Drei große göttliche Offenbarungen

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Buch des Wahren Lebens

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Band   3       56 -   82

Band   4       83 - 110

Band   5     111 - 142

Band   6     143 - 174

Band   7     175 - 207

Band   8     208 - 241

Band   9     242 - 276

Band 10     277 - 309

Band 11     310 - 338

Band 12     339 - 366

Die göttliche Zärtlichkeit


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Buch des Wahren Lebens - Band 6

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Unterweisung 143 Unterweisung 154 Unterweisung 165
Unterweisung 144 Unterweisung 155 Unterweisung 166
Unterweisung 145 Unterweisung 156 Unterweisung 167
Unterweisung 146 Unterweisung 157 Unterweisung 168
Unterweisung 147 Unterweisung 158 Unterweisung 169
Unterweisung 148 Unterweisung 159 Unterweisung 170
Unterweisung 149 Unterweisung 160 Unterweisung 171
Unterweisung 150 Unterweisung 161 Unterweisung 172
Unterweisung 151 Unterweisung 162 Unterweisung 173
Unterweisung 152 Unterweisung 163 Unterweisung 174
Unterweisung 153 Unterweisung 164  





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Unterweisung 143

1. Ich stärke euren Geist, damit er im kommenden Kampfe standhält, denn groß wird der Kampf der Ideologien, Lehren und Glaubensbekenntnisse sein. Wahrlich, Ich sage euch, wenn die Verfolgung der Spiritualisten anbricht, werden neue Apostel voller Glauben und Mut aufstehen. Sie werden es sein, die verkünden werden, dass Ich in dieser Zeit wahrhaftig bei euch gewesen bin, und sie werden Wegbereiter und Propheten in ihren Völkern sein. Unter ihnen werden jene auftreten, die meine Inspirationen niederschreiben, die meine Lehre ergründen und geistige Visionen schauen.

2. In jener Zeit werde Ich mich sowohl in Männern als auch in Frauen offenbaren, in Jugendlichen wie in Kindern und in Greisen.

3. Die ganze Welt wird Offenbarungen empfangen, Kundgebungen und Gesichte, denn es steht geschrieben, dass jedes Auge mich schauen wird.

4. Ich habe mich am Arbeitsplatz des Wissenschaftlers bemerkbar gemacht, und meine Gegenwart hat ihn in Staunen versetzt. Ich habe die Kriegsheere inmitten des Kampfes überrascht, indem Ich ihr Vordringen durch die Naturgewalten aufgehalten habe. Ich habe mich bekundet, indem Ich mein Erbarmen über die verelendeten Heime ergoss, wo es kein Brot mehr gab. Ein Jüngling kam an die Haustüre und brachte in seinen Händen einen Brotlaib, und die Männer und Frauen haben sich gefragt: "Wer ist das wohl?"

5. Studiert mein Werk, Jünger, denn ihr müsst stark sein, damit, wenn alle sichtbaren und unsichtbaren Elemente wüten, ihr von meiner Lehre der Liebe Zeugnis ablegt. Sieben Gaben habe Ich euch in dieser Zeit anvertraut für die Entfaltung eures Geistes und für die Erfüllung eurer Mission: Hier gibt es den Leiter, den "Fundamentstein", den Stimmträger, den Bevollmächtigten, den Seher, die "Goldfedern" und die "Säule". Doch ist es nicht das erste Mal, dass Ich diese Gaben dem Volke Israel gewähre. Auch als ihr die Wüste durchquertet auf der Suche nach dem Lande der Verheißung, übertrug Ich euch die gleichen Gaben. Moses war Führer, und gleichzeitig übermittelte er mein Wort und zeigte dem Volk meinen Willen. In seine Hände legte Ich den Grundstein meines Gesetzes, welches das Fundament des Tempels ist, den ihr in euren Herzen errichten sollt. Der Stamm Juda war die starke Säule, welche den Mut und die Zuversicht der Menschenmassen stützte. Der Stamm Levi war die Legion geistiger Arbeiter, welche von mir befähigt wurden, den Glauben an den Herrn lebendig zu erhalten. Die Geschichte, die Prophetie und die Offenbarung wurden von dafür vorgesehenen Händen niedergeschrieben, und durch meine Inspiration schauten die Propheten die Zukunft mit den Augen des Geistes.

6. Es gibt in dieser Zeit keine neuen Gaben für euren Geist, alles tragt ihr in euch seit dem Augenblicke, da ihr aus mir erstanden seid.

7. Die Tage rücken näher, in denen Ich euch die großen Lehren offenbare, die ihr bisher nicht kanntet; denn nicht die Menschen werden es sein, die sie euch offenbaren. Zwar befinden sich in jeder Religionsgemeinschaft Boten von mir, aber nicht sie werden es sein, die meine Schatzkammer öffnen, noch weniger können es jene sein, die, ohne für diese Aufgabe bestimmt zu sein, sie aus eigenem Antrieb übernommen haben. Jene, die Ich für diesen Dienst ausgesandt habe, besitzen Weisheit durch Inspiration. Jene, die nicht meine Diener sind, haben das Wissen aus Büchern entnommen. Während die einen beten und lieben, lesen und studieren die anderen; doch niemals wird der Verstand die hohe Schau des Geistes erreichen. Wenn die ersteren sprechen, überzeugen sie, erschüttern sie, liebkosen und heilen sie. Die letzteren verblüffen, lassen sich bewundern, aber sie trösten und retten nicht.

8. Seid demütig, Jünger, arbeitet, ohne einen Lohn zu erwarten. Seid frohen Mutes in der Liebe und im Wissen, dass ihr von eurem Himmlischen Vater geliebt werdet. Macht euch keine Vorstellungen über eure Belohnung, denn sie kann von eurem Verstande niemals erfasst werden.

9. Erneut sage Ich euch: Bereitet euch zu. Ihr wisst nicht, ob Ich euch nicht in diesem Jahr noch mit großen Offenbarungen überrasche. Das Licht des Sechsten Siegels erleuchtet euch in dieser Zeit, und es ist gut, dass ihr den Inhalt dieses Mysteriums jetzt erfahrt. Ich werde diese Lektionen durch meine Stimmträger erläutern.

10. Johannes, mein Apostel, hörte und schrieb nieder, was er in Gesichten sah, ohne sie zu verstehen. Die gesegnete Hand jenes Propheten hinterließ in Sinnbildern beschrieben meine Verheißungen und Offenbarungen. Und in der heutigen Zeit gebe Ich euch die Erklärung für jene Worte und Inspirationen, denn Ich allein vermag es zu tun. Doch damit Ich euch dies Licht übermitteln kann und ihr dies Wort versteht, läutert euch, wachet und betet.

11. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr bisher noch keine höheren Unterweisungen vernommen habt, so nur deshalb, weil euch Erhebung und Reinheit gefehlt hat. Macht euch würdig durch Nächstenliebe, um in euren Herzen die Seiten zu empfangen, die das Buch der sieben Siegel enthält.

12. Ich komme zu meinen Kindern, um euch Tugend zu lehren, damit euer Geist stark sei und ihr die Versuchungen besiegen könnt, die die Neigungen eures Fleisches sind. Öffnet eure geistigen Augen und seht das Viele, das Ich in meiner Schatzkammer für euch bereithalte.

13. Ich bearbeite eure Herzen mit meinem Worte, damit ihr einen Teil des Tempels meines Heiligen Geistes bildet.

14. Geliebtes Volk: Der Meister gibt euch die Unterweisung, und in ihrem Sinngehalt ist das Licht, das euren Geist erleuchtet.

15. Ihr erhebt euch zu mir in eurem Gebete, weil ihr wisst, dass ihr durch dieses von eurem Vater erhört werdet, der euch Kraft gibt und euch gleich einem Simon von Kyrene hilft, euer Kreuz zu tragen.

16. In meinem Worte werdet ihr den Schild und die leuchtende Waffe finden, um in eurem Kampfe zu siegen. Ich bereite euch, damit ihr durch die Entwicklung eures Geistes und die Entfaltung eurer Geistesgaben fähig seid, den Versuchungen zu widerstehen.

17. Lebe wach, geliebtes Volk, handelt wie die klugen Jungfrauen des Gleichnisses, das meinen Jüngern in der Zweiten Zeit gegeben wurde. Seid wie sie, mit brennenden Lampen, damit ihr immer euren Glauben und eure Hoffnung auf mich setzt. In euch ist das Heiligtum, das Ich mit großer Liebe in dieser Dritten Zeit vorbereitet habe. Ihr seid die Bewahrer meines Wortes, und jeden Geist und jedes Herz habe Ich in einen Quell der Liebe, der Tugend, des Heilbalsams verwandelt, welche gleich kristallklarem Wasser unter die Menschheit strömen werden.

18. Groß ist dein Jubel, Israel, weil du erlebt hast, dass du den betrübten Herzen Trost bringen konntest und die vom Schmerz Gebeugten sich durch dein Wort ermutigt fühlten, wenn du zugerüstet gewesen bist. Seid gesegnet, die ihr in dieser Weise eure Aufgabe erfüllt. Ringt weiter darum, den Menschen meine Barmherzigkeit zu bringen. Ich komme mit meinem Worte, um euch in diesem Kampfe zu ermutigen. Ich lehre euch, das aufzubauen und wiederherzustellen, was die Menschheit mit ihrem Materialismus im Laufe der Zeit zerstört hat. Euer Geist kennt die Zeit, in der er lebt, er lernt die Prüfungen, denen er auf seinem Weg begegnet, immer besser zu bestehen, weil sein Glaube und seine Liebe zu meinem Werke groß sind.

19. Geliebte Kinder, Ich werde euch euren Lohn am Ende eures Kampfes geben. Derzeit wisst ihr noch nicht, wann und wie dies geschehen wird, aber wahrlich, Ich sage euch, mein Wort geht in Erfüllung, und Ich habe euch das Land der Verheißung angeboten, wo ihr Wonne, Erquickung und Glückseligkeit erfahren werdet. Ihr werdet voll und ganz meinen Frieden fühlen, denn dann wird euer Geist den Sieg davongetragen haben.

20. Ich zeige euch erneut den Weg, den euer Geist zurücklegen muss; auf ihm sind mein Licht, die Tugenden und die geistigen Ideale, mit denen ihr euren Weg gehen müsst. Ich bin in dieser Zeit mit einem Flammenschwert gekommen — nicht um den Geist zu töten, sondern um das Dunkel zu bekämpfen, das sich in eurer Umgebung ausgebreitet hat.

21. Seht, das ist die Macht meines Wortes, das Ich in Werken der Liebe vor euch offenbare! Ich gebe damit Zeugnis von mir selbst. Ich bewirke Wunder in jedem Herzen, um euch in Kinder des Lichtes zu verwandeln, denn euer Vater ist das Licht und die unendliche Weisheit. Jedem gebe Ich mein Wort, welches Gesetz ist. Doch erkennet, dass Ich euch nicht mit meiner Macht zwinge, es zu befolgen und in meinem Worte eine Geißel zu erblicken, die euer Herz verletzt. Wisst ihr nicht, dass Ich als Vater nicht den Schmerz für meine Kinder will? Erkennt, dass Ich euch durch meine Unterweisung reinige und euch von den Wunden heile, die ihr vor mich bringt. Doch wenn euch mein Wort für einen Augenblick richtet, dann deshalb, weil Ich die vollkommene Gerechtigkeit bin und euch damit den Schmerz erspare, den ihr euch schafft, wenn ihr die Erfüllung meines Gesetzes vergesst.

22. Ich will, dass ihr geistig frei seid. Doch geratet nicht in Zügellosigkeit, zu der euch der Körper anregt, denn Ich habe ihn euch anvertraut, damit er das willige Werkzeug sei, das euren Geist in seiner Aufwärtsentwicklung unterstützt. Aber dieser ist zum Sklaven dessen geworden, den er regieren sollte. Ich lehre euch mit meinem Worte, damit ihr euch nicht vom Sturm eurer Leidenschaften mitreißen lasst und euch zu beherrschen versteht.

23. Mein Volk, liebt und legt bei jedem eurer Werke Zeugnis von mir ab. Übt die Tugenden aus und verbreitet mein Licht. Ich lasse es in euren Geist fließen und nähre ihn mit dem Brote des ewigen Lebens; er labt sich an der Frucht des Lebens, er empfängt meine Weisheit. Diese ist die Essenz meines Wortes. Ihr habt eure Herzen als einen reinen Kelch zubereitet, und in ihn lasse Ich Tropfen für Tropfen mein Blut fließen.

24. Mein Volk, begreife den gleichnishaften Sinn meines Wortes und erquicke dich daran.

25. Eure materiellen Augen können mein strahlendes Antlitz nicht schauen, aber ihr versteht mich doch aufgrund des Wortes, das euer Geist in sich aufnimmt. Mein Wort ist die Schwingung, die allem Geschaffenen den Rhythmus gibt, damit alles in vollkommener Harmonie ist. So wird euer Geist der Gewalt meines Wortes nachgeben, damit ihr zur Pforte des Heils und hernach zum Gelobten Lande gelangt.

26 Hier ist meine Gegenwart! Seht die Macht meines Geistes, Gesetz geworden in euch selbst − ein Gesetz, das euch sagt: Liebet einander. Mit diesem unsichtbaren Gesetze vereinige Ich alle meine Kinder. Ich werde aus allen Herzen die Flamme der Liebe emporlodern lassen, damit alle in einem einzigen Ideal verschmelzen können.

27. Euer Meister bringt euch die Botschaft des Friedens und der Rettung, die ihr schon seit so langer Zeit erwartet. Ich allein kann euch mit meiner Unterweisung helfen, den Weg zu finden, der euch zur geistigen Heimat führt.

28. Ihr vernehmt mein Wort durch menschliche Lippen.

29. Was benötigt ihr, um den Weg zur Vergeistigung zu beschreiten? Wenn ihr Liebe habt, werdet ihr sehr hoch empor gelangen, und wenn ihr auf mich vertraut, werdet ihr in eurem Leben nicht straucheln, und die Fähigkeiten, zu heilen, zu sprechen und zu überzeugen, die in euch sind, werden sich entfalten, und all dies wird dem Fortschritt eures Geistes dienen.

30. Ihr alle könnt meinen Spuren folgen, denn ihr alle seid zugerüstet, um aufwärtszusteigen und zu mir zu gelangen. Wer hat euch gesagt, dass die einen hingelangen werden und die anderen nicht?

31. Ich habe nicht Geister mit unterschiedlichen Rangordnungen geschaffen; sie alle sind auf dieselbe Weise geschaffen, und ihr alle habt meine göttliche Salbung. Doch heute seid ihr nicht alle rein, wie ihr es wart, als ihr erschaffen wurdet, und darum sage Ich euch, dass ihr euch läutern müsst. Denn Ich will, dass das, was von euren Herzen ausgeht, rein ist, dass ihr meinen Inspirationen gehorcht, damit eure Arbeit selbstlos ist und eure Rechtschaffenheit sich in allen euren Werken widerspiegelt. Selbstsucht oder Neid sind keine Bekundungen eines hochstehenden Geistes. Wenn ihr euer Herz gereinigt habt, um dem Lichte freien Raum zu schaffen, dann werdet ihr zubereitet sein, um mein Werk bekannt zu machen, und dann erst könnt ihr Übermittler, Seher und Propheten der Wahrheit sein.

32. Mein universeller Strahl erleuchtet den Geist der Menschen, läutert und erhebt ihn, denn Ich will, dass ihr über dem rein Menschlichen steht und Wunder tut, wie Ich es euch gelehrt habe.

33. Bedenkt, dass Ich wohlwollend bin und eure Werke nicht gerichtet habe. Ich gebe euch meinen Beistand, komme denen zu Hilfe, die leiden − denen, die vom Wege abgeirrt sind, und verurteile sie nicht, denn noch immer können sie bereuen und neue Stürze vermeiden. Ich habe niemanden bloßgestellt, habe nur euren Geist zugerüstet, damit ihr euch für alle und jede einzelne eurer Taten verantwortlich fühlt und ihr euch erheben könnt, indem ihr Verfehlungen wiedergutmacht und hinfort auf festem Grunde und Boden baut.

34. Heilt die Kranken durch Glauben und Liebe. Entfaltet eure Fähigkeiten, damit ihr erfahrt, mit wie viel Gnaden Ich euch zubereitet habe, und ihr nicht sagt, dass das, was Ich von euch erbitte, außerhalb eures Vermögens sei.

35. Verlangt aufrichtig nach meiner Gegenwart, und macht euch krafterfüllt auf den Weg, und predigt die Liebe. Lehrt mit Beweisen und demonstriert, dass die Liebe einem Kranken die Gesundheit zurückgeben kann, da sie das machtvollste Heilmittel ist, das der Mensch kennt.

36. Erhebt euren Geist und denkt an die Millionen Kranke in der Welt und gießt auf sie alle den Balsam eures Gebetes aus.

37. Christus ist nicht tot; er lebt ewiglich, um den Geistwesen Leben und Auferstehung zu geben. Wenn ihr leidend zu mir gekommen seid und beim Verlassen dieses Versammlungsortes eure Schmerzen sucht und sie nicht mehr findet, so deshalb, weil ihr mein Wort ergründet und in ihm den Heilbalsam gefunden habt, der euch Gesundheit und Frieden zurückgegeben hat.

38. Ich bin in dieser Zeit gekommen, um euch mein Gesetz zu zeigen — trotz der Ungläubigkeit der Menschen. Jene, die Ich erwählt habe, um mit ihnen meine Apostelschar zu bilden, haben beim Hören meines Wortes geglaubt, und ihr Glaube ist unerschütterlich. Doch jene, die sich, nachdem sie mich gehört hatten, entfernt haben und leugneten, dass Ich es bin, der sich kundgibt, tragen bereits den Samen meiner Liebe in ihrem Geiste, und früher oder später werden sie zu mir zurückkehren.

39. Wenn ihr um meiner Sache willen verkannt werden solltet und man euch überzeugen möchte, dass ihr euch im Irrtum befindet — was würdet ihr dann antworten?

40. Ihr sagt mir, dass ihr mir bis ans Ende nachfolgen werdet, dass ihr in eurem Herzen ein Liebeslicht angezündet habt, und dass ihr die größten Prüfungen ertragen werdet, um von mir Zeugnis abzulegen; und Ich gebe euch Standhaftigkeit, denn es werden sich große Stürme erheben, um das Licht eures Glaubens auszulöschen.

41. Wenn ihr als Zeugnis für diese Wahrheit auf euer schlichtes und redliches Leben verweist und den Geist mit Vollmacht sprechen lasst, werdet ihr euren Glauben verteidigen, und man wird mir glauben. Die stärksten Waffen zur Überwindung eurer Feinde sind die Liebe, die Klugheit und die Gerechtigkeit. Achtet den Glauben eurer Mitmenschen, doch macht Licht in ihrem Geist. Seid demütig und verfeindet euch nicht wegen meiner Lehre. Alle sagen, dass sie meine Gebote befolgen und vollbringen Taten, die vor mir unwürdig sind. Rüstet euch zu und handelt nicht pflichtwidrig. Durch euch werde Ich zur Menschheit sprechen, denn jeder meiner Erwählten soll ein Sprachrohr meiner Lehre sein, ein Botschafter guten Willens.

42. Wenn ihr wollt, dass eure Mitmenschen mich aufnehmen, so tragt mich bei euch im Heiligtum eures Herzens. Ich lasse das Buch meiner Wahrheit offen, damit die Welt in ihm lesen kann.

43. Ich will euch vor dem Jahre 1950 geistig vorbereitet zurücklassen, will euch meinen Frieden geben, wenn Ich euch Lebewohl sage. Es ist mein Wille, dass ihr euch ein Anrecht darauf erwerbt, meine letzten Aufträge und Weisungen zu empfangen.

44. Nach jenem Jahr, in welchem die 144.000 mit dem Feuer meiner Liebe Gekennzeichneten vereinigt sein werden, die einen in der Materie, die anderen im Geiste — werden sie zugerüstet sein, und es wird keine menschliche Macht geben, die ihnen die von mir gewährten Geistesgaben wieder wegnehmen oder sie mit anderen Gaben versehen kann.

45. Wohl denen, die sich bis zu diesem Zeitpunkte vergeistigt haben, die zugelassen haben, dass sich ihr Geist entwickelt, indem er dem aufwärts führenden Wege folgt, denn sie werden für die euch erwartende Zeit der Wandlung vorbereitet und stark genug sein, um sich gegenüber Sekten und Religionsgemeinschaften zu behaupten.

46. Ich habe euch meine Unterweisung zur Kenntnis gebracht, welche wie ein belebender Strom ist, der von mir ausgeht. Niemand wird seinen Lauf aufhalten können. Er ist von einem hohen Berge herabgeströmt, um die dürstende Erde fruchtbar zu machen.

47. Ich bin bei euch, und ihr braucht nichts zu fürchten. Meine Inspiration fließt ewig, und immerdar könnt ihr euch von mir nähren. Wie jener Engel sage Ich euch heute: Ehre sei Gott im Bewusstsein des vergeistigten Menschen und Friede auf Erden der Menschheit, wenn diese bestrebt ist, auf der Welt den Frieden zu errichten.

48. Geliebtes Volk, Ich verströme in euch das läuternde Feuer meines Wortes, damit ihr Kraft, Licht und Leben habt. Ich sende euch meine Gedanken durch diesen Stimmträger, ohne dass sie sich beim Passieren desselben beflecken können. Die Göttlichkeit wird nicht befleckt, wenn sie sich durch das menschliche Gehirn kundtut, auch wenn dieses nicht vergeistigt ist.

49. Ich muss meine Unterweisungen öfters wiederholen, damit die "Letzten", die unablässig vor mich kommen, den ersten Schritt tun und von diesem Zeitpunkt an, von dieser ersten Lektion an den Sinngehalt dieser Kundgebung kennenlernen.

50. Wisset, dass die, die sich lieben, sich über größte Entfernungen hinweg verständigen können; Ich liebe euch, und ihr liebt mich gleichfalls. Für den Geist gibt es keine Barrieren; auf eurem Lebenswege habt ihr viele Gelegenheiten, dies zu erfahren. Ihr lernt, mich zu lieben, und es gibt Augenblicke, in denen ihr das Gefühl habt, die wahre Liebe erreicht zu haben, die Ich dazu bestimmte, euer Herz zu erleuchten, damit sie euch auf eurer Lebensreise Kraft gibt.

51. Ich verlange nicht von euch, etwas zu tun, was ihr nicht kennt oder was ihr nicht vermögt. Wenn Ich dies tun würde, wäre Ich ungerecht zu euch. Wenn jemand den Entwicklungsgrad kennt, den ihr erreicht habt, so bin Ich es. Beachtet, dass Ich nicht von euch verlange, dass ihr mit mir von Geist zu Geist Zwiesprache haltet, ohne dass ihr zuvor eine Vorbereitung erhaltet. Diese Vorbereitung gebe Ich euch, wenn Ich mich durch die Stimmträger mitteile, durch deren Gehirn Ich euch meine Unterweisungen zukommen lasse.

52. Lernt zu lauschen, o Schüler, denn lauschen ist nicht dasselbe wie hören. Alle hören, aber es sind nur sehr wenige, die zu lauschen verstehen, und dies ist die einzige Art und Weise, in der die Wahrheit meiner Unterweisungen verstanden werden kann.

53. Wisset, dass der Meister diese Mühe der geistigen Annäherung zwischen dem Menschen und seinem Gotte auf sich nimmt, wenn Er euch seine Gedanken zusendet, damit sie euch beim Herabstrahlen erleuchten. Äußerlich ist die Sprache, die von den Lippen der Übermittler kommt, allzu schlicht, aber ihr Sinngehalt ist vollkommen wie euer Vater, der ihn euch sendet. Der beabsichtigte Sinn dieses Werkes ist jenseits dessen, was ihr euch vorstellt und begreift; daher sollt ihr es euch göttlich, groß und ewig vorstellen. Es ist mehr als ein Trost für die Mühseligen, mehr als ein Balsam für die Kranken. Es ist das höchste Geschenk für den Geist, das euch das Glück beschert, Gott zu lieben, und das euch die Erkenntnis des wahren Lebens vermittelt.

54. Wisset, dass der, der etwas von dem versteht und erkennt, das jenen Vorbehalten ist, die sich geistig erheben, seinen Geist nicht mehr von jenem Lichte losreißen kann, das ihm offenbart wurde. Ob er unbekannte Welten betritt oder ein ums andere Mal zur Erde zurückkehrt — was er einmal als einen göttlichen Lichtfunken empfing, wird immer wieder aus dem Reinsten seines Wesens empordringen als Ahnung, als eine göttliche Inspiration. Zuweilen wird es wie ein süßes Erwachen oder wie ein himmlischer Gesang aufleben, welcher das Herz mit Wonne überfluten wird, wie eine Sehnsucht nach Rückkehr in die geistige Heimat. Das ist es, was meine Lehre für die Geistwesen bedeutet, die in dieses Leben zurückkehren. Dem Anschein nach vergisst der Geist seine Vergangenheit, aber in Wahrheit verliert er die Kenntnis meiner Unterweisung nicht.

55. Denen, die daran zweifeln, dass es das Göttliche "Wort" ist, das in diesem Augenblick und in dieser Form zu euch spricht, sage Ich, dass wenn sie mir nicht jenen Namen geben wollen, wenn sie dies Wort nicht dem Göttlichen Meister zuschreiben wollen, sie sich den Sinngehalt dieser Unterweisung vornehmen und jedem seiner Gedanken auf den Grund gehen sollen; wenn sie beim Nachdenken über das, was sie vernommen haben, zu dem Schluss kommen, dass es Licht und Wahrheit für die Menschheit enthält, sollen sie es als Maßstab für ihre Schritte auf Erden verwenden und damit ihr Leben umwandeln.

56. Ich weiß, dass Ich euch die wahre Weisheit übergebe; was die Menschen glauben, ändert nicht das Geringste an meiner Wahrheit. Doch es ist notwendig, dass der Mensch sich dessen gewiss ist, was er glaubt, was er weiß und was er liebt. Nur deswegen begebe Ich mich bisweilen in meinen Kundgebungen auf das Niveau der Menschheit, um so zu erreichen, dass sie mich erkennt.

57. Denen, die Ich bereits Jünger nenne, muss Ich sagen, dass sie die heilige Pflicht haben, jene zu unterrichten und zum Verstehen dieser Lehre zu bringen, die Ich "Kindlein" nenne, denn sie verstehen noch nicht, was sie sehen oder was sie in meinen Unterweisungen hören. Um meine Jünger zu sein, genügt es nicht zu begreifen, sie müssen auch fühlen. Denn es gibt viele, die, obwohl sie genügend von den Unterweisungen verstehen, die Ich ihnen in meinem Worte übergeben habe, nicht fähig sind, jenem ihre Hand entgegenzustrecken, welcher die göttliche Lehre noch nicht zu erfassen vermochte. Macht euch bewusst, dass meine "Kindlein" oftmals eurer Erläuterungen und eurer Erfahrung bedürfen. Schult euch, damit ihr sie unterrichten könnt und ihr erlebt, wie sich in ihnen der Glaube entfaltet und in euch die Gabe des Wortes. Ihr sollt tiefen Glauben entzünden, dem auch Vernunft und Verständnis zu eigen sind.

58. Es stimmt nicht, dass ihr alle hartherzig seid. Ich habe euch oft um anderer willen weinen sehen und erlebt, dass eure Herzen von einem fremden Schmerze zerrissen waren.

59. Diese Epoche wurde mit der Kundgabe meines Strahles durch die Verstandesorgane eröffnet, welche dafür erwählt waren, weil sie diese Mission in sich trugen. Glaubt nicht, dass sie wegen ihrer Reinheit erwählt worden sind, denn wenn es so wäre, hätte Ich keinen einzigen gefunden.

60. Sättigt euch an meiner göttlichen Stärkung und fühlt euch sicher, weil ihr bei mir seid. Morgen, wenn euer Herz zur Liebe erwacht und vom Gefühl der Nächstenliebe belebt wird, soll es unablässig an seinen Mitmenschen tun, was Ich an ihm getan habe.

61. Gedenket jenes Tages, der für die erste Versammlung von Jüngern dieses Werkes voller Licht und Jubel war. Es war der 1. September 1866, als sich das Licht Elias' als Inspiration auf jene ergoss, die sich um Roque Rojas versammelten.

62. An jenem Tage wurden jene geweiht, welche die ersten Leiter und die ersten Stimmträger werden sollten. Es war ein Tag der Inspiration, der Offenbarungen, der Verheißungen und Bündnisse.

63. Jene Jünger fühlten sich geistig an den Sinai oder den Berg Tabor versetzt, sie gedachten der großen Offenbarungen der Ersten und der Zweiten Zeit. Und sie irrten sich nicht in ihrem ahnungsvollen Gefühl, denn die geistige Gegenwart Moses', meine Gegenwart und die Elias' war bei ihnen, so wie es auf dem Berge Tabor in jenem geistigen Gesicht gewesen ist, das von einigen meiner Jünger geschaut wurde — die Offenbarung, die von den Menschen "die Verklärung Jesu" genannt wurde.

64. Euch, die ihr mich an diesem Tage vernehmt, sage Ich in Wahrheit, dass die geistige Gegenwart Moses', meine Gegenwart und die Elias' bei euch ist. Was hatten die Menschen der Zweiten Zeit, das ihr nicht habt? Ihr habt ebenso Glauben wie jene, wie Ich euch auch sage, dass es bei euch ebenso Unvollkommenheit und Sünde gibt, wie es sie in jener Zeit gab.

65. Hier habt ihr die Gegenwart der drei Gesandten: die von Moses, von Jesus und von Elias — eine geistige Gegenwart, für menschliche Augen unsichtbar und nur den Sinnen des Geistes wahrnehmbar. Darum sage Ich euch: Bereitet euch, damit ihr euch des Lichtes erfreut, das sich in diesem Augenblicke auf euren Geist ergießt.

66. Öffnet euer Herz und fühlt in ihm die Gegenwart Moses'. Werdet feinfühlig und hört seine geistige Stimme, die euch ermutigt, die Wanderung fortzusetzen, so wie er sein Volk in der ersten Zeit ermunterte, als es die Wüste durchquerte.

67. Moses ist nicht untätig im Schoße des Vaters, sein Geist arbeitet ohne Unterlass und bewirkt, dass die Stimme des Gesetzes in jedem Geiste vernommen wird. Er sagt euch, dass ihr die wahren Kinder des Glaubens sein sollt, damit ihr zu jenem dem Geiste verheißenen Lande gelangt.

68. Volk, bewahrt in euren Herzen die Lektion, die ihr vernommen habt, damit ihr euch immer meiner geistigen Gegenwart erfreut, die euch während des ganzen Lebensweges geführt hat.

69. Betet, denn Ich nehme eure Gedanken auf, und solange eure Fürbitte anhält, werde Ich meinen Segen auf die Menschheit herabströmen lassen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 144

1. Erhebt euren Geist und überschreitet die Schwellen des Materiellen, damit ihr euch mit meinem Göttlichen Geiste verbindet.

2. Warum wollt ihr euren Geist der Erde unterwerfen und ihn so der geistigen Freuden berauben? Vergesst nicht, dass er einer anderen Welt angehört.

3. Lasst euren Geist in mein Heiligtum eintreten, damit er sich dort mit Licht sättigt und hernach der Lenker eurer Schritte, der Meister und der innere Richter sei.

4. Diese Menschenscharen hier, die mein Wort vernehmen, haben in dieser Zeit ihre geistigen Augen dem Lichte geöffnet, denn es gab kein menschliches Wesen, das mit der Reinheit, Wahrhaftigkeit und Lauterkeit gepredigt hat, mit der Ich euch meine Unterweisung gegeben habe. Zu allen Zeiten haben die Menschen meine Wahrheit verfälscht und mein Gesetz vor der Menschheit verborgen.

5. Nun, Ich habe gesehen, dass die Lehre, die Ich euch in der Zweiten Zeit lehrte, verborgen ist, unvollkommen und nicht der geistigen Entwicklung entsprechend ausgelegt wird, die ihr heute habt, sondern gemäß dem Verständnis der Menschen vor vielen Jahrhunderten. Doch Ich bin zu euch gekommen, und als Ich euch hungrig sah, habe Ich euch "Brot" im Überfluss gegeben, damit ihr euch sättigt und hernach an die Menschen weitergebt, die noch kommen werden.

6. Denkt daran, dass euch eine neue Zeit erwartet, dass mein Wort zu Ende gehen wird, und dass ihr mit meiner Unterweisung allein zurückbleiben werdet. Wenn ihr euch dann vorzubereiten versteht, werdet ihr von mir zu sprechen vermögen. Doch wenn ihr trotz eurem Wissen in Versuchung fallt, wenn ihr mein Wort verfälscht oder es nicht richtig auslegt, dann wird meine Unterweisung auf euren Lippen keine Nahrung für eure Mitmenschen sein.

7. Noch ist es Zeit, dass ihr betet und euch für eure Pflichterfüllung vorbereitet. Wartet nicht, bis meine Gerechtigkeit euch heimsucht, wartet nicht, bis Schmerz und Krieg euch geißeln wie jene Brudernationen von euch, die die Felder mit Blut tränken und die Heime elend zurücklassen. Stützt eure Nation durch euer Gebet und lasst nicht zu, dass sie wie Jerusalem zerstört wird. Pflegt mit euren Werken einen Garten, in welchem die Blumen aus Vergebung, aus Liebe, aus Gebet und Wohltätigkeit bestehen. Jener Garten wird in euren Herzen seinen Anfang nehmen und in eurem Geiste seinen Abschluss finden. Widmet einige Augenblicke des Tages der Besinnung, lasst euren Geist sich erheben, damit meine Inspiration zu euch gelangt. Seht, ihr habt keine Bücher zur Hand, und nur mittels jener Inspiration werdet ihr in dieser Zeit Licht empfangen können. Denkt daran, dass der Augenblick kommen wird, an dem ihr von meiner Wahrheit Zeugnis geben müsst, und dass ihr dann auf das Buch zurückgreifen müsst, das in eurem Herzen ist. Lernt in jenem unsichtbaren Buche zu lesen, damit sich euer Verstand nicht trübt. Versenkt euch in euch selbst, damit die Stimme eures Geistes auf euren Lippen zum Ausdruck kommt.

8. Jede Religionsgemeinschaft und jede Sekte bereitet sich vor, weil sie die Nähe der Auseinandersetzung ahnt. Ihr werdet zwischen ihnen stehen, doch sollt ihr dann zugerüstet sein, denn Ich werde euren Verstand gebrauchen, um mich zu bekunden.

9. Heute sehe Ich euch noch schwach, denn als ihr zum Dank für eure Liebeswerke den Undank eurer Mitmenschen empfingt, habt ihr im stillen geweint und mir gesagt: "Ist dies das Kreuz, das Du mir auf die Schultern gelegt hast?" Darauf antworte Ich euch mit einer anderen Frage: Habt ihr das Beispiel Jesu unter den Menschen schon vergessen? Wenn die Welt euch verletzt, so klagt sie nicht bei mir an, habt Mitleid mit ihr, Ich werde eure Wunde wieder schließen.

10. Lasst die Menschen euch für armselig halten; wenn ihr demütig seid, werde Ich euch groß an Geist machen.

Schweigt, wann immer ihr könnt, aber arbeitet intensiv. Gebt Zeugnis von mir, denn Ich werde es auch von euch geben.

11. Wenn euer Geist das Bedürfnis empfindet, sich emporzuschwingen, so deshalb, weil es Augenblicke gibt, in denen er sich in dieser Welt fremd fühlt, in der er sich wie ein Ausländer fühlt. Er begreift, dass sein wahres Vaterland, sein Heim, im Jenseits liegt.

12. Die zwölf Stämme Israels sind über die Welt verstreut. Sie werden sich in der Erfüllung ihrer Mission vereinen, auch wenn sie voneinander entfernt sind. Sie durchforschen die Unendlichkeit in Erwartung meiner neuen Offenbarung. Doch die Prophetien werden in Erfüllung gehen, und sie werden das Licht schauen. Unter ihnen sind die großen Geister, solche mit geschultem Verstand, Herzen von großem Edelmut und starker Inspiration. Viele von ihnen werden zu euch kommen, und ihr werdet über ihre hohe Geistigkeit — obwohl sie mich in dieser Zeit nicht gehört haben — erstaunt sein. Lasst nicht zu, dass diese sich über eure geringe Zurüstung wundern.

13. Die Zeit rückt näher, in der Gemeinschaften hervortreten, die euch wegen ihrer Spiritualität und der Entfaltung ihrer Geistesgaben überraschen, und in der Propheten auftreten. Denn das Licht meines Heiligen Geistes bestrahlt jeden Geist und jede Intelligenz, um ihr die Zeit, in der sie lebt, zu offenbaren, und einem jeden seine Aufgabe anzuzeigen.

14. Die Tore dieser Nation werden sich bald öffnen, um Männern und Frauen Obdach zu gewähren, die von fremden Nationen kommen werden. Sie alle werden Hunger, Schmerz und Not mitbringen, und unter euch sollen sie Wärme, Brot und Trost finden. Bereitet eure Herzen, damit ihr sie liebevoll aufnehmt.

15. Wie viele von euch werden in fremde Länder gehen müssen, und ihr werdet dann darauf angewiesen sein, dass sie euch als Brüder empfangen!

16. Wenn Ich von euch gehe, sollt ihr ein einziges Herz bilden.

17. Sprecht zusammen mit den Geistern des Lichtes: "Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden den Menschen guten Willens." So ertönt der Lobgesang der Engel.

18. Volk, macht euch mit ganzer Hingabe bereit, meinen Worten zu lauschen, dann werdet ihr innewerden, dass es eine Gnade gewesen ist, erneut das Licht des Meisters gesehen zu haben. Meine Inspiration ist Menschenwort geworden und sucht die Geistwesen, die seiner bedürfen oder nach Licht dürsten. Der süße Trost, der euch einst verheißen wurde, kommt im Wesenskern dieses bescheidenen und zartfühlenden Wortes, das euch zu überzeugen trachtet. In ihm ist ein himmlischer Duft, und es lässt die Herzen höher schlagen, wie jene meiner Jünger der Zweiten Zeit in der Nacht des letzten Abendmahles höher schlugen.

19. Seid willkommen bei meiner Unterweisung. Ihr kommt aufgrund der Verheißung eurer Rettung, ihr kommt aufgrund des Wortes, das euch das wahre Leben zeigt. Nehmt mich zum Vorbild, liebt euer Kreuz, küsst das Kreuz eures Lebens, segnet den Willen eures Vaters.

20. Ich sage euch, dass ihr euer Kreuz lieben sollt; denn wenn ihr euch dagegen auflehnt, während ihr es auf den Schultern tragen müsst, wird der Schmerz in euren Herzen eine tiefe Wunde reißen. Ich liebe mein Kreuz wirklich, o Volk; doch wisst ihr, was Ich mein Kreuz nenne? Mein Kreuz besteht aus euch, o Menschen, die Ich so sehr liebe.

21. Ihr sollt nicht lästern auf der schweren Wanderschaft; jeder neue Schmerz ist ein neues Licht in eurem Herzen, jede Prüfung wird in eurem Wesen die Blumen der Erfahrung emporsprießen lassen. Begreift: Wenn euch ein Schmerz trifft, dann deshalb, weil ihr ihn benötigt. Auch müsst ihr verstehen, dass dann, wenn Freude von euch Besitz ergreift, ihr auch diese gerade nötig hattet.

22. Gesegnet seien, die ihre Leiden verschweigen und ihre Mitmenschen an allen ihren Freuden teilhaben lassen, auch wenn diese sehr klein sind.

23. Gesegnet sei, wer beim Annehmen des Schmerzes weiß, dass dieser ihn vervollkommnet und ihn zum Gipfel führen wird, weil er sich bewusst wurde, dass der Schmerz das Erbe des Menschen ist und dieser dazu dienen wird, ihn zu läutern, um zum Vater zurückkehren zu können.

24. Ich gewährte dem Menschen alle notwendigen Mittel, um mit ihnen durch Liebeswerke eine Leiter zu bauen, die ihn zu mir emporführt. Ich habe ihm meine Weisheit und meine Liebe als Erbe gegeben. Doch da er keinen guten Gebrauch von diesen Gaben machte, hat sich der Schmerz eingestellt, um jene Leere auszufüllen.

25. Die Wiege steht am Beginn des Menschseins, das Grab ist das Ende, und Ich sehe, dass ihr in der Zeitspanne eures Daseins, welche diese beiden äußersten Zeitpunkte vereint, mehr leidet als euch freut. Ihr weint beim Geborenwerden, solange ihr lebt und zuletzt beim Sterben. Ich, der Ich euren Schritten folge, will und muss euch retten. Meine Lehre ist die Stimme, die euch ruft, damit ihr den Weg des Friedens findet. Zu allen Zeiten war mein Gesetz das der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens. Es hat euch den Weg gewiesen und erkennbar gemacht, auf dem ihr euch retten könnt.

26. Viele der Menschen dieser Zeit werden, wenn sie hören, dass das Wort Liebe in meiner Lehre häufig wiederholt wird, sich sagen: "Was für eine Liebe ist es wohl, die sie so eifrig predigen?" Meine Nachfolger müssen dann Werke vollbringen, die erläutern und erklären, was die Liebe ist, die Ich euch gelehrt und inspiriert habe.

Auch in der Zweiten Zeit fragten mich die Menschen, welcher Art die Liebe sei, von der Jesus so viel zu den Menschen sprach; und da der Meister sich gerade bei einem Rosenstrauch niedergelassen hatte, dessen Blüten trocken und welk waren, streichelte er sie mit seiner Hand, während er predigte, und jene Blüten lebten unter dem Einfluss seiner Liebkosung auf, und alle, die ihn umgaben, waren wirklich ergriffen angesichts eines derartigen Wunders. Solches wird auch an den Herzen der Menschen geschehen, wenn sie einander zu lieben verstehen. Die Rosenstöcke werden wieder erblühen, und die welken Rosen werden wiederaufleben.

27. Nicht alle Menschen werden derselben Meinung sein, wenn sie dieses Licht empfangen, denn die Zeitdauer der Entwicklung ist nicht bei allen Menschen die gleiche. Manche verbringen mehr Zeit als andere auf dem Weg des Lebens; auch sollt ihr wissen, dass alle Menschen im Wissen und in der Aufwärtsentwicklung zurückgeblieben sind, weil sie vom Pfade der Entwicklung abgewichen sind.

28. Der Mensch hat lange gelebt, aber er hat wenig Nutzen aus seinem Leben gezogen und zwar deshalb, weil er den materiellen Befriedigungen größere Bedeutung gegeben hat, und er die Kunst, mit Liebe und mit Gerechtigkeit zu leben, verachtet hat.

29. Ich bringe der Welt eine neue Lektion, die wie ein göttlicher Regen sein wird, welcher die verwelkten Herzen zu neuem Leben erweckt und die im Stillstand verharrenden oder kranken Geistwesen belebt.

30. Erinnert euch, dass Ich euch sagte: "Bittet, so wird euch gegeben", und darum kommt ihr mit euren vielerlei Bitten herbei. Doch jetzt sage Ich euch, dass ihr zu bitten und zu empfangen lernen sollt: Bitten mit Demut und empfangen mit Ergebenheit.

31. Euer Herz sagt mir: "Meister, wie oft haben wir Dich wohl durch törichte und unwissende Bitten beleidigt?" Doch Ich sage euch, dass ihr mich nicht beleidigt habt, wenn ihr es aus Unwissenheit tatet.

32. Wegen eures Mangels an Erkenntnis erweise Ich mich ein weiteres Mal als Meister unter euch, und hier bin Ich also und lehre und berichtige meine Jünger mit Liebe.

33. Ihr tut gut daran, auf meinen Ruf hin herbeizueilen, denn alle Geschicke gründen in mir. Nicht die Welt erlegt sie euch auf, noch sind es die Gesetze der Erde, die euer Schicksal bestimmen. Eure Willensfreiheit hat auch ihre Grenzen, der Mensch ist nicht unabhängig. Ich bin der einzige Unabhängige, in dessen Sein alles Geschaffene gründet. Dennoch sage Ich euch, dass mich nach eurer Vollkommenheit dürstet.

34. Warum sehe Ich euch niedergeschlagen wie Gescheiterte durch dieses Leben gehen? Erhebt euer Angesicht, habt Vertrauen zu eurem Schicksal, blickt immer nach vorn, denn dort, am Horizont, werdet ihr mich schauen.

35. Menschheit, erkenne meine Lehre. Die Geistigkeit, die sie vermittelt, wird euch in den Augenblicken der Einsamkeit oder des Schmerzes meine Stimme vernehmbar machen. Sie wird euch in den Stunden der Prüfung unbekannte Kräfte verleihen, und wenn das Geschwätz der Welt euren Verstand ermüdet hat, und ihr Traurigkeit in euren Herzen fühlt, werdet ihr aus der Unendlichkeit das himmlische Konzert vernehmen. Wenn ihr dann aus eurer Verzückung erwacht, werdet ihr fragen: "Aus welchem Buch habe ich das wohl gelernt?" Doch Ich werde euch sagen: "Im Buche meiner Weisheit und meiner Liebe."

36. Wenn dies geschieht, werdet ihr von Geist zu Geist Zwiesprache haben. Dann werdet ihr in den Tempel des Herrn eingetreten sein.

37. Euer Geist muss sich emporschwingen, damit der Körper erstarkt und euch im Lebenskampfe beisteht. Wenn ihr wahrhaft auf mich vertrauen würdet, hättet ihr es nicht nötig, vergeblich an die Türen eurer Mitmenschen zu klopfen, deren Herzen fast immer für Hilfsbereitschaft verschlossen sind.

38. Meine Lehre formt euren Geist. Arbeitet mit eurem Vater zusammen, erzieht das Herz eurer Kinder in meiner Lehre.

39. Heute seid ihr meine Jünger, morgen werden es eure Kinder sein.

40. Denkt an jene, die ihren Vater schon als Kinder verlieren.

41. Denkt an die, die nie die Zärtlichkeit einer Mutter erfuhren.

42. Nur der Weg meines Gesetzes wird ihren Mangel ausgleichen und sie zur Pforte des Heils führen können. Daher ist allen Pfaden eures Lebens meine Spur unzerstörbar eingeprägt.

43. Geliebtes Volk: Morgen, wenn die Kunde umgeht, dass Ich bei euch gewesen bin, werden Scharen von Menschen herbeikommen, um euch auszufragen. Wenn zu jener Zeit das Leben in euren Heimen rein und eure Verehrung für den Vater so ist, wie Ich es euch gelehrt habe — glaubt ihr nicht, dass dies die beste Antwort sein wird, die ihr geben könnt, und der beste Beweis dafür, dass ihr mein Wort gehört habt?

44. In dieser Zeit, in der selbst die Luft, das Erdreich und das Wasser durch die Übeltaten der Menschen vergiftet sind — wie wenige sind derer, die sich nicht vom Bösen oder von der Finsternis anstecken lassen!

45. Welche von euren Mitmenschen werden, wenn sie eine Gemeinschaft antreffen, die in der Tugend und im Frieden lebt, leugnen können, dass der Vater sie gelehrt hat? Es könnten entthronte Monarchen herbeikommen, die ihre verlorene Macht beweinen, und sie könnten im Schoße dieses Volkes ihren Geistesfrieden zurückgewinnen, wenn sie das Falsche der irdischen Eitelkeiten erkennen. Es werden Geistliche von Sekten und Religionsgemeinschaften kommen, welche, wenn sie die Spiritualität dieser Gemeinde und ihre Gottesverehrung voller Lauterkeit erleben, in ihrem Herzen das Urteil ihres eigenen Gewissens fühlen, das ihnen ihre Irrtümer vorhält.

46. Jenes Volk ist das des Herrn, der seine Stimme über allen Völkern der Erde erschallen lassen und sie mit dem Lichte der Wahrheit besiegen wird; und, einmal besiegt, bewirken wird, dass sie ein Teil dieser Familie werden, denn alle Geistwesen sind Kinder des Volkes Gottes.

47. Heute wisst ihr, wem ihr zuhört, und ihr macht euren Geist bereit, dies Himmelsbrot bei Ihm zu empfangen. Ihr bereitet euren Geist, weil der, der euch lehrt, kein menschlicher Lehrer ist. Er ist kein Gelehrter, Philosoph, noch ein Wissenschaftler oder ein König auf Erden, und dennoch ist er mehr als all dies zusammen. Aufgeschlagen liegt vor euch das Buch, das euch den Weg zur Vollkommenheit lehrt.

48. All dies wissen meine Jünger, doch die "Letzten", die gerade erst hinzukommen, wundern sich darüber, mich inmitten dieser materiellen Armut anzutreffen; und dann ist es nötig, ihnen zu sagen, dass Ich nichts auf Erden besitze, und als Ich unter euch wohnte, Ich in Bescheidenheit lebte, denn so lehrte Ich euch zu begreifen, dass mein Reich nicht von dieser Welt ist, und dass das, was Ich suche, Menschenherzen sind. Die "Krone", die ihr auf meinem Haupte seht, setzte nicht Ich mir auf, sondern die Menschen, und sie bestand aus Dornen.

49. Kommt zu mir und vertraut mir euer Sehnen an, bekennt eure Schwachheiten und bittet mich um Stärke. Hier bin Ich bei euch, Ich entferne mich nicht von meinen Kindern und folge euch, wohin ihr auch geht; denn selbst wenn ihr ins Gefängnis kommt, bin Ich dort, um euch zu trösten. Wenn ihr eine lange Reise unternehmt, habt ihr auf ihr meine Begleitung. Wenn ihr krank werdet, habt ihr mich zu euren Häuptern als Krankenpfleger und Arzt. Wenn ihr einsam seid, lasse Ich euch meine Gegenwart fühlen.

50. Erkennt mich hier, wie Ich meinen Samen pflege. Ich spreche unermüdlich zu euch seit der Zeit, da Elias durch den Mund Roque Rojas' die neue Zeit ankündigte. Viele haben die Saat und das Ackergerät im Stich gelassen, doch Ich arbeite weiterhin auf meinen Feldern. Aber wenn manche glauben, dass Ich mich immerzu in dieser Weise mitteilen werde, sind sie im Irrtum, denn die Zeit ist schon knapp geworden, in der ihr mich in dieser Form vernehmen werdet. Es ist notwendig, dass diese Kundgebung zu Ende geht, damit ihr beginnt, euch zu vergeistigen, euch direkt mit meinem Geiste zu verbinden, und ihr euren Herrn auf der Wolke eure geistige Erhebung schauen könnt.

51. Macht ihr euch noch keine Gedanken wegen der Abwesenheit dieses Wortes? Habt ihr etwa schon genügend für euch und für eure Mitmenschen angesammelt? Oder meint ihr, dass dies Werk am Tage meines Abschieds enden werde?

52. Ich lösche Andachtsformen, Riten und Traditionen aus, damit ihr euch in den kommenden Zeiten auf die Erfüllung des Gesetzes beschränkt und nicht wie in den vergangenen Zeiten handelt, als ihr euch mit eurem ganzen Enthusiasmus den Traditionen und Festlichkeiten widmetet und das Gesetz beiseite ließet.

53. Wisst ihr nicht, wie sehr der Geist Moses' im Jenseits geweint hat, als er die Treulosigkeit und die Schwachheit des Volkes sah, das er so sehr liebte. Seine Saat wurde später mit dem Blute des Erlösers bewässert.

54. Wie traf Ich das Volk an, dem Ich im Namen seiner Patriarchen ein Erbe hinterlassen hatte? Geteilt, getrennt in zwei Reiche (Judäa und Galiläa), die sich gegenseitig als Fremde betrachteten. Ich kam, um sie zu vereinigen, und nicht nur sie, sondern alle Völker der Erde. Alles, was Ich brachte, ließ Ich hier zurück; von der Welt nahm Ich nur Undank und Schmerzen mit. Ich hinterließ der Welt mein Wort als ein ewiges Erbe, ebenso mein Blut, das bis zum letzten Tropfen vergossen wurde. Mein Körper sank in die Erde, und meinen Geist verströmte Ich unter meinen Aposteln. Dies war mein Testament. Nach meinem Hinscheiden erkannten mich die Menschen an. Mein Same keimte und breitete sich zu anderen Nationen hin aus. Meine Verfolger waren hernach meine Soldaten. Die mich verlästert hatten, segneten mich später.

55. Für die Völker bedeutete das Erblühen des christlichen Samens eine Epoche des Friedens und der Gesittung. Die Tugend trug Früchte, das Ziel und das Ideal waren der Himmel. Später kehrte die Schwäche zurück, die nur scheinbare Befolgung meiner Lehre — eine Erfüllung, welche die Welt mit Festlichkeiten und prächtigen Riten hinters Licht führt, die die Menschen beeindrucken, die jedoch den Vater nicht zufriedenstellen, noch den Geist erheben.

56. Das Chaos ist zurückgekehrt, weil es keine Tugend gibt, und wo keine Tugend ist, kann es keine Wahrheit geben. Der Grund dafür ist nicht, dass das Gesetz, das der Vater Moses übergab, keine Kraft hätte, noch dass die Lehre Jesu nur auf die vergangenen Zeiten anwendbar wäre. Beide sind in ihrem geistigen Gehalt ewige Gesetze, doch erkennt, dass sie wie eine Quelle sind, deren Wasser zu trinken niemand gezwungen wird, sondern dass jeder, der sich diesem Brunnquell der Liebe naht, es aus eigenem Willen tut.

57. Ich übergab in der ersten Zeit dem Volke das Gesetz, damit alle Stämme in ihm vereint leben sollten. Doch als Ich kam, traf Ich sie geteilt an, sich gegenseitig verkennend, mein Gesetz entweihend und der Abgötterei verfallen.

58. Meine Lehre der Liebe kam später, alle Völker in einem einzigen Gesetze zu vereinen. Doch jetzt, da Ich zu den Menschen zurückkomme, sehe Ich sie erneut in Sekten, Religionsgemeinschaften, Ideologien und Theorien aufgespalten. Jede davon übt ihren Glauben gemäß ihren Vorstellungen oder dessen Vorteilhaftigkeit aus. Alle behaupten, denselben Gott zu lieben, dennoch sind sie getrennt. Doch Ich sage euch, wer seinen Mitmenschen nicht liebt, liebt auch mich nicht. Zwar gehen nicht alle Geistwesen ihren Weg in gleichem Schritt und Tritt, da sie einen unterschiedlichen Entwicklungsstand haben; doch welcher Mensch, der meine Gesetze und meine Lehre kennt, weiß nicht, dass diese als Wesenskern die gegenseitige Liebe enthalten? Viele nennen sich Christen, aber Ich sage euch noch einmal, dass nicht Christ sein kann, wer keine Liebe hat.

59. Wahrlich, Ich sage euch, die Welt kennt viele geistige Unterweisungen meiner Lehre nicht; denn anstatt die Auslegung meiner Unterweisungen zu suchen, um sie danach anzuwenden, hat sie sich mit Riten und Traditionen begnügt. Das ist der Grund, weshalb die großen Heimsuchungen unter der Menschheit eingetreten sind und Konflikte entstehen, für die die Menschen keine Lösung finden.

60. War das Chaos dieser Zeit für die Menschheit etwa etwas Unvorhersehbares? Nein, es war ihr angekündigt, damit sie es vermeiden könnte. Ich gab meinem Jünger Johannes die Offenbarung dieser Zeiten, so dass, wenn ihr sie auszulegen verstanden hättet, wenn ihr derselben den Wert beigemessen hättet, den sie hat, statt sie gleichgültig beiseite zu legen, ihr erfahren hättet, dass diese Zeit zum Sechsten Siegel des Buches der Offenbarung gehört, ihr gewacht und gebetet und euch vor großen Übeln bewahrt hättet.

61. Seht, wie euch mein Wort auf die kommenden Zeiten vorbereitet. Darum sage Ich euch, dass ihr es nutzen sollt. Denn diese Kundgebung wird ebenso vorübergehen wie es bei Moses war, der durch die Wüste zog und nicht bis nach Kanaan gelangte; so wie es auch bei Jesus war, der durch die Welt zog und seinen Lebensweg am Kreuze beendete.

62. Ich bereite euch auf die Zeit vor, die auf das Ende dieser Kundgabe folgen wird. In jeder Versammlungsstätte soll es dann ein Buch geben, das mein Wort enthält, damit ihr euch versammelt und euch an seiner Lesung erquicken könnt.

63. So, wie Ich für die Übermittlung meines Wortes in dieser Zeit jene erwählte, die ihm Ausdruck verleihen sollten, so werde Ich es auch sein, der jene bestimmt, die es durch die Lesung übermitteln sollen, wenn Ich mich nicht mehr in dieser Form kundgebe. Doch Ich sage euch schon jetzt, dass ihr am Ende gar keinen Samen ernten könnt, wenn ihr euch damit begnügt, meine Unterweisungen nur anzuhören, ohne den Vorsatz, sie in Anwendung zu bringen. Ihr müsst begreifen, dass meine Lehre nicht dazu da ist, damit ihr sie zum Anlass nehmt, Bräuche und Traditionen zu schaffen, sondern dass ihr sie als wahren Weg der Pflichterfüllung für euren Geist betrachtet, und damit ihr durch eure Werke Zeugnis von ihr ablegt.

64. Nach 1950 wird mein Volk sich in das Studium dieser Unterweisung vertiefen, um zu bedeutenden Schlussfolgerungen zu gelangen.

65. Die Bücher, die die "Goldfedern" derzeit nach einem göttlichen Diktate schaffen, werden wie Juwelen von unendlichem Werte hochgeschätzt werden. Denn jedes Mal, wenn ihr sie in euren Zusammenkünften aufschlagt, wird die Geistessenz, die sie enthalten, wie ein Lufthauch vom Himmel über euren Geistern und euren Leiden sein. Dies Buch wird euch viele Geheimnisse aufklären, die im Buch der sieben Siegel verschlossen sind.

66. Ihr sollt diese Unterweisungen studieren, ohne in Diskussionen darüber zu geraten, dann wird das Licht des Heiligen Geistes euch erleuchten, damit ihr die richtige Erklärung dessen geben könnt, was euch früher als ein Mysterium erschienen war.

67. Schon ist das während dieser ganzen Kundgebung angekündigte Jahr nahe, um euch mein Lebewohl zu sagen, und es ist mein Wille, euch alles zu übergeben, was Ich euch zu sagen habe. Verliert nicht eine meiner Lehransprachen, nicht eine seiner Silben, denn Ich gebe euch derzeit die letzten Worte dieses neuen Testamentes, durch welches die beiden Vorhergehenden und die Kommenden verstanden werden.

68. Ich habe euch zu Beginn meiner Kundgabe keine Aufklärung über die sieben Siegel gegeben, weil ihr mich damals nicht verstanden hättet. Doch jetzt habe Ich Licht in dies Mysterium gebracht, damit ihr es ergründet und von jeder Unwissenheit, jedem Zweifel oder Irrtum frei werdet.

69. Die Welt wird sich schließlich für all diese göttlichen Offenbarungen interessieren, und weil sie von eurer Auslegung erfährt, wird sie euch aufsuchen, um euch zu befragen. Wenn dies geschieht — werdet ihr euch dann vor euren Mitmenschen verstecken? Ihr, die ihr zu allen Zeiten meine Offenbarungen vor den anderen gehabt habt — werdet ihr sie ihnen verweigern?

70. Schlaft nicht, werdet nicht wankend oder uneins. Die Menschen sollen euch nicht mit Äußerlichkeiten beschäftigt antreffen; denn dann werdet ihr statt Mitmenschen, die euch fragen, Feinde herbeikommen sehen, die euch angreifen, und ihr könnt nicht sicher sein, ob sie euch nicht mit ihrer Anfeindung lehren wollen, was es heißt, mein Gesetz zu erfüllen, und euch dazu zu bringen, die Wahrheit zu respektieren. Dann werdet ihr fragen: "Herr, hast Du Deinen Gerechtigkeit schaffenden Arm etwa meinen Feinden verliehen?"

71. Ich habe euch gesagt, dass ihr an euch arbeiten sollt, damit ihr, wohin immer ihr auch blickt, nur Geschwister antrefft. Ich will, dass das göttliche Zeichen, das Ich auf euch gelegt habe, das Licht sei, das euch dazu dient, als meine neuen Jünger erkannt zu werden.

72. Wie schön wird es für euren Geist sein, zum Vater zurückzukehren und ihm eure erfüllte Aufgabe vorzuweisen. Ein Abbild dieses Glückes hat hier auf der Welt das Kind erlebt, das zum Vaterhause zurückgekehrt ist, nachdem es eine Weisung seines Vaters gehorsam befolgt hat. Welche Freude umfängt das Herz beider, wenn sie sich umarmen — der Vater im Bewusstsein, dass ihm gehorcht und er respektiert wurde, und das Kind, das sich gelobt und empfangen sieht von seinem Vater.

73. Habt ihr eine Vorstellung davon, wie das Fest für den Geist sein wird, der zum Hause des Himmlischen Vaters zurückkehrt? Wie der Kuss ist, mit dem der Vater sein Kind empfängt, und der Jubel der Wesen, die jene Heimstatt bewohnen?

74. Bleibt nicht stehen auf dem sicheren Wege, kommt auf ihm herbei, Menschen, und wendet eure Blicke nicht zurück, bis ihr vor das große Tor gelangt, wo Ich euch erwarte, um euch zu empfangen.

75. Seid inbrünstig − lernt, in euren Herzen die Flamme des Glaubens und des Vertrauens auf mich zu entzünden, damit ihr immer mit den Prüfungen einverstanden seid, die Ich euch sende.

76. Ich erleuchte euch. Unzählige Lichtstrahlen fallen auf die Menschheit herab, um dorthin Licht zu bringen, wo ihr zuvor Finsternisse geschaffen hattet. Die Morgenröte einer neuen Zeitepoche ist erschienen, die alle dazu auffordert, zu erwachen und den Rückweg zu mir zu beschreiten. Ich rufe euch, denn schon naht die Stunde, in der Ich meinen Samen von der Erde einsammeln muss, wie Ich es euch angekündigt habe.

77. Ihr, meine Zuhörer, habt mein Wort sich kundgeben sehen, habt gesehen, wie Männer und Frauen unter seinem Einfluss erlöst wurden; wie jene, die an Glauben und Hoffnung tot waren, zum Leben zurückkehrten, wie die an Körper und Geist Kranken gesund wurden. Der Grund dafür ist, dass Ich zu euch zurückgekehrt bin, um euch beizustehen und euch eure Wanderschaft weniger leidvoll zu machen. Wachet und betet, damit nichts eure Ankunft beim Vater verhindert oder verzögert. Kommt auf dem Wege der Liebe und des Opfers, und wenn ihr euren Geist zum Vater erhebt und mich um Kraft bittet, werde Ich euch erhören und stärken, bis ihr ans Endziel eurer Pilgerschaft gelangt, wo Ich euch den Frieden geben werde.

78. Verwirklicht alles, was Ich euch zu allen Zeiten gelehrt habe. Macht bereitwillig wieder gut; doch sage Ich euch auch: Lehrt eure Mitmenschen mit der Liebe und der Geduld, mit der Ich euch gelehrt habe.

79. Ihr habt mich in verschiedenen Religionsgemeinschaften und Sekten gesucht, welche die Menschheit geschaffen hat, doch Ich will, dass ihr auf Riten verzichtet und aus euren Herzen jede Spur von Fanatismus tilgt. Kommt zu mir im Geiste, liebt mich aufrichtig, respektiert und befolgt meine Gesetze, und ihr werdet Mir auf diese Weise die wahre Verehrung erweisen.

80. Kommt zu mir, ihr betrübten, einsamen und kranken Menschen. Ihr, die ihr Ketten der Sünde mit euch schleppt, ihr Erniedrigten, nach Gerechtigkeit Hungernden und Dürstenden, seid bei mir; in meiner Gegenwart werden viele eurer Übel verschwinden, und ihr werdet spüren, dass eure Last leichter wird.

81. Wenn ihr die Güter des Geistes besitzen wollt, werde Ich sie euch gewähren. Wenn ihr mich um irdische Güter bittet, um guten Gebrauch von ihnen zu machen, werde Ich sie euch gleichfalls geben, weil euer Begehren edel und gerecht ist. Dann sollt ihr zu guten Verwaltern werden, und Ich werde euch die Mehrung dieser Güter gewähren, damit ihr eure Mitmenschen an ihnen teilhaben lasst.

82. Seht euch die Menschen an, wie sie es müde sind, vergeblich zu kämpfen, ohne den Sinn ihres Daseins zu finden. Sie zeigen mir ein Leben ohne Ideale, weil sie sich vom Weg der Tugend entfernt haben und nur dort das Vergnügen suchen, wo Unnatur und Tod herrschen. Sie vermochten die Lebensfreude nicht in der Liebe, in der Hilfsbereitschaft und im Wohlwollen zu finden. Sie haben nicht auf das inständige Bitten des Vaters gehört, der sie so sehr liebt und der für alle nur Frieden und Erlösung will.

83. Die Welt, in Religionsgemeinschaften und Sekten gespalten, ruft mich in dieser Stunde, weil sie mich für abwesend oder zumindest ferne hält. Obwohl Ich bei ihr bin, hat sie meine Gegenwart nicht empfunden. Aber euch sage Ich, dass ihr eines nach dem anderen in die Hürde des Herrn eingehen und dort alle beisammen sein werdet, wenn ihr meine Unterweisung verstanden habt.

84. Pflegt diesen Samen und geht weiter voran. Das Licht wird euer Führer sein, und in eurer Gefolgschaft werden die großen Menschenscharen kommen, die Ich euch anvertrauen werde.

85. Geht auf Flügeln des Gebets, um unter euren Mitmenschen Licht zu verbreiten. Geht in die Gefängnisse und Krankenhäuser und hinterlasst dort euren Trost.

86. Wenn ihr müde seid, so kommt zu mir, denn Ich werde euch stärken. Habt keine Scheu, Ich bin die Vergebung, die Gnade und die wahre Gerechtigkeit.

87. Ich bin die Quelle, die sich in Strömen auf die Felder ergießt im Verlangen nach Samen und Arbeitern.

88. Das Erdreich ist vorbereitet, damit die Menschen sich beeilen, ihren Teil der Arbeit aufzunehmen.

89. Das Feld erwartet euch; bestellt es liebevoll und aufrichtig, und wenn ihr dann seht, dass der gute Samen Frucht zu tragen beginnt, so vernichtet das Unkraut, das diesen in seiner Entfaltung stören könnte. Vernichtet alles, was von der Giftpflanze stammt, und werdet nicht untätig, denn dann werdet ihr keine gute Ernte großziehen.

90. Zeigt mir die Felder, wenn auf ihnen die goldenen Ähren glänzen. Dann könnt ihr ernten und eure Kornkammern füllen, damit die Anzahl an Geistwesen, die einem jeden zugewiesen ist, auf ihrem Lebenswege keinen Hunger leidet.

91. Die abgöttischen Kulthandlungen, die unter den Menschen überwiegen, werden als falsch verworfen werden. Die Lehren, die Ich euch offenbart habe, besitzen die Vernunft der Wahrheit, und sie werden schließlich anerkannt werden.

92. Der Gelehrte sucht den Grund für alles, was ist und was geschieht und hofft, mit seiner Wissenschaft zu beweisen, dass es außerhalb der Natur keinerlei Prinzip, noch Wahrheit gibt. Doch Ich betrachte sie als unreif, schwach und unwissend.

93. Als der zwölfjährige Jesus den Fragen, Blicken und Urteilen der Menge standhalten musste, hatte er keinerlei Bücher gelesen. Dennoch hielt er eine Lehransprache voller Weisheit, weil im Verstande jenes Kindes das Licht des Höchsten erstrahlte, und auf seinen Lippen erblühte das Wort Gottes selbst. Euch sage Ich dies, weil auch ihr dies tun könnt, wenn ihr euch den Verhören und Prüfungen stellen müsst, denen ihr unterzogen werdet. Dann werdet ihr überzeugen, weil ihr von den Unterweisungen Gottes sprecht, die immer ein Prinzip, eine logische Basis und Begründung haben. Es gibt kein Wunder, das keinen logischen und natürlichen Grund hat, nichts geschieht ohne Ursache. Kein Blatt am Baume bewegt sich ohne meinen Willen.

94. Man wird euch fragen: "In Anbetracht dessen, dass die Majestät des Herrn so unermesslich groß ist — warum bedient Er sich da des unbedeutendsten Sterblichen, um seine Weisheit zu verbreiten?"

95. Darauf sollt ihr antworten, dass die Liebe Gottes zu seinen Kindern keine Grenzen hat, und dass der Mensch sie deshalb häufig nicht zu begreifen vermag.

96. Ihr sollt demütig sein; denn wenn euer Meister sein Reich verließ, um auf dieser Erde zu leben und sich demütig zu erweisen, so müsst ihr mir vor den Augen jener nacheifern, die euresgleichen sind.

97. Wenn es notwendig wäre, wie in der Zweiten Zeit in die Materie zurückzukehren, so würde Ich kommen, selbst wenn Ich wüsste, dass Ich jenen für Körper und Geist schmerzvollen Leidensweg zurückzulegen hätte. Doch jetzt komme Ich im Geiste, und ihr müsst euch zubereiten, um meine göttliche Wahrheit zu erfassen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 145

1. Siehe, der Göttliche Geist ist wieder unter euch.

2. Kommt her zu mir, geliebte Kinder, ruht euch aus von eurer Pilgerschaft auf Wegen und durch Wüsten, denn nicht Ich komme zu euch, sondern ihr seid zu mir gekommen.

3. Ich, euer Schöpfer, zeige dem Menschen meine Sanftmut, meine Demut und meine Liebe für alle meine Kinder. In der Zweiten Zeit sandte Ich mein »Wort«, damit es unter euch Mensch werde, und er nannte sich selbst »Menschensohn«, um euch Beweise meiner Demut zu geben.

4. Ich offenbare mich derzeit durch die bevorzugte Kreatur der Schöpfung, den Menschen, damit ihr mein Wort durch das Verstandesorgan eurer Geschwister vernehmt.

5. Für wie ferne von euch haltet ihr mich, und wie nahe bin Ich euch in Wirklichkeit!

6. In euch empfange Ich die ganze Menschheit, welche an diesem Tage einem weiteren Jahr Lebewohl sagt, das Ich ihr anvertraut habe.

7 Ihr wisst nicht, wie Ich mich euch an diesem Tage zeigen werde — ob als Vater, als Meister oder als Richter.

8. Ich werde euch überraschen und in das Innerste eures Herzens eindringen.

9. In Wahrheit sage Ich euch: Jehova, »Das Wort« und der Heilige Geist ist ein einziger Gott, der Alleinige, welcher Anfang und Ende alles Geschaffenen ist, das Alpha und das Omega alles Seienden. Ich werde als Vater zu euch sprechen und euch als Meister lehren. Meine Zärtlichkeit wird auf euer Fleisch und euren Geist herabkommen.

10. Maria, eure universelle Mutter, lebt in mir, und sie schenkt ihren vielgeliebten Geschöpfen die zärtlichsten Liebkosungen. Sie ist in euren Herzen gewesen, um in ihnen ihren Frieden und die Zurüstung eines Heiligtums zu hinterlassen. Maria wacht über die Welt und breitet ihre Flügel wie eine Lerche über sie aus, um sie von einem Pol zum andern zu behüten.

11. Von der ganzen Schöpfung empfange Ich den Tribut, welcher als Danksagung zu mir gelangt.

12. Mein durchdringender Blick erkennt das Herz des Mannes und der Frau, von der Kindheit bis ins Alter. Ich erscheine unsichtbarerweise in den Nationen, in den Provinzen, in den verschiedenen Kirchen und bei den entkörperten Wesen, die noch die Erde bevölkern. Und meine geistige Gegenwart lässt die Menschen erzittern, denn sie wissen nicht, was die Zukunft für die Menschheit bereithält.

13. Jetzt werde Ich den Menschen in seiner Willensfreiheit antasten. Er möchte seinen Willen tun, aber alles wird nach meinem Willen geschehen.

14. Die Entwicklung betrifft alle Geistwesen, und aufgrund der Tugend und Intuition, die sie entfalten, wird dieses Licht zu ihnen gelangen.

15. Sie werden begreifen, dass es keinen Frieden auf der Welt gibt, dass es Hunger und Durst, Not und Elend gibt. Doch Ich frage euch: Warum?

16. Ist etwa der Reichtum an Segnungen, den Ich in diese Erde hineinlegte, verschwunden? Haben sich die Ordnung und die Gesetze des Universums gewandelt? Gibt das Königsgestirn kein Licht und Leben mehr? Ist kein Wasser mehr in den Quellen, Fruchtbarkeit auf den Feldern und Frucht auf den Bäumen? Ist kein Erkenntnislicht in euren Gehirnen, und sind keine Gefühle in euren Herzen? Ist keine Spur von Kraft mehr in eurem Geiste, so dass ihr euer Angesicht nicht mehr zu mir erheben könnt? Warum verhaltet ihr euch dann wie Feinde, da ihr doch alle aus mir hervorgegangen seid?

17. Auch der göttliche Geist weint, aber jetzt sollen meine Tränen nicht auf die Welt niederfallen; Ich vergebe ihr. Sie sollen auf meinen göttlichen Mantel hinabfallen.

18. Nehmt von mir die Ähre, es ist der Weizen der Liebe, des Friedens und des guten Willens. Baut ihn an und macht aus ihm Brot, das euren Geist erhält.

19. In meiner Hand ist ein Schwert, aber es ist keine Mordwaffe: Es ist die Wahrheit. Wer ein Soldat der Wahrheit sein will, nehme es in seine Rechte, und er wird mit seinem Licht in allen Schlachten siegen.

20. Der Geist der Menschen schreitet voran auf der Suche nach der Lehre, die Ich euch derzeit gebe. Schon beginnen die Pilger einzutreffen.

21. Ihr müsst wach sein, denn die Wissenschaftler werden euch auf die Probe stellen. Seid nicht kleinmütig, weil ihr unbedeutend seid, denn den Geringgeachteten wurde immer das offenbart, was den sich groß dünkenden Gelehrten verborgen wurde oder zu begreifen nicht erlaubt war.

22. Schließt euch zusammen, damit, wenn ihr verfolgt werdet, sich das Rote Meer öffnet, um euch durchzulassen. Doch du musst mein Gesetz der Liebe erfüllen, o Volk. Wollt ihr meine Vergebung? Auch Ich will, dass ihr euren Mitmenschen vergebt.

23. Ihr habt mir eure Verstorbenen anbefohlen, und Ich sage euch: Eure "Toten" leben in mir. Ihr habt mir eure Liebe geschenkt, doch Ich bitte euch, dass ihr sie als Barmherzigkeit euren Mitmenschen erweist.

24. Menschheit, schon nähern sich die Strahlen der Sonne und erhellen das Antlitz eurer Welt, um euch mit ihrem Lichte zu sagen, dass ein neuer Tag bei euch anbricht als eine kostbare Zeitspanne, damit ihr in ihr euren Fortschritt erarbeitet und den wahren Frieden erreicht, wie es den Menschen guten Willens zukommt.

25. Höre deinen Vater, ruhe einige Augenblicke aus, o Volk aus umherirrenden Geistern. Wohl dem, der auf mein Wort hört, es liebt und daran glaubt, denn er ist ein des Vaters würdiges Kind, weil er meine Gesetze und Unterweisungen eifrig bewahrt, um ihnen hernach durch Werke der Liebe Folge zu leisten.

26. In diesem Augenblicke lauscht ihr alle aufmerksam meinem Worte, kein unnützer Gedanke stört euer Denkvermögen. Die einen lauschen verzückt, andere schuldbewusst aufgrund ihrer Gewissensbisse, wieder andere hängen an jeder meiner Äußerungen.

27. Die Menschheit, welche im Augenblick von dieser Gemeinde hier repräsentiert wird, hat ein Jahr hinter sich gebracht, das wie ein Schatten des Schmerzes für jene war, die weinten, wie eine freundschaftliche Hand für jene, die seine Begünstigungen empfingen — eine Sekunde für die Ewigkeit eures Geistes. Aber die Zeit geht ihren Gang, denn die Zeit bin Ich, der Ich immerdar bei allen meinen Kindern gewesen bin und sein werde.

28. Es gibt an diesem Tage einen Augenblick, an dem jeder Geist meine göttliche Gegenwart in seinem Gewissen fühlt, und je größer die Aufgabe ist, die er mit sich trägt, desto stärker ist auch die Stimme, die im Inneren zu ihm spricht.

29. Das Jahr 1945 nahm die letzten Schatten des Krieges mit sich. Die Sichel mähte Tausende von Existenzen nieder, und Tausende von Geistwesen kehrten zur geistigen Heimat zurück. Die Wissenschaft setzte die Welt in Erstaunen und ließ die Erde durch ihre Vernichtungswaffen erbeben. Die Sieger machten sich zu Richtern und Henkern der Besiegten. Schmerz, Elend und Hunger breiteten sich aus und ließen in ihrem Gefolge Witwen, Waisen und Kälte zurück. Seuchen wandern von Nation zu Nation, und selbst die Naturgewalten lassen ihre Stimme der Gerechtigkeit und Empörung über so viele Übeltaten vernehmen. Ein Trümmerfeld der Zerstörung, des Todes und der Verheerung ist die Spur, die der Mensch, der sich zivilisiert nennt, auf dem Antlitz des Planeten hinterließ. Das ist die Ernte, die mir diese Menschheit darbringt. Doch Ich frage euch: Ist es diese Ernte wert, in meine Kornkammern zu kommen? Verdient es die Frucht eurer Bosheit, von eurem Vater angenommen zu werden? Wahrlich Ich sage euch, dieser Baum ist alles andere als jener, den ihr hättet pflanzen können, wenn ihr jenes göttliche Gebot befolgt hättet, das euch heißt, einander zu lieben.

30. Hart und unnachgiebig sind die Menschen mit ihren Nächsten, so wie sie es auch zu Moses' Zeiten waren, als es allgemeiner Brauch war, einen Schlag mit einem Gegenschlag zu erwidern. Heute sage Ich euch, dass, wenn dies die Art ist, in der ihr Gerechtigkeit auffasst, ihr mit derselben Elle gemessen werdet, mit der ihr eure Nächsten messt.

31. Doch Ich vergebe euch, Ich segne euch und gebe euch Zeit, damit ihr den gesegneten Samen meiner Unterweisung liebevoll pflegt. Ich bin der große Streiter. Wer eilt herbei, um Soldat dieser Sache zu werden? Ich führe Krieg mit Hilfe des Friedens. Und Ich vernichte das Böse mit dem Schwerte des Guten.

32. Jeder, der sich in den stillen Stunden seines Lebens entschließt, mir auf dem Pfad des Guten nachzufolgen, ist mein Soldat, und Ich lege ein Schwert in seine Hände, damit er kämpfe und siege. Dies Schwert ist die Wahrheit, der gegenüber es keinen Feind geben wird, der ihrem Lichte standhält.

33. Es ist ein Tag des Jubels, geliebtes Israel, weil der Ewige bei euch ist, um euch zu lehren, einander zu lieben und zu vergeben. Ich habe euch meine Unterweisung übergeben und bin voller Freude zu euch gekommen; aber Ich habe auch gelitten, weil ihr mich für Augenblicke vergesst.

34. Empfangt meinen Frieden. Ein weiteres Mal segne und vergebe Ich euch. Eure Herzen haben sich mir zu Füßen geworfen als eine Opfergabe, als ein Brandopfer, als ein Ruf nach Frieden und Vergebung für die ganze Welt. Die Unterweisung des Meisters hat ein weiteres Mal gleich einer Fackel des Lichtes in eurem Verstande und Geiste gebrannt.

35. Es ist die Zeit des Kampfes des Lichtes gegen die Finsternis, welche die Völker der Erde unvorbereitet trifft — eine Zeit der Heimsuchungen und der Sühneleistungen, eine Zeit der Läuterung und der Gerechtigkeit. Ich sehe alle Nationen in Verwirrung. Alle Sekten und Religionsgemeinschaften sind gespalten. Doch dies ist die Zeit, in der Ich euch erneut das Buch der Wahrheit vor Augen führe.

36. Ihr sagt, dass ein neues Jahr kommt, doch Ich sage euch: Der Geist ist nicht den Zeiten unterworfen. Die Zeit ist es, die der Ewigkeit und dem Geiste untersteht.

37. Wohl dem, der mein Wort gehört hat und es liebt, der meine Kundgebungen versteht und in seinem Herzen sorgsam die Erinnerung an das, was er gesehen und gehört hat, bewahrt.

38. Gläubige und Ungläubige hören mir zu. Sowohl jene, die mich lieben, als auch jene, die mich verlästern, lauschen auf mein Wort. Die Erwachten und die Schlafenden, die Fleißigen und die Faulen, die Vergeistigten und die Vermaterialisierten, sie alle lauschen in meinen Gebetshäusern, welche den Tempel des Heiligen Geistes bilden, den Tempel ohne materielle Altäre, den Tempel ohne menschliche Eitelkeiten.

39. Wie lange seid ihr gewandert, Menschen! Wie oft habt ihr euch unterwegs verirrt! Wie sehr habt ihr gesucht! Wie vieles habt ihr erforscht! Ihr habt euch sehr hoch erhoben und seid in den Abgrund gestürzt.

40. Doch hier ist Jehova, der Ewige, der Unbekannte, der Vergessene, und fragt die Menschen: Seid ihr nun müde geworden? Wollt ihr nunmehr auf dem Weg der Sünde haltmachen? Seid ihr noch nicht genug enttäuscht? Wollt ihr noch immer groß auf dieser Welt sein? Wisst ihr nicht, dass in der Demut die Größe liegt?

41. Ich bin Vater und bin der Geber. Ich bin der, der dem Menschen zu allen Zeiten gesagt hat: "Bittet, so wird euch gegeben." Hier ist meine Hand; in ihr ist ein Zepter der Gerechtigkeit, eine goldene Ähre und ein Schwert des Lichtes. Nehmt hin, was ihr wollt, noch immer verbleibt auf dem Grunde des Kelches die bitterste Hefe. Aber auch das neue Jahr kommt als eine Verheißung des Friedens.

42. Wollt ihr, dass das Himmelreich zu euch kommt, wie Ich es euch verheißen habe? Mein Wille sei der eure!

43. Ich vergebe dir, sündige Menschheit, weil Ich ein liebevoller Vater bin. Nehmt die goldene Ähre und baut diesen Weizen an. Vermehrt ihn hundertfältig und erquicket euren Geist an eurer Ernte. Es ist der Weizen der Liebe, der Harmonie, der Brüderlichkeit, des Friedens und des guten Willens. Tragt ihn in euch! Backt das tägliche Brot mit diesem Weizen und beschert es eurem Bruder. Es ist Weizen der Vergebung, der Nächstenliebe, der Freundschaft. Verstehst du mich, Volk?

44. Ich ziehe an diesem Tage den Schleier von der Zukunft weg und bereite euch vor. Seht, wie große Scharen und Züge von Menschen auf der Suche nach diesem Volke vorandrängen, wie Legionen im Verlangen nach diesem Lichte herbeiströmen. Die Pilger klopfen an eure Tür. Erwache, Volk! Der Wissenschaftler eilt herbei, um euch zu erforschen, um euch zu befragen.

45. Ihr habt meine Geheimnisse respektiert und seid nur in sie gedrungen, wenn Ich euch gerufen habe. Ihr kennt mich, soweit Ich es euch zugestanden habe, und kommt mir schrittweise immer näher.

46. Ihr gehört zu meinen Auserwählten in dieser Zeit. Einige von euch wurden bereits in der Kindheit gerufen, andere in der Jugend, manche erst im Alter, doch jedem wurde eine Aufgabe anvertraut unter Berücksichtigung der Zeitspanne, die er noch auf Erden leben wird.

47. Es gab nicht einen Geist, der zu mir kam und mir nicht eine Sorge anbefohlen hätte. Es kam euch so vor, als ob jener Schmerz, mit dem ihr ankamt, ein Hindernis in eurem Leben wäre, aber hernach wurde euch bewusst, dass es nur die Stufe gewesen ist, die euch mir näherbrachte. Dann habt ihr jene Prüfung gesegnet, durch die eurem Geiste noch soviel Freude zuteil werden sollte.

48. Ihr tut gut daran, jenen Schmerz zu segnen, der euch mir näherbrachte, denn durch ihn habt ihr gelernt, mich zu suchen und mich zu bitten. Später habt ihr zu beten gelernt und schließlich, eine geistige Aufgabe durchzuführen, um meine Lehren der Liebe und Barmherzigkeit an euren Brüdern auszuüben.

49. Seit damals habt ihr in eurem Leben ein Wunder Wirklichkeit werden sehen, denn obwohl ihr dasselbe Brot wie früher esst, schmeckt es euch jetzt nicht mehr bitter, sondern süß und angenehm; die Schwierigkeiten, die euch auf eurem Wege begegneten und die euch lästern oder den Glauben verlieren ließen, machen euch jetzt nicht mehr kleinmütig, weil ihr sie nicht mehr für unüberwindlich haltet, und selbst eure körperlichen Leiden, die euch früher niederwarfen, lassen euch jetzt nicht mehr verzagen.

50. Es ist die Kraft des Glaubens, es ist die Wirkung der Vergeistigung und der Erneuerung.

51. Früher gingen viele geistige Eindrücke unbemerkt an euch vorüber, weil ihr nur die Befriedigung eurer Sinne suchtet, und die Sinneseindrücke haben häufig die Tendenz, den Geist zu vermaterialisieren. Jetzt beginnt ihr ein neues Leben zu entdecken, beginnt ihr das Wesentliche, die Schönheit, den Sinn, die Wahrheit all dessen, was euch umgibt, zu entdecken.

52. In dem Maße, in dem ihr meiner Unterweisung zuhört, wird euer Denken hochherziger, ändert ihr eure althergebrachte Art, mich zu verehren, und bessert ihr euer Leben. Schon habt ihr aufgehört, so zudringlich zu bitten, wie ihr es früher tatet, und ihr lernt zu beten und das zu fühlen, was ihr mir im Gebete sagt. Wenn ihr mir also gesagt habt: "Herr, Dein Wille geschehe an mir", war der Grund dafür der, dass ihr den Sinngehalt eurer Worte verstanden habt und euch darauf einstelltet, von mir nur das zu empfangen, was Ich bestimme. Aber es gibt immer "Letzte" unter der Zuhörerschar, weil ständig neue Herzen zu diesen Versammlungsstätten kommen im Verlangen nach dem Wasser des Lebens. Zu ihnen muss Ich in anderer Weise sprechen, damit sie mich verstehen und sich zugleich verstanden fühlen.

53. Erinnert euch daran, dass Ich jeden von euch ebenso empfing, als er zum ersten Mal hierher kam, um mein Wort zu vernehmen. Zu manchen spreche Ich nicht von einer geistigen Mission, weil sie mich nicht begreifen würden, aber Ich spreche zu ihnen über die Last der Leiden, die sie im Leben tragen und unter deren Gewicht sie sich bezwungen und niedergedrückt fühlen. Ich lehre sie die Art und Weise, wie sie die schweren Prüfungen lösen können, denen sie innerhalb und außerhalb ihrer Familie begegnet sind. Ich tröste sie in ihrem Leid, gewähre ihnen den heilenden Balsam, der ihnen die Gesundheit zurückgibt, ermutige sie und erfülle sie mit Hoffnung.

54. Dann fühlt der Kranke, dass ein Blick vom Himmel um seinen Schmerz weiß, und dass dieser Blick der seines Vaters ist, welcher ihn von der Last der Leiden, die er mit sich schleppt, befreien wird. Das Herz, das auf Erden keine Zärtlichkeit, kein Verständnis oder Wohlwollen gekannt hat, fühlt sich auf einmal in das Liebeswerben meines Wortes gehüllt. Es liebt mit einer unendlichen Liebe und fühlt seinen so lange Zeit zurückgehaltenen Schmerz in Strömen überfließen.

55. Sowohl der einsame oder unverstandene Mensch, als auch der zum Sklaven von Leidenschaften oder Lastern gewordene Mensch, die verlassene Frau wie das junge Mädchen, das sich davor fürchtet, dem Leben die Stirn zu bieten, sowohl der Familienvater oder die Familienmutter, die all ihre Probleme vor mich bringen, als auch die Waise, die keinen Schutz auf der Welt hat — sie alle vernehme Ich, und ihrer aller Herzen bearbeite Ich mit dem feinen Meißel meines Wortes.

56. Ich weiß, wenn Ich mich mit all dem befasse, was sie beschwert — so menschlich oder materiell es auch sei —, dann befasse Ich mich mit ihrem Geist, weil Ich ihn dabei von seiner Last befreie, weil Ich ihm damit den Weg bereite, den er hernach zurücklegen muss, und weil Ich auf diese Weise die Leuchte des Glaubens in ihm entzünde.

57. Mein Liebesquell strömt in diesen Augenblicken auf euch über und vergibt und segnet euch.

58. Euch alle empfange Ich an diesem Tage, damit ihr mein Wort vernehmt und euch an ihm erquickt.

59. Wenn es unter diesen Scharen Heuchler und Pharisäer gibt, Wucherer, Räuber materieller Güter oder auch moralischer Güter, wie es die Ehre ist, oder geistiger Güter, wie es der Glaube und der Friede ist, so will Ich euch doch alle liebkosen, als ob ihr alle makellos wäret; denn Ich bin euer Vater, welcher Durst nach eurer Erneuerung und eurer Liebe hat.

60. Gerade an den Verlorensten und dem Gesetze Fernstehendsten beweise Ich immer wieder die Macht meines Wortes. Deshalb sprach Ich in dieser Zeit in ausführlicher Weise zu euch — mit einer Unterweisung voll liebevoller Gerechtigkeit und unendlich weisen Belehrungen, um euch vor den Abgründen zu retten und euch auf den Gipfel emporzuführen. Denn die Abgründe sind voller Finsternisse, und dort könnt ihr niemals die Wahrheit erkennen. Die Gipfel dagegen sind vom Lichte der Weisheit, der Liebe und der Gerechtigkeit umstrahlt.

61. Die Gerechtigkeit schaffenden Heimsuchungen und die Zurechtweisungen sind für die Halsstarrigen, für die Törichten und die hartnäckig im Bösen Verharrenden. Doch Ich weiß, wann ein Wort der Liebe ausreicht, damit sie sich bekehren.

62. Diese Gemeinde wird unablässig auf diese beiden Arten angerührt. Die Liebe genügt, damit sich von ihr die geistig und körperlich Folgsamen leiten lassen, während für jene, die für die Liebe unempfänglich sind, die Notwendigkeit besteht, dass der Schmerz sie zur Mäßigung und Ordnung zurückbringt.

63. Langsam und Schritt für Schritt, so wie die Erneuerung bei ihnen in Erscheinung tritt, wechseln sie aus den Reihen derer, die sich durch Schmerz läutern, in die Reihen jener über, die sich durch die Vergeistigung erheben.

64. Ihr alle hört mich, und ihr alle schweigt. Das Buch eures Gewissens liegt offen vor eurem Geiste, vor eurem Verstande. Es zeigt euch den wahren Weg und macht euch den Pfad erkennbar, den ihr freiwillig beschritten habt. Doch in diesem Augenblicke hat sich der Geist der Zuhörerschar neu gesammelt, um selbst das letzte meiner Worte zu vernehmen.

65. Hier, angesichts dieses Wortes, gibt es keinen Menschen, der nicht im Innern und im Äußeren seines Wesens erbebt, das heißt im Geiste und im Fleische. Während er mir hier zuhört, denkt er an das Leben, an den Tod, an die göttliche Gerechtigkeit, an die Ewigkeit, an das Geistige Leben, an das Gute und an das Böse.

66. Während er meine Stimme vernimmt, fühlt er in sich die Gegenwart seines Geistes, und er erinnert sich, woher er kommt.

67. In der kurzen Zeitspanne, da er mir zuhört, fühlt er sich eins mit allen seinen Nächsten und erkennt sie im Tiefsten seines Wesens als seine wahren Geschwister, als Geschwister in der geistigen Ewigkeit, die ihm sogar näher stehen als jene, die es nur dem Fleische nach sind, da dieses nur vorübergehend auf Erden ist.

68. Es gibt keinen Mann und keine Frau, die, wenn sie mich vernehmen, sich nicht von mir erkannt fühlen. Daher wagt niemand, seine Schandflecken vor mir zu verbergen oder zu beschönigen. Und Ich mache sie bewusst, aber ohne irgendjemanden öffentlich bloßzustellen, denn Ich bin ein Richter, der niemals bloßstellt. Ich sage euch, dass Ich unter euch Ehebrüche, Kindesmorde, Diebereien, Laster und Gebrechen aufdecke, die wie Aussatz auf dem Geist derer sind, die gesündigt haben. Doch Ich beweise euch nicht nur die Wahrheit meines Wortes, indem Ich euch zeige, dass Ich die Verfehlungen eures Herzens aufzudecken vermag. Ich will euch auch die Macht meiner Unterweisungen beweisen, indem Ich euch die Waffen gebe, um das Böse und die Versuchungen zu besiegen, indem Ich euch lehre, wie man die Erneuerung erreicht, und indem Ich in eurem Wesen ein Verlangen nach dem Guten, dem Hohen und dem Reinen erwecke und einen absoluten Widerwillen gegenüber allem Unedlen, allem Falschen und allem für den Geist Schädlichen.

