeinschaft mit Mir erlangt, eure Drangsale vergesst. Eure Wunden sollen heilen, und ihr sollt von euren Mühsalen ausruhen. Euer Herz soll, wenn diese Augenblicke gekommen sind, wie ein Haus erstrahlen, wenn es zum Feste geschmückt ist, und nicht einmal die königlichsten Paläste der Erde werden in dieser Stunde den Glanz haben, der in eurem Geist erstrahlt.

24. Gesegnet seien die von Herzen Sanftmütigen, denn ihrer ist das Himmelreich.

25. Selig, die zutiefst leiden, wenn der Hirte beleidigt wird. Doch fürchtet nicht um Mich, fürchtet um euch, die der Schmerz in der Tat niederdrücken und die Versuchung besiegen kann.

26. Ihr erquickt euch, wenn ihr Mir zuhört, und fragt Mich: "Meister, warum hast Du uns erwählt, obschon wir so klein und so schwach sind?" Doch Ich antworte euch: Euer Herr irrt sich niemals.

27. Erkennet: Noch bevor ihr zum ersten Mal hierherkamt, um Mich zu hören — als ihr noch nichts von meinem Kommen wusstet, wies euch euer Herz bereits darauf hin, dass der Meister dabei war, sein Licht zur Welt zu senden gleich einem Leuchtfeuer, das die Schiffbrüchigen inmitten des Sturmes leitet.

28. Ich habe euch gerufen, um euch zu meinen Arbeitern zu machen und euch auf die Wege zu senden, damit ihr diese Frohe Botschaft verkündet. Doch zuvor erwarte Ich, dass ihr euren Feinden zu vergeben lernt — all jenen, die euch Dornenkronen aufgesetzt haben — allen, die euch Galle und Essig zu trinken gaben, damit ihr sagen könnt, dass ihr nun stark genug seid, um hinauszuziehen und den Samen der Vergeistigung auszustreuen.

29. Wenn dies einmal zutrifft, sollt ihr euch aufmachen, um zu säen, und obwohl ihr auf eurem schmalen Wege geistiger Missionare Leiden und Bitternissen begegnet, werdet ihr auch große Freuden haben, die euch entschädigen werden. Wenn ihr weggeht, um meinen Liebessamen zu säen, so betet und habt Vertrauen. Manchmal werdet ihr weinen, aber andererseits wird es vieles geben, das euch Freude bereiten wird, wenn ihr mein Gesetz erfüllt.

30. Ihr werdet Tränen und Freuden bei eurem Tagewerk begegnen, bis ihr das Ende eures Sühneweges erreicht habt und zum Verheißenen Lande gelangt, wo alles Friede, Harmonie und vollkommenes Glück ist.

31. Zuweilen wird euer Kelch voll Honig sein, ein andermal voll Bitterkeit, aber Ich sage euch nochmals, dass derjenige, welcher betet, wacht und auf Mich vertraut, der Schwachheit nicht unterliegen wird, denn sein Herz wird voller Glauben sein und er wird niemals fähig sein, Mich zu verleugnen, denn seine Lippen werden auf Erden unbeirrbar meine Wahrheit verkünden.

32. Leidvoll und weit ist der Weg, aber meine Liebe wird den Durst eures Herzens stillen. Erinnert euch, dass Ich immer dann zu den Menschen gekommen bin, wenn Ich gesehen habe, dass sie nahe daran sind, vor Hunger oder Durst umzukommen.

33. Es spricht in diesem Augenblick Jener zu euch, der immer zu eurer Rettung gekommen ist: Christus, die Göttliche Verheißung, Mensch geworden in Jesus in der Zweiten Zeit, das zu Menschenwort gewordene Göttliche Wort; der Geist der Liebe, des Lichtes, der Weisheit, begrenzt in einem Strahl, welcher über das Gewissen den Geist und den Verstand des Menschen berührt, um ihn zu lehren, meine Gedanken zu übermitteln.

34. Einige sagen Mir in ihren Herzen: "Herr, wie konntest Du in dieser Weise bis in unsere Herzen herniederkommen?" — Ach meine Kinder! Habt ihr nicht zuweilen eine Mutter in ein schmutziges Stadtviertel gehen sehen, wo eines ihrer Kinder seufzt und sie anfleht, verkommen im Schmutz oder im Elend?

35. Nur diese Mütter könnten euch sagen, wie sie es fühlten, dass die Herzschläge des verirrten Kindes sie riefen und um ihre Gegenwart und mütterliche Liebe flehten im Vertrauen darauf, ihre Vergebung zu erlangen.

36. Und Ich, der Ich Jener bin, welcher der Inbegriff jeder Liebe ist, in welchem die Liebe aller Väter und aller Mütter ist, sollte unempfindlich bleiben können beim Rufe eures Geistes? Sollte Ich es unterlassen, zu dem Orte hinzueilen — wie immer dieser beschaffen sein mag — wo eines meiner Kinder dem Verderben ausgeliefert ist und Mich ruft? Wie wenig wisst ihr doch von Mir, obwohl Ich euch meine Liebe in so vielen und so unbegrenzten Formen kundgetan habe!

37. Erinnert ihr euch nicht, bei wie vielen Gelegenheiten Ich meine Liebe zu erkennen gab — nicht nur bei denen, die an Mich glaubten, sondern auch bei jenem, der Mich verriet, und bei denen, die Mich verfolgten und richteten? Jetzt könntet ihr Mich fragen, was der Grund war, der Mich bewog, all jene Verhöhnungen zuzulassen. Doch Ich antworte euch: Es war notwendig, dass Ich ihnen völlige Freiheit der Gedanken und des Handelns ließ, damit es passende Gelegenheiten gab, Mich zu offenbaren, und damit alle die Barmherzigkeit und Liebe erfahren würden, die Ich die Welt lehrte.

38. Ich bewog das Herz des Judas nicht, Mich zu verraten; er war Werkzeug eines bösen Gedankens, als sein Herz von Finsternis erfüllt war. Doch angesichts der Untreue jenes Jüngers offenbarte Ich meine Vergebung.

39. Es wäre nicht nötig gewesen, dass einer der meinen Mich verriet, um euch jenes Beispiel von Demut zu geben. Der Meister hätte sie bei jeder beliebigen Gelegenheit bewiesen, die Ihm die Menschen geboten hätten. Jenem Jünger fiel es zu, das Werkzeug zu sein, durch das der Meister der Welt seine Göttliche Demut zeigte, und auch wenn ihr dachtet, dass die Schwachheit jenes Menschen es war, die den Tod Jesu herbeiführte, so sage Ich euch, dass ihr im Irrtum seid, denn Ich kam, um Mich euch ganz hinzugeben, und wenn es nicht auf diese Art gewesen wäre, so könnt ihr sicher sein, dass es auf andere Weise geschehen wäre. Darum habt ihr kein Recht, jenen zu verfluchen oder zu richten, der euer Bruder ist, welchem in einem Augenblick der Verfinsterung die Liebe und die Treue fehlte, die er seinem Meister schuldete. Wenn ihr ihm die Schuld an meinem Tode gebt — warum segnet ihr ihn nicht, da ihr wisst, dass mein Blut für die Rettung aller Menschen vergossen wurde? Es wäre besser für euch, zu beten und zu bitten, dass niemand von euch in Versuchung fällt; denn die Heuchelei der Schriftgelehrten und Pharisäer existiert noch immer in dieser Welt.

40. Euch kommt es zu, zu beten und zu wachen, um immer Werkzeug des Lichtes zu sein und niemals der Finsternis zu dienen. Ich werde immer Gelegenheit haben, dieser ungläubigen und materialistischen Menschheit die Wahrheit all dessen vor Augen zu führen, was Ich ihr offenbart habe.

41. Ebenso wie früher lasse Ich dem Menschen heute die Freiheit seiner eigenen Willensentscheidung, damit er Gebrauch macht von der Gabe seines Willens und von sich aus zu Mir kommt.

42. Ich habe euch frei erschaffen — nicht für das Böse, sondern frei wie der Lauf des Wassers, wie das Wachsen der Pflanzen, wie der Gesang der Vögel.

43. Ich verlockte die Menschen seinerzeit nicht dazu, Mich zu rufen oder Mich zu suchen, noch leistete Ich Widerstand, wenn sie Mich zurückwiesen. Ich ließ zu, dass sie ihren Willen taten, um hernach über alles Geschaffene hinweg nach meinem Willen zu tun. Damit will Ich euch sagen, dass Ich euch zu Mir kommen lassen werde, indem ihr Gebrauch von eurem Willen macht. Denn wenn man versucht, diese wunderbare Kraft, welche die Menschheit in Bewegung hält, in eine andere Richtung zu zwingen, erreicht man keine Vollkommenheit. Achtet also darauf, dass euer Wille der meine ist, und ihr werdet zum Endziel des Weges gelangen, welches mein Vaterherz ist.

44. Ich werde euch rufen, wie Ich es immer getan habe, ohne jemals müde zu werden, und meine Stimme wird Tag für Tag liebevoll wiederholen: "Kommet zu Mir." Doch damit ihr meinen Ruf vernehmt, müsst ihr euer Herz reinigen, damit die unheilvollen Kräfte, die der Tugend, der Reinheit und dem Guten entgegengesetzt sind, in euch keine Verwandtschaft finden und, obschon sie euch versuchen, euch nicht zu Fall bringen.

45. Die Tore meines Reiches stehen offen, durch sie strömen große Lichtfluten hinaus, deren Helligkeit bis zu dieser Welt gelangt auf der Suche nach Herzen, Verstandesorganen und Geistwesen, um sich auf ihnen niederzulassen.

46. Ich warne euch im voraus vor allem, denn Ich habe euch bereits gesagt, dass es Kampf geben wird, und dass meine Lehre auf vielerlei Arten bekämpft werden wird. Viele sind derer, die sich Mühe geben werden, sie von der Erde verschwinden zu lassen; doch bevor meine Lehre verschwindet, müsste zuvor die letzte der Geistwesen verschwinden, das heißt der letzte Mensch auf dieser Welt.

47. Fürchtet euch nicht, falls sie euch Gotteslästerer nennen sollten, wenn ihr sagt, dass Der, welcher im Geiste zu euch sprach, Christus Selbst war. Auch als Jesus in der Zweiten Zeit sagte, dass Er der Sohn Gottes sei, empörten sich die Menschen. Ich werde ihre Ungläubigkeit vergeben und zulassen, dass sie Mich nennen, wie es ihnen am besten gefällt.

48. Viele werden verneinen, dass Ich zu euch durch den Mund sündiger Menschen gesprochen habe. Doch dann werde Ich ihnen sagen: Richtet euer Augenmerk nicht auf das Gefäß, bewertet den Inhalt, und dann werde Ich die Reinheit meiner Unterweisung auf das Herz meiner Leugner ausgießen. Sie werden Mich erkennen, denn Ich habe ein Kennzeichen, um meine Schafe zu rufen, und diese erkennen die Stimme ihres Hirten.

49. Sie werden kommen und Mich auf die Probe stellen, weil sie euch beweisen wollen, dass ihr euch in einem Irrtum befindet. Wenn Ich ihnen meinen Namen nicht nenne, werden sie sagen, dass Ich nicht Ich bin, und wenn Ich ihre in schlechter Absicht gestellten Fragen beantworte, werden sie Mich mit noch größerem Eifer leugnen.

50. Dann werde Ich ihnen sagen: Wer das Reich des Lichtes betreten will, muss es mit dem Herzen suchen. Doch jener, der ohne Mich anzuerkennen leben möchte, wird seinem eigenen Geiste das göttliche Wissen vorenthalten haben und so bewirken, dass alles, was klare und lichtvolle Offenbarung ist, für ihn Geheimnis und Mysterium ist.

51. Ich gebe euch meinen Frieden — nicht jenen, den die Welt verspricht, denn dieser ist nicht wahrhaftig, sondern nur der, den Ich euch fühlen lasse. Tragt meinen Frieden mit euch, denn der Weg, den ihr betretet, ist mit Dornen besät, Ich weiß das. Die Menschheit segelt in einem Ozean des Leidens. Die Sünde ist entfesselt, und ihr habt nicht genügend Kräfte, um gegen all diese Nöte anzukämpfen. Darum bin Ich gekommen, um euch Kraft zu geben und euch aus diesem Chaos herauszubringen. Wann immer ihr den Weg verloren habt und Unruhe fühlt, fragt ihr euch in eurer tiefen Verwirrung, ob dies mein Weg ist; doch Ich antworte euch, dass Ich euch immer den rechten Weg weise.

52. Irgendein ungläubiges Herz fragt Mich an diesem Tage: "Bist Du es, Meister, der zu uns spricht?" Und Ich antworte ihm: Ich bin es, im Geiste und in der Wahrheit, und zeige Mich euch in Demut innerhalb der Grenzen eures Begriffsvermögens, damit ihr Mich erkennt und euch durch dies Licht erleuchten lasst, auf dass es euch läutere und euer Herz zubereite, es wiederbelebe und ihm das Geistige Leben zeige, das es erwartet.

53. Ich öffne in dieser Zeit das Buch meiner Unterweisung. Ich will, dass es vor euren Herzen aufgeschlagen bleibt und ihr euch unermüdlich seine Lehren einprägt. Ich gebe euch Anweisungen, denn nun ist die von meiner Liebe angezeigte Stunde, in der Ich euch zu Besitzern der Weisheit machen werde, die euch zukommt.

54. Rein seid ihr aus Mir hervorgegangen, doch im Laufe der Zeit habt ihr euren Geist befleckt, und nach Läuterungen und Mühsalen kommt ihr zu Mir, und Ich gebe euch den Wert und die Gnade zurück, die ihr verloren habt. Ich kennzeichne euch mit einem Siegel aus Licht, damit ihr von euren Mitmenschen erkannt werdet. Ich habe euch Jünger genannt und will, dass ihr jenen der Zweiten Zeit nacheifert. Seid ihr nicht einverstanden damit, dass Ich euch erwählt habe?

Ihr sagt Mir im Stillen: "Dein Wille geschehe." Noch kann Ich euch nicht an meine Stelle lassen, noch seid ihr nicht genügend zugerüstet, um zu lehren. Was könnte ein Stimmträger weitergeben, auch wenn er die Gabe des Wortes hat, wenn mein Strahl ihn nicht erleuchten würde? Noch sind sie unbeholfen und nur dafür vorbereitet, meine Inspiration zu empfangen und sie zu übermitteln; doch ihr Herz ist noch kein Born der Barmherzigkeit und Liebe, weil sie unerfahren sind. Wohl denen, die beim Hören meines Wortes Glauben empfunden haben und die, ohne dass Ich ihnen große Beweise gewährt habe, Mir ihre Dankbarkeit darbringen.

55. Niemand ist zufällig gekommen, Ich habe euch hierhergebracht. Doch wenn ihr mit Mir gesprochen habt, seid ihr es Mir schuldig, Mich zu erkennen und Mich zu lieben. — Männer und Frauen, die ihr bis heute in prächtigen Wohnungen gelebt habt: Wollt ihr Mir nachfolgen? Wisst ihr nicht, dass ihr als meine Auserwählten gekennzeichnet seid und es mein Wille ist, dass ihr in meinem Werke dient? Auch wenn ihr die Welt sehr geliebt habt, sollt ihr heute das Geistige Leben lieben, euren Geschwistern dienen und darauf eure Lebensfreude gründen. Doch wenn euch eure Verwandten und Freunde um dieser geistigen Erfüllung willen verkennen, so fühlt keinen Schmerz, seid stark und nehmt Mich zum Vorbild.

56. Als Ich in der Zweiten Zeit unter euch lebte, fand Ich meine Kinder hochmütig geworden durch ihr Wissen und ihre Macht. Ich wollte mein Wort in ihre Herzen gelangen lassen und fand bei ihnen Gleichgültigkeit gegenüber den Gaben des Geistes. Doch deshalb wandte Ich Mich nicht ab von ihrem Weg. Um ihnen zu helfen, ihre harten Herzen umzuwandeln, bereitete Ich Prüfungen vor, die sie erleuchten sollten.

57. Bei einer Gelegenheit kam einer jener Männer, die mein Wort gehört hatten, ohne ihm Glauben zu schenken. Er kam voller Angst, und Verzweiflung spiegelte sich auf seinem Angesicht wider, weil er nicht die Mittel fand, um seiner Frau, die im Sterben lag, die Gesundheit zurückzugeben. Vom Schmerz besiegt wandte er sich an Mich, nachdem er vergeblich seine Wissenschaft zu Rate gezogen hatte, ohne ein Heilmittel für die Krankheit zu entdecken, welche im Begriffe war, das Leben seiner Gefährtin zu beenden, und sagte: "Bist Du Der, der heilt?" Und Ich antwortete ihm: "Was ist es, das dir am Herzen liegt, guter Mann?" Da sprach er und flehte um Genesung für seine Frau. Ich sagte ihm: "Vielleicht ist mein Wissen unnütz, und die Kraft, mit der Ich ausgestattet bin, ist unwirksam?" Doch Ich folgte seinen Schritten und gelangte zum Lager der Todkranken und berührte ihre Stirne. Der Gatte blickte ungläubig drein, während sie die Gesundheit zurückgewann. Die Frau erhob sich und war gesund, und in voller Erkenntnis weinte sie vor Freude, warf sich zu Boden und sprach zu Mir: "Meister, Du bist der Göttliche Arzt, unser Gott. Warum erkennen sie Dich nicht und folgen Dir nicht nach, obwohl Du solche Wunder tust?" "Warte, Frau", antwortete Ich ihr, "es ist notwendig, dass Ich von euch gehe, um verstanden zu werden; doch die, die meine Wahrheit schon jetzt erkennen, sind Auserwählte."

58. Ebenso wird es in der Dritten Zeit sein. Viele, die meine Kundgebungen und Wunder direkt miterlebt haben, haben nicht geglaubt. Doch die Zeit vergeht und die Ereignisse, die eintreten werden, werden sprechen und Zeugnis ablegen von all diesen Wundern, und selbst dann werden sie noch neue Beweise fordern. Andere sind Mir vom ersten Augenblick an nachgefolgt und sind bei Mir. Dies sind solche, die mehr für ihren Geist als für ihren Körper leben und die nicht gewartet haben, bis Ich zu sprechen aufhöre, um zu verstehen, Wer sie gelehrt hat.

59. Wenn ihr, meine Jünger, euch mit ein wenig Glauben aufmacht und für die Menschheit wirkt, werdet ihr Wunder vollbringen, denn Ich werde euch dazu gebrauchen, jenen Beweise zu geben nach meinem Willen, die diese erbitten.

60. Wenn die Zeit gekommen ist, werden keine Bücher in den Händen meiner Auserwählten sein, denn ihr Glaube und ihre guten Werke werden sie zur Erfüllung ihrer Bestimmung führen.

61. Keiner, der Mir nachfolgen will, fürchte das Urteil seiner Geschwister. Viele Furchtsame sagen Mir: "Wie kann ich Dir nachfolgen? Wenn meine Eltern, meine Verwandten, meine Freunde erfahren, dass ich dies Wort höre, werden sie mich nicht mehr kennen, werden sie mich aus ihrer Mitte ausstoßen." Der Meister spricht zu diesen Herzen und sagt ihnen: Nicht alle, die bei Mir sind, sind in Frieden mit den Ihren; um Mir nachzufolgen, haben sie einen Leidensweg durchlebt. Doch Ich frage jene, die ihnen Qual bereiteten: Was an Bösem haben euch diese Geschöpfe angetan? Warum habt ihr sie zum Weinen gebracht?

62. Es kommt nun eine Zeit größter Gerechtigkeit und Strenge. Ich will, dass ihr bis dahin bei euren Nächsten Güte und Werke der Wahrhaftigkeit ausgesät habt, damit ihr deren Früchte erntet. Erwartet nicht, dass die Welt eure Werke der Barmherzigkeit bezahlt. Lasst Mich eure Liebe zu den Menschen mit meinem Segen belohnen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 91

1. Ihr, die ihr im Verlangen nach geistiger Nahrung herbeikommt, tretet näher, und wenn ihr müde seid, so verweilt unter dem Schatten dieses Baumes, damit ihr euch stärkt. Wenn ihr traurig seid, so hört das Schlagen der Nachtigall, die im Laube des Baumes singt, und während ihr ihr zuhört, werdet ihr einen süßen Trost in euren Herzen fühlen.

2. Wenn irgendeinen von euch der Unglaube erfasst, werde Ich ihm dies nicht vorwerfen, noch werde Ich die Weltanschauung oder das Glaubensbekenntnis verurteilen, das er Mir auf dem Grunde seines Herzens darbietet.

3. Meine Stimme gelangt zu eurem Geiste, um euch zu sagen, dass ihr weiter voranschreiten sollt und mit Glauben die weite Wüste des Lebens durchwandern sollt, immerzu von der Göttlichen Verheißung beseelt, das wahre Land der Verheißung zu erreichen, welches das Geistige Reich ist.

4. Höret und prägt mein Wort in euer Herz, damit die Erinnerung an dasselbe unauslöschlich sei. Ich versichere euch, dass wenn die von Mir festgesetzte Stunde gekommen ist, in welcher meine Stimme sich nicht mehr in dieser Form vernehmen lässt, die letzte Unterweisung gekommen sein wird, die Ich euch durch den Stimmträger gebe. Darum müsst ihr sie wie den kostbarsten Schatz hüten. Wenn einmal jene Stunde schlägt — feierlich für den Meister und für die Jünger — soll euer vorbereiteter Geist ruhig bleiben, in Betrachtung und Gebet versunken, denn gerade in jenen Augenblicken wird er die Art und Weise begreifen, in der er später die geistigen Inspirationen empfangen soll.

5. Ich will, dass noch bevor diese Kundgabe in der Form endet, in der Ich Mich euch in dieser Zeit kundgetan habe, ihr ihren tiefen Sinngehalt und ihre äußere Form versteht, damit ihr sie morgen denen erläutern könnt, die Mich nicht hörten. Euer Zeugnis wird für wahr gehalten werden, wenn ihr es mit euren Werken der Liebe zu euren Brüdern bekräftigt.

6. Bereitet euch vor, damit ihr bei der Erläuterung meiner Kundgebungen sagen könnt, dass es nicht nötig war, dass mein Geist in all seiner Fülle auf das Verstandesorgan des Stimmträgers herabkam, weil Er unendlich ist. Es genügte ein Strahl meines Lichtes, um seinem Verstand Inspirationen zu übermitteln. Auch sollt ihr nicht vergessen zu sagen, dass meine Stimmträger während der kurzen Zeit meiner Kundgabe die Gabe der geistigen Verzückung hatten — eine Gabe, die ihnen erlaubte, zu Werkzeugen und Übermittlern meines Wortes zu werden.

7. Dies ist — in kurzen und einfachen Worten ausgedrückt — die Art und Weise gewesen, in der meine Stimmträger der Menschheit in dieser Zeit meine geistige Botschaft übergeben haben.

8. Doch damit ihr nicht in Fanatismus geratet und eigensinnig die Meinung vertretet, dass Ich nur durch Vermittlung der Stimmträger zu den Menschen dieser Zeit gesprochen habe, will Ich, dass ihr wisst, dass jedes menschliche Geschöpf, das die Aufgabe hat, Menschenscharen, Völker oder Nationen zu führen, ein Mittel ist, dessen Ich Mich bediene, um zur Menschheit zu sprechen.

9. Meine Liebe steht über den Verschiedenheiten der Religionen, Lehren, Sprachen und Kulturen, da es Mir genügt, geistige Zubereitung bei jenem zu finden, der sich anschickt, eine Botschaft an seine Mitmenschen zu richten. Dann gebraucht ihn meine fürsorgliche Liebe als Mittler, um durch ihn meine Wahrheit bekanntzumachen.

10. Wenn ihr von den Lippen eines Redners Worte vernehmt, die tiefen Sinn haben oder die die verborgenen Saiten des Herzens seiner Zuhörer erbeben lassen, so habt ihr hier den Beweis, dass von Seiten dessen, der sprach, geistige Zubereitung und gute Begabung vorhanden war. Aber vor allem habt ihr den Beweis, dass er von Mir inspiriert war. Wenn ihr dagegen Redner Worte sprechen hört, die Unwahrheit enthalten — so überaus brillant und wohlklingend sie in ihrer Form auch sein mögen — so seid sicher, dass hier keine geistige Zubereitung vorhanden war, noch meine Inspiration mitschwang.

11. Ich werde nun bald aufhören, euch diese Botschaft zu übergeben, die, wenn ihre Zeit gekommen ist, das geistige Erwachen der Nationen herbeiführen wird, indem sie die Menschen lehrt, das Geistige vom nur Menschlichen zu unterscheiden, und das Lautere, Hohe, Reine und Lichtvolle von all dem zu trennen, was nur Unvollkommenheit, Unlauterkeit oder Lüge enthält.

12. Zu allen Zeiten war meine Liebe als Meister sorgfältig auf die Belehrung bedacht, welche die Menschen benötigten, und Ich bin immer zu ihnen gekommen, um im Einklang mit ihrer geistigen Reife und ihrer intellektuellen Entwicklung zu ihnen zu sprechen.

13. Ich bin zu euch gekommen, weil Ich gesehen habe, dass das Menschenwort und die Lehren, die ihr geschaffen habt, nicht den brennenden Durst eures Geistes stillen — Durst nach Licht, Durst nach Wahrheit, nach Ewigkeit und Liebe. Darum habe Ich Mich bei euch eingestellt und bediene Mich demütiger, unwissender und ungebildeter Menschen und veranlasse sie, in die Verzückung des Verstandes und des Geistes zu fallen, damit ihrem Munde die Botschaft der Dritten Zeit entströme.

Um würdig zu sein, meine göttlichen Gedanken zu empfangen und zu übermitteln, mussten sie gegen die Vermaterialisierung und die Versuchungen der Welt kämpfen. Auf diese Weise die eigene Persönlichkeit zurückdrängend und ihre Eitelkeit züchtigend haben sie eine völlige Hingabe ihres Wesens in den kurzen Zeitspannen erlangt, in denen sie ihr Verstandesorgan der göttlichen Inspiration darboten und so ermöglichten, dass von ihren Lippen ein Wort voller Weisheit, Zärtlichkeit, Gerechtigkeit, Balsam und Frieden kam.

14. Es wird immer welche geben, die nicht zu begreifen vermögen, wie es kommt, dass die Stimmträger so viel Wissen in Worten ausdrücken und soviel Lebensessenz auf den Geist der Zuhörerscharen ausgießen können, ohne dass mein Geist zu diesen Gehirnen herabkommt, und nur ein Strahl meines Lichtes sie erleuchtet. Darauf sage Ich euch, dass auch das Königsgestirn — wie ihr die Sonne nennt — nicht nötig hat, zur Erde zu kommen, um sie zu erhellen, da das Licht, das sie aus der Entfernung zu eurem Planeten sendet, genügt, um ihn in Licht, Wärme und Leben zu baden.

15. Ebenso erleuchtet und belebt der Geist des Vaters wie eine Sonne von unendlicher Strahlkraft alles durch das Licht, das Er auf alle Geschöpfe herabsendet, sowohl geistige, als auch materielle.

16. Begreift also, dass wo mein Licht ist, auch mein Geist gegenwärtig ist.

17. Bewahrt diese Erklärungen in eurem Gedächtnis, denn morgen werdet ihr es sein, die diese Beispiele anwenden müssen, um euren Mitmenschen die Art meiner Kundgabe durch das Verstandesorgan des Menschen begreiflich zu machen.

18. Auf diese Weise werden sie mit Leichtigkeit verstehen, wie mein Geist, ohne in Fülle auf eines dieser Verstandesorgane herabzukommen, seine Gegenwart fühlbar macht durch die geistige Schwingung, die Ich auf meine Stimmträger herabsende.

19. Es ist meine Vaterliebe, die in dieser Zeit zu euch kommt und sich in Menschenwort verwandelt, wenn sie den Verstand des Stimmträgers berührt.

20. Öffnet die Tore des Tempels, den ihr im Innersten eures Wesens besitzt, und schaut das Unsichtbare. Freut euch in der Erkenntnis, dass Ich das Geistige, das ihr so ferne wähntet, in eure Reichweite gebracht habe.

21. O Volk, gebildet aus Scharen von Jüngern dieser geistigen Lehre, wie sehr erquickt ihr euch an den Seiten des Buches meiner Weisheit, ohne jemals ans Ende zu gelangen!

22. Gerade die Weisheit ist die Gabe und das größte Erbe des Geistes, welche seine ewige Herrlichkeit und Seligkeit begründet.

23. So, wie Ich für euren menschlichen Verstand eine Welt von unerschöpflichen Belehrungen gestaltete, schuf Ich für euren Geist einen Himmel von ewiger und unendlicher Weisheit.

24. Vor eurem Blicke zeigt sich ein neues Teilstück des Weges, den ihr zurücklegen müsst, und Ich hinterlasse euch in Überfülle meine Unterweisungen, damit ihr mit festem Schritte diesen Weg betretet, der euch in die Ewigkeit führen wird.

25. Ich weiß wohl, dass nicht alle Menschen zur gleichen Zeit die Wahrheit dieser Botschaft erkennen; denn während die einen glauben werden, dass es für sie die rechte Zeit ist, Mich zu empfangen, werden andere meine Botschaft in Zweifel ziehen, wenn sie die Art und Weise erfahren, in der sie empfangen wurde. Sie werden sagen, dass es, um Wahrheit zu sein, allzu verwunderlich ist, dass der Göttliche Geist sich durch den menschlichen Verstand kundgetan haben könnte. Daraufhin sollt ihr sie fragen, ob sie nicht meinen, dass es auch verwunderlich war, dass Das Wort Gottes Mensch wurde in Jesus — eine Tatsache, die sie immer für höchste Wahrheit hielten.

26. Ihr werdet sehen, dass, sobald sie darüber nachdenken, sie begreifen werden, dass Ich euch den größten Beweis meiner Liebe zu euch gab, als Ich in der Zweiten Zeit Mensch wurde, und dass, als Ich Mich jetzt durch das menschliche Verstandesorgan kundtat, es geschehen ist, um euch zur Zwiesprache von Geist zu Geist hinzuführen, welches die vollkommene Form sein wird, in der die Kinder mit ihrem Himmlischen Vater in Verbindung treten können.

27. Es spricht zu euch Das Wort — dasselbe, das in der Zweiten Zeit in Jesus sprach, denn Das Wort Gottes ist ewig und allmächtig. Ich sprach sowohl durch die Lippen Jesu zu euch, als auch durch den Mund von Propheten und Aposteln, wie Ich auch jetzt zu euch durch Vermittlung dieser Stimmträger spreche, und wie Ich es direkt zu eurem Geiste tun werde, wenn ihr in die Zeit geistiger Erhebung eingetreten seid.

28. Christus, Das Wort Gottes, war es, der durch den Mund Jesu, des reinen und lauteren Menschen sprach.

29. Der Mensch Jesus wurde geboren, lebte und starb; doch was Christus anbetrifft: Er wurde nicht geboren, noch wuchs Er in der Welt auf, noch starb Er, denn Er ist die Stimme der Liebe, der Geist der Liebe, das Göttliche Wort, der Ausdruck der Weisheit des Schöpfers, welcher immerdar im Vater gewesen ist.

30. Als Christus in Jesus sprach, wurde seine Stimme überall gehört, denn es war Das Ewige Wort, welches sprach, die Stimme eures Vaters. All dies müsst ihr ergründen und darüber nachdenken, damit ihr immer, wenn ihr an Christus denkt oder auch nur seinen Namen erwähnt, dies im Gedanken an euren Himmlischen Vater tut, doch niemals, als ob es sich um ein anderes Wesen handele, das von meinem Geiste verschieden ist.

31. Mein in dieser Zeit offenbartes Wort wird gleich einem Schwert alles Falsche vernichten, mit dem die Menschen meine Wahrheit zu verbergen trachteten; doch es wird auch ein Rettungsboot für alle Schiffbrüchigen sein, die voller Angst das Licht der Vergeistigung suchen.

32. Jünger, Christus ist die höchste Manifestation der Göttlichen Liebe, ist das Licht, welches in den Regionen des Geistes das Leben ist — das Licht, das die Finsternis durchbricht und vor jedem geistigen Blick die Wahrheit aufdeckt, die Geheimnisse auflöst, die Tür öffnet und den Weg zur Weisheit, Ewigkeit und Vollkommenheit des Geistes zeigt.

33. In der Zweiten Zeit wurde Christus — derselbe, der in diesem Augenblicke zu euch spricht — Mensch und wohnte auf Erden. Doch jetzt ist Er im Geiste bei euch und erfüllt so ein Versprechen, das Er der Menschheit gegeben hat: das Versprechen, in einer neuen Zeitepoche wiederzukommen, um euch den höchsten Trost und das Licht der Wahrheit zu bringen und dabei alles zu erhellen und zu erläutern, was den Menschen offenbart worden ist.

34. Erblickt im Göttlichen einen einzigen Geist, der sich euch gegenüber in verschiedenen Offenbarungsphasen gezeigt hat, der aber immer seine Gerechtigkeit, Macht und Vollkommenheit kundgetan hat.

35. Versucht niemals die Erkenntnisse, die nur dem Geiste vorbehalten sind, innerhalb der Grenzen eurer menschlichen Intelligenz einzuschließen, denn dann würdet ihr vor euch einen verkleinerten und der Vollkommenheit beraubten Gott sehen.

36. Es ist gut, dass ihr Mich als Höchste Liebe, als das Absolute, als Schöpfer, als den Allmächtigen begreift. Aber versteht, dass ihr nach geistiger Inspiration trachten müsst, um tiefere Ausdrucksweisen zu finden, wenn ihr von eurem Herrn sprecht. Wahrlich, Ich sage euch, meine Macht, meine Weisheit und Liebe übersteigen alles, was der menschliche Verstand sich vorstellen kann, denn all dies ist jenseits dessen, was ihr kennt, und dessen, was ihr erkennen werdet.

37. Ich bereite derzeit die Zukunft eures Geistes vor; darum wird die Spreu nun im Feuer der Göttlichen Gerechtigkeit verbrannt, da es für euch nur zwei Wege gibt: der eine ist der der Vergeistigung, der andere jener der Läuterung.

38. In dieser Zeit wird der, der nicht bereit ist, sich zu erneuern, die größten Bitternisse kennenlernen müssen und wird von der Erde hinweggenommen werden, wodurch er die kostbare Gelegenheit verliert, seine Verfehlungen zu sühnen und sich mit dem Gesetz, der Wahrheit und dem Leben auszusöhnen.

39. Jene dagegen, die von diesem materiellen Leben mit dem Frieden und der Genugtuung, welche die erfüllte Pflicht schenkt, in die Geistige Heimat hinübergehen, werden sich von meinem Lichte erleuchtet fühlen, und wenn sie zu denen gehören, die sich erneut wiedereinkörpern müssen, werde Ich sie vorbereiten, bevor sie ins menschliche Leben zurückkehren, damit sie rein, vergeistigter und mit größerer Weisheit zu ihm auferstehen.

40. Ihr werdet nicht mehr so leichtsinnig sein, eure Gelöbnisse zu vergessen, auf dem Wege des Guten zu bleiben. Ihr werdet die Erinnerung an dieses geistige Bündnis, das ihr mit Mir geschlossen habt, stets bewahren, ohne euch vom Pfade des Guten zu entfernen — trotz der Prüfungen und Versuchungen, denen ihr auf eurem Wege begegnet.

41. Wer Mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz auf sich und folge meiner Spur. Ich bin in Erwartung der Menschen guten Willens, welche den Frieden, die Rettung und das Wohlergehen ihrer Nächsten ersehnen. Ich werde diejenigen unter meinen Mantel der Liebe nehmen, die Mich mit diesem edlen Ideale suchen, und werde sie auf alle Wege der Welt senden, um meine Gedanken in Worte und meine Worte in Taten zu verwandeln und auf diese Weise meine Lehre durch sie bekanntzumachen. Die einen werden einfache Worte gebrauchen, in andern wird Das Wort erblühen, und ihren Lippen wird eine Flut geistigen Wassers entströmen, um den Durst der Menschen nach Wahrheit zu löschen.

42. Fürchtet euch nicht zu sprechen, wenn ihr euch in den Reihen meiner Sendboten und Apostel befindet, und hegt nicht den Gedanken, dass diese Botschaft von den Menschen nicht verstanden wird.

43. Ich komme, euren Geist zu erleuchten, euch vom Materialismus zu befreien, euch den Weg zum wahren Glück zu zeigen. Dies ist die gute Nachricht, die ihr überall hintragen sollt.

44. Macht euch alle für den Kampf bereit, die ihr guten Willens seid, damit ihr zum rechten Zeitpunkt zu euren Brüdern kommt. Von diesem richtigen Zeitpunkt gebe Ich euch ein Beispiel, wenn Ich genau in dem Augenblicke komme, da ihr Mich benötigt. Wäre es gerecht, wenn der Erlöser zu spät käme, obwohl er die Menschheit in den Abgrund stürzen sieht?

45. Höre Mich, Volk, und gehe diesem Worte auf den Grund in der Erkenntnis, dass ihr wenig davon genutzt habt, weil ihr wenig geglaubt habt und der Zweifel viele Male in euer Herz eingedrungen ist. Dennoch wird die Zeit kommen, in der die Menschen mit geringem Glauben die Frucht werden reifen sehen, die Ich gesät habe, und auf der ganzen Welt werden die in die Vergeistigung Eingeweihten in Erscheinung treten.

46. Dann werdet ihr meine Stimme hören, die ihnen sagt: Geliebte Jünger, lasst uns auf der ganzen Welt Liebe säen, Ich werde meinen Samen durch eure Werke in die Herzen gelangen lassen. Sät mit Beispielen, und bald werdet ihr meine Lehre Frucht tragen sehen.

47. So, wie Johannes, der Wegbereiter meines Kommens in der Zweiten Zeit, zu den Menschenscharen sagte: "Jerusalem, Jerusalem, bereite dich, um deinen König zu erkennen", so sollt ihr, meine neuen Wegbereiter, der Welt sagen: "Bereitet euch vor, um in eurem Geiste die Gegenwart des Göttlichen Geistes zu empfangen, der euch die Herrlichkeit seines Reiches fühlbar machen will." — Manchmal sagt ihr: "Theologe müsste man sein, um in die Tiefe dieser Weisheit einzudringen, die uns der Herr offenbart. Wissenschaftler müsste man sein, um die Wunder zu begreifen, die das Leben birgt." Darauf antworte Ich euch, dass wenn ihr diese Wissenschaften studieren würdet, ihr meine Offenbarung nicht verstehen würdet.

48. Ich habe euren Verstand auf solche Weise vorbereitet, dass er Mich in den Grenzen seiner bescheidenen Fassungskraft verstehen kann. Denn solchermaßen unbelastet und frei von jedem meiner Lehre fremden Einfluss kann er leichter in meine Unterweisungen eindringen. Ich werde euch ein Buch anvertrauen, in welchem euer Geist zu lesen lernt und die geistige Weisheit kennenlernt. Es ist vergeblich, dass ihr diese Weisheit in den Büchern der Erde sucht, denn der Same, den die Bücher der Menschen enthalten, würde in euch nicht mehr keimen. Eure Aufgabe ist verschieden von der jener, die zur Erde kommen, um die Geheimnisse der Natur zu erforschen. Ihr seid jenes Volk, dessen Bestimmung es ist, der Welt das Licht des Geistes zu bringen.

49. Habt ihr nicht von den Sieben Siegeln sprechen hören? Damit ihr es begreifen könnt, stellt euch ein Buch vor, das aus sieben Kapiteln besteht — ein Buch, welches die Erkenntnis des Lebens und der geistigen Weisheit enthält, und das vor der Menschheit aufgeschlagen worden ist. Sechs dieser sieben Siegel wurden gelöst, daher seid ihr nun beim sechsten Siegel angelangt und empfangt von ihm sein Licht und seine Offenbarungen.

50. Wohl dem, der mit Liebe, Demut und Achtung zum Verständnis dieses Symbols meiner Weisheit gelangt, denn in seinem Verstande wird es licht werden. Das Buch der Sieben Siegel ist wie ein Heiligtum, in welchem euer Geist die Stufenleiter finden wird, die zur Heimstätte des Friedens und der Vollkommenheit führt. Es ist das Buch meiner Weisheit, das den Menschen in sieben Etappen übergeben wird.

51. Die "Sprache", in der dies Buch geschrieben ist, ist göttlich, denn es war der Geist eures Ewigen Vaters, der es für seine Kinder schrieb. "Mein Wort" hat es für euch in menschliche Sprache übertragen, damit der Mensch es kennenlernen und von seinen ersten Seiten an leben könnte.

52. Ich führe euch derzeit in das Studium dieser Offenbarung ein. Morgen, wenn der Stimmträger schweigt, soll euer Geist sich vorzubereiten beginnen, um die Fortsetzung der göttlichen Unterweisungen direkt vom Vater zu empfangen.

53. Es ist mein Wille, dass wenn das Siebte Siegel gelöst wird, von der Menschheit die Zwiesprache von Geist zu Geist ausgeübt wird, damit sie in Gemeinschaft mit ihrem Herrn ist.

54. Denkt über diese Belehrungen nach, Jünger, und ihr werdet die Größe dieser Offenbarung erahnen.

55. Willkommen sei das Volk, das kommt, seinen Herrn zu empfangen. Willkommen sei es, weil es begriffen hat, dass es in der Zeit der Erfüllung der Prophetien und Verheißungen lebt, welche Ich der Menschheit in einer andern Zeit gab.

56. Meine neue Kundgebung hat die Welt ohne Frieden angetroffen. Heute vernichten sich die Nationen, ohne begreifen zu wollen, dass ihr alle Geschwister seid.

57. Als die inbrünstigen Christen der frühesten Zeiten erfuhren, dass ihr Herr in einer Zeit der Kriege und des Hasses zur Welt zurückkehren würde, vermochten sie nicht zu begreifen, wie die Menschen nicht dahin gelangen könnten, sich untereinander zu lieben, nachdem jene erhabene Lehre (Jesu) von Mund zu Mund und von Herz zu Herz gegangen sein würde.

58. Ach, wenn sie erst gewusst hätten, dass die Völker, die christlich waren, sich gegeneinander erhoben, um sich gegenseitig zu vernichten, und dass das Herz der Menschen sich in ein unermesslich großes Grab verwandeln würde, in welchem alle Tugenden begraben sein würden, die meine Lehre sie lehrte!

Die Menschheit ist wie ein Geist, der von Finsternis, Fäulnis und Einsamkeit umschlossen ist wie der Tote in seiner Grabkammer. Aber meine Stimme erweckte diesen Toten in seinem Grabe zur Wahrheit, zur Liebe, zum Lichte. Meine Stimme, die in seinem Geiste ertönte, sagt ihm: Schlafe nicht, dies ist der Dritte Tag, an dem du auferstehen sollst, die Dritte Zeit, dem Geist für seine Wiedergutmachung und Erhöhung bestimmt, womit jede Schuld für immer bezahlt ist, und seine Mission auf Erden abgeschlossen ist.

59. Ich habe gesehen, dass eure Religionsgemeinschaften nicht die notwendige Kraft haben, um soviel Böses aufzuhalten, noch genügend Licht, um eure Vernunft zu erleuchten, und zwar deshalb, weil sie sich vom Wesenskern meiner Lehre entfernt haben, welche vor allem für den Geist bestimmt ist.

60. Für viele Menschen ist Jesus die Gestalt einer schönen und alten Legende, dessen beispielhafte Werke nicht nachvollzogen und in diesen Zeiten des Materialismus nicht in die Tat umgesetzt werden können. Darauf sage Ich euch, dass das Wort und die Werke Jesu nicht Vergangenheit sind noch jemals sein werden, denn sie gehören nicht einer Epoche an, noch einer Nation, da die Essenz seiner Werke auf der Welt die Liebe und die Demut war, und die Menschheit seine Unterweisungen für ihren geistigen Fortschritt benötigt.

61. Wenn die — in Bezug auf die Liebe — Toten zum wahren Leben auferstehen, werdet ihr aufs neue meinen Namen und mein Wort in der Welt erscheinen sehen, und ihr werdet viele Lippen sagen hören: "Christus ist von den Toten auferstanden!" Doch dann werde Ich ihnen sagen, dass Ich immer gegenwärtig gewesen bin und dass Ich nie tot war, während es die geistige Abkehr der Menschheit von Mir war, die ihr nicht erlaubte, Mich zu fühlen.

62. Jünger, heute entdecke Ich Müdigkeit in euren Körpern und Unruhe in euren Geistern; der Grund dafür ist, dass euch eure Mitmenschen verletzen, weil ihr dies Kreuz umarmt habt. Aber ihr habt Verlangen nach meinem Worte, und in ihm findet ihr Frieden und Trost.

63. In der Ersten Zeit betete das Volk in der Wüste, damit ihm das Manna gesandt würde. Heute erhebt ihr euren Geist, um die Stimme des Herrn zu vernehmen, welche Nahrung und ewiges Leben ist.

64. Viele Male schon habt ihr gewünscht, dass dies Wort auf der ganzen Welt vernommen würde. Dazu sagt euch der Meister: Nur eine kleine Schar wird Mich durch das Verstandesorgan hören, doch hernach werden alle diese Botschaft empfangen. Mein Licht ist auf jeden Geist und alles Fleisch ausgegossen, oder — was dasselbe ist — das Erdreich ist vorbereitet, damit der Same in dasselbe eindringt und Frucht trägt.

65. Nur jene, die hartnäckig in der Sünde verharren, werden meine Gegenwart nicht empfinden. Doch Ich werde die Welt begreifen lassen, dass Ich für alle kam und dass Ich Mich allen zeigte.

66. Das Licht eines neuen Tages ist am Horizont erschienen, und ein Buch hat sich vor euren Augen aufgetan. Meine geistige Lehre wird kämpfen, um die Schatten aufzulösen, und schließlich wird sich ihre Wahrheit durchsetzen.

67. Ihr sollt nicht mit den Geistesgaben prahlen, die Ich euch anvertraut habe, noch mit der Gnade, die euch zuteil wurde, Mir zuzuhören. Eure Werke müssen es sein, die sprechen und die Lehren der Liebe bezeugen, die ihr empfangen habt.

68. Die Menschen werden euch auf die Probe stellen; doch dann sollt ihr euch voller Glauben meinem Willen anvertrauen, und Ich werde euch hindurchhelfen.

69. Sie werden den unheilbar Kranken zu euch bringen, damit ihr ihn heilt, sie werden euch zum Sterbenden rufen, damit ihr ihm das Leben zurückgebt, und sie werden den vor euch bringen, der den Verstand verloren hat, oder den Besessenen, damit ihr seinem Geist das Licht gebt und Freiheit seinem Verstande.

70. Fürchtet euch nicht vor dem Beweis (eurer Heilungsgabe), glaubt an sie, seid demütig gegenüber euren Mitmenschen, und das übrige werde Ich tun. Ich werde den Menschen zeigen, dass Ich euch tatsächlich Vollmacht gegeben habe. Sie werden betroffen sein, und viele werden sich bekehren. Doch jene, die euch Schaden zu tun gedachten, werden sich durch eure helfende Liebe besiegt fühlen.

71. Die Zeit des Kampfes und der wahren Vergeistigung ist gekommen. Aus Tempeln, Kirchen und Synagogen werden jene hervorkommen, die — äußerlichen Kulten hingegeben — aus ihrem Traume erwachen und die Felder des Herrn aufsuchen, wo die Arbeit, die Aussaat und der Kampf ist.

72. Legt die übermäßige Liebe zu eurem Körper ab und habt Erbarmen mit eurem Geist und helft ihm, sich zu reinigen und zu erheben. Wenn ihr dies erreicht habt, werdet ihr erleben, wie stark ihr an Geist und Körper sein werdet.

73. Denkt daran: Wenn der Geist krank ist — wie könnte dann Frieden im Herzen sein? Und wenn in dem Geist Gewissensbisse vorhanden sind — kann er da Frieden genießen?

74. Bereitet euch vor, denn wahrlich, Ich sage euch, es gibt schon viele, die den Heiligen Geist erwarten. Die Schriften und Prophetien werden von den Menschen erforscht und studiert, und in ihnen entdecken sie, dass die Ereignisse dieser Zeit darauf hinweisen, dass die Zeichen, die Ich hinsichtlich meines Kommens gab, nun in Erfüllung gehen. Dennoch schläft noch der größte Teil der Menschheit. Wenn alle Völker Mich erwarten würden und die Prophetien richtig ausgelegt worden wären, hätten sich die Menschen bereits auf den Weg gemacht hin zu dem Stern, der ihnen die Zwiesprache von Geist zu Geist offenbaren würde.

75. Ihr, die ihr mein Wort vernehmt, seid Richter derer gewesen, durch die Ich Mich kundgebe. Doch den, der am strengsten und ungerechtesten gewesen ist, habe Ich berufen und ihm die gleiche Geistesgabe gegeben, damit, wenn er sich gleichfalls vor Richtern und Ungläubigen befindet, er sich der schwierigen und schweren Aufgabe bewusst würde, die auf einem Stimmträger lastet.

76. Macht Fortschritte, Jünger, wartet nicht, bis die "Letzten" kommen, euch zu lehren, was Glaube, Gehorsam und Eifer in meinem Werke ist, denn ihr seid verpflichtet, sie mit offenen Türen, einem vorbereiteten Heim und einem gedeckten Tische zu erwarten.

77. Ich empfange alle, die im Verlangen nach meinem Worte herbeikommen — sowohl diejenigen, die sich schon frühzeitig zubereiten und ihren Geist von allem Unnützen abkehren, als auch jene, die nur aus Gewohnheit kommen, Mich zu hören. Welche — meint ihr — nutzen meine Unterweisung besser? Welche — meint ihr — werden die Starken sein, wenn die Stunde meines Abschieds kommt, in welcher Ich aufhören werde, Mich euch durch diesen Mittler kundzutun? Es sind natürlich jene, die sich wirklich vorbereiten, um meine Unterweisungen zu empfangen. Vernehmt Mich also mit dem Geiste, macht euren Verstand unvoreingenommen und lasst das Herz gerührt sein; auf diese Weise werdet ihr fühlen, wie mein Wort in das Tiefste eures Wesens eindringt und euch mit edlen Empfindungen erfüllt.

78. Manche, die bei diesem Worte nicht anwesend sind, sind meiner Gegenwart näher als viele, die bei dieser Kundgebung einen Platz einnehmen, und zwar deshalb, weil das Lehrwort des Meisters zum Geiste und nicht zum Fleische kommt. Ach, von den Leidenschaften der Welt angesteckte Geistwesen, wenn ihr wüsstet, dass Ich euch in den Augenblicken, in denen ihr dies Wort vernehmt, mit ihm ein Boot anbiete, damit ihr euch rettet, und ein Netz, damit ihr eure Geschwister errettet, die in Gefahr sind!

79. Endlich bin Ich bei euch, wie Ich es euch verheißen hatte, endlich bin Ich angelangt, und es wird keinen Tag geben, an dem Ich euch nicht auf mancherlei Weise Beweise meiner Gegenwart und meiner Gerechtigkeit gebe.

80. Die Zeit, in der die Menschen die Willensfreiheit gebraucht haben, um sie für Vergnügungen, niedere Leidenschaften, Feindschaften und Rache zu verwenden, geht nun zu Ende. Meine Gerechtigkeit versperrt die Pfade der Sünde und öffnet stattdessen den Weg zur Versöhnung und Erneuerung, damit die Menschen die Straße des Friedens finden können, die sie mit andern Mitteln vergeblich gesucht haben.

81. Geschwister nennt ihr euch untereinander; dennoch seid ihr es nur bei seltenen Gelegenheiten gewesen! Das ist der Grund, weshalb Ich euch an diesem Tage gesagt habe, dass ihr euch vorbereiten sollt, um mein Wort zu empfangen. Denn in ihm werdet ihr meine zärtliche und liebevolle Stimme vernehmen, die euch dazu bringen wird, euch als wirkliche Geschwister in Gott zu fühlen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 92

1. Für euch ist jener Tag ein Festtag, an dem ihr mein Wort vernehmt. Ihr, die ihr Glauben habt, erquickt euch, und die ihr Zweifel habt, quält euch, weil ihr Mich als Mensch sehen wollt, um die absolute Gewissheit meiner Gegenwart zu haben.

2. Doch seid unbesorgt, sagt euch der Meister, denn auch ohne Mich zu sehen oder Mich zu berühren werdet ihr schließlich glauben. Während mein Wort euch überzeugt, macht es zugleich alle geistigen Fasern eures Wesens empfindsam, und schließlich werdet ihr die geistigen Offenbarungen euch nahe fühlen, wenn der Friede an eure Türen klopft oder die Liebe sich eurem Herzen naht, wenn der Tod umgeht oder die Versuchung auflauert.

Das beste Erbe, das Ich euch hinterlassen werde, wird diese Lehre sein, denn jener, der sie auszulegen und auszuüben versteht, wie sie es erfordert, wird den höchsten Frieden des Geistes erreichen. Doch wer sie bei der Auslegung oder bei der Anwendung verfälscht, wird bitterlich zu weinen haben. Aber diese werden nicht Mir die Schuld dafür geben können, denn ihr Gewissen wird ihnen sagen, dass dieser Schmerz der Beweis dafür ist, dass sie außerhalb des Gesetzes standen.

3. Auch auf Erden hinterlassen euch eure Eltern ein Erbe an Lehren und Ratschlägen, und jene, die diese befolgen und beachten, ernten beständig gute Früchte auf ihrem Lebensweg. Doch jene, die nicht auf deren Worte hören und sie vergessen, und die mehr Wert auf die materiellen Güter legen, die sie als Teil ihres Erbes erhalten, als auf die Lektionen der Liebe, die sie empfangen haben, sind dem Fall und wechselvollen Geschicken preisgegeben. Fragt euch selbst: Wäre es gerecht, wenn diese Kinder, die gefehlt haben, sagen, dass es ihr Vater ist, der sie bestraft, wenn sie die Härten und Leiden fühlen, welche die Folgen ihres Ungehorsams sind? Nein, meine Kinder, es sind eure Werke, die euch immer eine Belohnung oder eine Bestrafung zuziehen.

4. Geliebte Jünger, Ich gebe euch derzeit meine Lehre der Liebe. Inmitten dieser Dürftigkeit, in der meine Kundgebungen stattfinden, ist mein Heiligtum, dieser geistige Tempel, in welchem keine Riten zelebriert werden, noch euch der falsche Glanz der Liturgien blendet, wo ihr nur eine Stimme hört, die zuweilen liebevoll und tröstend ist, zuweilen tiefschürfend weise, und gelegentlich auch streng und gerechtigkeitsliebend.

5. Dies ist der Grund, weshalb ihr nie müde werdet, sie zu hören, und ihr euch immer von ihr bezwungen fühlt; denn obschon meine Unterweisungen äußerliche Ähnlichkeiten untereinander haben, habt ihr entdeckt, dass sie in ihrem Inhalt verschieden sind und euch schrittweise zur geistigen Erkenntnis meiner Wahrheit bringen.

6. Ihr kommt aus verschiedenen Gegenden der Erde herbei, Mich zu hören, und Ich nenne euch Repräsentanten. Wenn ihr ein Familienvater oder die Mutter einer Familie seid, empfange Ich euch als Stellvertreter des Heimes; wenn ihr ein Kind seid, empfange Ich euch stellvertretend für die Familie. Wenn ihr aus einer bestimmten Gegend kommt, fasse Ich euch als Repräsentanten derselben auf, und wenn ihr aus einem fernen Lande kommt, nenne Ich euch Stellvertreter eurer Nation. Für Mich seid ihr alle meine Kinder, meine geliebten Jünger, die Ich ohne Bevorzugung lehre.

7. Denen, die an meinem Worte zweifeln, sage Ich, dass sie abwarten sollen, dass sie den Zweifel in ihren Herzen verwahren und ihre Lippen verschließen sollen, dass sie hingegen ihre Ohren, ihren Verstand und ihr Herz öffnen sollen, denn jetzt ist die Zeit der Überraschungen und Wunder, die nur jene werden wahrnehmen und bestätigen können, die vorbereitet sind.

8. Schon wird die letzte Schlacht geschlagen, und es ist notwendig, dass ihr Waffen habt zum Kämpfen und einen Schild, um euch zu verteidigen. Doch da dies Gericht nicht so ist, wie die Welt es erwartet hat, ist sie sich nicht bewusst geworden, dass sie sich bereits in demselben befindet. Jeder, der erwacht ist, soll, wenn er Erbarmen mit seinen Mitmenschen hat, diese warnen und die frohe Botschaft unter den Menschen bezeugen. Ich sehe unter diesem Volke viele, die schweigen, obwohl sie sprechen könnten, um Zeugnis abzulegen; andere hingegen, die meine Unterweisung nicht verstanden haben, sprechen unaufhörlich von ihr, ohne ihren Sinngehalt und ihre Bedeutung zu kennen, und geraten dadurch oftmals in verantwortungslose Unwahrheiten. Diesen sage Ich, dass sie zuvor studieren und sich vorbereiten sollen, damit es keinen Anlass dafür gibt, dass jemand verwirrt wird oder mein Werk schlecht beurteilt.

9. Ich weise euch auch darauf hin, dass sich jener nicht mein Jünger nennen kann, der mein Wort als ein Schwert verwendet, um seinen Mitmenschen zu verletzen, oder als ein Zepter, um ihn zu demütigen. Ebenso wenig jener, der sich erregt, wenn er von dieser Lehre spricht, und der die Ruhe verliert, denn er wird keine Glaubenssaat bewirken.

10. Ein zugerüsteter Jünger wird jener sein, welcher, wenn er sich in seinem Glauben, im Heiligsten seiner Überzeugungen angegriffen sieht, ruhig zu bleiben versteht, denn er wird wie ein Leuchtturm inmitten eines Sturmes sein.

11. Hört Mich unermüdlich, damit euer Glaube zunimmt und ihr das Verlangen nach Erhebung eures Geistes befriedigt.

12. In dieser Zeit werde Ich bewirken, dass die Lehre, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab, und die viele nicht erfasst und andere vergessen haben, von allen verstanden wird, und dass sie außerdem aufgrund meiner neuen Unterweisungen befolgt wird.

13. Ihr, die ihr diese Offenbarungen empfangen habt, seid dazu ausersehen, der Menschheit meine neue Kundgebung durch das menschliche Verstandesvermögen zu verkünden. Wer soll dies Zeugnis geben, wenn nicht ihr? Falls ihr erwartet, dass die Würdenträger oder Geistlichen der Religionsgemeinschaften der Menschheit diese Frohe Botschaft bringen, befindet ihr euch in einem Irrtum. Denn wahrlich, Ich sage euch, selbst wenn sie Mich sehen würden, würden sie ihre Lippen nicht öffnen, um der Menschheit zu sagen: "Seht, dort ist Christus, geht zu Ihm!"

Nein, Jünger, nicht sie werden es sein, die Mich verkünden, noch werden sie es sein, die den Menschen dieser Zeit neue Wege bahnen. Euch hingegen bereitet mein Wort unablässig zu, damit ihr getreulich von dem sprecht, was ihr gesehen und gehört habt, und vor allem, damit ihr es mit eurer Gottesverehrung und euren Werken der Liebe an euren Mitmenschen bestätigt.

14. Lasst mein Wort euch mit Kraft erfüllen, damit ihr nicht schwach seid in den Prüfungen. Erinnert euch, dass der Pfad der Tugend bisweilen mit Dornen und Versuchungen besät ist.

15. Begreift, wie heikel dieses Werk ist, geliebte Jünger, und auch all das, was ihr ergründen und beachten müsst, um nicht in Irrtümer zu verfallen, noch unter euren Brüdern Zwietracht zu säen.

16. Bewahrt mein Wort, und ihr werdet stark sein, denn Ich will Tempel errichten, die den stärksten Stürmen standhalten.

17. Niemand sage Mir, dass er sich zu müde fühle, um dies Tagewerk in Angriff zu nehmen, denn es wird nicht der Geist sein, der so spricht, sondern das Fleisch. Ich sage euch, dass es genügt, euch ein wenig von der materiellen Welt, in der ihr lebt, zu lösen, um euch frei zu fühlen von beschwerlichen Lasten. Der gereifte Geist spürt keine Müdigkeit, es ist der Körper, der im materiellen Kampfe ermattet. Diese geistige Mission, mit Liebe getragen, bedrückt nicht und macht auch nicht müde, statt dessen erleichtert sie die Mühsale eures Lebens und stärkt den Körper und den Geist.

18. Ich muss euch sagen, Jünger, dass der, der Liebe zu seinen Nächsten fühlt, keine Müdigkeit kennt. Glaubt ihr, dass — wenn Ich euch nicht liebte, wie Ich euch liebe, Ich das Gericht und den Opfertod angenommen hätte, dem ihr Mich damals unterworfen habt? Aber meine Liebe zur Menschheit gab Jesus Kräfte, und in Ihm vollbrachte Ich mein Erlösungswerk. Begreift: So, wie eure Liebe für eure Nächsten ist, so wird die Kraft sein, mit der ihr ihre Beleidigungen ertragen könnt und die Mühsal, die eure Aufgabe euch bereiten mag.

19. Betet, werdet stark im Guten, damit ihr eure Unvollkommenheiten beseitigt und euch jeden Tag meiner Liebe würdiger fühlt.

20. In dieser gesegneten Stunde hat mein Göttlicher Strahl den Verstand meiner Stimmträger in den verschiedenen Versammlungsstätten berührt, die dieser Kundgabe geweiht sind, und dies Licht hat sich in Worte des Lebens verwandelt für den Geist meines Volkes. Diese Manifestation ist ähnlich jener, bei der das Manna auf das hungernde Volk herabfiel und es in den Tagen der Not in der Wüste nährte. Niemand habe die Befürchtung, verlassen zu sein, denn ihr habt erlebt, dass Ich euch zu allen Zeiten Beweise meiner Gegenwart gegeben habe.

21. Fühlt ihr nicht, wie meine fürsorgliche Liebe euch nach und nach von allem abbringt, was unnütz und schädlich ist? Es geschieht, weil es Mir wohlgefällig ist, dass ihr euch in der Quelle reinen Wassers säubert, das euch meine Unterweisungen darbieten, damit ihr so gereinigt meiner Offenbarungen würdig seid.

22. Höret, Jünger: Die angekündigte Zeit, in der mein Geist sich auf jeden Geist und auf alles Fleisch ergießen würde, in der die Menschheit geistige Gesichte und symbolische und prophetische Träume haben würde, ist jetzt. Achtet darauf, wie sich die geistigen Gaben bei den Menschen aus unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften fühlbar machen. Doch unter allen gibt es eine — unbekannt und unscheinbar — in welcher die geistigen Kundgebungen klar, genau und in der rechten Weise geschehen sind. In ihr habe Ich meine Stimme als Meister hören lassen, habe den Endzweck dieser Geistesgaben offenbart und habe ihr den sicheren Weg für die Durchführung ihrer Mission gezeigt.

23. Dies ist mein Volk, (das Geistige Israel), auf das meine Offenbarungen herabkommen werden, der Nachfolger jenes alten Volkes, das in der Ersten Zeit Israel genannt wurde und das jetzt in der Welt wieder aufersteht und in seinem Geiste die Aufgabe mit sich bringt, der Menschheit meine Wahrheit bekanntzumachen.

24. Dies Volk hört meine Stimme in dieser Zeit und nährt sich von Mir als Rebe vom Ewigen Weinstock. Alle seine Kinder sollen der Welt die Früchte des Baumes spenden, von dem sie Leben nahmen. Mein Wort wird sie gleich einer Bewässerung mit reinstem Wasser fruchtbar machen und sie zubereiten, damit sie niemals mit unsauberem Wasser bewässert werden, denn dann wären der Geschmack und der Saft der geistigen Frucht dieses Volkes nicht mehr die des Göttlichen Baumes.

25. In diesen Zeiten des Materialismus sind meine Lehren der Liebe vergessen worden aufgrund der Finsternis, welche die Menschheit umhüllt. Doch Ich sage euch, dass ihr sie in eurem Geiste suchen sollt, aus dem sie nicht ausgetilgt werden können, denn dort bleiben alle eure Geitesgaben insgeheim bestehen als eine unauslöschbare Lampe, welche den Pfad erhellt, dem ihr folgen sollt, bis ihr die Belohnung erlangt habt, die Ich euch verheißen habe.

26. Ich sammle jetzt mein Volk, um ihm meine Weisheit zuteil werden zu lassen. Nur Ich kann jene entdecken, die Mir dienen sollen. In drei Zeitaltern habe Ich Jünger gesucht, um ihnen meine Unterweisung zu geben und sie als meine Sendboten vorzubereiten. In jedem dieser Zeitalter habe Ich Mich in unterschiedlicher Form kundgetan, und meine Gegenwart hat die Menschen überrascht, weil sie sich nicht vorzubereiten wussten, um Mich zu erwarten, obwohl sie wussten, dass die Zeit gekommen ist, dass diese Ereignisse eintreten würden. Als Ich ihnen gegenüber stand, haben sie Mich nicht erkannt, obwohl ihnen mein Wort den immer gleichen Sinngehalt angeboten hat; denn der Zweck meiner Unterweisungen ist zu allen Zeiten derselbe gewesen. Ich sage euch: Wie immer die Form auch ist, in der Ich Mich vor euch offenbare, könnt ihr Mich erkennen, da Ich euch immer meine Liebe zeige. Die Formen, derer Ich Mich bedient habe, um Mich den Menschen zu vergegenwärtigen, sind keine Maske gewesen, um Mich vor ihren Blicken zu verbergen, sondern ein Mittel, Mich zu begrenzen, um verstanden zu werden, um ihren Glauben auf die Probe zu stellen und ihnen Vertrauen zu Mir einzuflößen.

27. Ihr, die ihr nicht sicher seid hinsichtlich dieser Kundgabe — schweiget, bis ihr nach einer gewissen Zeit überzeugt seid.

28. Viele eurer Zweifel sind daraus erwachsen, dass ihr in diesen Stimmträgern unvollkommene Wesen erblickt, und dies bringt euch auf den Gedanken: Ist es wohl möglich, dass der Göttliche Geist durch dies Mittel zu uns spricht? Doch Ich frage euch: Wo sind die, die reinen Herzens sind, und die Gerechten, um Mich in ihnen kundzutun? Ich finde sie nicht auf Erden, weder unter den Alten, noch unter den Jungfrauen, nicht einmal bei den Kindern, und noch weniger unter den Philosophen oder bei den Wissenschaftlern, auch nicht bei den Geistlichen der verschiedenen Religionsgemeinschaften. Also habe Ich unter den einfachen Menschen solche gesucht, die außer einem unverbildeten Verstand genügend geistige Entwicklung besitzen, und sie haben Mir mit wirklicher Liebe gedient.

29. Wenn Ich euch mein Wort durch menschliche Lippen zu Gehör bringe, ohne Mich sichtbar zu machen, so geschieht dies, um euch Gelegenheit zu geben,Verdienste zu erwerben und jenes Wort zu wiederholen, das Ich euch in der Zweiten Zeit gab, als Ich euch sagte: "Selig sind, die nicht sehen und doch glauben."

30. Wenn diese Zeiten meiner Kundgabe einmal vergangen sind, werdet ihr begreifen, dass Ich euch als das würdigste Mittel aussuchte — da ihr meine Kinder seid — um durch euer Verstandesorgan meine Liebe und mein Verlangen auszudrücken, euch zu Mir zu erheben.

31. Zweifelt nicht an dem Wert, den ihr für Mich darstellt. Ich habe euch meine Liebe bewiesen seit dem Augenblicke, da Ich euch in das Paradies meiner Schöpfung sandte. Dort habe Ich euch alles gegeben, was ihr für eure Erquickung und Erhaltung benötigt, aber auch für eure geistige Aufwärtsentwicklung. In diesem lieblichen Garten könnt ihr euren Schöpfer kennenlernen und lieben, wobei ihr in eurem eigenen Geiste die Fähigkeiten und Eigenschaften Dessen entdeckt, der euch das Dasein gegeben hat.

32. Der Mensch auf Erden ist ein Fürst, dem meine Liebe und meine Gerechtigkeit diesen Titel gaben, und der Auftrag, den er von Anbeginn an erhielt, war der, über die Erde zu herrschen.

33. Über die göttliche Gabe seiner Willensfreiheit stellte Ich einen strahlenden Leuchtturm, der seinen Lebensweg erhellen würde: das Gewissen.

34. Freiheit, um zu wirken, und das Licht des Gewissens, um das Gute vom Bösen zu unterscheiden, sind zwei der größten Gaben, die meine Vaterliebe eurem Geiste vermachte. Sie sind im Menschen, schon bevor er geboren wird, und auch nachdem er gestorben ist. Das Gewissen leitet ihn und trennt sich nicht von ihm in der Verzweiflung, noch beim Verlust der Vernunft, noch im Todeskampfe, weil es zutiefst mit dem Geiste vereint ist.

35. Wenn ihr all dies begreift, was Ich euch lehre — meint ihr dann immer noch, dass es unwürdig ist, dass mein Geist sich der Menschheit durch meine eigenen Kinder kundtut? Wie schlecht kennt ihr euren Vater, und wie wenig kennt ihr euch selbst!

36. Dies ist eine Zeit der Überraschungen, der Zeichen und Wunder, und ihr müsst wach sein, damit meine Offenbarungen nicht von euch unbeachtet vorübergehen. Beobachtet, fühlt und denkt nach. Nicht nur das Göttliche Wort spricht zu euch — die ganze Schöpfung spricht gleichfalls unablässig zu euch in ihrer Sprache und weist euch den Weg eurer Pflichten.

37. Ich finde euch in dieser Zeit befähigt, das Buch der geistigen Weisheit zu verstehen und großen Fortschritt zu erreichen, wenn ihr euch im Innersten eures Wesens zu konzentrieren versteht und zulasst, dass euer Geist das Licht seines Glaubens entzündet und damit seinen Entwicklungspfad erhellt.

38. Wenn Ich euch einmal gesagt habe, dass ihr meine Unterweisung hören und darüber schweigen sollt, so geschah dies, weil die Menschheit gestern meine Propheten und selbst Jesus, euren Meister, tötete. Doch es verging nicht viel Zeit, bis die Menschen feststellten, dass all jene Offenbarungen und Prophetien, die diese ihnen vermachten, in Erfüllung gingen. Ihr, die ihr diese Erfahrung bereits habt — würdet ihr es wagen, mein prophetisches Wort noch einmal abzulehnen und damit meinen neuen Sprachrohren den geistigen Tod zu bereiten?

39. Sucht im Zeugnis meiner Propheten der früheren Zeiten die Ankündigung dieser Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan, und wahrlich, Ich sage euch, ihr werdet sie dort finden. Wenn die Menschen diese Prophetien bis heute nicht gefunden haben, so nur deshalb, weil sie es lasen, ohne dass sie das Göttliche Wort zu erfassen oder auszulegen verstanden.

40. Ich empfange alle, die meine Unterweisung hören wollen — sowohl den, der den Zweifel und sogar den Spott verbirgt, als auch jene, die ihr Leben geben würden, um zu bekräftigen, dass diese Kundgabe Wahrheit ist. Doch habe Ich dies Opfer nicht verlangt von meinen Jüngern, nur das ihrer Beharrlichkeit, falls ihr die Tatsache, zu lieben und im Guten beharrlich zu bleiben, ein Opfer nennt.

41. Schon kommt der Tag meines Abschieds näher, und ihr müsst euch darauf vorbereiten. Denkt daran, dass Ich euch keine materiellen Güter hinterlassen werde; mein Erbe besteht aus Weisheit, Liebe und Kraft. Ich hinterlasse euch das Buch meines Wortes, das alle Unterweisungen enthält, die ihr benötigt, um euch in eurem Leben richtig leiten zu lassen.

42. Der Glaube soll euch überallhin begleiten, wohin ihr auch geht. Wenn ihr Mich früher in den Stunden der Freude vergessen habt, erinnert ihr euch jetzt an Mich, wann immer Freude und Frieden in euren Herzen ist, und dankt ihr Mir. Auch in den Stunden des Schmerzes sucht ihr Mich in der Einsamkeit, in der innigen Hinwendung eures Wesens zu Mir, um Mir alle eure Klagen anzuvertrauen im Verlangen nach der Kraft, die ihr benötigt.

43. Ihr sollt immer den Glauben oder die religiösen Überzeugungen eurer Mitmenschen respektieren und bedenken, dass das Herz des Menschen mein Tempel ist. Wenn ihr in sein Inneres eindringen wollt, so sollt ihr es mit Liebe tun und beten, bevor ihr den Schleier dieses Heiligtumes lüftet.

44. Handelt nicht wie jene, welche ohne Ehrfurcht und ohne Achtung die Schwellen dieser geheiligten Stätte, welche der Geist ist, überschreiten, dessen Leuchte auslöschen, die Opfergaben verwüsten und den Altar zerstören; denn dann werdet ihr zu Schändern und Entweihern meines Tempels werden.

45. In vielen Herzen werdet ihr Altäre des Fanatismus antreffen, auf denen sich ein Götzenbild erhebt. Dies soll euch nicht stören, ihr sollt verstehen, dass die Opfergabe gut ist, dass sie aufrichtig ist, und dass sie von einem aufrichtigen Herzen kommt, das sich Mir zuwendet. — Auf diese Weise lehre Ich euch die Achtung und die Nächstenliebe, der einzige Schlüssel, mit dem ihr die Herzen öffnen könnt.

46. Erinnert euch, dass Ich euch jetzt und zu allen Zeiten die Form offenbart habe, in der ihr eurem Vater Verehrung darbringen sollt. Darüber sind viele von euch unterrichtet, doch wenn ihr in Betracht zieht, wie die verschiedenen Religionsgemeinschaften und Sekten die Verehrung Gottes kompliziert haben, denkt an den Kampf, der in der Menschheit entstehen muss, wenn in der Welt das Ideal der Vergeistigung zur Geltung kommt und für Schlichtheit und Lauterkeit kämpft.

47. Zwar hat der Fanatismus für die Traditionen, die falsche Religiosität und die Abgötterei tiefe Wurzeln geschlagen im Herzen der Völker; doch grämt euch nicht bei dem Gedanken an den Kampf, der euch erwartet, denn euer Glaube wird standhaft bleiben. Erinnert euch an mein Wort, dass Ich jedes Herz zur Erhebung und zur Annäherung an Mich einlade, und dass meine Jünger in diesem Kampfe, der sie auf der ganzen Welt erwartet, durch meine Liebe beschützt und gestärkt sein werden. Niemand wird sich auf seine eigenen Kräfte angewiesen fühlen, und sein Glaube wird ihn zum Siege führen.

48. Begreift, warum Ich Mich euch mit beharrlichem Eifer kundtue. Ich will nicht, dass ihr schlaft oder dass ihr von Furcht erfüllt seid vor eingebildeten Gefahren. Trachtet nach der geistigen Aufwärtsentwicklung in dieser Welt und habt keine andere Vorstellung als die, dass ihr auf der Suche nach Geschwistern und nicht nach Feinden seid — Geschwistern, denen ihr eine Botschaft der Brüderlichkeit und der Vergeistigung bringen sollt. — O Jünger, die ihr furchtsam und schwach in eurem Glauben seid, Ich sage euch, ihr müsst meine Unterweisung verstehen und euch in ihr Kraft holen, damit ihr euch stark fühlt und keine Furcht spürt vor dem Kampfe, der näherrückt.

49. Um euch bei eurer Aufgabe zu helfen, bereite Ich euren Geist und euer Fleisch vor, damit sie mit Mut, Gelassenheit und Glauben die verworrenen Verhältnisse zu überstehen vermögen, denen ihr auf eurem Wege begegnet.

50. Fürchtet nicht die Ablehnung seitens eurer Angehörigen und Freunde, verliert nicht den Mut, wenn sie euch um dieser Sache willen verachten. Stählt schon jetzt euer Herz an meiner Lehre, welche der beste Amboss ist.

51. Seid demütig bei diesen Prüfungen, verhaltet euch würdig und kämpft mit Demut, damit ihr jede Beleidigung zu vergeben vermögt, wenn ihr wollt, dass mein in euch gesäter Same Früchte der Liebe trägt und in dem feindseligen und dürren Erdreich des menschlichen Herzens keimt. Wenn ihr Mich in Jesus als Vorbild nehmen wollt, so denkt daran, dass Ich als Mensch verkannt, verfolgt, abgelehnt und verspottet wurde von meiner Geburt an bis zum Ende meines Weges, welches das Kreuz war. Selbst in der Stunde meines Todeskampfes erfreuten sich viele an meinem Schmerz und feierten meinen Tod.

52. Aber diese Erinnerung soll euch nicht entmutigen, soll es euch nicht schwierig erscheinen lassen, meine Unterweisung auszuüben. Auch meinen Jüngern jener Zeit erschien dies schwierig, und dennoch erfüllten sie ihre Mission. Sie sahen ihren Meister über die Welt triumphieren, den Tod besiegen, auf seinem Wege sein Erlösungswerk vollbringen, und deshalb vermochten sie nach seinem Abschied seinen Spuren zu folgen, machten sie die Nächstenliebe zu ihrem Gesetz, und aus der Liebe zu ihren Mitmenschen ihr wahres Leben.

53. Sie sind ein schönes Vorbild für euch, Jünger der Dritten Zeit, denen Ich sage: Kommet zu Mir, Kranke des Körpers und des Geistes, denn Ich werde euch wegen eurer Schwäche nicht verwerfen. Höret mein Wort, und es soll wie der Balsam sein, der eure Wunden heilt.

54. Wie viele von euch sind überrascht, beim Hören meines Wortes Tränen überströmenden Gefühls in ihren Augen zu entdecken, während sie sich noch wenige Augenblicke zuvor den Eitelkeiten der Welt hingegeben haben!

55. Schon seit langem gebe Ich euch nun diese Unterweisung, und noch sehe Ich die Schüler nicht in Jünger verwandelt; doch Ich werde euch weiterhin mein Wort geben, bis Ich gute Meister aus euch gemacht habe. Es hat Mir wohlgefallen, die für das Wissen dieser Welt Ungeschickten zu erwählen, denn ihr Verstand hat die Einfachheit und Klarheit, die zu besitzen nötig ist, um die geistige Weisheit zu verstehen. Ich habe die Armen erwählt, denn als sie sich mit meiner Gnade bekleidet fühlten, haben diese in ihrer Demut den Wert der Geistesgaben zu schätzen gewusst, die Ich ihnen gewährt habe. Doch die Reichen, die nur nach irdischer Macht streben — wie unbedeutend erscheinen diesen die von Gott verliehenen Fähigkeiten, und wie wenige haben sich an Mich gewandt im Verlangen nach Begnadung und Gaben für ihren Geist. Doch Ich bin immer bereit, auf jedes meiner Kinder im Augenblick ihrer Zurüstung meine geheimen Schätze auszuschütten.

56. Diese Armen, die Ich geschmückt habe, lehre Ich, dass sie diesen Schatz nicht nur für sich behalten, sondern dass sie ihn mit ihren Brüdern teilen müssen.