69. Ihr Männer und Frauen, aus denen Ich mein neues Volk bilde, ihr geliebten Scharen, die ihr in dieser gesegneten Stunde im Stillen innerlich weint − ruht euch bei mir aus, fühlt, wie meine Vergebung zu euch herabkommt, euch von euren Makeln reinigt und euch von eurer Last befreit, damit ihr ein neues Dasein beginnt.

70. Seid unbesorgt, Ich sehe die aufrichtige Reue bei denen, die sich der Schwere ihrer Verfehlungen bewusst geworden sind und mich in diesen Augenblicken mit zerrissenem Herzen bitten, dass Ich ihnen vergebe − dass Ich sie ihre Vergehen nicht bezahlen lasse, indem Ich sie mit der gleichen Elle messe, mit der sie in der Welt gemessen haben, und die mich schließlich anflehen, ihnen eine Gelegenheit zu geben, um mir ihre Reue zu beweisen. Wie sollte Ich nicht den kennen, der mit wahrer Reue weint, und wie könnte Ich ihm jene Gelegenheit verweigern, um die er mich mit soviel Ängsten bittet. Ebenso kenne Ich auch jene, die sich mit einer unechten Reue selbst betrügen, mich jedoch nicht, weil Ich über eure Gegenwart hinaussehe. Diese werde Ich solange Prüfungen unterwerfen, wie es für ihr völliges Erwachen beim Anruf ihres Gewissens notwendig ist.

71. Fühlt jetzt alle meine Liebkosung, meine Liebe und meinen Frieden, denn ihr seid zum geistigen Festmahl ins Haus des Meisters gekommen, und es ist nur recht und billig, dass ihr alle die Speisen der Vergebung und der Liebe eures Vaters genießt.

72. Mein Mantel der Liebe breite sich über die ganze Welt aus.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 146

1. Jünger, Ich habe eure Stirn gestreichelt und eure tiefen Sorgen vertrieben, und ihr habt eure Augen zu mir erhoben und mir gesagt: "Warst Du hier, Herr?"

2. Ihr müsst eure Aufmerksamkeit auf mein Wort konzentrieren, denn wenn Ich wirklich gehört werde, öffne Ich meine Schatzkammer und ergieße meine Weisheit auf meine Jünger. Ihr fragt mich: "Worauf ist Deine so große Geduld und Deine so große göttliche Liebe zurückzuführen?" Und Ich antworte euch: Viele von euch sind auf Erden Eltern, und ihr alle seid Kinder gewesen. Welcher Vater hat seinem Kinde Schmerz gewünscht, auch wenn er von ihm die schwerste Beleidigung empfangen hat, die grausamste Undankbarkeit? Im Herzen jenes Vaters ist eine tiefe Wunde entstanden, Schmerz hat ihn durchdrungen, und manchmal hat sogar Zorn seinen Verstand getrübt, aber ein Wort der Reue jenes Kindes oder ein Akt der Demut hat genügt, dass er es wieder an sein Herz drückte. Wenn ihr dies als Menschen tut — warum seid ihr dann erstaunt, dass Ich euch in vollkommener Weise liebe und vergebe?

3. Ich erschuf euch, um euch zu lieben und mich geliebt zu fühlen. Ihr braucht mich ebenso wie Ich euch brauche. Wer behauptet, dass Ich euch nicht brauche, sagt nicht die Wahrheit. Wenn es so wäre, hätte Ich euch nicht geschaffen, noch wäre Ich Mensch geworden, um euch durch jenes Opfer zu retten, welches ein großer Liebesbeweis war; Ich hätte euch zugrunde gehen lassen. Doch ihr müsst erkennen: Da ihr euch von meiner Liebe nährt, ist es nur recht und billig, dass ihr dasselbe eurem Vater darbringt, denn Ich sage euch immer wieder: "Mich dürstet, mich dürstet nach eurer Liebe."

4. Wie solltet ihr mir nicht fehlen, und wie sollte Ich eure Abwesenheit nicht fühlen, da ihr doch Teil meines Geistes seid? Erkennt ihr, weshalb Ich euch bitte, dass ihr mein Wort ergründen sollt und selbst die Art und Weise, in der Ich gekommen bin? — Damit ihr euch nicht über die Tatsache wundert, dass Ich mich durch sündige Körper kundtue. Für meine Liebe konnte eure Sünde kein Hindernis bedeuten. Ich bin gekommen, euch zu läutern, um euch mir näherzubringen. Manche haben dies verstanden und andere nicht. Daher gibt es unter den Scharen von Männern und Frauen, die mich in dieser Zeit vernommen haben, solche, die laut verkündet haben, dass Ich zu den Menschen zurückgekommen bin, sowie auch jene, die sagten, dass dies unmöglich ist.

5. Meine Gegenwart hat sich niemals von euch zurückgezogen. Es ist mein Wort, das Ich in Erfüllung meiner Verheißung über euch ausgieße. Es ist meine Liebe und mein Licht, die von diesem Worte ausstrahlen. Derzeit lehre Ich euch, doch wenn das Jahr 1950 kommt, das nach meinem Willen als das letzte dieser Kundgebung vorgesehen ist, werde Ich diese Form der Kundgebung beenden, ohne dass mein Geist sich von euch trennt.

6. Nur einige Herzen werden auf diese Zeit vorbereitet sein.

7. Habe Ich etwa in der Zweiten Zeit darauf gewartet, dass die Welt sich bekehre, um erst dann zu scheiden? Ich schied unter Spott, Hohn, Grausamkeiten und Zweifeln. Ich wusste, dass mein Tod notwendig war, damit die Welt sich zum Leben erhebe. In dieser Zeit werde Ich aufs neue in den Augenblicken eurer Verwirrtheit, eurer Bestürzung und eurer Zweifel scheiden. Aber mein Wort, das der Menschheit als ein Testament der Liebe vermacht wurde, wird die Welt noch einmal erschüttern.

8. Der Krieg der Weltanschauungen, Glaubensbekenntnisse, Religionen, Lehren, Philosophien, Theorien und Wissenschaften wird kommen, und mein Name und meine Lehre werden auf allen Lippen sein. Meine Wiederkunft wird diskutiert und gerichtet werden, und daraufhin werden sich die großen Gläubigen erheben und verkünden, dass Christus erneut unter den Menschen gewesen ist. Zu diesem Zeitpunkt werde Ich jene Herzen aus der Unendlichkeit ermutigen und auf ihren Wegen Wunder tun, um ihren Glauben zu stärken.

9. Die Menschheit gedenkt heute jenes Tages, an dem einige Weise aus dem Morgenland zur Krippe von Bethlehem kamen, um das göttliche Kind anzubeten. Heute fragen mich einige Herzen: "Herr, ist es wahr, dass jene mächtigen und weisen Herren sich vor Dir verneigten und Deine Göttlichkeit anerkannten?"

10. Ja, meine Kinder, es war die Wissenschaft, die Macht und der Reichtum, die kamen und vor meiner Gegenwart niederknieten.

11. Auch waren dort die Hirten, ihre Frauen und ihre Kinder mit ihren bescheidenen, gesunden und schlichten Gaben, mit denen sie den Erlöser der Welt und Maria als Sinnbild himmlischer Zärtlichkeit empfingen und begrüßten. Sie repräsentierten die Demut, die Unschuld, die Schlichtheit. Doch jene, die in ihren Pergamentrollen die Prophetien und die Verheißungen besaßen, die vom Messias sprachen, schliefen tief, ohne auch nur zu ahnen, wer zur Welt gekommen war.

12. Ihr zweifelt zuweilen an dem, was die von meinen Aposteln niedergeschriebene Historie berichtet, weil mein Leben von vielen falschen Legenden umrankt wurde. Jetzt sage Ich euch, dass das, was sie niederschrieben, Wahrheit war, und dass es außerdem für eure Rettung unbedingt notwendig war. Dies alles bestätige Ich jetzt, doch das, was die Phantasie der Menschen geschaffen hat, wird durch die Wahrheit meines Wortes in dieser Zeit für immer beseitigt werden.

Das einfache Volk ist zu meinem Worte gekommen und bringt in seinem Herzen seine Gabe der Demut und Bescheidenheit. Später werden sich eure wissenschaftliche Welt, die Reichen und die Mächtigen vor meiner unsichtbaren Gegenwart verneigen.

13. Obwohl Ich euch vermaterialisierter angetroffen habe als in vergangenen Zeiten, wird es die durch den Geist erreichte Entwicklung der Menschheit ermöglichen, meine neue geistige Erscheinungsweise zu verstehen. Wie weit sich der Mensch auch von meiner Göttlichkeit entfernt glaubt — siehe da, er ist nur einen Schritt von ihr entfernt. Manche behaupten, dass Ich nicht existiere. Doch lasst euch davon nicht beeindrucken. Diese Menschen sprechen so, weil sie sich von mir irreale Vorstellungen gemacht haben. Als sie durch ihre Wissenschaft diesbezüglich enttäuscht wurden und Ich nicht dort war, wo sie es vermeinten, haben sie mich verleugnet. Aber wie groß ist ihr Verlangen, zu wissen, ob Ich wirklich existiere.

14. Noch hat der Mensch sich nicht entdeckt, er muss sich erst noch geistig erkennen, um die Lösung für viele verwirrende Rätsel und die Antwort auf viele Fragen zu erhalten. Jetzt ist der Zeitpunkt da, an dem er sich finden, entdecken und erkennen kann und soll. Wenn dies geschieht — mit welcher Klarheit wird er dann meine Gegenwart empfinden!

15. Ich habe euch gestattet, für kurze Zeit mit den Wesen des Jenseits in Verbindung zu treten, was Ich in der Zweiten Zeit nicht billigte, weil ihr damals nicht dafür vorbereitet wart, weder sie noch ihr. Diese Tür ist in dieser Zeit von mir geöffnet worden, und damit mache Ich die Ankündigungen meiner Propheten und einige meiner Verheißungen wahr. Im Jahre 1866 tat sich für euch diese unsichtbare Türe auf und auch das Verstandesorgan der Erwählten, um die Botschaft kundzutun, welche die Geister des Lichtes den Menschen bringen würden. Vor jenem Jahre gaben sich in den Nationen und Völkern der Erde Geistwesen kund, welche die vorauseilenden Zeichen meines Kommens waren.

16. Um die Wissenschaft habt ihr euch sehr bemüht und hinsichtlich des Geistigen tief geschlafen. Doch Ich bin gekommen, euch eine göttliche Wissenschaft zu lehren, die als Wurzel die Liebe hat, und von welcher Barmherzigkeit, Weisheit und Brüderlichkeit ausgeht. Eure Wissenschaft hat die Völker einander nähergebracht, hat Zeit und Entfernungen überwunden, ist Frucht des Verstandes. Was ist also seltsam daran, dass sich die Welten durch den Geist näher kommen und man die Ewigkeit durch ihn gewinnt? Jeder, der das Verlangen hat, diesen Weg zurückzulegen, bekleide sein Herz mit Ehrfurcht, er wache, bete und sei dem Rufe seines Gewissens gehorsam.

17. Ich habe euch gesagt, dass euer Verkehr mit der Geistigen Welt in dieser materiellen und handgreiflichen Form kurz sein wird, denn 1950 wird diese Lektion und Erfahrung zu Ende gehen. Doch wenn ihr sie angemessen nutzt, wird sie euch zahllose Früchte hinterlassen, unter ihnen auch jene, euch für die Zwiesprache von Geist zu Geist vorzubereiten, für die direkte Kommunikation ohne die Notwendigkeit der Befähigung, die Ich vorübergehend eurem Verstande gestattete. Nur die Liebe soll euch dann noch gegenseitig anziehen.

18. Ich unterweise euch in dieser Form, damit ihr nicht konfusen Wissenschaften, neuem Fanatismus oder Aberglauben anheimfallt. Daher wurde euch in der Zweiten Zeit nicht erlaubt, solche Lehren, die in dieser Form gegeben werden, kennenzulernen, weil ihr ihren geistigen Gehalt nicht verstanden hättet. Christus hat es euch verheißen und Elias hat es in dieser Zeit erfüllt. Auch nach 1950 werden sich auf der Welt weiterhin Geistwesen materiell kundtun. Dies wird dazu dienen, dass viele Zweifler glauben und viele Geistesträge erwachen. Doch dies Volk hier soll gehorsam sein und zulassen, dass diese Art der Kundgabe bei ihm zum angezeigten Zeitpunkt endet. Später werden dann diese Jünger zu den Nationen aufbrechen und mit fester Hand alles Unkraut ausreißen, das unter den Menschen emporgeschossen ist, so dass nur das Licht der Erfahrung als fruchtbarer Weizen übrigbleibt. Nach der Entweihung, die man mit dem Heiligen treibt, werden jene kommen, die die Ehrfurcht vor dem lehren, was rein ist. Und wenn dann in den Herzen der Menschen Vergeistigung herrscht, werden sie fühlen, dass ihr Denken sich zu anderen Welten erhebt, und sie werden diese in ihre Herzen eindringen fühlen. Dann werden die Menschen eine geistige Erhebung erreicht haben, die es ihnen ermöglichen wird, in ihren Herzen die Gegenwart des Himmelreiches zu empfinden.

19. Die Bande der Liebe, mit denen ihr auf Erden vereint gewesen seid, werden sich mit jenen, die sich euch geistig in der Ewigkeit anschließen, noch enger gestalten. So wird sich die universelle Familie bilden, in der es keine Unterschiede mehr geben wird.

20. Ihr habt unter euch auch Bekundungen von verwirrten Wesen gehabt, die im Finstern leben. Sie sind durch die Türen jener Gabe gekommen, die Ich euch anvertraut habe. Doch wer könnte jene Bekundungen für böse halten oder diese meine Lehre deshalb als unlauter beurteilen? Meint ihr nicht, dass diese Gabe dazu dient, nicht nur unter den Menschen Gutes zu tun, sondern auch unter jenen, deren Geist verfinstert ist?

21. Wer diese Lehren als falsch beurteilt, hat die Werke Jesu in der Zweiten Zeit schlecht studiert. Das geistige Leben ist dem materiellen Leben ähnlich, auch jenes hat seine Kreuzwege, Heimsuchungen und Versuchungen wie dies Leben, das ihr lebt. Wann immer sich eine Türe öffnet, um Gutes zu tun, eilen die Bedürftigen dorthin, wie es bei Jesus in der Zweiten Zeit geschah und wie es bei denen geschieht, die jene Gabe in dieser Zeit empfangen haben. Gerade dort will Ich eure Barmherzigkeit sehen.

22. Ich segne euch, denn, als Besessene zu euch gekommen sind, habt ihr sie nicht vom Teufel Besessene genannt, sondern ihr habt im Besessenen einen sühnenden Mitmenschen gesehen und in denen, die ihn beherrschen, in Not befindliche Geschwister, die ihn verwirren.

23. ln der Zukunft wird es nicht mehr nötig sein, dass jene Wesen euer Gehirn gebrauchen, um die Wirklichkeit zu begreifen. Es wird ihnen genügen, eure Gedanken in ihrem Geiste zu empfangen, um das Licht zu schauen.

24. Dies ist bereits der letzte Zeitabschnitt, in welchem Ich in dieser Form bei euch sein werde. Glaubt daran, und glaubet auch, dass Ich nicht in diese Welt zurückkommen werde, um mein Wort materiell hörbar zu machen, und noch weniger, um Mensch zu werden.

25. Wappnet euch, denn es werden Gerüchte von Menschen zu euch gelangen, die behaupten, dass Ich zurückgekommen bin, dass Christus zur Erde gekommen ist. Ihr sollt dann treu bleiben und mit Festigkeit sagen: "Der Herr ist im Geiste bei allen seinen Kindern." Falls ihr jedoch schlafen und euch nicht vergeistigen solltet, werdet ihr leugnen, dass Ich mein (durch menschliche Stimmträger gesprochenes) Wort zurückzog; und, zu Gotteslästerern und Ungehorsamen geworden, werdet ihr meinen Strahl auf die Menschenscharen herabbeschwören und ihnen sagen: "Lasst uns jenen bitten, der uns sein Wort gab, dass er weiterhin zu uns spricht. Wir wollen ihm Gesänge und Hymnen darbringen, damit er uns erhört." Doch wahrlich, Ich sage euch: Mein Strahl wird nicht mehr zum menschlichen Verstandesorgan zurückkehren, denn Ich werde eure Torheit nicht unterstützen. Was für Folgen hätte das? — Dass die Worte scheinbaren Lichtes euch in Verwirrung stürzen! Will euer Herz das nicht? Dann rüstet euch zu für jene Prüfung, und über eurem Gehorsam und eurer Demut wird das Licht meiner Inspiration erstrahlen.

26. Ich kündige euch an, dass sehr bald Verwirrung herrschen wird, wenn nicht noch vor 1950 der Zusammenschluss dieser Gemeinden zu einer einzigen Gemeinschaft geschieht, denn es wird welche geben, die sagen, dass der Meister sich weiterhin kundgibt, und dann wehe diesem Volke! Habt ihr euch diese Bedrohung noch nicht vor Augen gehalten? Noch immer ist bei euch nicht jener Geist der Brüderlichkeit und Einigkeit erwacht, und ihr erwartet, dass es die Ereignisse sind, die euch vereinen. Doch wenn ihr dies erwartet, werdet ihr stattdessen erleben, wie Seuchen, Unordnung, Kriege und das Gericht der Naturgewalten ausbrechen, bis es auf der Welt keinen Ort des Friedens mehr gibt — weder an der Oberfläche der Erde, noch in ihrem Inneren, weder auf dem Meer, noch in den Lüften.

27. Volk, Ich begann mein Wort an diesem Tage voller Güte, doch dann wurde es streng, weil es notwendig ist, euch vor Gefahren zu warnen und eure Irrtümer rechtzeitig zu korrigieren. Aber Ich will mein Lehrwort mit gütigen Worten beenden.

28. Jünger, vergesst nicht, dass an dem Tage, an dem die Menschen der Geburt Christi gedenken, Ich eure Augen noch weiter geöffnet habe, damit ihr auf dem Wege der geistigen Pflichterfüllung, der Demut und des Gehorsams zu mir kommt.

29. Heute habt ihr mir nicht wie die Hirten jener Zeit als Gabe der Liebe und Wonne Milch, Honig und Brot dargebracht. Auch werden mir die Könige und Gelehrten dieser Zeit keinen Weihrauch, kein Gold und keine Myrrhe bringen. Alle werden mir ihren Geist entgegenstrecken, damit Ich in ihn eine Liebesgabe lege.

30. In diesem Augenblick komme Ich mittels eines menschlichen Verstandesorgans in meinem Worte zu euch herab, um euch willkommen zu heißen und euch zu sagen, dass Ich euch für immer meine Vergebung geschenkt habe.

31. Ich erwarte in euch das neue Saatkorn. Hört mich, damit ihr zum Samen des Lichtes werdet.

32. Viele von euch wollen sterben, weil ihr ermattet und auf Erden ohne Ideale seid. Zwar ist der Tod des Körpers die Neugeburt für den Geist, aber jener Körper, den ihr besitzt, dient euch dazu, euch zu läutern. Betet und wachet, und ihr werdet nicht schwach werden. Ich bin in euch. Wenn ihr sagt, dass das Blut Christi auf die Menschheit niederfiel — meint ihr da, dass es sich nur um ein Sinnbild oder ein Symbol handelt? Was würdet ihr denken, wenn Ich euch sagen würde, dass sowohl mein Blut als auch mein Körper euch den Weg der Erfüllung der Mission vorzeichnete, die jedem von euch anvertraut wurde? Und wenn mein Geist in jeden von euch überströmt — wieso erkennt ihr euch dann nicht als Brüder an und verabscheut euch statt dessen? Habt ihr nie daran gedacht, dass alles, was ihr euren Mitmenschen antut, ihr mir antut?

33. Forscht nicht länger nach der menschlichen Abstammung Jesu, sie wird euch nicht die Vollkommenheit meines Körpers offenbaren. Dringt in die großen Offenbarungen ein, die Ich euch damals und in der heutigen Zeit gegeben habe, und ihr werdet das, was Ich euch derzeit sage, verstehen.

34. Greift nicht zu den Büchern der Welt, die, selbst wenn sie von mir sprechen, nicht unter göttlicher Inspiration geschrieben wurden. Bedenkt, dass Irrtümer enthalten kann, was vom menschlichen Verstande stammt, doch was vom Himmel kommt, kann euch nicht irreführen. Hütet meine Offenbarungen mit mehr Eifer, als wenn ihr Perlen oder Brillanten behütet.

35. Die Menschen behaupten in ihren Büchern, dass Jesus bei den Essenern gewesen sei, um sein Wissen zu erlangen. Doch jener, der alles wusste und der existierte, bevor die Welten entstanden, hatte nichts von den Menschen zu lernen. Das Göttliche konnte nichts vom Menschlichen lernen. Wo Ich mich auch aufhielt, es geschah, um zu lehren. Kann es auf Erden jemanden geben, der weiser ist als Gott? Christus kam vom Vater, um den Menschen die göttliche Weisheit zu bringen. Gab euch euer Meister nicht einen Beweis dafür, als er mit zwölf Jahren Theologen, Philosophen und Gesetzeslehrer jener Zeit in höchstes Staunen versetzte?

36. Manche haben Jesus die Schwachheiten aller Menschen zugeschrieben und ergötzen sich daran, den Menschen, der göttlich und ohne Fehl war, mit dem Schmutz zu bewerfen, den sie in ihren Herzen tragen. Diese kennen mich nicht. Wenn alle Wunder der Natur, die ihr betrachtet, nichts anderes als die materielle Verkörperung göttlicher Gedanken sind — meint ihr dann nicht, dass der Körper Christi die Materialisation eines erhabenen Gedankens der Liebe eures Vaters war? Also liebte euch Christus nur mit dem Geist, nicht mit dem Fleische. Meine Wahrheit wird niemals verfälscht werden können, weil sie ein absolutes Licht und eine unumschränkte Macht in sich birgt.

37. Ich offenbare in dieser Zeit durch diese schlichten und ungebildeten Verstandesorgane den liebevollen und unvergesslichen Klang der Worte Jesu, welche nicht verletzen.

38. Die Menschen haben ohne Achtung und ohne Liebe das Leben der höchsten Wesen zu beurteilen gewagt, die Gott zu den Menschen gesandt hat, wobei sie mein eigenes Wort als Grundlage für ihre Klügeleien verwendeten. Wenn Ich meine Jünger bei einem bestimmten Anlass Brüder nannte, so war dies nicht das einzige Mal, noch waren sie alleine es, die Ich so nannte. Maria trug in ihrem jungfräulichen Schoße den Körper Jesu. Die auserwählte Mutter, die reinste Mutter, die Lilie ohne Makel war die Inkarnation der mütterlichen Zärtlichkeit, die im Göttlichen existiert. Warum sollte Jesus, der sich Gottes Sohn nannte, die Menschen nicht Brüder nennen, da diese gleichfalls Kinder Gottes sind? Wann werdet ihr endlich die nötige Geistesreife haben, die euch ermöglicht, dem Göttlichen und dem Menschlichen die richtige Sinndeutung zu geben? Begreift, dass dies der einzige Weg ist zu erfahren, wo die Irrtümer sind und wo die Wahrheit erstrahlt.

39. Die Menschen können euch von mir nicht mit mehr Wahrheit berichten als Ich, selbst wenn Ich euch diese Belehrungen durch Menschen gebe. Bedenkt, dass sie in Verzückung sind, wenn Ich durch sie spreche. Meine Lehre wird noch verstanden werden; ihr Wesenskern, welcher Gesetz ist, wird von der Menschheit gelobt werden. Zuvor wird der Unkrautsamen vernichtet werden. Doch wann werdet ihr alle Menschen Brüder nennen? Wann werdet ihr in ihnen Kinder eures Vaters sehen? Die einzige Urkunde, die euch zu meinem Schoße bringen kann, wird darin bestehen, dass ihr imstande gewesen seid, Kinder Gottes und Brüder eurer Nächsten zu sein.

40. Ihr, die ihr euch so sehr um euer Heim sorgt — warum sorgt ihr euch nicht ebenso um die Heimstatt, die ihr für euren Geist in der Ewigkeit bereiten müsst? Ihr, die ihr in eurer Wohnung das Licht anmacht, um nicht im Dunkeln zu sein — warum entzündet ihr nicht die Leuchte eures Herzens, damit ihr nicht im Finstern verweilt?

41. Wenn ihr dafür reif seid, werde Ich ausführlich und klar über die drei "Zeiten" und die sieben Etappen oder Epochen sprechen, damit ihr nicht beides miteinander verwechselt.

42. Siehe, hier ist mein offenbarendes und schlichtes Wort. Begreift es und lasst es zur Tat werden.

43. Dies ist ein Augenblick der Gnade, in welchem das Licht meines Heiligen Geistes sich in allen Welten ausbreitet — ein Licht, welches göttliche Weisheit für jedes geistige Geschöpf ist. Und ihr, die ihr mein Wort hört und euch an der Weisheit des Geistes der Wahrheit erquickt, entdeckt in dem allem den Sinngehalt meiner Unterweisungen, bereitet euch wirklich vor, denn ihr müsst viele mein Gesetz lehren.

44. Mein Gesetz ist ein Weg der Gerechtigkeit und Liebe, auf den Ich die Menschen noch einmal rufe, damit sie die Familien und Völker mit jener Liebe und Gerechtigkeit regieren, von der Ich zu euch spreche. Auf jenem Gesetze gründet der Ursprung und das Endziel alles Geschaffenen. Es ist mein Wille, dass alles in Harmonie lebt, und dass ihr euch innerhalb dieser Schöpfung geistig entwickelt, so wie die verschiedenen Naturreiche sich entwickeln, damit ihr den Fortschritt eures Geistes erreicht.

45. Der Mensch ist moralisch und geistig stehengeblieben. Er hat eine Gottesverehrung und eine Lebensform geschaffen, die er für die beste hält, und ist in eine Routine geraten, die seinen Geist langweilt und ermüdet und ihn in sinnbetörenden Riten und Zeremonien fanatisch werden lässt. Betrachtet dagegen das Entwicklungsniveau, das die Reiche haben, welche die materielle Natur bilden. Erkennt ihre Ordnung, ihre Harmonie und ihre Vollkommenheit.

46. Ihr müsst begreifen, dass ihr — mit Geist begabt — in der Schöpfung das geliebteste Werk des Vaters darstellt, weil Er in euch geistige Essenz, geistige Eigenschaften und Unsterblichkeit hineinlegte.

47. Für den Geist gibt es keinen Tod − einen Tod, wie ihr ihn auffasst, das heißt das Aufhören zu existieren. Der Tod des Körpers kann nicht der Tod oder das Ende für den Geist sein.

Gerade dann öffnet er die Augen für ein höheres Leben, während seine Körperhülle dieselben in Bezug auf die Welt für immer schließt. Es ist nur ein Augenblick des Überganges auf dem Wege, der zur Vollkommenheit führt. Wenn ihr es noch nicht so verstanden habt, so deshalb, weil ihr diese Welt noch sehr liebt und euch eng an sie gebunden fühlt. Es bedrückt euch, diese Heimstatt zu verlassen, weil ihr euch für die Eigentümer dessen haltet, was ihr in ihr besitzt; und manche haben auch eine unbestimmte Vorahnung meiner göttlichen Gerechtigkeit und fürchten sich davor, die Geistige Welt zu betreten.

48. Die Menschheit hat diese Welt allzu sehr geliebt — allzu sehr, weil ihre Liebe fehlgeleitet war. Wie viele sind aus diesem Grunde auf ihr umgekommen! Wie sehr haben sich die Geistwesen aus demselben Grunde vermaterialisiert!

49. Nur wenn ihr die Schritte des Todes nahe gefühlt habt, wenn ihr schwer krank gewesen seid, wenn ihr gelitten habt, dann erst habt ihr daran gedacht, dass ihr nur einen Schritt vor dem Jenseits steht, vor jener Gerechtigkeit, die ihr nur in solchen kritischen Augenblicken fürchtet; und dann macht ihr dem Vater Gelöbnisse und schwört, ihn auf Erden zu lieben, ihm zu dienen und zu gehorchen.

50. Der Schmerz läutert euch, der Schmerz ist der Meißel, der das Herz des Menschen formt, damit es Vergeistigung erlangt. Damit euer Schmerz nicht unfruchtbar ist, muss euch die Fackel des Glaubens erleuchten, damit ihr geistige Erhebung und Geduld in den Prüfungen habt.

51. Ihr seid die beste Frucht, die aus mir hervorgegangen ist, dem universellen Baume. Erfüllt immer mein Gesetz der Liebe, damit Ich mich an euch erfreuen kann.

52. Wenn ihr wegen der Mitmenschen einen Kelch der Bitternis im Leben leert, so gebt ihnen denselben Kelch zurück, aber voller Honig. So wie es Christus tat, der nur Schmerz und Bitternis erntete unter den Menschen, die er so sehr liebte, und der noch am Kreuze hängend und während die Volksmenge lästerte und ihm Galle und Essig anbot, seine Seite öffnete als einen Quell der Liebe, um den Kindern sein Blut zu geben als Wein der Auferstehung und des ewigen Lebens.

53. In der Zweiten Zeit entfernte sich der Meister für einige Stunden von seinen Jüngern, und als er zurückkam, beobachtete er, dass sie sich miteinander besprachen. Da fragte er sie: "Was habt ihr aus meiner Lehre gelernt?" Und einer von ihnen antwortete: "Meister, wenn Du nicht bei uns bist, studieren wir Deine Worte, doch nicht immer gelingt es uns, sie zu verstehen." Darauf sagte der Meister zu ihnen: "Betrachtet das Meer, seht, wie unermesslich groß es ist. So ist auch das Gesetz des Vaters. Es ist der Anfang und das Ende alles Geschaffenen, aber Ich werde es euch verstehen lassen, soweit es mein Wille ist."

54. Auf verschiedenen Wegen wandelt die Menschheit in dieser Dritten Zeit und findet nicht die Wahrheit. Ich sende ihr Botschaften und Zeichen, aber sie ist blind. Die Rufe der Naturgewalten und die Kriege haben nicht ausgereicht, um die Wiederkunft Christi unter den Menschen zu bezeugen.

55. Ich bin unter einigen wenigen und lehre meine Botschaft der Vergeistigung, die der Mensch in dieser Zeit kennenlernen soll. Und unter denen, die zu mir gekommen sind, mich zu hören, habe Ich die neuen Jünger erwählt, welche die Gesandten und Boten meines Werkes in der Welt sein werden.

56. Daher seht ihr, wie unermüdlich und beharrlich Ich meine Unterweisung lehre; denn Ich will euch stark zurücklassen. Dies Wort muss auf dem ganzen Erdkreise vernommen werden.

57. Wenn ihr mit Aufrichtigkeit und Liebe arbeitet, werdet ihr ein Werk vollbringen, das euch bei mir würdig machen wird, weil ihr in heißem Bemühen darauf hingewirkt habt, Moral, Liebe und Vergeistigung in die Menschen zu pflanzen.

58. Ich werde bewirken, dass euer Beispiel von den Menschen beachtet und anerkannt wird. Dann werden die kommenden Generationen unbeirrt euren Schritten folgen.

59. Um den Frieden zu erreichen, erfüllet mein Gesetz, dann werdet ihr ihn in eurem Geiste haben, und die Todesstunde für den Körper, von der ihr nicht wisst, wann sie kommt, wird euch in Frieden antreffen.

60. Wachet, darauf achtend, dass ihr euren Verstand nicht mit unreinen Gedanken beschmutzt. Er ist schöpferisch, und wenn ihr einer schlechten Vorstellung Obdach gewährt, wirkt sie herabziehend auf niedere Ebenen, und euer Geist wird vom Dunkel umfangen.

61. Beachtet mein Gesetz sorgfältig, denn Ich habe es in euch gelegt. Wisst ihr, warum Ich die materiellen Symbole entfernte? Weil ihr selbst das Symbol der Liebe des Vaters seid.

62. Seid innerlich vorbereitet, wann immer ihr einer meiner Unterweisungen beiwohnt, und wenn ihr eine Lektion empfangt, denkt darüber nach, wie ihr sie nutzen sollt; denn andernfalls wird der geistige Samen in euren Herzen unfruchtbar sein, und ihr hättet nicht nur die göttliche Saat nicht genutzt, sondern auch nicht eure Zeit.

63. Sammelt euch innerlich, bevor ihr herbeikommt, mich zu hören, damit ihr meine Versammlungsstätten nicht mit denselben Gebrechen verlasst, mit denen ihr hergekommen seid. Dann werdet ihr mit innerlicher Befriedigung sagen können, dass ihr die Unterweisungen eures Meisters zu nutzen verstandet.

64. Wenn ihr euch beim Zuhören nicht konzentriert und nicht Sorge tragt, meine Unterweisungen in Anwendung zu bringen, werdet ihr niemals die Frucht schauen können, die mein Wort unter euch hervorbringen kann. Aber wenn ihr euch dagegen anstrengt, meine Lehre zu vollziehen, und ihr sie bei eurem Tun zur Anwendung bringt und sie lebt, dann werdet ihr nach und nach sehen, wie ihr aus eurem geistigen Stillstand herauskommt und auf eurem Entwicklungsweg fortschreitet — jenem Weg, der euren Geist Schritt für Schritt zu wahrer Größe führen wird.

65. Mein Wort spricht von Liebe, und diese Liebe soll in der Anwendung auf euer Leben in Brüderlichkeit, Einigkeit, Gleichheit, Harmonie und Frieden zum Ausdruck kommen. Doch damit ihr euch in Gehorsam an meinem Worte inspiriert, müsst ihr zuvor an die Wahrheit meiner Kundgebung glauben.

66. Wenn ihr mir jetzt nicht glauben solltet, da Ich mich durch das Verstandesorgan dieser Geschöpfe kundtue — was wird erst geschehen, wenn Ich durch den Geist der großen Inspirierten kommender Zeiten zu euch spreche?

67. Ihr alle wünscht, euch zu retten. Ihr alle wollt den Sühnepflichten des Geistes entkommen, und ihr alle träumt davon, den Himmel kennenzulernen. Doch Ich sage euch, dass die Anstrengung, die ihr macht, um all dies zu erreichen, recht klein ist, und dass ihr oftmals, anstatt die Mittel und Wege zu suchen, die euch helfen könnten, dies zu erlangen, dieselben flieht.

68. Ihr glaubt, dass der Himmel eine Region in der Unendlichkeit ist, und dass ihr durch ein aufrichtiges Bereuen eurer Verfehlungen in der Stunde eures körperlichen Todes in ihn eingehen könnt, weil ihr darauf vertraut, dass ihr in jenem Augenblick Vergebung findet und von mir ins Himmelreich geführt werdet. Das ist es, was ihr glaubt. Ich dagegen sage euch, dass der Himmel kein bestimmter Ort, noch eine Region, noch eine Heimstatt ist. Der Himmel des Geistes ist seine hohe Gefühlswelt und seine Vollkommenheit, sein Zustand der Reinheit. An wem liegt es also, euch zu erlauben, dass ihr in den Himmel kommt — an mir, der Ich euch immer gerufen habe, oder an euch, die ihr immer taub gewesen seid?

69. Begrenzt nicht länger das Unendliche, das Göttliche. Begreift ihr nicht, dass der Himmel nicht mehr unendlich wäre, wenn er — wie ihr glaubt — eine bestimmte Heimstätte, eine Region oder ein bestimmter Ort wäre? Es ist an der Zeit, dass ihr das Geistige in einer höheren Weise auffasst, auch wenn eure Vorstellungskraft nicht die ganze Wirklichkeit zu umfassen vermag. Aber sie soll sich ihr wenigstens annähern.

70. Seid euch immer bewusst, dass der Geist, der die hohen Grade der Güte, der Weisheit, der Reinheit und der Liebe erreicht, über der Zeit, dem Schmerz und den Entfernungen steht. Er ist nicht darauf beschränkt, an einem Ort zu wohnen, er vermag überall zu sein und kann allerorten eine höchste Wonne daran finden zu existieren, zu fühlen, zu verstehen, zu lieben und sich geliebt zu wissen.

71. Dies ist der Himmel des Geistes!

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 147

1. Ich empfange mein Volk − euch, die ihr im Verlangen nach der Güte meines Wortes herbeikommt, um die Kümmernisse des Lebens zu lindern. Ich lasse euch die Zärtlichkeit zuteil werden, die mein göttliches Herz birgt, und segne euch.

2. Jetzt ist die Zeit, in der Ich mein Wort der Wahrheit in dieser Form auf diesem Planeten übergebe — einem Tal der Schmerzen, in welchem du, o Menschheit, leidest.

3. Über deinem schweren Traum und deiner Trübsal, die du durchlebst, erscheint ein weiteres Mal mein Gesetz, das dich erwecken, die Erde erleuchten will, gemäß meiner in der Zweiten Zeit gegebenen Verheißung.

4. Es steht geschrieben, dass mein Licht auf der Welt erstrahlen, alle Geister sich bekehren, Kinder und Greise weissagen und Frauen und Männer geistige Gesichte haben werden, wenn die Menschen einen großen Grad an Verderbtheit erreicht haben.

5. Erkennt, dass ihr bereits in jenen Zeiten seid, in denen sich die Sünde Sodoms und Gomorrhas ausgebreitet hat, in denen die Eltern die Kinder verkennen und diese sich gegen die Eltern erheben. Gerade dann erleuchtet euch mein Licht gleich einem erhabenen Leuchtturm der Hoffnung als strahlende Sonne der Zukunft.

6. Ich habe euch versprochen, dass mein Strahl herabkommen und meine göttlichen Gedanken zu Worten würden, um euch in eurer Trübsal und Verlassenheit zu trösten und zu stärken, wenn drei von euch im Namen des Vaters zusammenkommen. Denn Ich bin das göttliche "Wort", das die Menschheit geliebt hat und liebt, vor und nach dem Kreuzestode.

7. Die Welt ist erschüttert, weil ihr Denken krank ist und die Menschen in ihrer Verstörtheit nicht wissen, ob Ich der Meister bin oder nicht. Die Menschen haben immer wieder das Gleichgewicht zwischen Gerechtigkeit und Wahrheit verloren; sie haben sich Extremen zugewandt. In vergangenen Zeiten habt ihr Gott in allerlei materiellen Formen angebetet, die vor euren Augen waren: in den Sternen, in den Elementen und in den mit euren Händen gemachten Götzenbildern. Heute fühlt sich der Mensch groß, erhöht seine Persönlichkeit und schämt sich, "Gott" zu sagen. Er gibt ihm andere Namen, um seinen Dünkel nicht zu kompromittieren, um nicht vom Sockel seiner gesellschaftlichen Stellung herabzufallen. Daher nennen sie mich: Kosmische Intelligenz, Architekt des Universums. Aber Ich habe euch gelehrt, zu Mir »Unser Vater«, »mein Vater« zu sagen: so wie Ich es euch in der Zweiten Zeit lehrte. Warum glauben die Menschen ihre Persönlichkeit zu erniedrigen oder zu mindern, wenn sie mich "Vater" nennen?

8. Der Meister fragt euch, o geliebte Jünger: Was ist euer auf dieser Welt? — Alles, was ihr besitzt, hat euch der Vater gegeben, damit ihr euch desselben auf eurem Gang über die Erde bedient, solange euer Herz schlägt. Da euer Geist meiner Göttlichkeit entstammt, da er ein Hauch des Himmlischen Vaters ist, da er die Inkarnation eines Atoms meines Geistes ist, da auch euer Körper nach meinen Gesetzen gestaltet wurde und Ich ihn euch als Werkzeug eures Geistes anvertraute, gehört euch nichts, vielgeliebte Kinder. Alles Geschaffene gehört dem Vater, und Er hat euch vorübergehend zu Besitzern desselben gemacht. Erinnert euch, dass euer materielles Leben nur ein Schritt in der Ewigkeit ist, es ist ein Lichtstrahl in der Unendlichkeit, und daher müsst ihr auf das achtgeben, was ewig ist, was niemals stirbt, und das ist der Geist.

9. Bedenkt, alle Schönheiten dieser Welt sind dazu bestimmt zu verschwinden, um irgendwann anderen Platz zu machen. Doch euer Geist wird weiterhin ewig leben und den Vater in all seiner Herrlichkeit schauen — den Vater, aus dessen Schoße ihr stammt. Alles Geschaffene muss zu dem Ort zurückkehren, von dem es ausging.

10. Die Liebe Gottes ist unendlich, und je mehr ihr sie verkleinern wollt, desto größer wird sie sich vor euch erheben, und desto eindringlicher wird sie sich auf eurem Wege offenbaren. Ihr habt Ihn vermenschlichen wollen, indem ihr Ihn in verschiedenen Gestaltungen suchtet, und habt Ihn in der Enge eines von Menschenhänden gemachten Heiligtums aus Stein angebetet. Aber Ich sage euch: Sucht nicht nach einem so kleinen Gott. Sucht ihn in der Größe seines Heiligen Geistes — erhaben, göttlich, majestätisch, als Eigentümer all dessen, was war, was ist und was sein wird.

11. Wenn ihr euch in Gedanken noch fragt, ob es möglich ist, dass der Lichtstrahl Jesu von Nazareth diese sündige Welt derzeit durch sein Wort erleuchtet, so fragt diese Stimme euch: Wann soll denn der Arzt kommen, wenn nicht dann, wenn der Patient gefährlich erkrankt ist? Heute wälzt sich die Welt in ihrem tiefen Schmerze umher, in den Geistwesen ist Agonie und Todesröcheln. Daher ist es der rechte Zeitpunkt, den der Vater gewählt hat, um die Geistwesen in Erfüllung der Prophetien durch diese Botschaft des Friedens und der Liebe zu erleuchten und zu erheben.

12. Der Mensch hat seinen Schöpfer vergessen und wollte nur für die Materie leben. Heute kommt der Meister und sagt euch: Lernt, von den Fähigkeiten eures Geistes Gebrauch zu machen, damit der Herr der Welt und der Atome, der Herrlichkeiten der Unendlichkeit und des überhaupt nicht mehr Wahrnehmbaren auch der Herr eurer Gedanken sei, damit Er in eurer Lichtheimat erstrahlt und widerstrahlt, und jenes Licht euch wie alle Sterne umhüllt und erhellt.

13. Fragt euch nicht länger, warum Ich bei euch bin. Lasst meinen göttlichen Geist für alle Geschöpfe vor Liebe beben. Nähert euch diesem geistigen Festmahl, das Ich euch derzeit bereite − dem Tische, an dem die Zärtlichkeit meiner Worte euch einlädt, mit festem Schritt auf dem Weg zum wahren Lichte aufwärtszusteigen. Beeilt euch, meine Kinder, denn Ich werde euch dies Vermächtnis in nur kurzen Augenblicken (der Kundgabe) übergeben.

14. Ich vernehme die Klage des Sterbenden und die der Mutter in Augenblicken der Trauer und der Angst. Mein Geist, der an jedem Orte ist, innerhalb und außerhalb menschlichen Seins, antwortet ihnen: Fürchtet euch nicht, Ich vernehme euer Flehen, hier bin Ich!

15. Geliebte Jünger der Dritten Zeit, Ich lade euch ein, mit mir zu leuchten, das Licht der Welt und meine Mitarbeiter bei dieser göttlichen Aufgabe zu sein, das Saatfeld mit Vergeistigung, mit Erbarmen, mit Barmherzigkeit, mit Liebe zu bestellen, wie Ich es euch gelehrt habe. Bewässert diese Saat mit Tränen des Mitgefühls, die ihr vergießt, wenn ihr den Schmerz eures Nächsten fühlt, auch mit Tränen der Reue. Sie erfreuen meine Göttlichkeit und besitzen die erhabene Macht tiefer Reue und des Glaubens. Ich verlange nicht, dass ihr es mit dem Blut eurer Adern tut, denn dies hat keinen Wert für mich.

16. Der Mensch in seiner Blindheit sucht mich auf Irrwegen, und wenn er meine Göttlichkeit nicht vermenschlicht, so vergöttlicht er sein Menschsein. Darum sagt ihm meine Stimme: Es ist an der Zeit, dass du mich vernimmst und mich im tiefsten Herzensgrunde spürst. Denkt daran, dass meine Liebe bei euren Trübsalen und euren Freuden immer gegenwärtig ist. Aber wenn euer Herz mir sagen will: "Ich habe Dich gefühlt", so bringt ihr es zum Schweigen. Wenn euer Geist sich zu mir erheben will, haltet ihr ihn mit den schweren Ketten eurer Erdgebundenheit zurück.

17. Verzweifelt nicht in den Prüfungen. Tragt euer Kreuz mit Ergebung, wie Ich es euch zu tragen gelehrt habe. Habt Glauben und denkt daran, dass nichts von mir unbemerkt bleibt, und dass alles Existierende gezählt ist, selbst das letzte Sandkorn des Meeres und selbst der fernste Stern. Auch meine Worte in der Bergpredigt wurden mitgezählt, die Hammerschläge, die meine Hände und Füße durchbohrten, als Ich ans Marterholz genagelt wurde; die Dornen der Krone, die die Menschheit auf meine göttlichen Schläfen drückte, und meine letzten Worte am Kreuz.

18. Fühlt euch nie allein gelassen und vergreift euch nicht an eurem Leben, denn eure Tage sind gleichfalls vom Vater gezählt.

19. Vergesst für einen Augenblick eure Leiden und seid barmherzig, mitfühlend und liebevoll, damit ihr die Macht und die Liebe des Vaters durch euch selbst zum Ausdruck bringen könnt.

20. Wenn ihr euch zu klein gefühlt habt, als dass Gott sich mit euch befassen sollte, so sage Ich euch: Ihr denkt so infolge eurer Ichbezogenheit, die euch die Größe eures Vaters nicht begreifen lässt. Erinnert euch all dessen, was eure irdischen Eltern tun, um eure Schritte zu leiten, solange ihr klein seid, und wie sie wachen, um euch zu behüten. Doch die Liebe aller Väter und aller Mütter der Erde zusammen ist nur ein schwacher Abglanz der Liebe Gottes zu euch. Begreift, wie sehr euch euer Himmlischer Vater lieben musste, um in diese Welt zu kommen und zu leiden, um euch den wahren Weg zu lehren und euch das ewige Leben zu geben.

Ihr seid das kostbarste Wesen, das erhabene Werk seiner Schöpfung. Obwohl ihr Atome seid, seid ihr in seinen Augen groß. In euch ist sein Reich verkörpert und das Universum versinnbildlicht. Ihr könnt in euch einen Himmel und eine leuchtende Sonne entdecken, aber ihr habt es nicht verstanden, euch selbst zu erkennen, weshalb Ich euch heute sage: Erfasst mein Wort, lasst mich euren inneren Himmel erhellen und in euch leben. Lasst meine Werke in euren Herzen erblühen und Frucht tragen, damit euer Vater verherrlicht werde und Er seinen göttlichen Plan, alle Geistwesen zu retten, vollbringt.

21. Die Menschheit sagt mir in ihrem Materialismus: "Ist es denn sicher, dass das Reich des Geistes existiert?" Doch Ich antworte euch: O ihr Ungläubigen, ihr seid der Thomas der Dritten Zeit. Erbarmen fühlen, Mitleid, Zärtlichkeit, Güte, Hochherzigkeit sind keine Eigenschaften der Materie, so wenig wie es die Gnadengaben sind, die ihr verborgen in euch tragt. All jene Gefühle, die euch in Herz und Verstand geprägt sind, all jene Fähigkeiten gehören dem Geiste an, und ihr dürft ihn nicht verleugnen. Das "Fleisch" ist nur ein begrenztes Werkzeug, doch der Geist ist dies nicht: er ist groß, weil er ein Atom Gottes ist.

22. Sucht den Sitz des Geistes im Kern eures Wesens und die große Weisheit in der Herrlichkeit der Liebe.

23. Lernt von mir, damit ihr gute Sämänner auf den Feldern der Liebe werdet. Gerade in der Zeit, in der die Menschen sich nicht untereinander lieben und sich nicht der Stunde bewusst sind, in der sie leben, bin Ich zu euch gekommen in Erfüllung meiner Verheißung.

24. Ich unterrichte euch aufs neue und erwecke eure schlummernden Gefühle und Fähigkeiten, damit ihr alles Gute, das in euch ist, in den Dienst meines göttlichen Gesetzes stellt.

25. Das Ende meiner Kundgabe rückt schon näher, und ihr sollt bis zu diesem Zeitpunkt wirkliche Vergeistigung und Erkenntnis meiner Lehre erlangen.

26. Die Kundgebungen, die ihr derzeit erlebt, werdet ihr nicht noch einmal miterleben. Sie sind nur die Vorbereitung für meine direkte geistige Verbindung mit euch gewesen.

27. Wann immer sich euer Geist zu mir erhebt, werdet ihr meine Gegenwart wirklich fühlen.

28. Es ist schon an der Zeit, dass mein Werk mehr bekannt sein müsste. Aber eure Furchtsamkeit hat dies nicht zugelassen. Ihr fürchtet euch oft davor, zu sprechen. Doch nach 1950 wird mein Werk weltweit bekannt und verstanden werden.

29. Bei meinem Wirken als Lehrmeister in dieser Zeit bin Ich von der geistigen Welt unterstützt worden, welche unter diesem Volk ein Beispiel von Brüderlichkeit, Erhebung und Erfüllung hinterlassen hat. Nun müsst ihr ebenso handeln.

30. Mein Wort hat gegen euren religiösen Fanatismus gekämpft. Liebevoll habe Ich euch dann überzeugt, dass euer Geist bei der Entwicklung, die er erreicht hat, auf jeden äußerlichen Kult und jede rituelle Form verzichten kann.

31. Ich wollte euch als Geschwister vereint zurücklassen, denn die Zeit des Kampfes rückt näher, und Ich will, dass ihr Festigkeit im Geiste und moralische Stärke erlangt.

32. Bedenkt, dass ihr auf eurem Wege Bilder des Elends, des Schmerzes antrefft. Ihr begegnet den lebendig Toten und den von der Finsternis Besessenen. Ihr werdet jene erblicken, die versteinerte Herzen haben und die als Opfer ihrer Leidenschaften gefallen sind.

33. Ich sage euch schon jetzt: Fürchtet nicht, zu ihnen zu gehen. Wenn ihr Körper an Krankheiten leidet, die für euch abstoßend oder ansteckend sind, so fürchtet keine Ansteckung noch die Krankheiten des Geistes. Vergesst nicht und zweifelt nicht daran, dass ihr durch meine Gnade geschützt seid, damit auch dies ein weiteres Zeugnis für die Ungläubigen ist. Sucht die Kranken und Bedürftigen auf und führt sie durch eure Erhebung, eure Ratschläge und Gebete dem Arzt der Ärzte zu. Wenn ihr so handelt, werdet ihr die Gaben, die Ich euch anvertraut habe, zur Anwendung bringen.

34. Noch müsst ihr viel mit euch ringen, um die Entfaltung und Entwicklung eures Geistes zu erreichen. Ihr müsst euren Willen, mir in euren Nächsten zu dienen, vermehren.

35. Vereinigt die Ergebnisse eures Studiums und eure Auslegung meines Wortes, damit eure (Art der) Verehrung Gottes und eure Werke bei allen gleich sind.

36. Wenn die Menschen an euch herantreten und euch fragen, worauf eure Vorstellungswelt gründet, so sollt ihr ihnen durch eure Werke, Worte und Schriften diese Seite der göttlichen Liebe zeigen.

37. Diese Aufgabe ist den Jüngern des Heiligen Geistes anvertraut. Arbeitet, und ihr werdet eure Bemühungen gekrönt sehen.

38. Ich sehe in eurem Geiste das Verlangen, das Jenseits kennenzulernen. Ihr begnügt euch nicht mehr nur damit, zu leben und euch mit dem zu befassen, was zu dieser Welt gehört. Der Schmerz, die Tränen, die Prüfungen haben euch enttäuscht, vom Materiellen gelöst und auf den Weg zur geistigen Aufwärtsentwicklung gebracht.

39. Schwingt euch auf den Flügeln des Gebetes in die Regionen des Geistes, damit ihr euch dort mit Frieden und Licht sättigt.

40. Gebt meinen Unterweisungen ihren wahren Sinn, ohne zu vergessen, dass die Menschen, derer Ich mich bediene, um zu euch zu sprechen, nur Werkzeuge meines Willens sind.

41. Ihr befindet euch vor dem Altar der Weisheit, zu dessen Hütern und Verantwortlichen Ich euch einsetze. Wachet, auf dass er nicht entweiht werde, aber hütet euch davor, in Frömmelei zu geraten; denn Ich habe viele gesehen, die wie weiße Grabmäler sind, die äußerlich ihr reines Weiß zeigen und in ihrem Innern nur Moder bergen.

42. Ihr, die ihr auf meinem Felde arbeitet, sollt mein Wort gleich einem Samen bei euch tragen und ihn säen und pflegen, wie Ich es euch gelehrt habe. Ihr sollt die Nachfolger meiner Jünger der Zweiten Zeit sein und mein Evangelium in den verschiedenen Nationen predigen.

43. Wie sehr werdet ihr darum ringen müssen, das harte Menschenherz zu erweichen, und wie müsst ihr den Prüfungen standhalten, um Glauben zu finden! Nur der Glaube und die Beharrlichkeit in meiner Unterweisung werden euch zum Siege führen. Wenn ihr schwach werdet, habt ihr diese Gelegenheit, euch zu retten, versäumt und werdet in eurem Geiste den Schmerz tragen, dem Einfluss der Ungläubigen erlegen zu sein.

44. Ihr seid gehorsam dem Rufe, zu mir zu kommen, gefolgt, den Ich an euch ergehen ließ, und kommt hier (geistig) krank, entblößt und hungrig an. Ihr habt mich aufgesucht, ohne zu wissen, welches die beste Art ist, euch vor eurem Vater zu zeigen. Doch Ich sage euch: Kommt als Jünger, meine Kinder, und bleibt bei mir.

45. Schon bevor ihr eure Bitte vorbringt, weiß Ich, um was ihr mich bitten wollt, was euch fehlt; doch Ich gewähre euch nur das, was zu eurem Wohle ist, denn ihr selbst wisst nicht, was euch zuträglich ist. Wenn ihr mir vertraut und mit meinem Willen einverstanden seid, werde Ich euch geben, was euch fehlt, und euer Herz wird euch sagen, dass das Empfangene das Richtige ist, was ihr nötig habt, und dann werdet ihr mir das Recht zugestehen, euer Schicksal zu regieren.

46. Ich verlange von euch keine Bezahlung für meine Wohltaten. Ich liebe euch und erfülle nur meine Pflicht als Vater. Wenn euch dagegen die Welt eine Gunst gewährt, so tut sie es nicht, um eure Pein zu lindern, sondern um Bewunderung, um Lob auf sich zu lenken, und diese demütigende Wohltätigkeit ist nicht verdienstvoll. Ich habe euch die unauffällige Liebestätigkeit gelehrt, die mitfühlenden Werke, die den, der sie tut, und den, der sie empfängt, ehren — jene Werke, die nur die beiden Herzen angeht, und die zu lindern und zu trösten suchen und als einzigen Zeugen meine Göttlichkeit haben.

47. Ihr alle, die ihr mir nachfolgt, sollt eure Hoffnung auf Rettung und auf Lohn für eure Mühsale im zukünftigen Leben suchen. Dann werdet ihr voll Vertrauen geduldig in den Prüfungen sein, einverstanden mit eurer Wiedergutmachung, und mehr noch − ihr werdet glücklich sein, weil ihr alte Schuld bezahlen, Fehler wiedergutmachen und euch von schweren Vergehen frei machen könnt.

48. In diesem Augenblicke fühlt ihr euch emporgehoben, weil ihr euch an meinen Worten labt. Ihr habt keine Geheimnisse vor mir, ladet mich ein, in eurem Herzen einzukehren, damit Ich alles kennenlerne, was in seinem Innern ist; und Ich lasse in ihm, wie in einer verschmachtenden Blume, mein Wort der Liebe, welches belebender Tau ist. So, wie ihr euch heute vorbereitet habt, sollt ihr es immer tun. Bewahrt meine Unterweisungen in eurem Gedächtnis und ergründet sie, um dann danach zu handeln.

49. Glaubt nicht, dass ihr euch erniedrigt, wenn ihr anderen dient, und dass eure Persönlichkeit schwächer wird. Ich habe euch schon gesagt, dass es besser für euch ist zu geben, als zu empfangen, und wenn ihr einen Teil eures (geistigen) Erbes weitergebt, ihr Werke von wahrem Wert für euren Geist ansammeln werdet. Was Ich euch gegeben habe, gehört nicht nur euch. Ich habe euch zu Treuhändern eines großen Reichtums an Gaben gemacht, die ihr euren Mitmenschen zukommen lassen sollt.

50. Diese Stimme, die ihr gerade hört, ist dieselbe, die die ersten Bewohner der Erde hörten, dieselbe, die das Volk Israel in seinen Anfängen vernahm und welche Moses erzittern ließ. Erkennt ihr sie nicht an ihrer Wesensart?

51. Wenn ihr so weit seid, mit mir von Geist zu Geiste Zwiesprache zu halten, werden jene Worte der Propheten in Erfüllung gehen, die aussagten: "Die Männer und die Frauen werden in ein geistiges Leben eintreten, das bis zu jener Zeit unbekannt war, ihre Augen werden über das Irdische hinausblicken, und alles wird sich wandeln." Ihr gehört zu den Berufenen, die den Beginn eines neuen Zeitalters erleben, das die Menschheit dahin führt, das wahre Ziel zu erkennen, für das sie geschaffen wurde. In jener Zeit werde Ich von meinen Kindern geliebt und erkannt werden, und diese werden sich untereinander lieben. Dies ist das Ziel, das Ich dem Menschen gewiesen habe und zu dem er hingelangen wird. Ich kündige es euch schon jetzt an.

52. Kommt im gegenwärtigen Zeitabschnitt zum Meister der Meister, ruht euch unter dem Laubwerk des Baumes des Lebens von eurer irdischen Mühsal aus. Nährt euch vom Brot des ewigen Lebens und stillt euren Durst mit dem kristallklaren Wasser, das Ich in Strömen auf euren Geist ausgieße.

53. Ich empfange euch, um euch meine Wärme als Vater, meine Unterweisung als Meister und den Heilbalsam als Arzt aller Ärzte zu geben. Alles werdet ihr in mir finden, und ihr werdet keinen Grund zum Klagen haben, denn Ich lasse euch nicht im Stich. Wie ein Dieb nähere Ich mich eurem Herzen auf Zehenspitzen und erquicke mich im stillen daran, wenn Ich euch zubereitet finde. Wenn ihr über mein Werk nachsinnt, lehre Ich euren Geist, in eurem Gebet mit meiner Göttlichkeit Zwiesprache zu halten. Dann offenbare Ich euch die Wahrheit und gebe euch alles, was ihr auf eurem Wege benötigt.

54. Es werden schwierige Zeiten für euch und auch für die Menschheit kommen, Zeiten großen Unheils, und wenn ihr dann nicht zugerüstet seid, werdet ihr in eurem Glauben und im Vertrauen auf das, was Ich euch derzeit sage, schwach werden. In der Zukunft werdet ihr meine Prophetien erfüllt sehen. Bedenkt, dass Ich euch nicht betrüge. Ich bestärke euch in euren guten Vorsätzen und sage euch: Geht diesen Weg. Doch wenn euch ein schlechter Gedanke kommt, sage Ich euch: Bleibt diesem Wege fern. Tut dies und unterlasst jenes. Ich zeige euch den besten Weg und sage euch: Esst von dieser Frucht und versagt euch die andere, denn diese ist gut und die andere vergiftet euch.

55. Warum entflammt also euer Glaube an meine Göttlichkeit nicht stärker? Warum lasst ihr euch nicht von meinem Worte leiten? Findet ihr etwa Bosheit an ihm und eine schlechte Wegweisung für euch? — Nein, sagt ihr mir in euren Herzen. In Wahrheit ist es euer Geist, der zu mir spricht, der sich zu mir bekennt, sich mit meiner Stärke gürtet und sich an meiner Weisheit sättigt, denn er weiß wohl, wer der ist, der ihn lehrt und ihm gebietet.

56. Ich wende mich an euren Geist, er ist es, den Ich gerufen habe, denn meine Stimme wird geistig im ganzen Universum vernommen und ruft jeden Geist. Denn nun ist die Zeit da, in der ihr alle euch an die geistigen Lehren erinnern müsst, die im Herzen des Menschen in Vergessenheit geraten sind.

57. Es ist mein Wille gewesen, das Licht des Heiligen Geistes in Strömen auszugießen, damit die Welt mit voller Klarheit den Weg erkennt, der zur Vergeistigung führt, zum weiteren Aufstieg und Fortschritt für diese Menschheit — ein Weg, den Ich allen, ohne irgendwelche Unterschiede zu machen, zeige, ein Weg, auf welchem keine weltlichen Vergnügungen sind, noch Materialismus, ein Weg ohne niedere Leidenschaften, ohne materielle Konflikte, und der nur zu einem göttlichen Ziele führt, einem geistigen Ziel.

58. Doch wer sind die, die auf diesem Wege wandeln werden? Es wird jener sein, der sich vom Materialismus freimachen will − jener, der den Weg der geistigen Pflichterfüllung gehen will, jener, der mein Diener, mein Kamerad sein will. Denn Ich habe Ländereien, und zu diesen werden alle gelangen, die den Menschen dienen wollen, weil sie, wenn sie den Menschen dienen, mir dienen.

59. Begreift meine Inspiration und mein göttliches Verlangen, damit ihr euch Schritt für Schritt zubereitet und in der Lage seid, das zu empfangen, was Ich einem jeden von euch in dieser Dritten Zeit zu geben habe. Denn Ich vergebe derzeit große Aufträge, vermache den Geistwesen ihr Erbe und wirke auf deren Körper ein, damit sich Geist und Körper gemeinsam erheben in Erfüllung ihrer Mission.

60. Ich mache euch zum Hort der Stärke unter den Nationen in der Welt. Durch euch werde Ich Botschaften zu den Mühseligen senden, werde Ich den entfesselten Naturgewalten Einhalt gebieten. Durch einen meiner Diener, der in seinem Geiste das dreieckige Symbol meiner Göttlichkeit aufweist und der sich in seinem Gebete gläubig emporschwingt, werde Ich das Chaos aufhalten, das die Menschheit umfängt.

61. Ich werde euch weiterhin vorbereiten und euch das Licht übergeben, damit ihr meine Unterweisung verstehen lernt und auf diese Weise nach und nach zur Höhe geistiger Erkenntnis gelangt. Ich werde euch die Essenz meines Wortes, meine Weisheit anvertrauen, damit ihr morgen die großen Deuter meines Wortes werdet.

62. Ich beseitige eure Irrtümer, eure Unwissenheit, eure geistige Zurückgebliebenheit. Ich gebe euch eine neue Gelegenheit, mir durch Erkenntnis, durch das Licht der Überzeugung näherzukommen, und so werdet ihr dann euch selbst und mein Werk verteidigen können. Mein Gesetz, das Ich euch in drei Zeitabschnitten gegeben habe, sollt ihr jetzt nicht mehr verheimlichen. Dies Gesetz soll den Menschen in all seiner Lauterkeit, Wahrheit und Weisheit gegeben werden, denn jeder, der das Gesetz erfüllt, wird sich in kurzer Zeit erneuern. Das (neue) Volk Israel wird durch dasselbe zugerüstet werden und wird das Volk sein, das jeden, der sich auf seinem Weg befindet, darin unterweist, sich zu läutern.

63. Geliebtes Volk, Ich habe mich immer in meiner Macht, in meinem Licht und in meiner Weisheit offenbart, und wenn die Menschen mich nicht so gesehen haben, wie Ich bin, so deshalb, weil sie nicht über meine Größe nachgedacht, noch sie geschaut haben. Sie sind darüber nur in Verwirrung geraten, ihr Verstand war getrübt, und sie finden keine Lösung für ihre widersprüchlichen Vorstellungen. Doch der Zeitpunkt wird kommen, an dem mich alle fühlen und schauen werden — im Göttlichen, im Reinen, im Unsichtbaren, im Geistigen.

64. Erwerbt Verdienste durch Werke, die euch emporheben und euch vor mir würdig machen, denn gemäß eurer Zurüstung werdet ihr dem Vater näherkommen.

65. Deshalb sage Ich, dass ihr euch vorbereiten sollt, denn ihr müsst zum Vater kommen, und Ich will nicht, dass ihr mit den Schandflecken eurer Sünde erscheint.

66. Ich übergebe euch die Waffe der Liebe. Mit dieser Waffe werdet ihr alle Hindernisse besiegen können, werdet ihr jeden Irrtum beseitigen können, den Hass und das Übelwollen. Mit der Liebe werdet ihr große Werke vollbringen können. Ergreift diese Waffe, denn sie ist es, mit der Ich die Menschen leite, es ist die Waffe, mit der Ich in dieser Dritten Zeit kämpfe, und mit ihr sollt ihr nach meinem Willen bewunderungswürdige Werke unter euren Mitmenschen tun.

67. Volk, höre auf mich und folge mir nach, beseitige mit der Kraft, die Ich dir gegeben habe, alles, was sich deinem Schritt entgegenstellt, dann wirst du am Ende deiner Reise der Sieger sein, der Streiter sein, der in der Schlacht triumphiert. Denn wenn du auch jetzt noch nicht in der großen Auseinandersetzung stehst, so wirst du es morgen gewiss sein, und dann sollst du im Begreifen der dir anvertrauten Mission und in voller Kenntnis deiner Verantwortung aufbrechen und alle wachrütteln, sollst die Frohe Botschaft meiner Unterweisung weitergeben, die den Herzen der Menschen Mut gibt, damit sie sich erheben und euch auf eurem Wege folgen.

68. Ich lehre euch derzeit, wie man kämpft und wie man den Sieg erringt, damit ihr euren Mitmenschen dies Vorbild bringt.

69. Ihr befindet euch unter dem schützenden Blätterdach des Baumes und esst von den köstlichsten Speisen, die euch kein Mensch anbieten könnte. Der Meister jedoch kann sie euch geben, denn Ich habe den Tisch gedeckt und die Früchte zubereitet, und Elias hat euch versammelt, damit ihr euch sättigen könnt, zur Erquickung und Nahrung eures Geistes und zur Stärkung eures Körpers.

70. Ich bin erneut als der große Streiter gekommen und streite für die Rettung meines Volkes. Ich bin in der tiefsten Finsternis erschienen, um diese durch das Licht meines Heiligen Geistes zu beseitigen, damit mein Volk mich in all meiner Herrlichkeit, in all meiner Macht schauen kann.

71. Ich habe schon in der Zweiten Zeit im Gleichnis und im Sinnbild zu euch gesprochen, und nun ist es mein Wille gewesen, den Sinngehalt meines Wortes irdisch fassbarer zu machen, damit ihr mich alle verstehen könnt. Denn Ich habe euch gesagt, dass mich in dieser Zeit jedes sündige und nicht sündige Auge schauen wird. Nun werden große Menschenmassen mein Wort vernehmen, sich an meinen Wundern erfreuen, und ihre Verstandesorgane werden meine Lehren vollkommen zu erfassen verstehen. Ich erleuchte den Verstand der Ungebildeten, damit sie mein Wort ergründen. Daher reinige Ich euch von allem, was euch verwirren könnte, damit ihr mit eurem freien und durch mein Licht geschulten Verstande euch den Sinngehalt meines Wortes zu eigen macht und ihn überall bekanntmachen könnt, wie es mein Wille ist.

72. Die Wissenschaftler haben mit ihren Lehrgebäuden gemäß ihrem freien Willen viele Wege geschaffen, um ihren Geist zu mir hinzuführen. Doch Ich sage euch, Ich habe den Menschen all dies erlaubt, damit — nachdem sie mich in ihrem Materialismus gesucht haben — sie innehalten und über das Geistige nachdenken; denn sie haben vergessen, dass sie einen Geist haben, der Teil meines Geistes ist.

73. Ich bekämpfe die Verwirrung und den Irrtum, dem die Menschheit erlegen ist, indem sie nur noch der Materie vertraute und für sie lebte. Darum bin Ich in aller Demut in dieser Dritten Zeit erschienen, um mit euch zusammenzuleben — jetzt nicht mehr körperlich, sondern geistig, damit ihr mir ähnlich werdet und euren Geist immer mehr erweckt, und sich in ihm die Gaben entfalten, die er besitzt, und sie sich durch den Körper offenbaren. Denn Ich will ein starkes Volk haben, auf das Ich mein ganzes Vertrauen setze, dem Ich die großen Missionen, die großen Aufträge anvertraue — ein Volk, das nicht bei der ersten Prüfung schwach wird, noch vor dem Eindringling zurückschreckt; das den Feind als einen im Werke des Herrn unerfahrenen und unwissenden Bruder betrachtet, so dass es sich ihm ohne Furcht nähert und ihn mit uneingeschränkter Liebe und Hilfsbereitschaft lehrt, ihn ermahnt, ihn führt und zu seinem Geiste, zu seinem Herzen spricht.

74. Mein Kampf ist groß, denn Ich will ein Volk sehen, das sich für seine Handlungen verantwortlich fühlt, ein aktives Volk, in welchem sich die guten Werke, die Liebe, die Demut, die Anerkennung meiner Göttlichkeit, das Verständnis für das Trinitarisch-Marianische Geistwerk widerspiegeln. Ein Volk, das nur die Waffen der Liebe, der Barmherzigkeit und des Lichtes ergreift. So will Ich mein Volk sehen, so will Ich es zugerüstet zurücklassen für die Zeit nach der Beendigung meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesorgan im Jahre 1950 — ein Datum, das von meiner Göttlichkeit bestimmt ist; und da mein Wort nicht zurückgenommen werden kann, werde Ich zu diesem Zeitpunkt meine Kundgabe durch den menschlichen Verstand beenden.

75. Ihr sollt diese Bestimmung nicht missachten, noch versuchen, meinen Strahl unter euch und meine geistige Welt bei euch zu behalten. Denn wehe, wehe euch, wenn ihr dies tun solltet! Denn es wird dann nicht mein Geist sein, es wird nicht mein Strahl sein, der euch erleuchtet. Nach 1950 werde Ich mich jedem mitteilen, der sich geistig zu bereiten versteht − jedem, der sich vergeistigt, damit er mit mir von Geist zu Geiste Zwiesprache halten kann. Denn dann wird meine Inspiration von allen empfangen werden, nicht nur von denen, die Ich Fußschemel genannt habe — nein, meine Inspiration wird in ihrer Wahrheit und in ihrem Wesenskern von allen übermittelt werden, weil dies mein Wille ist.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 148

1. Prägt meine Worte tief in euren Geist, denn jedes derselben bildet einen Teil des Buches, das Ich euch in dieser Zeit vor Augen führe und in welchem ihr studieren und mit dem ihr später eure Mitmenschen lehren könnt.

2. Noch habt ihr nicht die ganze Weisheit in eurem Verstande, noch die ganze Gnade in eurem Geiste. Daher ist es erforderlich, dass ihr meine Unterweisung empfangt. Mein Weg ist kein blumenbesäter Pfad, sondern ein Weg des Kampfes und großer Prüfungen. Deshalb fordere Ich euch auf zu beten und zu meditieren, damit ihr mich verstehen könnt.

3. Die Menschheit wird jene als meine Apostel anerkennen, die meine Lehre voller Demut zu ihnen bringen. Ich will, dass in allen euren Handlungen Gerechtigkeit und Rechtschaffenheit enthalten sind, damit ihr geachtet werdet. Ein Krieg der Weltanschauungen naht und wird in allen Nationen entbrennen. Jeder von euch soll Soldat sein, doch um diese Sache zu verteidigen, sollt ihr die Waffen der Liebe, der Überzeugungskraft und der Barmherzigkeit gebrauchen.

Viele werden verwirrt sein, wenn sie euer Zeugnis hören, und werden sagen, dass es unmöglich ist, dass der Göttliche Meister zu den Menschen spricht. Doch ihr sollt dann meine Lehre der Liebe anhand der Unterweisungen, die ihr empfangen habt, erläutern. Mein Licht wird auf euch herabströmen, und Ich werde durch euren Mund sprechen.

4. Sehr wenige sind derer, die in dieser Zeit für ein geistiges Ideal kämpfen, denn die Menschheit hat ihre Empfindsamkeit verloren und hat ihre Pflichten gegenüber ihrem Gott vergessen.

5. Ich sehe die Kinder ohne Freude, ohne Frieden, wie sie ihren Verstand mit stofflichem Wissen anfüllen und von den geistigen Gesetzen und Kräften nichts gelernt haben, und ihr betrübter Geist bittet, fleht um Erbarmen, doch sein Bitten wird nicht erhört. Ihre Eltern sind nicht darauf vorbereitet, sie zu unterweisen. Die Frauen haben mich um die Gabe der Mutterschaft, die Ich nicht allen gewährt habe, gebeten, ohne dass sie ihre Verantwortlichkeit bedacht haben, und was sind die Folgen? — Sie waren nicht fähig, ihre Kinder anzuleiten, haben ihr Herz nicht geformt, noch ihren Geist erleuchtet, und dieser konnte sich nicht entwickeln.

6. Ihr, die ihr die gegenwärtige Welt aufbaut, werdet große Mühsale durchleben, doch die Früchte eurer Anstrengungen werden die kommenden Generationen ernten. Hinterlasst ihnen ein Erbe des Glaubens und tiefer Überzeugungen, helft ihnen, durch eure Werke der Liebe aufwärtszusteigen.

7. Ihr habt den Ruf des Meisters vernommen, der euch erneut erwartet, um euch sein Wort zu geben, welches göttliche Liebkosung ist. Nicht nur die zuerst Gekommenen empfingen diese Gnade, auch die Letzten sind würdig gewesen, diese Lehre zu empfangen, welche die Vorstellung, die die Menschheit von Gott hatte, weiterentwickeln wird. Ich habe euch gesagt, dass Ich zu allen Zeiten bei euch gewesen bin, aber wahrlich, Ich sage euch: Durch die Treue der "Ersten", denen Ich meine ersten Weisungen gab, habt ihr als die "Letzten" Gnade erlangt.

8. Mein Wort von heute ist das gleiche wie das vergangener Zeiten, nur die Kundgebungsform ist andersartig. Morgen werde Ich nicht mehr in der Form zu euch sprechen, in der Ich jetzt zu euch spreche. Die Sitten der Völker werden sich aufgrund eben dieser Entwicklung verändern, doch immer sollt ihr vorbereitet sein, um die Botschaften zu empfangen, die euer Herr euch senden wird. Ihr alle sollt wissen, dass Ich immer bei euch sein werde.

9. Meine Kundgebungen dieser Zeit sind Anlass für Diskussionen in den Kirchen und Sekten gewesen und werden dies auch weiterhin sein. Doch der Spiritualismus wird siegen, denn seine Reinheit wird die Größe meines Werkes fühlbar machen, und ihr werdet diese Unterweisungen bezeugen durch eure Art zu leben, welche ein Beispiel und eine Lehre für eure Mitmenschen sein wird.

10. Manchmal wiederhole Ich meine Anweisungen, um sie unzerstörbar in eure Herzen zu prägen, und in ihnen werdet ihr die Spur des Meisters entdecken.

11. Diese Botschaft ist für alle Gemeinschaften bestimmt, nicht nur für die, die ihr spiritualistisch nennt.

12. Die Essenz dieses Werkes wird die Grundlage sein, auf der alle Gesetze ruhen sollen, und auf diese Weise soll die Welt in eine Periode des Verständnisses, der Brüderlichkeit und des Wiederaufbaus eintreten. Nur mit Waffen der Liebe werden die Menschen die Barrieren niederreißen können, die sie heute trennen. Nur mit diesen Prinzipien werden die Regierenden der Völker die Menschen dieser Zeit vereinen können. Dann wird man erleben, wie der Starke dem Schwachen die Hand reicht, und dieser wird beim Sichwiederaufrichten dem Starken helfen, beide vereint wie eine einzige Familie: die Familie Christi, die ihre Bestimmung und das Ziel, das sie erwartet, kennt — die Ewigkeit.

13. Meine Jünger sind nicht allein bei der Verbreitung meiner Lehre, auch meine geistigen Heerscharen sind über die Welt verstreut und wirken auf den Verstand und die Herzen der Menschen ein, um mein Werk unter den Menschen voranzubringen.

14. Eure Augen werden die Verwirklichung dieser Prophetien nicht mehr sehen, aber es wird euch vergönnt sein, die Felder vorbereitet und den Samen ausgestreut zu erblicken, welcher im Geiste der zukünftigen Generationen aufkeimen wird. So wird die Welt ihren Gang gehen, unter Anerkennung der höchsten Autorität des Schöpfers, ohne dessen Willen sich nicht einmal ein Blatt am Baume bewegt.

15. Bereitet euch vor, denn ihr durchlebt bald eine Zeit großer geistiger Ereignisse. Bisher war es nur eine Etappe der Vorbereitung, doch jetzt kommt die Zeit, euch mit der Welt auseinanderzusetzen, die hartnäckig an ihren Ideen, ihren Vorstellungen, Kulten und Lehren festhält.

16. Geht und sprecht von meinem Werke, in welchem mich alle werden finden können, die mich suchen. Ich werde niemanden bevorzugen. Daher sollt ihr verkünden, dass der Meister alle seine Kinder erwartet, dass niemand zu spät an meine Türe kommen wird, denn die Rettung aller muss vollbracht werden.

17. Wahrlich, Ich sage euch, die Welt ist gegen euch, und darauf bereite Ich euch vor, damit ihr die Sache eures Glaubens mit den Waffen der Liebe und Barmherzigkeit zu verteidigen versteht. Ich sage euch, ihr werdet siegen, auch wenn euer Sieg nicht bekannt wird. Jetzt wird euer Opfer kein Blutopfer sein, aber ihr werdet dennoch Verleumdung und Verachtung erfahren. Doch der Meister wird da sein, um euch zu verteidigen und zu trösten, denn kein Jünger wird verlassen sein.

18. Ihr tragt symbolisch das Kreuz des Leidens, das euch immer an jenes erinnern wird, das Ich um eurer Schuld willen trug; und auch wenn ihr kein Martyrium erleidet um meiner Sache willen, sollt ihr doch Entsagung üben.

19. Ich werde euch jenes Kreuz leichter machen, denn als göttlicher Beistand werde Ich euch helfen, den Berg eures Lebens emporzusteigen, bis ihr voller Verdienste in die Gegenwart eures Herrn gelangt.

20. Hört meinem Worte aufmerksam zu, denn es ist die Speise, die euch nährt. Klagt nicht mehr über Hunger oder Armut, denn Ich erhalte euch und gebe euch Kraft.

21. Alle, die mir ihr geringes Erbgut auf Erden vor Augen führen und von mir ein Wort der Ermunterung erwarten, tröste Ich mit den Worten: Begnügt euch mit dem, was ihr jetzt habt, und strebt nicht nach zeitlichen Gütern; strebt nach dem ewigen Leben. Tut Werke, die überdauern, baut auf unerschütterlichen Fundamenten des Glaubens und der Liebe, und ihr werdet Frieden auf der Welt haben. Das Übrige werde Ich euch obendrein geben, und keines meiner Kinder wird umkommen. Noch einmal wiederhole Ich für euch jene Worte: "Die Vögel säen nicht, noch ernten sie, noch weben sie, und dennoch fehlt es ihnen nicht an Nahrung und Schutz."

22. Bis heute habt ihr bei mir als Schüler und Jünger studiert, aber der Tag wird kommen, an dem ihr dies Land verlasst und mein Wort der Liebe in andere Gegenden bringt, und dadurch werdet ihr das Feuer der Liebe in vielen Herzen entflammen, die mich rufen und die im stillen die Stunde meiner Wiederkunft erwarten, um sich an die Arbeit zu machen. Diese werden euch bei eurer Arbeit eifrig beistehen. Geht hinaus als gute Sämänner. Gewinnt für mich eine möglichst große Anzahl von Herzen. Jeder soll als ein Samen von euch empfangen werden. Die Sünder, die ihr bekehrt, die körperlich oder geistig Kranken, die ihr geheilt habt, werden die Verdienste sein, die euch mir näherbringen.

23. Bringt mein Wort als einen Samen des Lebens, hütet es und sorgt dafür, dass es in eurem Geiste erblüht und in jenem, der es empfängt. Wacht über dasselbe und über jene, die den Samen empfangen haben, damit euer Werk rechtschaffen ist. Was würde aus einem Samen, wenn man ihn während der Zeit seines Keimens oder seiner Entfaltung im Stich ließe?

24. Wirkt auf die Herzen, die euch ferne sind, durch euer Gebet ein. Empfehlt alles, was außerhalb eures direkten Wirkungskreises ist, der Geistigen Welt an, dann werden diese Wesen euer Werk zu Ende bringen, und alles wird Ordnung, Harmonie und Erfüllung sein.

25. Alle eure Taten und Missionen werden den Zeitgenossen und denen, die noch kommen werden, bekannt sein. Achtet deshalb darauf, dass eure Schritte vom Lichte meiner Unterweisung erleuchtet sind.

26. Die auserwählten Geistwesen sind auf der ganzen Welt verstreut, und Ich habe bei ihnen Furcht vor Verstößen gegen meine Gesetze gesehen. Sie möchten sich dafür einsetzen, dass die Erde von gehorsamen Wesen erfüllt ist, die mich ehren, mich verherrlichen und sich geistig mit mir verbinden. Ich werde sie unablässig meine Stimme hören lassen, werde sie anweisen und führen, damit sie sich an das Vorbild ihres Meisters erinnern.

27. Alles im Universum ist in vollkommener Weise vorbedacht. Überall gibt es Wegbereiter und Propheten, die, von mir inspiriert, ihre Mission erfüllen. Arbeitet geistig und körperlich, damit ihr in Harmonie mit den Gesetzen lebt, die euch regieren. Bei beiden Arten von Arbeit sollt ihr einen gerechten Lohn haben. Doch lasst euch nicht Werke der Nächstenliebe oder des Trostes in materieller Form bezahlen, und verlangt auch keinen geistigen Lohn für die Arbeit, die ihr auf Erden tut.

28. Sorgt dafür, dass euer Glaube stärker wird, damit ihr Werke tut, die eures Geistes würdig sind. Habt Vertrauen zu euch selbst und sprecht in meinem Namen, denn es werden nicht eure, sondern meine Worte sein, die Ich von euren Lippen kommen lassen werde, damit ihr fühlt, dass Ich bei euch bin.

29. Ihr alle habt ein Geschenk für mich, und ihr bringt es mir demütig dar: Die einen eine tiefe Reue wegen ihrer Verfehlungen, andere Freude, weil sie ein gutes Werk vollbracht haben. Einige von euch haben das Verlangen, sich auf mich zu stützen. Vertraut darauf, dass ihr vorankommt, wie schwierig euer Unterfangen auch sei. Ich lese in euren Herzen und gewähre den einen eine Gnade und empfange von anderen ihren Tribut.

30. Betet und bereitet euer Heim, damit es ein Tempel ist, dann werden unter diesem Dache die Kranken gesund werden und die leidenden Geistwesen sich erholen; Brot und Schutz werden euch nicht fehlen. Ich habe euch ausgesandt, damit ihr Trost und Erbarmen unter die Menschen bringt und jenen Frieden, den die Erfüllung einer Aufgabe schenkt. Wenn ihr nach der Hingabe dessen, was ihr besitzt, Undank ernten solltet, so setzt euch über den Schmerz hinweg. Holt euch Kraft bei mir, und Ich werde euch Geduld und Ergebenheit schenken.

31. Habt Frieden in eurem Herzen und ihr werdet frohgemut arbeiten, werdet tugendhaft bei eurem Tun sein, so dass ihr diese Gnade in eurer Umgebung auszuteilen versteht. Bekämpft den Krieg, reinigt die (geistige) Umwelt, wirkt aufbauend in den Familien und in den Völkern, dann werdet ihr bald das Licht eines neuen Tages für die Menschheit erblicken.

32. Dann werdet ihr Menschen sehen, die im Verlangen nach Liebe und Barmherzigkeit, nach Versöhnung und Frieden zu mir kommen und um das göttliche Licht flehen, um nicht länger in die Irre zu gehen. Sie werden auf mich vertrauen und von mir Leben und Stärkung erwarten und mich als Vater anerkennen.

33. Hütet diese Unterweisung, in der meine Offenbarungen, Prophetien und Urteile enthalten sind, die Ich euch in dieser Zeit gebe. Entdeckt auch ihre (geistige) Essenz, welche Nahrung für den Geist ist. Geht mit ihr sorgsam um, denn sie stellt einen Teil des "Buch des Wahren Lebens" dar, das Ich im sechsten Kapitel aufgeschlagen habe. Wenn ihr seine Lektionen gründlich studiert habt und darangeht, sie in die Praxis umzusetzen, müsst ihr euer Leben ändern, einfach leben, alle meine Bekundungen lieben, immer in Verbindung mit mir sein und die Fundamente zur Entstehung einer neuen Welt legen, die von meinen Gesetzen regiert werden wird, und in der Ich geehrt werde und Gehorsam finde.

34. Wenn die Welt ihre Last an Mühsalen und Verständnislosigkeit auf euer Herz lädt, so kommt zu mir, und Ich werde euch stärken und eure Wunden heilen. Fühlt euch vor mir als Kinder, auch wenn ihr schon lange gelebt habt, und ruht euch im Frieden meines Geistes aus.

35. Auf der Welt, in der ihr lebt, gibt es kein einziges Herz, das nicht leidet. Ihr alle legt derzeit euren eigenen Passionsweg zurück, aber ihr habt noch nicht gelernt, die Prüfungen mit Liebe entgegenzunehmen, und ihr akzeptiert euren Leidenskelch nicht. Ihr habt euch nicht Jesus während seiner vollkommenen Passion zum Vorbild genommen. Ihr seid nicht allein in eurer Prüfung, ihr habt mich als Helfer, um euch euer Kreuz leichter zu machen.

36. Die Stürme des Lebens sollen euch nicht verzagen lassen, verzweifelt nicht im Schmerz, tragt eure Sühneaufgabe mit Geduld, und wenn ihr dann den Berg erklommen habt und an einem geistigen Kreuze erhöht werdet, das für die Menschen unsichtbar ist, so sucht meine Gegenwart, um euch stark zu fühlen. Ich werde bei euch sein und euch ermutigen, und euer Geist wird in der Todesstunde mit dem meinen eins werden. Ich werde euch empfangen, euch trösten und euch meinen Frieden geben.

37. Dann werdet ihr erleben, wie sich vor eurem Geiste eine unbekannte Welt auftut. Ihr werdet spüren, dass ihr in ein neues Leben eingeht, und wenn ihr dann von dort aus diese Erde betrachtet, diese Entwicklungsstufe, auf der ihr derzeit lebt, so werdet ihr Mitleid mit der Welt fühlen, welche leidet, sich ängstigt und ohne Hoffnung lebt. Denn noch immer ist das Licht dieser Offenbarung nicht zu ihr gelangt, das Ich euch in der Dritten Zeit gebracht habe, und euer Geist wird mich um die Aufgabe bitten, geistig für sie zu arbeiten, um ihre Schritte auf den wahren Weg zu lenken. Ihr werdet alle eure Fähigkeiten zusammenfassen, um sie in den Dienst eurer jüngeren Geschwister zu stellen — jener, die die Stimme ihres Himmlischen Vaters nicht hören wollten, welche Liebe und Gerechtigkeit ist. Dann werdet ihr zu Boten des Friedens werden, und so werdet ihr weiterhin im göttlichen Werke arbeiten. Ihr werdet erkennen, wie groß die geistige Aufgabe ist, die euch zufällt, und auf jeder neuen Stufe, die ihr erreicht, werdet ihr mich euch näher fühlen. Mein Wille wird der eure sein und euer Wille der meine. Auf diese Weise werde Ich euch auf den Weg bringen, der zu mir führt.

38. Geht unermüdlich den Pfad, den der Meister gekennzeichnet hat. Manchmal bluten eure Füße, und eure Kleider zerreißen an den Dornen, doch eure Hoffnung erhält euch aufrecht. So sieht euch jener, aus dem ihr hervorgegangen seid und zu dem ihr zurückkehren müsst.

39. Jetzt bin Ich euer Reisegefährte, der eure Wunden heilt, um euch meinen Balsam fühlbar zu machen. So lasse Ich das, was noch in eurem Wesen schläft, zu neuem Leben erstehen, und ihr erwacht beim Rufe eures Gewissens, weil Ich die Auferstehung und das Leben bin.

40. Ihr wart tot, doch Ich erweckte euch zum Leben der Gnade und ließ euch das Licht meines Geistes schauen.

41. Als Lehrer bin Ich höchst geduldig und unermüdlich. Meine Lektion ist dem Anschein nach neu, und dennoch ist sie dieselbe, denn von Generation zu Generation, seit Anbeginn der Zeiten habe Ich euch nur gelehrt, euch untereinander zu lieben, und auf diesem Wege werdet ihr zu mir gelangen können.

42. Ich schuf euch für mich, und Ich will euch als mein Eigen. Ich habe euch gerufen, um euch zu lehren, als Geister des Lichtes zu leben. Heute geht ihr über diese Welt, vom Morgen wisst ihr nicht, ob ihr nicht von denen getrennt sein werdet, die hier eure Angehörigen gewesen sind. Seid immer in Bereitschaft, damit ihr jederzeit dem Rufe eurer Mitmenschen Folge leistet. Ich gewähre euch eine weitere Zeitspanne, denn wenn Ich euch zum jetzigen Zeitpunkt überraschen würde — was könntet ihr mir vorweisen? Habt ihr meine Lehre verbreitet? Habt ihr die Schlummernden zum ewigen Leben erweckt? Fühlt ihr euch bereit, einem Urteilsspruche standzuhalten?

43. Diese Fragen, die Ich euch gerade stelle, müsst ihr euch täglich selbst stellen, damit ihr wach und in Bereitschaft lebt und der Meister mit seinen Jüngern zufrieden ist.

44. Ich werde in dieser Dritten Zeit im Herzen meiner Jünger die Kirche des Heiligen Geistes aufrichten. Dort wird der Schöpfergott wohnen, der starke Gott − der Gott, der in der Zweiten Zeit Mensch wurde, der Gott von unendlicher Weisheit. Er lebt in euch, doch wenn ihr Ihn fühlen und den Klang seines Wortes vernehmen wollt, müsst ihr euch (innerlich) zubereiten.

45. Wer das Gute tut, fühlt meine Gegenwart innerlich, ebenso jener, der demütig ist oder in jedem Nächsten einen Bruder sieht.

46. In eurem Geiste existiert der Tempel des Heiligen Geistes. Dieser Bereich ist unzerstörbar, es gibt keine Stürme oder Orkane, die fähig wären, ihn niederzureißen. Er ist für den menschlichen Blick unsichtbar und unberührbar. Seine Säulen sollen das Verlangen sein, im Guten zu wachsen, seine Kuppel ist die Gnade, die der Vater seinen Kindern zuteil werden lässt, die Pforte ist die Liebe der Göttlichen Mutter; denn jeder, der an meine Türe klopft, wird an das Herz der Himmlischen Mutter rühren.

47. Jünger, hier ist die Wahrheit, die in der Kirche des Heiligen Geistes lebt, damit ihr nicht zu denen gehört, die durch falsche Auslegungen in die Irre gehen. Die Kirchen aus Stein waren nur ein Symbol, und von ihnen wird kein Stein auf dem anderen bleiben.

48. Ich will, dass auf eurem inneren Altar immer die Flamme des Glaubens brennt und ihr begreift, dass ihr mit euren Werken die Fundamente legt, auf denen eines Tages das große Heiligtum ruhen soll. Ich stelle alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen auf die Probe und wirke auf sie ein, denn alle werde Ich an der Aufrichtung meines Tempels teilhaben lassen.

49. Alle, die sich erheben und dies Ideal hochhalten, werden geistig vereint sein, auch wenn ihre Körper sehr ferne voneinander sind. Ihre Einheit wird stark sein, und sie werden einander erkennen. Das ist mein Volk, das allen, denen es auf seinem Wege begegnet, helfen wird, das Heil zu erlangen.

50. Etwas davon werdet ihr erleben und vieles die kommenden Generationen. Aber euer Verdienst, die ersten im Kampfe um die geistige Vereinigung gewesen zu sein, werde Ich euch immer zugute halten.

51. Euer Auftrag ist schwierig und heikel, aber niemals unmöglich. Solange ihr den Willen dazu habt, wird euch eure Aufgabe einfach erscheinen.

52. Kämpft und verzagt nicht, kämpft mit euch selbst. Ihr wisst ja — solange ihr im Materiellen lebt, wird die Neigung zur Sünde bestehen, wird es Versuchungen geben und werden die Leidenschaften sich wie Unwetter austoben.

53. Der Geist ringt darum, seinen Aufstieg und Fortschritt zu erreichen, während das Fleisch mit jedem Schritte den Anreizen der Welt erliegt. Doch Geist und Körper könnten miteinander harmonieren, wenn beide nur von dem Gebrauch machen würden, was ihnen erlaubterweise zukommt, und dies ist es, was euch meine Lehre zeigt.

54. Wie könnt ihr mein Gesetz jederzeit ausüben? — Indem ihr auf die Stimme des Gewissens hört, welche der Richter eurer Handlungen ist. Ich gebiete euch nichts, was ihr nicht erfüllen könntet. Ich will euch davon überzeugen, dass der Weg zum Glücklichsein keine Phantasie ist, sondern dass er existiert und Ich euch hier offenbare, wie man ihn zurücklegt.

55. Ihr habt die Freiheit, den Weg zu wählen, doch es ist meine Pflicht als Vater, euch den wahren, den kürzesten zu zeigen − jenen, der immer vom Lichte des göttlichen Leuchtfeuers erhellt ist, welches meine Liebe zu euch ist. Denn ihr seid Jünger, die danach dürsten, immer neue Worte zu vernehmen, die eure Kenntnisse bestätigen und euren Glauben beleben.

56. Mit welcher Liebe kommt ihr zu mir, weil ihr wisst, dass ihr in meiner Unterweisung die Stärkung und den Rat findet, die eure Kümmernisse zerstreuen! Mein Geist freut sich, wenn er euch empfängt, um euch Liebesbeweise zu geben, und sieht, dass ihr auf mich vertraut, so wie das Kind immer seinem Vater vertrauen soll.

57. Euer Leben ist voller Liebesbekundungen, die ihr nicht immer wahrzunehmen verstandet. Doch selbst in den Tagen größter Trübsale erreicht euch ein Hoffnungsstrahl, der euch nicht in Verzweiflung oder in Trostlosigkeit versinken lässt. Denn der Vater steht dem Kinde bei und lässt nicht zu, dass sein Geist zugrunde geht. Gerade an solchen Tagen bekunde Ich euch meinen Schutz in deutlicher Weise, damit ihr lernt zu vertrauen, und wenn euch andere Heimsuchungen von größerem Ausmaße treffen, ihr euch vorbereitet und fähig fühlt, dass sich diese an euch vollziehen, und ihr das Ergebnis erwirkt, das von mir bestimmt ist.

58. Auf dem Wege, der euch vorgezeichnet ist, gibt es keine Prüfungen, die unnütz sind. Alle haben ein Ziel, das darin besteht, euren Geist zu vervollkommnen. Die großen Prüfungen sind immer für die großen Geister. Daher, wenn ihr einen Wirbelsturm über euch kommen seht, der euren Geistesfrieden zu zerstören droht, so habt keine Angst, bietet ihm die Stirn und besiegt ihn mit der Vollmacht, die Ich euch verliehen habe. Wartet die nötige Zeit ab und lasst nicht nach in eurem Ringen. Habt nicht den Wunsch, ihn sogleich, wenn er bei euch erscheint, zu verbannen; bleibt wachend und betend.

Ich spreche nicht von den Naturgewalten, sondern von jenen, die dem Geiste zum Prüfstein dienen und die, wenn sie gut genutzt werden, ihm helfen aufwärtszusteigen, da sie neue Wege vor ihm aufdecken, ihn mit Gefühlen bekanntmachen und solche in ihm erwecken, die in ihm schlummerten und derer er bedurfte, als Hilfe zu seiner Entwicklung.

"Erkennt euch selbst", habe Ich euch gesagt. Dringt in euer eigenes Wesen ein und macht Gebrauch von allen euren Möglichkeiten und Fähigkeiten, denn heute müsst ihr alles kennenlernen und mit eurem Geiste erfassen, damit ihr euer Werk auf Erden abgeschlossen zurücklasst.

59. Bald werdet ihr auf der Welt einen neuen Kampf entstehen sehen, in welchem euer Glaube in Gefahr sein wird. Alle werden für die Verteidigung ihrer Überzeugungen kämpfen, alle werden sagen, dass sie die Wahrheit besitzen. Doch bei dieser Auseinandersetzung wird der Geist der Menschen erwachen und für meinen Einfluss empfänglich werden; die einen wie die anderen werden sich genötigt sehen, mein Gesetz und meine Offenbarungen zu studieren. Die Bücher werden wie nie zuvor von den Sekten durchforscht werden, und alle werden mich befragen — die einen als Richter, andere als Meister. Dies wird die Zeit sein, für die ihr vorbereitet sein müsst und in der ihr meine Unterweisungen bekanntmachen sollt.

60. Alles, was Ich euch angekündigt habe, wird in Erfüllung gehen. An jedem Tage werdet ihr eine Gelegenheit finden zu arbeiten und mein Wort in die Tat umzusetzen. Ich bereite euch vor, damit, wenn diese Voraussagen eintreffen, ihr nicht überrascht seid.

61. Denn wahrlich, Ich sage euch, der Zeitpunkt ist gekommen, dass ihr mir gegenüber eure Pflicht erfüllt, so wie ihr sie gegenüber eurer Familie erfüllt habt. Jetzt seid ihr dabei, den Zweck, für den ihr geschaffen worden seid, wirklich zu erkennen, und ihr werdet die eurem Geiste anbefohlene Aufgabe erfüllen.

62. Weder mein Wort noch mein Werk wird irgendeine Last für euch sein; im Gegenteil, sie werden euch das Dasein leichter machen in einer Epoche der Leiden und Bitternisse, in welcher alle Menschen wie Schiffbrüchige einen Halt suchen werden, um nicht zu verderben.

63. Ihr habt bereits dies Boot entdeckt und seid im Begriffe, es zu betreten. Selig, die vertrauensvoll und unbeirrt in ihm bleiben, denn sie werden nicht zugrunde gehen.

64. Ich will, dass ihr auf euren Lebenswegen nicht mehr weint, obwohl euch Heimsuchungen bedrohen. Daher mache Ich euch begreiflich, dass es unerlässlich ist, nicht gegen das Gesetz zu verstoßen.

65. Um euch zu sagen, was Ich euch in dieser Zeit offenbare, musste Ich viele Zeitalter lang warten. Doch Ich frage euch: Was sind für mich Jahrtausende, da es für meinen Geist keine Zeit gibt? Ihr jedoch musstet warten, doch nicht in Tatenlosigkeit, sondern euch entwickelnd und an Licht, an Wissen und Erfahrung zunehmend.

66. Jetzt seid ihr fähig, meine Unterweisungen zu erfühlen und zu begreifen, so hoch sie auch sein mögen. Nicht so in der Ersten Zeit, als Ich, um das Vaterland des Geistes zu symbolisieren, dem Volk ein Land übergeben musste; und um sie das Gesetz zu lehren, musste Ich es ihm in Stein gemeißelt hinterlassen.

67. Jetzt seid ihr an dem Punkt angelangt, die Zerstörung des Reiches des Materialismus mitzuerleben, bei welcher Throne, Kronen, Macht, Hochmut und Eitelkeiten stürzen werden. All dies hat existiert und wird weiter existieren, solange die Menschen glauben, dass es keine größere Seligkeit gibt als die, die sie auf der Welt finden. Doch wenn die Menschen die Leuchte des Glaubens an das Geistige Leben entzünden, werden von ihrem Körper die falschen Festgewänder fallen, und der Geist wird sich mit dem Gewande jener bekleiden, die die Wahrheit, das Gute und die Reinheit lieben.

68. Nutzt das Wort eures Vaters, denn die Menschen werden herbeikommen, um bei euch Schutz zu suchen. Bei diesem Volke werden sie die Verheißungen des Herrn in Erfüllung gehen sehen, und sie werden sich von der Geistessenz angezogen fühlen, mit der sich dies Volk sättigt.

69. Ich erleuchte euren Verstand, erschließe euer Herz für alle guten Gefühle und die guten Inspirationen und verschließe eure Lippen für die Beleidigung und die Lästerung; aber Ich lasse euch die Freiheit, meine Lehre zum Ausdruck zu bringen, zu trösten und von der Wahrheit zu zeugen.

70. Es darf keine Richter unter euch geben, noch Fanatiker, noch Heuchler, denn wo diese Fehler vorhanden sind, kann es keine Vergeistigung geben.

71. Meine Gerechtigkeit wird sich unablässig bei diesem Volke fühlbar machen, solange es nicht energisch daran geht, meine Botschaft zu studieren und sie den Menschen als Frohe Botschaft zu bringen. Deshalb sage Ich euch, dass es besser für euch ist, wenn ihr euch beeilt und dafür sorgt, eure Irrtümer zu berichtigen, damit die Prüfungen und die Tage des Schmerzes für euch verkürzt werden.

72. Warum wundert ihr euch darüber, dass unter euch Menschen erscheinen, welche die Erde seit Tausenden von Jahren bewohnt haben? Was bedeutet schon die Zeit für den Geist? Was bedeutet Zeit in der Geistigen Welt? — Nichts!

73. Es ist etwa zweitausend Jahre her, dass Ich bei euch gewesen bin, doch wahrlich, Ich sage euch, diese Zeit ist für mich nur ein Augenblick gewesen.

74. Ihr wundert euch darüber, dass mein Geist oder der meiner Boten sich unter euch kundgibt? Der Grund dafür ist, dass ihr nicht über euer Leben nachdenkt, und deshalb wundert ihr euch über alles und nennt übernatürlich, was völlig natürlich ist.

75. Ihr seid erstaunt darüber, dass ein Geistwesen sich kundgibt oder mit euch in Verbindung tritt, ohne daran zu denken, dass auch ihr euch manifestiert und euch sogar in anderen Welten, in anderen Sphären kundgebt.

76. Euer Fleisch ist sich nicht bewusst, dass euer Geist sich in den Augenblicken des Gebets mit mir verbindet, es vermag die Annäherung an euren Herrn mittels dieser Gabe nicht wahrzunehmen — nicht allein an meinen Geist, sondern auch an den eurer geistigen Geschwister, derer ihr in den Augenblicken des Gebetes gedenkt.

77. Ebenso wenig seid ihr euch bewusst, dass der Geist sich in euren Ruhestunden, wenn der Körper schläft, je nach seiner Entwicklungshöhe und seiner Vergeistigung, von seinem Körper löst und an entfernten Orten erscheint, selbst in geistigen Welten, die euer Verstand sich nicht einmal vorstellen kann.

78. Niemand wundere sich über diese Offenbarungen. Begreift, dass ihr euch derzeit der Fülle der Zeiten nähert.

79. Ihr müsst begreifen, dass die Zeiten, in denen die Menschen und die Völker meine Stimme, meine Ansprache und meine Botschaften im Unwetter wilder Stürme und in allen Naturerscheinungen suchten, vorüber sind, und dass ihr nun fähig seid, euch geistig mit mir zu verbinden und meine göttlichen Botschaften durch die Fähigkeiten des Geistes zu empfangen und nicht durch die Sinne eures Körpers.

80. Ich sage euch, dass die Naturgewalten zwar weiterhin die Menschheit wachrütteln, die Menschen heimsuchen, sie auf die Probe stellen, sie erwecken und läutern. Aber dies geschieht wegen eurer Erdgebundenheit, weil ihr nur für das empfänglich seid, was ihr mit den Sinnen eures Fleisches wahrnehmt. Doch wenn es erst Vergeistigung auf der Erde gibt, wenn die Menschen ihre geistigen Fähigkeiten entfaltet haben und empfindsam sind für das, was jenseits des Materiellen ist, dann werdet ihr feststellen können, wie die Natur mit all ihren Elementen sich beruhigen, sich als völlig harmonisch erweisen und sich nicht mehr in das einmischen wird, was Sache eurer Moral und eurer Geistigkeit ist.

81. Die materiellen Naturreiche werden nicht länger Botschafter des Göttlichen sein, denn die Menschen werden dann meine Unterweisungen erlasst und die Zwiesprache von Geist zu Geist erreicht haben.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 149

1. Hier ist wieder der Meister, der euch mittels eures Bewusstseins seine Unterweisung gibt.

2. Meine Liebe wird zum Worte des Lichtes unter den Menschen dieser Zeit, in welcher die Welt der Freiheit des Geistes bedarf, um meine Unterweisungen zu empfangen, die ihr den Weg zur Rettung zeigen. Doch komme Ich in dieser Zeit nicht als Mensch, Ich komme im Geiste zu jedem von euch und rufe die ganze Menschheit, damit sie die Größe der geistigen Unterweisungen der Dritten Zeit erkennt. Es ist mein Wille, den Geist der Menschen dieser Epoche durch die Tugend meiner Jünger zu erleuchten. Die Moral ist aus den Herzen der Menschen gewichen, wenige nur sind es, die in meinem Gesetze verbleiben, und auch nur wenige, die sich mit ihrem Schöpfer zu verbinden wissen, und dies wegen der Verderbtheit und der geistigen Unwissenheit, die unter den Menschen herrscht.

3. Niemand erwarte oder suche mich in Gestalt eines Menschen, so wie Ich in der Zweiten Zeit kam. Sucht mich auch nicht durch Bildwerke, von Menschenhänden gemacht.

4. Das Zeugnis der Dritten Zeit wird nicht das einzige sein, das zu euch von meiner Liebe zur Menschheit spricht — es werden die Taten und Worte der drei Zeiten sein, in denen sich der Vater dem Menschen offenbart hat.

5. Ich habe jene "Eingeweihte" genannt, die als erste beginnen, sich die Kenntnis meiner Unterweisungen zu eigen zu machen. Ich habe ihnen den Grund für viele Ereignisse offenbart, damit sie ihr Urteilsvermögen in der Vernunft und in der Wahrheit stärken.

6. Ich komme erneut, die Menschen zu lehren, nicht um von ihnen zu lernen. In der Zweiten Zeit sah man mich im Tempel der Weisheit mit Fürsten und Gesetzeslehrern sprechen, die Ich mit Worten in Erstaunen setzte, die ein Mensch weder aussprechen noch begreifen kann. Dies geschah in der Kindheit Jesu.

7. Als der Zeitpunkt des Predigens kam, machte Ich mich auf den Weg zum Jordan auf der Suche nach dem Täufer, der mich sogleich erkannte, als er mich erblickte. Die Art, in der Johannes mich erkannte, und die Demut, mit der er seinen Meister verehrte, sind ein Beispiel von Vergeistigung, von Sehertum und Erhebung.

8. Heute bin Ich zu euch zurückgekehrt und Ich musste viel zu euch sprechen, um den Materialismus, den Zweifel und die Kälte eures Herzens zu überwinden.

9. Hier bin Ich, Jünger, und lehre euch die Gaben eures Geistes zu erkennen, die Verzückung zu begreifen, denn in der Verzückung vernehmt ihr die Stimme des Gewissens, wird das Undurchdringliche transparent und das Dunkel erhellt.

10. Dieser Zustand der Erhöhung darf nicht das Vorrecht nur einiger weniger Wesen sein; es ist eine Gabe, die in jedem Geiste schlummernd vorhanden ist, aber Ich habe mich in den vergangenen Zeiten immer gerne jener bedient, welche von dieser Gnade Gebrauch zu machen verstanden. Damit die Verzückung vollkommen ist, müsst ihr vorher eine Fastenzeit einhalten, wie die Gerechten der Ersten Zeiten.

11. Bevor Jesus die Frohe Botschaft zu predigen begann, lehrte er euch in der Zweiten Zeit diese Lektionen, indem er sich für vierzig Tage in die Wüste zurückzog, um sich in der Einsamkeit zu sammeln, geistig zu versenken und im Allerhöchsten zu stärken.

12. Wahrlich, Ich sage euch, in jenen Stunden der innigsten Gottverbundenheit schaute Jesus als Mensch das Symbol des Opfertodes, und sein Körper erzitterte. Der Himmel tat sich auf, und darin schaute er das Ende, das ihn erwartete. Er sah den verfinsterten Berg und auf der Höhe desselben ein Kreuz, an das er genagelt war. Seine Ohren vernahmen den Spott einer Volksmenge und die Sätze, die sie an ihn richteten: "Wenn Du der Sohn Gottes bist, so steige herab vom Kreuz und rette Dich." Er trank den Leidenskelch, denn er sollte euch in jener Prüfung seine ganze Liebe zeigen. Es war seine Mission, euch den Weg zu zeigen und euch mit den göttlichen Waffen der Liebe, der Vergebung und der Demut zu besiegen. Diese Waffen sind machtvoller als irgendein Schwert und haben mehr Gewalt als die wütenden Wogen des Meeres. Sie haben selbst solche Menschen Liebe fühlen lassen, die sie niemals empfunden hatten.

13. Nach einer gewissen Zeit waren die Menschen von meiner Lehre der Wahrheit, der Liebe und des Trostes besiegt.

14. Ich verlange nicht, dass ihr mir auf dem ganzen Weg der Aufopferung und des Blutes nachfolgt, den Ich in der Zweiten Zeit durchschritt. Die einen von euch werden einen Teil erfüllen, die anderen werden dem Meister in einem anderen Beispiel nacheifern, denn Christus gibt es nur einmal.

15. Macht euch bereit, mir nachzuleben, denn noch wisst ihr nicht, welcher Teil es ist, dem ihr nacheifern müsst. Doch falls euch beschieden sein sollte, wie Jesus zu fühlen, dass die Worte der Scheinheiligen und der Ungläubigen euch wie Peitschenhiebe auf dem entblößten Leibe treffen, so erhebt euch in Verzückung zum Vater, wie es euch der Meister am Kreuze lehrte, und die Gotteskraft wird voll auf eurem Geiste ruhen, welcher seinen Körper stärken wird. Wenn ihr dann eure Augen öffnet, werdet ihr dasselbe wie Jesus in der Wüste erleben, als nach der Verzückung, während die goldene Sonne die Felsen und den Sand durchglühte, frische Tropfen von Tau, welche ein Lufthauch herantrug, seine Stirne liebkosten und seine Qual linderten.

16. Bevor Jesus, der Gerechte unter den Gerechten, in welchem der Göttliche Geist verborgen war, das Reich der Liebe bekannt machte, bereitete er sich auf diese Weise vor, um euch ein weiteres Beispiel von Demut und Vollkommenheit zu geben; und ihr, die Jünger der Dritten Zeit, habt gehört, dass mein Wort euch gesagt hat: Kommt zu mir und seid die guten Sämänner meines Wortes, denn die Welt ist von ihrem geistigen Pfade abgeirrt.

17. Ich habe euch an Lehren der Zweiten Zeit erinnert, damit ihr sie mit meinen neuen Unterweisungen vereint und mit ihnen die Menschheit erleuchtet, o Arbeiter der Dritten Zeit!

18. Fühlt meine Gegenwart, die euren Geist erleuchtet und euch zubereitet, damit ihr meine Friedensbotschaft versteht.

19. Vergesst eure Leiden, damit ihr mein Wort aufnehmt und sein Wesensgehalt in eurem Herzen bleibt.

20. Ich habe euch ein weiteres Mal zur Erde gesandt, damit ihr eure Mission fortsetzt, damit ihr erkennt, dass euer Geist eine Stufenleiter der Vervollkommnung zurücklegen muss, und ihr euren Verdiensten entsprechend eine größere Entwicklungshöhe erreichen sollt.

Ihr habt einen einzigen Meister, ein einziges Licht wird euch leiten und weist euch immer den Weg zu eurer Höherentwicklung. Ihr alle könnt aufsteigen, wenn ihr eure Mission erfüllt. Schon vor langer Zeit habt ihr die Lebensreise begonnen, und doch habt ihr euch bisher nur wenig aufwärtsentwickelt. Ich gebe euch dafür einen Ansporn, wenn Ich euch schon in dieser Welt, in der ihr heute lebt, das geistige Leben anderer Welten erahnen lasse.

21. Wenn ihr das Leben aller Lebewesen näher betrachtet, werdet ihr es mit vielen Wohltaten und Liebesbeweisen beschenkt sehen können. Ihr werdet in mir den besten Freund, den untrennbaren Gefährten und den göttlichen Arzt entdecken. In dieser Zeit, in der Ich über alle meine Kinder meinen liebevollen Schutz ausbreite, sollt ihr an all jenen Gaben Anteil haben, weil ihr nach meinem Ebenbild geschaffen seid.

22. Lange Zeit habt ihr euch selbst und die Bande, die euch mit mir verbinden, sowie eure mir ähnliche Natur vergessen, und deswegen seid ihr gesunken und vom Wege abgekommen. Der geistige Pfad hat kein Ende, und Ich zeige ihn euch von seinem Anfang an. Wenn ihr nicht auf ihm seid, so kommt herbei, und Ich werde euch helfen, ihn zu begehen, die verlorene Zeit wieder einzuholen.

23. Damit die Welt euch nicht versklavt, widmet einen Teil eurer Zeit der Schulung und Entwicklung eures Geistes.

24. Viele eurer Mitmenschen leben in einer großen Trostlosigkeit. Sie sind in eurer Nähe, doch ihr habt es nicht bemerkt. Ihr könnt euch noch nicht in die Herzen einfühlen, aber es ist mir wohlgefällig, wenn Ich euch meine Unterweisung ausüben sehe, und Ich habe mehr Gefallen daran, jene zu betrachten, deren Geist Liebe und Trost spendet, als jene, die sich nur dem Studium meines Wortes widmen und ihre Pflichten gegenüber ihren Mitmenschen vergessen.

25. Arbeitet, damit ihr Frieden habt, setzt euch in dieser Zeit voll ein, damit ihr ein Beispiel von Fleiß, Gehorsam und Glauben gebt.

26. Ich komme zu euch, um als der Alleinige Gott erkannt zu werden, der Vater aller Wesen, um euch zu sagen, dass Ich aus einem jeden von euch einen Jünger und einen Erben von mir machen will. Ich werde euch von meiner Unterweisung, die einem mächtigen Baume gleicht, einen Samen geben, damit ihr ihn großzieht und ihn an vielerlei Orte tragt, damit sich die Menschheit von seinen Früchten nährt.

27. Jede falsche Auslegung, die von meinem Worte oder meinen Werken gegeben wurde, werde Ich richtigstellen, denn Ich will eure Erkenntnis vereinheitlichen, so dass ihr mich alle in gleicher Weise liebt. Wacht für die Welt und lasst euren Geist den Menschen Licht und Frieden bringen und sorgt dafür, dass die Welt von dem hellen Lichte erleuchtet wird, das von meinem Geiste ausstrahlt. Das Licht ist Fortschritt, die Liebe ist Erlösung, und der Friede ist Hoffnung. Die Liebe ist Sache des Herzens, der Friede gründet im Geiste, und beide sind ein Abglanz der Ewigkeit.

28. Ich sehe, dass einige meiner Kinder sich bei dem liebevollen Worte Jesu gelangweilt fühlen, und zwar deshalb, weil ihre Sinne nicht bei meinem Worte sind; sie sind in Gedanken mit materiellen Angelegenheiten beschäftigt, und daher sind ihre Herzen leer, wenn sie aufhören, mir zuzuhören. Aber der Meister lässt nicht nach, sich seinen Kindern zu nähern, um ihre Herzen durch seine göttliche Unterweisung höher schlagen zu lassen.

29. Menschen, die ihr eure Fähigkeiten erweckt, um die menschliche Wissenschaft kennenzulernen, und dieselben beim Studium der göttlichen Geistlehre einschlummern lasst! Ihr geht ermüdet auf den mit Dornen gespickten Wegen auf der Suche nach dem Ziel eures menschlichen Wissens. Doch Ich werde meine Diener unter den Verlorenen aussuchen und ihre Herzen in Liebe zu ihren Mitmenschen schlagen lassen.

30. Auch wenn die Menschen sich nicht um ihren geistigen Fortschritt kümmern — Ich wache für alle Geister. Wenn sie nicht auf die Stimme ihres Gewissens hören, die meine eigene Stimme ist, werden sie keine Zwiesprache mit meiner Göttlichkeit erlangen.

31. Diese Menschheit ist infolge ihres Materialismus noch immer götzendienerisch! Aaron, Aaron, du hast das Götzenbild vor den Augen Israels geschaffen, doch wahrlich, die falschen Götter werden vom Sockel gestoßen zu Boden stürzen! Wo ist der Tempel Salomons? Wo das Allerheiligste? Wenn Ich die Symbole, die gestattet waren, zum Verschwinden brachte — wie sollte Ich da nicht die fanatischen Kulte bis zur Ausrottung bekämpfen? Salomon erbaute einen materiellen Tempel, um mich anzubeten, doch selbst von ihm blieb kein Stein auf dem anderen.

32. Die Geistlichen dieser Zeit kleiden sich königlich, um symbolisch bei der Opferung Jesu zu amtieren, und obwohl sie dabei meinen Namen und meine Stellvertretung in Anspruch nehmen, entdecke Ich, dass ihr Verstand verwirrt ist, ihr Herz aufgewühlt ist von den Stürmen der Intrigen und der Leidenschaften. Es gibt nicht einen, der als Prophet verkündet, dass Ich mich unter den Menschen dieser Zeit befinde.

Sie werden großes Leid erfahren, denn es ist keine geistige Zurüstung unter ihnen. Wo ist die Erfüllung derer, die vor Jesus gelobt haben, seiner Spur zu folgen? Wo sind die Nachfolger meiner Apostel? Gibt es irgendeinen, der Johannes gleicht, der zu den ersten gehörte, oder Paulus, der zu den nachfolgenden zählte?

33. Daher naht sich der Meister euch aufs neue, um seine Unterweisung wiederaufzunehmen. Schon sehe Ich die neuen Pharisäer und Schriftgelehrten voll Hass gegen mich anstürmen. Gerade dann werde Ich fragen: "Wo sind meine Jünger?" Doch wenn die Stolzen, die Falschen, die Reichen, die ihre Macht zu verlieren fürchten, die durch meine Wahrheit Bedrohten Mich erneut verspotten und verfolgen, werden wilde Stürme ausbrechen. Aber nicht Ich werde es sein, der unter der Last des Kreuzes zusammenbricht, sondern jene, die die Opferung Dessen forderten, der ihnen das Leben gab.

34. Es ist keine menschliche Stimme, die ihr in diesen Augenblicken vernehmt, es ist die Stimme des Himmels, die euch die Geschehnisse ankündigt, die kommen werden, damit ihr, die ihr meine Prophetien hört, vorbereitet und nicht bestürzt seid, wenn ihr erlebt, dass selbst die Naturgewalten aus dem Gleichgewicht geraten; denn Ich bin die Universelle Macht und die Gerechtigkeit, und in Gerechtigkeit werde Ich mich offenbaren.

35. Ich bin gekommen, die Laster der Welt zu beseitigen, damit die Menschen sich von sündhaften Bräuchen und Vorstellungen frei machen, sich inspirieren lassen und vom Geiste sprechen. Dann werden sie mich symbolisch in der liebevollen Gestalt Jesu erblicken, die ihnen den Weg weist, der zum wahren Ziel des Geistes führt, wo Ich sie erwarte.

36. Ihr seid Hüter des Dritten Testamentes. Bewahrt dies Vermächtnis mit größtem Eifer für die zukünftigen Generationen. Zeigt mein Werk mit der Vollkommenheit, die ihm innewohnt, denn wenn ihr zu mir kommen solltet, ohne eure Mission erfüllt zu haben, werdet ihr erneut ins Fleisch kommen müssen, und dann wird euer Kampf sehr hart sein.

37. Nehmt euch in dieser Zeit, in dieser Wüste des menschlichen Lebens, Moses zum Vorbild. Wahrlich, Ich sage euch: Ihr seid wiederum auf dem Berge (Sinai), denn dort wird meine Stimme ertönen und euch sagen: Versteht mich. Der Berg dieser Zeit ist eure Erhebung, bei der ihr mein Gebot empfangen und meine Stimme in eurem Gewissen vernehmen werdet. Schon von dort aus werdet ihr das Gelobte Land erblicken können, welches sich in der Vollkommenheit des Geistes befindet.

38. Das göttliche Gesetz vergeht niemals, die menschlichen Gesetze dagegen verändern sich sehr wohl gemäß der geistigen Entwicklung der Menschen.

39. "Du sollst Gott von ganzem Herzen und ganzem Geiste lieben" ist das erste Gebot des göttlichen Gesetzes, das sich nicht geändert hat, noch sich ändern wird. Seine Essenz, sein Sinngehalt, seine Lehre sind ewig. Doch ihr habt auch gehört, dass euch gesagt wurde: "Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen", aber letzteres war kein Gebot des göttlichen Gesetzes, sondern eine der vielen menschlichen Satzungen, die jener Zeit entsprachen.

40. Ich kam zu euch in Jesus und sagte euch: "Liebet eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen, auf dass ihr als Kinder eures Vaters im Himmel erkannt werdet." Dies ist geistiges Gesetz, daher ewig gültig, es wird keinerlei Veränderung erfahren. Nur das Menschliche verändert, entwickelt und wandelt sich.

41. Was könnt ihr tun, um zu wissen, welches die Lehren, Offenbarungen, Prophetien und Gesetze sind, deren Brauchbarkeit bereits vergangen ist, und welche noch gültig sind? Welche Offenbarungen sind ewig in Kraft, und welche Prophetien sind nicht in Erfüllung gegangen? Wahrlich, Ich sage euch, nur das aufrichtige Gebet und ein fruchtbares Leben können euch genügend Spiritualität geben, um die göttliche Essenz zu entdecken, die Ich euch in den drei Zeiten übergeben habe.

42. Als die Schriftgelehrten und die Pharisäer die Taten Jesu beobachteten und entdeckten, dass diese nicht mit den ihrigen übereinstimmten, behaupteten sie, dass die Lehre, die Er verkündete, gegen das Gesetz Moses' sei. Der Grund dafür war, dass sie das Gesetz mit den Traditionen verwechselten. Doch Ich bewies ihnen, dass Ich nicht gekommen war, das Gesetz, das der Vater dem Moses offenbart hatte, zu übertreten, sondern um es mit Worten und Werken zu erfüllen.

43. Es trifft zu, dass Ich mich über viele Traditionen jenes Volkes hinwegsetzte, denn der Zeitpunkt für deren Beseitigung war bereits gekommen, um eine neue Zeit mit höheren Unterweisungen einzuleiten.

44. Wenn Ich euch in den ersten Offenbarungen alles gesagt hätte, wäre es nicht notwendig gewesen, dass der Meister, der Messias, euch neue Unterweisungen lehren musste, noch dass in dieser Zeit der Heilige Geist gekommen ist, um euch die Herrlichkeiten des Geistigen Lebens zu zeigen. Deshalb sage Ich euch, dass ihr euch nicht an das klammern sollt, was euch in früheren Zeiten offenbart wurde, als ob es das letzte Wort meiner Lehre gewesen wäre. Ich kam aufs neue zu den Menschen, und lange Zeit hindurch habe Ich mich durch ihr Verstandesvermögen kundgetan, und Ich kann euch überdies sagen, dass mein letztes Wort noch nicht gesprochen ist.

45. Sucht in meinem Buch der Weisheit immer das letzte Wort, die neue Seite, die euch die Bedeutung und den Sinngehalt des früher Gegebenen offenbart, damit ihr in Wahrheit meine Jünger seid.

46. Heute lebt ihr fern von denen, die mehr als ihr leiden. Aber wenn erst einmal die Vergeistigung euer Leben erleuchtet, dann werdet ihr bei jenen zu leben suchen, von denen ihr heute Abstand haltet, weil ihr sie für verloren haltet, oder weil sie euch Widerwillen einflößen.

47. Ihr werdet zu Überbringern des Wortes des Lichtes, der Erlösung und der Hoffnung werden und euch jenen zuwenden, die von ihren Nächsten vergessen worden sind.

48. Zu niemandem sollt ihr mit Strenge sprechen, denn auf diese Weise erlöst man nicht. Ihr müsst lernen, dass man den Sünder nicht beleidigen darf, um seine Verfehlung zu bestrafen.

49. Ich sage euch: Wenn man zu Raubtieren mit Liebe spricht, neigen sie ihr Haupt.

50. Wenn jener, zu dem ihr sprecht, einige Verdienste haben sollte, so sagt es ihm. Wenn ihr in ihm irgendeine Tugend unter vielen Untugenden entdecken solltet, so sprecht zu ihm nicht von den Untugenden, sondern von der Tugend, um ihn zum Guten anzuregen und anzuspornen.

51. Die Liebe soll es sein, die euch leitet, damit ihr zu wahren Botschaftern des göttlichen Trösters werdet. Denn ihr, die ihr in keinen Abgrund hinabgestürzt seid, seid immer schnell bei der Hand, zu beschuldigen, zu richten. Ohne das geringste Mitgefühl verurteilt ihr leichtfertig eure Nächsten, und das ist nicht meine Lehre.

52. Wenn ihr, bevor ihr richtet, euch selbst und eure Fehler erforschen würdet — Ich versichere euch, euer Urteil wäre barmherziger. Ihr haltet jene in den Gefängnissen für schlecht und betrachtet als Unglückselige, die in den Krankenhäusern sind. Ihr haltet euch von ihnen fern, ohne euch bewusst zu machen, dass sie würdig sind, in das Reich meiner Liebe einzugehen. Ihr wollt nicht daran denken, dass auch sie das Recht haben, die Strahlen der Sonne zu empfangen, welche geschaffen wurde, um allen Geschöpfen, ohne irgendeine Ausnahme, Leben und Wärme zu schenken.

53. Jene an Orten der Sühne eingeschlossenen Menschen sind oftmals Spiegel, in denen sich die Menschen nicht erblicken wollen, weil sie wissen, dass das Bild, das jener Spiegel ihnen enthüllt, in vielen Fällen das einer Anklage sein wird.

54. Doch Ich sage euch: Gesegnet seien jene meiner Arbeiter, die in ihrem Herzen die Pein derer zu fühlen vermögen, welche der Freiheit oder der Gesundheit beraubt leben und die sie besuchen und trösten; denn eines Tages werden sie einander wieder begegnen, sei es in diesem oder einem anderen Leben, und ihr wisst nicht, ob sie dann nicht mehr Gesundheit, größere Freiheit und mehr Licht haben als jene, die ihnen die Botschaft der Liebe in ein Gefängnis oder ein Krankenhaus brachten; dann werden sie sich in ihrer Dankbarkeit erkenntlich zeigen und jenem die Hand entgegenstrecken, der sie ihnen zu einer anderen Zeit reichte.

55. Jener Augenblick, da ihr mein Wort ihrem Herzen nahebrachtet, jener Moment, in welchem eure Hand über ihre Stirne strich und ihr sie an mich denken und mich fühlen ließet, wird niemals aus ihrem Geiste getilgt werden, so wenig wie in ihrem Verstande euer Gesicht und eure brüderliche Stimme in Vergessenheit geraten werden, weshalb sie euch überall erkennen werden, wo ihr euch auch befindet.

56. Während ihr hier mein Wort vernehmt, vergesst ihr für kurze Zeit die Leiden, die alle Menschen treffen, und ihr verdrängt aus eurem Bewusstsein die Vorstellungen von Zerstörung, Krieg und Tod, welche die Menschheit bedrohen.

57. Fürchtet ihr den Schmerz? — Verbannt die Sünde, und der Schmerz wird nichts gegen euch vermögen. Ihr sollt einen anderen Schmerz fühlen, aber es wird nicht mehr der auf sich selbst bezogene Schmerz sein. Es wird nicht der eure sein, sondern ihr werdet aus Liebe zu anderen zu leiden beginnen.

58. Wenn der Geist sich emporschwingt, fühlt er mit seinen Nächsten, und je mehr er sich mir nähert und mich liebt, desto größer ist seine Liebe zu seinen Mitmenschen.

59. Ich lehre euch derzeit, auf dem Pfade zu wandeln, der euch von den Ängsten und Leiden befreit, welche die Anfeindungen und ehrgeizigen Bestrebungen der Menschen hervorrufen — Belehrungen, die ihr zuweilen für undurchführbar haltet; aber bald werdet ihr sie gläubig umarmen, überzeugt davon, dass es der einzige Weg zur Rettung ist.

60. Ihr habt den Sinngehalt meines Wortes noch nicht verstanden, noch macht ihr euch eure Aufgabe bewusst. Daher gibt es manchen, der, obwohl er geistige Wonne fühlt, wenn er mir zuhört, es vorzieht, sich wieder zu entfernen aus Furcht davor, gegenüber seinem Meister und seinen Mitmenschen Verpflichtungen einzugehen. Und es gibt andere, die mir sagen: "Herr, es ist uns nicht möglich, Deine Lehren und Anordnungen zu befolgen, weil wir unreif, menschlich und vermaterialisiert sind. Aber versage uns nicht, Deinem Worte zuzuhören. Es ist so schön, dass es trotz seiner Undurchführbarkeit unsere Herzen mit Wonne und Frieden erfüllt."

61. Ach, ihr kleinen Kinder, die ihr nicht wisst, was ihr sagt! Ihr nennt meine Unterweisung undurchführbar, haltet ihre Verwirklichung für unmöglich und seid euch dabei nicht bewusst, dass ihr sie durch ein unreines sündiges Menschenwesen, wie ihr alle es seid, vernehmt, für das es nicht unmöglich war, den Menschen die Botschaft Gottes zu übermitteln.

62. Was ist unmöglicher als das?

63. Liebt euren Vater, habt Erbarmen mit euren Nächsten, trennt euch von allem, was für euer menschliches Leben oder für euren Geist schädlich ist. Dies lehrt euch meine Lehre. Wo seht ihr da die Schwierigkeiten und die Unmöglichkeiten?

64. Nein, geliebtes Volk, es ist nicht unmöglich, mein Wort zu befolgen; nicht dieses ist schwierig, sondern eure Besserung, Erneuerung und Vergeistigung, weil es euch an hochherzigen Gefühlen und hohem Streben mangelt. Doch da Ich weiß, dass all eure Zweifel, Unwissenheit und Unentschlossenheit verschwinden müssen, werde Ich euch weiterhin lehren, denn für mich gibt es nichts Unmögliches. Ich kann Steine in Brot des ewigen Lebens verwandeln und kann kristallklares Wasser aus Felsen sprudeln lassen.

65. Geht meinem Worte auf den Grund und ihr werdet nicht länger auf die Suche nach der Wahrheit gehen müssen. Im Kern dieser Botschaft werdet ihr den Reichtum an Licht entdecken, den euer Geist benötigt.

66. Ergründet mein Wort, damit ihr euch von seinem geistigen Gehalt nähren könnt, ihr meine Gegenwart finden und meine göttliche Liebkosung spüren könnt. Achtet beim Studium darauf, nicht am Buchstaben hängenzubleiben, und bemüht euch, alles zu deuten, was ihr an Symbolischem und Gleichnishaftem findet. Sucht die Vereinfachung und Geistigkeit in euren Forschungen, Beobachtungen und Studien, und denkt immer daran, dass ihr morgen eure Mitmenschen an dieser Botschaft teilhaben lassen müsst, denen ihr sie in bereits aufbereiteter Form weitergeben sollt, damit sie sie schneller verstehen.

67. Beseitigt rechtzeitig jedes Symbol und jedes irdische Bild, aber bewahrt den Sinngehalt derselben.

68. Begreift den geringen Wert der Ausdrucksweisen, wenn ihr sie mit der ewigen Essenz des Geistigen vergleicht. Auch sollt ihr bestrebt sein, nach und nach in diese Weisheit einzudringen, damit euch die Ausübung meiner Unterweisungen nicht unmöglich erscheint.

69. Schließt euch zusammen, geliebte Jünger, denn die Zeit eures Kampfes ist gekommen und wird für jeden von euch kurz sein, wenn ihr die Kürze eures Lebens auf Erden in Betracht zieht.

70. Beeilt euch, ihr habt viel zu tun. Denkt nicht, dass euch etwas fehlt, um meine Jünger in diesem Werke zu sein.

71. In der Zweiten Zeit wählte Ich gleichfalls meine Apostel aus. Es waren keine Gelehrten, es waren keine Leuchten menschlicher Weisheit. Es waren einfache Fischer des Meeres, doch Ich machte sie zu Sämännern und zu Fischern des Geistes.

72. Ich will euch auch zu geistigen Fischern machen, damit ihr meine Liebesbotschaft zu allen Herzen bringt, die im weiten Meer der Leidenschaften und des Materialismus, in welchem die Menschheit lebt, verloren sind; und von dort, aus jenem Meer, sollt ihr jeden herausholen und retten, der von euch in meinem Namen gerufen wird.

73. Dann wird meine Botschaft der Hoffnung das Herz des Brudermörders, des Totschlägers, des Stolzen, des Weltmenschen, des Gefühllosen gegenüber dem Schmerz und dem Elend anderer erreichen, und an allen wird mein Wort in Erfüllung gehen.

74. Zunächst, und solange ihr euch noch vorbereitet, betet für die Nationen und die Völker, betet für alle, denn die Menschen gehen auf Disteln und Dornen − dieselben, die sie zuvor ausstreuten, damit andere darauf treten sollten. Es sind die Menschen selbst, die ihr Verderben vorbereitet haben, und hernach sind sie genötigt, um Barmherzigkeit zu flehen, die sie nie für einen ihrer Nächsten empfanden.

75. Doch es ist nötig zu retten, zu vergeben und zu erlösen, denn in jedem Menschen wohnt ein Geist, der zu mir gelangen muss.

76. Ihr seid die Erstlinge eines Volkes, das der geistige Leuchtturm der Menschheit sein soll. Ein neues Israel, welches — einmal aus seiner Knechtschaft befreit — sich aufmachen wird im Verlangen nach dem höchsten Ideal, das es im Geiste gibt, welches darin besteht, im Schoße Gottes, eures Herrn, zu leben.

77. Noch seid ihr weit davon entfernt, durch euer Vorbild den Weg eurer Mitmenschen erhellen zu können. Aber meine Stimme, die in eurem Gewissen ertönt, ermutigt euch voranzuschreiten, nicht zu verzagen, im Kampfe auszuharren, denn nur so wird dies Volk seine Geschichte in das Herz der Menschen schreiben.

78. Die Prüfungen, die ihr täglich in eurem Leben sich einstellen seht, sind der Amboss, auf dem euer Geist geschmeidig gemacht wird, wo eure Tugend sich bewähren und euer Glaube stark werden soll.

79. Ohne Prüfungen gibt es keine Verdienste, ohne Verdienste kann es keinen Lohn geben.

80. Denkt über die Prüfungen nach, die Israel in der Ersten Zeit durchlebte. Betrachtet seine Bitternisse, seine Trübsale und Nöte, dann werdet ihr verstehen, warum es ihm gewährt wurde, zum Gelobten Lande zu kommen, wo jenes Volk viele Jahrhunderte lang Frieden, gesunde Lebensfreude und Gemeinschaft mit seinem Herrn hatte.

81. Nicht ewig währte das Glück jenes Volkes in dem Land, das ihm als Lohn für seinen Glauben und seine Beharrlichkeit gewährt wurde, denn nichts ist ewig auf der Welt. Aber euch sage Ich in Wahrheit, dass das neue Gelobte Land, welches das Ziel des Aufstiegs eures Geistes ist, ganz gewiss ewig währen wird. Dieses wird euch durchaus für immer Obdach geben und euch die unendliche Wonne fühlen lassen, das geistige Leben in all seiner Fülle und Seligkeit genießen, erleben, empfinden und kennenlernen zu können.

82. Ich segne jedes dieser Häuser, in denen ihr zusammenkommt, um zu beten und das Brot meines Wortes zu empfangen, ebenso wie Ich eure Heime segne. Wahrlich, Ich sage euch, keine dieser Versammlungsstätten bedeutet mehr als irgendeines eurer Heime.

83. Wenn ihr hier gesammelt und ehrerbietig eintretet, weil ihr wisst, dass der Ort dazu bestimmt ist, euch im Gebet zu vereinen, um den geistigen Tempel zu bilden, so sage Ich euch auch dies, dass euer Heim ein weiterer Tempel ist. Denn so, wie der Geist im Gebet, im göttlichen Wort, in der inneren Einkehr und in der Ausübung des Gesetzes sein Heiligtum schafft, so findet der Mensch einen weiteren Gottesdienst in seinem Heim, wo er Liebkosung, Wärme, Vorbilder, Unterweisungen und Ratschläge findet. Doch verwechselt nicht das Heim mit dem materiellen Haus. Dieses könnte verschwinden und euch den Unbilden der Witterung aussetzen, und doch wäre euer Heim nicht zerstört, solange unter euch Liebe, Achtung, Gehorsam und all jene Tugenden vorhanden sind, welche der menschlichen Familie in immer größerem Maße zu eigen sein sollen.

84. Ebenso wenig können diese Versammlungsstätten den wahren Tempel darstellen, denn wenn ihr ihn in eurem Geiste tragt, so könnt ihr ihm sowohl hier als auch in eurem Heim begegnen, in der Stadt wie auf dem Land, unter einem Baum, im Gebirge, am Ufer des Meeres oder in der Wüste.

85. Der Tempel des Geistes ist überall, weshalb es nur eurer Zurüstung bedarf, damit ihr ihn findet.

86. Versammelt euch zunächst weiterhin in diesen Gemeindehäusern. Tut es, solange ihr das Bedürfnis danach habt, denn meine Liebe, meine Barmherzigkeit und meine Gnadengaben werden auf eure Zusammenkünfte ausgegossen sein, wo nach meinem Willen meine Gegenwart fühlbar sein wird, wo Ich bewirken werde, dass die Geistwesen für das Licht neu geboren werden und die Kranken das Wunder ihrer Heilung erleben, während sie meinem Worte lauschen.

87. Mein Vaterherz ist immer bereit, euch das zu geben, um was ihr bittet, was ihr benötigt. Dennoch darf euer Vater nicht alles alleine tun. Ihr lebt in einer Zeit, in welcher die Liebe des Meisters im Herzen der Jünger Widerhall finden muss, damit das Wunder Wirklichkeit wird.

88. Seid unermüdlich beim Wiederholen meines Wortes. Es wird wie ein unsichtbarer Meißel die Aufgabe übernehmen, die scharfen Kanten eures Charakters zu glätten, bis ihr vorbereitet seid, selbst die schwierigsten Probleme eurer Mitmenschen zu behandeln. Ihr werdet Leiden, Sühnezwänge und Wiedergutmachungen bei ihnen finden, deren Ursachen sehr verschieden sein können. Manche haben keinen besonders schwer zu begreifenden Ursprung, dagegen wird es andere geben, die ihr nur mit Intuition, durch Offenbarung und geistige Gesichte aufklären könnt, um eure Mitmenschen von einer schweren Last zu befreien. Diese Geistesgaben werden jenes Wunder nur bewirken, wenn der, der sie betätigt, von Mitgefühl mit seinem Nächsten inspiriert ist.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 150

1. Ihr kommt im Verlangen nach dem Tröstergeist herbei, weil ihr keine Erleichterung in euren Trübsalen gefunden habt. Ihr seid zu den Türen der Ärzte und Anwälte gelaufen, habt euch an die Herzen derer gewandt, die euch lieben, und habt euren Geistesfrieden nicht zurückgewinnen können. Ihr habt euch davon überzeugt, dass ihr den Heilbalsam und das Licht, nach denen ihr verlangt, nur bei der Quelle finden könnt, aus der alles Gute stammt. Ihr alle sucht den wahren Weg, benötigt geistige Nahrung, das Wort der Ermutigung und der Hoffnung, das euch aufmuntern soll; und in dem Maße, wie ihr das erlangt, was ihr sucht, vergegenwärtigt ihr mir eure Beunruhigungen, eure Furcht vor dem göttlichen Gericht und eure Sehnsucht, mit eurem Gewissen im Reinen zu sein.

2. Ihr seid in meiner Gegenwart, obwohl ihr euch ferne von mir fühlt. Ihr seid nicht allein mit eurem Schmerz, Ich stehe euch bei; und wenn ihr euch unverstanden nennt, so sage Ich euch, dass Ich, der Vater, alles weiß, was in eurem Innern vor sich geht und was euch die Lösung, die ihr sucht, geben wird, den Frieden, der euch fehlt, und die Hilfe, um eure Erhebung zu erreichen.

3. Als ihr euch zum ersten Mal einstelltet, um mein Wort zu vernehmen, habt ihr es genossen und in seinem Wesenskern als lauter befunden. Ihr habt erkannt, dass Ich es euch sandte, ihr hattet nur Bedenken wegen der Form, in der Ich mich den Menschen mitteile. Aber wenn ihr es studiert, werdet ihr erkennen, dass Ich keinen Fehler begangen habe und dass der Mensch, weil er mein Kind ist, dazu befähigt ist, mir als Werkzeug zu dienen, um meine Ratschlüsse im Dienst an seinen Mitmenschen auszuführen.

4. Ich rufe Männer, Frauen und Kinder, um aus ihnen meine Jünger zu machen; doch während die einen glauben, zweifeln und misstrauen andere. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie so sehr irregeführt worden sind, dass ihnen heute, da Ich zur Menschheit spreche, indem Ich als Übermittler meiner Unterweisungen die Verstandesorgane von ungebildeten, schlichten und demütigen Menschen gebrauche, meine Kundgebung als etwas Fremdartiges erscheint. Erkennt, dass mein Wort unwandelbar ist in seiner Wahrheit, und dass Ich das, was Ich euch in der Ersten Zeit sagte, in der Zweiten Zeit bestätigt und es in der Dritten Zeit bekräftigt habe.

5. Ihr alle, die ihr auf diese Weise mein Wort hört, seid vorbereitet worden, um diese Kundgebung meines Geistes zu erfühlen und zu verstehen, und ihr habt nur auf den Augenblick gewartet, an dem Ich euch rief, um diese Kundgaben zu bezeugen. Ich habe niemanden überredet; schon bevor ihr ins Fleisch kamt, sagte Ich euch, dass ihr bei diesen Geschehnissen gegenwärtig sein und zur Zahl der erwählten Wesen gehören würdet, die der Welt die Frohe Botschaft bringen.

6. Die Kinder dieser Zeit lassen mich ihren gefahrvollen Weg sehen. Sie sagen mir, dass das Milieu, in dem sie atmen, nicht das förderlichste für die Vergeistigung ist, und sie bitten mich um Licht für ihre Eltern und Lehrer. Bei ihnen hat von klein an ein Kampf zwischen dem Geist und dem Körper eingesetzt, in welchem manchmal das Gute und die Vernunft siegt, und ein andermal sich das Fleisch durchsetzt.

7. Sagt mir nicht, dass ihr schwach seid, da ihr doch das Licht meines Geistes in euch tragt, und Ich euch mit Tugend und Energie versehen habe, damit ihr eure Pflichten erfüllen könnt. Strengt euch an und macht Gebrauch von eurer Vollmacht.

8. Ich bin zu allen meinen Kindern herabgekommen auf der Suche nach ihrem Geist, weil er mir angehört. Doch nicht alle wollen mir nachfolgen, der größte Teil bittet mich um eine weitere Zeitspanne und sagt mir, dass er zur Zeit nicht mit mir kommen kann. Doch Ich habe jedem Geist die notwendige Zeit für seine Pflichterfüllung gegeben.

9. Ihr habt zwar in dieser Zeit viel gelitten und sehnt euch danach, ein besseres Leben zu haben, doch der Vater sagt euch: Erarbeitet euren Frieden, und ihr werdet schon in dieser oder in der geistigen Welt Ruhe finden. Diese Erde, die ihr bewohnt, ist ein Ort der Sühne, des Kampfes, der Vervollkommnung.

10. Wenn ihr euch an das Leben Jesu in der Zweiten Zeit erinnern wollt, so werdet ihr es mit Leiden übersät finden, ohne Annehmlichkeiten und Freuden. Er ist das Vorbild, das Modell, das vor eurem Geiste steht, damit ihr ihm nachlebt. Doch jeder, der zu mir kommt, wird Erleichterung finden, denn Ich bin der unerschöpfliche Brunnquell, der in Strömen überfließt. Macht Gebrauch von ihm, um eure Acker zu bewässern. Die Acker sind bereitet, damit die Menschen sie unverzüglich anbauen. Das Erdreich wartet darauf, bevor es sich mit Unkraut oder schädlichen Kräutern bedeckt. Geht hin und bestellt es, und wenn ihr seht, dass der Weizen reif ist, so schneidet ihn zusammen mit dem Unkraut, und trennt erst später das eine vom andern. Daher sage Ich euch immer: Wachet und betet, denn wenn ihr nachlässig seid, wird das Unkraut schneller wachsen als eure Saat, und seine Früchte werden am Tag der Ernte überwiegen. Sorgt dafür, dass eure Felder goldgelb werden, damit ihr euren Weizen in meine Kornkammern schafft und die Ernte überreich ist.

11. Die Menschheit hungert nach meinem Wort, nach meiner Wahrheit. Die Menschen verlangen und ersehnen Licht für ihren Verstand, sie rufen nach Gerechtigkeit und erwarten Trost. Dies ist eine entscheidende Zeit. Wahrlich, Ich sage euch, viele Vorstellungen, Theorien und selbst Dogmen, die sie jahrhundertelang für Wahrheiten hielten, werden zu Boden stürzen und als falsch verworfen werden. Der Fanatismus und die Abgötterei werden von denen bekämpft und beseitigt werden, die am meisten davon eingenommen und daran gebunden waren. Die Unterweisungen Gottes werden verstanden, ihr Licht, ihr Inhalt und Wesen werden begriffen und empfunden werden.

12. Wenn es im Geiste der Wissenschaftler nach einer Zeit der Prüfungen, in der sie sehr große Verwirrungen erleiden werden, licht wird und sie die Stimme ihres Gewissens vernehmen, werden sie entdecken, was sie sich nie träumen ließen.

13. Aufs neue sage Ich euch: Wachet! Denn in der Zeit der Auseinandersetzungen zwischen Glaubensbekenntnissen und Doktrinen, Religionen und Wissenschaften werden viele Menschen der Meinung sein, dass das Wissen, das ihnen ihre Bücher vermittelt haben, die Waffe sein wird, mit der sie meine neuen Jünger besiegen können, wohl wissend, dass ihr keine Bücher bei euch habt. — Als Jesus den Menschenscharen predigte, sprach er zu ihnen nicht von Lehren, die er aus Büchern gelernt hatte. Dennoch unterrichtete er voller Weisheit, und davon gab er Beweise von Kindesbeinen an, als er im Kreise der Gesetzeslehrer erschien und sie mit seinen Fragen verwirrte und zum Verstummen brachte und durch seine Antworten betroffen zurückließ. Das Wissen Jesu entsprang dem göttlichen Geiste, der ihm alles offenbarte.

14. Wenn irgendeiner von euch seinen Verstand leer machen, sein Herz von schlechten Gefühlen und niederen Leidenschaften freihalten und seinen Geist zum Vater erheben würde, um sich ihm in der Liebe und im Dienst an seinen Nächsten hinzugeben, so würde er zu einem reinen Quell werden, den der Meister mit seiner Inspiration erfüllen würde. Jener Mensch wäre wie ein reines Gefäß auf meinem Tische, übervoll mit dem Wein des Lebens, damit jene, die verschmachten, durch ihn ihren Durst stillten. Wer sich so zurüstet, wird den überzeugen, zu dem er spricht, er wird mit seinem Worte trösten, den Eitlen zum Schweigen bringen, wird erstaunliche Werke vollbringen von jener Art, welche die Welt Wunder nennt und die doch nicht mehr sind als natürliche Auswirkungen der Liebe und des Glaubens eines hochherzigen Geistes.

15. Wenn man euch fragt: "Warum hat Gott, obwohl er so groß ist, sich eines unbedeutenden Menschenwesens bedient, um seine Weisheit zu offenbaren?", so sollt ihr antworten: "Die Liebe Gottes zu seinen Kindern hat keine Grenzen, darum hat er sich ihrer bedient, um dies Wunder zu vollbringen."

16. Da Ich mächtig, ewig, unendlich und zugleich Vater alles Geschaffenen bin, kann Ich mich für meine göttlichen Ziele aller meiner Geschöpfe bedienen. In meiner Vaterliebe kümmere Ich mich nicht um eure Unreife, um eure Sünde und wende mich euch zu aufgrund eurer Demut. Wenn ihr eure menschliche Erscheinungsform für zu unbedeutend haltet, als dass Gott sich mit euch abgeben würde — wer gab euch diese Gestalt, wenn nicht Ich? Außerdem — war Ich euch nicht gleich, als Ich Mensch wurde?

17. Der Klang der Stimme, die zu euren Ohren gelangt, ist der des Körpers, der mich während der kurzen Augenblicke meiner Kundgebung als Stimmträger hörbar macht. Das Wort, das euren Verstand und euer Herz erreicht, ist menschlich, doch der Sinngehalt dieses Wortes ist göttlich, und daher erleuchtet und stärkt es den Geist.

18. Wenn Ich in menschlicher Gestalt gekommen wäre, um meine Unterweisung der Zweiten Zeit zu wiederholen, so wäre euer Geist nicht weitergekommen, und die Menschheit hätte mich nicht erkannt. Doch Ich, der Meister aller Vollkommenheit, führe euch schrittweise immer weiter auf die Höhe des Berges, wobei Ich euch jeweils neue Unterweisungen gebe.

19. Den Augen des Menschen ist Gott und selbst sein eigener Geist unsichtbar, weil er weder Gestalt noch Grenzen hat. Daher zweifeln viele daran, wenn sie euch im Gebet erhoben sehen und mich vernehmen, weil sie nicht wissen, dass das Göttliche und das Geistige, obwohl es für menschliche Augen unsichtbar ist, vom Geiste und auch vom Herzen empfunden wird.

20. Wer wahrhaft an mich glaubt, kennt meine Stimme, wo immer Ich zu ihm spreche. Ich bin wie ein Hirte, dem seine Schafe folgen, und den sie immer an seiner Stimme erkennen. Darum habt ihr in dieser Zeit, in der Ich durch das menschliche Verstandesorgan zu euch spreche, die Stimme eures Herrn erkannt. Ihr habt euch nicht damit aufgehalten, die Mängel des Stimmträgers zu beurteilen, noch habt ihr euch an den Fehlern gestoßen, die seine mangelnde Bildung ihn begehen lassen. Ihr habt begriffen, dass Ich es bin, der zu euch spricht. Als ihr meine Stimme hörtet, habt ihr sie sogleich erkannt und gesagt: „Er ist es!“

21. Es sind immer die Demütigen und die Armen gewesen, die meine Gegenwart entdecken, weil ihr Verstand nicht mit menschlichen Theorien beschäftigt ist, die das klare Urteilsvermögen trüben.

22. In der Zweiten Zeit geschah es gleichfalls, dass — obwohl das Kommen des Messias angekündigt war — nur die Menschen von schlichtem Gemüte, von demütigem Geiste und klarem Verstande Ihn gefühlsmäßig erkannten, als Er dann kam.

23. Die Theologen hatten in ihren Händen das Buch der Propheten, und täglich wiederholten sie die Worte, die die Zeichen, die Zeit und die Art des Kommens des Messias ankündigten; und dennoch — sie sahen mich und erkannten mich nicht, sie hörten mir zu und leugneten, dass Ich der verheißene Heiland sei. Sie sahen meine Werke, und das einzige, was sie taten, war, sich darüber zu empören, obwohl diese in Wahrheit alle geweissagt worden waren.

24. Als der Tag kam, an dem die Volksmenge, aufgehetzt von denen, die sich durch die Gegenwart Jesu beunruhigt fühlten, ihn verletzte und geißelte und ihn infolge der Schläge wie einen gewöhnlichen Sterblichen bluten und später mit dem Tode ringen und sterben sah wie jedes andere menschliche Wesen, da riefen die Pharisäer, die Oberen des Volkes und die Priester befriedigt aus: "Seht ihn euch an, der sich Sohn Gottes nennt, sich für einen König hielt und für den Messias ausgab!"

25. Gerade für sie, mehr als für andere, bat Jesus seinen Vater, dass er ihnen vergeben möge — die, obwohl sie die Schriften kannten, ihn nun verleugneten und gegenüber der Menschenmenge als einen Betrüger hinstellten. Sie waren es, die trotz ihrer Behauptung, Lehrer des Gesetzes zu sein, bei der Verurteilung Jesu in Wirklichkeit nicht wussten, was sie taten, während es dort unter der Volksmenge Herzen gab, die angesichts der Ungerechtigkeit, die sie mit ansahen, vom Schmerz zerrissen waren, und Gesichter, die angesichts des Opfertodes des Gerechten von Tränen überströmt waren. Es waren die Männer und Frauen von schlichtem Gemüt und demütigem und hochherzigem Geiste, die wussten, wer auf der Welt bei den Menschen gewesen war, und begriffen, was diese beim Hinscheiden des Meisters verloren.

26. Volk, auch in dieser Zeit wird die Form der Mitteilung, in der ihr mein Wort empfangen habt, schlecht beurteilt werden; und auch die Lehre und die Offenbarungen, die Ich euch gegeben habe, werden von denen abgelehnt werden, die behaupten, die Art und Weise, in der meine Wiederkunft stattfinden muss, zu kennen. Diese werden mein Wort nicht ernsthaft erforschen, noch werden sie nach seinem Sinngehalt suchen, noch werden sie die Wunder und Zeichen in Betracht ziehen, die Ich euch von meinem Kommen und von meiner Wahrheit gegeben habe, sondern sie werden als Grund dafür, dass sie mich leugnen, die unvollkommenen Werke angeben, die sie in dieser Gemeinschaft entdecken, ihre Entweihungen und ihren Ungehorsam. Dann werden sie aufstehen und sagen: "Jener, der euch sagte, dass er sich euch nach dem Jahre 1950 nicht mehr kundgeben würde, soll der Geist Christi sein? Kann er etwa heute sagen, dass diese Kundgebung enden wird, und morgen das Gegenteil verkünden?" Denn schon jetzt sage Ich euch, dass viele behaupten werden, dass Ich mich weiterhin in derselben Weise kundgebe, wenn das Jahr 1950 vorüber ist. O geliebtes Volk: Willst du der Grund dafür sein, dass die Welt euch morgen in der Weise verspottet und alles verneint, was Ich zu euch gesprochen habe?

27. Seht, wie Ich euch vorbereite, damit, wenn der Zeitpunkt meines Scheidens kommt, ihr nicht zulasst, dass die Finsternis in eure Herzen dringt. Doch Ich sage euch, dass jene, die mein Wort wahrhaft empfunden und verstanden haben, sich von den Wegen der Verwirrung fernhalten werden, um mich in der Einsamkeit von Geist zu Geist zu suchen. Diese werden in ihrem Herzen die unvergessliche und bekannte Stimme ihres Meisters vernehmen, der ihnen sagt: "Wohl euch, die ihr Tränen vergießt, wenn ihr die Entweihung meines Werkes seht, denn ihr versteht, dass dies der Grund dafür ist, dass viele es nicht kennenlernen und dass andere es verspotten und verleugnen."

28. Wachet und betet, Jünger, damit ihr auch in Zukunft meine Stimme unter all den betrügerischen erkennt, die die Welt an euch heranträgt, und ihr euch so mit Liebe geleitet und behütet seht bis ans Ende des Weges, wo sich das Heim des Vaters öffnet gleich einer Schafhürde von unendlicher Größe, um für immer jene zu bergen, die er mit Liebe geschaffen hat und aussandte, damit ihre Verdienste auf Erden sie der vollkommenen Heimstätte würdig machen würden.

29. Wann immer Ich euch sage, dass es Christus ist, der zu euch spricht, ist immer jemand da, der jene, die mein Wort übermitteln, für Gotteslästerer hält. Doch ist diese Art zu richten und zu beurteilen nicht verwunderlich, in Anbetracht dessen, dass ihre Unempfänglichkeit für das Geistige sie daran hindert, mich durch den Sinngehalt meiner Lehre zu empfinden.

30. Bei einem bestimmten Anlass sagte Ich zu den Pharisäern: "Der Vater und Ich sind eins", und auch mich nannten sie Gotteslästerer und nahmen ihre Zuflucht zu den Schriften und versuchten zu beweisen, dass alles, was Ich sagte, falsch sei.

31. Heute sage Ich euch, dass wer die Augen seines Geistes nicht öffnet, das göttliche Licht nicht sehen kann; denn niemand ist so geprüft worden wie Jesus.

32. Die Menschen verhörten mich, legten mir Schlingen, suchten mich mit ihren verfänglichen Fragen zu verwirren, schalten mich, um meine Besonnenheit auf die Probe zu stellen; und da sie trotz ihrer Bemühungen keine Möglichkeit fanden, mich zu vernichten, klagten sie mich an, verleumdeten und richteten sie mich, um zu sehen, wie sich der, der sich Sohn Gottes nannte, in diesem Falle verhielt. Doch nicht zufrieden mit alledem, wollten sie auch sehen, ob mein Körper bluten würde, ob er aus Fleisch und Knochen bestehe, und als Jesus auf dem Kreuzesweg zusammenbrach und blutete, spitzten sie die Ohren in der Erwartung, meine Klagen zu hören.

33. Als Ich sagte, dass der Vater und Ich eins seien, sprach der Geist. Doch als der Körper blutete, war es der menschliche Teil, der die Klage ausstieß, weil er lebendiges Fleisch war.

34. Die Welt forderte von mir, dass Ich ihr meine Wahrheit zeige, und Ich zeigte ihr die Wahrheit, aber mit sehenden Augen sah sie nicht. Mein Wort und meine Werke hätten genügen sollen, um die göttliche Macht dessen zu beweisen, der sie getan hatte. Dennoch maß man ihnen jene Macht nicht zu. Doch mein Tod als Mensch war nicht das Ende jener Prüfungen. Ich war in geistiger Gestalt bei meinen Jüngern. Selbst unter ihnen gab es einen, der mich auf die Probe stellte und der nicht an die Auferstehung seines Herrn glaubte, bis er sich davon überzeugte, indem er seine Finger in die Wunde an seiner Seite legte.

35. Danach, als der Same des Wortes Jesu sich von Provinz zu Provinz und von Nation zu Nation verbreitete, traten allerorten die Ungläubigen, Zweifler, Materialisten auf und unterwarfen meine Lehre, meine Worte und meine Werke ihren Vernünfteleien. Doch die Menschen haben sich nicht darauf beschränkt, meine Wahrheit nur anhand meiner Werke und meiner Lehre zu beurteilen, sondern sie haben sich bemüht, meine menschliche Natur, meinen Werdegang, meine Geburt, meine Kindheit zu erforschen und alle Schritte, die Ich auf Erden tat. — Jener Nachforschung entging auch Maria nicht, die heilige und reine Frau, die von Gott auserwählt war, der Welt die Frucht des Lebens zu geben. Auch sie erfuhr den Spott, die Verurteilungen und Prüfungen der Menschen. Es genügte ihnen nicht, dass der Prophet Jesaja sie schon in vergangenen Zeiten als jungfräulich und rein verkündet hatte. Und selbst noch in der heutigen Zeit diskutieren und beratschlagen die Menschen in den Kirchen und Sekten über sie.

36. Ich sage euch, solange die Menschheit nicht ihren Materialismus aufgibt, wird sie bei der Beurteilung der Wahrheit dieser nicht ins Gesicht schauen können.

37. Ich vergebe den einen wie den anderen, doch Ich rate euch, meine Worte nicht länger dafür zu verwenden, euch gegenseitig in Verwirrung zu bringen, euch zu verletzen oder (moralisch) zu töten, denn euer Gericht wird dann groß sein.

38. Wenn ihr eure Auseinandersetzungen noch verstärkt und euch wegen eurer unterschiedlichen Meinungen schließlich gegenseitig verabscheut — wann werdet ihr euch dann in der Wahrheit vereinigen, welche eine einzige ist?

39. Fürchtet nichts von mir, fürchtet euch vor euch selbst, sagt euch der Meister. Verurteilte Ich vom Kreuze herab jene, die mich opferten? Hatte Maria in jener unendlich leidvollen Stunde Vorwürfe und Anklagen? — Nein, mein Volk.

40. Ebenso wenig richte Ich euch jetzt. Wahrlich, Ich sage euch, jeder schafft sich selbst sein Gericht und spricht sich sein Urteil. Ich will euch vom Schmerz, von der Sühne, vom bitteren Kelch befreien, und deshalb fordere Ich euch auf, dass ihr eure Herzen von unreinen Gefühlen säubert und euch untereinander zu lieben beginnt, denn dies ist der Weg, der euch zum Licht, zum Frieden und zur Wahrheit führen kann.

41. Falls ihr noch immer denkt, dass eure Leiden auf eure ersten Eltern zurückzuführen sind, so begeht ihr bei euren Urteilen einen Fehler im Verständnis eures Gottes.

42. In einem göttlichen Gleichnis inspirierte Ich die ersten Menschen, damit sie eine erste Kenntnis ihrer Bestimmung erlangen sollten, aber der Sinngehalt meiner Offenbarungen wurde falsch gedeutet. Als man zu euch vom Baume des Lebens, der Erkenntnis von Gut und Böse sprach, von dem der Mensch aß, wollte man euch nur begreiflich machen, dass, als der Mensch genügend Erkenntnis besaß, um zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden und für seine Taten verantwortlich wurde, er von da an die Früchte seiner Werke zu ernten begann.

43. Viele Menschen waren der Auffassung, dass alle Tränen dieser Welt durch die Sünde der ersten Erdenbewohner verursacht worden sind. In ihrer Unfähigkeit, das Gleichnis zu deuten, haben sie schließlich gesagt, dass Christus kam, um mit seinem Blute alle Flecken abzuwaschen. Wenn diese Behauptung richtig gewesen wäre — warum sündigen und leiden die Menschen auch weiterhin, obwohl jenes Opfer bereits vollbracht wurde?

44. Jesus kam zur Erde, um den Menschen den Weg zur Vollkommenheit zu lehren — einen Weg, den er mit seinem Leben, mit seinen Taten und seinen Worten zeigte.

45. Ihr wisst, dass Gott zu den Menschen sagte: "Wachset und mehret euch und füllet die Erde." Dies war das anfängliche Gesetz, das man euch gab, o Volk. Später hat der Vater die Menschen nicht nur aufgefordert, dass sie sich mehren, und dass das Menschengeschlecht weiter wächst, sondern dass ihre Gefühle immer hochherziger werden und ihr Geist eine ungehinderte Entfaltung und Entwicklung nimmt. Doch wenn das erste Gesetz die Ausbreitung der menschlichen Rasse zum Ziele hatte — wie könnt ihr da annehmen, dass derselbe Vater euch bestrafen würde, weil ihr ein Gebot von Ihm befolgt und erfüllt habt? Ist es möglich, Volk, dass in eurem Gott ein solcher Widerspruch existiert?

46. Seht, welch materielle Auslegung die Menschen einem Gleichnis gaben, in welchem zu euch nur vom Erwachen des Geistes im Menschen gesprochen wurde. Ergründet daher meine Unterweisung und sagt nicht länger, dass ihr die Schuld bezahlt, die die ersten Erdenbewohner durch ihren Ungehorsam gegenüber eurem Vater auf sich luden. Habt eine höhere Vorstellung von der göttlichen Gerechtigkeit.

47. Ich habe euch gesagt, dass selbst der letzte Flecken aus dem Herzen des Menschen getilgt werden wird, doch Ich sage euch auch, dass jeder seine eigenen Schandflecken abwaschen muss. Erinnert euch, dass Ich euch sagte: "Mit der Elle, mit der ihr messt, werdet ihr gemessen werden", und: "Was man sät, muss man ernten."

48. Jetzt ist die Zeit, in der ihr meine Worte von damals: "Wachset und mehret euch" verstehen könnt, dass dies nämlich auch geistig getan werden muss, und dass ihr das Universum mit euren guten Werken und lichtvollen Gedanken anfüllen sollt.

49. Ich heiße alle willkommen, die mir näherkommen wollen − alle, welche die Vollkommenheit erstreben.

50. Ruht euch aus von euren irdischen Mühsalen, meine Kinder, kehrt in euer Inneres ein, wo der Tempel ist, und denkt über mein Wort nach.

51. Ich habe euch dazu bestimmt, auf Erden das Gute zu verbreiten, welches wahre Spiritualität ist.

52. Fühlt ihr euch zu unfähig und unbedeutend? Haltet ihr euch für zu unrein, um eine Aufgabe dieser Art auf euren Geist laden zu können? Der Grund dafür ist, dass ihr meine Weisheit und meine Barmherzigkeit nicht kennt, dass ihr nicht mit ungetrübten Sinnen die Lehrbeispiele beobachtet, die Ich euch auf Schritt und Tritt durch die Natur gebe.

53. Seht ihr nicht, wie die Strahlen der Sonne alles erhellend selbst zur verseuchtesten Pfütze gelangen, sie verdunsten, in die Atmosphäre erheben, reinigen und schließlich in eine Wolke verwandeln, die über die Lande zieht und sie fruchtbar macht?

54. Zuweilen sagt ihr mir: "Meister, wie kommt es, dass Du Deine Augen auf diese Menschheit gerichtet hast, obwohl es keine Patriarchen, keine Gerechten und keine Menschen mehr gibt, die Deine Apostel sein können? Siehst Du nicht, dass wir in einer Welt voll Schmutz und Sünde leben?" Darauf antworte Ich euch, dass meine Macht Lilien emporsprießen lässt, selbst mitten im Schlamm, von dem niemand annehmen würde, dass ihm eine Blume von so wunderbarer Reinheit entsprösse.

55. Lasst die Sonne meines Wortes in euer Wesen eindringen, damit es euch läutert und euch erhebt und ihr euch eilends aufmacht, um das Herz eurer Mitmenschen fruchtbar zu machen.

56. Lasst inmitten dieses Lebens voll Sünde und Verdorbenheit, das die Menschheit lebt, die Reinheit eurer Werke und die Aufrichtigkeit eurer Gebete emporsprießen, und wahrlich, Ich sage euch, euer Geist braucht dann in keiner Weise die Lilien zu beneiden.

57. Ich werde in dieser Form nur während einer kurzen Zeitspanne sprechen — eine Zeit, die ihr ausnützen sollt, so wie die Feldpflanzen die günstige Jahreszeit nutzen, um zu wachsen, zu blühen und Früchte zu tragen.

58. Wahrlich, wahrlich, Ich sage euch, in den reuigen Sündern ist mehr Liebe als in jenen, die sich immer für gut gehalten haben. So werde Ich weiterhin sprechen, und die Sünder werden weiterhin ihre Verfehlungen bereuen und die Zahl der Bekehrten vermehren.

59. Das Herz des Sünders ist empfänglicher für die Liebesberührung meines Wortes, da es viele Menschen gibt, die gesündigt haben, weil ihnen in ihrem Leben die Liebe gefehlt hat. Als sie meine Vaterstimme vernommen haben, die sie rief, ihnen vergab, ihre Wunden heilte und sie verstand, wie niemand auf Erden sie verstanden hat, haben sie bald die göttliche Berührung an den empfindsamsten Saiten ihres Wesens gespürt und die Beharrlichkeit ihres Meisters ihnen gegenüber erfahren.

60. So gehen viele Menschen durch die Welt, die ein Wort oder ein erlösendes Licht suchen, einen Trost für ihr Leid. Sie suchen jemanden, der Nachsicht mit ihnen hat, der nicht auf ihre Fehler hinweist, der zu ihnen von einem besseren Leben spricht. Doch sie finden ihn nicht auf der Welt, und dann verschließen sie sich, ziehen sich zurück und vertrauen niemandem mehr ihre Geheimnisse an.

61. Jene Herzen öffnet nur der Schlüssel der Liebe, den Ich besitze, und den Ich gerade all jenen anvertraue, die ihre Herzen öffnen und mir sagen: "Meister, ich will Dir nachfolgen."

62. Aus dem Herzensgrund der Zuhörerschar taucht diese Frage auf: "Bist Du der Messias?" Doch Ich sage euch nur: Höret mein Wort, erfasst seinen Sinngehalt und sucht seinen Wesenskern.

63. Ich spreche die Wahrheit, lehre den Weg, offenbare die Reinkarnation, welche Gesetz ist, damit sich der Geist vervollkommnet und ans Ziel seiner Bestimmung gelangt. Ihr zweifelt daran? Wahrlich, Ich sage euch, die Wahrheit ändert sich nicht im geringsten durch eure Zweifel. Sie bleibt immer die gleiche.

64. Ich sage euch, verneint niemals wegen der bloßen Tatsache, dass ihr nicht versteht. Bedenkt: Wenn nur das Wahrheit wäre, was euer armseliger Verstand begreift, so würde nichts existieren.

65. Mancher sagt mir: "Meister, wenn Du alles weißt, wenn Du die Geschöpfe, noch bevor sie sind, kennst — wusstest Du damals, dass Judas Dich verraten würde?" O ihr unbeholfenen Vernünftler, die ihr noch in diesen Zeiten derartige Fragen stellt! Ich, der alles weiß, wählte ihn gerade dazu aus, weil Ich wusste, dass jener Mensch gar nicht anders handeln konnte; und es war unbedingt nötig, mich jeder einzelnen Unvollkommenheit meiner Jünger zu bedienen, um ein Lehrbeispiel zu geben.

66. Der Jünger, der seinen Meister verriet, ist ein Symbol, ein offenes Buch, das in jedem menschlichen Bewusstsein existiert, damit ihr seine Bedeutung zu begreifen und seine Lehren zu vernehmen wisst.

67. Wisset, dass in jedem Menschen ein Judas wohnt. Ja, Jünger, denn in eurem Falle ist der Körper der Judas des Geistes; der Körper ist es, der sich dagegen sträubt, dass das Licht der Vergeistigung erstrahlt, der dem Geist auflauert, um ihn in Materialismus, in niedere Leidenschaften zu stürzen.

68. Doch deshalb, weil euer Körper euch an den Rand des Abgrundes bringt, sollt ihr ihn nicht verdammen. Nein, denn ihr benötigt ihn für euren Fortschritt und sollt ihn durch eure Vergeistigung überwinden, so wie Ich Judas durch meine Liebe überwand.

69. Ich sehe, dass ihr an der Macht der Liebe zweifelt, dass ihr an der Kraft des Glaubens zweifelt; dass ihr an der Kundgabe meines Geistes durch das menschliche Verstandesorgan zweifelt; dass ihr selbst an euren Gaben und Fähigkeiten zweifelt, die ihr noch nicht entfaltet. Was vermögt ihr mit soviel Zweifel zu tun? Welche Wunder könnt ihr erleben? — Keine.

70. Ihr seid so widerspenstig in eurer Skepsis und so stark in eurem Zweifel, dass ihr nicht zulasst, dass das geistige Licht mit seinen Strahlen in tiefere Bereiche eures Bewusstseins gelangt. Doch wenn ihr euch vergeistigt, wenn ihr das Leben in Einklang mit meinen Unterweisungen und nach meinem Willen lebt, werdet ihr aus eurem Wesen die Fähigkeiten aufsteigen sehen, die ihr geleugnet habt, und die Geistesgaben, die ihr niemals zu besitzen glaubtet.

71. Wenn ihr dann vergeistigt seid und in euren Herzen Reinheit und Sanftmut walten, werdet ihr erleben, wie alle Elemente der Natur euch wohlgesonnen sind und euch gehorchen, weil eure Vergeistigung euch mit ihnen in Einklang brachte.

72. Wenn ihr Spiritualität besitzt, werdet ihr nicht mehr sagen: "Vater, gib mir Nahrung, gib mir Intelligenz, gib mir materiellen Reichtum." Noch weniger werdet ihr in den Irrtum verfallen, Ihm zu sagen: "Vater, wenn Du mir das gibst, um was ich Dich bitte, so werde ich Dir von dem geben, was ich habe — das, worum Du mich bittest."

73. Meint ihr nicht, Jünger, dass diese Art zu bitten einer Versuchung eures Vaters gleichkommt? Meint ihr etwa, dass Ich euch mehr und Besseres geben kann, wenn ihr mir etwas gebt? Wenn ihr mir sagt, dass Ich von euch das verlangen soll, was ihr habt, was würde da aus euch, wenn Ich für die Gewährung eurer Bitten euch das entzöge, was ihr auf der Welt am meisten liebt? Würdet ihr einer solchen Prüfung standhalten?

74. Nein, Jünger, es ist an der Zeit, dass ihr euer Gewissen alle eure Handlungen und Gedanken lenken lasst.

75. Lasst euren Glauben sprechen, und der Himmel wird euch antworten.

76. Der göttliche Geist war voller Liebe, obwohl er allein existierte.

77. Noch war nichts geschaffen worden, nichts gab es um das göttliche Wesen herum, und dennoch liebte es und fühlte sich als Vater.

78. Wen liebte er? Als wessen Vater fühlte Er sich? Es waren alle Wesen und alle Geschöpfe, die aus Ihm hervorgehen würden und deren Kraft verborgen in seinem Geiste ruhte. In jenem Geiste waren alle Wissenschaften, alle Naturkräfte, alle Wesenheiten, alle Schöpfungsgrundlagen. Er war die Ewigkeit und die Zeit. In ihm war die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, noch bevor die Welten und Wesen zum Leben erstanden.

79. Jene göttliche Inspiration wurde unter der unendlichen Kraft der göttlichen Liebe Wirklichkeit, und das Leben begann.

80. Das Universum füllte sich mit Wesen, und in allen manifestierte sich die Liebe, die Macht und die Weisheit des Vaters.

81. Wie eine unerschöpfliche Quelle des Lebens war der Schoß des Herrn seit jenem Augenblicke, da Er beschloss, dass die Atome sich vereinen sollten, um Körper zu gestalten und Wesen zu bilden.

82. Zuerst existierte das geistige Leben, zuerst waren die Geistwesen, und danach erst die materielle Natur.

83. Da beschlossen war, dass viele geistige Geschöpfe körperliche Gestalt anzunehmen hatten, um auf materiellen Welten zu leben, wurde zuerst alles vorbereitet, damit die Kinder des Herrn alles für sie bereit fänden.

84. Er überschüttete den Weg, den seine Kinder zu gehen haben würden, mit Segnungen, überflutete das Universum mit Leben und erfüllte mit Schönheiten den Weg des Menschen, in welchen Er einen göttlichen Funken legte: das Gewissen und den Geist, so geschaffen aus Liebe, aus Intelligenz, aus Kraft, aus Willen und aus Bewusstsein. Doch alles Existierende hüllte Er in seine Kraft und zeigte ihm seine Bestimmung.

85. Der Vater verblieb dort als Ursprung alles Existierenden, und da dem Universum der Weg zur Entwicklung und Vervollkommnung angeboten war, blieb er in Erwartung der Rückkehr aller seiner Kinder, damit auch sie in Ihm ihr Ziel fänden, welches die Vollkommenheit des Geistes und die Ewigkeit sein würden.

86. Dieser jedem Naturreich, jedem Geschöpf und jeder Gattung vorbestimmte Weg war das Gesetz, das der Schöpfer unauslöschlich in seine Kinder prägte.

87. Seit damals webt und lebt alles für das Ziel, für das es geschaffen wurde; seit damals bewegt sich alles auf die Vollkommenheit zu und kreist unaufhörlich um ein Gebot, ein Prinzip und ein Gesetz.

88. Der Vater verwendete gleich einem Sämann die Lebenselemente, die in ihm waren, als ob sie Erdreich wären, und in dieses legte er den Samen des Lebens, der seiner Liebe entspringt, um dann den Tag zu erwarten, an dem Er eine so vollkommene Frucht ernten kann, wie es der Samen und wie es die Inspiration war.

89. Die Wissenschaftler dieser Zeit sind überwältigt, wenn sie entdecken, dass die Welt mehr Lebensdauer hat, als die früheren Wissenschaftler ihr zugestanden; und wenn sie meinen, dass die Erde ein untergehendes Gestirn ist, das nahe am Erlöschen ist, so sage Ich ihnen, dass die Erde noch so wenig gelebt hat, dass sie noch weit von jener Entwicklungsstufe entfernt ist, um die Generationen der Gnade und der Vergeistigung beherbergen zu können.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 151

1. Aus vielen Quellen habt ihr getrunken, in der Hoffnung, euren Durst nach Liebe gestillt zu sehen, und in dieser Zeit seid ihr durstiger denn je. Was habt ihr mit dem Wasser des Lebens gemacht, das Ich euch schon damals gab?

2. Ich habe der Frau aus Samaria gesagt: "Wer von dem Wasser trinkt, das Ich gebe, wird nie mehr dürsten." Doch heute sage Ich euch: Wenn die Menschen von jenem Wasser getrunken hätten, würden sie nicht soviel Elend mit sich tragen.

3. Die Menschen verblieben nicht in meiner Unterweisung und zogen es vor, meinen Namen zu verwenden, um Religionen und Konfessionen gemäß ihrer Auslegung und Bequemlichkeit zu schaffen. Ich verwarf Traditionen und lehrte sie die Lehre der Liebe, doch heute kommt ihr zu mir und präsentiert mir leere Riten und Zeremonien, die den Geist nicht im geringsten fördern. Wenn keine Spiritualität in euren Werken zum Ausdruck kommt, kann ihnen keine Wahrheit innewohnen, und was nicht Wahrheit in sich birgt, erreicht euren Vater nicht.

4. Als jene Samariterin fühlte, dass das Licht meiner Augen bis auf den Grund ihres Herzens drang, sagte sie zu mir: "Herr, ihr Juden sagt, dass Jerusalem der Ort ist, an dem man unseren Gott anbeten muss." Da sagte Ich ihr: "Wahrlich, Ich sage dir, Frau, der Zeitpunkt rückt näher, an dem ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet, wie ihr es jetzt tut. Die Zeit kommt, in der man den Vater im Geiste und in der Wahrheit anbetet, denn Gott ist Geist."

5. Dies ist meine Lehre aller Zeiten. Seht, obwohl ihr die Wahrheit vor Augen hattet, wolltet ihr sie nicht sehen. Wie könnt ihr sie leben, wenn ihr sie nicht erkennt?

6. Eben deshalb seid ihr dürstend in meine Gegenwart gekommen. Doch als ihr dies Wort vernommen habt, hat euer Herz die Frische des Wassers des Lebens empfunden, und ihr wolltet euch nicht mehr von der Quelle entfernen.

7. Ihr habt mir gesagt: "Herr, Du hast uns angekündigt, dass dies Wort, das Du heute durch die Stimmträger gibst, sein Ende haben wird. Was sollen wir dann tun, damit uns der Durst nicht erneut überkommt?" Der Meister sagt euch: Ich bin gekommen, euch beten zu lehren, euch die Geistesgaben zu offenbaren, die ihr besitzt und nicht beachtet habt, mittels derer ihr mein Gesetz ausüben und mir nacheifern könnt. Wer in seinem Leben Vergeistigung hat, kann nicht Durst, Müdigkeit, Hunger oder Elend fühlen. Ferner sage Ich euch: Ich werde euch nach 1950 aufgrund eurer Vergeistigung näher sein.

8. Daraufhin fragt ihr mich: "Wie erlangt man Vergeistigung?" Und Ich sage euch: Ihr werdet sie erreichen, indem ihr von Geist zu Geist betet, indem ihr darauf achtet, bei allen euren Handlungen gerecht zu sein, indem ihr an euren Mitmenschen tätige Nächstenliebe übt. Wenn man so lebt, wird der Geist frei und lenkt die Schritte des Menschen, erleuchtet vom Lichte des Gewissens. Er fühlt sich nicht mehr einsam auf Erden, weil er begreift, dass die Gegenwart des Herrn und die der Geistigen Welt ihn begleiten. Bei jedem Schritt, den er durchs Leben macht, entdeckt er ein neues Licht und gewinnt für sich eine neue Erkenntnis. Er fühlt sich nicht mehr als Geächteter oder als Elender und erquickt sich an den von seinem Vater geschaffenen Wundern, die er jetzt durch die Gabe der Inspiration und Offenbarung entdeckt.

9. Ich sage euch auch in dieser Zeit, dass wer von dem Wasser trinkt, das Ich gebe, welches mein Wort ist, nie mehr Durst haben wird, ebenso, wie Ich euch sage, dass ihr keinen bestimmten Ort aufsuchen sollt, um zu beten, da ihr mich überall finden könnt.

10. Ich habe euch vor allem gewarnt, was in eurem Leben Mutlosigkeit bewirken kann, damit ihr auf eurer Lebensreise nicht einen Augenblick lang verzagt. Ich habe euch angekündigt, dass die Zeit kommen wird, in der alle Religionen versuchen werden, diese Lehre zu erforschen, und wenn sie sich für sie interessieren, sie dieselbe nach euren Taten, Worten und Zeugnissen beurteilen werden.

11. Ihr wisst bereits, dass ihr ins Gerede kommt und bekämpft werdet, dass sie so viele Argumente gegen den Glauben, an dem ihr festhaltet, ins Feld führen werden, dass viele sich furchtsam verbergen, andere demoralisiert sein werden und die meisten sich verwirrt vom guten Weg abkehren werden.

12. Vergesst nicht, dass Ich euch all dies schon angekündigt habe, doch Ich darf euch auch daran erinnern, dass jene, die trotz aller Widerstände standhaft bleiben und im stillen beten, ohne dass ihr Glaube und ihre Hoffnung wanken, wie das Samenkörnchen des Gleichnisses sein werden, das sich vor dem Sturme rettete. Als dann die vorbestimmte Zeit gekommen war, begann es zu keimen, zu wachsen und sich danach zu vermehren, bis es die Felder bedeckte, weil es zu warten verstand, bis die Winde nachließen, um leben und sich vervielfältigen zu können.

13. Möchtet ihr nicht das kleine Samenkorn dieses Gleichnisses sein, um morgen den Ruhm zu haben, von eurem Vater "Kinder des Glaubens" genannt zu werden, so, wie Ich Noah nannte? Fürchtet euch nicht, denn der Sturm wird sich nicht nur gegen euch richten. So, wie ihr die Völker und Mächte der Erde sich rüsten saht für den Kampf, so machen sich auch die verschiedenen Religionsgemeinschaften bereit, um die Schlacht zu schlagen.

14. Es ist nötig, dass sich für kurze Zeit der Himmel für alle verschließt, und dass er sich erst wieder öffnet, wenn ein einziger Schrei von der Erde aufsteigt, weil man erkennt, dass es nur einen einzigen Vater aller Wesen gibt.

15. Ich will, dass ihr schon jetzt begreift, worin die Aufgabe besteht, die ihr inmitten dieser Auseinandersetzung zu erfüllen habt — eine Aufgabe, die nicht nur das Geistige umfasst, sondern auch das Materielle betrifft.

16. Die Gerechtigkeit des Vaters hat diese Nation mit seinem Zepter berührt, um ihr Vollmacht gegen den Krieg, die Ungerechtigkeit und die Falschheit zu geben. Ihre Bewohner sind in ihren Herzen und Geist gesalbt worden, damit sich der Krieg von ihnen fernhält. Sie sind vorbereitet und geläutert worden, damit sie Geduld haben und nicht den Mut verlieren angesichts der Leiden, wenn sich auf der Welt die Verwüstung ausbreitet und man die Klagen der Bewohner der Nationen vernimmt. Von diesem Volke werden dann Gebete emporsteigen, es wird die Form der Verehrung seines Vaters klären, die Liebeswerke, die es auf seinem Wege tut, werden sich vervielfachen. Denn dies wird die angekündigte Zeit sein, in der alle Länder zubereitet sein werden, um diesen Liebessamen zu empfangen.

17. Stellt euch im voraus durch eure Zurüstung auf den Kampf ein, entfaltet eure Geistesgaben, gebt euren Waffen Glanz. Schreckt nicht vor den Prüfungen zurück, denn sie geben eurem Geist Festigkeit und Standhaftigkeit.

18. Reinigt euer Herz, damit ihr rein und vorbereitet in diese Auseinandersetzung geht, dann habt ihr nichts zu befürchten. Die geistigen Mächte und die Elemente der Natur werden auf der Seite all jener stehen, die sich als Soldaten meiner Sache der Liebe, des Friedens und der Gerechtigkeit erheben.

19. In dieser Epoche suche Ich die Herzen der Menschen, um ihnen den rechten Weg zu zeigen.

20. Ihr, die ihr noch Traditionen habt, erinnert euch an meine Gegenwart unter euch in der Zweiten Zeit: Ihr gedenkt des Einzugs Jesu in Jerusalem, erinnert euch mit Liebe an jene Zeit und denkt über die Bedeutung einiger jener Textstellen nach. Doch Ich sage euch: Heute ziehe Ich nicht in die gesegnete Stadt ein, sondern in das Herz aller meiner Kinder guten Willens. Wenn ihr mich als Gast aufnehmen wollt, so bereitet euch zu, dann werde Ich bei euch sein. Ich habe euch immer in gleicher Weise geliebt, mein Geist ist unwandelbar. Ihr, die ihr mich liebt und mir sehnsuchtsvoll nachfolgen wollt, seht vor euch die Himmelsleiter, die zu mir führt.

Mein Weg ist allen bekannt, euer Geist weiß, dass er, um zu mir zu gelangen, alle Gebote des Gesetzes befolgen muss.

21. Ich will, dass ihr reinen Geistes seid. Ich bin bereit, mich in jeden zu ergießen, der sich vorbereitet.

22. Die gerechten Geister, die bei mir leben, beklagen das Unverständnis des menschlichen Herzens, wenn sie mein Werk der Dritten Zeit betrachten. Noch immer zweifeln manche und stellen Bedingungen, um gehorsam zu sein; doch Ich setze meinen Kampf fort aus Liebe zu euch und rufe die Herzen im Verlangen nach Liebe und Mitgefühl wie ein einfältiger Pilger.

23. Der Weg ist der des Opfers, aber er führt zum Gipfel des Berges. Kommt mit mir und lasst uns zusammen wandern. Hört das Wort, das in dieser Zeit zu euch spricht. Es ist ganz schlicht, doch es wird die empfindsamen Saiten des Herzens derer anrühren, die für das Leben der Gnade gestorben sind, und wird sie zu neuem Leben erwecken.