57. Der Geist, der weiß, dass er Gaben in sich trägt, die sein Herr ihm gab, freut sich und ringt darum, sie zu bewahren. Er hat Kenntnis von ihrer Entwicklung und bemüht sich, dies Juwel erstrahlen zu lassen, das ihm anvertraut worden ist.

58. Denkt also daran, dass jener, der sich von meinem Wege entfernt, nachdem er ein Erbe empfangen hat, weniger gegenüber seinem Herrn als gegenüber sich selbst undankbar ist, denn jede Entwicklungsstufe, die er erreicht hat, hat ihn eine Anstrengung, ein Leiden oder eine Wiedergutmachung gekostet.

59. Wisst ihr nicht, dass derjenige, der außerhalb des Gesetzes wandelt, sich seiner Tugenden und seiner Geistesgaben beraubt? Darum habe Ich euch in dieser Zeit geholfen, eurem Geist all das zurückzugeben, was er verloren hatte und weswegen er sich schwach und hilfsbedürftig fühlte. Ihr alle werdet Licht empfangen, es wird nicht einen geben, der nicht das Erwachen seines Geistes fühlt und die Sehnsucht, sich über das Menschliche zu erheben. Die "Pflanzen", welche Parasiten waren, werden sich in blühende und fruchtbare verwandeln. Weil Ich euch liebe, werde Ich euch immer eine Gelegenheit geben, euch zu retten. Doch ihr müsst daran denken, dass jede Gelegenheit, die ihr nicht nutzt, eure Rückkehr zum Heilsweg leidvoller machen wird.

60. Heute komme Ich, euch von der herrschenden Verderbnis abzusondern, damit ihr mein Wort in Frieden hören und gleichzeitig darüber nachdenken und es ergründen könnt. Seid euch bewusst, dass der Durst des Geistes nur mit dem lauteren Wasser der Liebe und der Barmherzigkeit gestillt wird.

61. Falls ihr Diener in der Welt gehabt habt und euch Ehrungen zuteil wurden, müsst ihr auf all dies verzichten und zu nützlichen, fleißigen und bescheidenen Dienern eurer Mitmenschen werden. Ihr habt oftmals der Welt gedient, doch jetzt sollt ihr in Gehorsam gegenüber meinen Anweisungen Gott dienen. Die Welt hat euch Freuden beschert, doch nun ist es Zeit, dass ihr euren Geist darauf vorbereitet, in die Geistige Welt einzugehen, wo ihr volle Befriedigungen haben werdet, wenn ihr in Erfüllung meines Liebesgesetzes gelebt habt.

62. Nutzt euren Aufenthalt auf Erden, um zu lieben und Güte statt Bitternis zu geben. Achtet auf diese Geschöpfe hier, durch die Ich euch mein Wort gebe, und ihr werdet sehen, wie sie trotz der Ärgernisse, die sie in ihrem Leben ernten, in den Augenblicken meiner Kundgabe liebevolle Worte für euch haben. Könnt ihr euch die lebenspendende Kraft vorstellen, welche die Unterweisungen Jesu damals hatten, und die Wonne der Menschenscharen, die Ihm zuhörten? Es war die Stimme des Himmelreiches, vor der sich der Geist der Jünger niederwarf. Jedes Mal, wenn sich die Lippen des Göttlichen Meisters öffneten, fielen seine Worte wie Balsam in die kranken Herzen und heilten viele Wunden. Doch war der Weg, den Jesus zurücklegte, etwa ein blumenbesäter Pfad? Nein, Jünger, sein Leidensweg nach Golgatha begann schon in der Krippe zu Bethlehem. Darum bewirkte jenes Wort, das die Stimme Dessen war, der um eurer Rettung willen litt, in vielen Herzen feste Vorsätze zur Besserung und verwandelte so das Dasein vieler Menschenwesen, welche in der Finsternis gelebt hatten und die sich hernach vom Liebesfeuer seines Wortes erleuchtet fühlten.

63. Die für das Leben der Gnade Toten erstanden voller Hoffnung und Glauben zu neuem Leben, und die Menschen mit selbstsüchtigem, hartem und grausamem Herzen weinten vor Reue und fühlten sich gedrängt, Gutes zu tun und die zu lieben, auf die sie mit Gleichgültigkeit und sogar mit Verachtung geblickt hatten. Viele dieser Wunder der Bekehrung sah nur Ich sich vollziehen, denn von vielen meiner Jünger blieben sie unbeachtet. Und jetzt, in dieser Zeit, geschieht dies Wunder wiederum, wenn die Lebensessenz dieses Wortes empfangen wird. Ich entdecke unter den Scharen, die Mich hören, Menschen, die im Laster versunken waren und die ihr Leben neugestalten und sich wiederaufrichten, indem sie die Tugend ausüben, die sie zuvor missachtet haben. Ich sehe die Familien, die sich vereinigen, um meiner Spur zu folgen, und die Ehen, die ihre Bande im Ideal der Vergeistigung stärken, welche meine Lehre ihnen eingegeben hat.

64. Ich sehe unter meinen Arbeitern auch solche, die früher Parias auf Erden waren und Sklaven der Sünde und die sich heute davon befreit haben, und sehe jene, die eine Leidenslast trugen und die jetzt Frieden in ihren Herzen haben und ihn mit ihren Geschwistern zu teilen verstehen.

65. Der Grund dafür ist, dass mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan dieselbe Macht, Essenz und Überzeugungskraft hat wie jenes, das Ich in Jesus gab, obwohl die Unterweisung, die Ich euch heute gebe, von Lippen kommt, die sündigen und entweihen. Wie wird meine Zwiesprache mit eurem Geiste erst sein, wenn ihr einmal größere Lauterkeit erreicht habt? O Jünger, strengt euch an, entwickelt die Gaben der Demut und der tätigen Nächstenliebe, auf diese Weise werdet ihr eurem Geist Gelegenheit dazu geben, sich zu läutern und zu erheben! Haltet euch an Mich, damit ihr ewig lebt.

66. Ich sah viele von euch umherirren mit dem Tode im Herzen, ohne dass ihr eine Hand gefunden hättet, die euch den Weg der Tugend und des Friedens wies, bis zu euch der Widerhall meines Wortes gelangte, und seine Stimme, die euch herbeirief, euch zu einem neuen Leben erwachen und die Freude erleben ließ, zu Mir zurückzukehren.

67. Euer Geist war blind, stumm und taub geblieben für jede geistige Betätigung, doch in seinem Wesensgrunde sehnte er sich danach, diese Kenntnis zu erwerben, und er hoffte darauf. Dieses innere Ringen begriff euer Verstand nicht, und darum fandet ihr keine Erklärung für den Mangel an Frieden und an Freude, in welchem ihr lebtet.

68. Da geschah es, dass meine Gegenwart wie ein Leuchtfeuer in der Finsternis eures Geistes aufleuchtete, und sogleich habt ihr Mich erkannt und Mir gesagt: "Herr, Du bist Jener, den ich so sehr erwartete." Und seit damals nahm Ich euch als meine Schüler an und lehrte euch, die ersten Silben dieses Buches zu buchstabieren, das euch Tag für Tag den Inhalt seiner Seiten offenbart hat.

69. Ich erwählte euch um der Demut eurer Herzen willen, damit ihr Mir ergeben meine Lehre überall hinbringen würdet und in dieser Zeit der Verderbnis und des Elends meinen Liebessamen in die Herzen eurer Mitmenschen säen würdet, welche das geeignete Feld für die Sinneswandlung und die Tugend ist.

70. Ich bin gekommen, um alle Geistwesen zum Leben zu erwecken, die für die Gnade gestorben waren, und um euch das zu lehren, was ihr weder in den Wissenschaften noch in der Philosophie finden konntet: die Vergeistigung.

71. Die Konfessionen schlafen einen Jahrhunderte währenden Schlaf der Routine und des Stillstandes, während die Wahrheit verborgen blieb. Doch jene, welche die Gebote Jehovas und das Wort des Göttlichen Meisters kennen, müssen in dieser Stimme, die derzeit zu euch spricht, die Stimme des Geistes der Wahrheit erkennen, welche für diese Zeiten verheißen wurde.

72. Die Menschheit verlangt übernatürliche Beweise, um an mein Dasein und an die Unsterblichkeit des Geistes zu glauben, und wahrlich, Ich sage euch, Ich werde ihr jene Beweise in dieser Zeit großer Ereignisse und der Erfüllung geben.

73. Die neuen Generationen werden mein Wort nicht in dieser Form hören, denn für sie habe Ich die Kundgabe von Geist zu Geist vorgesehen.

74. Ich erwarte von euch die Erfüllung meiner Aufträge. Ich werde durch die Stimmträger bis zum Jahre 1950 zu euch sprechen, dem Zeitpunkt, an dem Ich diese Epoche als beendet betrachte. Doch Ich will nicht, dass ihr an diesem Tage der Gerechtigkeit schwach seid, denn ihr werdet euch dann entzweien und Irrtümern anheimfallen. Seid zugerüstet, damit ihr die Stimme des Gewissens hört und euch für alle eure Aufträge verantwortlich fühlt.

75. Achtet auf die Gesundheit eures Körpers, sorgt für seine Erhaltung und Lebenskraft. Meine Lehre rät euch, liebevolle Fürsorge für euren Geist und für euren Körper zu haben, denn beide ergänzen sich und benötigen einander bei der schwierigen geistigen Auftragserfüllung, die ihnen anvertraut ist.

76. Mein Weg ist schmal, aber er ist sicher. Macht nicht länger eitle Bußübungen und bringt nicht unfruchtbare Opfer. Nehmt von der Natur das für euer materielles Leben Notwendige und erhebt euch zu Mir im Verlangen nach geistiger Nahrung.

77. Geliebtes Volk, trage Frieden in dir, damit du in gleicher Weise, wie du in dieser Zeit des Schmerzes getröstet worden bist, jene zu trösten verstehst, die unter der Last der großen Prüfungen im Leben schwach werden.

78. Ihr, die ihr geheilt worden seid und vom Vater Gaben und Gnaden empfangen habt, werdet morgen von den Menschen die geistig Reichen genannt werden.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 93

1. Seid willkommen, ihr nach Licht hungernden und dürstenden Herzen. Bleibt bei Mir, und ihr werdet niemals sterben, denn Ich bin das Leben.

2. Früher hattet ihr das Gefühl, zu sterben, weil ihr die Hoffnung und den Glauben verloren hattet. Es gab in euren Herzen kein Licht, das euch auf den Pfad des wahren Lebens geführt hätte, noch eine Stimme, die euch liebevoll gesagt hätte: "Kommet herbei, dies ist der Weg des Friedens", bis ihr mein Wort gehört habt, das immer voll Liebe und Trost ist, und sein Licht euch die Ruhe zurückgab.

3. Eure Blindheit wurde erhellt durch das Licht eures Gewissens, und dieses mahnt euch immer zum Gebet, zur tätigen Nächstenliebe und zur Besserung. So seid ihr in meine Gegenwart gekommen, und mein Wort ist wie ein hellstrahlendes und rettendes Leuchtfeuer gewesen, das euren Weg erhellte. Von diesem Zeitpunkt an habt ihr begriffen, dass dies Licht nur von Mir ausgehen kann, und ihr habt Mir gesagt: "Herr, Du bist es, den ich so sehr erwartete. Heute weiß ich, dass ich Dich liebte und Deiner bedurfte, Meister."

4. Ja, Jünger, hier bin Ich und helfe euch, die ersten Schritte auf dem aufwärtsführenden Wege zu tun, bis Ich euch als wahre Jünger meiner Unterweisung und meiner Offenbarungen vorbereitet habe, um euch später in die Provinzen und Nationen zu senden, damit ihr diesen Glauben verbreitet.

5. Die Auseinandersetzung wird in der Zeit größter Sünde, Nöte und Schmerzen sein, und ihr werdet keine andern Hilfsmittel haben als eure Vergeistigung, noch andere Waffen als die Wahrheit. Ich habe euch als Arme, Ungebildete und Demütige erwählt, als brachliegendes Ackerland, das jedoch dafür geeignet ist, fruchtbar gemacht zu werden und den geistigen Samen zu empfangen.

6. Ich bin nicht auf der Suche nach Philosophen, Theologen oder Wissenschaftlern gewesen, sondern nach dem einfachen Volke, das Mich immer erwartet hat und auf meinen Ruf hin herbeieilt, um seinem Geiste das vergessene oder schlecht verwendete Erbe zurückzugeben.

7. Der Menschheit ist es nicht gelungen, zum Kern der Offenbarungen der beiden Ersten Zeiten vorzudringen. Doch in dieser, der Dritten, wird mein Wort euch meine früheren Unterweisungen verstehen, auslegen und ausüben lassen, und ihr werdet sie mit den gegenwärtigen vereinigen.

8. In dieser Zeit bin Ich für die Welt nicht als Mensch geboren worden. Ich bin im Lichte meines Geistes zu euch gekommen, das zu Menschenwort geworden ist, und in diesem gebe Ich euch meine Lebensessenz, um den Glauben in euren Herzen aufzurichten.

9. Ich gebe euch neues Leben, erwecke euch und bringe euch dazu, dass eure durch die Finsternis dieser Welt blinden Augen die ewige Wahrheit schauen.

10. Ich offenbare euch das, was der Wissenschaftler euch nicht lehren kann, weil er es nicht kennt. Er hat in seiner irdischen Größe geschlafen und hat sich nicht zu Mir erhoben im Verlangen nach meiner Weisheit.

11. Die Herzen der Geistlichen haben sich verschlossen, die in den verschiedenen Sekten und Religionsgemeinschaften das geistige Wissen lehren sollten, welches Größe und Reichtum für den Geist ist.

12. Ich habe gesehen, dass das Gesetz und die Lehren, die Ich der Menschheit in vergangenen Zeiten vermachte, verborgen sind und durch Riten, äußerliche Kulte und Traditionen ersetzt worden sind.

13. Doch ihr, die ihr zutiefst erkennt, dass der Wesensgehalt dieses Wortes der gleiche ist, den Israel am Berge Sinai empfing und den die Menschenscharen in der Zweiten Zeit von den Lippen Jesu vernahmen, sollt mit eurer Gottesverehrung und euren Werken lehren, dass man das Göttliche Gesetz um der Befolgung törichter Traditionen willen, die dem Geist nicht förderlich sind, nicht vergessen darf.

14. Lernet von Mir, Jünger, bleibt nicht länger im Verborgenen, bereitet euch an Geist und Körper vor, damit ihr bald ans Licht hinaustretet und meine Botschaft bekannt wird. Vergeistigt euch, damit Ich euch meinen Willen mittels eurer Inspirationsgabe bekanntmache.

15. Ich will, dass das Licht meines Geistes in eurem Verstande widerstrahlt und dass die Worte, die von euren Lippen kommen, aus dem Geiste stammen. Versucht nicht, von diesem Werke zu sprechen, wenn ihr nicht genügend zubereitet seid, um eure Worte zu fühlen. Geist, Herz und Verstand müssen in eurem Wesen geeint sein, wenn ihr als Mittler dienen wollt für die Weitergabe meines Wortes.

16. Die neuen Generationen werden Mich nicht mehr in der Form vernehmen, die ihr jetzt miterlebt, denn der von Mir angezeigte Termin, von dem an Ich Mich nicht mehr in dieser Weise kundtue, rückt näher; es ist 1950. Bis zum letzten Tage dieses Jahres werde Ich euch mein Wort geben. Ich werde unermüdlich zu euch sprechen, euch ermutigen, und meine gütige Stimme voll belebender Kraft und Licht wird wie eine Sturzflut auf mein Volk niedergehen.

17. Die Mir bis zum Ende zuhören, müssen stark sein und werden für immer als Beispiele gehorsamer Jünger gelten. Sie werden in den Prüfungen nicht schwach werden, werden nicht stehenbleiben noch sich entzweien.

18. Was würde aus diesem Volke, wenn die einen um Vergeistigung ringen, während die andern in alten und rückständigen Kulthandlungen und unnützen Traditionen erschlaffen? Ihr sollt gemeinsam kämpfen, damit ihr bei eurem Tagewerk nicht ermattet, und sollt wachen, damit ihr die Stimme des Gewissens klar vernehmt.

19. Lebt wachsam, damit ihr nicht schwache Geschöpfe seid, sondern starke Geistwesen. Lenkt eure Schritte auf den Pfad der Barmherzigkeit, der Liebe und der Gerechtigkeit. Beraubt euch nicht dessen, was Ich für eure gesunde körperliche Erquickung bereitgestellt habe. Auch sage Ich euch, dass ihr euren Geist nicht quälen sollt, indem ihr demselben das versagt, was ihm zusteht, damit beide, Körper und Geist, einen einzigen Willen bilden, und über diesen das Gewissen wacht, welches mein Göttliches Licht ist.

20. Ich will nicht, dass die Welt euch in ihren Materialismus verstrickt und euch die Gnade raubt, die Ich euch anvertraut habe, denn dann würdet ihr in euer Leben des Elends und des Schmerzes zurückfallen, aus dem Ich euch errettet habe.

21. Vergesst nicht, dass Ich zu eurer Rettung gekommen bin und euch geholfen habe, über eure Schwachheit hinwegzukommen und die Ketten zu zerreißen, die euch darniederhalten, und damit ihr schließlich die Befriedigung erlebt, euch von Schwächen, Krankheiten und Nöten befreit zu haben.

22. Jeder, der sich aufmacht und meiner Spur folgt, wird in Mir die Kraft und einen Helfer finden, der ihn bis ans Ende des Lebensweges begleiten wird. Wer Hunger und Durst nach Licht und Heil hat, wird in meinem Werke das Brot und das Wasser des ewigen Lebens finden.

23. Stärkt euren Geist für die schweren Zeiten der Krise bis zu einem solchen Grade, dass wenn ihr ins Gefängnis geworfen werden solltet, weil ihr meiner Spur nachfolgt, ihr im Gedenken der Leiden eures Meisters euch gestärkt fühlt, da ihr wisst, dass Ich bei euch sein werde in dieser Prüfungszeit. Wenn ihr seht, dass ein geliebter Angehöriger auf das Schmerzenslager geworfen ist und nahe daran ist, sein Leben auszuhauchen, so richtet eure Gedanken auf Mich und lasst bereitwillig zu, dass mein Wille geschehe. Dann werdet ihr ein Wunder eintreten sehen als Belohnung für eure Ergebung und euren Glauben angesichts meiner Ratschlüsse. Jene, die auf ihrem Lebenswege einsam bleiben, sollen sich an Jesus erinnern, wie Er fern von seiner Mutter und seinen Jüngern ergebungsvoll dem Kalvarienberge entgegenging, gefolgt von einer Menschenmenge, aber einsam in seinem Herzen.

24. Wann immer ihr euch dies Erinnerungsbild bewusst macht, werdet ihr ein Gefühl süßen Trostes empfinden bei dem Gedanken, dass Ich euch versprach, euch in euren Trübsalen beizustehen und euren Leidenskelch abzuwenden.

25. Der Schmerz wird euch läutern, und wenn dann die Zeit eurer Trübsale vorüber ist, werdet ihr euch glücklich schätzen, die Gelegenheit gehabt zu haben, eurem Meister nachzuleben, und ihr werdet fühlen, dass ihr Besitzer eines geistigen Erbes seid.

26. Studiert meine Lehre aufmerksam, und ihr werdet feststellen, wie eine Unterweisung von Mir die vorangehende bestätigt, in derselben Weise, wie mein Wort dieser Zeit all das bekräftigt, was Ich euch in der Vergangenheit sagte.

27. Wenige sind der Menschen, die die Zeichen dafür erkennen, dass ein neues Zeitalter angebrochen ist und dass Ich Mich derzeit der Menschheit geistig offenbare. In ihrer Mehrheit widmen sie ihr Leben und ihre Bemühungen dem materiellen Fortschritt, und in diesem rücksichtslosen und zuweilen blutigen Kampfe zur Erlangung ihrer Ziele leben sie wie Blinde, verlieren sie die Richtung, wissen sie nicht mehr, was sie erstreben, können sie den hellen Schein der neuen Morgenröte nicht sehen, nehmen sie die Zeichen nicht wahr und sind weit davon entfernt, sich die Kenntnis meiner Offenbarungen anzueignen.

28. Diese Menschheit hat mehr an die Lehren und die Worte der Menschen geglaubt als an die Offenbarungen, die Ich ihr über die Zeiten hin gewährt habe. Wartet ihr etwa darauf, dass der Vater in seiner Gerechtigkeit euch noch größere Zeichen schickt als die, die ihr auf Schritt und Tritt erblickt, damit ihr spürt und glaubt, dass dies die für meine Kundgebung als Geist der Wahrheit vorausgesagte Zeit ist? Ach ihr kleingläubigen Menschen! Jetzt werdet ihr begreifen, Jünger, weshalb Ich euch zuweilen sage, dass meine Stimme in der Wüste ruft, weil es niemanden gibt, der sie vernimmt und wirklich beachtet.

29. Erwache, Volk, damit du dich erzittern fühlst bei dieser Stimme der Gerechtigkeit, damit ihr euch gedrängt fühlt, euren Mitmenschen zu verkünden, dass das Gesetz, das Licht, das Gericht und mit ihm die Rettung der Menschheit zur Welt gekommen sind.

30. Seht die Erfüllung eurer Aufgabe innerhalb dieses Kampfes nicht als etwas Unmögliches an. Schon jetzt sage Ich euch voraus, dass nicht nur ihr es sein werdet, welche diese Menschheit erlösen oder das Leben der Völker umwandeln; diese Werke werde Ich tun, weil sie übermenschlich sind. Ich will nur, dass ihr die Aufgabe erfüllt, die euch zukommt, und dass ihr zulasst, dass die neuen Generationen meinen Samen weiter tragen als wohin ihr zu gelangen vermochtet.

31. Könnt ihr euch die Seligkeit dessen vorstellen, der zum Geistigen Leben zurückkehrt und auf Erden die Bestimmung erfüllt hat, die sein Vater ihm vorgezeichnet hat? Seine Genugtuung und sein Friede sind unendlich größer als alle Befriedigungen, die der Geist im menschlichen Leben ernten kann.

32. Und diese Gelegenheit biete Ich euch an, damit ihr zu denen gehört, die Freude haben, wenn sie in ihr Reich zurückkehren, und nicht zu jenen, die in ihrer tiefen Bestürzung oder Reue leiden und weinen.

33. Ich eile schnell herbei, wenn Ich eure Hilferufe höre, wenn ihr als Schiffbrüchige gegen die aufgewühlten Wogen dieses Meeres der Leidenschaften ankämpft, in welchem die Menschheit dieser Zeit umherkreuzt. Euer Bittgebet gelangt zu Mir, und mein Erbarmen breitet sich gleich einem Mantel des Friedens aus, so wie zu einer andern Zeit, da Ich, von meinen Jüngern begleitet, auf dem Galiläischen Meere fuhr und die aufschäumenden Wellen das Boot zu versenken drohten. Die furchtsamen Jünger baten Mich voller Angst, sie zu retten, weil sie das Gefühl hatten, unterzugehen, und Ich bewies ihnen, dass wer bei Mir ist und Mir vertraut, niemals zugrundegeht.

34. In dieser Zeit ist das Boot mein Werk, das Meer ist das Leben, der Sturm sind die Leidenschaften, die Heimsuchungen, die Prüfungen.

35. Wohl dem, der sich innerhalb dieses Bootes befindet, wenn einmal die Stürme losbrechen, denn er wird gerettet sein!

36. Überquert dies Meer und fahrt mit absolutem Glauben dem andern Ufer entgegen, im Bewusstsein, dass an seinem Gestade der vollkommene Friede ist. Wer könnte sich bei dieser Überfahrt verirren, wenn er vom Kompass seines Gewissens geleitet hinüberfährt?

37. Falls jemand sich erschöpft fühlt, rufe er Mich an. Falls jemand anderer spürt, dass sein Glaube wankt, bete er, und augenblicklich werde Ich an seiner Seite sein, um ihm beizustehen. Doch niemand suche zum Ausgangspunkt zurückzukehren oder finde sich damit ab, von den Wogen des Sturmes erfasst zugrundezugehen.

38. Vervollkommnet euer Gebet, denn ihr müsst die geistige Kraft kennenlernen, die es vermittelt. Es ist die Himmelsleiter, auf der ihr in einer wahrhaftigen Gemeinschaft der Geistwesen zu Mir emporsteigen werdet.

39. Wie verdüstert sich der Weg dessen, der seinen Glauben auslöscht oder das Vertrauen zu Mir verliert! Ihr, die ihr wachend seid — betet für die Welt, welche schläft.

40. Erscheint es euch seltsam, dass Ich euch mit so großem Eifer umsorge? Das kommt nur daher, dass ihr keine wirkliche Erkenntnis dessen habt, was meine Liebe zu euch ist, oder dessen, was ihr für Mich bedeutet, weil ihr euch in Bezug auf euren Vater eine sehr armselige Vorstellung gebildet habt, da einige von euch sich als Götter auf Erden fühlen, während andere unter euch sich im Gegensatz dazu meiner Liebe nicht würdig fühlen. Ich sage euch, wenn die materielle Natur für die Menschen staunenswert und wunderbar gewesen ist, so ist das Geistige Leben noch großartiger und wunderbarer, und zu eurer Seligkeit und Wonne sollt ihr wissen, dass ihr beiden Seinsebenen angehört. — Auf diese Art lehrt euch mein Wort alles, was ihr von Mir und von euch wissen müsst für eure Aufwärtsentwicklung.

41. An diesem Tage ist es mein Wille, euch zu offenbaren, dass bis zum Jahre 1950 die hundertvierundvierzigtausend von Mir gekennzeichneten und vorbestimmten Geister vollzählig sein werden, um der Welt meinen Liebessamen zu bringen. Die einen werden inkarniert sein, und die andern in der Geistigen Heimat. Sie alle werden wach bleiben unter dem Lichte meiner Inspiration, und jeder wird eine Fackel sein, welche den Weg großer Menschenscharen erhellt und sie zum Geistigen Reiche führt.

42. In der Zeit, in der Israel die Wüste durchquerte auf der Suche nach dem Gelobten Lande, war es der Stamm Levi, welcher das Volk die Verehrung Gottes lehrte, es an das Göttliche Gesetz erinnerte und ihm half, es zu verstehen. Als sich die Stämme dann in dem Lande niedergelassen hatten, das sie durch ihren Glauben und ihre Beharrlichkeit erobert hatten, war der Stamm Levi weiterhin derjenige, der über das Gesetz wachte. Doch die Zeiten sind vergangen, der Geist des Menschen hat sich entwickelt, und der göttliche Same, den Ich Israel anvertraute, gelangte zu vielen Völkern, und jetzt ist er in der ganzen Menschheit verstreut.

43. Jenes Gottesvolk ist voll Licht wiederauferstanden auf Erden, um in seinem Geiste die neuen Offenbarungen zu empfangen, welche es zu den Nationen tragen soll. Erkennet, dass es jetzt nicht nur der Stamm Levi ist, der über das Gesetz zu wachen beauftragt ist, sondern eine große Zahl von Geistwesen, denen sich all jene anschließen werden, die mit dem Verlangen erwachen, ein Teil des Volkes Gottes zu sein.

44. Hier sind, bewegt von meinem Worte, viele derer, die in damaliger Zeit voller Furcht niederfielen, als sie am Sinai die allmächtige Stimme Jehovas hörten — viele derer, die die Gefangenschaft, die Tränen und die Erniedrigung hinter sich gelassen hatten, um sich auf die Suche nach dem Lande des Segens und des Friedens zu machen. Ihre Augen haben sich nun einem neuen Lichte geöffnet, das sie den von ihrem Geist seit dieser Zeit zurückgelegten Weg ganz klar erkennen lässt.

45. Dies Volk hier wird gleichfalls kämpfen, um sich vom Neuen Pharao zu befreien, den die Welt darstellt, welche seine Abgötterei, sein Elend und seine Versuchungen nährt. Es wird auch eine Wüste durchqueren, in der es sich von den andern Menschen verlassen und verstoßen fühlen wird, bekämpft von vielen seiner Mitmenschen, die es am Weiterkommen zu verhindern suchen. Doch wenn es einmal die notwendige Vergeistigung erreicht hat, wird es im Tiefsten seines Wesens die göttliche Stimme hören, die zu ihm vom Gesetze der Gerechtigkeit und der Liebe spricht. Aber es wird nicht das Herz sein, auf das dies Licht herniederkommt, sondern es wird direkt zum Geiste gelangen.

46. Wenn das Volk diese Lehre dann zur Anwendung bringt, wird jedes seiner Werke der Errichtung des Geistigen Tempels im Innern des Menschen dienen.

47. Ihr alle, die ihr den Wunsch habt, ein Teil dieses Volkes zu sein — betrachtet euch innerlich, erfüllt euch mit Glauben, damit ihr stark seid im Kampfe und ihr würdig werdet, dass Ich euch Israel nenne, so wie Ich in der Ersten Zeit Jakob "stark" nannte in Bezug auf das Gute, die Liebe, die Vergebung; stark im Gesetzeseifer und in der Tugend, stark gegenüber der Sünde, dem Schmerz, der Verleumdung oder dem Elend.

48. Nachdem Ich euch diese Unterweisung gegeben habe, wird mein Blick euren Schritten folgen, um zu sehen, in welcher Weise ihr meine Unterweisungen in die Tat umsetzt, und um eure Werke wahrer Liebe zu beurteilen.

49. Ich werde euch Gelegenheit zum Wirken geben, indem Ich euch die Waise, die Witwe zuführe, jenen, der im Lebenskampfe unterlegen ist, den vom Laster Besiegten, den nach Licht Hungernden, den nach Wahrheit Dürstenden. Schreibt die Vorfälle, die euch ständig begegnen, nicht dem Zufall zu, denkt daran, dass es euer Meister ist, der an die Türen eurer Herzen pocht. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid in der Zeit, in welcher euer Geist sein Dasein auf Erden durch Liebestätigkeit rechtfertigen muss.

50. Meine Stimme wird beständig zu eurem Geiste gelangen und euch fragen, was ihr tut, wofür ihr euer Leben verwendet, und ob ihr eure Mission erfüllt.

51. Begreift, dass ihr ein großes Werk zu vollbringen habt; es ist die Arbeit, die sich in langer Zeit der Vernachlässigung angesammelt hat. Denkt nicht, dass Ich es bin, der euch mit schweren Lasten überhäuft. Ich will nur, dass ihr eure Schuld bezahlt und eure Mission auf Erden erfüllt — eine Mission, die sich nicht auf die Erfüllung eurer Pflichten gegenüber euren Familien beschränkt. Ihr habt außer diesen Pflichten jene, euch untereinander alle ohne Bevorzugung zu lieben, und zu dienen, ohne euch durch Unterschiede der Glaubensbekenntnisse, Sprachen oder Klassen davon abhalten zu lassen.

52. Meine Lehre wird den Samen der Selbstsucht zerstören und dadurch eurem Geist ein Betätigungsfeld ohne Ende geben, auf dem ihr eure Aufgabe, zu lieben, erfüllen könnt.

53. Tag für Tag werde Ich den Menschen Zeichen geben, damit sie erwachen: zu den einen werde Ich bei ihrem Gebete sprechen, andere werde Ich mit Intuition versehen, damit sie meine Stimme wahrnehmen. Jenen, die ferne der Vergeistigung leben, werde Ich offenbarende, prophetische Träume geben; und zu den Vermaterialisierten werde Ich mittels der Naturgewalten sprechen, da sie nur an das glauben, was sie sehen, oder an das, was sie mit ihrer Wissenschaft beweisen können.

54. Doch wenn sie trotz dieser Warnrufe schlafend oder taub bleiben, werde Ich sie meine Macht und meine Gerechtigkeit fühlen lassen, die sie so sehr herausgefordert haben.

55. Ich spreche von Gerechtigkeit zu euch, denn die Zeit ist gekommen, in der meine Sichel das reife Korn schneidet. Ich werde die Früchte einsammeln, die das Gute hervorgebracht hat, den goldenen Weizen, den die Liebe erzeugt hat. Alles übrige wird vernichtet werden: Die Früchte der Sünde und das Unkraut der Selbstsucht, des Hasses und des Hochmuts werden unter der unerbittlichen Schneide der Sichel meiner Gerechtigkeit fallen.

56. Ich komme zur rechten Zeit, um zu mähen. Erinnert euch, dass Ich euch einstens sagte, dass das Getreide nicht vorzeitig geschnitten werden darf, sondern dass man den Weizen und das Unkraut zusammen wachsen und reifen lassen soll und danach erst schneiden.

57. Ist dies nicht eben das, was Ich derzeit tue? Seht, wie meine Werke von heute meine Unterweisung der Zweiten Zeit bestätigen!

58. Ich spreche zu euch mittels des Verstandes eines Stimmträgers, dessen Verstandesorgan Ich erleuchtet habe, und Ich habe auf seine Lippen Worte der Weisheit gelegt, damit das Volk diese Botschaft als Nahrung für seinen Geist empfängt.

59. Ich sehe euch erstaunt angesichts dieser Kundgebung, weshalb Ich euch sogleich sagen will, dass, so bewundernswert sie ist, sie dennoch nicht die letzte Unterweisung ist, die Ich euch zu geben habe, und auch nicht der höchste Ausdruck meiner Verbindung mit den Menschen. Betrachtet diese Kundgabe nur als eine Seite des Buches der geistigen Weisheit, welche eine Verheißung der neuen Offenbarung ist, die Ich euch geben werde. Das Buch liegt offen vor eurem Bewusstsein, es ist meine Weisheit, und von diesem Buche gehen Ströme von Licht aus, die euer Wesen durchfluten.

60. Ihr werdet nicht mit wahrer Geistesstärke zum Kampfe aufbrechen können, solange ihr nicht vom Sinngehalt und der Bedeutung dieses Werkes überzeugt seid. Aus diesem Grunde überhäufe Ich euch bei jeder meiner Kundgebungen mit meinen Liebesbeweisen, damit in meinem Volke die Überzeugung herrscht, dass es auf einem sicheren Wege voranschreitet.

61. Nehmt dies Buch mit Liebe auf, in welchem eure Mission geschrieben steht; doch legt euch nicht schlafen in dieser Zeit des Lichtes. Welchen Lohn könntet ihr morgen empfangen, wenn ihr keine Verdienste habt? Vergesst nicht, dass all euer Mühen als Endziel die Erringung von Licht, von Frieden und geistiger Vollkommenheit hat. Jedermann soll wissen, dass euch zur Erlangung dieser Vollkommenheit der rechte Weg gewiesen wurde, den euch das Gewissen vorzeichnete, seitdem ihr zum Leben erstanden seid. Doch damit ihr beim Inkarnieren auf Erden nicht vom Pfade abirrt, ließ Ich meine Spur auf ihr zurück.

62. Sucht diese Spur in jedem vergangenen und gegenwärtigen Augenblicke, und bald werdet ihr sie finden.

63. Immer habe Ich euch gesucht, denn euer Geist, wenn er erst inkarniert ist, hat sich auf vielerlei Pfade eingelassen, auf denen er sich meistenteils verirrt hat. Ach ihr schwachen Geschöpfe, die ihr aufgrund eurer eigenen Willensentscheidungen gefallen seid, und danach Mir die Schuld gegeben habt, indem ihr sagtet, dass der Weg der Kinder Gottes voller Versuchungen ist! Ich sage euch, dass dort, wo ihr viele Pfade zu sehen glaubtet, ihr nur einem hättet folgen sollen: jenem, der zu Mir führt; dass dort, wo ihr Versuchungen erblicktet, es nur Früchte waren, die mit Erkenntnis und Ehrerbietung anzunehmen waren. Könnt ihr euch vorstellen, dass euer Vater etwas geschaffen hat, das zum Ziele hätte, euch zum Sündigen zu verführen?

64. Morgen, wenn sich der Mensch von seiner Last der Unwissenheit und des Materialismus befreit, wird er entdecken, dass das, was er für ein Hindernis hielt, nur eine Stufe war, damit sein Geist aufsteige und Erfahrung gewänne; und was er für einen Abgrund hielt, war nichts anderes als eine Prüfung, um ihn zu kräftigen. Dann wird er entdecken, dass das, was der Mensch als Grund für seine Stürze und seine Fehler betrachtete, die Hilfsmittel sind, um ihm bei seiner Vervollkommnung zu helfen. Angesichts dieser Erkenntnisse werden aus dem Menschenherzen alle abergläubischen Vorstellungen verschwinden, die es im Hinblick auf das Böse geschaffen hat.

65. Welche Kraft und welche Schönheit wird der Mensch entdecken, sobald er seine Augen dem Lichte dieses Lebens öffnet! All das, was seine Unwissenheit ihn falsch deuten ließ, sodass er Irrtümern anheimfiel und dafür Dem die Schuld gab, der alle Wesen schuf, wird aus dem Verstande des Menschen verschwinden.

66. Solange die Menschen nicht das wahre geistige Gesetz verstehen oder sich zu diesem Wege hingezogen fühlen, verfallen sie in religiösen Fanatismus, müssen sie einem Leben voller Fallstricke, Unsicherheiten und Schatten begegnen.

67. Wann macht ihr euch an das Studium meiner Lehre, die wie eine göttliche Sonne ist, welche den Geist erhellt und sich niemals verbirgt? Eurer Meinung nach ist dies unmöglich, doch Ich sage euch, dass dies Licht bald alle Menschenwesen erleuchten wird.

68. Die Stimme Dessen, den ihr "Rabbi aus Galiläa" genannt habt, ist dieselbe, die ihr in diesen Augenblicken vernehmt. Und wenn Ich euch in jener Zeit sagte: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Worte Gottes", so wende Ich Mich jetzt an euch, um euch zu sagen, dass sich der Mensch nicht nur von der Wissenschaft oder menschlichen Erkenntnissen nähren soll, sondern vom göttlichen Urquell, denn in ihm lebt der Geist, der sich nur von Liebe, Weisheit und Frieden nährt. Nährt euch und stärkt euch, o meine Jünger, damit ihr das wahre Leben in euch tragt.

69. Zeiten des Kampfes und der Bitternis kommen auf euch zu, und ihr müsst vorbereitet sein, damit ihr von meiner Lehre Zeugnis ablegt durch euren Glauben und eure Standhaftigkeit in der Befolgung meiner Weisungen.

70. Manchmal möchten meine ungläubigen Jünger, dass Ich ihnen den Körper zeige, den Ich in der Zweiten Zeit hatte — die durchbohrten und blutigen Hände, damit sie glauben können, dass Ich aufs neue unter meinem Volke bin. Und in ihren Herzen sagen sie Mir: "Wie sollen wir von Dir Zeugnis ablegen, wenn wir Dich nicht gesehen haben?" Doch Ich frage euch: Kennt Ihr meine Worte von damals, mit denen Ich euch ankündigte, wiederzukommen? Wann kündigte Ich euch an, dass Ich als Mensch kommen würde? Ihr müsst sehen, um zu glauben, weil ihr euch vermaterialisiert habt. Dagegen gibt es welche, die ohne die Prophetien zu kennen meine Gegenwart fühlen und die Wahrheit verstehen. Diese sind es, deren Verstand und Herz rein ist.

71. Der Geist ist mit einem höheren Blick als dem menschlichen begabt, damit er es ist, der die Wahrheit entdeckt und in ihr das Angesicht seines Vaters erblickt. Wie wollt ihr mit euren Sinnen das Göttliche entdecken, wenn es nicht zuvor euer Geist erahnt hat? Diese Worte sind kein Vorwurf wegen eures geringen Glaubens, noch weise Ich euch ab, weil ihr zweifelt. Im Gegenteil, Ich bin auf der Suche nach eben diesen erloschenen Lampen, um sie mit dem Liebesfeuer meines Geistes zu entzünden.

72. Manche zittern vor Seligkeit, wenn sie dies Wort hören; es sind jene, die meine Gegenwart fühlen. Morgen, wenn Ich Mich nicht mehr in dieser Form kundtue, werden jene, die Mich nicht begreifen konnten oder die gezweifelt haben, als sie Mich hörten, im Verlaufe ihrer Vergeistigung über sich wehklagen, wenn sie sich daran erinnern, dass sie bei meiner Kundgebung zugegen waren und nicht geglaubt haben. Ich werde sie in meinem Lichte baden, und sie werden meine Stimme in ihrem Innern hören, die ihnen sagt: Fürchtet euch nicht, sucht Mich in der Tiefe eures Herzens, dort werdet ihr viele meiner Worte finden, aufbewahrt für den Zeitpunkt, an dem ihr sie benötigt.

73. Kommt zu Mir, Völker und Nationen der Welt. Kommt, Menschen aller Rassen, mein Gesetz erwartet euch im Reiche des Friedens, damit ihr ein einziges Volk bildet — das Volk Gottes.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 94

1. Mein Wort hat sich voll Liebe unter euch kundgetan. Es hat sich als ein Balsam des Trostes erwiesen, als ihr weinend zu Mir gekommen seid, und mit väterlichem Rate musste Ich euch berichtigen. Wenn der Tag näherrückt, an dem Ich dies Wort auf den Lippen meiner Stimmträger verstummen lasse, werdet ihr das Gefühl haben, dass es von einem Richter kommt, obwohl es immer dasselbe sein wird in seiner Liebe und in seiner Zärtlichkeit. Aber es wird soviel Licht in sich bergen, dass ihr selbst die geheimsten Fehler und die verborgensten Flecken entdecken werdet, die ihr an euch habt.

2. Von Mir werdet ihr niemals sagen können, dass Ich euch nicht auf eure Unvollkommenheiten hinwies, oder dass Ich euch in meiner Lehre trügerische Unterweisungen gab. Wenn ihr morgen eure Fehler entdeckt und die Größe dieser Offenbarung richtig einschätzt, werdet ihr in der Lage sein, eurem Vater Gerechtigkeit widerfahren zu lassen.

3. Noch erfasst ihr diese Wahrheit nicht. Zuerst legte die Finsternis eine dunkle Binde auf eure Augen, danach kam das Licht meines Wortes, aber ihr wart von ihm geblendet. Es ist unvermeidlich, dass ihr einige Augenblicke im Dunkeln umhertappt, bis ihr euch an dieses Licht gewöhnt und alles erblicken könnt, was euch umgibt. Bis dahin sollt ihr mit eurer Kritik, mit euren Worten und euren Handlungen vorsichtig sein, denn noch könntet ihr keine sicheren Schritte auf dem Wege machen, noch von der Wahrheit sprechen, wie ihr es tun sollt.

4. Die Wahrheit ist eine und ist ewig, und dennoch — seht euch die Menschen an, wie sie verschiedene Wahrheiten ausposaunen! Wie sehr wurden meine Lehren auf Erden mit Füßen getreten!

5. Seit Christus euch von der Wahrheit kündete — wie viele haben von ihr zu sprechen versucht! Doch Ich frage euch: Haben sie Mich auch in der Liebe, im Gehorsam und in der Liebestätigkeit zum Vorbild genommen? Ich allein weiß, welche zu allen Zeiten meine wahren Jünger und Apostel gewesen sind.

6. Wenn die Menschen morgen bei der Beurteilung dieser Kundgabe an ihrer Wahrheit Zweifel bekommen, weil sie durch sündige Sprachrohre gegeben worden ist, werde Ich sie begreifen lassen, dass Mich die Sünde nicht abstößt, im Gegenteil, sie hat Mich dem, der sich vom Wege verirrt hat, nähergebracht.

7. Ein weiterer Beweis meiner Macht, den die Menschen anerkennen werden, besteht darin, dass nur Ich bewirken konnte, dass der Mund von Sündern mit Reinheit spricht, dass die lästernden Lippen göttliche Belehrungen aussprechen, und dass ein ungeschulter Verstand Unterweisungen und Offenbarungen voller Weisheit übermittelt.

8. Welche werden jene sein, die in dieser Zeit als wahre Apostel meines Wortes an die Öffentlichkeit treten? Welche unter euch werden ihren Mitmenschen die Schönheit meiner Unterweisung vor Augen führen?

9. Eure Werke sind notwendig; unerlässlich ist das lebendige Zeugnis dieses Volkes, das mein Wort hörte.

10. Die Lehre, die Ich euch gebracht habe, ist wie eine unermesslich große Fackel, um die sich die Menschenscharen versammeln müssen — die Menschen, die Hunger nach Wahrheit und Durst nach Gerechtigkeit haben, und auch die irrenden Geistwesen, die Forscher, die sich im Verlangen nach Licht verzehren.

11. Bereitet euch für die Zeit vor, in der große Scharen eurer Mitmenschen sich auf die Suche nach der Oase des Friedens machen, aber tut es in Demut. Sammelt in eurem Geist die Tugenden an, die Ich euch in meinem Worte gebracht habe. Sucht eure Mitmenschen nicht durch Eitelkeiten oder gehaltlose Unterweisungen zu beeindrucken. Sie kommen auf der Flucht vor eben jenem zu euch.

12. Nicht nur die, welche mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan vernahmen, werden Kinder dieses Volkes genannt werden. Jeder, der sein Kreuz auf sich nimmt — jeder, der dies Gesetz liebt und diesen Samen verbreitet, soll Arbeiter in meinem Weinberg, Apostel meines Werkes und Kind dieses Volkes genannt werden, auch wenn er Mich nicht mittels dieser Kundgabe gehört hat.

13. Erneut sage Ich euch, dass ihr keine äußerlichen Formen suchen sollt, um mein Werk bekanntzumachen, denn ihr würdet dann viele verwundbare Punkte darbieten, wodurch ihr von den Sekten und Religionsgemeinschaften bekämpft würdet.

14. Wenn ihr nach moralischer Besserung trachtet, nach Reinheit in eurem Leben, nach Vergeistigung in eurer Gottesverehrung, wird es keine Waffen, Ideen oder Lehren geben, die euch besiegen können. Baut auf den Geist, und alles wird erhalten bleiben und die Heimsuchungen und Schlachten überleben, weil der Geist unzerstörbar ist. Wenn ihr auf materiellen Grundlagen aufbaut, handelt ihr wie der Törichte, der ein Gebäude auf Sand errichtet, das bei der kleinsten Erschütterung zusammenbrechen muss.

15. Macht aus euren Herzen eine Schatzkammer, um in ihr meine Lehren als den kostbarsten Schatz aufzubewahren, den euer Geist bis zu dieser Zeit erhalten hat.

16. Ich gebe Mich bei euch in dieser Zeit geistigen Ringens zu erkennen, weil ihr zur Welt gesandt wurdet, um von diesem Gesetze zu sprechen. Ihr wurdet bereits befreit, ihr habt euch schon vom Unnützen abgewandt; geht jetzt auf dem Pfade weiter voran als die von Jesus geliebten wahrhaftigen Arbeiter.

17. Ich habe euch in dieser Zeit zur Welt gesandt, damit ihr von Mir sprecht und euer Geist seine Erfahrung an die andern weitergibt.

18. Wenn Ich euch offenbart habe, dass ihr Israel seid, so geschah es, damit ihr wüsstet, dass ihr schon seit langem auf Erden meinem Wege folgt, und auch darum, damit ihr über eure Verantwortung nachdenkt. Meint ihr nicht, dass es richtig ist, dass Ich euch zuweilen euren Mangel an Glauben, an Eifer oder an Liebestätigkeit zum Vorwurf mache?

19. Ein einziger Gott hat zu euch gesprochen seit Anbeginn der Zeiten; einen einzigen Gott sollt ihr anerkennen und lieben. Außerdem will Ich, dass ihr Mir eine einzige Art der Verehrung darbringt.

20. Die Menschen sind es, die vielerlei Götter geschaffen haben; jeder fühlt, verehrt und stellt Ihn sich auf unterschiedliche Weise vor. — Ich halte dies Volk von jedem religiösen Einfluss fern, damit es Mich hier, in seiner Einsamkeit, in seiner Zurückgezogenheit vernimmt und versteht, damit es Mir schließlich eine seines Schöpfers würdige Verehrung darbringt. Dasselbe tat Ich in jener Zeit, als Israel Jahrhunderte hindurch ein Gefangener unter dem Joche und der Geißel der Pharaonen Ägyptens war. Es war mein Wille, Moses als Sendboten zu gebrauchen und jenes Volk, welches dazu bestimmt war, das Gesetz zu empfangen und das Licht, das die Menschheit erhellen würde, der Sklaverei zu entreißen. Vergleicht die Ereignisse jener Zeit mit denen von heute und ihr werdet die Absicht verstehen, mit der der Meister zu euch von diesen Geschehnissen gesprochen hat.

21. Euer Geist sagt Mir, dass die Menschheit auch in dieser Epoche materielle Sklaverei, Trübsale und Geißelhiebe erfahren hat, und dass sie durch die Knechtschaft des Geistes hindurchgegangen ist.

22. Darum komme Ich erneut zu euch, um euch zu sagen: Liebt euch, wie Ich euch in der Zweiten Zeit lehrte, damit euer Weg erträglich ist. Habt Vergeistigung, Ordnung, Gehorsam, Glauben und Nächstenliebe, und ihr werdet euch stark im Kampfe fühlen und werdet das Vorbild für alle Völker der Erde sein.

23. Viele werden euch fragen, welches der Weg ist, dem ihr folgt, und wohin ihr geht, und wenn sie sehen, dass euer Wandel bescheiden, aber voll Sicherheit und Festigkeit ist, werden sie euch mit einem Herzen voller Vertrauen und Glauben nachfolgen.

24. Heute kommt euer Geist im Verlangen nach Nahrung, das Herz will Frieden, der Verstand hat Durst nach Licht. Doch der Meister sagt euch: In den frühen Zeiten eurer Entwicklung besaßet ihr all das, sogar ohne Verdienste erworben zu haben, um es zu erlangen. Jetzt hingegen müsst ihr alles mit euren Werken innerhalb des Gesetzes erreichen, das euch lehrt, euch untereinander zu lieben.

25. Nichts kostete es euch in jenen Zeiten, Gesundheit, Kraft, Frieden und Überfluss zu haben, weshalb ihr alles leicht verloren habt. Jetzt sage Ich euch, dass wenn ihr mit Anstrengungen, mit Mühen und Opfern die Entfaltung jener Gaben zurückgewonnen habt, die ihr nicht in ihrem ganzen Werte zu schätzen wusstet, ihr sie nicht mehr verlieren werdet, denn dann werdet ihr das, was ihr habt, nutzen, und werdet nie vergessen, was es euch kostete, dies zu erlangen. Habt ihr eine Vorstellung davon, wie sehr diese Menschheit sich entwickeln muss, um aus ihrem tiefen Schlafe zu erwachen und sich mit dem Ziel der Zurückgewinnung (dieser Gaben) und der Entwicklung auf den Weg zu machen? Doch ihr sollt ihr vorangehen und sie den Weg zu ihrer geistigen Entwicklung lehren. Jetzt, da ihr dies Wort hört und bereits eine Gemeinschaft bildet, sage Ich euch, dass ihr Reinheit in eurem Geist haben und in eurer Vorbereitung beharrlich bleiben sollt, damit ihr mein Werk in voller Klarheit bekunden könnt. Ich will, dass ihr die Aufgabe, die Ich euch anvertraut habe, mit Lauterkeit durchführt. — Beruhigt euch, denn nicht alles werdet ihr tun; meine fürsorgliche Liebe wird euch beistehen.

26. Von vielen Punkten der Erde aus werden Einzelmenschen, Gruppen und Volksmengen an die Öffentlichkeit treten und zur Menschheit über die neue Zeit sprechen, über Vergeistigung, und für die Befreiung und die Brüderlichkeit der Menschen wirken. Hierzu sage Ich euch, dass Ich das übrige tun werde.

27. Es gibt Werke, die nur Ich vollbringen kann. Eines davon ist das, diese Menschheit vor den Abgründen zu erretten, die sie selbst geschaffen hat. Aber der Vater ist unendlich beglückt, wenn Er sich bei seinen göttlichen Aufgaben und Pflichten durch seine vielgeliebten Kinder unterstützt sieht. Deshalb lasse Ich den Ruf an alle Menschen ergehen. Ich erkläre ihnen den Zweck meiner Kundgebung, und hernach erwähle Ich die Herzen guten Willens, um sie als Soldaten und Gesandte meiner göttlichen Sache vorzubereiten.

28. Ich möchte dies Volk bald gleich Heerscharen auf Straßen, in den Völkern und Nationen verstreut sehen, wie es die Frohe Botschaft und das Zeugnis von meinem Worte sowie das Licht meiner Verheißungen weiterträgt. Wenn ihr euch wahrhaft vereint, werdet ihr erleben, wie eurem Verstande große Eingebungen entspringen, welche der Schlüssel sein werden, der die heute noch eurem Klopfen verschlossenen Türen öffnet.

29. In dieser Zeit habe Ich euch gesagt: Hat der Einfluss der Welt in euch einen solchen Grad erreicht, dass ihr jede Spur meiner früheren Lehrworte ausgelöscht habt? Das ist der Grund, weshalb Ich gekommen bin. Wer von den Bewohnern der Erde könnte euch den ganzen Reichtum an Erfahrung und Licht begreiflich machen, den euer Geist besitzt, auch wenn er ihn nicht kundtut, weil die Einflüsse der Welt ihn daran hindern? — Niemand. Ich allein kann euch retten und euch die Geheimnisse des Geistes offenbaren.

30. Unter der Menschheit befinden sich solche, die zu einer andern Zeit auf eine göttliche Verheißung hin die Wüste durchquerten, und die Stimme des Herrn auf einem Berge hörten. Auch entdecke Ich andere, die zur Zeit Jesu lebten, seine Werke sahen und sein Wort vernahmen, die Mir in die Einöde nachfolgten und von den Broten und Fischen aßen, die Ich der Menschenmenge zu essen gab, nachdem sie den Berg erstiegen hatte, um jene Stimme zu hören; und Ich sehe auch jene, die am Tage meiner Kreuzigung schreiend in der Menge mitliefen. Selbst hier, unter den Scharen, die herbeikommen, um dasselbe Himmlische Konzert zu hören (wie zu Jesu Zeit), das jetzt neu für sie ist, entdecke Ich jene Geistwesen.

31. Diejenigen, die weinen — jene, die erbeben, wenn sie Mich hören, und die die Stimme erkennen, die zu ihnen spricht, dies sind jene, deren Geist noch immer den Nachklang meiner Worte bewahrt.

32. Bemerkt ihr, wie viele von denen, die zu dieser Kundgebung kommen, für immer auf diesem Wege bleiben und sich diesen Aufgaben hier widmen, ohne dass es eine menschliche Macht gibt, die sie daran hindern könnte, zum Hören meines Wortes hierherzukommen? Es sind solche, die gegenüber Gott noch Liebesschulden aus einer andern Zeit haben und die keine Gelegenheit hatten, sich Ihm hinzugeben, die sich selbst aber versprochen haben, auf Mich zu warten, um Mir nachzufolgen und bis ans Ende zu dienen.

33. Heute erinnere Ich sie an die Ereignisse, die sie schon erlebt haben.

34. In jener Zeit fragten Mich meine Jünger, als sie erfuhren, dass Ich bald von ihnen scheiden würde: "Herr, wann werden wir Dich wiedersehen?" Da sagte Ich ihnen, in welcher Zeit Ich zurückkommen würde und welche Zeichen für meine Rückkehr Ich geben würde.

35. Jetzt sage Ich den neuen Jüngern: Dies ist die angekündigte Zeit, die Zeichen sind erfüllt, ohne dass eines fehlt.

36. Ihr wisst, dass diese Kundgabe mittels des menschlichen Verstandesorgans gleichfalls zu Ende gehen wird, und wie jene fragt ihr: "Herr, wenn dein Wort nicht mehr zu hören ist — wird uns dann nicht mehr das Glück zuteil, auf irgendeine Weise deine Manifestation zu fühlen?" Darauf antworte Ich euch: Nach dieser Zeit wird die eurer Vergeistigung kommen, die der direkten Zwiesprache mit eurem Herrn, in welcher ihr Mich ewig gegenwärtig fühlen werdet. Sobald ihr diesen Grad der Erhebung erreicht, werdet ihr nie mehr sagen, dass der Vater kommt oder dass Er weggegangen ist, denn dann werdet ihr begriffen haben, dass Ich immer bei euch bin. Dann werdet ihr euch daran erinnern, dass Ich euch durch Jesus sagte: "Das Reich Gottes ist in euch."

37. Tragt die Gute Nachricht zu den Nationen. Verbreitet diese Botschaft überallhin. Bedenkt, dass viele von denen, die Mich erwarten, glauben, dass Ich auf Erden als Mensch erscheinen werde. Doch dies habe Ich niemals gesagt, hingegen machte Ich euch begreiflich, dass mein Kommen geistig sein würde, dass Ich "auf der Wolke" kommen würde.

38. Ich habe euch bereits gesagt, dass Ich Kirchen und Sekten heimsuchen werde, um sie aus ihrer Lethargie wachzurütteln. Sie werden dann das Licht dieser Zeit erkennen und das Ideal der Vergeistigung nähren. Aber es ist erforderlich, dass ihr den Teil ausführt, den Ich euch anvertraue. Denn dieser Same wartet nur darauf, ins Erdreich zu fallen, um zu keimen und unter der Menschheit Früchte der Weisheit und des geistigen Fortschritts zu tragen.

39. Das Beispiel dieses einfachen Volkes hier, das seinen Weg ohne Geistliche geht, die es leiten, und das Mir Verehrung darbringt ohne Zeremonien und Symbole, soll ein Aufruf sein, der jene erweckt, die noch in ihrer jahrhundertelangen Nacht schlafen, und soll ein Ansporn zur Erneuerung und Läuterung vieler meiner Kinder sein.

40. Versucht nicht, eure Verantwortung in diesem Werke zu ignorieren. Vergesst nicht, dass Ich euch als Wegbereiter und Propheten der Dritten Zeit zur Erde gesandt habe.

41. Wahrlich, Ich sage euch, wenn Ich Mich in dieser Stunde mit demselben Körper zeigen würde, mit dem ihr Mich seinerzeit saht, würdet ihr meine Wunden frisch sehen, und meinem Antlitz noch die Spur des Opfertodes aufgeprägt. Aber es wäre ein beständiger Vorwurf für die Menschheit, und Ich ziehe es vor, euch meine Wunden zu verbergen und euch nur mein Licht zu zeigen.

Warum wollen viele Mich als Mensch in der Gestalt Jesu sehen? Begreift ihr nicht, dass Ich mehr als eine Gestalt bin? Zwar habe Ich Mich in dieser Zeit ebenso wie in damaliger Zeit in der Gestalt Jesu sehen lassen. Doch diese Gnade ist nicht für alle gewesen; es ist nicht notwendig, dass Mich alle auf diese Weise erblicken. Erneut sage Ich euch: "Selig, die ohne zu sehen geglaubt haben."

42. Wenn die Menschen die äußerlichen religiösen Gebräuche abgelegt haben und anstatt Mich in Bildnissen zu suchen, die Menschenwerk sind, sie sich vergeistigen, werden sie Mich als so groß und allmächtig begreifen, dass sie nicht damit einverstanden sein werden, Mich begrenzt zu sehen, und nicht das Verlangen haben werden, Mich in der Gestalt Jesu zu sehen — nicht einmal geistigerweise.

43. Wie schwer erfüllbar ist die Aufgabe des Sehers in dieser Zeit. Es genügt für ihn nicht, die Gabe des geistigen Gesichtes zu haben, wenn ihm keine innere Erleuchtung zu eigen ist. Wer könnte ihn führen außer seinem Gewissen, und wer könnte ihn aus einem Irrtum befreien, wenn nicht das Gebet und die geistige Wachsamkeit?

44. Sieben große Propheten hatte Israel in der Ersten Zeit. Sie sprachen und schrieben über die Zukunft der Menschheit, über die Heimsuchungen, die auf die Völker zukommen würden, und sie kündigten auch die göttlichen Offenbarungen an, welche der Herr den Menschen zuteil werden lassen würde. Sie waren nicht groß, weil sie viel gesprochen haben, sondern weil sie sich im Verlangen nach meinem Lichte geistig erhoben haben.

45. Das Gleiche will jetzt der Vater von den neuen Propheten, dass sie nämlich der Menschheit ein einziges Bild des Geistigen anbieten, das jedoch voller Wahrheit ist und von dem Ich meinen Arbeitern gesagt habe: Bringt Mir als Ernte eurer Saat wenigstens drei Samenkörnchen dar, die aber keimfähig sein sollen, und nicht einen Scheffel, in dem das Stroh und die Spreu überwiegen. Vergesst nicht, dass es eure Werke sind, die euren Weg in die Ewigkeit vorbereiten.

46. Jetzt, da mein Göttlicher Geist sich euch kundgibt, sende Ich einen Lichtstrahl zu euch herab, welcher den Verstand des Stimmträgers berührt, und er übermittelt euch mein Licht, das zum Wort geworden ist.

47. Siehe, hier ist "Das Wort" unter euch — dasselbe, das in der Zweiten Zeit zu euch sprach. Es ist die gleiche Lehre und derselbe Sinngehalt; doch heute bin Ich nicht mit einem menschlichen Körper bekleidet. Damals berührten meine Füße den Staub der Welt, heute offenbart sich eurem Geiste nur mein Licht. Bereitet eure Herzen, damit ihr Mich empfinden könnt, und nährt euch von meinem Worte, da ihr in Wahrheit wisst, dass der Mensch nicht vom Brot alleine lebt. Ich werde euch meinen Körper und mein Blut geben, die Ich einst als Brot und Wein darstellte. Jetzt wird es in geistiger Weise mein Wort sein, welches das Brot ersetzt, das mein Körper ist, und die geistige Essenz meines Wortes wird der Wein sein, den ihr als mein Blut trinken werdet.

48. Der Geist des Volkes erbebt vor Seligkeit bei meiner Gegenwart. Auch der Meister ist beglückt durch die Anwesenheit der neuen Jünger. Höret nun den Meister zu seinen Aposteln der Zweiten Zeit sprechen:

49. "Geliebter Johannes, der du deine Schläfe an mein Herz legtest, du möchtest, dass alle, die Mir zuhören, würdig werden, sich an Mich anzulehnen, um meinen Frieden zu fühlen, um nahe am Quell des Lebens zu sein. Dein Kampf ist nicht zu Ende, dein Geist betet unermüdlich und sendet sein Licht unter die Menschheit der Dritten Zeit, der du viele wundersame Dinge geweissagt hast. In diesem Zeitalter erlebst du, lieber Johannes, nun die Erfüllung der Manifestationen, die du in deinen Visionen und deiner Verzückung erblickt hast und deren Bedeutung du nicht kanntest, noch wusstest du, wann sie in Erfüllung gehen würden. Wache betend für die Welt."

50. "Judas Ischariot, mein Apostel, heute ist Demut in deinem Geist, denn die Sühne ist bitter gewesen, sehr bitter. Heute jedoch ergießt sich dein Einfluss wohltätig auf die Menschheit. Unsichtbarerweise bietest du dich als Ratgeber der Menschen an. Ich habe dir meinen Frieden gegeben, Jünger — warum fühlst du ihn nicht im Vollmaße in deinem Geist? Du hast viel geweint, obwohl Ich dir nie meinen Trost und meine Vergebung versagt habe. Der Grund dafür ist, dass du darauf wartest, dass auch das letzte meiner Kinder gerettet ist, um Mir dann sagen zu können: ›Herr, steige herab von deinem Kreuze, nun bin ich im Frieden, nun bin ich würdig, deine Vergebung zu empfangen.‹"

51. "Solange du siehst, dass sich die Menschheit täglich mehr in die Sünde stürzt und Mich durch sie lästert, verrät und kreuzigt, leidet dein Geist Qualen, der sich die Welt nicht vorstellen kann, und jede Sünde, die Mich verletzt, empfindest du so, als ob du es wärest, der Mich verletzt.

52. Sohn, Jünger, nimm von meinem Tische das Brot und den Wein, die du in jener Nacht zurückließest, welche die letzte war, die Ich als Mensch mit dir erlebte. Ich sage dir: Iß und trink, heute biete Ich dir das an, was du bei jenem Mahle nicht empfangen hast und was alle andern empfingen. Ich beseitige deine Bedürftigkeit und dein Elend, und um der Demut willen, die dir heute als Frucht einer großen Reue zu eigen ist — nimm meinen Frieden in dich auf und finde in ihm meinen Körper und mein Blut."

53. Siehe, Volk, dies sind meine neuen Liebeslektionen. Tut an euren Mitmenschen, was ihr Mich an euch tun seht. Was werdet ihr in dieser Zeit mit meinem Werke tun? Ich sehe einen neuen Kalvarienberg und ein Kreuz vor Mir. Mein Leidensweg ist nicht beendet, meine Passion endete nicht auf Golgatha, meine Schritte lassen noch immer ihre blutige Spur zurück.

54. Mein Volk, Menschheit, komme auf meinen Weg, und Ich werde euer Opfer in ewiges Leben verwandeln, euren Schmerz in Freude, und wenn ihr zum Gipfel des Berges gelangt, werdet ihr meine Liebe euch erwarten sehen. Auch die Welt erwartet Mich, sie hat Hunger und Durst nach meiner Liebe. Doch Ich werde zu allen kommen, denn dies war mein Versprechen. Wenn die Nationen dereinst in Frieden sind, und die Sünde ausgerottet ist, und die Menschen sich als Brüder lieben, werde Ich euch das Schwert zeigen, mit dem Ich euch besiegte: die Liebe.

55. Wie bescheiden ist diese Kundgebung für den, der sie mit den Augen des Fleisches sieht! Doch wie tiefempfunden und groß für den, der sie mit dem Herzen und dem Geiste betrachtet!

56. So wie ihr jetzt um Mich seid, so war es auch an jenem letzten Abend in der Zweiten Zeit. Die Sonne ging gerade unter, als Jesus sich in jenem Raum zum letzten Male mit seinen Jüngern besprach. Es waren die Worte eines sterbenden Vaters an seine vielgeliebten Kinder. Trauer war in Jesus und auch in den Jüngern, die noch nicht wussten, was einige Stunden später Jenen erwartete, der sie gelehrt hatte und sie so sehr geliebt hatte. Ihr Herr war im Begriff zu scheiden, doch sie wussten noch nicht wie. Petrus weinte und umklammerte dabei den Kelch an seinem Herzen, Johannes benetzte mit seinen Tränen die Brust des Meisters, Matthäus und Bartholomäus waren außer sich bei meinen in die Zukunft weisenden Worten. Philippus und Thomas verbargen ihre Bitterkeit, während sie aßen. Jakobus der Jüngere und der Ältere, Thaddäus, Andreas und Simon waren stumm vor Schmerz; dennoch war es vieles, was sie zu Mir mit dem Herzen sprachen. Auch Judas Ischariot trug Schmerz in seinem Herzen, doch auch Angst und Gewissensbisse. Aber er konnte nicht mehr zurück, weil die Finsternis ihn in Besitz genommen hatte.

57. Es nahte das Martyrium am Kreuz, von dem herab Christus seine Mutter gleichsam als eine Lerche zurückließ, die jenen Kindlein Wärme spenden würde, während das Licht des Heiligen Geistes herabströmte, um jene Menschen zu erleuchten. Bald würden sie sich nach den Augenblicken der Schwäche stark genug fühlen, um sich über die Welt zu verstreuen, die Frohe Botschaft zu verkünden und den heidnischen und götzendienerischen Völkern das Himmelreich anzukündigen.

58. Als Jesus seine letzten Worte und Ermahnungen mitgeteilt hatte, waren jene Jünger tränenüberströmt. Doch einer von ihnen war nicht mehr da, sein Geist konnte soviel Liebe nicht aufnehmen, noch soviel Licht schauen, und so ging er fort, weil jenes Wort sein Herz versengte.

59. Gläubige dieser Zeit, neue Jünger: Ich ließ in meiner Apostelschar der Zweiten Zeit den Verrat eines Jüngers zu, um euch in ihm eine große Lehre zu geben. Werdet nicht zu Richtern jenes, den Ich mit Liebe gerichtet und dem Ich ebenso vergeben habe. Nehmt ihn vielmehr als ein offenes Buch und als ein Sinnbild. Wie viele von euch, die ihn jetzt verurteilen, tragen einen Judas in ihren Herzen?

60. In diesen Augenblicken, in denen Ich zu euch spreche und euch an jene Geschehnisse erinnere, verbirgt sich gleichfalls das Königsgestirn. Es ist die gleiche Sonne wie jene, welche die damalige Menschheit beschien. Doch jetzt, während Ich so zu euch spreche, steigt das Wehgeschrei der Völker und das Getöse eurer Kriege bis in Himmelshöhen.

61. Wie viel Elend sehe Ich in eurer Welt, und welche tiefe Trauer ist in meinem Geiste!

62. Gesegnet seien, die mit Schmerz im Herzen des Tages gedenken, an dem Jesus vor dem Richterstuhl stand, von dem aus Er, gefolgt von den Menschenmassen, zum Kalvarienberg hinaufging.

63. Heute fühlt sich mein Geist unter euch in einem neuen Gefängnis, aber es besteht aus Liebe, es ist das eures Herzens, in welchem ihr Mich gefangenhalten möchtet, weil ihr Mich zu lieben beginnt. Auch sehe Ich das neue Kreuz, an dem ihr Mich erhöhen werdet. Doch ist es nicht jenes, an dem ihr Mich sterben ließet; heute ist es das eurer Vergeistigung, das nach meinen offenen Armen verlangt und das sich nach dem Strom meines göttlichen Blutes sehnt, welches Leben ist. Heute klagt ihr Mich nicht an, im Gegenteil, ihr seid meine Verteidiger, weil ihr nun um meine Unschuld wisst.

64. Das Gleiche kann Ich nicht von allen sagen, denn die Menschen haben so viele Unvollkommenheiten und so viele Sünden in der Welt angehäuft, dass diese für Mich auch wie ein neues Kreuz des Schmerzes sind, das sie Mir für diese Zeit bereitet haben.

65. Ihr alle wurdet durch mein Vorbild befreit und werdet nicht zugrunde gehen können. Dennoch ist es notwendig, dass Ich euch vor der Finsternis errette, die euch einhüllt und das wahre Leben nicht erkennen lässt.

66. Wie viele gegensätzliche Gefühle bewegen dein Herz, wenn du mein Wort hörst, geliebtes Volk! Dieser leidvolle Ton, in welchem Ich zu euch von jenen Stunden der Bitternis spreche, bewegt am meisten jene, die viel gelitten haben; denn dies Leben ist ein Leidensweg und ist Golgatha.

67. Damals richteten Mich drei Richter: Annas, Pilatus und Herodes, und das Volk vollzog an Mir den Urteilsspruch. Jetzt sage Ich euch, dass viele meine Richter sind, und noch größer ist die Zahl derer, die Mir in dieser Zeit Schmerzen zufügen werden. Aber je mehr die Menschen mein Gesetz und meine Lehre verabscheuen — wenn diese am meisten verfolgt und abgelehnt wird, wird die Stimme der Glaubensmenschen erschallen, denn es wird nicht dasselbe geschehen wie in der Zweiten Zeit; jetzt werde Ich nicht allein sein.

68. Der "Blinde", dem Jesus das Sehvermögen wiedergab, wird aus voller Kehle schreien, dass er das Licht gesehen hat. Die "Toten" werden auferstehen und Zeugnis von meiner Wahrheit geben. Das empfindsame Herz der Frau wird Mir treu sein, und die Männer mit starkem Geist werden meine neuen Helfer beim Kreuztragen sein.

69. Maria wird nicht abwesend sein, noch wird sie irgendeinem meiner Schritte ferne sein, und ihr Himmlischer Geist wird Mir überallhin folgen, denn Christus und Maria sind schon eins gewesen mit dem Vater, bevor sie zur Erde gekommen sind.

70. Menschheit, Menschheit, heute könnte Ich nicht wie in jener Zeit sagen: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", denn es gibt nicht einen, der nicht das Blut des Lammes getrunken hat — jenes, welches Licht, Wahrheit und Leben ist.

71. Ein Augenblick genügte Dimas, um das Heil zu finden, und dieser war der letzte seines Lebens. Er sprach zu Mir vom Kreuze aus, und obwohl er sah, dass Jesus, den man Gottes Sohn nannte, im Todeskampfe lag, fühlte er, dass Er der Messias, der Heiland war, und er übergab sich Ihm mit der ganzen Reue seines Herzens und der ganzen Demut seines Geistes. Darum versprach Ich ihm das Paradies noch für denselben Tag.

72. Ich sage euch, Ich werde jeden, der unbewusst sündigt, aber am Ende seines Lebens mit einem Herzen voller Demut und Glauben zu Mir spricht, die Zärtlichkeit meiner erbarmenden Liebe spüren lassen, die ihn aus den Nöten der Erde emporhebt, um ihn die Seligkeit eines edlen und erhöhten Lebens kennenlernen zu lassen.

73. Ich ließ euch Maria zu Füßen des Kreuzes zurück, auf jener Anhöhe, die mein Blut und die Tränen der Mutter aufnahm. Dort blieb sie in Erwartung ihrer Kinder, denn sie wird es sein, die das Kreuz von ihren Schultern nimmt und ihnen den Weg zum Himmel weist.

74. "Mich dürstet", sagte Ich zu jener Volksmenge, die meine Worte nicht verstand und sich an meinem Todeskampfe weidete. Was könnte Ich heute erst sagen, wo Ich sehe, dass es nicht nur eine Menschenmenge, sondern die ganze Welt ist, die meinen Geist verletzt, ohne sich meines Schmerzes bewusst zu sein?

75. Mein Durst ist unendlich, unfassbar groß, und nur eure Liebe wird ihn stillen können. Warum bietet ihr Mir statt Liebe einen äußerlichen Kult an? Wisst ihr nicht, dass, während Ich euch um Wasser bitte, ihr Mir Galle und Essig darreicht?

76. Obwohl mein Kelch in dieser Zeit so bitter ist, mein Kreuz so blutig und meine Einsamkeit so groß, werdet ihr Mich nicht ausrufen hören: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?" Denn jenen Beweis, den Jesus euch gab, indem Er offen zeigte, dass sein Schmerz menschlich und real war, werde Ich euch heute nicht geben, weil Ich im Geiste komme.

77. Christus ist der Meister, und Er unterrichtete euch bis zum letzten Augenblick. Als dieser Zeitpunkt kam und Er sein Werk beendet sah, übergab Er es demütig seinem Vater mit den Worten: "Alles ist vollbracht."

78. Wenn Jesus, welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben war, seine Mission mit jenem Gebete der sieben Worte beendete und zuletzt zu seinem Vater sprach: "In deine Hände befehle Ich meinen Geist", so bedenkt, ob ihr, die ihr Schüler und Jünger jenes Meisters seid, dies Leben verlassen könnt, ohne es dem Vater als einen Tribut des Gehorsams und der Demut darzubringen, und ob ihr eure Augen für diese Welt schließen könnt, ohne den Herrn um seinen Schutz zu bitten, da ihr sie erst in andern Regionen wieder öffnen werdet.

79. Das ganze Leben Jesu war ein Liebesopfer für den Vater. Die Stunden, die sein Todeskampf am Kreuze währte, waren ein Gebet der Liebe, der Fürsprache und der Vergebung.

80. Dies ist der Weg, den Ich dir wies, Menschheit. Lebt in der Nachfolge eures Meisters, und Ich verspreche euch, euch zu meinem Schoße zu führen, welcher der Ursprung aller Seligkeit ist.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 95

1. Was könntet ihr von Dem erbitten, der euch erschaffen hat, das Er euch nicht gewährte, wenn das, um was ihr bittet, zum Wohle eures Körpers oder eures Geistes ist? Doch müsst ihr lernen, mit meinem Willen einverstanden zu sein. Ihr lebt in einer Zeit der Wiedergutmachung, in der ihr nicht gegen eure Prüfungen aufbegehren dürft.

2. Liebet, denn eure Liebe wird euch helfen wiedergutzumachen. Beseitigt durch eure Liebestätigkeit jede Selbstsucht.

3. Die Erde, auf der ihr geht, ist vergänglich, eure Wanderschaft hier ist kurz, danach werdet ihr in das ewige Leben eingehen. Und dennoch, Ich will, dass ihr von diesem Tränental aus den Weg kennt, der durch die Gebote meines Gesetzes vorgezeichnet ist.

4. Werdet nicht schwach im Glauben, noch in der Hoffnung. Habt immer vor Augen, dass das Ende dieser Lebensreise kommen wird. Vergesst nicht, dass euer Ursprung in Mir war, und dass das Endziel gleichfalls in Mir sein wird, und dies Ziel ist die Ewigkeit, denn es gibt keinen Tod des Geistes.

5. Habt als Ideal eures Strebens die Ewigkeit und verliert nicht den Mut im Auf und Ab des Lebens. Wisst ihr etwa, ob dies eure letzte Inkarnation auf Erden ist? Wer vermöchte euch zu sagen, dass ihr in diesem Körper, den ihr heute habt, alle eure Schulden bezahlt, die ihr gegenüber meiner Gerechtigkeit auf euch geladen habt? Darum sage Ich euch: Nützt die Zeit, doch geht nicht überstürzt. Wenn ihr eure Leiden mit Glauben und Ergebung annehmt und den Kelch mit Geduld leert — wahrlich, Ich sage euch, eure Verdienste werden nicht unfruchtbar sein.

6. Sorgt dafür, dass der Geist immer vorankommt, damit ihr nie und nimmer aufhört, euch zu vervollkommnen.

7. Ich bin es, der euch die Prüfungen in den Weg legt, um euren Geist aufzuhalten, wenn er sich vom Wege meines Gesetzes entfernt und allein nach seinem Gutdünken leben will. Erforscht den Grund für die Prüfungen, Ich erlaube es euch, damit ihr bestätigt, dass jede von ihnen wie ein Meißel ist, der euer Herz bearbeitet. Dies ist einer der Gründe, weshalb der Schmerz euch Mir näherbringt.

8. Doch der Mensch hat immer die Vergnügungen gesucht, war auf Macht und Pracht aus, um sich auf Erden zum Herrn aufzuwerfen und Herrscher über seine eigenen Brüder zu sein.

Da Ich euch alle mit der gleichen Liebe geschaffen habe — warum hat es dann immer welche gegeben, die vorgeben, etwas Höheres zu sein? Warum hat es solche gegeben, die die Menschen unter Erniedrigung mit der Peitsche regieren? Warum gibt es den, der den Geringen von sich weist und dessen Herz ungerührt bleibt, wenn er seinem Nächsten Schmerz bereitet? — Weil dies Geistwesen sind, die Mich noch nicht als Vater erkannt haben, der alle seine Geschöpfe liebt, und auch nicht als den einzigen Herrn aller lebenden Wesen. Deshalb gibt es Menschen, die die Macht an sich reißen und die geheiligten Rechte des Menschen missachten. Sie dienen Mir als Werkzeuge für meine Gerechtigkeit, und obwohl sie meinen, große Herren und „Könige“ zu sein, sind sie nur Knechte. Vergebt ihnen!