24. In der Zweiten Zeit waren zwölf Jünger beim letzten Abendmahle bei mir. Jetzt lade Ich die ganze Menschheit ein, das Brot des Geistes zu sich zu nehmen. Ich biete euch auch den Frieden meines Reiches an, denn in mir ist die Macht, euch diese Gaben anzubieten. Wer mir nachfolgen will, sei willkommen. Doch wer von der Welt gerufen wird und ihr dienen will, wird, wenn er einst meinen Weg sucht, mit großer Anstrengung und großem Schmerze die Zeit aufholen müssen, die er verloren hat.

25. Dient mir, und ihr werdet mit eurem Gewissen im Reinen sein. Ich werde euch das für euren Lebensunterhalt Notwendige obendrein geben. Solange ihr mit der Erfüllung eurer geistigen Aufgabe beschäftigt seid, werden meine Engel über eure Güter wachen.

26. Ich habe gesehen, wie ihr euch (innerlich) vorbereitet, und wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch meinen "Körper" zu essen und mein "Blut" zu trinken geben.

27. Der Geist ist bereit, die Lehren zu studieren, die Ich euch in der Zweiten Zeit gab und deren Erklärung Ich euch derzeit gebe.

28. Seht hier den Tisch, auf dem sich das Brot des Lebens und der Wein der Gnade befindet. Die Jünger umgeben mich, und in ihrem Herzen fragen sie sich: "Obwohl der Vater bei uns ist, warum offenbart sich in seinen Worten Trauer?" Doch unter denen, die so fragen, gibt es andere, deren Geist ahnt, dass der Meister ihnen nun etwas Schweres sagen wird. Es sind jene, die daran denken, wie der Herr sein Brot in den Wein tauchte, um es jenem anzubieten, der ihn verraten würde.

29. Als Jesus mit seinen Jüngern jenes Passahmahl feierte, wie es der Tradition jenes Volkes entsprach, sagte er ihnen: "Etwas Neues offenbare Ich euch nun: Nehmt von diesem Wein und esst von diesem Brote, die mein Blut und meinen Körper darstellen, und tut dies zu meinem Gedächtnis."

30. Nach dem Hinscheiden des Meisters gedachten die Jünger des Opfers ihres Herrn, indem sie Wein zu sich nahmen und Brot aßen, was Sinnbilder für jenen waren, der aus Liebe zur Menschheit alles hingab.

31. Im Laufe der Jahrhunderte gaben die in Konfessionen aufgespaltenen Völker meinem Worte unterschiedliche Auslegungen.

32. Heute will Ich euch sagen, was Ich in jener Stunde, bei jenem Mahle empfunden habe, bei dem jedes Wort und jede Handlung Jesu die Lektion eines Buches von tiefer Weisheit und unendlicher Liebe war. Wenn Ich dazu Brot und Wein verwendete, so geschah es, um euch verstehen zu lassen, dass sie der Liebe gleichen, welche die Nahrung und das Leben des Geistes ist, und wenn Ich euch sagte: "Tut dies zu meinem Gedächtnis", dann wollte der Meister damit sagen, dass ihr eure Nächsten mit einer Liebe ähnlich jener von Jesus lieben und euch den Menschen als wahre Nahrung hingeben sollt.

33. Jesus gab euch nicht nur sein Wort. Seine Unterweisungen und Werke waren nicht nur Gleichnisse oder Sinnbilder. So, wie er seinen Körper und sein Blut gegenüber seinen Jüngern zu deren Belehrung mit Brot und mit Wein versinnbildlichte, gab er am darauffolgenden Tag seinen Körper vor den Augen einer Volksmenge hin und vergoss all sein Blut, um der ganzen Menschheit das Brot des ewigen Lebens, der vollkommenen Liebe, zu essen zu geben.

34. Jeder Ritus, den ihr mit diesen Unterweisungen macht, wird unfruchtbar sein, wenn ihr meine Lehren und Beispiele nicht in eurem Leben zur Anwendung bringt. Gerade das ist das Schwierige für euch, aber eben darin besteht das Verdienst.

35. Jesus lehrte euch die Barmherzigkeit, die Sanftmut, die Liebe; er lehrte euch, euren Feinden von Herzen zu vergeben. Er sagte euch, dass ihr die Lüge fliehen und die Wahrheit lieben sollt. Er verkündete euch, dass ihr das Böse, ebenso wie das Gute, das ihr empfangt, immer mit Gutem vergelten sollt. Er lehrte euch die Achtung vor jedem eurer Nächsten und offenbarte euch die Art und Weise, wie man Gesundheit für den Körper und den Geist findet und wie ihr mit eurem Leben den Namen eurer Eltern ehrt, damit auch ihr von euren Kindern geehrt werdet.

36. Dies sind einige der Gebote, nach denen sich jeder richten muss, der in Wahrheit christlich sein will.

37. Damit jene Unterweisung in den Herzen den Glauben entzünden würde, damit sie von den Menschen geliebt werden konnte, tat Ich dabei Wunder, und damit jene Wunder möglichst eindrucksvoll waren, tat Ich sie an den Körpern der Kranken: Ich heilte die Blinden, die Tauben, die Stummen, die Gelähmten, die Besessenen, die Aussätzigen und erweckte auch Tote zum Leben.

38. Wie viele Wunder der Liebe tat Christus unter den Menschen! Ihre Namen gingen als Lehrbeispiele für kommende Generationen in die Geschichte ein.

39. Heute gebe Ich euch erneut mein Wort; der geistige Gehalt ist der gleiche wie der, den Ich euch in der Zweiten Zeit übergab. Ich spreche zu euch mit derselben Liebe. Ich zeige euch ein weiteres Mal den Weg, auf dem man zum Vater gelangt. Ich lehre euch mit größter Selbstlosigkeit.

40. Heute versinnbildliche Ich meinen Körper und mein Blut nicht mit Brot und Wein, noch komme Ich als Mensch, um mein Blut zu vergießen und euch meinen Körper an einem Kreuze zu übergeben. Dies ist eine andere Zeit. Jetzt komme Ich im Geiste, und es ist euer Geist, zu dem Ich über seine geistige Mission spreche, denn er ist nunmehr fähig, die früheren Unterweisungen und auch die neuen Offenbarungen zu verstehen. Ich bereite derzeit meinen Tempel in eurem Herzen.

41. Als Mensch hatte Ich Gestalt, als Gott habe Ich sie nicht. Seht, es ist nicht mehr an Körperlichkeit an mir als meine Wahrheit, noch gibt es einen anderen Wein als meine Liebe.

42. Mein Geist, der allgegenwärtig ist, wird empfunden, wenn ihr zubereitet seid. Sucht mich, und Ich werde vor eurem geistigen Blicke den Schleier von vielen Geheimnissen wegziehen. Ich werde euer Herz zum Guten wenden, werde euch den Weg weisen, dem ihr folgen sollt.

43. Wie könnt ihr weiterhin an Blut und Körper denken, da es doch der Heilige Geist ist, der zu euch herniederkommt, da Ich nur komme, um mit meinem Worte euren Geist zu erleuchten, euch zu nähren und eure materielle Natur zu erschüttern?

44. Die Stimme eures Geistes rief mich in dieser Zeit; eure innere Erhebung, euer Durst nach Licht ließen mich euch näherkommen.

45. Bald werden die Jünger des Spiritualismus diese Unterweisung unter den Menschen verbreiten als die Lehre, die die Menschen dazu inspirieren wird, für den Aufstieg ihres Geistes zu kämpfen.

46. Bildet keine weiteren Sekten, nur die Gesinnung soll euch vereinen. Euer Gewissen wird euch anzeigen, wann ihr euch vom (rechten) Weg entfernt.

47. Ein einziges Gesetz habe Ich euch seit Anbeginn der Zeiten gegeben. Es kennzeichnet für euch einen Pfad voller Klarheit, welcher jener der Entwicklung eures Geistes ist.

48. In dieser Zeit werde Ich gleichfalls verraten, verkauft und überantwortet werden. Noch kennt ihr die Art und Weise nicht, doch öffnet eure Augen und arbeitet an euch, damit ihr nicht die Urheber solcher Werke seid.

49. Was wird aus jenem werden, der meinen Ruf vernahm, den Ich Jünger nannte, und den die Welt und sein Gewissen danach Verräter nennen?

50. Wachet und vergebet einander, denn meine Vergebung bedeckt das ganze Weltall.

51. An diesem Tage hat euer Herz mit Macht gepocht, weil Ich in ihm gewesen bin.

52. Menschen, die ihr mein Wort vernehmt: Wendet eure Gedanken ab von irdischen Plänen und richtet euch empor, damit euer Geist sich erquickt und an meiner Gegenwart erfreut. Haltet die notwendige Vorbereitung ein, denn der Augenblick ist feierlich. Der Vater spricht zu seinen Kindern, und wenn der Vater es mit soviel Liebe tut — warum sollten dann die Kinder ihm nicht mit der ganzen Ehrfurcht, derer sie fähig sind, zuhören?

53. Ihr Stimmträger: Übermittelt meine Lehre mehr durch euren Geist als durch eure Lippen.

54. Ihr "Goldfedern": Schreibt mein Wort mehr durch eure Liebe als durch eure Federn nieder.

55. Ich will, dass diese Botschaft die Menschen aus ihrem Schlafe aufweckt. Ich will, dass die Menschen, wenn sie meine Unterweisungen von euren Lippen hören oder sie in euren Schriften lesen, bewegt werden und erbeben.

56. Mein Volk wird sich aufmachen, die frohe Kunde weitergeben und meine Botschaft dieser Zeit bekanntmachen. Ihr sollt nicht nur mit euren Worten Beweise für meine Wahrheit geben, sondern mit allen euren Werken, indem ihr euer Leben auf die Befolgung dieser Lehre ausrichtet. Ihr werdet darauf bestehen, dass die Wiedereinkörperung des Geistes eine der großen Wahrheiten ist, welche die Menschheit kennen und glauben soll. Manche ahnen sie, akzeptieren sie und glauben an sie aus Intuition heraus, als etwas, das in meiner liebevollen Gerechtigkeit gegenüber den Menschen nicht fehlen konnte. Doch wird es auch viele geben, die euch Gotteslästerer und Lügner nennen werden. Seid unbesorgt, das gleiche geschah meinen Aposteln, als sie die Auferstehung von den Toten predigten, wie sie Jesus lehrte. Die Priester und die Richter warfen sie ins Gefängnis, weil sie solche Lehren predigten. Später nahm die Welt jene Offenbarung an, obschon Ich euch versichern kann, dass sie nicht die ganze Bedeutung dieser Lehre zu erfassen vermochte, so dass es nötig ist, dass Ich in dieser Zeit komme und euch davon unterrichte, dass die "Auferstehung des Fleisches" sich nur auf die Wiedereinkörperung des Geistes beziehen kann, da dieser das Wesentliche und der Grund für das Leben ist — das, was in Wahrheit ewig ist.

57. Zu welchem Zweck sollten die toten Körper wiederauferstehen, da sie doch nur die vergänglichen Gewänder des Geistes waren?

58. Das Fleisch sinkt in die Erde und vermischt sich mit ihr. Dort wird es gereinigt, verwandelt sich und ersteht unablässig von neuem zum Leben, während der Geist sich weiter aufwärtsentwickelt, weiterhin der Vollkommenheit entgegengeht. Wenn er zur Erde zurückkehrt, ist es für ihn eine Auferstehung zum menschlichen Leben, und auch für seine neue Körperhülle ist es eine Auferstehung in Verbindung mit dem Geist. Doch das Materielle ist nicht von unvergänglicher Beschaffenheit, das Geistige hingegen wohl, daher sage Ich euch noch einmal, dass es euer Geist ist, den Ich suche, den Ich lehre und den Ich bei mir haben will.

59. Seinerzeit sagte Ich Nikodemus, der mich in guter Gesinnung aufgesucht hatte, um mit mir zu sprechen: "Was vom Fleische geboren ist, ist Fleisch, und was vom Geiste geboren ist, ist Geist. Wundere Dich nicht, wenn Ich Dir sage, dass man nochmals geboren werden muss." Wer verstand jene Worte? Ich wollte euch mit ihnen sagen, dass ein Menschenleben nicht genügt, um eine einzige meiner Lehren zu begreifen, und ihr viele Erdenleben benötigt, um das Lehrbuch zu verstehen, das dies Leben in sich birgt. Daher hat das Fleisch nur die Aufgabe, dem Geist bei seinem Gang über die Erde als Stütze zu dienen.

60. Der Geist empfängt vom Körper die Eindrücke, die dieser im Leben erhält. Je mehr seine Empfindsamkeit und Reife zunimmt, desto größer ist die Ernte für den Geist. Der Körper ist nur das Werkzeug, der Übermittler, die Stütze und der Prüfstein.

61. Das Leben auf dieser Welt ist eine beständige Unterweisung und ein Abbild des ewigen Lebens des Geistes. Ich spreche von seiner Harmonie, seiner Schönheit, seiner Vollkommenheit.

62. Dies ist eine weitere meiner Unterweisungen, Volk; doch damit du sie besser verstehst, vertiefe dich mehr mit deinem Geist als mit deinem Verstande darin.

63. Ihr habt euer Herz bereitet, um mein Kommen zu erwarten. Ich bin in ihm euer Gast.

64. Der Schleier des Geheimnisses und des Schweigens ist zerrissen, schon von hier aus erblickt ihr die Lichtstrahlen des Reiches und hört ihr die Stimme eures Vaters. Euer Geist hat sich in den reinigenden Gewässern des Schmerzes gewaschen. Wer von euch hat keine Tränen vergossen? Wer hat nicht die Bitternis kennengelernt?

65. Ihr sehnt euch brennend nach Frieden, und in eurem Gebete sagt ihr mir: "Herr, möchten doch die Kriege auf der Welt ein Ende haben und der Friede Deines Reiches zu uns kommen!"

66. Ihr beginnt die Aufgabe zu fühlen, die Ich eurem Geiste von Anfang an gegeben habe. Ihr seid jenes Volk, das Ich erwählt habe, um zu ihm zu sprechen und ihm die Aufgabe anzuvertrauen, den Völkern der Erde den Frieden und das Licht der Wahrheit zu bringen. Auch ihr seid ein Teil jenes undankbaren Volkes, das mich in der Gestalt Christi nicht anerkennen wollte. Andere Menschen erkannten mich besser als die, die behaupteten, dass sie mich erwarten würden.

67. Ihr habt wegen eurer Vermaterialisierung und eurer Undankbarkeit viele Tränen vergossen, deshalb wacht ihr jetzt für den Frieden und betet, dass die Menschen sich lieben mögen. Im stillen fragt ihr euch, wie es möglich war, dass ihr in Jesus nicht euren Herrn entdeckt habt; wie es möglich war, dass ihr Ihn zum Opfertod geschleppt und Kraft und Mut hattet, Ihn sterben zu sehen; wie es möglich war, dass ihr Ihn nicht beweint habt, als selbst die Sonne ihr Antlitz verbarg, um die Menschen ihre Blindheit begreifen zu lassen. Wundert euch nicht darüber, dass ihr zu jenen Verirrungen fähig gewesen seid; hier bin Ich in einer anderen Erscheinungsform, und es ist sehr wohl möglich, dass manche mich erneut leugnen.

68. Es ist kein Friede auf Erden, nicht einmal in jenen Tagen, die ihr der Erinnerung an die Passion eures Herrn widmet, und Ich frage euch: Wie habt ihr die Reinkarnationen verwendet, die Ich euch gewährt habe? Was habt ihr mit dem Leben eurer Nächsten gemacht? Ihr habt nur die Zeit verstreichen lassen und euer Leben und eure Ideale in falscher Weise genutzt. Ihr wolltet Herren sein, doch in Wirklichkeit seid ihr Sklaven der Welt und der Sünde gewesen. Ihr träumt von Unsterblichkeit, doch lebt ihr nicht auf die Ewigkeit, sondern auf den Tod zu. Ich, der Ich die Auferstehung und das Leben bin, habe euch immer wieder aufgerichtet, damit ihr das wahre Leben lebt.

69. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde diese brudermörderische und selbstsüchtige Welt dem Gericht unterwerfen und sie läutern, bis Ich Liebe und Licht aus ihr emporsteigen sehe. Auch denen, die heute ihre Völker ins Verderben führen, die derzeit alle Laster säen und verbreiten, die ihr Reich der Ungerechtigkeiten geschaffen haben, werde Ich zur Wiedergutmachung den Auftrag erteilen, die Versuchungen zu bekämpfen, die Verderbnis zu beseitigen und den Baum des Bösen mit der Wurzel auszureißen. Unter dieses Gericht wirst auch du fallen, Volk, denn du hast Moses verkannt, hast Jesus geopfert, Elias verfolgt und die Propheten, sowie Apostel und Jünger getötet.

70. Ich biete der Welt den Frieden an, aber der Stolz der groß gewordenen Nationen mit ihrer falschen Macht und ihrem falschen Glanz weist jeden Ruf des Gewissens zurück und lässt sich nur von seinen ehrgeizigen Zielen und Hassgefühlen fortreißen.

71. Noch neigt sich der Mensch nicht zur Seite des Guten, der Gerechtigkeit und der Vernunft, noch immer erheben sich die Menschen und verurteilen die Sache ihrer Nächsten; noch glauben sie, Gerechtigkeit schaffen zu können. Meint ihr nicht, dass sie sich statt Richter eher Mörder und Henker nennen sollten?

72. Die Männer der Macht haben vergessen, dass es einen Eigentümer allen Lebens gibt, doch sie nehmen das Leben ihrer Nächsten, als ob es ihnen gehörte. Die Menschenmassen rufen nach Brot, Gerechtigkeit, Behausung, Kleidung. Die Gerechtigkeit werde Ich schaffen, nicht die Menschen noch ihre Lehren.

73. Der Mensch hat mich immer als Richter erblicken wollen, nie hat er mir als seinem König einen Thron oder als seinem Gott einen Altar zu errichten verstanden; er hat nur ein Tribunal zu schaffen vermocht. Also sage Ich euch, dass Ich von jenem göttlichen Gerichtshof aus nun jedes eurer Werke richte.

74. In ihrem Stolze haben die Menschen selbst die Natur und ihre Elemente unterwerfen wollen, ohne sich bewusst zu machen, dass diese zu Richtern werden, um den Hochmut und die Vermessenheit des Menschen zu züchtigen.

75. Was die Propheten verkündeten, wird in dieser Zeit in Erfüllung gehen. Mein neues Wort wird zu Philosophen und Theologen gelangen, viele werden darüber spotten, und andere werden sich empören. Doch während dies geschieht, werden ihre verwunderten Augen die Erfüllung der Prophetien schauen, die Ich euch jetzt angekündigt habe.

76. Ich habe euch nur gelehrt, das Gute zu lieben, und wenn Ich dafür gekommen bin, so geschah es, weil Ich weiß, dass ihr auf der Welt das Böse verehrt habt, dessen Macht aus euren Unvollkommenheiten entstanden ist.

77. Es verlangt mich danach, in anderer Weise zu euch zu sprechen — nicht Irrtümer richtigzustellen, nicht Fehler zu tadeln, sondern euch Lehrworte von hoher Weisheit und tiefer Offenbarung zu geben. Doch dies wird erst geschehen, wenn ihr euch außerhalb dieses Körpers befindet, der euch bindet, und außerhalb dieser Welt, die euch gefangen hält. Volk, du hörst meine Stimme, lasse dich nicht in dieser Wüste nieder, erinnere dich, dass du in jener Ersten Zeit der Welt für alle Zeitalter ein Beispiel des Glaubens, der Beharrlichkeit und Stärke gegeben hast, als du jene Wüste durchquertest, die voller Prüfungen, Hindernisse und Feinde war, bis du das hohe Ziel erreichtest, das du verfolgtest: das Land der Verheißung.

78. Nehmt euch dies Beispiel zum Vorbild, nehmt euch ein Beispiel an euch selbst, denn ihr seid ein Teil jenes Volkes. Ohne Unterlass ermutigte Ich den Glauben meiner Kinder, und schließlich belohnte Ich ihre Treue. Wahrlich, Ich sage euch, ein neues Manna halte Ich für euren Geist bereit, und erneut wird in der Stunde der Prüfung aus dem Felsen der Wüste Wasser hervorquellen.

79. Mit Gesängen und Lobpreisungen für Jehova erleichterte die Volksmenge ihre schwierige Wanderschaft. In der heutigen Zeit werden das Gebet und die guten Werke bewirken, dass ihr die Härten des Weges nicht spürt. Schon durchquert ihr die letzte Wüste. Habt Mut und Glauben, erringt den Bergesgipfel mit euren Werken der Liebe.

80. Jenseits dieser Welt gibt es ein Heimatland, in das ihr alle im Geiste eingehen werdet. Wer hat dort nicht ein geliebtes Wesen? Wer möchte es nicht wiedersehen − jemanden, an den er sich als Vater, als Mutter, als Bruder, als Kind, als Gatte oder Gattin oder als Freund erinnert?

81. Eure Erinnerungen, Gedanken und Gebete von heute sind Rufe, die jene Wesen in ihrer Heimstatt vernehmen. Morgen wird die Vergeistigung euch vereinen und bewirken, dass ihr alle eine einzige Welt bewohnt und das Gebot befolgt, das euch sagt: "Liebet einander."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 152

1. Es ist ein Tag des Gedenkens, an dem die verschiedenen Religionsgemeinschaften große Scharen versammeln, die nach dem Worte Gottes hungern. Seht, wie jede von ihnen der Passion Jesu in anderer Weise gedenkt.

2. Es ist ein Gedenktag, an dem das Herz des Menschen sich für eine kurze Zeitspanne von den irdischen Vergnügungen abwendet, und er ahnt, dass seine Bestimmung nicht auf dieser Welt endet, sondern dass er wie Jesus in diesem Leben die Straße der Bitternis durchlaufen muss, um sich zur Rechten des Herrn zu erheben.

3. Wie wenige sind derer, die die Passion des Meisters ohne Riten und sinnbildliche Darstellungen in ihrem Herzen nachzuerleben vermögen! Ihr Spiritualisten, die ihr mich durch das menschliche Verstandesorgan vernehmt — erwartet nicht, dass Ich jenes Drama in Form einer sinnfälligen Schaustellung wiederhole. Ich werde euch nur zugestehen, dass ihr durch mein Wort der Werke und Lehren gedenkt, die Ich euch in jenen Stunden gab. Aufs neue sind die Jünger bei mir, und Ich habe ihnen gesagt: Wachet und betet, seid auf der Hut vor den Fallen der Versuchung, bedenkt, dass das Fleisch schwach ist.

4. Wenn Ich euch seinerzeit sagte, dass Ich euch ein neues Gebot geben will, indem Ich sagte: "Liebet einander", so sage Ich euch heute, dass dies Gebot auch weiterhin das erste und das letzte ist.

5. Ich sagte meinen Jüngern in der Zweiten Zeit: "Sehr bald werdet ihr mich nicht mehr sehen, denn Ich gehe zum Vater. Doch bald werde Ich erneut unter euch sein, denn Ich werde euch den Tröster senden, den Geist der Wahrheit." Und hier bin Ich, Jünger der Dritten Zeit, und erfülle mein Wort und meine Verheißung.

6. Als die Stunde nahte und das Abendmahl zu Ende war, hatte Jesus seinen Jüngern die letzten Anweisungen gegeben. Er brach auf zum Olivengarten, wo er zu beten pflegte, und sprach zum Vater: "Herr, wenn es möglich ist, so nimm diesen Kelch von mir. Doch nicht mein, sondern Dein Wille geschehe." Dann näherte sich jener meiner Jünger, der mich ausliefern sollte, begleitet von der Schar, die mich ergreifen sollte. Als jene fragten: "Wer ist Jesus, der Nazarener?" — näherte sich Judas seinem Meister und küsste ihn. Im Herzen jener Männer war Furcht und Betroffenheit, als sie die ruhige Gefasstheit Jesu sahen, und sie fragten noch einmal: "Wer ist Jesus?" Da ging Ich auf sie zu und sagte ihnen: "Hier bin Ich, Ich bin’s." Da begann meine Passion.

7. Sie brachten mich vor Priester, Richter und Machthaber. Sie verhörten mich, urteilten über mich und klagten mich an, gegen das Gesetz Moses' zu verstoßen und ein Reich schaffen zu wollen, welches das des Kaisers zerstören solle.

8. Wie viele Herzen, die wenige Tage zuvor meine Werke bewundert und gesegnet hatten, vergaßen diese, zeigten sich undankbar und schlossen sich denen an, die mich schmähten. Doch es war notwendig, dass jenes Opfer sehr groß war, damit es niemals aus den Herzen der Menschen gelöscht würde.

9. Die Welt und ihr als Teil von ihr habt mich verlästert, verspottet und erniedrigt gesehen, wie es kein Mensch hätte sein können. Doch geduldig leerte Ich den Kelch, den ihr mir zu trinken gabt. Schritt für Schritt erfüllte Ich meine Liebesbestimmung unter den Menschen und schenkte mich allen meinen Kindern.

10. Selig, die an ihren Gott glaubten, obwohl sie Ihn blutüberströmt und keuchend erlebten.

11. Doch etwas Schwereres erwartete mich noch: Zwischen zwei Räubern an ein Holz genagelt zu sterben. Aber so stand es geschrieben, und also musste es in Erfüllung gehen, damit Ich als der wahre Messias erkannt würde.

12. Als Ich von der Höhe des Kreuzes herab meine letzten Blicke auf die Menschenschar richtete, erblickte Ich Maria, und sagte ihr mit Bezug auf Johannes: "Mutter, dies hier ist Dein Sohn", und zu Johannes: "Sohn, dies ist Deine Mutter."

13. Johannes war der einzige in jener Stunde, der den Sinn des folgenden Satzes verstehen konnte, denn die Volksmenge war so blind, dass, als Ich sagte: "Mich dürstet", sie der Meinung war, dass es körperlicher Durst war, und sie mir Galle und Essig reichte, während es doch Durst nach Liebe war, den mein Geist litt.

14. Auch die beiden Übeltäter rangen neben mir mit dem Tode, doch während der eine lästerte und sich ins Verderben stürzte, ließ sich der andere vom Lichte des Glaubens erleuchten, und obwohl er seinen Gott an den schmachvollen Kreuzesbalken genagelt und dem Tode nahe sah, glaubte er an seine Göttlichkeit und sagte zu ihm: "Wenn Du im Reich der Himmel bist, so gedenke meiner", worauf Ich, von soviel Glauben bewegt, antwortete: "Wahrlich, Ich sage Dir, heute noch wirst Du mit mir im Paradiese sein."

15. Niemand kennt die Stürme, die in dieser Stunde im Herzen Jesu tobten. Die entfesselten Naturgewalten waren nur eine schwache Widerspiegelung dessen, was in der Einsamkeit jenes Menschen vor sich ging, und der Schmerz des göttlichen Geistes war so groß und so real, dass das Fleisch, das sich für einen Augenblick schwach fühlte, ausrief: "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?"

16. So, wie Ich die Menschen zu leben lehrte, lehrte Ich sie auch zu sterben, wobei Ich selbst denen vergab und sie segnete, die mich schmähten und marterten, als Ich zum Vater sprach: "Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

17. Und als der Geist diese Welt verließ, sagte er: "Vater, in Deine Hände befehle Ich meinen Geist." Das vollkommene Lehrbeispiel war vollbracht, als Gott und als Mensch hatte Ich gesprochen.

18. Doch hier bin Ich, Volk, wie Ich es euch versprach. Ich komme nicht im Körper, das heißt im Fleische, sondern im Lichte, und sage euch: Die Zeit ist vorbei, in der Ich, um meinen Samen zu säen, ihn mit Blut bewässern musste; doch wie sehr müsst ihr euch stattdessen läutern und zubereiten.

19. Inspiriert vom Lichte des Heiligen Geistes werdet ihr Schritt für Schritt diese Lehre aussäen, sie dem "Tauben" zu Gehör bringen und sie den "Blinden" schauen lassen. Ihr werdet wie der Meister Verhöhnung, Verleumdungen und Erniedrigungen erleiden, selbst von euren Angehörigen verspottet werden, doch ihr werdet nicht schwach werden. Denn sogleich werdet ihr euch daran erinnern, dass der Sohn des Höchsten, der ganz Macht und Weisheit war, nicht vor den Prüfungen der Menschen floh, damit er ihnen durch dieselben seine Wahrheit bezeugte.

20. Das ist der Grund, weshalb Ich euch immer wieder sage: Entnehmt meinem Worte die geistige und moralische Kraft für euren Lebenskampf, denn wer im Geiste stark ist, wird es auch in irdischen Dingen sein. Und Ich kann euch auch dies sagen, dass ihr manchmal sogar bis zum Opfertode gehen werdet, wie Ich es euch durch Jesus in der Zweiten Zeit lehrte.

21. Wache und bete, Volk, nicht nur wegen der materiellen Gefahren, sondern auch wegen der Fallstricke, die eure Augen nicht erkennen können — jene, die von unsichtbaren Wesen stammen.

22. Die großen Legionen verwirrter Geister führen Krieg mit den Menschen, wobei sie deren Unwissenheit, Stumpfheit und Mangel an geistigem Schauen ausnützen; und die Menschen haben ihre Waffen der Liebe nicht vorbereitet, um sich vor ihren Angriffen zu schützen, weshalb sie bei diesem Kampfe wie schutzlose Wesen erscheinen.

23. Es war notwendig, dass meine geistige Lehre zu euch kam, um euch zu lehren, wie ihr euch zurüsten müsst, um bei diesem Gefechte siegreich zu bestehen.

24. Von jener unsichtbaren Welt, die in eurer eigenen Welt lebt und webt, gehen Einflüsse aus, welche die Menschen heimsuchen, sei es in ihrem Verstande, in ihren Gefühlen oder in ihrem Willen, und sie zu ergebenen Dienern, zu Sklaven, zu Werkzeugen, zu Opfern machen. Überall erscheinen geistige Kundgaben, und dennoch wollen die Erdenmenschen weiterhin nicht wahrnehmen, was ihren Geist umgibt.

25. Es ist nötig, die Schlacht zu beginnen, das Dunkel zu beseitigen, damit, wenn das Licht in den Menschen anbricht, alle sich in einer wahren Gemeinschaft vereint aufmachen und durch das Gebet in dem Kampfe siegen, den sie gegen die Mächte aufnehmen, die sie so lange Zeit hindurch beherrscht haben.

26. Menschen und Völker sind der Macht jener Einflüsse erlegen, ohne dass die Menschheit es bemerkt. Seltene und unbekannte Krankheiten, die von ihnen erzeugt werden, haben die Menschen niedergeworfen und die Wissenschaftler verwirrt.

27. Wie viel Zwietracht, wie viel Verwirrung und Schmerz hat der Mensch auf sich gehäuft. Das Fehlen von Gebet, Moral und Geistigkeit hat die unreinen und verstörten Wesen angezogen. Und was kann man schon von denen erwarten, die ohne Licht und ohne Zurüstung abgeschieden sind?

28. Dort sind jene, die ihr betrogen und unterdrückt habt, die ihr verstört und gedemütigt habt. Nur Verwirrung und Finsternis können sie euch zusenden, sie können nur Rache üben, und sie machen euch nur Vorwürfe.

29. Nennt mich jetzt nur Zauberer und Hexenmeister, weil Ich euch diese Dinge offenbare, während doch nicht Ich es bin, der sie veranlasst hat, sondern ihr. Ich will nur alle miteinander vor dem Dunkel, dem Schmerz und dem (geistigen) Tode bewahren, denn Ich bin das Licht, das vor den Menschen und vor den Legionen verwirrter Geister erstrahlt. Wer von ihnen wird mich zuerst erkennen?

30. Als Ich in der Zweiten Zeit einen Besessenen befreit hatte, sagten jene, die dies sahen, dass Jesus einen Pakt mit dem Geist des Bösen habe. Der Geist hingegen, der jenen Menschen quälte, sprach zu mir und sagte: "Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes."

31. Dennoch gab es auch solche, die, verwundert über jene Werke, sagten: "Aufgrund welcher Autorität und Vollmacht befiehlt er den unreinen Wesen, und sie gehorchen ihm?" Sie wussten nicht, dass diese Geistesgabe in allen Menschen ist, dass ihr alle jene Waffen mit euch führt. Später wiederholten meine Jünger die Werke ihres Meisters und bewiesen damit, dass Christus gekommen war, um die Menschen zu unterweisen; nicht nur, um seine Macht zu zeigen, sondern um den Menschen die Geistesgaben und die Vollmacht zu offenbaren, die sie alle besitzen.

32. Betet, sagte euch der Meister, das Gebet verleiht den Waffen der Liebe strahlenden Glanz, mit welchen ihr für die Menschheit den Frieden erringen sollt. Es bewirkt, dass die Geistesgaben erwachen, der Geist hellfühlend, der Blick erkennend und das Herz empfindsam wird.

33. Volk, Ich habe dich gelehrt, dich aus den unsichtbaren Schlingen zu befreien und euch dagegen zu verteidigen, euch von den fremdartigen Krankheiten zu heilen und von den schlechten Einflüssen frei zu machen. Aber wahrlich, Ich sage euch — wie Ich euch bereits offenbart habe — nur das Gebet und die Tugend können euch dazu dienen, diese Prüfungen zu überstehen. Wenn ihr euch als Ersatz dafür andere Maßnahmen ausdenkt, werdet ihr Opfer solcher Einflüsse werden, und anstatt euren Weg licht zu machen, werdet ihr das Dunkel vermehren. Dann wird euch die Welt zu Recht Hexenmeister, Zauberer nennen, während Ich euch eine kostbare Gabe gegeben habe, um allen bedürftigen Geistwesen Licht und Frieden zu bringen.

34. Wann werdet ihr es erreichen, dass sich jene ganze Welt der Finsternis, des Leidens und der Verirrungen in eine Welt des Friedens verwandelt? Wann werdet ihr das Licht der hohen geistigen Sphären auf euch zu ziehen vermögen, damit ihr mit allen euren Mitmenschen in Einklang kommt in jener Heimstatt, die Ich euch bestimmt habe?

35. Aufgrund der Unterweisung, die Ich euch in meinem Worte gegeben habe, sind wirkliche Wunder unter euch geschehen. Die Geistwesen erwachen für einen neuen Tag, die Herzen schlagen voller Hoffnung. Jene, die die Wahrheit nicht zu erkennen vermochten, weil ihre Unwissenheit wie eine Binde war, die ihre geistigen Augen bedeckte, sehen jetzt und blicken verwundert um sich. Die körperlich wie auch geistig Kranken werden gesund, wenn sie in ihrem Wesen, in ihrem Herzen die Essenz meiner Worte aufnehmen.

36. Dann entströmt dem Innersten, dem Reinsten dieses Volkes ein Dankgebet für die Werke, die Ich an ihm tue, und es sagt mir: "Danke, Herr, denn Du hast uns für würdig erachtet, dass sich diese Wunder bei uns vollziehen."

37. Wenn diese Männer und Frauen sich dann erheben, gestärkt durch mein Wort der Liebe, des Trostes und der Weisheit, haben sie ihre Mitmenschen aufgesucht und auf ihrem Wege Wunder vollbracht, oftmals ohne sich dessen bewusst zu sein.

38. Durch ihren Glauben heilen sie Herzen, durch ihr Zeugnis vertreiben sie die Finsternis und rütteln jene wach, die gleichgültig waren. Mit ihrer Intuition lösen sie die Probleme des Lebens, und durch ihre Kraft vermögen sie den Prüfungen standzuhalten. Ihre Hände lernen die Kranken zu "salben", ihr Verstand findet den Weg, mein Wort zu ergründen und freut sich an ihm; ihr Gebet hilft ihnen, ihre Geistesgaben zu entfalten, die eingeschlummert waren, und indem sie so Schritt für Schritt vorangehen, erreichen sie, dass ihr Herr ihren Weg mit Wundern besät.

39. Die Versammlungsstätten, in denen sich mein Wort kundgetan hat, haben sich vervielfacht, wobei jede von ihnen wie eine Schule wahren Wissens ist, wo die Menschen sich versammeln, die meine Jünger bilden und begierig herbeikommen, um die neue Lektion zu lernen.

40. Wenn jede dieser Gemeinden von all den Wohltaten Zeugnis ablegen würde, die sie aus meiner Barmherzigkeit empfangen hat, so würde das Bezeugen jener Wunder kein Ende haben. Und wenn ihr alles in einem Buche sammeln müsstet, was Ich vom ersten meiner Worte bis zum letzten durch alle meine Stimmträger gesprochen habe, so wäre dies ein Werk, das ihr nicht vollbringen könntet.

41. Doch Ich werde der Menschheit durch Vermittlung meines Volkes ein Buch zukommen lassen, in welchem die Essenz meines Wortes und das Zeugnis der Werke enthalten ist, die Ich unter euch vollbrachte. Fürchtet euch nicht, diesen Auftrag zu übernehmen, denn Ich werde euch inspirieren, damit in diesem Buch die Unterweisungen festgehalten werden, die unerlässlich sind.

42. Meint ihr etwa, dass das, was meine Apostel der Zweiten Zeit niederschrieben, alles war, was Ich auf Erden sprach? Wahrlich, Ich sage euch: Nein. Bedenkt, was mein Jünger Johannes sagte: "Der Werke, die Jesus vollbrachte, sind so viele, dass ich dafürhalte, dass die Welt die Bücher nicht fassen würde, die hierfür geschrieben werden müssten."

43. Seht, Jünger, auch ihnen habe Ich im Augenblick der Niederschrift nur das inspiriert und in Erinnerung gerufen, was unbedingt nötig war, um als ein Testament und Zeugnis für die zukünftigen Generationen erhalten zu bleiben.

44. In dieser Epoche habe Ich mein Wort erneut unter den für das Leben der Gnade Toten zu neuem Leben erweckt. Ich nenne euch so, weil ihr in eurem Wesen einen Geist habt, der sich nicht vom Brot des Lebens zu nähren wusste und deshalb nicht begriffen hat, dass er der Ewigkeit angehört.

45. Ich kam, um die Fruchtbarkeit des Wortes zu sehen, das Ich der Welt in der Zweiten Zeit übergab, und stellte fest, dass das Böse weiterhin in Blüte war und seine bitteren Früchte unter die Menschen gestreut hat. Ich suche die Spur, die mein Opfertod im Herzen des Menschen hinterlassen sollte, doch das Blut, das Ich entdecke, ist jenes, das von den Menschen in ihren brudermörderischen Kriegen vergossen worden ist — sündiges Blut bei dem einen, unschuldiges bei anderen. Immer spricht es zu mir von Feindschaften, niederen Leidenschaften, geistiger Finsternis, von Tod.

46. Das ist die Welt, der du die Stirne bieten musst, o Volk. Doch fürchtet euch nicht, denn der Geist der Menschen hat sich sehr entwickelt, und wenn ihr mit Worten zu beraten versteht, die von Herzen kommen, wie Ich es euch gelehrt habe, werdet ihr erleben, wie sich ihre Augen dem Lichte öffnen und sie euch in Liebe und Barmherzigkeit ihre Arme entgegenstrecken.

47. Die gegenwärtige Zeit muss der Zurüstung und der Besinnung gewidmet sein, Volk, denn wenn du sie jetzt nicht nutzt, wirst du ihr noch nachtrauern.

48. Ihr müsst viel an euch arbeiten, damit ihr vorbereitet seid, euch aufzumachen und mein Wort zu predigen. Ihr müsst die völlige Erneuerung eures ganzen Lebens erreichen, damit, wenn jener, der die Lehre vernimmt, die ihr predigen werdet, euer Heim in Augenschein nimmt oder euren Schritten folgt, um euch auszukundschaften, nur Reinheit und Wahrheit in euren Werken findet.

49. Wenn ihr den Wunsch habt, der Welt die Größe der Lehre zu zeigen, die Ich euch in dieser Zeit gelehrt habe, so denkt daran, dass ihr zuvor wie klare Spiegel werden müsst, die mein Licht widerspiegeln können. Vertraut nicht immer auf die Beredsamkeit eures Sprechens oder auf die mehr oder weniger große Fähigkeit eures Wortes. Wahrlich, Ich sage euch, die schönsten Worte werden niemals die Überzeugungskraft erreichen, die ein gutes Werk hat, so unscheinbar dieses auch sein mag.

50. Geliebtes Volk, dies ist der "dritte Tag", an dem Ich mein Wort unter den "Toten" zu neuem Leben erwecke. Dies ist die Dritte Zeit, in der Ich vor der Welt in geistiger Weise erscheine, um ihr zu sagen: "Hier ist derselbe Christus, den ihr am Kreuze sterben saht, und Er spricht derzeit zu euch, denn Er lebt und wird leben und wird immer sein."

51. Dagegen sehe Ich, dass die Menschen ein hinsichtlich des Glaubens, der Liebe und des Lichtes totes Herz im Leibe haben, obwohl sie in ihren Religionsgemeinschaften behaupten, die Wahrheit zu verkünden. Sie meinen, dass sie ihr Geistesheil gesichert haben, wenn sie in ihren Kirchen beten und an ihren Riten teilnehmen. Doch Ich sage euch, die Welt muss erfahren, dass das Heil nur durch das Vollbringen von Werken der Liebe und Barmherzigkeit erlangt werden wird.

52. Die Versammlungsstätten sind nur eine Schule. Die Religionsgemeinschaften sollen sich nicht nur darauf beschränken, das Gesetz zu erklären, sondern sie sollen dafür sorgen, dass die Menschheit versteht, dass das Leben ein Weg ist, auf dem man das zur Anwendung bringen muss, was man vom göttlichen Gesetze gelernt hat, indem man meine Lehre der Liebe ausübt.

53. Wer nur der Unterweisung zuhört, wer sich damit begnügt hat, der Lehrstunde, der Unterweisung beizuwohnen, und damit bereits seine Pflicht erfüllt zu haben glaubt, befindet sich in einem schweren Irrtum, denn wenn er die Lektion lernte, die ihm offenbart wurde, und sie nicht in die Tat umsetzte, wurde er weder seinem Meister, noch seinen Mitmenschen, noch sich selbst gerecht. Er war dann nur ein Schüler, der die Unterweisung zu verstehen vermeinte und dabei das Wichtigste derselben vergaß, das heißt: Liebe, Vergebung, Mitgefühl, Geduld, Glauben und alles, was eine göttliche Unterweisung an Gutem enthält und anrät, zur Tat werden zu lassen.

54. Geliebtes Volk, lerne, der "Letzte" zu sein, damit du in meinen Augen der Erste bist. Ich will euch von Herzen demütig haben, schlicht und tugendsam. Lasst euch nicht von den falschen Herrlichkeiten der Erde verführen, die nur dazu dienen, den Geist vom wahren Wege abzubringen oder ihn nicht weiter vorankommen zu lassen und ihn dadurch kostbare Zeit für seinen geistigen Fortschritt vergeuden lassen. Sucht immer den Platz, wo ihr nützlich sein könnt, und zieht diesen immer jenem vor, der euch als angesehener erscheint.

55. Seid nicht eitel noch leichtfertig, liebt nicht die Ehrenplätze, wie es die Pharisäer taten, um sich vor dem Volke aufzuspielen, damit dieses ihnen Ehren erweise.

56. Der wahrhaft hohe Geist befleckt sich nicht mit solchen Armseligkeiten, denn ihn stoßen Prahlerei und Schmeichelei ab. Wer das Gesetz Gottes erfüllt, indem er es im geistigen und im menschlichen Leben verwirklicht, dem genügt der Friede vollauf, den er nach jedem seiner Werke von seinem Herrn empfängt.

57. Das Verlangen nach höherer Stellung, nach bewundernden Blicken und Schmeicheleien bedeutet, sich selbst mehr zu lieben als alle anderen, und dies bedeutet, sehr weit von der Erfüllung des Gesetzes Gottes entfernt zu sein.

58. Habe Ich euch nicht gesagt: Du sollst Gott mehr als alles Geschaffene lieben? Dies ist der Sinn des ersten Gebotes. Sagte Ich euch nicht: Du sollst deine Nächsten wie Geschwister lieben? Dies ist das Zweite, was ihr tun müsst. Erkennt also, dass eure Eigenliebe an letzter und niemals an erster Stelle stehen soll.

59. Deshalb nannte Ich jene Pharisäer heuchlerisch, die von sich behaupteten, die Eifrigsten im Dienste Gottes zu sein, und die doch immer bestrebt waren, die ersten in der Synagoge zu sein, die es genossen, die Huldigung der Leute zu empfangen, und die darauf bedacht waren, ihren Körper immer mit schönen Festgewändern zu kleiden, um unter ihnen ihre ganze Bosheit zu verbergen.

60. Ich will euch nicht Heuchler nennen. Wenn ihr euch nicht rein fühlt, so seid wenigstens zurückhaltend und stellt nicht Reinheit zur Schau; denn es wäre sehr traurig, wenn jemand, der bereits an eure Weisheit und Tugend glaubt, die Wahrheit entdeckt und sieht, dass euer Zeugnis falsch war.

61. Immer soll Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit in euren Handlungen zum Ausdruck kommen.

62. Immer soll Bescheidenheit euer Leben bestimmen, bittet euch der Meister.

63. Ihr werdet dann erleben, wie echte Tugend in eurem Herzen wohnen wird. Ihr werdet es merken, wenn eure rechte Hand ein gutes Werk getan hat, und eure linke davon nicht einmal etwas bemerkt hat.

64. Sagt der Welt, dass es nicht nötig ist, dass Christus in jeder Generation geboren wird und stirbt, damit ihr gerettet werden könnt; sagt, dass mein Wort der Zweiten Zeit noch immer lebendig ist und alle Geistwesen anrührt und das Herz jeder Generation ruft.

65. Ich übergebe euch meine neue Botschaft, damit sie euch das Verständnis der ganzen früheren Offenbarung erleichtert.

66. Ich bin zu den Menschen zurückgekehrt, um ihnen in ihren gegenwärtigen Prüfungen beizustehen. Der Meister sagt euch: Beunruhigt euch nicht, wenn ihr die Zeichen meiner neuen Kundgebung kennenlernt, freut euch vielmehr, weil Ich euch erlaubt habe, diese Unterweisungen direkt mitzuerleben.

67. So, wie Ich mich der Magdalena in der Zweiten Zeit nach dem Opfertod im Geiste zeigte, und diese überrascht und zugleich voll Freude ausrief: "Herr, gepriesen und verherrlicht seist Du für immer!", so bin Ich jetzt bei euch erschienen, als ihr glaubtet, dass der Meister abwesend sei oder gleichgültig gegenüber euren Leiden; doch nach eurer Überraschung habt ihr mich gesegnet. Ihr habt in eurem Geiste mein Licht empfangen, und nachdem ihr eine so große Gnade empfangen habt, habt ihr euch an eure Mitmenschen erinnert und für sie Fürbitte eingelegt mit den Worten: "Ich habe das Glück, Dein Wort zu vernehmen, während andere diese Unterweisungen nicht kennen!" Doch der Meister sagt euch: Ich habe meinen Geist auf mancherlei Weise in allen Nationen kundgetan. Die sich innerlich bereitet haben, erkennen, dass sie in einer Zeit der Gnade und der Gerechtigkeit leben, und sie haben meine Gegenwart empfunden.

68. So, wie Ich Magdalena vergab, vergebe Ich euch allen, doch Ich will, dass ihr euch wie sie meiner würdig macht.

69. Wie viele Lehrbeispiele, die wert sind, als Vorbild zu dienen, könnt ihr von euren Geschwistern aus anderen Zeitepochen zusammentragen! Ihr Wirken ist wie ein offenes Buch. Doch ihr — wollt ihr nicht, dass euer Wirken als Vorbild niedergeschrieben bleibt? Ich werde jene eurer Werke, die Ich für würdig befinde, euren Nachkommen vor Augen führen. Ihr werdet heute, da ihr im materiellen Körper lebt, weder Ruhm noch Verehrung ernten. Seid demütig und lasst andere eure Werke bewerten.

70. In dem großen Tagewerke, das euch erwartet, werde Ich euer Helfer wie Simon von Kyrene sein.

71. Meine Lehre wird große Umwälzungen auf der Welt hervorrufen, es wird große Wandlungen in den Sitten und Weltanschauungen geben, und selbst in der Natur werden Veränderungen eintreten. All dies wird den Beginn eines neuen Zeitalters für die Menschheit anzeigen, und die Geistwesen, die Ich in Kürze auf die Erde senden werde, werden von all diesen Prophetien sprechen. Sie werden mein Wort erklären und die Werke erläutern, um bei der Wiederherstellung und Aufwärtsentwicklung dieser Welt mitzuhelfen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 153

1. Aufs neue erscheint unter euch der Meister, um euch seine Unterweisung der Dritten Zeit zu geben.

2. Wahrlich, Ich sage euch, euer Glaube an meine Kundgebung durch das menschliche Verstandesvermögen wird euch in den Prüfungen eures Lebens Halt geben, denn mein Wort wird euch überallhin begleiten. Seid nicht wie einige von denen, die mir gemeinsam mit euch zuhörten und die, des Zuhörens müde, wieder weggingen, ohne das Erbe kennengelernt zu haben, das sie in sich trugen.

3. Der Augenblick wird kommen, an dem ihr euch für alles verantworten müsst, was Ich euch anvertraue.

4. Ihr Anwesenden zeigt mit eurer Beharrlichkeit euren Willen und Eifer, meiner Spur zu folgen. Ich sehe, wie die Liebe, die in euren Herzen zu meiner Göttlichkeit bestand, mit eurer geistigen Erhebung und der Ausübung der Nächstenliebe wächst.

5. Ich bin die Liebe des Vaters, die zu eurem Geiste spricht und ihn mit Frieden erfüllt. Mein Wort läutert euch, denn es erreicht das Innerste eures Wesens. Es bedeutet Rettung, weil es euch von den schlechten Wegen abbringt und euch den Weg der Wahrheit anbietet, und während ihr mir zuhört, geratet ihr durch dasselbe in Verzückung, wobei ihr alle ein einziges Herz und einen einzigen Willen bildet.

6. Ich spreche zur ganzen Menschheit und rufe den Sünder, der hartnäckig an seinen Lastern festhält, zur Erneuerung auf, denn auch für ihn halte Ich einen Platz in den Reihen meiner Soldaten bereit.

7. Mein ewiges und universelles Wort wird begrenzt, wenn es durch den Stimmträger vermenschlicht wird, aber niemals verliert es die Vollkommenheit seines Sinngehalts. Mein Wort verletzt nicht, noch straft es. Warum glaubt ihr, dass Ich strafe, wo es doch der Mensch ist, der seinen Weg mit Dornen bestreut, um danach auf ihnen zu gehen?

8. Erkennt, dass alles, was existiert, innerhalb eines Gesetzes lebt, und dass jener, der sich vom rechten Wege entfernt und nicht den Geboten gehorcht, die euch regieren, sich sogleich durch das Gesetz gerichtet sieht, damit er seinen Fehler erkennt.

9. Betrachtet für einige Augenblicke das Universum, das euch umgibt, und ihr werdet die Harmonie, den Gehorsam und die Genauigkeit bewundern, mit der alle Reiche und alle Wesen ihre Bestimmung erfüllen. Meint ihr, mein Werk wäre auch dann vollkommen, wenn nicht alles Geschaffene einem einzigen Gesetze gehorchen würde? — Ihr, die ihr mein Meisterwerk seid, wurdet mit Entscheidungsfreiheit, Willen, Intelligenz und allen Fähigkeiten ausgestattet, die dem Geiste eigen sind, damit ihr durch die Verdienste, die ihr durch die Entfaltung eurer Tugenden erlangt, die geistige Vollkommenheit gewinnt, in welchem Zustand ihr Frieden und Glück erfahren und das volle Licht finden werdet, das Ich für euch bereitet habe, damit ihr das Gelobte Land erreicht.

10. Der Weg, der zur Rechten des Vaters führt, ist so schmal und geradlinig, dass er selbst Mensch wurde in Christus, um mit den Spuren seines Opfertodes und seines vergossenen Blutes dem menschlichen Geiste den Weg zur Vollkommenheit vorzuzeichnen.

11. Jener Weg, welcher das Gesetz der Liebe ist, wird durch menschliche Ideen nicht ausgelöscht werden, denn für jeden Geist kommt der Zeitpunkt seiner Erlösung, und er findet sie nur in Gott.

12. Heute hört ihr mir zu, doch morgen, wenn Ich mich nicht mehr in derselben Weise kundgebe, sollt ihr mir auf den Wegen der Welt nachfolgen und mich zum Vorbild nehmen. Falls euch dann ein Augenblick der Schwachheit ankommen sollte, wird euch mein Wort auf dem Wege überraschen, und in der Erinnerung an meine Liebesunterweisung werdet ihr Rettung finden und eure Mission, eure Mitmenschen zu lieben, fortsetzen.

13. In dieser Zeit bin Ich unberührbar und unsichtbar zu euch gekommen, und ihr habt mich nur mit eurer geistigen Empfindsamkeit wahrgenommen. Ich habe auf diese Weise euren Glauben auf die Probe gestellt. Ich habe euch viele Kundgaben gewährt, durch die ihr euren Glauben bestärkt habt. Eure geistigen Augen haben sich geöffnet, und eure Sinne erwachen nun, um mich zu begreifen und hernach zu bezeugen.

14. Auch wenn eure Lippen nicht von meiner Wahrheit gesprochen haben, auch wenn euer Herz noch immer zweifelt — der Geist liebt mich und glaubt. Er sehnt sich danach, zu mir zu gelangen, und in seinem Gebete bittet er Mich um Licht, um das "Fleisch" zu überzeugen, und um Stärke und Geduld, um es zu überwinden. Noch gibt es keine Einigung zwischen dem Geist und dem Fleisch, und oftmals seid ihr von den Eigenwilligkeiten desselben besiegt worden und habt eure Fähigkeiten und euren Willen in dessen Dienst gestellt. Doch darum bin Ich heute gekommen, um den Geist zu nähren, um ihn zu stärken und ihm ihr Erbe zurückzugeben.

15. Immer habe Ich den Geist gesucht und zu ihm vom ewigen Leben gesprochen, welches sein Ziel ist. Er gehört Mir, und deshalb fordere Ich ihn für Mich. Ich habe ihn auf den Weg der Entwicklung und der Wiedergutmachung gestellt, denn es ist mein Wille gewesen, dass er sich durch Verdienste aufwärts entwickelt und sich durch sie vervollkommnet. Die Körperhülle hat nur eine kurze Lebenszeit. Wenn sie ihre Aufgabe erfüllt hat, zollt sie mir ihren Tribut, doch der Geist geht weiter seine Bahn, ohne sich aufzuhalten.

16. Heute ist eine Zeit größter Wiedergutmachung für den Geist. Mein Gericht ist eröffnet, und eines jeden Werke sind auf eine Waage gelegt worden. Wenn dieses Gericht auch schwer und leidvoll für die Geistwesen ist, so ist ihnen der Vater doch nahe, welcher mehr liebender Vater als Richter ist. Auch umgibt euch die Liebe Marias, eurer Fürsprecherin.

17. Meine Kinder erwarten mich inmitten des Chaos, in welchem sie heute leben. Im Wissen darum, dass Ich kommen werde, sind sie furchtsam, weil sie gegen mein Gesetz verstoßen haben; als Ich mich ihnen genähert und sie gefragt habe, ob sie mich erkennen, haben sie mir folgendes geantwortet: "Herr, ich habe Deine Gebote vergessen, ich bin in Materialismus geraten und bin verwirrt. Doch heute, da Deine Stimme mich ruft, werde ich mich bessern und mich von Deinem Lichte leiten lassen."

18. Und als Ich zu euch kam, die ihr das erwählte Volk darstellt, und euch bat, mich in eurer Mitte aufzunehmen, hat euer Geist sogleich geantwortet: "Forme und vervollkommne unser Wesen durch Deine Unterweisung." Doch während der Geist seine Bestimmung kennt und sie annimmt, bäumt sich das Fleisch dagegen auf, und es beginnt ein Kampf zwischen beiden, in welchem ihr die notwendigen Verdienste für eure Erlösung erwerben sollt.

19. Schon vor langer Zeit kündigte Ich euch die Ereignisse an, die ihr habt Wirklichkeit werden sehen. Ich sagte euch: Wachet und betet, denn der Tag ist nahe, an dem der Krieg und anderes Unheil entfesselt ist. Doch euer ungläubiges Herz sagte mir: "Vater, ist es denn möglich, dass Du unter uns Krieg zulässt, da Du doch Deine Liebe, Güte und Vergebung kundgetan hast?"

Als Ich euch diese Geschehnisse ankündigte, geschah es, damit ihr euch zubereiten und für die ganze Menschheit beten solltet, damit ihr fortan ein Leben der Verinnerlichung und der Bußfertigkeit führen und im Schoße eurer Familie Frieden stiften und meine Lehre zur praktischen Anwendung bringen sollet. Um all dies bat Ich euch, damit der Schmerz gemildert würde. Ich wollte euch damit nicht sagen, dass ihr auf diese Weise verhindern würdet, was geschrieben steht, aber Ich bot euch an, Vermittler zwischen der Welt und meinem Geiste zu sein.

20. Alles, was vorausgesagt worden war, trat im Jahre 1939 ein: starke Nationen, die die schwachen unterwarfen, andere, noch mächtigere, die sich vereinten, um über die ersteren herzufallen; und der sich ausbreitende Krieg, der alles auf seiner Bahn zerstörte und Schmerz säte. — Das Gebet einiger meiner Jünger war dieses: "Herr, wir hoffen, dass dies Wort nicht in Erfüllung geht." Andere warteten die Geschehnisse ab, um zu glauben. Doch mein Wort ging in Erfüllung, und heute fragt ihr mich, ob jede Gefahr vorüber ist. Doch Ich sage euch, dass der Friede, den ihr heute erlebt, nur ein Scheinfriede ist − was bisher geschah, nur der Beginn der Leiden ist, welche die Welt heimsuchen werden.

21. Ihr seid noch gebrechlich, meine Jünger, denn obwohl ihr mein Wort habt, zweifelt ihr noch. Mein Vatergeist erwartet die (geistige) Wiedergeburt der Menschheit. Jeder von euch soll im Kreise seiner Familie ein Lehrer dieser Unterweisung sein, damit, wenn der Tag der Heimsuchung kommt, ihr vorbereitet und stark seid. Seht die widerspenstigen Herzen um euch, die euch zum Weinen gebracht haben, so dass ihr mir in eurem Leiden gesagt habt: "Warum prüfst Du mich inmitten meiner Angehörigen um Deiner Lehre willen?" Ich aber sage euch: Jener euer Bruder, der euer Ideal nicht verstanden hat, wird sich durch eure Geduld und Barmherzigkeit wandeln und wird hernach euer bester Freund und Vertrauter sein.

22. Schon kommen jene herbei, die meine letzten Worte hören werden. In kurzer Zeit werden sie den geistigen Gehalt meiner Lehre begreifen. Gebt ihnen den besten Platz, heilt sie und haltet sie nicht auf ihrem Entwicklungswege auf. Wenn ihr seht, dass ihre Geistesgaben sich schnell entfalten, so lasst sie voranschreiten, dann wird ihr Arm euch helfen, das Kreuz zu tragen, und ihr alle werdet Fortschritte machen.

23. O geliebtes Israel, in das Ich immer wieder mein Wort ergossen habe — du hast noch nicht begriffen, wie sehr Ich dich liebe! Wie oft wart ihr bewegt, wenn ihr mein Wort vernahmt, und als ihr meine Wunder empfingt, habt ihr mir versprochen, dass ihr mir bis ans Ende nachfolgen werdet. Seid gesegnet. Vertraut eurem Vater, der immer wieder über euch wacht. Ihr lebt nicht in einer Welt vollkommenen Friedens, aber in ihr wird es euch gelingen, das eurem Geiste verheißene Reich zu erahnen. Meine Liebe ist mit euch. Verlangt nach mir als Vater und nicht als Richter. Habt nicht den Wunsch, vor meinem Richterstuhl zu stehen. Bereitet euren Geist zu, damit, wenn ihr zu mir kommt, Friede und Zufriedenheit in euch ist und Freude in meinem Geiste.

24. Zu allen Zeiten habe Ich mich als Vater offenbart. Am Anfang der Welt sprach Ich geistig zu den Menschen, sie sahen mich oftmals herniederkommen, um sie zu beraten oder zu berichtigen. Ich sprach zu Adam, und er hörte demütig auf mich. Ich war bei Abel, und welche Begnadung fand Ich in jenem Geschöpf. Doch Ich nahte mich auch Kain, denn Ich liebe alle, die Gerechten und die Sünder. Ich sandte große Geister, die mein Licht brachten, um das Gesetz und die göttlichen Gebote zu lehren und zu offenbaren. Doch wie wenige waren bereit, ihren Geist zu erwecken und auf die Stimme ihres Gewissens zu hören. Einige bereuten es, wenn sie sündigten, aber andere kehrten dem strengen und unbeugsamen Gesetz Jehovas den Rücken. Doch mein Gesetz war in allen, und obwohl mein Licht sie erleuchtete, sah Ich, dass die Sünder in der Überzahl waren, dass das Böse zugenommen und den Geistwesen schwer geschadet hatte. Da ließ Ich zu, dass sich eine große Reinigung vollzog. Nur Noah und seine Familie überlebten, und sie waren der Samen, der Beginn einer neuen Welt. Ich schloss ein Bündnis mit dem gerechten Manne, und der Regenbogen des Friedens erschien, das Zeichen des Bündnisses.

25. Bald erlagen die Nachkommen jener Menschen wieder der Versuchung. Die Herzen, die ein Erbe der Liebe empfangen hatten, wurden gefühllos und hart. Ein anschauliches Vorbild wurde für ihre Erlösung notwendig. Da wurde Christus Mensch und wohnte unter ihnen. Er aß von eurem Brote, Er erlebte und durchlitt die Härten eures Lebens. Er tat Wunder, um sich erkennbar zu machen, Er lehrte euch den rechten Weg. Ihr habt in seiner Nähe gelebt und saht seinen Gang durch die Welt. Doch als das Ende seiner Mission gekommen war — wie wenige waren da zubereitet, um seine Himmelfahrt zu schauen, um seinen Opfertod zu begreifen und ohne Zaudern den Pfad zu beschreiten, der durch sein Blut der Liebe und Vergebung vorgezeichnet war.

26. Heute komme Ich zum zweiten Male als Meister. Mein Blick sucht nach denen, die mir nachfolgen müssen, nach denen, die sich zurüsten müssen, um zur Welt von meinem Kommen als Tröstergeist zu sprechen. Aber mit Schmerzen betrachte Ich die zartfühlenden und unschuldigen Herzen, die sich verhärtet haben. So viele Tränen sind geflossen, dass ihre Quellen, die Augen der Menschen, vertrocknet sind. Es gibt keine Liebe mehr für mich, noch Mitgefühl der Menschen untereinander, und mein Vatergeist leidet um der Menschheit willen. Mein Blick ruht auf jedem Herzen, doch Ich empfange nur den Schmerz, den ihr in dieser Zeit geerntet habt.

27. Der Meister sagt euch: Ihr habt die Gaben nicht zu nutzen verstanden, die Ich euch gewährt habe. Doch die Zeit wird kommen, in der ihr diese Unterweisung besser versteht und euch mir sehr nahe fühlt und mir dankt.

28. Betet, wachet und bittet für die Welt. Wenn dann die Zeit des Kampfes kommt, so erhebt euch und verbreitet mein Licht, ermutigt und tröstet, beseitigt Krankheiten, tut Wunder, damit, wenn ihr ans Ende eurer Reise gelangt, ihr voller Verdienste zu mir kommt und in Frieden vor meinem Richterstuhl erscheint.

29. Doch wann wird sich dies Volk der geistigen Mission bewusst werden, die es gegenüber den anderen Völkern der Erde hat?

30. Ich habe euch gesagt, dass ihr nicht den Wunsch haben sollt, mehr zu sein als irgend jemand, noch sollt ihr den Anspruch erheben, über anderen zu stehen. Dennoch ist eure Bestimmung groß, und selbst die Nation, die euch ihren Schutz bietet, muss den Teil erfüllen, der ihr in diesem Werke zukommt.

31. Ich habe euch gelehrt, damit ihr euren Mitmenschen die Frohe Botschaft weitergebt, und wenn die Zeit dafür gekommen ist, meine Botschaft den anderen Nationen bringt. Aber Ich sehe euch noch immer schlafen, ohne dass ihr die große Tragweite eurer Mission erahnt.

32. Wollt ihr etwa, dass es Schmerz, Elend, Krankheit und Hunger sind, die euch aus eurer Lethargie wachrütteln?

33. Der Kelch, den ihr trinkt, ist sehr bitter, und sehr schwer sind die Ketten, die ihr mit euch schleift. Ihr seid noch immer das geknechtete Volk Pharaos. Je mehr ihr euch nach eurer Freiheit sehnt, desto größer sind die Mühsale, die man euch auferlegt, und desto höher ist euer Tribut. Welches Maß an Bitternis werdet ihr noch erreichen?

34. Es ist nötig, dass die Erwachten die anderen, die noch weiterschlafen, aus ihrer Lethargie wachrütteln und ihnen sagen, dass der Herr, derselbe wie vor Zeiten, sie auf dem Berge erwartet, um sie seine Vaterstimme hören zu lassen und ihnen den Weg zu zeigen, der sie zur Freiheit und zum Frieden führt. Aber die einen wie die anderen müssen mein Wort richtig auffassen, denn andernfalls werdet ihr euch fragen: "Wer ist der Pharao? Was ist die Knechtschaft, von der hier die Rede ist? Auf welchem Berge wird der Herr zu uns sprechen? Wohin wird der Weg uns führen, den er uns weist?"

35. Doch ihr müsst die Sinnbilder ergründen lernen, in denen Ich zu euch spreche, damit ihr sie hernach euren Mitmenschen erklären könnt, ohne Irrtümern zu erliegen.

36. Die gesellschaftliche Umgebung, in der ihr lebt, die euch in dieser Zeit umgibt, ist der Pharao dieser Zeit. Sie ist von Selbstsucht, Hass, Habgier und allen Sünden der Menschheit durchdrungen.

37. Die Ketten sind eure Bedürfnisse, die euch zwingen, euch dem herrschenden Egoismus, der Ungerechtigkeit und selbst der Sittenverderbnis zu unterwerfen.

38. Der Berg, auf dem Ich euch erwarte, ist im Gewissen eines jeden von euch, das sich nach meinem Willen in eurem Herzen vernehmbar machen soll, denn in ihm ist mein Gesetz niedergeschrieben.

39. Der Weg ist die Lebensrichtung, die euch ermöglichen wird, den ersehnten Frieden und jene Freiheit zu gewinnen, nach der ihr verlangt, und welche die Erfüllung eben dieses Gesetzes mit sich bringt.

40. Ahnt ihr nun die Bedeutung eurer Mission? Bete, Volk, damit eure Nation bei meinem Rufe erwacht. Wachet, damit, wenn euch die Menschenscharen aufsuchen, ihr ihnen entgegenzugehen und sie durch euer Beispiel anzuspornen versteht.

41. Ergründet meine Unterweisungen, Jünger, kommt und vernehmt mein Wort, denn diese Zeiten werden nicht wiederkommen. Heute könnt ihr mich noch durch das Verstandesorgan der Stimmträger hören, doch diese Zeit wird vorübergehen, und mein Werk wird euch eine neue Offenbarungsphase eröffnen.

42. Erquickt euch beim Hören meiner Unterweisung und bewahrt sie in euren Herzen. Macht aus eurem Gedächtnis eine Truhe, welche die Essenz meiner Lehren birgt, als ob es ein Juwel von unschätzbarem Wert wäre.

43. Heute, da Ich zur Verwunderung der einen und angesichts der Ungläubigkeit oder dem Glauben der anderen zu euch zurückgekehrt bin, erwartet ihr, dass der Meister über die Lehren zu euch spricht, die er euch in vergangenen Zeiten gab.

44. Hört mir zu: Gott offenbarte sich dem Menschen vom Beginn des menschlichen Lebens an als Gesetz und Gerechtigkeit. Der göttliche Geist materialisierte sich in Anbetracht der Unreife und Einfalt der ersten Geschöpfe, indem er seine Stimme vermenschlicht und verständlich hören ließ. Die Empfindungsfähigkeit jener Wesen erwachte, bis sie den Vater mit Hilfe der Natur zu deuten verstanden. Solange sie im Gehorsam lebten, erfuhren sie die göttliche Huld durch alles, was sie umgab. Auch Fehltritte und Bitternisse blieben ihnen nicht erspart, die ihnen anzeigten, dass sie sich gegenüber ihrem Herrn vergangen hatten. Ich bewirkte, dass das Licht des Gewissens in ihnen erstrahlte, welches auf ihrem Lebensweg der Leuchtturm, der Richter und der Ratgeber sein musste. Instinktiv wussten die ersten Menschen, dass jener unsichtbare Vater immer das Gute gebot, und dass dieses Gebot auf dem Gesetz beruhte, nach welchem sie leben sollten. Jenes innere Licht nanntet ihr "Das natürliche Gesetz".

45. Später, als der Mensch sich vermehrte und bei seiner Vermehrung vergaß, jenes Gesetz zu erfüllen, wobei er nicht auf die Stimme seines Gewissens hörte und jede Scheu verlor, sandte ihm der Vater, der dem Kinde in seine Wüste nachgegangen war, Menschen zu, die durch ihre Tugend und Weisheit mit einem hohen Geiste begabt waren, um sie an den Weg zu erinnern, von dem sie abgewichen waren.

46. Erinnert ihr euch nicht an den gerechten Abel, für dessen Blut Ich noch immer Rechenschaft fordere? Er starb neben seiner Opfergabe.

47. Und an den tiefgläubigen Noah, der den Spott der Leute ertrug und bis zum letzten Augenblicke den Willen seines Herrn verkündete? Sie erinnerten euch mit ihren Taten an mein Dasein und mein Gesetz. Dann sandte Ich euch einen Abraham, ein Vorbild an Gehorsam und unendlichem Glauben an seinen Herrn, einen tugendhaften Isaak und einen Jakob, der getreu und voller Stärke war, damit sie den Stamm des Baumes bilden würden, von dem ein Ast Moses hervorbringen sollte, den Ich sandte, um mich zu vertreten und den Menschen mein Gesetz zu übergeben.

48. In Moses erblickte die Menschheit einen Abglanz meiner Majestät. Sie sah in ihm Gerechtigkeit, Rechtschaffenheit, unbeugsamen Mut, Glauben, Gehorsam und Nächstenliebe. Ihr habt erfahren, dass er angesichts der Schwachheiten seines Volkes die Gesetzestafeln zornig zerbrach, die er soeben vom Vater empfangen hatte. Doch ihr wisst auch, dass Ich sie sogleich wiederhergestellt in seine Hände zurückgab, um euch begreiflich zu machen, dass nur ein göttliches Gesetz euch zu allen Zeiten regieren soll: das des unsichtbaren Gottes.

49. Als dann eine gewisse Zeit vergangen war und sich die Notwendigkeit zeigte, dass die Menschheit ihren Vater eingehender kennenlernen musste, sandte dieser — unermüdlich in seinem Liebeswerk — der Welt seine Propheten, um der Menschheit anzukündigen, dass er zur Erde kommen und Mensch werden würde, um ihr seine Liebe fühlbar zu machen und sie durch seine Geburt, sein Leben und seinen Tod zu lehren, was ein vollkommenes Leben ist. Aber während die einen an meine Propheten glaubten, zweifelten die anderen, töteten sie und bereiteten mit dieser Opferung meinen Weg vor.

50. Das Wort meiner Sendboten ließ das Herz derer, die sündigten, erzittern, denn sie kündigten das Kommen Jenes an, der mit seiner Wahrheit die Unwahrheit aufdecken würde. Während die Menschen sagten: "Gott rät das Gute an, die vollkommenen Werke der Liebe, Vergebung und Gerechtigkeit, weil Er vollkommen ist; doch wir Menschenwesen können dies nicht sein", kam Jesus auf die Welt.

51. Es war Gott selbst, der zur Welt kam, um in menschlicher Gestalt sein Gesetz und seine Lehre zu bringen. Heute würdet ihr gerne erfahren, wie der Körper Jesu geschaffen wurde. Dazu sage Ich euch: Ihr müsst euch damit begnügen, zu wissen, dass jener Körper gezeugt und empfangen wurde durch das Wirken der unendlichen Liebe, die Ich für euch empfinde. Von jenem Zeitpunkt an begann Jesus den Leidenskelch zu trinken, den er bis ans Ende trinken musste. Er durchlebte alle menschlichen Wechselfälle, ertrug die Prüfungen, lernte Mühsal kennen, Verfolgung, das lange Tagewerk der Menschen, Durst und Einsamkeit; er fühlte am Körper das Verrinnen der Zeit und betrachtete das menschliche Leben mit seinen Tugenden und seinem Elend aus der Nähe, bis der Zeitpunkt kam, aufzubrechen, um zu sprechen und machtvolle Werke zu tun.

52. Da ließ Ich es zu, dass die Menschen sich um mich scharten, um mich zu hören, mich zu betrachten, mich mit Worten und in geistiger Weise auszukundschaften. Ich ließ zu, dass der Mensch meinen Körper auf der Suche nach dem Göttlichen durchbohrte, bis er meine Knochen erblickte, meine Seite geöffnet wurde und Wasser herausfloss. Ich ließ zu, dass die Welt mich zu ihrem Angeklagten machte, zu ihrem Spott-König, zu einem Entblößten, und mich so mit dem Kreuz der Schande auf den Schultern zur Hinrichtungsstätte schleppte, wo mich zwei Räuber erwarteten, um mit mir zu sterben.

53. So wollte Ich sterben, an meinem Kreuze, um euch zu lehren, dass Ich, euer Gott, nicht nur ein Gott des Wortes bin, sondern auch einer der Tat. Aber die mich sterben sahen und meinen Todeskampf miterlebten und meine letzten Worte vernahmen, sagten: "Wie kann der Sohn Gottes sterben? Wie kommt es, dass, obwohl er der Messias ist, wir ihn zusammenbrechen sahen und ihn klagen hörten?"

54. Die Menschen verlangten einen weiteren Beweis, und in meiner Liebe gab Ich ihnen diesen. So, wie Ich als Mensch aus dem Schoße einer heiligen Frau geboren wurde, um der menschlichen Mutterschaft Tribut zu zollen, so sank Ich auch in das Innere der Erde zurück, um dieser Tribut zu zollen und dort meine Mission als Mensch zu vollenden. Doch die Erde konnte jenen Körper nicht festhalten, der nicht ihr, sondern dem Schoße des Vaters gehörte, von dem er gekommen war und zu dem er zurückkehrte.

55. Jetzt sage Ich euch: Wenn ihr an Christi Göttlichkeit gezweifelt habt, als ihr ihn am Kreuze sterben saht, könnt ihr mir dann sagen: Welcher Mensch ist am dritten Tag nach seinem Tode aus dem Grabe auferstanden, ohne es zu beschädigen, und ist mit seinem eigenen Körper gen Himmel aufgefahren? Niemand! — Ich tat es, weil Ich das Leben bin, denn Ich konnte weder im Geiste noch im Fleische sterben.

56. Zweifel gab es nicht nur unter den Zuschauermassen. Selbst unter meinen Jüngern gab es einen, der daran zweifelte, dass Ich mich nach dem Tode unter ihnen zeigen könne. Es war Thomas, der sagte, dass nur, wenn er seine Finger in die Wunde an meiner Seite legen könnte, er es glauben würde, dass jenes möglich wäre. Kaum hatte er dies gesagt, als Ich ihn meinen Gruß vernehmen ließ: "Mein Friede sei mit euch!" Jener hatte noch die Kraft, sich zu nähern und die tiefe Wunde zu betrachten und sie mit seiner Hand zu berühren, um zu glauben, dass der Meister wirklich gestorben und auferstanden war.

57. Selig, die glauben, ohne vorher gesehen zu haben. Ja, meine Kinder, denn auch der wahre Glaube ist ein Blick, der schaut, was weder der Verstand noch die Sinne entdecken können. Nur der Glaube kann dem Menschen einige der Geheimnisse der Schöpfung offenbaren.

58. Doch jener, der von den Toten auferstand, kommt in dieser Zeit im Geiste voller Herrlichkeit, um erneut zu euch zu sprechen.

59. Wie viele von denen, die heute auf Erden wohnen, wissen, dass sich vor der Menschheit ein neues Zeitalter aufgetan hat? Mit Sicherheit wissen nur die, die dies Wort vernommen haben, dass im Jahr 1866 eine neue Zeitepoche anbrach: die des Heiligen Geistes.

60. Durch das Verstandesorgan von Roque Rojas sprach der Geist Elias', des Wegbereiters, der sich auf diese Weise kundgab, um den Weg des Herrn zu bereiten.

61. Mittels jenes gerechten Mannes öffnete Ich das Buch meiner Unterweisungen, meiner neuen Offenbarungen vor der Menschheit und forderte sie auf, einen weiteren Schritt auf dem Wege voranzuschreiten.

62. Ich bin in dieser Zeit "auf der Wolke" gekommen, das heißt geistig und für Menschenaugen unsichtbar. Diese "Wolke" ist das Symbol für das Jenseits, von wo aus Ich einen Lichtstrahl sende, der jene Verstandesorgane erleuchtet, durch die Ich mich kundtue. So ist es mein Wille gewesen, und daher ist es ein vollkommenes Werk.

Ich kenne den Menschen und liebe ihn, denn er ist mein Kind. Ich kann mich seiner bedienen, denn Ich habe ihn erschaffen, dazu habe Ich ihn gemacht. Ich kann mich im Menschen offenbaren, denn Ich schuf ihn gerade dafür, mich in ihm zu verherrlichen.

63. Der Mensch ist mein einziges und wahres Ebenbild, denn er besitzt Leben, Intelligenz, Willen und Fähigkeiten wie sein Gott.

64. Bevor Ich mich in der Gegenwart in dieser Form offenbarte, erforschte Ich das Herz der Menschen. Ich fragte jene, die ihren Geist in unterschiedlichen Religionsgemeinschaften nähren: Seid ihr befriedigt? Worauf sie antworteten: "Wir haben Hunger und Durst nach Dir."

65. Viele haben das Erscheinungsbild und das Antlitz ihres Vaters gesucht, ohne ihn zu finden. Sie hofften auf jenes Wunder, doch das Wunder wurde nicht Wirklichkeit, weil sie kein Brot gefunden haben, das ihren Geist wirklich nährte. Doch Ich hatte diesen Baum, diese Quelle und diese Felder vorbereitet und habe die nach Frieden hungernden und dürstenden Scharen, die sich nach Liebe sehnen und sich geliebt fühlen wollen, herbeigerufen. Als sie in meine Gegenwart gekommen sind, haben sie dies Wort vernommen, das sich in allen bestehenden Versammlungsorten in gleicher Weise offenbart, und jedes Mal, wenn es ertönt, ist es wie die liebevolle Berührung einer Hand, die den aufweckt, der schläft, und wie die Stimme eines Freundes, die berät.

66. Nachdem ihr mir einige Zeit zuhörtet, habt ihr begriffen, dass ihr nicht nur Bewunderer sein könnt, die ihr Leben nur in geistiger Betrachtung verbringen, und habt mir gesagt: "Herr, beim Essen dieser Frucht, die du uns gegeben hast, haben wir gegenüber Deiner Göttlichkeit die Pflicht auf uns genommen, ihren Samen anzubauen und zu verbreiten."

67. Wenn ihr gewahr werdet, dass euer Meister noch immer sein Kreuz der Liebe auf den Schultern trägt, weint ihr und sagt ihm: "Herr, laß uns Dein Kreuz tragen, lasse zu, dass die Galle und der Essig von uns getrunken wird." Doch Ich sage euch: So wie ihr es erbeten habt, ist es bereits geschehen. Habt ihr nicht bemerkt, wie schwer eure Mission in letzter Zeit war? Merkt ihr nicht, wie bitter diese Zeit gewesen ist, und dass ihr derzeit etwas durchlebt, was ihr noch nie erlitten habt? Zeigt weiterhin diese Bereitwilligkeit und betet.

68. Ich habe euch einfache Leute erwählt, denn wenn Ich durch den Mund von Gelehrten, Theologen und Wissenschaftlern sprechen würde, würde mir nicht geglaubt. Wenn Ich dagegen durch einen einfachen Menschen spreche, setze Ich die Menschen in Erstaunen. Wer hat die großen Scharen hergebracht? Ihr alle wart es, weil ihr bereit wart, Zeugnis abzulegen. Hier sind jene, die zu euch sagten: "Wie ist es möglich, dass Christus in der Welt ist?" Und auch jene, die ausriefen: "Es ist unmöglich, dass der Meister aller Vollkommenheit sich durch einen Menschen kundgibt!" Hier sind sie, die an euren Worten und Beteuerungen zweifelten.

69. Volk, wenn Jesus die Saat, die der Vater in der Ersten Zeit in die Herzen der Menschen säte, mit seinem Blut bewässerte, so lässt heute mein göttlicher Geist den Tau der Gnade auf jene Felder niedergehen, um sie fruchtbar zu machen.

70. Der Tag meines Abschieds rückt näher. Mein Verweilen unter euch in dieser Zeit ist länger gewesen als in vergangenen Zeiten, länger als es mit Israel in der Wüste war, länger als die Zeit, die Jesus unter den Menschen lebte. Wer von denen, die mich in dieser Zeit vernommen haben, hat sich durch dies Wort vergiftet gefühlt? Wer hat sich durch dasselbe in Laster oder in Irrtum verstrickt? Wahrlich, Ich sage euch, wenn es euch nicht Gutes gebracht hat, weil ihr es nicht in euch aufgenommen habt, so hat es euch auch nichts Böses verursacht.

71. Erinnert euch, dass Ich euch einmal sagte: Ich habe euch nicht geschaffen, damit ihr wie Schmarotzerpflanzen seid. Ich will nicht, dass ihr euch damit begnügt, niemandem etwas Böses zu tun. Ich will, dass ihr eure Befriedigung darin findet, Gutes getan zu haben. Jeder, der nicht Gutes tut, obwohl er es tun könnte, hat mehr Böses getan als jener, der, weil er keine guten Werke zu tun imstande war, sich darauf beschränkte, Böses zu tun, weil es das einzige war, das er zu tun verstand.

72. So hat an diesem Tage Jener zu euch gesprochen, welcher, für die Welt gestorben, zur Herrlichkeit des Vaters auferstand, um in dieser Dritten Zeit im Geiste zu euch zu kommen.

73. Seht hier meine Wiederauferstehung am dritten Tage, an dem Christus seinen neuen Jüngern erscheint und ihnen sagt:

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 154

1. Das Licht meines Geistes erleuchtet euch an diesem Morgen der Gnade.

2. Meine Lehre und Lehrbeispiele der Zweiten Zeit sind von der Menschheit nicht verstanden worden, denn statt gegenseitiger Liebe finde Ich Zwietracht unter den Völkern und Streit zwischen den verschiedenen Ideologien, Sekten und Religionsgemeinschaften. Ich habe euch ein Beispiel von Demut gegeben, von der Wiege bis zu dem Augenblicke, da Ich unter euch an einem Kreuze starb. Mein Leben, mein Beispiel, meine Lehren und mein Opfertod sind von den Menschen nicht zum Vorbild genommen worden.

3. Jene Seite im Buche Gottes war eine Lehre für alle Zeiten; auf ihr hinterließ Ich euch alles, was Ich euch damals zu sagen hatte, nichts davon konnte Ich vergessen. Ich kündigte euch an, dass Ich zu euch zurückkommen würde, und hier bin Ich in Erfüllung meiner Verheißung. Doch Ich sehe eure Welt in völliger Unordnung − sehe, wie die Menschen das Antlitz des Planeten gemäß ihren Überzeugungen und Doktrinen zu verändern versuchen. Aber Ich komme heute voller Liebe, um euch zu sagen: Wenn ihr die Lehren der Zweiten Zeit nicht begriffen habt — hier bin Ich, um euch mit meinem Worte zu helfen, sie zu verstehen.

4. Höret: Einst kam Jesus zum Ufer des Jordan und begegnete dort Johannes dem Täufer, der seine Jünger lehrte und ihnen das Kommen des Himmelreiches ankündigte. Als der Wegbereiter der Zweiten Zeit den leuchtenden Blick Jesu, die Freundlichkeit seines Angesichts und die göttliche Majestät erblickte, die Jesus ausstrahlte, erkannte er den Messias und verneigte sich vor ihm. Johannes, der gerade seine Jünger unterwiesen und von der Lehre sprechen gehört hatte, die Jesus lehrte, hatte ihnen gesagt: "Das Reich ist nahe herbeigekommen zu den Menschen", und als er vor dem Erlöser stand, erkannte er ihn sogleich und rief aus: "Seht, dies ist jener, dem gegenüber ich nicht wert bin, dass ich ihm die Riemen seiner Sandalen löse."

5. Doch da Johannes mein Prophet und mein Diener war, waren seine Lehren mit den meinen in Einklang, und seine Jünger waren auch die meinen.

6. Bei einer anderen Gelegenheit, als Jesus sich in der Nahe eines Dorfes aufhielt, sandte er seine Jünger aus, um Lebensmittel für ihren Unterhalt zu suchen, und als sie zurückkehrten, begegneten sie den Jüngern des Johannes, die gerade predigten. Als sie dann beim Meister ankamen, sagten sie: "Herr, Herr, wir sind einigen Männern begegnet, die eine Lehre verkünden und Wunder tun. Entspricht dies deinem Gesetze?" Jesus sagte ihnen: "Warum regt ihr euch auf? Jeder, der Nächstenliebe übt, steht innerhalb des Gesetzes."

7. Ich sage euch dies heute, Jünger der Dritten Zeit, damit ihr nicht jene für außerhalb meines Gesetzes stehend erachtet, denen ihr auf eurem Wege begegnet und welche Liebe, Barmherzigkeit und Licht säen, ganz gleich, wie der Name der Lehre, die sie befolgen, auch sein mag.

8. Seinerzeit wurde Ich nicht von allen als der göttliche Sämann erkannt. Für viele war Ich nur ein Galiläer, der auf Erden predigte. Nur jene, die im Worte Jesu die Stimme der Gottheit entdeckten, erkannten ihn als Sohn des Höchsten.

9. Der, der sich heute unter euch kundgibt, ist derselbe wie der, welcher in der Zweiten Zeit zu euch sprach. Doch was die Menschen damals sahen, ist jetzt nicht mehr in gleicher Weise zu sehen. Jener Meister mit freundlichem Antlitz, sanftmütigem Blick und liebevollem Worte kommt heute im Geiste und spricht mittels eines Menschen.

10. Wer mich in dieser Form der Kundgabe fühlen und schauen möchte, lasse seinen Verstand und sein Herz stille werden.

11. Viele von euch haben den Geistesfrieden verloren. Doch als ihr den Frieden und das Vertrauen eurer Geschwister saht, habt ihr eure Zuflucht zu ihnen genommen, zu ihrem Glauben und ihrer Hoffnung − im Verlangen, den rettenden Hafen zu erreichen. Auf diese Weise werdet ihr euch gegenseitig helfen.

12. Ich werde in dieser Zeit ein Volk heranbilden, das mein Gesetz eifrig befolgt, das die Wahrheit liebt und die Barmherzigkeit. Dies Volk wird wie ein Spiegel sein, in welchem die anderen die Fehler, die sie begangen haben, sich widerspiegeln sehen können. Es soll niemandes Richter sein, aber seine Tugenden, Werke und seine (geistige) Pflichterfüllung sollen den Geist all derer berühren, die seinen Weg kreuzen, und sie sollen allen ihre Fehler aufzeigen, die gegen mein Gesetz verstoßen.

13. Wenn dies Volk einmal stark und zahlreich ist, wird es die Aufmerksamkeit seiner Nächsten auf sich ziehen, denn die Reinheit seiner Werke und die Aufrichtigkeit seiner Gottesverehrung werden die Menschen in Staunen versetzen. Dann werden sich die Menschen fragen: "Wer sind jene, die, ohne Tempel zu haben, auf solche Weise zu beten verstehen? Wer hat diese Menschenscharen gelehrt, ihren Gott betend zu verehren, ohne dass sie das Bedürfnis fühlen, für ihren Gottesdienst Altäre zu errichten? Woher sind diese Wanderprediger und Missionare gekommen, die gleich den Vögeln weder säen, noch ernten, noch spinnen und dennoch weiter existieren?"

14. Doch Ich werde ihnen sagen: Dies arme und demütige Volk, das jedoch voll Eifer nach meinem Gesetze lebt und stark ist gegenüber den Leidenschaften der Welt, ist nicht von irgendeinem Menschen herangebildet worden. Diese Scharen, die ihre Freude daran haben, Gutes zu tun, die durch Inspiration erleuchtet sind und die den Herzen die Botschaft des Friedens und einen Tropfen Heilbalsam bringen, sind nicht von Lehrern oder Geistlichen irgendeiner Kultgemeinde der Erde unterwiesen worden. Denn wahrlich, Ich sage euch, in dieser Zeit gibt es auf eurer Welt keinen einzigen Menschen, der die Verehrung Gottes in wahrer Geistigkeit zu lehren vermöchte. Es ist nicht im Glanz von Riten oder Zeremonien, noch im Reichtum oder in der irdischen Macht, worin die Wahrheit ihre Wurzeln hat, welche, da sie demütig ist, die reinen, edlen, aufrichtigen, die Lauterkeit liebenden Herzen als ihren Tempel sucht. Wo sind jene Herzen?

15. "Christlich" nennt sich ein großer Teil dieser Menschheit, ohne überhaupt zu wissen, was das Wort "Christus" bedeutet, noch seine Lehre zu kennen.

16. Was habt ihr aus meinem Worte, meinem Beispiel, meiner Lehre gemacht, die Ich euch einst gab?

17. Seid ihr tatsächlich entwickeltere Menschen als die jener Zeitepoche? Warum beweist ihr es nicht durch die Werke eures Geistes? Meint ihr etwa, dass dies Leben ewig ist, oder denkt ihr vielleicht, dass ihr euch nur durch die menschliche Wissenschaft entwickeln sollt?

18. Ich lehrte euch die wahre Erfüllung des Gesetzes, damit ihr diese Welt in einen großen Tempel verwandeln würdet, in welchem man den wahren Gott verehrt, wo das Leben des Menschen eine beständige Liebesgabe für den Vater sein würde, den er in jedem seiner Nächsten lieben und auf diese Weise seinem Schöpfer und Meister Tribut zollen sollte.

19. Doch heute, da Ich zu den Menschen zurückgekommen bin — was finde Ich da vor? Lüge und Selbstsucht haben die Wahrheit und die Nächstenliebe ersetzt; Stolz und Eitelkeit — die Sanftmut und die Demut; Abgötterei, Fanatismus und Unwissenheit — das Licht, die innere Erhebung und die Vergeistigung; Gewinnsucht und Entweihung herrschen, wo nur Pflichteifer und Rechtschaffenheit bestehen sollten; Hass und entfesselter Streit unter Geschwistern haben Brüderlichkeit, Frieden und Liebe ersetzt.

20. Doch Ich werde zu meinem Tempel kommen, um die Händler von dort zu verjagen, wie Ich es in der Zweiten Zeit im Tempel von Jerusalem tat, und werde ihnen ein weiteres Mal sagen: "Macht aus dem Hause des Gebets keinen Krämerladen." Ich werde die Menschen lehren, damit jeder vor dem wahren Altare dient, damit sie nicht länger im Irrtum befangen sind, noch aus Unwissenheit in die Irre gehen wegen der schlechten Auslegungen, die sie meinem Gesetze geben.

21. Der Meister sagt euch: "Der Geistliche" ist der Geist, während der Altar das Herz ist; das Gebet ist der nach oben gerichtete Gedanke, und die Opfergabe sind die guten Werke, die ihr darbringen könnt.

22. Wenn ihr fühlt, dass Hilfsbereitschaft und Liebe zu euren Mitmenschen euer wahres Leben ausmachen — wie sollte da die Welt nicht begreifen, dass das Herz nicht nur ein gefühlloses Organ, und dass der Geist mehr als der Körper ist? Wie sollte sie da nicht verstehen, dass die Inspiration wertvoller ist als die Bilder, die der Mensch geschaffen hat, um das Göttliche darzustellen, und dass die guten Taten, mit denen ihr von meinem Gesetze Zeugnis ablegt, verdienstvoller sind als die wertvollsten irdischen Güter?

23. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr euren Glauben retten und so vermeiden wollt, dass euer Geist in diesem Unwetter zugrunde geht, müsst ihr euren Tempel in geistiger Form errichten. Lasst mein Reich in euer Herz herniederkommen, niemand kann gegen dessen Licht ankämpfen. Wenn dann der Sturm vorüber ist, werdet ihr erleben, wie sich unsichtbar, aber stark und groß der unzerstörbare Tempel erheben wird, dessen Fundamente in euren Herzen sein werden.

24. Seht, wie in diesem Augenblicke die Welt von dem hellen Lichte erhellt wird, das von meinem Geiste ausstrahlt. Das Licht hilft euch bei eurem Fortschritt und eurem Verstehen, und mit ihm erlangt ihr den Frieden.

25. Das Licht und die Liebe entspringen dem Herzen, der Friede ist im Geiste wie ein Abglanz der Ewigkeit.

26. Mein Wort ist liebevoll, doch ihr sollt seiner nicht überdrüssig werden, denn wenn ihr euch nur an irdischen Vergnügungen ergötzt, werde Ich eure Herzen leer vorfinden. Deshalb komme Ich häufig zu euch, um zu bewirken, dass euer Herz in einem anderen Rhythmus schlägt, wenn es in Kontakt mit dem Göttlichen kommt, denn fortwährend irrt ihr vom Pfade eurer Pflichterfüllung ab.

27. Warum gab und gibt es Menschen, die, nachdem sie durch den Gebrauch der Fähigkeiten, die der Schöpfer ihnen gewährt hat, die menschliche Wissenschaft kennengelernt haben, dieselbe dazu benutzen, um die göttliche Wissenschaft zu bekämpfen und abzulehnen? — Weil ihre Eitelkeit ihnen nicht erlaubt, die Schatzkammer des Herrn mit Demut und Hochachtung zu betreten, und sie ihr Ziel und ihren Thron auf dieser Welt suchen.

28. Unter den Sündern werde Ich jene auswählen, die mir in dieser Zeit zu dienen haben. Meine Macht wird in ihnen wirken, und Ich werde sie durch meine Gnade umwandeln.

29. Versöhnt euch mit eurem Gewissen, damit ihr von ihm Vergebung erlangt, denn solange ihr der Meinung seid, zugerüstet zu sein, und dabei nicht auf die innere Stimme hört, die euch eure Fehler aufzeigt, wird keine Zwiesprache mit mir bestehen, noch wird die Abgötterei völlig verschwinden können.

30. In dieser Zeit spreche Ich als Vater und als Richter zu euch. Doch fürchtet euch nicht, denn auch im Göttlichen gibt es die Liebe und Zärtlichkeit einer Mutter, die ihr Maria nennt.

31. Meine geliebten Kinder, fühlt Liebe zu ihr. Ich höre das Gebet, das eurem Geiste entspringt, um sie zu preisen, weil ihr wisst, dass eure Lippen zu unbeholfen dafür sind, weil ihr sie für unrein und lieber verschlossen haltet.

32. Doch Ich frage euch: Gibt es jemanden, der keine Liebkosung von der Himmlischen Mutter empfangen hat? Wahrlich, Ich sage euch, alle ohne Ausnahme haben von ihrer Liebe empfangen.

33. Seht jene, die früher verkommen waren und die jetzt die Höhen des Berges ersteigen. Ihr könntet heute unter dem Abschaum der Menschheit sein, doch bald werdet ihr in dieser Zeit geistiger Prüfungen durch meine Gnade und eure Verdienste an Geduld und Liebestätigkeit bewirken, dass auch ihr euch über jedes Elend erhebt. Vergesst nicht, dass der Schmerz der Bildhauer des Geistes ist.

34. Der Geist und die Körperhülle sind im Begriff, ein harmonisches Wesen zu bilden, das sich seiner geistigen und menschlichen Pflichten bewusst ist. Ihr seid Zeugen der Entwicklung der Lehren gewesen, und in eurer geistigen Betrachtung seid ihr zum Verständnis dessen gelangt, wer der Schöpfer aller Schönheit eurer Welt ist, denn euer Verstand ist nicht mehr getrübt.

35. Ihr lebt in Frieden, weil ihr bestrebt seid, mit eurem Gott in Einklang zu sein, und der Friede ist für den Geist ein Schatz in dieser Welt. Man erfährt ihn, nachdem man alle Pflichten gegenüber dem Vater erfüllt hat.

36. Versucht immer, so zu leben, dass ihr diese Befriedigung habt, damit euer Geist im Augenblicke eures Aufbruchs von dieser Welt zur anderen von keinerlei irdischer Sorge belastet wird, noch von einem Schmerze wegen mangelnder Pflichterfüllung.

37. Ihr dürft nicht ermüden in der Liebestätigkeit, da ihr sie euch selbst erweist. Sprecht mit Liebe von meiner Unterweisung, und mein Wort wird in den Herzen erblühen.

38. Ich schule euch und erfülle euch mit Weisheit, denn Ich habe euch bereits gesagt, dass ihr mein Wort durch das menschliche Verstandesorgan nach 1950 nicht mehr vernehmen werdet, und wer meine Unterweisungen nicht nutzt, wird sein Herz leer fühlen und wird wie tot umherirren. Warum wie tot? — Weil er sich geistig und moralisch kraftlos fühlen und in seinen Prüfungen keine Stärke finden wird, um sich zu überwinden und meine göttliche Liebkosung wahrzunehmen.

39. Eure Aufgabe ist es, diese eure Geschwister zum Leben zurückzubringen, indem ihr sie vom Materialismus abbringt und sie von der so großen Gnade überzeugt, welche die Vergeistigung in sich birgt.

40. Nach 1950 werde Ich mich durch die Inspiration eines jeden von euch weiterhin kundgeben. Wenn ihr euch geistig vorzubereiten versteht, werde Ich Wunder tun. Ich verlange nur von euch, dass euer Glaube wenigstens so groß ist wie das des Senfkorns, dann werdet ihr mein Wort in Erfüllung gehen sehen.

41. Sprecht und tut Gutes ohne Furcht davor, ins Gerede zu kommen. Ihr müsst euren Nächsten eure Hand reichen, ohne Unterschiede zu machen, denn ihr wisst nicht, welche innerlich am meisten leiden. Ihr werdet oftmals erleben, wie eure Mitmenschen sich freuen werden, wenn sie euch zuhören, und sie werden euch deutliche Zeichen ihrer Dankbarkeit geben.

42. Ladet sie unermüdlich auf den Weg des Guten ein, und wenn sie dann auf ihm sind, werden viele Leiden von ihnen weichen.

43. Auf das Neue Jerusalem wird das Manna herabkommen.

44. Ich werde bewirken, dass unter euch die Freiheit der religiösen Überzeugung und des Wortes sowie Gerechtigkeit besteht, damit, wenn sich Menschen anderer Nationalitäten unter euch aufhalten, sie bei ihrer Rückkehr in ihren Herzen ein Geschenk der Liebe mitnehmen und ein Ideal von Brüderlichkeit und Gerechtigkeit in ihnen entzündet ist.

45. Nach 1950 erwartet die Menschheit den wahren Frieden. Doch Ich sage euch: Die todbringende Sichel muss weiterhin das Unkraut abschneiden, bis die Felder rein sind und die Ähren des Weizens erglänzen.

46. Ihr werdet angesehene Regierungsoberhäupter von dieser Welt scheiden sehen, welche Hindernisse für den Frieden sind, und die Nationen, die sich der göttlichen Gerechtigkeit widersetzen sollten, werden verschwinden, um neuen Völkern Platz zu machen, die dort entstehen werden.

47. Betet, damit ihr schon jetzt euren Samen des Friedens in sie hineinlegt. Vereint euch als ein einziges Herz und ein einziger Gedanke, dann werdet ihr meine Gegenwart sehr nahe fühlen.

48. Befolgt das Gebot, das Ich euch in zwei Zeitepochen hinterlassen habe: "Liebet einander."

49. So, wie das Gelobte Land an das Volk Israel verteilt wurde, so wird die ganze Erde an die Menschheit verteilt werden. Dies wird geschehen, wenn die Zeit dafür gekommen ist — nach der Reinigung. Da es mein Wille ist, dass diese Verteilung stattfindet, wird bei ihr Gerechtigkeit und Gleichheit walten, damit alle Menschen gemeinsam an einem einzigen Werke arbeiten können.

50. Heute essen die Völker die Krümel vom Tische der Mächtigen und der Herren, während diese sich bereichern, indem sie das Brot ihrer Diener und der von ihnen Abhängigen anhäufen. Aber wenn die Brotkrumen der Armen auch hart sind, so sind sie doch nicht so bitter wie die Speisen, die die Großen der Welt essen.

51. Die einen wie die anderen sind Opfer, daher ist es nötig, dass Ich euch befreie, dass Ich eure Ketten zerreiße. Es ist aber ebenso notwendig, dass die Knechtschaft und Verwüstung, die durch die Plagen hervorgerufen wird, noch vermehrt wird, denn andernfalls würden die Menschen nicht jenem nachfolgen wollen, der zu eurem Heile kommt. Erinnert ihr euch des Kelches, den Israel trank, als es in Ägypten in der Knechtschaft seufzte? Moses musste erscheinen, um ihm die Befreiung zu bringen. Erinnert ihr euch auch daran, wie das Volk in seinem eigenen Vaterland gefangen und erniedrigt war, und wie es um die anderen Nationen stand, als der Messias auf Erden erschien, um ihnen den Weg zum Heil zu zeigen?

52. Auch in dieser Zeit ergibt sich die Notwendigkeit, dass die Menschen vor der Befreiung Mangel, Elend, Unterdrückung, Ungerechtigkeit, Hunger und Durst kennenlernen, damit sie schließlich im Verlangen nach einem anderen, besseren Leben zu einem innerlichen Aufbruch kommen.

53. Wenn diese Menschheit ihrem Materialismus entsagt und erkennt, wie weitab von meinem Gesetze sie gelebt hat, wird sie aus tiefstem Herzen sagen: "Wie dumm und töricht sind wir Menschen gewesen, als wir uns freiwillig den Leidenschaften hingaben, um hernach deren Sklaven zu sein." Dort oben ist der Berg, von dem aus der Vater euch sein Gesetz vor Augen geführt hat. Ersteigt ihn auf dem Pfade, den Ich euch gewiesen habe. Das Land der Verheißung hält seine Pforten ewig offen in Erwartung der Menschenscharen, denen es Frieden und Segnungen beschert.

54. Wenn der Mensch in die Tiefe des Abgrundes gesunken ist und erschöpft vom Kämpfen und Leiden nicht einmal mehr die Kraft hat, sich selbst zu retten, wird er verwundert erleben, wie der Tiefe seiner eigenen Schwäche, seiner Verzweiflung und Enttäuschung eine unbekannte Kraft entspringt, die aus dem Geiste stammt. Wenn dieser sich bewusst wird, dass die Stunde seiner Befreiung gekommen ist, wird er die Flügel ausbreiten und sich über die Trümmer einer Welt der Eitelkeiten, der Selbstsucht und der Lügen erheben und sagen: "Dort ist Jesus, der Verschmähte. Er lebt. Vergeblich haben wir ihn auf Schritt und Tritt und tagtäglich zu töten gesucht. Er lebt und kommt, um uns zu retten und uns seine ganze Liebe zu schenken."

55. Dies wird die Stunde sein, in der der Mensch erkennt, dass, um wahre geistige Größe sowie ein hoheitsvolles Leben auf Erden zu erlangen, es kein anderes Gesetz gibt als das seines Gottes — noch eine andere Lehre als die, die Ich euch im Worte Christi gab.

56. Geht euren Konflikten auf den Grund, studiert die Probleme, die euch zu schaffen machen, und setzt dann meine Weisungen und meine Grundsätze in die Tat um. Dann werdet ihr erkennen, wie die Menschheit in ihnen die Lösung aller Probleme, die sie belasten, finden kann. Doch da ihr euch unfähig fühlt, die Worte und Lehrbeispiele, die euch der Göttliche Meister gibt, in die Praxis umzusetzen, wird es nötig sein, dass sich euch der Schmerz naht, welcher gleichfalls Lehrmeister ist, um euch von vielen Wahrheiten zu überzeugen, um euch empfindsam zu machen und euch außerdem zu beugen.

57. Ihr fragt mich: "Hat Dein Wort etwa nicht genügend Macht, um uns von unseren Fehlern zu überzeugen, zu retten und uns dadurch zu ersparen, durch den Schmelztiegel des Leidens zu gehen?" Doch Ich sage euch: Mein Wort hat mehr Macht, als ihr ihm Zutrauen könntet. Doch wenn der, der mich vernimmt, sogleich umgewandelt wäre, ohne Anstrengung, allein durch die Tatsache, dass er mein Wort vernommen hat — welches Verdienst bestünde dabei von eurer Seite?

58. Es ist notwendig, dass der, der es vernimmt, Glaube, Willen, Anstrengung und Liebe aufbringt. Dann wird er ein großes Verdienst haben, dessen Belohnung oder Auszeichnung darin bestehen wird, kein Leid zu erfahren, weil er mein Gesetz und meine Lehre als Waffe verwendet hat.

59. Ihr Scharen, die ihr mir gerade zuhört: Fühlt ihr nicht über eurem Geiste die Gegenwart meines Gesetzes? Spürt ihr nicht, dass euer Herz beim Hören meines Wortes wie neu belebt schlägt?

60. Betet, damit ihr versteht, und seid wachsam, damit ihr meine Unterweisungen verwirklicht, denn in dieser für die Menschheit bitteren und schwierigen Stunde tragt ihr große Verantwortungen.

61. Wenn ihr trotz der großen Heimsuchungen, die euch anfechten, nicht jene Spur von Vergeistigung verliert, die ihr zu erreichen vermochtet, werdet ihr auf eurem Wege wahre Wunder Wirklichkeit werden sehen, durch die euch euer Vater auf eurem schweren Lebensweg ermutigt. — Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 155

1. Viele der Unterweisungen, die Ich euch in dieser Zeit gebe, erscheinen euch neu, weil sie bei euch in Vergessenheit gerieten. Doch jetzt ist die Zeit, in der Ich sie euch erneut vor Augen führe. Ich habe für euch ein großes Arbeitsfeld vorbereitet, zu dem Ich euch einlade, um darauf den Samen der Ewigkeit zu säen, den Ich euch derzeit übergebe.

2. Ich bilde meine neuen Jünger heran, die durch ihren Glauben und ihre Nächstenliebe immer mehr Macht über die Krankheiten des Leibes und des Geistes erlangen werden — eine Vollmacht über die Naturgewalten und auch über die geistige Welt.

3. Begreift, dass die Zeiten der Unwissenheit vorbei sind. Jetzt lebt ihr in Zeiten des Verstehens und umfassender Verwirklichung meiner Unterweisung. Könnt ihr euch vorstellen, wie weit ihr es schon gebracht hättet, wenn ihr meine Lehren von den ersten Zeiten an ausgeübt und meine Gebote befolgt hättet? Aber ihr habt lange Zeit geschlafen und habt auch lange Zeit damit verbracht, den Körper durch Lustbarkeiten zu befriedigen, und all dies hat euch auf dem geistigen Entwicklungswege aufgehalten. Daher erscheint euch heute, da Ich mit einer neuen geistigen Unterweisung zu euch gekommen bin, dieselbe fremdartig und nicht im Einklang mit eurer Art zu denken, zu fühlen und zu leben. Aber ihr braucht nur über eine meiner Kundgaben nachzudenken, um die Wahrheit meines Wortes zu erkennen. Dann seht ihr, dass meine Lehre nicht fremdartig ist, sondern dass eure Art zu leben befremdlich ist.

4. Kommt auf "mein Land", Ich werde euch dort an alles erinnern, was ihr vergessen hattet. Ich werde all das tilgen, was ihr nicht als geistigen Samen beibehalten sollt, und werde euch all das vor Augen führen, was ihr bisher nicht gesehen habt. Mit einem einzigen Schritte werde Ich euch dem Stillstand entreißen, in den ihr versunken seid, und werde euch in ein neues Leben eingehen lassen — in jenes, das ihr von Anfang an hättet leben müssen.

5. Seht ihr, wie schlicht dies Wort ist, das auf den Lippen der Stimmträger erblüht? Doch wahrlich, Ich sage euch, es wird die Menschen in all seiner Schlichtheit und Bescheidenheit der Ausdrucksweise zum Verstehen jener Weisheit bringen, die sie mittels der Wissenschaften und mit Hilfe der Theologien nicht zu begreifen vermochten.

6. Die guten Jünger, die Beharrlichen, die Getreuen werden die großen Erforscher dieser Lehre sein. Auch sie werden bescheiden sein, aber trotz ihrer Schlichtheit werden sie ihre Mitmenschen durch das Licht des Wortes in Staunen versetzen.

7. Mein Volk soll nicht nur mit den Lippen sprechen, sondern meine Unterweisungen mit seinen Werken predigen und dadurch lehren, wie man mein Gesetz erfüllt und achtet. Es soll selbstlos weitergeben, was es von seinem Herrn empfangen hat. Es soll seinen Eifer für die Wahrheit und die Unverfälschtheit des Schatzes beweisen, der ihm anvertraut wurde.

8. Lehrt eure Mitmenschen durch gute, aufrichtige und hochherzige Taten. Denkt daran, dass ihr euren Geist schon hier läutern müsst, damit er beim Übergang in die andere Welt würdig ist, sich dort aufzuhalten, und er nicht verstört ist, noch in die Irre geht.

9. Ihr habt die notwendige Kraft, um alles aus eurem Wege zu entfernen, was eure Schritte aufhält. Ihr wisst bereits, dass die Waffe, die alles besiegt, die Liebe ist. Sehr groß wird der Jubel jenes sein, der in diesem menschlichen Ringen obsiegt und sich als der siegreiche Soldat zeigt, nachdem er diese Schlacht gewonnen hat.

10. Erinnert euch, dass Ich es bin, der euch die Waffen gegeben hat, und dass Ich mich nicht damit begnügt habe, sondern dass Ich euch auch zu kämpfen gelehrt habe, um die Schlachten zu gewinnen.

11. Was habt ihr also auf anderen Wegen zu suchen, da Ich euch derzeit alles auf dem Wege der Wahrheit gebe?

12. Ich habe das Verstandesvermögen der Ungeschulten erschlossen, damit sie sich an der Auslegung meiner Worte erquicken können. Ich habe die Augen der "Blinden" für das Licht der Wahrheit aufgetan, damit sie sich von ihren Sünden reinigen, da sie sich von ihrem Herrn geliebt fühlen.

13. Wurde euch nicht seit den ersten Zeiten prophetisch verkündet, dass der Tag kommen würde, an dem jedes Auge den Vater schauen würde? Also wird der, der rein ist, mich schauen, und dies wird seine Belohnung sein; und jener, dessen Herz befleckt ist, wird mich gleichfalls schauen, und dies wird seine Rettung sein. Wer seine Augen gegenüber meinem Lichte öffnet, dringt zum Geheimnis vor und erkennt das Warum. Er erfährt den Anfang und das Ende. Er muss in der Zukunft festen Schrittes gehen.

14. Legt meine Unterweisung richtig aus; denkt nicht, dass mein Geist Freude daran haben kann, wenn er eure Leiden auf Erden sieht, oder dass Ich komme, euch alles zu entziehen, was euch Freude macht, um mich daran zu ergötzen. Ich komme, damit ihr meine Gesetze anerkennt und respektiert, denn sie sind eures Respekts und eurer Beachtung würdig, weil sie euch die Glückseligkeit bescheren, wenn ihr ihnen gehorcht.

15. Ich lehrte euch, Gott zu geben, was Gottes ist, und dem "Kaiser", was des "Kaisers" ist; doch für die Menschen von heute gibt es nur den "Kaiser", und ihrem Herrn haben sie nichts darzubringen. Wenn ihr wenigstens der Welt nur das Notwendige zuteil werden ließet, so wären eure Leiden geringer. Aber der "Kaiser", den ihr euer Tun und Lassen bestimmen lasst, hat euch widersinnige Gesetze diktiert, hat euch zu Sklaven gemacht und nimmt euch das Leben, ohne euch irgendetwas dafür zu geben.

16. Bedenkt, wie anders mein Gesetz ist, das weder den Körper noch den Geist bindet. Es überredet euch nur liebevoll und führt euch voller Güte. Alles gibt es euch ohne Eigennutz und Selbstsucht, und alles belohnt und vergütet es euch im Laufe der Zeit.

17. Begreift, Jünger, studiert meine Lektionen, damit ihr erfahrt, dass Ich mit euch ein Volk heranbilden will, auf das der Vater sein Vertrauen setzt, denn es wird zubereitet sein, um große Missionen zu erfüllen − ein Volk, das nicht beim ersten Alarmruf verzagt − ein Volk, das jenem zu begegnen versteht, der sich sein Feind nennt, und das ihm vergibt, ihn liebt und unterweist.

18. So sollt ihr nach meinem Willen für den Tag meines Abschieds zugerüstet sein. Ihr alle wisst, dass 1950 das durch meinen Willen festgesetzte Datum ist, von dem ab Ich mich nicht mehr durch das Verstandesorgan des Stimmträgers kundgebe; und da mein Wort immer in Erfüllung geht, wird dieser Zeitpunkt meine Kundgebung zum Abschluss bringen, welcher für euch den Beginn des Dritten Zeitalters kennzeichnet.

19. Hegt nicht den Wunsch, dieses Datum zu ändern, und versucht auch auf keinerlei Weise, die Kundgebung meines Wortes in der bisherigen Form beizubehalten, noch jene der Geistigen Welt. Schon jetzt sage Ich euch, dass die, die es dennoch tun sollten, nicht mehr durch das Licht des Meisters erleuchtet sein werden.

20. Doch warum solltet ihr eine solche Entweihung begehen, da Ich euch angekündigt und auch verheißen habe, dass ihr nach dieser Zeit von Geist zu Geiste mit Mir Zwiesprache halten werdet, auch wenn ihr keine Stimmträger gewesen seid?

21. Auch habe Ich euch gesagt, dass jene, die Ich zu Propheten dieser Zeit berufen und ausgerüstet habe, die Aufgabe haben werden, die Menschenscharen zu warnen und sie nicht schlafen zu lassen. Ihnen werde Ich große Lehren offenbaren, damit sie euch helfen, nicht in Versuchung zu fallen.

22. Ich spreche zu euch mit größter Klarheit, auch wenn Ich ein Sinnbild verwende, weil Ich weiß, dass ihr mich so besser verstehen könnt. Als Ich in der Zweiten Zeit zu den Menschenmengen sprach, tat Ich es oftmals mittels Gleichnissen, damit sie mich verstehen würden. Doch wenn Ich mich nur an meine Jünger wandte, tat Ich es mit zwar einfachen, aber in der Belehrung tiefgehenden Worten.

23. Begreift also, dass Ich durch Gleichnisse spreche und ein Sinnbild verwende, damit die "Letzten", jene mit ungeschultem Verstand oder die, die ihren Geist noch wenig entwickelt haben, den ganzen Sinngehalt meiner Unterweisung zu begreifen vermögen. Wenn Ich euch Offenbarungen mache, ohne Sinnbilder zu verwenden, sind sie für jene bestimmt, deren Entwicklung und Kenntnis geistiger Lehren ihnen ein besseres Verstehen ermöglicht.

24. Vergebens werden viele Menschen sagen, dass diese Lehre neu ist, oder dass sie keine Beziehung zu den göttlichen Offenbarungen hat, die euch in vergangenen Zeiten gegeben wurden. Ich versichere euch, dass alles, was Ich euch in dieser Zeit mittels des menschlichen Verstandesvermögens gesagt habe, seine Wurzeln und seine Grundlagen in dem hat, was euch bereits in der Ersten und Zweiten Zeit prophetisch verkündet wurde.

25. Doch die Verwirrung, von der Ich zu euch spreche, kommt daher, weil diejenigen, die jene (früheren) Offenbarungen auslegten, den Menschen ihre Deutungen aufgenötigt haben, und diese waren teils zutreffend und teilweise irrig. Auch geschieht es, weil jenes geistige Licht meiner Lehren den Menschen vorenthalten und manchmal in verfälschter Form gegeben wurde. Daher haben heute, da die Zeit gekommen ist, wo mein Licht euch aus der Finsternis eurer Unwissenheit befreit, viele Menschen verneint, dass dies das Licht der Wahrheit sein kann, da es nach ihrer Meinung nicht mit dem übereinstimmt, was Ich euch früher gelehrt habe.

26. Ich versichere euch, dass keines meiner Worte verlorengeht, und dass die Menschen dieser Zeit schließlich erfahren werden, was Ich euch in den vergangenen Zeiten (tatsächlich) gesagt habe. Wenn die Welt dann den Spiritualismus kennenlernt, wird sie sagen: "In der Tat, all dies hat bereits Jesus gesagt!"

27. Und wirklich, Ich habe euch (damals) bereits alles gesagt, auch wenn Ich von vielen der offenbarten Wahrheiten euch nur das Grundsätzliche derselben verkündete. Ich hinterließ sie euch, damit ihr sie allmählich begreifen lernen solltet, denn zu jener Zeit war die Menschheit noch nicht fähig, all das zu verstehen, was Ich euch jetzt in vollem Umfang zeige.

28. Bei einer bestimmten Gelegenheit war Jesus mit einem Mann zusammen, der im Gesetze bewandert war, und als Antwort auf dessen Fragen machte ihm der Meister eine Offenbarung. Da sagte der Mann, erstaunt angesichts dessen, was ihm nie in den Sinn gekommen wäre: "Herr, aber wie kann dies möglich sein?" Worauf der Göttliche Meister antwortete: "Wenn ihr nicht an die irdischen Dinge, die Ich euch sage, glauben könnt — wie könntet ihr dann an die himmlischen Dinge glauben?" Doch nun ist es an der Zeit, dass ihr mich versteht, weil der entwickelte Geist des Menschen jenes intensive Licht der Gottheit empfangen kann, das alles offenbart, enthüllt und erklärt, und das ihr das Licht des Heiligen Geistes, das heißt, den Geist der Wahrheit, nennt.

29. Sei also guten Mutes, geliebtes Volk, denn die Unterweisung, die Ich euch in dieser Zeit gebracht habe, wird für euch das Brot des ewigen Lebens sein.

30. Auch heute gebe Ich euch die Lehren, die ihr erst in der Zukunft völlig verstehen werdet, nur in angedeuteter Form, denn jetzt würdet ihr sie nicht verstehen, noch würden viele von euch sie glauben. Damit will Ich euch sagen, dass ihr noch nicht das Ziel, den Gipfel geistiger Erkenntnis erreicht habt, noch sind meine göttlichen Unterweisungen an ihre Grenze gelangt.

31. Seid für immer und ewig meine Jünger, wacht immerdar über mein Wort, das ihr niemals zu verändern versuchen sollt. Mein Gesetz und meine Lehre widersprechen sich niemals. Im Göttlichen ist alles Ordnung, Harmonie und Vollkommenheit, wovon ihr euch anhand der materiellen Natur, die euch umgibt, überzeugen könnt.

32. Niemand vermochte in der Zweiten Zeit der göttlichen Kraft zu widerstehen, die vom Worte Jesu ausging. Wer es hörte, war sogleich überzeugt, überwunden und eines Besseren belehrt. Der Sünder wie der Hochmütige, der Arme wie der Reiche, der Pharisäer wie der Schriftgelehrte, der Vertreter Gottes wie der Vertreter des Kaisers — alle, die an ihn glaubten, fühlten, dass ihr Geist angesichts der göttlichen Gegenwart des Sohnes Gottes erbebte.

33. Der Grund dafür war, dass das Wort Jesu nur die Erläuterung seiner Werke war, weil das Zeugnis für sein Da-sein in den Worten seiner Lehre enthalten war.

34. Auf dieselbe Art lehrte Jesus seine Jünger, indem er ihnen zeigte, dass es für die Glaubwürdigkeit ihres Wortes notwendig war, diese durch das Beispiel ihrer guten Werke zu unterstützen.

35. Auch auf den Lippen jener Jünger musste das Wort Gottes diejenigen erschüttern, die es vernahmen, weil von ihren Augen Licht ausstrahlte und ihre Worte Wahrheiten enthielten, die man nicht ablehnen konnte. Auch sie lehrten durch ihr Vorbild, predigten durch ihre Werke und besiegelten sie wie ihr Meister mit ihrem Blute. Mit ihrem Tode bestätigten sie die Wahrheit der Worte, die sie zur Welt sprachen. Darum gewannen sie das Herz der Völker und der Nationen, denen sie den Samen der Wahrheit und der Liebe brachten.

36. Die Menschenmassen, selbst Adelige und Heiden, ergaben sich angesichts der Wahrheit und der Lauterkeit meiner Lehre, die rein und wahrhaftig ausgeübt und gepredigt wurde.

37. Keiner, der das Glück gehabt hat, mein Wort in seinem Herzen in seiner ursprünglichen Reinheit zu empfangen, ist jemals vom Wege abgeirrt. Doch wie elend war es um die bestellt, die mein Wort mit menschlichen Unlauterkeiten vermischt empfangen haben! Als diese jene Unvollkommenheiten schließlich entdeckt haben, haben sie ihm den Rücken gekehrt, haben über das gespottet, was sie zuvor für absolute Wahrheit hielten.

38. Seht jene großen Völker der Erde, wie sie von der Selbstsucht beherrscht sind, welche die Verneinung meiner Lehre ist! Seht, wie sie im Materialismus versunken sind, nur für die Welt leben und jeden geistigen Anruf überhören! Ich sage euch, auch sie haben meine Unterweisungen kennengelernt. Aber es fehlte daran, dass diejenigen, die meinen Samen Weitergaben, durch ihr Leben und durch das Beispiel ihrer Werke von jener Wahrheit Zeugnis ablegten, was sie hätten tun müssen, so wie es jene Jünger des Herrn taten und auch einige andere, die später ebenso wie diese wirkten und die Wahrheit der Lehre unter Einsatz ihres Lebens weitergaben.

39. Wie ist es möglich, fragt ihr euch manchmal, dass, obwohl diese Welt mit dem Worte des Erlösers besät und mit seinem Blut und dem jener, die ihm nachfolgten, bewässert wurde, es Menschen und Völker gibt, die nichts von jener Unterweisung bewahrt haben?

40. Dazu sage Ich euch, dass in dieser Zeit Apostel der Wahrheit gefehlt haben, die mit ihren Werken der Liebe die Fehler der Menschen aufzeigen und die Wahrheit bezeugen, die in der göttlichen Unterweisung enthalten ist.

41. Von der Verwirklichung meiner Lehre, die euch nur die Liebe, die Barmherzigkeit, die Ehrfurcht, die Gerechtigkeit und den Frieden lehrt, ging man über zu einem abgöttischen Kult, zu Materialismus, zu religiösem Fanatismus, zur Entweihung, und als die Menschheit in all diesem ein Abweichen von der Wahrheit empfand, strebte sie nach ihrer Befreiung.

42. Heute haben sich viele nicht nur von der Befolgung meiner Lehre abgewandt, sondern haben sie bekämpft und versuchen sie restlos aus den Herzen der Menschen zu tilgen. Sie wissen nicht, dass Ich dabei bin, sie zu überraschen, indem Ich jenes Wort gebrauche, dem niemand widerstehen kann — mit jener Stimme, welche Könige und Herren erzittern ließ und Throne und Weltreiche zu Fall brachte. Doch zuvor muss jede Pflanze, die nicht von mir gesät worden ist, mit der Wurzel ausgerissen werden, damit mein göttlicher Same wieder in vorbereitetes Erdreich fällt.

43. Jünger, nehmt diese ganze Lektion tief in euch auf, damit ihr zu denen gehört, die in der Zeit der Prüfung wachen und beten.

44. Nichts stört euren Frieden in diesem Augenblicke, nichts beeinträchtigt eure Andacht, die euch innere Erhebung erlangen ließ.

45. Immer, wenn ihr den Meister in dieser Weise empfangt, werdet ihr fühlen, wie die Trübsale verschwinden, die eure Herzen manchmal wie in Nebel hüllen.

46. Groß ist meine erbarmende Liebe, weil auch eure Leiden groß sind. Aber sagt nicht, dass sich die Zeiten geändert haben, und dass diese euch den Schmerz gebracht haben; denn die Zeit als solche ändert sich nicht, es sind die Menschen, die sich verändern.

47. Euer Leben hat sich aufgrund der Wissenschaft, der neuen Gesetze, Ideen und Sitten gewandelt. Wenn euer Geist sich immer an die Vergeistigung hielte, würde er nicht von dem Materialismus, der ihn umgibt, angesteckt werden; aber er lässt sich häufig von den Einflüssen der Welt mitreißen. Doch auf dem Höhepunkte des Materialismus kommt mein göttliches Licht zu euch, das euch fragt: Welche Veränderungen habt ihr in der Natur, die euch umgibt, beobachtet? Keine! Doch blickt über die materiellen Dinge hinaus, und ihr werdet die geistige und verstandesmäßige Entwicklung der Menschen erkennen.

48. Dicht ist das Dunkel, das euch umgibt, doch der Geist braucht Freiheit. Diese Freiheit schenkt mein Wort, welches das Wunder vollbringen wird, dass der Geist sich mit dem Körper versöhnt, da er begreift, dass beide durch ein einziges Gesetz vereint sind. Dann werden Körper und Geist in Einklang mit dem Gewissen wirken, das euch offenbaren wird, wer ihr seid und wohin ihr geht.

49. Eure Werke werden gemäß eurer Art zu denken entstehen, und wenn euer Denken durch die Inspiration des Geistes erleuchtet ist und dieser auf die Stimme des Gewissens hört, werden eure Werke vollkommen sein, da der Geist aufgrund seiner Herkunft vollkommen ist.

50. Immer werde Ich euch sagen: Macht Gebrauch von den Befriedigungen, die eure Welt euch gewähren kann, aber genießt sie im Rahmen meines Gesetzes, und ihr werdet vollkommen sein.

51. Ihr vernehmt immer wieder den Vorwurf des Gewissens, und zwar deshalb, weil ihr Körper und Geist nicht durch das von mir gegebene Gesetz in Einklang gebracht habt.

52. Oftmals sündigt ihr weiterhin, weil ihr glaubt, dass euch nicht vergeben wird. Dies ist eine irrige Meinung, denn mein Herz ist eine Tür, die für den, der bereut, immerdar offensteht.

53. Lebt denn in euch keine Hoffnung mehr, die euch ermutigt, auf eine bessere Zukunft zu warten? Lasst euch nicht von Schwermut und Verzweiflung erfassen. Denkt an meine Liebe, die immer bei euch ist. Sucht bei mir die Antwort auf eure Zweifel, und ihr werdet euch bald von einer neuen Offenbarung erleuchtet fühlen. Das Licht des Glaubens und der Hoffnung wird tief in eurem Geiste aufleuchten. Dann werdet ihr eine Schutzwehr der Schwachen sein.

54. Jahre des Hungers kommen auf euch zu, doch wenn ihr euch wie Geschwister liebt, wird erneut das Wunder der Ersten Zeit eintreten und Manna auf euch herabfallen.

55. Ich werde die Zungen der Menschen in dieser Zeit lösen, damit sie mich an einer einzigen Sprache erkennen: der geistigen, jener der Liebe. Dann wird die Weissagung Jesajas erfüllt sein, als er sagte: Die Zungen werden frei, weil Feuerzungen sie lösen werden.

56. Gebt meiner Barmherzigkeit sichtbaren Ausdruck, sprecht von meinem Werke, scheut nicht vor Aufopferung zurück. Macht Gebrauch von euren Waffen der Liebe, Barmherzigkeit, Hochherzigkeit und Sanftheit, und wenn ihr euch mit Glauben und Mut dem Kampfe stellt, wird der Sieg bald euer sein. Doch geht meinem Wort auf den Grund, damit ihr nicht das Gefühl habt, dass meine Lehre euch zur Befolgung zwingt; denn Ich lade euch nur dazu ein, mich anzuhören, und — wenn ihr mich erst einmal verstanden habt — jener an die Erfüllung seiner Aufgabe geht, der es aus Liebe, aus Überzeugung, aus freiem Willen tut. Meine Pflicht als Vater ist es, immer den Weg zur Rettung meiner Kinder aufzuzeigen.

57. Meine Lieben, erkennt, dass ihr in dieser schlichten Unterweisung eine Möglichkeit habt, die Liebe eures Vaters kennenzulernen und zu begreifen. Auch mich verlangt nach der Schlichtheit und Aufrichtigkeit eures Herzens, um mich euch in Fülle zu offenbaren.

58. Jetzt in der Zeit meiner Kundgabe offenbare Ich mich in allen Stimmträgern und gebe durch dieselben Anweisungen und Lehren. Wer könnte wagen zu leugnen, dass Ich mich durch diesen oder jenen kundtue? Wer kennt schon in Wahrheit mein wirkliches Wesen? Liebt und achtet euch gegenseitig, damit euer Wirken im Himmel als Verdienst angerechnet wird. Auch ist es mein Wille, dass mein Wort im Druck erscheint, damit es die kommenden Generationen kennenlernen.

59. Damit ihr von euren Mitmenschen anerkannt werdet, müsst ihr darauf achten, dass immer die Liebe euer Tun lenkt.

Seid mitfühlend mit fremdem Schmerz, beseitigt mit der Vollmacht, die Ich euch gegeben habe, die schlechten Einflüsse, die die Gesundheit eurer Mitmenschen untergraben, und ihr werdet von ihnen als Menschen mit geistiger Macht anerkannt werden. Höret mein Gleichnis:

60. "Ein alter Mann wanderte langsam und mühsam auf einem Wege. Bald wurde er von zwei jungen Männern eingeholt, die auf demselben Wege schnell dahineilten und die zu ihm sprachen: 'Lieber Alter, ist Dein Ziel noch weit entfernt?' Worauf ihnen der Greis antwortete: 'Das Ziel ist noch ferne, der Weg ist noch weit und man muss ihn bedächtig gehen, um nicht zu ermatten. Obwohl ich müde bin, glaube ich, mit letzter Anstrengung ans Ziel zu gelangen!'

61. Nachdem jene jungen Leute ihn angehört hatten, setzten sie ihren Weg eilig fort, vergaßen die Worte des Alten und machten abschätzige Bemerkungen über die Zuversichtlichkeit jenes bejahrten Wanderers, der das Ziel des Weges zu erreichen hoffte, obwohl er ihrer Meinung nach beinahe am Umfallen war.

62. Der Alte ging weiter seines Weges, doch jene Jünglinge, die ihn so schnell hinter sich gelassen hatten, wurden später von Durst, Hunger und Müdigkeit überfallen, und schließlich brachen sie vor Erschöpfung zusammen. Sie schliefen tief, als sie von dem Alten eingeholt wurden, der sie aufweckte und gütig zu ihnen sagte: 'Ihr jungen Leute habt nun in Eurer Jugend erfahren, was Erschöpfung ist. Geht diesen Weg, der so weit ist, nicht eilenden Schrittes. Lasst uns bedächtig gehen, und ich versichere Euch, dass wir ankommen werden.' Aber jene erwiderten schlaftrunken: 'Lass uns zurück, wir haben uns bis zum Äußersten verausgabt und können nicht mehr weiter. Ihr habt einen Wanderstab und könnt weiterziehen, wir haben keinen.'

63. Als der Greis, der nicht verstanden wurde, sie so (daliegen) sah, bot er ihnen ein Stück Brot an, mit dem er sie stärkte, führte ein wenig Wasser an ihre Lippen und löschte ihren Durst. Er half ihnen beim Aufstehen, begleitete sie auf der Wanderschaft und entzündete ihren Glauben, bis er sie schließlich ans Ziel gebracht hatte."

64. Denkt gründlich nach und lernt, geliebte Jünger, denn ihr habt die Aufgabe, Führer der Menschheit zu sein.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 156

1. Willkommen seien die Jünger, die im Verlangen nach Weisheit zum Meister kommen. Hier bin Ich ein weiteres Mal unter euch, meine Kinder, weil Ich sehe, dass ihr Jünger seid, die begierig sind nach Unterweisung. Ihr denkt daran, dass ihr noch nicht genügend zubereitet seid, um euren Mitmenschen mein Wort zu überbringen, und eilt herbei, Jenen zu hören, der alles weiß. Morgen seid ihr dann belehrt und werdet Meister sein.

2. Ihr erbittet meine Gnade, um mein Wort verstehen zu können, und Ich gewähre sie euch. Doch erkennt, dass Ich in dieser Zeit mit absoluter Klarheit zu euch spreche.

3. Nehmt mein Wort und nährt euch von ihm, denn Ich will euren Geist stärken.

4. Meine Unterweisungen sind immer unterschiedlich, doch enthalten sie dieselbe Essenz, dieselbe Liebe. Ich beginne immer damit, voll Liebe zu euch zu sprechen, und ende damit, meine Barmherzigkeit zu verströmen. Von diesen beiden Tugenden ist mein Gesetz umschlossen. Schöpft aus dieser Quelle Kraft und Licht. Dies ist mein Wille, den Ich euch kundtue — nicht als Befehl, denn der Meister, welcher unendliche Weisheit ist, bittet euch, dass ihr versteht und durch den eigenen Willen eure Aufgabe erfüllt.

5. Ich habe euch Willensfreiheit gewährt und weise euch nur den Weg, den ihr gehen sollt. Und immer werde Ich euch sagen, dass dieser Weg ein Weg zur Vollkommenheit ist — ein Weg, dessen Ende nicht der körperliche Tod ist, sondern der sich jenseits dieses Lebens fortsetzt, das von eurem Geist überlebt wird.

6. Ich habe euch gesagt: Ich verspreche euch die Seligkeit im Jenseits, und dass ihr euch nicht mehr mit dem Schmutz und den Leidenschaften des Fleisches beflecken werdet, wenn ihr eure Aufgabe auf dieser Welt erfüllt,

7. Ihr wisst nicht, wie viele Etappen ihr noch auf diesem Planeten zu leben habt. Wenn Ich es gerecht finde, dass ihr erneut inkarniert, müsst ihr einen neuen irdischen Leib annehmen, aber mit einem höher entwickelten Geist, der sich dem göttlichen Willen nicht widersetzen wird. Ihr werdet eure Arbeit zum Wohle eurer Mitmenschen fortsetzen. Ihr werdet euch weiter aufwärtsentwickeln und euch voller Vertrauen und Hoffnung auf meine Gerechtigkeit vervollkommnen.

8. Ihr werdet stark sein müssen, um Gefahren und Versuchungen zu bestehen, und angesichts eures Beispiels und eurer Beweise von Geistesstärke wird man euch Erleuchtete und Auserwählte des Herrn nennen. Denn die geistige Welt des Lichtes wird euch auf euren Wegen beistehen und zu allen Zeiten über euch wachen. Indem ihr gemeinsam nach meinem Willen lebt, werdet ihr bewirken, dass mein prophetisches Wort in Erfüllung geht.

9. Arbeitet weiterhin, auch wenn eure körperlichen Augen die Frucht eures Kampfes nicht sehen. Vielleicht werdet ihr sie im Geiste erblicken oder in einer neuen Leibeshülle.

10. Dies wird die Arbeit der Menschheit von morgen sein, in welcher ein jeder für das Wohl aller wirken wird, und die Nationen um den Frieden der Welt ringen werden.

11. In jener Zeit wird der Kampf der Weltanschauungen und Glaubensbekenntnisse beginnen. Es wird eine Zeit der Auseinandersetzungen und Diskussionen sein, in der die Intellektuellen dieser Welt euer Wissen auf die Probe stellen werden.

12. Man wird die unterschiedlichen Deutungen erörtern, die man meinem Worte der Zweiten Zeit und allem, was Ich durch meine Erleuchteten gesprochen habe, gegeben hat. Dann wird von vielen Geheimnissen der Schleier hinweggezogen, und die Heuchelei vieler wird durch die Wahrheit meiner Unterweisung bezwungen werden.

13. Mein göttliches Verlangen ist es, dass die Menschen sich über ihre Doktrinen hinweg verstehen lernen und so einen Schritt auf die geistige Vereinigung hin tun.

14. Bereitet euch auf diese Zeit vor, dann werdet ihr mit eurem einfachen und schlichten Worte Gelehrte und Verständige überzeugen; denn mir wird eure geistige Erhebung genügen, um euch meine Weisheit zu inspirieren, die unerschöpflich eurem Munde entströmen wird. Folgt dem von eurem Herrn vorgezeichneten Wege.

15. Ich sehe, dass ihr wegen der Missachtung leidet, die euch die Welt zuteil werden lässt, und auch deshalb, weil ihr mir auf einem Wege der Demut und Nächstenliebe nachgefolgt seid.

16. Weint nicht um euretwillen, denn in Wirklichkeit läutert sich euer Geist dabei. Weint um derentwillen, die noch immer den Freuden der Welt hingegeben leben und weiterhin Gefangene des Fleisches sind. Denkt nicht, dass Ich mich an euren Leiden ergötze, denn dies hieße, die Tugend eures Vaters, welche die Liebe ist, zu verleugnen. Bedenkt, dass Ich gerade deshalb zu euch komme, um eure Tage der Trübsal zu verkürzen und eure Schmerzen zu lindern. Ich rate euch, im Guten auszuharren, denn es ist besser, wenn ihr jetzt leidet, weil ihr Gutes tut, als wenn ihr Böses tätet.

17. Über euren Leiden werde Ich euch meinen Frieden fühlen lassen, jene göttliche Gnade, welche die Mächtigen trotz all ihrer Reichtümer nicht zu genießen vermögen.

18. Ich habe euch gelehrt, die körperlich und geistig Kranken zu heilen. Wer eine solche Tugend ausübt und sich selbst krank fühlen sollte, wird am Kopfende seines Bettes die Gegenwart des höchsten Arztes fühlen. Lernt, meine Gegenwart sowie die der Geistigen Welt zu spüren, damit ihr euch niemals verlassen fühlt, damit der Verwaiste sich nicht schutzlos, die Witwe sich nicht allein oder hilflos fühlt, damit der allein gelassene Mann oder die verlassene Frau keine Leere in ihrem Geist empfindet, und damit die, die auf Erden keine Liebe erfahren haben, in ihren Herzen die Liebe ihres Himmlischen Vaters wahrnehmen.

19. Liebt eure Nächsten, dient ihnen, widmet ihnen wenigstens einen Teil eurer Zeit, denn so werdet ihr es erreichen, dass euer Geist seine Aufgabe erfüllt. Dann werdet ihr imstande sein, euch die Lehren eures Göttlichen Meisters in eurem Leben zum Vorbild zu nehmen, welcher, seine Leiden und seine Bitternisse vergessend, sich nur der Aufgabe widmete, zu segnen und den Trost seiner Unterweisung auf all seinen Wegen auszuteilen.

20. Volk: Jetzt, da Ich in dieser Form bei euch bin, erbebe vor Glück, wenn du mein Wort vernimmst.

21. Erquickt euch, ihr Armen, die ihr nie etwas besessen habt, ihr Kranken, Gedemütigten, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit hatten, ihr Betrübten und Unterdrückten. Erfüllt euer Herz mit Hoffnung, denn wahrlich, Ich sage euch, diese Hoffnung wird nicht enttäuscht werden. Begreift, dass die Stunde des Gerichts gekommen ist, und dass alle, die ihre Sühne mit Geduld ertragen haben, die ihren Leidenskelch mit Sanftmut leerten und ihre Prüfungen liebevoll erduldeten, ihren Lohn empfangen werden.

22. Offenbarungen, Wissen, Brot, Arbeitsmöglichkeit und Heilbalsam — all dies und mehr wurde denen gegeben, die die Stunde meiner Wiederkunft zu erwarten verstanden.

23. Jünger, vervielfacht euch, damit mein Friede und mein Licht sich über den ganzen Erdkreis ausbreiten. Meine Botschaft ist nicht an bestimmte, bevorzugte Geschöpfe gerichtet, sie wendet sich an alle meine Kinder. Gesegnet seien, die sie empfangen, und alle, die sie erwarten.

24. Ihr seid noch Kleinkinder gegenüber den Unterweisungen des Vaters, und deshalb lebt ihr noch nicht in Einklang mit der Vollkommenheit des geistigen Lebens. Noch habt ihr nicht die Fülle des wahren Lebens erreicht; um euch beizustehen, ist es nötig gewesen, dass euer Herr herniederkommt, um euch zu helfen, damit ihr mit seinem Beistand alles kennenzulernen vermögt, was ihr nicht wisst, was ihr nicht verstanden und was ihr vergessen habt.

25. Christus ist und soll euer Vorbild sein; dafür bin Ich damals Mensch geworden. Was war die Offenbarung, die Jesus der Menschheit brachte? — Seine unendliche Liebe, seine göttliche Weisheit, seine Barmherzigkeit ohne Grenzen und seine Macht.

26. Ich sagte euch: Nehmt mich zum Vorbild, und ihr werdet die gleichen Werke tun, die Ich tue. Da Ich als Meister kam, solltet ihr begreifen, dass dies nicht geschah, um euch unmögliche Lehren zu geben, oder solche, die jenseits des Auffassungsvermögens der Menschen liegen.

27. Begreift also: Wenn ihr Werke tut, die jenen gleichen, die Jesus euch lehrte, werdet ihr dann die Fülle des Lebens, von der Ich zuvor zu euch gesprochen habe, erreicht haben.

28. Wie viele Menschen meinen aufgrund des Wissens, das sie erlangt haben, geistige Größe zu besitzen, und sind für mich doch nicht mehr als einige auf ihrem Entwicklungswege stehengebliebene Kinder. Denn sie müssen bedenken, dass es nicht nur die Entfaltung ihres Verstandes ist, wodurch sie den Aufstieg ihres Geistes erlangen können, sondern es muss durch die Entwicklung der Gesamtheit ihres Wesens geschehen, und es gibt viele Begabungen im Menschen, die entwickelt werden müssen, um die Vollendung zu erreichen.

29. Das ist der Grund dafür, dass Ich — als eines meiner Gesetze der Liebe und Gerechtigkeit — die Reinkarnation des Geistes einsetzte, um ihm einen längeren Weg zu gewähren, der ihm alle notwendigen Gelegenheiten bietet, um seine Vervollkommnung zu erreichen. — Jedes Erdendasein ist eine kurze Lektion, denn andernfalls wären die Gelegenheiten eines Menschen, um die Erfüllung meines ganzen Gesetzes zu vollbringen, zu gering. Aber es ist unumgänglich, dass ihr das Ziel dieses Lebens erkennt, damit ihr aus ihm den Sinngehalt aufnehmt und seine Harmonie erreicht, welche die Grundlage menschlicher Vollkommenheit ist — damit ihr zu einer höheren Lebensebene fortschreiten könnt, bis ihr zum Geistigen Leben gelangt, wo Ich für euch so viele Lektionen bereithalte, die Ich euch noch lehren muss, und so viele Offenbarungen, die Ich noch zu geben habe.

30. Niemals haben alle Menschenwesen hier auf der Welt auf derselben geistigen Stufe gelebt. Zusammen mit Menschen von großer Erhebung lebten andere, die zurückgeblieben waren. Ich muss euch darauf hinweisen, dass die gegenwärtige Zeit auch nicht die einzige sein wird, in der Menschen von sehr hochstehendem Geiste in Erscheinung treten können.

31. Zu allen Zeiten, selbst in fernen Zeiten der Menschheitsgeschichte, habt ihr Beispiele von Menschen hohen Geistes gehabt. Wie könntet ihr euch erklären, dass es bereits in den frühesten Zeiten Menschen mit entwickeltem Geist gab, wenn sie nicht durch aufeinanderfolgende Reinkarnationen gegangen wären, die ihnen halfen, sich aufwärtszuentwickeln?

32. Der Grund dafür ist, dass der Geist nicht zur selben Zeit wie die Körperhülle entsteht, und der Anfang des Menschengeschlechts auch nicht mit dem des Geistes zusammenfällt. Wahrlich, Ich sage euch, es gibt keine einzigen Geist, der auf die Welt gekommen ist, ohne dass er zuvor im Jenseits existiert hat. Wer von euch kann die Zeit ermessen oder kennen, die er in anderen Sphären gelebt hat, bevor er kam, auf dieser Erde zu leben?

33. ln anderen Welten erfreuen sich die Geistwesen gleichfalls der Willensfreiheit und sündigen und geraten auf Abwege, oder sie bleiben beharrlich im Guten und erreichen es auf diese Weise, sich aufwärtszuentwickeln, so wie ihr es auf der Erde tut. Doch wenn der vorbestimmte Zeitpunkt da ist, kommen jene, die dazu bestimmt sind, auf dieser Welt zu leben, zu ihr herab, um eine edle Aufgabe zu erfüllen, und andere, um ihrer Sühnepflicht nachzukommen. Aber je nachdem, wie sie diese Erde sehen wollen, wird sie sich den einen als Paradies und anderen als eine Hölle präsentieren. Wenn diese daher die Barmherzigkeit ihres Vaters begreifen, sehen sie nur noch ein wunderbares Leben, das mit Segnungen und Lebenslehren für den Geist besät ist — einen Weg, der ihn dem Gelobten Lande näherbringt.

34. Die einen gehen von dieser Welt mit dem Wunsche, zurückzukehren, andere tun es mit der Furcht, zurückkehren zu müssen. Der Grund dafür ist, dass eure menschliche Wesensnatur noch nicht die Harmonie zu begreifen vermochte, in der ihr mit dem Herrn leben sollt.

35. Ich habe euch schon offenbart, dass mein Volk über die ganze Erde verstreut ist, das heißt, dass der geistige Samen auf dem ganzen Erdkreis ausgestreut ist.

36. Heute seid ihr uneinig und missachtet euch sogar gegenseitig wegen Kleinigkeiten. Doch wenn die materialistischen Lehren euch alle zu überwältigen drohen, dann werdet ihr alle, die ihr mit dem Geiste denkt und fühlt, endlich eins werden. Wenn jene Zeit kommt, werde Ich euch ein Zeichen geben, damit ihr euch erkennen könnt — etwas, das ihr in derselben Weise sehen und hören könnt. Wenn ihr euch dann gegenseitig Zeugnis davon gebt, werdet ihr verwundert sein und sagen: "Es ist der Herr, der uns besucht hat."

37. Begreift, dass eure geistigen Geschwister nicht nur diese Nation bewohnen, sondern dass sie sich auch in anderen Völkern, Regionen und Nationen aufhalten. Wisset, dass ihr euch vorbereiten müsst, um größte Reinheit in eurem Leben zu erreichen, damit ihr ein wahrhaftiges Zeugnis von all dem gebt, was ihr hier vernommen und empfangen habt. Ich rühre alle Geistwesen an, damit, wenn die Stunde gekommen ist, sie euch ein getreues und vollständiges Zeugnis all dessen geben können, was sie ihrerseits empfangen haben, und damit sie vorbereitet sind, euch mit Liebe anzuhören.

38. Es werden keine menschlichen Kräfte sein, die dies Volk auf Erden bewegt, wenn es sich vereint. Es wird geistig ein einziges sein, ohne für sich eine eigene Stadt zu suchen, noch wird es eine geistige Regierung geben, die die Welt regiert.

39. Ein höheres Licht wird es leiten und es inmitten von verschiedenartigen Ideologien, Doktrinen, Bewegungen, Religionen, Glaubensbekenntnissen und Sekten inspirieren, und dann wird die Menschheit, die bisher in tiefsten Materialismus versunken gelebt hat, erstaunt sein, wenn sie das Auftreten dieses belehrten Volkes betrachtet.

40. Mein Volk vollbrachte in den vergangenen Zeiten keine Werke, die es der vollkommenen Gemeinschaft mit seinem Schöpfer näherbrachte, vielmehr geriet es in Entweihung und Ungehorsam. Dennoch vernichtete Ich es nicht, denn meine Liebesgerechtigkeit wollte es erhalten und auf Erden mehren, damit es sich von seinen vergangenen Verfehlungen läutere und dann mit größerem Licht im Geiste die Mission durchführe, die ihm schon in den ersten Zeiten anvertraut wurde. Sie besteht darin, ihren Geschwistern die göttliche Botschaft zu bringen, für die anderen Völker geistig bahnbrechend zu sein und mit ihren Werken und ihrem Beispiel zu lehren, wie man das göttliche Gesetz des Vaters beachtet und befolgt.

41. Begreift, dass Ich euch als Segen für die Menschheit zur Welt sandte. Betet und wachet, damit ihr in jener Stunde zubereitet seid, in der ihr alle im Geiste, in Gedanken und in euren Werken vereint sein werdet, auch wenn ihr körperlich einander ferne seid. Nur durch Vergeistigung werdet ihr den Drachen des Materialismus bekämpfen und besiegen können, welcher Schritt für Schritt vorrückt, Völker verschlingt und Schmerz und Elend sät.

42. In dieser Zeit sage Ich euch: Seid gesegnet, die ihr dazu bestimmt gewesen seid, mich in dieser Zeit zu empfangen und mein Wort zu hören. Ich habe euch zugerüstet, und mein Licht hat euren Geist umflutet. Dadurch werdet ihr stark sein, und selbst wenn große Prüfungen über euch kommen sollten, werdet ihr euch nicht besiegen lassen. Wenn ihr einst in der geistigen Heimat seid, werdet ihr erkennen, wie groß das Vorrecht war, das euch zuteil ward, und ihr werdet euch glücklich fühlen.

43. Als ihr mein Wort zum ersten Mal vernommen habt, fühltet ihr, dass Ich es war, der zu euch sprach; und in Gedanken an eure Werke habt ihr gedacht, dass ihr nicht rein seid, dass ihr euch würdig machen solltet, und ihr begannt ein neues, täglich vollkommeneres Leben. Doch wie schwierig ist es für euch, in diesem Vorsatz fest zu bleiben. Ihr opfert euch oftmals auf, ohne dass Ich es von euch gefordert habe, und werdet bald müde. Ich sage euch, es ist mir wohlgefällig, wenn ihr den Weg mit Geduld beschreitet. Wie wollt ihr euch in kurzer Zeit vervollkommnen, wenn das Werk, das ihr in Angriff nehmt, so groß ist?

44. Ihr liebt mich, und dies ist eure Grundlage. Ihr zeigt mir euren Glauben, und selbst dann noch sagt ihr mir, wenn euch Heimsuchungen treffen: "Meister, immer werde ich daran gehindert, Deine Gesetze zu erfüllen. Der Unglaube meiner Angehörigen lässt mich schwach werden, andauernd tritt die Versuchung an mich heran, um mich zu Fall zu bringen, und auch ich selbst habe meinen Vorsatz gebrochen!" Doch Ich sage euch, ihr müsst inmitten dieser Auseinandersetzung wirken; jene Hindernisse, die euch begegnen, sind Prüfungen für euren Glauben, und durch sie läutert sich der Geist immer mehr. Habt Zutrauen zu euch selbst, begreift, dass ihr meinen Geist in euch habt, und dass ihr vorbereitet seid, um an dieser großen Schlacht teilzunehmen.

45. Ihr macht noch kaum die ersten Schritte, und auch wenn Ich die einen zu Gemeindeleitern, andere zu "Stimmträgern" berufen habe, müsst ihr doch alle an euch arbeiten, um euren Auftrag kennenzulernen und ihn durchführen zu können. Doch verkenne Ich nicht euer Verdienst: Ihr habt meiner Sache den ersten Platz in eurem Herzen eingeräumt, und euer größter Wunsch ist es, mir nachzufolgen. Ich, euer Vater, habe euch angeleitet, habe euch geführt und mein Herz geöffnet, damit ihr in ihm meine Liebe und meine Barmherzigkeit erkennt.

46. Meine Geduld hat keine Grenzen. Ich habe euch drei Zeitalter und zahllose Reinkarnationen gewährt, damit ihr eure geistige Erhebung erreicht, und auch in dieser Zeit spreche Ich zu euch, ohne den menschlichen Unglauben und Materialismus zu beachten. Ihr seid in der dritten Zeitepoche geistiger Offenbarungen, und wenn ihr eure Geistesgaben zu nutzen versteht, werdet ihr die Macht eures Geistes erkennen und erfahren, dass Ich immer höhere Wesen aus euch machen wollte, die fähig sind, große Werke zu vollbringen. Alles habe Ich bereitgestellt, damit ihr euch von meinem Liebesgesetz regieren lasst und es beachtet.

Zur Rechten jedes "Arbeiters" befindet sich ein Schutzengel, und wenn diese Wesenheiten sich euch mitteilen, haben sie euch ihre Demut, ihren Gehorsam offenbart. Sie haben euch auf eurem Lebensweg begleitet und haben mit euch die Härten des Weges erlitten. Hört auf sie, denn in ihrem Worte voller Licht werdet ihr die Erläuterung meiner Offenbarungen finden. Nach dem Jahre 1950 werdet ihr euch an das Beispiel dieser tugendsamen Wesenheiten erinnern, die nicht von euch entfernt sein werden, sondern weiterhin euren Geist inspirieren und die Menschheit beschützen werden.

47. Schult euch, damit ihr meinem Worte keine Unvollkommenheit unterstellt. Erkennt seinen geistigen Gehalt. Wenn der Stimmträger, dessen Ich mich bediene, nicht vorbereitet sein sollte, wenn sein Geist meine Diktate nicht aufmerksam aufnehmen sollte, wird das Wort, das von seinen Lippen kommt, nicht meine Vollkommenheit widerspiegeln. Dringt also in den wirklichen Sinngehalt desselben ein, und ihr werdet erfahren, was Ich zum Ausdruck bringen wollte. Schreibt nicht mir die Unvollkommenheit zu; begreift, dass Ich euer Gott bin, dass Ich vollkommen bin.

48. Erhebet euch voller Eifer und verteidigt meine Sache. Berichtigt alles mit Liebe und Gerechtigkeit, was ihr im Tun der "Arbeiter" als außerhalb des Gesetzes stehend vorfindet.

49. Ich nehme von eurer Aussaat das entgegen, was Wahrheit und Reinheit enthält, und was nicht zur Reife gekommen ist, lasse Ich in euren Händen zurück, damit ihr es weiterhin pflegt und korrigiert.

50. Doch kommt zu mir, meine Kinder, Ich empfange euch. Ihr seid wie müde Wanderer, die auf verschiedenen Wegen umhergeirrt sind, und jetzt, nach großen Prüfungen und Enttäuschungen, sucht ihr meinen Segen und meinen Beistand. Ihr habt mich bei eurem Kommen gesegnet und mir gedankt, weil ihr einen Ruheplatz gefunden habt, und der Meister sagt euch: Ich erfülle euch mit Gnade, und es ist mein Wille, dass ihr neue Kräfte gewinnt, dass ihr von Mut beseelt werdet; denn nachdem ihr meinen Unterweisungen verzückt gelauscht habt, sollt ihr euch vorbereiten, um euch einem Kampfe zu stellen, der auf alle Menschen und besonders auf das Volk Israel zukommt. Erinnert euch, dass ihr ein Teil jenes Volkes seid, dessen Aufgaben zu allen Zeiten sehr groß gewesen sind. Unter euch befinden sich die Propheten, die Ausleger meines Wortes, die Weisen.

51. Ihr wurdet vollkommen geschaffen. Euer Geist ist erleuchtet worden, damit ihr die Herrlichkeit meiner Schöpfung erkennt, damit ihr beim Studium ihres geistigen Wesensteils begreift, dass ihr mir ähnlich seid, und in Kenntnis der materiellen Natur euch derselben bedienen könnt, denn sie ist von mir als eine demütige Dienerin gegenüber dem Menschen geschaffen worden. Wann werdet ihr soweit sein, sie zu erkennen und zu beherrschen? Wann werdet ihr so würdig sein, dass ihr einer Naturgewalt befehlen könnt, dass sie zum Wohle eurer Mitmenschen verweilt oder sich wandelt? Zwar gehorchen sie Gesetzen, die mit Gerechtigkeit und Liebe erlassen worden sind, doch ihr habt Vollmacht, und Ich habe euch gesagt, dass, wenn ihr euch vergeistigt, ihr in meinem Namen den Krankheiten, der Unbarmherzigkeit der Witterung, der Härte der Unglücksfälle und der Sünde Einhalt gebieten könnt. All dies könnt ihr tun, wenn ihr Glauben habt. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem jeder Geist erschüttert wird und jeder Verstand erwacht; und wenn er die Quelle sucht, aus der das Licht und die Vollkommenheit hervorgehen, wird er mich finden.

52. Ein Zeitalter der Erneuerung naht. Ihr, meine Jünger, sollt die Fundamente für die Entstehung einer neuen Welt legen. Ihr sollt arbeiten, wie die Heere des Guten, die Engel, arbeiten, welche aus Liebe zu euch darum ringen, den geistigen Aufstieg der Menschheit zu erreichen.

53. Die Liebe ist die mächtigste Kraft, mit der der Mensch seine Erneuerung erreichen kann.

54. In der Zweiten Zeit zweifelten viele an mir; sie konnten nicht glauben, dass der demütige Mensch inmitten der Scharen Notleidender, Kranker und Sünder der Meister, das Wort des Vaters sei. Und als sie meine Wohltaten und Werke der Liebe und Vergebung sahen, sagten sie: "Ist er ein Zauberer oder ein Prophet?" Als jene Frau, die Ehebruch begangen hatte, in meine Gegenwart kam, wollten sie mich auf die Probe stellen und sagten zu mir: "Richte diese Frau, die gesündigt hat; sie ist verdorben und verdient nicht, unter uns zu sein. Verjage sie, denn sie ist es nicht wert, Deine Unterweisungen zu hören, noch Dein Brot zu teilen." Ich sagte ihnen: "Ihr kennt die Schuld dieser Frau, ihr alle seid der Meinung, dass sie sündig ist. Doch jener, der rein ist, frei von jeglicher Sünde, der werfe den ersten Stein." Ich berührte die, die sie anklagten, durch ihr Gewissen, und bald erkannten sie, dass ihre Schuld sehr groß war, größer als die jener Frau. Beschämt zogen sie sich zurück, und jene, die von jener Schar angeklagt und verurteilt worden war, bat mich um Vergebung, erkannte ihre Schande, und ihre Reue war so groß, dass sie sich geläutert fühlte und in ihrem Herzen die Liebe entbrannte. Da richtete Ich sie auf und sagte ihr: "Ich vergebe Dir, gehe hin und sündige hinfort nicht mehr."

55. Wann immer ihr euch also von der Last einer Schuld gequält fühlt und bereut, sollt ihr euch durch das Gebet und durch gute Werke reinigen. Kommt zu mir, gewinnt den Frieden zurück und sündigt nicht aufs neue. Doch sage Ich euch auch dies: Warum richtet ihr fremde Verfehlungen ohne Mitgefühl und blickt nicht in euer Inneres? Ich vergebe euch, schon bevor ihr eine Verfehlung begeht, doch wie wenige reuige Frauen habe Ich auf meinem Wege gefunden. Aber Ich kündige euch ein weiteres Mal an, dass die Sünde verschwinden wird.

56. Die Erde wird rein sein. Der Mensch wird wieder auf die Stimme seines Gewissens hören. Ich lade euch ein, bei mir zu wohnen, und dies ist der einzige Weg, zu mir zu gelangen.

57. Immer, wenn ihr wacht und betet, werdet ihr frei von Leiden und Versuchungen sein. Gebraucht die Zeit, die Ich euch gebe, um Werke zu tun, die euren Glauben als Jünger beweisen. Die Welt wird an euch herantreten und wird erstaunt sein, wenn sie euren Frieden erkennt, und wird sagen: "Wie ist es möglich, dass dies Volk inneren Frieden genießt, während die Nationen zu einem Feuerbrand des Hasses geworden sind?" Der Meister wird ihnen antworten: "Ich finde dies Volk geläutert und würdig vor, doch bin Ich zu allen herniedergekommen. Jeder, der mich sucht, wird mich finden, und Ich werde ihm so nahe sein, dass er mich in seinem eigenen Herzen fühlen wird."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 157

1. Volk Israel, du offenbarst mir dein Herz. Ich will, dass du mich als deinen Vater liebst. Mein Geist sehnt sich nach deiner Liebe. Die Welt hat mich vergessen, und wenn sie mich sucht, tut sie es mittels unvollkommener Kulte, und da sie keine Beweise meiner Gegenwart hat, verliert sie ihren Glauben und wird ungläubig. Wenn ihr jemandem sagen würdet, dass Ich derzeit zum Volke Israel spreche, so würde er es nicht glauben, würde Beweise von mir fordern und wäre wie Thomas. Doch Ich habe euch gesagt: "Selig, wer ohne zu sehen glaubt."

2. Der Tempel, den Ich für mich bereitet habe, ist im Geiste des Menschen selbst, wie Ich euch immer gelehrt habe.

3. Studiert meine Kundgebungen und denkt daran, dass Ich ein weiteres Mal zu euch gekommen bin, weil ihr nicht zu mir zu kommen verstandet. Obwohl ihr das Gesetz, mein Wort und die Prophetien hattet, habt ihr eure Bestimmung nicht verstanden und eure Mission nicht erfüllt. Wenn ihr sie richtig erfasst hättet, würdet ihr die Ereignisse erwarten, die dies neue Zeitalter anzeigen.

4. Ich bin gekommen, euch wie in der Zweiten Zeit meine Unterweisung zu geben. Viele werden mich nicht anerkennen, nur jene, die sich vergeistigen, werden diese Kundgebung klar erkennen. Ihr, die ihr mich hört, habt Mitgefühl für die Menschheit, die meine Spur nicht entdeckt hat, und bereitet euch vor, um zu lehren, und werdet zu Lehrern. Mit welcher Freude werdet ihr bei euren Schülern deren Glauben und Kenntnis in meiner Lehre wachsen sehen.

5. Viele Herzen werden zu mir kommen. Die von Hochmut erfüllt sind, werden demütig herbeikommen. Andere werden von ihrem Gewissen geleitet ankommen, ihre Werke ermessend und mit großer Reue. Ich erwarte sie, um sie vorzubereiten, damit ihr Geist wie eine reine Quelle ist und mein Wort wie kristallklares Wasser, das ihren Durst löscht.

6. Elias wurde gesandt, jene vorzubereiten, die dies Licht empfangen sollten. Er überraschte die Menschheit in tiefem Schlafe befangen und taub für alles, was geistig ist. Nur einige wenige waren vorbereitet, um die Botschaft zu empfangen. Welche Glückseligkeit war in jenen Kindern, als sie meine Verheißung erfüllt sahen! Und welche Liebe war in meinem Geiste für alle Menschen! Die Jahre sind vergangen, und mein Wort voll Lebenskraft ist herabgeströmt, um die Herzen zu nähren. Andere werden später erwachen, wenn diese Kundgebung vorüber ist. Doch sie sollen nicht darüber klagen, denn eine Zeit größter Gnade kommt für alle, in der ihr bestrebt sein werdet, ohne körperliche Mittler mit mir Zwiesprache zu halten.

7. Die Wissenschaftler werden von mir heimgesucht werden. Viele fremdartige Krankheiten werden aufkommen, und sie werden sie nicht zu heilen verstehen; sie werden unfähig sein, den Schmerz zu lindern. Nur jene, die sich geistig emporwenden, werden die Fähigkeit zum Heilen haben. Es wird Geistliche geben, die voll Verlangen, sich zu vergeistigen, sich dem "Volk Israel" anschließen werden. Viele, die "Erste" gewesen sind, werden "Letzte" sein. Von vielen Institutionen und Kirchen, die nicht auf Fundamente der Liebe gegründet gewesen sind, wird kein Stein auf dem anderen bleiben. Ich säubere derzeit die Felder, und Ich will nicht, dass neben dem Weizen das Unkraut wächst.

8. Besucht die Heime, wendet euch dem Krankenlager zu, steht denen bei, die in Gefängnissen und an Sühneorten leiden, tröstet alle, geht hin in meinem Namen und betätigt eure Geistesgaben.

9. Nehmt euch die Geistige Welt zum Vorbild, eifert ihr nach in ihrer Geduld und in ihrer Liebe zur Menschheit, in ihrem Kampf um euer aller Wohlergehen.

10. Viele, die die Welt sehr geliebt, aber später auf mich gehört haben, erkannten ihre Irrtümer und spürten in sich das Verlangen wachsen, sich zu läutern. Sie durchleben einen inneren Kampf, und hernach fragen sie mich: "Herr, ist es notwendig, das 'Fleisch' und die Welt zu verleugnen, um zu erreichen, dass unser Geist sich befreit?" Darauf antworte Ich ihnen: "Das Verdienst besteht nicht in der Verleugnung des 'Fleisches', sondern darin, die Harmonie zwischen dem Geist und dem Körper, der ihm als Hülle dient, zu erlangen." Doch wie diese Harmonie erreichen, wenn der Geist sich nicht zuvor von seinem Gewissen leiten lässt?

11. Meint ihr, dass Ich euren Körper als einen Feind eures Geist eingesetzt habe? "Nein", antwortet ihr mir. Aber so haben sie sich immer verhalten — wie Feinde. Immer hat das eine mit dem anderen in einem beständigen Krieg gelegen — das "Fleisch", weil es die Welt mit ihren falschen Festgewändern bevorzugt, und der Geist, weil er das Verlangen fühlt, sich zu befreien und einen Grad höherer Vollkommenheit zu erreichen.

12. Nur meine Unterweisungen, die die Erläuterung des Gesetzes sind, werden euch zur Eintracht, zur inneren Versöhnung eures Wesens bringen können. Glaubt mir: Wenn ihr diese Schlacht gewonnen habt, dann wird euch der ganze Weg leicht werden.

13. Ihr sollt dies so verstehen: Das "Fleisch" ist das Schiff, der Geist ist der Steuermann. Wie sollte es richtig sein, dass das Schiff den Steuermann lenkt, wie es ihm gefällt?

14. Aus diesem Mangel an Harmonie im Menschen sind die großen Unwetter entstanden, bei denen in der Mehrzahl der Fälle der Geist der Besiegte war. Doch wenn das "Fleisch" schließlich durch die Überzeugungskraft und das Vertrauen, mit dem sich der Geist auf sein großes Ziel zubewegt, gefügig geworden ist und ohne Aufbegehren die Aufgabe annimmt, die ihm zukommt, und seinem Geist nicht mehr das entzieht, was ihm zusteht, dann wird die Harmonie zwischen den beiden Naturen erreicht sein, aus denen das menschliche Geschöpf besteht. Ihr werdet diese Erhebung erreichen, wenn Körper und Geist gemeinsam auf dem Pfade der geistigen Entwicklung wandeln, den ihnen mittels ihres Gewissens die Liebe und die Weisheit ihres Schöpfers weist. Das "Fleisch" wird sich dann aufgrund seines Gehorsams, seiner Folgsamkeit und Sanftmut gegenüber den Befehlen des Geistes am Kreuz des Opfers und der Entsagung kreuzigen, um seinem Geiste die Erhebung und die Freude zuteil werden zu lassen, seinen Platz im ewigen Leben erreicht zu haben.

15. Die Willensfreiheit ist der höchste Ausdruck, ist das vollendetste Geschenk der Freiheit, die dem Menschen auf dem Lebenswege gewährt wurde, damit seine Beharrlichkeit im Guten, die er durch den Rat des Gewissens und durch die im Kampfe bestandenen Prüfungen erlangt hat, ihn den Schoß des Vaters erreichen lassen soll. Doch die Willensfreiheit ist durch die Zügellosigkeit ersetzt worden, das Gewissen wird überhört; man hört nur noch auf die Forderungen der Welt, und die Vergeistigung ist durch Materialismus ersetzt worden.

16. Angesichts so großer Verwirrung und einer solchen Verirrung wird den Menschen dieser Zeit meine Lehre absurd erscheinen. Doch Ich sage euch, dass es die rechte Unterweisung ist, um zu erreichen, dass die Menschen sich von der Lethargie, in die sie geraten sind, frei machen.

17. Erdenpilger, legt euren Wanderstab und euer Reisebündel ab und ruht euch aus von eurer langen Wanderschaft. Setzt euch her zu mir, esst von meinem Brot und sprecht mit eurem Meister. Lasst euren Geist in einer vollkommenen Gemeinschaft zu mir kommen.

18. Ihr seid das gleiche Volk, das mir zu anderen Zeiten im Verlangen nach Vervollkommnung seines Geistes nachgefolgt ist, doch jetzt fragt ihr mich überrascht: "Warum bist Du zu uns zurückgekehrt?" Und Ich antworte euch: Es steht geschrieben, dass der Geist meiner Kinder für alle Ewigkeit zur Rechten seines Herrn leben wird. Doch damit ihr zu mir gelangen könnt, ist es notwendig, dass ihr in der Nachfolge eures Meisters lernt und Verdienste erwerbt.

19. Ich habe zu allen Zeiten meinen Samen in euch gesät, doch wie wenige sind derer, die mich geliebt haben. Ich habe meine Macht durch Abgesandte, durch Erwählte aus einer großen Zahl von Geistwesen offenbart — seit dem gerechten Abel, welcher ein Vorbild der Demut war − Joseph, dem Sohne Jakobs, welcher mit Weisheit und Heiligkeit gesalbt war; Johannes dem Täufer, der nur lebte, um von mir Zeugnis abzulegen, ohne irgend etwas von der Welt zu gebrauchen, das seinem Körper oder seinem Geist geschadet hätte. Und wie diese, die reinen Geistes waren, gibt es so viele andere, die ihr kennt und deren Werk im Laufe der Jahre wächst und riesige Ausmaße annimmt. Doch haben euch so viele Beweise und so viele Rufe, die ihr in der Unendlichkeit habt verhallen lassen, nicht genügt, weil ihr in meinen Sendboten nicht den Abglanz meiner Göttlichkeit erkennen wolltet.

20. Ihr habt um die Gegenwart eures Herrn gebeten, um ihm ganz nahe zu sein und seine Stimme zu hören, die in eurer eigenen Sprache spricht, und es wurde euch gewährt, damit ihr euer Geistesheil erlangt. Doch obwohl Ich euch so nahe war und Ich zu meinem Volke gesprochen habe, seid ihr mir nicht nachgefolgt und habt mich genötigt, zu euch zurückzukommen.

21. Meine Lehre der Zweiten Zeit steht im Buche eures Gewissens geschrieben. Ich lehrte euch, die Liebkosung und die Zärtlichkeit Marias zu lieben und zu empfangen. Ich war glücklich, die Wärme des mütterlichen Schoßes zu spüren und auch die Nahrung zu genießen, die ihr Busen mir darbot. Ich konnte mit ihr fröhlich sein und teilte auch die Mühsal und das schwere Tagewerk mit ihr. Ich empfing die Liebkosung der Strahlen des Königsgestirns und genoß den Anblick der Berge, der Felder, des Meeres, und allem ließ Ich meine Segnungen zuteil werden. Ich segnete die Getreidefelder, die Gewässer und alles, was den Menschen Nahrung gibt.

22. Ich reichte die Freundeshand, freute mich über die Unschuld der kleinen Kinder, die Anmut und edle Gesinnung der jungen Männer und die Herzensreinheit der Jungfrauen. Es erfüllte mich mit Befriedigung, die Selbstlosigkeit und Opferbereitschaft der Mütter und die Tatkraft der Männer zu betrachten. Dreiunddreißig Jahre lebte Ich auf der Welt, damit der Mensch die Vollkommenheit und das Vorbild seines Herrn unmittelbar miterleben würde, den er aus der Nähe betrachten konnte, um zu lernen, mich beständig zum Vorbild zu nehmen. Ich lehrte euch die Liebe zu Gott sowie die Befolgung seiner Gesetze. Ich sagte euch, wie ihr eure Eltern, eure Geschwister und eure Kinder lieben solltet, sprach zu euch von der Liebe zwischen Ehegatten, zeigte euch den anständigen Weg der Arbeit, der gegenseitigen Achtung und Hilfsbereitschaft, lud euch dazu ein, in vollkommener Gemeinschaft mit dem Vater zu leben und auch im Einklang mit der Natur.

23. Dennoch — viele waren berufen, und nur wenige waren auserwählt. Zwölf waren es, denen Ich die Fülle meiner Weisheit zuteil werden ließ. Sie machte Ich für das Zweite Testament verantwortlich, für die Lehren, die beinahe alle in bildlichem Sinne gegeben wurden, für meine unzähligen Gleichnisse; und all dies war für immer in das Gewissen der Menschen geprägt, damit es weder die Zeit, noch die wechselvollen Geschicke auszulöschen vermöchten.

24. Ich gab jenen Geschöpfen Mut, damit nichts sie einschüchtern sollte in dem Kampfe, der sie erwartete, und sie den Schriftgelehrten die Stirne zu bieten und sich über die menschliche Wissenschaft hinwegzusetzen verstünden. Ich sagte meinen Jüngern: "Ich lasse euch als Hirten der Menschen zurück − jener Herde, die heute zerstreut ist und die in einer einzigen Hürde vereint werden muss." Auch sagte Ich ihnen: "Erbauet den Tempel"; doch als Ich dies zu ihnen sagte, meinte Ich nicht aus Steinen erbaute Tempel, Ich sprach zu ihnen vom Geiste, welcher der passende "Ort" ist, um eine Wohnung für euren Herrn zu errichten. Der Mensch kann sich meinen Tempel nicht einmal vorstellen, denn ihn bildet das Universum mit allen seinen Geschöpfen, und in ihm befindet sich der wahre Altar, die Opfergabe und das Licht.

25. Das Herz meiner Jünger war zubereitet, das Gefäß war innen und außen rein und voller Güte, Glaube und Hoffnung. So brachen sie auf, um der Menschheit die Frohe Botschaft zu bringen. Als sie nach meinem Abschied zu ihren Mitmenschen sprachen, sagten sie ihnen: "Ihr alle könnt den Herrn empfangen; in seinem Worte ist das Blut und der Körper des Meisters enthalten."

26. So sprachen sie, und Ich führte sie Schritt für Schritt. Sie verstanden zu lehren und alle ihre Worte durch Taten zu bestätigen. Wo immer sie waren, waren sie innerhalb des Tempels — ob in der Wüste, in der Heimat oder in den verschiedenen Ländern, die ihr Fuß betrat. Ihr Mund war wie ein Quell kristallklaren und erfrischenden Wassers, der die Völker läuterte.

27. Sie trugen wie Jesus weder Krone, noch Zepter, noch Purpurmantel; sie waren demütig. Ich sagte ihnen: "Seid demütig, seid die 'Letzten', wohin ihr auch geht. Gebt euren Mitmenschen alles, was ihr von mir empfangen habt, verheimlicht nichts und sorgt dafür, dass mein Saatkorn sich mehrt und zu allen Herzen gelangt."

28. Meine Jünger achteten stets das menschliche Leben, sie wagten niemals, meinen Platz als Richter einzunehmen. Sie wussten eine Angelegenheit, ob gerecht oder ungerecht, mir zu überlassen, denn nur Ich konnte sie richtig lösen. Sie fragten die Menschen nicht, warum sie sündigten, und gegenüber allen hatten sie Mitgefühl und Erbarmen.

29. Jetzt in der Dritten Zeit, während mein Volk sich dem Ende meiner Kundgabe nähert, rüste Ich neue Jünger zu. Alles hat sich nach meinem Willen vollzogen. Ich erbaue derzeit im Geiste meiner Kinder den unzerstörbaren Tempel.

30. Präsentiert mir keine weiteren Symbole und stellt mich nicht mehr in körperlicher Gestalt dar. Hört und befolgt nur meine Inspirationen. Dies wird genügen, um eure Vergeistigung zu erreichen.

31. In dieser Zeit habt ihr meine Stimme in der gleichen Weise gehört, in der Ich sie euch in der Ersten Zeit hören ließ, in der Ich den Geist der Menschen erbeben ließ.

32. Jetzt gebe Ich euch meine Unterweisung nicht mehr durch Jesus, mein inkarniertes Wort. Ich habe zu euch durch menschliche Geschöpfe gesprochen, denn nun seid ihr höherentwickelt und könnt mich verstehen und mein Wort übermitteln.

33. Schon ist das Ende dieser Kundgebung nahe, um sie dann in einer höheren Form wiederaufzunehmen durch den Beginn der Zwiesprache von Geist zu Geist mit eurem Schöpfer, welche die höheren Geistwesen gebrauchen, die bei mir wohnen.

34. Fürchtet nicht den Tag meines Abschieds, denn Ich werde niemals ferne von euch sein. Nach meiner Himmelfahrt in der Zweiten Zeit zeigte Ich mich meinen Jüngern, begrenzt in der Gestalt Jesu, um ihnen Trost zu spenden. Heute wisst ihr nicht, wie viele Tage ihr mich nicht fühlen werdet, doch am Ende derselben werdet ihr mich wieder erblicken und werdet spüren, dass Ich euch inspiriere, und dass eurem Verstande neue Worte zuströmen. Ich bitte euch nur um Vereinigung, ein einziger "(Gemeinde)Körper" und ein einziger Wille, damit ihr auf diese Weise würdig seid, zum Ziele zu gelangen. Es werden an diesem Tage (des Abschieds) die zwölf Stämme des auserwählten Volkes zugegen sein, die zwölf Apostel werden euch gleichfalls begleiten, damit ihr euch durch ihr Beispiel ermutigt fühlt. Denn wie sie lasse Ich euch wie Schafe unter hungrigen Wölfen zurück. Doch Ich werde mit euch sein in eurer Verfolgung, im Gefängnis, in jedem Augenblick, in dem ihr mich benötigt.

35. Ich werde meinen Samen beschützen.

36. Ihr müsst euch noch viel Mühe geben, damit, wenn Ich dann sehe, dass unter meinem Volke die Liebe, die Reinheit und die Schlichtheit regiert, Ich euch als Meister der Menschheit zurücklasse. Wenn sie euch um Unterweisung bitten, so gebt sie ihnen, wenn sie euch zum Schweigen bringen, so schweigt in Demut. Säet stets auf eurem Wege, wie Ich es euch gelehrt habe.

37. Liebt eure Mitmenschen, damit ihr unter ihnen die Fundamente des Friedens und der Eintracht legt.

38. Volk, wann wirst du Frucht tragen? Viel Zeit ist schon vergangen, seit Ich euch lehre, und noch immer erstehen nicht die Apostel, die die Menschen so sehr benötigen für ihren geistigen Aufbruch.

39. Kurz ist die Zeit, die euch bleibt, um mich zu hören, doch es ist erforderlich, dass ihr meine Lektionen lernt, damit es euch leichter ist, von ihnen Zeugnis abzulegen.

40. Denkt daran: Wenn mein Wort an euch aufgehört hat, hängt es von eurem Vorbild und euren Werken ab, ob viele der Herzen, die nicht das Glück hatten, mich bei dieser Kundgebung zu hören, zum Glauben erwachen und sich zu meinem Werke bekehren.

41. Ich nenne euch als ein Beispiel für diese Worte die Bekehrung des Saulus, später Paulus genannt, der seinen Körper und seinen Geist völlig dem Dienste seines Herrn widmete.

42. Paulus zählte nicht zu den zwölf Aposteln, er aß nicht an meinem Tische, noch folgte er mir auf den Wegen nach, um meine Unterweisungen zu hören. Vielmehr glaubte er nicht an mich, noch blickte er mit freundlichen Augen auf die, die mir nachfolgten. In seinem Herzen existierte die Idee, den Samen, den Ich meinen Jüngern anvertraut hatte, welcher sich gerade auszubreiten begann, zu vernichten. Aber Paulus wusste nicht, dass er einer der Meinen war. Er wusste, dass der Messias kommen musste, und er glaubte daran. Doch konnte er sich nicht vorstellen, dass der demütige Jesus der verheißene Heiland sein sollte. Sein Herz war voll des Hochmuts der Welt, und deshalb hatte er die Gegenwart seines Herrn nicht empfunden.

43. Saulus hatte sich gegen seinen Erlöser erhoben. Er verfolgte meine Jünger sowie die Leute, die sich an sie wandten, um meine Botschaft von den Lippen jener Apostel zu vernehmen. Und so überraschte Ich ihn, als er dabei war, die Meinen zu verfolgen. Ich berührte ihn an der empfindsamsten Stelle seines Herzens, und sogleich erkannte er mich, weil sein Geist mich erwartete. Deshalb hörte er meine Stimme.

44. Es war mein Wille, dass jener weithin bekannte Mann sich auf diese Weise bekehren sollte, damit die Welt auf allen seinen Wegen jene überraschenden Werke miterleben konnte, die ihr als Ansporn zum Glauben und zum Verstehen dienen sollten.

45. Wozu noch im einzelnen das Leben dieses Mannes durchgehen, der von da an sein Leben der Liebe zu seinen Nächsten widmete, inspiriert von der Liebe zu seinem Meister und seinen göttlichen Unterweisungen?

46. Paulus war einer der größten Apostel meines Wortes, sein Zeugnis war immer von Liebe, Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit und Licht durchdrungen. Sein früherer Materialismus wurde zu einer sehr hohen Geistigkeit, seine Härte zu unendlicher Sanftmut; und so wurde der Verfolger meiner Apostel zum eifrigsten Sämann meines Wortes, zum unermüdlichen Wanderprediger, welcher die göttliche Botschaft seines Herrn, für den er lebte und dem er sein Leben weihte, in verschiedene Nationen, Provinzen und Dörfer brachte.

47. Hier hast du, geliebtes Volk, ein schönes Beispiel von Bekehrung und einen Beweis dafür, dass Menschen, auch wenn sie mich noch nicht gehört haben, große Apostel von mir werden können.

48. Heute sage Ich euch: Wo ist mein Volk? Wo ist jenes, das klug in den Prüfungen, mutig in den Schlachten und standhaft in den Kämpfen ist? Es ist über die Welt verstreut. Doch Ich werde es mit meiner Stimme zum Aufbruch veranlassen und es geistig vereinen, damit es allen Völkern vorangeht. Aber Ich sage euch, dass es heute von Menschen aller Rassen gebildet werden wird, die begreifen werden, welcher Art das Bündnis ist, das Ich von allen Menschen erwarte.

49. Dies Volk soll mutig und kämpferisch sein, doch soll es keine brudermörderischen Waffen noch Kriegswagen haben, auch soll es keine Vernichtungsgesänge anstimmen. Sein Banner soll der Friede sein, sein Schwert die Wahrheit, und sein Schild die Liebe.

50. Niemand wird entdecken können, wo dies Volk ist: Es ist überall. Seine Feinde werden versuchen, es zu vernichten, aber sie werden es nicht können, denn nirgendwo werden sie es irdisch vereint finden, weil seine Einheit, seine Ordnung und seine Harmonie geistig sein werden.

51. Während ein Moses es einst befreite, auf ausgedörrten und einsamen Wegen führte und mitten durch feindliche Scharen ziehen ließ, die es umzingelten, bis er es zu den Toren des Gelobten Landes gebracht hatte, wird heute ein Elias, der unsichtbar, aber doch spürbar und gegenwärtig ist, das Volk zum Kampfe rufen und ihm lichtvolle Wege weisen, um es mit festem und sicherem Schritte zu den Schwellen der Heimstätte zu bringen, die Ich für euren Geist in Bereitschaft halte.

52. Das geistige Gesetz, das ihm als Richtschnur und Führer dient, ist das gleiche, das Ich in Stein prägte, und das euch auf dem Berge Sinai offenbart wurde. Das geistige Brot, das es erhält, ist dasselbe wie jenes, das in dem Wort enthalten ist, das euch durch Jesus gegeben wurde. Das Licht, das ihm Hoffnung und Mut gibt, um niemals mehr vom Weg der Wahrheit abzuirren, wird die Inspiration sein, die in dieser Zeit aus der Unendlichkeit herniederkommt, um dem menschlichen Geiste alles zu offenbaren, was ihm unbekannt war.

53. Jeder, der in den Fähigkeiten, die Ich ihm gewährt habe, sowie in den Geistesgaben Fortschritte zeigt, der außerdem ein unermüdlicher Wahrheitssucher ist, oder der die Vergeistigung liebt — wahrlich, Ich sage euch, er wird einer der Soldaten dieses Volkes sein und wird den Ruf seines Herrn vernehmen, wenn er ihn zum Kampfe ruft, ebenso, wenn er ihn zum Frieden auffordert.

54. Erscheint euch dies Bild nur als ein schöner Traum?

55. Als sich Moses in Ägypten an Israel wandte und ihm die Segnungen des Gelobten Landes ankündigte, zweifelte das Volk, weil es sich daran gewöhnt hatte, ans Joch der Knechtschaft und an die Leiden der Sklaverei gekettet zu sein, weshalb es ihm unmöglich erschien, dass es für sie ein Land der Freiheit und des Wohlergehens geben könnte. Dennoch machte sich jenes Volk auf den Weg und näherte sich immer mehr jenem Lande, das ihm zuerst nur als ein schöner Traum erschien, bis es schließlich die Frucht seiner Beharrlichkeit und seiner Treue erreichte.

56. Macht euch keine Vorstellung von mir mit Krone und Zepter; nein, seht mich lieber demütig und schlicht.

57. Ich will, dass ihr die Essenz meines Wortes aufnehmt, welche die Nahrung für jeden Geist ist. In ihr werdet ihr das Brot des Lebens, den Wein geistiger Freude, die Frucht wahrer Liebe finden.

58. Es ist nötig, dass ihr, während ihr mit mir an diesem Tische der Liebe und Vergeistigung speist, lernt, mit mir zu sprechen und mich zu hören. Denn diese Kundgebung, der ihr derzeit beiwohnt, ist nur vorübergehend, und es ist unerlässlich, dass ihr lernt, geistig mit mir Zwiesprache zu halten, damit, wenn ihr meine Stimme nicht mehr in dieser Form hört, ihr euch nicht verlassen, allein oder verwaist fühlt.

59. Erquicket euch in dieser Zeit, da ihr meine Kundgabe habt. Aber verdrängt niemals den Tag aus eurem Bewusstsein, der nach meinem Willen festgesetzt ist, an dem ihr zum letzten Mal mein Wort empfangt.