9. Dies ist die Dritte Zeit, in der Ich euch die Lektion gelehrt habe, die die Menschheit geistig vereinen soll. Denn es ist mein Wille, dass die Sprachen, die Rassen, die verschiedenen Ideologien kein Hindernis mehr sein sollen für ihre Vereinigung. Die geistige Essenz, aus der Ich einen Geist schuf, ist dieselbe, die alle besitzen, und die Substanzen, aus denen das Blut zusammengesetzt ist, das durch die Adern des Menschen fließt, sind die gleichen bei allen. Daher sind alle gleich und meiner würdig, und für alle bin Ich aufs neue gekommen.

10. Ich bin gekommen, weil Ich eure Geister arm an Tugenden gesehen habe, und Ich will sie reich machen. Doch bittet Mich nicht um die Reichtümer der Erde, denn sie habe Ich euch von Anfang an als Erbe gegeben. Bittet Mich und trachtet nach der Läuterung des Geistes, die ihr noch nicht besitzt. Erkennt, dass mein Gesetz noch immer nicht befolgt wird.

11. Jahrhunderte und Zeitalter sind verstrichen, doch die Menschheit ist nicht wahrhaft zum Leben des Lichtes und der Wahrheit erwacht. Darum kehrt ihr jedes Mal, wenn ihr eine Körperhülle ablegt, nackt und bedürftig, hungernd und dürstend in die Geistige Welt zurück. Noch immer entspringt dem Herzen des Menschen kein solch großer Glaube und Wille, dass er bereit wäre, Mir auf dem Wege nachzufolgen, der von eurem Vater mit Spuren von Blut und Liebe vorgezeichnet worden ist.

12. So kommt es, dass der Schmerz die Menschen mit all seiner Gewalt niederdrückt und sie erkennen lässt, dass sie abseits vom rechten Wege sind, und sie auffordert, den Vater zu suchen, wie es der Verlorene Sohn in meinem göttlichen Gleichnis tat. Was macht es schon, dass ihr nackt oder in Lumpen, weinend und schamerfüllt vor meine Tore kommt, wenn es doch mein Wille ist, dass ihr Mich sucht, dass ihr an meine Türe klopft, dass ihr euch an Mich erinnert. Meine liebevollen Arme würden sich dann voll Vergebung und Erbarmen öffnen, euch umarmen und euch das verlorene und verprasste Erbe zurückgeben, euch an meinen Tisch setzen, damit ihr die Speise und die Frucht des ewigen Lebens genießt.

13. Lasst meine Liebe in eure Herzen eindringen und euch trösten und heilen, lasst euch aufs neue von ihr retten, lasst euch von ihr befreien und die Ketten zerreißen, die euch an die Leidenschaften, das Elend und die Unwissenheit binden. Ich will, dass das Himmelreich zum Herzen der Menschen kommt und dass nicht eure Leidenschaften ihr Reich auf dieser Welt errichten.

14. Jünger, begreift, dass Ich euch zur Welt gesandt habe, damit ihr eure Mitmenschen lieben würdet, ihnen eure Barmherzigkeit zuteil werden lasst, für sie betet, für sie lebt. Aber erwartet nicht, dass sie euch Liebe für (empfangene) Liebe zurückgeben, wappnet euch vielmehr, um der Härte des menschlichen Herzens, den Undankbarkeiten, der Selbstsucht standzuhalten. Macht euch auf Verleumdung und Verrat gefasst, aber verliert dadurch nicht den Mut und vergebt ihnen im voraus von ganzem Herzen.

15. Wenn ihr euch einsam fühlt, wenn ihr Liebe nötig habt, wenn es auf Erden keine Freundesstimme gibt, die euch tröstet, noch jemanden, der sein Brot mit euch teilt, so sucht Mich. Wendet euch an Jenen, der liebt, auch wenn Er nicht geliebt wird — an Jenen, der in Wahrheit allen Sündern vergibt, sie heilt und tröstet.

16. Nicht alle werden undankbar und unempfänglich für euer Wirken sein, zuweilen werdet ihr durch das Verständnis, die Nächstenliebe und die Güte eurer Mitmenschen angespornt werden.

17. Ich will, dass ihr in eurer Schlichtheit gottergeben seid und in eurer Armut meine Segnungen entdeckt. Während die Welt meines Friedens bedürftig ist, strauchelt und stürzt trotz all ihrer Wissenschaft und ihrem falschen Glanze, besitzt ihr, die Armen, den Schatz des Friedens. Warum breitet ihr diesen Frieden nicht mit euren Gebeten, Werken und Worten wie einen Mantel der Liebe und Barmherzigkeit über der Menschheit aus?

18. Ihr alle besitzt die Gaben des Geistes, die sich in dieser Dritten Zeit zu entfalten beginnen durch die Entwicklung, die die Geistwesen erreicht haben. Die Intuition, das geistige Gesicht, die Offenbarung, die Prophetie, die Inspiration zeigen sich in klarer Weise unter den Menschen, und dies ist die Ankündigung einer neuen Zeit, es ist das Licht des Buches der Sieben Siegel, das in dieser Zeit bei seinem sechsten Kapitel aufgeschlagen ist.

Doch ihr, die ihr wisst, wozu diese Offenbarungen dienen, und die Zeit, in der ihr lebt, versteht — lenket eure Geistesgaben auf den Weg der Liebe. Seid immer darauf vorbereitet, eure liebevolle Hilfe anzubieten, und ihr werdet im Einklang mit meinem Gesetze sein und werdet euren Mitmenschen als Beispiel dienen. Dann werdet ihr meine Jünger sein und werdet als solche anerkannt werden.

19. Wenn ihr von meinem Werk mit wahrer Nächstenliebe Gebrauch zu machen versteht, wird es in eurem Leben wie ein Rettungsboot sein. Es wird euch wie eine Mutter aufnehmen, wenn ihr euch weinend auf den Wegen des Lebens verirrt habt.

20. Ihr bittet Mich, dass die Verkündigung meines Wortes nicht aufhören soll, bittet Mich, dass die Zeit dieser Offenbarung unter euch verlängert wird. Doch Ich sage euch: meine Gesetze sind unwandelbar, mein Wille unwiderruflich. Nichts wird der Mensch tun können, um meinen Beschluss zu ändern. Weder Tränen noch Gelöbnisse werden bewirken, dass Ich diese Zeit verlängere. Gesagt und geschrieben ist, dass mein Wort vom Jahre 1950 an nicht mehr vernommen wird. Welche werden dann noch bei Mir sein? Ihr wisst nicht, was Ich drei Jahre vor meinem Abschied vorbereite, doch sollt ihr wach sein.

21. Im Reich des Vaters gibt es ein Wesen voller Gnade, Zärtlichkeit und Wärme. Es ist Maria, eure Mutter, sie ist immer bei euch. Lernt, sie in euren Herzen würdig zu empfangen, fühlt ihre sanfte Liebkosung. Begreift, dass ihr für sie immer ihre Kinder seid. Maria wird euch helfen, zu Mir zu gelangen. Euch, die ihr krank an Körper und Geist seid, werde Ich nicht wegen eurer Armut zurückweisen. Höret mein Wort, denn es wird wie Balsam auf euren Wunden sein.

22. Wie viele von euch sind erstaunt darüber, dass ihr Mir in diesen Augenblicken mit Tränen der Liebe, der Freude, der Reue in euren Augen zuhört, obwohl ihr euch noch vor wenigen Stunden den Leidenschaften der Welt hingegeben habt.

23. Ich gebe euch meine Unterweisungen, damit ihr sie mit Interesse studiert und sie morgen mit Liebe ausüben könnt.

24. Seit langem schon gebe Ich euch meine Unterweisung, doch Ich entdecke unter so vielen Schülern nicht die Jünger, die morgen die Meister sind. Aber Ich werde euch weiterhin meinen Unterricht erteilen, bis in eurem Geist die Sehnsucht nach Entwicklung erwacht.

25. Ich habe die für die Wissenschaften der Erde Ungeeigneten erwählt, denn sie sind dies nicht für die Lehren des Geistes. Ich habe den Armen erwählt, denn mit einem Atom meiner Gnade, die Ich ihm schenke, fühlt er sich erhöht und geehrt. Nicht so der Reiche, der nie zufrieden ist, so viel Ich ihm auch gewähre. Doch den Armen, der mit der Kenntnis der Geistesgaben geschmückt worden ist, die er besitzt, lehre Ich, dass er seinen Schatz nicht für sich behält, sondern dass er ihn mit seinen Geschwistern teilt. Wenn das Wissen darum, dass er diese Geistesgaben in sich trägt, den Geist erfreut, so deshalb, weil er sich des Wertes bewusst geworden ist, den sie haben.

26. Wer darum ringt, beharrlich auf dem Wege (des Gesetzes) zu verbleiben, tut dies, weil er sich an all das erinnert, was er zu erleiden hatte, um zu erreichen, was er heute besitzt. Begreift, dass wer sich vom Wege entfernt, weniger gegen seinen Herrn als vielmehr gegen sich selbst undankbar ist.

27. Wisst ihr nicht, dass der, der im Widerspruch zu meinem Gesetze lebt, sich selbst seiner Tugenden und seiner Geistesgaben beraubt?

28. Gerade in dieser Zeit gebe Ich den Menschen ihr ganzes Erbe zurück, das sie verschleudert hatten. Nicht einer soll ohne das Licht meines Geistes bleiben. Noch vor dem Jahr 1950, das — wie Ich euch angekündigt habe — das Jahr meines Abschieds sein wird, soll sich niemand mehr bedürftig, schwach oder unwissend fühlen.

29. Die Schmarotzerpflanzen werden blühen und Früchte tragen; doch weil Ich Macht bin, wird für Mich immer genügend Zeit zur Verfügung stehen, um euren Geist zu retten. Aber für euch wird jede Gelegenheit, die (ungenutzt) vorübergeht, und jeder Schritt, den ihr abwärts geht, eure Rückkehr zum rechten Wege leidvoller machen.

30. Heute bin Ich gekommen, euch von den großen Lastern abzubringen, damit ihr Mich auf einem Pfade des Friedens vernehmen könntet und ihr über den Unterricht, den Ich euch erteile, nachdenken und ihn erfassen könntet.

31. Lernt, dass den Durst des Geistes nur das kristallklare Wasser löscht, damit ihr niemals trübes und verunreinigtes Wasser zu euch nehmt.

32. Wenn ihr in der Welt immer jemanden gehabt habt, der euch diente, und ihr Ehrungen erfahren habt, so werdet ihr auf meinem Wege weder Diener noch eitlen Ruhm haben. Ihr werdet meine Diener sein, die ihren Mitmenschen dienen.

33. Ich ließ euch zu dem Gipfel gelangen, den ihr ersehntet, und als ihr auf ihm wart, hörtet ihr die Stimme des Herrn, die euch sagte: Dem "Kaiser" habt ihr schon lange Zeit euren Tribut gegeben, gebt jetzt Mir, was mein ist. Ihr habt euch schon genug an den Befriedigungen der Welt erfreut, und nun ist es Zeit, dass ihr eure Reise in die Ewigkeit vorbereitet; denn niemand weiß, ob er zu dieser Welt zurückkehren muss oder nicht.

34. Ich sage euch: Seid gesegnet, weil ihr den Namen Marias gepriesen habt, die euch voller Liebe darauf vorbereitet hat, meine Unterweisung zu empfangen, und weil ihr Mir eure Freude und euren Eifer zeigt, weiter voranzuschreiten. Mein Wunsch ist, euch gerettet zu sehen, und es ist Schmerz in meinem Geiste, weil es nur wenige sind, die Mir nachfolgen, und viele derer, die mein Wort nicht gehört haben und deren Geist noch gleichgültig und taub gegenüber meinen Inspirationen bleibt.

35. Ich gebe allen Wesen Leben und Nahrung und sorge für ihr Wohlergehen, während ihr noch nicht begriffen habt, dass es eure Bestimmung ist, zu lieben und zu dienen. Darum habe Ich auf vielfältige Weise zu euch gesprochen, und meine Unterweisungen werden solange wiederholt werden, bis ihr von euren Pflichten überzeugt seid und den Gesetzen gehorcht, die euch seit Anbeginn der Zeiten gegeben worden sind.

36. Ich gebe euch eine weitere Gelegenheit, Werke der Barmherzigkeit zu tun, damit ihr eure Ernte vervielfacht und sie in meiner Kornkammer aufspeichert, wo eure Verdienste nicht verloren gehen, sondern sich mehren. Zeigt Mir jene, die ihr vom schlechten Samen zum guten bekehrt habt, die Trauernden, die ihr getröstet habt — jene, die ihr dazu gebracht habt, die Finsternis des Lasters zu verlassen, und die ihr an einen sicheren Ort verbracht habt. Dies ist's, was Ich von euch verlange.

Vergesst nicht eure geistigen Pflichten gegenüber denen, die noch vermaterialisiert sind. Erinnert euch, Ich habe euch gesagt, dass ihr euch nicht um den morgigen Tag sorgen sollt. Alles ist von Mir vorhergesehen und gewährt, ihr sollt nur auf eure Arbeit vertrauen, die immer vom Vater gesegnet sein wird. Ihr sollt nach meinem Willen nicht nur im Geistigen leben. Ich habe euch zwei Gesetze gegeben, die ihr beachten müsst: das eine regiert den Geist und gibt euch hohe Empfindungen und Gedanken ein; das andere erhält euch im Einklang mit der materiellen Natur, und beide machen euch eins mit Mir in ihrer vollkommenen Harmonie.

37. Vereinigt euch in einem einzigen Gedanken und vertraut auf Mich. Ich habe euch geliebt, schon bevor Ich euch zur Welt gesandt habe, und wo immer ihr euch aufgehalten habt, habe Ich euch beschützt. Ich bin unermüdlich gewesen in meinem Eifer, euch vorzubereiten. Welche von euch werden es sein, die sich mit meinem Werk beschäftigen und den Beginn der Wiederherstellung auf dieser Welt erleben? Wahrlich, Ich sage euch, es werden die Kinder eurer Kinder sein, die davon sprechen werden, was ihr erlebt und von Mir gehört habt. Doch wenn ihr eine große Reife erlangt und große geistige Gesichte habt, welche für die Menschheit die Zukunft anzeigen — wie glücklich werdet ihr dann sein, weil ihr offenbar machen könnt, wie groß die Gaben sind, die euch die Liebe Gottes gewährt.

38. Wenn einmal alle meine Kinder wissen, dass Ich Mich ein weiteres Mal offenbart habe — wenn mein Wort ergründet wird und man meine Anweisungen befolgt, wird das Licht des Sechsten Siegels jedes Geschöpf erleuchten, und ihr alle werdet erwacht sein. In jener Zeit wird die Verwirrung und die Bosheit aufhören, die Kriege werden enden, und das Leben des Menschen wird in meine Liebe und in meine Gnade eingehüllt sein. In den Herzen wird nur die Liebe, die Barmherzigkeit und die Vergebung lebendig sein. Die Intuition wird eine Gabe aller sein, und das Gewissen wird mit voller Klarheit sprechen, und seine Stimme wird vernommen und befolgt werden.

39. Habt Vertrauen zu Mir, damit ihr geistige Werke tun könnt; denn wenn ihr keinen Glauben habt, werdet ihr nicht heilen können und werdet euch armselig und bedürftig fühlen, obwohl ihr meine Vollmacht habt. Doch sage Ich euch auch dies: Wenn ihr euren Geschwistern zu Hilfe kommt, so demütigt sie nicht, errichtet keine Throne und sucht auch keine Vasallen. Seid demütig, liebt sie und arbeitet mit Selbstverleugnung in dem Kreis von Menschen, der euch zugewiesen ist. Was ihr an euren Brüdern tun werdet, werdet ihr für euch selbst getan haben. Denkt daran, wie ihr gerichtet werdet, wenn ihr Werke tut, die meinem Gesetze zuwiderlaufen und dabei sagt, dass ihr meine Jünger seid.

40. Ich empfange eure Ernte in dieser Welt, in der ihr für meine Sache gekämpft und gelitten habt. Ein Herz sagt Mir: "meine Saat ist klein, aber Ich werde sie vermehren, denn Mich bewegt deine Liebe und deine Göttliche Geduld."

41. Von eurer geistigen Erhebung hängt euer innerer Frieden ab. Ich habe euch mehr zu geben, als ihr von Mir erbitten könnt. Wann immer ihr euch der geistigen Arbeit widmet, tut dies mit allen Kräften eures Wesens, und wenn ihr euch der Welt zuwendet, um das Brot für den Körper zu erringen, so arbeitet mit Liebe, damit ihr die Gesetze, die euch regieren, erfüllt.

42. Wenn ihr gute Kinder und hernach gute Eltern gewesen seid, so fürchtet euch nicht, vor Mir zu erscheinen. Wenn ihr erlebt habt, dass man euch nicht gehorcht, und ihr euer Kind nicht korrigieren könnt, das eine Verfehlung begangen hat, und ihr deshalb eine tiefe Wunde in eurem Herzen habt, so erinnert euch daran, dass Ich abertausende Male den Undank und die Missachtung meiner Kinder empfangen habe, und nehmt dann Mich zum Vorbild. Ich allein richte die Werke aller Wesen. Die Eltern werden Mir für ihre Kinder Rechenschaft ablegen und diese für ihre Eltern. Ich habe euch Tugend inspiriert, damit ihr die Fundamente einer gesunden und starken Welt seid und, wenn Ich euch nach den Wesen frage, die Ich in den Schoß eurer Familie sandte, ihr sie als duftende Rosen und frische Lilien in dem Garten vorstellt, den ihr gepflegt habt.

43. Mein Wort bringt den Frieden dem, der ihn benötigt, aber nicht alle vermochten ihn aufzunehmen. Viele werden nicht bewegt von meinen Bemühungen, noch fühlen sie meinen Schmerz infolge ihres Mangels an Liebe.

44. Ich sehne Mich danach, bei euch Glaubensstärke zu sehen, denn es wird eine Zeit der Verfolgung kommen, in der ihr verhört und gerichtet werdet. Wenn ihr zugerüstet seid, werde Ich durch euch sprechen und Mich in euren Liebeswerken für eure Mitmenschen offenbaren.

45. Seid barmherzig, und ihr werdet von euren Mitmenschen Barmherzigkeit erfahren. Gehorcht meinen Inspirationen und weist Gefahren und Versuchungen von euch. Die Mich heute umgeben sind nicht gerecht, aber sie sind auf dem Wege, es zu werden und das Heil zu erreichen.

46. Alles, um was ihr Mich mit Demut und gutem Vorsatz bittet, werde Ich euch gewähren. Alles, was ihr im Namen Marias zum Wohle eurer geistigen Entwicklung erbittet, wird euch gewährt sein. Bittet für alle, denn ihr seid in meinen Augen ein einziges Kind, das Ich liebe und das Ich retten will.

47. Ihr seid nach meinem Willen auf die Erde gekommen, darum habe Ich Mich euch kundgetan. Ich habe absichtlich harte Herzen erwählt, um euch Beweise der Macht meines Wortes zu geben, wenn Ich ihre Erneuerung erreiche. Der Meißel meiner Liebe hat sie geglättet, meine Güte bezwang sie.

48. Die Geistwesen haben meine Stimme durch ihr Gewissen gehört, was bewirkte, dass der Mensch seine Verfehlungen erkennt. Die Herzen haben dem Vater von Geist zu Geist ihre Schuld bekannt und haben in seiner Gegenwart viele Verfehlungen entdeckt, die ihnen selbst unbekannt waren.

49. Wie viele sagen Mir in der Stille ihres Herzens, während sie Mir zuhören: "Vater, dein Blick dringt in mein Inneres — was kann ich Dir verheimlichen?" Viele weinen, weil sie den Schmerz erkennen, den sie ihren Mitmenschen bereitet haben, was die Ursache dafür war, dass diese vor der dafür festgesetzten Zeit ins Jenseits zurückkehrten.

50. Mein Geist hat Freude daran, wenn er dich, mein Volk, in Scharen herbeikommen sieht, und Ich sage dir: Kommt, kommt herbei, es ist nicht zu spät dafür, dass ihr auf meine Felder geht und zu Arbeitern werdet — auch nicht, dass ihr einen Vorsatz zur Besserung fasst. Wenn ihr dann die Wärme der Schafhürde gespürt und eure Kräfte zurückgewonnen habt, so seid nicht undankbar gegenüber dem Hirten, der euch rettete, denn ihr wisst nicht, wie viel es euch kosten würde, damit Er euch noch einmal sucht.

51. Was sucht ihr auf ungewissen Wegen, da ihr doch von ihnen herkommt? Wozu sich neuen Hinterhältigkeiten aussetzen, obwohl ihr euch noch an euren Schmerz auf den trügerischen Wegen der Welt erinnert? Geht hinaus auf die Wege, ja, geht zu ihnen zurück — sagt euch der Meister — aber tut es erst, wenn ihr euch stark fühlt und eure Rückkehr den Zweck hat, dem Gefallenen die Hand zu reichen oder den Verirrten zu suchen. Es ist notwendig, dass ihr eine volle Erkenntnis des Ortes habt, von dem ihr hierhergekommen seid, damit ihr die Schönheiten des Weges begreift, auf dem ihr euch jetzt befindet.

52. Wenn euch die Kenntnis dieser Unterweisung fehlt, weil ihr meinen Lektionen nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt habt, oder weil ihr zu wenig darüber nachgedacht habt, so werdet ihr auf dem Pfade des Guten fehlgehen, und schon ein leichtes Straucheln wird euch in die Irre gehen lassen.

53. Wachet und betet, höret und denkt nach, dann werdet ihr genug Kräfte haben, um meine göttlichen Weisungen in die Tat umzusetzen.

54. Ihr seid dabei, bitten, lieben und auch leiden zu lernen. Dies ist eine Welt der Schmerzen, auf der ihr lernen müsst, meinen Willen zu respektieren. Die Liebe, die ihr eurem Vater entgegenbringt, wird euch helfen, die Prüfungen mit Geduld und Ergebung zu ertragen.

55. Es war mein Wille, dass ihr schon in dieser Welt den Weg kennenlernt, der in mein Reich führt, indem ihr die Gebote meines Gesetzes befolgt. Bringt eure Aufgabe auf Erden zum Abschluss, versäumt nicht diese Gelegenheit. Wer kann euch mit Sicherheit sagen, dass der Vater euch eine Reinkarnation gewährt, in der ihr eure Fehler wiedergutmachen und die verlorene Zeit wiedereinholen könnt? In meinem Worte habe Ich euch gesagt: Seid fleißig, aber handelt nicht überstürzt. Werdet dem Geistigen und dem Menschlichen gerecht. Vereinigt alle eure Kräfte und Sinne zu einem einzigen Willen.

56. Der Schmerz, der in Geduld ertragen wird, ist nicht unfruchtbar, denn er mehrt den Glauben, er erhebt und läutert. Er wird niemals ein Hindernis, sondern ein Ansporn sein auf dem Wege der Aufwärtsentwicklung und Wiedergutmachung.

57. Seid demütigen Geistes, dann werdet ihr wahre Nächstenliebe zu euren Mitmenschen haben, dann werdet ihr stark genug sein, um den Versuchungen der Welt zu widerstehen. Warum träumen manche von den irdischen Freuden, sind andere auf Reichtümer aus und verschaffen sich wieder andere Macht, um die Schwachen zu erniedrigen? Weil sie zu schwach sind, um im Guten standhaft zu bleiben, und sie angesichts der Versuchung unterliegen.

58. Ich habe Mich an diesem Punkt der Erde kundgetan und werde mein Wort als ein Geschenk für alle Menschen zurücklassen. Diese Gabe wird die geistige Armut der Menschheit beseitigen.

59. Ich erfülle euch mit Mut, damit ihr die Ketten, die euch binden, zerbrecht und ihr frei seid, um Mir nachzufolgen. Die Verführung hat ihr Reich auf Erden errichtet und hat die Menschen versklavt. Doch diesen wird Vollmacht gegeben werden, die Sünde, das Laster, das Fleisch zu besiegen. Die ihr Mir nachfolgt — übt die Liebestätigkeit in all ihren Formen aus, dann habt ihr wirklich geliebt. Doch erwartet keine Dankbarkeit von den Menschen. Ihr werdet keine Liebe für Liebe empfangen, die Welt wird euch nicht trösten, und zuweilen wird sie euch verraten. Doch seid unbesorgt: Wenn ihr Trost, Liebe, Frieden, Heilbalsam benötigt, so wendet euch an Jenen, der mit seinem Worte und mit seinem Blute euch Beweise seiner Liebe gab. Doch um was könntet ihr Mich in jenen kritischen Augenblicken bitten, das Ich euch nicht gewähren könnte?

60. Von dem absoluten und vollkommenen Frieden, in dessen Genuss euer Geist im Jenseits gelangen wird, gebe Ich euch hier schon einen Teil; aber diese Welt entbehrt jenen Frieden, ermangelt des Glaubens, tappt im Dunkeln und stürzt in tiefe Abgründe. In Wirklichkeit weiß sie nicht, wohin sie geht, weil es keine Hand gibt, die sie führt.

61. Dafür bereite Ich Menschen vor, die mein Wort mit ihren Lippen weitergeben, damit es dem Verstande der Menschen Licht und den Völkern der Erde Frieden bringt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 96

1. Nähret euch von meinem Worte, welches das Brot des Geistes ist. Doch damit dieses Brot wirklich eure Herzen erreicht, ist es notwendig, dass ihr euch — und sei es auch nur für einige Augenblicke — von allem freimacht, was euch an diese Welt bindet. Ihr alle kennt den Weg, sich zu Mir zu erheben, und dennoch sehe Ich euch häufig weinen, weil ihr euch unwürdig fühlt, ohne zu wissen, dass dies Weinen euch läutert und zubereitet, um zu Mir zu gelangen.

2. In meinem Worte werdet ihr ewiges Leben für euren Geist finden. Ergründet es, und ihr werdet in ihm göttliche Essenz, Liebe und Kraft entdecken, die Ich auf das Universum ausstrahle.

3. Schüler und Jünger, erkennt, wie nahe Ich euch bin. Doch wenn ihr dies wisst — warum gibt es dann Anlässe, bei denen ihr Mich mit Verzweiflung ruft, weil ihr glaubt, dass Ich euch nicht höre? Euer Unverständnis ist der Grund dafür, dass Ich meine Unterweisungen für euch wiederholen muss.

4. Ich will, dass ihr schon jetzt die notwendige Vergeistigung erlangt, um meine Gegenwart zu empfinden, und wenn ihr Mich nicht mehr auf diesem Vermittlungsweg hört und ihr diese Stätten, wo ihr zusammenkommt, scheinbar leer und verlassen findet, soll euch das Gebet in der Stille, die Erhebung eures Geistes genügen, um meine Gegenwart zu fühlen und von meinem Geiste erfüllt zu sein.

5. Selig, die lernen, sich zu Mir zu erheben, denn sie werden aus der Unendlichkeit die Inspiration empfangen, die sie auf den Weg führen wird, der durch meine Unterweisungen vorgezeichnet ist. Mit welchem Jubel werden sich die Lippen der Inspirierten öffnen, um ihren Geschwistern Zeugnis von meiner Gegenwart zu geben.

6. Wenn mein Wort nicht mehr durch das menschliche Verstandesorgan zu hören ist, wird die Stimme der entfesselten Naturgewalten zu den Menschen sprechen und das Ereignis bezeugen, das diese göttliche Manifestation bedeutete.

7. Auch damals, als mein Lichtstrahl im Begriff war, zum menschlichen Verstandesorgan herabzukommen, wurde die Natur erschüttert und die entfesselten Elemente ließen die Menschen erzittern, erweckten die Völker und setzten die Wissenschaftler in Erstaunen.

8. Vergesst meine Hinweise nicht, damit euch in den Tagen eurer Vorbereitung nicht bange wird vor den Prüfungen, denen die Menschheit unterworfen sein wird. Eure Aufgabe ist es, zu beten, euch zu verinnerlichen und Liebestätigkeit auszuüben — die einzigen Verdienste, durch die dies Volk sich vor den Stürmen retten wird, und durch seine Werke der Liebe werden die andern Völker Trost empfangen.

9. Obwohl mein Wort euren Geist liebkost, schläfert es euch nicht ein — im Gegenteil, es erweckt euch zu einem höheren Leben. Nähert euch Mir auf dem Wege der reinen Gedanken, lasst nicht zu, dass das Fleisch euch dazu verführt, euch von sinnenhaften Freuden oder Vergnügungen zu nähren, dann werdet ihr einen festen Schritt hin zur Vergeistigung gemacht haben.

10. Ich habe viel in die Wüste eurer Herzen gesprochen, ohne dass meine Stimme im Geiste meines Volkes Widerhall findet. Jetzt, da Ich zu euch durch diese Stimmträger spreche, sollt ihr dem Worte, das von ihren Lippen kommt, Aufmerksamkeit schenken, so ihr an Mich glaubt und Frieden erlangen wollt.

11. Niemand wundere sich darüber, dass Ich ihn suche, wenn er sich verirrt — noch darüber, dass Ich seinen Schritten auf den Pfaden der Welt folge. Denn ihr gehört Mir, seid das Werk meiner Inspiration als Vater. Habt ihr euch nicht schon vorgestellt, wie schön es sein wird, wenn die Kinder dereinst ihren Vater in derselben Weise suchen und lieben, in der Er sie liebt? Wie anders wird dann euer Leben sein, und wie nahe werdet ihr Mich eurem Herzen fühlen!

12. Mein Wort ist immer liebevoll gewesen, unwandelbar in der Vergebung und in der Barmherzigkeit, die Ich euch erzeigt habe. Ich weiß, dass ihr euch mit einem festen Vorsatz zur Erneuerung aufraffen werdet, und dass ihr Mir alles, was Ich euch anvertraute, mit der Reinheit zurückgeben werdet, mit der ihr es empfangen habt. Darum lasse Ich euch mein Gotteswort hören und gebe euch zahllose Zeichen meiner Liebe zu euch.

13. Der Zeit der Gerechtigkeit, in der ihr lebt, entspricht der Schmerz, welcher den Beginn eurer Läuterung anzeigt.

14. Erinnert euch, dass Ich euch einen Krieg der Religionsgemeinschaften prophezeit habe, und dass Ich euch einen Kampf der Glaubenslehren angekündigt habe. Wahrlich, Ich sage euch, die Schlacht hat bereits begonnen. Welche werden ihr Ziel erreichen? Niemand weiß es, doch Ich sage euch, nicht der Mensch wird siegen, in diesem Kampfe wird die Wahrheit siegen. Ich will, dass ihr euch wie gute Soldaten vorbereitet, damit ihr diese meine Sache zu verteidigen versteht.

15. Heute kommt ihr herbei, um Nahrung für euren Geist zu suchen, und ihr bemüht euch darum, dass das Fleisch sich unterwirft und auf unnütze Befriedigungen verzichtet. Ihr kommt als gute und aufmerksame Jünger, weshalb ihr eure Sinne zur Ruhe bringt und es ermöglicht, dass der Geist sich zu Mir erhebt in einem liebevollen und ehrfurchtsvollen Gebet. Ich empfange euch, tröste und belebe euch.

16. Hier sind viele derer, die zu andern Zeiten Lehrer des Gesetzes oder Wissenschaftler waren. Jetzt ist ihr Verstand für das geistige Wissen erwacht, und sie sind davon überzeugt, dass sie im begrenzten menschlichen Wissen nicht die höchste Wahrheit finden werden.

17. Hier sind solche, die zu andern Zeiten Mächtige und Reiche auf Erden waren und die jetzt Armut und Niedrigkeit kennengelernt haben. Ich segne sie um ihrer Ergebung willen und ihrem Verlangen nach Vervollkommnung. Dies ist ein Beweis meiner liebevollen Gerechtigkeit, da Ich sie erneut zur Erde kommen ließ, um ihnen eine weitere Seite des Buches der ewigen Weisheit zu zeigen.

18. Die Menschheit lebt in einem Chaos, aus dem sie sich nicht selbst befreien kann. Sie benötigt Hilfe, und Ich bin immer in Bereitschaft, um sie ihr zu geben. Ich erwarte von ihr nur ein Wort, ein kurzes Gebet oder einen Augenblick der Reue, dann erhelle Ich ihren Pfad und verwandle diese Welt der Finsternis in ein Tal des Friedens, in welchem sich der Mensch als Besitzer des Lebens fühlt, das Ich ihm gewährt habe.

19. Eure Aufgabe beschränkt sich nicht nur darauf, euren Geist zu retten. Ihr müsst denen, die sich verirrt haben, helfen, sich wieder zurechtzufinden. Bei jeder Gelegenheit erinnere Ich euch an diese Aufgabe. Wann werdet ihr anfangen, euch zu vergeistigen? Wann werdet ihr meinen Willen tun? Wenn ihr diese Zeit nutzt und mein Wort in euren Herzen tragt, ohne eurer Glaubensüberzeugung fremde Ideen beizumischen, wenn ihr euch mit Reinheit zu Mir erhebt, werdet ihr ganz klar die geistige Inspiration empfangen, die euch nähren wird, und werdet bewirken, dass alle, die um euch sind, Gnade und Frieden in ihren Herzen erlangen.

20. Das Jahr 1950 ist sehr nahe, und wahrlich, Ich sage euch, das Leben meiner Jünger wird sich wandeln. Nach diesem Datum werdet ihr die Naturgewalten entfesselt sehen und die Menschen sich in Kriegen der Ideen, Wissenschaften und Doktrinen erheben. Wenn dies geschieht, wird die Verwirrung und der Schmerz so groß werden, dass ihr den Wunsch haben werdet, dass mein Wort sich wieder durch das menschliche Verstandesorgan hören lässt; doch Ich habe euch bereits gesagt, dass diese Kundgebung sich nicht wiederholen wird. Eure Aufgabe ist es, euch für die kommenden Prüfungen vorzubereiten und eure Mitmenschen zu ermutigen.

21. Seid wachsam, denn in jener Zeit werden falsche Christusse, falsche Eliasse und Propheten erscheinen, und die Leichtgläubigen werden in Gefahr sein, weil sie die Wahrheit nicht vom Betrug zu unterscheiden verstehen. Gerade dann sollt ihr ohne Zurückhaltung sprechen und meine Worte bekräftigen, und sollt euch als Kinder des Volkes erweisen, das in dieser Dritten Zeit von Mir gelehrt wurde.

22. Zu dieser Nation werden Männer und Frauen von allen Orten der Erde kommen im Verlangen nach Zeugnissen über mein erneutes Kommen, und mein Werk, verkörpert in meinen Jüngern, wird sie wie eine liebevolle Mutter aufnehmen.

23. Lernt von Mir, so viel ihr könnt, damit ihr morgen zu Lehrern eurer Mitmenschen werdet. Eure Liebestätigkeit und Selbstlosigkeit werden die beste Erinnerung an Mich darstellen und das beste Zeugnis, das ihr von meinem Worte ablegt. Stärkt euren Geist an meinen Unterweisungen, und ihr werdet feststellen, dass, solange Glaube da ist, es keine Müdigkeit, Furcht oder Verzagen geben kann. Das Vollbringen und das Bemühen werden eure Stütze sein.

24. In der Zweiten Zeit erwählte Ich zwölf Jünger, und ohne zu fragen, wer sie aufforderte, ihm zu folgen, empfanden sie den Ruf in ihrem Geiste und ließen alles hinter sich, um meiner Spur zu folgen. Ebenso habe Ich euch erwählt, um euch vorzubereiten und durch eure Vermittlung andere zu berufen.

25. Wachet, damit eure Werke euch würdig machen und ihr euch befähigt fühlt, eure Mitmenschen zu führen. Vergesst nicht, dass ein Blinder nicht einen andern Blinden führen kann. Wenn die Menschen Licht benötigen, so gebt es ihnen und führt sie an der Hand wie jüngere Geschwister. Heilt euch untereinander, damit ihr später eure Nächsten heilt. Seid stark in eurem Kampfe und teilt den Schwachen Stärke mit.

26. Ich gebe euch die notwendige Zeit, damit ihr das Werk vollbringen könnt, das Ich euch anvertraue. Männer und Frauen, arbeitet für den geistigen Aufstieg der Menschheit. Jeder eurer Gedanken, jedes eurer Werke wird niedergeschrieben bleiben, und Ich werde bewirken, dass jede Saat der Liebe fruchtbar wird. Überlasst es Mir, eure Werke zu richten, und macht die Liebestätigkeit, die ihr übt, nicht bekannt, wenn ihr einen Lohn empfangen wollt. Sucht nicht Ehrungen, noch Vasallen oder irgendeine Bezahlung. Seid demütig, barmherzig und selbstlos, dann werde Ich euch preisen.

27. Wenn es mein Wille ist, euch zu Besitzern irdischer Güter zu machen, gewähre Ich sie euch, damit ihr sie mit euren bedürftigen Geschwistern teilt — mit denen, die kein Vermögen oder keine Unterstützung haben, mit den Schwachen und den Kranken. Viele von denen, die auf Erden nichts besitzen, können euch jedoch an ihren geistigen Gütern teilhaben lassen.

28. Falls ihr, die ihr mein Wort empfangen habt, nicht von dieser Wahrheit sprecht, werden die Einfältigen und Ungebildeten sprechen. Seid euch bewusst, dass euch diese Lehre anvertraut worden ist, damit ihr geistig vielen Menschen das Heil bringt, die der Last der Mutlosigkeit und der Bitternis erlegen sind, welche der Krieg oder die Schlacht, die jeder Mensch innerlich austrägt, in ihnen hinterlassen hat.

29. Bete wahrhaftig, geliebtes Volk, begnüge dich nicht damit, meine Göttlichkeit mit schönen Worten zu preisen. Liebt eure Mitmenschen und steht ein für den Frieden der Nationen.

30. Dies Volk, das Ich seit Anbeginn der Zeiten gelehrt habe, kann sich seiner geistigen Mission nicht entledigen. Es soll Führer, Prophet und Sendbote unter den Menschen sein. Ihm habe Ich die vollkommene Verehrung von Mir offenbart, und heute hat es Gelegenheit, die Errichtung des Tempels zu vollenden, der ihm von Anbeginn aufgetragen wurde.

31. Ich habe es von jedem verderblichen Einfluss entfernt, damit es meine göttliche Offenbarung in all ihrer Lauterkeit empfangen kann. Nur die Unterweisung des Meisters und die liebliche Stimme Marias sollen in dem Heiligtum zu hören sein, das mein Volk derzeit im Innersten seines Geistes errichtet.

32. Zu allen Zeiten habe Ich meinen Kindern geistige Offenbarungen gewährt. In jedem Zeitalter habe Ich Mich in unterschiedlichen Formen manifestiert, und in jeder dieser Epochen habe Ich die Menschen auch auf einer unterschiedlichen geistigen Stufe angetroffen. Heute habe Ich sie überrascht, während sie einem materiellen, egoistischen und wissenschaftlichen Dasein verfallen waren, und ihr Geist hat sich vermaterialisiert, ohne den Wert der geistigen Gaben zu erkennen.

33. Der Mensch dieser Zeit schlägt in seinem Innern die größte geistige Schlacht, welche die Menschen je erlebt haben, weil ihr wissenschaftlicher Fortschritt und ihre verstandesmäßige Entfaltung im Widerspruch zu der Entwicklung sind, die ihr Geist erreicht hat. Sie weigern sich, die Stimme ihres Gewissens zu hören, und versuchen dessen Impulse zur Befreiung zu ersticken, ohne sich bewusst zu sein, dass sie in einer Zeit der Sühne und des Gerichtes leben.

34. Öffne deine Augen, geliebtes Volk, und begreife, dass Ich dich dazu bestimmt habe, das Licht der Welt zu sein, und du dich daher nicht von den Leidenschaften umtreiben lassen darfst, durch die andere unterjocht werden, und du dich auch nicht unter den Menschenmassen verlieren darfst, die blind durchs Leben gehen.

35. Du sagst Mir, dass es schwer ist, in einer Zeit wie dieser die Vergeistigung zu erlangen, in einem Leben wie dem gegenwärtigen. Doch Ich sage euch, dass es nicht unmöglich ist, und dass die Anstrengung, die ihr macht, um vom Bösen freizukommen und euch einem besonnenen und erhebenden Leben zu widmen, sehr verdienstvoll ist.

36. In dieser Schlacht werden jene siegen, die aus ihren Herzen die Furcht vor dem Urteil und der Kritik anderer vertreiben; und jene werden sich geistig erheben, die sich selbst vergessen, um ihren Nächsten zu dienen.

37. Ich, der Meister, der Vater, bin durch dieses Licht bis zu eurem Geiste herniedergekommen, und aus diesem Grunde habt ihr diese Offenbarung Spiritualismus genannt. Wenn man euch also fragt, was Spiritualismus heißt, so sagt, dass es die Lehre ist, die in der Dritten Zeit durch den göttlichen Meister offenbart worden ist: Die Lehre von der Vergeistigung.

38. Doch wenn man euch fragt, was Vergeistigung ist, so sagt, dass es Erhebung der Gedanken, Lauterkeit in den Werken und in den Worten, erhöhtes und hochherziges Leben ist.

39. Ihr als Schüler dieser Unterweisung sollt euch häufig fragen, ob ihr eine Anstrengung macht, um euch zu Recht Spiritualisten zu nennen. Um euch bei diesem Werk zu helfen, habe Ich euch mein Licht gegeben, denn ihr seid die dazu Beauftragten, meiner Göttlichkeit den geistigen Tempel zu errichten. Durch euer Zusammenwirken werdet ihr den Tempel bilden: Die einen werden durch ihre Standhaftigkeit die Fundamente sein; jene, die größere Reife erreichen, werden die Mauern sein; andere werden mit ihrer Liebestätigkeit die Tempelstufen sein; und wieder andere werden mit ihrer Gabe des Wortes den Glocken gleichen, die mit ihrem Läuten die Menschen herbeirufen. Manche werden durch ihre Inspiration hohe Türme und Kuppeldächer der Versammlungsstätten symbolisieren; und es gibt solche, die durch ihre Liebe zu den Menschen wie Tore sind, die immer für den Bedürftigen, den Dürstenden, den Kranken, den Unverstandenen offen stehen.

40. Dieser Tempel wird vollendet sein, wenn die Eintracht unter meinen Jüngern Wahrheit geworden ist. Seine Basis wird auf der Erde sein, und seine Kuppeln werden den Himmel berühren. Sobald er einmal fest gegründet ist, werdet ihr ihn auf dem ganzen Erdkreis antreffen. Habt Vertrauen zu diesem Werk und arbeitet ohne Unterlass.

41. Niemand trenne sich von der Aufgabe, die ihm anvertraut ist, damit es seinem Heiligtum nicht an Festigkeit mangelt. Ihr alle müsst euch bemühen, die gleiche Erkenntnis zu erreichen, damit dieser Tempel mit eurer Vergeistigung aufgebaut wird.

42. Wachet und betet. Liebt einander in Wahrheit, damit sich nicht der Hochmut eures Herzens bemächtigt; denn dies ist der Same, der die Demut und die Barmherzigkeit zerstört. Hütet euch, dass euch nicht dasselbe widerfährt wie den Erbauern von Babel, welche ihr Hochmut zugrunderichtete. Erinnert euch, dass der schlechte Same der Grund für die Entzweiung jener Menschen war. Der Turm blieb unvollendet, und die Verwirrung der Volksstämme war so groß, dass sie sich in Völker aufteilten, die bis heute noch immer getrennt leben.

43. Ein einziges Licht ist auf euch herniedergefallen: das meines Geistes, welches wie ein strahlendes Leuchtfeuer ist und ein erster Anstoß für eure Einswerdung und eure Harmonie.

44. Nehmt als Licht für eure Handlungsweise die Erfahrung der ersten Völker. Denkt über ihre Prüfungen nach und zieht Nutzen aus ihrem Beispiel. Baut auf und arbeitet, heute im Fleische und morgen im Geiste, und fahrt in dieser Weise immerzu fort, bis ihr alle durch die Tore der Liebe in den Tempel der Wahrheit eingetreten seid.

45. Niemand soll auch nur einen Schritt von dem Wege abweichen wollen, der durch mein Gesetz vorgezeichnet ist, denn ihr werdet jeden verlorenen Augenblick, jedes Straucheln, jeden Fehler bitter beklagen.

46. Der Meister erwartet, dass seine Jünger der Dritten Zeit seinen Spuren ebenso nachfolgen wie jene, die in der Vergangenheit Zeugnis von Mir ablegten. Euch, die ihr Mir zuhört, sage Ich: Wartet nicht, bis ihr im Geiste seid, um eure Aufgabe zu beginnen. Weil Ich jetzt, da ihr auf Erden wohnt, zu euch gesprochen habe, ist dies ein Zeichen dafür, dass ihr auf dieser Heimstatt eine Bestimmung zu erfüllen habt. Bei dieser Erfüllung wird euer größter Kampf der mit euch selbst sein. Doch wenn ihr eure Fähigkeiten gebraucht, werdet ihr eure Schwachheiten überwunden haben, und alles übrige wird dann leicht für euch sein.

47. Wenn dies Volk sich vereint und zugerüstet hat, wird Elias der Menschheit die Wiederauferstehung des Volkes des Herrn verkünden. Denkt jetzt daran, wie groß euer Kampf sein wird, um zu erreichen, dass euer Leben eine Unterweisung und eine Lehre für die Menschheit ist. Darum sage Ich euch, dass ihr eure Werke prüfen sollt, damit ihr die Erkenntnis dessen habt, was ihr tut. Doch falls Handlungsweisen oder Gedanken aufkommen sollten, bei denen ihr nicht zu unterscheiden vermögt, ob sie innerhalb oder außerhalb des Gesetzes sind, so erhebt euren Geist in einem wahrhaftigen geistigen Bekenntnis zu Mir, dann wird meine Stimme euch die Wahrheit weisen, indem sie sich durch Erleuchtung eurer Gedanken und im Frieden eurer Herzen bekundet.

48. Diese Art der Mitteilung soll euch nicht unmöglich erscheinen, da sie die gleiche ist wie jene, die Ich euch seit Anbeginn des Daseins der Menschheit offenbart habe. In der heutigen Zeit, in der wie nie zuvor der Materialismus herrscht, inspiriere Ich euch das vollkommene Gebet, gerade jetzt, da die in Sekten und Religionsgemeinschaften geteilte Welt vergeblich versucht, ihren Geist mit Riten und Traditionen zu nähren und dabei das wahre Gebet vergisst, das aus dem Tiefsten eures Wesens entspringt, um sich auf dem Wege der Liebe zu Mir zu erheben.

49. Alles in dieser Zeit spricht zum Menschen vom Gericht, und dennoch bleibt sein hartes Herz unbewegt. Die Naturgewalten, die Plagen, die fremdartigen Krankheiten, die täglichen Ereignisse an verschiedenen Orten der Erde sind Zeichen, die von der Göttlichen Gerechtigkeit künden. Doch niemand betet wirklich, und nur sehr wenige studieren die Worte, die meine Propheten hinterließen.

50. Von den ersten Zeiten an war all das angekündigt, was ihr heute Wirklichkeit geworden seht, und auch in der heutigen Zeit prophezeite Ich durch den Mund der ersten Stimmträger Ereignisse, die sehr bald in Erfüllung gingen.

51. Welche von denen, die derzeit mein Wort hören, werden Mir den Rücken kehren? Ich allein weiß es.

52. Diejenigen, die in damaliger Zeit Jesus aufsuchten in der Hoffnung, Reichtümer der Welt und zeitliche Güter zu erhalten, fühlten sich enttäuscht, als sie sahen, dass der König, von dem ihre Vorfahren ihnen angekündigt hatten, dass Er sein Volk erretten würde, ohne Krone, ohne Zepter und ohne Thron war — mit leeren Händen und nackten Füßen. Sie konnten in Jesus nicht den verheißenen Messias erkennen. Bedenkt nun all die Wege, die diese Geistwesen zurücklegen mussten, um den Frieden und die Gnadengaben zurückzugewinnen, die sie nicht genutzt haben. Heute sind sie unter euch.

53. Begreift, dass euer Geist nicht zur selben Zeit geboren wurde wie euer Körper, sondern dass er in verschiedenen Epochen gelebt hat, und heute, da er meine Gegenwart empfindet, kommt er begierig zu Mir und bittet Mich, ihm zu erlauben, mein Wort bis zum Abschluss meiner Kundgabe zu hören. Er hat das Gefühl, dass er Mich in einer andern Zeit nicht hören wollte und Mich sogar ablehnte, und jetzt möchte er seinen Fehler wiedergutmachen.

54. Ihr habt festgestellt, dass Mir keine Verfehlung verborgen bleibt, dass jeder Fehler berichtigt werden muss, und jede Schuld bezahlt werden muss; aber ihr begreift auch, dass diese Gerechtigkeit der göttlichen Liebe entspringt, die euch vollkommen haben will, weil ihr ihre Kinder seid.

55. Ich vernichte keines meiner Kinder, so sehr sie Mich auch verletzen; Ich erhalte sie und gebe ihnen Gelegenheit, ihre Verfehlung wiedergutzumachen und zu dem Weg zurückzukehren, den sie verlassen hatten. Doch obwohl Ich ihnen vergeben habe, werden sie mit der Frucht ihrer Werke konfrontiert, und diese sind es, die sie richten und ihnen den rechten Weg weisen.

56. Die großen Nationen dieser Welt wollen den Krieg, verlangen nach Blut; und jene, die sich beleidigt fühlen, rufen nach Rache, ohne zu begreifen, dass sie alle unaufhaltsam demselben Abgrund entgegenstürzen. Sie wollen nicht verstehen, dass die Macht, der sie mit soviel Eifer nachjagen, sich bald in einen Kelch verwandeln wird, dessen Inhalt Schmerz, Verzweiflung und Tod sein wird. Doch wenn dann die nach Größe Dürstenden, die nach Rache Hungernden in diesem Abgrund sind, wenn sie sich in ihrer größten Drangsal befinden, werden sie meine Stimme zu hören vermögen, die ihnen sagt: "Mein Friede sei mit euch!" In diesem Augenblick wird es in allen Geistwesen licht werden, und ihr Gewissen wird mit klarer Stimme sprechen und wird von allen gehört werden. Im Innern des Menschen wird die Schlacht des Geistes gegen den Materialismus entbrennen, und in meiner Lehre wird er das notwendige Licht finden, um zu obsiegen.

57. Ihr wart enttäuscht, weil Ich keine materiellen Schätze und Reichtümer mitbringe, um euch zu schmeicheln und euch dadurch zu veranlassen, Mir nachzufolgen. Vielmehr werden manche von euch ihren hohen Lebensstandard verlassen müssen, um zu der Niedrigkeit dieser Menschenscharen, die Mir zuhören, herabzusteigen, und zwar deshalb, weil sie Mich erkannt haben und sie sich anschicken, ihr eitles Leben aufzugeben, um sich der Aufgabe zu widmen, über meine Lehre nachzudenken und sie später auszuüben.

58. Wenn die ersten Bewohner dieser Welt, die in der Tugend lebten, unter euch erschienen, würden sie euch ein Zeugnis des Friedens, der Unschuld und der Seligkeit geben, welche die Menschheit jener Zeiten umgab. Auch könnten sie euch sagen, dass es keinen Schmerz gab und dass die Erde wie der Schoß und das Angesicht einer Mutter war; dass unter den Geschöpfen, die sie bewohnten, nur Freundschaft und Brüderlichkeit walteten. Wahrlich, dieser Planet war geschmückt wie die himmlische Heimat.

59. Obwohl Ich die Geistwesen aufgrund meines Urteilsspruches aussandte, um auf diesem vorübergehenden Bestimmungsort zu leben, wollte Ich als Beweis meiner Liebe ihr Dasein auch dann noch mit Wundern umgeben, damit das Kind seinen Vater nicht vergessen sollte und es Ihn bei jedem seiner Werke erkennen und auch lieben sollte. Doch von jener Welt, von jener Üppigkeit, von jener Reinheit, mit der Ich dem Menschen die Erde übergab, ist nichts übriggeblieben. Jenes Heiligtum wurde entweiht, wodurch man sich auf zahllose Weisen Schmerz verursachte. Erkennt, was ihr aus jenem Reich gemacht habt, das der Herr euch übergab, damit ihr in ihm wie Fürsten sein solltet, die seine Weisheit und seine Liebe zum Erbe hätten, als Besitzer einer Welt, die ihr trotz all eurer Wissenschaft noch nicht kennt.

60. Macht niemanden dafür verantwortlich, dass ihr die Gnade und den Frieden verloren habt, welche dies Leben im Anbeginn umgaben. Gebt nicht euren Urahnen die Schuld, denn ihr seid in jedem Zeitalter und in jeder Generation geprüft worden, und fast immer seid ihr zu Fall gekommen. Dennoch sind meine Liebe und mein Erbarmen immer gegenwärtig gewesen in eurem Leben.

61. Jemand sagt in seinem Herzen: "Herr, wenn unsere Vorfahren diejenigen waren, die sich versündigten — warum sollen dann wir die Folgen davon tragen?" Doch Ich sage euch: Was wisst ihr von den Verfehlungen der ersten Erdenbewohner? Wer sagt euch, dass nicht ihr zu denen gehört, die die ersten Generationen bildeten? Erwachet nunmehr, wachet und betet — begreift, dass nicht eure Liebe, sondern euer Schmerz es sein wird, der die Menschheit läutert und ihr ihre Würde zurückgibt. Auf das vorbereitete Erdreich werde Ich den Samen meiner Lehre ausstreuen, den Ich derzeit einem demütigen Volke offenbare, das Mich am Sinngehalt meines Wortes zu erkennen vermochte und das dazu geeignet ist, der Menschheit zum rechten Zeitpunkt die Frohe Botschaft weiterzugeben.

62. Ich will, dass die Erinnerung an mein Wort in euch unauslöschlich ist, dass es lebt, überdauert und eurem Gedächtnis immer gegenwärtig ist, und dass ihr euren Mitmenschen mit euren Werken der Liebe von ihm Zeugnis gebt.

63. Ihr seid von Mir in der Zeit der Gerechtigkeit zubereitet worden, damit ihr einen Beweis meiner Liebe hättet und euch hernach nicht beklagt und sagt, dass ihr nichts von dem wusstet, was auf euch zukam. Mein Gericht wird von jedem Geist empfunden werden, nicht einer davon wird diesem Gesetz entkommen, und meine ewige Liebe wird jeden Irrtum und jede Hartnäckigkeit im Bösen besiegen. Die Finsternis wird zerstreut werden, und nur das Licht wird in jedem Geschöpfe verbleiben.

64. Studiert diese Unterweisung sorgfältig, und ihr werdet schließlich begreifen, dass niemand endgültig verloren ist, dass niemand ferne von Mir bleibt, und dass alle eure Drangsale zu meinem Geiste gelangen, und alle eure Werke gerichtet werden. Doch Ich sage euch: Nachdem ihr Mich aus der Nähe als Richter erblickt habt, werdet ihr Mich als Vater kennenlernen und werdet Mich wahrhaftig lieben.

65. In der Zweiten Zeit kennzeichnete Ich euch den Weg mit meinem Blute; jetzt habt ihr die göttliche Essenz meines Wortes, und durch dieses werdet ihr euch retten und zu Mir gelangen.

66. Seinerzeit glaubten die Menschen mit verhärteten Herzen nicht an Mich, obwohl sie meine Werke direkt miterlebten. Was wird aus den Hartherzigen der heutigen Zeit — jetzt, da meine Manifestationen weniger sinnfällig sind?

67. Reinigt das Gefäß eures Herzens innen und außen, damit von euren Lippen nur Wesentliches an Leben und Wahrheit kommt, und verströmt seinen Inhalt unbegrenzt bei euren Geschwistern. Seid nicht geizig, und handelt wie Ich, der Ich als Eigentümer von allem euch alles gebe. Seid meine Vermittler gegenüber euren Mitmenschen und arbeitet unermüdlich am Werke des weltweiten geistigen Wiederaufbaues.

68. Wundert es euch, dass eurem Herrn so sehr an euch gelegen ist, die ihr noch immer unvollkommen seid? Der Grund ist, dass ihr Mir gehört. Ich liebe euch, und darum bin Ich im Verlangen nach euch herbeigekommen.

69. Ihr fragt Mich, warum euch euer Fleisch Schmerzen bereitet und in euren Herzen Kummer ist, wann immer Ich euch gesagt habe, dass Ich euch liebe. Darauf antworte Ich euch: Da Ich in der Zweiten Zeit, obschon unschuldig, um euretwillen litt, um euch würdig zu machen, bei Mir zu sein, könnt ihr derzeit nicht wissen, ob ihr nicht deshalb leidet, um mit euren Verdiensten andern Geistwesen zu helfen, die sich von der Sünde nicht freimachen konnten. Nehmt Mich zum Vorbild in euren Prüfungen, ohne an die Belohnung oder den Lohn zu denken, den ihr erlangen könnt. Bedenkt, dass ihr noch nicht genügend Verdienste habt, um zu erreichen, dass andere um euretwillen Vergebung erlangen. Daher gebe Ich euch neue Gelegenheiten, euch aufwärtszuentwickeln, damit ihr schließlich das besitzt, was euch vom Anbeginn der Zeiten an versprochen worden ist: den Frieden des Geistes.

70. Warum fürchtet ihr die Welt und arbeitet im Verborgenen, obwohl mein Werk lauter ist und es nur Liebe inspiriert und Barmherzigkeit lehrt? Ihr solltet euch glücklich fühlen, weil Ich euch erwählt habe, um euch diese geistige Mission zu übertragen. Wartet nicht auf die Zeit noch größerer Trübsale, um meine Prophetien zu bestätigen, und widmet euch der Erfüllung eurer Aufgabe nicht nur aus Furcht vor Strafe; denn wenn ihr so handeln würdet, wärt ihr keine Apostel aus Liebe und Glauben.

71. Wahrlich, Ich sage euch, jene, die Mich liebten und meine Anweisungen befolgten, sind bei Mir. Dies bedeutet, dass sie sich würdig machten, die Heimstätte des Friedens zu bewohnen.

72. Innerlich sagt ihr Mir, dass euch der Inhalt meines Wortes bekannt ist, dass es dem Wesen nach dasselbe Gesetz ist, das Ich euch zu allen Zeiten gegeben habe, und wahrlich, Ich sage euch, dies Wort, das ihr durch meine Stimmträger hört, entspringt der gleichen Quelle, aus der jenes Wort stammte, das Ich euch durch den Mund Jesu hören ließ.

73. Höret aufmerksam die Unterweisung, die in früheren Zeiten begonnen wurde.

74. Das "Wort" ist das Buch, das sich zu Beginn eurer geistigen Entwicklung auftat und das niemals geschlossen werden wird.

75. Folgt Mir nach im Kampfe, begreift mein Werk und seid beharrlich bis ans Ende im Vertrauen darauf, dass meine fürsorgliche Liebe euch überallhin begleitet. Ich will euch vereint und zugerüstet sehen, denn Ich werde jeden, der stark geworden ist, in Dienst nehmen, um ihn zu einem Botschafter meiner Unterweisung zu machen.

76. Jedes Wort, das von den Lippen dieser Stimmträger kommt, wird in Erfüllung gehen, und jede Prophetie meiner Auserwählten, die gewacht und gebetet haben, wird niedergeschrieben bleiben und wird zu seiner Zeit in Erfüllung gehen als Beweis für die Geistesgaben, die Ich diesem Volke gewährt habe, und als Zeugnis für die Wahrheit meiner Botschaft an die Menschheit.

77. Öffnet das Buch der Vergangenheit, dort ist eure Geschichte. Lest in ihm, erleuchtet durch das Licht des Gewissens, und ihr werdet die Wahrheit der Neuen Zeit zutiefst empfinden.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 97

1. Meine, des Meisters, Liebe und der mütterliche Heilbalsam Marias senken sich auf eure Wunden. Die Mutter ist immer bei Mir, um ihre zartfühlende Unterweisung mit der Lehre zu vereinen, die Ich euch gebe, und sie breitet ihren schützenden Mantel über diese Menschheit aus, die ferne dem Pfade wandelt, den Ich mit meinem Vorbild am Kreuze vorzeichnete.

2. Mit wie viel Liebe komme Ich zu euch zurück, nachdem Ich in der Zweiten Zeit gekreuzigt und verworfen worden bin. Ich komme als Vater, als Bruder, als Meister, als Freund.

3. Jetzt seid ihr es, die weinen, denn bei meinen Worten der Vergebung erbebt euer Geist. Doch dies Weinen läutert euch und leitet euch zu dem Pfade, den ihr morgen als meine Jünger zu durchlaufen haben werdet.

4. Wahrlich, Ich sage euch, es sind nur wenige, die Mich in dieser Zeit gehört haben und dabei nicht empfunden haben, dass ihr Herz bewegt ist. Während daher einige sich voll Ergebung und Selbstlosigkeit meinem Dienste widmen, hören andere Mir weiterhin zu in der Erwartung, dass Ich ihnen ihre Aufgabe zuweise. Die einen segnen meinen Namen selbst in den härtesten Prüfungen; andere wenden sich nur an Mich, wenn sie meiner bedürfen. Doch Ich behandle sie alle als vielgeliebte Jünger.

Manche nutzen meine Unterweisungen bis zur letzten, da sie die Bedeutung dieser Botschaft erfassen. Diese werden die Starken sein, wenn mein Wort einmal nicht mehr in dieser Form zu hören ist. Es gibt auch solche, für die meine Kundgabe keine größere Bedeutung gehabt hat und die sich damit begnügen, Mir zuzuhören, und aus diesem Grunde lassen sie den Sinngehalt meiner Unterweisung achtlos an sich vorübergehen. Diese werden zu jenen gehören, die sich morgen nach meinen Gnadengaben in dieser Zeit sehnen werden und unter welchen jene auftreten werden, die meine Kundgebungen zu neuem Leben zu erwecken versuchen und dabei vergessen, dass die Zeit, die Ich für meine Offenbarungen festgesetzt habe, immer eine zeitliche Begrenzung hatte.

5. Ich sage euch, dass selbst göttliche Unterweisungen ein Ende haben. Schied nicht Moses von hinnen, sobald er seinem Volke mein Gesetz offenbart hatte? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich in Jesus inmitten von Menschen gen Himmel fuhr, als Ich meine Mission als Meister und Erlöser abgeschlossen hatte, nachdem Ich euch gesagt hatte: "Alles ist vollbracht"? Ebenso ist es in dieser Zeit: Wenn meine Offenbarung übermittelt sein wird und die zubereiteten Verstandesorgane aufgehört haben, meine Botschaft kundzutun, und wenn jene, die Ich "Goldfedern" genannt habe, mein Wort aufgezeichnet haben und meine Geistige Welt ihre Botschaft übergeben hat, dann werde Ich euch gleichfalls sagen: "Alles ist vollbracht." Dann wird diese Stimme schweigen, und eine neue Epoche wird vor den Jüngern in Erscheinung treten: die der Kundgabe von Geist zu Geist.

6. Niemand setze sich über den nach meinem Willen festgelegten Tag hinweg, damit dies geschehe. Seid euch daher bewusst, dass dieser Zeitpunkt näherrückt. Esset und trinket das Brot und den Wein des wahren Lebens, damit ihr morgen nicht Hunger und Durst auf dem Wege erleidet.

7. Es ist die Zeit des Lichtes für dies Volk, das Ich von verschiedenen Orten der Erde herbeirufe. Unter den Menschen entdecke Ich jene, die Mir nachfolgen werden. Einige haben Schulden bei Mir, andern wurde ihr Erbe verheißen. Es sind Geistwesen, die Ich gesandt habe, um auf Erden zu wohnen, sodass sie im Fleische als Mann oder auch als Frau inkarnierten, und in diesen Augenblicken finde Ich sie im Alter von Kindern, Erwachsenen und Greisen.

8. Ich bin auf der Suche nach den Geistwesen, aus denen Ich mein Volk bilden werde, um sie zu vereinen und ihnen neue Unterweisungen zu geben, die sie dazu bringen, auf ihrem Entwicklungswege einen Schritt nach vorn zu machen.

9. Jedes Mal habe Ich Mich meinem Volke in anderer Weise gezeigt, um seine geistige Empfindsamkeit auf die Probe zu stellen. So prüfe Ich es in dieser Zeit, in der Ich Mich durch das menschliche Verstandesorgan kundtue, in seinem Glauben und in seiner Vergeistigung, wenn Ich ihm sage: "Hier bin Ich bei euch im Geiste, wie Ich es euch verheißen habe."

10. Auch in der Zweiten Zeit stellte Ich den Glauben jener Menschen auf die Probe, als Ich ihnen durch Jesus sagte: "Ich komme vom Vater; doch wer den Sohn kennt, kennt den Vater." Viele Jahrhunderte zuvor, auf dem Gipfel des Sinai, hatte Ich dem Volke gesagt: "Ich bin Jehova, euer Gott."

11. In jedem Zeitalter habt ihr Mich erwartet, und dennoch — wann immer Ich bei euch war, habt ihr Mich nicht erkannt wegen eures Mangels an Zubereitung und Vergeistigung. Ich sage euch: Welche Form auch immer meine Gegenwart umkleidet, immer wird sie Wahrheit und göttliche Lebensessenz enthalten.

12. Ich habe euch gesagt, dass Ich Mich unterschiedlicher Formen bedient habe, um Mich der Welt kundzutun. Doch diese waren keine Maske, um euch meinen Geist zu verbergen, sondern sie dienten dazu, Mich zu vermenschlichen, zu begrenzen und Mich so für die Menschen hörbar und fühlbar zu machen.

Jetzt sage Ich euch, dass ihr, bevor ihr euer Urteil fällt, zuvor diese Stimme hören sollt, bis der Augenblick eures Überzeugtseins oder eurer Erleuchtung kommt, wenn es in dem Geist licht wird.

13. Ich weiß, dass ihr die Stimmträger, durch die Ich euch mein Wort gebe, richtet, und dass ihr sie als unrein, sündig und unvollkommen beurteilt. Doch Ich sage euch, dass Ich nicht Männer und Frauen gesucht habe, die rein sein sollten, im Gegenteil, Ich suchte Sünder, um sie durch meine Kundgabe zu erheben. Meint ihr, dass Menschen von lauterem Herzen, reinem Körper und reinem Geist vorhanden sind, durch deren Vermittlung Ich Mich hätte kundgeben sollen? Ich sage euch, nicht einmal unter den Kindern hätte Ich sie gefunden!

14. Wenn Ich Mich den Menschen durch das Verstandesorgan einiger von ihnen kundgetan habe, so geschah es, weil der Mensch das größte Werk von allem darstellt, was Ich auf Erden verwirklicht habe — in Anbetracht dessen, dass Ich ihn mit Geist ausstattete. Welchen besseren Dolmetscher als ihn konnte mein Geist finden, um mit der Menschheit zu sprechen? Dies ist der Grund, weshalb zu allen Zeiten der Mensch mein bestes Mittel war, um euch meine göttlichen Gedanken mitzuteilen.

15. Auf diese Weise habe Ich den menschlichen Geist mit unendlicher Liebe und Sorgfalt betreut, um ihn zu den Regionen des Ewigen und Vollkommenen zu erheben.

16. Der Mensch wurde mitten in das Paradies meiner Schöpfung gestellt, damit er sich am Werke seines Vaters ergötze, voll der Weisheit würde und als geistig Gereifter ein Teil meines Göttlichen Konzertes wäre. Ich machte das geliebte Kind zu einem Fürsten auf Erden, indem Ich ihm Macht gab über die unter ihm stehenden Wesen. Sein ganzer Weg war erhellt vom Lichte meines Geistes — ein Licht, das ihr Gewissen nennt.

17. Auf seinem weiten Entwicklungswege hat der Mensch Wunder erlebt, doch er steht kaum am Beginn desselben, denn noch muss er vieles kennenlernen. Verstehet, dass, wenn Ich zu euch von Wundern spreche, Ich nicht nur jene meine, die ihr noch auf den Wegen der Wissenschaft entdecken werdet, sondern auch die geistigen Offenbarungen.

18. Diese Zeit, in der ihr lebt, ist voller Überraschungen und Erleuchtungen für euren Geist — eine Zeit, in welcher im Innersten eures Wesens alle Fähigkeiten und Empfindungen eures Geistes erwachen werden. Hört zu, denkt nach, steigt von Kinderschülern zu Jüngern auf, indem ihr in dem Buche lernt, das euch mein Wort offenbart. Studiert die Natur und betrachtet das Universum, das gleichfalls mit der Stimme des Meisters zu euch spricht, da Ich in allem gegenwärtig bin. Beobachtet mit Liebe oder wenigstens mit Interesse, und ihr werdet feststellen, dass alles den Weg zur Wahrheit weist. Ihr wart niemals so wie heute dafür vorbereitet, zu begreifen, dass alles von Mir zeugt, und dass in allem meine Spur ist als unzerstörbares Siegel des Autors des Lebens.

19. Die aufs Materielle ausgerichtete Wissenschaft hat euch viele Geheimnisse enthüllt. Erwartet jedoch niemals, dass euch eure Wissenschaft all das offenbart, was ihr wissen müsst. Die Wissenschaft der Menschen dieser Zeit hatte auch ihre Propheten, über die sich die Menschen lustig machten und die sie für verrückt hielten. Doch hernach, als sich das, was jene verkündeten, als richtig erwies, wart ihr verblüfft.

20. Wenn auf diese Weise das Wort der Propheten der Wissenschaft in Erfüllung ging — jener, welche die vergängliche Frucht der menschlichen Wissenschaft voraussagten — wie wird dann erst die Erfüllung der Prophetien der Seher Gottes sein, wenn sie euch die Errichtung eines Reiches des Friedens ankündigen, das im Herzen der Menschen unvergänglich sein wird?

21. Jetzt kündigen die Seher eine neue Welt an. Es sind Propheten, die von Mir gesandt sind, auf die ihr hören sollt, und wenn ihr vorbereitet gewesen wäret durch das Studium meiner Worte und Verheißungen der vergangenen Zeiten, so hätte euch nichts von dem, was Ich euch in der Gegenwart offenbart habe, in Erstaunen gesetzt. Aber Ich habe euch müde, krank und mit den Dingen eures menschlichen Lebens beschäftigt angetroffen, weshalb Ich, bevor Ich euch große Weisheitslehren offenbarte, euch heilen, trösten und zur Besserung und Erneuerung inspirieren musste, um euch zu veranlassen, den Weg des Friedens zu beschreiten, was die einzige Möglichkeit war, damit ihr über das Geistige Leben würdet nachdenken können.

22. Nur noch einige Jahre bleiben Mir, um mittels dieser Kundgabe bei euch zu sein, und ihr müsst meine Unterweisungen nutzen. Für meinen Geist vergeht keine Zeit, wohl aber für den Menschen. Nutzt daher diese Jahre, die euch jetzt so lange erscheinen, die jedoch für euren Geist kurz sind. Ich verspreche euch, Ströme von Weisheit auf euren Verstand zu ergießen, was das einzige sein wird, was Ich euch nach meinem Abschied hinterlasse. Weder Gold, noch Namen, noch Titel werde Ich euch hinterlassen, sondern nur meine Unterweisungen.

23. Dieser Same beginnt bereits seine Früchte unter euch zu tragen; denn wenn ihr früher eure Verehrung für Mich in materieller Art ausgedrückt habt, so versucht ihr euch heute stattdessen zu vergeistigen, um euch der Wahrheit zu nähern.

24. Durch einen Schmelztiegel des Schmerzes musste euer Geist gehen, damit ihr fähig würdet, auf dem Pfade der Vergeistigung einen Schritt voran zu machen und Meister der Demut und Geduld, der Stärke und des Glaubens zu werden. Von eurem Geiste erwarte Ich Verständnis und Achtung für andere.

25. Verurteilt nicht eure Mitmenschen wegen der Art und Weise, in der sie ihre Anbetung darbringen. Wahrlich, Ich sage euch, Ich allein weiß in den Herzen die Blumen des Glaubens und der Liebe zu entdecken, deren Duft Ich als die beste Opfergabe des Geistes empfange.

Lehnt auch nicht jene ab, die in Maria nicht die göttliche Mütterlichkeit erkennen, welche Frau wurde, damit in ihrem jungfräulichen Schoße Das Wort menschliche Gestalt annähme. Auch sie hat euch in diesen Zeiten gelehrt, denn auch im Herzen der Mutter gibt es keine Geheimnisse für die Kinder.

Wahrlich, Ich sage euch, ihre Stimme als Mutter wird von der ganzen Menschheit dieser Zeit gehört werden. In Mir könnt ihr alle Arten von Liebe finden, denn Ich lasse euch einerseits meine Gegenwart und meine Macht als Vater fühlen, andererseits lasse Ich zu eurem Wesen einen mütterlichen Hauch gelangen, oder Ich schenke eurem Geiste die Wonne, Mich als Meister zu hören.

26. Lasst diese Saat in euch keimen, damit dem Kern eures Wesens all die Gefühle entspringen können, welche der Geist bekunden kann und soll — sowohl gegenüber ihrem Himmlischen Vater, als auch gegenüber ihren Mitmenschen, indem ihr einander liebt.

27. Könnt ihr euch den Jubel vorstellen, den es im Geistigen Reiche geben wird, wenn sich schließlich all jene lieben, die gelebt haben, um zu sündigen, zu streiten und zu schänden? Ihr könnt euch weder die Freude eures Vaters noch die Fröhlichkeit vorstellen, die dann in der Geistigen Welt sein wird. Mein Geist erschuf euch, damit ihr um Mich wäret, denn Ich war allein. Doch Ich bestimmte euch dazu, euch untereinander zu lieben und Mich durch eure Liebe mit Glück zu erfüllen.

28. Ich bin euer Vater und habe Hunger und Durst nach eurer Liebe; denn ihr habt euch von dem Wege entfernt, den das Gewissen weist. Ich habe euch geschaffen, um euch zu lieben, doch noch erblickt ihr dies Licht nicht vollständig. Euch verdirbt euer irdischer Ehrgeiz, und wenn ihr auch zuweilen eure Gedanken Mir zuwendet und ihr für meine Wohltaten dankbar seid, so habt ihr doch nicht begriffen, dass die beste Huldigung, die eure Dankbarkeit Mir darbringen kann, die jener Liebe unter Geschwistern ist, von der meine Lehre so viel zu euch spricht.

29. Geliebte Jünger, wenn ihr Mich so sprechen hört, erscheint es euch schwierig oder unmöglich, Mir wohlgefällig zu sein; doch dieser Zweifel entspringt nicht eurem Geiste, sondern dem Fleische, weil es gebrechlich ist. Der Geist hingegen wurde für große Werke geschaffen, die Dessen würdig sind, der ihm das Leben gab.

30. Ich bringe euch diese Unterweisung, um euch zum wahren Leben zu erheben. Seid euch jedoch bewusst, dass die Rettung der Menschen sich nicht in einem Augenblick vollziehen wird. Denn ebenso, wie sie Zeit brauchten, um geistig zu sinken, werden sie auch Zeit benötigen, um wiederaufzusteigen. Diese Zeit, die Ich allein ihnen zuteilen kann, werde Ich ihnen geben, damit sie ihre Erneuerung, ihre Läuterung vollbringen und alles wiederherstellen, was sie in sich und in ihren Nächsten zerstört haben.

31. Obwohl nur ein kleiner Teil der Menschheit mein Wort in dieser Zeit vernommen hat, soll niemand der Meinung sein, dass diese Menschen als Gerechte auserwählt wurden; denn Ich traf sie sündig an wie das ganze Menschengeschlecht. Doch so war es in meinen Ratschlüssen bestimmt.

32. Wenn der Sinngehalt dieses Wortes morgen zu allen Herzen gelangt ist, werdet ihr erfahren, dass mein Testament allen meinen Kindern zuteil wurde, und ihr werdet entdecken, dass in jedem meiner Gedanken und in jeder meiner Unterweisungen eine Liebkosung für jene vorhanden war, zu denen meine Botschaft gelangte.

33. Eure Wunden sind verheilt, mein Balsam war in euren Herzen. Hört Mir jetzt zu, denn bald werdet ihr zu denen aufbrechen, die gleichfalls Schmerz in dem Geist und im Fleische haben. Wer könnte ihre Leiden besser verstehen als ihr, die ihr sie durchlebt habt?

34. Das Leben als Lehrmeister macht die Schüler zu Lehrern, damit diese mit ihrem Lichte, ihrem Wissen und ihrer Erfahrung Berater und Führer ihrer Mitmenschen sein können.

35. Meine Lehre zusammen mit den Lektionen des Lebens bewirkt, dass der Geist durch das strahlende Leuchtfeuer des Gewissens erhellt wird und die Schritte des Menschen licht werden. Solange dies Licht sich nach außen hin nicht widerspiegeln kann durch gute Werke, erhebende Gedanken und Worte mit geistigem Gehalt, muss der Mensch Gefühle der Schwäche, Furcht, der Selbstsucht und des Misstrauens hegen. Aber wenn dies Licht die Finsternis seines Verstandes zu überwinden beginnt, seinen Sinngehalt zu offenbaren beginnt, dann wird der Friede zum Herzen kommen, wird der Glaube und das Vertrauen in das Leben zutage treten und den Geist stark machen, sodass er mit Gleichmut die schwierigen Stunden, die großen Prüfungen überstehen kann, welche jedes Schicksal enthält.

36. Mein Wort ist der Weg, ist das Göttliche Gesetz, das euch zur Vollkommenheit führt, es ist das Licht, das den Geist erhebt, der jedoch getrübt wurde, als das Fleisch mit seiner Unnachgiebigkeit sich durchgesetzt hat und nicht auf den inneren Ruf seines Gewissens gehört hat. Wehe dann dem Geist, der unter dem Antrieb des Fleisches nachgegeben hat und sich vom Einfluss der Welt, die ihn umgibt, beherrschen ließ, wobei er seine Stellung als Führer mit der eines schutzlosen Wesens vertauschte, das die menschlichen Leidenschaften und Schwächen umtreiben gleich den dürren Blättern, wenn sie richtungslos vom Wind umhergewirbelt werden.

Der Mensch, der die Freiheit am meisten liebt, fürchtet sich, sich dem göttlichen Willen zu unterwerfen — aus Angst, dass sein Geist ihn schließlich unterwirft und ihn vieler menschlicher Befriedigungen beraubt, von denen er weiß, dass sie ihm schaden, und so verlässt er den Weg, der ihn zum wahren Leben führt.

37. Das Fleisch fürchtet den Kampf mit dem Geist und sucht einen Weg, ihn durch die Vergnügungen der Welt in Versuchung zu führen, um seine Freiheit zu verhindern oder sie wenigstens zu verzögern. Seht, wie der Mensch seinen eigenen Versucher in sich hat! Deshalb habe Ich gesagt, dass, wenn er sich selbst besiegt, er die Schlacht gewonnen hat.

38. Vieles von dem, was Ich euch in dieser Kundgabe sage, empfangen unendlich viele Menschen auf intuitive Weise, denn nun ist die Zeit, in der das Leben mit seinen Lektionen in vielen Geistwesen Licht gemacht hat, sie zum Nachdenken gebracht hat und sie lernen ließ, auf die Stimme des Gewissens zu hören. Sie sind auf dem Wege zur Wahrheit und begreifen, dass dies der Pfad ist, der zum Frieden, zur wahren Freiheit und zur höchsten Beseligung führt, welche das Leben in Harmonie mit Dem schenkt, der euch geschaffen hat.