60. Ich sage euch dies, weil für jene, die sich zu sehr an meine Kundgabe gewöhnt haben, der Tag, an dem sie mich nicht mehr hören können, der "Tod" ist, sie dann der Versuchung ausgesetzt sein werden, durch unerlaubte Mittel eine Kundgebung zu erlangen, die die Leere ihres Herzens etwas ausfüllt. Doch dort wird nicht mein Licht sein.

61. Ihr müsst schon jetzt begreifen, dass, wenn diese Kundgabe kein festgesetztes Ende hätte, ihr niemals einen Schritt nach vorn machen könntet, denn ihr hättet kein Interesse daran, mein Wort zu studieren, noch euch um die geistige Zwiesprache zu bemühen. Wozu dies tun, wenn ihr Tag für Tag dies Wort vernehmen und ihr diesen Trost jedes Mal empfangen könntet, wenn ihr ihn erbittet? Aber wenn die Unterweisung abgeschlossen und die Botschaft übergeben ist, wird alles anders sein. Wenn ihr mich dann nahe fühlen wollt, müsst ihr über all das nachsinnen, was euer Gedächtnis bewahrt hat, und wenn ihr euch stark fühlen wollt, müsst ihr euch einer wirklichen geistigen Pflichterfüllung widmen, bei der ihr zu Sämännern des Friedens, des Lichtes, des Heilbalsams und der Liebestätigkeit werdet.

62. Um euretwillen soll die Zeit, in der ihr mich durch das menschliche Verstandesorgan hört, nur kurz sein, denn ihr seid so kindlich und gebrechlich, dass ihr euch schon nach kurzer Zeit, in der ihr mich hört, an meine Gegenwart in dieser Form zu gewöhnen beginnt. Ihr fühlt nicht mehr jene Gemütsbewegung, die euch in den ersten Tagen erfasste, und immer weniger erlebt ihr jene Freude, jene Beseligung, wenn ihr mir zuhört — ein Glücksgefühl, das euch in vielen Nächten sogar den Schlaf raubte beim Gedanken daran, dass ihr mich vernehmen würdet, und im Verlangen danach, dass der Tag und der Augenblick wiederkäme, an dem ihr jene Stimme hört, die zu vernehmen euch zuweilen unmöglich erschien.

63. "Ist es wirklich wahr", habt ihr euch in eurem Herzen gefragt, "dass ich die Stimme meines Herrn vernehmen kann? Bin ich etwa würdig, durch dies wunderbare Wort der Kundgebung meines Schöpfers beizuwohnen? O Meister, welch große Wonne hast Du unserem Geiste beschert, indem Du uns Deine väterliche Stimme, Dein Wort als Meister, Dein Göttliches Wort hören lässt!"

Ihr wurdet nicht müde, mich zu vernehmen, und wolltet kein einziges Wort versäumen und alle meine Weisungen befolgen. Aber die Zeit verging, und es wurde euch zur Gewohnheit, mich zu hören, und da ihr euch nicht mehr zu vertiefen bemühtet, begann euch mein Wort zu ermüden, das ihr eintönig fandet — "immer dasselbe, immer gleich" — ohne euch bewusst zu machen, dass ihr es wart, die nicht mehr vorbereitet herbeikamen wie in den ersten Tagen, als ihr euch andächtig und erfüllt von Ehrfurcht, Staunen, Glauben, Liebe und Demut nahtet.

64. Ich kann euch sagen, dass es kein einziges Herz gegeben hat, dem, nachdem es mich einige Zeit vernommen hat, mein Wort und meine Kundgebungen nicht zu etwas Alltäglichem geworden wären, weshalb Ich euch nochmals sage, dass ihr infolge eurer menschlichen Unreife und Schwäche nicht für lange Zeit in der Vergeistigung standhaft zu bleiben vermögt, und es besser ist, dass Ich die Zeit meiner Kundgabe um euretwillen begrenze. Denn wenn Ich es nicht tue, würdet ihr schließlich alle keine Achtung mehr für etwas fühlen, das eine Gnade gewesen ist, die euer Meister in Erfüllung eines Versprechens der Zweiten Zeit euch jetzt gewährt hat.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 158

1. Das Göttliche Licht meines Geistes sei unter euch.

2. Seid willkommen, geliebte Jünger, die ihr beim Rufe des guten Hirten wie folgsame Schafe herbeieilt. Wenn irgendeines es wagen sollte, aus dem Kreise auszubrechen, nachdem es bereits in der Hürde war, werde Ich die übrigen in guter Obhut zurücklassen, um das verlorene zu suchen. Denn es ist nicht mein Wille, dass (auch nur) ein einziges meiner Schafe verlorengeht.

3. Ich wache für alle, gebe eurem Herzen meinen Frieden und eurem Verstande Licht, damit ihr dem guten Wege folgt. Doch wenn ihr ihn einmal verlasst und Jenen vergesst, der alles hingegeben hat, um euch zu retten, und mit dem ihr gelebt und an dessen Wärme ihr Trost gefunden habt — wahrlich, Ich sage euch: Meine helfende Liebe wird euch überallhin folgen, und meine Stimme wird euch durch euer Gewissen unablässig rufen. Ihr könnt euch nicht verirren. Ich habe euch das Gesetz, dem ihr folgen sollt, klar kundgetan. Ihr könnt euch nicht selbst betrügen, weil ihr ein Gewissen habt, das jede eurer Handlungen richtig beurteilt, das euch sagt, was erlaubt ist und was nicht. Wisset: Wenn ihr nicht auf seinen Rat hört, werden euch eure Taten anklagen. Ich sage euch noch einmal: Erkennet euch selbst, damit ihr eure Mitmenschen erkennt.

4. Bereitet euch vor, damit ihr stark seid, denn meine neuen Apostel sollen nicht schwach sein, noch auf dem Wege nach wenigen Schritten zusammenbrechen. Sie sollen genügend Festigkeit haben, um zu beweisen, dass sie durch ihr Vorbild, ihr Wort und ihre Denkungsart den Menschen Vertrauen einflößen und sie führen können.

5. Ihr alle habt Fähigkeiten, um in der Zukunft echte Führer von Herzen und Geistwesen zu sein, und selbst die entkörperten Wesen, die in einem verstörten Geisteszustand leben, werdet ihr aus ihrer Finsternis befreien können, indem ihr sie zum Lichte führt.

6. Diese Aufgabe ist schwierig, doch Ich mache sie euch durch jeden Stimmträger begreiflich.

7. Wenn sich jemand aus Mangel an Verständnis meines Werkes vom Pfade entfernt, werde Ich ihn von neuem rufen, um ihn erkennen zu lassen, dass, wer einen Bund mit Gott geschlossen hat, auf seinem Entwicklungswege keine Rückschritte machen darf. Ich spreche zu eurem Geist, für den alles in Dunkel gehüllt war, bevor er mich erkannte. Doch seit der Vater sich auf seinem Wege kundgab, überzeugte er sich von der Fürsorge und Liebe des Göttlichen Geistes, der sich in drei Zeitabschnitten, in drei unterschiedlichen, aber vollkommenen Offenbarungsphasen begrenzt hat, um sich dem Geiste des Menschen verständlich zu machen.

8. Einige möchten die Wahrheit auf anderen Wegen suchen. Ihnen sage Ich: Wenn ihr einen triftigen Grund habt zu suchen, so tut es, aber sucht richtig. Andere fühlen, dass sie in der Familie des Vaters sind, ohne dessen Gegenwart sie nicht mehr leben könnten.

9. Niemand wird euch behüten können wie Ich, niemand wird euch mit soviel Liebe wiederaufrichten, wenn ihr auf dem Pfade gestürzt seid. Ich bin der einzige, der euch den Weg des Lebens erhellt. Kommt zu mir, o meine Geliebten, wie Ich zu euch komme − mit innerer Erhebung, Liebe und Aufrichtigkeit. Alle eure Handlungen sollen von Vergeistigung durchdrungen sein, dann werdet ihr überwältigende Glückseligkeit erleben.

10. Es werden Jahre der Prüfung kommen, doch inmitten derselben müsst ihr eure Mission erfüllen. Diese Aufgabe wird darin bestehen, euren leidenden Mitmenschen beizustehen und dabei euch selbst zu vergessen.

11. Seid nicht gekränkt, wenn eure Nation von anderen als zweitrangig beurteilt wird. Zeigt, dass ihr alle in den Augen meiner Liebe und unter meinem Gesetze gleich seid. Euer Geist soll sich in euren Werken ungetrübt widerspiegeln, und eurem Verstande sollen Belehrungen und Aufklärungen über die Irrtümer der Menschen in ihren verschiedenen Ideologien entspringen.

12. Ich will, dass ihr über alles nachdenkt, was Ich euch gesagt habe, damit ihr diese Unterweisung im Gedächtnis bewahrt und durch sie stark seid auf eurem Wege.

13. Ich weise euch in dieser Zeit keinen andersartigen Weg und kann euch wie in der Zweiten Zeit im Tempel Salomons sagen: "Ich bin nicht gekommen, das Gesetz aufzulösen, sondern es zu erfüllen." Denn Ich sah, dass die Lehrer des Gesetzes es nicht verstanden, und deshalb haben sie mein Wort schlecht ausgelegt.

14. Ich, das "Wort", wurde Mensch in Jesus, um die Menschen eine Lehre der Liebe und Gerechtigkeit zu lehren, welche von dem Gesetze ausging, das der Menschheit vom Vater in früheren Zeiten übergeben worden war. Und die Lehre der Vergeistigung, die Ich euch in dieser Zeit offenbare, will euch die Befolgung der Lehre Christi zeigen, damit der Geist die Gipfel der Erkenntnis und der spirituellen Wahrheit erklimmt.

15. Die Menschheit ist geistig aufgespalten in Religionen, Sekten, Doktrinen und Ideologien. Doch Ich werde die Macht meines Wortes beweisen, indem Ich sie vereinige, obwohl Ich euch bereits gesagt habe, dass die Welt gesäubert werden wird und die Geistwesen erzittern werden wie die Wälder beim Windstoß eines Orkans, bevor dies geschieht. Wachet, denn obschon ihr unbekannt und unscheinbar seid, besitzt ihr das Licht, mit dem ihr jene aus der Finsternis befreien könnt, die in ihr wie Blinde umhertappen, indem ihr ihnen einen hellen Horizont und eine bessere Zukunft zeigt.

16. Seid nicht länger Bewahrer von Traditionen und schwärmerischen Riten. Übt mein Wort mit lauterer Gesinnung aus, denn Ich habe euch gesagt, dass es das geistige Bindeglied sein wird, das die Völker und Rassen vereinigt, weil mein Wort der Liebe universelles Gesetz ist.

17. Aus Liebe zu euch und damit ihr begreift, bis zu welchem Grad Ich euch meiner würdig mache, tue Ich mich durch euer Verstandesvermögen kund. Doch der Zeitpunkt wird kommen, ab welchem diese Form der Kundgabe nicht mehr nötig ist, und dann wird die Kraft eurer inneren Erhebung euren Geist dem Vater nahebringen, so dass ihr dessen "göttliches Konzert" hört, das euch als erstes sagen wird: "Liebet einander."

18. Heute sage Ich euch: "Kommt zu mir, und ihr werdet Frieden finden." Ich habe diese Versammlungsstätten hier bereitgestellt, damit sie wie Bäume sind, die euch Schatten spenden und unter denen ihr mein Wort hört. In der Zweiten Zeit habt ihr mich in den Tälern, am Ufer der Flüsse und auf den Bergeshöhen vernommen. Im Tempel der Natur habt ihr euch begeistern lassen und hattet Gemeinschaft mit mir. Heute sollt ihr gleichfalls jene Orte aufsuchen, und dort, fern der Welt, die sündigt und mich leugnet, werdet ihr die reine Atmosphäre spüren, die von Lebenskraft durchdrungen ist, wo alles von mir spricht. Wenn dann euer Geist frei und ledig ist, wird er sich mit dem Vater in vollkommener Gemeinschaft verbinden.

19. Viele Geistwesen suchen mich in verschiedenen Religionen, Sekten und Philosophien, und sie haben mich um Licht gebeten, um den wahren, den kürzesten Weg zu finden. Doch sie wissen nicht, dass Ich mich in dieser Nation kundgebe, in dieser euch bekannten Form. Ich führe euch alle zum Lichte, weil meine Liebe keine Rassen und Nationen kennt. Ihr, die ihr mich hört — arbeitet an euch, wandelt euch, damit ihr meine Werkzeuge im Werke der Liebe, der Befriedung und der Aufwärtsentwicklung des Geistes seid.

20. Von euch soll das prophetische Wort ausgehen, das Wort, das heilt und tröstet. Wollt ihr der Menschheit dienen? Die grundlegenden Gesetze, die Ich euch gegeben habe, sind die Liebe zu dem, der euch erschaffen hat, und die Liebe untereinander. Alle Tugenden haben ihren Ursprung in der Liebe zu Gott und zum Nächsten.

21. Ihr alle seid aus mir hervorgegangen, mit gleichwertigen Begabungen. Ich habe nicht einige gegenüber anderen bevorzugt. Jeder Geist hat die Fähigkeiten und Gaben, um seine eigene Erhebung zu erringen.

22. Seid stark, nehmt eure Sühne an und arbeitet im Werk der Dritten Zeit mit, damit ihr die Errichtung meines Reiches im Geiste des Menschen erleben könnt. Steigt empor, damit ihr in höheren Welten als dieser leben könnt, wo es keine Leiden gibt, bis ihr euch vervollkommnet habt und zu mir gelangt. Auch wenn diese Erdenwelt noch so viele Befriedigungen gewährt und Schönheit und Anmut birgt — denkt an das geistige Leben, das euch erwartet, und nähert euch ihm schon heute. Ich werde euch gewähren, von diesem Erdental aus durch Gesichte jenes wunderbare Leben voller Frieden, Liebe und Harmonie zu schauen.

23. Ich sage euch nochmals, dass in mir die ganze Menschheit gerettet werden wird. Jenes auf Golgatha vergossene Blut ist Leben für jeden Geist. Doch es ist nicht das Blut an sich, da es in den Staub der Erde fiel, sondern die Göttliche Liebe, die in ihm symbolisiert ist. Wann immer Ich zu euch von meinem Blute spreche, wisst ihr nun, was es ist, und welche Bedeutung es hat.

24. Viele Menschen haben ihr Blut im Dienste ihres Herrn und aus Liebe zu ihren Brüdern vergossen, doch dieses hat nicht die göttliche Liebe verkörpert, sondern nur die geistige, die menschliche.

25. Das Blut Jesu jedoch verkörpert die Göttliche Liebe, denn es gibt keinerlei Makel an ihm. Im Meister war niemals eine Sünde, und er gab euch sein Blut bis zum letzten Tropfen, um euch begreiflich zu machen, dass Gott alles für seine Geschöpfe ist, dass er sich ihnen völlig hingibt, ohne Vorbehalte, weil er sie unendlich liebt.

26. Wenn der Staub der Erde jene Flüssigkeit aufsaugte, welche im Körper des Meisters Leben war, so geschah es, damit ihr begreifen solltet, dass meine Lehre durch die göttliche Bewässerung mit ihrer Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit das Leben der Menschen fruchtbar machen musste.

27. Die Welt — ungläubig und skeptisch gegenüber den Worten und Beispielen des Meisters — bekämpft meine Lehre und sagt, dass, obwohl Jesus sein Blut vergoss, um die Menschen aus der Sünde zu retten, die Welt nicht gerettet wurde; dass sie täglich mehr sündigt, obwohl sie entwickelter ist.

28. Wo bleibt die Macht jenes Blutes der Erlösung, fragen sich die Menschen, während jene, die die wirklichen Grundgedanken meiner Lehre aufzeigen sollten, die Fragen der nach Licht Hungernden und nach Erkenntnis der Wahrheit Dürstenden nicht befriedigend zu beantworten vermögen.

29. Ich sage euch, dass in dieser Zeit die Fragen derer, die nicht wissen, mehr Tiefe und größeren Gehalt haben als die Antworten und Erklärungen jener, die behaupten, die Wahrheit zu kennen. Doch Ich bin aufs neue gekommen, zu euch zu sprechen, und hier ist mein Wort für jene, die der Auffassung sind, dass jenes Blut tatsächlich die Rettung der Sünder vor der göttlichen Gerechtigkeit bewirkte — all jener, die verloren und zu schwerer Pein verurteilt waren. Ich sage euch: Wenn der Vater, der alles weiß, geglaubt hätte, dass die Menschen nicht nach und nach die ganze Lehre, die ihnen Jesus in seinen Worten und Werken gab, nutzen und verstehen würden — wahrlich, Er hätte ihn niemals gesandt; denn der Schöpfer hat nie etwas Unnützes getan — nichts, das nicht dazu bestimmt ist, Früchte zu tragen. Doch wenn Er ihn aussandte, um unter den Menschen geboren zu werden, heranzuwachsen, zu leiden und zu sterben, so geschah es, weil Er wusste, dass jenes ausstrahlende und fruchtbare Leben des Meisters durch seine Werke einen unauslöschlichen Weg, eine unzerstörbare Spur vorzeichnen würde, so dass alle seine Kinder den Pfad finden würden, der sie zur wahren Liebe leiten und in der Befolgung seiner Lehre zu der Heimstatt führen würde, in der ihr Schöpfer sie erwartet.

30. Auch wusste er, dass jenes Blut, das von Lauterkeit, von unendlicher Liebe zeugt und bis zum letzten Tropfen vergossen wurde, die Menschen lehren werde, mit Glauben an ihren Schöpfer die Aufgabe zu erfüllen, die sie zum Gelobten Lande emporheben wird, wo sie mir die Erfüllung ihrer Aufgabe darbringen und dann sagen können: "Herr, alles ist vollbracht. "

31. Jetzt kann Ich euch sagen, dass nicht die Stunde, in der mein Blut am Kreuz vergossen wurde, jene war, welche die Stunde der Erlösung der Menschen anzeigte. Mein Blut blieb hier in der Welt gegenwärtig, lebendig, frisch und kennzeichnete mit der blutigen Spur meiner Passion den Weg zu eurer Entsühnung, der euch die Heimstätte erringen lassen wird, die euch euer Vater verheißen hat.

32. Ich habe euch gesagt: Ich bin der Quell des Lebens, kommt und reinigt euch von euren Flecken, damit ihr frei und heil zu eurem Vater und Schöpfer geht.

33. Meine Quelle besteht aus Liebe, ist unerschöpflich und grenzenlos. Das ist es, was euch mein damals vergossenes Blut sagen will. Es besiegelte mein Wort, es bestätigte meine Lehre.

34. Auch in der Wüste gab Ich meinem Volke, obwohl Ich ihm mein Gesetz anvertraute, ein Symbol: das Manna.

35. In dieser Zeit habt ihr ein anderes Manna; es ist nicht dasselbe wie jenes, welches das Volk körperlich nährte. Auch ihr habt mein Blut, obwohl es nicht jenes ist, das aus den Wunden Jesu strömte.

36. Ich bin im Geiste, und ihr hört mich derzeit als geistige Wesenheit. Ihr nährt euch von meinem Worte, welches Brot des ewigen Lebens ist, und ihr läutert euch, indem ihr meine Unterweisungen ausübt. Begreift jetzt, dass ihr, um euer Geistesheil zu erlangen, gleichfalls den Anteil, der euch zukommt, beitragen müsst, welcher Liebe und Hilfsbereitschaft gegenüber euren Mitmenschen ist.

37. Ich habe euch mein Blut gegeben; nehmt es in rechter Weise an. Wenn die bloße Tatsache, dass Ich es euch gegeben habe, genügen würde, um das Geistesheil zu erlangen — wahrlich, Ich sage euch, dann würde bereits niemand mehr sündigen, dann wäre die Erde für die Sühnung der Sünden nicht mehr nötig, denn dann würden bereits alle Menschen im Himmelreich wohnen.

38. Ich will, dass ihr euch durch eure eigenen Verdienste würdig macht, zum Herrn zu kommen, denn als bewusste Wesen verdient ihr die unendliche Gnade, das unsagbare Glück, zum Schoße des Vaters gekommen zu sein, weil ihr Ihn geliebt habt, und weil ihr auch seine Geschöpfe geliebt habt, die eure Geschwister sind.

39. Auf meinen Verdiensten gründet die euren. Sie werden euch den Weg vorzeichnen, euch zur höchsten Höhe des Geistes führen − dorthin, wo das Licht, der Friede, das wahre Leben ist.

40. Hier ist der Meister, der eurem Verstandesvermögen mit seinen göttlichen Unterweisungen Licht schenkt, denn ihr seid in der Zeit des Lichtes.

41. Ihr eilt schnell herbei auf meinen Ruf und zeigt Folgsamkeit gegenüber meinem Gesetze, weil ihr festgestellt habt, dass ihr durch die Ausübung desselben vor eurem Herrn bestehen könnt. Es ist das universelle Gesetz der Liebe, das die Menschheit erkennen und leben wird. Es wird das Gesicht der Welt verändern, indem es die haltlosen Menschen in Menschen von hoher Moral verwandeln wird.

42. Ich bediene mich selbst der Sünder und nutze deren Willen zur Erneuerung, um der Welt Vorbilder zu geben. Wundert euch nicht, dass Ich mich durch den Sünder kundgebe, da Ich nicht auf seine Sünde blicke, sondern auf seine Sehnsucht nach Rettung.

43. Wenn ihr bedenkt, dass Ich selbst in den kleinsten Wesen der Natur bin — wie sollte Ich euch da verleugnen und mich von euch trennen, nur weil ihr Unvollkommenheiten an euch habt, da ihr mich doch gerade dann am meisten benötigt?

44. Ich bin das Leben und bin in allen, deshalb kann nichts sterben. Denkt gründlich nach, damit ihr nicht an die Form des Ausdrucks gebunden bleibt. Bringt eure Sinne zur Ruhe und entdeckt mich im Kern des Wortes.

45. Ich will, dass ihr schon jetzt, da ihr noch inkarniert seid, die Fähigkeiten des Geistes erkennt, damit ihr mich zu lieben versteht und eure Gottesverehrung meiner würdig ist. So werdet ihr mich in euch und außerhalb von euch fühlen.

46. Es gibt viele Lehren, Religionen und Sekten. Alle bemühen sich, mich zu suchen, doch Ich sage euch: Der Weg, auf dem alle mich finden könnten, ist jener, auf dem mich die wenigsten suchen: der Weg der Liebe, welcher Wahrhaftigkeit, Hilfsbereitschaft und Aufstieg bedeutet.

47. Ich verwende immer weniger Sinnbilder und Gleichnisse, denn es ist Zeit, dass ihr mich aufgrund dieses einfachen und schlichten Wortes versteht. Noch ist es nicht das Licht eures Glaubens, das euch den Weg erhellt, auch wenn es so sein sollte. Es ist die Erhellung durch meine Offenbarungen und Geheimnisse, die euch das Gute vom Bösen unterscheiden lassen. Aber das Licht des Glaubens wird noch in euch entflammen und euch mit Klarheit sehen lassen. Erinnert euch, dass Ich gesagt habe, dass ihr viele eurer Mitmenschen retten müsst. Fürchtet nicht die Zukunft, die Zukunft bin Ich, und in ihr werdet ihr mich gleichfalls finden.

48. Wer könnte besser als ihr die Leiden eurer Mitmenschen verstehen und lindern, da diese Leiden die gleichen sind, die ihr vor mich brachtet und von denen ihr euch derzeit läutert? Ich werde euch als Trost für die betrübten Herzen vorbereitet zurücklassen.

49. Bedenkt, wie Ich euch geholfen habe, die schwierige Mission zu verstehen und durchzuführen, die ihr von Ewigkeit her von eurem Vater empfangen habt.

50. Seid nicht furchtsam, denn wenn ihr an mich glaubt und auf mich vertraut, werdet ihr bestehen. Erinnert euch an jenen Mann, der sich mir in der Zweiten Zeit nahte und zu mir sagte: "Herr, ich glaube an Dich und bitte Dich darum, dass Du meinem Vater, der im Sterben liegt, die Gesundheit zurückgibst. Ich weiß, wenn Du es sagst, wird er gesund werden." Als der Meister so viel Glauben bei jenem Manne sah, sprach er zu ihm: "Gehe hin, und wenn Du zu Deinem Hause kommst, wird Dir Dein Vater gesund entgegenkommen." Und so geschah es.

51. So soll euer Glaube nach meinem Willen sein; doch wenn ihr das Wunder erlebt, sollt ihr euch nochmals dem Vater zuwenden, um Ihm zu danken.

52. Ihr kennt weder den Frieden noch die wahre Liebe, doch Ich will, dass ihr meinen Frieden kennenlernt und meine Liebe in euren Herzen tragt.

53. Alle, die ihr ein besseres Leben zu haben wünscht − alle, die ihr durch die auf der Welt herrschende Verwirrung gequält lebt — vereint euch im Gebet, damit ihr nach und nach meinen Frieden zur Erde zieht. Versucht meine Lehre zu verwirklichen, damit mein Wort euch fühlbar macht, wie die Liebe von neuem in die Herzen einzuziehen beginnt. Bereitet euch auf das Kommen meines Reiches unter euch vor, seid Boten und Wegbereiter meines Friedens.

54. Das Böse, welches die Gesamtheit aller menschlichen Sünden, der Laster und der Unwissenheit ist, hat lange Zeit über die Menschen geherrscht. Doch es ist mein Wille, dass sie nun selbst diese Macht zerstören. Dabei werde Ich ihnen beistehen, ihnen mein Schwert reichen, damit sie mit ihm das Böse besiegen. Diese Macht wird völlig vernichtet fallen, ihr Einfluss wird von allen Herzen zurückgewiesen werden; ihre Stimmen werden nicht erhört und ihre Einflüsterungen nicht mehr befolgt werden. Der Geist wird sich freimachen und über der Sünde stehen, der Körper wird sich schließlich beugen und die Leidenschaften zügeln.

55. Erfahrung, Überzeugung, Erkenntnislicht und Ausgeglichenheit, als Früchte der geistigen Entwicklung der Menschen, werden zum fruchtbaren Erdreich werden, auf das meine Saat herniederfällt.

56. Ich werde dann regieren, aber es wird in euren Herzen sein. Euch wird der Friede der Völker anbefohlen sein, und Ich werde euch aus der Unendlichkeit inspirieren. Die Unterschiede der Rassen werden allmählich verschwinden. Die bis heute für unüberwindlich gehaltenen Schwierigkeiten werden schließlich durch die Vernunft überwunden werden. Gerechtigkeit und ein gutes Urteilsvermögen werden in den Menschenwerken zum Ausdruck kommen, und jeder Mensch wird wachsam leben, damit der Friede der Welt nicht gestört wird.

57. Die Bitternis und der Schmerz werden eine unauslöschliche Erinnerung in den Geistwesen zurücklassen, und dieser Schmerz, diese Erinnerung werden wie ein Schreckgespenst sein, das die Menschen fürchten werden, wie sie bis heute den Tod gefürchtet haben.

58. Aber die Menschheit will noch mehr Prüfungen, und diese werden kommen. Aus diesen Heimsuchungen werden viele Herzen rein und viele Geistwesen frei hervorgehen. Der Krieg der Weltanschauungen, den ihr noch nicht durchgestanden habt, muss ausbrechen und um sich greifen, damit die Schlafenden erwachen und die, die im Stillstand verharren, ihre eingefahrenen Gleise verlassen und auf dem Weg zur Wiedergutmachung vorankommen. Mein Name und mein Wort werden als Waffen gebraucht werden, und mit ihnen werden sich die Menschen verletzen. Doch Ich sage euch, dass es weder mein Name noch mein Wort sein wird, die verletzen oder "töten", sondern dass es die Absichten sein werden, mit denen die Menschen sie verwenden.

59. Schließlich werdet ihr alle von meiner Lehre, von meiner Liebe überwunden werden, denn meinem Worte wird das Licht entströmen, das die Welt benötigt, um zu glauben, um zu wissen und um gerettet zu werden.

60. Arbeitet an euch, denn die Verantwortung derer, die mein Wort in dieser Zeit empfangen haben, ist sehr groß.

61. Seltsam erscheint euch alles, was in dieser Zeit unter euch vor sich geht: Männer und Frauen fühlen das Erwachen ihrer schlummernden Geistesgaben, sie hören Stimmen aus dem Jenseits, haben geistige Gesichte und prophetische Träume, erzittern unter dem Einfluss unbekannter Kräfte − spüren, wie sich ihr früher schwerfälliger Verstand klärt, und können tiefgründige Lektionen erfassen. Die Wortkargen sonnen sich im Lichte der Inspiration, die Besessenen befreien sich von ihrer Last und entdecken, dass sie die Gabe der Zwiesprache mit der Geistigen Welt besitzen. Die Stimme des Herrn wird von den am meisten Zubereiteten vernommen, andere erreichen Wunder bei den Kranken, denen sie aufgrund der göttlichen Barmherzigkeit die Gesundheit zurückgeben.

62. Angesichts all dieser Wunder gab es Jubel unter all diesen Scharen, die sich von meiner helfenden Liebe verlassen glaubten, und plötzlich haben sie entdeckt, dass ihr Geist voller Gaben war. Schon vor langer Zeit wurde euch durch den Mund eines Propheten angekündigt, dass diese Zeit kommen werde.

63. Gekommen ist die Zeit, die euch Joel ankündigte. Doch Ich muss euch darauf hinweisen, dass jene Geistesgaben, die ihr jetzt aus eurem Wesen empordringen saht, euch nicht erst jetzt gegeben wurden. Sie haben seit dem Beginn (der Existenz) eures Geistes zusammen mit euch eine Umwandlung erfahren, und jetzt, in dieser Zeit, habe Ich euch zur Erde gesandt, um die Früchte eurer Entwicklung zu ernten.

64. Der Geist Elias' kam, diese Ära zu eröffnen, indem er mit dem Strahl des Lichtes, das in ihm ist, das Verstandesorgan des Menschen berührte — eine Tür, durch die später mein Licht als Wort fluten würde, um den Menschen eine ausführliche Unterweisung zu geben und mein Wort als Testament und Weg in eine neue Zeit zu hinterlassen.

65. Elias war der erste, der sich durch das menschliche Sprachrohr hören ließ, um euch die Nähe meiner geistigen Gegenwart unter euch anzukündigen, und er wird auch nach Beendigung meiner Kundgabe euer geistiger Hirte bleiben. Elias muss euch weiterhin führen, weil ihr nicht alles, was Ich euch lehre, von euch aus zu verstehen vermögt.

66. Elias wird die Lehre, die Ich euch seit den ersten Zeiten gegeben habe, in ihrem wahren Sinngehalt wiederherstellen. Er wird euch erleuchten, damit ihr die wahre Auslegung meiner Offenbarungen findet. Er wird jeden Geist und jedes Herz anrühren, um es zum Lichte dieses neuen Tagesanbruchs zu erwecken. Auch wird er euch von allen Flecken und Fehlern läutern, die ihr den durch euch bekundeten Geistesgaben beigemischt habt. Denn ihr sollt nicht denken, dass ihr in vollkommener Weise gehandelt habt, und dass alle eure Arbeit der Wahrheit entsprach.

67. Ich habe euch das Jahr 1950 als Ende dieser Form der Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen angezeigt. Aber es wird nicht das Ende der Entfaltung der verschiedenen Gaben, die ihr besitzt, bedeuten; im Gegenteil, danach wird euer Geist angesichts der Abwesenheit meines Wortes mein Licht, meine Gegenwart und meine Inspiration suchen, er wird sich anstrengen, um sie zu erlangen, und sich so täglich mehr vervollkommnen.

68. Gebt Zeugnis von mir durch eure Fähigkeiten, indem ihr sie zur Ausübung der Tugend, für den geistigen Fortschritt verwendet, um für eure Mitmenschen Frieden zu schaffen. Wachet, denn ein Augenblick der Schwäche, ein unüberlegter Schritt, eine Prüfung, die euch straucheln lässt, kann euch vom rechten Weg, vom schmalen Pfad der Wahrheit abbringen und bewirken, dass ihr euch auf Wege nur scheinbaren Lichtes verirrt, die euch immer weiter von eurer Pflichterfüllung entfernen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 159

1. Du große Schar, euer Geist ist voll Jubel, weil euch die Gnade zuteil wurde, die Morgenröte der neuen Zeit zu schauen, die euch durch die Propheten und durch den Herrn, euren Gott, angekündigt wurde. Achtet auf alles, was auf der Welt geschieht, denn Ich offenbare mich nicht nur euch.

2. Ich habe die Menschen in ihrem Materialismus heimgesucht, damit sie sich der Zeit, in der sie leben, bewusst werden und viele der Ereignisse als göttliche Zeichen erkennen, die sie mit gleichgültigen Augen betrachtet hatten, weil sie ihnen andere Ursachen zuschrieben.

3. In den vergangenen Zeiten gab es Epochen, in denen das Volk Gottes alles, was in seiner Umgebung geschah, geistig zu deuten verstand, weil es jenes Volk war, das in meinem Gesetze lebte, das mich liebte und ein einfaches und tugendhaftes Leben führte. Die Saiten seines Herzens waren noch empfindsam − so, wie es auch sein Geist war. Jenes Volk lebte in beständiger geistiger Zwiesprache mit seinem Herrn. Es vernahm die vermenschlichte Stimme seines Schöpfers, vermochte Botschaften der geistigen Welt zu empfangen − jener Wesenheiten, die es Engel nannte. Und in der Stille der Nacht, im Frieden seines Herzens und durch die Gabe der Träume empfing es Botschaften, Weisungen und Prophetien, denen es Glauben schenkte und gehorchte.

4. Gott war nicht nur auf ihren Lippen, er wohnte auch in ihren Herzen. Das Gesetz war für sie nicht nur etwas Geschriebenes, sondern es wurde von den Menschen gelebt. Es war natürlich, dass ihr Dasein voller Wunder war, die ihr jetzt nicht mehr erlebt.

5. Dies sind die Lehrbeispiele, die es wert sind, dass man sie sich zum Vorbild nimmt, die jenes Volk mit seinem Leben niederschrieb, und die nun der Weg und das Saatkorn für die Generationen sein sollen, die nach ihnen gekommen sind.

6. Begreift: Wenn jene Menschen aufgrund ihrer Schlichtheit und (inneren) Erhebung das Geistige um sich fühlten, ist es natürlich, wenn jetzt der Materialismus und der Mangel an Glauben der Menschen dieser Zeit sie von jenen Kundgaben entfernt haben. Doch Ich sage euch, dass es nun des armseligen, unfruchtbaren und elenden Lebens, das diese Menschheit lebt, genug ist; dass Ich euch deshalb aufgesucht habe, an die Herzen derer poche, die schlafen, den Blinden, die die Wahrheit nicht zu schauen vermögen, ihr Augenlicht wiedergebe und die verborgenen Saiten der Menschen anrühre, um sie für meine Gegenwart empfänglich zu machen.

7. Glaubt ihr, dass diese wissenschaftliche und materialistische Welt kaum noch einmal Neigung zur Vergeistigung fühlt? Ich sage euch, dass daran nichts schwierig ist, weil meine Macht unbegrenzt ist. Innere Erhebung, Glaube, Licht und das Gute sind für den Geist eine zwingendere Notwendigkeit, als es für euren Körper das Essen, Trinken und Schlafen ist.

8. Auch wenn die Gaben, Fähigkeiten und Eigenschaften des Geistes lange Zeit geschlummert haben, werden sie bei meinem Rufe erwachen und bewirken, dass zu den Menschen die Vergeistigung mit all ihren Wundern und Offenbarungen zurückkehrt, welche größer sein werden als die der vergangenen Zeiten, denn jetzt seid ihr besser in der Lage, sie zu verstehen.

9. Ich muss den Menschen dieser Zeit und der kommenden Zeiten sagen, dass sie nicht erwarten sollen, dieselben Zeichen oder Kundgebungen zu schauen, die die Menschen der Ersten Zeit sahen, denn ihr müsst begreifen, dass ihr jetzt in einem neuen Zeitalter lebt, dass ihr genug gewandert seid und euch entwickelt habt, um auf eine völlig andere Weise zu erfassen, zu verstehen und zu fühlen. Bittet daher nicht um äußerliche Zeichen, die nur eure Sinne beeindrucken, um euren Glauben auf sie zu gründen. Ich halte für euch unendlich viele Zeichen, Offenbarungen und Wunder bereit, die ihr mehr mit eurem geistigen Blick als mit dem eures materiellen Körpers schauen werdet.

10. Studiert und ergründet, was euch die Geschichte sagt, aber begreift, dass heute eine andere Zeit ist, dass ihr in einem anderen Zeitalter lebt, und dass ebenso, wie euer Geist eine größere Entwicklung besitzt als in jenen Tagen, auch die Form, in der Ich euch heute meine Unterweisungen gebe, nicht die gleiche ist, auch wenn ihr Sinngehalt derselbe und ewig gültig ist.

11. An diesem Tage, an dem ihr euren Meister mit einem Gebet erwartet habt, komme Ich wirklich zu euren Herzen hernieder. Empfange mich dort, Volk, denn Ich empfange euch in meinem väterlichen Geiste.

12. Ich finde Frieden in eurem Geiste und Harmonie in euren Gefühlen. Diesen Frieden verbreitet euer Wesen, und diese innere Zurüstung lädt meinen Geist ein, in seiner göttlichen Ausstrahlung herniederzukommen. Haltet alle eure Fähigkeiten bereit, damit ihr meine Unterweisung voll erfassen könnt.

13. Ich spreche zu euch augenblicklich nicht von den körperlichen Sinnen, sondern von denen des Geistes, die schon seit langem in ihm sind, die ihr jedoch nicht verstanden habt, denn ihr nehmt nur die äußeren Formen an und weist die geistige Essenz zurück.

14. Ihr nähert euch dem unvergänglichen Leben, doch Ich sage euch: Ihr seid noch unreif, denn die Neigungen eures Fleisches sind noch nicht im Einklang mit eurem Geiste. Doch Ich habe euch Kraft und Mut gegeben, damit ihr durch Meditation und Gebet die Instinkte überwindet.

15. Mein durch den Stimmträger übermitteltes Wort ist immer klarer, tiefgründiger und vollkommener geworden und bewirkt, dass die verhärteten Herzen bescheiden und edelmütig werden.

16. Wer hat nicht sein "Golgatha" erlebt, und wer hat nicht gelitten im Leben? — Niemand, denn ihr alle tragt in der Nachfolge Christi ein Kreuz. Ich sehe euch ergeben und folgsam leben, ohne euch gegen die natürlichen Gesetze oder die Naturgewalten aufzulehnen, und als Ich sah, dass ihr diese Gesetze nicht gebrochen habt, habe Ich euch gesagt: Ihr seid des Vaters und des Meisters würdig und habt nun begriffen, dass es nicht das Opfer des irdischen Körpers ist, mit dem ihr dem Schöpfer huldigen sollt, denn ihr habt die rechte Art, Ihn mit dem Geiste zu verherrlichen, verstanden, so dass ihr keine Heiden mehr seid.

17. Ihr lebt auf Erden und müsst euch der Elemente der Natur bedienen, um zu leben. Doch da alle einem Gesetz unterstehen, sollt ihr von ihnen nur im Rahmen dieses Gesetzes Gebrauch machen. Dadurch gebt ihr dem Geiste das Seine und eurem Körper, was diesem entspricht. Ich verwehre euch nichts, denn nichts davon widerspricht meinen göttlichen Ratschlüssen; doch gebraucht alles mit Maßen.

18. Wenn ihr das Gesetz des Vaters kennt, habt ihr nichts zu befürchten, denn ihr werdet von dem Gebrauch zu machen wissen, was euch innerhalb meines Gesetzes zusteht.

19. Erfüllt das, was euch mein Wort aufträgt, denn Ich will aus euch ein Volk des Friedens und des Fortschritts machen, weil ihr das Volk seid, das Ich suche. Ihr seid Israel, in welchem sich Levi befindet, den Ich geläutert habe, damit er mir in dieser Zeit dient.

20. In der Ersten Zeit salbte der Vater den Levi, damit aus ihm die Diener der Gottesverehrung hervorgehen und sie die Übermittler meiner Inspiration und meines Gesetzes würden. Deshalb seht ihr, dass Ich selbst unter den Neuankömmlingen meine Diener suche — jene, die zu anderen Nationen gehen müssen, um meinen Auftrag zu erfüllen. Dies wird nach 1950 geschehen, denn mein Werk wird weltweit anerkannt werden.

21. Heute seid ihr noch wissbegierige Schüler, weil ihr erkennt, dass ihr euch noch nicht für Meister halten könnt; und so eilt ihr herbei, das Wort dessen zu vernehmen, der alles weiß.

22. Bereitet euren Geist, euer Herz und euren Verstand, und ihr werdet schließlich Meister werden und euch an euren Schülern erfreuen.

23. Ich empfange euer Gebet, in welchem ihr mich bittet, euch meine Gnade zuteil werden zu lassen, um mein Wort verstehen zu können.

24. Seht, Ich spreche nicht immer in Gleichnissen zu euch, Ich tue es mit aller Klarheit, damit ihr verstehen könnt.

25. Nährt und stärkt euren Geist an meiner Lehre, damit er sich entwickeln kann.

26. Die Unterweisung des Meisters beginnt immer in der gleichen Weise, weil sie die gleiche Liebe enthält. Sie beginnt mit Liebe und endet mit Barmherzigkeit − zwei Worte, in denen meine ganze Unterweisung enthalten ist. Diese hohen Empfindungen sind es, die dem Geiste Kraft geben, die Regionen des Lichtes und der Wahrheit zu erreichen.

27. Erkennt, auf welche Weise Ich euch nach und nach dazu bringe, meinen Willen zu verstehen und zu erfüllen — nicht als einen Befehl, denn Ich als unendliche Weisheit weiß, dass aus euch selbst der Wille geboren werden wird, meinem Gesetze zu gehorchen, wenn Ich euch zur Liebe inspiriere und erwecke. Meine Liebe erleuchtet euch und lässt euch in Freiheit. Meine fürsorgliche Liebe weist euch nur den Weg zur Vollkommenheit, den ihr gehen sollt. Der Weg, von dem Ich so oft zu euch spreche, ist jener, der über den körperlichen Tod hinausführt; denn ihr sollt immer für diesen Augenblick des Überganges vorbereitet sein.

Sagt euch euer Ahnungsvermögen oder euer Gewissen etwa nicht, dass es etwas gibt, das den erdgebundenen Körper überlebt, und dass dieses Etwas der Geist ist? Immer habe Ich euch diesen Weg gelehrt und euch vorbereitet für das Passieren dieser Wegkreuzung, damit euer Geist, wenn er vom vergänglichen Leben der Welt zur geistigen Heimat hinübergeht, wo das ewige Leben ist, angesichts der Unendlichkeit nicht überrascht noch verstört ist.

28. Eure Sache ist es nur, hier eure Bestimmung zu erfüllen; dann verspreche Ich euch für die gute Erfüllung eurer Aufgaben und Pflichten ein beglückendes Dasein im geistigen Leben. Wenn dies geschieht, werdet ihr euch nicht mehr im Morast der Schlechtigkeiten dieser Welt beflecken. Euer Geist wird sich nicht mehr durch die niederen Leidenschaften des irdischen Körpers verfinstern.

29. Wahrlich, Ich sage euch: Damit ihr völlige Reinheit erlangt, wird euer Geist sich noch sehr läutern müssen, in dieser Welt und in der geistigen.

30. So oft es für euch notwendig ist, werdet ihr zu diesem Planeten zurückkehren müssen, und je öfter ihr die Gelegenheiten, die euer Vater euch gewährt, ungenutzt lasst, desto mehr werdet ihr euren endgültigen Eintritt in das wahre Leben verzögern und eure Verweildauer im Tal der Tränen verlängern.

31. Jeder Geist muss während eines jeden Erdendaseins den Fortschritt und die Früchte seiner Entwicklung vorweisen, indem er jedes Mal einen festen Schritt nach vorn macht.

32. Seid euch bewusst, dass das einzig Gute, das dem eigenen Wohle zugute kommt, jenes ist, das aus wahrer Liebe und Barmherzigkeit zu anderen, und zwar selbstlos geschieht.

33. Wenn ein Geist gegenüber dem Willen seines Herrn folgsam und ergeben wird, geschieht dies, weil er auf ihn vertraut. Er sträubt sich nicht dagegen, einen irdischen Körper zu verlassen und zum Jenseits zurückzukehren, weil er seinen Urteilsspruch nicht fürchtet, und er sträubt sich auch nicht dagegen, zur Erde zurückzukehren, wo ihn Gefahren und Versuchungen erwarten, weil er weiß, dass er aus diesem läuternden Schmelztiegel reiner hervorgehen wird.

34. Wer die Versuchungen, die von außen und aus ihm selbst an ihn herantreten, besiegt, wird von anderen als ein vom Herrn Erleuchteter und Erwählter bezeichnet werden. Außerdem wird er an seiner Seite ein Geistwesen oder einen Engel des Lichts haben, der über ihn wachen wird, und gemeinsam werden sie arbeiten, bis sich mein Wille vollzieht.

35. Seid daher unbesorgt, wenn eure Augen die Erfüllung dieser Prophetien nicht in diesem Leben schauen. Ich werde eurem Geiste gewähren, die Frucht, die er in vergangenen Zeiten gesät hat — ganz gleich, ob dies kurze oder lange Zeit zurückliegt — nicht nur zu schauen, sondern sogar zu ernten.

36. Es kommt die Zeit der Auseinandersetzungen, in der die Menschen ihre Intelligenz und ihre Beredsamkeit bekunden werden, die sie zu Prahlerei und Eitelkeit verleiten werden. Wieder wird mein Wort der Zweiten Zeit zur Diskussion gestellt werden, und auch die unterschiedlichen Auslegungen wird man erörtern, die man ihm gegeben hat. Wahrlich, Ich sage euch, aus diesem Wirbelsturm wird das Licht hervorbrechen, viele Schleier werden zerrissen werden, und die Scheinheiligkeit wird durch die Wahrheit zu Fall gebracht werden.

37. Es ist mein göttliches Verlangen, dass die Menschen zur Vereinigung ihrer Vorstellungen und geistigen Anbetungsformen gelangen, denn Ich halte etwas für sie bereit, wenn dies geschieht.

38. Studiert meine Unterweisungen, macht sie euch zu eigen und lebt sie, damit ihr von den Weltweisen, den Wissenschaftlern und Schriftgelehrten nichts zu befürchten habt.

39. Betet, damit eurem Munde die unendliche Weisheit entströmt.

40. Volk, fürchtest du dich davor, in meine Gegenwart zu kommen und mich als Richter anzutreffen? Wahrlich, Ich sage euch, auch als Richter bin Ich vollkommen, weshalb ihr von meiner Seite keinerlei Ungerechtigkeit zu befürchten habt.

41. Es genügt, euch an den Fall der ehebrecherischen Frau zu erinnern, die ihre Richter bereits verurteilt hatten. Sie blieb unangetastet aufgrund der Worte Christi − desselben, der in diesem Augenblicke zu euch spricht.

42. Ich kann kein Urteil über euch fällen, das schwerer ist als das Gewicht eurer Verfehlungen. Daher sage Ich euch, dass ihr von mir nichts zu befürchten habt, sondern von euch selbst.

43. Ich allein kenne die Schwere, die Größe und die Bedeutung eurer Verfehlungen. Die Menschen lassen sich ständig vom äußeren Anschein beeindrucken, denn sie vermögen nicht in das Herz ihrer Nächsten zu schauen. Ich dagegen blicke in die Herzen und kann euch sagen, dass Menschen zu mir gekommen sind, die sich schwerer Verfehlungen angeklagt haben und die voll Reue waren, weil sie mich beleidigt haben, doch Ich habe sie für rein befunden. Im Gegensatz dazu sind andere gekommen und haben mir gesagt, dass sie niemals jemandem etwas Böses getan haben, doch Ich wusste, dass sie lügen. Denn obwohl ihre Hände sich nicht mit dem Blut ihres Nächsten befleckt haben, ist das Blut ihrer Opfer, denen das Leben zu nehmen sie befohlen hatten, auf ihren Geist herabgeströmt. Es sind jene, die den Stein werfen und dabei die Hand verbergen. Wenn Ich in meiner Kundgabe die Worte "feige", "falsch" oder "Verräter" ausgesprochen habe, ist ihr ganzes Wesen erbebt, und oft haben sie sich aus meiner Lehrstunde entfernt, weil sie einen Blick auf sich ruhen fühlten, der sie gerichtet hat.

44. Weil die menschliche Justiz unvollkommen ist, sind eure Gefängnisse voller Opfer, und die Hinrichtungsstätten wurden mit dem Blut Unschuldiger befleckt. Ach, wie viele Verbrecher sehe Ich Freiheit und Achtung genießen auf der Welt, und wie vielen Verderbten habt ihr Denkmäler errichtet, um ihr Andenken zu ehren!

45. Wenn ihr diese Wesen sehen könntet, wenn sie dann in der Geistigen Welt leben und in ihrem Geist das Licht aufgeht! Statt unsinniger und unnützer Huldigungen würdet ihr ihnen ein Gebet zusenden, um sie in ihrer schweren Reue zu trösten.

46. Ich komme, um ein Reich des Friedens unter den Menschen zu errichten, und obwohl dies manchen nur ein Lächeln entlockt, werde Ich weitermachen, bis Ich euch die Macht der Liebe und der Gerechtigkeit bewiesen habe — Kräfte, die ihr nicht kennt, weil ihr von ihnen nur sehr wenig Gebrauch gemacht habt.

47. Es wird nicht auf Trümmern noch auf Leichen sein, auf denen Ich dies Reich errichte, es wird auf fruchtbaren Feldern sein, die durch die Erfahrung fruchtbar und durch den Schmerz gedüngt wurden. Darauf wird meine Saat erblühen, dort werdet ihr meine Gerechtigkeit erstrahlen sehen.

48. Die Menschen dieser Zeit haben die Aufgabe, ihren irdischen Körper zu erneuern und zu läutern, damit sie denen, die nach ihnen kommen, ein gutes Erbgut hinterlassen; denn was die Geistwesen anbelangt, die in jenen Zeiten zur Inkarnation kommen müssen, so habe Ich sie bereits zubereitet und ausgewählt.

49. Begreife deine Bestimmung, Volk. Ergründe dies Wort, damit ihr eure Aufgabe erkennt. Ich will nicht, dass ihr euch mehr zu tun vornehmt, als euch in Wahrheit zukommt, noch dass ihr weniger tut, als was Ich euch anvertraut habe, denn dann wird euer Werk nicht dauerhaft sein.

50. Einige von euch sagen mir in ihrem Herzen: "Meister, warum machst Du uns in Deinem Worte manchmal für den Frieden der Menschheit verantwortlich?" Doch Ich sage euch, dass nicht ihr es sein werdet, die das Menschengeschlecht in dieser Zeit retten, denn es ist ein übermenschliches Werk. Aber dennoch seid ihr der Beginn einer neuen Art zu leben, der Beginn einer spirituell eingestellten Menschheit, und dieser Beginn soll durchaus zur Rettung und Befreiung der Völker und Nationen beitragen.

51. Ich muss euch ein weiteres Mal sagen, dass die Glaubensgemeinschaft, die ihr um meine Kundgaben bildet, keine Gemeinschaft ist, die der Vater in seiner Liebe über die anderen Gemeinschaften der Erde stellt. Der Herr hat nur deshalb seinen Blick auf sie gerichtet, weil er sie aus Geistwesen gebildet hat, die schon immer auf der Welt gewesen sind, wenn eine neue göttliche Offenbarung herniedergekommen ist. Es sind geistige Kinder jenes Volkes Israel, dem Volk von Propheten, Sendboten, Sehern und Patriarchen.

52. Wer könnte mich besser als sie in dieser Zeit empfangen, die neue Form meiner Offenbarung begreifen und die Erfüllung meiner Verheißungen bezeugen?

53. Ich sage euch dies, da nur Ich es euch offenbaren konnte. Denn es steht geschrieben, dass nur das Lamm das Buch der sieben Siegel öffnen könne. Ich lasse euch dies wissen, damit ihr die Verantwortung begreift, die ihr erneut gegenüber den anderen Völkern der Welt übernehmt, für die ihr wie ein Spiegel sein sollt, welcher mein Gesetz widerspiegelt.

54. Für dies Volk hier hat nur ein Gott existiert und es weiß, dass Christus das "Wort" war, durch welches der Vater zu den Menschen sprach. Weder Moses noch Abraham, weder Salomon noch Elias — keiner der Propheten wurde von ihm als Gottheit angesehen. Wie viele Boten des Herrn hat man dagegen in anderen Völkern vergöttlicht und dadurch den wahren Gott vergessen oder nicht erkannt!

55. Wenn Ich von meinem "Volk Israel" spreche, vom "Volk des Herrn", so meine Ich jene, die eine geistige Mission mit auf die Erde gebracht haben — jene, die mein Gesetz bekannt machten, die mich ankündigten, mir treu waren; jene, die das Dasein des lebendigen Gottes verkündeten, die den Samen der Liebe fortpflanzten und die im Sohne die Gegenwart und das Wort des Vaters zu erkennen vermochten. Diese sind es, die das Volk Gottes bilden, dies ist Israel, das starke, das getreue, das kluge Israel. Dies ist meine Legion von Soldaten, die dem Gesetze und der Wahrheit treu sind.

56. Jene, die meine Propheten verfolgten, die das Herz meiner Boten zerrissen; jene, die dem wahren Gott den Rücken kehrten, um sich vor Götzen zu verbeugen; jene, die mich leugneten, mich verspotteten und mein Blut und mein Leben forderten, gehörten nicht zum auserwählten Volke, auch wenn sie sich aufgrund der Rasse Israeliten nannten; sie gehörten nicht zum Volke der Propheten, zur Schar der Erleuchteten, zu den treuen Soldaten. Denn "Israel" ist ein geistiger Name, der unrechtmäßig verwendet wurde, um eine Rasse hervorzuheben.

57. Ihr sollt auch wissen, dass jeder, der den Wunsch hat, zu meinem Volk zu gehören, es mit seiner Liebe, seiner Barmherzigkeit, seinem Eifer und seiner Gesetzestreue erreichen kann.

58. Mein Volk besitzt keine bestimmten Länder oder Städte auf der Welt, mein Volk ist keine Rasse, sondern es ist in allen Rassen vertreten, unter allen Menschen. Diese Menschenschar hier, die mein Wort vernimmt und die neuen Offenbarungen empfängt, ist nur ein Teil meines Volkes. Ein anderer Teil ist über die Erde verstreut, und ein weiterer, der größte Teil, lebt in der Geistigen Welt.

59. Das ist mein Volk, das mich kennt und mich liebt, das mir gehorcht und mir nachfolgt.

60. Vor dem Volke ziehen als Führer hundertvierundvierzigtausend Auserwählte her. Die einen sind im Fleische und die anderen im Geiste. Ihnen folgen große Legionen nach, sowohl von Geistwesen als auch von Menschen, die das Licht zu erringen trachten, um sich zu Recht "Kinder des Volkes Israel" zu nennen.

61. Die Kinder dieses Volkes gaben immer Beweise dafür, dass sie Macht über die Naturgewalten haben. Ihr Gang durch die Welt hinterließ eine Spur großer Wundertaten, die die Menschen jener Zeiten in Staunen versetzten. Diese Macht soll Israel auch weiterhin der Welt vor Augen führen, denn sie zeugt von der Überlegenheit des Geistes über die Materie.

62. Wenn einige eurer Mitmenschen euch die Macht ihrer Geheimwissenschaften vorführen, so habt keine Furcht und seid auch nicht verblüfft, denn Ich habe euch größere Wunder gelehrt. Auch sollt ihr über niemanden schlecht urteilen, denn jede Volksgruppe hat die Wahrheit über das geistige Leben gemäß ihrer Befähigung und ihrem Glauben gesucht.

63. Ich spreche zu euch über alles, damit ihr alles erfahrt und euch nichts überrascht. Ich gebe euch meine Unterweisung in ausführlicher Weise, damit ihr nicht in Wissensgebiete geratet, die ihr okkult nennt, in Geheimniskrämerei oder in stumme und nutzlose Grübelei.

64. Vergeistigung ist Klarheit, ist Einfachheit, ist Hinwendung zur Liebe und ist der Kampf, um die Vollkommenheit des Geistes zu erreichen.

65. Wenn dies Volk aufbricht und mit Worten und Taten lehrend sich unter der Menschheit ausbreitet, wird es von Kirchen, Sekten und den Wissenschaften bekämpft werden. Die einen werden einen Teil angreifen, die anderen bestimmte Vorstellungen bekämpfen. Dann soll das Gottesvolk bereits stark, und der Glaube und die Erkenntnis eine reife Frucht in ihrem Herzen sein.

66. Welche von den Kindern dieses Volkes werden zu denen gehören, die diesen Samen bis zu den Grenzen der Erde tragen? Ihr wisst es nicht, aber Ich offenbare euch so viel, dass ihr der Beginn der Aussaat in dieser Zeit seid.

67. Der Jünger Johannes sprach vieles für euch. Seine Inspirationen sind Licht für euren Weg, sind Antwort auf eure Fragen und Thema für euer Studium. In seiner Offenbarung sah er den geistigen Kampf dieser Zeit, deren brudermörderische Kriege nur ein schwaches Abbild der großen Schlacht sind, die im geistigen Raum und (geistig) auf dieser Welt geschlagen wird.

68. Blind ist der Mensch gegenüber der Wahrheit dessen, was vor sich geht, und er braucht diese Offenbarung, um die Ursache des Kampfes und des Chaos, das auf der Welt herrscht, zu erkennen. Auch benötigt er Vergeistigung, um inmitten der Schlacht Waffen für seine Verteidigung zu haben.

69. Wohl denen, die an mein Wort glauben und sich zurüsten, denn sie werden gerettet sein. Doch wehe denen, die meine Ermahnungen gleichgültig anhören, denn sie werden von dem Wirbelsturm in völliger Hilflosigkeit erfasst werden!

70. Eher würden Himmel und Erde vergehen, als dass mein Wort nicht in Erfüllung ginge. Ihr seht ja — vor vielen Jahrhunderten schon wurde euch diese Zeit angekündigt, und sie traf ein, weil Ich es vorausgesagt hatte.

71. Ihr müsst beten, Menschenscharen, denn das Gebet wird den Weg derer ebnen, die später als Sämänner aufbrechen. Wisset, dass im Augenblick eurer Zwiesprache mit mir aus der Unendlichkeit mein Licht als Tau der Gnade auf jene herniederfällt, für die ihr betet.

72. Begreift eure Mission, damit jeder von euch ein würdiges Kind Israels ist, des Volkes Gottes.

73. Ich bereite euch zu, damit ihr jenen Aposteln nacheifert, die mir in der Zweiten Zeit folgten und die mit ihrem Beispiel einen Weg der Sanftmut, des Gehorsams und der Demut vorzeichneten. Ihr werdet Überbringer dieser Frohen Botschaft sein, und auf Schritt und Tritt werdet ihr die Stimme eures Gewissens vernehmen, die euch sagen wird, ob ihr auf eurem Wege mit euren Werken ein gutes Beispiel hinterlasst. Ich habe euch die weiten Saatfelder gezeigt, auf die mein göttliches Saatkorn niederfallen soll. Schon bereitet meine fürsorgliche Liebe alles vor und stellt es bereit.

74. Auf jeden Geist und alles Fleisch habe Ich das Licht meines Geistes ausgegossen, damit ihr alle mich fühlt und mich schaut, damit die ganze Welt Zeugnis von meiner Wahrheit gibt.

75. Der Mensch ist erwacht, hat sich geschult und seinen Verstand entwickelt, aber er hat die Gaben des Geistes schlummern lassen, welche für seine Vervollkommnung unerlässlich sind.

76. Der Mensch hat den Weg verfehlt, denn die Kriege, die er verursacht hat, sind Früchte seiner schlechten Wissenschaft, die er nicht im Lichte seines Gewissens läutern wollte. Wenn der menschliche Verstand sich einst im Gleichklang mit den durch das göttliche Licht erleuchteten Sinnen entwickelt, werdet ihr die Menschen mit Hilfe ihrer Wissenschaft Wunder entdecken und bewirken sehen, wenn sie von Liebe zu ihren Nächsten inspiriert sind.

77. Nur meine Stimme kann euch inmitten jener Begriffsverwirrung leiten, in der niemand mehr weiß, was Wahrheit ist, noch das Gute vom Bösen oder das Licht von der Finsternis zu unterscheiden vermag.

78. Euch, die ihr mir zuhört, sage Ich: Euer Erbe in dieser Zeit ist dasselbe wie in früheren Zeiten, nämlich das Licht meiner Botschaft zu den Nationen zu bringen.

79. Nicht nur mein Wort hat euch geschult — auch die Prüfungen, denen ihr ständig begegnet seid, waren ein Teil meiner göttlichen Lektion. Manchmal wart ihr imstande, die Prüfungen zu verstehen und zu nutzen, in anderen Fällen seid ihr gegenüber der Stimme des Meisters gefühllos und taub geblieben.

80. Ein Mensch, der von euch scheidet, um in der geistigen Heimat zu leben; etwas, das euch auf Erden genommen wird; eine Krankheit, die euch ans Bett fesselt und euch durch den Schmerz läutert — dies alles sind Prüfungen, die weise in euer Leben treten, um euch zu helfen, eure Bestimmung zu erfüllen, welche darin besteht, euch untereinander zu lieben.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 160

1. Die Frucht des Lebens, die süße und für den Geist bekömmliche Frucht ist es, die Ich euch in meinem Worte gebe. Esst und fühlt, dass ihr um den Tisch des Herrn versammelt seid. O Propheten der Dritten Zeit! Rüstet euch zu, damit ihr erblickt, was nur den Gekennzeichneten zu schauen gegeben ist. Während viele derer, die diese Schar hier bilden, in ihrem Herzen und Geiste meine Gegenwart nicht fühlen, könnt ihr Zeugnis von euren Gesichten geben, ein Zeugnis voller Licht und Wahrheit, sowohl vom Inhalt, als auch von der Form her. Wahrlich, Ich sage euch, wann immer sich einer von euch innerlich bereitet, dringt der Geist in das Licht des geistigen Lebens ein, wo er sich sättigt und inspiriert, um seine Vision dann denen erläutern zu können, die sein Zeugnis erwarten.

2. Wenn dies Volk sich vergeistigt und lernt, meine Gegenwart zu fühlen, wird es nicht mehr nötig haben, dass der Seher ihm Beweise dafür gibt, dass meine Kundgebung Wahrheit gewesen ist. Dann werde Ich euch sagen können: "Wohl denen, die ohne zu sehen geglaubt haben."

3. Groß und ernst ist die Verantwortung des Sehers, denn oftmals hängt von seinem Worte der Glaube vieler schwacher Herzen ab, die Beweise suchen, um glauben zu können.

4. Eine große Intuition muss der Scher entfalten, um zu erkennen, ob das, was er im Geiste schaut, die Frucht einer guten Zurüstung ist oder nicht; ob das, was er geschaut hat, seinen Geschwistern bezeugt werden soll, oder ob er es verschweigen soll. Aber wie wenige derer, die diese Gabe empfangen haben, haben sie mit der Liebe, dem Eifer und der Vergeistigung zu fördern verstanden, die sie erfordert!

5. Die Gabe des Sehertums ist eine der schwierigsten, weshalb Ich euch sage, dass der Blick des Sehers niemals ohne Vergeistigung in die geistige Region eindringen kann.

6. Vergeistigung bedeutet Erhebung der Gefühle, Reinheit im Leben, Glaube, Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Demut vor Gott und tiefe Achtung vor den empfangenen Gaben. Wenn ihr etwas von diesen Tugenden erreichen könnt, beginnt ihr mit eurem geistigen Blick in die Heimstatt der Liebe und der Vollkommenheit vorzudringen. Ebenso könnt ihr, wenn ihr Vergeistigung erlangt, schon auf Erden sagen, dass ihr in der geistigen Heimat lebt, auch wenn es nur in den Augenblicken eures Gebetes ist. Zugleich werdet ihr das Licht empfangen, das euch Geschehnisse offenbart, die in der Zukunft liegen, da für den sich emporschwingenden Geist das Kommende kein Geheimnis mehr ist.

7. Ja, Jünger, nur im menschlichen Leben weiß der Mensch nicht, was in der Zukunft geschehen wird, was morgen kommen wird. Er kennt nicht seine Bestimmung, weiß nicht den Weg, den er gehen muss, und wie sein Ende sein wird.

8. Der Mensch könnte die Kenntnis aller Prüfungen, die er in seinem Dasein zu bestehen hat, nicht aushalten. Daher habe Ich in meiner erbarmenden Liebe zu ihm zwischen seine Gegenwart und seine Zukunft jenen Schleier des Geheimnisses gelegt und so verhindert, dass sein Verstand bei der Betrachtung oder im Wissen um all das, was er noch erleben und durchleiden muss, auf Abwege gerät.

9. Der Geist dagegen, eine Wesenheit, die mit Kraft ausgestattet und für die Ewigkeit geschaffen ist, hat in sich die Fähigkeit, seine Zukunft zu kennen − die Gabe, seine Bestimmung zu erkennen, und die Stärke, um alle Prüfungen, die ihn erwarten, zu verstehen und anzunehmen, weil er weiß, dass er am Ende des Weges, wenn dieser im Gehorsam gegenüber dem Gesetze zurückgelegt wurde, zum Lande der Verheißung, dem Paradiese des Geistes gelangen wird, welches der Zustand der Erhöhung, Reinheit und Vollkommenheit ist, den er schließlich erreicht haben wird.

10. Nehmt mich für eure Durchgeistigung zum Vorbild, denn dazu bin Ich damals Mensch geworden. Jedes meiner Werke war eine bleibende Lehre für die Menschen. Doch wenn meine Werke eine Belehrung für die Menschheit waren, müsst ihr sie euch auch zum Vorbild nehmen, damit ihr euch höherentwickelt und die Gaben des Geistes und der menschlichen Fähigkeiten entfaltet und euch immer mehr dem Vorbild annähert, das Ich euch mit meinem Leben, meinen Werken und Worten gab.

11. Denkt daran, dass Ich als Mensch immer wusste, was meine Bestimmung auf dieser Welt war, dass Ich die Zukunft kannte und von Kindheit an davon Zeugnis gab. Durch Jesus sprach Ich zu meinen Jüngern über alles, was in den letzten Tagen meines Verbleibens auf Erden geschehen würde, wie meine Passion und mein Opfertod sein würden. Ich offenbarte der Menschheit ihre geistige Zukunft, sagte ihre Kämpfe und ihre Prüfungen voraus, verkündigte im voraus die Geschehnisse in den Nationen von den damaligen Zeitläuften an bis zu der Zeit, die Ich als meine neue Offenbarung bezeichnete, und die ihr "die Wiederkunft" nennt.

12. Die Vergeistigung des Körpers Jesu erlaubte ihm, seine Bestimmung zu kennen, weil mein Geist es ihm offenbarte, und eben diese Vergeistigung gab ihm die Kraft, den Willen des Vaters mit absoluter Liebe und Demut anzunehmen.

13. Ihr könnt nicht den Vergeistigungsgrad eures Meisters erreichen, um wissen zu können, was eure Bestimmung für euch bereithält, was euch die Zukunft bringt; aber durch eure innere Erhebung werde Ich euch die Nähe irgendeines Ereignisses ahnen lassen.

14. Dieses Ahnungsvermögen, dieser geistige Blick in die Zukunft, dieses Wissen um euer Geschick werdet ihr nur in dem Maße erlangen, wie euer Wesen, aus Körper und Geist bestehend, sich nach und nach höherentwickelt auf dem Wege der Vergeistigung, welche − um es noch einmal zu sagen − Glaube ist, Lauterkeit, Liebe gegenüber dem Leben, Liebe und Hilfsbereitschaft für eure Nächsten, Demut und Liebe gegenüber eurem Herrn.

15. Um euch bei der Läuterung eures Wesens zu helfen, übermittle Ich euch meine Gedanken, die ihr, zum Wort geworden, über das Verstandesvermögen meiner Stimmträger empfangt, und die euch einen Weg zum Lichte weisen. Ich segne den, der an diese Wahrheit glaubt, wie Ich auch den segne, der zweifelt, denn ihr alle seid meine Jünger, meine vielgeliebten Kinder.

16. Meine Unterweisungen durch diese Kundgabe werden unter den Menschen eine Straße der Vergeistigung hinterlassen, die meine Jünger daran erinnern wird, dass Ich in einer neuen Art bei ihnen gewesen bin, um meine Verheißung zu erfüllen.

17. Dies ist der neue Tag, den die Lerchen mit ihrem Trillern begrüßt haben, um der Menschheit die Gegenwart der Dritten Zeit zu verkünden.

18. Meine neue Offenbarung war so angekündigt worden, dass sie mit der Zeit des Kampfes zwischen dem Aufwärtsstreben des Geistes und der Vermaterialisierung der Leibeshülle, der Zeit des Krieges zwischen der Wahrheit und der Lüge, der Schlacht zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Schatten zusammenfallen würde.

19. Betrachtet jene eurer Mitmenschen, die sich mächtig nennen. Sie wollen tötend triumphieren, wollen ihr neues Reich auf Trümmern, Ruinen und Leichen errichten.

20. Euch sage Ich, dass es Zeit ist, den Samen des Lichtes und des Friedens auf die Felder zu säen, die ihr mit eurer Liebe fruchtbar gemacht habt.

21. Ich suche das Herz des Menschen, um ihn aus seiner Drangsal zu erretten und aus seiner Verwirrung zu befreien. Denn Ich werde siegen, indem Ich euch ewiges Leben gebe, um schließlich über Lebende regieren zu können.

22. Meine geistigen Heerscharen stehen mitten im Kampf um die Rettung ihrer Geschwister auf Erden, und wahrlich, Ich sage euch, sie werden nicht geschlagen zurückkehren, sondern im Gegenteil − sie werden bei ihrer Ankunft Triumphlieder anstimmen.

23. Ich komme, um euch durch die Macht der Gedanken zu erlösen, ohne dass die Notwendigkeit besteht, dass mein "Wort" aufs neue Mensch wird, um unter euch zu wohnen. Was ist daran verwunderlich, dass mein Geist sich dem euren durch Gedanken kundgibt? Was ist seltsam daran, dass der Hirte seine verirrten Schafe sucht?

24. Wahrlich, Ich sage euch, noch bevor ihr existiert habt, liebte Ich euch, und da Ich euer Schicksal kannte, hatte Ich bereits an eure Rettung gedacht. Daher war es mein Wille, als Mensch mit den Menschen zusammenzuleben, denn mit meiner Liebe wollte Ich euch den Weg zum Lichte zeigen, der euch eines Tages dahin führen würde, in der Ewigkeit, in meinem Vaterhaus zu leben.

25. Ich offenbarte auf Erden durch Jesus meine göttliche Macht: Ich erweckte Lazarus, bekehrte Magdalena, gab den körperlich und geistig Blinden das Augenlicht zurück, flößte den Herzen Glaube und Hoffnung ein, bahnte den in Stillstand verharrenden Geistwesen einen neuen Weg; und schließlich bewässerte Ich die Erde mit meinem Blut und überließ euch meinen Körper als Beweis dafür, dass Ich aus Liebe unter euch gewesen bin, um mich ganz denen hinzugeben, die Ich sehr liebe.

26. Heute wie damals schenke Ich mich der Menschheit im Geiste, um euch zu retten, indem Ich euch nützlich mache; denn der Same, den Ich euch übergeben habe, damit ihr ihn sät, ist der Same der Nützlichkeit, der bewirken wird, dass ihr nicht länger geistig unfruchtbar und Parasiten des Lebens seid.

27. Zögert ihr noch, ans Werk zu gehen? Ja, meine Kinder, aber was für euch Jahre und Jahrhunderte sind, sind für mich nur Augenblicke. Ich bediene mich der Zeit, damit in den Köpfen, den Herzen und Geistern die Frucht der Liebe reift.

28. Dies ist die Zeit, in der das göttliche Licht in meinen Nachfolgern voll erstrahlen wird, welche die Gaben des Geistes offenbaren und beweisen werden, dass sie weder irdische Güter noch weltliche Wissenschaften benötigen, um Gutes zu tun und Wunder zu vollbringen. Sie werden in meinem Namen heilen, die hoffnungslos Kranken wiederherstellen, das Wasser in Balsam verwandeln und die Toten von ihrem Lager auferwecken. Ihr Gebet wird die Macht haben, die Stürme zu besänftigen, die Naturgewalten zu beruhigen und die Seuchen und schlechten Einflüsse zu bekämpfen.

29. Die Besessenen werden durch das Wort, das Gebet und die Vollmacht meiner neuen Jünger von ihren Besessenheiten, ihren Verfolgern und Bedrückern frei werden.

30. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn Ich mein Volk zugerüstet sehe, werde Ich es die Stunde wissen lassen, in der es zum Kampfe des Lichtes gegen die Finsternis aufbrechen soll. Und wenn ihr auf Ablehnung stoßt, so denkt mit Gleichmut daran, dass es nicht das erste Mal ist, dass der Mensch meinen Samen verschmäht. Seit den ersten Zeiten hat der Mensch Zweige vom "Baume" abgetrennt, um sie nach seinem Gutdünken zu verpflanzen, so dass er später deren Ursprung nicht mehr kannte. Doch Ich will, dass ihr wisst, dass im Grunde genommen Ich dieser Baum bin — in meinem Werk, auf das der Mensch keinerlei Einfluss nehmen, sondern von dem er nur die Wohltaten entgegennehmen und dessen Samen er verbreiten soll.

31. Den Kampf des Guten gegen das Böse gibt es nicht nur in eurer Welt, ihr könnt ihm auch in der geistigen Welt begegnen, wo große Schlachten stattfinden, deren Einfluss bis zu euch reicht und sich in Kriegen niederschlägt. Lasst nicht zu, dass die geistige Welt, die euch bisher beschützt hat, durch Wesen mit geringem Erkenntnislicht ersetzt wird. Wachet über eure Schritte und beschwört beständig den Frieden für diese Welt, in der ihr lebt.

32. Betet und arbeitet. Vergeistigt euch, damit ihr in allen Prüfungen siegen könnt. Erinnert euch an die Lehrbeispiele, die euch jenes Volk mit Namen Israel gab, das auf den Ruf seines Herrn hin aufbrach. Es wurde in die Wüste geführt, um eine große Lektion zu lernen. Es lernte dort das Gesetz kennen, lernte, sich mit seinem Vater in Verbindung zu setzen, und erweckte seine Geistesgaben. Es lernte, den göttlichen Geboten zu gehorchen, sich nach dem Gesetze auszurichten und gemeinsam ein Leben in Harmonie und Brüderlichkeit zu führen.

33. Jener Gehorsam rettete es aus gefährlichen Situationen und Hinterhalten. Seine Einigkeit machte es stark gegenüber seinen Widersachern. Seine Ordnung machte seine Wüstendurchquerung erträglich und oftmals auch beglückend. Seine Beharrlichkeit und sein Glaube ließ es den Sieg erringen und die Erfüllung der göttlichen Verheißung erleben. Wenn die Menschen dieser Zeit sich die Geschichte jenes Volkes vergegenwärtigen, wundern sie sich über den so großen Glauben jener Menschen und sind überrascht über die vielen Wunder, die der Herr auf ihrem Wege tat. — Wenn Ich höre, dass eurer Brust Seufzer entschlüpfen angesichts jenes Glaubens und jener Vergeistigung, so sage Ich euch, dass es ganz am Menschen liegt, dass jene Wunder wiederkommen. Wann immer Ich sie zubereitet sehe, werde Ich mich ihnen offenbaren.

34. Jetzt ist es die Aufgabe aller, die bereits zugerüstet und erwacht sind, die Befreiung der Welt zu verkünden. Erinnert euch daran, dass Elias, der für diese Zeit Verheißene, derzeit alles vorbereitet, um die Nationen der Erde, die vom Materialismus versklavt sind, aus der Gewalt des Pharaos zu erretten, wie es einst Moses in Ägypten mit den Stämmen Israels tat.

35. Sagt euren Mitmenschen, dass sich Elias bereits durch das menschliche Verstandesvermögen kundgetan hat, dass seine Gegenwart im Geiste gewesen ist und er weiterhin den Weg aller Völker erhellen wird, damit sie vorankommen.

36. Euer Hirte hat die Aufgabe, alle Geschöpfe auf ihren wahren Weg zurückzubringen, ganz gleich, ob dieser dem geistigen, dem moralischen oder dem materiellen Bereich angehört. Deshalb sage Ich euch, dass die Nationen gesegnet sein werden, die durch Elias den Ruf ihres Herrn empfangen, denn sie werden durch das Gesetz der Gerechtigkeit und Liebe vereint bleiben, das ihnen als Frucht ihres Verständnisses und ihrer Brüderlichkeit den Frieden bringen wird. Solchermaßen vereint, werden sie zum Kampfplatz geführt werden, wo sie gegen die Verderbtheit, den Materialismus und die Lüge streiten werden. In diesem Kampfe werden die Menschen dieser Zeit die neuen Wunder erleben und den geistigen Sinn des Lebens erfassen — jenen, der von Unsterblichkeit und Frieden spricht. Sie werden aufhören, sich gegenseitig zu töten, weil sie erkennen, dass sie nur ihre Unwissenheit vernichten müssen, ihre Selbstsucht und die verderblichen Leidenschaften, aus denen ihre Stürze und Nöte hervorgegangen sind — sowohl die materiellen als auch die geistigen.

37. Woher kommt die Abgötterei und der religiöse Fanatismus, wenn nicht aus der Unwissenheit über die Gesetze, die den Geist regieren? Was ist der Grund für die Kriege, welche Verwirrung unter den Völkern säen und Menschen vernichten, wenn nicht maßlose Habgier oder unbändiger Hass?

38. Begreift also, dass der Endkampf nicht der von Menschen gegen ihre eigenen Brüder ist, sondern der des Guten gegen das Böse. Ich lege mein Schwert in die Rechte des Menschen, damit er sich selbst besiegt und zu den Toren des Verheißenen Landes gelangt. Doch erwartet nicht, dass dies ein bestimmtes Vaterland ist, das ihr als Erbe empfangt, denn dies neue Gelobte Land werdet ihr im tiefen Frieden eures Geistes entdecken. Ihr werdet die Umwandlung eurer zuvor unsicheren, feindseligen und elenden Welt in ein verschwenderisch reiches und liebenswertes Land erleben. Ihr werdet ein Dasein haben, in dem es Spiritualität, Gerechtigkeit und Liebe gibt. Dies wird den Menschen Fortschritte bringen als Folge davon, dass sie sich vom wahren Wissen genährt haben. Das menschliche Leben wird hochstehender sein, und wenn sich mein Geist unter den gereiften Menschen der Zukunft kundgibt, wird auf allen Gebieten eine Zeit der Offenbarungen kommen, und man wird die Zeichen und Wunder erfüllt sehen, die euch frühere Generationen prophetisch verkündet haben.

39. Wenn dann die Welt ihre erneute Befreiung erreicht und vom Lichte Elias' geleitet in dies gerechte und gute Leben eingeht, werdet ihr hier auf Erden einen Abglanz des geistigen Lebens haben, das euch jenseits dieses Lebens erwartet, um euch dann ewig des Friedens und des Lichtes eures Vaters zu erfreuen. — Doch wenn ihr euch fragt, wie sich alle Nationen in einem einzigen Volke vereinen werden, wie jene Stämme, die das Volk Israel bildeten, sage Ich euch: Seid unbesorgt, denn wenn die Völker einst alle in die "Wüste" gebracht sind, werden die Heimsuchungen sie zusammenschmieden, und wenn dies geschieht, wird auf alle bedürftigen Herzen ein neues Manna vom Himmel fallen.

40. Freue dich über meine Gegenwart, geliebtes Volk, richte ein Fest aus in deinem Herzen, juble vor Freude, denn endlich habt ihr den Tag des Herrn kommen sehen. Ihr fürchtetet euch vor dem Kommen dieses Tages, denn noch immer dachtet ihr wie die Alten und wart der Meinung, dass das Herz eures Vaters rachsüchtig sei, dass er Groll hege wegen der empfangenen Beleidigungen, und dass er deswegen die Sichel, die Geißel und den Leidenskelch bereithalte, um Rache an denen zu üben, die Ihn so sehr und so viele Male beleidigt haben. Aber groß ist eure Überraschung gewesen, als ihr festgestellt habt, dass im Geiste Gottes weder Zorn, Grimm noch Abscheu existieren kann, und wenn auch die Welt schluchzt und klagt wie nie zuvor, der Grund nicht der ist, dass der Vater ihr diese Frucht zu essen und diesen Kelch zu trinken gegeben hat, sondern dass dies die Ernte ist, die die Menschheit nach und nach aufgrund ihrer Werke erntet.

41. Zwar wurden euch alle unheilvollen Ereignisse, die in dieser Zeit entfesselt wurden, vorher angekündigt. Doch denkt nicht deshalb, dass, weil sie euch angekündigt wurden, euer Herr sie euch als Strafe schickt. Ganz im Gegenteil, zu allen Zeiten habe Ich euch vor dem Bösen, vor den Versuchungen gewarnt und habe geholfen, euch von euren Stürzen wiederaufzurichten. Außerdem habe Ich euch alle Mittel zur Verfügung gestellt, die nötig sind, damit ihr euch retten könnt. Aber ihr müsst auch erkennen, dass ihr gegenüber meinen Rufen immer taub und ungläubig gewesen seid.

42. Selbst heute sage Ich euch: Macht Gebrauch von meinem Werk, als ob es eine Arche wäre, und tretet in sie ein, damit ihr vor den herannahenden Stürmen sicher seid. Aber ihr werdet erleben, dass viele meiner Warnung keinen Glauben schenken wollen und sich nicht vorbereiten. Doch wenn dann die Prüfung kommt und sie peitscht, werden sie als erstes sagen, dass Ich mich an ihnen gerächt und sie gezüchtigt habe.

43. Höre mein Wort, o Volk, und labe dich an seiner Güte. Öffnet eure Herzen, und ihr werdet den Besuch eures Vaters fühlen. Beichtet im Geiste vor mir, und ihr werdet einen Frieden empfinden, den ihr nie wieder zu verlieren wünschen werdet.

44. Wie hättet ihr mich auch erwarten sollen, da ihr voller Gewalttätigkeit wart, und mein Kommen bei euch Schrecken statt unendlicher Freude ausgelöst hat? Ich sage euch noch einmal, dass ihr von mir nichts zu befürchten habt, durch euch selbst hingegen können euch alle Arten von Übeln treffen. Fürchtet also die Sühne, die ihr euch aufgrund eurer Verfehlungen zuziehen könnt.

45. Ich bin zwar unerbittlich wachsam, aber gerecht, aufrichtig und unbestechlich. Da ihr rein aus mir hervorgegangen seid, erachte Ich es als gerecht, dass ihr im gleichen Zustande zurückkehren müsst. Ich habe euch gelehrt, dass das Befleckte nicht zu mir gelangen kann. Es muss sich zuvor reinigen, und das ist es, was in dieser Zeit auf der Welt geschieht.

46. In Jesus erblickte die Welt ihren Mensch gewordenen Gott. Die Menschen erhielten von ihm nur Lektionen der Liebe, Lehren von unendlicher Weisheit, Beweise vollkommener Gerechtigkeit, aber niemals ein Wort der Gewalttätigkeit, einen Akt oder ein Zeichen von Groll. Wie sehr wurde er hingegen beleidigt und verspottet. Er hatte Vollmacht und alle Gewalt in seiner Hand, wie sie die ganze Welt nicht hat, aber es war notwendig, dass die Welt ihren Vater in seinem wahren Wesen, seiner Gerechtigkeit und Barmherzigkeit kennenlernen würde.

47. In Jesus erblickte die Welt einen Vater, der alles für seine Kinder hingibt, ohne dafür irgendetwas für sich zu verlangen — einen Vater, der die schwersten Beleidigungen mit unendlicher Liebe vergibt, ohne jemals Rache zu üben, und einen Vater, der, statt seinen Kindern, die ihn beleidigen, das Leben zu nehmen, ihnen vergibt und ihnen mit seinem Blute den Weg zu ihrer geistigen Erlösung vorzeichnet.

48. Wie wäre es möglich, dass Ich in dieser Zeit, in der Ich mich den Menschen im Geiste offenbare, aus ihren Herzen die Vorstellung tilgen sollte, die sie vom liebevollen und gerechten Vater haben, die sie sich von mir während ihres Lebens auf Erden geschaffen haben?

49. Ihr müsst euch vorbereiten, denn Ich bringe für alle Gerechtigkeit. Rüstet euch zu, denn die Majestät, mit der Ich mich einstelle, soll euren Herzen keine Furcht einflößen, sondern soll Anlass zu Jubel und Freude sein.

50. Wachet und betet, damit ihr in der Schlacht, die näherrückt, an meiner Seite sein könnt.

51. Seht, wie mein Licht die Nebel eurer Welt zerreißt. Zwar kämpfe Ich gegen Menschen, aber nur, um alles Böse auszutilgen, das in ihren Herzen lebt. Ich werde das Licht und die Kraft meiner Liebe in jene legen, die mir getreulich folgen, und diese werden dann sagen: "Lasst uns den Drachen suchen, der uns auflauert − das Untier, das uns dazu bringt, zu sündigen und den Herrn zu beleidigen." Sie werden es auf den Meeren, in der Wüste, auf den Bergen, in den Wäldern und im Unsichtbaren suchen und es nicht finden, weil es im Herzen des Menschen lebt. Nur dieses hat es gezeugt, und dort ist es gewachsen, bis es die Erde beherrscht hat.

52. Wenn das Blinken meines Lichtschwertes das Herz jedes Menschen erschüttert, wird die Gewalt, die vom Bösen ausgeht, immer schwächer werden, bis sie hinschwindet. Dann werdet ihr sagen: "Herr, mit der göttlichen Kraft Deiner Barmherzigkeit habe ich den Drachen besiegt, von dem ich glaubte, dass er vom Unsichtbaren aus auflauert, ohne daran zu denken, dass ich ihn im eigenen Herzen trug."

53. Wenn einmal in allen Menschen die Weisheit erstrahlt — wer wird es dann noch wagen, Gutes wieder in Böses zu verwandeln? Wer wird dann noch das Ewige für das Vergängliche hingeben? Wahrlich, Ich sage euch: Niemand, denn ihr alle werdet stark sein in der göttlichen Weisheit.

54. Die Sünde ist nur Folge von Unwissenheit und Schwäche.

55. Deshalb lade Ich euch dazu ein, meinem göttlichen Unterricht beizuwohnen, damit ihr wahre Kinder des Lichtes werdet.

56. Ein neues Zeitalter hat sich vor der Menschheit aufgetan. Während die Welt schläft, ohne das Licht gewahr zu werden, das sie erleuchtet, herrscht im Geistigen Frohlocken und Festlichkeit. Auf jeden Geist und auf alles Fleisch hat sich mein Geist in dieser Zeit ergossen.

57. Verstreut lebt der neue Same Abrahams, doch er muss wieder vereint werden, um ihm meine neue geistige Unterweisung zu geben. Die Kriege, die Zerstörung, das Chaos und der Tod haben nicht genügt, um die Menschheit begreifen zu lassen, dass meine Gerechtigkeit herabgekommen ist, um sie auf den Weg meines Gesetzes zu rufen. Die Boten, die Ich gesandt habe, schlafen, und auf der Welt streben sie nur nach Annehmlichkeiten, Wohlergehen und irdischen Gütern; das Ideal geistiger Ewigkeit haben sie verborgen. Die Stimme des Gewissens hat zu ihnen gesprochen, doch sein Schrei ist im Materialismus des Verstandes und des menschlichen Herzens verhallt. Ich habe zugelassen, dass all der Schmerz, Bitternis, Hass und Erbarmungslosigkeit überschäumten, aber zugleich habe Ich die Menschen an mein Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit erinnert und sie erkennen lassen, dass mein Kommen für eine Zeit wie diese vorausgesagt war.

58. Ein unbedeutender Erdenwinkel wurde von mir für meine Kundgebung ausgewählt. Einfache Männer und Frauen wurden in dieser Zeit ausgesucht, damit sie mir als Mittler für meine Kundgabe dienen würden, welche das Glück hatten, die Ersten zu sein, die meine göttlichen Worte in dieser Dritten Zeit vernahmen. Unaufhaltsam und kraft des geistigen Sinngehaltes dieses Wortes und der Wunder, die Ich unter meinen Kindern tat, wandelte sich jene erste Menschengruppe zu einer Menschenmenge und später zu einer großen Gemeinschaft.

59. Mein Wort hat darum gerungen, diese Herzen von materiellen Verstrickungen, von Selbstsucht und Heuchelei frei zu machen − auch darum, sie von Lastern und Unwissenheit zu befreien. Dies ist das einzige Kreuz, das Ich auf ihre Schultern gelegt habe; aber dies sind nur die ersten Schritte. Ich habe diesem Volke gesagt, dass der Tag kommen würde, an dem es mit seinem Blick, mit seinem Wort oder mit seinen Gedanken erstaunliche Werke vollbringen wird. Wann werden diese Ereignisse eintreten? — Wenn unter euch Vergeistigung herrscht.

60. Die vereinten Gedanken einer großen Menschengruppe werden fähig sein, die schlechten Einflüsse niederzuringen und die Götzen von ihren Sockeln zu stoßen.

61. Heute erzittert ihr noch unter dem Einfluss des Krieges und angesichts des Tobens der Naturgewalten und fürchtet das Urteil der Menschen. Der Grund dafür ist, dass ihr euch wegen der unzureichenden Entfaltung eurer Geistesgaben klein und unfähig fühlt.

62. Wohl dem, der sich zurüstet, denn er wird in dieser Schlacht der tapfere Soldat sein, der zuletzt siegreich hervorgeht. Was meint ihr, welche Kräfte es sind, die sich bekämpfen? Ihr antwortet mir mit menschlichen Mutmaßungen, doch Ich sage euch, dass es die Mächte des Guten und des Bösen sein werden, die sich im Entscheidungskampf gegenüberstehen. Welche dieser Mächte wird eurer Meinung nach siegen? Ihr sagt mir: "Zweifellos die Macht des Guten, Meister." Und tatsächlich wird das Gute das Böse in euch besiegen, wenn ihr einander liebt.

63. Ich zeigte euch einst, die Versuchungen der Welt und den Tod zu überwinden, damit die Liebe und die Wahrheit als Sieger hervorgehen. Jetzt will Ich, dass ihr mir nachfolgt, dass ihr die Leidenschaften aus euren Herzen verjagt, damit dort, in eurem Innern, der Friede des Göttlichen Geistes einzieht, und ihr mich einladet, in euch mein Heiligtum zu haben. Doch wenn ihr dann das Böse besiegt habt, werdet ihr überrascht sein, da ihr begreift, dass ihr die Versuchung durch eure Leidenschaften, Neigungen, Schwächen und Sünden geschaffen hattet, und als ihr sie besiegtet, jenen beherrschenden Einfluss in euch getötet habt.

64. Erwirb Verdienste, um Frieden zu erlangen, Volk, doch bitte mich nicht um diesen Frieden, ohne zuvor gekämpft zu haben, um ihn zu verdienen. Die Zeit ist weiter vorangeschritten, euer Geist ist gewachsen, und er muss sich nun alles erarbeiten, was er ersehnt und benötigt. Seine Kindheit − jenes Alter, in dem der Vater seine Kindlein mit allem versorgen musste, ist vorüber.

65. Ich werde der Menschheit beweisen, dass ihre Probleme nicht mit Gewalt gelöst werden, und solange sie von zerstörerischen und mörderischen Waffen Gebrauch macht, sie nicht imstande sein wird, unter den Menschen Frieden zu schaffen, so furchtbar und gewaltig diese Waffen auch erscheinen. Im Gegenteil, sie werden als Konsequenz nur größeren Hass und mehr Rachegelüste erwecken. Nur das Gewissen, die Vernunft und die Gefühle der Nächstenliebe werden die Fundamente sein können, auf denen das Zeitalter des Friedens ruht. Doch damit dies Licht im Innern der Menschen erstrahlt, müssen sie zuvor den Leidenskelch bis zum letzten Tropfen leeren.

66. Werdet nicht kleinmütig, Jünger, wenn ihr Kriegsgerüchte hört, wenn ihr Hunger und Elend kommen seht, und die fremdartigsten Seuchen auftreten.

67. Im Grunde eures Herzens werdet ihr die Gewissheit haben, dass die Menschheit den Bodensatz des Leidenskelches trinken wird, wenn diese Heimsuchungen kommen. Ihr sollt zu jener Stunde nicht untätig oder gleichgültig bleiben − im Gegenteil, ihr sollt euch dann eurer Aufgabe widmen, dem Verstande des Verwirrten Licht zu bringen und Heilbalsam dem Kranken.