39. Studiert meine Unterweisungen gründlich, Jünger, denn so, wie ihr all das habt in Erfüllung gehen sehen, was euch die Propheten der Ersten Zeit ankündigten, so werdet ihr alles eintreffen sehen, was Ich euch durch den Mund dieser Stimmträger angekündigt habe. Auf Schritt und Tritt und Tag für Tag geht eines meiner Worte in Erfüllung, ohne dass ihr euch dessen bewusst werdet.

40. Mein Wort muss aus eurer Nation hinausgehen, damit es geglaubt und befolgt wird, so wie es bei Jesus geschah, welcher das Dorf Nazareth, wo Er seine Kindheit verbrachte, verlassen musste, um in andern Ländern Glauben zu finden.

41. Nach 1950 werde Ich euch mein Wort nicht mehr durch diese Stimmträger geben, aber es wird in den Herzen bewahrt bleiben, wo es den Glauben nährt, und diese werden es zu andern Nationen tragen.

42. Ich werde Mich der Menschen guten Willens und der Herzen bedienen, die um die Reinheit meiner Lehre bemüht sind, um diese Botschaft der Liebe und der Vergebung zur Menschheit gelangen zu lassen. Jene, die als Botschafter hinausgehen, sollen Güte in ihren Worten und in ihren Werken bezeugen, doch niemals sollen sie Bitternis bringen. Ihre Augen werden um fremden Schmerzes willen Tränen vergießen, und ihre Schläfen werden weiß werden, weil sie um ihrer Mitmenschen willen leiden. Sie sollen liebend, vergebend und segnend leben und sterben, und ohne Bitternisse, ohne Ermattung oder Enttäuschungen ans Ende ihres Weges gelangen.

43. Der Jünger der Dritten Zeit soll sich in seinem Leben bewusst sein, dass die Frucht der geistigen Saat nicht auf Erden geerntet wird. Weshalb verlieren dann viele von denen, die sich meine Jünger nennen, den Mut angesichts der Undankbarkeit oder der Gleichgültigkeit der Menschen?

44. Ich habe unendliche Güte in meinem Worte gebracht, damit es euch durch euer ganzes Leben begleitet, da mein Wort in eurem Geiste Kraft, Mut, Freude am Lieben und Dienen ist. Der gute Jünger wird nichts fürchten müssen und wird frohgemut durch rauhe Wege und schmerzliche Prüfungen gehen. Sein durch das Gebet immer wacher Blick wird die Fallen entdecken, die seine Feinde vor seinen Füßen auslegen.

45. Ich werde diese Worte niedergeschrieben zurücklassen, und sie werden zu meinen Jüngern der Zukunft gelangen, und wenn diese sie dann studieren, werden sie dieselben frisch, lebendig vorfinden, und ihr Geist wird erschauern vor Wonne, da sie fühlen, dass es ihr Meister ist, der in jenem Augenblicke zu ihnen spricht.

46. Meint ihr, dass all das, was Ich euch gesagt habe, nur für diejenigen da ist, die Mir zugehört haben? Nein, geliebtes Volk, mit meinem Worte spreche Ich für die Anwesenden und für die Abwesenden, für heute, für morgen und für alle Zeit; für die, die sterben, für die Lebenden und für die, die noch geboren werden.

47. Ihr sagt, dass mein Wort und mein Werk sehr groß sind, unendlich, doch ihr habt es darauf angelegt, sie durch eure Werke zu begrenzen. Ach, wenn ihr euch doch zuzurüsten verstündet, indem ihr eure Vermaterialisierung überwindet und euren Geist durch gutes Streben nach Erkenntnis und ein rechtschaffenes Leben erhebt — was für Wunder würdet ihr schauen!

48. Es erscheint euch lächerlich, dass Ich euch zuweilen durch den Mund des Stimmträgers Unterweisungen gebe, die an die ganze Menschheit gerichtet sind, weil ihr eure Welt für unendlich groß haltet, und die Zahl der Menschen, die meine Kundgabe nicht kennen, für unermesslich. Darauf sage Ich euch, dass wenn Ich zur Menschheit spreche, Ich dies nicht nur für die Anwesenden tue, sondern auch für die, die auf den Zeitpunkt warten, an dem sie endlich auf Erden leben werden. Doch sollt ihr wissen, dass eure Welt in meinen Augen wie ein Atom ist, und die Anzahl der Menschen, die sie bewohnen, unbedeutend ist im Vergleich zu allen geistigen Geschöpfen, die mein Reich bilden.

49. Erscheint euch zuweilen das Mittel, das Ich erwählt habe, um Mich kundzutun, als allzu armselig? Es ist nicht die erste Gelegenheit, bei der Ich als Vater vom menschlichen Verstand Gebrauch mache, damit ihr mein Wort, meine Aufträge und Offenbarungen vernehmt. Dies ist ein Mittel, dessen Ich Mich zu allen Zeiten bedient habe, um zum Menschen zu sprechen, und ihr sollt euch bewusst sein, dass das göttliche Wort immer durch bescheidene, schlichte und dem Anschein nach ungebildete Übermittler gekommen ist.

50. Studieret und wirket, Jünger. Bedenkt, dass Ich mit Beharrlichkeit an die Türen eurer Herzen geklopft habe, bis ihr Mir geöffnet habt. Ich spreche zu euch manchmal in bildlichem Sinne, aber immer tue Ich es mit der gleichen Einfachheit, mit der ihr sprecht. Dies deshalb, weil mein Wort jetzt das erklärt, was Ich euch einst in Gleichnissen gab und was ihr darum nicht in seinem wahren Sinn zu verstehen vermochtet. Warum auf dunklen Wegen gehen, wenn Ich euch mit meinem Worte einen leuchtenden Pfad gezeigt habe?

51. Denen, die Mir zuhören, sage Ich, dass sie ihre Augen dem Lichte dieser Lehre öffnen sollen, damit sie ihre Größe bewundern.

52. Als diese Kundgabe durch das Verstandesorgan der ersten Stimmträger begann, und Ich zu den ersten Jüngern über den Fortschritt sprach, den jene erreichen würden, die nach ihnen kommen würden — wobei Ich ihnen sagte, dass mein Wort auf den Lippen der neuen Stimmträger sich vervollkommnen würde — da seufzten jene Menschenscharen und beneideten die Nachfolgenden, die zum Tische des Meisters kommen würden, um die dann reife Frucht zu genießen. Wahrlich, Ich sage euch, jene reife Frucht, die Ich voraussagte, ist eben die, die ihr nun genießt. Denn ihr sollt wissen, dass mein Wort im Rahmen dieser Art der Kundgabe an euch nun seinen Höhepunkt erreicht. Nur noch einige wenige Jahre fehlen noch bis 1950, und am Ende desselben sagt euch der Meister Lebewohl.

53. In der Zukunft werde Ich meine Botschaft zu denen gelangen lassen, die Mich zu ihrer Zeit nicht mittels dieser Unterweisung hörten. Die einen werden sie durch das Zeugnis derer empfangen, die Mir zuhörten; andere werden sie durch die Niederschriften empfangen, und wieder andere durch die Gaben der Intuition und der Inspiration. So wird die Prophetie in Erfüllung gehen, dass mein Geist in dieser Zeit auf jeden Geist und alles Fleisch ausgegossen sein würde.

54. Eure Aufgabe ist es, den Weg zu bahnen, indem ihr Hindernisse und Schwierigkeiten entfernt und so denen eine Spur von Barmherzigkeit und Liebe zurücklasst, die später auf diesem Wege gehen im Verlangen nach Vergeistigung.

55. Schon ist das geistige Erwachen der Menschheit nahe. Verzweifelt nicht, wenn ihr seht, dass die Jahre vorübergehen, ohne dass ein Wandel zum Guten in der Moral der Menschen zu bemerken ist. Wachet, lernet, wirket und verstehet zu warten. Glaubt ihr an mein Wort? Vergesst nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass jedes Auge Mich schauen wird, jeder Verstand Mich begreifen wird, und jeder Mund von meinem Worte sprechen wird.

56. Diese Zeit kommt näher, aber es ist notwendig, dass das Volk, das Mir zuhörte, rein ist von Sünde und stark in seinem Glauben, damit es von Mir Zeugnis ablegt, so wie Ich von euch Zeugnis gab, als Ich Mich durch euer Verstandesorgan kundtat.

57. Meine Worte sind im "Goldenen Buche" niedergeschrieben, damit nach 1950 niemand sagt, dass ihm meine Kundgabe fehlt. In meinen Unterweisungen, die für alle Zeiten bestimmt sind, hinterlasse Ich euch Weisheit, Aufträge, Prophetien, geistige Nahrung und Heilbalsam.

58. Ihr müsst lernen, im Buche meiner Unterweisungen zu lesen, damit, wenn ihr für eure Mitmenschen vorlest, jene Worte von göttlicher Essenz durchdrungen sind und jene, die zuhören, erleben und fühlen, wie ihr es erlebt und empfunden habt, als ihr Mich durch den Stimmträger gehört habt.

59. Jünger, entfernt eure Sorgen aus euren Herzen, während ihr meine Unterweisung hört. Fühlet die göttliche Salbung und bewahret meine Kraft in eurem Wesen. Ich will euch gesund sehen, niemals krank, weinend oder schwach.

60. Oftmals glaubt ihr, dass Ich euch strafe, wenn der Schmerz euch Wunden schlägt. Doch Ich lehre euch nur, ihr seid es, die Leid auf sich ziehen. Schon vor langer Zeit seid ihr gerufen worden, um eine große Aufgabe zu vollbringen, und habt nicht auf meine Stimme gehört. Doch jetzt lasse Ich euch wissen, dass jener Friede, den ihr oft gesucht habt, ohne ihn zu finden, euch durch die Erfüllung meiner Gesetze gegeben werden wird. Seht, wie jene, die ihre Aufgabe erfüllt haben, heil sind, frei von Schicksalsschlägen.

61. Ich habe euch gesagt, dass ihr nicht nur einmal zur Erde gekommen seid, sondern dass euer Geist so viele Male Körperhüllen angenommen hat, wie es für seine Entwicklung und Vervollkommnung notwendig gewesen ist. Jetzt muss Ich hinzufügen, dass es auch von euch abhängt, ob die Zeit kürzer oder länger ist, um zum Ziele zu gelangen, je nach eurem Verlangen.

62. Mein Licht strahlt an allen Orten, wo meine Kinder leben. Also ist auch die Erde von dieser Helligkeit umgeben. Ich sage euch nochmals, dass jene Prophetie nun in Erfüllung geht, dass jedes Auge Mich schauen wird, jeder Verstand Mich verstehen wird, und jeder Mund mein Göttliches Wort aussprechen wird, sobald der Geist sich zubereitet. Dies habe Ich euch angekündigt, und nun ist der Zeitpunkt gekommen, an dem meine Worte in Erfüllung gehen.

63. Wie viele Jünger und wie viele kindlich gläubige Geistwesen der Zweiten Zeit fühlten das Verlangen, bei der Erfüllung meiner Verheißungen dabei zu sein, um das zu erleben und unmittelbar zu erfahren, was sich heute vollzieht. Jene Sehnsucht, dies zu erfahren, drängte sie dazu, sich innerlich zu bereiten und größere Erhebung zu erreichen. Dennoch wurde es ihnen damals nicht zuteil, einige Prophetien Wirklichkeit werden zu sehen, weil dafür eine andere Zeitepoche vorgesehen war.

64. Ich musste kommen, wenn die Welt sich auf dem Höhepunkt des Materialismus befinden würde, um Mich im Geiste zu offenbaren und durch Männer, Frauen und Kinder zu euch zu sprechen und euch die vollkommene Zwiesprache mit meiner Göttlichkeit zu lehren.

65. Ich will euch zu Sämännern der Wahrheit machen, und diese soll sich in euren Worten und in euren Werken bekunden. Einem jeden werden einige Aufgaben anvertraut, damit ihr alle an der geistigen Mission teilhaben werdet, welche mein Werk vollbringen muss.

66. Ich habe dieser Nation versprochen, dass es keinen Krieg in ihr geben wird, wenn meine Jünger meine Unterweisung befolgen. Wenn diese die Verheerungen in andern Nationen betrachten, die die Zwietracht und der Hass verursachen, bitten sie Mich, dass auf diesem Boden hier kein Blut vergossen wird. Ich fordere sie dann nur dazu auf, zu beten und zu wachen, damit sie würdig werden, dass dies Versprechen in Erfüllung geht. Ich will euch nicht weinen sehen. Wenn die Ungerechtigkeit regiert, und ihr die Tyrannei und die Härte jener erleidet, die euch regieren, so gebt nicht Mir die Schuld. Ich habe euch die Macht gegeben, große Werke zu tun, die eure Heimat in ein Tal des Friedens verwandeln.

67. Es ist prophetisch angekündigt, dass viele Völker verschwinden werden. Diese Familie, welche die Menschheit darstellt, wird sich von schweren Stürmen gepeitscht sehen, und in dieser Heimsuchung werden aufgrund ihres lebendigen Glaubens an Mich jene überleben, die "gewacht" und ihren Geist durch Liebe zubereitet haben.

68. Nutzt diese Zeit, denn die Stunde des Gerichts rückt näher, und das Jahr 1950 steht vor der Tür. Zu diesem Zeitpunkt werden viele von euch schon im Geiste sein, und andere noch im Fleische; aber ihr alle werdet gerichtet werden.

69. Dies wird der Beginn davon sein, dass alle Menschen auf verschiedenen Pfaden der Vergeistigung entgegengehen. Die Wissenschaftler werden Mich erkennen und zu Beratern der Menschen werden. Das Buch der Weisheit wird sich ihnen öffnen, aus welchem sie sehr große Offenbarungen empfangen werden. Erst dann wird der Geist dem menschlichen Verstande den Weg zum wahren Wissen öffnen, und das Gewissen wird die Handlungen der Menschen normalisieren.

70. Die Erde wird rein sein, und die Überlebenden werden Mir mit derselben Inbrunst nachfolgen wie meine Jünger der Zweiten Zeit. Doch ihr werdet jene sein, in denen Ich die ersten Samen der Vergeistigung zurücklasse.

71. Als Universeller Hirte suche Ich unermüdlich meine Schafe. Auf Erden sollen jene der Menschheit vorangehen, die durch die Liebe und die Demut die größte geistige Reife erreichen. Der wahre Weise ist jener, der meine Gesetze kennt und meinen Willen tut. So werde Ich mit unendlicher Geduld meine Jünger in der Dritten Zeit heranbilden. Ich liebe euch, und deshalb möchte Ich euch alle groß an Geist sehen.

72. Vergesst meine Worte nicht; doch wenn ihr nicht alles, was Ich euch gesagt habe, in eurem Gedächtnis zu bewahren vermögt, werden die Bücher da sein, die meine Unterweisungen, meine Offenbarungen dieser Zeit und die Taten meiner Jünger enthalten.

73. Empfindet und befolget die Inspiration, die Ich euch sende; denn jeder, der sich reinen Herzens zu Mir erhebt, wird meinen Trost empfangen, wird Freude in seinem Herzen haben, und mein Göttliches Wort wird auf seinen Lippen erblühen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 98

1. Ich gebe euch die Frucht des Weinstocks, damit ihr euch an meiner Liebe nährt, Schmerzen und Mühsale vergesst und fühlt, dass ihr, während Ich euch mein Wort gebe, bei Mir im Heim des Friedens wohnt. Empfinde meine Gegenwart, Volk, nutze diese Zeit, und wenn ihr während derselben eure Verfehlungen wiedergutmachen wollt, so lernt von Mir, denn Ich gebe euch derzeit die Gelegenheit, euch geistig zu erheben.

2. Ihr Menschen im reifen Alter und ihr Greise, beklagt nicht die Zeit, die ihr vorübergehen ließet, ohne Mich gehört zu haben; heute seid ihr bei Mir. Wenn ihr Mich liebt, werdet ihr in kurzer Zeit meine Unterweisung kennenlernen und sie nutzen können. Ihr seid bereits auf dem Weg und könnt mit eurer Aufgabe beginnen, und euer Führer wird die Stimme eures Gewissens sein. Ich werde vor euch hergehen, und es wird keine Prüfung geben, so schwer sie auch sei, die euch von Mir scheidet. Wenn ihr Mich liebt, so wendet euch nicht zurück; denn euer Glaube soll leuchten wie eine neue Morgenröte, und ihr werdet den Weg erkennen, den ihr in Licht gebadet zurücklegen sollt.

3. Seid ihr bereit, Mir nachzufolgen, auch wenn ihr zu leiden habt? Falls ihr von euren Mitmenschen gefragt werden solltet, würdet ihr dann antworten und sagen, dass ihr meine Jünger seid und dass ihr Mir aufgrund eures Glaubens nachfolgt? Hättet ihr den Mut, diese Beweise (von Glauben) zu geben? Überlegt es und denkt daran, dass, wenn ihr meine Jünger seid, ihr euch vervollkommnen müsst, um ein wahrhaftiges Zeugnis von meiner Lehre abzulegen.

4. Ich werde meine Botschaft zu allen Nationen gelangen lassen. Alles ist dafür vorbereitet, dass meine Vorhaben Wirklichkeit werden; doch der größte Beweis, den Ich den Menschen von meiner Macht und meiner Liebe gebe, wird der sein, ihre Selbstsucht in aufrichtige Liebe zueinander umzuwandeln.

5. Durch die Liebe werden sie große Werke vollbringen. Ohne Unterscheidung der Rassen oder der Abstammung werde Ich alle rufen, um euch eine Aufgabe in diesem Werke zu geben.

6. Den nach Wissen und nach Vergeistigung sich Sehnenden sage Ich: Hört mein Wort und erkennt seinen Wesenskern. Lest im großen Buch des Lebens und studiert, denn es gibt eine Lektion, die für einen jeden meiner Jünger bestimmt ist.

7. Doch hütet euch davor, Bücher zu lesen, in denen man mein Wort oder die Prophetien verfälscht hat, und auch in jenen, in denen man den göttlichen Offenbarungen verdrehte Auslegungen gegeben hat. Lasst nicht zu, dass ein falsches Licht in euren Geist eindringt. Wenn ihr die Wahrheit erkennen wollt, so bereitet euch innerlich, und eure Intuition sowie die Empfindsamkeit eures Geistes werden euch, vom Gewissen geleitet, immer die Wahrheit offenbaren.

8. Dies Buch, das Ich in der Dritten Zeit für euch schreibe — macht Gebrauch von ihm und legt seine Lehren richtig aus, und ihr werdet erleben, dass sein Licht Schatten zerstreut und dass jedes Geheimnis aufgeklärt wird. Dann werdet ihr meine Gegenwart fühlen und meine Stimme auf dem Grunde eures Geistes wahrnehmen, wie sie zu euch spricht und euch unterweist.

9. Denkt daran, dass ihr kein Werk oder irgendeinen Gedanken verbergen könnt, den Ich nicht kenne. Doch wenn ihr häufig durch die Welt in Versuchung geführt werdet, welche euch anzieht und euch in Ketten legt, wobei euch zuweilen die Kraft fehlt, das Böse zurückzuweisen, so nehmt dann eure Zuflucht zu Mir, damit ihr aus meinen Unterweisungen lernt, jene Vollmacht zu gebrauchen, die Ich euch über die Welt und über das Fleisch gegeben habe; und wenn ihr dann gesiegt habt und den Frieden des Herzens zurückgewonnen habt, könnt ihr euer Werk fortsetzen.

10. Wenn euch Vorbilder fehlen, so wendet euch Mir zu und sucht in Mir, was ihr benötigt, und Ich werde euch Kraft geben, damit ihr das Ziel erreicht, auf das Ich euch hingewiesen habe. Mit welcher Vaterfreude werde Ich auf das Kind blicken, das Mich zum Vorbild nimmt und Mich durch seine Taten verherrlicht! Arbeitet unablässig für die Menschen, und nachdem ihr all das Gute getan habt, dessen ihr fähig seid, denkt nicht an Belohnungen und erwartet nicht irgendeinen Lohn auf der Welt. Bedenkt, dass nur Ich eure Werke kenne und zu bewerten weiß, um euch den gerechten Lohn zu geben. Auf diese Weise — durch große Mühsal und wirkliche Verdienste — werdet ihr es erreichen, den Platz einzunehmen, den Ich für euren Geist bereithalte.

11. Männer und Frauen aus fernen Ländern werden zu euch kommen und zu meinen Jüngern werden. Doch wenn sie sich von meinem Lichte erfüllt fühlen, werden sie zu ihren Völkern, ihren Nationen zurückkehren, um ihren Brüdern meine Lehre zu bringen. Dasselbe geschah in der Zweiten Zeit, als viele Ausländer sich Mir nahten, angezogen vom Gerücht über die Wunder Jesu, und als sie mein Wort hörten und meine Werke miterlebten, wurden sie von meiner Wahrheit überzeugt und bekundeten bei der Rückkehr in ihre Länder, dass Ich der Messias sei.

12. In der heutigen Zeit kommt die Mehrheit der Menschen zu Mir, weil der Schmerz sie das Heilmittel suchen lässt, das sie nur in meiner Macht finden können. Sie klagen über ihre Armut, ohne zu wissen, was sie alles in ihrem Geist besitzen. Ihre einzige Armut besteht darin, dass sie sich nicht bewusst geworden sind, was sie mit sich führen, und in der Unwissenheit über die Geistesgaben, die sie in sich bergen. Wenige sind derer, die Mich um Licht für ihren Geist bitten, in der Mehrheit suchen sie Mich, um Mich um Kleinigkeiten zu bitten, die dem menschlichen Leben zugehören — jene Dinge, die Ich immer obendrein gebe, nachdem Ich ihren Geist mit meiner Vaterliebe überströmt habe.

13. Eines nach dem andern empfangt ihr nun die Erkenntnis, die euch ein Licht enthüllt, das ihr, obschon es in euch ist, nicht schautet. Dies Licht ist euer Gewissen. Wer es zu entdecken und sich in diesem inneren Spiegel zu betrachten vermag, wird demütig und fühlt sogleich das Band, das ihn mit seinem Schöpfer vereint.

14. Manche glauben sich zu kennen; denn da sie um die vielen Gaben wissen, die der Mensch in seinem Geist besitzt, blähen sie sich vor den Unwissenden auf, bilden sie sich etwas auf ihre eigene Größe ein, werden sie herrschsüchtig, und schließlich gehen sie an der Finsternis ihres Hochmuts zugrunde. Sie verstehen nicht, dass der Geist im Gewissen die geheime Schatzkammer Gottes besitzt, und dass man diese nur mit Ehrfurcht betreten darf.

15. Selbst hier unter meinen Arbeitern — wie viele gibt es, die, ohne meine Lehre verstanden zu haben, sich für höhere Wesen hielten, der Bewunderung und Huldigung würdig, als sie sich mit einer Geistesgabe begnadet wussten. Hierzu frage Ich euch, ob ihr es gutheißen könnt, dass ein hochstehender Geist sich etwas auf seine Gaben einbildet, da doch die Demut und die Nächstenliebe die wesentlichen Eigenschaften sind, die er haben muss.

16. Bringt im Stillen und in der Einfachheit eures Lebens jede meiner Lehren zur Anwendung und ihr werdet in eurem Geist jenes Licht erscheinen sehen, das ihr noch nicht kennt, weil der Schleier der Materie und die Oberflächlichkeit, die euch umgibt, nicht zugelassen haben, dass es die Aufgabe erfüllt, die ihm im menschlichen Leben zukommt.

17. Studiert meine Unterweisungen und verirrt euch nicht, damit ihr bei dem Versuch, die Wahrheit zu finden, nicht neuem Fanatismus anheimfallt.

18. Ich bin der Weg, der jenen einlädt, ihn zu begehen, der ihn vergessen hat. Auf ihn ist das Licht meines Wortes ausgegossen, damit ihr es morgen lehren und von ihm Zeugnis ablegen könnt. Die Zeit wird vergehen, und viele werden auf der Suche nach den schlichten Häusern, in denen Ich Mich kundtat, herbeikommen, damit ihr ihnen die Form erklärt, in der Ich Mich meinen neuen Jüngern zeigte, und die Wunder, die Ich unter euch tat. In eurem Verstande wird nur die Erinnerung an mein Wort bleiben, und in euren Herzen nur der Widerhall meiner göttlichen Ratschläge; doch auch die Schriften für die Nachwelt werden überdauern. Schon bereite Ich jene zu, die mein Wort nicht vernahmen, damit sie die Wege finden, die sie zu meinen Jüngern und Zeugen hinführen. Wie viele werden weinen, weil sie Mich nicht gehört haben! Doch ebenso sage Ich euch: Wie viele von denen, die Mich gehört haben, werden weinen, weil sie nicht an sich gearbeitet haben! Und wenn sie erleben, dass mein Wort sich nicht mehr kundgibt, werden sie ihren Blick auf die Stelle richten, an welcher der Stimmträger Platz nahm, um das Göttliche Wort wiederzugeben, und dann werden sie nur die Leere sehen.

19. Die Jahre gehen schnell dahin, und bald werdet ihr Mich nicht mehr hören. Darum sage Ich euch: Lasst Mich euch heilen, liebkosen und trösten, lasst Mich euch lehren. Ich kam, um euch zugerüstet zurückzulassen. Doch wenn ihr schwach im Glauben und im Wollen bleiben solltet, werdet ihr euch immer krank fühlen — und wer wird euch dann heilen und euch lehren, wie Ich es tat?

20. Durch mein Wort nähere Ich Mich euch immer mehr, und gleichzeitig führe Ich euch an die vollkommene Zwiesprache mit meinem Geiste heran. Denkt über meine Manifestationen in vergangenen Zeiten nach, und ihr werdet entdecken, dass Ich immer eine Form gesucht habe, Mich eurem Geiste kundzutun und ihm meine Botschaften zukommen zu lassen als ein Zeugnis der göttlichen Liebe eures Vaters zu euch.

21. Eine neue Form der geistigen Kundgabe erlebt ihr in dieser Zeit, obwohl sie jener sehr ähnlich ist, die Ich in vergangenen Epochen gebrauchte. Jetzt befindet ihr euch in einer wunderbaren Zeit des Lichtes, in welcher der Mensch die Stimme meines Geistes durch die vielen geistigen Gaben und Fähigkeiten vernehmen kann, die er besitzt.

22. Wahrlich, Ich sage euch, sowohl in der Verzückung, als auch durch das Gebet oder selbst durch den körperlichen Schlaf könnt ihr Offenbarungen und Botschaften des Geistigen Reiches empfangen, wenn ihr euch dafür aufnahmebereit zu machen versteht. Doch hat es euch an Vorbereitung und Glauben gemangelt, um diese Gaben nutzen zu können, und so musste Ich Seher und Propheten zubereiten, die euch Zukünftiges verkünden, die euch wach halten und euch ermahnen, damit ihr wacht und betet.

23. Glaubt ihr, dass dieser Mensch, durch den Ich Mich kundtue, es ist, der euch das Wort gibt? Entdeckt seinen Sinngehalt, und ihr werdet erkennen, dass es euer Meister ist, der zu euch spricht. Meint ihr, dass der Geist Gottes in den Stimmträger eindringt, während er spricht? Auch dies trifft nicht zu. Ich habe euch gesagt, dass Mir ein Strahl meines Lichtes genügt, um diese Verstandesorgane zu erleuchten und zu inspirieren und dabei auf ihre Lippen einen unerschöpflichen Strom von Worten tiefer Bedeutung zu legen als Beweis meiner Gegenwart und meiner Wahrheit, um des Ungläubigen willen. Hört Mir während dieser Zeit aufmerksam zu, und ihr werdet für die kommenden Zeiten und Prüfungen gestärkt sein.

24. Bereitet euer Herz, sammelt euren Geist und macht euren Verstand aufnahmebereit, um mein Wort zu hören und zu bewahren.

25. Seht, wie das Buch der geistigen Unterweisung seine Seiten öffnet, um euch eine neue Unterweisung zu zeigen. Verwirklicht zuerst die einfachen Lektionen, damit ihr morgen die großen Lektionen in die Tat umsetzen könnt. Ihr müsst begreifen, dass ihr, um Meister zu werden, zuerst Schüler und Jünger sein müsst.

26. Heute studiert ihr die ersten Worte, und durch sie versteht ihr nach und nach diese Lehre; denn beim Beten habt ihr geistige Zwiesprache mit Mir, wenn ihr Mir sagt: "Meister, wir folgen deiner Spur und bitten Dich, dass Du uns auf unserem Wege begleitest, dass Du uns vor Gefahren bewahrst, da wir auf Schritt und Tritt von den Versuchungen der Welt angefochten sind." Doch Ich sage euch, Jünger: Seid stark, gebraucht eure Vollmacht, um das Fleisch zu beherrschen.

27. Ich will aus euch eine starke und tugendhafte Familie voll Gehorsam heranbilden, die Ich mit meiner Gnade und meinen Wohltaten überschütte.

28. Die Stunde eures Zeugnisses von meiner Kundgabe wird kommen, und die Menschen, von Natur aus ungläubig, werden Beweise von Mir verlangen, um zu glauben. Doch dann werde Ich ihnen sagen: Hier sind diese meine Jünger, die Ich in ein neues Leben eintreten ließ. Sie sind der Beweis der Macht meiner Unterweisung. Mein Wort hat ihren Geist geformt, und heute sind sie vorbereitet, um den Völkern der Erde meine Lehren zu bringen. Wollt ihr zu jenen gehören, die Ich als Zeugnis meiner Wahrheit gebrauchen kann? Dann bereitet euch darauf vor, geliebte Arbeiter. Ich vertraue auf euch. Ich werde Mich eurer Liebe bedienen, um bei jenen Wunder zu tun, für die ihr Mich bittet, und um eines Funkens Glaubens willen, den Ich bei euch sehe, werde Ich wunderbare Werke tun.

29. Ihr habt in dieser Zeit den Kelch des Leidens geleert; doch dies ist nicht zu eurem Schaden gewesen, dieser Schmerz ist wie ein wohltätiger Regen gewesen, der meinen Samen in euren Herzen fruchtbar gemacht hat und euch einige verborgene Saiten in der Tiefe eures Wesens enthüllt hat.

30. Ich habe euch gesagt, dass ihr in dieser Zeit eine schwere Sühne durchlebt, weil ihr gegenüber Mir und euren Mitmenschen eine Schuld habt, die ihr nun begleicht. Dies ist der Grund, weshalb ihr schweigt und euren Kelch mit Liebe annehmt und euch damit begnügt, Mich nur um Kraft zu bitten, damit mein Wille geschehe.

31. In der Welt werdet ihr nicht das Verständnis finden, das ihr in eurem Ringen und im Auf und Ab eures Lebens benötigt, denn die wahre Liebe und Barmherzigkeit sind noch nicht in den Herzen. Doch ihr, bei Mir gestärkt, werdet über Dornen gehen mit einem Lächeln auf den Lippen und mit Frieden in euren Herzen.

32. Warum spricht der Meister soviel vom Schmerz zu euch? — Weil die Zeit, die ihr durchlebt, eine Zeit des Gerichtes ist, und alle menschlichen Geschöpfe ein schweres Kreuz tragen. Betrachtet die Nationen, die vom Kriege gepeitscht werden; es gibt in ihnen kein Herz, das dem Leid entkommen ist, denn nicht einmal die liebesbedürftigen Kinder in ihrer Verletzlichkeit sind der Göttlichen Gerechtigkeit entgangen, welche den Menschen hilft, ihre Sünden zu sühnen und ihre Flecken abzuwaschen.

33. Zu allen Zeiten habe Ich meine Saat in die Herzen der Menschen gesät und sie gehegt und gepflegt. Meine Aussaat in dieser Dritten Zeit wird nicht vergeblich sein, denn der Same wird in den Herzen erblühen.

34. Um einer geringen Anzahl von Herzen willen, die sich zubereiten, werde Ich meine Gnade überreichlich ausgießen, um die Fundamente einer neuen Welt zu schaffen. Ich will euren Geist erheben, damit ihr versteht, worin eure Ähnlichkeit mit meiner Göttlichkeit besteht.

35. Ich, der Herr der Welten und aller geistigen Heimstätten, dem alles Geschaffene gehorcht, sage euch in diesen Augenblicken, dass ihr Menschen nicht im Einklang mit meinen Gesetzen gelebt habt, wodurch ihr geistig stehengeblieben seid. Dennoch erwartet mein Geist eure Rückkehr zum wahren Weg und eure Vervollkommnung mit unendlicher Geduld. Lasst nicht Mich allein für euer Geistesheil kämpfen, und lasst auch nicht die Geistige Welt sich abmühen, ohne dass ihr mit ihr zusammenarbeitet. Tut nicht nur dem äußeren Anschein nach verdienstvolle Werke, strengt euch an, damit eure Handlungen Wahrhaftigkeit und Liebe enthalten.

36. Da ihr vom Augenblick eurer Erschaffung an Liebe empfangen habt, sollt ihr auch Liebe geben. Wenn mein Vorbild euch eingeprägt ist, dann eifert Mir auch nach!

37. Im gegenwärtigen Zeitalter spricht das "Wort" Gottes zu euch, welches ewig ist, um euch zum Lichte zu führen. Ich kenne den Geist, der sich in jedem von euch verbirgt, und darum bin Ich der Einzige, der euch offenbaren kann, dass ihr bereits in andern Zeiten Zeugen meiner Kundgaben an die Menschheit gewesen seid.

38. Ist es nicht so, dass ihr längst keine Anfänger mehr in meiner Unterweisung sein solltet? Hat euer Vater nicht wirklich Grund dazu, wenn Er euch seine Zeugen und Jünger nennt und euch vorbereitet, um der Menschheit diese Botschaft zu bringen?

39. Seht, wie alles vergeht, außer meinem Worte. Seht die menschlichen Generationen, die heute die Erde bewohnen und morgen verschwinden. Betrachtet die Völker, die heute voller Glanz emporsteigen, welcher ewig zu währen scheint, und doch werdet ihr bald Zeugen ihres Niedergangs und ihres Zusammenbruchs sein. Alles Menschliche vergeht und hört auf zu sein. Nur mein unwandelbares und ewiges Gesetz erstrahlt fort und fort in jedem Gewissen.

40. Ihr nennt diese Zeit das Zeitalter des Lichtes; doch dies geschieht nicht darum, weil mein Licht erst jetzt den Geist oder den Verstand des Menschen erleuchtet hätte — dieses hat schon immer in jedem Geist gestrahlt. Ich bin das Göttliche Gestirn, das sich niemals verbirgt. Doch wenn ihr heute seht, dass das geistige Licht wie nie zuvor in den Menschen erstrahlt, so kommt dies daher, dass sie jetzt aufgrund ihrer Entwicklung mit größerer Klarheit als in vergangenen Zeiten die Gegenwart des Geistigen Lebens wahrnehmen können.

41. Wenn die Menschen immer in Einklang mit meinen Gesetzen gelebt hätten, hätten meine neuen Offenbarungen sie niemals überrascht. Achtet darauf, wie jedes Mal, wenn Ich mit einer neuen geistigen Lektion gekommen bin, diese erörtert, bekämpft oder abgelehnt wurde.

42. Doch die Stunde des Erwachens naht, und dann werden überall Gruppen von Menschen auftauchen, die von einer neuen Offenbarung sprechen werden. Sie werden von ihren Nächsten ausgeforscht und gerichtet werden, die schließlich sagen werden, dass auf der Welt eine Plage von fremdartigen und unbekannten Sekten ausgebrochen sei. Gerade dann sollt ihr für alle beten und zugleich für die Erfüllung meines Wortes danken; denn aufgrund der Lehre, die Ich euch offenbart habe, werdet ihr zu jenen gehören, die den Grund für all jene Erscheinungen verstehen. Aber ihr werdet auch zu denen gehören, die gegenüber der Menschheit die größte Verantwortung tragen.

43. Denkt daran, geliebte Jünger, in welchem Maße ihr euch geistig bereiten müsst, damit eure Sendboten, die das Licht meiner Offenbarungen überbringen sollen, zu all jenen Orten gelangen können, wo die Menschen in Erscheinung getreten sind, die ihre Mitmenschen mit ihren geistigen Fähigkeiten in Erstaunen gesetzt haben.

44. Groß wird das Ringen für euch sein, denn ihr sollt euch nicht nur auf das Gebet, die geistige Versenkung und gute Wünsche beschränken, sondern sollt auch Werke der Barmherzigkeit tun.

45. Es wird nicht genügen, dass ihr sagt: "Ich glaube." Dies ist nicht genug. Der Glaube ist zwar unbedingt notwendig, aber es müssen andere Fähigkeiten, die ihr besitzt, entwickelt und vervollkommnet werden, sodass ihr mein Wort nicht nur mit den Lippen bringt, sondern in euren Werken. Damit meine Lehre in den Handlungen eures Lebens aufleuchtet, müsst ihr einen Teil eurer Zeit dem Studium und der Entfaltung eurer Geistesgaben widmen. Auf diese Weise werdet ihr die Prüfungen, die euch auf eurem Wege begegnen, mit Geduld ertragen und bei jeder derselben meine Lehren zur Anwendung bringen. Wenn ihr soweit seid, werdet ihr die Frucht eurer Anstrengung und eures Verlangens nach geistiger Erneuerung ernten, und dieser Lohn wird die Stählung sein, die ihr für den Kampf gewinnt, für die Herrschaft über euch selbst und für die Liebe zu euren Mitmenschen.

46. Schlaft nicht länger, Jünger — begreift, dass die Menschheit im Begriffe ist, geistig zu erwachen, und sie euch nicht ungenügend vorbereitet antreffen soll. Auch will Ich nicht, dass ihr euch aufmacht, ohne zuvor all das erworben zu haben, was nötig ist, um einer meiner wahren Soldaten zu sein. Nutzt diese Augenblicke des Friedens, in denen ihr meine Unterweisung empfangt, und wandelt immer im Schutze dessen, was ihr in ihnen gelernt habt. Bemüht euch, immer mehr in die offenbarten Lehren einzudringen, doch versucht nicht, das zu ergrübeln, was euch bis heute nicht gesagt worden ist.

47. Als der Geist Elias' den Verstand von Roque Rojas inspirierte, hatten die ersten Zeugen jener Kundgebungen keine Vorstellung von der Gnade, welche den nachfolgenden Generationen beim Hören meines Wortes zuteil werden würde, noch begriffen sie, dass ein neues geistiges Zeitalter für die Menschheit anbrach. Euer Meister war es, der den Menschenscharen im Verlaufe seiner Unterweisung die Größe dieses Werkes offenbarte. Er war es, der ihnen begreiflich machte, dass eine neue Zeit voll Licht und Glanz ihren Anfang nahm.

48. Der Geist des Menschen, durch die Leidenschaften in ein Chaos geführt, denkt, dass nur ein göttliches Wunder die Menschen retten kann, aus deren Herzen der Friede geflohen ist, seit sie die Hoffnung und den Glauben an die Liebe, an die Gerechtigkeit und an die menschliche Vernunft verloren haben.

49. Diese innere Leere, welche die Menschen Mir in ihrem Geist vor Augen führen, will Ich mit dem Lichte dieser Unterweisung ausfüllen, welche dem Anschein nach neu, aber in Wirklichkeit ewig bestehend ist. Diese Lehre bringt den Geistwesen und Herzen Licht, weil sie den ganzen Inhalt jenes Gebotes offenbart, das Ich meine Apostel lehrte: sich untereinander zu lieben. Ich erkläre euch derzeit den Sinngehalt jener höchsten Lebensregel, deren Bedeutung von eurem Verstande nicht erfasst wurde, und zwar deshalb, weil das Wort Christi in dieser Zeit für viele Menschen ein totes Wort gewesen ist. Doch sie wissen nicht, dass es im Bewusstsein aller Menschen lebt und dass es zu seiner Zeit voller Glanz aus der Tiefe eben jener Herzen empordringen wird, die zuvor wie ein Grab für dasselbe waren.

50. Glaubt ihr, dass ihr mein Gebot, einander zu lieben, erfüllt, wenn ihr eure Liebe egoistisch auf eure Familie beschränkt? Glauben die Religionsgemeinschaften, jenes höchste Gebot zu erfüllen, wenn sie nur ihre Gläubigen anerkennen und jene ablehnen, die zu einer anderen Konfession gehören?

Die großen Völker der Welt, die mit Zivilisation und Fortschritt prahlen — können sie etwa behaupten, dass sie geistig Fortschritt erreicht und jene Anweisung Jesu befolgt haben, wenn ihr ganzes Streben darin besteht, sich für einen brudermörderischen Krieg vorzubereiten?

51. Ach ihr Menschen, nie habt ihr den Wert meines Wortes zu schätzen gewusst, noch habt ihr euch an den Tisch des Herrn setzen wollen, weil er euch allzu bescheiden erschien! Dennoch erwartet euch mein Tisch weiterhin mit dem Brot und dem Wein des Lebens für euren Geist.

52. Niemand wird sagen können, dass Ich euch wegen meines Todes zur Rechenschaft zog. Kaum erkennt ihr, dass ihr eure Sünden noch nicht wirklich bereut, und schon klopft meine Hand — dieselbe, die ihr am Kreuz durchbohrt habt, aufs neue an eure Tür. Begreift, Jünger, dass es meine Liebe ist, die euren Geist ruft.

53. Meine Liebe muss euch besiegen, Ich habe keine andere Waffe. Wenn ihr glaubt, dass Ich Mich auch des Schmerzes bediene, um euch zu beugen und zu überwinden, so irrt ihr euch. Den Schmerz schafft ihr, und durch ihn richtet ihr euch. Ich bin Der, der euch vom Leid und vom Tode errettet.

54. Jünger, Ich überlasse euch eine weitere meiner Unterweisungen. Doch diejenigen, die sich innerlich zuzubereiten verstehen, werden jene sein, die meine Gegenwart tiefer empfinden, obwohl meine Gnade auf alle in gleicher Weise ausgegossen ist. Die, welche keine Vergeistigung empfunden haben, während sie mein Wort hören, fordere Ich auf, sich vorzubereiten, damit sie sich des göttlichen Sinngehalts erfreuen und diese Botschaft nutzen können, bevor meine Kundgabe unter euch endet. Denkt daran: Wenn jene Stunde kommen sollte, ohne dass euer Herz sich wirklich gelabt und genährt hat, so wird euer Glaube nicht groß sein im Kampfe, noch wird eure Liebe brennend sein können, wenn ihr meine Wahrheit bezeugt.

55. Wahrlich, Ich sage euch, Ich will nicht Schmerz in euren Herzen, noch möchte Ich eure Worte der Reue vernehmen müssen. Mein Wunsch ist, dass wenn Ich euch mein Wort zum letzten Mal durch dieses Sprachrohr gebe, ihr Mir sagen könnt: "Meister, hier sind wir, uns geschehe nach deinem Willen."

56. Niemandem fehlt mein Licht. Außer durch meine Unterweisung spreche Ich zu euch durch eure Träume, die ihr Offenbarungen nennt, weil ihr wisst, dass Ich euch in ihnen tiefe Lehren offenbare, die ihr durch kein anderes Mittel erfahren könntet. Doch begreift, Jünger, dass alles Wissen, das von Mir zu euch gelangt, eine Offenbarung ist. Legt dem Mittel oder der Form, die Ich gebrauche, um euch meine Botschaften zu geben, keine Bedeutung bei.

57. Zu Recht habe Ich euch Kinder des Lichtes genannt; aber die meisten von euch wollen ihren Weg durchaus blind gehen — nicht, weil der Weg finster ist, sondern weil ihr eure Augen vor der Wahrheit verschlossen halten wollt. Wollt ihr warten, bis andere, die dies Wort nicht einmal gehört haben, vor denen erwachen, die meine Stimme gehört haben? Es wäre traurig, wenn jene meine neuen Jünger von ihren Irrtümern befreiten.

58. Ich mache die Propheten der Dritten Zeit nun mit ihren Geistesgaben bekannt, damit sie der Menschheit diese Frohe Botschaft verkünden. Doch sie sollen wissen, dass sie Vergeistigung erreichen müssen, damit sich diese Gaben in ihnen offenbaren.

59. Hört meine Unterweisung, Jünger, tragt sie in euren Herzen, und wenn ihr in eurem Heim seid, so studiert und ergründet sie, damit ihr meine Anweisungen am folgenden Tag, wenn ihr euren Lebenskampf wieder aufnehmt, in die Tat umsetzen könnt.

60. Es gibt keinen Augenblick eures Daseins, der euch nicht eine passende Gelegenheit bietet, mein Gesetz zu erfüllen. Wartet nicht nur auf große Gelegenheiten, meine Lehren der Liebe anwenden zu können.

61. Bedenkt: Wenn eure Konzentration beim Hören dieses Wortes nicht so intensiv ist, wie dieses es erfordert, und wenn es eurem Verstande an der Aufmerksamkeit mangelt, die er für meine Lehre aufbringen muss, dann wird euer Herz nicht den Samen einsammeln können, den es morgen aussäen soll, und dessen Früchte ihr in der Ewigkeit ernten werdet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 99

1. Seid willkommen, Jünger, am Himmlischen Tische. Genießt die wohlschmeckende Speise, die Ich euch in meinem Worte bringe. Wie ein Dieb, der in ein Schlafgemach eindringt, so bin Ich in euer Herz gekommen und habe entdeckt, dass ihr Hunger nach geistigen Erkenntnissen habt.

2. Niemand sollte von meiner Gegenwart überrascht sein. Schon durch Jesus zeigte Ich euch die Ereignisse an, die meine Kundgebung als Geist der Wahrheit ankündigen würden. Auch sagte Ich euch, dass mein Kommen im Geiste geschehen würde, damit niemand materielle Manifestationen erwarten sollte, die niemals kommen werden. Betrachtet das jüdische Volk, wie es noch immer den Messias erwartet, ohne dass dieser in der Form kommt, die sie erwarten, weil der wahre bereits bei ihnen war und sie Ihn nicht erkannten. Menschheit, willst du meine neue Manifestation nicht anerkennen, um Mich weiterhin gemäß deiner Glaubensvorstellung zu erwarten und nicht dem entsprechend, was Ich dir versprach?

3. Erwacht aus eurem Schlafe und werdet zu Kindern des Lichtes, denn Ich bringe euch einen göttlichen Samen, der euch den Frieden und das Leben geben wird, und Ich will, dass ihr ihn zu säen beginnt.

4. Wartet nicht länger damit, an meinen Ruf zu glauben. Bedenkt, dass sich in der großen Schlacht, die euch angekündigt ist, das Gericht fühlbar machen wird. Ich will, dass ihr in diesem Kampfe wohl gerüstete Soldaten seid — bereit, mit euren Werken der Liebe Glauben in die schwachen Herzen zu senken.

5. Volk, verbanne jede Furcht vor den Meinungen deiner Mitmenschen, denn nicht sie werden dir den Frieden geben, nicht sie werden dich ins Gelobte Land bringen. Fürchtet nicht die Menschen, folgt Mir beharrlich auf diesem Pfade. Denn in der Stunde des Gerichtes für die Menschheit würdet ihr aus tiefstem Herzensgrunde beklagen, nicht treu gewesen zu sein, euch nicht an meiner Unterweisung ermutigt zu haben, noch gelernt zu haben, die großen Prüfungen im Einklang mit meinem Gesetze zu lösen. Den Beharrlichen und den Getreuen wird der Sieg gehören.

6. Mein rettendes Boot ist in tiefster Sturmesnacht erschienen. Kommt alle zu ihm, die ihr befürchtet, in der Sünde unterzugehen, als Schiffbrüchige, die ihren Kurs verloren haben.

7. Die Trübung des Verstandes, der Mangel an Glauben, die Unkenntnis der Wahrheit sind Finsternis für den Geist, und darum befindet sich die Menschheit heute auf einem Irrweg. Wie haben sich jene Menschen vermehrt, die dahinleben, ohne zu wissen oder wissen zu wollen, wohin sie gehen!

8. Ich wusste, dass für die Menschen eine solche Zeit kommen würde — voller Schmerz, Verwirrung, Unsicherheit und Misstrauen. Ich versprach euch, euch aus dieser Finsternis zu retten, und hier bin Ich: Ich bin der Geist der Wahrheit. Weshalb wollt ihr Mich erneut als Mensch? Erinnert ihr euch nicht, dass Ich als Mensch starb und euch sagte, dass Ich euch in meinem Reiche erwarten würde? Damit machte Ich euch begreiflich, dass der Geist ewig ist, unsterblich.

9. Es war der Göttliche Geist, der durch den Mund Jesu sprach und der mit seinem Blute den Preis für eure Rettung besiegelte. Wie lautete euer Urteilsspruch? Zu leben, um Mich später mittels eures Gewissens als Licht kommen zu sehen. Ich gab euch Beweise meiner Unsterblichkeit und hüllte euch in meinen Mantel der Vergebung, um euch zum Verständnis dessen zu bringen, dass jenes auf Golgatha vergossene Blut das erhabenste Lehrbeispiel der Erfüllung einer Liebesmission war, um in der Ewigkeit den Frieden zu erlangen. Darum sage Ich euch, dass ihr selbst eure Seligkeit erringen müsst.

10. "Israeliten" habe Ich euch genannt, weil euer Geist jenem Samen entstammt, den Ich den Gründern des Volkes, welches "Volk Gottes" genannt wurde, anvertraute.

11. "Israel" war der Name, den Ich Jakob und seinem Samen gab. Warum wurde dieser Name später dazu verwendet, eine Rasse zu bezeichnen, obwohl er sich nur auf geistige Missionen bezieht? Ich inspirierte Patriarchen und Propheten dazu, jenes Volk „das Volk Gottes“ zu nennen. Wisst ihr warum? Weil es unter allen übrigen Völkern der Erde eine geistige Mission mit sich zur Welt brachte.

Während die einen Völker die Wissenschaft in ihren Händen hielten, andere die Künste, und wieder andere die menschlichen Gesetze, kam dies Volk mit dem Geistigen Gesetze, der Lehre des Herzens, dem Licht der Ewigkeit.

Während andere Völker der Welt Philosophen und Wissenschaftler schenkten, gab dieses ihr Propheten, die den Menschen göttliche Botschaften übermittelten — Patriarchen, die mit ihrem Leben den Weg zu Gott lehrten — Apostel, die als Zeugen der Wahrheit lebten und starben, und vor allem den Göttlichen Meister, der im Schoße des Volkes Israel Mensch wurde und den Menschen die erhabenste Himmelsbotschaft brachte.

12. Darum wurde jenes Volk das "Volk Gottes" genannt, wenngleich Ich euch sage, dass alle Völker mein sind und Ich alle gleichermaßen liebe; doch jedes bringt zur Erde seine Mission mit.

13. Diesen geistigen Samen lasse Ich in der heutigen Zeit auf der Welt erscheinen. Er wird unter der Menschheit verstreut zutage treten — nicht als eine Rasse oder in Form von Volksstämmen, sondern in allen Rassen, denn Israel gründet im Geiste, und das Geistige steht über dem Menschlichen.

14. Aufs neue wird mein Volk mit der Mission, dem Geist Licht zu bringen, in Erscheinung treten. Seine geistigen Fähigkeiten werden in das menschliche Leben einfließen wie zu allen Zeiten. Meine Propheten, Sendboten und Jünger haben den Menschen (schon immer) Licht und Frieden gebracht.

15. Ihr, die ihr Mich hört, versteht diese Unterweisungen gewisslich. Doch begnügt euch nicht damit, sie zu verstehen; ihr müsst darangehen, weiterhin eure ewige Bestimmung zu erfüllen, den geistigen Weg eurer Mitmenschen zu erhellen. Erfüllt eure Mission, und ein weiteres Mal wird in euch das Licht erstrahlen, welches immer im Volke Gottes vorhanden sein soll.

16. Seht, wie euer Geist die Zeit vorausgeahnt hat, in der er jetzt steht, und er ist im Verlangen nach der Erfüllung meiner Verheißungen eilends herbeigekommen. Euer Herz wusste nichts von meinem Kommen, denn in diesen Zeiten legt die Menschheit meinen Prophetien nur wenig oder keine Bedeutung bei; aber der Geist bewahrte jenes Wort in seinem tiefsten Innern.

17. Euer Herz war eingeschlummert; aber seit ihr mein erstes Wort oder meine erste Unterweisung vernommen habt, erwachte es, und als es die Wahrheit begriff, erkannte es sogleich, dass die Geistwesen zur Erde gekommen sind, um einen göttlichen Auftrag zu erfüllen, und nicht, damit jeder nach seinem Willen handelt. Wer dies Erwachen erlebt hat, der folgt Mir Schritt für Schritt nach und erbaut in seinem Innern ein Heiligtum.

18. Mein Wort der Liebe wird dem ganzen auserwählten Volke zuteil. Erquickt euch an ihm, Jünger. Wenn Ich euch manchmal berichtige und sogar richte, so denkt über diese Unterweisungen gründlich nach, damit ein jeder das beherzigt, was ihn betrifft. Freut euch nicht, wenn Ich eine Verfehlung tadle, die ihr nicht begangen hättet, obschon ihr jene kennt, die sie begangen haben. Denn in diesem Augenblicke wird euch euer Gewissen an jene Belehrung erinnern, in der Ich euch sagte: "Seht nicht den Splitter im Auge eures Bruders, ohne zuvor den Balken zu erkennen, den ihr mit euch schleppt."

19. Denkt daran, dass ihr alle meine Apostelschar bildet, die Ich morgen aussenden werde, um mein Wort zu bezeugen, und dass ihr euch schon jetzt zu lieben beginnen sollt. Glaubt ihr nicht, dass meine Kundgabe durch euer Verstandesorgan eine große Bedeutung hat? Oder meint ihr, dass dies hier eine der vielen Sekten ist, die heute entstehen und die Rettung der Welt verkünden und danach wieder verschwinden, ohne Spuren meines Friedens zu hinterlassen?

20. Beobachtet, wie dieser Same, obschon ihr ihn schlecht gepflegt habt, nicht stirbt — seht, wie er Finsternis und Fallgruben, Hindernisse und Prüfungen besiegt hat und Tag für Tag weiterhin keimt und sich entwickelt. Warum stirbt dieser Same nicht? — Weil die Wahrheit unsterblich, ewig ist.

Deshalb werdet ihr erleben, dass, wenn diese Lehre bisweilen zu verschwinden scheint, dies gerade dann sein wird, wenn neue und üppige Triebe hervorsprießen, um den Menschen zu helfen, auf dem Wege zur Vergeistigung einen weiteren Schritt vorwärts zu machen.

21. Glaubt nicht, dass dies nur in dieser Dritten Zeit geschehen ist — nein, auch in der Zweiten Zeit, nachdem der Meister und seine Jünger den Samen, den sie in das Herz der Menschen säten, mit ihrem Blut bewässert hatten, gab es Augenblicke, in denen es schien, als ob die Lehre Christi von der Welt verschwunden wäre.

Wie viele sind in der heutigen Zeit schließlich in ihrem Glauben schwankend geworden und haben an jener Wahrheit gezweifelt, die zuvor ihr Leuchtfeuer und ihr Gesetz gewesen ist, da sie den Opfertod Jesu und derer, die Ihm nachfolgten, für unnütz halten.

Ich brauchte dann nur neue Diener zur Welt zu senden, damit sie alle Unwahrheiten entfernten, welche die Menschen meiner Lehre hinzugefügt und womit sie dieselbe entstellt hatten, und schon keimte der Same wieder und trug Blüten und Früchte.

22. Ich lehre euch diese Zusammenhänge, damit ihr nicht zu denen gehört, die meine Wahrheit verheimlichen, meine Lehre entstellen oder mein Gesetz entweihen, sondern zu denen, die mit der ganzen Liebe ihres Geistes den Samen, den Ich euch anvertraut habe, hegen und pflegen, welcher derselbe ist wie jener, der nach meinem Willen zu allen Zeiten in den Herzen der Menschen erblühen sollte: als Liebe der Menschen untereinander.

23. Den Meister, der bei euch auf der Welt war, könnt ihr "Rabbi aus Galiläa" nennen, denn in jenem Lande wurde Er Mensch. Doch von dem Meister, der heute unsichtbar zu euch kommt, könnt ihr, obwohl es derselbe ist, nicht sagen, dass Er aus Galiläa ist, denn Ich komme im Geiste.

24. Meine neuen Unterweisungen sind die Bestätigung jener, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab, aber sie sind noch weitreichender. Bedenkt: Damals sprach Ich zum Herzen der Menschen, jetzt dagegen spreche Ich zum Geiste.

25. Ich verleugne keines meiner Worte, die Ich euch in der Vergangenheit gab — im Gegenteil, Ich gebe ihnen die gebührende Erfüllung und die richtige Auslegung. Ebenso sagte Ich damals den Pharisäern, die glaubten, dass Jesus das Gesetz zerstören wolle: "Denkt nicht, dass Ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen — im Gegenteil, Ich komme, um sie zu erfüllen." Wie könnte Ich jenes Gesetz und die Prophetien verleugnen, da sie doch das Fundament des Tempels sind, der in drei Zeitaltern in den Herzen der Menschen errichtet werden musste, und die Ankündigung meines Kommens zur Welt?

26. Solange die Menschen in ihrer Blindheit und in ihrer Unwissenheit verharren, werden sie Anlass dafür sein, dass Gott, der vor allem Vater ist, sich gegenüber seinen Kindern vermenschlichen, begrenzen und verkleinern muss, um verstanden werden zu können. Wann werdet ihr zulassen, dass Ich Mich vor euch mit der Herrlichkeit zeige, in der ihr Mich schauen sollt?

27. Ihr müsst groß sein, um euch meine Größe vorstellen zu können, und um dessentwillen komme Ich immer wieder, um euch geistige Größe zu geben, damit ihr die unendliche Wonne erfahren könnt, euren Vater kennenzulernen, seine Liebe zu spüren, das Göttliche Konzert zu hören, das über euch erklingt.

28. Dies ist die Dritte Zeit, geliebte Jünger, und daher müsst ihr den vorangegangenen Lektionen eine weitere hinzufügen. Vieles habt ihr zu studieren, aber seid unbesorgt, denn die Unterweisung dieser Zeit wird euch die der vergangenen Zeiten besser verstehen lassen.

Ebenso war es bei denen, die sich nach dem Gesetze Moses' richteten, die Propheten studierten und den Sinngehalt der Lehren erst begriffen, als Jesus kam.

29. Statt der Psalmen, die ihr in der Ersten Zeit eurem Vater lobsanget, haltet ihr heute geistige Zwiesprache mittels des geistigen Gebets.

30. Wie langsam geht die Menschheit der Vollkommenheit ihrer Gottesverehrung entgegen!

31. Immer, wenn Ich zu euch mit einer neuen Lektion komme, erscheint sie euch eurer Entwicklungsstufe allzu weit voraus. Doch begreift, dass Ich euch ein Zeitalter zur Verfügung stelle, damit ihr sie, solange es währt, erfassen und in euer Leben aufnehmen könnt.

32. Immer, wenn der Tod das Dasein eurer Körperhülle beendet, ist dies wie eine Erholungspause für den Geist, der, wenn er sich wieder inkarniert, mit neuen Kräften und größerem Lichte zurückkehrt und das Studium jener göttlichen Lektion fortsetzt, das er nicht abgeschlossen hatte. Auf diese Weise reift im Verlauf von Zeitaltern der Weizen, welcher euer Geist ist.

Vieles habe Ich euch in Bezug auf das Geistige Leben offenbart, doch Ich sage euch, dass ihr jetzt noch nicht alles wissen müsst, sondern nur das, was für euer Kommen zur ewigen Heimat wesentlich ist. Dort werde Ich euch all das sagen, was euch zu wissen bestimmt ist.

33. Um euch in dieser Zeit neue Lehren zu offenbaren, eröffnete Ich die Zeit des Lichtes und des Geistes mit meiner Kundgabe durch die Verstandesorgane von ungebildeten und unwissenden, aber schlichten Menschen. Morgen, wenn ihr meine ersten Lektionen verstanden und zur Anwendung gebracht habt, werdet ihr die Kundgabe von Geist zu Geist haben, welches das höchste Ziel ist, das ihr erstreben könnt. Doch bis sich diese Form der Verständigung unter den Menschen verbreitet, wird noch Zeit vergehen, und ihr wisst nicht, wie viele Zeitalter noch vorübergehen werden, bis sie vollkommen geworden ist.

34. Zu allen Zeiten habe Ich eine Form gesucht, zu euch zu sprechen, Mich hörbar und verständlich zu machen, aber nicht immer seid ihr geneigt oder bereit gewesen, die göttliche Stimme zu hören. Angesichts eurer Erdgebundenheit musste Ich Mich vermenschlichen und euren Sinnen wahrnehmbar machen, um gefühlt zu werden, um euch meine Kundgabe durch den menschlichen Stimmträger zuteil werden zu lassen, wie ihr es in dieser Zeit erlebt habt. Doch Ich habe euch angekündigt, dass diese Form der Kundgabe 1950 enden wird.

35. Volk, vergiss nicht, dass euch euer Vater an diesem Tage gesagt hat, dass Er immer einen Weg, sich euch mitzuteilen, gesucht hat, damit ihr erkennt, dass wenn ihr morgen mein Wort nicht mehr durch meine Werkzeuge empfangt, ihr einen neuen Zeitabschnitt erreicht habt, in welchem ihr die wahre Kommunikation zwischen eurem Geist und dem Göttlichen Geist zu ahnen beginnen werdet.

36. In der heutigen Zeit frohlocken die Geistwesen, die die Gegenwart des Heiligen Geistes in jenem Lichte spüren, das den Verstand erleuchtet und die Herzen mit Wonne und Inspiration erfüllt. Jene, die ihre Empfindsamkeit nicht genügend erweckt haben, um Mich wahrzunehmen, haben Durst und ermangeln des Friedens. Dazu sage Ich denen, die die Göttliche Inspiration empfangen, dass sie ihre Mitmenschen herbeirufen und sie durch die gute Kunde von meinem geistigen Kommen wachrütteln.

37. Dies Leben ist eine beständige Prüfung für den Menschen, vom Augenblick an, da er geboren wird, bis zum irdischen Tode.

38. Das menschliche Leben ist für den Geist der Schmelztiegel, in dem er sich läutert, und der Amboss, auf dem er geschmiedet wird. Es ist unerlässlich, dass der Mensch ein Ideal in seinem Geist hat, Glauben an seinen Schöpfer und Liebe zu seiner Bestimmung, um sein Kreuz mit Geduld bis zum Gipfel seines Kalvarienberges zu tragen.

39. Ohne Glauben an das ewige Leben gerät der Mensch in Verzweiflung bei all den schweren Prüfungen, ohne hohe Ideale versinkt er im Materialismus, und ohne Kräfte, um eine Enttäuschung zu ertragen, geht er in der Mutlosigkeit oder im Laster zugrunde.

40. All dies wissen die Menschen aus eigener Erfahrung, denn es ist notwendig gewesen, dass sie die leidvolle Seite des Lebens und die Finsternis kennenlernten, damit sie das Licht wahrnehmen können, wenn ihnen dieses vor Augen kommt. Darum habe Ich euch an diesem Tage gesagt, dass Jubel in den Geistwesen ist, die ihre Augen geöffnet haben, um das göttliche Licht der Weisheit und der Liebe zu schauen.

41. Wahrlich, Ich sage euch, viele werden meine Lehre fliehen aus Angst davor, sich zu vergeistigen; doch es wird weder die Vernunft noch der Geist sein, der in ihnen spricht, sondern die niederen Leidenschaften des Fleisches.

42. Wenn ein Geist der Wahrheit zugetan lebt, flieht er den Materialismus wie jemand, der sich aus einer verseuchten Umgebung entfernt. Der hochstehende Geist findet sein Glück in der Moral — dort, wo Friede regiert, wo die Liebe wohnt.

43. Mein Licht strahlt in allen Menschen, es ist eine unerbittliche, aber gütige Stimme, die unablässig zu allen Menschen spricht.

44. Seid nicht besorgt um jene, die sich dem Anschein nach darauf versteifen, Mich nicht anzuhören, denn im gegebenen Augenblicke können sie in ihrer Bekehrung und ihrem Glauben die Inbrünstigsten und Standhaftesten werden. Erinnert ihr euch nicht an die Bekehrung des Paulus?

45. Ich tue keine übereilten Schritte. Ich weiß, dass Mich meine Kinder inmitten der Ewigkeit irgendeinmal suchen werden im Verlangen nach Erlösung. Nur die Menschen müssen sich beeilen, denn je länger sie ihre Erneuerung hinauszögern, desto mehr verlängern sie ihre Sühnezeit.

46. Das Licht dieser Dritten Zeit hat eure Herzen mit dem lebendigsten Glücksgefühl erfüllt, die Hoffnung auf Frieden in der Welt ersteht in euch aufs neue. Täglich beschäftigt ihr euch mehr mit den Werken eures Herrn im wachsenden Verlangen danach, bei diesem Werke der Vergeistigung mitzuarbeiten. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch alle Zeit, die ihr auf mein Werk verwendet, belohnen. Doch vernachlässigt nicht eure Pflichten auf Erden, um euch dem Geistigen zu widmen, bis ihr sicher seid, dass Ich es euch befohlen habe. Dann müsst ihr nicht nur eure Arbeit, sondern sogar eure Angehörigen hinter euch lassen, um nach der einen oder andern Gegend aufzubrechen und euren Mitmenschen die Frohe Botschaft zu bringen.

47. Unter diesem Volke werden jene erstehen, die sich meinem Dienste widmen. Sie bereiten sich vor, um nicht morgen in den Prüfungen wankend zu werden. Nicht das ganze Volk versteht sich für den Kampf vorzubereiten, denn ihr seht ja, dass viele, die mein lebendiges Wort hörten, davon unberührt blieben, und dass ihr Herz nicht zu gehorchen bereit ist.

48. Wenn ihr doch die Lichtgeister sehen könntet, die über euch wachen, wie sie angesichts der Herzenshärte und des Ungehorsams des Volkes leiden; wenn ihr deren geistiges Schluchzen hören könntet! Warum richtet ihr euch nicht nach dem unfehlbaren Rat, den diese Wesen euch geben? Habt ihr in ihnen nicht euren liebevollen und mitfühlenden Bruder gefunden, euren treuen und selbstlosen Freund?

49. Bedenkt, dass ihr sehr bald im Geistigen sein werdet, und dass ihr das, was ihr auf dieser Erde gesät habt, auch ernten müsst. Der Schritt von diesem Leben in das andere bleibt weiterhin ein ernstes und strenges Gericht für den Geist. Niemand entgeht diesem Gericht, auch wenn er sich für den würdigsten meiner Diener hält.

50. Mein Wille ist es, dass ihr von dem Augenblick an, an dem ihr jene unendliche Heimat betretet, nicht mehr die Ängste der Erde erlebt und ihr die Beglückung und die Wonne zu fühlen beginnt, eine weitere Stufe erklommen zu haben.

51. Lasst nichts unvollendet auf der Welt. Liebt die Menschen wie eure eigene Familie. Betet für die Menschen, so fernestehend sie euch auch sein mögen, so wie ihr betet, wenn einer der Euren abwesend ist und leidet. Heilt den Kranken, und während ihr es tut, denkt an all jene, die in jener Stunde den Kelch des Leidens trinken. Lasst während eures ganzen Weges auf dem weiten Meer, das ihr durchquert, durch euer Leben eine Lichtspur zurück. Schlaft nicht, während mein Licht die Gewissen erleuchtet. Bedenkt, dass jene, welche wachen, meine Inspiration empfangen, um meine Botschaft hernach an ihre Mitmenschen weiterzugeben. Trennt euch von allem Unnützen und Schlechten, damit ihr zu jedem Zeitpunkt würdig seid, meine Gnade zu besitzen.

52. Empfanget den Geist in eurer Mitte, der zur Erde kommt, um in einem Kindlein zu inkarnieren, und stehet ebenso auch dem Geist mit eurem Gebete bei, der sich von seinem Körper löst und von euch Abschied nimmt. Geleitet ihn mit eurem Gebete bis zu den Schwellen des Jenseits. Liebt eure Nächsten und dient ihnen zu jeder Stunde und in jeder schwierigen Lage, die sie durchleben sollten.

53. Lebt immer geistig wachsam, damit ihr denen von Herzen vergeben könnt, die euch verletzt haben. Denkt im voraus darüber nach, dass, wer seinen Bruder verletzt, dies nur tut, weil es ihm an geistigem Lichte mangelt, und Ich sage euch, dass die Vergebung das einzige ist, was in jene Herzen Licht bringen kann. Groll oder Rache vermehren die Finsternis und ziehen das Leid herbei.

54. Seid klug und tapfer in den Prüfungen, damit ihr diesen Samen in den Herzen eurer Kinder zurücklasst und sie sich mit Zuneigung und Dankbarkeit an euch erinnern, so wie ihr der Patriarchen der Ersten Zeiten gedenkt, die euch ihr Erbe an Glauben, an Tapferkeit hinterließen, wie es bei Abraham war, den ein ganzes Volk als Vater anerkannte und liebte.

55. Heute sind es Ratschläge, die Ich euch gegeben habe, doch es sind himmlische Ratschläge. Denn Ich habe meine Freude daran, als Vater zu euch zu sprechen, da Ich in meinem Geiste eure Kindesliebe fühle.

56. Volk, zu seiner Zeit taufte Johannes, der auch der Täufer genannt wird, diejenigen mit Wasser, die an seine Weissagung glaubten. Diese Handlung war ein Sinnbild für die Reinigung von der Ur-Schuld. Er sagte den Menschenscharen, die zum Jordan kamen, um die Worte des Wegbereiters zu hören: "Siehe, ich taufe euch mit Wasser, doch schon ist Jener auf dem Wege, der euch mit dem Feuer des Heiligen Geistes taufen wird."

57. Aus diesem göttlichen Feuer wurden alle Geister geboren, sie gingen rein und lauter daraus hervor. Doch wenn sie sich auf ihrem Wege mit der Sünde befleckt haben, welche der Ungehorsam mit sich brachte, so ergießt sich aufs neue das Feuer meines Geistes auf sie, um ihre Sünde zu vernichten, ihre Flecken auszulöschen und ihnen ihre ursprüngliche Lauterkeit zurückzugeben.

58. Wenn ihr diese geistige Taufe, statt sie als die Läuterung zu verstehen, die der Mensch durch einen Akt aufrichtiger Reue gegenüber seinem Schöpfer erlangt, in einen Ritus verwandelt und ihr euch mit dem Symbolgehalt einer Handlung begnügt — wahrlich, Ich sage euch, dann wird euer Geist nichts erlangen.

59. Wer so handelt, lebt noch in den Zeiten des Täufers, und es ist, als ob er nicht an dessen Prophetien und Worte geglaubt hätte, die von der geistigen Taufe sprachen, vom göttlichen Feuer, durch das Gott seine Kinder läutert und im Lichte unsterblich macht.

60. Johannes rief die Menschen als Erwachsene zu sich, um jenes Wasser als Sinnbild der Läuterung auf sie zu gießen. Sie kamen zu ihm, als sie sich bereits ihrer Handlungen bewusst waren und schon den festen Willen haben konnten, auf dem Wege des Guten, der Rechtschaffenheit und der Gerechtigkeit zu bleiben. Seht, wie die Menschheit es vorgezogen hat, den symbolischen Akt der Läuterung mittels Wasser zu vollziehen, statt wahrhaftiger Erneuerung durch Reue und den festen Vorsatz zur Besserung, welche aus der Liebe zu Gott geboren werden. Die rituelle Handlung bedeutet keine Anstrengung; hingegen das Herz läutern und darum ringen, rein zu bleiben, bedeutet für den Menschen sehr wohl Anstrengung, Entsagung, und selbst Opfer. Darum haben die Menschen es vorgezogen, ihre Sünden dem äußeren Anschein nach zuzudecken, indem sie sich mit der Einhaltung von Zeremonien, bestimmten Handlungen und Riten begnügten, die ihre moralische oder geistige Verfassung nicht im geringsten verbessern, wenn bei ihnen nicht das Gewissen mitspricht.

61. Jünger, das ist der Grund, weshalb Ich nicht will, dass unter euch rituelle Handlungen stattfinden, damit ihr durch deren Vollzug nicht das vergesst, was tatsächlich auf den Geist einwirkt.

62. Die Ursünde stammt nicht aus der Vereinigung von Mann und Frau. Ich, der Schöpfer, ordnete diese Vereinigung an, als Ich beiden sagte: "Wachset und mehret euch." Dies war das erste Gesetz. Die Sünde lag im Missbrauch, den die Menschen von der Gabe der Willensfreiheit gemacht haben.

63. Bereitet euch, um in eurer Mitte weiterhin die Kinder zu empfangen, die Ich euch anvertraue. Seid euch eurer Aufgabe und eurer Verantwortung voll bewusst. Dies Licht werdet ihr in meiner Lehre finden.

64. Wisset, dass der Geist, wenn er inkarniert, alle seine Fähigkeiten mitbringt, dass seine Bestimmung bereits niedergeschrieben ist, und dass er daher nichts auf der Welt erst empfangen muss. Er bringt eine Botschaft mit oder eine Sühneaufgabe. Manchmal erntet er eine (gute) Saat, und ein andermal bezahlt er eine Schuld. Aber immer empfängt er in diesem Leben eine Lektion der Liebe, die ihm sein Vater gibt.

65. Ihr, die ihr eure Kinder durch dies Leben geleitet, sorget dafür, dass sie, wenn die Zeit kindlicher Unschuld vorüber ist, den Weg meines Gesetztes beschreiten. Erweckt ihre Gefühle, offenbart ihnen ihre Fähigkeiten und regt sie immer zum Guten an, und wahrlich, Ich sage euch, wen ihr Mir in dieser Weise zuführt, der wird von dem Lichte überströmt werden, das von jenem göttlichen Feuer ausstrahlt, welches meine Liebe ist.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 100

1. Wenn Ich zu euch als Richter komme, hört ihr wieder jene Stimme Jehovas, die euren Körper und euren Geist in der Ersten Zeit erbeben ließ. Damals hielten sich die Menschen die Ohren zu in dem Bestreben, die allmächtige Stimme ihres Vaters nicht hören zu müssen. Heute sage Ich diesem Volke: Haltet euch nicht die Ohren zu, verschließt Mir nicht eure Herzen, erkennt, wie meine unendliche Gnade sich im ganzen Universum ausbreitet. Habt keine Angst, Ich will nur die Opfergabe eurer Liebe.

2. Wer gesündigt hat, hat Mich verletzt. Habt ihr etwa gesündigt? Wenn es so ist, so erkennt, dass Ich auch als Vater und als Meister gekommen bin, um euch zu vergeben und erneut den Weg zum Heil zu lehren.

3. Mein Gericht ist aus der Liebe geboren, nicht aus der Rache. Wenn Ich die Menschen mit meiner Gerechtigkeit heimsuche, dann nur, weil Ich sie retten will. Wenn Ich den Königen ihr Zepter wegnehme, dann deshalb, weil Ich sie demütig sehen will. Wenn Ich jene zur Rechenschaft ziehe, die die Menschheit leiten, geschieht es, weil Ich gesehen habe, dass es nicht die Liebe, der Friede oder die Gerechtigkeit ist, die sie in die Herzen ihrer Völker gesät haben. Ich sehe nur, dass die Felder mit Tod, Trübsal, Unfrieden und Elend besät worden sind.

4. Die Toten rufen schweigend nach Gerechtigkeit, und jene, die körperlich und geistig hungern, sind voller Hass in ihren Herzen, um ihn, wenn der Augenblick gekommen ist, auszutoben.

5. Menschheit, Ich suche deine Versöhnung. Ihr lebt nicht in meinem Gesetze. Zerstört ist die Harmonie zwischen euch und eurem Gott und allem Geschaffenen. Ihr liebt euch nicht als Geschwister, und dies ist das Geheimnis des Glücklichseins, das euch Jesus offenbarte. Doch wenn ihr die Harmonie untereinander verloren habt — glaubt ihr dann, sie mit den Naturreichen der Schöpfung bewahren zu können?

6. Die Hand des Menschen hat das Gericht über sich heraufbeschworen. In seinem Gehirn tobt ein Sturm, in seinem Herzen wütet ein Unwetter, und all dies offenbart sich auch in der Natur. Ihre Elemente sind entfesselt, die Jahreszeiten werden unfreundlich, Plagen kommen auf und mehren sich, und zwar deshalb, weil eure Sünden anwachsen und Krankheiten bewirken, und weil die törichte und vermessene Wissenschaft nicht die Ordnung anerkennt, die vom Schöpfer bestimmt wurde.

7. Wenn Ich euch dies nur sagen würde, würdet ihr es nicht glauben. Es ist daher notwendig, dass ihr das Resultat eurer Werke mit Händen greifen könnt, damit ihr davon enttäuscht seid. Gerade jetzt habt ihr diesen Augenblick eures Lebens erreicht, in welchem ihr das Ergebnis all dessen erlebt, was ihr gesät habt.

8. Ihr, die ihr dies Wort vernommen habt, fragt Mich in euren Herzen, warum Ich nicht dies Unheil aufhalte, das die Menschen mit Hilfe ihrer Wissenschaft vorbereitet haben. Darauf antworte Ich euch: Der Mensch muss den Kelch leeren, den er gefüllt hat. Die Nationen mit ihrem Rassenwahn und ihren ehrgeizigen Zielen haben sich schon seit langem für den Kampf gerüstet, um einander zu vernichten. Nur meine Liebe zu euch hat ihn (bisher) aufgehalten; doch diesen Beweis göttlicher Barmherzigkeit wollte die Menschheit weder erkennen noch begreifen.

9. Einen Augenblick nur werde Ich sie gewähren lassen, doch diese kurze Zeitspanne göttlicher Gerechtigkeit wird ausreichen, dass sie sich an die Liebe ihres Schöpfers erinnert, denn niemand kann ohne mein Gesetz oder ohne meinen Frieden existieren.

10. Volk, da du Mich auch als Richter erlebt hast, so sage, ob meine Gerechtigkeit der euren gleicht. Fragt euch selbst, ob Ich es verdiene, gefürchtet oder geliebt zu werden?

11. Seht, wie sich der gesegnete Same dieser Lehre ausgebreitet hat in Erfüllung meines Wortes. Von den großen Städten aus hat es seinen Weg in die ärmeren Landstriche genommen und dabei weite Entfernungen zurückgelegt. Es wird nicht vergehen, mag es auch in einem Herzen, in welchem der Glaube stirbt, zu existieren aufhören; doch dann wird es bereits in andere Herzen gesät sein. Mein Wort wird von diesem Lande in andere Gegenden gehen und Herzen suchen, wo es keimen kann. Niemand wird verhindern können, dass diese Lehre sich verbreitet.

12. Noch jetzt ist der Weizen mit menschlichem Samen vermischt mit all seinen Unvollkommenheiten, weil ihr euch das Wesentliche meiner Lehre nicht bewusst gemacht habt. Doch wenn ihr die Augen des Geistes öffnet und euer Wahrheitsempfinden erwacht, werdet ihr die göttliche Lauterkeit dieser Offenbarung schauen, und dann werdet ihr sie mit aller Liebe und Inbrunst eures Herzens umfangen, sie rein und lauter in euch tragen und sie der Menschheit bekanntmachen, welche entzweit ist und ferne vom Wege meines Gesetzes.

13. Wenn ihr meint, dass mein Wort nur zu den Anwesenden spricht, so irrt ihr euch. Mein Wort ist für jeden, der es empfängt, sei es heute, morgen oder in ferner Zukunft. Es ist gleich, ob er es durch einen Stimmträger, durch einen Zeugen oder mittels einer Niederschrift empfängt.

14. Euch Anwesenden und euch Zukünftigen sagt euer Vater: Wenn ihr Säer der Wahrheit sein wollt, Pfleger des Geistigen, Freunde des Friedens, so erkennet die Vollkommenheit meines Samens und reinigt eure Herzen. Ich werde einen nach dem andern für den Kampf (zur Verbreitung des Wortes) zurüsten, ihnen Wege weisen, und das Land zur Saat vorbereiten.

15. Dem Anschein nach werden es materielle Bedürfnisse sein, die euch zu andern Orten bringen, aber die Wahrheit wird sein, dass es eure Aufgabe war, die euch hinführte, um euch die Ausdehnung der nicht kultivierten oder nur spärlich bebauten Felder zu zeigen, damit ihr in sie den gesegneten Samen legt, den euch mein Geist in dieser Dritten Zeit übergeben hat.

16. Betet für alle Arbeiter, eure Geschwister, vereinigt euch alle in einem Gebet der Gleichheit und der Brüderlichkeit. Wachet über die Gemeinden, ob sie groß oder klein sind, nahe oder ferne.

17. Lasst den Saft des Lebensbaumes durch euer Wesen fließen, damit eure Früchte auch voller Leben sind.

18. Meine Unterweisung ist tiefschürfend, Jünger, aber Ich habe euch die Mittel zur Verfügung gestellt, um sie zu begreifen. Empfangt die Wesen des Jenseits, die Ich euch mit einer Botschaft des Lichtes gesandt habe, damit sie euch helfen, vom Geistigen zum Göttlichen fortzuschreiten. Hört auf sie, wenn sie euch raten, jede materielle Bindung aus euren Herzen zu entfernen, um euch zum Göttlichen aufschwingen zu können. Wer könnte besser über Vergeistigung zu euch sprechen als sie? Wenn sie die geistige Heimat erwähnen, sprechen sie zu euch als Wissende, denn von dort kommen sie zu euch.

19. Diese Wesen durchlebten den Schmelztiegel der Läuterung. Ihr Ringen, ihre Reue über begangene Verfehlungen, ihre Erfahrung und geistige Erhebung sind die Verdienste gewesen, die Ich in ihnen gefunden habe, und so habe Ich sie ausgesandt, damit sie sich unter meinem Volke kundgeben.

20. Sie sind rein und können daher zur Welt von Reinheit sprechen; sie lieben Mich und lieben euch, deshalb haben sie das Recht, von Liebe zu sprechen; sie sind durchdrungen von Gesundheit, und aus diesem Grunde können sie dem Kranken Gesundheit vermitteln.

21. Ich habe sie als Vorbild für die Menschheit ausgesandt. Eifert ihnen nach und macht euch würdig, von Liebe, Erneuerung, Frieden und Vergeistigung zu sprechen. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr so handelt, wird es unter meinem Volke keine heuchlerischen Pharisäer von jener Art geben, die sehr auf die äußere Erscheinung bedacht waren und im Herzen Fäulnis und Schmutz verbargen.

22. Diejenigen, die in ihrem Verstande die Ausstrahlung jener Wesen empfangen, und jene, die ihre Botschaften vernehmen, sollen zulassen, dass sie sich voll und ganz offenbaren, damit die Erinnerung an sie in den Herzen der Zuhörerschar unauslöschlich bleibt, und ihre Saat in den Herzen der Menschen unsterblich ist. Bedenkt, dass ihre (direkte) Verbindung mit diesem Volke 1950 enden wird.

23. Die Inspiration dieser höheren Welt wird die Jünger des Herrn weiterhin führen und inspirieren, wenngleich Ich euch darauf hinweise, dass ihre Kundgabe in dem Maße, wie eure Vergeistigung größer wird, im Laufe der Zeit immer subtiler und lichter werden wird.

24. Auf diesem Wege sollt ihr ohne stehenzubleiben voranschreiten, doch muss Ich euch gleichfalls sagen, dass er Schritt für Schritt zurückzulegen ist und nicht in atemberaubendem Lauf.

25. Versinkt nicht in gewohnheitsmäßige Routine — begreift, wann die Zeit dafür gekommen ist, einen weiteren Schritt auf dem Lichtpfade zu tun. Übereilt euch nicht, ihn zu tun, doch zögert auch nicht, ihn zu tun.

26. Die rechte Art und Weise, um nicht in Stillstand zu geraten, ist die, euch genau an mein Wort zu halten und euch jeder nur äußerlichen Handlung zu enthalten, mit der ihr die tatsächliche Befolgung meiner Unterweisung ersetzen möchtet.

27. Ich bin auch als Meister, als Vater, als Arzt bei euch. Öffnet eure Herzen, o Menschenscharen, die ihr mit eurer Bürde an Leiden herbeikommt. Verschließt eure Augen für einen Augenblick dem Weltlichen, und ihr werdet die Gegenwart des Geistigen empfinden. Der müde Wanderer wird den Schatten eines unsichtbaren Baumes verspüren, der ihm Schatten spendet und ihn stärkt. Das liebebedürftige Herz wird fühlen, dass es das göttliche Heim betreten hat, wo die Stimme des Vaters zu hören ist gleich einem Konzert. Der Kranke wird das Gefühl haben, dass eine wohltätige und barmherzige Hand über seine Wunde hinweggeglitten ist, die sie mit Heilbalsam erfüllt und seinen Schmerz lindert.

28. Lernet, Mir näherzukommen — lernt, Mich zu bitten, um zu empfangen und zu hoffen. Ihr werdet dann erleben, wie sich in eurem Leben Wunder offenbaren.

29. Dies ist eine Zeit, in der der Mensch seinen Teil an Vergeistigung und Glauben beitragen soll, damit die neuen Wunder Wirklichkeit werden. Die Welt möchte die Werke nocheinmal erleben, die Jesus vor den Augen der Menschen tat. Dazu sage Ich euch, dass ihr nicht hartnäckig danach verlangen sollt, weiterhin in einem Zeitalter zu leben, das bereits vergangen ist. Ihr seid in eine neue Zeit eingetreten, und in ihr werde Ich euch Lehren geben, die euch noch nicht offenbart worden sind, und Ich werde meine Werke wiederholen, doch jetzt in geistiger Form.

30. Ihr müsst wach sein, Jünger, denn Ich werde zu euch nicht nur durch dies Sprachrohr sprechen, Ich werde Mich eurem Geiste auch in den Augenblicken kundtun, in denen euer Körper schläft. Ich werde euch lehren, euch vorbereitet dem Schlafe hinzugeben und euren Geist vom Irdischen zu lösen, damit er sich zu den Regionen des Lichtes erhebt, wo er die Weissagung empfangen wird, mit der er seinen Weg erhellt, um dann seine Botschaft dem Verstande zu übermitteln.

31. Der Jünger, der seinen Meister in dem Augenblicke zu empfangen versteht, in welchem dieser ihn sucht, strauchelt nicht auf dem Pfade, noch hält er sich für schwach oder verlassen im Kampfe.

32. Lernet begreifen, was die Vergeistigung ist, die Ich von euch will, damit ihr nicht in eine schwärmerische Frömmelei geratet, welche, statt euren Geist zu fördern, damit er die Göttlichen Unterweisungen versteht, neue Unklarheiten vor ihm auftürmt.

33. Verinnerlicht euch, Jünger, lasst euren Geist jenes Leben zu schauen beginnen, das ihn erwartet — jene Welt, welche in ihrer Schatzkammer unendliche Herrlichkeiten für die Kinder meiner Göttlichkeit bereithält.

34. Verzögert nicht die Stunde, in der euer Geist diese Seligkeit erlangt.

35. Mein Volk wächst, es mehrt sich, nicht nur auf Erden, sondern auch in der Geistigen Welt. Unter jenen geistigen Scharen sind die, die Blutsbande mit euch verbanden, sei es, dass sie eure Eltern, Geschwister oder Kinder gewesen sind.

36. Wundert euch nicht, wenn Ich euch sage, dass mein Volk so zahlreich ist, dass die Erde nicht genug Raum für es hätte, und dass es noch viel größer sein wird. Wenn Ich es einst vereint habe und nicht eines meiner Kinder mehr fehlt, wird ihm die Unendlichkeit als Heimstatt gegeben werden, jene Sphäre des Lichtes und der Gnade, die kein Ende hat.

37. Hier auf Erden bereite Ich euch nur vor, gebe Ich euch die nötigen Anweisungen durch meine Lehre, damit ihr wisst, wie ihr jenem Leben näherkommt. Diese Menschheit ist nur ein Teil des Volkes Gottes. Es ist notwendig, dass alle diese Erklärungen kennen, damit sie ihr Leben auf das Ideal der Vollkommenheit ausrichten. Diese göttliche Botschaft, welche mein durch die Lippen des menschlichen Stimmträgers gesprochenes Wort ist, soll nach meinem Willen zu allen Menschen gelangen. Mein Wort ist die Glocke, welche die Welt ruft, sein Sinngehalt wird die Völker in Erregung versetzen und zum Erwachen bringen, um über die Vergeistigung, über die Bestimmung des Geistes nach diesem Leben nachzudenken.

38. Solange die Religionsgemeinschaften weiter in tiefen Schlaf versunken bleiben und ihre gewohnten Bahnen nicht verlassen, wird es kein geistiges Erwachen geben, noch Erkenntnis der geistigen Ideale, und daher wird kein Friede unter den Menschen sein können, noch Raum für tätige Nächstenliebe; das Licht, das die schweren menschlichen Konflikte löst, wird nicht erstrahlen können.

39. Euch, die ihr Mir zuhört, habe Ich "mein Volk" genannt, weil Ich euch meine Lehre anvertraut habe, damit ihr die Menschen einladet — nicht in erster Linie dazu, sich euch anzuschließen, denn noch leidet ihr an vielen Unvollkommenheiten — sondern dazu, den Weg meines Gesetzes wirklich zu beschreiten, welches ganz gewiss vollkommen ist.

40. Fern von euch, verstreut unter den Völkern der Erde, verborgen unter den großen Menschenmassen gibt es viele Menschen, welche Kinder meines Volkes sind, weil sie in meinem Gesetze leben und es ihr Ideal ist, vom Vater inspiriert die Vergeistigung zu erreichen durch die Liebe zu ihren Nächsten. Unter den Anwesenden hingegen, die mein Wort Tag für Tag vernehmen, gibt es welche, die Ich noch nicht als meinem Volke zugehörig betrachten kann, obwohl sie Mich Jahr für Jahr gehört haben; denn statt Liebe zeigt sich bei ihnen Übelwollen, statt Hilfsbereitschaft Selbstsucht; anstatt ein Ideal geistiger Vervollkommnung zu haben, überwiegt in ihnen der Egoismus, und sie betreiben all das, was ihrer Eitelkeit schmeichelt.

41. Ich sagte meinen Jüngern seinerzeit: "Ich mache euch zu Erben meines Reiches"; doch glaubt nicht, dass sie sich jener Gnade würdig machten, weil sie mit ihrem Meister zusammengelebt haben. Erinnert euch, dass es einen gab, der, obwohl er sich viele Male mit seinem Herrn zum Essen niedergesetzt hatte und bei Ihm gelebt und oftmals sein Wort vernommen hatte, nicht würdig war, jenes Himmlische Testament zu empfangen, welches der Meister seinen Jüngern anvertraute, als Er zum letzten Mal mit ihnen zu Tische saß.

42. Das Reich des Vaters ist das Erbe aller Kinder, diese Gnade kann nur durch große Verdienste des Geistes erreicht werden. Ich will, dass ihr es nicht für unmöglich haltet, die Gnade zu erlangen, die euch Mir näherbringt.

43. Seid nicht traurig, wenn ihr in meinem Worte hört, dass ihr nur mit großen Anstrengungen und Mühen zum Gelobten Lande gelangt. Freut euch, denn wer sein Leben auf dieses Ziel ausrichtet, erleidet keine Enttäuschungen, noch sieht er sich betrogen. Es wird ihm nicht so gehen wie es vielen ergeht, die nach dem Ruhm der Welt streben und die ihn nach vielen Mühen doch nicht erreichen, oder die ihn zwar erlangen, aber bald das Leid erfahren, ihn zerrinnen zu sehen, bis davon nichts mehr übrigbleibt.

44. Jünger, meine Lehre zeigt euch, dass ihr, ohne euch einen Schritt von euren menschlichen Pflichten und den edlen Zielen dieses Lebens zu entfernen, immer das Verlangen in euch haben sollt, euch auf Gott zuzubewegen und würdig zu werden, den hohen Lohn zu erlangen, der euch verheißen ist.

45. Der Körper ist so eng verbunden mit dem Geist, dass dieser, wenn er weiß, dass seine Körperhülle leidet, das Gefühl hat, als ob das Übel in ihm selbst wäre. Macht Gebrauch von meinem Heilbalsam, Geistwesen, und heilt euren Körper; lasst ihn über dem Schmerz stehen, flößt ihm Glauben und Hoffnung ein.

46. Ihr kommt betrübt herbei und klagt bei Mir über eure Leiden. Doch der Meister sagt euch, dass Er, auch wenn Er viel Schmerz unter seinen Kindern zu heilen hat, seine barmherzige Hand ausstreckt und euch berührt, damit ihr das Wunder seiner Liebkosung spürt und euch gesund erhebt und es bezeugt, damit noch andere zu Ihm kommen.

47. Jene, welche die Trübsale des Lebens zu besiegen verstehen, lassen niemals zu, dass diese ihren Geist betrüben. Seht, wie sie hier meine Gegenwart mit großem Jubel in ihren Jüngerherzen empfangen, während der, welcher sich von den Prüfungen besiegen ließ, traurig und niedergeschlagen herbeikommt. Anstatt einen geistigen Lobgesang zu Mir emporzusenden, zeigt er Mir nur seinen Schmerz und seine Tränen. Ich nehme diese leidvolle Opfergabe an, aber Ich will, dass ihr sie zu einer Opfergabe des Glaubens, des Vertrauens und des Friedens wandelt.

48. Ihr fragt Mich, ob Ich nichts für euch tun kann? Ach, meine kleinen Kinder, noch bevor ihr Mich bittet, habe Ich das, was ihr benötigt, in eure Hände gelegt! Aber im Lebenskampf stehend und ohne das Licht des Glaubens eurer Wege gehend, vermögt ihr meine Gegenwart nicht zu fühlen noch das zu erkennen, was Ich eurem Geist zuteil werden lasse, noch das Licht des neuen Tages zu schauen, das nur auf euer Erwachen wartet, damit ihr es voll erstrahlen seht.

49. Fragt jene, die in ihrem Leben das Wunder haben Wirklichkeit werden sehen — befragt die, die mit einer Freude, die sich in ihrem Antlitz widerspiegelt, hierherkommen. Sie werden euch mit ihrem Zeugnis ein Buch aufschlagen, in welchem ihr eine Geschichte lesen werdet, die ein Lehrbeispiel und ein Ansporn für euren Glauben sein wird.

50. Wie könnt ihr glauben, dass Ich den weniger liebe, der mehr leidet? Wie könnt ihr euren Schmerz als ein Zeichen dafür ansehen, dass Ich euch nicht liebe? Wenn ihr doch verstündet, dass Ich gerade aus Liebe zu euch gekommen bin! Habe Ich euch nicht gesagt, dass der Gerechte bereits gerettet ist und dass nicht der Gesunde des Arztes bedarf? Wenn ihr euch krank fühlt und euch bei eurer Selbstprüfung im Lichte eures Gewissens als Sünder erkennt, so seid gewiss, dass ihr es seid, die zu suchen Ich gekommen bin.

51. Wenn ihr glaubt, dass Gott zuweilen Tränen vergossen hat, dann ist es doch gewiss nicht um derentwillen gewesen, die sich seines Himmlischen Reiches erfreuen, sondern um derer willen, die verwirrt oder weinend sind.

52. Seht hier den vollkommenen Weg, denn in meinem Worte ist das Licht, das zur Vollkommenheit führt.

53. Mein Geist betritt seinen wahren Tempel, welcher euer Herz ist. Von dort aus habt ihr Mich gerufen und habt Mich gebeten, dass Ich kommen solle, euch mein Wort zu geben, und hier bin Ich also.

54. Ihr glaubt an Mich und sprecht meinen Namen gläubig aus. Wer meine Unterweisungen bewahrt und danach handelt, wird erlöst sein.

55. Euer Geist kann nicht in der Finsternis der Verwirrung zugrunde gehen, weil mein am Kreuz auf Golgatha vergossenes Blut euren Geist dazu ermutigte, die Wanderschaft auf dem Weg zu seiner Entwicklung in Angriff zu nehmen und dabei den Spuren seines Meisters zu folgen. Ich habe euch zum Preis meines Blutes, meiner Liebe erkauft. Seit damals seid ihr vorbereitet, um von den Toten aufzuerstehen.

56. Wenn ihr Mich so sprechen hört, bekennt ihr im Innern, dass ihr vor Mir Sünder seid, und wenn ihr fühlt, dass sich euer Geist beruhigt, weil ihr auf den Vorwurf des Gewissens gehört habt, findet ihr zu einer Gemeinschaft der Liebe mit meiner Göttlichkeit.

57. Diese Liebe, die sich euch naht, ist die Tür zum Himmelreich, die sich vor eurem Geiste auftut als eine immerwährende Einladung.

58. Welches meiner Kinder ist schwach geworden im Glauben und hat sich auf dem Lebensweg verirrt, dem Ich Mich nicht zugewandt hätte, um ihm das Leben zu geben? Wer von denen, die im Stillen leiden, ist nicht von Mir erhört worden? Welches zur Waise gewordene Kind auf Erden hat in seinem Leben nicht die Gegenwart und den Trost Marias gefühlt, die es tröstet? Welcher Todkranke hat in seinem Bewusstsein nicht dieselbe Stimme vernommen, die einst zu Lazarus sagte: "Steh auf und wandle"? Ich bin Christus, der Trost und das Licht der Welt. Ich gehe euch nach in eurem Glauben oder in eurem Zweifel, weil Ich weiß, dass selbst der, der Mich am stärksten verneint, zuletzt bei Mir sein wird, der Sühnelast seiner Werke erliegend.

59. Kommt her zu Mir alle, die ihr mit Leiden beschwert seid, und Ich werde euch mit meinem Worte Reinheit geben. Wenn ihr Mich dann nicht mehr hört, werdet ihr weiterhin meine liebevolle Begleitung spüren.

60. Empfangt mein Licht, damit es euren Lebensweg erhellt, und ihr euch in der Stunde des Todes von der Bewusstseinstrübung frei macht. Dann werdet ihr im Augenblicke, da ihr die Schwellen des Jenseits überschreitet, wissen, wer ihr seid, wer ihr gewesen seid, und wer ihr sein werdet.

Höret mein Gleichnis:

61. Es war einmal ein König, der von seinen Untertanen umgeben einen Sieg feierte, den er über ein rebellisches Volk errang, das zum Vasallen wurde.

62. Der König und die seinen sangen eine Siegeshymne. Dann sprach der König so zu seinem Volke: "Die Kraft meines Armes hat gesiegt und hat mein Reich wachsen lassen; doch die Besiegten werde ich wie euch lieben, ich werde ihnen Felder auf meinen Gütern geben, damit sie den Weinstock anbauen, und es ist mein Wille, dass ihr sie ebenso liebt, wie ich sie liebe."

63. Die Zeit verging, und unter jenem Volke, das durch die Liebe und die Gerechtigkeit jenes Königs gewonnen worden war, trat ein Mann auf, der sich gegen seinen Herrn auflehnte und ihn im Schlafe zu töten versuchte, wobei er ihn aber nur verletzte.

64. Angesichts seines Verbrechens floh jener Mann voller Furcht, um sich in den dunkelsten Wäldern zu verstecken, während der König die Undankbarkeit und die Abwesenheit seines Untergebenen beklagte, denn sein Herz liebte ihn sehr.

65. Jener Mann wurde auf seiner Flucht von einem dem König feindlichen Volke gefangengenommen, und als er angeklagt wurde, ein Untertan dessen zu sein, dessen Herrschaft sie nicht anerkannten, rief dieser ihnen erschreckt aus voller Kehle zu, dass er ein Flüchtling sei, weil er den König gerade erst getötet habe. Doch man schenkte ihm keinen Glauben und verurteilte ihn dazu, auf einem Scheiterhaufen zu sterben, nachdem er zuvor gemartert wurde.

Als er bereits blutete, und man im Begriff war, ihn ins Feuer zu werfen, geschah es, dass der König mit seinen Knechten, die auf der Suche nach dem Rebellen waren, dort vorüberkam, und als er sah, was hier geschah, erhob jener Herrscher seinen Arm und sprach zu den Schergen: "Was tut ihr da, aufrührerisches Volk?" Und beim Klang der majestätischen und gebieterischen Stimme des Königs warfen sich die Rebellen vor ihm nieder.

66. Der undankbare Untertan, der noch immer nahe beim Feuer in Fesseln lag und nur auf den Vollzug seines Urteilsspruches wartete, war verblüfft und bestürzt, als er sah, dass der König nicht tot war und sich ihm Schritt für Schritt näherte und ihn losband. Er führte ihn weg vom Feuer und behandelte seine Wunden. Dann gab er ihm Wein zu trinken, bekleidete ihn mit einem neuen weißen Gewand, und nachdem er ihn auf die Stirne geküsst hatte, sprach er zu ihm: "Mein Untertan, warum bist du vor mir geflohen? Warum hast du mich verletzt? Antworte mir nicht mit Worten, ich will nur, dass du weißt, dass ich dich liebe, und ich sage dir jetzt: Komm und folge mir nach."

Jenes Volk, das diese Szenen der Barmherzigkeit miterlebte, rief verwundert und innerlich gewandelt: "Hosianna, hosianna!" Es bekannte sich als gehorsamen Vasall jenes Königs und empfing nur Wohltaten von seinem Herrn, und der Untertan, der einst rebellierte, fasste, von soviel Liebe seines Königs überwältigt, den Vorsatz, jene Beweise grenzenloser Zuneigung zu vergelten, indem er seinen Herrn immerdar lieben und verehren würde, bezwungen von dessen so vollkommenen Werken.

(Ende des Gleichnisses)

67. Siehe, Volk, wie klar mein Wort ist! Doch die Menschen kämpfen gegen Mich und verlieren ihre Freundschaft zu Mir.

68. Welchen Schaden habe Ich den Menschen angetan? Welchen Nachteil bringt ihnen meine Lehre und mein Gesetz?

69. Wisset: Sooft ihr Mich auch verletzt, jedes Mal wird euch vergeben werden. Aber dann seid ihr auch verpflichtet, euren Feinden zu vergeben, wann immer sie euch beleidigen.

70. Ich liebe euch, und wenn ihr euch einen Schritt von Mir entfernt, so tue Ich den gleichen Schritt, um Mich euch zu nähern. Wenn ihr Mir die Tore eures Tempels verschließt, werde Ich an sie pochen, bis ihr öffnet und Ich ihn betreten kann.

71. Wenn ihr glaubt, dass ihr bereits erlöst seid, weil Ich am Kreuze war, so begreift auch dies, dass ihr euch jener Errettung würdig erweisen und jenem Beispiel folgen müsst.

72. Bei Mir sind jene, die sündigten und heute gesegnet sind — jene, die lästerten und heute mein Liebeswort auf ihren Lippen empfangen. Die Ehebrecherinnen, die keinen Frieden in ihrem Gewissen hatten, haben Vergebung erlangt, damit sie nicht wieder sündigen; denn Ich bin die Auferstehung und das Leben.

73. Da ihr die Jünger und Erben des Göttlichen Wortes seid, so lästert nicht mehr. Bedenkt, dass Ich euch eine wohlgefällige Sprache gegeben habe, um jede Idee, jede Inspiration und jedes Gefühl auszudrücken.

74. Dies ist mein Wort, für den Ungebildeten und den Gebildeten.

75. Seid "Das gute Volk", seid wie ein blanker Spiegel, damit alle glauben, dass Ich bei euch bin.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 101

1. Wenn die Schafe nicht nach dem Hirten rufen, sucht dieser nach ihnen, um sie zur Hürde zu führen.

2. Jünger, Ich bereite euch vor, damit ihr nach meinem Abschied von Provinz zu Provinz geht und die Frohe Botschaft verbreitet, dass der Meister unter den Menschen gewesen ist. Zu dieser Zeit werden die Verstandesorgane meiner Stimmträger für diese Kundgabe verschlossen sein, mein Göttlicher Strahl und meine geistigen Kinder werden sich nicht mehr in dieser Form manifestieren. Alles wird sich nach 1950 ändern. Doch wenn jene, die Sprachrohre und Träger von Geistesgaben waren, in ihrer Zubereitung und geistigen Erhebung beharrlich bleiben, werden sie es sein, die die Zwiesprache von Geist zu Geist als Erste erlangen, um sie dann die Gläubigenscharen zu lehren.

3. Die Lippen meiner Jünger sollen darauf vorbereitet sein, den Notleidenden Trost zu spenden, und ihr Heim soll vorbereitet sein, jene zu empfangen, die im Verlangen nach Frieden herbeikommen.

4. Nicht alle meine Arbeiter werden weggehen, um meine Wahrheit bekannt zu machen. Die einen werden weiterhin auf ihre Mitmenschen warten, während andere diese in ihren Dörfern, Provinzen und Nationen aufsuchen werden.

5. Die Geistwesen, die euch beschützt haben, werden um euch sein und werden euch auf eurem Wege Inspiration, Kraft und Glauben geben.

6. Hört Mir zunächst zu, lernt von Mir, setzt es in die Tat um und betet für diese Welt, die zugrunde geht und verblutet. Falls ihr erwartet, dass der Vater allein die Fürsorge für die Welt übernimmt, so befindet ihr euch in einem Irrtum: Ihr habt einen großen Teil der Last dieses Kreuzes zu tragen.

7. Euer eigenes Leid darf euch nicht jene vergessen lassen, die in ständiger Verzweiflung und Angst leben. Groß sind eure Mühsale und Schwierigkeiten im täglichen Leben, doch könnt ihr sie nicht mit jenen vergleichen, welche manche eurer Mitmenschen niederdrücken.

8. Ich weiß wohl, dass so manche Herzen derzeit taub sind für meinen Ruf, ferne von Mir, voll in Anspruch genommen von ihren ehrgeizigen Plänen und ihren Feindschaften. Doch warum gibt es auch bei euch Augenblicke, in denen ihr für meine Inspirationen taub seid und ihr euch nachlässig zeigt auf dem geistigen Wege, den Ich euch vorgezeichnet habe? Gebt nicht vor, dass es die Widerspenstigkeit eures Fleisches und eure immer größer werdenden Nöte und Sorgen sind, was euch von Mir entfernt.

9. Ich bin überall, auf Schritt und Tritt könnt ihr eine Gelegenheit finden, meine Unterweisungen zur Anwendung zu bringen, denn immer wird sich die Zeit und Gelegenheit dafür finden, dass der Geist seine Mission erfüllt, selbst bei den materiellen Arbeiten.

10. Denkt jeden Tag fünf Minuten über eure Werke nach, beurteilt euch selbst und fasst den Vorsatz, euch immer mehr zu bessern.

11. Das Gebet ist Schutzwehr, Waffe und Schild des Geistes. Nehmt immer eure Zuflucht zu ihm, und ihr werdet nicht schwach sein.

12. Ich spreche zu euch mit einfachen und für alle verständlichen Worten. Ich habe euch nicht mit einer erlesenen Ausdrucksweise beeindruckt, noch mit unverständlichen Philosophien, noch habe Ich mit Fremdwörtern zu euch gesprochen. Die Größe meines Wortes liegt in seiner Einfachheit. Entdeckt und ergründet es.

13. Beichtet geistigerweise bei Mir — im Bewusstsein, dass Ich das, was ihr auf dem Grunde eures Herzens bergt, entdecke. Lasst wahrhaftige Reue in euren Herzen geboren werden und bemüht euch, immer reiner zu Mir zu kommen.

14. Lernet dies alles, und ihr werdet auf eurem Wege als meine Jünger erkannt werden. Manche werden, wenn sie eure Heilgabe erkennen, euer Geheimnis kaufen wollen — einige in guter Absicht, andere aus Gewinnsucht. Doch ihr sollt ihnen sagen, dass das Geheimnis, den leidenden Mitmenschen zu helfen, die Nächstenliebe ist, und dass alle diese Fähigkeit besitzen.

15. Ihr besitzt Fähigkeiten, mit denen ihr die Welt in Erstaunen setzen könnt. Mittels der Gabe des geistigen Gesichts werdet ihr weissagen und werdet selbst den Voraussagen der Wissenschaft überlegen sein.

16. Durch meine Arbeiter, selbst durch die geringsten, vollbringe Ich Wunder. Es ist die Zeit, in welcher der Einfältige und der Ungebildete Mir dankt, weil Ich ihm meine Barmherzigkeit zuteil werden ließ und ihn zu meinem Diener gemacht habe. Denn in einem Menschen mit ungeschultem Verstande kann sich ein hoher Geist verbergen, den nur Ich erkenne.

17. Ich habe viele am Rande des Abgrunds seufzen und schluchzen gesehen, weil ihre Körperhülle widerspenstig und unbezähmbar gewesen ist. Doch ihr Geist, der darum ringt, die Verirrungen des Fleisches zu überwinden, hat sich im Gebete zu Mir erhoben, um Mir zu sagen: "Herr, wenn Du mir nicht zu Hilfe kommst, gehe ich zugrunde." — Da hat sich der Meister ihnen zugewandt, um jenen rebellischen Körper mit einem Worte oder durch eine Prüfung nachgiebig zu machen und um dem Geist Macht zu geben, die menschlichen Leidenschaften und Schwächen zu überwinden.

18. Das sind jene, die — obschon arm an Geist und gering auf Erden — heute mit Stärke ausgestattet sind, und ihre Lippen sprechen tiefe Lehren aus, und mit Liebe heilen sie Krankheiten, die für andere unmöglich zu heilen waren.

19. Wäret ihr imstande, meine Fragen über meine vorhergehende Unterweisung zu beantworten?

20. Das Buch bleibt dort, auf derselben Seite aufgeschlagen, die Ich euch das letzte Mal zeigte; aber es ist notwendig, fortzufahren, ohne zu verweilen. Deshalb bewirke Ich, dass mein Wort in euren Bewusstsein eingeprägt bleibt, damit es euch einfällt, wenn ihr es benötigt.

21. Ich bin das Buch des Lebens. Ich werde dafür sorgen, dass jeder von euch ein kleines Buch des Wissens ist; zu diesem Zwecke schreibe Ich derzeit meine Unterweisungen in euer Herz. Morgen wird diese Lehre zu allen Völkern und Heimen gelangen; doch schon jetzt könnt ihr sagen, dass ihr das Vorrecht gehabt habt, während dieser Kundgabe meine Zuhörer gewesen zu sein.

22. Ich rief jene, die sich für enterbt hielten — jene, die innerhalb der Menschheit überflüssig schienen — jene, die Demütigungen erlitten, zum Teil sogar durch ihre Angehörigen, und legte dies Buch der Liebe in ihre Hände.

23. Ihr habt die Morgenröte eines neuen Zeitalters anbrechen sehen, doch könnt ihr deswegen nicht sagen, dass ihr schon alles miterlebt habt. Darum bereite Ich euch sorgfältig vor. Wenn ihr in der Zukunft diese Unterweisung hell aufleuchten seht, sollt ihr nicht verwirrt noch von ihrem Lichte geblendet werden. Aus Jüngern sollt ihr zu verteidigungsbereiten Soldaten der Wahrheit werden; zu diesem Zwecke offenbare Ich euch, welches die Waffen sind, mit denen ihr kämpfen sollt. Doch falls ihr es vergessen habt, ist es nicht überflüssig, wenn Ich euch daran erinnere, dass die Waffen, mit denen ihr unbesiegbar sein werdet, diese sind: das Gebet, die Barmherzigkeit, die Vergebung, die Aufrichtigkeit, die Sanftmut, der Eifer für das Gerechte und das Gute, und die Liebe.

24. Es war euch beschieden, auf Erden zu leben, und als eure Enttäuschungen und Mühsale euch dazu veranlassten, nach dem verborgenen Ratschluss Gottes zu fragen, hattet ihr sogleich die göttliche Antwort, als ihr herbeigerufen wurdet, um mein Wort zu vernehmen, welches Liebkosung und Balsam und zugleich auch Gesetz ist.

25. Während ihr Mich als Vater, als Meister und als Gott sprechen hört, sollt ihr euer Leben neu ausrichten, weil ihr nun wisst, dass der Zweck, für den ihr geschaffen und zur Welt gesandt wurdet, darin besteht, zu Mir zu gelangen.

26. Wer außer Mir hätte euch eure Bestimmung offenbart und euch eure Geistesgaben aufgedeckt?

27. Mein Jünger Johannes sah in seiner Verzückung diese Zeit, die Entfaltung eurer Geistesgaben; aber er sah sie nur. Erst musste das Göttliche Lamm zu euch kommen, um das Sechste Siegel jenes Buches ewiger Weisheit und vollkommener Gerechtigkeit zu lösen, damit ihr es verstehen könntet.

28. Der Pfad, den Ich euch heute zeige, ist erhellt durch das Licht der Wahrheit, damit ihr zu Mir gelangt. Auf diesem Wege werdet ihr vielen Prüfungen begegnen, wird es für euch viele Anlässe geben, mein Gesetz zu studieren, eure Bestimmung kennenzulernen und euch ihrer Erfüllung zu widmen.

29. Jeder Tag bringt seine Prüfungen, und Ich sehe, wie ihr sie aufnehmt, und betrachte die Frucht, die ihr Mir darbringt. Viele dieser Prüfungen sind geringfügig, doch durch sie könntet ihr ein Leben der Besserung und Vervollkommnung beginnen. Aber ohne ihnen auf den Grund zu gehen, weist ihr sie von euch, und wenn ihr so handelt — wie könnt ihr euch da auf schwerere Prüfungen vorbereiten? Das Urteil, das Ich über eure Werke fälle, ist nicht streng, es ist das Urteil eines zärtlichen Vaters, der euch liebt, der euch berät, damit ihr immer voranschreitet in der Ausübung meines Gesetzes und euren Frieden und eure geistige Stärke erweist. Doch Ich suche und liebe alle meine Kinder, Ich wende Mich nicht von dem ab, der sich vergeht, vielmehr vergebe Ich ihm und biete ihm eine Gelegenheit an, sich zu bessern und zum rechten Weg zurückzukehren.

Unter denen, die Mir nachfolgen, sind jene, die sich nicht von ihren Sünden freimachen konnten; doch andere, die inbrünstig beten, solange sie glauben, (im Leben) den Sieg errungen zu haben, vergessen meine Unterweisung, wenn sie in ihrer Eigenliebe oder in ihrem Hochmut verletzt werden, und lassen zu, dass sich ihre schlechten Neigungen offenbaren. Wer könnte sich vor Mir verbergen, der Ich eure Gedanken und den Ursprung eures Wesens kenne?

30. Während der Mensch nicht in das Herz seines Mitmenschen eindringen kann, um seine Sache zu verteidigen, nehme Ich Mich ihrer an, sei sie gerecht oder ungerecht, verteidige Ich euch und liebe Ich euch.

31. Hört auf meine Worte, damit ihr nicht strauchelt noch einen Leidenskelch an eure Lippen führt. Warum wollt ihr eure Bestimmung zur Liebe, eure große Mission nicht begreifen? Warum tut ihr nicht Werke wie die meinen, in dem Gefühl, dass ihr fähig seid, das zu vollbringen, was Ich von euch fordere, da ihr Teil meines Wesens seid und daher mit großen Eigenschaften ausgestattet seid?

32. Ich will nicht, dass ihr euch verletzt fühlt, wenn ihr mein Wort empfangt, vielmehr will Ich euch mit ihm neuen Mut einflößen. Wenn Ich euch einmal gesagt habe: "Euer Wille ist der meine", so denkt daran, dass wenn ihr euch meinen Gesetzen unterwerft, ihr meinen Willen tut. Ich billige eure guten Vorsätze und Entscheidungen, und ihr habt meinen Frieden und meinen Segen sich auf euer Herz niedersenken gefühlt, wann immer ihr eure Pflicht, zu lieben, erfüllt.

33. Bemüht euch, Gutes zu tun, betet mit Inbrunst und liebt eure Nächsten. Lasst euren Geist wachsen und sich stark und groß fühlen in der Erfüllung seiner Mission.

34. Es war Mir wohlgefällig, dass ihr in dieser Zeit arm seid; doch werde Ich euch nicht ohne das tägliche Brot lassen. Wenn Ich euch etwas vorenthalte, so gebe Ich euch dafür das Brot des Geistes, das Brot des ewigen Lebens und nenne euch Wohltäter der Menschheit.

35. Die Zeiten der Heimsuchung, die von Mir durch Damiana Oviedo angekündigt wurden, sind eingetroffen. Die Nationen bekämpfen sich in ihren Kriegen, und Hunger und Seuchen breiten sich über die Menschheit aus. Die Naturgewalten sind entfesselt. Ich sagte durch den ersten Stimmträger: "Die Zeiten werden sich ändern, und wenn ihr seht, dass die menschliche Wissenschaft große Zeichen von Fortschritt bekundet, sollt ihr Buße tun und von Mir lernen, um der Menschheit eine Botschaft des Friedens zu bringen.

36. Ihr alle seid erleuchtet, und selbst im abgelegensten Winkel der Erde, wo es einen meiner Jünger gibt, wird mein Geist gegenwärtig sein und Licht und Kraft verbreiten, Probleme lösen und Hindernisse beseitigen. Ihr, die ihr in dieser Zeit von Mir gekennzeichnet worden seid — setzt euch für die ein, denen es nicht beschieden war, diese Offenbarung kennenzulernen, die Ich euch zuteil werden lasse.

37. Erholt euch in dieser kurzen Zeitspanne, in der Ich euch segne und euch meinen Frieden gebe, denn ihr müsst eure Sühnepflicht erfüllen; hierfür habe Ich euch die Gnade gewährt, einen neuen Erdenkörper anzunehmen. Meine Liebe gibt euch diese Gelegenheit, damit ihr zu Mir gelangen könnt. Wie könnte es mein Wille sein, dass ihr mit Schmerz in eurem Geist in meine Gegenwart kommt? Doch ihr, die ihr Mich vernehmt, sollt wissen, dass mein Wort nicht mehr aus eurem Bewusstsein weichen wird.

Aber wie viele gibt es, die nicht kommen wollen, obwohl Ich sie rufe: Es sind jene, die als höchstes Ziel ihres Lebens dem Vergnügen nachjagen, und die nur das Diktat ihres freien Willens zum Gesetze haben. Ich verlasse sie nicht, weil sie Mir nicht nachfolgen wollen, im Gegenteil, sie sind es, die Ich am meisten suche, weil Ich weiß, dass gerade sie ihre Augen zu Mir erheben werden, wenn der Schmerz sehr groß in ihren Herzen ist.

38. In jenen Augenblicken der Reue empfange Ich alle und vergebe allen. Aber während die einen sich für ihr ganzes Leben erneuern, vergessen die andern meinen Liebesbeweis, sobald sie den Frieden und die Gesundheit zurückgewonnen haben und sich wieder stark fühlen, und sie entfernen sich noch mehr. Diese haben die gute Gelegenheit nicht zu nutzen verstanden, die ihnen das Leben beschert hat, um zum wahren Wege zurückzukehren. Dann rufe Ich sie ins Jenseits ab, damit ihr Geist über sich selbst nachdenken kann, außerhalb des Einflusses der Materie und all dessen, was ihn an die Welt band.

39. An wie viele Menschenwesen lasse Ich Tag für Tag diesen Ruf ergehen! Sie werden sich im Lichte meiner Göttlichen Gerechtigkeit läutern, bevor sie zurückkehren, und die auf diese Weise Geläuterten werden sich nicht wieder mit Schmutz beflecken, weil sie mit dem festen Vorsatz kommen werden, verdienstvolle Werke zu tun — Werke, die vor dem Herrn wohlgefällig und seiner würdig sind.

40. Wie viele von euch werden zur Erde zurückkehren müssen in dem Bestreben, die Aufgabe zu vollbringen, die zu erfüllen sie unterlassen haben, oder auf der Suche nach einer Gelegenheit, die begangenen Fehler wiedergutzumachen!

41. Bedenkt, dass viele von euch zwar genügend Zeit gehabt haben, Mich zu hören und von Mir zu lernen, dass sie aber in den letzten Jahren ihres Lebens stehen und nicht mehr die Zeit haben, das zu säen, was sie mit soviel Liebe in ihrem Geiste angesammelt haben. Doch seid unbesorgt, Ich bin das Leben und werde euch leben lassen, damit ihr jenen Samen, den ihr so sehnlichst anzubauen begehrt, in die Herzen sät.

42. Unter der Schar, die Mir zuhört, fehlt nicht jener, der meint, viel von göttlichen Lehren zu verstehen, jedoch im Innern an diesem Worte zweifelt und es verneint. Doch was er nicht leugnen kann, ist der Umstand, dass sein Herz erbebt ist und auf ihm unbekannte Weise geschlagen hat. Er wird versuchen, bestimmte Worte zu vergessen, die Ich an ihn richtete, und wird es doch nicht können, und er wird sogar einige Stunden Schlaf verlieren, in denen er den Widerhall dieses unscheinbaren und schlichten Wortes vernimmt. Der Grund dafür ist, dass sein Gewissen ihm sagen wird, dass hinter diesem Worte ein Licht vorhanden war, welches entdeckte, was er in seinem Herzen verbarg, und zu ihm über das sprach, was nur er wusste.

43. Hier ist eine weitere Seite des Buches des Lebens, von meiner barmherzigen Hand geschrieben. Ich habe zu eurem Geiste gesprochen, denn zu allen Zeiten habe Ich Mich den Menschen kundgetan. Die Form, in der Ich Mich jetzt kundgebe, ist weder neu noch fremdartig. Nur dem, der sich vermaterialisiert hat, kann sie befremdlich oder unmöglich erscheinen. Für den hingegen, der Mich erwartete, ist es das Natürlichste und Richtigste, die Stimme seines Vaters in sich selbst zu hören. Nur die Jungfrauen, die mit brennenden Lampen zu wachen verstanden, hörten die Stimme des Bräutigams, als dieser um Mitternacht kam.

44. Es gab Menschen, die Ich einmal, zweimal und ein drittes Mal rufen musste — einige, die Mich nicht nur hören, sondern auch allem auf den Grund gehen mussten, um ihren Glauben zu entzünden, und manche lästerten über mein Werk; aber später, als Ich ein Wunder auf ihrem Wege tat, bekannten sie reuig und furchtsam, dass Der, welcher sprach, Das Wort Gottes war, der Göttliche Meister. Dies ist meine beste Lehre: Habt Geduld mit euren Mitmenschen; wenn sie bei der Unterweisung zweifeln, so gebt nie Schmähung gegen Schmähung zurück.

45. Gesegnet seien, die den Schmerz, den ihnen die Menschen mit ihrem Spott und ihrer Herzlosigkeit bereiten, vor meinen Augen zu verbergen suchen. Gesegnet seien, die sich nicht beklagen und Mir stattdessen danken, denn trotz ihrer Prüfungen folgt ihnen meine Gnade überallhin.

46. Was könnt ihr vor meinem Blicke verbergen, das dieser nicht entdeckt? Ich werde euch belohnen, immer werdet ihr nach den Stürmen den Regenbogen des Friedens erscheinen sehen. Sammelt weiterhin meine Lehre an gleich einem Schatz, lasst sie zur Tat werden, damit die Nächstenliebe in euren Herzen geläutert wird.

47. Unter euch befinden sich solche, die früher ihre Lust am Bösen hatten, die sich im Hass und in der Verkommenheit wohlfühlten, dagegen vor der Liebe, der Barmherzigkeit und der Demut Schrecken fühlten. Jetzt erquicken sie sich an ihrer inneren Wandlung, an ihrer Erneuerung. Euer Geist gewinnt bereits Macht über euer Fleisch. Jetzt seid ihr beglückt, wenn ihr das Gute tut, es macht euch Freude, Barmherzigkeit zu üben, und ihr fühlt Befriedigung dabei, sanft und demütig zu sein. Ihr beginnt Schauder und Widerwille gegen die Verderbtheit zu fühlen. Es gibt nicht einen, der, nachdem er Mir zugehört hat, sein Leben nicht in irgendeiner Weise geändert hätte. Wer könnte behaupten, dass er nicht wirkliche Gesundheit durch sein Wesen hat strömen fühlen, nachdem er den Heilbalsam des Höchsten Arztes auf seinem Körper und seinem Geist empfangen hat? Wie viele Wunder hat allein mein Wort vollbracht! Alles habe Ich euch gewährt, um euch zu helfen, eure geistige Trägheit zu überwinden. Denn in dieser Zeit bin Ich nicht gekommen, Mich als Mensch zu opfern, sondern um euch zu inspirieren, damit ihr Verdienste erwerbt, um euer Geistesheil zu verdienen. Über euch existiert ein geistiger Schatz, welcher das Erbe für euren Geist ist. Wann werdet ihr all das besitzen, was Ich euch zugedacht habe?

48. Heute kann niemand wissen, wie viel er schon erreicht hat.

49. Wie bedürftig fühlt ihr euch für Augenblicke! Die einen weinen und wissen nicht warum, sie sind ständig krank. Andere, welche Väter sind, fragen sich, warum sie nur Früchte des Unverständnisses und des Undanks ernten, obwohl sie sich für ihre Familie gesorgt und sie liebevoll betreut haben. Und die Frauen, die das Verlangen nach Liebkosung und Beistand auf der Erde hatten, fragen sich gleichfalls, warum sie diesen Durst nach Zärtlichkeit im Leben nicht stillen konnten. Geschwister, die gleichen Blutes sind, fühlen sich einander fern, sie lieben sich nicht noch verstehen sie sich. Ihr fragt euch nach dem Grund für all dies und vermögt nicht zu begreifen, warum das Gute vor euren Augen scheitert. Ich sage euch: Wenn einmal das Gute der einen Widerhall bei den andern finden wird und deren Herzen sich dadurch erquickt fühlen — wenn die geistigen Tugenden und Werte gebührend geschätzt werden, dann wird der Hunger, der Durst nach Gerechtigkeit, nach Liebe und Verständnis aus den Herzen der Menschen weichen.

50. Auch sage Ich euch, dass ihr hier auf Erden nicht wisst, wer ihr geistig seid, noch wisst ihr, wer der Geist eurer Gattin oder eures Gatten, eurer Eltern oder Kinder ist. Nur so konntet ihr die Last vieler Sühnepflichten tragen, welche euer Kreuz bilden. Tragt dies Kreuz mit Liebe, versucht derzeit nicht zu erfahren, wer ihr sein könntet. Begnügt euch damit, zu wissen, dass ihr alle geschwisterliche Kinder eines einzigen Vaters seid, und dass es unter Geschwistern keine Feinde geben darf. Liebet einander, und ihr werdet auf dem Entwicklungspfade voranschreiten.

51. Eden verschloss schon lange seine Tore für die Menschheit, es verschwand, und sein Wohlgeruch stieg zum Unendlichen auf. Die Erde verwandelte sich dann in ein Tränental, und die geistige Sühne begann, der Kampfplatz, wo sich der Geist läutert. Doch ein besseres Paradies als das, welches ihr verloren habt, ist jenes, das ihr finden werdet; es erwartet euch mit offenen Toren. Betet, damit ihr meine Kraft empfangt und auf eurem geistigen Entwicklungswege weiter fortschreiten könnt. Doch tut es mit eurem Geist, nicht mit angelernten Gebeten — so schön diese auch sein mögen — wenn ihr sie nicht tief empfindet. Liebet also, und vergebet euren Mitmenschen. Dann werdet ihr erleben, welche Wonne vom Gewissen zum Herzen strömt, wenn ihr meine Anweisungen befolgt.

52. Seit langem bereite Ich euch vor, denn es wird soweit kommen, dass man euch als Störenfriede der Ordnung und des geistigen Friedens in der Welt bezeichnet, weil man euch verleumden wird. Meine Unterweisung bildet jene heran, die morgen geduldige, demütige und sanfte Meister sein sollen — jene, die alle Fragen ihrer Mitmenschen liebevoll beantworten.

53. Jede meiner Unterweisungen ist ein Buch, aus dem ihr alles lernen könnt, was euer Geist benötigt, um später eure Geschwister zu lehren. Meine Unterweisung bereitet für euch eine neue Welt, ein neues Leben schon auf dieser Erde vor. Aber wenn Ich zu euch von dieser Wahrheit spreche, und ihr an den Krieg denkt, den die Nationen führen, wo nur Schmerz, Angst und Elend herrschen, so seid ihr der Meinung, dass dies Wort unmöglich Wirklichkeit werden kann. Doch wahrlich, Ich sage euch, was Ich euch mitteile, ist nicht nur eine Lehre, sondern auch eine Prophetie.

54. Wenn eure Wissenschaft und eure Sünde euch das Paradies des Friedens, der Lauterkeit und der Brüderlichkeit verlieren ließen, so wird euch die Vergeistigung jene Gnade zurückgeben, welche höher geschätzt werden wird als der hohe Entwicklungsgrad, den ihr heute besitzt, als (jenes Dasein), da ihr noch im Zustand der Unschuld wart.

55. Schlicht und einfach ist mein Unterricht, damit die Anfänger ihn verstehen können. Obwohl Ich Mich durch sündige Körper kundtue, bleibt mein Wort als eine Spur der Liebe im Herzen des Volkes bestehen. Diese Form der Kundgabe ist ein weiterer Beweis von Demut, den Ich meinen Kindern gegeben habe. Beständig lehre Ich euch diese Tugend, denn sie ist eine von jenen, welche der Geist am meisten üben soll. Einigen habe Ich eine bescheidene Herkunft auf der Welt gegeben, damit sie sich in ihrem Leben den Meister zum Vorbild nehmen; andern habe Ich ein reiches Heim gegeben, damit sie gleichfalls Jesus nacheifern, welcher, obwohl ein König, seinen Thron verließ und den Armen, Kranken und Sündern diente.

56. Das Verdienst dessen, der von seiner gesellschaftlichen Stellung herabsteigt, um seinen Nächsten zu dienen, wer diese auch seien, ist ebenso groß wie das desjenigen, der sich auf dem Weg der Liebe von seinem armseligen und unbekannten Leben zur Höhe der Gerechten aufschwingt.

57. Ach, wenn doch unter euch ein demütiges Herz erstünde, das den andern als Vorbild dienen könnte! Denn wie viele derer, die einen Ausdruck von Demut in ihrem Angesicht haben, säen den Hochmut, den sie heimlich in ihrem stolzen Herzen haben. Es ist mein Wille, dass jene Maske der Heuchelei von diesem Volke abfällt, damit die Menschen euch aufgrund eurer Demut als Jünger des Heiligen Geistes erkennen können.

58. Das Leben eures Meisters ist Vorbild für alle Menschen. Doch da der Frau die Unterweisung über ihre Aufgabe als Mutter fehlte, wurde ihr Maria gesandt als Verkörperung des göttlichen Zartgefühls, welches als Frau unter den Menschen erschien, um euch gleichfalls ihr göttliches Vorbild der Demut zu geben.

59. Jedes Mal, wenn ihr Mich die Tugend preisen hört, fühlt ihr, dass die menschliche Sünde und Unvollkommenheit vor euren Augen in ihrer ganzen Größe erscheint. Dann beugt ihr leiderfüllt euren Nacken, und jemand sagt Mir: "Herr, kommst Du in deiner Reinheit und Heiligkeit, um uns wegen unserer Sünden zu demütigen — Du, der Du uns die Demut ans Herz legst?" Ich antworte diesem Herzen, dass er mein Wort nicht verstanden hat, dass es nur ein Atom meines Lichtes und meiner Heiligkeit ist, das Ich euch vor Augen führe, damit ihr euch nicht vor Mir erniedrigt fühlt noch unfähig, Mir in der Tugend nachzufolgen.

60. Verwechselt nicht Demut mit Dürftigkeit der Kleidung. Glaubt auch nicht, dass derjenige demütig ist, der ein Minderwertigkeitsgefühl in sich hat und aus diesem Grunde gezwungen ist, den andern zu dienen und sich vor ihnen zu verneigen. Ich sage euch, die wahre Demut ist in jenem, der zwar zu beurteilen vermag, dass er jemand ist, und der weiß, dass er manche Erkenntnis besitzt, der sich jedoch zu den andern herabzuneigen bereit ist und Freude daran hat, das mit ihnen zu teilen, was er hat.

61. Die Demut ist das Licht des Geistes, und im Gegensatz dazu ist das Fehlen derselben Finsternis in ihm. Die Eitelkeit ist die Frucht der Unwissenheit. Wer groß ist durch Wissen und angesehen aufgrund von Tugend, besitzt die wahre Bescheidenheit und geistige Demut.

62. Welch dankbares Gefühl habt ihr, wenn ihr erlebt, dass ein unter den Menschen angesehener Mensch euch gegenüber Zuneigung, Verständnis, Bescheidenheit bekundet. Das gleiche Gefühl könnt ihr denen vermitteln, die unter euch stehen oder sich so fühlen. Versteht euch herabzubeugen, versteht die Hand zu reichen, ohne Überlegenheit zu fühlen — lernt, verständnisvoll zu sein. Ich sage euch, dass in diesen Fällen nicht nur derjenige beglückt ist, der den Beweis von Zuneigung, den Beistand oder den Trost empfängt, sondern auch der, welcher ihn gibt, denn er weiß, dass es über ihm Einen gibt, der ihm selbst Beweise von Liebe und Demut gegeben hat, und Dieser ist sein Gott und Herr.

63. Erlebt in euren Herzen die Wonne, euch von eurem Vater geliebt zu fühlen, der euch niemals durch seine Größe erniedrigt hat, sondern diese in seiner vollkommenen Demut offenbart hat, um euch groß zu machen und euch dahin zu bringen, euch des wahren Lebens in seinem Reiche zu erfreuen, welches weder Anfang noch Ende hat.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 102

1. Euer Bittgebet hat den Himmel erreicht, und als Beweis dafür fühlt ihr in diesen Augenblicken meinen Frieden. Wenn ihr bei einer Gelegenheit das Empfinden habt, dass ein süßer Frieden euer Herz durchdringt, könnt ihr mit Sicherheit sagen, dass euer Schöpfer euch nahe gewesen ist. Wenn euer Herz schneller schlägt und euch eine unerklärliche Wonne erfüllt, so deshalb, weil euer Geist die Stimme seines Herrn vernommen hat.

2. Nehmt euer Kreuz auf euch in dem Gedanken, dass meine Gegenwart bei euch ist, um euch auf eurem Entwicklungswege zu ermutigen.

3. Ihr alle könnt und sollt zu den vom Herrn Erleuchteten gehören. Es gibt nicht ein Herz, das nicht in seinem Innern den göttlichen Samen der Liebe und der Tugend trägt. Jene, die meine Lehre umarmen, um zu meinen Jüngern zu werden, sind diejenigen, die durch wahrhaftige Zeugnisse von Liebe und Barmherzigkeit gegenüber der Menschenmenge ihren Meister als vollkommene Liebe und unendliche Weisheit vorstellen. Dies ist die Art und Weise, in der ihr die Frohe Botschaft durch reine Werke, Worte und Gedanken auf Erden bekanntmachen sollt.

4. Ich will, dass ihr in dieser Zeit so große Empfindsamkeit im Geistigen erreicht, dass ein Gedanke von Mir, der sich in eurem Verstande widerspiegelt, genügt, um Mir mit wahrer Sanftmut zu gehorchen.

5. Jene Zeiten, in denen das Volk von seinem Gott eine unleugbare materielle Manifestation forderte, um an sein Wort, sein Dasein oder seine Gerechtigkeit zu glauben, sind vorbei. Jene Zeiten, in denen das Volk nur bei der schrecklichen Stimme seiner Propheten oder bei der Göttlichen Gerechtigkeit erzitterte, die sich durch die entfesselten Elemente, durch Plagen, Seuchen und Kriege offenbarte, sollt ihr als vergangen betrachten; hegt nicht den Wunsch, dass sie bis in eure Tage fortbestehen. Euer Geist ist entwickelt und soll mit der Körpermaterie ringen, bis er diese für die Schwingungen, Eingebungen und Botschaften empfänglich macht, die aus der Geistigen Welt zu euch gelangen.

6. In jedem Zeitalter bin Ich eurem Geist beigestanden, damit er immer mehr zur Erkenntnis der Wahrheit vordrang. Sorgt dafür, dass die Stunde kommt, in welcher der letzte Schleier verschwindet und ihr die Herrlichkeit eures Vaters schauen könnt.

7. Wer — ohne jemandem zu sagen, dass er mein Jünger ist — auf seinem Wege Güte verbreitet, dem wird überall von seinen Mitmenschen die Frage gestellt werden, welches der kürzeste Weg ist, um zum Vater zu gelangen.

8. Wer damit prahlt, mein Soldat, mein Diener oder mein Jünger zu sein, wird nur Misstrauen, Spott, Verachtung und Verurteilung erwecken.

9. Nachdem Jesus große und machtvolle Werke vor den Augen seiner Jünger vollbracht hatte, fragte Er einmal Petrus: "Und du, wer glaubst du, dass Ich bin?" Darauf antwortete der Jünger verwundert, doch voller Glauben: "Du bist der Sohn des lebendigen Gottes."

So sollt ihr nach meinem Willen durch die Welt gehen: mit jener sanften Güte, die euch Jesus lehrte. Dann werden jene nicht fehlen, die beim Anblick eurer Werke zur Überzeugung kommen, dass ihr meine Jünger seid, und dass ihr euren Mitmenschen meine Lehre weitergebt. Bedenkt, dass Ich der gute Weg bin, mein Wort hat euch Zeugnis davon gegeben. Vieles habe Ich zu euch gesprochen, doch könnt ihr nicht sagen, dass ein einziges meiner Worte euch etwas außerhalb meines Gesetzes gelehrt hat.

10. Ich traf euch wie welke und dürre Pflanzen unter den Strahlen einer unbarmherzigen Sonne an und ließ euch die Liebkosung meines Wortes fühlen, das wie ein himmlischer Tau auf euch war. Ihr seid auf einem Weg voller Disteln gegangen und wolltet aus Furcht vor Verletzungen nicht mehr weitergehen. Aber nachdem ihr mein Wort vernommen hattet, habt ihr die Lebensangst verloren, wich aus euren Herzen das Misstrauen und der Argwohn, und ihr nahmt die Lebensreise voll Hoffnung und Glauben an eure Bestimmung wieder auf. Denn jeder Augenblick, der verstrich, ließ in eurem Geiste das Wort des Vaters ertönen, welches für jeden, der es zu sich nimmt, eine Speise des ewigen Lebens ist.

11. Volk, zur gleichen Zeit, da Ich euch zubereite, damit ihr in das Geistige Leben eindringt, bereiten sich Legionen von Menschen in der Welt vor, um aus den Herzen ihrer Mitmenschen jeden Samen geistigen Ursprungs auszureißen. Ich gebe euch die nötige Zeit, damit ihr euren Glauben stärkt und in euren Herzen die göttliche Erkenntnis von dem, was Ich euch offenbart habe, sich entfalten lasst. Wenn ihr euch wirklich zubereitet, habt ihr nichts von der Welt zu fürchten, weder von ihren Worten, noch von ihren Büchern, auch werden ihre Versprechungen oder ihre Drohungen nicht erreichen, den Sinngehalt meiner Unterweisung aus euren Herzen zu verdrängen, noch die Verheißung des Gelobten Landes, das Ich euch angeboten habe. Ihr werdet es für die verlockendsten Versprechungen der Welt niemals vertauschen.

12. Wann immer diese Prüfung über euch kommt und eure Feinde eure Schritte belauern, sollt ihr euch daran erinnern, dass es Christus ist, der in diesem Augenblicke zu euch spricht und euch daran erinnert, wie Jesus in der Wüste versucht wurde, und wie Er mit seiner Stärke die Welt und das Fleisch überwand. Ich will, dass ihr ebenso seid — stark gegenüber jedem Gegner, ohne zu vergessen, dass ihr den mächtigsten eurer Feinde in euch selbst habt, und dass nur der Glaube und die Kraft, die von Mir kommt, euch den Sieg geben werden.

13. Euer Kampf wird nicht ohne Belohnung bleiben; diese wird unendlich größer sein als diejenige, die ihr von der Erde erwarten könntet. Von diesem hohen Lohn werde Ich euch nur ein wenig hier auf dieser Welt im voraus geben, und dies wird die Befriedigung sein, die Feinde meiner Wahrheit zu ihr bekehrt zu sehen.

14. Denkt gründlich über meine Lehren nach, geliebte Jünger, dann wird euch aus diesem Nachdenken die Stärke erwachsen, die euch helfen wird, im Kampfe nicht zu verzagen.

15. Macht euren Verstand frei von jeder Unlauterkeit, wenn ihr mein Wort verstehen wollt. Der Meister wirkt auf ihn ein, um ihn aus jenem Schlafe zu erwecken, in welchem er befangen ist, und um ihm das strahlende Licht des neuen Morgens zu zeigen.

16. In meiner Liebe zu euch mache Ich das Göttliche menschlich, um es für euch verständlich zu machen. Meine göttliche Weisheit wandle Ich in Menschenwort um und bewirke, dass ihr durch diese Geistesgabe die Unterweisung eures Himmlischen Vaters vernehmt, welcher euren Körper durch seine Liebe stärkt und euren Geist von seinen Flecken reinigt.

17. Der Vater aller Wesen spricht zu euch in diesem Augenblicke. Die Liebe, die euch schuf, macht sich in einem jeden fühlbar, der dieses Wort vernimmt.

18. Bevor ihr Mich durch diese Stimmträger vernommen habt, kündigte euch eine verborgene Stimme in eurem Innern meine Gegenwart auf eurem Wege an. Diejenigen, die jene Stimme in ihrem Herzen zu hören vermochten, bestätigten hernach beim Empfang der Frohen Botschaft, zu der sie ein Bruder mit den Worten brachte: "Komm, denn der Göttliche Meister spricht derzeit und erwartet dich", dass die Vorahnung, die sie hatten, sie nicht getäuscht hatte, dass die Ankündigung ihres Herzens Wirklichkeit war. Wahrlich, Ich sage euch, dies sind jene, die bei Mir geblieben sind — jene, die an meine Kundgebung glaubten, weil sie Mich bereits erwartet haben.

19. Wenn Ich nicht mehr in der Form zu euch spreche, die ihr heute erlebt, werde Ich Mich euch direkt von Geist zu Geist erneut kundgeben, und dann werdet ihr nicht mehr zweifeln, noch fragen: "Ist es wirklich der Herr?" Dann werdet ihr die Gewissheit und den absoluten Glauben haben, dass euer Geist mit seinem Schöpfer Zwiesprache zu halten beginnt.

20. Werdet nicht schwach in eurem Bemühen, Mir näherzukommen, weil ihr eure geistige Reife für gering haltet. Ihr leitet ein Zeitalter der Vergeistigung ein, doch ihr werdet nicht gerade die Vollkommenheit in eurer geistigen Zwiesprache erreichen; nach euch werden andere kommen, und nach diesen wieder andere, welche meine Stimme hören werden, die göttliche Inspiration empfangen und meine Botschaften wiedergeben werden in einer Weise, die ihr euch jetzt nicht vorstellen könnt. Kann es nicht sein, dass ihr selbst es sein werdet, die zu jenen Zeiten leben? Doch in diese zukünftigen Dinge kann nur Ich eindringen, und nur Ich kann wissen, welche wiederkommen werden und welche im Geistigen bleiben werden, um nicht mehr zur Erde zurückzukehren.

21. Einige meiner Jünger werden den ersten Stein setzen, andern wird es zukommen, den letzten Stein im schönsten Bauwerke zu setzen, das der Mensch seinem Herrn errichtet hat.

22. Dies Werk wird die Frucht der geistigen Harmonie unter allen Menschen sein. Heute fühlt ihr euch sehr ferne davon, diese Frucht hervorbringen zu können, weil ihr erkennt, dass Zwietracht unter den Menschen herrscht. Verzweifelt dennoch nicht, schon naht die Sichel, welche das Unkraut abschneiden wird, das die Menschheit entzweit hat, damit ihr, wenn die Heimsuchung vorübergegangen ist, erneut die Gerechtigkeit, die Vernunft und die Brüderlichkeit erstrahlen seht.

23. Heute öffne Ich das göttliche Buch meiner Liebe vor euch; tut auch ihr dies mit euren Herzen, geliebte Jünger. Doch seid unbesorgt, denn bevor Ich euch meine Unterweisung gebe, halte Ich inne, um eure Sorgen zu vernehmen und euch von euren Leiden zu heilen. Mein Wunsch ist, dass wenn ihr zu Mir kommt, tiefer Friede in eurem Geist ist.

Ich weiß, welche von euch viel zu kämpfen haben, und dafür ist es unbedingt notwendig, dass ihr schon jetzt große Ermutigung empfangt. Die Kraft gibt euch mein Wort, das von Leben und Gesundheit durchdrungen ist. Dies Wort entspringt dem Göttlichen Wort, das in dieser Zeit in das Innere eures Geistes dringt, um die vollkommene Gemeinschaft zwischen dem Vater und seinen Kindern zu verwirklichen.

24. Für manche wird meine Unterweisung unvergesslich sein, denn in ihrem Leben wird sie der Stern sein, der ihre Schritte lenkt. Diese werden zur rechten Zeit herbeikommen, um Mir nachzufolgen und meine Offenbarungen zu bezeugen. Andere werden sich vom Weg entfernen, ohne anscheinend zu wissen, Wem sie zugehört haben, noch was die Wahrheit war, die dies Wort enthielt. Dann werden sie ein wenig weiterwandern müssen, bis der Zeitpunkt ihrer Prüfungen gekommen ist und sie im Innersten ihres Wesens die Inspiration aufsteigen fühlen, die sie an das erinnert, was sie einst vernahmen und dem ihr Herz zu jenem Zeitpunkt keine Bedeutung beimaß.

Hört Mir zunächst einmal alle zu, ganz gleich, ob ihr euch hernach abwendet oder Mich leugnet. Ich säe in eurem Geiste — dort, wo nur Ich Zugang finde, weil es nur einen Schlüssel dafür gibt, und den besitze Ich. Wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist, wird aus der Tiefe eures Herzens das Licht hervorbrechen, das Ich heute im Verborgensten eures Wesens aufbewahrt zurücklasse.

25. Beseitigt das Dunkle in eurem Leben, die Unwissenheit, das Laster — alles, was euren Körper krank macht. Bringt Licht in euer Dasein, und verströmt die Liebe eures Geistes auf dem Lebenswege eurer Mitmenschen.

26. "Zeit neuer Erkenntnisse" haben die Menschen dieses Jahrhundert genannt, doch Ich sage euch, dass ihr nicht nur auf das Licht vertrauen sollt, das von der Wissenschaft ausgeht, sondern auch auf eure geistigen Gaben. Vergesst nicht, dass der Mensch nicht nur vom Brot lebt, sondern auch von jedem Wort, das von Gott kommt.

27. Bewahrt mein Wort in euren Herzen, und wenn ihr von ihm Gebrauch macht, so soll es nicht geschehen, um vor denen zu prahlen, die diese Lehre nicht kennen. Habt nicht den Wunsch, als die neuen Erleuchteten zu erscheinen, denn keiner eurer Mitmenschen ist ohne Licht. Wenn ihr beim Weiterreichen meines Erbes nicht demütig seid, werdet ihr kein Licht spenden können.

28. Ich vermache der Menschheit derzeit ein neues Buch, ein neues Testament: mein Wort der Dritten Zeit, die Göttliche Stimme, die beim Lösen des Sechsten Siegels zum Menschen gesprochen hat.

29. Es ist nicht nötig, dass eure Namen oder eure Taten in die Geschichte eingehen. In diesem Buche wird mein Wort wie eine klingende und klare Stimme sein, die ewig zum menschlichen Herzen spricht, und mein Volk wird der Nachwelt die Spur ihrer Schritte auf diesem Wege der Vergeistigung hinterlassen.

30. Hinterlasst denen, die nach euch kommen, die Erinnerung an eure guten Werke als ein Vorbild. Beeilt euch, schon heute alle eure Schandflecken auszutilgen, damit sie von euren Geschwistern nicht gesehen werden.

31. Die Schriften der Ersten Zeit überlieferten die Geschichte des Volkes Israel und bewahrten den Namen seiner Kinder, seine Erfolge und seine Fehler, seine Werke des Glaubens und seine Schwachheiten, seine Herrlichkeit und seine Stürze, damit dies Buch zu jeder neuen Generation von der Entwicklung jenes Volkes in seiner Verehrung Gottes sprechen würde. Jenes Buch überlieferte ebenso die Namen der Patriarchen, welche die Tugend und die Gerechtigkeit liebten, die Vorbilder an Glaubensstärke, sowie die Namen der Propheten, der Seher des Zukünftigen, durch deren Mund der Herr immer sprach, wenn Er sein Volk am Rande einer Gefahr sah. Auch überlieferte es die Namen der Verderbten, der Verräter, der Ungehorsamen, denn jeder Vorfall, jedes Beispiel ist eine Lehre und manchmal ein Symbol.

32. Als Ich in Jesus unter den Menschen wohnte, machte Ich nur dann, wenn es notwendig war, Gebrauch von der Essenz jener Schriften, vom Sinngehalt jener Werke, um meine Lehre zu vermitteln; das Materielle und das Gehaltlose pries Ich nie. Erinnert ihr euch nicht, dass Ich den gerechten Abel erwähnte, dass Ich die Geduld Hiobs lobte und der Weisheit und Herrlichkeit Salomons gedachte? Erinnerte Ich nicht bei vielen Gelegenheiten an Abraham und sprach von den Propheten, und sagte Ich euch nicht mit Bezugnahme auf Moses, dass Ich nicht gekommen war, um das Gesetz, das er empfangen hatte, aufzulösen, sondern um es zu erfüllen?

33. Wenn Christus das Lamm Gottes war, das die Sünden der Welt hinwegnimmt — selbst dann könnte Ich nur das Gute loben und müsste das Böse zunichte machen.

34. Mein Leben verwandelte das Leben der Menschen. Mein Tod öffnete die durch das Dunkel des Materialismus blinden Augen für das Licht der Wahrheit, und die Verehrung Gottes machte einen großen Schritt hin zur Vollkommenheit, denn die Liebe des Messias bewirkte, dass die Menschen eine neue Vorstellung von der Göttlichen Gerechtigkeit bekamen. Als ob ein neuer Gott bei jenem Volk erschienen wäre, so ließen meine Lehre und meine Werke die Welt die Wahrheit erkennen, welche die Menschen zuvor nicht zu schauen vermochten.

35. Gott, der Unwandelbare, konnte sich in seinem innersten Wesen gegenüber seinen Kindern nicht verändert haben. Der Mensch war es, welcher das wahre Wesen des Vaters entdeckte, als er sich auf der Stufenleiter der Liebe und Vergeistigung, die ihm Christus aufzeigte, geistig zu seinem Schöpfer erhob. Auch als meine Apostel die Menschenmenge auf Vorhöfen, in Synagogen oder auf Marktplätzen lehrten und auf die vergangenen Zeiten Bezug nehmen mussten, verwandten sie nur jene Beispiele, die eine wahre geistige Aussage hinterließen, und verzichteten auf alles, was unnütz war.

36. Jetzt, da Ich mit einer ausführlichen geistigen Unterweisung zu euch gekommen bin, habe Ich nicht vergessen, dass ihr alle die Notwendigkeit fühlt, jene Bücher zu erforschen, denn bei jeder Gelegenheit, in jeder Lehrstunde habe Ich euch das gelehrt und daran erinnert, was war — die Vorbilder, die ihr nicht vergessen sollt, die Lehren, welche ewiges Leben haben. Aber Ich sage euch noch einmal: auch jetzt habe Ich nur vom Geistigen gesprochen.

Denkt nicht, dass Ich euch das Lesen jenes Buches der Ersten Zeiten untersage, denn ihr seid das Trinitarische Volk. Wisst ihr nicht, dass Ich sagte: "Forschet in der Schrift"; doch jetzt füge Ich hinzu: Betet, bevor ihr lest, damit ihr beim Studium wahres Licht findet und nicht Irrtümern anheimfallt, wie es vielen ergangen ist, weil sie dem Geschehen eine falsche Auslegung gaben. Leset, forschet, doch die Erläuterung des Sinngehaltes werdet ihr in meinem Worte der Dritten Zeit finden.

37. Warum solltet ihr in dieser Zeit den nach euch Kommenden eure Unvollkommenheiten, euren falschen Vergeistigungskult, eure Unfolgsamkeiten und eure Gewöhnung an das Heilige hinterlassen? Meint ihr, dass eure Werke euch würdig machen, dass die Geschichtsschreibung eure Namen überliefert?

38. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, werde Ich euch erleuchten, damit mein Volk, der Zeuge meiner Kundgebung und meines Wortes, aus meinen Lehrreden das Buch bildet, das zu allen Menschen gelangen soll, sodass die Menschen in ihm nur die Göttliche Essenz des Meisters, seine ewige Wahrheit, seine Liebe und seine Offenbarung finden, und sie nie das Allzu-menschliche des Stimmträgers entdecken.

39. Die meine Jünger in diesem Werke gewesen sind, werden die Spreu zu trennen wissen, damit der reine Weizen übrigbleibt; denn damit mein Same keimt, muss er rein sein.

40. Heute bin Ich vor eurem geistigen Blicke gegenwärtig, damit ihr Mich mittels eurer geistigen Fähigkeiten schaut. Durch diese lasse Ich euch meine Göttliche Wärme zukommen, sodass ihr Mich in euren Herzen fühlt. Ich will euch von allem Unnötigen, von allem Schlechten abbringen. Ich vertraue euch einen Garten an, wo ihr alle Tugenden pflegen könnt. Es ist nötig, der Sünde entgegenzuwirken; bedenkt, wie das Böse aufgeblüht ist.

41. Ich sehe, dass euer Herz vor Wonne erbebt, wenn ihr Mich so sprechen hört, weil ihr die Hoffnung fühlt, dass die Menschen sich erneuern werden. Während ihr Mir zuhört, fühlt ihr den Antrieb, euch auf die Suche nach dem Verirrten, dem Sünder, dem Lasterhaften zu machen, um zu ihm mit meiner Wahrheit zu sprechen und ihn vom schlechten Wege abzubringen. Ich segne diese edlen Gefühle, die in euren Herzen zu erwachen beginnen, doch Ich sage euch: Wenn ihr nicht zuvor eure Fehler berichtigt habt, wenn ihr nicht eure Herzen gereinigt habt, wird es nicht angebracht sein, vor euren Mitmenschen zu erscheinen, um sie auf ihre Sünden hinzuweisen. Allein mein Wort auf euren Lippen wird das Wunder nicht vollbringen, die Menschen zu bekehren, das Vorbild eures Lebens wird dafür notwendig sein. Dann wird mein Wort als Wahrheit angenommen werden.

42. Als meine Jünger sich damals über die Welt verstreuten, um meine Lehren zu verkünden, begnügten sie sich nicht damit, meine Worte zu wiederholen, sondern sie lehrten sie auch mit ihren Werken, und als sie sagten, dass sie Jenen bezeugten, der aus Liebe zu den Menschen an einem Kreuze gestorben war, taten sie es mit Worten und mit Werken, indem sie wie ihr Meister als Opfer starben. Ich sage euch: Wer eine Wahrheit verteidigt und dafür stirbt, dem wird geglaubt werden. Dennoch verlange Ich von euch nicht dieses Opfer. Ich will nicht, dass ihr sterbt, um meine Wahrheit zu beweisen, Ich will, dass ihr lebt und mit eurem Leben mein Wort bezeugt, das euch lehrt, einander zu lieben.

43. Eine neue Beglückung erwartet euch: jene, euren Mitmenschen zu dienen, ihnen zu helfen, ihr Leben neu aufzubauen, sie von den schlechten Wegen abzubringen.

44. Seht ihr, wie unerlässlich eure Zurüstung ist, um die Waffen der Wahrheit ergreifen zu können und dieser im Streite zum Sieg zu verhelfen?

45. Viele sind derer, welche, nachdem sie mein göttliches Wort vernommen hatten, Zeugnis von ihm abgelegt haben. Doch als sie das, was ihre Lippen gesprochen haben, nicht durch Werke bestätigten, wurden sie abgelehnt und verspottet. Sobald dies Zeugnis jedoch von guten Werken begleitet war, hat es bei den einen den Glauben entzündet, und andere hat es nachdenklich gemacht.

46. Meine ganze Unterweisung hat zum Ziele, euch für diesen Kampf vorzubereiten, von dem Ich zu euch spreche, indem sie euren Glauben stärkt und euren Geist erleuchtet, damit euer Zeugnis machtvoll ist.

47. Immer wieder sage Ich euch, dass die Menschen intuitiv das Kommen von etwas Unbekanntem erwarten. Diese Vorahnung gibt euch das Licht des Geistes, welches in Erwartung der Erfüllung meiner Verheißung gleich einer Lampe brennt.

48. Wollt nicht ihr es sein, die diesen Herzen die Frohe Botschaft bringen? Ja? Dann hört und begreift die Unterweisung des Meisters, gehorcht und liebet den Vater, dann werdet ihr würdig sein, euren Mitmenschen zu dienen.

49. Wenn ihr nach der Unsterblichkeit ds Geistes strebt, so fürchtet nicht das Kommen des Todes, der dem menschlichen Leben ein Ende setzt. Erwartet ihn vorbereitet, er untersteht meinem Befehl, und darum kommt er immer zur richtigen Zeit und zu Recht, auch wenn die Menschen häufig das Gegenteil glauben.

50. Das Schwere ist nicht, dass der Mensch stirbt, sondern dass es seinem Geist beim Verlassen des Körpers an Licht mangelt und er die Wahrheit nicht schauen kann. Ich will nicht den Tod des Sünders, sondern seine Umkehr. Doch wenn der Tod einmal notwendig wird — sei es, um einen Geist zu befreien, oder um den Sturz eines Menschen ins Verderben aufzuhalten — dann durchschneidet meine Göttliche Gerechtigkeit den Lebensfaden jener menschlichen Existenz.