68. Wache und bete, Volk, damit die Einflüsse jener Macht des Bösen, in denen die menschlichen Leidenschaften aufleben und die verwirrten Geister ihr Unwesen treiben, nicht das Licht trüben, das Ich eurem Verstande zuteil werden ließ.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 161

1. Ich bin der unzertrennliche Freund des menschlichen Herzens. Ich habe euch zu allen Zeiten auf allen Wegen begleitet. Wenn ihr mich als Ratgeber gesucht habt, habt ihr heilsame und liebevolle Ratschläge erhalten. Wenn ihr euch im Verlangen nach Linderung an mich gewandt habt, fandet ihr mich als Arzt, der euren Geist stärkt. In glücklichen Tagen habe Ich an eurer Freude teilgenommen und habe gelächelt, wenn ihr bei euren gesunden Freuden, denen ihr auf eurem Lebensweg begegnet, voll Unschuld gelächelt habt. Ruft mich ehrfurchtsvoll an, wenn ihr euch in Abhängigkeit von Lastern befindet, da ihr wisst, dass ihr dann eurem Geiste schadet und an eurem Körper Entartung hervorruft. Sucht mich nicht im Schatten oder im Materialismus eines komplizierten oder gekünstelten Lebens. Sucht mich im Lichte und gebraucht eure Fähigkeiten zu eurem eigenen Wohle und dem eurer Mitmenschen. Ich wandle euch um, damit ihr zum Zustand der Vollkommenheit zurückkehrt, der euch im Anbeginn zu eigen war. Ich will, dass ihr diese Lehre, die Ich so oft wiederholt habe, eurem Geiste einprägt, denn bald wird mein Wort nicht mehr durch die Stimmträger zu vernehmen sein. Ich will nicht, dass sich die, die meine Unterweisung empfangen haben, nach dieser Zeit von mir entfernen. Seid bereit für die Zwiesprache von Geist zu Geist und lernt, meine Weisungen und Prophetien durch Intuition zu empfangen. Hört in der Tiefe des Gewissens meine Stimme, die euch führt.

2. Der Geist ist aufgrund seiner Willensfreiheit Herr darüber, seinen Weg zu wählen, und es war mein Wille, dass er von seiner Vernunft und seiner Willenskraft Gebrauch machen, dass er seine Liebe und Anerkennung mir gegenüber beweisen sollte. Dem Geiste ist das Gesetz eingeprägt, doch das Fleisch ist schwach. Ich habe Geist und Körper zubereitet, damit sie eine einzige Wesenheit bilden, die fähig ist, eine große Bestimmung zu erfüllen, welche Weisheit und Vollkommenheit enthält.

3. Schon zu Beginn der Zeiten gab es zwei mögliche Wege für die Bestrebungen des Geistes, auch zwei Repräsentanten derselben: Abel und Kain. Abel ist das erste Beispiel von Gehorsam, und Kain der erste, der sein Herz mit Bosheit und den Versuchungen der Welt nährte.

4. Mein Licht erleuchtet alles Geschaffene, und jeder, der gerettet sein will, befolge das Gesetz und bezwinge seine Widerspenstigkeit. Ich als Vater leide um dessentwillen, der in Versuchung gefallen und auf Abwege geraten ist; aber ihr alle werdet zu mir kommen. Die Zeit des Erwachens des Geistes ist gekommen, und Ich habe die Menschheit gerufen. Ich will, dass ihr zu der gesegneten Stadt gelangt, die euch schon im Anbeginn der Zeiten verheißen worden ist.

5. Ich zeige euch meinen Weg und lade euch dazu ein, ihn aus Liebe zu gehen. Ich zwinge euch nicht, ihr seid nicht meine Sklaven. Ihr alle tragt mein Licht in euch und könnt den Weg wählen, der euch gefällt. Ich habe gesehen, dass die Welt euch Überdruss bereitet hat und dass ihr euch zurüstet, um Schritt für Schritt dem Himmelreich entgegenzugehen. Betet für die Menschen von jener Lebensstufe aus, auf der ihr euch befindet, und sendet ihnen Lichtstrahlen mit euren Gedanken. Alles, was ihr in meinem Namen tun werdet, werde Ich segnen.

6. Wer offenbarte dem Menschen die Geheimnisse des Fleisches? Das Fleisch selbst. Wer offenbarte die Geheimnisse der Wissenschaft? Der Verstand. Doch Ich sage euch, das Dasein Gottes kann ihm nur der Geist offenbaren.

7. Das schöne Gleichnis vom Paradies, vom Baume der Erkenntnis des Guten und des Bösen, wurde den Ersten durch Inspiration gegeben. Es war eine tiefsinnige Botschaft für die Menschen aller Zeiten und aller Altersstufen. Aber der wahre Sinn jener Belehrung wurde von den einen nicht begriffen und von anderen verfälscht.

8. Aus diesem Unverständnis heraus entstand ein Streit, der jene, die die göttlichen Offenbarungen studiert haben, und jene, die sich in die Natur vertiefen, entzweite. So entbrannte der Kampf zwischen denen, die mich mit dem Geiste suchen, und denen, die alles in materieller Weise erwarten.

9. Wie töricht waren jene, die die Ansicht vertraten, dass die Wissenschaft in den Augen Gottes verwerflich ist! Ich habe mich niemals als Gegner derselben erklärt, da Ich der Anfang und das Ende aller Wissenschaften bin. Doch jene, die aus ihrer Wissenschaft ihr Gesetz machten, waren Materialisten. Um ihrer Wissenschaft zu huldigen, vergaßen sie Gott − Jenen, der mit seiner göttlichen Weisheit alles geschaffen hat.

10. Was war der wahre Sinn jenes Gleichnisses, das Ich den Ersten gab? Sein Sinngehalt wurde durch die göttliche Stimme erklärt, die sich im Menschen durch sein Gewissen zum ersten Mal bemerkbar machte, um ihn vor den Prüfungen zu warnen, die das Leben für ihn bereithalten würde. Es war die väterliche Stimme, die dem Kinde in aller Liebe sagte: "Bereitet euch vor, wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt. Habt acht! Erwecket eure Sinne und Fähigkeiten, damit ihr die Prüfung bestehen könnt, in die Ich euch in der Auseinandersetzung des Geistes mit dem Fleische gestellt habe, in welcher die ewigen Werte über die Armseligkeit des vergänglichen Körpers siegen sollen. Schaut euch alles an, was euch umgibt, aber geht behutsam, damit ihr nicht strauchelt. Der Körper, den ihr besitzt, und durch den ihr all diese Wunder und Herrlichkeiten der Schöpfung wahrnehmt, ist ein schwaches Geschöpf, das ihr durch den Geist führen müsst. Lasst nicht zu, dass es euch seine irdischen Wünsche und Neigungen aufzwingt. Lehrt es, nur von dem Gebrauch zu machen, wessen es in der Befolgung meines Gesetzes bedarf.

11. Wer kann euch bei jedem eurer Schritte beraten? − Das Gewissen, jenes göttliche Licht, das Ich in euch beließ, damit es eure Leuchte und euer Führer auf der Lebensreise sei. Und wie könnt ihr für diese Stimme und diesen Ruf hellhörig werden? − Durch das Gebet, welches die Art und Weise ist, mit eurem Vater in Verbindung zu treten. Wenn ihr euch so vorbereitet, wird euer Dasein auf Erden ein immerwährendes Eden sein!

12. Doch Ich sage euch, die Inspiration, die Ich in den Menschen legte, wurde nicht beachtet, und so trat in seinem Leben der Schmerz in Erscheinung.

13. Viele machen sich heute über jene Inspirationen lustig, die die Menschen über das Geistige bekamen. Aber in dieser Zeit, welche die des Lichtes ist, wird die Menschheit die in vergangenen Zeiten offenbarten Lehren verstehen. Doch um so weit zu kommen, wird sie noch manche Früchte von der Ernte des Baumes der Wissenschaft kosten müssen, den sie großgezogen hat.

14. Ja, wenn die Menschen vom ersten Augenblick an, in dem sie die Erkenntnis des Guten und des Bösen hatten, den Baum der Wissenschaft mit wahrer Liebe gepflegt hätten: Ich sage euch, die Früchte, die sie geerntet hätten, wären völlig anders gewesen. Seht, wie viel Gutes all jene der Menschheit erwiesen haben, die von diesen Früchten in edler Absicht Gebrauch gemacht haben.

15. Wie viel Zeit haben die Menschen benötigt, um sich von ihren Irrtümern zu überzeugen, und wie viel Zeit wird noch verstreichen müssen, um das Böse, das sie gesät haben, wiedergutmachen zu können. Doch Ich werde ihnen in allem, wessen sie bedürfen, beistehen, damit sie ihrem Geist die ursprüngliche Reinheit zurückgeben.

16. Ich werde euren Geist empfangen, wenn die letzte menschliche Generation auf dieser Welt wie in einem Heiligtum gelebt hat, wenn sie aus ihrem Dasein ein wahres Paradies gemacht hat, erreicht durch die Vergeistigung ihres Lebens.

17. Dies bezieht sich auf Menschen anderer Zeiten; aber es ist gut, wenn ihr über diese Lehren nachdenkt, damit ihr den Weg derer, die nach euch kommen, ebnet, und diese für ihre Nachkommen, bis die Zeit kommt, auf die Ich mich in dieser Lektion bezogen habe.

18. Mein Geist sendet sein Licht und erhellt den Pfad, auf dem euer Geist zu mir kommen muss, und in dem die Spur Jesu eingeprägt ist. Wer auf meinem Weg vorwärtsschreitet, fühlt, dass er sein verlorenes Erbe zurückgewinnt, so wie jener, der sich von ihm entfernt, sich enterbt fühlt.

19. Es ist Gerichtszeit, doch dessen ungeachtet ist es nicht mein Bestreben, dass die Menschen sich meinem Gesetz aus Furcht vor meiner Gerechtigkeit unterwerfen, sondern dass sie sich meiner Göttlichen Liebe beugen.

20. Ihr seid eine Schöpfung meiner unendlichen Barmherzigkeit, und Ich werde euch zur Vollkommenheit führen. Jahrhunderte und ganze Zeitalter werden über euren Geist hinweggehen, und mein Meißel wird nicht ablassen, ihn zu glätten. Kein göttliches Werk kann ohne Vollendung bleiben.

21 Der Mensch hat unter Anwendung seiner Willensfreiheit seinen Entwicklungsweg verbogen, bis er vergessen hatte, aus wem er hervorgegangen ist; und er ist bis zu dem Punkt gelangt, dass seiner Wesensnatur die Tugend, die Liebe, das Gute, der Friede, die Brüderlichkeit befremdlich erscheinen, und er die Selbstsucht, das Laster und die Sünde als etwas völlig Natürliches und Erlaubtes betrachtet.

22. Das neue Sodom ist auf der ganzen Erde, und eine neue Säuberung ist nötig. Der gute Same wird gerettet werden, und aus ihm wird sich eine neue Menschheit bilden. Auf fruchtbare Felder, die mit Tränen der Reue bewässert wurden, wird mein Same niederfallen, welcher im Herzen der zukünftigen Generationen keimen wird, die ihrem Herrn eine höhere Form der Verehrung darbringen werden.

23. Der Meister fragt euch: Hat euer Geist sich vorbereitet, um die Zwiesprache von Geist zu Geist aufzunehmen, wenn mein Wort beendet ist?

24. Eure Kinder werden mich nicht mehr durch das Verstandesvermögen dieser Stimmträger vernehmen, aber ihr sollt ihnen den Weg bereiten, dann werden sie in der Vergeistigung einen Schritt nach vorne tun.

25. Das Licht, das diese Zeit erhellt, ist das des sechsten Siegels. Sehet den Leuchter, der gleich einer Lichtquelle von unerschöpflichem Glauben alles erleuchtet, die Lebenden und die Toten.

26. An diesem Lichte inspiriert sich der Wissenschaftler, von ihm macht der Philosoph Gebrauch und jeder, der zu den Geheimnissen vordringen will.

27. Doch was sind die sieben Siegel? Was ist das Sechste Siegel? Könnt ihr mit Bestimmtheit auf diese Frage antworten, die der Meister euch stellt, und könntet ihr dies in zutreffender Weise gegenüber dem Theologen und der Menschheit tun, wenn diese euch auf dieselbe Art befragen würden?

28. Kurz ist die Zeit, in der ihr noch wie kleine Kinder sein werdet. Denn hernach sollt ihr zu Jüngern werden und schließlich zu Meistern, die den Samen meiner Wahrheit auf die Wege der Menschheit tragen sollen.

29. Ich werde meine Schatzkammer an diesem Tage öffnen, werde einen Schleier wegziehen und euch ein Geheimnis offenbaren, damit ihr stark seid unter den Menschen, damit ihr Meister werdet.

30. Ich habe erwartet, dass ihr durch Vertiefung in eure Studien schließlich den Inhalt jenes Geheimnisses entdecken würdet, aber bisher habt ihr euch beim Studium meines Werkes keine besondere Mühe gegeben.

31. Darin habt ihr nicht wie die Wissenschaftler gehandelt, die ihr Leben dem Studium widmen. Ich sage euch damit nicht, dass ihr Wissenschaftler werden sollt, denn die Weisheit meiner Lehre steht über allen Wissenschaften. Ich sage euch nur: Eifert ihnen in ihrer Beharrlichkeit nach. Sie pflegen den Baum der Wissenschaft, dessen Früchte Ich euch (allen) gegeben habe, als Ich euch den Baum des geistigen Lebens übergab, damit ihr ihn pflegt und seine Früchte genießt, um euren Geist zu nähren.

32. Betet, damit Ich euch zubereitet und würdig antreffe, denn mein Wort wird für die künftigen Generationen niedergeschrieben werden, und ihr sollt mit euren Werken von ihm Zeugnis geben.

33. Es ist das Lamm, das zu euch spricht, das euch diese Lehren offenbart und diese Geheimnisse entziffert, denn bis heute ist nur dieses würdig gewesen, die Siegel zu lösen. Doch das Opfer des unbefleckten Lammes macht euch alle dieses Lichtes würdig, und zur rechten Zeit wird dies Wissen an alle Enden der Erde gelangen.

34. Ich spreche zu euch auch als Schöpfer, denn der Vater ist im Sohne, so wie der Sohn im Vater und im Heiligen Geiste ist.

35. Jünger, aus mir sind die drei Wesensnaturen hervorgegangen: die göttliche, die geistige und die materielle. Als Erschaffer und Eigentümer alles Geschaffenen kann Ich in göttlicher und zugleich verständlicher Weise zu euch sprechen. Da die materielle Natur aus mir hervorging, kann Ich meine Stimme und mein Wort auch körperlich hörbar und damit dem Menschen verständlich machen.

36. Ich bin die vollkommene Wissenschaft, der Ursprung von allem, die Ursache aller Ursachen und das Licht, das alles erhellt. Ich stehe über allem Geschaffenen, über aller Gelehrsamkeit.

37. Damit Gott sich "Vater" nennen konnte, ließ er aus seinem Schoße Geistwesen hervorgehen, Geschöpfe, die ihm in ihren göttlichen Eigenschaften ähnlich waren, und verwandelte sie in menschliche Wesen, damit ihnen die drei Naturen zu eigen wären. Aber zuvor bereitete ihnen der Vater ihre Heimstätte, die Erde, mit ihrem Inneren aus Fels und Feuer, mit ihrer Luft, dem Wasser, den Metallen, den Gasen und dem Lichte. All dies war wie ein Reich, stark und unerschütterlich, um der Heimstatt des Menschen als Grundlage zu dienen: das Mineralreich.

38. Der Schöpfer wollte diese Heimstatt ausschmücken, und dafür ließ Er aus der Erde die Pflanzen, die Bäume mit ihren Blüten und Früchten hervorsprießen, damit der Mensch an ihnen Nahrung, Schatten, Erquickung, Inspiration, Balsam und Freude fände, und dies war gleichsam ein neues Reich: das Pflanzenreich.

39. Der Mensch sollte nicht allein sein, und so gab der Vater ihm die tiefer stehenden Wesen, die Wildtiere, die Vögel und die Fische als Freunde und Diener. Alle Wesen, die im Inneren und auf der Oberfläche der Erde leben − solche, die sich im Winde wiegen, und jene, die die Gewässer bevölkern, damit das Kind an den einen Lebensunterhalt, an anderen Freundschaft und an wieder anderen Unterstützung finden würde. Als diese Gattung dergestalt geschaffen war, gab es ein neues Reich auf der Erde: das Tierreich.

40. Diese drei Reiche bildeten in ihrer Harmonie eine einzige Welt. Als alles wie ein großes Fest war, das der Herr mit Leben, Licht und Gnade beseelt hatte, sandte Er den Menschen − das Wesen, das seinem Schöpfer ähnlich war und in dem sich die Gottheit widerspiegelt; in das Gott einen Funken seines Geistes gelegt hatte, das Gewissen, damit dies in solcher Weise ausgestattete Wesen auf seinem Entwicklungswege die Vollkommenheit des Geistes erreichen würde.

41. Diese drei Reiche, die eure Welt bilden, wurden in sieben Entwicklungsabschnitten geschaffen, die manche Menschen "Tage" genannt haben.

42. Mit vollkommener Geduld schuf der Vater alles Notwendige für den Weg und das Leben seiner Kinder. So erschuf Er in einem Zeitabschnitt die Sonne und die Sterne, in einem anderen die Erde mit ihren Pflanzen und den Meeren, in einem weiteren die Tiere und schließlich den Menschen.

43. Alles wurde vorbereitet, geordnet und vorausgeplant, damit der Mensch keinerlei Unvollkommenheit anträfe, sondern auf Schritt und Tritt Wunder und Vollkommenheiten erlebe und überall die Liebe seines Vaters und dessen Gegenwart in allem Geschaffenen fände.

44. Als alles bereitstand, sagte Ich dem Menschen: "Hier ist Deine Heimstatt, hier ist Dein vorübergehendes Reich. Mache Dich auf den Weg, trinke von den Quellen, koste und genieße die Früchte, lerne alles kennen und erhebe Dich zum Herrn über die Erde, es ist Dein Reich." — Als der Mensch seine Augen dem Lichte und dem Leben öffnete, fühlte er Seligkeit, als er von den Strahlen des Königsgestirns liebkost wurde, er labte sich an der Frische der Gewässer und am Wohlgeschmack der Früchte, die sich seinem Munde darboten.

45. Doch ihr wisst, dass der Mensch aufgrund seiner Willensfreiheit von Anfang an Schwächen hatte, durch die er den Schmerz, die Arbeit, die Mühsal, die Finsternis, die Stürze kennenlernte.

46. Alles war im voraus bedacht und bereitgestellt, damit der Geist den Weg zu seiner Entwicklung fände. Da offenbarte der Vater ihm durch das Gewissen sein Gesetz, damit er den Weg des Lichtes und die Harmonie mit der Gottheit und mit der Natur erkenne. Schon damals offenbarte die Intuition dem Menschen das Dasein seines eigenen Geistes, dessen Gewissen, welches mein eigenes Licht ist, ihn das Gute vom Bösen zu unterscheiden lehrte und ihn innerlich dazu anregte, den rechten Weg zu gehen. Dann bereitete der Vater für den Geist des Menschen den Weg und das Heiligtum.

47. Im Anbeginn der Zelten ließ der Herr die Menschen sich mehren und die Erde bevölkern. Er bekundete sein Dasein, seine Gegenwart und seine Gerechtigkeit, indem Er zu den Menschen durch die Naturkräfte sprach, die — das eine Mal wohltätig und ein andermal feindlich und unbarmherzig — die Verfehlungen korrigierten oder die guten Taten belohnten.

48. Aber nicht nur die Stimme der Elemente sprach zu euch von mir, Ich sandte der Welt auch Menschen, welche zur Tugend rieten, den Geist der Menschen wach hielten und sie das Dasein eines göttlichen Wesens lehrten, dem sie dienen und das sie verehren sollten.

49. Dies war die Erste Zeit, das erste geistige Reich, in welchem der Vater im Herzen des Menschen regierte, der voller Gnaden in jener Heimat lebte, die für seinen Geist geschaffen war.

50. Doch diese Heimstatt, die der Herr im Herzen seiner Kinder zu errichten begann, musste er gleichfalls in drei Zeitaltern oder Reichen heranbilden.

51. Die Zweite Zeit oder das zweite Reich begründete der Vater, als sein Wort in Jesus Mensch wurde und unter den Menschen lebte; und die Dritte Zeit, mit der dies Werk geistiger Vervollkommnung zum Abschluss kommt, leitete Er mit seinem Kommen als Heiliger Geist in dieser Zeit ein, was das dritte Reich darstellt.

52. Im ersten offenbarte sich der Göttliche Geist als Gerechtigkeit, im zweiten war er Liebe, und um dies Werk in der Dritten Zeit zum Höhepunkt zu bringen, zeigte er sich als Licht der Weisheit und Offenbarung.

53. Seht hier drei Reiche, die ein einziges bilden − drei Zeitalter, in denen ein Werk geistiger Vervollkommnung vollendet wird − drei Epochen, die ein Geheimnis enthielten, das der Meister euch an diesem Tage enthüllt hat. Aber seid euch bewusst, dass diese drei Reiche in sieben Abschnitten herangebildet wurden, wovon ihr ein Abbild bei der Erschaffung der materiellen Natur habt — sieben Etappen, deren letzte die vollkommene Heimat des Geistes ist.

54. Die erste dieser geistigen Entwicklungsetappen auf der Welt wird von Abel repräsentiert, dem ersten Diener des Vaters, welcher Gott sein Brandopfer darbrachte. Er ist das Symbol des Opfers. Die Missgunst erhob sich gegen ihn.

55. Die zweite Etappe repräsentiert Noah. Er ist das Symbol des Glaubens. Er baute die Arche aufgrund göttlicher Inspiration und führte die Menschen hinein, um sie zu retten. Gegen ihn erhob sich die Volksmenge mit ihrem Zweifel, Spott und heidnischer Gesinnung im Geiste. Doch Noah hinterließ seinen Samen des Glaubens.

56. Der dritte Zeitabschnitt wird durch Jakob versinnbildlicht. Er verkörpert die Kraft, er ist Israel, der Starke. Er sah geistig die Himmelsleiter, auf der ihr alle aufsteigen werdet, um euch zur Rechten des Schöpfers zu setzen. Gegen ihn erhob sich der Engel des Herrn, um seine Kraft und seine Beharrlichkeit auf die Probe zu stellen.

57. Der vierte wird durch Moses symbolisiert; er verkörpert das Gesetz. Er weist die Tafeln vor, auf denen es für die Menschen aller Zeiten niedergeschrieben ist. Er war es, der mit seinem unermesslichen Glauben das Volk befreite, um es auf dem Weg der Errettung zum Gelobten Lande zu führen. Er ist das Sinnbild des Gesetzes.

58. Der fünfte Zeitabschnitt wird durch Jesus, das göttliche Wort, das unbefleckte Lamm repräsentiert, welcher zu allen Zeiten zu euch gesprochen hat und weiterhin zu euch sprechen wird. Er ist die Liebe, um derentwillen er Mensch wurde, um in der Menschenwelt zu leben. Er erlitt den Schmerz derselben, zeigte der Menschheit den Weg des Opfers, der Liebe und der Barmherzigkeit, auf dem sie die Erlösung von all ihren Sünden erreichen soll. Er kam als Meister, um zu lehren, wie man in bescheidenen Verhältnissen aufwächst und doch in der Liebe lebt, bis zur Selbstaufopferung geht und liebend, vergebend und segnend stirbt. Er verkörpert die fünfte Etappe, und sein Symbol ist die Liebe.

59. Den sechsten Zeitabschnitt repräsentiert Elias. Er ist das Symbol des Heiligen Geistes. Er kommt auf seinem Feuerwagen und bringt das Licht zu allen Nationen und allen Welten, die euch unbekannt, mir aber bekannt sind, weil Ich der Vater aller Welten und aller Geschöpfe bin. Dies ist die Etappe, in der ihr derzeit lebt — jene des Elias. Sein Licht ist es, das euch erleuchtet. Er ist der Repräsentant jener Lehren, die verborgen waren und die dem Menschen in dieser Zeit offenbart werden.

60. Der siebte Zeitabschnitt wird durch den Vater selbst verkörpert. Er ist das Ziel, der Höhepunkt der Entwicklung. In Ihm ist die Zeit der Gnade, das siebte Siegel.

61. Hiermit ist das Geheimnis der sieben Siegel gelöst. Das ist der Grund, weshalb Ich euch sage, dass diese Epoche das Sechste Siegel beinhaltet. Denn fünf von ihnen sind schon vergangen, das sechste ist nun gelöst, und das siebte bleibt noch verschlossen, sein Inhalt ist noch nicht gekommen, es braucht noch Zeit, bis diese Etappe bei euch Einzug hält. Wenn sie da ist, wird Gnade, Vollkommenheit und Friede walten. Aber um sie zu erreichen — wie viele Tränen wird der Mensch noch vergießen müssen, um seinen Geist zu läutern.

62. Wenn die Läuterung zu Ende ist, wird die Versuchung zurückgehalten werden. Die Kriege zwischen den Menschen werden aufhören, und es wird keine Zerrüttung noch Verderbtheit mehr geben. Dann wird das Reich des Friedens und der Gnade kommen, die Menschheit wird großen geistigen Fortschritt erreichen, und ihre Verbindung mit dem Geiste des Vaters wird direkt sein.

63. Ebenso wie Ich euch offenbart habe, dass der Mensch seinem Schöpfer ähnlich ist, sage Ich euch jetzt, dass dies materielle Reich, das von mir mit Gnade und Vollkommenheit geschaffen wurde, ein offenes Buch ist, das zu euch immer von den drei Reichen, den drei Zeiten und der Machtvollkommenheit des Vaters gesprochen hat. Die Schöpfung wurde gleichfalls so erschaffen, dass die sieben Etappen ihrer Entstehung ein Vorbild für die sieben Siegel sein sollten, jenem großen Buch des Lebens, dessen Schleier, der sein Geheimnis verhüllte, Ich mit dem Lichte meines Wortes weggezogen habe.

64. Lasst zu, dass das Licht des sechsten Siegels euch erleuchtet.

65. Ich allein werde sagen können, wann die sechste Etappe endet und die siebte beginnt. Ihr lebt in der sechsten Etappe, in der Zeit Elias', in der Dritten Zeit. Doch obwohl ihr ganz vom Lichte meines Geistes, das meinem Worte entströmt, umgeben seid, habt ihr euch noch nicht von der Sünde freigemacht, noch habt ihr die Vollkommenheit erreicht, indem ihr euch von Geist zu Geist mit meiner Göttlichkeit verbindet. Aber eure Kinder, die kommenden Generationen, werden diese Reinheit erreichen und werden meine Jünger sein, die geistig mit ihrem Meister Zwiesprache halten, wahrhaftige Propheten auf dem Wege der Welt. Sie werden in Frieden und im Einklang mit allen Gesetzen leben und schließlich die wahre Heimstatt des menschlichen Geistes auf Erden schaffen.

66. Wahrlich, Ich sage euch, bis diese Prophetien in Erfüllung gehen, werden noch viele Sonnen vorübergehen, viel Wasser wird noch vom Himmel fallen, viele Jahre werden noch verstreichen und von den Menschen vergessen werden, und auch viele Generationen. Aber zuletzt wird jene Zeit kommen, in der der Vater sein Werk auf diesem Planeten krönt.

67. Nehmt diese schlichte Unterweisung mit euch, die klar ist wie das Licht des Tages und durchsichtig wie das Wasser, damit ihr in der Stille eures Kämmerleins, in den besinnlichen Stunden der Nacht, das ergründet und überdenkt, was Ich euch offenbart habe, und ihr werdet euch an seiner Vollkommenheit erquicken können.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 162

1. Es vergeht kein Tag, an dem die Menschheit nicht vor einer Heimsuchung erzittert oder sich über ein Ereignis wundert, das sie als außergewöhnlich betrachtet, und dennoch hat sie die Zeit, in der sie lebt, nicht begriffen, noch den Sinn jeder dieser Prüfungen. Mit welcher Klarheit kündeten euch die alten Propheten Joel, Daniel und der Apostel Johannes von dem, was in diesen Zeiten geschehen würde. Doch wie gleichgültig sind die Menschen dieser Epoche gegenüber den Rufen ihres Herrn gewesen! Wenn sie gelegentlich einmal ihre Gleichgültigkeit und ihren Materialismus durchbrechen, geschieht es nur, um sich zu fragen: "Was geht nur auf der Erde vor sich, wo alles Drangsal, Krieg, Schmerz, Verwüstung und Tod ist?" Doch sie wachen nicht, beten nicht, noch denken sie über das nach, was ihnen offenbart worden ist, denn bis heute haben sie nur die falschen Befriedigungen interessiert, die ihnen die Welt beschert.

2. Je mehr die Menschen sich bedrängt fühlen, je mehr sie durch Katastrophen, die sie selbst entfesselt haben, bedroht werden, desto mehr meinen sie, dass ihnen ihre eigenen Kräfte genügen, anstatt ihre Zuflucht bei mir zu suchen, mein Erbarmen zu erflehen und um meinen Beistand zu bitten. Sie lassen sich von ihren niederen Leidenschaften fortreißen und machen aus ihrem Hass und ihrem Machtstreben die Waffen, mit denen sie kämpfen und sich verteidigen wollen. Doch wann habt ihr je erfahren, dass das Böse mit Bösem bekämpft werden kann?

3. Ich werde zulassen, dass die Menschen in ihrem Hochmut fortfahren und sich in ihrem Materialismus brüsten, dass sie noch eine Zeitlang in ihrem Mangel an Nächstenliebe weitermachen, damit sie sehen, wohin ihre Leidenschaften sie bringen. Währenddessen werde Ich mich im Herzen jedes einzelnen fühlbar machen, der zubereitet ist und der mich erwartet.

4. Ich habe meinen Geist auf jeden Geist und alles Fleisch ausgegossen, damit Männer und Frauen in Einklang mit der Prophetie weissagen. Ich spreche zu euch durch Träume und geistige Gesichte und gebe der Menschheit durch die Naturgewalten Zeichen, damit unter den Menschen ein starkes, großes Volk in Erscheinung tritt — so groß, wie sie es noch nie kennengelernt haben. Dies Volk wird das Böse, das es auf seinem Wege findet, zunichte machen, und es wird keinen Feind geben, der von ihm nicht besiegt wird, noch eine Mauer, die es nicht überwinden kann. Die ihm Zugehörigen werden überallhin vordringen, seine Rufe werden von der ganzen Menschheit gehört werden, sein Wort wird jedes falsche Tun beenden, und es wird ihm gelingen, alle Menschen die Wahrheit erkennen zu lassen. Vor seinem Schritte werden Doktrinen, Religionen, Ideologien und Wissenschaften, die die Wahrheit verheimlichen, erzittern.

5. Ihr, die ihr dies Wort vernehmt — danket dem Herrn, eurem Vater, dass es euch zuteil ward, die Erfüllung meines Versprechens zu erleben, das durch die alten Propheten übergeben wurde − jene, die euch bereits meine Kundgabe prophetisch verkündet hatten, als einer von ihnen euch ankündigte, dass "mein Geist sich auf alles Fleisch ergießen werde."

6. Wachet und seid stark, damit ihr ein Teil dieses Volkes von tapferen Soldaten werdet, das Ich in Kürze aufbieten werde. Glaubt nicht — und Ich habe es euch bereits bei vielen Gelegenheiten gesagt —, dass nur ihr zu diesem Volke gehört. Denn nicht nur die, die mich in dieser Form der Kundgabe gehört haben, werden mit der Kenntnis meiner Lehre begnadet sein. Erinnert euch daran, dass mein Same über den ganzen Erdkreis verstreut ist.

7. Jene Propheten vergangener Zeiten erhielten keinerlei irdische Vollmacht oder Ermächtigung, sie waren nicht gezwungen, sich irgendeiner Autorität zu unterwerfen, und sie konzentrierten sich nur darauf, den Weisungen ihres Herrn zu gehorchen, der sein Wort auf die Lippen jener von Ihm Erwählten legte.

8. Voller Glauben und Mut hielt sie nichts von ihrer Aufgabe zurück, das Volk mein Gesetz zu lehren und es vom religiösen Fanatismus abzubringen, indem sie ihm die Gleichgültigkeit und die Irrtümer der Priester bewusst machten.

9. Wenn ihr ein wenig nachdenkt und die Schriften studiert, werdet ihr erkennen, dass bei allen Propheten ein einziger Sinngehalt zum Ausdruck kam, den sie in ihrem Worte den Menschen übergaben. Sie gaben den Menschen Ermahnungen, Offenbarungen und Botschaften, ohne die Irrtümer des vermaterialisierten Kultes, den das Volk in jenen Zeiten ausübte. Sie lehrten, das Gesetz und das Wort Gottes zu befolgen, und halfen den Menschen, mit ihrem Himmlischen Vater in Verbindung zu treten.

10. Volk, findest du nicht eine große Ähnlichkeit zwischen jenen Propheten und diesen Stimmträgern, durch die Ich derzeit zu euch spreche? Auch auf die Lippen dieser letzteren lege Ich die Essenz meines Gesetzes; durch ihre Worte erreicht euch meine Inspiration, und strahlend bricht aus ihnen die Unterweisung hervor, die die Zuhörer dazu auffordert, ihren Herrn auf die lauterste Weise zu suchen. Sie sprechen, ohne Furcht davor, dass unter den vielen, die ihnen zuhören, auch Auskundschafter oder Fanatiker sind. Sie erfüllen hingebungsvoll ihre Aufgabe im Dienste ihres Vaters, damit Er durch sie zur Menschheit spricht und ihr diese Unterweisungen gibt, die dem Menschen neue Wege des Lichtes eröffnen werden.

11. Volk, es besteht nicht nur eine große Ähnlichkeit zwischen jenen Propheten und diesen Stimmträgern, sondern es gibt auch eine vollkommene Beziehung zwischen ihnen. Jene kündigten diese an, und was jene vor langer Zeit voraussagten, erleben jetzt diese Diener.

12. Denkt nicht, dass zu jenen Zeiten das ganze Volk an das glaubte, was seine Propheten verkündeten. Nein, oftmals mußten sie den Spott ihrer Mitmenschen, die Drohungen der Priester und die Verfolgung der Mächtigen ertragen. Es war nötig, dass die Prophetien, die das Gericht Gottes über die Menschen ankündigten, in Erfüllung gingen, damit alle an die Wahrheit glaubten, die die Diener des Herrn verkündeten. Oft gingen ihre Ankündigungen erst in Erfüllung, als sie nicht mehr auf dieser Welt waren. Auch in dieser Zeit haben diese meine Kinder Spott, Verleumdung, die Gleichgültigkeit derer erfahren, die ihnen zugehört haben. Aber mein Wort wird außerhalb dieser Versammlungsstätten bekannt werden, auch wenn es verspottet und abgelehnt wird. Auch das, was Ich euch angekündigt habe, wird in Erfüllung gehen, und dann werden die Menschen ihre Aufmerksamkeit auf das richten, was sie zuvor mit Verachtung oder mit Gleichgültigkeit betrachteten.

13. So, wie jenes Volk damals vom Glauben an den unsichtbaren Gott, der ganz Macht und Gerechtigkeit ist, durchdrungen wurde, sobald es an das glaubte, was seine Propheten voraussagten, ebenso wird dies Volk, das jetzt diese Offenbarung empfangen hat, von einem unerschütterlichen Glauben erfüllt werden, der durch die Kundgabe, die es von seinem Herrn empfangen hat, gestärkt sein wird. Dieser Glaube ist unbedingt notwendig, damit das Zeugnis, das von euren Lippen kommt, voll Überzeugungskraft ist. Doch Ich habe euch bereits gesagt, dass, wenn ihr nicht von mir Zeugnis abzulegen versteht, Ich es tun werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist, denn Ich werde meine Verheißungen nicht unerfüllt lassen.

14. Wie oft in der Geschichte des Volkes Gottes stellten sich die Menschen mit ihrem Ungehorsam meinem Willen entgegen, doch trotz ihrer Verirrungen ging mein Wort in Erfüllung. Dasselbe wird in dieser Zeit geschehen. Nicht alle werden meinen Weisungen gehorsam sein. Während die einen meine Anordnungen richtig auslegen, werden andere in dem Bestreben, das Lautere und Wahre mit dem Niederen und Fleischlichen in Einklang zu bringen, den Versuch machen, sich über meinen Willen hinwegzusetzen, ohne zu begreifen, dass der göttliche Wille, welcher Macht und unendliche Gerechtigkeit ist, alle unlauteren Handlungen derer richtet, die mein Wort entweiht haben.

15. Ich sage euch dies, weil Ich weiß, dass unter euch eine Verwirrung entstehen wird, die Ich euch schon in dieser Zeit voraussage. Aber Ich werde das Buch, in dem mein Wort niedergeschrieben wurde, bewahren, damit es später zur ganzen Welt gebracht wird und das bezeugt, was der Meister euch bei seiner neuen Offenbarung gesagt hat.

16. Hört mich durch meine neuen Propheten, die ihr Stimmträger nennt, und legt mein Wort richtig aus, damit ihr hernach die Aufträge erfüllt, die Ich euch gegeben habe.

17. Während die Menschen in mir einen unnahbaren, fernen Gott erkennen wollten, habe Ich mir vorgenommen, ihnen zu beweisen, dass Ich ihnen näher bin als die Wimpern ihren Augen.

18. Sie beten mechanisch, und wenn sie nicht sogleich alles verwirklicht sehen, worum sie in dringlicher Weise gebeten haben, rufen sie entmutigt: "Gott hat uns nicht erhört."

19. Wenn sie zu beten verstünden, wenn sie Herz und Verstand mit ihrem Geiste vereinigen würden, würden sie in ihrem Gewissen die göttliche Stimme des Herrn vernehmen und würden fühlen, dass seine Gegenwart ihnen sehr nahe ist. Aber wie wollen sie meine Gegenwart spüren, wenn sie mich mittels veräußerlichter Kulte bitten? Wie sollten sie erreichen, dass ihr Geist empfindsam wird, wenn sie selbst ihren Herrn in Bildnissen anbeten, die von ihren Händen gemacht sind?

20. Ich will, dass ihr begreift, dass Ich euch sehr nahe bin, dass ihr euch leicht mit mir verbinden, mich fühlen und meine Inspirationen empfangen könnt.

21. Wenn ihr die Offenbarungen und Lehren genau betrachtet, die Ich euch über die Zeiten hin gegeben habe, werdet ihr nur einen Weg entdecken, der euch ans Ziel der Vergeistigung führen kann. Bedenkt, dass Ich es bin, der euch die vollkommenen und erfolgreichen Mittel und Wege gelehrt hat, um zu mir zu kommen. Ich sehe nicht ein, weshalb ihr euch von falschen Lehren verführen lasst, die nur euren Fanatismus fördern und eure Unwissenheit vermehren.

22. Als der Welt das Gesetz gegeben wurde, sagte Ich euch: "Du sollst keine fremden Götter neben mir haben."

23. Als in der Zweiten Zeit eine Frau Jesus fragte, ob in Jerusalem der Ort sei, an dem sie Gott anbeten solle, antwortete ihr der Meister: "Die Zeit kommt, in der weder Jerusalem noch irgendein anderer Ort der rechte Platz ist, um Gott anzubeten, denn Er wird im Geiste und in der Wahrheit angebetet werden", das heißt von Geist zu Geist.

24. Als meine Jünger mich baten, dass Ich sie beten lehre, gab Ich ihnen als Vorbild das Gebet, das ihr "Vaterunser" nennt, womit Ich ihnen begreiflich machte, dass das wahre, vollkommene Gebet jenes ist, das gleich jenem von Jesus spontan aus dem Herzen kommt und bis zum Vater empordringt. Es soll Gehorsam, Demut, Schuldbekenntnis, Dankbarkeit, Glaube, Hoffnung und Verehrung enthalten.

25. Wie viele Lektionen voller Spiritualität hat euch der Vater durch all diese Botschaften gegeben, und wie sehr wurde sein Gesetz und seine Lehre auf Erden entstellt! Diese Vermaterialisierung, die andauernde Entweihung und die Verfälschung dessen, was Ich euch lauter übergeben habe, sind der Grund für das Chaos, das die Menschheit derzeit erleidet — sowohl im Geistigen als auch im Materiellen, diesen beiden Lebensformen, die immer im Menschen vereint waren. Denn es wäre nicht möglich, eine von ihnen anzutasten, ohne dass die andere nicht mitbetroffen wäre.

26. Wundert ihr euch darüber, dass mich viele Menschen in diesen Zeiten verlassen und andere Völker meine Lehre abgelehnt haben? Seid ihr betroffen, wenn ihr seht, dass die materialistischen Lehren sich unter der Menschheit weiter ausbreiten? Jeder von euch höre auf die Stimme seines Gewissens und frage sich, ob er mit seinem Leben ein wahrhaftiges Zeugnis der Lehre gegeben hat, die in meinem Worte enthalten ist.

27. Über die schweren Vergehen und die Verfehlungen, die an meinem Gesetze begangen wurden, wird mein Gericht kommen. Es wird keine einzige Verfehlung geben, die nicht durch den vollkommenen Meister korrigiert werden wird. Ihr dürft euch nicht verwirren lassen. Berichtigt eure Fehler und richtet nicht. Begreift, dass Ich euch niemals strafe — ihr straft euch selbst.

28. Ich mache Licht in jenem, der aus Unwissenheit gesündigt hat, und bewege den zur Reue, der wissentlich gesündigt hat, damit beide voll Zuversicht in meine Vergebung darangehen, die begangene Verfehlung wiedergutzumachen. Dies ist der einzige Weg, zu mir zu gelangen.

29. Bedenkt dies alles, ihr Geistlichen, die ihr die Menschen auf den verschiedenen Pfaden der Religionen führt. Betet und bringt die Euren zur Vergeistigung. Es ist nun an der Zeit, dass ihr eure Verirrungen bereut und einen Kampf gegen den menschlichen Materialismus beginnt, welcher Tod und Finsternis für den Geist ist. Dafür sollt ihr meine Wahrheit gebrauchen, mein Wort als Waffe ergreifen und in meiner Lehre leben.

30. Ich habe keine Vorliebe für die eine oder andere Religionsgemeinschaft. Nicht Ich, sondern ihr werdet darüber entscheiden, ob ihr auf meiner Seite steht. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr auch erreicht haben, euch alle im Geiste zu vereinen.

31. Aus kleinen Kindern seid ihr zu Jüngern geworden; dennoch sehe Ich, dass ihr geistig nicht weiter fortschreitet, und damit helft ihr euren Mitmenschen nicht. Ja, Volk, du hältst den Fortschritt der neu hinzugekommenen Scharen durch deinen Mangel an Fortschritt in meiner Lehre auf. Ihr habt eine Barriere geschaffen, die es sehr schwierig macht, dass eines eurer Geschwister einen Schritt weiter kommt, als ihr gekommen seid.

32. So, wie Ich euch bei dieser Kundgebung selbst die letzte für euch noch erfassbare Lektion zur Kenntnis bringe, müsst ihr bis zur letzten meine Unterweisungen in die Tat umsetzen.

33. Wenn ihr noch nicht zubereitet seid, so deshalb, weil ihr, obwohl ihr mich hört, mich noch nicht wirklich verstanden habt. Wenn ihr mein Wort nicht verstanden habt, so deshalb, weil ihr nicht darüber nachgedacht habt. Wenn ihr bis heute keine wahre Liebestätigkeit ausgeübt habt, dann deshalb, weil ihr euch nicht von meinem Worte der Liebe zu Mitgefühl erwecken ließet; und wenn ihr nicht mehr empfinget, als ihr bis heute empfangen habt, so nur deshalb, weil eure Verdienste spärlich gewesen sind.

34. Die Scharen, die herbeikommen, mein Wort zu vernehmen, wären größer, wenn sie in euch würdige Vorbilder zur Nachfolge sehen könnten, weil eure Werke dann ein Beweis von Hochachtung, von Glaube, von Gehorsam gegenüber meinem Werk und für die Befolgung meiner Lehre wären.

35. Ich habe euch gelehrt zu beten, damit ihr euch mittels des Gebetes nicht nur dem Vater nähert, sondern auch euren bedürftigen Mitmenschen, um ihnen eure Botschaft des Friedens zu bringen. Doch wenn Ich euch frage, was euer Geist empfunden hat, als er für die Nationen, für die Witwen, die Waisen, für die nach Brot Hungernden, für die Gefangenen und für die Kranken gebetet hat, könnt ihr mir nur sagen: "Herr, Du bist der einzige, der den Bedürftigen Wohltaten zu erweisen vermag. Wir sind so unreif und so unwissend, dass wir den Schmerz unserer Mitmenschen nicht mitzufühlen vermögen, noch aus der Ferne begreifen können, was ihnen zustößt. Wir begnügen uns damit, Dich zu bitten, dass Du die Wohltat Deiner unendlichen Liebe auf sie ergießt. Denn angesichts so großer Bedürfnisse des Geistes müssen wir bekennen, dass wir noch nicht einmal Anfänger sind. Nur Du kannst uns sagen, was unser Geist während seines Gebetes bewirkte."

36. Wenigstens in diesem Augenblicke seid ihr ehrlich und bekennt eure Unwissenheit und eure Unreife. Deshalb segne Ich euch, und Ich mache meine Lehre noch klarer, damit sie selbst vom ungebildetsten Menschen verstanden wird.

37. Volk, du weißt, dass sich die geistigen Wesen den Menschen nahen, und je nach der Gesinnung jener Wesen auch der Einfluss ist, den sie auf die Menschen ausüben. Ihr sollt wissen, dass, wenn ihr für irgendeinen Mitmenschen betet, euer Geist sich von eurem Körper löst, um sich jenem zu nähern, für den er bittet. Zieht daraus den Schluss, dass je nach eurer Zurüstung und dem Grad von Reinheit und Vergeistigung, die ihr in eurem Leben erreicht habt, auch der geistige Einfluss sein wird, den ihr jenen zukommen lasst, für die ihr gerade betet.

38. Habt keine Angst, wenn Ich euch sage, dass ihr fortwährend von unsichtbaren Wesen umgeben seid. Viele von ihnen bedürfen eurer Hilfe. Widmet ihnen eure Gedanken, eure Worte und eure Liebeswerke, damit sie den Weg zum Gehorsam finden und das Licht schauen können.

39. Die Waffen, die Ich euch gebe, sind nicht solche, die das Leben rauben; sie machen niemanden blind, vergießen kein Blut, noch verursachen sie Schmerz; sie lassen keine Witwen und Waisen zurück, noch Heime, die ins Elend geraten sind. Denn die Waffen, die Ich euch überlassen habe, sind die Liebe, die Barmherzigkeit und die Vergebung, damit ihr mit ihrer Hilfe kämpfen könnt, um die schlechten Einflüsse in Schwingungen des Lichtes zu verwandeln.

40. Widmet bei euren Gebeten immer einen Gedanken auch jenen Wesen, die — ohne von den Augen des Körpers gesehen zu werden — in eurer Nähe Tränen vergießen. Aber versucht nicht, zu ihnen zu gelangen oder sie zu zwingen, sich kundzutun, es sei denn mittels der Gedanken. Begreift, dass die Waffen, die Ich euch gegeben habe, Waffen der Liebe, der Erhebung und des Friedens sind.

41. Um in dieser meiner Lehre Meister zu werden, ist es unbedingt notwendig, dass ihr meine Unterweisung eingehend studiert. Auch sage Ich euch, dass es Geistwesen voller Licht und Weisheit gibt, die Ich als Beschützer eingesetzt habe. Sie sind unendlich zahlreich und arbeiten unermüdlich im Werke des Vaters, der alles erschaffen hat. Vertraut darauf, dass ihr weder allein noch auf eure eigenen Kräfte angewiesen seid, sondern dass euch Wesen umgeben, die demütig und ohne Prahlerei über euch wachen und mit euch zusammenarbeiten, damit ihr geistig aufsteigt.

42. Das Göttliche Gesetz ist in zwei Geboten enthalten: Gott zu lieben, der euer Vater ist, und in ihm eure Mitmenschen zu lieben. Das ist es, was jene Wesen tun, die die Menschheit Schutzengel, Beschützer, Lichtgeister, höhere Wesen nennt.

43. Eifert ihnen nach, helft ihnen bei ihrer Mission, dann wird eine große geistige Harmonie entstehen, die unter allen Kindern meiner Göttlichkeit bestehen soll. Dieser Harmonie wird der Friede entspringen, der höchste Lohn des Geistes in der Ewigkeit.

44. Ich habe euch gesagt, dass euer materielles Leben begrenzt ist, und Ich erinnere euch daran, damit jeder erkennen möge, ob er die Aufgabe erfüllte, die der Vater ihm zugewiesen hat. Falls ihr dies vergessen habt, erinnere Ich euch daran, damit ihr euch aufmacht, als gute Jünger eure Pflicht zu tun.

45. Euer Dasein auf Erden ist kurz. Sobald ihr dies erkennt, bittet ihr mich um eine weitere Zeitspanne und sagt mir: "Herr, gib mir Zeit zur Erfüllung meiner Aufgabe." Ich sage euch nur das: Die Sonne geht keinen Augenblick früher oder später auf und unter als vom Schöpfer bestimmt ist. Alles wird von einem unfehlbaren Gesetze regiert. Daher werdet ihr keine Sekunde länger auf der Erde leben, als euch bestimmt ist. Das ist der Grund dafür, weshalb mein Wort für euch wie die Uhr der Ewigkeit klingt, die euch anrät, die Zeit zu nutzen.

46. Während für euren Geist der leuchtende Tag der Ewigkeit näher rückt, nähert sich eurem Körper die Nacht. Begreift dies und sagt nicht, dass ihr mein Gesetz erfüllt, nur weil ihr mein Wort vernehmt. Versucht nicht, es nach eurer Denkungsart zu "erfüllen", sondern indem ihr meine göttlichen Unterweisungen zur Grundlage nehmt.

47. Bedenkt: Wenn ihr euch einst im geistigen Sein befindet, nachdem ihr eure Pflichten und Aufgaben in diesem Leben erfüllt habt, werde Ich euch erlauben, auf das Bewusstsein dieser Erdenmenschheit einzuwirken, sie zu inspirieren und zu erleuchten und ihr so auf ihrem Entwicklungswege beizustehen.

48. Eure Aufgabe ist heikel; um sie zu erfüllen, müsst ihr euch demütig zeigen, so wie Jesus es euch lehrte, mit der Sanftmut und tätigen Nächstenliebe, mit der Er seine Mission erfüllte.

49. Ihr müsst dabei auf das Gewand der Überlegenheit und des gesellschaftlichen Ansehens verzichten, das nur Eitelkeit in sich birgt. Ihr müsst euch von der Selbstsucht freimachen und zu den Zerlumpten und Aussätzigen herabsteigen, um sie in ihren Leiden zu trösten. So werdet ihr meine Jünger sein, weil ihr dem Beispiel folgt, das Ich euch gab.

50. Meine Barmherzigkeit hat euch beschenkt, und ihr müsst ebenso große Wohltaten erweisen.

51. Wenn euer Sinn beim Beten rein ist und sich von allem ihn umgebenden Materialismus abgewandt hat, werde Ich euch gewähren, was ihr für eure Mitmenschen erbittet. Ihr werdet dann verwundert erleben, wie von euren Lippen überreicher Trost für die Leidenden kommt. Eure Mühe wird fruchtbar und gesegnet sein, weil ihr meine Liebeslehre ausübt.

52. Jetzt sage Ich euch, dass ihr nicht nur zu euren Nächsten wohltätig sein sollt, sondern auch zu den anderen Lebensformen und Gattungen, denn alle sind Geschöpfe des Herrn. Alles ist das vollkommene Werk des Vaters, in welchem sich seine Weisheit offenbart.

53. In der Natur ist alles Leben, Entwicklung und Umwandlung innerhalb derselben.

54. Ich lasse euch wissen, wer ihr seid, damit ihr mit diesem Verständnis zu allen Geschöpfen wohltätig seid.

55. Erkennt euch, erkennt eure Fähigkeiten, eure Empfindungen. Verwechselt nicht die reinen Empfindungen mit den Leidenschaften. Erkennt die Neigungen und Instinkte, die dem Körper eigen sind, damit der Geist ihn immer beherrscht. Verweigert eurem Geiste nicht die Gelegenheiten zum Lieben, denn wo Selbstsucht herrscht, kann er nicht in Liebe zu euren Mitmenschen erstrahlen. Wenn ihr liebt, so tut es geistig und so, dass eure Liebe allen gilt. Wenn ihr sie an Personen bindet, sie nur auf bestimmte Menschen begrenzt, seid ihr dem Egoismus erlegen.

56. Die geistige Liebe könnt ihr als universelle Liebe betrachten. Bereitet euer Herz gleich einer Quelle, welche die Liebe meiner Gnade als kristallklares Wasser empfängt und sich mittels eurer Werke auf eure Mitmenschen ergießt.

57. Je mehr ihr diese Liebe in euch fühlt, desto größer wird die heilende Kraft sein, die ihr auf die Wunden einströmen lasst. Es wird wirklicher Heilbalsam sein, der den niedergedrückten Geist zu neuem Leben erweckt, und ein Duft, der das Leben derer, die weinen, mit Wohlgeruch erfüllt.

58. Erkennt, dass in den Herzen der Menschen keine geistige Liebe lebt. Sie lieben wohl, aber mit einer selbstsüchtigen Liebe, die sogar ihr eigenes Leben zerstört, weil die Leidenschaft wie ein Wurm ist, der die besten Gefühle zerfrisst. Wenn im Herzen des Menschen Leidenschaften aufbrechen, zerstören sie schließlich alles Gute, das er in seinem Geist hatte. Die Leidenschaft ist der Abgrund, der sich vor den Füßen des Menschen auftut, und der ihn, wenn er ihn in seine Tiefe niederreißt, das Licht und den Frieden verlieren lässt.

59. Seht, wie meine Unterweisung die Unwissenheit beseitigt, damit ihr mich als göttliche und alleinige Weisheit anerkennt und die falschen Götter zerstört, so wie Abraham tat, als er Gott jenseits dessen suchte, was seine Augen sahen. Daher machte Ich einen Bund mit ihm, auf dass er der Same des Auserwählten Volkes würde. Er bewies, als er auf die Probe gestellt wurde, dass sein Gott Schöpfer und lebendiger Gott war.

60. Auch Ihr müsst die Wahrheit dieser Offenbarungen beweisen — mit einer reinen Lebensweise und mit Andachten, die frei von übertreibender und schwärmerischer Anbetung sind.

61. Erinnert euch, dass in die Tafeln Moses' jenes Gebot eingemeißelt war, das euch sagt: "Du sollst Dir kein Bildnis, noch irgendein Gleichnis dessen machen, was oben im Himmel ist, noch was unten auf Erden ist, noch was in den Wassern 'unter der Erde' ist."

62. Bedenkt, wie lange Ich euch schon von der Abgötterei abbringe, damit ihr mich über allem Geschaffenen stehend erkennt − über allem, was sich bewegt und wandelt, damit ihr euren Geist dorthin, zum Himmelreich erhebt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 163

1. Volk, Ich sehe eure Tränen und vernehme euer Schluchzen. Ich betrachte eure Mühsale und Leiden. Ich sehe die Ketten der Armut und Entbehrungen, die ihr tragt, die Enttäuschung, die euer Herz bedrückt, weil ihr zu der Überzeugung gekommen seid, dass es auf der Welt keine Gerechtigkeit noch Nächstenliebe gibt. Dann betet ihr und sagt mir: "Herr, ich bin Deines Friedens nicht würdig. Wenn ich Deine Wohltaten nicht verdiene, so gib mir Kraft, um die Leiden und Ungerechtigkeiten des Lebens zu ertragen."

2. In diesen Augenblicken wird meine Gegenwart spürbar, die euch sagt: Verliert nicht die Geduld, seid weiterhin besonnen, verzweifelt nicht einen Augenblick, denn ihr wisst nicht, zu welchem Zeitpunkt mein Friede an eure Tür klopfen wird. Lehnt euer Haupt an meine Brust und hört nicht mehr auf das Kriegsgeschrei. Vergesst eure Drangsale und denkt daran, dass ihr nicht untergehen werdet, solange ihr bei mir seid. Kommt zu mir, begleitet euren Vater und Herrn. In mir werdet ihr den Bruder, den Gatten, den Freund, den Vater finden.

3. Stärkt euer Herz, indem ihr mein Wort vernehmt, damit, wenn ihr den Lebenskampf wiederaufnehmt, ihr es in aufrechter Haltung und mit erhobenem Haupte tut, und ihr voll Zuversicht lächeln könnt.

4. Zweifelt nicht mehr im Augenblick der Prüfung, sagt nicht, dass Ich euch im Augenblick des Schmerzes, im schwierigsten Moment nicht erhört habe. Solange ein Lebenshauch in euch ist, solange euer Körper atmet, solange euer Verstand denkt und euer Geist leidet, werde Ich bei euch sein, weil Ich das Leben bin, das im ganzen Universum pulsiert und vibriert.

5. Versteht zu beten — nicht nur in euren Stunden der Trübsal, sondern auch in euren Augenblicken der Freude. Vor mich bringt ihr nur eure Tränen, Leiden und Kümmernisse, in euren Freuden jedoch, wenn euer Herz festlich gestimmt ist, vergesst ihr mich; dann verschließt ihr mir eure Türen.

6. Ich muss zu euch sprechen und euch für euren Kampf zurüsten, der schwer sein wird. Ich will, dass in und um euch her Licht ist, dass ihr innerhalb und außerhalb eures Heimes Tugend übt, denn so wird euch niemand als (geistig) Schlafende überraschen können.

7. Ich habe euch angekündigt, dass in dieses Land lange Züge von Menschen aus fremden Ländern kommen werden, die auf der Suche nach Frieden für ihr Herz und nach Licht für ihren Geist sind. Sie werden den Jüngern dieser Lehre begegnen, die sie befragen werden. Sie werden von ihnen die Bezeugung dessen verlangen, was sie gehört haben, und sie einer Prüfung unterziehen, um die Wahrheit dieses Wortes zu erhärten.

8. Meint ihr nicht, dass euer Herz dann eine wahre Quelle der Nächstenliebe, der Güte und des Lichtes sein muss, welche bereit ist, als Beistand bei den Nöten eurer Mitmenschen überzuströmen? Würde es euch nicht gefallen, wenn jedes Heim meines Volkes eine Schule wäre, in der die göttliche Unterweisung praktisch angewandt wird?

9. In der Zweiten Zeit brachte Ich meine Lehre zu vielen Ortschaften in Judäa, und überall fand Ich einen geeigneten Ort, um mein Wort hören zu lassen. Der Meister war immer wachsam, und wenn er auf die Probe gestellt wurde, wurde er niemals überrascht. Die Täler vernahmen meine Stimme, die Berge gaben das Echo meiner Worte zurück, die Wellen des Meeres empfingen die Schwingungen meiner Botschaften, und die Einsamkeit der Wüsten wurde von meiner Gegenwart erhellt.

10. Ich will, dass ihr euch vereinigt, dass dies Volk wie eine Oase in der Wüste der Welt ist. Ich weiß, dass die Menschen euch suchen werden, denn sie werden es müde werden zu zerstören, zu sündigen, zu töten. Angesichts der Worte des Lichtes und der hohen Gedanken wird der heute noch schlummernde Geist erwachen, und meine Lehre wird wie eine Rettungsarche auf Erden erscheinen. Diese Zeit wird für dies Volk zur Prüfung werden, denn von seinem Zeugnis werden viele Herzen abhängig sein.

11. Warum also verzagen oder angesichts der Prüfungen jetzt aufbegehren, da sie der Meißel sind, der euer Herz glättet, damit es morgen der Dolmetscher seines Meisters sein kann und sein wird?

12. Ich will hören, dass ihr mir sagt: "Danke, Meister, Deine Prüfungen haben mich zurechtgewiesen, und Dein Licht hat mich auf dem Pfade ermutigt. Meine Kranken genesen, und ich vermochte den Betrübten auf meinem Wege zu trösten."

13. Ich erwarte, dass andere mir sagen, dass Ich sie zubereiten solle, damit sie meine Arbeiter werden, dass Ich ihnen die Arbeitsgeräte anvertrauen möge, damit sie die Saat des Friedens und der Liebe in das Herz ihrer Mitmenschen säen.

14. Meine fürsorgliche Hilfe hängt von eurer Bitte ab, euch die göttliche Gabe zu gewähren, Arbeiter auf der geistigen Flur zu sein.

15. Heute will Ich euch in euren Trübsalen trösten: Kranke, die ihr während eures ganzen Lebens das Kreuz des Schmerzes getragen habt, kommt zu mir, Ich werde euch heilen. Ich werde euch lehren, gegen eure Krankheiten zu kämpfen und in Geduld und Demut den Augenblick der Befreiung von dem Leid zu erwarten, das euch niederdrückt. Auch werde Ich euch alles zeigen, was ihr auf eurem Sühneweg erreicht habt.

16. Kommt zu mir alle, die ihr eine Last der Leiden mitgebracht habt. Es ist vergeblich, dass ihr bei den Menschen Heilung und Trost sucht, denn die Nächstenliebe ist aus den Herzen der Menschen gewichen, und ihr müsst wissen, dass man ohne Nächstenliebe keine Wunder tun kann. Die Wissenschaft allein genügt nicht, um die Welt von ihren Schmerzen zu befreien.

17. Die Wissenschaftler betrachten die göttlichen Offenbarungen voller Eitelkeit als ihrer Aufmerksamkeit unwürdig. Sie wollen sich nicht geistig zu Gott erheben, und wenn sie etwas von dem, was sie umgibt, nicht begreifen, leugnen sie es, um nicht ihre Unfähigkeit und ihre Unwissenheit bekennen zu müssen. Viele von ihnen wollen nur an das glauben, was sie beweisen können.

18. Welchen Trost können diese Menschen den Herzen ihrer Nächsten bringen, wenn sie nicht das Urprinzip der Liebe erkennen, welches die Schöpfung regiert, und außerdem den geistigen Sinn des Lebens nicht verstehen?

19. Ich wusste, dass diese Zeiten der Vorherrschaft der materialistischen Wissenschaft, der Selbstsucht, der Gleichgültigkeit gegenüber denen, die leiden und zugrunde gehen, kommen würden, und deshalb bot Ich euch an, den Tröster zu senden; hier habt ihr die Erfüllung jener Verheißung. Ich bin im Geiste gekommen, um euch alle Geheimnisse zu erklären, damit ihr zu Kindern des Lichtes werdet. Ich bringe euch den göttlichen Trost dieser Offenbarung, und mit ihrer Hilfe werdet ihr alle Prüfungen des Lebens bestehen und euch zu mir erheben können.

20. Ich habe euch gerufen, und als ihr in meine Gegenwart kamt, habt ihr mir tränenüberströmt gesagt, dass ihr die Bedürftigsten auf Erden seid, habt mir euer Elend vor Augen geführt und mich auf euer fehlendes Wissen und eure geringen Fähigkeiten hingewiesen, euch in den Wechselfällen des Lebens einen Weg zu bahnen. Da habe Ich euch offenbart, dass ihr durchaus keine Parias oder die Allerärmsten seid. Ich habe euch geprüft, und ihr habt geklagt, weil ihr euch enterbt fühltet, ohne entdeckt zu haben, dass ihr in eurem Geiste einen Schatz mit euch tragt.

21. Der Kranke weinte, weil er keinen Arzt hatte, der für ihn erreichbar gewesen wäre, damit er ihn heile, und er noch nicht entdeckt hatte, dass sein Geist eine Überfülle an Heilbalsam besaß.

22. Jener, der infolge seiner Unwissenheit weinte, wurde nicht gewahr, dass in der Stille seines Herzens die göttliche Stimme seines Meisters ertönte, die ihn ins geistige Reich rief. Der sich für enterbt hielt, hatte nicht alle Gaben entdeckt, mit denen der Vater ihn aussandte, damit er seine Aufgabe auf Erden erfülle. Es war nötig, dass die Wahrheit bis zu euch durchdrang und in euren Herzen das Licht entzündete, damit ihr aus eurer tiefen Lethargie erwachen, euch voller Glauben aufrichten und sagen würdet: "Wir sind nicht allein, der Herr ist bei uns. Wir sind keine Parias, unser Wesen ist voller Gaben des Vaters. Wir werden unter der Last des Schmerzes nicht zugrunde gehen, weil wir den unaussprechlichen Trost des Wortes des Meisters im Herzen haben, das uns auf allen unseren Wegen sein Licht schenkt. Wir sind nicht auf den Willen der Menschen angewiesen, unser Los hängt nicht von ihnen ab, sondern vom Willen unseres Vaters. Es wird keine Hindernisse, Fußangeln oder Irrwege mehr geben, die uns entmutigen und davon abbringen, den wahren Weg fortzusetzen. Im Schmerze werden wir Trost finden, in dunklen Stunden werden wir das Licht erstrahlen lassen, und in unserem Lebenskampfe werden wir spüren, dass uns Kraft zuströmt. Wer hat uns gerettet? Wer hat uns die Gesundheit und das Leben zurückgegeben? Es ist der Meister gewesen, der uns durch sein göttliches Wort zum wahren Weg zurückgeführt und uns den Trost gespendet hat, der seit den ersten Zeiten von ihm verheißen wurde."

23. Liebet die Wahrheit, o Jünger, begreift sie und lebt sie. Wer die Wahrheit kennt, hat in sich das Glück, das Licht Gottes zu schauen. Er kennt den Frieden und wandelt unbeirrbar auf den Pfaden der Erfüllung.

24. Dies Werk wird von vielen kritisiert und abgelehnt werden, wenn sie erfahren, dass sich in ihm geistige Wesenheiten kundgetan haben. Aber seid unbesorgt, denn es werden nur die Unwissenden sein, die diesen Teil meiner Unterweisungen bekämpfen.

25. Wie oft haben die Apostel, die Propheten und die Sendboten des Herrn unter dem Einfluss geistiger Lichtwesen zur Welt gesprochen, ohne dass die Menschheit sich dessen bewusst wurde, und wie oft hat jeder von euch unter dem Willen geistiger Wesenheiten gehandelt und gesprochen, ohne dass ihr es wahrgenommen habt! Und eben dies, was schon immer geschehen ist, habe Ich euch jetzt bestätigt.

26. In der Zweiten Zeit lehrte euch Jesus, dass der menschliche Verstand eine Tür ist, durch die die Geisterwelt eindringen kann. Er lehrte euch, euch von den verwirrten Wesen zu befreien, die die Menschen auf ihrem Sühneweg wegen der Verfehlungen, die sie begangen haben, durch ihre schlechten Einflüsse auf die Probe stellen; ebenso wie er auch lehrte, euch bis zu einem solchen Grade zu vervollkommnen, dass der Heilige Geist durch den Mund des Menschen sprechen würde.

27. Und dennoch, wie oft hat man mit diesen Offenbarungen Geschäfte gemacht, und wie wurden sie entweiht! Das ist der Grund dafür, dass mein Werk in dieser Zeit bekämpft worden ist und fernerhin bekämpft wird. Doch jene, die wirklich an dasselbe glauben, werden es weiterhin studieren und befolgen, damit sie morgen meine Unterweisungen erläutern können und jene von ihrem Irrtum abbringen, die verwirrt sind, und jene, die meine Lehre entweihen.

28. In dieser Zeit wollte Ich all diese Offenbarungen ausführlich darlegen und deren Erläuterung zum Abschluss bringen, und zu diesem Zwecke sandte Ich Elias, damit er euer Verstandesvermögen erleuchte und euch den Weg bereite, damit ihr nicht durch mein Kommen und das meiner geistigen Heerscharen in Bestürzung gerietet.

29. Elias als geistige Wesenheit klopfte an die Türen des Auserwählten dieser Zeit, welcher, ohne irgendetwas von der jetzigen Kundgebung zu wissen oder zu kennen, sich beunruhigt, unterworfen und besiegt sah angesichts der geistigen Macht, die an sein Herz pochte, um ihn zu veranlassen, sich diesem Dienste zu widmen. Dies war der erste Same, der von den ersten Gläubigen betreut wurde und der die ersten Blüten und die ersten Früchte trug.

30. Die Pflanze wuchs und wurde zu einem jungen Bäumchen, seine Blüten waren die Kundgaben der Lichtwesen, die als Boten, Propheten, Schutzengel und Ratgeber zu diesem Volke kamen. Die Früchte waren die Kundgaben eures Meisters mittels seines göttlichen Strahls, der euch den süßen Geschmack des Lebens gebracht hat.

31. Wie könntet ihr die Idee des Todes in euch zunichte machen, ohne das Dasein der Wesen mitzuerleben, die früher auf Erden waren und die heute unsichtbar in einer anderen Welt leben? Wie könntet ihr euch von denen befreien, die euch auflauern und Übel verursachen, und wie könntet ihr mit jenen harmonisch übereinstimmen, die nur Licht und Güte in sich tragen? — Nur, indem ihr ihre Gegenwart fühlt, ihre Stimme hört und ihren Rat befolgt — indem ihr ihre Bekundungen erlebt und seht, wie sie ihre Werke vollbringen. Das Zeugnis dieses Volkes muss sich über die Welt verbreiten, um die Menschen zu überzeugen, die zwar sagen, dass sie an das Leben glauben, nicht jedoch an die Auferstehung und an die Ewigkeit. Sie sind die Toten, die ihre Toten bewachen, weil sie Angst davor haben, wissend zu werden.

32. Volk, nutze die Tage, die dir noch für diese geistige Kundgabe durch das Verstandesvermögen des Menschen verbleiben. Ihr wisst, dass dieser Unterricht nur noch kurz sein wird, und dass die Frucht eurer Erfahrung, das wahrhaftige, klare Zeugnis, das ihr morgen euren Mitmenschen bringt, frei von Geheimniskrämerei sein soll.

33. Ich werde euch nicht erlauben, die Geisterwelt weiterhin zu Kundgaben durch die körperlichen Sinne zu veranlassen, sobald der nach meinem Willen festgesetzte Zeitpunkt vorüber ist. Doch sollt ihr wissen, dass ungeachtet dessen, dass der Strahl des Herrn und der geistigen Wesenheiten nicht mehr euer Gehirn in Besitz nimmt, die Inspiration durch euren Herrn bei all jenen, die sich im Gebet erheben, für immer und ewig fortbesteht. Und das Licht der geistigen Welt wird von einer Welt zur anderen, von einem Geist zum anderen leuchten und zu all meinen Kindern gelangen.

34. Gesegnet seien alle, die diese Zeit der Unterweisungen wirklich nutzen, denn nach dem Jahre 1950 werden sie es sein, die den Samen meiner Lehre verbreiten. Ihr, die ihr ein Teil des Laubes des mächtigen "Baumes" gewesen seid, sollt dafür sorgen, dass die Menschen an ihm die Frucht des Lebens und der Wahrheit finden.

35. Volk, wenn du beim Sprechen über meine Lehre in deinem Herzen die Wahrheit derselben fühlst, wirst du erleben, wie viele deiner Worte Wirklichkeit werden; und wenn ihr alle eure Worte zur Tat werden lasst, werdet ihr wahre Wunder vollbringen. Aber wenn es nicht der Geist ist, der durch den Körper spricht, wenn nicht er es ist, der sich kundgibt, werdet ihr weder Frieden noch Gesundheit geben können.

36. Der Geist wird seine Stimme vernehmbar machen können, wenn ihr zubereitet seid. Das Kind des Vaters, das in euch wohnt, hat sehr große Macht, die ihm sein Schöpfer gewährt hat, um denen zu helfen, die in Not sind. Deshalb lehre Ich euch, jene nicht zugrundegehen zu lassen, die euch ihren Jammer vor Augen führen − nicht zuzulassen, dass der Hilferuf dessen, der euch ruft, in der Wüste verhallt. Von dem weiterzugeben, was ihr empfangt, ist ein Gesetz, das euer Vater euch gelehrt hat. Habe Ich euch nicht geliebt? Dann könnt auch ihr euren Mitmenschen Liebe schenken. Gebt diese brüderliche Liebe untereinander weiter.

37. Nicht nur von Materiellem lebt der Mensch, er muss sich auch von geistigen Schätzen nähren. Ich spreche so zu diesen Zuhörerscharen, die nur demütig lauschen, und meine Lehre verwandelt sie nach und nach. Doch wann werdet ihr dies Licht zu allen Völkern der Erde tragen? Wann werdet ihr erreichen, dass alle Menschen sich in meiner Wahrheit läutern?

38. Alles ist vom Menschen geschändet worden, nicht nur sein Geist: Die Gewässer sind verunreinigt, die Luft ist verseucht und von Krankheitskeimen und Tod geschwängert, und so frage Ich euch: Mit welchen Lehren und zu welcher Zeit gedenkt ihr euch zu läutern? Wann werdet ihr jemals soweit sein, euch an Leib und Geist zu reinigen, wenn ihr nur euren Körper waschen wollt? Was würdet ihr damit erreichen? — Euch selbst zu betrügen. Reinigt zuerst das Herz und den Verstand, woher alle schlechten Gedanken und bösen Werke kommen. Das inkarnierte Wesen bedarf des geistigen Brotes, um sich — wenn auch nur für einige Augenblicke — als das zu fühlen, was es ist: Geist.

39. Sucht ein anderes Brot neben dem für jeden Tag notwendigen, strebt außer nach eurem Heim noch nach einer anderen Heimstatt. Dieses Brot ist das meines Wortes, und diese Heimstatt ist in der Unendlichkeit.

40. Während Ich zu euch spreche, teilt mir euer Herz viele seiner Wünsche, seiner Hoffnungen mit. Ich antworte einigen meiner Kinder, die auf ihrem Lebensweg die Gegenwart von Geistwesen erlebt haben, die ihr gewöhnlich als finstere oder verwirrte Geister bezeichnet.

41. Warum bittet ihr mich, dass Ich diese Wesen von den Orten, an denen sie sich gewohnheitsmäßig kundgeben, entferne? Sie müssen erfahren, dass sie ihren scheinbaren "Tod" überlebt haben, um das Gesetz der Wiedergutmachung zu erfüllen und Erfahrung zu erlangen. Sie erfüllen, wenn auch unfreiwillig, ihre Aufgabe, den ungläubigen und vermaterialisierten Menschen das wahrhaftige Zeugnis zu geben, dass der Geist den Körper überlebt.

42. Deshalb werde Ich sie erst zurückrufen, wenn der von mir festgesetzte Zeitpunkt kommt. Jetzt haben sie noch eine Aufgabe zu erfüllen. Bittet mich daher nicht, dass Ich sie von euch entferne; sie müssen bis zu dem ihnen bestimmten Zeitpunkt warten. Warum wollt ihr, dass alles im Leben nach euren Wünschen verläuft und nicht so, wie es für die anderen gut ist? Ich weise euch darauf hin, dass jene Wesen euch nicht belästigen werden, wenn ihr großmütig seid und Mitgefühl mit ihnen habt.

43. Richtet eure Gedanken jetzt empor, bittet, und ihr werdet empfangen. Bittet um das, was ihr für euch und eure Mitmenschen für richtig haltet. Bewahrt die innere Stille in diesen Augenblicken, in denen ihr bittet und den Glauben habt, dass Ich es bin, der gegenwärtig ist, damit ihr in Gemeinschaft mit mir kommt. Ich vernehme die Geistwesen, komme zu den Herzen, spreche zu euch von Geist zu Geist. Ich nehme von euren Herzen alle Schmerzen, alle Ängste, Trübsale und Kümmernisse. Es gibt kein einziges Herz, das Ich nicht aufgesucht habe; es gibt kein einziges Bewusstsein, das Ich nicht erleuchtet habe; es gibt keinen einzigen Schmerz, von dem Ich meine Kinder nicht befreit habe, um ihn mit mir zu nehmen und aus allen zusammen eine Dornenkrone zu bilden.

44. So sollt ihr nach meinem Willen beten, so sollt ihr Mich immer empfangen. Zeigt eure Liebe nicht durch äußere Gebärden, die euch nur dazu dienen, dass man euch dabei sieht. Sucht mich im stillen, seid allein mit eurem Herrn, und ihr werdet es erreichen, meine Gegenwart in euren Herzen zu haben und meine Stimme zu hören, die euch sagt: Ich gebe euch meine Barmherzigkeit, weil ihr auf dieser Welt vergänglich seid.

45. Elias vereinigt derzeit die auserwählten Geistwesen, ob inkarniert oder nicht mehr im Fleische, damit sie vereint stark sind, denn die Prüfungen, die auf euch zukommen, sind groß. Doch ihr werdet daraus vom Lichte meines Heiligen Geistes erleuchtet hervorgehen, weil Ich euch liebe und euch nicht zuschanden werden lasse. Schult euch, damit ihr mein Wort recht erfasst und den Weizen vom Unkraut zu scheiden versteht. Wachet und betet, damit ihr nicht von diesem Wege abkommt und euch nicht unvermutet der Schmerz überrascht.

46. Begreift, dass nicht Ich den Schmerz zuteile, denn Ich bin euer Vater, der euren Geist schmücken will. Ihr selbst seid es, die den Schmerz auf ihrem Lebenswege säen, und wenn er euch dann überfällt, sagt ihr mir: "Herr, warum drückt uns der Schmerz darnieder?" Doch erkennt, dass Ich euch nur Liebe schenke, euch segne und euch meine Unterweisung gebe.

47. Höret mein Gleichnis:

48. Eine Frau ging auf einem Wege und führte drei kleine Knaben mit sich, der älteste war acht Jahre alt, der mittlere sieben, und der kleinste vier. Sie schenkte ihnen mütterliche Liebe im Überfluss, nährte und kleidete sie mit großer Zärtlichkeit. Eines Tages sagte der älteste Sohn zur Mutter: "Seit langem schon plagst du dich ab, um uns zu ernähren und zu kleiden. Ich bin der größte von uns Brüdern und bin bereit, zu tun, was du mir aufträgst, um dir beim Unterhalt meiner Brüder beizustehen. Ebenso wird auch mein etwas jüngerer Bruder, wenn er groß ist, mitarbeiten, um dich beim Jüngsten zu unterstützen, und wenn dieser auch groß geworden ist, wird er wie wir arbeiten, und so werden wir alle auf demselben Wege beisammen bleiben."

49. Die Mutter sagte ihm: "Du bist noch klein, und wahrlich, ich sage Dir, Du kennst die Welt noch nicht. Die Menschen in ihrer Bosheit werden Dir Schaden zufügen, und dann müsstest Du zu mir zurückkehren, während Du von Schmerz erfüllt bist. Doch da ich Dich liebe, möchte ich nicht, dass Du in die Irre gehst oder durch eigenes Zutun Schmerz erfährst." Jener Junge antwortete ihr nachgiebig und gehorsam: "Ich werde mich nach Deinem Willen richten und warten, bis der passende Zeitpunkt gekommen ist, und ich zu den Orten gehen kann, die Du mir anweist."

50. Jene Frau sagte darauf zu ihm: "Wahrlich, Du hast nun die erste Lektion gelernt, und deshalb betrachte ich Dich als den größten von Deinen Geschwistern — nicht nur wegen Deines Alters, sondern weil Du folgsam und besonnen bist."

51. Die Jahre vergingen, und jener Knabe war zu einem Jüngling geworden. Seine Brüder, die gleichfalls größer geworden waren, nahmen sich die Besonnenheit ihres älteren Bruders zum Vorbild, dessen Intelligenz Tag für Tag größer wurde.

52. Eines Tages sagte die Frau zu dem jungen Mann: "Willst Du die Wege der Welt durchstreifen? Ich werde Dir ein Buch mitgeben, dessen Inhalt Du studieren sollst, damit Du seine Unterweisung in Deinen Verstand und Dein Herz prägst. Denn wahrlich, ich sage Dir, es wird Dich alle Gefahren unversehrt überstehen lassen, und kein Schmerz wird Dich überraschen." Dann führte sie ihn zusammen mit seinen Brüdern zu einer Hütte, in der ein verehrungswürdiger Greis wohnte, zu dem sie sprach: "Hier sind meine Kinder, auf die Du lange Zeit gewartet hast, denn Du kanntest sie schon vor mir. Ich hoffe, dass Du sie empfängst und ihnen beistehst nach Deinem Willen."

53. Der Greis betrachtete sie mit großer Liebe und sprach zu der Frau: "Deine Kinder sind gut, aber sie bedürfen noch der Zurüstung, um in die Welt hinauszugehen; denn sie sind noch schwach, und die Welt könnte sie mit ihrer Verderbtheit anstecken. Gib mir das Buch, das Du in Deinen Händen hältst, damit ich Dir aus ihm große Lehren offenbare. Denke gründlich über diese Lektionen nach, dann wird Dich deren Wahrheit alle Gefahren heil überstehen lassen." Sich an den Jüngling wendend, sprach er: "Du sollst aus diesem Buche lernen und Deinen Bruder liebevoll unterrichten, damit dieser seinerseits den Jüngsten unterweist, und Ihr dann alle durch Eure Liebeswerke Zeugnis ablegt von dieser Unterweisung."

54. Als der größte der Brüder den Greis betrachtete, dessen Angesicht so gütig und sanftmütig war, kniete er vor ihm nieder und sprach zu ihm: "Lass mich Deine Hände und Deine Stirne küssen." Der Greis antwortete: "Tue dies, denn Du bist meiner Liebe würdig, und mit ihr wirst Du große Werke vollbringen." Dann sprach die Frau zu dem Jüngling: "Bereite Dich vor, denn Du wirst Dich nun bald aus meiner Obhut entfernen. Aber auch wenn Du ferne bist, wirst Du bei mir sein. Ich hoffe, dass Du Dich immer an Deine Brüder erinnerst und daran denkst, dass sie dem Beispiel folgen sollen, das Du ihnen gibst. Mache keine Fehltritte, sei wie ein reiner und blanker Spiegel, in welchem diese sich betrachten können, damit sie, Deinem Vorbild folgend, von Schmerz verschont bleiben."

55. Der Jüngling antwortete: "Weil ich Dich und den guten Greis liebe, werde ich alles nur Mögliche tun, um für meine Brüder ein gutes Vorbild zu sein."

Der rechte Zeitpunkt kam, und der junge Mann ging fort zu verschiedenen Orten, doch an allen sah er, dass die Schlechtigkeit und die Verbitterung groß und die Herzen durch die Sünde verhärtet waren. Für einen Augenblick empfand er Furcht; aber sich an die Worte des Greises erinnernd, schlug er das Buch auf, und auf der ersten Seite fand er das Gesetz, das die Menschen regieren sollte, damit sie durch dessen Befolgung stark sein würden. Er fand Lehren von unendlicher Liebe, mit deren Hilfe er heilenden Balsam würde spenden können, welcher den Schmerz der Kranken lindern und die Betrübten aufmuntern würde — das Licht, um den Blinden das Augenlicht wiederzugeben, um die Verwirrten zu erleuchten, und die Weisheit, um den Herzen seiner Mitmenschen Frieden zu bringen.

56. Groß war die Freude jenes Jünglings, welcher inmitten der Wüste seinen Geist emporrichtete und zu dem Greise sprach: "Sei gesegnet, Herr, Du hast mich durch Deine Unterweisung erleuchtet, und ich fühle, dass Du in meinem Herzen wohnst, und dass Du mir die Werke eingegeben hast, die ich nach Deinem Willen tun soll. Ich bin bereit, mich dem Kampfe zu stellen, um den Bewohnern dieser Welt Deine göttliche Botschaft zu bringen, mich denen zu nahen, die in ihren Herzen Trauer empfinden, den nach Deiner Unterweisung Dürstenden."

57. Jener Jüngling erkannte, dass jene Menschenmassen, welche außer dem Schmerz, den sie in ihren Herzen fühlten, von einer unermesslich großen Finsternis umgeben waren, nach Gerechtigkeit und Barmherzigkeit hungerten.

58. Voller Liebe wandte er sich jenen Menschenscharen zu und sagte zu ihnen: "Von einem fernen Orte komme ich zu Euch und erfülle damit den Auftrag eines Greises, um Euch den Balsam für Eure Leiden zu bringen und Euer Erkenntnisvermögen zu fördern. Vernehmet die Botschaft, die ich Euch bringe, öffnet die Türen Eurer Herzen und nehmt die Wahrheit in Euch auf; denn ich liebe Euch, wie ich den Greis liebe, der mich zu Euch sandte, und ich gebe seine liebevolle Hilfe an Euch weiter."

59. Daraufhin streckten jene Notleidenden ihre Hände aus, und als sie jenes Geschenk der Liebe fühlten, brachen aus ihren Augen Tränen der Reue hervor, und die Worte jenes Abgesandten waren wie kristallklares Wasser, das ihren Durst löschte. Sie fühlten Frieden und dankten dem Greise, der ihnen jenen Jüngling gesandt hatte, der sie durch sein Vorbild den Weg zu ihrer Erlösung lehrte.

60. Der Jüngling sprach zu ihnen: "Bewahrt, was Ihr empfangen habt, in Euren Herzen und lasst nicht zu, dass die Zeit oder die Bosheit der Welt es Euch entreißen, denn dann würde Eure Sühne doppelt so schwer werden."

61. Jene frohen Menschenscharen fragten ihn, woher er komme und wie er sich nenne, worauf der Jüngling antwortete: "Ich darf es Euch nicht sagen. Ihr sollt nur soviel wissen, dass ich ein Sendbote bin. Habt Vertrauen zu dem, was Ihr empfangen habt. Denn wenn Ihr Glauben habt, wird selbst Euer Aussatz verschwinden."

62. Als das Volk sich gesund und stark fühlte, stimmte es eine Liebeshymne an, die es zuvor nicht gekannt hatte, und von dem Jüngling angeleitet, brachten sie dem Greise ihren Glauben, ihre Ergebenheit, ihre Liebe dar.

63. Als der Jüngling zu dem Greis zurückkehrte, um die Erfüllung seiner Aufgabe zu melden, erlebte er, dass jener, der ihn ausgesandt hatte, um seinen Nächsten seine Botschaft der Liebe zu bringen, ihn an sein Herz drückte und, sich an die Frau wendend, die ihn zu ihm gebracht hatte, sprach: "Dies ist der Sohn, der die Mission zu erfüllen vermochte, die ich ihm auftrug, dass sein Vorbild seinen Geschwistern als Leitbild dienen solle, damit sie sich aufmachen, wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist, um den Herzen der Menschen meine Wahrheit zu verkünden."

64. Geliebtes Volk, ein weiteres Mal habe Ich euch meine Liebeslehre gegeben, damit ihr sie klar erfasst und sie das Licht ist, das euch auf eurem Lebenswege leitet; damit ihr durch die Erfüllung eurer Aufgabe eurem Vater näherkommt, der euch voller Liebe eure Belohnung geben und euch wie Moses die lichten Gefilde des Gelobten Landes zeigen wird.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 164

1. Viel habe Ich euch in dieser Zeit geprüft, damit ihr das Licht und die Stärke erlangen könnt, die der Geist benötigt, um seine Vervollkommnung zu erreichen. Es gibt keine Prüfung, die keine Lösung hat, noch einen Schmerz, der nicht einen Strahl des Lichtes in dem Geist hinterlässt. Gerade dabei könnt ihr euch Rechenschaft geben über eure Ergebenheit und könnt eure Schwächen richtig einschätzen. Denn ihr müsst Beweise von Glauben und ein Zeugnis von meiner Lehre geben — nicht nur mit euren Worten, sondern mit euren Werken, die euren Mitmenschen ein Beispiel sein sollen.

2. Ich schule euch, damit ihr nach Empfang der Unterweisung in der Lage seid, sie zur Anwendung zu bringen und ihr sie nicht vergesst. Ich bearbeite euch auf eurem Lebensweg, damit, wenn die Zeit kommt, in der ihr mein Wort durch die Stimmträger nicht mehr habt, ihr weiterhin mit mir von Geist zu Geiste Zwiesprache halten könnt. Wohin ihr auch geht, werdet ihr von mir begleitet werden, und in eurem Worte wird mein Wort sein, in euren Gedanken meine Inspiration, und in eurem Geiste wird der meine sein. Ihr seid meine neuen Jünger, und Ich werde euch nicht verlassen, so wie Ich jene, die mir in der Zweiten Zeit nachfolgten, nicht verließ. Auch sie wurden geprüft, und im schwersten Augenblick der Prüfung beobachtete Ich sie und beurteilte ihren Glauben.

3. Erinnert euch an folgende Bibelstelle: Der Meister fuhr, von seinen Jüngern begleitet, im Boot auf einem ruhigen See. Jesus sprach, und jene hörten ihm zu. Nachdem die Unterweisung beendet war, schloss der Meister seine Augen und ruhte sich aus. Die Jünger erörterten mein Wort und halfen sich gegenseitig beim Erfassen desselben. — Bis zu diesem Zeitpunkt war alles um jene Jüngerschar her voller Frieden. Danach erschienen die Vorzeichen eines großen Sturmes, das Unwetter brach los und das aufgewühlte Meer geriet in Aufruhr, die Wogen gingen hoch und das Boot wurde zum Spielball der Wellen. Die Jünger fürchteten um ihr Leben, gaben sich gegenseitig Anweisungen, rafften die Segel, während einige beteten. Sie trauten sich nicht, Jesus aufzuwecken, doch als die Gefahr zunahm, riefen sie laut nach Ihm. Er aber schlief, und sie wurden nicht erhört. Sie riefen Ihn dann ein zweites und drittes Mal an mit den Worten: "Meister, erwache; siehe, wir gehen unter." Jesus öffnete seine Augen und sprach zu ihnen: "O ihr kleingläubigen Menschen, die ihr nicht an mich geglaubt habt." Und indem er seine Hand ausstreckte, gebot er den Wasserfluten, sich zu legen. Es herrschte nun wieder Friede, und das Meer blieb ruhig. Die Jünger, beschämt durch ihren Mangel an Glauben und betroffen von dem Wunder, das sich vor ihren Augen vollzogen hatte, gelobten sich, nie wieder zu zweifeln, und nach dieser Prüfung war ihr Glaube größer.

4. In dieser Zeit fahrt ihr auch auf solch einem Meer. Ihr kämpft mit einem Sturm von Verirrungen, von Sünde und von Selbstsucht. Das Boot ist mein Werk, jener Meister ist der, dem ihr gerade zuhört, die Jünger seid ihr, die ihr jetzt bei mir seid. Die Wellen, die heute euer Boot peitschen, sind auch wild bewegt, und angesichts des zunehmenden Sturmes meint ihr, dass Ich schlafe. Wenn ihr dann aus voller Kehle nach mir ruft, verdient ihr, dass Ich euch eben jenes Wort wiederhole und euch sage, dass ihr meine Lehren nicht genutzt habt.

5. Lasst uns weiter in dem Boot fahren. Seht, schon naht der Augenblick, in dem Ich meine Hand über die Wasserfluten ausstrecke und ihnen sage: "Beruhigt Euch und werdet still." Heute bereite Ich euch vor, denn bald werdet ihr mich nicht mehr hören, doch Ich will euch erstarkt zurücklassen. Noch habe Ich euch nicht meine letzte Unterweisung gegeben, doch wenn diese Stunde kommt, so fürchtet nicht die Prüfungen, verzagt nicht angesichts der Gefahr, erinnert euch an meine Unterweisung und denkt gründlich über sie nach; durch sie werdet ihr stark sein und eure Aufgabe erfüllen können.

6. Jetzt fragt euch der Meister: Wo sind eure Toten, und warum weint ihr über das Verschwinden der Menschen, die ihr liebt? Wahrlich, Ich sage euch, in meinen Augen ist niemand gestorben, denn allen habe Ich ewiges Leben gegeben. Sie alle leben; jene, die ihr für verloren hieltet, sind bei mir. Dort, wo ihr den Tod zu erblicken vermeint, ist das Leben, wo ihr das Ende seht, ist der Anfang. Wo ihr meint, dass alles Mysterium und unergründliches Geheimnis ist, ist das Licht, klar wie eine immerwährende Morgenröte. Wo ihr glaubt, dass das Nichts sei, ist das Alles, und wo ihr nur Stille wahrnehmt, ist ein Konzert.

7. Euer Geist ist noch nicht völlig zu seiner Aufwärtsentwicklung erwacht, aber die Prüfungen, denen Ich euch in dieser Zeit in vielerlei Formen unterziehen werde, werden euch mit der Wirklichkeit konfrontieren, und diese Welt, die ihr derzeit so sehr liebt, die ihr so sehr bewundert, weil sie eurer körperlichen Hülle Vergnügen beschert hat, werdet ihr dann für armselig halten, weil ihr aufgestiegen seid und eine höhere, geistigere Lebensebene erreicht habt; und dies wird sich fortsetzen bis zum Erreichen der Fülle des Lebens.

8. Gesegnet seien, die von der Welt nur das gebrauchen, was für den Fortschritt ihres Geistes und ihres Körpers notwendig ist, denn so wird euch die Trennung von dieser Welt nicht schwer fallen. Ihr werdet nicht fühlen, dass euer Geist leidet, wenn er seine Körperhülle verlassen muss.

9. Ich will, dass ihr imstande seid, euch mit wirklicher Ergebung von dem Körper zu lösen, der vorübergehend eure Hülle, euer Gewand ist, und dass ihr das gleiche mit allem tut, was ihr in der Welt, die ihr heute bewohnt, erworben habt. Ihr sollt wissen, dass es für den Geist keine Entfernung, Abwesenheit oder den Tod gibt, und sollt beim Scheiden von dieser Welt begreifen, dass ihr in ein besseres Leben eingeht, in welchem ihr auch weiterhin denselben Vater lieben werdet, von demselben Gesetze regiert werdet und demselben Ideal der Aufwärtsentwicklung nachstreben werdet; dass ihr von dort aus das Leben besser überblicken, eure Mission in besserer Weise durchführen werdet, und dass ihr den Abgrund vom Gipfel unterscheiden könnt.