51. Als damals die durch den Fehltritt der Ehebrecherin aufgebrachte Menge nur noch auf mein Urteil wartete, um dieselbe zu töten, da die Menschen glaubten, dass dies der einzige Weg wäre, um die Sünde jener Frau völlig auszulöschen, da zeigte Ich ihnen, dass die Vergebung und das Wort der Liebe Leben für das Herz sind und Tod für die Sünde. Das Verdienstvolle besteht darin, zu erreichen, dass die Sünde stirbt, doch das Geschöpf weiterlebt. Daher war es nicht notwendig, dass jene Frau beseitigt wurde, sondern ihre Sünde.

52. Wenn es nicht so wäre, hätte Ich euch in meinem Widerwillen gegen die Sünde bereits vernichtet. Doch seht, nicht nur, dass Ich euch nicht das Leben nehme, sondern Ich gebe euch sogar einen Körper nach dem andern, damit ihr diese gesegnete Lehre auf Erden lernt — eine Lehre, die, weil sie von der Menschheit nicht verstanden wurde, Veranlassung dazu wurde, dass "Das Wort" Gottes Mensch wurde, um euch mit seiner Geburt, seinen Werken und seinem Tode zu lehren, was die wahre Bestimmung des Menschen auf dieser Welt ist.

Dies ist die Lehre, die ihr nicht gelebt habt, die ihr nicht zur Anwendung gebracht habt. Was lehrt sie euch? — Die Demut, die Befolgung des Göttlichen Willens, die Selbstverleugnung aus Liebe zu den andern, die Hingabe an ein Ideal der geistigen Aufwärtsentwicklung. Wer diese Aufgabe auf Erden erfüllt, wird keinen Grund haben, zu ihr zurückzukehren, da er bereits seinen guten Samen hinterließ. Darin wird ihm Christus zum Vorbilde dienen, welcher, nachdem Er mit seinem Leben ein vollkommenes Vorbild für die Menschheit gegeben hatte, nicht mehr als Mensch zur Welt zurückkehrte.

53. Lernt, diesen Körper im Schoße der Erde zurückzulassen, sobald die Stunde dafür kommt, wenn ihr weiterhin für jene leben wollt, die ihr liebt, und wenn ihr wollt, dass sie euch fühlen. Wenn ihr nicht im Schweigen und in der Leere versinken wollt und stattdessen weiterhin auf eure Erdengeschwister einwirken wollt, weil ihr begreift, dass es dies ist, was sich wahrhaft Leben nennt, so erfahret schon jetzt, dass ebenso, wie euer Geist seine geistige Heimstätte aufgab, um auf Erden zu leben, er ebenso die Nichtigkeiten der Welt wird aufgeben müssen, wenn er zur Geistigen Welt zurückgekehrt ist.

54. Wenn die Menschen gelernt hätten, ihren Körper und alles, was sie auf Erden besaßen, mit Ergebung zu verlassen, so wäre ihr Tod leicht; aber solange Erdgebundenheit und Auflehnung vorhanden ist, wird der Schmerz es sein, der den Geist vom Fleische trennt, verbunden mit Angst für beide Teile.

55. Studiert meine Unterweisung, Jünger, und ihr werdet verstehen, warum Ich euch durch Jesus sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 103

1. Achtet darauf, was geschieht, wenn ihr das verlasst, was euch auf Erden obliegt, um herbeizukommen und mein Wort zu hören, oder um irgendeinen Schmerz zu lindern. Wenn ihr zu eurer Arbeit oder zu eurem Heime zurückkehrt, kommt es euch so vor, als ob jemand dort gewesen wäre und euch in eurer Abwesenheit vertreten hätte. Und so ist es tatsächlich, Jünger, denn Ich bin es, der über das wacht, was ihr in den kurzen Zeitspannen versäumt, in denen ihr mit der Erfüllung eurer geistigen Aufgabe beschäftigt seid.

2. Nehmt dies als einen Beweis dafür, dass, wann immer ihr diese Welt hinter euch lasst, um euer Dasein meinem Dienste zu widmen, Ich über jene wachen werde, die ihr zurücklasst, welche Ich mit meinem Mantel des Friedens bedecken werde, wobei Ich die Leere, die ihr bei ihnen hinterlasst, durch meine Gegenwart ausfüllen werde.

3. Begreift, dass, wenn Ich euch schon seit langem die Art und Weise gelehrt habe, als Kinder Gottes in der Welt zu leben, so bereite Ich euch jetzt vor, damit ihr in das Geistige Leben eindringt, das euch nach diesem erwartet. Geht durch dies Dasein in Erfüllung eurer Aufgabe, die ihr zur Erde mitgebracht habt, damit ihr die Bedeutung des Geistigen Lebens erfassen könnt, wenn ihr einst in dasselbe eingeht.

4. Meidet die Menschen nicht unter dem Vorwande, dass ihre Sünden euch erschrecken. Wenn ihr Mich liebt, sollt ihr es nicht unterlassen, Mich in euren Nächsten zu lieben. Gerade jetzt, da die Gefahren und Bedrohungen sich über den Menschen zusammenballen, müsst ihr Mir beweisen, dass ihr sie liebt, dass ihr ihren Schmerz mitfühlt, und dass ihr bereitsteht, für die Rettung aller zu kämpfen. Habt ihr nicht erlebt, wie Ich euch immer gerade in den Augenblicken größter Bitternis für die Menschheit zu Hilfe gekommen bin?

5. Wache und bete, Volk, deine Mission ist eindeutig festgelegt, daher soll niemand zu Mir zurückkommen und Mir sagen, dass er nichts tun konnte, weil er nicht den Zweck kannte, um dessentwillen er ausgesandt wurde. Eure Werke sollen von Nächstenliebe, Gemeinschaftsdenken und Frieden bestimmt sein.

6. Meine neuen Jünger, die Mich in dieser Zeit gehört haben, haben die Verantwortung dafür übernommen, meine Lehre zu verbreiten und darauf zu achten, dass ihre Werke das beste Zeugnis für die Wahrheit sind, die diese Unterweisung in sich birgt.

7. Indem sie so in Einklang mit diesem Worte leben, werden sie die Aufgabe erfüllt haben, um derentwillen sie auf diese Welt gesandt wurden, und ihr Zeugnis wird als wahr angenommen werden.

8. Zu allen Zeiten habe Ich Mich in dem Volke kundgetan, das dazu bestimmt war, die Erkenntnis und den Glauben an meine Göttlichkeit über die Welt zu verbreiten — ein Volk auserwählter Geister und nicht einer bestimmten Rasse, denn es ist einerlei, ob Ich sie in der einen oder einer andern Nation inkarniert finde, ob sie die eine oder eine andere Sprache sprechen.

9. Warum sollte Ich den Körper des Menschen mit Schönheiten schmücken, die nur dem Geist zukommen? Warum sollte der Herr nur an einer der Rassen Gefallen finden, welche die Menschheit bilden?

10. In dieser Zeit wirkt der Geist des wahren Israel überall. Es sind die Geistwesen, die meine Gegenwart fühlen, die mein Kommen erwarten, die auf meine Gerechtigkeit vertrauen.

11. Wenn diese Worte zu andern Orten gelangen, werden viele darüber spotten; aber Ich sage euch, es wäre für sie besser, dieselben nicht zum Gegenstand ihres Spottes zu machen, denn die Stunde wird kommen, in der sie aus ihrem tiefen Schlafe erwachen und erkennen, dass auch sie Kinder des Volkes Gottes sind.

12. Diese Menschenscharen hier, die Mich heute vernehmen, können einem Irrtum erliegen, wenn sie mein Wort nicht studieren, und wenn sie sich nicht freimachen von ihrer irdisch-materiellen Denkungsart. Es kann ihnen ergehen wie dem israelitischen Volke der Ersten Zeiten, welches die Stimme des Herrn hörte, das Gesetz empfing und Propheten hatte, weshalb es schließlich glaubte, das einzige von Gott geliebte Volk zu sein — ein schwerer Irrtum, von dem es die großen Heimsuchungen, die Erniedrigung, die Verbannung und die Gefangenschaft befreien sollten.

13. Ihr müsst wissen, dass meine Liebe euch nicht nach Rassen oder nach Glaubensüberzeugungen aufteilen könnte, und dass, wenn Ich von "meinem Volke" spreche, dies nur geschieht, weil Ich schon seit den Ersten Zeiten Geistwesen zubereite, die Ich zur Erde sende, damit sie mit ihrem Lichte den Weg der Menschheit erhellen.

14. Sie sind die ewigen Wanderer gewesen, die in verschiedenen Nationen gelebt haben und durch viele Prüfungen gegangen sind. In dieser Zeit haben sie festgestellt, dass die menschlichen Gesetze ungerecht sind, dass die menschlichen Gefühlsäußerungen nicht wahrhaftig sind, und dass in den Geistern der Menschen Friedlosigkeit herrscht.

15. Ihr alle habt eine neue Inkarnation erlebt, und das Leid, das ihr erfahrt, ist so schwer, dass ihr Mich bittet, euer Dasein zu beenden. Doch Ich frage euch: Wisst ihr nicht, dass ihr nicht aufhören könnt, zu existieren, und dass, wenn ihr heute auf Erden leidet, euer Geist nach seinem Übergang in die Geistige Welt weiterhin unter derselben Prüfung leben wird, bis er seine Schuld bezahlt oder die Lektion gelernt hat?

Ihr leert derzeit einen sehr bitteren Kelch, weil ihr euch am Ende eines Entwicklungsabschnitts und am Beginn eines andern befindet. Es ist die Zeit der Ernte, in der ihr die Früchte dessen empfangt, was ihr während des letzten "Tagewerks" gesät habt. Es muss also geschehen, damit, wenn die Felder dann rein sind, Ich meinen Sämännern erneut den Samen der Liebe zur Aussaat übergebe, welcher — gut gepflegt — euch die Früchte des Friedens und der Erlösung bescheren soll.

16. Ihr wart zu krank und zu schwach, um weiterzugehen, ihr spürtet, dass ihr keine Hilfe hattet. Ihr suchtet ein Licht, das euch zum sicheren Hafen leiten würde, und dies war der Zeitpunkt, an dem Ich zu euch kam, die ihr in tiefer Nacht verirrt wart und nicht wusstet, wohin ihr ginget. Ich hatte euer Klagen vernommen und sandte euch Elias, damit er euch seinen Beistand gewähre und euch mein Kommen ankündige.

17. Meine Gegenwart ließ euch vor Seligkeit erbeben, und augenblicklich fühltet ihr euch getröstet. O Jünger, vergesst nicht meine Unterweisung von diesem heutigen Tage. Heute habt ihr gelernt, dass alles, was ihr geerntet habt, die Frucht eurer Werke ist, und dass ihr euch nach der Läuterung frei und ledig von allen Unvollkommenheiten fühlen werdet.

Ihr seht viele Anzeichen, die zu euch von den großen Prüfungen sprechen, die noch über euren Planeten kommen müssen, und obwohl ihr Mich vernehmt, wollt ihr Mich noch nicht verstehen und habt ihr nicht gebetet. Erkennt, dass dies die Zeit der Buße und der Überwindung für euch ist, die ihr wisst, was kommen muss.

Ihr steht an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, und alles fordert euch zum Arbeiten auf. Betrachtet die fruchtbaren Felder, die jungfräulichen Fluren, die lautere und belebende Sonne und die kristallklaren Gewässer. Alles ist darauf angelegt, dass ihr lebt, atmet und eure geistige Aufgabe erfüllt.

Ich spreche in bildlichem Sinne zu euch, und ebenso zeige Ich euch das Kommende, damit ihr meine Worte studiert und mein väterliches Sehnen begreift.

18. Ich will nicht, dass ihr meine Unterweisung falsch auslegt und euch in Klöster einsperrt, um zu beten, und ihr die Menschen im Stich lasst. Wirkt für sie, befreit sie von ihrer Unwissenheit und ihrem Materialismus und entfacht in ihnen den Glauben.

19. Lebt in der Gnade, liebt die Gerechtigkeit, seid sanftmütig, begünstigt nicht das Böse, im Gegenteil, wehret ihm, indem ihr eure Mitmenschen zum Guten ermahnt, dann werdet ihr dem Geist den Weg bereitet haben, damit er nicht strauchelt. Tut dies alles, ohne dass es euch als ein Opfer erscheint.

20. Ertragt die Prüfungen, die ihr durchzumachen habt, mit Geduld, denn niemand wird von ihnen verschont. So werdet ihr eure Mitmenschen die Beharrlichkeit in meinem Gesetze lehren.

21. Schließt euch zusammen, verleugnet euch nicht gegenseitig, weil ihr meine Lehre in unterschiedlicher Weise ausübt. Falls ihr euch aus diesem Grunde entzweit habt, so sucht eure Geschwister auf und liebet einander, so wie Ich euch liebe.

22. Ebenso, wie Ich im Olivengarten betete, damit die Geister der Menschen nicht verlorengehen würden, so sollt auch ihr für eure Mitmenschen beten. Ich sehe, wie viele Tränen die Menschen noch vergießen müssen, um geläutert zu werden; aber meine Barmherzigkeit hält sie aufrecht und stärkt sie, damit sie nicht auf dem Wege zusammenbrechen.

23. Jünger, die ihr das Buch meines Wortes von Mir empfangen habt — werdet schon jetzt stark, damit ihr nicht zurückweicht, wenn ihr an eine Türe klopft und man euch nicht öffnet. Vergesst nicht, dass Ich euch gesagt habe, dass ihr in meinem Namen einmal, zweimal und ein drittes Mal anklopfen sollt, und dass, wenn ihr feststellt, dass eure Bemühung das Verhalten eurer Mitmenschen nicht zu bessern vermochte, ihr Mir die Angelegenheit überlasst und euren Weg fortsetzt, ohne Bitternis im Herzen zu tragen und noch weniger zu wünschen, dass jene von Leid betroffen werden, die nicht auf euch hören wollten. Wappnet euch mit Güte, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag oder zu welcher Stunde ihr an dieselbe Türe klopfen müsst, oder ob sie nicht nach euch verlangen. Nur die Liebe und die Geduld werden die Herzen aus Stein erweichen können, und darum sollt ihr immer vorbereitet sein.

24. Ich sage euch erneut, dass ihr bei den Taten eurer Mitmenschen nicht als Richter auftreten sollt. Wann immer meine Jünger, meine Gesandten und Boten nicht gehört werden, werde Ich meine Stimme im Gewissen derer vernehmen lassen, die meine Rufe von sich wiesen. Jene Stimme wird die des Richters sein, doch ihr wisst bereits, dass im Göttlichen Richter immer meine Vaterliebe ist. Bei euch Menschen ist es nicht so, die ihr oftmals, wenn ihr zu Richtern eurer Mitmenschen werdet, euch nicht mehr als deren Nächste erweist. Ihr müsst jedes böse Gefühl aus euren Herzen entfernen, damit ihr die Geister der Menschen mit Liebe erreichen könnt.

25. Liebt den, der euch empfängt und euch Glauben entgegenbringt, nicht mehr als den, der euer Wort nicht annimmt. Wenn ihr diesen Fortschritt erreicht, werdet ihr sagen können, dass ihr Mich zu verstehen und in eurem Wesen eine Kraft zu fühlen beginnt, die euch den Mut geben wird, die größten Prüfungen zu bestehen, denen euch die Welt unterwerfen könnte.

26. Für diese Unterweisung, die Ich euch derzeit gebe, gab Ich euch bereits in der Zweiten Zeit ein Beispiel. Jesus hing am Kreuze, der Erlöser starb angesichts der Menschenscharen, die Er so sehr geliebt hatte. Jedes Herz war eine Tür, an die Er geklopft hatte. Unter der Zuschauerschar befand sich der Mensch, der viele Menschen regierte, der Kirchenfürst, der Zöllner, der Pharisäer, der Reiche, der Arme, der Verkommene, und der von schlichtem Gemüte. Doch während die einen wussten, wer Der war, der in jener Stunde starb, weil sie seine Werke gesehen und seine Wohltaten empfangen hatten, beschleunigten andere voll Durst nach unschuldigem Blut und gierig nach Rache den Tod Jenes, den sie höhnisch "König der Juden" nannten, ohne zu wissen, dass Er nicht nur König eines Volkes war, sondern dass Er es von allen Völkern der Erde und von allen Welten des Universums war. Während Jesus einen seiner letzten Blicke auf jene Menschenscharen richtete, erhob Er voll erbarmender Liebe und Mitleid seine Bitte zum Vater und sprach: "Mein Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

27. Jener Blick umfasste sowohl die, die um Ihn weinten, als auch jene, die sich an seiner Qual weideten, denn die Liebe des Meisters, welche die Liebe des Vaters war, galt allen gleichermaßen.

28. Ich sage euch Jüngern in meinem Gesetze der Liebe, dass wenn ihr keine vollkommenen Werke tun könnt wie jene, die Ich in Jesus tat, so sollt ihr euch wenigstens anstrengen in eurem Leben, um ihnen nahe zu kommen. Mir genügt es, ein wenig guten Willen zu sehen, um Mir nachzueifern, und ein wenig Liebe zu euren Nächsten, und schon stehe Ich euch bei und offenbare meine Gnade und meine Macht auf eurem Wege.

29. Niemals werdet ihr allein im Kampfe sein. Da Ich euch nicht allein lasse, wenn ihr von der Last eurer Sünden niedergedrückt seid — glaubt ihr da, dass Ich euch verlasse, wenn ihr unter der Last des Kreuzes dieser Liebesmission euren Weg geht?

30. Versteht Mich, Jünger, damit ihr Mich zum Vorbild nehmen könnt. Geht meinen Werken und meinen Worten auf den Grund, damit ihr die Essenz meiner Lehre entdeckt. Ich warte nur auf eure Zurüstung, um euch den Zeitpunkt anzuzeigen, an dem ihr wirken sollt, denn Ich werde den Menschen durch euch das Licht der Erlösung bringen.

31. Ja, geliebte Jünger, Ich bin der Weinstock. Nehmet hin den Wein meiner Gnade; morgen werdet ihr ihn benötigen, um zu kämpfen. Bereitet euch jetzt vor, da ihr an meinem Tische sitzt. Wenn dann die Stunde schlägt, sollt ihr weder zaudern noch zagen. Ihr werdet meine Sämänner sein und in eurem Glauben wie die Menschen handeln, die das Land bestellen, den Samen säen und dabei all ihr Vertrauen, ihre Ergebung und Hoffnung auf Gott setzen. So spreche Ich zu euch, die ihr nicht wisst, woher der Regen für eure Saat oder das Brot für eure Lippen kommen wird; aber Ich versichere euch, dass euch nichts fehlen wird.

32. Vergesst nicht, dass der Sieg den Beharrlichen gehört. Erfüllt eure Aufgabe auf Erden, und wenn ihr sie beendet habt, könnt ihr von dieser Welt gehen und in das Land ziehen, das Ich euch verheißen habe — die Geistige Heimat, die den Kindern des Herrn bestimmt ist. Setzt eure Hoffnung auf das Ewige Leben und hört nicht auf die Materialisten, die der Meinung sind, dass meine Lehre ein Hindernis für den materiellen Fortschritt der Menschheit ist, weil sie immer vom Geistigen Leben zu euch spricht.

33. Ebenso wenig hat derjenige Recht, der meint, dass er immerzu an den Tod denken und das verschmähen muss, was dies Leben euch bietet, weil es vergänglich ist. Dieser hat mein Wort nicht richtig auszulegen verstanden — ja, er kennt es nicht einmal.

34. Das erste Gesetz, das über das Gewissen zum Verstand des Menschen gelangte, war jenes, das ihm sagte: "Wachset und mehret euch." Doch jetzt sage Ich euch, dass jenes Gesetz sich nicht nur auf die Vermehrung der menschlichen Gattung beschränkt, sondern auch die eurer Fähigkeiten, Tugenden und Kenntnisse einschließt.

35. Ich lehre euch, durch die Welt zu gehen und dabei ein Werk der Liebe für die zu hinterlassen, die nach euch kommen. Wer dies tut, hat seine Augen auf das Ewige gerichtet. Wenn euch das Dasein auf Erden zu kurz erscheint, um ein großes Werk durchzuführen, so seid unbesorgt, dass der Tod euer Werk abbricht, denn es wird nicht so sein, da meine liebende Fürsorge allmächtig ist und Ich die Mittel habe, damit ihr es bis zur Vollendung bringt. Ich habe euch Anteil gegeben am Schöpferwerk, am Werk der Entwicklung und am Werk der Vervollkommnung, und nichts wird verhindern können, dass ihr ans Ziel eures Weges gelangt.

36. Erfüllt eure Aufgabe im Einklang mit dem Schöpfer und mit euren Nächsten, und am Ende, wenn alles zum Abschluss gebracht ist, werdet ihr unendlich beglückt sein bei der Betrachtung des Göttlichen Werkes, bei welchem ihr mit eurem Vater zusammengearbeitet habt. Wie groß wird dies Glück in meinem Geiste sein, und welche unaussprechliche Seligkeit wird in allen meinen Kindern sein!

37. Ich sehe euren Durst nach Liebe, euren Hunger nach Licht, und das so große Verlangen, das ihr nach Mir habt, und Ich, euer Vater, dem alle Mittel zur Verfügung stehen, meine Stimme zu euch gelangen zu lassen, wollte zu euch durch menschliche Verstandesorgane sprechen, als einer für euch zugänglichen Form, um euch zu helfen, meine geistigen Botschaften zu begreifen.

38. Nur meine Macht hat bewirkt, dass der Sünder zu einem Sprachrohr meines Wortes wird. Doch wer dies in Zweifel gezogen hat, hat bald die Umwandlung der Menschenwesen miterlebt, durch die Ich euch mein Wort gegeben habe. Ihr habt einem ungebildeten Verstande Gedanken von unendlicher Weisheit entspringen sehen, habt erlebt, wie auf den Lippen von Sündern das Göttliche Wort voll Licht und Güte erblüht. Die Stimmträger, unermüdlich in diesem Dienste und Mir ergeben, haben ermöglicht, dass mein Geist diese Botschaft an die Menschheit zum Ausdruck bringt.

39. Ich habe große Menschenscharen empfangen, ohne irgendeines meiner Kinder zu bevorzugen. Unter ihnen war sowohl der, der Mich liebt, als auch jener, der Mich leugnet, sowohl der, der an meine Gegenwart in dieser Form glaubt, als auch jener, der zweifelt, und sie alle habe Ich mit demselben Worte der Liebe und derselben väterlichen Liebkosung empfangen.

40. In diesen Menschenscharen habe Ich das ganze Menschengeschlecht empfangen. Wenn Ich zu diesem Volke hier sprach, habe Ich mein Wort an alle Menschen gerichtet, denn meine Botschaft ist für die Menschen dieser Zeit und für die der Zukunft gewesen. Wann immer unter diesen Scharen Menschen anderer Länder gekommen sind, habe Ich sie stellvertretend für ihre Völker mit Liebe empfangen und sie vorbereitet, damit sie Sendboten und Propheten unter jenen sein würden, die der Rasse und Sprache nach zu ihnen gehören, und Ich habe sie zu beten und zu wachen gelehrt für ihre Völker und sie zu Wächtern für die Zeiten der Prüfung und Verfolgung gemacht.

41. Mein sehnliches Verlangen, das ihr als einen göttlichen Auftrag auslegen solltet, geht dahin, dass ihr mein Wort zu jedem Herzen bringt, wo es benötigt wird; dass ihr nicht vergesst, dass ebenso, wie ihr vor Hunger und Durst wehklagend in meine Gegenwart gekommen seid, sich die ganze Menschheit in dieser Stunde in einer wahren Agonie des Geistes befindet.

42. Schon ist der Tag nahe, an dem die Menschen die Bedeutung begreifen, welche der Geist hat, denn viele, die sich gläubig wähnen, glauben nicht, und andere, die zu sehen vermeinen, sehen nicht. Doch wenn sie einmal die Wahrheit erfassen, werden sie erkennen, dass es kindisch, ungerecht und unvernünftig wäre, eine Wesenheit, die einem andern Leben angehört, weiterhin mit Früchten der Welt zu nähren.

Dann werden sie das Licht in den Religionen suchen, und in ihrer Geistesangst und ihrem quälenden Verlangen, die Wahrheit zu finden, werden sie das Falsche der Lehren abschaffen und alles Oberflächliche und Äußerliche ausmerzen, das sie in den verschiedenen Kulten finden, bis sie den göttlichen Wesenskern entdecken.

43. Ich will, dass wenn diese Zeiten kommen, ihr euch in voller Erkenntnis all dessen befindet, was geschieht, und der Mission, die ihr durchführen sollt. Darum sage Ich euch noch einmal: Höret, ergründet und verstehet mein Wort.

44. Mich dürstet nach eurer Liebe, daher habe Ich Mich euch in dieser Zeit genähert; denn es ist nicht Liebe, was Ich unter den Menschen gefunden habe, sondern Sünde und Selbstsucht.

45. Die Menschen dieser Zeit haben die Lehrbeispiele und die Werke vergessen, die euch Jesus als Vermächtnis seiner Liebe hinterließ.

46. Ihr habt jenes Wort nicht in eure Herzen geprägt, denn wenn ihr es wirklich bewahrt hättet, wäre euch meine Verheißung, zu euch zurückzukehren, gegenwärtig gewesen, und ihr hättet gewacht und gebetet in Erwartung meines Kommens. Aber als Ich kam, überraschte Ich euch als Schlafende. Da sagte Ich: „Gesegnet seien jene, die ohne Vorbehalte meinem Rufe folgen, denn Ich werde sie zu Besitzern großer Weisheit machen.“ — Einige kamen guten Glaubens herbei, andere warteten, bis sie sich von der körperlichen Hülle befreit sahen, um Mir dann zu sagen: "Da bin ich, Herr; wie ein Vogel, der sein Gefängnis verlässt und seine Flügel ausbreitet, so komme ich zu Dir, um deinen Willen zu erfüllen." Doch mein Wille, Volk, ist gewesen, dass ihr schon in dieser Welt feste Schritte auf dem geistigen Pfade tut, denn Ich will, dass der Körper, den Ich euch anvertraut habe, nicht länger eine Kette oder ein Gefängnis für den Geist ist. Der Geist wurde nicht geschaffen, um Sklave des Fleisches oder der Welt zu sein: er ist frei. Dennoch haben die geistige Unwissenheit und der religiöse Fanatismus den Geist des Menschen zu einem Sklaven gemacht, der Jahrhundert um Jahrhundert Ketten der Finsternis mit sich geschleppt hat.

47. Jetzt weise Ich euch erneut den Weg, versüße eure Lebensreise mit dem Wohlgeschmack meines Wortes und übergebe einem jeden sein Kreuz der Liebe, damit er mit seiner Last den Berggipfel ersteige und auf ihm sein Werk vollende. Niemand, der mein Jünger ist, habe die Absicht, ohne sein Kreuz zu Mir zu kommen, denn dann wird er nicht als Apostel meiner Lehre anerkannt werden.

48. Es gibt viele Menschen, die behaupten, meine Lehre zu befolgen, andere, die Mich zu lieben glauben, aber ihre Liebe ist falsch, weil sie meine Lehre nicht ausüben, und weil sie nie innerhalb meines Gesetzes gelebt haben. Ich will nicht, dass ihr wie sie seid, sondern dass ihr wahrhaft Liebe und Barmherzigkeit zu empfinden beginnt. Prahlt nicht mit dem, was Ich euch gegeben habe, noch mit dem, was ihr tut, auch wenn ihr oftmals fühlt, dass das Herz in eurer Brust vor Wonne zu zerspringen scheint, nachdem ihr ein gutes Werk vollbracht oder euch eines Wunders würdig gemacht habt.

49. Meine Unterweisung ist von Schlichtheit geprägt. Sie offenbart in geistiger Sprache den Wert oder das Verdienst, das jedes eurer Werke haben muss, damit es von eurem Herrn anerkannt wird. Wahrlich, Ich sage euch, euer Geist erkennt bereits aufgrund des Lichtes, das er erlangt hat, ob ein Werk genügend wertvoll ist oder nicht, um es dem Vater darzubringen. Dies ist die Lehre, mit der Ich in dieser Zeit euren Geist nähren werde.

50. Von dem Wein, der sich in diesem Kelche befindet, werde Ich Tropfen für Tropfen auf eure Lippen träufeln bis zum Tage meines Abschieds. Doch werdet nicht traurig, denn ebenso, wie ihr Mich hört, so vernahmen Mich meine Apostel in der Zweiten Zeit, als Ich ihnen sagte: "Ich werde bald Weggehen und euch an meiner Stelle zurücklassen, damit ihr eure Mitmenschen lehrt." Sie hatten mit Mir zusammengelebt, hatten mit ihrem Meister gelitten, sahen meine Werke und hörten meine Worte. Doch sie waren nicht die einzigen, denn mein Leben war öffentlich, und Zeugen meines Wortes waren sowohl schlichte Gemüter, Arme und von Herzen Sanftmütige, als auch Sünder, Pharisäer, Schriftgelehrte, Zöllner; der Statthalter, der Staatsbeamte und der Hauptmann.

51. Ich sprach zu jedem und gab ihm mein Licht entsprechend seinem geistigen Bedürfnis.

52. Ebenso habe Ich in dieser Zeit zu euch gesprochen und Mich vor allen und bei hell-lichtem Tage kundgetan, damit jedermann den Teil auf sich nehme, der ihm in meinem Werke zukommt, und ihn erfüllt. Wie schön wird der Lohn sein, den euer Geist empfängt, wenn er einst die Körperhülle verlässt. Macht euch dieser Belohnung würdig; doch befreit euch deshalb von der Finsternis der Unwissenheit, damit ihr nicht zu umherirrenden Geistern ohne Richtung und ohne Ziel werdet.

53. Dient der Menschheit und liebt sie, die eure Schwester ist und die in diesen Augenblicken durch meine Gerechtigkeit heimgesucht wird. Seht, es gibt kein Herz, das nicht den Kelch der Bitternis getrunken hat. In dieser Zeit ist der Schmerz bei allen Menschen, doch durch ihn werde Ich gesucht werden, und durch ihn werden die Menschen das Leid spüren, Mich verletzt zu haben.

54. So manche erwarten die Wiederkunft des Messias; doch in welcher Weise erwarten sie Mich? Wann werdet ihr es endlich zur Kenntnis nehmen, dass Ich Mich der Menschheit derzeit erneut kundtue? Wahrlich, Ich sage euch, mein Licht ist zu allen Nationen gelangt durch meine Boten, welche als Wegbereiter meiner dritten Offenbarung zur Menschheit kamen.

55. Sieben Nationen werden auserwählt sein, damit sie den Weltfrieden schaffen, und wahre Brüderlichkeit unter den Menschen existiert; in ihnen werde Ich Mich offenbaren. Heute habe Ich sie in brudermörderische Kriege verstrickt angetroffen, ihren Träumen von Größe und ihrem unersättlichen Machthunger hingegeben.

Aus dieser (mexikanischen) Nation werde Ich einen Botschafter des guten Willens zu den großen Völkern der Welt senden, um zu ihnen vom Frieden zu sprechen, und wenn sie den Krieg beendet haben, wird das Licht der Eintracht und des Friedens zu ihrem Geiste gelangen. Aber dies Licht wird nicht aus dem Osten oder dem Westen erscheinen, es wird von meinem Geiste auf den Geist der Menschen herniederkommen.

56. Bereitet euch vor, damit die für diese Mission Bestimmten zum richtigen Zeitpunkt zu den Nationen aufbrechen können, und wenn sie dann bewirkt haben, dass mein neues Wort überall vernommen wird, wird der mächtige Baum seine Äste, seinen Schatten und seine Früchte zu all seinen Kindern gelangen lassen. Ihr müsst dann eure Anstrengungen und euren Eifer verdoppeln, damit meine Lehre keine Verfälschungen erleidet, und damit die unwissenden und unbesonnenen Menschen nicht von dem euch anvertrauten Baume Äste absägen in der Absicht, aus ihnen fremdartige Bäume großzuziehen.

57. Mein Werk soll in der Lauterkeit und Vollkommenheit bekanntgemacht werden, in der Ich es euch offenbart habe — ohne äußerliche Riten oder Gebräuche.

58. Wenn ihr es als so vollkommen erkennt, fühlt ihr euch unwürdig desselben und fragt ihr euch: "Warum wandte sich der Vater gerade an uns, um es uns zu offenbaren?" Doch Ich sage euch, dass euer Geist trotz der Unvollkommenheiten, die ihr an euch habt, auf seinem weiten Lebensweg eine große Entwicklung erreicht hat. Aber nicht jetzt schon werdet ihr euch der Größe dieser Kundgebung bewusst, sondern erst, wenn Ich mein Wort unter euch zurückgezogen habe. Dann werdet ihr das Gute, das ihr hattet, begreifen und werdet von Seligkeit erfüllt sein, Mich unter euch gehabt zu haben.

59. Wahrlich, Ich sage euch, an meinem Tisch der Liebe habt ihr gegessen und getrunken, o geliebte Jünger.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 104

1. Menschheit, du zeigst Mir deinen Hunger nach Frieden. Dazu sage Ich euch, dass der Mensch, der nicht liebt, keinen Frieden haben kann. Ich habe eure Bitten vernommen, in denen ihr sagt: "Friede auf Erden den Menschen guten Willens." Doch ihr habt nicht begriffen, dass der gute Wille nur aus der Hinwendung zum Guten und zur Gerechtigkeit entstehen kann, welche Früchte der Liebe sind.

2. Wenn einmal Liebe unter den Menschen herrscht, werdet ihr überall die Gegenwart meines Friedens fühlen. Denn die Harmonie mit den Naturreichen und eurer ganzen Umwelt, die ihr zerstört habt, wird zurückkehren, und dieses Glück wird wie die Botschaft sein, die euch die Engel brachten, als sie euch sagten: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen guten Willens."

3. Vieles ist es, das ihr mittels der Wissenschaft erforscht habt, und dennoch habt ihr nicht das so enge Verhältnis zwischen dem Menschen und dem Geistigen, zwischen dem menschlichen Geschöpf und seinem Schöpfer zu entdecken vermocht.

4. Wie kann das Leben eines Wesens normal sein, das sich von dem Pfade entfernt, den ihm das Gesetz des Schöpfers vorzeichnet? Seht, wie sehr sich der Mensch bei dem Versuche angestrengt hat, Wege zu entdecken, die abseits von den Pfaden sind, die meine Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit weisen.

5. Eure Welt ist voller Künstlichkeit und Falschheit, und dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr euch schon seit langem von dem vom Vater Vorgesehenen abgewandt habt.

6. Überaus groß ist die Prüfung, der Ich den Geist unterworfen habe, wann immer Ich ihn mit der Mission, beharrlich in meinem Gesetze zu verbleiben, zum Leben auf die Erde gesandt habe. Darum habe Ich euch jedes Mal gesucht, wenn ihr euch verirrt habt, habe euren Ungehorsam und eure Verirrungen vergeben und euch neue Gelegenheiten geboten. Es war mein Wille, dass ihr durch die Schwere eurer Prüfungen die Kraft und die Fähigkeiten ahnt, die Ich in euren Geist gelegt habe, ebenso wie die Belohnung, die den treuen und in meinen Geboten verbleibenden Kindern verheißen ist.

7. Seid euch immer bewusst, dass wenn die Belohnung, die Ich euch verspreche, groß ist, auch eure Verdienste sich der Verheißung würdig erweisen müssen.

8. Ich pflanzte den Baum der Wissenschaft und werde ihn nicht fällen, weil seine Früchte zum Leben gehören. Doch die menschliche Ungeduld, Neugier und Ehrgeiz haben seine Äste verkrümmt.

9. In meiner Göttlichen Liebe zu den menschlichen Geschöpfen erlaube Ich ihnen, meine Werke zu erforschen und von allem Geschaffenen Gebrauch zu machen, damit sie niemals Grund hätten, zu behaupten, dass Gott ungerecht ist, weil Er seinen Kindern seine Weisheit verbirgt. Ich erschuf euch und gab euch die Gabe der Willensfreiheit und habe sie respektiert, obwohl der Mensch diese Freiheit missbraucht hat und Mich dadurch beleidigt und mein Gesetz entweiht hat. Doch heute lasse Ich ihn die Liebkosung meiner Vergebung fühlen und erleuchte seinen Geist mit dem Lichte meiner Weisheit, damit eins meiner Kinder nach dem andern zum Pfade der Wahrheit zurückkehrt.

10. Der Geist der Wahrheit, welcher mein Licht ist, erstrahlt in den Geistern, weil ihr in den angekündigten Zeiten lebt, in denen euch jedes Geheimnis erhellt werden wird, damit ihr das versteht, was bisher nicht richtig gedeutet wurde.

11. Die falsche Vorstellung, die sich der Mensch in den Ersten Zeiten von meiner Gerechtigkeit gemacht hat, wird endgültig verschwinden, um der wahren Kenntnis von ihr zu weichen. Die Göttliche Gerechtigkeit wird schließlich als das Licht verstanden werden, das der vollkommenen Liebe entspringt, die in eurem Vater existiert.

12. Jener Gott, den die Menschen für rachsüchtig, grausam, nachtragend und unnachsichtig hielten, wird aus tiefstem Herzen als ein Vater empfunden werden, welcher für die Beleidigungen durch seine Kinder seine Vergebung schenkt, als ein Vater, der den Sünder liebevoll überzeugt, als ein Richter, welcher, statt den zu verdammen, der schwer gefehlt hat, diesem eine neue Gelegenheit zur Rettung anbietet.

13. Wie viele Unvollkommenheiten schrieben Mir die Menschen in ihrer Unwissenheit zu, weil sie Mich für fähig hielten, Zorn zu empfinden, obwohl der Zorn allein eine menschliche Schwäche ist! Wenn die Propheten zu euch vom "heiligen Zorne des Herrn" sprachen, so sage Ich euch jetzt, dass ihr jenen Ausdruck als Göttliche Gerechtigkeit deuten sollt.

14. Die Menschen der Ersten Zeit hätten eine andere Ausdrucksweise nicht verstanden, noch hätten die Zügellosen oder die Wüstlinge die Mahnungen der Propheten ernst genommen, wenn diese nicht in jener Form zu ihnen gesprochen hätten. Es war notwendig, dass die Inspiration meiner Boten in Worten ausgedrückt wurde, die das Gehirn und das Herz jener Menschen mit nur geringer geistiger Entwicklung beeindrucken würden.

15. Um euch ein getreues und wahres Bild dessen zu geben, was die Liebe und die Gerechtigkeit des Vaters ist, sandte Ich euch mein Wort, damit es durch Jesus meine Liebe offenbare. In Christus erblicktet ihr den König der Demut und der Sanftmut — den König, welcher die demütigende und schmerzhafte Dornenkrone der Königskrone der menschlichen Eitelkeit vorzog. Als Richter saht ihr Ihn die Handlungen der Sünder auf eine andersartige Weise richten, als es die Menschen gewohnt sind. Er predigte die Vergebung, als Er euch jene Weisung gab, in der Er euch sagte: Wenn ihr von einem Mitmenschen einen Backenstreich auf eine Wange erhaltet, so bietet ihm zum Zeichen der Vergebung voll Sanftmut auch die andere dar; doch hernach bestätigte Er seine Worte durch Werke.

16. Wie furchtbar war die Reue des Sünders, wenn er sich vom Lichte des gütigen und sanften Blickes Jesu umfangen fühlte!

17. Wie viele Wunder geschahen unter dem Einfluss der Vergebung jenes Meisters der Liebe! Der Grund dafür war, dass seine Vergebung wahrhaftig und sein Urteil vollkommen war, da sie der unendlichen Liebe entsprangen, die Gott zu seinen Geschöpfen hat. Aber den Menschen musste noch viel mehr offenbart werden als das, was sie gelehrt worden waren, damit sie den Sinngehalt jener Lehrbeispiele verstehen könnten. Und so wurde der Menschheit ein neues Zeitalter und eine neue Offenbarung meines Geistes angekündigt, und die Erfüllung jener Verheißung seht ihr in diesem Worte des Lichtes verwirklicht, welches Weisheit für euren Geist und Trost für euer Herz ist. Wer außer Mir könnte der Geist der Wahrheit und des Trostes sein?

18. Hier bin Ich — gegenwärtig, offenkundig, für jeden geistigen Blick sichtbar, und verbreite Licht auf den Pfaden des Geistes, damit ihr alles versteht, was über die Zeiten hin offenbart worden ist.

19. Jetzt könnt ihr aus dem tiefsten Grunde des Herzens und des Geistes sprechen: "Vater, endlich habe ich Dich erblickt, endlich kenne ich Dich." Doch wann werdet ihr Mich wahrhaft lieben können?

20. Ich spreche zu euch in derselben Ausdrucksweise, in der Ich in der Zweiten Zeit sprach, mit der gleichen Liebe und der gleichen Weisheit, weil Ich unwandelbar bin; doch ihr als Jünger macht derzeit einen weiteren Schritt auf meinem Wege. Ihr nährt euch von diesem Worte und seid außer euch vor Seligkeit, da ihr meine Gegenwart euch nahe fühlt.

21. Aus eurem Geist steigt ein Lied der Liebe und der Danksagung zu Mir auf, weil Ich euch diese Gnade zuteil werden ließ.

22. Volk, erquicke weiterhin deinen Geist, und du, Menschheit, wende dich wieder Mir zu, kehre zurück auf die rechte Bahn. Dienet einander und tut an euren Mitmenschen, was Ich an euch tue, denn so werdet ihr Mir dienen und Mich lieben.

23. Sucht Mich als Vater, als Arzt, als Meister, und Ich werde euch sehr nahe sein. Bittet Mich, und Ich werde euch geben, doch gebt euch Mühe, Mich zum Vorbild zu nehmen, selbst wenn es nur bei einer einzigen eurer Handlungen oder eurer Gedanken eines jeden Tages ist; dann werde Ich es auf Mich nehmen, das fruchtbar zu machen, was ihr in meinem Namen tun werdet.

24. Seid euch bewusst, dass euer Leben auf Erden kurz ist und dass ihr, wenn ihr an seinem Ende anlangt, Rechenschaft geben müsst von dem, was ihr gesät habt.

25. Wenn mein Wort zum Grunde eurer Herzen gelangt ist und ihr bereit seid, Mir nachzufolgen, sollt ihr euch bei Mir vereinen, um zu kämpfen, und sollt nicht ausruhen, bis ihr seht, dass die Welt sich bekehrt hat und zum wahren Weg zurückkehrt.

26. Die Menschheit ängstigt sich und leidet, und ihr Schmerz gelangt auch zum Geiste eurer Himmlischen Mutter. Welcher Schmerz könnte das Kind quälen, der nicht von ihr empfunden würde? Doch ihre Fürsprache rettet euch, und ihre Inspiration lädt euch ein, auf dem Pfade der Vergeistigung zu wandeln.

27. Ich sandte euch rein zur Erde, und so werdet ihr zu Mir zurückkehren. Doch wie sehr werdet ihr ringen müssen, um die Reinheit zurückzugewinnen, die euch zu eigen war. Daher ist es notwendig, dass ihr wacht, dass ihr betet und meditiert, damit ihr nicht mehr in Versuchung fallt und den Berg zu ersteigen beginnt, ohne bei eurem Aufstieg noch länger zu verweilen, damit ihr zum Gipfel gelangt.

28. Betet in diesem Augenblicke, damit euer Geist euren Mitmenschen eine Botschaft des Friedens bringt. "Bittet, so wird euch gegeben, suchet, so werdet ihr finden." Dies habe Ich euch gelehrt, und mein Wort geht zu allen Zeiten in Erfüllung.

29. Geliebte Arbeiter, Ich habe euren Geist begnadet, damit er das Heil finden kann, und damit er seinerseits seine Geschwister von der Sünde befreien kann. Derzeit läutert ihr euch, um meiner Gegenwart würdig zu sein. Morgen, wenn ihr wahrhaft stark seid, werdet ihr euren Mitmenschen helfen, sich von der Sünde frei zu machen. Ich liebe euren Geist, Ich liebe alle meine Kinder, und darum bemühe Ich Mich um eure Rettung.

30. Hier bin Ich und lade euch zum Frieden ein — jenem Frieden, den auch die Menschen insgeheim ersehnen, nur dass sie bei ihrer Suche nach ihm nicht die Wege gewählt haben, die zu ihm führen. Wahrlich, Ich sage euch, das Geheimnis des Friedens liegt in der Ausübung meiner Lehre, und gerade davon hat sich die Menschheit entfernt. Sagt Mir, ob diese Welt, welche sündigt, verletzt, tötet, entehrt und entweiht in der Lehre lebt, die Jesus lehrte, und ihr werdet erkennen, dass sie sehr fern von meinen Unterweisungen lebt.

31. Es gibt viele Menschen, die meine Lehre für unzeitgemäß halten; doch der Grund dafür ist, dass ihre Vermaterialisierung ihnen nicht erlaubt, den ewigen Sinngehalt meiner Unterweisungen zu entdecken.

32. Mein Gesetz ist unwandelbar. Die Menschen mit ihren Kulturen, ihren Zivilisationen und ihren Gesetzen sind es, die vergänglich sind, wobei von alledem nur das überdauert, was der Geist mit seinen Werken der Liebe und Barmherzigkeit aufgebaut hat. Er ist es, der nach jedem "Tagewerk", nach jeder Prüfung, wenn er den Born Göttlicher Weisheit befragt, den unbeweglichen Felsen meines Gesetzes und das stets offene Buch erschaut, welches die Lehre des Geistes enthält.

33. Ach, wenn doch alle Menschen das aufgehende Licht dieser Epoche erblicken wollten — wie viel Hoffnung wäre in ihren Herzen! Aber sie schlafen. Sie verstehen nicht einmal das Licht zu empfangen, das ihnen täglich das königliche Gestirn sendet — jenes Licht, das wie ein Abbild des Lichtes ist, das vom Schöpfer ausstrahlt. Es liebkost euch und erweckt euch zum täglichen Daseinskampf, ohne dass die für die Schönheiten der Schöpfung unempfänglichen Menschen einige Augenblicke innehalten, um Mir zu danken. Die Himmlische Herrlichkeit könnte an ihnen vorüberziehen, ohne dass sie es wahrnähmen, denn immer erwachen sie voller Sorgen und vergessen zu beten, um in Mir geistige Kraft zu suchen. Ebenso wenig suchen sie Energien für den Körper in den Quellen der Natur. Alle laufen sie eilig umher und mühen sich ab, ohne zu wissen wozu, gehen drauflos, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben. Gerade in diesem gefühllosen und sinnlosen Daseinskampf haben sie ihren Geist vermaterialisiert und sie egoistisch werden lassen.

34. Wenn die Gesetze des Geistes dann vergessen sind, die das Licht des Lebens sind, vernichten sich die Menschen, töten sie sich und entreißen sich das Brot, ohne die Stimme des Gewissens zu vernehmen, ohne Rücksichten zu nehmen, ohne innezuhalten, um nachzudenken. Doch wenn sie jemand fragen würde, wie sie ihr derzeitiges Leben beurteilen, würden sie sofort antworten, dass niemals in den vergangenen Zeiten soviel Licht im menschlichen Leben erstrahlte wie jetzt, und dass ihnen die Wissenschaft niemals so viele Geheimnisse offenbarte. Aber sie müssten dies mit einer Maske des Glücklichseins vor ihrem Angesicht sagen, denn in ihren Herzen würden sie all ihr geistiges Leid und Elend verbergen.

35. Während die Menschheit erwacht und das Licht dieses Tagesanbruchs schaut, hört meine Stimme nicht auf, zu eurem Geiste zu sprechen, und der Schmerz hört nicht auf, die Herzen zu läutern.

36. Seid gesegnet, meine Kinder, die ihr euch im Gebet vereint habt, denn in diesem Augenblicke richten die Starken die Schwachen auf, der Mensch des Glaubens hat dem Wankenden Ermutigung gegeben, und wer mit seinem Vater zu sprechen vermag, hat jenen beten gelehrt, der dies nicht zu tun versteht. Auf diese Weise nehmen sich die Anfänger die Jünger zum Vorbild.

37. Wenn mein Wort von den Lippen des Stimmträgers kommt, treffe Ich das Volk vorbereitet und Mich erwartend an. Dann dringt meine Barmherzigkeit in die Herzen ein, um einem jeden nach seiner Bedürftigkeit zu geben. Ich weiß in diesen Augenblicken meiner Kundgabe, welche von euch Mich nur im Verlangen nach Abhilfe für ein Übel suchen, und Ich entdecke jene, die trotz ihrer Hilfsbedürftigkeit ihre Nöte vergessen, weil sie vor allem meine Jünger sein wollen.

Das göttliche Verständnis und das Wohlwollen, mit dem Ich zu jedem Herzen spreche, sind das Feuer, mit dem Ich mein Wort in euren Geist präge, damit es unvergesslich ist. Wahrlich, Ich sage euch, wann immer meine Lehre auf den Grund eines Herzens gelangt ist, ist sie ein Same, welcher keimt und sich mehrt.

38. Der Augenblick, an dem ihr mein Wort zum ersten Mal vernommen oder im Herzen den Samen empfangen habt, bringt für euren Geist ein Gericht mit sich, so wie es auch dann sein wird, wenn ihr Mir die Frucht (eures Lebens) vorzuweisen habt. Zur Zeit gebe Ich euch auf Erden eine kostbare Gelegenheit, euch geistig zu läutern, und wenn ihr dann in die ewige Heimstatt zurückkehrt, kommt ihr ruhig und frohgemut, voller Licht und Verdienste, um meinen Frieden zu genießen.

39. Die Welt ist ein Sühnetal, in welchem der Mensch einerseits sündigt, andererseits sich auch läutert. Wahrlich, Ich sage euch, das Jenseits ist anders als das, was ihr auf Erden kennt, denn wer mit Sünde und Unreinheit behaftet zu ihm gelangt, muss sehr große Leiden erdulden, die unendlich größer sind als jene, die er als Mensch erlitt, weil — nunmehr im Geistigen weilend — das Gewissen mit größerer Klarheit von dem Geist vernommen wird, welcher angesichts so großer Reinheit vergehen oder wenigstens zur materiellen Welt, die er verließ, zurückkehren möchte, wo man seiner Meinung nach seine vielfältigen Unvollkommenheiten nicht beachtete.

40. Zu alledem sage Ich euch, dass alles, was euch auf Erden umgibt, nicht weniger rein ist, als was im Geistigen Reiche existiert, und dass, wenn es für euch den Anschein hat, als ob ihr hier auf Erden weniger unrein seid als im Jenseits, dies nur eine Meinung ist, die von der geringen Klarheit herrührt, mit der ihr das Gute und das Böse beurteilt, solange ihr im materiellen Körper seid.

41. Einer der Gründe, weshalb Ich euch in dieser Zeit meine Geistige Lehre offenbart habe, besteht darin, eurem Geist zu helfen, sich zu jenem Leben zu erheben, das ihn erwartet, indem er lernt, sich willig der Läuterung zu unterwerfen und aus dem Leid und den Prüfungen allen Nutzen und das Licht zu ziehen, das sie enthalten, und damit er schon hier — soweit es ihm erlaubt ist — den Weg erkennt, den er einst zurücklegen muss. Seht, welch kostbare Gelegenheit das Leben auf Erden ist, damit der Geist, wenn er (zum Jenseits) zurückkehrt, sich nicht seiner Werke und seiner Vergangenheit schämen muss, damit er auf jenem Wege nicht strauchelt noch sich verirrt, weil er Finsternis zu sehen glaubt, wo nur Licht ist. Der Mensch dieser Zeit ist nun so weit, die geistigen Offenbarungen zu verstehen. Mein Wort ist genau im richtigen Augenblicke, dem des Erwachens der Menschheit gekommen.

42. Wenn ihr auf euren Wegen Menschen beobachtet, die mit ihren Werken oder ihrer Art zu denken angesichts meiner Offenbarungen geistige Rückständigkeit beweisen, so seid nicht bestürzt, denn ihr müsst wissen, dass niemals alle Menschen im gleichen Takt marschiert sind. Vertraut darauf, dass Ich schon jetzt für sie die Worte hinterlasse, die sie erwecken werden, sobald die Zeit dafür gekommen ist.

43. Jene Worte, die ihr derzeit nicht verstehen könnt, sind gerade die, die jene Menschen begreifen werden.

44. Heute habt ihr Mich gerufen und Mir gesagt: "Herr, Herr, komme zu uns." Die einen haben es mit der Bitte um Vergebung ihrer Verfehlungen getan, andere mit der Bitte um Linderung für ihre Leiden, und wieder andere, die wenigsten, um Mir für meine Wohltaten zu danken. Sogleich bin Ich zu allen gekommen, ohne Mich mit der Beurteilung dessen aufzuhalten, zu welchem Zweck ihr Mich gerufen habt; denn für Mich ist nur von Bedeutung, dass ihr Mich gerufen habt.

45. Wenn alle nach Mir verlangen würden, so würde Ich ihnen dasselbe sagen wie euch: Ich komme nicht, eure Schandflecken zu betrachten oder eure Sünden zu richten, sondern um eure Klagen anzuhören und den Schmerz zu lindern, der euch leiden lässt.

46. Jene, die Mich eine Zeitlang vergessen haben, oder die, welche Mich schließlich geleugnet haben, haben manchmal die Sehnsucht gespürt, Mich zu sehen und Mich zu hören, wobei sie sich innerlich gefragt haben, wo Ich bin und wie sie Mich finden könnten.

47. Es ist der Geist, der des Göttlichen bedarf, und in seinem Durst nach Licht schluchzt er traurig im Gefängnis des Fleisches. Doch gerade in jenem Augenblick vernimmt er eine gütige Stimme, die ihm sagt: "Hier bin Ich."

Ich habe euch nicht vergessen, noch habe Ich Mich von euch entfernt. Ich könnte Mich gar nicht entfernen, weil Ich in einem jeden von euch bin. Aber wenn ihr Mich finden wollt — mein Tempel ist überall: in eurer Schlafkammer, bei der Arbeit, unterwegs, innerhalb und außerhalb von euch, an jedem Ort, an dem ihr einen Altar der Vergeistigung errichtet, oder wo ihr durch euren Glauben eine Lampe anzündet, die den Weg eurer Nächsten erhellt.

48. Wenn ein Mensch seinen Herrn befragt hat und er in der Stille seines Herzens die Antwort zu vernehmen fähig war, hat er größere Geheimnisse entdeckt als all jene, welche ihm die Natur mittels der Wissenschaft offenbaren könnte. Dieser Mensch hat wirklich die Quelle entdeckt, aus der alle Weisheit stammt.

49. Der Mensch, welcher — von seinem Schmerz und seiner Angst getrieben — mit seinem Herrn geistig in Verbindung zu treten vermochte und der fühlt, dass Er sich in seinem Gebet, in seinem intuitiven Wissen oder in seinen Prüfungen offenbart, hat ein Heiligtum errichtet, wo er immer, wenn er sich innerlich zubereitet, die Gegenwart seines Vaters finden kann.

50. Das Leid, das die Menschen dieser Zeit niederdrückt, führt sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merken, vor die Tore des inneren Heiligtums, angesichts dessen sie — unfähig weiterzugehen — fragen werden: "Herr, wo bist Du?" Und aus dem Innern des Tempels wird die gütige Stimme des Meisters vernehmbar sein und ihnen sagen: "Ich bin hier, wo Ich immer gewohnt habe — in eurem Gewissen."

51. Um euch in eurer Entwicklung beizustehen, ist mein Licht auf eurem Wege; fürchtet euch deshalb nicht, euch zu verirren. Bekleidet euch mit Gehorsam und tut meinen Willen. Auf diese Weise werdet ihr große Werke vollbringen können, wie es jedem meiner Jünger zukommt.

52. Wer im Gehorsam lebt, braucht seinen Herrn um nichts zu bitten, weil er begreift, dass ihm nichts mangeln kann. Wer dagegen am Rande der Tugend wandelt, wird zum gegebenen Zeitpunkt bitten müssen, weil er fühlt, dass der Friede ihn verlässt und es ihm an Kraft gebricht. Dann wird er gewahr, dass die Güter des Geistes nicht so leicht zu erlangen sind wie die Befriedigungen der Welt.

53. Es gibt in meinem Reiche eine immer offene Tür und einen immer gedeckten Tisch, die auf die Ankunft des müden Erdenwanderers warten. Wie sehr habe Ich gehofft, dass die Menschen diese geistigen Speisen inmitten von Frieden suchen würden. Doch wenn sie danach verlangen, wird es in tiefem Schmerze sein. Dennoch, der Tisch wird immer an seinem Platze sein, und niemandem wird das Brot verborgen bleiben.

54. Meine Barmherzigkeit wartet auf die Reue und die Erneuerung der Menschheit, um sich auf die zu ergießen, die sich einst mit dem Schlamm der Sünde befleckten, sich jedoch hernach in der Liebe zu ihrem Herrn läuterten. Dies ist das Festmahl, zu dem ihr alle eingeladen seid und bei dem euer Vater seinen vielgeliebten Kindern das Brot austeilen und den Wein des Lebens anbieten wird.

55. Ich warnte euch schon damals, als Ich zur Erde herniederkam, um mit den Menschen zu sprechen. Ich wollte, dass die Menschheit wachen und beten sollte, damit die Finsternis sie nicht unvorbereitet überfällt. Aber die großen Völker der Erde wachten nicht, und der Krieg ging über sie hinweg und bestrafte ihren Hochmut und ihren Mangel an gegenseitiger Nächstenliebe. Seht die alten Nationen, wie sie von der Last ihres großen Elends niedergedrückt sind. Wie sehr haben sie durch ihren Hochmut gelitten. Jetzt sind neue Nationen erstanden, die gleichfalls von der Sucht nach Macht und Reichtum verblendet sind, ohne dass sie sich aufgrund der Erfahrungen der ersteren davon hätten abhalten lassen, oder sie auf die Stimme der Vernunft oder des Gewissens gehört hätten. Verblendet von dem Vertrauen, das sie in ihre Kraft setzen, haben sie sich schließlich für allmächtig gehalten, und darum jagen sie hinter einem Ziel her, das sie für richtig halten, ohne zu verstehen, dass sie dabei sind, in atemberaubendem Lauf in den Abgrund zu stürzen.

56. Wer sind jene, die inmitten des Chaos ihren Blick zum Firmament erheben in einem Bittgebet um Frieden und um Vergebung für die, die in ihrer Verblendung nicht mehr die Stimme der Gerechtigkeit ihres Gewissens erkennen oder vernehmen können? Wer ist es, wenn nicht jene, die den Frieden lieben? Sie sollen die Wächter sein, die für die ganze Menschheit "wachen" in den Tagen der Heimsuchung, die näherrücken.

57. Ihre Gebete werden bewirken, dass jene Frieden erlangen, die in ihrem Geist Licht benötigen. Das geistige Gebet ist eine Botschaft, die das Herz derer erreicht, für die man bittet, und es ist wie ein Mantel des Friedens über den Notleidenden, wenn mehrere Herzen sich vereint haben, um für sie zu bitten. Ich empfange von vielen Punkten der Erde dies Gebet, das jene emporsenden, die für den Frieden der Welt einstehen.

58. Seid beharrlich in eurem Gebet für den Frieden, denn auf diese Weise werdet ihr euch mit all jenen vereinen, die auf dieselbe Art beten. Haltet den Mantel des Friedens über das Kriegsgeschehen, das die Menschheit umstrickt, und in den Stunden des Kampfes breitet ihn über euren Mitmenschen aus. Erinnert ihr euch daran, dass Ich euch die Gabe des immerwährenden Friedens gegeben habe, und dass Ich euch Israel genannt habe, was "stark" bedeutet? — Volk, verdränge nicht aus deinem Herzen die Erinnerung an das, was Ich dir offenbart habe, noch an die Reichtümer, die — wie ihr wisst — euer Geist in sich birgt. Ich prophezeite Jakob, dass sein Volk sich mehren würde wie der Sand am Meer, und dass es den Nationen den Frieden bringen würde. Betet, geliebte Jünger, und mein Wort wird sich an euch erfüllen, denn ihr seid ein Teil meines Volkes, dessen Bestimmung es ist, der Segen zu sein unter allen Völkern der Erde.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 105

1. Aus diesem Worte sollt ihr ein Buch herstellen, das auf Erden bleiben wird, damit die Menschen den Pfad zur Vergeistigung finden. Viele von ihnen werden seine Wahrheit leugnen, aber viele werden auch bestätigen, dass alle seine Aussagen richtig sind.

2. Von Generation zu Generation werden sich die Gaben des Geistes stärker und klarer offenbaren, und diese Tatsache, die sich selbst bei den am meisten Zweifelnden und Ungläubigen zeigt, wird das Zeugnis für die Wahrheit all dessen sein, was Ich euch in den vergangenen Zeiten ankündigte und euch in dieser bestätigte.

3. Erkennt ihr etwa, mit welch durchdringender Kraft mein Wort in dieser Zeit ertönt ist, wenn es sich durch das Gehirn des Stimmträgers kundgetan hat? Ebenso wenig könnt ihr euch das Wunder der Kundgabe von Geist zu Geist vorstellen, wenn diese ihren Höhepunkt erreicht.

4. Staunt ihr nicht, wenn ihr die Beschreibung eines geistigen Gesichtes mittels der Sehergabe oder der prophetischen Kraft eines Traumes vernehmt? Wahrlich, Ich sage euch, ihr habt kaum angefangen, einen Schimmer von dem zu erspähen, was andere in der Zukunft sehen werden.

5. Ihr wart über die Gabe der Intuition verwundert, und die Gabe der Heilung hat euch in Staunen versetzt; doch es ist notwendig, dass ihr den Spiritualisten von morgen ein gutes Vorbild hinterlasst.

6. Die Zeit, die Joel ankündigte, in welcher die Menschen in ihrem Geiste und Fleische den Geist Gottes empfangen würden, ist jetzt da. Doch es ist erst die Morgendämmerung, und es ist nötig, dass ihr, die ersten Jünger, guten Samen hinterlasst, damit eure Werke gute Früchte sind, die die Wanderer von morgen auf ihrem Lebensweg ermutigen, und nicht Stolpersteine, über die man strauchelt.

7. Aufgrund des Lichtes, das ihr empfangen habt, gehört ihr zu denen, welche die Lehre, die Ich euch schon in vergangenen Zeiten offenbart habe, richtig auslegen werden.

8. Die gründliche Erforschung, die ihr meinem Worte zuteil werden lasst, und die Befolgung desselben durch euch werden das beste geistige Werk sein, das ihr den kommenden Generationen hinterlasst. Sie werden euch dafür dankbar sein, und Ich werde euch segnen.

9. Ihr, die Ersten in diesem Zeitalter, sollt Stützen, Führer und Wächter der Nachkommenden sein und euch an der Durchführung eurer Mission erfreuen.

10. Lebt, um eure Mitmenschen zu retten, dann werde Ich euch retten. Lasst eure Boote zu Wasser und macht euch auf die Suche nach den Schiffbrüchigen, und wenn ihr seht, dass die Wellen aufbrausen und bedrohlich werden, so betet, und sogleich werdet ihr den Mantel meines Friedens über eurem Geiste fühlen.

11. Jünger, denkt nicht, dass nur im Schoße des Volkes Israel meine Sendboten, meine Propheten, Wegbereiter und Erleuchteten erschienen, denn ihr würdet dann viele meiner Gesandten leugnen, die Ich mit Botschaften des Lichtes, des Friedens und der Liebe an verschiedene Orte auf Erden gesandt habe.

12. Die Menschheit ist das Erdreich, in das Ich den Samen der Liebe säe. Dieses wurde mit dem göttlichen Tau bewässert, damit, wenn die Aussaat meines Wortes stattfinden würde, es ein geeignetes Feld vorfinden sollte, um Frucht zu tragen.

13. Immer, wenn eine Gottesoffenbarung im Begriffe ist, die Menschen zu erleuchten, habe Ich ihnen Wegbereiter oder Propheten gesandt, um sie vorzubereiten, damit jenes Licht von ihnen erkannt werden kann. Doch glaubt nicht, dass nur jene meine Boten sind, die Botschaften für den Geist bringen. Nein, Jünger, ein jeder, der unter den Menschen das Gute sät in irgendeiner seiner Formen, ist ein Bote von Mir.

14. Diese Sendboten könnt ihr auf allen Wegen eures Lebens antreffen, sowohl in den Religionsgemeinschaften, als auch in den Wissenschaften — unter den Menschen, die regieren, oder bei denen, die gute Lehren erteilen.

15. Ein guter Diener von Mir weicht niemals von dem Pfade ab, den er zurückzulegen hat; er stirbt lieber unterwegs, als dass er zurückweicht. Sein Vorbild ist ein Same des Lichtes im Leben seiner Nächsten, und seine Werke sind Beispiele für die andern. Ach, wenn die Menschheit doch die Botschaften verstehen könnte, die Ich ihr durch sie zusende! Doch es ist nicht so, weil es viele Menschen gibt, die heikle Missionen auf der Welt haben, die jedoch ihre Blicke von jenen großen Vorbildern abirren lassen, um einen Weg einzuschlagen, der ihnen besser gefällt.

16. Ihr habt Regierende, in deren Herzen nicht die Gerechtigkeit und Hochherzigkeit vorhanden ist, um ihr Volk zu regieren, weil sie hinter dem armseligen Ziel nach Macht und Reichtum her sind — Menschen, die von sich behaupten, dass sie meine Stellvertreter sind, und die nicht einmal die Liebe zu ihren Nächsten kennen — Ärzte, die das Wesentliche ihrer Mission nicht kennen, welches die Barmherzigkeit ist — und Richter, die Gerechtigkeit mit Rache verwechseln und das Gesetz zu verderblichen Zwecken missbrauchen.

17. Keiner, der krumme Wege geht und seinen Blick von jenem Lichte abwendet, das er als Leuchtfeuer seines Gewissens in sich hat, hat eine Vorstellung von dem Gericht, das er sich selbst bereitet.

18. Es gibt auch solche, die Aufgaben an sich gerissen haben, die ihnen nicht zustehen, und die mit ihren Irrtümern Beweise dafür geben, dass ihnen absolut die erforderlichen Fähigkeiten fehlen, um die Aufgabe durchzuführen, die sie von sich aus übernommen haben.

19. Ebenso könnt ihr Diener Gottes finden, die es nicht sind, weil sie dafür nicht gesandt wurden — Menschen, die Völker führen und die nicht einmal fähig sind, ihre eigenen Schritte zu lenken — Lehrer, denen die Gabe zu lehren fehlt und die statt Licht zu verbreiten den Verstand verwirren — Ärzte, in deren Herz kein Gefühl des Mitleids geschlagen hat angesichts des fremden Schmerzes und die nicht wissen, dass der, welcher diese Gabe wahrhaft besitzt, ein Apostel Christi ist.

Alle meine Grundprinzipien wurden von den Menschen geschändet, doch nun ist die Stunde gekommen, in der alle ihre Werke gerichtet werden. Dies ist mein Gericht, da es Mir zukommt, es zu vollziehen. Deshalb sage Ich euch: Wachet und erfüllet meine Gebote der Liebe und Vergebung.

20. Habe Ich euch gesagt, dass ihr zum Volke Israel gehört, dem Besitzer des Göttlichen Samens? Arbeitet also an euch, damit ihr würdig seid, den Samen der Liebe, des Friedens und des Lichtes bei euch zu tragen.

21. Denkt über die Lektionen nach, die Ich euch an diesem Tage gelehrt habe, damit ihr nicht von dem Pfade abirrt, den Ich euch vorgezeichnet habe, und ihr nicht Aufgaben an euch reißt, die euch nicht zukommen, und damit ihr keinen falschen Gebrauch von euren Fähigkeiten macht. Denn wenn ihr nach allem, was ihr in meinen Unterweisungen gehört habt, jene Fehler begeht, auf die Ich euch hingewiesen habe, wird euer Gericht strenger sein müssen als das von dem, der während seines Lebens keine Lehre von solchem Lichte kennenlernte, wie es die Lehre enthält, die ihr empfangen habt.

22. Geliebtes Volk, mehre dich, bleibe standhaft und erfülle deine Mission.

23. Ich habe ein Licht entzündet auf dem Wege des Geistes, damit dieser sich nicht verirrt und sicher seines Weges zieht — wie ein Schaf, das weiß, wo die Hürde ist.

24. Dies Licht, das jenes der geistigen Erkenntnis ist, beleuchtet die Bresche und entdeckt den Wolf, wenn dieser im Dickicht auflauert.

25. Nicht alle Menschen gehen auf dem sicheren Wege. Es gibt viele Verirrte, die den Weg verloren haben, umherirrende Reisende, Wesen ohne bestimmte Richtung. Wenn Ich ihren Weg kreuze und sie frage: "Wohin geht ihr? Was oder wen sucht ihr?", so sagen sie Mir mit hängendem Kopfe: "Meister, ich weiß nicht, wohin ich gehe, wohin meine Füße mich tragen, noch was es ist, das ich suche." Dann habe Ich ihnen gesagt: "Folget Mir nach", und dies eine Wort, das in ihr Herz drang, hat genügt, um ein Licht der Hoffnung, eine Flamme des Glaubens zu entzünden, die ihnen neuen Mut gab, meiner Spur zu folgen. Denn seit dem Zeitpunkt, da sie Mir nachzufolgen begannen, spürten sie eine unbekannte Kraft, die sie keinen Augenblick verließ und sie ein unbedingtes Vertrauen in ihre Bestimmung fühlen ließ.

26. Ich will, dass ihr alle, die ihr dies Wort vernehmt, verstehet, dass Ich euch mit der Aufforderung, auf diesem Wege zu wandeln, nicht nur geistige Befriedigungen und Wonnen auf ihm anbiete, sondern auch Prüfungen, Lektionen und Sühneerlebnisse, aber dass zugleich eine höhere Kraft herabströmt, um den zu stärken, der geprüft wird, und dass diese Kraft während des ganzen Lebensweges der Stab ist, auf den sich der Wanderer stützen muss. Diese Kraft enthält alles: Glaube, Liebe, Gehorsam und Vertrauen.

27. Seid euch dessen bewusst, Jünger, die ihr dem Meister nachzufolgen beginnt, damit, wenn sich Prüfungen auf eurem Lebenswege einstellen, ihr denkt: "Ich bin schon darauf vorbereitet, der Meister hat mich darauf hingewiesen, und ich habe das Vertrauen, mit seinem göttlichen Beistand zu bestehen."

Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euch diese Lektionen mit starkem und aufwärtsgewandtem Geiste zunutze macht, werdet ihr feststellen, dass keine Prüfung umsonst ist. Denn sowohl jene, die einem Menschen bestimmt ist, als auch jene, die sich im Schoße einer Familie zeigt, oder jene, die eine Nation heimsucht — sie alle und jede einzelne von ihnen birgt einen tiefen Sinn und oftmals große Lebenslehren in sich. Wer könnte in diesem Augenblicke sagen, dass er frei von Prüfungen ist? — Niemand, denn es ist die Zeit der geistigen Wiedergutmachung.

28. Öffnet eure Augen für die Wirklichkeit und macht euch die Verantwortung bewusst, die ihr übernehmt, wenn ihr meinem Worte lauscht und zu Zeugen meiner Kundgebungen in dieser Zeit werdet. Ich will euch damit sagen, dass ihr euch nicht damit begnügen dürft, mein Wort zu vernehmen und eure geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, ohne an die der andern zu denken. Denn diese Befriedigung wird nicht vollständig sein können, wenn ihr bedenkt, dass gerade in den Augenblicken eures geistigen Entzückens Millionen eurer Mitmenschen kämpfen, verzweifeln oder im Feuer der mörderischen Kriege fallen.

29. Meine Lehre bereitet euch auf eine Auseinandersetzung zugunsten des Friedens und der Vergeistigung in der Welt vor. Meine Unterweisung sagt euch, was ihr tun sollt, damit ihr alle in diesem Rettungswerke mitarbeitet. Dann wird euer Geist immer mehr den Frieden und die Befriedigung erleben, die denen zukommen, die bei meinen Werken der Liebe mit Mir zusammenarbeiten.

30. Verliert nicht jene Empfindsamkeit, die euer Herz beim Hören meines Wortes gewinnt, wenn ihr zu eurem materiellen Lebenskampf zurückkehrt, denn dort, auf jenen Wegen sind eure Mitmenschen in Erwartung eines Wortes von euch, das Trost enthält oder einen Ausspruch, welcher meine Botschaft des Lichtes zu ihren Herzen bringt. Doch falls euer Herz in seine gewohnte Härte zurückgefallen ist, wenn sie sich an euch wenden, werdet ihr nicht einmal in das Innere dessen schauen können, der bei euch etwas suchte, das nicht euer Eigentum war, sondern ihm zugedacht war: mein Licht, mein Friede, mein Balsam.

31. Denkt nicht, dass euer Mangel an Liebe zu den Menschen ungestraft bleiben könne; denn falls ihr gegen eure geistigen Pflichten verstoßen solltet, werden die Menschenscharen, wenn sie in den Schoß eurer Gemeinschaften eintreten und die Botschaft kennenlernen, die ihr ihnen verheimlicht oder vorenthalten habt, sich innerlich fragen, ob dies meine neuen Apostel sind, während andere, die in meine Lehre eindringen, euch eine Lektion darüber erteilen werden, wie die göttlichen Aufträge zu erfüllen sind.

32. Ich muss in dieser Weise zu euch sprechen, um zu verhindern, dass ihr einschlaft, und damit ihr nicht in eurem Schlummer überrascht werdet. Ich fordere euch auf zu kämpfen, und dafür gebe Ich euch mein Beispiel beständiger Wirksamkeit.

33. Niemand sage Mir, dass er auf seinem Wege zu große Hindernisse vorfindet, um seine Aufgabe erfüllen zu können. Denn wenn ihr daran glaubt, dass sich kein Blatt vom Baume ohne den Willen des Vaters bewegt, so müsst ihr auch begreifen, dass ihr eure Mission über das hinweg, was ihr Hindernisse nennt, durchführen sollt.

34. Hegt nicht die Auffassung, dass ihr mit der bloßen Anwesenheit an diesen Orten bereits eure geistige Aufgabe erfüllt, oder dass ihr allein mit dem Sprechen über meine Lehre Mir bereits gedient habt. Denn euer Betätigungsfeld ist so weit und so voller Gelegenheiten, um auf euren Wegen Liebe zu üben, dass ihr euch nicht anstrengen müsst, um passende Gelegenheiten zum Säen zu finden. Doch ihr habt auf all dies nicht geachtet, und deshalb sagt ihr, dass ihr zu viele Hindernisse vor euch habt, um erfüllen zu können; denn ihr habt nicht alles ergründet, was eure geistige Aufgabe beinhaltet.

35. Liebt, dient, seid nützlich, rettet und tröstet, macht aus eurem Leben ein schönes Beispiel, eine praktische Lehre, damit man euch nacheifert. Dann werdet ihr geistiges Licht auf eure Mitmenschen ausstrahlen. Wenn ihr von meiner Lehre sprecht, werdet ihr die Mission erfüllen, den Samen der Vergeistigung zu säen. Aber tut es mit Demut und seid euch bewusst, dass jedes Werk, das Eitelkeit enthält, ein unfruchtbarer Same sein wird, der niemals keimen wird.

36. Ich versichere euch, dass wenn ihr in eurem Leben mit dem Takt, der Aufrichtigkeit und Rechtschaffenheit, die Ich euch anrate, wirkt, die harten Herzen, von denen ihr zu Mir in euren Gebeten sprecht, sich von eurer Tugend bewegt erweichen werden, und ihr werdet zu der Überzeugung kommen, dass der fortgeschrittene Geist niemals an der Durchführung dieser Mission gehindert werden kann, weil er über allen Kleinlichkeiten dieses Lebens steht.

37. Denkt niemals schlecht von denen, die euch nicht mögen, und seid nicht erbittert über jene, die euch nicht verstehen, da ihr selbst das innerlichste Gefühl, das ihr gegenüber euren Nächsten habt, diesen gedanklich übermittelt.

38. Ich biete euch in dieser Zeit so viele Erleichterungen an, meine Jünger zu sein, dass ihr eure Eltern, Gattinnen oder Kinder nicht zu verlassen braucht, um Länder aufzusuchen, in denen ihr meine Lehren verbreitet, noch braucht ihr mit lauter Stimme auf Straßen und Plätzen predigen, auch müsst ihr nicht fürchten, dass euch am Ende der Missionstätigkeit unweigerlich das Blutgerüst erwartet. Diesen Weg legte Ich zurück und auch meine Apostel; doch jenes Blut säuberte den Pfad, damit die neuen Jünger nicht auf ihm zu Falle kämen. Ihr müsst nur noch den geistigen Sinn dieser Botschaft verstehen, damit ihr sie verwirklicht und in einfacher Weise auf euer Leben anwendet, sodass ihr mein Wort wirklich lebt.

39. Ich habe dem Geiste Macht über die Materie gegeben, damit er aus den Prüfungen siegreich hervorgehe und bis zum Endziel des Weges gelange. Doch der Kampf wird groß sein; denn seit der Mensch auf der Welt das einzige Reich schuf, an das er glaubt, zerstörte er die Harmonie, die zwischen ihm und allem, was ihn umgibt, vorhanden sein soll. Von seinem stolzen Throne herab möchte er alles der Macht seiner Wissenschaft unterwerfen und den Elementen und Kräften der Natur seinen Willen aufzwingen. Doch ist ihm dies nicht gelungen, denn schon seit langem hat er die Bande der Freundschaft mit den geistigen Gesetzen zerrissen.

Als Ich jetzt diesem Volke hier gesagt habe, dass die Naturgewalten ihm gehorchen können, gab es welche, die dies nicht geglaubt haben, und Ich sage euch, dass sie Grund zum Zweifeln haben, denn die Natur wird niemals denen gehorchen, die sie missachten, schänden oder verhöhnen. Wer dagegen im Einklang mit den Gesetzen des Geistes und der Materie zu leben versteht, das heißt, wer mit allem, was ihn umgibt, in Harmonie lebt, der wird während seines Lebens mit seinem Schöpfer eins werden und ein Anrecht darauf erwerben, dass die Elemente der Natur ihm dienen und gehorchen, wie es jedem Kinde zukommt, das seinem Vater gehorsam ist, dem Schöpfer alles Bestehenden.

40. Ich habe nicht gesagt, dass diese Gemeinde hier die notwendige geistige Erhebung erreicht hat, um solche Wunder Wirklichkeit werden zu lassen — auch nicht, dass sie derzeit bereits die Harmonie zwischen dem Materiellen und dem Geistigen erreicht. Ich rege sie nur dazu an, durch die Vergeistigung nach diesem Ziel zu streben.

41. Um euch in eurem Glauben zu ermutigen und euch die Wahrheit meiner Worte zu beweisen, vollbringe Ich zuweilen bei euch solche Werke, die ihr Wunder nennt und die nur die Belohnung für jene sind, die sich in die universelle Harmonie einzuordnen verstanden, auch wenn es nur für eine kurze Zeitspanne gewesen ist.

42. Die geschichtliche Überlieferung über die ersten Menschen, welche die Erde bewohnten, wurde von Generation zu Generation weitergegeben, bis sie im Buch der Ersten Zeit niedergeschrieben wurde. Es ist ein lebendiges Gleichnis jener ersten Menschenwesen, die auf der Erde lebten. Ihre Lauterkeit und ihre Unschuld ermöglichten ihnen, die Liebkosung der Mutter Natur zu fühlen. Zwischen allen Wesen bestand ein freundschaftliches Verhältnis, und unter allen Geschöpfen eine uneingeschränkte Brüderlichkeit. Hernach entfremdeten die menschlichen Leidenschaften die Menschen jenem Leben, weshalb sie sich genötigt sahen, mittels der Wissenschaft nach dem zu streben, was sie aus Mangel an Vergeistigung verloren hatten. So ist die Menschheit bis in die gegenwärtigen Zeiten gelangt, in denen sie, um zu überleben, von den Elementen und Kräften der Natur das für ihr Leben Notwendige stehlen musste.

43. Ich verbiete euch nicht, von der Wissenschaft Gebrauch zu machen, noch verdamme Ich sie. Ich will nur, dass die Menschen mittels meiner Lehre begreifen, dass es ein höheres Wissen gibt als jenes, das sie kennen, und das sie durch die Liebe erreichen können, welche die Essenz aller meiner Unterweisungen ist.

44. Menschen, wie sollte Ich euch nicht sagen, dass diese Zeiten, in denen ihr lebt, von Verwirrung geprägt sind, da Ich doch sehe, dass ihr mein Licht nicht durch die dunklen Wolken eurer Gedanken dringen lasst? Auch sage Ich euch, dass mein Licht triumphieren wird, denn es gibt keine Finsternis, die seiner Leuchtkraft standhalten kann. Dann werdet ihr begreifen, dass der Vater euch in der Stunde der Heimsuchung niemals verlässt.

45. Viele Völker sind in den tiefen Abgrund der Vermaterialisierung gestürzt, und andere sind nahe daran, zu stürzen; doch der Schmerz ihres Sturzes wird bewirken, dass sie aus ihrem tiefen Schlafe erwachen.

46. Es sind jene Nationen, die nach einer Zeit des Glanzes einen Niedergang erlebten und in die Finsternis des Schmerzes, des Lasters und des Elends versanken. Heute ist es nicht ein Volk, sondern die ganze Menschheit, die dem Tod und dem Chaos blind entgegenläuft.

Der Hochmut der Völker wird durch meine Gerechtigkeit heimgesucht werden. Erinnert euch an Ninive, Babylon, Griechenland, Rom und Karthago. Bei ihnen werdet ihr tiefe Lehrbeispiele der Göttlichen Gerechtigkeit finden.

47. Wann immer die Menschen das Zepter der Macht ergriffen und zugelassen haben, dass ihr Herz von Gottlosigkeit, Hochmut und unsinnigen Leidenschaften erfüllt wurde, wodurch sie ihre Völker mit sich fortrissen in die Entartung, hat sich meine Gerechtigkeit genaht, um sie ihrer Macht zu entkleiden. Aber gleichzeitig habe Ich eine Fackel vor ihnen entzündet, die den Weg zum Heil ihres Geistes erhellt. Was würde aus den Menschen, wenn Ich sie im Augenblicke ihrer Prüfungen ihren eigenen Kräften überließe?

Wendet eure Blicke all jenen Völkern zu, die früher groß waren und die heute in Ruinen liegen. Sie werden aufs neue erblühen, doch nicht der Hochmut und das Verlangen nach irdischer Größe werden sie wieder aufrichten, sondern das Ideal, das sich an jener Gerechtigkeit und Tugend inspiriert, die meine Unterweisungen verbreiten. Aus ihren Trümmern werden neue Nationen erstehen, und auf den Ruinen ihrer Kirchen und ihrer Götzen werden sie ihrem Gott die wahre Anbetung darbringen.

48. Der Hochmut wurde gedemütigt, und die Sünde wurde durch Schmerz abgewaschen; doch vergesst nicht, dass noch viele Schandflecken zu entfernen sind, und dass — so rein das Leben der Menschen auf Erden auch noch werden wird — dieser Planet niemals die ewige Heimat für den Geist sein wird. Denn wer dies glaubt, hat mein Wort schlecht ausgelegt, oder er hat den wahren Sinn des Lebens nicht verstanden.

49. Diese Welt wird immer nur die vorübergehende Heimstatt des Geistes sein, nur eine Teilstrecke auf dem Weg zu seiner Entsühnung, seiner Entwicklung und Vervollkommnung. Das Leben, das euch erwartet, um euch für immer aufzunehmen, ist anders.

50. In meine Gegenwart kommen Kranke, Gescheiterte, geistig Arme, und während die einen meinen Willen segnen, begehren andere angesichts des Schmerzes auf und schreiben ihre Leiden einer göttlichen Strafe oder Ungerechtigkeiten des Schicksals zu. Dann ist es nötig, dass Ich euch von eurer Unwissenheit befreie und euch den Kern der Wahrheit aufdecke.

51. Solange ihr im Fleische lebt, läutert sich euer Geist von dunklen Flecken aus vergangenen Leben, und daher wurde es nötig, euch all dies zu offenbaren, damit ihr die Leiden der Erde geduldig ertragen könnt.

52. Seit Anbeginn der Menschheit gibt es die Reinkarnation des Geistes als ein Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit und als eine der Formen, in denen der Vater seine unendliche Gnade bewiesen hat. Die Reinkarnation ist nicht nur eine Sache dieser Zeit, sondern aller Zeiten, und ihr sollt auch nicht meinen, dass Ich euch dies Mysterium erst jetzt offenbart habe. Schon in den frühesten Zeiten existierte im Menschen das intuitive Wissen über die Wiedereinkörperung des Geistes.

Doch die Menschen, welche materialistische Wissenschaften und Schätze der Welt erstrebten, ließen sich von den Leidenschaften des Fleisches beherrschen, wodurch jene Fasern des menschlichen Herzens verhärtet wurden, mit denen man das Geistige wahrnimmt, sodass die Menschen taub und blind für alles wurden, was dem Geiste zugehört.

Was kann es ihnen nützen, ihre Augen auf die Schriften zu heften, welche das Gesetz und die Lehre enthalten, die Ich euch in vergangenen Zeiten offenbarte, wenn ihr Verstand nicht in ihren Sinngehalt einzudringen vermag, und ihre Herzen den Wesenskern derselben nicht wahrnehmen?

Erkennt, dass die Empfindungsfähigkeit und das geistige Ahnungsvermögen in den Menschen verkümmert sind, und dass sie daher beim Suchen nach meiner Wahrheit in jenen Texten meistens irrtümlichen Auslegungen anheimfallen. Sie haben das Licht direkt vor ihren Augen, aber statt dass sie zum Kern der Unterweisungen Vordringen, halten sie sich bei den Buchstaben auf, das heißt an der äußerlichen Form, wodurch sie häufig Irrtümern erliegen. Doch nun bin Ich hier, um in die Geheimnisse und dunklen Stellen Licht zu bringen, sowie um euch von Verwirrungen und Irrtümern zu befreien.

53. Wohl denen, die Mich gerufen haben, denn damit haben sie ihre Sehnsucht nach Liebe und Wissen bewiesen. Sie haben erlebt, wie meine helfende Liebe ihnen beisteht. Doch müsst ihr einsehen, dass ihr nicht alles, was ihr in dieser Zeit wissen wollt, auf einmal erhalten könnt. Denn es ist notwendig, dass ihr betet, meditiert und meine Lehren lebt, um alles zu empfangen, was ihr ersehnt.

54. Sowohl der Mensch, der das Licht des Wissens in der Natur sucht, als auch der, der meine Weisheit in den geistigen Offenbarungen sucht, muss den Weg, auf dem er all jene Wahrheiten finden wird, die er auf andern Pfaden nicht entdecken kann, auf eigenen Füßen zurücklegen. Eben darum habe Ich euren Geist ausgesandt, ein Leben nach dem andern hier auf Erden zu leben, damit er aufgrund seiner Entwicklung und seiner Erfahrung alles entdeckt, was in ihm ist und in dem, was ihn umgibt.

55. Wenn ihr wollt, so prüft meine Worte gründlich, doch studiert und beobachtet danach das Leben aus ihrer Sicht, damit ihr die Wahrheit feststellen könnt, die in allem, was Ich euch gesagt habe, enthalten ist.

56. Es wird Gelegenheiten geben, bei denen es euch so vorkommt, als ob ein Widerspruch bestünde zwischen dem, was Ich euch heute sage, und dem, was euch in vergangenen Zeiten offenbart wurde, doch diesen gibt es nicht. Die Menschen sind es, die im Irrtum befangen sind. Aber nun werden alle zum Lichte gelangen.

57. Falls ihr euch wegen dieser Art, meine Lehre aufzufassen, angegriffen seht, so seid unbesorgt, denn wahrlich, Ich sage euch, noch steht niemand in der rechten Erkenntnis, weshalb euch niemand beweisen kann, dass er bereits zum Kern der Wahrheit vorgedrungen ist.

58. Studiert meine Lehre, erlanget Licht durch das Gebet, macht das Gute zur Norm eures Lebens, und ihr werdet erleben, wie ihr in den Augenblicken, in denen ihr es am wenigsten erwartet, von Inspirationen und Gedanken überrascht werdet, welche wahrhaftige Offenbarungen meines Geistes sind.

59. Wenn ihr fühlt, dass euch von Mir ausgehende Inspirationen erreichen, sollt ihr euch demütig zeigen, damit ihr euch niemals für größer haltet als die andern, und damit ihr mit jener Liebe, mit der Ich euch mein Licht gesandt habe, eure Mitmenschen an diesem teilhaben lasst.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 106

1. Jünger, hier ist euer Meister. Ich werde vor euch den Schleier von vielen Geheimnissen wegziehen. Fragt, bittet, so wird euch gegeben. Doch bittet Mich nicht um mehr, als was ihr wissen sollt.

2. In den vergangenen Zeiten konnte Ich euch nicht die Geheimnisse offenbaren, die Ich euch in dieser Dritten Zeit bekanntmache, weil euer Geist nicht fähig war, mehr zu verstehen oder zu begreifen, als seine geistige Entwicklung es ihm erlaubte. Aber mein Wort ist das gleiche — unwandelbar, ewig. Euer Geist ist es, der geboren wurde, der wächst und sich entwickelt, bis er die Vollkommenheit erreicht. Der Göttliche Geist hat weder Anfang, noch wird Er ein Ende haben, Er ist unwandelbar.

3. Euer Geist ist Teil eines Volkes, das Ich als Mittel oder Werkzeug gebraucht habe, um der Menschheit meine großen Lehren zu übergeben. Es sind drei Offenbarungen gewesen, die der Vater diesem Volke gegeben hat: Die erste Lektion war das Gesetz der Gerechtigkeit in der Ersten Zeit, in der frühen Kindheit dieses Volkes; die zweite war das Gesetz der Liebe, offenbart in der Zweiten Zeit, als es kaum die geistige Jugend erreicht hatte; die dritte Lektion ist diese, die Ich euch in der gegenwärtigen Epoche gebe, die Ich "Dritte Zeit" genannt habe. In ihr offenbare Ich euch das Geistige Gesetz in vollem Umfang — ein Gesetz, das alles umfaßt, was euch in den vergangenen Zeiten gezeigt wurde, und alles, was euer Geist wissen und besitzen muss. Geistig habt ihr nun die Jugendzeit erreicht.

4. Da ihr euch beständig entwickelt — warum sollte Ich euch dann immer die gleiche Lektion bringen? Das ist der Grund, weshalb meine verborgene Weisheit euch in jedem Zeitalter tiefere Geheimnisse offenbart.

5. Angesichts des Materialismus und des Bösen, die in dieser Zeit herrschen, zweifelt ihr daran, genügend geistige Auffassungsfähigkeit zu haben, um meine neuen Unterweisungen zu verstehen, sie zu erfüllen und zu leben. Doch Ich sage euch: Jenseits des Materialismus der Menschheit, ihrem Elend, ihrem Laster und ihrem Machtstreben gibt es den Geist, der durch lange Entwicklungswege und schwere Kämpfe hindurchgegangen ist und der nur auf den Augenblick wartet, sich seines falschen Gewandes zu entledigen, um sich voll Kraft auf den Pfad der Gerechtigkeit und Liebe zu begeben, welcher dem Geist zukommt.

6. Die menschliche Wissenschaft ist der irdisch sichtbare Ausdruck der geistigen Befähigung, welche der Mensch in dieser Zeit erreicht hat. Das Werk des Menschen in dieser Zeit ist nicht nur ein Produkt des Verstandes, sondern auch seiner geistig-geistigen Entwicklung.

7. Der Meister, der seine Jünger in der geistigen Jugend angetroffen hat — bereits soweit vorbereitet, um die neue Lektion zu verstehen — wird die drei göttlichen Offenbarungen als Testament der Liebe zu den Menschen in einem einzigen Buche vereinigen. Der Grund, weshalb ihr euch trinitarisch nennt, ist der, dass ihr in eurem Geiste den Samen dieser drei Lehrepochen tragt. Dennoch werden Mir in dieser Zeit nicht alle nachfolgen, nicht einmal alle, die Mich anhören, denn nicht alle sind erwacht, noch haben alle die Prüfungen zu nutzen verstanden, die sie in ihrem Leben gehabt haben. Es gibt die gegenüber geistigen Belehrungen Gleichgültigen, im Stillstand Verharrenden, im Irrtum Befangenen, doch jedem ist der Zeitpunkt bestimmt, an dem er erwachen und die Stimme seines Gewissens hören wird.

Diejenigen, die in dieser Zeit beim Hören meines Wortes erbebten, waren jene, die meine neue Kundgabe mit Ungeduld erwarteten, die sich meines Versprechens, zurückzukommen, erinnerten, so wie der verirrte Wanderer in tiefer Nacht darauf wartet, dass das Morgenrot erscheint, um den Weg zu finden und die Wanderung fortzusetzen.

8. Meine Stimme, die Ich heute in dieser Form materiell hörbar mache, wird sich bald nicht mehr vernehmen lassen, und dann werde Ich an euren Werken die Frucht meiner Aussaat betrachten. Ich werde in jedem von euch eine "Ähre" und eine "Frucht" hinterlassen, damit, wenn ihr Hunger spürt oder ein (geistig) Bedürftiger mit einer Bitte an euch herantritt, ihr Brot habt und dem Vater nicht sagt, dass Er von euch ging und euch ohne Erbe zurückließ.

Ich will, dass ihr in diesen Zeiten, wenn ihr Verlangen nach meinen göttlichen Gnadengaben fühlt, eure Zuflucht zu eurem Geist nehmt und bei ihm Hilfe sucht; denn dort werdet ihr viele Schätze finden, die meine fürsorgliche Liebe in ihn legte. Auch werdet ihr meinen Samen im Überfluss finden, darauf wartend, dass ihr die Äcker vorbereitet, um ihn auszusäen. Ich habe euch gelehrt, diese Felder zu bestellen und über die Saat zu wachen. Morgen soll euer Geist die Frucht seiner Werke einbringen als eine Ernte, die würdig ist, dem Vater dargebracht und in seinen Kornkammern verwahrt zu werden.

9. Es wird eine kurze Zeitspanne geben, in der mein in dieser Zeit gegebenes Wort dem Anschein nach vom Antlitz der Erde verschwunden ist. Dann werden die Menschen darangehen, spirituelle Lehren zu erfinden, neue Gesetze und Gebote zu lehren. Sie werden sich Meister, Apostel, Propheten und Gottgesandte nennen, und Ich werde sie eine Zeitlang sprechen und säen lassen. Ich werde sie ihr Saatkorn anbauen lassen, damit sie, wenn sie die Frucht ernten, erfahren, was sie gesät haben. Die Zeit und die Naturgewalten werden über ihre Saaten hinweggehen, und ihre Schritte werden für jedes dieser Menschenkinder wie ein Gericht sein.

10. Es ist notwendig, dass die Welt den Betrug kennenlernt, damit sie die Wahrheit erkennt. Dann werden die Wahrheit und die Lebensessenz, die Ich euch in dieser Zeit übergab, unter den Menschen wieder in ihrer ganzen Lauterkeit und Spiritualität auferstehen.

11. Seht euch die Menschen an, die die Völker führen, Doktrinen schaffen und sie den Menschen aufzwingen. Jeder verkündet die Überlegenheit seiner Doktrin, doch Ich frage euch: Was ist die Frucht all dessen gewesen? — Die Kriege mit ihrem Gefolge von Verelendung, Leiden, Zerstörung und Tod. Dies ist die Ernte gewesen, die die Vertreter solcher Theorien hier auf Erden geerntet haben.

Beachtet, dass Ich Mich der Willensfreiheit der Menschheit nicht entgegen gestellt habe, wenngleich Ich euch sagen muss, dass unbeschadet jener Freiheit das Gewissen unaufhörlich zum Herzen dessen spricht, der sich von der Gerechtigkeit, der Nächstenliebe und der Vernunft entfernt.

12. Auch im menschlichen Leben werde Ich die Menschen begreifen lassen, wie die Früchte ihrer Saat beschaffen sind, indem Ich zulasse, dass die Folgen ihrer Taten früher oder später als ihre Richter zutage treten. Nach diesem Gericht werden Mich alle suchen, und dann werden sie entdecken, dass mein Wort sich den Menschen aller Lebensalter und Kulturen anpasst. Denn das göttliche Wort, meine Lehre, gehört nicht einer bestimmten Epoche an, weil es ewig ist.

13. Meine Unterweisung teilt dem Geist Kraft mit, sodass er alle Prüfungen überwindet; die Anzahl derselben ist in der Bestimmung jedes Geschöpfes aufgezeichnet. Warum vor ihnen zurückschrecken? Warum verzagen angesichts des Gebirges, das sich vor euren Augen erhebt? Wisst ihr nicht, dass ihr nach Überwindung dieser Hindernisse das Ziel erreichen werdet, das ihr sucht?

14. Wie viel Schwachheit sehe Ich noch immer in eurem Fleische — eine Schwachheit, die euch häufig zum Lästern veranlasst. Wenn die Naturkräfte sich unsanft zeigen, flucht ihr; wenn irgendein Schmerz euren Körper plagt, verzweifelt ihr; wenn die Arbeit euch niederdrückt, verliert ihr die Geduld; selbst die Wärme und die Kälte machen euch wütend, und die Finsternis der Nacht flößt euch Furcht ein. Wie solltet ihr nicht verzagen, wenn ihr euch von den Forderungen des Fleisches leiten lasst, das die niederen Leidenschaften hervorbringt? Wann werdet ihr endlich meine guten Jünger sein, die mit ihren Werken der Liebe die Wahrheit meiner Lehre bezeugen?

15. Jünger Christi zu sein bedeutet nicht, dass ihr euch allzu weit vom Irdisch-Materiellen entfernen sollt. Es bedeutet, dass ihr euch zwar vom Schlechten und Überflüssigen trennt, euch jedoch nicht von euren irdischen Pflichten und Freuden abkehren sollt. Ich will euch nicht als Fanatiker haben, noch als Sklaven des Geistigen, solange ihr noch im Fleische seid. Der gute Jünger Jesu ist jener, der Gott zu geben weiß, was Gottes ist, und dem "Kaiser", was des "Kaisers" ist.

16. Eine schwere Auseinandersetzung erwartet mein Volk, denn es wird auf seinem Wege einem hohen Entwicklungsstand in dem Geist und im Verstande der Menschen begegnen. Eben darum will Ich, dass auch ihr euch in dieser Zeit meiner Kundgabe entwickelt, damit euch niemand etwas vormachen kann. Habt absolutes Vertrauen zu meinem Worte, in dem Bewusstsein, dass in ihm mehr Weisheit enthalten ist als im Verstande der Gelehrten, und Kenntnisse, die sich in allen Büchern auf Erden nicht finden.

17. Sät unermüdlich Liebe und Frieden; auf diese Weise werdet ihr euren geistigen Weg vorbereiten, und wenn dann der Tod plötzlich an euren Körper herantritt und der Geist bereits einen großen Teil seines Weges zurückgelegt hat, wird er voll Seligkeit schauen, wie weit sie die Verdienste ihrer Liebeswerke für ihre Mitmenschen erhoben haben.

18. Volk, erkenne, wie du in dem Maße, in dem du dich in meine Unterweisung vertiefst, alte Gewohnheiten und Gebräuche hinter dir lässt, weil du in ein neues, reineres, geistigeres Leben eingehst. Es ist eine neue Welt, die vom Grunde eures Herzens aufsteigt.

19. Wie viele Geheimnisse hat mein Wort aufgelöst, und wie viele irrtümliche Auslegungen habe Ich berichtigt. Ebenso werdet ihr auf die Wege der Welt gehen und euren Mitmenschen mein Gesetz erklären müssen. Ich sage euch: Ihr werdet fortgehen, denn niemand ist Prophet in seinem Land, Ich selbst musste damals Nazareth verlassen, wo Ich lebte, um dort Glauben zu finden, wo Ich als ein Fremder betrachtet wurde, wo man nicht von Mir sagen würde: "Jener Mensch, der sich ›Sohn Gottes‹ nennt, ist der Sohn von Maria und Joseph, dem Zimmermann."

20. Ich sage euch dies, weil sich unter euch, die ihr meine geistigen Gaben empfangen habt, auch jene befinden, an denen selbst ihre Eltern, ihre Kinder oder ihre Geschwister gezweifelt haben. Unter euch sind solche, die wegen des Zeugnisses für meine Unterweisung wie Ich Zauberer, Hexenmeister genannt wurden.

Vergesst diese Worte nicht, denn einige werden in ihrer engeren Heimat bleiben müssen; andere werden sie verlassen müssen und auch ihre Nation, um mein Wort zu andern Völkern zu tragen.

21. Diese Nation, fruchtbar gemacht durch das Leid, nahm meinen Samen auf, und dieser keimte; doch glaubt nicht, dass nur ihr dies Licht habt. Wenn ihr meine Lehre zu andern Völkern bringt, werdet ihr erleben, wie bald sie keimen und sich verbreiten wird. In jenen Ländern werdet ihr Propheten und Sendboten sein, und daher werdet ihr Glauben finden.

22. Mein Licht verbreitet sich von einem Ende der Erde zum andern und erhellt das ganze Universum. Das Licht des Göttlichen Geistes ist die Sprache, die zu allen Wesen spricht. Ihr als menschliche Wesen empfangt mein Wort durch das Verstandesvermögen des Menschen. Zu denen, die ihr Engel nennt, lasse Ich meine Stimme in Form göttlicher Inspiration gelangen; und in jeder Welt oder geistigen Heimstätte lasse Ich Mich hören und mache Ich Mich verständlich gemäß dem Entwicklungsgrad ihrer Bewohner.

23. Ich möchte zu euch sprechen, wie Ich zu den Engeln spreche — nicht, weil ihr die Reinheit derselben habt, sondern weil Ich will, dass ihr euch dieser Gnade erfreut und zunehmend jenen Wesen in ihrer Hoheit ähnlich werdet. Die Zwiesprache von Geist zu Geist wird alle Wesen und alle Welten einander näherbringen. Aber ihr müsst vorbereitet sein, um euch untereinander zu verstehen, und dafür gebe Ich euch eine einzige Sprache, ein einziges Licht, eine einzige Art der Zwiesprache: die der wahren Liebe.

24. Es beginnt für euch das Zeitalter der geistigen Kommunikation. Weit ist der Weg, den ihr zurücklegen müsst, und viel Zeit wird noch vergehen, bis ihr diese Gabe ihren Höhepunkt erreichen seht; aber von den ersten Schritten an und bei jedem weiteren werdet ihr eine Ermutigung finden, um auf dem Wege fortzufahren.

25. War euch meine Kundgabe durch den menschlichen Stimmträger nicht hoch willkommen? Wart ihr nicht von der Gegenwart der Geistigen Welt durch das Verstandesvermögen beglückt? Denn dies waren die wegbereitenden Schritte für die geistige Zwiesprache, die ihr hernach erreichen werdet. Und in jenen Augenblicken, in denen ihr meine Stimme in der Stille eures Gebetes sucht — ist der Friede, den ihr empfindet, und jene aufkommende Inspiration, die ihr empfangt, nicht wohltuend?

26. Ihr wisst von den Zeiten des Friedens, die kommen werden, weil ihr meine Inspiration und meine Offenbarungen empfangen habt; aber es gibt manche, die, ohne Mich in dieser Zeit gehört zu haben, die universelle Harmonie erträumen und ersehnen, und dabei wissen sie nicht, ob sie zu euch kommen wird; es ist das Ahnungsvermögen, das in ihnen spricht.

27. Selbst die Wissenschaftler haben eine Vorahnung vom Gedankenaustausch durch Geistesgaben, und dies kommt daher, weil sie in ihrem beständigen Forschen und Vordringen in das Innere des menschlichen Wesens das Vorhandensein jenes Wesens entdeckt haben, das, obschon einer andern Welt angehörend, im Menschen lebt: der Geist.

28. Heute sage Ich euch allen: Wandelt bedachtsam und vorsichtig auf diesem Pfade, damit ihr euch nicht von ihm verirrt. Wachet und betet auf eurer Lebensreise, damit ihr zum Ziele gelangt und eure Seligkeit sehr groß ist, wenn der Vater spricht und das ganze Geistige Universum Ihn hört und versteht, und ihr euch in derselben Weise untereinander versteht.

29. Ich will, dass ihr in eurem Herzen die Liebe eures Vaters fühlt; diese Liebe strahlt von meinem Geiste auf euren hernieder. Aber da ihr noch nicht die wahre Vereinigung des Geistes erreicht, spreche Ich zu euch durch diese Geschöpfe, in einer schlichten und einfachen Sprache, die von allen verstanden wird. Es ist mein Wille, euch mein Wort in größter Schlichtheit kundzutun, damit ihr das Wesentliche desselben ganz leicht entdeckt und euch nicht in einem wirrem Wortschwall verliert, der meist unnütz ist.

30. Klärt euren Verstand und reinigt eure Lippen, damit, wann immer ihr meine Lehre erklären sollt, von euren Lippen der kristallklare Strom meines Wortes kommt, ohne dass sich eurem Worte großsprecherische Ausdrücke beimischen, die ihm seine Schlichtheit und seine Kraft nehmen. Wenn ihr meine geistige Lehre mit wissenschaftlichen oder philosophischen Ausdrücken erklären wolltet, würdet ihr die Welt nicht beeindrucken, noch werden euch eure Mitmenschen verstehen, noch werdet ihr eine wahre Vorstellung von dem vermitteln, was meine Unterweisung ist.

Als Ich damals in Jesus zur Welt sprach, gebrauchte Ich nicht die Sprache der Gelehrten, der Philosophen oder der Wissenschaftler, um zu euch vom Himmelreich zu sprechen. Ich verwandte die einfachsten Ausdrücke eurer Sprache, denn gerade sie drücken die überirdischen Dinge am besten aus. Ich machte Gebrauch von Gleichnissen und bezog Mich auf die Gegenstände, die euch vertraut waren, damit ihr durch sie den Sinn des Geistigen Lebens erkennen würdet.

31. Wahrlich, Ich sage euch, Jesus musste nichts von den Menschen lernen, denn dann wäre Ich nicht der Göttliche Meister gewesen, sondern der Schüler der Menschen. Wenn jemand gesagt hat, dass Christus von Theologen, Theosophen oder Weisen unterwiesen worden ist, so sagt er nicht die Wahrheit. Denn vor Christus und in der Zeit, in der Er auf Erden lebte, gab es keine Lehre, die Ihn gelehrt hätte, so auf die Welt zu kommen, zu leben und zu sterben, wie Er es tat. Doch Ich sage euch gleichfalls, dass man die Lehren des Himmels nicht von der Welt lernen kann, und dass das, was Jesus lehrte, die Wahrheit war, welche im ewigen Reich des Geistes gültig ist.

32. So, wie die Menschen sich darauf versteifen, das Einfache kompliziert zu machen, möchten sie auch im Göttlichen die Zusammensetzung und die Substanzen entdecken, die der materiellen Natur eigen sind. Ihr Erstaunen wird groß sein, wenn sie einst feststellen, dass das Geistige oder Göttliche ohne Substanz und ohne Gestalt das Ganze ist, der Anfang und das Ende, die Wahrheit, das Ewige.

33. Die Menschen sind immer zu sehr mit den Herrlichkeiten der Erde beschäftigt gewesen, um über die Bedeutung nachzudenken, welche das Beten und die geistige Betrachtung des jenseits dieses Lebens Liegenden hat, sodass sie ihren eigenen Wesenskern hätten entdecken können. Wer betet, spricht mit dem Vater, und wenn er fragt, erhält er sofort die Antwort. Die Unwissenheit der Menschen über das Geistige ist Folge des Mangels an Gebet.

34. Volk, da du auf dieser Erde die Sprachenverwirrung Babels nicht zu beseitigen vermochtest, da die Rassen sich nicht zu vereinen noch zu lieben verstanden, werde Ich meine Familie in der Geistigen Heimat vereinen. Die hartnäckigen und verstockten Sünder werden im Geistigen vor Mich kommen, und wenn sie ihr Urteil empfangen, wird ihre Erleuchtung und ihre Reue ebenso groß sein, wie ihre Sünde auf Erden groß war.

35. Betet für die, die von euch scheiden und zum Jenseits aufbrechen, denn nicht allen gelingt es, den Weg zu finden, nicht alle sind imstande, sich geistig zu erheben, noch erreichen alle in kurzer Zeit den Frieden.

36. Manche leben im Geistigen unter der Zwangsvorstellung des materiellen Lebens, manche leiden unter heftigen Reuegefühlen; andere sind gefühllos, zusammen mit ihren Körpern unter der Erde begraben, und wieder andere können sich nicht von ihren Angehörigen trennen — von denen, die auf der Welt zurückblieben, weil das Klagen, die Selbstsucht und die menschliche Unwissenheit sie zurückhält, sie an die Materie bindet und des Friedens, des Lichtes und des Vorankommens beraubt.

37. Lasst zu, dass jene Geister weiterziehen, die sich noch auf dieser Welt aufhalten, ohne dass sie ihnen noch zukommt; lasst sie die Güter, die sie in diesem Leben besaßen und liebten, aufgeben, damit sie ihren Geist zur Unendlichkeit erheben können, wo sie das wahre Erbe erwartet.

38. Hegt keinen Groll und denkt nicht mehr an die schlechten Taten derer, die dahinschieden. Habt nicht den Wunsch, dass sie vor euch auf den Knien liegen und beständig eure Vergebung erflehen.

39. Wie blind ist die Menschheit!

40. Erkennet euch und erkennet Mich, damit ihr lernt, auf dem Pfade der Liebe zu wandeln, und vollbringet meiner würdige Werke. Seht, Ich will, dass ihr viel von Mir wisst, damit ihr eurem Vater ähnlich werden könnt.

41. Ihr alle müsst zu Mir kommen, die einen früher, die andern später, aber alle werden anlangen. Es könnte gar nicht anders sein, da ihr alle Funken meines Göttlichen Lichtes seid, da ihr Teil von Mir Selbst seid. Lernet von Mir, zu lieben und zu vergeben und so das Gebot zu erfüllen, das euch sagt: Liebet einander.

42. Ihr wollt, dass Ich euch jederzeit vergebe, doch ihr lasst euch Zeit mit der Vergebung gegenüber euren Mitmenschen oder verweigert sie! Warum wollt ihr im Abgrund zugrunde gehen, obwohl ihr so große Fähigkeiten in eurem Geiste besitzt?

Mein Wort kommt in dieser Zeit, um euren Verstand zu erleuchten. Ihr habt die Wahrheit in Büchern gesucht und habt nur Unterhaltung für den Verstand gefunden, aber keine Wohltat für den Geist, keine Nahrung oder Aufmunterung, um euch in eurer Schwachheit oder in eurer Erschöpfung aufrecht zu erhalten.

43. Ich übergebe euch mein Wort nicht in wissenschaftlicher oder sprachlich gewählter Form, damit ihr es verstehen könnt. Aber auf dem Grunde seiner Einfachheit birgt es große Schätze an Weisheit und an Licht für die Menschen.

44. Da ihr Mich so sehr gesucht habt, und euer Herz Mich erwartete, bin Ich nun hier und erfülle mein Versprechen, zu euch zurückzukehren, und erhöre euer sehnliches Verlangen, Mich zu vernehmen.

45. Mein Göttlicher Geist folgt euch überallhin auf den Wegen der Welt, als ob es der Schatten eures Körpers wäre. Ich ließ euch Freuden und auch Trauer kennenlernen, Ich wollte, dass ihr Erfahrungen von Kampf und von Frieden machen würdet, dass ihr alles erproben und kennenlernen würdet. Aber es gab etwas, das ihr in dieser Welt vergeblich gesucht habt, ohne es finden zu können, weil dies Etwas nur bei Mir gefunden werden kann: meine Weisheit. Das ist der Grund, weshalb euer Geist als er Mich vernahm, gefühlt hat, dass er endlich gefunden hat, was er suchte: die Wahrheit.

46. Ja, Volk, Ich bin der Anfang und das Ende von euch, Ich bin das Alpha und das Omega, obschon Ich euch noch nicht alle Lehren mitteile oder offenbare, die Ich noch für euren Geist in Bereitschaft halte und die ihr erst erfahren werdet, wenn ihr schon sehr ferne von dieser Welt seid. Viele neue Lektionen werde Ich euch in der heutigen Zeit offenbaren, doch Ich werde euch das geben, was ihr zu besitzen vermögt, ohne euch groß zu dünken oder euch gegenüber den Menschen mit stolzer Überlegenheit aufzuspielen. Ihr wisst ja, dass wer stolz auf seine Werke ist, sie durch eben diesen Stolz zerstört. Darum habe Ich euch gelehrt, im Stillen zu wirken, damit eure Werke eine Frucht der Liebe tragen.

47. Weist die Schmeichelei von euch, denn sie ist eine Waffe, die eure edlen Gefühle zerstören wird. Sie ist ein Schwert, das jenen Glauben töten kann, den Ich in euren Herzen entzündet habe.

48. Wie könnt ihr zulassen, dass die Menschen den Altar zerstören, den ihr im Innersten eures Wesens besitzt?

49. Ich weiß, dass im Schoße dieses Volkes große Werke vollbracht worden sind, doch es genügt, wenn Ich es weiß, auch wenn eure Namen in der Welt unbekannt sind.

50. Ich allein kenne das wahre Verdienst oder den wahren Wert eurer Werke, denn nicht einmal ihr selbst könnt sie beurteilen. Manchmal wird euch ein geringes Werk sehr groß erscheinen, und von andern wird euch nicht einmal bewusst werden, dass ihr Verdienst zu Mir gelangte.

51. Werdet stark in der Demut, in der Menschenwürde, und ihr werdet nicht zugrunde gehen. Ich habe euch die Waffen dazu gegeben. Kämpft, und ihr werdet keine einzige Schlacht verlieren. Der Lorbeer, der eure Stirne schmücken wird, wird ein Kuss der Liebe eures Vaters sein.

52. Verfallt nicht wieder in Lethargie, nachdem ihr euch davon befreit habt. Seid nicht wie die ungetreuen Jungfrauen, die den Bräutigam nicht mit brennenden Lampen zu erwarten verstanden. Denn wenn euer früheres Erwachen bitter war, so wird das nächste damit nicht zu vergleichen sein.

53. Hütet euer Erbe, und es wird niemanden geben, der es euch entreißt, denn der Mensch hat nicht die Macht, die Gaben des Geistes zu rauben.

54. Volk, kurz sind die Augenblicke meiner Anwesenheit unter euch, in denen Ich euch durch dies Wort meine Unterweisung gebe. Doch bevor Ich scheide, will Ich euch meine Lehre als einen Schatz hinterlassen, als ein Vermächtnis der Wahrheit und Liebe, damit, wann immer ihr euch wegen eurer materiellen Armut und Dürftigkeit sehr klein gegenüber der Menschheit fühlt, die Erkenntnis dessen, dass ihr ein Vermächtnis von unendlichem geistigen Wert besitzt, euch dazu ermutigt, euer Angesicht ohne Scheu zu erheben und eure Lippen unbefangen zu öffnen, um mein Wort weiterzugeben. Dies ist die einzige Größe, die ihr nach meinem Willen haben sollt: die des Geistes.

55. Wenn ihr doch verstündet, dass viele Menschenwesen, die ihr elend seht — die einen blind, andere aussätzig, wieder andere vor Hunger verschmachtend — oftmals in ihrem Geiste mehr Licht und Reife haben als manche, die mit Gesundheit, Macht und Gelehrsamkeit prahlen! Strebt daher nicht nach Gold, Ehrungen oder Wohnhäusern. Bemüht euch um Frieden, Gesundheit und Tugenden.

56. In meinen hohen Ratschlüssen ist vorgesehen, dass ihr Führer und Berater der Menschen sein sollt. Arbeitet an euch, damit ihr würdig werdet, den Herzen der Menschen den Samen des Vaters zu bringen. Die mächtigen "Bäume" werden sich vermehren; von ihnen werde Ich Zweige abschneiden, die von meinen Arbeitern in die Provinzen gebracht werden, wo meine Kinder sich lange Zeit danach gesehnt haben, mein Wort zu hören.

Meine Unterweisungen sind ausführlich, weil die Menschenscharen Mich bitten, dass Ich zu ihnen spreche, dass Ich ihnen Erläuterungen gebe, dass Ich sie das Leid und Elend der Welt vergessen lasse; und so bleibe Ich für längere Zeit unter ihnen, ohne dass sie den Gang der Zeit oder Ermüdung fühlen. Nur so werdet ihr euch schließlich meine Unterweisungen zu eigen machen und ihren Sinngehalt verstehen und ergründen.

57. Wie herrlich wird es sein, wenn diese Scharen hier in ihrer Schlichtheit und Bescheidenheit sich auf den Weg machen und die Frohe Botschaft dieser Zeit hinaustragen, die so sehr von Geist und Moral erfüllt ist! Ihr sollt die Väter, die sich zum Richter ihrer Kinder gemacht haben, daran erinnern, dass sie ihnen vergeben und sie lieben sollen; die Mütter, die ihre Kinder verleugnet und ihnen ihren Schoß verweigert haben, sollen angehalten werden, ihre Arme auszubreiten und ihre Kinder an ihr Herz zu drücken, damit auch diese lieben können; und die Kinder sollt ihr ermahnen, sich nicht gegen ihre Eltern zu erheben, die sie hochachten sollen, weil die Eltern auf Erden meinen Platz einnehmen. Wie könnte der Geist sich ohne Rechtschaffenheit aufwärtsentwickeln?

58. Morgen werdet ihr eure Worte durch Taten lehren und bekräftigen müssen. Doch gebt eurem Leben schon jetzt eine höhere Sittlichkeit, stellt eure Heime wieder her und vereinigt eure Familien. Der Vater soll sich auf die Suche nach seinem Kinde machen, das aus seinem Heime floh, und die Kinder sollen sich wieder dem zuwenden, der sie im Stiche ließ. Die Ehefrau soll in die Arme des Lebensgefährten zurückkehren, und der Ehemann, der seine Pflichten vernachlässigt hatte, suche die Gefährtin auf, und sie sollen eine neue und bessere Existenz aufbauen.

59. Heute versteht ihr besser denn je eure Verantwortung gegenüber meiner Gerechtigkeit, o Väter und Mütter! Denn jene Wesen, die ihr Kinder von eurem Blute nennt, sind Geistwesen, für die ihr Mir verantwortlich seid.

60. Ich will, dass die Gemeinschaft eurer Herzen der Garten ist, wo diese Rosen und Lilien erblühen. Bringt die Menschen herbei, mein Wort zu hören, bringt sie zum Festmahl, das Ich Selbst ihnen auftragen werde. Wahrlich, Ich sage euch, sie werden gestärkt weggehen, nachdem sie das Brot des wahren Lebens gegessen und den Wein meiner Gnade getrunken haben.

61. Wer von diesem Brote isst, wird nie mehr Hunger haben.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 107

1. Bewahrt mein väterliches Wort in euren Herzen, damit es wie ein helles Leuchtfeuer im Innersten eures Wesens ist. Von dort aus soll es eure Gedanken, Worte und Werke leiten, und dies Licht wird in eurem Geist leben, auch wenn eure Körperhülle stirbt.

Dies ist die Zeit, in der die Menschen für die Schönheiten des Geistes erwachen, in der sie sich für das Ewige interessieren und sich fragen: "Wie wird das Leben sein, das uns nach dem Tode erwartet?"

Wer hat sich nicht schon gefragt — wie ungläubig er auch sei — ob in ihm nicht etwas existiert, das die Körpermaterie überlebt? Wahrlich, Ich sage euch, es gibt niemanden, der jenes Mysterium nicht ahnt und der nicht einen Augenblick über das Unergründliche nachgedacht hätte. Die einen stellen Fragen hinsichtlich des Geheimnisses des Geistigen Lebens, das ferne zu sein scheint und das doch in Wirklichkeit direkt vor euren Augen ist; andere werden davon verwirrt, und wieder andere leugnen es. Die einen reden, weil sie alles zu wissen glauben, andere schweigen und warten ab; doch wie wenige sind derer, die wirklich etwas vom Jenseits wissen.

2. Wie das Kind Jesus, das den Gesetzeslehrern Fragen stellte, die sie ihm nicht beantworten konnten, erscheint mein Göttlicher Geist in dieser Zeit unsichtbar bei den Theologen, den Philosophen — denen, die im Unbekannten herumstöbern. Doch auf meine Fragen nach dem Geistigen Leben verstummen sie entweder, oder antworten sie falsch. Jene, die etwas von dem wissen, was meine verborgene Weisheit birgt, sind die Demütigen — jene, die ein spirituelles Leben führen. Dennoch fällt mein Licht wie Tau unablässig auf jedes Verstandesorgan hernieder, als eine Botschaft, die ihm meine Wahrheit offenbart. Wenn Ich jene, die behaupten, mein Gesetz und meine Lehre zu besitzen, fragen würde, welche meiner Prophetien in Erfüllung gegangen sind und welche nicht, würden sie Mir auch nicht befriedigend antworten.

3. Dies ist die Zeit, in der die inkarnierten und die nicht mehr inkarnierten Geistwesen sich suchen und einander annähern. Der Abgrund, der zwischen beiden klafft, beginnt zu schwinden. Und wenn die Geistwesen aller Lebenswelten einander in wahrer Liebe näher zu kommen vermögen, wird dies die Verherrlichung des Vaters in jedem Wesen bedeuten.

Heute bereitet Mir die Unwissenheit der Menschen noch immer Schmerzen. Ach, wenn ihr doch, anstatt das Hinscheiden eurer Angehörigen zu beweinen, im Innersten eures Herzens deren Stimmen vernehmen würdet! Statt Trauer, welche Finsternis ist, wäre Licht! Deshalb sagte Ich euch einstmals: "Lasst die Toten ihre Toten begraben." Euch frage Ich: "Habt ihr Tote?" — Was tot ist, existiert nicht mehr. Doch wenn die Geistwesen, die ihr Mir anbefehlt, existieren, dann deshalb, weil sie lebendig sind. Wie viele von euch hätten gerne jene unter euch, die ihr scheiden saht, ohne dass sie begreifen wollen, dass deren Sehnsucht dahin geht, dass ihr bei ihnen im Jenseits seid! Das, was ihr "Tod" nennt, trennt dem Anschein nach jene, die hinübergehen, von denen, die hierbleiben. Aber ein ewiges Band eint sie: das der geistigen Brüderlichkeit.

4. In der Ewigkeit wird sich die geistige Familie wieder vereinen, die aus dem Vater und seinen Kindern besteht. Da auf dieser Erde der Same Babels noch immer seine Früchte der Zwietracht unter den Kindern Gottes trägt, werde Ich meine Familie im Jenseits vereinen. Niemand wird fehlen, und in vielen Fällen werden die größten Sünder als erste (in meinem Reiche) ankommen, weil ihre Reue und ihre Erneuerung sie läutern und früher zu Mir bringen wird.

Doch müsst ihr wissen, dass unter euch viele Geistwesen im Zustand der Verwirrung leben, andere erfüllen gerade leidvolle Sühnepflichten. Unter ihnen befinden sich auch jene, die ihr eure Angehörigen nennt. Wie könntet ihr es erreichen, dass sie das Licht schauen und sich von ihren Ketten befreien? Wie könntet ihr ihnen bei ihrem Aufstiege helfen?: Indem ihr für sie betet, damit dies Gebet die geistige Stimme ist, die sie erweckt, sie erleuchtet und zu Mir führt. Gedenkt ihrer mit Liebe, dann werden eure Gebete wie ein Balsam auf ihren Leiden sein. Lasst sie erkennen, dass ihr in meinem Gesetze lebt, damit euer Beispiel und euer Einfluss ihnen hilft. Doch denkt nicht nur an jene, von denen ihr irgendeine Wohltat empfangen habt; denkt auch an die, die unsichtbar um euch sind und die ihr auf Erden nicht gekannt habt. Schön sind Akte der Dankbarkeit; aber es ist verdienstvoller in meinen Augen, wenn ihr gebt, ohne zuvor etwas empfangen zu haben. Doch wenn ihr imstande seid, euch an den, der euch verletzt hat, ohne Groll zu erinnern und ihm zu vergeben, so habt ihr euch euren Meister zum Vorbild genommen, und eure Vergebung, welche Ausdruck der Liebe ist, wird demjenigen zum Heile gereichen, dem ihr sie gewährt.

5. Der Vater dringt in das Innerste eures Herzens und sagt euch: Erkennet euch selbst, und ihr werdet eure Mitmenschen erkennen. Richtet euch selbst, bevor ihr euren Nächsten richtet. Nehmt Mich zum Vorbild und folgt meiner Spur.

6. Immerzu bittet ihr Mich um Vergebung für eure Verfehlungen, ohne dass ihr denen vergeben habt, die euch verletzt haben.

7. Schon seit langem habt ihr das Licht der Wahrheit auf den Wegen und in den Büchern (der Welt) gesucht, ohne die wahre Geistesnahrung zu finden, sondern nur ein Labsal für den Verstand. Heute habt ihr meine Wahrheit, die zu euch vom wahren Leben spricht.

8. Ihr kamt in die Ärmlichkeit dieser Versammlungsstätten, und als ihr in ihnen dies schlichte Wort vernahmt, — denn seine Redewendungen sind weder gewählt noch wissenschaftlich — fühltet ihr Ergriffenheit in eurem Geist, und dieser erkannte, dass er einer göttlichen Offenbarung beiwohnte. Ich sah eure Sehnsucht nach Licht und gewährte euch, das zu schauen, was ihr so sehr ersehntet. Ich ließ euch auf allen Wegen wandeln, damit ihr schließlich auf diesem hier die Wahrheit finden solltet.

9. Hinter der Einfachheit und Unscheinbarkeit, mit der Ich zu euch spreche, steht das Wissen um alle Dinge. Geht dem Worte auf den Grund, und ihr werdet entdecken, dass sein Wesenskern Alpha und Omega, Anfang und Ende alles Geschaffenen ist.

10. Viele Lehren werde Ich euch erst dann geben, wenn ihr in meinem Reiche seid. Ihr sollt sie jetzt noch nicht kennen, so wenig wie ihr den hohen Lohn kennen sollt, den ihr euch für das ewige Glück des Geistes erarbeitet. Es muss eine absolute Uneigennützigkeit in euch sein, damit eure Verdienste wahrhaftig sind. Ihr dürft die guten Werke, die ihr tut, nicht bekannt machen, denn ihr würdet ihnen dann das Verdienst nehmen, das sie haben könnten. Ich allein kenne den großen oder kleinen Wert eurer Werke, Ich bin es, der sie zu beurteilen hat. Warum wollt ihr, dass die Menschen euch um ihretwillen preisen? Die Eitelkeit verdirbt die Menschen und befleckt den Geist.

11. Wenn ihr einst zu Mir kommt, werde Ich euch eine Krone geben, die nicht aus Dornen besteht wie jene, die ihr auf die Schläfen Jesu drücktet.

Ein jeder hat im materiellen Universum einen Platz, den ihm der Vater bereitet hat und den er zu behüten und zu verteidigen hat, um sich in der Liebe zu seinem Herrn einen andern zu verdienen.

12. Ich habe euch vorbereitet, denn schon nähert sich der Augenblick meines Abschieds. Doch zuvor will Ich euch meine Unterweisung als einen Schatz hinterlassen. Strebt nicht nach Gold, und habt auch kein Verlangen nach prächtigen Wohnungen. Manche, die vom Aussatz bedeckt sind oder als Elende auf Erden wandeln, tragen einen Schatz in ihrem Geist.

13. Jetzt sage Ich euch: Bereitet euch vor, denn dieses Jahr werden sich die "Bäume" in den Provinzen vermehren, wo sie so sehr mein Wort erwartet haben.

14. Die inkarnierten Geistwesen haben sich wegen der Unterschiede der Rassen nicht zu vereinen verstanden; deshalb werde Ich viele von der Erde nehmen, und im Jenseits werde Ich aus ihnen eine Familie bilden, und wenn ihre Verderbtheit groß war, so wird hernach ihre geistige Klarsicht und ihre Reue groß sein.

15. Betet für die verwirrten Geister, für die Erdgebundenen, für jene, die im Innern der Erde sich noch nicht von ihren Körpern zu lösen vermögen, für jene, die wegen der unverständigen Trauer, die man um ihretwillen auf der Erde beibehält, leiden und weinen. Und vergebt auch denen und richtet jene nicht mehr, die in eure Herzen Böses gesät haben. Wenn eure Augen sie schauen könnten, wie sie kniefällig bittend eure Vergebung erflehen, wärt ihr nicht so ungerecht zu ihnen. Helft ihnen, sich in die Unendlichkeit emporzuschwingen, erhebt sie durch euer liebevolles Gedenken, begreift, dass sie nicht mehr zu dieser Welt gehören.

16. Ich sage euch noch einmal: Wer vom Wasser meines Wortes kostet, wird nie mehr Durst fühlen.

17. Jünger, Ich will, dass die Tugenden eures Herzens die Gewänder sind, die die Blößen eures Geistes bedecken. So spricht zu euch der Tröster-Geist, welcher in der Zweiten Zeit verheißen wurde.

18. Der Vater wusste bereits um den Schmerz und die Prüfungen, die die Menschheit bedrücken würden, und den Grad der Verderbtheit, den die Menschen erreichen würden. Das Kommen des Trösters bedeutet für euch die Lösung des Sechsten Siegels, das heißt den Beginn einer neuer Etappe in der Entwicklung der Menschheit. Von diesem Zeitpunkt an ist für alle Menschen ein göttliches Gericht in Kraft; jedes Leben, jedes Werk, jeder Schritt wird streng gerichtet. Es ist das Ende eines Zeitalters, nicht das Ende des Lebens.

19. Es ist der Abschluss der Zeiten der Sünde, und es ist notwendig, dass der ganze Inhalt dieses Sechsten Siegels des Buches Gottes auf die Geistwesen ausgegossen wird und sie aus ihrer Lethargie reißt, damit der Mensch sich aufrafft und die Harmonie seines Geistes mit der ganzen Schöpfung erlebt, und er sich für die Zeit vorbereitet, in welcher durch das Lamm das Siebte Siegel gelöst wird, welches die letzten Hefen des Leidenskelches bringen wird, aber auch den Triumph der Wahrheit, der Liebe und der Göttlichen Gerechtigkeit.

20. Wenn das Siebte Siegel zusammen mit den sechs anderen abgeschlossen ist, wird auch jenes Buch verschlossen bleiben, welches das Urteil Gottes über die Werke der Menschen gewesen ist, vom ersten bis zum letzten. Dann wird der Herr ein neues, unbeschriebenes Buch öffnen, um in ihm die Auferstehung der Toten, die Befreiung der Unterdrückten, die Erneuerung der Sünder und den Sieg des Guten über das Böse aufzuzeichnen.

21. Wenn ihr die Offenbarung der Sieben Siegel studiert, die Johannes übergeben wurde, werdet ihr nur der Sünde, Entweihung und Verderbnis in den Nationen der Welt begegnen. Dort findet sich die Geschichte eurer Kriege, alles Elends und aller Drangsale, welche die Menschen aufgrund ihrer Untreue und ihrer Schwachheit erlitten haben, und auch das Gericht, das auf jedes eurer Werke gefolgt ist.

22. Christus hatte (erst) die Mitte des Lebensweges erreicht, doch durch sein Opfer, durch sein vollkommenes Vorbild rettete Er euch vor dem Tode. Sein Blut war der Urteilsspruch der Liebe, durch den Er den Verlorenen das Heil brachte und ihnen wie mit einem lebenserweckenden Kusse die Göttliche Vergebung schenkte. Das Kreuz war der Schlüssel, mit dem Er den Geistwesen nach der großen Schlacht die Tore zur Ewigkeit öffnete.

23. Dies ist "Das Lamm", welches der Prophet die Buchrolle öffnen und die Siegel lösen sah, der einzige, der im Himmel und auf Erden würdig war, dies Buch zu öffnen; denn nur seine Liebe konnte euren Hass besiegen, seine Sanftmut eure Feindseligkeiten zunichte machen, und sein Licht eure Finsternis beseitigen. Wer könnte diesem Gericht entgehen? Wer könnte diesem Buche entkommen und aufhören zu existieren? Niemand wird sich vor Mir verbergen können, o Volk! Erkennet, wie in diesen Zeiten, in denen dies Gericht selbst in der Luft, die ihr atmet, spürbar ist, euch nicht der göttliche Trost fehlt. Der Mantel der Liebe Gottes wird in eurem Leben sichtbar, und ihre Stimme sucht Gehör bei jedem Herzen.

24. Es ist der Geist der Wahrheit, der herniederkommt, um Geheimnisse aufzuklären und euch das notwendige Wissen zu offenbaren, um euch des wahren Lebens zu erfreuen. Er ist der göttliche Trost, der sich auf eure Leiden ergießt, um euch ein Zeugnis dafür zu geben, dass das Göttliche Gericht nicht Strafe noch Rache ist, sondern ein Gericht der Liebe, um euch zum Lichte, zum Frieden und zur Seligkeit zu bringen.

25. Ich finde kein einziges unbewohntes Herz, in dem Ich wohnen kann, alle sind der Welt verfallen. Doch wie verdienstvoll ist der in meinen Augen, welcher — sich über seinen Schmerz hinwegsetzend — meinen Willen zu segnen vermag.

26. Was würde aus euch, wenn ihr inmitten eurer Drangsale nicht den Trost eures Glaubens hättet? Erkennet, wie dieser Glaube euch meine Gegenwart sehr nahe fühlen lässt und ihr, nun nahe bei Mir, von Kraft und Hoffnung erfüllt werdet. Bringt Mir auch fernerhin dieses Vertrauen entgegen, damit Ich euch all den Trost gewähre, den Ich für euch bereithalte.

27. Wie wohltuend ist es für Mich, wenn Ich fühle, dass Ich Glauben finde und in meinem Willen respektiert werde. Wie befriedigend ist es für meinen Geist, wenn Ich sehe, dass ihr eurem Vater vertraut, dass ihr zu warten versteht, dass ihr unfähig seid, Mir abtrünnig zu werden, obwohl euch die Schwere der Prüfungen zuweilen niederdrückt. Dazu sage Ich euch: Diese haben sich meiner Wohltaten würdig erwiesen, weil sie in den Heimsuchungen Verdienste erworben haben.

28. Stählt euren Geist in den großen Schlachten des Lebens, wie jenes Volk Israel in der Wüste gestählt wurde. Wisst ihr, wie weit die Wüste ist, die kein Ende zu haben scheint, mit einer unbarmherzigen Sonne und glühendem Sand? Wisst ihr, was die Einsamkeit und die Stille und die Notwendigkeit nächtlichen Wachens ist, weil die Feinde auflauern? Wahrlich, Ich sage euch, dort in der Wüste war es, wo jenes Volk das Große erfasste, das darin bestand, an Gott zu glauben, und wo es lernte, Ihn zu lieben. Was konnte jenes Volk von der Wüste erwarten? Und dennoch hatte es alles: Brot, Wasser, ein Heim zum Ausruhen, eine Oase und ein Heiligtum, um ihren Geist in Dankbarkeit zu ihrem Vater und Schöpfer zu erheben.

29. Als Israel das Gelobte Land betrat, war es ein erstarktes, geläutertes, begeistertes Volk. Wie lieblich erschien ihm jenes Land, das seinen Schoß öffnete, um den Sohn zu empfangen, der es mit soviel Glauben und Beharrlichkeit gesucht und endlich gefunden hatte.

30. Auch ihr seid ein Volk, und das Leben, das ihr durchlauft, ist ein Abbild der Wüste. Deshalb sage Ich euch, dass ihr euch den Glauben jenes Volkes zum Vorbild nehmen sollt, damit ihr meine Wunder auf eurem Wege erlebt. Diese Wunder werden auf eurem Lebensweg das Wasser sein, das aus den Felsen quillt, oder das Manna, das die Winde herbeitragen.

31. Die Bundeslade war für jenes Volk die leuchtende Fackel, die seinen Weg erhellte. Ihr jedoch sollt nicht vergessen, dass in eurem Herzen das Heiligtum existiert, wo ihr beten könnt, um euch mit meiner Kraft zu bekleiden, und um die liebevolle Stimme eures Vaters zu vernehmen. Ich bin euer Arzt; sucht Mich bei allen sich ergebenden Gelegenheiten eures Lebens, und ihr werdet meine Stimme vernehmen und werdet meine Gegenwart, meine Liebe und meinen Trost offenbart sehen.

32. Tröstet euch mit dem Gedanken, dass meine Barmherzigkeit euch für alle eure Leiden im Leben entschädigen wird, wenn ihr zum Schoße des Geistigen Lebens kommt. Dies Neue Land, das Ich eurem Geiste verheißen habe, — könnt ihr euch etwa vorstellen, wie seine Seligkeiten beschaffen sein werden, seine Früchte, seine Wunder und Vollkommenheiten?

33. Wenn für Israel seine Ankunft in seinem Vaterlande ein Traum war, nachdem es durch die Wüste geirrt war, wie herrlich wird es dann für euren Geist sein, nach einer langen Pilgerreise das Reich des Lichtes zu betreten. Verstehet daher, dass selbst das kleinste eurer Leiden ein Dorn oder ein Felsbrocken der Wüste ist, die ihr durchquert, damit ihr Geduld in den Prüfungen und Verständnis für eure Bestimmung zeigt.

34. Ihr alle seid in eurem Leben schon an einen Kreuzweg gelangt, wo ihr euch gefragt habt: "Wohin gehe ich?" Manchmal seid ihr an einem Scheideweg gestanden, als ihr eine Enttäuschung erlebtet; ein andermal war es, als ihr etwas erreicht habt, das ihr eifrig erstrebtet, und als ihr es dann erreicht hattet, habt ihr begriffen, dass dies nicht der Zweck eures Lebens sein konnte, dass es etwas Größeres, Edleres und Schöneres sein muss, das das Ziel des Geistes ausmacht.

35. Hart ist diese Lebenskrise, bitter die Stunde und furchtbar der Kampf, der dann in eurem Innern tobt. Doch Ich sage euch: Wohl denen, die bei dieser Prüfung in ihrem Glauben standhaft bleiben, denn sie werden heil daraus hervorgehen und sagen: "Ich habe das Licht gesehen, ich kenne den Weg, die Stimme des Herrn ruft mich."

36. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid wie die Wildbäche, die manchmal von ihrem Flussbett abweichen, aber schließlich doch ins Meer münden, das ihr Ziel ist.

37. Ergründet mein Wort, Jünger, und ihr werdet erfahren, dass es die Geheimnisse aufklärt, die ihr nicht begreifen konntet. Ich gebe euch die Deutung derselben, damit ihr nicht Fehlern oder Irrtümern anheimfallt.

Einst versprach Ich euch, den Geist der Wahrheit zu senden, um euch alles zu erklären, was für euch ein Mysterium war: dieser Geist bin Ich. Von wem kann die Wahrheit ausgehen außer von Mir? Die Zeit des Lichtes ist gekommen, ihr beginnt alles zu verstehen, und in dem Maße, in dem eure Verständigung mit meinem Geiste sich vervollkommnet, wird das Wissen, das ihr erwerbt, größer werden, und größer das Licht, das ihr empfangt.

38. Euer Geist lebte unterdrückt durch das Fleisch; doch die Stunde seiner Befreiung kam, und in dem Maße, in dem sein Flug größere Höhen erreicht, werdet ihr größere Wunder entdecken. Euer Herz war Sklave der Welt, doch als es sich von jenen Fesseln befreit hatte, erkannte es, was es lieben sollte, und begriff auch, von welchen Leidenschaften es sich trennen sollte.

39. Ihr freut euch bei dem Gedanken an den Schritt, den ihr getan habt, aber ihr verbergt diese Freude in euren Herzen aus Furcht davor, dass die Welt sie euch mit ihren Kritiken und Urteilen raubt. Ihr seid noch furchtsam, aber Ich sage euch, der Zeitpunkt wird kommen, an dem nichts und niemand euch ängstigen wird, an dem ihr eine innige Befriedigung fühlt, wenn ihr euch "Jünger des Heiligen Geistes" nennt, statt euch zu schämen, wie es euch schon passiert ist, so, als ob ihr bei einer Sünde ertappt oder überrascht worden wäret.

40. Ihr seid Geschwister jener Christen, die sich in den Katakomben Roms verbargen; doch vergesst nicht, dass jene Scharen, wenn sie aus dem Dunkel ans Licht kamen, dieses taten, um der ungläubigen Welt das Licht zu bringen, wobei sie die Menschen durch ihren Glauben in Erstaunen setzten. Sie waren der Regen auf die göttliche Saat, die der Meister gesät hatte. Später sollten sich die heidnischen und sündigen Völker, durch jene Zeugnisse bekehrt, wie Schiffbrüchige auf der Suche nach dem rettenden Leuchtfeuer an das Kreuz meiner Liebe klammern.

41. Ihr Menschenscharen, die ihr Mich vernommen habt — wann kommt ihr aus eurer Zurückgezogenheit und eurem Dunkel hervor? Verzögert ihr eure Zurüstung etwa absichtlich, aus Furcht vor der (dann bevorstehenden) Auseinandersetzung? Wahrlich, Ich sage euch, nur der fürchtet sich, der sich nicht geistig vorbereitet hat; denn wer mein Wort kennt und seinen Herrn und seinen Nächsten liebt, hat nichts zu fürchten, und anstatt die Menschen zu meiden, sucht er die Begegnung mit ihnen, um sie an dem teilhaben zu lassen, was er empfangen hat. Nachdem er meine Lehre studiert und ergründet hat, bringt er sie zur Anwendung.

42. Volk Israel, du bewohnst dies Erdental in einer Zeit der Sühne. Ich zeige dir den schmalen Weg, den mein Gesetz vorzeichnet, damit du auf ihm rein wirst und ein Teil des von Mir belehrten Volkes bist.

43. Ich habe euch in dieser Zeit mein Wort gegeben, damit ihr meine Aufträge kennt und eine weitere Manifestation der Liebe eures Vaters habt. Zweifelt nicht an Mir und fürchtet nichts von Mir, Ich will euch nicht mit Gewalt beherrschen. Wenn ihr Mir nachfolgen wollt, müsst ihr die Essenz meiner Lehre kennen, welche die gleiche ist, die Ich euch in der Zweiten Zeit brachte. Dann werdet ihr all das verstehen, was dieser an euch ergehende Ruf für euren Geist bedeutet. Wenn ihr ihn nicht annehmt, werden andere Geistwesen kommen, die Mich liebend gerne empfangen, und ihnen werde Ich die Gnade zuteil werden lassen, die ihr zurückweist.

44. Ich habe euch immer gesagt: "Viele sind Berufene, doch nur wenige gehören zu den Auserwählten." Doch nicht Ich bin es, der auszeichnet oder Vorrechte gewährt — ihr selbst seid es, die sich ein Anrecht darauf erwerben, diesen Namen zu erhalten.

45. Die Mir nachfolgen, sind berufen, diejenigen zu sein, die meine Unterweisung verbreiten, welche der Menschheit Trost und Rettung bringen soll. Wohl denen, die, als sie diese Stimme zum ersten Male vernommen haben, gefühlt haben, dass die Leere in ihrem Herzen ausgefüllt wurde, und die ihre schwache Körperhülle, welche am Zusammenbrechen war, wiederaufrichteten, weil sie die Stärkung und die Belebung empfangen haben, die Ich euch gegeben habe. Ich fordere euch auf, euer Kreuz auf euch zu nehmen und wiederhole für euch jene Worte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben."

46. Wie lange seid ihr auf der Erde gewandert, und wie viele Tränen habt ihr vergossen, ohne euer Ziel zu erreichen! Ich habe euch dahinziehen lassen und unterschiedliche Früchte kosten lassen, damit ihr Mich schließlich erkennt. Ich bin bei euch gewesen auf allen euren Wegen. Die Stimme, die ihr vernommen habt, und die euch aufforderte zu beten, ist meine Stimme. Die fürsorgliche Liebe, die eure Schritte gelenkt hat, ist die meine. Doch Ich will, dass ihr euch besinnt und an eure Bestimmung denkt, damit ihr den Spuren meiner Schritte auf Erden folgt.

47. Zu euch, die Ich in bescheidenen Gebetshäusern versammelt habe, habe Ich nicht als Richter gesprochen, obschon Ich euch wahrheitsgemäß sage, dass Ich euch noch richten werde. Doch Ich liebe euch und will, dass ihr Mich immer als Vater sucht, damit, wenn meine Kundgebung in dieser Form abgeschlossen ist, ihr euch erinnert, dass mein Wort euer Herz niemals verletzte, und dass Ich euch nur innerlich bewegte, indem Ich eure Empfindsamkeit ansprach und mit dem feinsten Meißel, welcher mein Wort ist, eure Herzen bearbeitete; und dass meine Unterweisung euch von eurem trübseligen und alltäglichen Dasein entfernte, weil ihr den wahren Weg zum Heil gefunden habt.

48. Bringt meine Unterweisung zur Anwendung, und ihr werdet nicht straucheln; der Schmerz wird euch nicht verschonen, doch er wird euch nicht verzweifeln lassen. Ihr werdet Kraft in den Tagen der Prüfung haben und werdet zur inneren Ruhe finden, auch wenn ihr eine leidvolle Lebenskrise durchlebt, und schließlich wird eure Körperhülle ergeben und willig in die Erde sinken. Euer Geist wird sich erheben und wird Mir in dem "Gerichtshof" begegnen, wo Ich ihn zu richten habe. Doch ihr werdet nicht vor einen schrecklichen Richter treten, sondern vor einen verständnisvollen und liebenden Vater, der eure guten Werke loben und euch klar machen wird, was unwürdig ist, vor Ihn zu gelangen, weshalb ihr euch noch zu läutern habt.

49. Ihr werdet nicht behaupten können, dass ihr das Gesetz nur deshalb nicht befolgt habt, weil euch das Licht gefehlt hat; denn Ich habe es in Strömen auf jeden Geist ergossen. Ich verlange nicht von euch, dass ihr es meinen Werken der Zweiten Zeit gleichtut, aber doch dies, dass ihr sie euch zum Vorbild nehmt. Die kommenden Generationen werden bei der Erfüllung meines Liebesgesetzes vorwärts schreiten, und so wird die Menschheit von Generation zu Generation auf ihrem Wege der Vervollkommnung vorankommen. Ihr legt derzeit die Fundamente für die vollkommene Verbindung mit Mir, und eure Kinder werden eure Werke fortsetzen.

50. Wenn ihr wegen meiner Lehre gerichtet werden solltet, so verzagt nicht wegen dieses Urteilsspruches und schämt euch auch nicht, meine Jünger zu sein. Erinnert euch an die, die Mir in der Zweiten Zeit nachfolgten, und ermutigt euch an ihrem Beispiel.

51. Mein Werk wird euch in den Prüfungen Halt geben. Verzeiht jede Beleidigung, und wann immer ihr gerichtet und mit Schande bedeckt worden sein solltet, werde Ich Beweise für eure Unschuld und Rechtschaffenheit geben. Fasst diese Prüfungen als die Gelegenheit auf, die Ich euch gebe, um euch bei den Menschen als meine Jünger erkennbar zu machen.

52. Suchet das ewige Leben, und ihr werdet in ihm Frieden finden; lasst zu, dass eure Mitmenschen euch ungerecht beurteilen. Die Zeiten der Verfolgung, die Ich euch angekündigt habe, werden kommen, und zu dieser Zeit müsst ihr bereits stark sein und auf Mich vertrauen. Und wenn das Brot knapp ist und euch Arbeit verweigert wird, so fürchtet euch nicht, ihr werdet nicht verhungern. Betet, und arbeitet für das Heil eurer Mitmenschen. Dann werdet ihr erleben, dass das geistige Ideal euch nährt, und ihr werdet jene Worte verstehen, in denen Ich euch sagte: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Worte, das von Gott kommt."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 108

1. Seid gesegnet, die ihr aus den Stämmen Israels herbeikommt — meine Stimme hat euch gerufen. Ich vereinige derzeit geistig mein Volk, das verstreut war, und erfülle so meine Verheißung, es mit meinem Lichte zu kennzeichnen und ihm sein Erbe zu geben. Ich habe es gesucht, denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihm diese Lehre anvertraut wird und jeder Jünger sich aufmachen muss, um seine Mitmenschen aufzusuchen und ihnen meine Botschaft bekanntzumachen. Aber erst wenn die Brüderlichkeit, die Einigkeit und der Friede im Herzen meines Volkes regiert, wird es meine Gegenwart voll in seinem Geiste fühlen.

2. Studiert mein Wort, und seine Essenz wird euch begreifen lassen, dass ihr der geistigen Befreiung bereits sehr nahe seid.

3. Bei der Stimme des Meisters wurde euer Geist mit Mut erfüllt, und ihr habt euch erhoben und alle Hindernisse überwunden, die sich euch in den Weg gestellt haben und euren Lebenslauf schwierig gemacht haben. Meine Stimme ermutigt euch, im Kampfe standhaft zu bleiben, damit ihr bald nicht mehr Sklaven der Welt seid und zu meinen Jüngern und Dienern werdet. Wachet und betet, damit ihr nicht wieder in Gefangenschaft geratet. Erkennt, dass Ich gekommen bin, euch durch das Licht meiner Offenbarungen zu befreien, die euch ein neues Leben verheißen. Immer war es mein Wille, dass mein Volk groß und stark ist — doch nicht, um seine Mitmenschen zu erniedrigen, sondern damit es im Geistigen und auf allen andern Gebieten ein Bollwerk und ein Führer für die Nationen sei.

4. Ist dies Volk treu gewesen gegenüber meinen Weisungen? Nein, es ist nicht stark gewesen, und aus diesem Grunde haben seine Feinde es immer zum Sklaven gemacht oder ihm sein Erbe entrissen.

5. Geliebtes Volk, mein Wort rüttelt euch auf in dieser Zeit, weil ihr erkennt, dass nur Ich in dieser Weise zu euch sprechen kann, dass nur Ich euch Rettung anbieten und euch meine Stimme der Vergebung hören lassen kann. So gebe Ich eurem Geiste das Erbe zurück, das zurückgehalten war.

6. Wenn Ich euch sage, dass diese Zeit eure geistige Befreiung ist, so deshalb, weil die Götter, die sich die Menschen geschaffen haben, einer nach dem andern stürzen. Lehrsätze, Wissenschaften, Theorien und Machtstreben — all dies wird nun von meiner Gerechtigkeit heimgesucht. Ich schlage der Menschheit ein neues Leben vor und offenbare ihr eine neue Wissenschaft, die göttliche Wissenschaft; denn wahrlich, Ich sage euch, jene, die die Menschen ausposaunen und die die einen mit Eitelkeit, die andern mit Staunen erfüllt, ist noch weit davon entfernt, das Irdisch-Menschliche zu überschreiten. Ich dagegen werde euch ein Licht geben, das euren Geist erleuchten wird, und dann werdet ihr euch zu Recht über das wundern, was ihr kennenlernen werdet. Dies wird geschehen, wenn euer Herz und euer Gehirn auf die Stimme des Gewissens zu hören lernen und bereit sind, sich ihren Eingebungen zu unterstellen. Daher werden die Menschen (später) nicht sagen können, dass Ich Mich dem Gang des wissenschaftlichen Fortschritts entgegengestellt habe, denn Ich habe ihnen erlaubt, den Baum der Wissenschaft zu pflegen, bis sie ihn Früchte tragen sehen und deren Geschmack kennenlernen.

Doch alles Menschliche hat eine Grenze, und der Verstand des Menschen hat auch ein "bis hierher und nicht weiter". Dennoch — wenn die Wissenschaft der Menschen sich geistige Ziele setzen wird und sich von jedem selbstsüchtigen Zweck geläutert hat, werde Ich sie in den Dienst der Menschheit stellen als ein Mittel zum geistigen Fortschritt. Dann wird die Natur ihre Schatzkammer öffnen, ihre Geheimnisse offenlegen und den Menschen unbekannte Kräfte und Bereiche offenbaren, und dann wird diese eure Wissenschaft bei ihrer Umwandlung in eine edle und gute Sache keine Grenze mehr haben.

7. Dies Licht ist noch immer ein verschlossenes Buch, das die Menschen nicht zu Gesicht bekamen, weshalb Ich euch sage, dass der Fortschritt der Wissenschaft der Zukunft größer sein wird als der, den ihr heute erreicht habt. Doch er wird nicht durch den Verstand, sondern durch den Geist erfolgen.

8. Ich habe euch gesagt, dass Ich euch als Sklaven des Materialismus angetroffen habe; doch Ich bin gekommen, euch von diesen Ketten zu befreien.

9. Bevor Ich Mich kundtat, kam Elias zu euch, den ihr "Prophet des Feuers" genannt habt. Er wird mit dem Strahl seiner Gegenwart eure Ketten zerbrechen und euch für ein besseres Leben vorbereiten. Elias, der Prophet, Sendbote, Wegbereiter und geistige Hirte wird ein weiteres Mal das Falsche der Götzenbilder und der Abgötter, die die Menschen geschaffen haben, offenkundig machen. Vor dem unsichtbaren Altar wird er meine Macht anrufen, und aufs neue wird der Strahl meiner Gerechtigkeit herabkommen, um das Heidentum und die Bosheit der Menschen zu vernichten.

Elias ist in dieser Zeit wie ein strahlender Stern, der aus der Unendlichkeit aufgetaucht ist und das menschliche Verstandesorgan für die Zwiesprache der Gottheit mit den Menschen vorbereitet hat. Es war seine Stimme, die sich zuerst durch dies Mittel hören ließ, weil er mein Wegbereiter ist.

10. Zugleich mit der Vermehrung der Menschheit hat sich auch ihre Sünde vermehrt. Es fehlt auf der Welt nicht an Städten wie Sodom und Gomorrha, deren Ärgernis auf der ganzen Erde Widerhall findet und die die Herzen vergiften. Von jenen sündigen Städten blieben nicht einmal Spuren übrig; dennoch waren ihre Bewohner keine Heuchler, da sie am hellen Tage sündigten. Doch diese Menschheit von heute, die sich im Dunkeln verbirgt, um ihren Leidenschaften frönen zu können, und die danach Rechtschaffenheit und Reinheit vortäuscht, wird ein strengeres Gericht haben als Sodom.

11. Es ist das unheilvolle Erbe aller vergangenen Generationen, deren Süchte, Laster und Krankheiten in dieser Zeit ihre Früchte tragen. Es ist der Baum des Bösen, welcher im Herzen der Menschen gewachsen ist — ein Baum, der durch Sünden fruchtbar gemacht worden ist und dessen Früchte weiterhin die Frau und den Mann in Versuchung führen und von Tag zu Tag neue Herzen zu Fall bringen.

12. Unter dem Schatten dieses Baumes liegen Männer und Frauen ohne die Kraft, sich von seinem Einfluss freizumachen. Dort sind zerstörte Tugenden, befleckte Menschenwürde und viele verstümmelte Leben zurückgeblieben.

13. Nicht nur die Erwachsenen werden von den Vergnügungen der Welt und des Fleisches angezogen und laufen ihnen nach; auch die Jugendlichen und selbst die Kinder — zu allen ist das Gift gelangt, das sich im Laufe der Zeit angesammelt hat, und jene, die dem unheilvollen Einfluss des Bösen zu entrinnen vermochten — was tun sie für jene, die sich verirrt haben? Sie richten sie, verdammen sie und empören sich über ihre Handlungen. Wenige sind derer, die für die vom Pfade Abgeirrten beten, und noch weniger sind derer, die einen Teil ihres Lebens darauf verwenden, das Böse zu bekämpfen.

14. Wahrlich, Ich sage euch, mein Reich wird nicht unter den Menschen errichtet werden, solange der Baum des Bösen noch Leben hat. Diese Macht muss zerstört werden; dafür ist es erforderlich, das Schwert der Liebe und der Gerechtigkeit zu besitzen, das einzige, dem die Sünde nicht widerstehen kann. Begreift, dass nicht Urteilssprüche oder Strafen, sondern die Liebe, die Vergebung und die Barmherzigkeit, der Wesenskern meiner Lehre, das Licht sein werden, das eure Pfade erhellt, und die Unterweisung, die der Menschheit das Heil bringt.

15. Volk, willst du zu denen gehören, die für die Erlösung dieser Menschheit arbeiten? Willst du deinen Beitrag leisten zum Werke der Errettung? Dann fühle dich nicht unfähig, diese Mission durchzuführen, wenn du deine unbedeutende Zahl mit der der Menschheit vergleichst; denn nicht alles wirst du vollbringen.

16. Begreift, dass jeder von euch, der einen schlechten Weg aufgibt, damit bewirkt, dass die Macht des Bösen einen Teil seiner Kraft verliert; dass euer Leben, wenn es rechtschaffen ist in seinen Werken, Worten und Gedanken, auf seiner Bahn eine gute Saat hinterlässt; dass eure Ratschläge, wenn sie aus einem frommen Herzen kommen, die Kraft haben werden, Wunder zu vollbringen; und dass das Gebet, wenn es aus einem mitfühlenden und liebevollen Gedanken geboren wird, eine Lichtbotschaft sein wird für jenen, für den ihr bittet.

17. Die Mächte des Bösen sind stark geworden, die Menschen bemühen sich, Waffen zu erfinden, mit denen sie ihren Hass, ihre Rachsucht und ihre Missgunst entladen können. Die Wissenschaftler widmen ihr Leben dem Studium der wirksamsten Mittel, jene zu vernichten, die sie für ihre Feinde halten. Doch wahrlich, Ich sage euch, in diesem Kampfe werden alle zugrunde gehen, denn meine Macht wird nur auf der Seite der Gerechtigkeit, der Liebe, der Vernunft und der Wahrheit sein.

18. Wenn sich alle Betenden und alle Leidenden gedanklich vereinen und angesichts des Chaos, in das sich die Menschheit stürzt, ihren Schmerz in Lehren und gute Werke verwandeln, werde Ich ihnen mein unbesiegbares Schwert anvertrauen, damit sie Ast für Ast vom Baume des Bösen abhauen, der den Menschen so viele Früchte des Todes beschert hat.

19. Die Früchte der Herrschaft des Bösen werden nicht obsiegen, sondern überall und in jedem Geist wird das Licht regieren.

20. In dieser Zeit offenbare Ich mein göttliches Wort durch Männer, Frauen und Kinder und erfülle so jene Verheißung, die euch die Zeit ankündigte, in der mein Geist sich auf jedes menschliche Geschöpf ergießen würde. Ihr seid noch kaum am Beginn dieses Zeitalters; doch hernach werdet ihr auf der ganzen Erde das geistige Erwachen der Menschheit erleben.

21. Symbolisch gibt es einen gedeckten Tisch, an den Ich euch lade, damit ihr euch hinsetzt und die Speisen des ewigen Lebens esst, die Ich eurem Geiste anbiete. Ihr könnt den Sinn dieser Worte gut verstehen, weil Ich seit den ersten Zeiten zu euch vom wahren Leben gesprochen habe, welches das ewige Leben ist, obschon ihr bisher diese Belehrung nicht verstanden habt.

22. Da Ich wusste, dass ihr euch nur wenig in meine Lehren vertiefen würdet, und Ich die Irrtümer voraussah, denen ihr bei der Auslegung meiner Offenbarungen anheimfallen würdet, kündigte Ich euch meine Rückkehr an, indem Ich euch sagte, dass Ich euch den Geist der Wahrheit senden würde, damit er viele Geheimnisse aufkläre und euch das erläutere, was ihr nicht verstanden habt.

Denn im Kern meines prophetischen Wortes gab Ich euch bekannt, dass Ich in dieser Zeit nicht wie auf dem Sinai unter Blitz und Donner kommen würde, noch dass Ich Mensch würde und meine Liebe und meine Worte vermenschlichte wie in der Zweiten Zeit, sondern dass Ich im Strahl meiner Weisheit zu eurem Geiste kommen würde, euren Verstand mit dem Lichte der Inspiration überraschen und an den Türen eurer Herzen mit einer Stimme rufen würde, die euer Geist versteht. Jene Voraussagen und Verheißungen gehen eben jetzt in Erfüllung.

23. Es genügt, euch ein wenig vorzubereiten, um mein Licht zu schauen und die Gegenwart meines Geistes zu fühlen, desselben, der euch ankündigte, dass er kommen würde, euch zu lehren und die Wahrheit aufzudecken.

24. Die Zeit, in der ihr lebt, ist die des Gerichtes und der Prüfungen; doch ihr seid nicht verlassen. Klopfet an meine Tür und ihr werdet sogleich hören, wie meine Stimme euch antwortet. Wie stark werdet ihr sein, wenn ihr Mich geistig zu suchen versteht, wie hoch wird eure Vergeistigung sein, wenn ihr den Weg der Liebe betretet, und wie schön euer Leben, wenn ihr seinen Sinn begreift!

25. Kommt mit bedächtigem und festem Schritt auf meinen Pfad. Ich verlange nicht von euch, dass ihr sofort Früchte der Vollkommenheit tragt, denn Mir wird eure Erneuerung genügen, damit diese der Beginn eures geistigen Aufstiegs sei.

26. Jünger, esset und trinket an meinem Tische das Brot des Wissens und den Wein der Liebe. Wahrlich, Ich sage euch, wer das Brot und den Wein zu sich nimmt, die Ich anbiete, wird Mich in seinem Geist tragen.

27. Auf einem Wege des Lichtes sandte Ich euren Geist aus, um auf Erden zu wohnen, und auf einem Wege des Lichtes wird er zu Mir zurückkehren. In der Zwischenzeit müsst ihr wie der in der weiten Wüste verirrte Wanderer dahinziehen, oder wie der im unermesslichen Meer verirrte Seefahrer. Doch gebt nicht Mir die Schuld an eurem Irrweg, denn ihr wäret ungerecht, da Ich euch, bevor Ich euch zur Erde sandte, mit einem Kompass versah und im Unendlichen einen Stern erscheinen ließ, damit sie eure Schritte lenken würden. Dieser Kompass und dieser Stern sind euer Gewissen. Wenn ihr daher die Harmonie verlasst, die ihr mit allem, was euch umgibt, einhalten sollt, erscheint euch selbst der Staub der Erde feindlich; doch dabei kehrt sich nicht die Natur gegen euch, vielmehr seid ihr selbst es, die gegen die Gesetze der Harmonie verstoßen, die das Weltall regieren.

28. Wenn die Heiden dieser Zeit diese Lehre kennenlernen, werden sie sie ablehnen, und die Materialisten werden gegen sie argumentieren, aber sie alle werden staunend erleben, wie meine Wahrheit sich durchsetzt.

29. Ihr habt bereits erkannt, dass Ich in vergangenen Zeiten neben der Verkündigung meiner Lehre viele Werke jener Art vollbracht habe, welche die Menschheit Wunder nennt. So werde Ich auch in dieser Zeit nicht nur mein Wort verkünden, das sich später über die ganze Erde verbreiten wird, sondern auch neue Wundertaten vollbringen. Ich werde Beweise meiner Macht geben und die Menschen durch Werke in Erstaunen setzen, die sie veranlassen werden, sich der Wahrheit zu unterwerfen.

30. Ich habe euch Vieles zu offenbaren. Heute gebe Ich euch nur den Schlüssel, damit ihr die Pforte der wahren Weisheit öffnet. Dieser Schlüssel ist diese Unterweisung.

31. Wahrlich, Ich sage euch, auf dem Wege der Liebe werdet ihr alles Zulässige von Mir erlangen und werdet alles erfahren. Doch euch fehlt das Wissen, wie die Liebe sein soll, von der Ich zu euch spreche, und vor allem fehlt es daran, dass ihr sie tief empfindet.

32. Mein Reich ist den Kindern guten Willens vorbehalten, die aus Liebe zu ihrem Vater und ihren Nächsten ihr Kreuz umarmen. Dies Reich, von dem Ich zu euch spreche, befindet sich nicht an einem bestimmten Ort, es kann sowohl auf der Erde existieren, die ihr bewohnt, als auch auf allen geistigen Heimstätten; denn mein Reich besteht aus Frieden, Licht, Gnade, Kraft, Harmonie, und all dies könnt ihr erlangen — wenn auch in begrenzter Form — schon in diesem Leben. Die geistige Fülle werdet ihr nur jenseits dieser Welt erlangen, die ihr derzeit bewohnt.

33. Warum sehnen sich viele Menschen danach, von diesem Leben in das andere abzuscheiden? Der Grund ist, dass sie glauben, dass alles, was sie umgibt, ihnen feindlich ist. Doch wahrlich, Ich sage euch, sie sollten, statt zu verzweifeln, darum ringen, wieder in Einklang mit den Gesetzen zu kommen, die Ich gleichsam als einen Weg anlegte, damit ihr auf ihm zur geistigen Vollkommenheit gelangt.

34. Zu allen Zeiten und in allen Völkern der Erde sind Apostel des Guten erschienen und haben die hohe Stufe ihres Geistes durch verschiedene Missionen bewiesen. Sie alle sind meine Sendboten gewesen, denn das Gute stammt aus einer einzigen Quelle, meinem Göttlichen Geiste, und mit meinem Lichte erleuchte Ich das ganze Universum.

35. Von diesen Abgesandten sind die einen geistige Sämänner gewesen, andere haben euch das Licht der Wissenschaft gebracht, und wieder andere haben mit ihrem Sinn für das Gute der Menschheit meine Liebesbotschaft gebracht. Die einen habt ihr Apostel genannt, andere nanntet ihr Heilige, die einen habt ihr als Gelehrte betrachtet, andere als Genies; doch es hat nicht einen gegeben, der zur Erde gekommen ist, ohne von Mir die Mission empfangen zu haben, die er unter den Menschen erfüllen muss.

36. Die Erde ist immer durch die schönen Vorbilder meiner Boten bewässert und fruchtbar gemacht worden, und obwohl die Menschen in diesem Zeitalter meine Lehren mit dem Unkraut vermischt haben, das auf der Welt wächst, ist der Same des Edelmutes, der Liebe und Brüderlichkeit nicht erstorben, weshalb Ich euch sage, dass dieser nur darauf wartet, dass die Sichel meiner Gerechtigkeit diesen Planeten säubert, um dann von neuem die Herzen zu erleuchten.

37. Wie viele Menschen, die unter dem Chaos leiden, das die Menschheit durchlebt, und die den Frieden ersehnen, wissen nicht, dass in ihnen ein Geist ist, der nur auf die Gelegenheit wartet, um sich aufzumachen und den göttlichen Samen des Friedens zu säen. Darum sage Ich euch, dass meine Diener bald auf dem ganzen Erdkreis aufbrechen müssen, in einem Werke der Erneuerung und des Wiederaufbaus vereint. Jetzt frage Ich euch: Würde es euch nicht gefallen, mit ihnen geistig vereint zu sein?

38. Auch jeder von euch ist ein Diener und ein Abgesandter von Mir, dem Ich Anweisungen gegeben habe, damit er auf Erden eine geistige Mission erfüllt.

39. Seid wachsam, und ihr werdet Zeugen der Bekehrung derer sein, die Mich verleugnet hatten, wie ihr auch die Rückkehr derer erleben werdet, die sich vom wahren Weg entfernt hatten.

Wissenschaftler, die ihr Leben der Suche nach Elementen und Kräften der Zerstörung widmeten, werden, wenn sie fühlen, dass ihr Gericht näherrückt, zum Weg der Wahrheit zurückkehren, um ihre letzten Tage dem moralischen und materiellen Wiederaufbau der Welt zu widmen. Andere, die in ihrem Hochmut versucht haben, meinen Platz in den Geistwesen einzunehmen, werden von ihren Thronsesseln herabsteigen, um Mir in der Demut nachzueifern. Und auch Menschen, die einst die Völker aufwiegelten und Kriege entfesselten, werden ihre Verbrechen erkennen und sich angstvoll um den Frieden der Menschen bemühen.

40. Welche unter euch werden all dies erleben? Ihr wisst es nicht, doch Ich kündige es euch an, Ich prophezeie es euch, denn bald werden die neuen Generationen zur Erde kommen, welche die Erfüllung (dieser Prophetie) erleben werden. Eure Aufgabe ist es, diese Lehre zu verbreiten und den Völkern das Licht dieser Frohen Botschaft zu bringen. Wenn ihr dies erfüllt, werden eure Mitmenschen auch euch "Boten des Herrn" nennen.

41. Meine geistige Gegenwart unter euch ist wie der Schatten eines einladenden und erholsamen Baumes. Wer gläubig zu ihm kommt, erlebt ein Gefühl von Leben, Kraft und Wohlbefinden, das ihn ausrufen lässt: "Es ist der Meister!" Doch auch der, der sich zweifelnd nahte, fragt sich innerlich beim Verlassen des Versammlungsortes, wo er mein Wort vernahm: "Warum fühle ich in meinem Geist soviel Frieden?" Dies kommt daher, dass der Baum seine Äste für alle ausgebreitet hat, dass mein Geist auf jedes Geschöpf herniedergekommen ist. Wenn daher jemand den göttlichen Wesenskern meines Wortes nicht begriffen hat, musste Ich sagen, dass manche ein versteinertes Herz haben.

42. Ich bin als Vater unter euch und senke in eure Herzen den Trost, den Ich euch in der Zweiten Zeit versprach. Ich bin gekommen, um euch in euren Trübsalen beizustehen und eure Klagen zu vernehmen. Warum also fürchtet ihr euch vor den Prüfungen? Seht ihr nicht, wie sehr Ich euch liebe und wie Ich euch an eurem Verbannungsort suche? Wenn Ich Mich als Mensch ganz hingab, um eure Erlösung zu erreichen, so werde Ich Mich heute im Geiste auf euren Geist ergießen, um euch zum Reich der Gnade zu erheben.

43. Deshalb sage Ich euch, dass ihr Mich in jeder Art suchen sollt, in der ihr Mich benötigt, sei es als Gott, als Vater, als Richter, als Meister, als Bruder, als Freund, als Arzt. Was Ich will, ist euer Friede und eure Rettung, geliebte Menschheit.

44. Kein einziger eurer Seufzer wird im Himmel ungehört bleiben, jedes Gebet findet seinen Widerhall in Mir, keine eurer Trübsale oder Lebenskrisen bleiben von meiner Vaterliebe unbeachtet. Alles weiß ich, höre Ich, sehe Ich, und in allem bin Ich gegenwärtig.

45. Weil die Menschen meinen, dass Ich Mich wegen ihrer Sünden von ihnen zurückgezogen habe, fühlen sie sich schließlich fern von Mir. O menschliche Unwissenheit, die so viel Bitternis auf ihre Lippen gebracht hat! Wisset, dass, wenn Ich Mich von irgendeinem meiner Geschöpfe entfernen würde, dieses augenblicklich zu existieren aufhören würde. Doch dies ist nicht geschehen, noch wird es geschehen, denn als Ich euch den Geist gab, versah Ich euch alle mit ewigem Leben.

46. Wenn ihr den Sinn des Lebens erkennt, die Ursache des Schmerzes und das Endziel eures Daseins, werdet ihr Mich nicht mehr ferne fühlen, werdet ihr meine Gegenwart wahrnehmen, die sich in eurem Herzen und in eurem Geiste fühlbar macht, und ihr werdet meine Stimme vernehmen, die euch die Worte meiner Lehre liebevoll wiederholen und euch lehren wird, sicher auf dem Pfade eures wahren Lebens zu wandeln.

47. Mein Göttlicher Strahl senkt sich in dieser Zeit herab, um euren Geist zu erleuchten, damit er meine Unterweisung verstehen kann. Es ist das Licht, das euch helfen wird, die Wahrheit vom Betrug zu unterscheiden.

48. Ich sehe unter euch jene, die fest an mein Wort geglaubt haben, sowie auch andere, deren Glaube schwach ist und die aus diesem Grunde unschlüssig sind; doch ungeachtet dessen haben sie ein sehnliches Verlangen nach diesen Häusern des Gebets, um bei meinem Worte geistige Kraft und geistigen Frieden zurückzugewinnen. Ich will, dass ihr Mich am Wesensgehalt dieser Lehre erkennt, dass ihr meine Gegenwart und die Nähe meines Reiches fühlt.

49. Warum glaubtet ihr, dass Ich ferne bin, wo Ich euch doch versprochen habe, wiederzukommen, um mit euch zu sprechen? Ihr seid nicht allein in euren Leiden, denn Ich gehe euch voran, auch wenn ihr oftmals keinen Glauben und kein Vertrauen zu Mir habt und damit eure Ankunft in der Heimstatt, die euch erwartet, verzögert.

50. Verkennt nicht eure Pflichten, weil ihr denkt, dass euer Kreuz nicht schwer ist, wenn ihr es mit Ergebung und Liebe tragt. Ich will euch lächeln und in Frieden leben sehen, will in euren Heimen die heilsamsten Freuden sehen.

51. Ihr könnt nicht behaupten, dass mein Wort nicht klar ist oder dass es Unvollkommenheiten enthält, denn von Mir kann keinerlei Unklarheit ausgehen. Wenn ihr in ihm irgendeinen Irrtum findet, so schreibt ihn der schlechten Übermittlung durch den Stimmträger zu, oder eurem schlechten Auffassungsvermögen, doch niemals meiner Lehre.

Weh dem Stimmträger, der mein Wort verdirbt! Weh jenem, der meine Unterweisung schlecht übermittelt und sie entwürdigt, denn er wird den unablässigen Vorwurf seines Gewissens erleiden und den Frieden seines Geistes verlieren!

52. Fürchtet nicht, in eurem Leben von euren Mitmenschen ausgeforscht oder auf die Probe gestellt zu werden. Fürchtet zu sündigen, denn selbst wenn ihr es im Verborgensten eures Herzens tätet, könntet ihr Mir nichts verbergen.

53. Dies ist das Zeitalter der Vergeistigung, in welchem ihr die Fundamente des wahren Tempels legen sollt, den jene Menschen betreten werden, die eine neue Menschheit bilden werden. Bald werdet ihr auf Erden keiner Führer mehr bedürfen, denn dann wird euer Geist sich an Mich wenden, um Kraft zu schöpfen und euch nur durch meine Inspiration zu führen.

54. Welche Freude werdet ihr erleben, wenn ihr meine Aufträge erfüllt und dann die Zahl derer, die Mir nachfolgen, vervielfacht seht. Doch seid euch bewusst, dass ihr euch wirklich vorbereiten müsst, damit ihr von euren Mitmenschen angehört werdet und Glauben findet.

55. Mein Wort macht sich erneut in den Gewissen fühlbar, denn die Menschen wandeln nicht auf den Pfaden der Wahrheit.

56. Erkennt ihr das gestörte Gleichgewicht der Naturkräfte und das Durcheinander, das sie erlitten haben? Seid ihr euch bewusst, weshalb ihr von ihren entfesselten Gewalten heimgesucht werdet? Der Grund dafür ist, dass ihr die Harmonie zerbrochen habt, die zwischen dem geistigen und dem materiellen Leben besteht, wodurch ihr jenes Chaos hervorgerufen habt, in dem ihr versinken werdet. Doch sobald die Menschheit den Gesetzen gehorsam ist, die das Leben regieren, wird alles wieder Frieden, Überfluss und Glückseligkeit sein.

57. Noch habt ihr einen weiten Weg vor euch, um dies Ziel zu erreichen, und müsst euch im Kampfe bewähren, um würdig zu werden, euer Erbe ganz zu besitzen. Von euch hängt es ab, ob ihr euch täglich mehr jenen Regionen nähert, wo der Friede und die Gnade meines Geistes wohnen. Der Weg ist bereitet, kommt zu Mir, Ich lade euch dazu ein.

58. Lehnt euch nicht auf gegen die Prüfungen, die euch auf eurem Wege begegnen. Erkennt, dass der Schmerz, den ihr Mir vor Augen führt, eine wohltätige Saat in euren Geist hinterlassen hat. Ich habe euch gesagt, dass Ich euch rein haben will, doch ihr versteht euch nur durch den Schmerz zu läutern. Ihr habt euch nicht durch die Liebe und den Gehorsam gegenüber meinen Gesetzen emporschwingen wollen. Darum müsst ihr jedes Mal, wenn Ich euch rufe, um euch einen neuen Auftrag zu geben, euch zuvor in der Quelle des Schmerzes läutern.

59. Wenn ihr meines Friedens würdig sein wollt, so lasst den Meister euch führen, ohne euch den Prüfungen zu widersetzen, denen euch mein Wille unterwirft. Es gibt Geschöpfe, die sich unter die Härte der Prüfungen gebeugt haben und geistig aufgestiegen sind, und andere, die, weil sie meinen Willen nicht bejaht haben, gegen Mich gelästert haben und in die Finsternis der Verzweiflung gestürzt sind. Die Erstgenannten haben Demut und Vertrauen bewiesen und machen sich bereit, um in ihrem Geist den Klang meiner Worte zu vernehmen. Sie beugten sich meinem Willen und segneten meine Gerechtigkeit, während die andern Mich in ihrem Hochmut verwarfen und Mich aus ihren Herzen verbannten.

60. Zu allen Zeiten habe Ich Propheten gesandt, die als Vermittler zwischen meinem Geiste und dem der Menschen dienen sollten. Aber die Menschen haben ihre Worte nicht gläubig und achtungsvoll angehört, und wann immer diese meine Boten die Völker ermahnt und ihnen Gebet und Buße anempfohlen haben, haben diese ihnen den Rücken gekehrt und sie nur ins Leere reden lassen, ohne ihrer Botschaft Bedeutung beizumessen. Darum fordere Ich Vergeistigung von euch, damit ihr die Botschaften und Zeichen wahrnehmen könnt, die vom Reiche des Lichtes ausgehend zu eurem Geiste gelangen. Lasst jene, die nichts von meinem Kommen wissen, gegenüber meinen Kundgebungen gleichgültig sein, solange mein Ruf nicht zu ihnen gelangt. Doch ihr, denen Ich so nahe bin — zweifelt nicht!

61. Ich sehe, dass ihr euch selbst sehr liebt, aber dass ihr nicht eure Nächsten liebt. Ich sehe auch, dass ihr das Urteil der Menschen fürchtet und nicht das meine, und zwar deshalb, weil ihr die Stimme des Gewissens zum Schweigen gebracht habt, welche euer innerer Führer ist. Dabei habt ihr vergessen, dass Ich euch stählen und zurüsten will, damit ihr ein starkes, tugendhaftes und meinem Willen ergebenes Volk werdet. Denn nur so könnt ihr eure Mitmenschen retten und die Mission erfüllen, die Ich euch derzeit übergebe.

62. Liebt Mich und bittet Mich, wie es einem Kind von Mir angemessen ist, doch setzt all euer Vertrauen in Mich, damit euer Dasein voll Zuversicht und Frieden ist.

63. Zweifelt niemals an der Erfüllung meines Wortes und wartet nicht auf dessen Verwirklichung, um zu glauben, dass es wahr ist. Was Ich durch meine Stimmträger — Männer, Frauen und Kinder — gesprochen habe, wird in Erfüllung gehen. Habt ihr nicht alle Ankündigungen und Prophetien in Erfüllung gehen sehen, die Ich durch Damiana Oviedo gegeben habe? Zeiten der Läuterung und des Schmerzes prophezeiten jene Lippen, und wahrlich, Ich sage euch, jene Worte sind eingetroffen. Wenn die Seher die Grenzen des Materiellen überschritten hatten, um im Zustand der Verzückung das Geistige Leben zu betrachten, haben sie Mich bei der Rückkehr zu ihrer Körperhülle gebeten, ihnen zu erlauben, an jener Stätte für immer zu verweilen, wo ihr Geist während ihrer Verzückung so große Seligkeit empfand. Darauf sagte Ich ihnen, dass es noch nicht an der Zeit ist, dass sie in jenen Heimstätten verweilen können, sondern dass sie auf meinem Wege ausharren sollen, welcher der ist, der alle zur verheißenen Heimat bringen wird.

64. Wenn ihr die schweren Heimsuchungen betrachtet, die heute die Welt erschüttern, mangelt es euch an Mut, weiterzuleben. Betet, und bei Mir werdet ihr Kraft, Lebensmut und Geduld finden, um weiterzukämpfen, bis ihr den Gipfel des Berges erreicht.

65. Arbeitet in meinem Werke, dann werde Ich euch den Heilbalsam, um den ihr Mich für die Kranken bittet, auch fernerhin anvertrauen, damit ihr ihn an die Notleidenden weitergebt. Die Frucht des Lebens, die die Herzen ohne Glauben so sehr benötigen — gebt sie ihnen, da ihr sie überreichlich empfangen habt. Bestreut den Weg eurer Mitmenschen mit Wohltaten, und ihr werdet durch sie eure Verdienste mehren, um schließlich in jener Lichtheimat zu leben, die von Ewigkeit her euren Geist erwartet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 109

1. Ihr kommt demütig zu meiner Kundgebung, wie jene Hirten aus Judäa zum Erlöser kamen, als Er gerade geboren war. Sie beugten ehrfurchtsvoll ihre Knie angesichts der Lieblichkeit und Schönheit des Bildes, das ihre verzückten Augen betrachteten.

2. Jenes unterdrückte und erniedrigte Volk erwartete den Messias seit Jahrhunderten, weshalb Er, als Er von Armut umgeben zur Welt kam, von den Demütigen erkannt wurde. Auch die Herren, die Großen und die Reichen erwarteten den Messias, doch sie stellten sich Ihn anders vor. Darum wurde jener Stern, der am Firmament erschien und das Kommen des Heilands ankündigte, nur von denen geschaut, die wachten und beteten, obwohl er für die ganze Welt und vor allen Geistwesen erstrahlte.

3. Niemand wusste mit Sicherheit, wie der Messias kommen würde, wie Er sein würde, noch in welcher Gestalt Er sich zeigen würde. Doch dieses Geheimnis wurde aufgeklärt, und das ganze Volk und mit ihm die Menschheit wussten danach, dass Er vom Vater kam, dass Er durch göttliche Gnade empfangen wurde, und dass seine Lehre voll Gerechtigkeit, Liebe, Barmherzigkeit und Demut war. Nur die schlichten Herzen, die geistig Armen und die Menschen guten Willens glaubten an jenen Meister, welcher hinter seiner Sanftmut und Armut die ganze Majestät und Macht Gottes verbarg. Wie viel wurde seit damals über Christus diskutiert, wie viele Wortstreitigkeiten und Auseinandersetzungen gab es, wie viele Urteile und Stellungnahmen wurden abgegeben! Die Reichen wollten nichts von Selbstlosigkeit und Liebestätigkeit wissen; die Mächtigen anerkannten kein anderes Reich noch eine andere Macht als die von dieser Welt; die Wissenschaftler verneinten die Existenz des Geistigen Lebens, und die Religionsgemeinschaften verfälschten viele der göttlichen Offenbarungen.

4. Die Kindheit Jesu ging schnell vorüber; Ich kann euch sagen, dass der schmerzensreiche Weg schon vor seiner Geburt begann und sich nach dem Tod am Kreuze fortsetzte, wenn man in Betracht zieht, dass mein Name und meine Lehre unablässig verfolgt und gerichtet wurden. Daher ist mein Leidensweg sehr lang gewesen, ebenso auch für den Geist Marias, meiner zärtlichen Mutter, als sie Mensch war.

5. Wenn ihr Herz sich auf Erden oft tödlich verwundet fühlte, so musste sie auch im Geiste den Schmerz erfahren, ihren Namen und ihre Reinheit durch Lästerungen, Zweifel, Verurteilungen und Spott der vermaterialisierten Menschen geschändet zu sehen.

6. Das "fleischgewordene Wort" ist immer vielen Herzen begegnet, deren Türen für die Wirklichkeit verschlossen waren, obwohl alle meine Werke vom hellsten Licht der Wahrheit durchdrungen waren.

7. Heute kommt mein Wort zu euch zurück; doch ist es nicht im Schoße der Jungfrau Maria ins Fleisch gekommen, um wie in der Zweiten Zeit Mensch zu werden. Dennoch ist Maria, der Inbegriff der Mütterlichkeit, immer im Geiste gegenwärtig.

8. Dem Stroh des Stalles, auf dem Jesus zur Welt kam, sowie dem Kreuz von Golgatha, an dem Er den letzten Odem aushauchte, werde Ich in dieser Zeit in den Herzen der Menschen begegnen. Doch zuletzt, nach der Finsternis, wird es in allen Geistwesen licht werden, und Ich werde verherrlicht werden.

9. Der gegenwärtige Zeitabschnitt wird von Kampf bestimmt sein; doch wenn dann alles vollbracht ist, wird die Menschheit einen Jubelgesang zu Mir emporsenden. Denn am Ende, nach so vielen Auseinandersetzungen, werden die Feinde des Friedens zu Menschen guten Willens werden.

10. Euer gegenwärtiges Leben ist eine beständige Mühsal gewesen, und wenn ihr andere seht, die sich an Vergnügungen und Befriedigungen ihrer Wünsche erfreuen, fragt ihr euch daher, warum eure Bestimmung so hart und streng ist. Die Antwort ist in euer Herz gelangt, als ihr gebetet habt und Mir eure Sorgen, Mühen und Widrigkeiten dargelegt habt. Dies ist der Augenblick gewesen, in welchem euch die Intuition gesagt hat, dass ihr euren Kelch mit Geduld annehmen sollt, da jeder Geist Mir gegenüber eine Schuld auf sich geladen hat, welche das menschliche Herz nicht kennt.

11. Jünger, macht euch die Überzeugung zu eigen, dass ihr in dieser Zeit nicht zur Erde gekommen seid, um Ruhm und Ehrungen einzuheimsen, noch um euch an der Frucht des Vergnügens zu ergötzen, sondern um eine Wiedergutmachung zu erfüllen und den Geist in den Prüfungen dieses Lebens und in der Ausübung meiner Unterweisungen zu läutern. Dennoch will Ich euch nicht sagen, dass ihr all jene gesunden Befriedigungen von euch weisen sollt, die an eure Türe pochen, denn ihr würdet dann in Fanatismus geraten und euren Lebensweg sehr leidvoll machen.

12. Ergründet, was Ich euch sage, denn wenn ihr euch nicht dem Studium meines Wortes widmet, könntet ihr dem Fatalismus anheimfallen. Doch seht, meine Lehre ist die Fackel des Glaubens und der Hoffnung, welche den Pfad derer erhellt, die in die Finsternis der Enttäuschung, der Verwirrung und der Verzweiflung geraten sind.

13. Dringt in euer Inneres ein, versucht euch mittels meiner Unterweisungen zu erkennen, und ihr werdet das wunderbare Leben des Geistes entdecken, das euch offenbart, dass ihr nicht arm, noch klein und enterbt seid, und das euch begreifen lässt, dass ihr in der Schöpfung eures Vaters die bevorzugten Kinder seid. Ich lehre euch deshalb, damit ihr keine Kleinkinder bleibt, die nichts wissen und sich selbst nicht kennen.

14. Zwar habt ihr durch die Wissenschaft viel Wissen über euren Körper erlangt, doch nun wisst ihr, dass euer Wesen nicht auf die Materie beschränkt ist, sondern dass in ihr ein anderes Wesen von unterschiedlicher Natur lebt, das ihr noch nicht kennt und das euer Geist ist.

15. Recht wenig ist es, was die Kirchen den Menschen über den Geist offenbart haben. Doch nun werden sie aus ihrer Lethargie erwachen und jene werden gesegnet werden, die Bedenken und Befürchtungen überwinden und der Menschheit die Wahrheit enthüllen, die sie verheimlicht haben. Ich werde sie mit dem Lichte meiner Vergebung, meiner Gnade und meiner Weisheit erleuchten.

16. Wenn die Menschheit dann erkennt, dass die Kirchen nicht nur dazu da sind, dass die Menschen auf Erden moralisch leben, sondern dass sie die Aufgabe haben, den Geist in seine ewige Heimat zu leiten, wird die Menschheit auf dem Pfade ihrer geistigen Entwicklung einen Schritt vorwärts gemacht haben.

17. Erhebe dich, Volk, damit Ich euch immer in geistiger Wachsamkeit antreffe, ihr nicht gegen mein Gesetz verstoßt, in euren Heimen vereint seid und jene aufsucht, die sich von meinem Wege entfernt haben. So werdet ihr Mich als Meister zum Vorbild nehmen. Doch beabsichtigt niemals, meinen Platz als Richter einzunehmen. Euch steht es an, einander zu vergeben, und wenn ihr in irgendeiner Form meinen Platz einnehmen wollt, so tut es lehrend, liebend und vergebend. Ihr habt viele Beispiele von Mir, damit ihr sie als Richtschnur für eure Werke verwendet. Mein Geist will sich nicht vor euch zur Schau stellen, doch müsst ihr begreifen, dass Ich euch als Meister meine Lehrbeispiele zeigen muss, damit ihr sie zum Vorbild nehmt. Wenn Ich meine Werke verbergen würde — wie könntet ihr sie dann nachvollziehen? Deshalb sage Ich euch: Liebt einander, wie Ich euch liebe.

18. Ihr erfleht meine Vergebung, weil ihr Mich fortwährend verletzt, und Ich vergebe euch. Ihr dagegen seid nicht bereit, denen zu vergeben, die euch beleidigen. Darum habe Ich euch zugestanden, dass meine Kundgebung bis 1950 weitergeht, damit ihr meine Lehre durch meine Unterweisungen verstehen und ihr den rechten Wert beimessen könnt.

19. Mein Gesetz und meine Lehre, die über Zeitalter hinweg bekanntgemacht wurden, sind das einzige Lehrbuch, in welchem alles Wahrheit ist. Dennoch suchen die Menschen in den Büchern der Erde nach etwas, das ihnen das Ewige enthüllt und ihnen die Wahrheit offenbart, doch sie erreichen nur, dass sie ihren Verstand mit Theorien überfüttern, ohne wahres Licht für ihren Geist zu finden.

20. Es bedurfte meiner fürsorglichen Liebe, damit diese Lehre in euren Herzen Wurzeln schlug, vieler mühevollen Geduld und Liebe, die nur Ich, euer Herr, aufbringen konnte. Was ihr in heutigen Zeit wissen sollt, offenbare Ich euch in meinen Unterweisungen. Doch wird das verborgen bleiben, was Ich zurückhalte, damit ihr es in der heutigen Zeit kennenlernt. Wenn Ich euch heute schon alles mitteilte, würden viele davon verwirrt, und andere, die zu verstehen glauben, wären von Eitelkeit erfüllt. Jenes Überlegenheitsgefühl würde sie verderben, und ihr sollt erkennen, dass meine Lehre nicht den Zweck hat, euch vom Weg der Wahrheit abzubringen.

21. Betrachtet dies Leben als einen Kampf, kämpft in ihm bis zum Sieg. Kommt als gute Soldaten in meine Gegenwart, und Ich werde euch einen Lohn geben, der euren Geist mit Licht und Gnade erfüllen wird. Doch jene, die geistig schlafen und sich in ihrer Untreue wie die törichten Jungfrauen des Gleichnisses verhalten, werden vom Tode überrascht werden, der sie mit erloschener Lampe antreffen wird.

22. Jeder Mensch, jedes Geschöpf hat einen zugewiesenen Platz, den er nicht verlassen soll; doch ebensowenig soll er den Platz einnehmen, der ihm nicht zusteht.

23. Welche Verantwortung haben die, die Mich in dieser Zeit vernommen haben, auch wenn sie Mich nur ein einziges Mal gehört haben!

24. Als ihr meinen Ruf empfinget, habt ihr euch eilends aufgemacht, um euch zu versammeln und geistig mit Mir zu besprechen. Ich will euren Geist voller Hoffnung und Glauben sehen gemäß seiner Mission, tapfer und gefasst in den Prüfungen. Werdet nicht müde zu kämpfen, zaudert nicht, wenn ihr fühlt, dass der Weg weit ist. Vergesst nicht, dass mein Geist euch begleitet und dass ihr daher in den Prüfungen unbesiegbar sein könnt.

25. Euer Kelch hat sowohl Freuden und Frieden, als auch Schmerzen und Unsicherheiten enthalten. Ihr habt gelacht und geweint in eurem Leben, und manche sind vorzeitig gealtert, weil sie in der Prüfung schwach wurden und fühlten, dass ihnen die Kräfte versagten.

26. Ihr Frauen, Ich sehe eure Herzen verwundet. Die Mühsale haben eure Körperhülle erschöpft, aber noch ist Kraft im Geiste vorhanden, um tapfer weiterzugehen. Trotz des Leidens habt ihr Mir vertraut und auf Mich gehofft, weil ihr wisst, dass Ich Mich immer einstelle, um eure Tränen zu trocknen und eure Arbeit zu erleichtern. Erinnert euch, dass Ich euch sagte, dass "das Blatt vom Baume sich nicht ohne meinen Willen bewegt". Habt ihr nicht daran gedacht, dass dieser Leidenskelch, den ihr geleert habt, der Schmelztiegel ist, in welchem sich euer Geist läutert? Wisst ihr nicht, dass ihr in einer Epoche geistigen Kampfes lebt, in der ihr Beweise eurer Stärke geben müsst? Seid gesegnet, denn in vielen Prüfungen seid ihr stark gewesen, und darum geben euch eure Verdienste ein Anrecht auf meinen Frieden. Ich habe euch keine ewigen Wonnen auf Erden angeboten. Der Geist weiß, dass wenn er zu diesem Erdental kommt, ihn Mühsale und Kampf erwarten, um standhaft zu werden und sich zu vervollkommnen. Doch in eurem schweren Lebenskampfe ist meine Vaterliebe immer wie ein Mantel gewesen, der euch beschützt hat.

27. Volk, bist du nicht befriedigt in dem Bewusstsein, dass Ich Mich derzeit in solch klarer Weise bei den Menschen offenbare, und dass Ich in allen Nationen meine Auserwählten erwarte? Ich will für alle wie ein Freund sein, wie ein Bruder und Vertrauter eures Geistes.

28. Nicht alle glaubt ihr an Mich. Doch dies ist kein Hemmnis dafür, dass Ich euch liebe und zu euch komme. Wer könnte die Kraft meines Geistes aufhalten, da Ich ganz Liebe für meine Kinder bin? Und wer vermöchte mein Werk zu richten und in meine geheimen Ratschlüsse einzudringen?

29. Heute seid ihr bei Mir, Jünger; ruht euch aus, denn Ich wache über euch. Untergrabt nicht länger eure Gesundheit mit unnützen Werken. Wie viel habt ihr leiden müssen, um eurem Geist die Reinheit und die Tugenden zurückzugeben, mit denen er ausgestattet wurde.

30. Ach, wenn ihr doch rein geblieben wäret, wie ihr es in der Kindheit wart, in jenem Alter, in dem das Fleisch unschuldig ist und der Geist einen neuen Lebensweg beginnt. Wie nahe wäret ihr Mir, und wie würden die Engel zu euch kommen, um einen Lobgesang mit euch anzustimmen! Doch in dem Maße, in dem der Mensch älter wird, entfernt sich sein Geist immer mehr vom reinen und leuchtenden Pfade und tritt in eine unaufhörliche Auseinandersetzung mit der Welt ein, in welcher manchmal der Geist siegt und manchmal das Fleisch. Ihr alle habt euch vom Pfade des Guten entfernt und müsst beten, um frei von Gefahren zu sein und euch vom Bösen abzukehren. Bei dieser Wanderung tragt ihr einen Stab, auf den ihr euch stützt, und dieser Stab ist der Schutzengel, der euch begleitet, wohin ihr auch geht.

31. Ich bin zu euch gekommen, um euch durch Beweise von Liebe und Gerechtigkeit zu erlösen und euch meine Lehre zu lehren, damit ihr Mir nachfolgt.

32. Von euren guten Werken nehme Ich das Verdienstvolle an, das an ihnen ist — auch von jenen, die ihr für sehr klein haltet; denn Ich bin der einzige, der ihren wahren Wert beurteilen kann. Wer die Menschen liebt und ihnen dient, liebt Mich und dient Mir. Ich verlange nur von euch, dass ihr einander liebt, und dies wird Mir genügen, um mit eurer Hilfe große Werke zu vollbringen. Dafür habe Ich euch viele Beweise gegeben, denn Ich bin immer gegenwärtig gewesen, wenn ihr dem Bedürftigen die Hand gereicht habt, und habe bewirkt, dass euer Geist den Frieden erfährt, den die Erfüllung der Pflicht gegenüber dem Vater und den Mitmenschen schenkt.

33. Ihr tragt ein unauslöschliches Zeichen, das euch von allen andern Religionsgemeinschaften unterscheidet. Dies Kennzeichen ist ein Licht, das Ich in eurem Geist zum Leuchten gebracht habe. Auch habe Ich euch in dieser von Mir vorbereiteten Nation erscheinen lassen, damit euer Geist in ihr aufwärtsstreben und ein geeignetes Betätigungsfeld für seine Pflichterfüllung finden kann.

34. Hütet den Schatz, den Ich euch in meinem Worte gegeben habe, und lasst nicht zu, dass ihn euch unlautere Hände entreißen. Gebt ihn jedem, der ihn kennenzulernen wünscht, oder der in ihm sein Heil sucht.

35. Falls ihr nicht imstande sein solltet, mein Vermächtnis zu verteidigen, werde Ich es verteidigen; aber dann werdet ihr euch wegen eures Kleinmuts vor Mir verantworten müssen. Arbeitet mit Liebe zur Erfüllung der geistigen und materiellen Gesetze. Wenn ihr eure geistigen Pflichten beachtet, wird euch die materielle Arbeit leicht werden. Ihr sollt eure Tugenden nicht zur Schau stellen; wenn ihr mein Wort wirklich erfühlt und es ausübt, so verwahret eure Werke eifersüchtig dort, wo nur Ich sie sehen kann, dann wird euer Beispiel von Bescheidenheit eure Geschwister dazu ermuntern, eurem Beispiel zu folgen.

36. Liebt euch mit der gleichen Liebe, mit der Ich euch gelehrt habe — im Bewusstsein, dass ihr aus Mir hervorgegangen seid, dass ihr alle aus derselben Substanz gebildet worden seid, und dass ihr ebenso, wie ihr im Anfang in Mir gewesen seid, dies am Ende auch sein werdet, wenn ihr zu eurem Herrn zurückkehrt.

37. Ich suche euch auf, damit ihr euch der Quelle des Lebens nähert. Hier ist der Weg, der zu ihr führt. Um sie zu finden, muss man zuweilen Opfer bringen, man muss kämpfen und in der Tugend beharrlich bleiben.

38. Hört auf meine Stimme, die euch beständig wachrüttelt — jene innere Stimme, die von euch die Erfüllung meines Gesetzes fordert. Denn bisher habt ihr nach eurem Gutdünken gelebt und das getan, was euch in eurem Leben gefiel.

39. Ich habe eure in den Wechselfällen des Lebens verhärteten Herzen liebevoll gemacht, indem Ich ihnen das Brot der göttlichen Liebe zu kosten gab, und eure Herzen wurden davon innerlich bewegt.

40. In Mir ist der Richter, der Vater und der Meister — drei verschiedene Offenbarungsphasen in einem einzigen Wesen, drei Kraftzentren und eine einzige Wesens-Essenz: Liebe.

41. So offenbare Ich Mich bei euch, um euch zu helfen, die Mission zu erfüllen, die Ich schon im Anbeginn der Zeiten in euren Geist gelegt habe.

42. Ich unterrichte euch nun aufs neue, damit ihr die Menschheit dieses Wort lehrt. Wenn dieses mein Volk zubereitet ist, werden die Menschen bei ihm Trost in ihrem Kummer, Balsam in ihren Leiden und Licht für ihren Geist finden.

43. Die gegenwärtige Generation soll nicht vergehen, ohne dass ihr aufgebrochen seid, um von meinem Zweiten Kommen Zeugnis abzulegen. Doch Ich habe euch gesagt: Falls ihr euch nicht dazu aufrafft, meine Unterweisung auszuüben, werden die Steine sprechen und von meiner Gegenwart zeugen; doch darüber werdet ihr Mir Rechenschaft ablegen.

44. Wenn auf eurem Pfade Hindernisse vorhanden sind, die euch daran hindern, Mir nachzufolgen, so zeigt Mir euren guten Willen und euren Eifer, dann werde Ich den Weg freilegen, werde Ich euch beistehen.

45. Ich will, dass ihr vorbereitet seid, denn die Welt wird euch auf die Probe stellen, und wenn ihr nicht imstande sein solltet, die Wundertaten zu bezeugen, die Ich unter euch vollbracht habe, werden in euren Mitmenschen Zweifel aufkommen.

46. Ich sehe unter euch solche, die die Ketten zu zerbrechen vermochten, die sie an die Welt banden, und die Mich um Stärke bitten, um in ihrem edlen Vorsatz zur Erneuerung standhaft zu bleiben, und Ich ermutige sie durch meine Worte und meine Gegenwart. Sie werden noch mehr Prüfungen erfahren, die ihnen dazu dienen werden, ihren Weg festen Schrittes zu gehen. Wachet und betet, damit euch die Prüfungen nicht im Schlaf überraschen, denn euer Erwachen wäre bitter, wenn ihr gewahr würdet, dass ihr den Weg wieder von vorne beginnen müsst.

47. Wenn ihr zu Fall kommen solltet, so erinnert euch sogleich an euren Vater und betet, damit ihr in Mir neue Kräfte findet, um zu siegen. Wenn ihr euch so vorbereitet, wird die Stimme eures Gewissens klar vernehmbar sein in eurem Innern.

48. Ihr sollt nicht mehr Sklaven der Versuchung sein. Ringet darum, eure geistige Freiheit zu bewahren. Ich will, dass meine Jünger gute Geschwister unter den Menschen sind, die immer eine brüderliche und aufrichtige Hand erwarten, die sich ihnen entgegenstreckt.

49. Die Menschen suchen begierig das Licht der Wahrheit, und viele erwarten mein Kommen und wissen nicht, dass meine Gegenwart bereits unter euch ist.

50. Nicht alle werden Mich in der Zeit meiner Kundgabe vernehmen, aber Ich lehre derzeit dies Volk, damit jeder von denen, die Mir zuhörten, ein Führer von Menschenherzen werde, wenn mein Wort sich nicht mehr durch diese Stimmträger kundgibt. Bis dahin sollt ihr euch vergeistigt haben und mein Wort und meine Aufträge durch Intuition empfangen, und ihr werdet dann von noch nicht bekannten Lehren sprechen, welche wirkliche Offenbarungen sein werden.

51. Schon jetzt habe Ich euch vieles von dem offenbart, was den Menschen verheißen war, und durch euch habe Ich Ereignisse angekündigt, die ihr Wirklichkeit habt werden sehen. Deshalb könnt ihr sagen, dass ihr nicht nur meine Sprachrohre gewesen seid, sondern auch meine Propheten.

52. Ihr habt es noch nicht erreicht, auf den Grund meines Wortes vorzudringen; doch werden die neuen Generationen kommen, die Ich euch versprochen habe, und sie werden euch die tiefschürfende und richtige Aufklärung darüber geben, was ihr nicht verstehen konntet. Aber auch Menschen anderer Nationen werden kommen, die meine Unterweisungen auszulegen verstehen. Dennoch sage Ich euch, dass die, die Mich mündlich hörten und meine Gegenwart fühlten, die ersten sein werden, die mein Werk begreifen, um es dann zu lehren und zu erläutern.

53. Ich will nicht, dass ihr in den Jahren, in denen ihr Mich noch hören könnt, euch Vorwürfe zuzieht, denn dann würde meine Unterweisung einen Stillstand erfahren, während es mein Wille ist, Mich in jeder weiteren Lehrstunde mit größerer Klarheit zu offenbaren, damit ihr euch am Ende meiner Kundgabe weit genug fortgeschritten fühlt, um zu Lehrern zu werden. In euch habe Ich mein göttliches Sehnen gelegt, damit ihr Liebe und Weisheit erlangt, indem Ich euer Verständnis für geistiges Wissen erschloss.

54. Ich lehre euch, um euch darauf vorzubereiten, die göttliche Inspiration zu empfangen, damit ihr euren Mitmenschen offenbart, dass alle Menschen Besitzer dieser Gnade sein können.

55. Lasst mein Wort eine bleibende Heimstatt in euren Herzen haben, damit, wenn ihr einst Lehrer seid, ihr es immer in eurem inneren Tempel gegenwärtig habt.

56. Fürchtet nicht, wegen meiner Lehre von den Menschen "zerrissen" zu werden. Das Herz der Menschen ist der nichtigen Theorien und Worte so überdrüssig, dass es, wenn es diese Frohbotschaft empfängt, auf seinem Geist das Licht der Wahrheit fühlen wird, das wie ein erfrischender Tau herniederfällt, um ihm Leben zu geben.

57. Der vollkommene Freund ist zu euch gekommen, um euch zu sagen, dass ihr euch nicht fürchten sollt; denn wenn ihr auch in vielen Herzen Gift, Bosheit und Verrat vorfindet, werden diese Prüfungen den treuen und vorbereiteten Jünger nicht einschüchtern können.

58. Seid wie jene Apostel, die Mir in der Zweiten Zeit nachfolgten. Wenn ihr den Kranken noch nicht zu heilen vermochtet, so verstärkt eure geistige Vorbereitung, indem ihr euch bei der Liebestätigkeit läutert und in Kontakt mit dem Schmerz bleibt. Wenn ihr nicht innerlich vorbereitet seid, so berührt den Kranken nicht in der Erwartung, dass er gesund wird, denn dann werdet ihr dies Wunder nicht schauen. Doch wenn ihr euch geistig und körperlich vorbereitet, werdet ihr — wenn es mein Wille ist — bald das Wunder empfangen, das ihr von Mir erbittet.

59. Wenn euer Glaube an meine Macht nicht groß und eure Liebe zu den Mitmenschen nicht wahrhaftig ist, wird euer Werk keine Rettung bringen und eure Mühe wird vergeblich sein. Doch wenn ihr Vergeistigung erreicht, werdet ihr wirkliche Wunder auf eurem Wege Wirklichkeit werden sehen.

60. Wenn ihr nicht unter euren Angehörigen Frieden erreicht habt, oder wenn die Bande der Eintracht und der Liebe zerrissen sind, so wachet und betet, verbindet euch mit meinem Geiste, und der Friede wird mit euch sein.

61. Falls ihr noch nicht von Mir zu sprechen versteht, so verschließt eure Lippen, doch erhebt euren Geist; denn dieser wird mittels des Gedankens zu den geistig Bedürftigen sprechen.

62. Wenn ihr meine Unterweisung nicht zu verstehen vermochtet und ihr in deren Sinngehalt eindringen wollt, so vergeistigt euch, und wenn ihr Mich dann vernehmt oder euch meines Wortes erinnert, werdet ihr über euer tiefes Verstehen überrascht sein. Mein Wort ist schlicht und einfach, damit ihr es erfassen könnt, aber es enthält einen Wesenskern, der göttlich ist, damit ihr meine Gegenwart fühlt.

63. Heute halte Ich ein neues Abendmahl, von Jüngern und Schülern umgeben, die nachdenken und des Tages und der Stunde gedenken, in welcher "Das Wort" Mensch wurde in Jesus. Ihr schließt eure Augen und versucht euch den Ort meiner Geburt vorzustellen, die Feierlichkeit jener Stunde, die Reinheit der Mutter, die Sanftmut des gerechten und keuschen Gefährten Marias und alles, was jenes Ereignis umgab. Dann begreift ihr die göttliche Demut Christi — eine Demut, die Er schon vom ersten Augenblick an durch seine Werke und sein göttliches Wort predigte.

64. Geliebtes Volk, erlebt jene Augenblicke innerlich und erquickt euch an deren Erinnerung und Betrachtung, denn eurem Nachdenken darüber wird das Licht entströmen, das eure Unwissenheit beseitigt.

65. Sucht Mich im Verborgensten und Erhabensten eures Wesens, fühlt meine Gegenwart in eurem Geist und erkennt meine Manifestationen in den unscheinbarsten Dingen eures Lebens. Bedenkt: Je höher und geistiger meine Kundgebung ist, desto größer ist eure Wonne, denn es wird der Beweis dafür sein, dass ihr bereits fähig seid, meine tiefgründigen Lektionen zu verstehen.

66. Ihr gehört zu denen, die in dieser Zeit mein Kommen im Geiste bejahten und ohne zu sehen geglaubt haben. Doch es gibt solche, die Mich in der Form erwarten, in der Ich in der Zweiten Zeit auf der Welt war, und andere, die Mich in unterschiedlichen Formen erwarten gemäß der Auslegung, die ein jeder den Prophetien gegeben hat. Ich segne alle, die Mich erwarten, und sende ihnen mein Licht, damit, wenn sie erfahren, dass meine Gegenwart und meine Kundgabe in dieser Zeit geistiger Art ist, sie davon nicht verwirrt werden.

67. Ich segne auch jene, die Mich nicht erwarten. Die einen wurden schwach im Glauben, und andere wurden von den vielen menschlichen Vorstellungen und Lehren verwirrt. Doch Ich ergieße mein Licht auf alle ihre Wege, damit sie das Heil (ihres Geistes) erlangen.

68. Manche erwarten Mich geistig, und dennoch werden sie verneinen, dass Ich es bin, der sich kundgibt, weil sie Mich im Glanze eines blendenden Lichtes kommen sehen wollen, um glauben zu können. Sie wollen Mich mit der Majestät eines Königs der Erde kommen sehen, weil sie die wahre Größe, die in der Demut liegt, nicht begreifen. So muss Ich euch noch einmal sagen: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 110

1. Jünger, Elias hat euch vorbereitet und in eurem Geiste Erhebung und Frieden hinterlassen. Wahrlich, Ich sage euch, ihr wisst nicht, wer Elias ist, noch wer er war, noch wer er sein wird. Doch der Augenblick wird kommen, in welchem ihr ihn schaut und sagt: "Herr, wir vermochten bis heute nicht zu erkennen, wer der Hirte war.

2. Ich spreche nun ein weiteres Mal in der Sprache der Liebe, die Ich euch gelehrt habe, damit ihr die vollkommene Verbindung mit eurem Vater erreicht. Nicht eure Körperhülle ist es, die meine göttliche Gegenwart fühlt; denn nicht eure Augen sind es, die Mich sehen, noch eure Ohren, die Mich vernehmen, noch eure Lippen, die zu Mir sprechen. Eure körperlichen Sinne nehmen meine Kundgebung durch einen menschlichen Körper wahr, doch die Essenz des Wortes, das der Stimmträger ausspricht, ist der göttliche Anteil, den euer Geist aufnimmt.

3. Ihr seid Soldaten in der langwierigen Schlacht dieses Lebens, und ihr alle werdet zu dem Lande gelangen, das ihr sucht. Welche Freude wird es für euren Vater und auch für euren Geist sein, wenn ihr zum verheißenen Reiche gelangt, nachdem ihr so viele wechselvolle Geschicke durchlebt und so viele Schlachten überstanden habt! Es wird dann sein, wenn sich der Geist schließlich gegenüber dem Fleische durchsetzt und sein Licht durch dieses hindurch offenbaren kann. Der Körper wird dann nicht länger das Hindernis, das Verderben und der Versucher des Geistes sein.

4. Meine Gekennzeichneten werden auf Erden erkannt werden. Auch wenn eure Hände sich verschließen sollten, um ihre Gaben zu verbergen, werden sie dort entdeckt werden; auch wenn ihr schweigen solltet, wird meine Lehre auf euren Lippen die Menschen überraschen, und selbst wenn ihr bestrebt sein solltet, das Zeichen zu verbergen, mit dem Ich euch gekennzeichnet habe, wird es Licht ausstrahlen und euch erkennbar machen. Doch wozu euch verbergen? Etwa, weil ihr euch noch schwach und ungeschickt fühlt? Ich werde euch weiterhin lehren, bis ihr stark seid, voller Glauben und Liebe für meine Sache. Dann werdet ihr nichts mehr fürchten.

5. Die Vorstellung der Menschen über das Geistige hat sich gewandelt, mein Licht hat sie begreifen lassen, dass der Geist frei ist, zu glauben. Ich lege niemandem ein bestimmtes Glaubensbekenntnis auf, noch nötige Ich irgendjemanden, Mich zu lieben.

6. Die mit dem Tau meiner Gnade vorbereiteten Felder werden günstige Voraussetzungen dafür bieten, dass ihr diesen Samen anbaut. Die Ketten des religiösen Fanatismus werden in dieser Zeit zerrissen werden, und das abgöttische Unwesen wird verschwinden. Der Geist wird nicht länger Sklave sein und wird sich erheben, um Mich auf dem Wege der Wahrheit zu suchen. Die Entwicklung und die Erkenntnis, welche der Geist im Leben angesammelt hat, ermöglicht ihm heute, die Mission auszuführen, die Ich ihm angewiesen habe.

7. Es ist Wahrheit, dass ihr nicht erst in dieser Zeit auf die Welt gekommen seid. Ihr seid geistig dasselbe Volk, das Ich zu allen Zeiten gelehrt habe, das von Zeitalter zu Zeitalter reinkarniert ist, weil es in einem einzigen Erdendasein nicht die große Mission hätte erfüllen können, die seine Bestimmung ist. Manchmal reicht ein Leben kaum aus, um einen Samen zu säen, und es fehlt die Zeit, ihn zu pflegen, und noch weniger reicht sie, ihn erblühen zu sehen.

8. In vielen meiner Unterweisungen erwähne Ich das Volk Israel, weil es ein Werkzeug meiner Göttlichkeit war, um Lehrbeispiele zu geben und zur Menschheit zu sprechen. Ich ließ ihm meine Liebe und meine Gnadenerweise vollauf zuteil werden, aber auch die schweren Heimsuchungen meiner Gerechtigkeit. Um ihm meine Unterweisung zu geben, bediente Ich Mich sowohl seiner Liebe, als auch seiner Schwachheit und seines Unglaubens; Könige, Priester, Zöllner und selbst die ungebildetsten Menschen waren Werkzeuge für meine Lektionen und Lehrbeispiele. Doch seht — während in der heutigen Zeit die einen in verschiedenen Ländern zu einem neuen Leben auferstanden sind und erkannt haben, dass das Gelobte Land nicht Kanaan ist, sondern mein Reich, leben die andern, die nur das Blut jenes Volkes geerbt haben, noch immer ihren Traditionen verhaftet und an die materielle Auslegung gebunden, die ihre Vorfahren den göttlichen Lehren gaben.

9. Bei meiner neuen Manifestation habe Ich alles geändert: die Orte und die Mittel zur Kundgabe, um die Unwissenheit, den Irrtum und die falsche Auslegung zu beseitigen, die man meinen früheren Offenbarungen gegeben hat. So wie die Sonne im Osten aufgeht und ihr sie mittags auf dem höchsten Punkte seht, um hernach zu beobachten, wie sie im Westen untergeht, so ist das Licht meines Geistes im Laufe der Zeit vom Osten nach dem Westen weitergezogen, damit ihr meine Herrlichkeit und meine Macht nicht auf bestimmte Orte, Menschen oder Rassen begrenzt.

10. Heute wohnt ihr vorübergehend in einem neuen Land, das ihr gleichfalls durch eine göttliche Verheißung gefunden habt, damit es, wenn auch vorübergehend, euer Erbe sei. Erfüllt von lieblicher Schönheit war dieses Land heranentwickelt worden, aber andere Völker haben euer Leben bitter und hart gemacht. Dennoch wird dieses Volk niemals Taten der Rache begehen, sondern nur solche der Vergebung für seine Mitmenschen. Auch Judäa war eine Beute der Ausländer, bis sie es in Ruinen und Trümmer verwandelten.

11. Der Schmerz ist eure Feuerprobe gewesen, in ihr wurde euer Geist gestählt, denn morgen muss er der Menschheit die Früchte seiner Entwicklung und seiner Erfahrung weitergeben. Der Krieg ist nicht bis zu euch vorgedrungen — welche neuen Lehren könntet ihr auch aus ihm ziehen? Welche Stählung könnte er denen geben, die bereits im Leide stark geworden sind?

12. Eure Aufgabe ist eine andere: Nach 1950 sollt ihr euch als Propheten aufmachen, eure Lippen sollen unter meiner Inspiration sprechen, und ihr sollt Wundertaten vollbringen. Zu jener Zeit sollt ihr nicht mehr erwarten, dass mein Wort wie jetzt von den Lippen der Stimmträger kommt. Doch wenn ihr euch im Gebete zubereitet, wird all das, was ihr dem Anschein nach vergessen hattet, aus euren Herzen empordringen, weil Ich durch euer Gewissen weiterhin zu euch sprechen werde.

13. Ihr werdet überrascht erleben, wie Menschen aus unterschiedlichen Religionsgemeinschaften euch nachfolgen und bekennen werden, dass Jener, den ihr unter euch hattet, der Meister war. Sie werden wie Nikodemus sein, der unter vier Augen mit Jesus sprach, den er als den Sohn Gottes erkannte, den er als seinen Meister liebte und bitter beweinte, als er Ihn mit dem Kreuz der Ungerechtigkeit und der Undankbarkeit auf den Schultern aus Jerusalem gehen sah. In diesem Augenblick sagte Mir sein Geist unter Tränen: "Meister, Ich werde Dir nachfolgen." Und er folgte Mir auch nach.

14. Wohl denen, die sich in dieser Zeit ebenso entscheiden, ohne Furcht vor den Menschen, denn in ihnen wird mein Licht sein.

15. Woran denkt ihr, meine Kinder? Ich weiß es: ihr denkt daran, dass der Vater euch soeben ein neues Jahr anvertraut hat, damit es euch in ihm gelingt, einen Schritt vorwärts zu tun — ein Jahr, das manchmal nicht zu enden scheint und das doch für den Geist nur wie eine Sekunde in der Ewigkeit ist.

16. Ein Jahr ist nun vergangen, und es hat seine Spur in den Menschen hinterlassen. Als ihr mein Richter-Wort vernahmt, ist euer Geist erwacht, und durch euer Gedächtnis zog die Erinnerung an eure Werke, Worte und Gedanken, an all eure Leiden und Freuden — an alles, was ihr erreicht habt, und an das, was ihr nicht erreichen konntet. Als ihr eure Selbstprüfung im Lichte eures Gewissens beendet hattet, habt ihr eurem Schöpfer für alles gedankt, was ihr von Ihm empfangen habt.

17. Der Mensch und die ganze Schöpfung haben Mir ihren Tribut und ihre Opfergabe dargebracht. Seid gesegnet!

18. Als ob sich alle Geschöpfe in diesem Augenblick ein Stelldichein gäben, um sich in einer Huldigung für den Vater zu vereinen, so sehe Ich alle Welten und alle Wesen vor meinem Blicke vereint. Ich sehe selbst die kleinsten für Mich vollbrachten Werke, höre die Stimme meiner Geschöpfe, wenn sie Mich anrufen, und den Lobgesang derer, die Mich preisen.

19. In allem Geschaffenen ist Leben und Empfindsamkeit vorhanden. Wahrlich, Ich sage euch, selbst die Felsen spüren die göttliche Berührung. Alle Geschöpfe erquicken sich an sich selbst, was so ist, als ob sie an meiner Göttlichkeit Erquickung fänden.

20. Das Königsgestirn ist das Abbild eines Vaters, der seinen Kindern sein Leben, seine Energie, seine Wärme und sein Licht schenkt.

21. Die Erde ist wie eine Mutter, deren Schoß eine unerschöpfliche Quelle von Zärtlichkeiten ist. Bei ihr gibt es den Mantel, der den Verwaisten schützt, den Busen, der nährt, und die warme und bequeme Herberge für ihre Kinder. Ihr verborgener Schatz hat den Menschen seine großen Geheimnisse offenbart, und auf ihrem Antlitz hat sich immerdar Keuschheit und Schönheit widergespiegelt.

22. Das Jahr, das nun vergangen ist, war voller Prüfungen — ein Jahr, in welchem sich die Göttliche Gerechtigkeit bei jedem menschlichen Geschöpfe fühlbar machte. Wer leerte nicht den Kelch der Bitternis?

23. Wie viele geliebte Wesen verließen diese Erde, um ins Jenseits zu enteilen, weil das Geistige Leben sie rief. Die Herzen vergossen schließlich kristallklares Wasser, und auf den Schläfen der Alten zeigten sich viele weiße Haare. Dennoch gab es auch Freuden: neue Kinder kamen auf die Welt mit ihrer Botschaft der Unschuld, Kranke gewannen ihre Gesundheit zurück, und manche unter euch, die verlassen worden waren, sahen den geliebten Angehörigen zurückkehren.

24. Ihr hört Mir mit Freude im Geiste zu und bittet Mich, dass Ich den Schleier des Geheimnisses lüfte, der das neue Jahr verhüllt, das euch wie ein Weg erscheint, den ihr zurücklegen müsst. Doch Ich sage euch: Tut in der Zukunft, was ihr in der Vergangenheit getan habt. Hört Mich heute, da die Essenz meines Wortes sich noch auf euch ergießt ähnlich dem Blute des Erlösers, das sich einst in jeden Geist ergoss.

25. Ein Jahr ging vorüber, Volk, doch der Krieg fand in ihm kein Ende. Die Menschen versöhnten sich nicht, die mächtigen Führer gaben sich nicht die Hand zum Zeichen des Friedens. In eben diesem Augenblick, in welchem ihr euch geistig an der Gemeinschaft mit meinem Göttlichen Geiste erquickt, werden Leben vernichtet, mehrt sich die Zahl der Waisen und Witwen, und Blut fließt weiterhin auf die Erde und tränkt sie, das Blut von Menschen, welches mein Blut ist.

26. Ich werde den Menschen aufs neue den Frieden ans Herz legen und ihnen noch etwas Zeit gewähren, damit sie dies höchste Gut des Geistes erreichen. Doch wenn sie diese Gelegenheit nicht nutzen, werden sich ihre Leiden und Bitternisse vergrößern.

27. Ziehet ihr den Frieden herbei durch eure Erneuerung, durch Gebet und Ausübung meiner Lehre. Tut Werke, die sowohl eures Geistes würdig sind, als auch des meinen. Es ist an der Zeit, dass ihr euch etwas höher einschätzt, dass ihr dem, was Ich in den Menschen gelegt habe, seinen wahren Wert beimeßt: dem Geist.

28. Wenn ihr die wahre Erkenntnis eures Wertes erlangt, so werdet nicht eingebildet. Erkennt, dass ihr nur einfache Sterbliche seid, dass ihr Boten und Werkzeuge meiner göttlichen Ratschlüsse seid.

29. Niemand ist aus Zufall geboren worden, niemand ist aufs Geradewohl erschaffen worden. Versteht Mich, und ihr werdet erkennen, dass niemand auf seinem Lebensweg frei ist, dass es ein Gesetz gibt, das alle Geschicke leitet und regiert.

30. Lasst uns miteinander sprechen, meine Kinder; sprecht mit dem Meister! Ich will euch keine Vorhaltungen machen, sondern euch segnen, und so, wie Ich meine Lehransprache begann, will Ich sie auch unter euch beenden: indem Ich euch liebkose.

31. Erzählt Mir in der Stille eure Leiden, vertraut Mir eure Sehnsüchte an. Obwohl Ich alles weiß, will Ich, dass ihr nach und nach lernt, euer eigenes Gebet zu formulieren, bis ihr soweit seid, die vollkommene Zwiesprache eures Geistes mit dem Vater auszuüben.

32. Ihr Alten, ihr Jünglinge und Jungfrauen, ihr Kinder und Eltern: Bittet, so wird euch gegeben. Ich bin der Born der Gerechtigkeit und Liebe und werde euch euren Lebensweg von meinem Lichte erhellt vor Augen führen.

33. Um was bittet ihr Mich für die Erde, die euch beherbergt? Was fühlt ihr für alle Geschöpfe des Vaters? Lebt in Harmonie mit allen Wesen, denn in Wahrheit seid ihr alle Brüder und Schwestern vor Mir. Segnet alles Geschaffene, und ihr werdet Mich segnen.

34. Ich sehe, dass ihr die Zukunft fürchtet, weil der Schatten des Krieges und der Widerhall seines Getöses bis zu euch gelangt, weil die Bedrohung durch Hunger, Seuchen und Verheerung überall lauert. Doch was könnt ihr fürchten, wenn ihr in eurem Geist mein Licht habt? Habe Ich euch nicht "Soldaten meiner Sache" genannt? Überlasst die Furcht denen, die keinen Glauben haben — denen, die Mich leugnen.

35. Viele Heimsuchungen werden die Menschheit treffen, doch durch diese wird sie mein Wort und mein Werk erkennen.

36. Ich will, dass euer Herz empfindsam bleibt für den Schmerz, den Bedürftigen, den Hungernden, den Kranken, dass es gleichsam die Schwelle zum Neuen Jerusalem ist, wo sich das Volk Gottes versammelt, welches die Menschheit ist.

37. Das Sechste Siegel ist gelöst, und bei ihm habt ihr mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan vernommen, welches unter euch Gesetz, Offenbarung und Prophetie gewesen ist. Ich gewähre euch noch sieben Jahre, in denen ihr Mich in dieser Form hört — sieben Jahre, in denen die Geistige Welt noch ihre Botschaften durch das Gehirn der dafür Erwählten senden wird, und von diesen Jahren werdet ihr dem Vater am letzten Tag des Jahres 1950 Rechenschaft geben müssen, welcher für euch ein Gerichtstag sein wird, wenn ihr Mich dann zum letzten Mal vom Berge des Neuen Zion zu euch sprechen hört.

38. Ich schreibe diese Worte in euer Herz und in euer Gewissen, denn Ich will, dass sie für euch unvergesslich sind.

39. Vergesst nicht, was ihr vom Göttlichen Meister vernommen habt — auch nicht das, was ihr von Maria, der Universellen Mutter, vernommen habt, und was ihr von Elias, dem Sendboten der Dritten Zeit, gehört habt, welcher euch gleich einem Hirten in der Hürde meiner Liebe versammelte.

40. Vieler Gnadenerweise habt ihr euch erfreut; doch sie werden enden, weil die Zeit gekommen ist, dass ihr meinem Gesetze getreu in Lauterkeit wirkt.

41. Sucht keinerlei persönliche Vorteile, wenn ihr Mir dient. Dient Mir aus Liebe, ohne an die Vergütung oder an den Lohn zu denken, der euch erwartet. Denkt an die, die leiden, an die, die zu Fall gekommen sind, an die, die das Licht nicht schauen noch den Weg erkennen, und gebt ihnen meine Unterweisung mit liebevollem Herzen. Führt sie zu Mir und seid nicht besorgt, wenn diese vor euch ans Ziel gelangen. Seid der "Letzte", eingedenk eurer Aufgabe, denn Ich werde auf euch zu warten wissen, da ihr alle zu Mir gelangen werdet.

42. Volk, Ich gewähre dir ein neues Jahr, um zu kämpfen. Über den Krieg, die Zerstörung und den Tod wird sich das Blau des Himmels wie ein Mantel des Friedens breiten. Ich werde das Antlitz der Erde mit Blumen schmücken, es werden linde Lüfte wehen, die wie eine Liebesgabe sein werden. Der Schoß der Mütter aller Lebewesen wird fruchtbar sein, und ihr Überfluss wird euch zugute kommen. Ich erleuchte die menschliche Intelligenz, damit sie in der Natur neue Entwicklungsmöglichkeiten entdeckt zum Wohle meiner Kinder. Ich segne die Meere, damit die Wesen, die in seinem Schoße leben, sich vermehren und die Menschen nicht Hunger leiden nach dem Kriege. Ich bahne neue Wege, damit die verschiedenen Rassen sich kennenlernen und sich umarmen.

43. Der Frühling soll zu euch als ein Geschenk des Friedens und der Hoffnung, der Versöhnung und der Vergebung unter den Menschen kommen.

44. Der Sommer wird mit dem Feuer seiner Sonne manche Gegenden und Wüsten ausdörren, wo die Menschen bei deren Durchquerung niedersinken und Jehova um Erbarmen anflehen werden. Jene, die Mich vergessen hatten, werden sich wieder an Mich erinnern. Und die Wissenschaftler werden angesichts dieser Erscheinungen ratlos sein, aber auf dem Grunde ihres Herzens werden sie meine Stimme vernehmen, die ihnen sagt, dass sie ihr Tun und Denken läutern sollen, um den Weg der Weisheit zu betreten.

45. Der Herbst wird Mir die Ernte derer darbringen, die das Land bestellen, und diese Ernte wird reichlich sein, denn einige Nationen werden zum Frieden zurückkehren und wieder die Arbeitsgeräte ergreifen.

46. Es wird Segen auf der Saat ruhen, denn die Kinder und die Frauen werden das Land in Abwesenheit der Männer bebauen. Die Hände, die die Waffen niederlegen und den Pflug ergreifen, werden gesegnet sein, und auch jene werden es sein, welche Feinde waren und sich hernach als Brüder umarmen, denn das Brot des Himmels wird herniederfallen wie das Manna in der Wüste.

47. Der Winter wird kommen, und sein Schnee wird das Sinnbild der Läuterung sein.

48. Alles ist vorbereitet. Wachet und betet, Arbeiter. Ich segne auch die Hände, welche Kranke pflegten — die Lippen, welche mein Wort mit Liebe aussprachen — die Augen, welche den Schlaf besiegten und am Kopfende des Todkranken wachten — das Herz, das für den Leidenden schlug, denn sie sind die Werkzeuge des Geistes, der sich im Gebet für die Menschen zu erheben vermag.

49. Ich will eure Herzen dazu bringen, einem neuen Leben entgegenzuschlagen, denn Ich finde sie tot bezüglich des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe.

50. Ich bin der einzige Richter, der die Geistwesen richten kann, und dennoch betrachte Ich euch nicht als Angeklagte, sondern als Kinder und Jünger.

51. Lasst Mich als Vater unter euch sein. Meßt dem Worte, das Ich euch gebe, den ihm gebührenden Wert bei, oder wollt ihr Mich etwa als Richter bei euch haben? Wollt ihr, dass Ich meine Gerechtigkeit nicht nur im Worte, sondern auch in eurem Leben fühlbar mache, damit ihr erwacht und Mir glaubt?

52. Ihr habt den Samen, den Ich euch derzeit anvertraue, nicht immer gut ausgesät, und seht, ihr habt deshalb nicht die Ernte eingebracht, die ihr erwartet habt. Doch gebt deshalb nicht den Kampf auf — begreift, dass, wenn dieser auch manchmal Ursache eurer Tränen ist, auch dies zutrifft, dass in dieser Pflichterfüllung der Friede eures Geistes begründet ist.

53. Ich will dies Volk nicht auf den Wegen der Erde weinen und sich über die Unebenheiten des Weges beklagen sehen.

54. Zu allen Zeiten habe Ich euch auf den Weg gestellt, der zu jener Heimstatt führt, wo Ich euch erwarte. Fürchtet nicht, ihre Türe verschlossen zu finden. Nur der gelangt zu ihr, der den ganzen Weg zurückgelegt hat.

55. Ihr zeigt Mir euer Herz, und Ich sammle aus ihm wie aus einer Kornkammer den guten Samen ein und lasse den wertlosen zurück, damit ihr ihn vernichtet.

56. Ihr sollt euch nicht mehr von unvollkommenen oder unlauteren Kulthandlungen nähren: Ihr seid jetzt in der Dritten Zeit. Wer meine Lehre so ausübt, wie Ich sie euch gebe, wird meinen Willen tun, und wer den Willen des Vaters tut, wird das Heil finden.

57. Ich habe euch zu allen Zeiten große Beweise meiner Liebe gegeben. Ich habe euch Gelegenheiten beschert, zu Mir zu kommen. Doch ihr habt Mir nie gehorcht und habt den Schmerz der Welt mit ihren vergänglichen Freuden der Erfüllung meines Gesetzes vorgezogen, welches euch den wahren Frieden gibt.

58. Wenn Ich nur als Richter zu euch käme, würde Ich euch erschrecken; doch zwischen meine Gerechtigkeit und den Menschen stellt sich immer das Kreuz, und so kommen von Mir immer nur Worte der Liebe und Vergebung.

59. Wie sehr habe Ich euch auf dieser Welt geholfen, damit ihr nicht bereuen müsst, wenn ihr als Geistwesen vor den Richter tretet!

60. Ihr seid eben jene, die mit Moses die Wüste durchquert haben, eben jene, die Jesus durch Judäa nachfolgten, und noch in dieser Zeit verlangt ihr Wunder, um zu glauben, oder erbittet ihr die Güter der Erde, als ob ihr den Endzweck eures Geschickes nicht kennen würdet.

61. Lasst diese Kundgebung nicht zu etwas Alltäglichem werden, denn ihr werdet dann die Ehrfurcht und den Glauben verlieren, die ihr derselben gegenüber haben sollt. Denn welchen Nutzen könnt ihr von ihr haben, wenn euer Geist abwesend ist und euer Verstand zerstreut?

62. In meiner Gottheit lebt die fürbittende Liebe; es ist Maria. Wie viele Herzen, die dem Glauben verschlossen geblieben waren, haben sich durch sie der Reue und der Liebe geöffnet! Ihre mütterliche Wesenheit ist in der ganzen Schöpfung gegenwärtig, sie wird von allen empfunden, und dennoch leugnen sie manche sehenden Auges.

63. Ihr sollt die unermüdlichen Sämänner meiner Offenbarungen sein, damit die Welt zur Besinnung kommt und Aufwärtsentwicklung und Licht erlangt.

64. Vor meinem Abschied werde Ich die Wege bahnen, die ihr gehen sollt. Ihr wisst nicht, was Ich für die letzten Jahre meiner Kundgebung beschlossen habe. Ich bereite euch vor, denn große Prüfungen werden in jenen Tagen kommen. Ich werde unter euch jede Verfälschung, die ihr meiner Lehre zugefügt habt, beseitigen, damit ihr mein Werk in seiner ganzen Lauterkeit erkennt.

65. Wache, Volk, denn nach meinem Abschied werden manche auftreten und euch glauben machen, dass Ich Mich weiterhin durch das menschliche Verstandesorgan kundgebe. Ich mache euch wachsam und bereite euer Herz, damit es — da es mein Wesen und den Geschmack dieser Frucht kennt — sich nicht von den Betrügern verführen lässt. Doch wenn ihr euch nicht auf diese Zeiten vorbereitet und ihr das verliert, was Ich euch übergeben habe — wie wollt ihr dann die Wahrheit von der Lüge unterscheiden?

66. Nehmt keine schädlichen Einflüsse in euch auf, welche die Kenntnisse und das Licht, die Ich euch gegeben habe, ihrer Kraft berauben können; denn dann würdet ihr euch in dieselbe üble Lage verstrickt sehen wie jene, die Mich verraten werden. Tag für Tag muss Ich euch warnen, damit ihr wachsam lebt und nicht wankend werdet. Viele von euch werden über meinen Weggang weinen und keinen Trost finden. Ihr werdet euch nach der Zeit zurücksehnen, in der Ich Mich durch das menschliche Verstandesorgan kundtat. Doch in den Augenblicken, in denen ihr betet, werde Ich euch erleuchten und euch an all die Gnade und die Gaben erinnern, die Ich in euch gelegt habe, damit ihr euch nicht allein und verlassen fühlt, sondern in Erkenntnis dessen, dass Ich meinen Jüngern nahe bin, euch mit eurem Erbe aufmacht und durch Liebeswerke an euren Mitmenschen Verdienste erwerbt.

67. Nutzt diese Zeit der Unterweisungen. Bedenkt, dass in eurer Nation Frieden herrscht, während andere Völker sich zerfleischen. Ihr müsst begreifen, dass ihr in eurem Volk eine Atmosphäre von Frieden schaffen müsst, damit jeder Ausländer, der zu euch kommt, in eurer Mitte ausruhen und Trost finden kann und er sich bei seiner Rückkehr von guten Gedanken erleuchtet und edlen Vorsätzen beseelt fühlt.

68. Nun sollen aus den Nationen Menschen hervorgehen, die stark sind im Guten und voller Licht. Sie sollen all jenen ihre Irrtümer und ihre Fehler erkennbar machen, die mit einer großen Mission zur Welt gekommen sind und diese verfehlt haben.

69. Auch ist der Zeitpunkt nahe, in welchem Epidemien in den Nationen ausbrechen und Bevölkerungsteile vernichten.

70. An diesem Tage frage Ich euch: Wenn Ich euch in jene Länder senden würde und euch sagte: Überquert die Meere und betretet die Städte des Schmerzes und der Trostlosigkeit — würdet ihr es tun, meine Kinder?

71. Jenseits des Todes erwartet alle das Leben; aber wer sind jene, die hingehen und einen Tropfen Balsam und ein Wort des Lichtes denen bringen, die noch in diesem Leben zur Wahrheit auferstehen können? Dies sollen meine Jünger sein.

72. Viele Menschen werden die Geheimnisse meiner Manifestationen schon in dieser Welt aufgeklärt sehen, doch andere werden in die Geistige Welt eingehen müssen, um die Wahrheit zu schauen.

Mein Friede sei mit euch!


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