10. Wie sehr fürchtet der Mensch den Tod, wie verzagt ist er, wenn die Todesstunde kommt. Der Geist fürchtet die Unendlichkeit, jenes höchste und unbekannte Gefilde. Und weshalb fürchtet ihr euch? — Weil ihr euch nicht vorbereitet habt. Ich habe euch geistige Unterweisung gegeben, ihr kennt eure Bestimmung von Anfang an. Immer sind das göttliche und das menschliche Gesetz aufeinander abgestimmt gewesen und haben euch gelehrt, (recht) zu leben, damit ihr jener Stunde bewusst und zugerüstet entgegengeht.

11. Wann immer ihr nahe daran wart, meine Lehre zu vergessen, ist bei euch ein Sendbote von mir erschienen, sei es ein Prophet oder Ich selbst, um euch das Licht zurückzubringen. Daher bin Ich jetzt im stillen, ohne Gepränge zu euch gekommen — für manche voller Geheimnisse, für andere als leuchtendes Vorbild, in verwirrender Weise für jene, die mich nicht zu verstehen vermochten, doch voller Majestät für die, die meine Gegenwart deutlich empfunden haben.

12. Bete, Volk, damit der Friede meines Geistes, mit diesem Gebet vereint, auf der ganzen Welt empfunden und über sie ausgebreitet werde. Wenn ihr einst alle in der geistigen Heimat seid, werdet ihr erkennen, dass eure Gebete nicht vergeblich waren. Dort werdet ihr erfahren, wie nahe sich alle geistigen Wesen stehen und wie leicht die Zwiesprache von Geist zu Geist ist. Was die Wissenschaft nicht zu vermitteln vermochte, werdet ihr aufgrund meiner Unterweisung verwirklichen, welche alles in sich birgt, und durch die Ich euch derzeit mittels des menschlichen Verstandesvermögens diese Lehren gebe.

13. An diesem Morgen der Gnade offenbart sich die Ausstrahlung Christi, um euch stellvertretend für die ganze Welt zu empfangen.

14. Sammelt euch innerlich und vernehmt mein Wort. Ich bin im Geiste zu euch gekommen, weil ihr nicht zu mir gekommen seid. Doch wahrlich, Ich sage euch, der Mensch muss seine volle geistige Entwicklung erreichen, damit er geistig aufsteigen und zu mir gelangen kann. — Zu allen Zeiten hat der Mensch eine Gegnerschaft gegenüber meinen Geboten gezeigt, wobei er die Unbeugsamkeit seines Fleisches vorgab, das den Fortschritt seines Geistes unterbinde. Doch Ich habe euch voll Güte gelehrt, meine Unterweisung in die Tat umzusetzen, damit ihr feststellt, dass es nicht unmöglich ist, sie zu befolgen.

15. Erkennt, dass bei euch Stillstand eingetreten ist, während die Welt euch braucht; dass es nötig ist, an euch zu arbeiten und euch zusammenzuschließen, damit ihr in euren Werken Kraft findet. Ihr müsst begreifen, dass dies Wort euch nicht nur irdische Rechtschaffenheit vermittelt, sondern auch geistige Zuversicht. Die Gnade des Vaters ist in ihm enthalten.

16. Durch euren Eifer, euch zu vervollkommnen, und indem ihr auf eurem Lebenswege Liebe und Barmherzigkeit sät, werdet ihr das Geistesheil erlangen.

17. Ringt darum, Vergeistigung zu erlangen, indem ihr Menschen guten Willens seid, mit Festigkeit in eurem Charakter, denn dies Werk steht über aller menschlichen Wissenschaft, über allem, was der Mensch besitzt und was er auf dieser Welt kennenlernen kann. Die Vermaterialisierung, in die die Menschheit geraten ist, erlaubt ihr nicht, das wunderbare Leben der Vergeistigung zu erahnen. Ich richte euch nicht in diesem Augenblicke, Ich will nur, dass ihr mich versteht, indem ihr über mein Wort nachdenkt.

18. Die Welt vernimmt mich nicht, denn die Stimme dieser Körper, durch die Ich mich kundgebe, hat nur eine geringe Reichweite. Daher ist es die Stimme des Gewissens, welche meine Weisheit ist, die zu den Menschen spricht und viele überrascht, die im Banne ihrer Selbstsucht sonst taub sind gegenüber den Rufen jener Stimme, nur auf Schmeicheleien und irdisches Ansehen achtend und sich an ihrer gesellschaftlichen Stellung und ihrer Macht berauschend.

19. Wenn diese Menschen erfahren, dass Ich zu euch gesprochen und euch offenbart habe, dass ihr, um zu mir zu kommen, Liebe und Barmherzigkeit ausüben müsst, werden sie aus ihrem tiefen Geistesschlafe erwachen, sich zurüsten und demütig zu mir kommen, um mir zu dienen. Durch diese Beispiele werde Ich zur Menschheit sprechen, werde Ich ihre Grundprinzipien erschüttern. Die Sprachen und Rassen werden sich vermischen, weil die Menschen das Geheimnis der Brüderlichkeit entdecken werden, das sie in ihren Büchern und Pergamenten nicht gefunden hatten.

20. Ich liebe euch alle, euch allen gebe Ich mein richtungweisendes Wort, damit es euch auf den wahren Weg führt und euch schließlich davon überzeugt, dass ihr mein vollkommenes Gesetz ausübt.

21. Heute lebt ihr mehr für die Welt als für mich. Ihr müsst beidem gleichermaßen gerecht werden, indem ihr eurem Körper das gebt, was er zu seinem Unterhalt braucht, und eurem Geist, wessen er für sein Heil bedarf.

22. Alle bemühen sich um die Erweiterung ihres menschlichen Wirkens, jeder Verstand produziert andere Ideen, doch nicht alle Werke der Menschen dienen euch dazu, eine höhere Entwicklung zu erreichen, denn dazu müssen sie im Einklang mit dem vollkommenen Gesetz der Liebe stehen.

23. Der Mensch mit seiner Wissenschaft verletzt die Naturgesetze und leitet die Kräfte, die Ich zu eurem Wohle geschaffen habe, auf den Weg der Zerstörung. Deshalb gibt es viele Erschütterungen in eurem Leben. Denn ihr entfesselt mörderische Kriege, und die Boten des Friedens fühlen sich gescheitert und finden keinen Glauben.

24. Aber Ich bilde neue Boten heran, damit sie meinen Frieden zu jedem Herzen bringen, das seiner bedarf, und dies seid ihr. Lasst die Menschheit durch eure Gebete an diesem Frieden teilhaben. Schafft auch durch Werke Frieden unter euren Mitmenschen, dann werdet ihr ein Herz nach dem anderen gewinnen und der Tag wird kommen, an dem die Welt in das Reich des Friedens eingeht — nicht jenes Friedens, den die Menschen machen, der auf ihrer Macht und ihren Drohungen gegründet ist, sondern dessen, der auf geistigem Frieden beruht − jenes Friedens, den ihr erreichen werdet, indem ihr einander liebt.

25. Nach 1950 wird die Zeit der Vergeistigung beginnen. Ich werde mich durch jeden bekunden, der sich zurüstet, und so werdet ihr fühlen, dass mein Geist sich niemals von dem euren entfernt.

26. Mein Wort wird in euren Geist geprägt sein und ihr werdet es in Erfüllung gehen sehen. Wann immer ihr euch daran erinnert, werdet ihr Trost in euren Herzen und Zuversicht und Licht in eurem Geiste fühlen.

27. Mein Gesetz kann kein schweres Kreuz auf euren Schultern sein − im Gegenteil, es ist Erquickung und Wonne für den Geist.

28. Fürchtet nicht eure ungläubigen Mitmenschen, weil ihr mir auf solche Weise dient. Auch ihnen ist der Zeitpunkt bestimmt, an welchem sie in meine Gegenwart kommen müssen, und wenn dies geschieht, werden sie sich aufmachen und mir dienen. Doch zuvor müsst ihr mir dienen, damit ihr ein Beispiel von meiner Lehre gebt. Die Zeit, die ihr hier darauf verwendet, mir zu dienen, werde Ich euch im ewigen Leben ersetzen.

29. Durch euch will Ich der Menschheit meine Liebe schenken. Seht: Während eure Nation in Sicherheit ist, stürzen sich andere ins Verderben. Wendet eure Blicke und Gedanken nach Osten, und ihr werdet dort Hunger, Schmerz und Verzweiflung entdecken. Deshalb soll euer Gebet voll Mitgefühl und Liebe für eure Mitmenschen sein, denn dann wird die Liebe eures Geistes, für den es keine Entfernungen gibt, eure Mitmenschen erreichen und sie in euer liebendes Erbarmen hüllen.

30. Wie viele träumen vom Sterben in der Erwartung, dass dieser Augenblick sie zu mir bringt, damit sie mich dann ewiglich im Himmel anbeten, ohne zu wissen, dass der Weg unendlich weiter ist, als sie geglaubt haben. Um auch nur eine Stufe der Himmelsleiter, die euch zu mir führen wird, höher zu steigen, muss man das menschliche Leben in rechter Weise gelebt haben. Die Unwissenheit ist schuld daran, dass viele den Sinngehalt meiner Lehren falsch auffassen.

31. Sie fürchten sich davor, sich auf der Welt zu beflecken, weil sie glauben, dadurch für immer den Himmel zu verlieren. Doch sie befinden sich im Irrtum, weil niemand den Himmel verlieren wird. Die Ewigkeit ist die gottgewollte Gelegenheit, die euer Schöpfer euch bietet, damit ihr alle zu Ihm kommt.

32. Ein anderer Irrtum ist es, sich rein erhalten zu wollen, jedoch nicht aus Liebe zum Vater, nicht um Dem wohlgefällig zu sein, der ihn geschaffen hat, sondern nur aus dem egoistischen Wunsch heraus, die Voraussetzungen zu erfüllen, um eine Stellung für sich zu erringen, ein bequemes Plätzchen — und dies auch zukünftig im ewigen Leben, gemäß der Vorstellung, die die Menschen sich von diesem gemacht haben.

33. Manche fühlen sich bewogen, gute Werke zu tun, weil sie fürchten, dass der Tod sie überrascht und sie dann keine Verdienste haben, die sie ihrem Herrn darbringen können. Andere lösen sich vom Bösen, doch nur aus Furcht, in Sünde zu sterben und nach diesem Leben eine ewige Höllenqual ertragen zu müssen.

34. Wie entstellt und unvollkommen ist dieser Gott in der Gestalt, in der so viele Ihn sich vorstellen! Wie ungerecht, monströs und grausam! Wenn man alle Sünden und Verbrechen, die die Menschen begangen haben, vereint, so kann dies nicht mit der Abscheulichkeit verglichen werden, welche die Höllenstrafe für alle Ewigkeit bedeuten würde, zu der — ihrer Meinung nach — Gott die Kinder verdammt, die sündigen. Habe Ich euch nicht dargelegt, dass die höchste Eigenschaft Gottes die Liebe ist? Meint ihr dann nicht, dass eine ewige Qual die absolute Verneinung der göttlichen Eigenschaft ewiger Liebe wäre?

35. Christus wurde Mensch, um vor der Welt die göttliche Liebe zu offenbaren. Aber die Menschen haben harte Herzen und einen besserwisserischen Verstand, sie vergessen bald eine empfangene Lehre und legen sie falsch aus. Ich wusste, dass die Menschen nach und nach Gerechtigkeit und Liebe mit Rache und Strafe verwechseln würden. Deshalb kündigte Ich euch eine Zeit an, in der Ich geistig zur Welt zurückkehren würde, um den Menschen die Lehren zu erklären, die sie nicht verstanden hatten.

36. Jene verheißene Zeit ist diese, in der ihr lebt, und Ich habe euch meine Unterweisung gegeben, damit meine Gerechtigkeit und göttliche Weisheit als eine vollkommene Lehre der erhabenen Liebe eures Gottes offenbart wird. Meint ihr, dass Ich gekommen bin, weil Ich fürchte, dass die Menschen schließlich die Werke ihres Herrn oder sogar das Leben selbst vernichten werden? Nein, Ich komme nur aus Liebe zu meinen Kindern, die Ich voll Licht und Frieden sehen möchte.

37. Ist es nicht recht und billig, dass auch ihr nur aus Liebe zu mir kommt? Nicht aus Liebe zu euch selbst, sondern in der Liebe zum Vater und zu euren Mitmenschen. Meint ihr, dass sich jener an der göttlichen Liebe inspiriert, der nur aus Furcht vor Höllenqualen die Sünde meidet, oder jener, der gute Werke nur im Gedanken an die Belohnung tut, die er damit erlangen kann, nämlich einen Platz in der Ewigkeit zu gewinnen? Wer so denkt, kennt mich nicht, noch kommt er aus Liebe zu mir. Er handelt nur aus Liebe zu sich selbst.

38. Die Stunde ist gekommen, in der die dunkle Binde der Unwissenheit für immer fällt, welche die Augen der Menschen so lange Zeit hindurch bedeckt hat, damit sie das Leben in seiner Fülle schauen können. Wenn manche wollen, dass die Menschen weiterhin an die Höllenstrafe glauben, damit dieser Glaube ihnen als Zügel diene, um ihre Schritte auf Erden zu lenken, so sage Ich euch, dass die Wahrheit mehr Macht über den Geist hat als der Betrug.

39. Lauscht meinem Worte mit innerer Sammlung, o Jünger, und denkt gründlich darüber nach.

40. Menschheit, wenn du alles, was du dazu verwendet hast, blutige Kriege zu führen, darauf verwandt hättest, humanitäre Werke zu vollbringen, wäre dein Dasein voll der Segnungen des Vaters. Aber der Mensch hat die Reichtümer, die er angehäuft hat, dazu benutzt, Zerstörung, Schmerz und Tod zu säen. Dies kann nicht das wahre Leben sein, das die führen sollen, die Geschwister und Kinder Gottes sind. Diese Art zu leben ist nicht im Einklang mit dem Gesetze, das Ich in euer Gewissen schrieb.

41. Um euch den Irrtum, in dem ihr lebt, zu Bewusstsein zu bringen, werden Vulkane ausbrechen; Feuer wird aus der Erde strömen, um das Unkraut zu vernichten. Die Winde werden entfesselt sein, die Erde wird sich schütteln, und die Wasserfluten werden ganze Landstriche und Nationen verheeren.

42. Auf diese Weise werden die Naturreiche ihren Unwillen gegenüber dem Menschen zum Ausdruck bringen. Sie haben mit ihm gebrochen, weil der Mensch ein Band der Freundschaft und Brüderlichkeit nach dem anderen zerstört hat, das ihn mit der Natur, die ihn umgibt, verband.

43. Der Meister gibt euch diese Offenbarungen, weil Ich sehe, dass die Wissenschaftler einerseits alles aufbieten, um der Natur ihre Geheimnisse zu entreißen und neue Elemente und Kräfte zu entdecken, um zu zerstören und zu töten, und sie andererseits die wahre Wissenschaft außer acht lassen, nämlich jene, die zu erhalten, zu lieben und aufzubauen lehrt. Die Menschen dieser Zeit sind sich nicht klar darüber, dass sie ihre wahre Mission vernachlässigt, ihre Aufgabe im Stich gelassen haben.

44. Millionen von Kranken leben auf der Erde, Millionen von Kindern sind auf der Welt sich selbst überlassen und orientierungslos. Zahllose Alte sind ohne den Trost eines Beistandes, der ihnen hilft, ihr Los zu tragen. Es gibt unbeschützte Witwen und Frauen, die die köstliche Wärme eines wirklichen Heimes nicht kennen. Das Wertvollste im menschlichen Leben habt ihr mit Füßen getreten, indem ihr die Ehe entweiht habt, welche eine Institution göttlichen Ursprungs ist. Man vergreift sich am menschlichen Leben, das geheiligt sein sollte. Man zerstört die Wohnungen meiner Kinder, die unantastbar sein müssen, weil sie die Heiligtümer und Tempel sind, in denen man mich verehrt, so bescheiden sie auch sind. Dennoch behaupten die Menschen, eine Religion zu haben, worauf Ich sie fragen könnte: Was ist das für eine Religion, die euch lehrt, solche Werke zu tun, wie ihr sie getan habt?

45. An dem großen Tage wird der Vater zu allen Menschen sprechen, und seine Stimme wird Gericht bedeuten.

46. Dieses Unheil entspringt der Vermaterialisierung, in die die Menschheit geraten ist. Da ihr den Geist auf den letzten Platz verwiesen habt und ihm die Leidenschaften des Fleisches und eure Vorstellungen vom Tode vorgezogen habt, ist es nur natürlich, dass ihr schließlich das Resultat erreicht habt, das ihr heute erblickt. Da »das Fleisch« selbstsüchtig ist — welche andere Frucht hättet ihr von ihm erwarten können außer Kriegen und die völlige moralischen Entartung?

47. Nur die Lehre der Vergeistigung wird bewirken können, dass die Stimme des Gewissens vom Menschen vernommen wird, und dass der Geist sich von der Sünde zu befreien vermag.

48. Der neue Krieg, der ausbrechen wird, wird nicht um materielle Ziele geführt werden, sondern es wird ein Kampf zwischen dem Geist und dem "Fleisch" sein, und wenn dann der Geist gesiegt hat, wird er als Zeichen der Wiederherstellung des Friedens in der Welt die Herrschaft der Liebe unter den Menschen verkünden. Meint ihr nicht, dass ihr auf den Fundamenten eines wahren Friedens eine Welt geistigen und materiellen Fortschritts errichten könnt?

49. Das geistig aufbauende Werk ist es, das die kommenden Generationen erwartet. Wenn der Mensch sein Leben dieser edlen und hohen Aufgabe widmet, wird er spüren, dass er die Harmonie mit seinem Herrn, mit seinem Schöpfer gefunden hat, der noch immer aufbauend wirkt.

50. Wenn ihr beim Hören dieser Unterweisungen damit beginnt, die kleine Welt eurer Worte, Gedanken und Werke zu erneuern, werdet ihr damit zur Erneuerung der Menschheit beitragen.

51. Das Universum ist ein großes Buch der Weisheit, das Ich vor den Augen des Menschen aufgeschlagen habe, damit er die Gesetze, die die Schöpfung regieren, erkennt und sie zu beachten lernt. Indem er in diesem Buche studiert, wird er Weisheit erlangen, wird er nach Besserung, Wohlergehen und Fortschritt in seinem Leben auf Erden streben; und wenn er dies Wissen mit jeder Art geistiger Erkenntnis krönt, wird er einen absoluten Sieg in diesem Dasein erringen, welches eine tiefe und große Prüfung ist; denn er wird sich die Wahrheit zu eigen machen und wird unsterblich sein.

52. Die göttlichen Gesetze, die das Weltall regieren, sind die der Weisheit, Macht und Liebe. Von ihnen leiten sich alle anderen ab, die der Schöpfung alles Bestehenden zugrunde liegen.

53. "Weltall": Wenn der Mensch dich mit reinem Herzen studiert und mit einem Verstand voll Sehnsucht danach, mehr von meiner Wahrheit zu erkennen, und er vor allem vom Geiste inspiriert ist und nicht von selbstsüchtigen oder hochmütigen Gefühlen, wird er von dir die großen Lehren empfangen, die er bisher nicht erhalten hat. In dir wird er ein Abbild meines Reiches finden können.

54. Meine geliebten Kinder, in euren Verstand ergießt sich mein Licht, damit ihr meine Worte als Buchstaben des Buches meiner Weisheit studiert. Das menschliche Denkvermögen ist ein unendliches Feld, das der geistigen Betrachtung dient. Denkt über meine Worte nach.

55. Viele haben mir zugehört, doch vorerst werden nicht alle mit der gleichen Liebe darangehen, mir nachzufolgen. Auch seinerzeit rief Ich große Menschenscharen, doch von ihnen folgten mir nur zwölf Männer nach. Auch von ihnen standen nur drei dem Meister wirklich nahe, und Johannes war der einzige, der die Offenbarung der großen Geheimnisse erhielt, weil er die Schatzkammer göttlicher Weisheit durch die Macht seiner großen Liebe öffnete. Die Liebe öffnet die Pforten der Weisheit, weil sie Demut und Sanftmut enthält. Die Liebe ist die wahre Heimat des Friedens in der Ewigkeit des Geistes. Wer sie ausübt, braucht nichts zu erfragen, weil die Weisheit zu ihm kommt. Er begreift die Unvollkommenen, die Sünder, verurteilt niemanden, entschuldigt alle. Er versteht die Schwachen und auch die Starken. Die Liebe bewirkte alles, durch sie wurde der Mensch geschaffen, und sie wird die Macht sein, die alle bewegen und zur Einheit bringen wird. Die Liebe ist der Grund für euer Dasein.

56. Wie viele Geheimnisse gibt es noch für den Menschen. Er ist von unsichtbaren und unfühlbaren Wesen umgeben, die für ihn bereits sichtbar und fühlbar sein sollten.

57. Ein Leben voller Schönheiten und Offenbarungen pulsiert über dem Dasein der Menschen, doch diese in ihrer Blindheit sind noch nicht imstande, es zu schauen.

58. Vergesst nicht meine Unterweisungen, denn sie werden euch helfen, Apostel der Wahrheit zu sein. Ein wahrer Apostel meiner Lehre ist jener, der alles tut, was ihn Gott durch Jesus lehrte. Ich versichere euch, wenn Ich jeden von euch, die ihr mich so lange vernommen habt, fragen würde: "Was tust Du derzeit, was habe Ich Euch aufgetragen, oder was wünscht Ihr euch? Tut Ihr, was Gott Euch befiehlt, oder das, was Ihr angeordnet habt?" Ihr wüßtet mir nicht zu antworten.

59. Diese Nation wurde dafür erwählt, in dieser Zeit meine Verheißung zu erfüllen, damit ihr die Zeugen des Beginns und des Endes meines Wortes wäret. Auch in der Zweiten Zeit war es nicht erforderlich, dass sich meine Kundgebung über die ganze Welt ausbreitete, damit diese von meinem Kommen erführe. Es genügte, ein Volk zu erwecken, damit dieses sich aufmachte, den empfangenen Samen zu bezeugen und zu verbreiten. Ich muss euch darauf hinweisen, dass das Volk, das Ich durch meine Unterweisungen belehrt hatte, sich nicht als absoluten Besitzer eines so großen Erbes betrachten durfte, auch nicht als das einzige, dem in diesem Werk eine geistige Mission anvertraut wurde. Meine Botschaft aller Zeiten war an alle Menschen gerichtet; doch es geschah, dass das Volk, das die Offenbarung empfing, am wenigsten Nutzen daraus zu ziehen verstand, weil es nicht fähig war, die Gaben und Gnaden zu schätzen, mit denen der Herr es überschüttet hatte.

60. Erinnert euch daran, wie in der Zweiten Zeit der Same, den Christus in Judäa aussäte, erst außerhalb desselben erblühte.

61. Ich will euch damit nicht sagen, dass sich all diese Vorgänge bei euch wiederholen müssen, denn es ist mein Verlangen, dass meine Lehre unter diesem Volke erstrahlt und seinen Weg erhellt. Aber wenn ihr euch nicht der Erfüllung der gesegneten Mission widmet, die Ich euch anvertraut habe, wenn ihr euch nicht wie wahre Jünger des Göttlichen Meisters einsetzt, so ruft wenigstens die Menschen herbei, erklärt ihnen, was Ich zu denen sprach, die mir zuhörten, gebt meine Aufträge an sie weiter, erhellt ihren Weg, damit sie mein Gesetz und meine Weisungen befolgen.

62. Vergesst nicht, dass mein Wort lebenserhaltend ist, und dass die Menschheit sich zugrunderichtet, weil es ihr fehlt. Mein Wort ist die Spur, die den Weg zur Erlösung weist. Denkt daran, dass es viele gibt, die sich verirrt haben und verstört umherirren. Geht zu ihnen und rettet sie.

63. Richtet eure Aufmerksamkeit auf die, die hinzukommen, um mein Wort zu vernehmen. Seht, wie sie vor Glücke weinen, ihre früheren Verfehlungen bereuen und Vorsätze zur Besserung fassen. Seht, wie die, die nach Liebe hungernd in meine Gegenwart gelangt sind, bei der Rückkehr in ihr Heim Frieden in ihren Herzen trugen. Sie waren von der Gesellschaft Verachtete, als ihr sie in meine Gegenwart brachtet, und ihr habt miterlebt, dass Ich aus ihnen Stimmträger, Leiter und Propheten gemacht habe, damit sie mein Werk weiter ausbreiten würden. Mein Wort stärkte nicht nur ihren Geist, sondern war auch Gesundheit für ihren Körper.

64. Ihr seid ein Volk, zu dem Ich schon seit Jahrhunderten gesprochen und es gelehrt habe. Ich meine damit euren Geist, den Ich schon oft durch das Licht meiner Wahrheit erleuchtet habe, dem Ich auf seinem Sühneweg oft beigestanden bin und eine neue Körperhülle gewährt habe.

65. Ich habe euch über die Zeiten hinweg ein Buch der Liebe und Weisheit vermacht, damit ihr auf seinen Seiten das Licht finden könnt, das euch den Weg weist, der zu Gott führt. Wenn ihr in meinen Offenbarungen dieser Zeit einen handfesten Beweis für ihre Wahrheit finden wollt, könnt ihr diesen in der innigen Beziehung finden, die zwischen diesem Wort und jenem besteht, das Ich euch in vergangenen Zeiten gab, als Ich euch sagte: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und niemand kommt zum Vater, wenn er mein Gesetz nicht erfüllt."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 165

1. Ruhe dich eine Weile aus, geliebtes Volk, lasse deine Müdigkeit bei mir. Meine fürsorgliche Liebe hat euch gerufen, damit ihr zum Meister kommt. Ich bitte euch nur darum, dass ihr euren Verstand von Vorurteilen reinigt, damit die Essenz meines Wortes von euren Herzen aufgenommen und meine Gegenwart von eurem Geist empfunden wird. Wegen dieses Mangels an Vorbereitung und Vergeistigung habt ihr nicht viele der Unterweisungen verstanden, die Ich euch gegeben habe. Für unbestimmbar lange Zeit kommt ihr als Anfänger herbei, obwohl ihr bereits Jünger sein müsstet, wenn ihr mein Wort ergründet und meine Lehre zur Anwendung gebracht hättet.

2. Begreift: Wenn ihr eure Leidenschaften beherrschen und die Anziehungskraft zurückweisen wollt, die die Welt auf euch ausübt, so könnt ihr in meinem Worte das Licht und die Kraft finden, es zu tun.

3. Wer sich damit begnügt und danach trachtet, sein Gewissen zu beruhigen, indem er mir nur zuhört, wird bald in seine Lethargie zurückfallen und ist in Gefahr, der Versuchung zu erliegen. Deshalb ermutigt und erhebt mein Wort jene, die auf dem Weg zu Fall kommen.

4. Wie der Stern damals das Kommen des Messias ankündigte, so kündigte in dieser Zeit der Geist Elias' mein Kommen durch sein Licht an. Meine fürsorgliche Liebe bereitete euch dies Fleckchen Erde, damit ihr die Offenbarung der Dritten Zeit empfangt. Heute kennt die Welt diese Unterweisungen noch nicht, doch zum rechten Zeitpunkt wird die Frohe Botschaft zur ganzen Menschheit gelangen. Durch die Gabe der Intuition ahnt sie die geistige Bedeutsamkeit dieser Epoche. Es gibt viele, die in den großen Ereignissen dieser Zeit die Bestätigung und Erfüllung der Prophetien vergangener Zeiten zu erkennen vermögen.

5. Volk, erkenne, wie viel Gnade dir zuteil wird, und doch gibt es unter diesen Zuhörerscharen noch welche, die an meiner Kundgebung zweifeln und mein Wort den Stimmträgern zuschreiben. Was könnten diese euch schon geben, da sie ebenso unwissend sind wie ihr, und ihr sie aus euren eigenen Reihen hervorgehen saht? Manche von ihnen sind aufgrund ihrer mangelnden Vergeistigung Fleisch und nochmals Fleisch, Sünder wie ihr. Doch wenn mein Licht sie erleuchtet, wenn mein Strahl sie inspiriert, verwandeln sie sich durch ein Wunder meiner Liebe und meiner Macht.

6. Ihr seid noch wie eine Stadt, die schläft, deren Bewohner sich ihrem Ruhebedürfnis hingeben und nicht hören, ob jemand stöhnt, ob jemand Hilfe, Schutz, Balsam oder Brot benötigt. Derzeit vergesst ihr noch die Menschen und denkt nur an euch selbst. Doch wenn ihr die Menschen vergesst, die ihr sehen und deren Trübsale ihr direkt miterleben könnt — um wie viel mehr habt ihr dann jene vergessen, die im Geiste sind und eine leidvolle Kette der Bitternisse mit sich schleppen! Seid euch bewusst, dass eure Aufgabe die des Wachens, Betens und Fürbittens für alle eure Geschwister ist, der anwesenden wie der abwesenden, der fernen oder nahen, sichtbaren und unsichtbaren.

7. In dieser Zeit lasse Ich euch durch einen Schmelztiegel gehen, damit, wenn ihr ihn überstanden habt, ihr die Würze der Welt sein könnt − das Licht, das die dunklen Wege erhellt.

8. Meine Stimme voller Majestät ruft die Menschheit, um sie aus ihrer Lethargie aufzurütteln, damit ihr alle zu einem Teil meines geliebten Volkes werdet.

9. Ich vertraue euch den Schlüssel an, der die Tür öffnet, hinter der sich viele der Offenbarungen befinden, die ihr erfahren wollt. Macht Gebrauch von diesem Schlüssel und lernt die Tür zum Reich zu öffnen, damit ihr alles kennenlernt, was ihr für ein unergründliches Geheimnis gehalten habt.

10. Noch vermögt ihr viele der Offenbarungen nicht zu begreifen, die dazu bestimmt sind, Teil eures Wissensgutes zu sein, und von denen die Menschen angenommen haben, dass ihre Kenntnis Gott allein gehört. Sobald jemand sein Verlangen zum Ausdruck bringt, sie auszulegen oder in sie einzudringen sucht, wird er sofort gotteslästerlich genannt oder für vermessen gehalten.

11. Was hätten die Menschen früherer Zeiten gesagt, wenn man ihnen gesagt hätte, dass der Menschheit eines Tages all das bekannt sein würde, was ihr wisst — sowohl in Bezug auf die Wissenschaft, als auch hinsichtlich geistiger Offenbarungen? Wer solche Ereignisse angekündigt hätte, wäre gotteslästerlich genannt worden, oder man hätte ihn für geistesgestört gehalten.

12. Auch in dieser Zeit wird es geschehen, dass — wenn die Zwiesprache von Geist zu Geiste, die Errichtung des Friedens auf dem ganzen Erdkreis und die Kenntnis des Jenseits angekündigt wird — die materialistische Welt dagegen aufstehen und mit aller Kraft die Möglichkeit leugnen wird, solche Ziele zu erreichen, und mit Härte jene verurteilen wird, die es wagen, solche Ereignisse anzukündigen.

13. Wenn die Menschheit die Worte und Ankündigungen studiert und ergründet hätte, die von den Propheten früherer Zeiten gemacht wurden, hätten sie in ihnen vieles von dem gefunden, was ihr derzeit Wirklichkeit werden seht — von dem, was die Menschheit derzeit erlebt.

14. Die Vorstellung, die ihr vom Geistigen erlangt habt, wurde euch vorausgesagt, ebenso all das, was eure Wissenschaft entdeckt hat.

15. Heute kann Ich euch versichern, dass in der Zukunft die Mitteilung durch Gedanken eine große Entfaltung erreichen wird, und durch dies Verständigungsmittel werden viele Barrieren verschwinden, die heute noch die Völker und Welten trennen. Wenn ihr lernt, euch gedanklich mit eurem Vater zu verbinden, wenn ihr die Zwiesprache von Geist zu Geist erreicht — was könnte euch dann noch Schwierigkeiten bereiten, euch mit euren sichtbaren oder unsichtbaren, anwesenden oder abwesenden, nahen oder fernen Geschwistern in Verbindung zu setzen?

16. In meiner Unterweisung lernt ihr derzeit diese Form der geistigen Mitteilung, wie Ich sie euch gelehrt habe. Damit ihr euch täglich darin übt, habe Ich euch geraten, stille zu sein, eure Lippen zu schließen und euren Geist sprechen zu lassen.

17. Ich will, dass ihr meine guten und demütigen Jünger seid − solche, die keine Ernennungen oder Ehrungen innerhalb der Gemeinschaft beanspruchen, sondern dass euer Ideal nur darin besteht, durch Tugend die Vervollkommnung zu erreichen und meine Anweisungen zu befolgen, damit euer Leben ein Vorbild wird. Was könnten euch Ehrenplätze, Titel oder Namen nützen, wenn ihr keine Verdienste habt, um sie zu Recht zu besitzen?

18. Tut nichts und haltet an nichts fest, was falsch ist. Die Rangordnung unter euch nehme Ich vor, ohne dass ihr es wisst, denn nur Ich weiß, wann ihr einen festen Schritt auf dem Entwicklungswege getan habt. Fühlt euch immer klein, auch wenn ihr im Grunde bereits Meister seid.

19. Groß ist die Liebe, die Ich zu euch habe, und diese Liebe, die ihr bereits in euren Herzen gespürt habt, will euch erwecken, damit ihr euch erhebt, den Auftrag des Vaters zu erfüllen.

20. Durch einfache Menschen gebe Ich euch mein Wort, welches euren Geist wie ein feiner Meißel glättet und formt.

21. Ich will, dass ihr das Ideal der Aufrichtigkeit beibehaltet, das mein Gesetz den Menschen schon immer eingegeben hat, damit es euch hilft, im Kampfe durchzuhalten, bis ihr Brüderlichkeit und Vergeistigung auf der Welt verankert habt.

22. Jeder von euch versteht mich entsprechend dem geistigen Reifegrad, den er erreicht hat. Daher offenbare Ich mich auf unterschiedliche Weise, damit alle mein Licht empfangen und meine Unterweisungen zu erfassen vermögen.

23. Bleibt nicht stehen auf eurem geistigen Entwicklungswege. Seid euch bewusst, dass Ich mich bei euren Fortschritten immer stärker offenbare, und dass ihr bei jedem eurer Entwicklungsschritte mich mit größerer Herrlichkeit empfangt.

24. Auch wenn die, die mein Wort übermitteln, im Kampfe unterliegen sollten, werde Ich mich meinem Volke kundtun. Denn wahrlich, Ich sage euch, Ich will nicht, dass euch diese Unterweisung fehlt. Erinnert euch: Während ihr mir zugehört habt, ist euch Kraft zugeflossen, damit euch euer Glaube hilft, die Hindernisse zu überwinden, die sich auf eurem Lebenswege einstellen. Ich will euch zubereiten, um euch als Zeugen meiner Kundgebung zurückzulassen, und damit ihr euren Mitmenschen als Vorbild dient, wenn ihr mit euren Werken die Lehre bezeugt, die ihr empfangen habt.

25. Lernt und handelt, unterweist und fühlt dabei, was ihr tut und sagt, bekräftigt meine Lehre durch eure Werke. Ich will keine Heuchler unter meinen Jüngern. Bedenkt, was aus der Menschheit und euch selbst würde, wenn dies mit soviel Liebe und Geduld begründete Werk durch Mangel an Moral, Tugend und Wahrhaftigkeit in eurem Leben zu Fall gebracht würde.

26. Seht, wie über die Menschheit Epochen der Läuterung hinweggegangen sind, doch noch immer gibt es in ihr keine Erneuerung. Bedenkt, dass es Menschen und Völker gibt, die darum gerungen haben, dauerhaften Frieden zu schaffen, doch dieser ist nicht gekommen, vielmehr breitet sich die blutige Welle weiterhin aus. Der Grund dafür ist, dass bei den Menschen keine Liebe und Aufrichtigkeit herrscht. Sie haben es nicht verstanden, sich in Nächstenliebe zu begegnen, und daher habe Ich meinen Frieden und mein Wort gebracht, das den Verstand der Menschen zur Einigkeit und zu gegenseitiger Liebe aufruft.

27. Ihr, die ihr mich in diesen unscheinbaren Versammlungsstätten hört — schließt euch zusammen, liebt euch als "Arbeiter" auf ein und demselben "Ackerland", habt dasselbe Ziel, und dies Ziel soll die Rettung der Menschheit sein.

28. Sucht den Sinngehalt meines Werkes und unterlasst überflüssige Erörterungen. Fangt damit an, euch von Schandflecken zu reinigen, dann werdet ihr nicht das beflecken, was klar und rein ist. So werdet ihr eure Mitmenschen dazu anregen, ihre Unvollkommenheiten zu korrigieren.

29. Liebt euch, wie Jesus es euch lehrte. Macht euch frei von Egoismus, setzt eure eigene Person hintan.

30. Ihr dürft nicht von dieser Welt scheiden, ohne zuvor euer Werk des Friedens und der Liebe vollbracht zu haben. Dies soll das Zeugnis sein, das ihr von mir ablegt, und die rechte Art und Weise, eine Schuld zu begleichen, die ihr bei mir habt.

31. Dies sage Ich euch durch einfache Leute, durch die "Letzten", durch solche, die auf ihrem Lebensweg von den Menschen vergessen waren, die den Ruf des Meisters hörten und darum kämpften, ihm nachzufolgen. Doch diese Spur, die Ich euch mit meinem Worte hinterlasse, ist die gleiche wie jene, die Ich euch in der Zweiten Zeit vorzeichnete, und dieselbe wie jene, die Ich euch in der Ersten Zeit durch Moses hinterließ.

32. Sucht mich jenseits materieller Erscheinungen, sucht mich im Geistigen, auch wenn ihr mich in allem Geschaffenen versinnbildlicht finden könnt. Die Augen eures Geistes sollen es sein, die meine Gegenwart schauen.

33. Der Materialismus lässt die Menschen nicht den Pfad erkennen, dem sie folgen. Die Sünde, der Fanatismus, die Eitelkeiten bilden den dichten Schleier, der sie daran hindert, ihren Vater zu schauen. Wenn es nicht so wäre, würden sie an die Vergänglichkeit dieses Lebens und an den Wert des geistigen Lebens denken. Sie würden jene Welt der Vollkommenheit erahnen, die sich jenseits des Todes befindet.

34. Wenn die Menschen im Geiste und im Herzen demütig wären, wäre der Friede bei ihnen, denn der Friede gründet in der Demut, nicht in falschem Größenwahn, noch in eitlem Ruhm. Aber die Menschen sind in Klassen aufgeteilt, und während die einen alle Annehmlichkeiten besitzen, gehen andere im Elend zugrunde. Deshalb gibt es keinen Frieden.

Aber all jene Selbstherrlichkeiten werden durch meine Gerechtigkeit beseitigt werden, und die Menschen werden sich dann als Geschwister anerkennen, als Kinder desselben Vaters.

35. Die fürsorgliche Liebe eures Herrn hat euch den goldenen Weizen anvertraut, damit ihr ihn durch eure Arbeit auf Erden mehrt. Es ist der Same eines Werkes, das Ich vor langer Zeit im Geiste des Menschen begann und das ihm den wahren Frieden geben wird.

36. Wohl euch, die ihr in dieser Zeit mein Wort vernommen habt, denn in ihm werdet ihr den sicheren Weg finden. Aber ihr sollt es nicht nur hören, sondern es ergründen, es richtig auslegen, damit, wenn ihr es eure Mitmenschen lehrt, ihr keine Verwirrung in ihre Herzen sät.

37. Euer Geist muss abwarten, bis sein Fleisch sich läutert und erneuert, damit er an die Erfüllung seiner Mission gehen kann. Dann werdet ihr geistig und körperlich ein einziges Wesen sein, ein folgsames und gehorsames Werkzeug, durch das sich die Geistesgaben offenbaren werden, die der Vater ihm gewährt hat. Handelt nicht wie jene, die — ohne meine Lehre der Vergeistigung verstanden und ergründet zu haben, ohne die notwendige Vorbereitung und Reife zu haben — sich auf den Weg machen und sich "Arbeiter" nennen, ohne sich bewusst zu werden, dass der Same, den sie anbauen, nicht wirklich der meine ist.

38. Erinnert euch, dass jene zwölf Jünger der Zweiten Zeit eine gewisse Zeit brauchten, bis sie die Lehre ihres Meisters schließlich verstanden. Sie empfingen viele Unterweisungen und wurden vielen Prüfungen unterworfen. Sie wurden von mir unablässig befragt, und jede ihrer Schwächen oder ihrer Unvollkommenheiten wurde durch mein Wort berührt und korrigiert, damit in ihnen die Lauterkeit und die Wahrheit zum Durchbruch kommen würden; und dennoch brauchten sie eine Vorbereitungszeit, um meine Lehre bekannt zu machen.

39. Was werde Ich nicht alles an euch tun müssen, neue Jünger, die ihr in einer viel materialistischeren Zeit lebt, als es jene war?

40. Begreift nun, warum Ich euch so lange gelehrt habe, und weshalb Ich euch unablässig prüfe.

41. Während Ich zu Andreas, Simon und Johannes, als sie mich zum ersten Mal sahen, nur sagte: "Folget mir nach", und sie folgten mir, musste Ich zu euch in dieser Zeit viel sprechen, damit sich schließlich in euren Herzen der Glaube Bahn brechen konnte.

42. Ich will, dass ihr in jenen Aposteln das Vorbild findet, das euch bei eurem Tagewerk ermutigt, und ihr begreift, dass — als sie hinauszogen und mein Wort predigten — in ihre Herzen bereits der Friede und die Liebe eingezogen waren und keine Unlauterkeit mehr in ihnen war.

43. Es gab nicht einen, der einen Samen gesät hätte, der nicht der meine war, oder der eine Tat begangen hätte, durch die seine Mitmenschen hätten in Verwirrung geraten können. Der Grund dafür war, dass sie ihrerseits gleich den Früchten warteten, bis sie am Baum des Lebens reif waren, um sich dann in Reinheit dem Verlangen der Herzen darzubieten, die nach Erkenntnis der Wahrheit hungerten.

44. Heute dagegen habt ihr euch mit dem Anspruch, Meister zu sein, aufgemacht, als ihr noch nicht einmal fähig wart, die erste Lektion zu lernen. Ihr wollt eure Mitmenschen retten, während ihr noch in Gefahr seid, zu Fall zu kommen; und ihr sprecht von Reinheit, von Lauterkeit, von Vergeistigung, während ihr noch nicht einmal eure Laster abgelegt habt.

45. Das ist der Grund dafür, weshalb viele von euch weinend zu mir zurückgekehrt sind und sich beklagen, dass man euch Betrüger genannt hat, weil ihr nicht einen Kranken heilen konntet, weil ihr nicht einen Ungläubigen überzeugt habt, oder weil ihr dabei ertappt wurdet, als ihr Handlungen begingt, die für mein Werk unpassend sind. Daraufhin widmen sich manche dem Studium meiner Lehre und der Besserung ihres Lebens, um nicht nochmals zu scheitern, während andere in ihrem unlauteren Tun, Verwirrung zu säen, fortfahren, und wieder andere, entmutigt durch die erlittenen Niederlagen, den Weg verlassen und die Wahrheit meines Werkes leugnen.

46. Ich wollte euch Schritt für Schritt weiterbringen, indem Ich euren Geist Seite um Seite in meinen Lehren der Liebe unterwies, denn es gibt keinen längeren Weg als den der Entwicklung des Geistes. — Wahrlich, Ich sage euch, ihr könnt auf Erden nichts finden, was heiliger für euch ist als einer eurer Nächsten.

47. Diese meine Lehre gibt euch die Kenntnis dessen, was für euch der Geist, das Gewissen, die Empfindungen, der Glaube ist und bedeuten soll. Wann immer einer von euch diese Lehren kennenlernt, fühlt er, dass seinem Herzen Achtung und tiefe Liebe gegenüber seinen Mitmenschen entströmt, denn in jedem von ihnen kann er etwas von der Gegenwart Gottes erkennen, erkennt er ein Kind des Höchsten, ln jedem seiner Nächsten und im Innern eines jeden Menschen erblickt er den Tempel des Herrn.

48. Wer all dies Wissen begreift und für gesichert hält — würde er es wagen, diesen Tempel zu entweihen, und wäre er fähig, diesen Mitmenschen zu beleidigen?

49. Dies ist die Lektion, die ihr nach meinem Willen begreifen sollt, denn wenn dies geschieht, werdet ihr nur noch einen Schritt davon entfernt sein, das höchste Gebot zu befolgen, das euch sagt: "Liebet einander."

50. Wie könnt ihr euch Spiritualisten nennen, solange ihr nicht wisst, was ein Geist ist, und was er für Gott bedeutet und wert ist?

51. Denkt über alles nach, was Ich euch gesagt habe, damit eure Körperhülle mit eurem Geist zu einem einzigen Willen verschmilzt und zulässt, dass dieser sich offenbart und seine Mission erfüllt. Ihr werdet dann erleben, dass jede eurer Geistesgaben ein Licht und eine Kraft ist, der sich die steifsten Nacken und die härtesten Herzen beugen werden. Und wenn sie einen Beweis wahrer Spiritualität erhalten, werden sie bewegt ausrufen: "Diese handeln wirklich nach der Lehre Jesu, diese predigen wirklich die Wahrheit!"

52. Fasst diese Stunde als die eurer Gemeinschaft mit dem Vater auf. Sprecht geistigerweise mit mir, Ich höre dich, o Volk. Lege alle Leiden bei mir nieder, die du von der Welt empfängst. Wascht mit euren Tränen die Flecken eures Geistes ab. Ihr werdet erleben, wie das Weinen und das Gebet die Last eures Herzens für euch immer leichter machen. Dann werde Ich meine Gnade auf euch ergießen, durch die Ich euch das Gefühl der Stärke geben werde.

53. Wenn ihr euch deshalb Trinitarier nennt, weil ihr meine Unterweisungen gründlich studiert habt und sie mit euren Werken bezeugt, so kann es in euch nicht an Licht, Kraft und Frieden fehlen.

54. Ich habe das göttliche Siegel in euch gelegt, das euch zu Erben der Weisheit macht, die im Buche meiner Göttlichkeit aufbewahrt ist, und wer dies Licht in sich trägt, kann nicht zu Fall kommen.

55. Der Vater aller Zeiten ist es, der derzeit zu euch spricht. Es ist derselbe, der euch durch Moses das Gesetz offenbarte, der euch in Christus die Stimme des "Wortes" hören ließ, und der euch jetzt Elias im Geiste sandte, damit er die Menschen zubereite, weil sie in dieser Zeit lernen sollen, innere Zwiesprache mit dem Heiligen Geiste zu halten, welcher Ich selbst bin. Wer in die Gemeinschaft mit mir kommt, wird entdecken, dass Ich der Vater selbst bin und zugleich jener, den ihr den Sohn nennt: Es ist das Wort der Liebe der Gottheit. Die Dreieinigkeit Gottes bedeutet nicht Verschiedenheit des Geistes, sondern der Eigenschaften oder Kräfte.

56. Gesetz, Liebe, Weisheit — dies sind die drei Offenbarungsformen, in denen Ich mich dem Menschen gezeigt habe, damit er auf seinem Entwicklungswege eine feste Überzeugung hat und eine vollständige Kenntnis seines Schöpfers. Diese drei Offenbarungsphasen unterscheiden sich voneinander, aber sie alle haben ein und denselben Ursprung, und in ihrer Gesamtheit sind sie die absolute Vollkommenheit.

57. Bei verschiedenen Gelegenheiten habe Ich euch schon gesagt: Warum wollt ihr unbedingt drei göttliche Wesen erkennen, wo ihr nur eines finden könnt? Eine einzige Stimme hat zu allen Zeiten zu euch gesprochen, ein einziger göttlicher Geist hat sich euch offenbart. Diese einzigartige, ewige Stimme, die euch mein Gesetz in verschiedenartigen Ausdrucksformen verkündet hat, ist die, die ihr auch in euer Gewissen geprägt in euch tragt, und deren Essenz ihr auch in euren Herzen bewahren solltet. Aber statt mich im Geiste und in der Wahrheit zu lieben, wie es euch meine Lehre gelehrt hat, liebt ihr mich in materialistischen Kultformen und Darstellungen, weil ihr euren Schöpfer nicht auf andere Weise begreifen könnt.

58. Als Ich mein Gesetz in einen Stein prägte — wer hätte daran gezweifelt, dass jene Tafeln geheiligt waren, da sie das göttliche Gebot enthielten? Dennoch entzog Ich jene Steintafeln dem Blick des Menschen und beließ ihm nur die Kenntnis meines Gesetzes.

59. Christus wurde geboren, lebte und starb in Armut, Reinheit und Vollkommenheit, und ihr hättet gewünscht, dass er ewig auf der Erde geblieben wäre. Daher habt ihr das Verlangen gehabt, Ihn in Bildnissen zu verewigen, von Menschenhänden gemacht. Aber ihr müsst begreifen, dass seine menschliche Erscheinung verschwand, um dem Geist des Menschen nur die reinste Essenz seines Wortes und seiner Werke zu hinterlassen, welche der vollkommene Ausdruck der göttlichen Liebe waren. Heute, da Ich mich im Geiste offenbart und mich durch von mir zubereitete Verstandesorgane kundgetan habe — was könnt ihr von meiner dritten Offenbarung vermaterialisieren? Hofft ihr, Gegenstände, Orte oder Personen zu vergöttlichen? Nein, ihr sollt von dieser Zeit meiner geistigen Kundgabe nur das unendliche Licht bewahren, das Ich auf euch ergossen habe, das Licht ewiger Weisheit. Wenn ihr im Gesetz der Ersten Zeit Liebe und Weisheit suchen würdet, würdet ihr sie finden; wenn ihr in der Liebe Jesu das Gesetz und die Weisheit suchen würdet, würdet ihr sie finden, und wenn ihr danach trachtet, in der Weisheit, die mein Geist in dieser Dritten Zeit auf alle Geschöpfe ausgegossen hat, das Gesetz und die Liebe zu finden, so könnt ihr diese in ihrem Sinngehalt entdecken. Erkennt, dass alle göttlichen Tugenden und Kräfte eine einzige Essenz bilden, und diese ist Gott.

60. Ergründet die Unterweisung, die Ich euch gegeben habe. In ihr offenbart sich die Liebe, die Ich zur Menschheit habe.

61. Mit meinem Unterricht forme Ich euer Herz, wobei Ich mich einfacher Menschen bediene. Die Jünger des Spiritualismus sollen meine Lehre in all ihrer Reinheit bewahren, denn sie wird es sein, die den Frieden und die Brüderlichkeit unter den Menschen festigt.

62. Die religiösen Symbole werden verschwinden, denn der Mensch darf mich nicht mehr begrenzen, damit sein Werk des Vaters würdig ist.

63. Indem ihr mir ohne sinnfällig-materielle Darstellungsformen zugehört habt, habt ihr in euch einen neuen Charakter ausgebildet. Euer Verstand ist erwacht, und eure Moral ist erstarkt.

64. Ich will für die Zukunft Männer und Frauen mit Überzeugung haben — Jünger, die durch ihr Beispiel predigen, keine Heuchler, denn euer Sturz wegen fehlender Moral und Wahrhaftigkeit, aus Mangel an Frieden und Geistesstärke wäre sehr schmerzhaft.

65. Seht, wie die Menschheit, die über die Zeitalter hinweg durch den läuternden Schmelztiegel und die sühnenden Feuerproben gegangen ist, noch immer nicht in der Lage ist, ihren Frieden zu festigen. Die blutige Spur wird immer länger, weil die Menschen mein Wort vergessen haben. Es gibt keine Aufrichtigkeit, kein Vertrauen, keine Hilfsbereitschaft und keine Liebe.

66. Doch hier bin Ich mit meiner neuen Botschaft der Einheit und des Friedens, mit meinem schlichten Worte, das nach schwerem Ringen das Wunder vollbringen wird, den Verstand und die Herzen der Menschen zu vereinigen. Gibt es da noch solche, die fragen, weshalb Ich gekommen bin?

67. Auch in dieser Zeit waren viele berufen und nur wenige auserwählt, doch bei mir gibt es keine Bevorzugten. Denn der Mensch ist es, der sich seines Herrn würdig macht und sich ein Anrecht auf seine Gnade erwirbt.

68. Allen habe Ich meine Unterweisung in gleicher Weise gegeben, alle habe Ich gelehrt, auf diesem Wege zu wandeln und in diesem Tränental zu leben. Versteht mich recht: Nicht nur ihr müsst unter diesem Gesetze leben, sondern die ganze Welt. Aber es werden meine über den ganzen Erdkreis verstreuten Jünger sein, die es durch ihre Moral und ihr Vorbild einpflanzen.

69. Erfüllt schon jetzt eure Aufgabe und lasst nicht zu, dass die Zeit für den Geist verstreicht, ohne dass dieser sie nutzt, denn dann könnte der Augenblick des Bedauerns kommen.

70. Dies ist der Grund, weshalb Ich mich der Demütigen bediene − derer, die sich auf den Wegen des Lebens verirrt hatten, die die rettende Stimme ihres Herrn hörten und bereitwillig aufbrachen, ihm nachzufolgen. Dies seid ihr, die "Letzten", weil ihr mir in der Dritten Zeit dient.

71. Ich sende euch meinen Frieden, aber wahrlich, Ich sage euch, solange es Menschen gibt, die alles Lebensnotwendige besitzen und jene vergessen, die vor Hunger sterben, wird es keinen Frieden auf der Erde geben.

72. Der Friede liegt nicht in menschlichen Herrlichkeiten noch in Reichtümern. Er gründet sich auf guten Willen, auf gegenseitiges Lieben, Dienen und Sich-Achten. O, wenn die Welt doch diese Lehren verstünde! Der Hass würde verschwinden, und die Liebe würde im Menschenherzen erblühen.

73. Nur meine Liebe und meine Gerechtigkeit können heute jene beschützen, die Hunger und Durst danach haben. Ich allein vermag in meiner vollkommenen Gerechtigkeit den aufzunehmen, der sich gegen seine eigene Existenz vergeht.

74. Wenn diese wüssten, dass die Verlassenheit des Geistes schrecklicher ist als die Einsamkeit in dieser Welt, würden sie geduldig und mutig bis zum letzten Tag ihres Erdendaseins ausharren.

75. Ich habe euch in diesem Worte meine väterliche Liebe geschenkt. Bezeugt meine Wahrheit mit euren Werken.

76. Liebet einander.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 166

1. Es ist ein Tag des Jubels für mein Volk, ein Tag des Friedens für die, die herbeigekommen sind, mein Wort zu vernehmen. Als Ich den Ersten dies Erbe übergab, sagte Ich ihnen, dass sie es pflegen sollen, denn es sei wie ein kleiner Schößling, der später zu einem dichtbelaubten und mächtigen Baume werden würde. Heute kommen große Scharen herbei, um mein Wort zu vernehmen, womit sie die Erfüllung meiner Ankündigung bezeugen.

2. Der Baum brachte Zweige hervor, und diese wurden abgelöst, um auf anderes Erdreich gepflanzt zu werden. Doch wahrlich, Ich sage euch, die einen wurden nach meinem Willen gepflanzt und andere nach dem Willen der Menschen.

3. Ich habe euch vor langer Zeit gesagt, dass der Baum an seiner Frucht erkannt wird, und in Bälde, wenn diese "Bäume" Früchte zu tragen beginnen, werdet ihr erkennen, welche Art von Frucht ein jeder trägt, ob sie gut ist oder nicht. Es gab Schößlinge, die anfangs voller Saft und Kraft waren, die gute Früchte und wohltätigen Schatten für die müden Wanderer verhießen, weil jener, der sie pflegte, sich voll Liebe und Hilfsbereitschaft aufmachte und zur Rettung des Verirrten wurde. Er antwortete mit lichtvollen Worten auf die Fragen der Menschen, gab Licht den Blinden und Trost den Kranken. Zeichen geschahen, und Wunder bewirkten seine Lippen und Werke; Wahrheiten wurden durch Inspiration empfangen. Dies geschah, weil der Vater angesichts des Eifers und der Inbrunst jener Arbeiter diese mit Liebe und Weisheit überströmte. Als die Menschenscharen die Hingabe jenes Jüngers sahen, als sie sich von seiner Nächstenliebe und Aufrichtigkeit überzeugten, folgten sie ihm auf weiten Wegen nach, folgten sie ihm auf die Bergeshöhe. Sie gehorchten und glaubten ihm blindlings. Doch als jener sah, dass die Menge ihm nachfolgte, dass die Menschen seiner Stimme gehorchten, als ob sie ein Gesetz wäre, fühlte er in seinem Herzen Eitelkeit und Größenwahn, und jenen vergessend, der ihm alles gab, ohne den er nichts hätte tun können, verlor er die Demut und begann sich seiner Verdienste und seiner Macht über andere zu rühmen. Er fühlte sich vollkommen in der Ausübung meiner Lehre und verkündete laut, ein wahrer Jünger und sogar Meister zu sein.

4. Ich sage euch, wer mit seinen Geistesgaben prahlt und nicht mit Demut sät, dessen Ernte wird nichtig sein.

5. Ich könnte viele von denen, die laut verkündeten, Liebeswerke zu tun, fragen: "Wo sind eure Anhängerscharen? Wo sind jene geblieben, die euch nachgefolgt sind? Was wurde aus all jenen, die Geistesgaben empfingen, um diese Samen zu verbreiten?" Und sie müssten mir antworten, dass sie allein geblieben sind, weil jene, die sie gefunden hatten, wieder in die Irre gegangen sind − jene, die gesund wurden, wieder erkrankten, und die, die das Licht zu erkennen begannen, in ihre Finsternis zurücksanken. Doch der Meister fragt euch: "Warum geschah dies bei den von mir Unterwiesenen?" — Weil sie von den empfangenen Unterweisungen nach ihrem Verständnis und Gutdünken Gebrauch machten, weil sie vorzeitig ans Werk gingen, das heißt, bevor sie die Lehre des Meisters richtig erfasst hatten.

6. Jene, die bis zum rechten Zeitpunkt warteten, um studierend, wachend und betend ans Werk zu gehen, sind diejenigen, die standhaft bleiben, weil ihre Wurzeln tief hinab reichen und ihre Äste Stürmen getrotzt haben. Diese brachen zu einer Zeit auf, als ihr Herz nicht mehr zur Beute der Eitelkeit werden konnte.

Aber dies ist ein Tag des Friedens und der Vergebung, an dem Ich will, dass ihr alle über meine Worte nachdenkt, damit ihr, wenn ihr zu eurem Baum und zu euren Feldern zurückkehrt, alles berichtigt, was ihr an Unvollkommenem getan habt. Noch ist es Zeit, den Baum geradezubiegen und die Saat zu retten. Aber ihr müsst eure Anstrengungen vervielfachen.

7. Geht zurück auf euer Land, und wenn ihr euch von jenen allein gelassen und vergessen seht, die euch blindlings gefolgt sind und die ihr nicht halten konntet, so schützt die Wurzeln des Baumes, schneidet jede schadhafte Frucht ab, beschneidet seine trockenen Zweige, bewässert ihn, und ihr werdet aufs neue erleben, wie die Wanderer im Verlangen nach seinem Schatten und seinen Früchten herbeikommen.

8. Gesegnet seien, die sich von ihrem eigenen Fall wiederaufrichten − gesegnet, die zum Lichte auferstehen. Ihr werdet dann erleben, dass sie mein erneutes Kommen verkünden, das die Menschen Jahrhundert um Jahrhundert erwartet haben, und das viele Tote selbst in ihren Gräbern erzittern lassen wird.

9. Wahrlich, Ich sage euch, jene göttliche Verheißung, als Tröster-Geist zu euch zurückzukehren, hat niemand ausgelöscht, weder die Zeit noch die Sünde, noch ganze Epochen, die über die Menschen hinweggegangen sind. Ebenso wenig wird der Beweis für meine Wiederkunft ausgelöscht werden, und am Ende werden sich die Menschen meiner Wahrheit beugen.

10. Beim Hören meines Wortes lasst ihr euer Leben im Lichte des Gewissens an euch vorüberziehen, und wenn mein Lehrwort zu Ende ist, fühlt ihr euch von euren Verschuldungen, Trübsalen und Gewissensbissen entlastet. Auch wenn ihr mein Wort durch ungebildete Verstandesorgane empfangt, erzittert euer Wesen, weil ihr in ihm ein Auge fühlt, das auf euch blickt − ein Ohr, das selbst euren leichtesten Seufzer wahrnimmt, und eine Feinfühligkeit, die fähig ist, selbst eure heimlichsten Gedanken zu lesen.

11. Am ersten Tag, an dem Ich zur Menschheit auf diese Weise sprach, eröffnete Ich eine neue geistige Ära. Die Herzen, die bei meiner göttlichen Kundgebung anwesend waren, fühlten sich von Furcht, Ehrfurcht, Staunen und Seligkeit überwältigt. Deshalb ist jene kleine Gruppe meiner ersten Jünger gewachsen und hat sich vermehrt, bis sie zu den großen Gemeinschaften geworden ist, die jetzt zugegen sind, um meine Unterweisungen zu vernehmen.

12. Unter diesen Scharen sind auch jene, die, nachdem sie mich Jahr für Jahr gehört haben, sich an diese Kundgebung gewöhnt haben und nicht mehr so ergriffen sind wie damals, als sie mir bei den ersten empfangenen Lehren zuhörten. Dennoch, die Mehrheit vernimmt mein Wort weiterhin mit wahrer Begeisterung, und ihre Herzen schlagen schneller, wenn sie hier sind, um meine weise und liebevolle Lehre zu hören.

13. Ich wollte die Herzen, die dies Wort empfangen, geistig formen, um aus jedem einen tatkräftigen Arbeiter für die Tätigkeit zu machen, die ihm angewiesen wurde — seiner Mission bewusst und meinem Werke ergeben. Aber während die einen mir weiterhin treu zugehört, gelernt und sich vervollkommnet haben, um würdig zu sein, ihren Mitmenschen die durch ihr Studium und Nachdenken, ihre Geduld, Anstrengung und Beharrlichkeit ausgereiften Früchte anzubieten, haben andere Schmeicheleien gesucht, wollten unbedingt aussäen, bevor die Zeit dafür gekommen war. Sie zogen vor der angezeigten Zeit aus und haben das Wenige gelehrt, das sie gelernt hatten.

14. Daher haben einige die empfangenen Unterweisungen mystifiziert und meine Lehre aus Mangel an Kenntnissen nach ihrem Gutdünken verändert, wodurch sie dem Erfolg derer Schwierigkeiten bereiteten, die meine Lehre erst dann predigten, als sie fähig waren, meine Unterweisungen zu befolgen.

15. Ich sage euch, wenn die Stunde schlägt, wird der Weizen der guten Sämänner das Unkraut der Ungetreuen überwinden, und in der Stunde der Auseinandersetzung wird die Welt erkennen, welche ihr meine Wahrheit gebracht haben.

16. Wenn ihr hört, dass irgendein Spiritualist mit seinem Auftrag prahlt und mit dem Geschrei durch die Welt zieht, dass er einer der neuen Jünger Christi sei, könnt ihr sicher sein, dass sein Mund Lügen verbreitet, denn der wahre Jünger dieses Werkes ist jener, der nicht prahlt, der im stillen für den Ruhm seines Meisters arbeitet und alle seine Mitmenschen wirklich liebt. Ihr werdet meine guten Diener an ihrer Bescheidenheit erkennen.

17. Was wird schließlich mit denen geschehen, die meine Lehren nicht den Geboten meines Gesetzes entsprechend ausüben? — Sie werden geläutert und in einer neuen Mission alle ihre Irrtümer berichtigen und alle ihre Flecken abwaschen müssen, bis es ihnen gelingt, das Unkraut, das sie gepflegt hatten, in Weizen zu verwandeln.

18. Der Menge, die in diesen Augenblicken mein Wort vernimmt, sage Ich: Vernehmt meine Unterweisung weiterhin voll Ehrfurcht. Lasst nicht zu, dass sie aus eurem Gedächtnis schwindet, ohne zuvor über sie nachgedacht zu haben. Trachtet nicht danach zu lehren, wenn ihr nur schwache Kindlein seid. Ihr müsst abwarten, bis ihr zu starken und zugerüsteten Jüngern werdet. Dann werdet ihr sehen können, dass jeder Same, den ihr sät, keimen, wachsen, blühen und Frucht tragen wird. Und Ich werde euch sagen: Ich nehme euer Geschenk an, die Frucht des Saatkorns, das Ich euch anvertraut habe.

19. Ich will euch noch nicht richten, denn wenn dies geschähe, würde Ich nur wenige Verdienste bei euch finden. Ich komme zu euch als Vater, um euch zu vergeben und eine weitere Zeitspanne als eine kostbare Gelegenheit zu bieten, die ihr nutzen müsst und für die ihr mir gegenüber euch verantwortlich zeigen werdet.

20. An diesem Tag der Gnade sage Ich euch, dass Ich der Menschheit die Gegenwart und die Liebe Marias bekannt und fühlbar gemacht habe, denn in ihr wird sich in dieser Zeit der "Neue Bund" vollziehen. Maria in ihrer Sanftmut und Demut hat sich euch gleichfalls mitgeteilt.

21. Der Vater hat seine Gnadengaben über dies Volk ausgegossen; doch wahrlich, Ich sage euch, ihr müsst euch auch über die Gegenwart der Göttlichen Mutter vor mir verantwortlich zeigen.

22. Ich ziehe euch zur Rechenschaft, ja — weil Ich will, dass ihr euch dessen voll bewusst seid, was Ich euch gewährt habe. Aber im Kern dieser Rechenschaftsforderung liegt mein liebendes Erbarmen.

23. Die Welt kennt mein Werk und meine Kundgabe in dieser Zeit nicht, weil ihr euch davor gescheut habt, diese Lehren vor den Menschen zu verkünden. Aber die neuen Generationen werden sie kennenlernen und eure Reihen verstärken. Wahrlich, Ich sage euch, der Name Jesu und der Marias sind im Werke der Erlösung vereint; und da die Menschen in dieser Zeit mit ihrem Herrn keinen Bund zu schließen verstanden, wird der Name der Mutter das Symbol der Vereinigung und der Brüderlichkeit unter den Menschen sein.

24. Die Gewalt der Elemente wird die Stimme sein, die jene Menschen erweckt, die hartnäckig im Finstern leben wollen, doch nicht Ich werde sie richten. Sie werden durch ihre eigenen Taten dem Gerichte anheimfallen.

25. Die Menschen haben sich selbst ihre Aufgaben geschaffen, die ursprünglich lauter waren, die sie aber durch ihre Sünde befleckt und durch ihre Wissenschaften geschändet haben, und von denen viele sich am Egoismus, am Hass und am Hochmut inspirieren.

26. Höret: In der Ersten Zeit schloss Ich einen Bund mit Abraham und seinen Nachkommen. Diesen Bund vergaßen die Kinder jenes Volkes. Ich schloss einen Bund mit Moses, der Israel aus der Knechtschaft befreite. Doch im Laufe der Zeit vergaßen die Menschen den Bund aufs neue.

27. In der Zweiten Zeit kam Ich zur Welt; meinen Bund mit den Menschen besiegelte Ich mit meinem Blute, und dieser Liebesbund hatte genügend Kraft, um meinen Kindern den Weg zu lehren, auf dem die Menschen aller Zeiten alle ihre Sünden abtragen können. Denn Ich besiegte in Jesus den Tod, siegte über die Finsternis, verwandelte den Schmerz in göttliche Passion und bahnte den Geistwesen den Weg zum Lichte.

28. Heute habt ihr vernommen, dass Ich mit euch einen neuen Bund schließen will, denn Ich finde euch weder in mir, noch untereinander vereint, und es ist mein Wille, dass ihr in dieser Dritten Zeit, im Schoße des sechsten Siegels, den Bund der Liebe und Brüderlichkeit in mir schließt.

29. Ihr alle befindet euch innerhalb des sechsten Siegels, welches eine Etappe ist, ein Kapitel des Buchs der sieben Siegel, dessen Inhalt die Weisheit Gottes und die Vervollkommnung der Geistwesen ist.

30. Neue Generationen werden kommen und werden das Werk der Dritten Zeit erkennen, in der ihr die ersten Schritte tatet. Sie werden eure Arbeit fortsetzen, und wenn dann die verschiedenen Rassen und Völker einander schließlich als Geschwister lieben, wenn die Menschen ihre Gefühle des Hasses überwunden haben, wird das Werk des Heiligen Geistes im Herzen der Menschen gegründet sein.

31. Schon in der Ersten Zeit lehrte Ich euch, den siebten Tag mir zu weihen. Da der Mensch sich sechs Tage lang der Erfüllung seiner weltlichen Pflichten widmete, war es nur recht und billig, dass er wenigstens einen dem Dienste seines Herrn weihte. Ich forderte nicht von ihm, dass er mir den ersten Tag widmete, sondern den letzten, damit er in ihm von seinen Arbeiten ausruhe und sich der geistigen Betrachtung widme, damit er seinem Geist Gelegenheit böte, sich seinem Vater zu nähern und durch das Gebet mit ihm zu sprechen.

32. Der Tag der Ruhe wurde eingesetzt, damit der Mensch im Vergessen des harten irdischen Lebenskampfes — und sei es auch nur für eine kurze Zeitspanne — seinem Gewissen die Möglichkeit gäbe, zu ihm zu sprechen, ihn an das Gesetz zu erinnern, und er sich selbst erforsche, seine Verfehlungen bereue und er in seinem Herzen edle Vorsätze zur Umkehr fasse. Der Sabbat war der Tag, der früher der Erholung, dem Gebet und dem Studium des Gesetzes gewidmet war. Aber das Volk vergaß bei der Befolgung der Tradition die brüderlichen Gefühle gegenüber den Mitmenschen und die geistigen Pflichten, die es gegenüber seinen Nächsten hatte. Die Zeiten vergingen, die Menschheit entwickelte sich geistig, und Christus kam, um euch zu lehren, dass ihr auch an den Tagen der Ruhe Nächstenliebe üben und alle guten Werke tun sollt.

33. Jesus wollte euch damit sagen, dass zwar ein Tag der Besinnung und körperlichen Erholung gewidmet ist, ihr jedoch begreifen sollt, dass für die Erfüllung der Mission des Geistes weder Tag noch Stunde vorherbestimmt werden konnte.

34. Obwohl der Meister mit größter Klarheit zu euch gesprochen hat, wichen die Menschen davon ab und jeder wählte den Tag, der ihm am passendsten war. Während daher die einen weiterhin den Sabbat als den der Ruhe geweihten Tag beibehielten, wählten andere den Sonntag, um ihre Gottesdienste zu feiern.

35. Heute spreche Ich ein weiteres Mal zu euch, und meine Unterweisungen bringen für euch neue Erkenntnisse. Ihr habt viele Erfahrungen durchlebt und euch entwickelt. Heute ist es nicht wichtig, welchen Tag ihr der Erholung von der irdischen Mühsal widmet, wohl aber, dass ihr wisst, dass ihr alle Tage auf dem Wege wandeln sollt, den Ich euch vorgezeichnet habe. Begreift, dass es keine festgesetzte Stunde für euer Gebet gibt, denn jede Tageszeit ist geeignet, zu beten und meine Lehre zum Wohle eurer Mitmenschen auszuüben.

36. Ich will, dass in eurem Geiste immer Licht, Inspiration und Liebe wohnt, dass der Verstand und das Herz der Spiegel des Geistes ist, und dass sich in ihm dessen Tugenden widerspiegeln und in glanzvollen Ideen und edlen Gedanken und Gefühlen zum Ausdruck kommen. Dann werdet ihr euch bewusst werden, wie vollkommen die Harmonie ist, die zwischen dem Geist und dem Körper, zwischen dem Geistigen und dem Menschlichen, zwischen den Gesetzen und Pflichten des Geistes und den Gesetzen und Pflichten der Welt besteht. Schließlich werdet ihr feststellen können, dass das ganze Leben mit seinen Prüfungen und Lektionen ein einziges Ziel hat: die Vervollkommnung des Geistes, durch die er Ruhe und wahres Glück im Reiche des Herrn erfahren wird.

37. Zuweilen denkt und sagt ihr: "Wozu soll dies Dasein gut sein, da es uns nichts Gutes beschert und wir keinen Nutzen von ihm haben?" Wenn jemand so denkt, dann nur, weil er verhindert, dass das Licht in seinem Geiste erstrahlt. Er meint, das Leben sei sinnlos, weil es ihm nicht möglich war, alle seine Wünsche zu erfüllen, denn er hätte gerne alles nach seinen Vorstellungen gehabt. Er glaubt dann, dass auch er unnütz ist, und das nur, weil er den Sinngehalt meines Wortes nicht erfasst und ergründet hat.

38. Der geistige Teil des Menschen schlummert noch, deshalb hat er so viele nutzlose Leben gelebt.

39. Ich könnte euch nötigen und zwingen, meine Gebote zu erfüllen, doch dann wären eure Verdienste nicht real, euer Fortschritt wäre nicht echt. Ich lasse zu, dass das Leben, in dem ihr — ohne es zu merken — für euch selbst Lektionen und Prüfungen schafft, euch die wahre Lehre erteilt, die manchmal schmerzlich ist, je nachdem wie eure Werke waren. Doch inmitten der Prüfung sendet euch mein Geist das Licht, das euren Geist erreicht — zuweilen in sanfter Art, doch gelegentlich auch als unerbittlicher Richter, damit ihr erwacht und die Stimme des Gewissens vernehmt, welche meine eigene Stimme ist.

40. Ich frage euch: Wollt ihr nützlich sein und fühlen, dass auch euer Dasein nützlich ist? Dann lernt von meinem Worte — jenem, das Ich euch in vergangenen Zeiten gab, und diesem, das ihr heute hört, denn beide ergänzen einander. Aber glaubt nicht, dass ihr durch bloßes Wiederholen meiner Sätze und Lebensregeln bereits meine Lehre verwirklicht habt. Nein, wer nicht zu lieben versteht, wird nicht fähig sein, die göttlichen Worte zu verkünden und das zu erfüllen, was sie lehren.

41. Die Liebe ist der Ursprung und der Grund für euer Dasein, o Menschen. Wie könntet ihr ohne diese Gabe leben? Glaubt mir, es gibt viele, die in sich den Tod tragen, und andere, die krank sind, nur weil sie niemanden lieben. Der Heilbalsam, der viele gerettet hat, ist die Liebe gewesen, und die göttliche Gabe, die zum wahren Leben auferweckt, die erlöst und erhebt, ist gleichfalls die Liebe.

42. Deshalb sagt der Meister euch Kindlein, die ihr diese Unterweisung vernommen habt: Beginnt von diesem Tage an zu lieben. Lasst alle eure Werke gegenüber anderen von dieser Empfindung durchdrungen sein, und lasst sie auch in die Worte und Gebete einströmen, die ihr mir weiht.

43. Wisset, dass das Wort, das keine Liebe in sich hat, weder Leben noch Kraft besitzt. Ihr fragt mich, wie ihr zu lieben beginnen könnt und was ihr tun müsst, damit in euren Herzen diese Empfindung erwacht, und Ich sage euch dazu: Womit ihr beginnen müsst, ist, zu beten verstehen. Das Gebet wird euch dem Meister näherbringen, und dieser Meister bin Ich.

44. Im Gebet werdet ihr Trost, Inspiration und Kraft finden, es wird euch die köstliche Befriedigung schenken, mit Gott ohne Zeugen und Vermittler vertraulich sprechen zu können. Gott und euer Geist sind in diesem süßen Augenblicke der Vertraulichkeiten, der geistigen Zwiesprache und der Segnungen vereint.

45. Bereitet euch, Jünger, denn Ich will mich euch offenbaren. Ihr alle bringt Sorgen und Nöte vor mich, doch Ich sage euch: Warum fürchtet ihr euch? Habt ihr nicht meinen Blick voll Erbarmen auf euch ruhen gefühlt? Macht euch meine Gegenwart nicht stark? Gebt nicht Anlass dafür, dass Ich meine Worte der Zweiten Zeit wiederhole und euch sage, dass ihr kleingläubige Menschen seid, dass ihr, obwohl Ich euch so nahe bin und ihr mich zu kennen behauptet, mir nicht vertraut habt.

46. Immer, wenn ihr euer Gebet emporsendet und mich sucht, werde Ich bei euch sein. Mein Wort und die Gebote, die Ich euch zu allen Zeiten gegeben habe, werden euch meine Unterweisung durch euer Gewissen geben. Werdet reich an Kraft und Zurüstung. Bringt dies Wort des Lebens überallhin zu den Herzen, die Trost und Licht benötigen, denn Ich habe euch Sämänner der geistigen Felder genannt.

47. Da ihr reich an meinen Gnadengaben seid und das, was ihr empfangen habt, ein unerschöpflicher Schatz an Unterweisungen ist, sollt ihr dies Wissen liebevoll weitergeben. Geht zu anderen Bedürftigen − zu denen, die auf Erden kein Wohlwollen, Ansehen oder keine Achtung genießen. Sucht die Waisen, die Witwen, die unheilbar Kranken auf und steht ihnen uneingeschränkt bei. Schenkt ihnen jenen geistigen Balsam, der vom Grunde des Geistes in überschwänglichem Maße aufsteigt, und achtet dabei mehr auf ihren Geist als auf ihren Körper.

48. Ich habe die Schar der Arbeiter aus Männern und Frauen gebildet, da nicht nur der Mann mein Gesetz auszulegen versteht. Die Frau, begabt mit schönen und edlen Empfindungen, ist schon immer Mitarbeiterin meines Werkes der Erlösung gewesen. Auch auf sie übertrage Ich in dieser Zeit die Verantwortung für die gute Erfüllung meiner Weisungen. Ich lasse beide vereint über dies euch anvertraute Werk wachen.

49. Mein Volk, Ich bleibe für kurze Zeit durch dieses Verstandesorgan bei euch. Ihr habt gebetet, und im Augenblick der höchsten Erhebung habt ihr in der Stille eurer Herzen den liebevollen Gruß des Meisters vernommen, der euch gesagt hat: "Friede sei mit euch." Ihr seid euch der Wirkung bewusst geworden, die das Gebet hat, und habt die unermessliche Macht begriffen, die ihm innewohnt, wenn ihr es emporsendet — sowohl, um einem geistigen Bedürfnis abzuhelfen, als auch, um die Lösung einer materiellen Notsituation zu erbitten.

50. Erinnert euch, dass es oftmals genügt hat, das Wort "Vater" auszusprechen, um euer ganzes Wesen erbeben zu lassen und um eurem Herzen das Gefühl zu geben, von dem Trost, den seine Liebe schenkt, durchflutet zu werden. Wisset, dass immer dann, wenn euer Herz mich mit Innigkeit nennt, auch mein Geist vor Freude erbebt.

51. Wenn ihr mich "Vater" nennt, wenn dieser Name aus eurem Innern hervorbricht, wird eure Stimme im Himmel vernommen, und ihr entreißt der göttlichen Weisheit irgendein Geheimnis.

52. Lasst nicht zu, dass es nicht nur eure Lippen sind, die mich "Vater" nennen, denn viele von euch pflegen dies mechanisch zu tun. Ich will, dass das Gebet "Vater unser, der Du bist im Himmel, geheiligt werde Dein Name", dies Gebet aus reinem und tiefstem Herzen kommt und ihr über jeden Satz nachsinnt, damit ihr danach inspiriert und in vollkommener Gemeinschaft mit mir seid.

53. Ich habe euch das machtvolle, vollendete Gebet gelehrt, welches das Kind wirklich dem Vater näherbringt. Wenn ihr das Wort "Vater" mit Inbrunst und Ehrfurcht, mit Erhebung und Liebe, mit Glaube und Hoffnung aussprecht, schwinden die Entfernungen, der Raum verschwindet, denn in diesem Augenblick der Zwiesprache von Geist zu Geist ist weder Gott ferne von euch, noch seid ihr ferne von ihm. Betet so, und ihr werdet in eurem Herzen mit vollen Händen die Wohltat meiner Liebe empfangen.

54. Dann werdet ihr mich mit eurem geistigen Blicke schauen, wie Ich euch vorangehe − so, wie es der Hirte bei den Schafen tut. Ihr werdet das göttliche Licht euren Lebensweg erhellen sehen und meine Stimme hören, die, um euch auf eurem Wege zu ermutigen, unablässig wiederholt: "Seid stark, bleibt nicht stehen, jeder Schritt nach vorne wird euch eurem Vater näherbringen."

55. An diesem Tage, o Jünger, habe Ich zu euch ein weiteres Mal über die Liebe und das Gebet gesprochen, damit ihr die Gnade begreifen lernt, die ihnen innewohnen, und auch ihre Wirkungskraft, damit ihr den hohen Lohn erlangt, den meine Vaterliebe euch verheißen hat.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 167

1. Aus vielen Herzen steigt zu Gott die Frage auf: "Herr, wird der Schmerz, der diese Welt heimsucht, für immer fortbestehen?" Darauf antwortet ihnen der Meister: "Nein, meine vielgeliebten Kinder, euer Schmerz wird verschwinden, sobald ihr die wahre Liebe findet."

2. Obwohl man auf Erden viel von Liebe spricht, gibt es sie in Wirklichkeit nicht unter euch. Manche täuschen sie vor, andere verwechseln sie mit einem selbstsüchtigen Gefühl, und wieder andere mit einer niederen Leidenschaft. Falschheit regiert im Menschenherzen, die Lüge herrscht, man heuchelt Liebe, Freundschaft, Wohltätigkeit. Das Unkraut ist gewuchert und hat sich überallhin verbreitet, und nur das Feuer des Schmerzes wird imstande sein, es zu vernichten.

3. Dies Feuer werden die Menschen mit ihren Kriegen der Weltanschauungen, Glaubensbekenntnisse, Philosophien und Wissenschaften entflammen. Es ist der Krieg, der sich mit großen Schritten nähert. Dort, in diesem Feuer, das durch ihre eigenen Machtgelüste, Leidenschaften und Feindschaften entzündet wird, werden sie ihre Läuterung finden. So haben sie es gewollt, so haben sie es gefordert.

4. Wie wäre es möglich, dass die Menschen sich wie Geschwister lieben, wenn sie ihr Herz noch nicht geläutert haben? Es bedarf einer großen Heimsuchung auf der Welt, damit sie aus ihr geläutert hervorgehen; denn der Schmerz läutert.

5. Auch sage Ich euch: Die Menschen müssen an die Menschen glauben, müssen Glauben und Vertrauen zueinander haben, denn ihr müsst zu der Überzeugung kommen, dass ihr alle auf der Erde einander braucht.

6. Meint nicht, dass es mir gefällt, wenn ihr sagt, dass ihr an mich glaubt, und Ich dabei weiß, dass ihr an der ganzen Welt zweifelt. Denn was Ich von euch erwarte, ist dies, dass ihr mich durch die Liebe, die ihr euren Nächsten entgegenbringt, liebt und denen vergebt, die euch verletzen; dass ihr dem Ärmsten, Geringsten oder Schwächsten liebevoll beisteht, eure Mitmenschen unterschiedslos liebt und bei allen euren Werken größte Selbstlosigkeit und Wahrhaftigkeit walten lasst.

7. Lernt von mir, denn Ich habe niemals an euch gezweifelt, glaube an eure Rettung und vertraue darauf, dass ihr euch aufraffen werdet, um das wahre Leben zu erreichen.

8. Auch wenn es nach außen hin viel Falschheit bei den Werken der Menschen gibt, gibt es nicht einen, in dessen Innern nicht ein Teil Wahrhaftigkeit vorhanden ist. Dieser Teil ist der Funke geistigen Lichtes, den er in sich trägt, ist meine göttliche Gegenwart, der Gottesfunke, der ihn innerlich erleuchtet. Ich werde bewirken, dass dies Licht, welches das meine ist, in jedem Herzen erstrahlt, und dass sein Widerschein sich in jedem eurer Werke bekundet.

9. Ich will, dass ihr in der Wahrheit lebt, und dafür ist es nötig, dass alles Böse stirbt. Ihr, die ihr euch der Stunde, die näherrückt, bewusst seid — wachet und betet schon heute, kündigt euren Mitmenschen diese Schlacht als Propheten an, damit sie sich vorbereiten und in den Augenblicken der Bitternis während des kommenden Kampfes nicht verzweifeln.

10. Seid davon überzeugt, dass alle "Felder" Frucht tragen werden, wenn sie zubereitet sind. Mein Same ist bereit, auf sie niederzugehen: Jedes menschliche Wesen wird eine Pflanze sein, die erblüht und Früchte der Liebe schenkt und so die Bestimmung alles Geschaffenen erfüllt.

11. Im Pflanzenreich gibt es Schmarotzerpflanzen, die unnütz sind; nehmt sie euch nicht zum Vorbild.

12. Wisst ihr, warum der Vater von euch nur Früchte der Liebe erwartet? — Weil der Same des Lebens, den Ich in jedes Geschöpf legte, der Ur-Same, die Liebe war.

13. Wenn ihr zuweilen, wie es bei Pflanzen der Fall ist, dem Anschein nach vertrocknet seid, wenn ihr für kurze Zeit welk geworden seid oder Durstqualen erlitten habt, so geschah dies nicht, weil euch das Wasser meiner Gnade gefehlt hat. Mein Liebesquell hat sich immerdar auf jeden Geist und jedes Herz als lebenspendendes Nass ergossen. Aber diese menschlichen, mit Geist begabten „Pflanzen“ besitzen Willensfreiheit, und infolge des schlechten Gebrauchs dieser kostbaren Gabe entfernen sie sich von jener göttlichen Gnade, welche das einzige ist, was den Geist retten und stärken kann. Wie verschieden seid ihr von den Pflanzen der Erde, die an ihrem Orte immer ergeben das entgegennehmen, was ihnen die Barmherzigkeit Gottes beschert!

14. Ihr alle meint, in eurem Leben schon geliebt zu haben, doch Ich sage euch: Manche haben wirklich geliebt, während andere die Leidenschaften und den Egoismus mit Liebe verwechselt haben.

15. Durch Jesus gab Ich euch die vollkommene Unterweisung. Betrachtet meinen Lebensweg als Mensch von der Geburt bis zum Tode, dann wird sich euch die Liebe in lebendiger und vollkommener Weise erschließen.

16. Ich verlange nicht von euch, dass ihr Jesus gleich sein sollt, denn in ihm war etwas, was ihr nicht erreichen könnt: als Mensch vollkommen zu sein, da Jener, der in ihm war, Gott selbst in begrenzter Form war. Aber Ich sage euch dennoch, dass ihr ihm nacheifern sollt.

17. Mein ewiges Gesetz hat zu euch immer von dieser Liebe gesprochen. Ich sagte euch in den ersten Zeiten: "Du sollst Gott von ganzem Herzen und von ganzem Geiste lieben", und "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst."

18. Später gab Ich euch diese inspirierten Worte: "Liebet eure Mitmenschen, wie der Vater euch geliebt hat"; "Liebet einander."

19. In dieser Zeit habe Ich euch offenbart, dass ihr Gott mehr als alles Geschaffene lieben sollt, dass ihr Gott in allem Bestehenden, und alles Bestehende in Gott lieben sollt. Dass ihr an euren Mitmenschen Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit üben sollt, damit ihr den Vater in all seiner Herrlichkeit schaut, denn Barmherzigkeit ist Liebe.

20. Der Mensch ist niemals so wie heute in der Lage gewesen, mich durch geistige Anbetung zu lieben, frei von Unlauterkeit. Die heidnischen Zeiten und die der Ungläubigen sind nun ferne. Der Götzendienst, der in allen Kulten und zu allen Zeiten fortbestanden hat, ist den Geistwesen zum Überdruss geworden mit seiner Sinnenbetörung und seinem falschen Glanze.

21. Bald kommen die Generationen, die an allen Enden der Erde die geistige Verehrung für meine Göttlichkeit einführen. Wenn diese Form der Religionsausübung dann schließlich ein Reich des Friedens und des Lichtes unter den Menschen errichtet, wird der religiöse Fanatismus bei den Menschen verschwinden, weil in der Vergeistigung kein Platz mehr für Leidenschaften, noch für Unwissenheit ist.

22. Weil ihr noch einen weiten Weg vor euch seht, sollt ihr nicht stehenbleiben und denken, dass ihr niemals ans Ziel gelangen werdet. Schreitet voran, denn selbst über einen verlorenen Augenblick wird euer Geist später weinen. Wer hat euch gesagt, dass das Ziel auf dieser Welt ist? Wer hat euch gelehrt, dass der Tod das Ende ist, und dass ihr in jenem Augenblicke mein Reich erreichen könnt?

23. Der Tod ist wie ein kurzer Schlaf, nach welchem der Geist unter der Liebkosung meines Lichtes mit erneuerten Kräften erwachen wird wie zu einem neuen Tage, der für ihn beginnt.

24. Der Tod ist der Schlüssel, der euch die Tore des Gefängnisses öffnet, in dem ihr euch befandet, solange ihr an die Körpermaterie gebunden wart, und er ist zugleich der Schlüssel, der euch die Pforten zur Ewigkeit öffnet.

25. Dieser Planet, der durch die menschlichen Unvollkommenheiten in ein Sühnetal verwandelt wurde, war für den Geist Gefangenschaft und Verbannung.

26. Wahrlich, Ich sage euch, das Leben auf Erden ist eine weitere Stufe auf der Leiter des Lebens. Warum fasst ihr es nicht so auf, damit ihr alle seine Lektionen nutzt? Der Grund, warum viele ein ums andere Mal zu ihm zurückkehren müssen, ist der: Weil sie es nicht verstanden und sie aus ihrem vorhergehenden Leben keinen Nutzen zogen.

27. Bei den Menschen von morgen wird es soviel Vergeistigung und Verständnis für die Entwicklung geben, die ihr Geist erreichen muss, dass — wenn ihr Todeskampf beginnt und sie nur noch einen Schritt vom Leibestode entfernt sind — sie selbst und jene, die ihnen in dieser Stunde beistehen, jenen Augenblick als den schönsten ihres ganzen Erdendaseins betrachten, welcher wie der Höhepunkt eines fruchtbaren und nutzbringenden Lebens sein wird, und sie wie ihr Meister am Kreuze sagen können: "Alles ist vollbracht."

28. Ich spreche in väterlichem Tone und mit einfachen Worten zu euch. Ihr habt meine neue Offenbarung in dieser Zeit von Geheimnissen erfüllt erwartet, und groß war eure Überraschung, als ihr die Schlichtheit meiner Unterweisungen und die bescheidene Art, zu euch zu sprechen, gesehen habt.

29. Elias kam wie ein Lichtstrahl inmitten eines Sturmes, gefolgt von seinen unsichtbaren Heerscharen, seinen großen Legionen von Lichtgeistern, die ihm wie die Schafe dem Hirten folgen. Er bricht den Menschenmassen eine Bahn, reißt zur Rechten und zur Linken das Dorngestrüpp nieder, um denen eine Bresche zu schlagen, die ihm nachfolgen, und sammelt die Geistwesen, die seine Stimme als die des Hirten erkennen, der sie in dieser Zeit zu mir führen wird.

30. Habt ihr vergessen, dass es ein Schaf Elias' war, das euch Zeugnis gab von meiner Gegenwart und euch einlud, euch in der Hürde zu vereinigen, um dann der Spur des Hirten zu folgen?

31. Mache dich auf, Menschheit, entdecke den Weg, entdecke den Grund für das Leben! Vereinigt euch, Volk mit Volk, liebt euch alle! Wie dünn ist die Scheidewand, die ein Heim vom anderen trennt, und dennoch − wie ferne sind ihre Bewohner einander! Und an den Grenzen eurer Länder — wie viele Bedingungen werden da verlangt, damit ihr den Ausländer durchlasst! Und wenn ihr dies selbst unter Menschenbrüdern tut — was habt ihr dann erst bei denen gemacht, die sich in einem anderen Leben befinden? Ihr habt zwischen ihnen und euch einen Vorhang herabgelassen — wenn nicht den eures Vergessens, so doch den eurer Unwissenheit, welche wie dichter Nebel ist.

32. Wenn Ich die Bewohner dieser Welt betrachte, sehe Ich, dass alle Völker meinen Namen kennen, dass Millionen von Menschen meine Worte aussprechen; doch wahrlich, Ich sage euch, dennoch sehe Ich keine Liebe der Menschen untereinander!

33. Alles, was Ich euch in dieser Zeit lehre und was auf der Welt geschieht, ist die Erklärung und die Erfüllung der Offenbarung, die Ich der Menschheit durch meinen Apostel Johannes gab, als Ich ihn zu der Zeit, da er auf der Insel Patmos lebte, im Geiste in die Himmelshöhen, zur göttlichen Ebene, zur Unermesslichkeit trug, um ihm durch Sinnbilder den Ursprung und das Ziel, das Alpha und das Omega zu zeigen; und er sah die Ereignisse, die geschehen waren − jene, die sich gerade vollzogen, und jene, die noch kommen würden.

34. Er verstand zu diesem Zeitpunkt nichts davon, aber meine Stimme sagte ihm: "Schreibe auf, was du sehen und hören wirst", und so schrieb er. Johannes hatte Jünger, die das Meer mit Schiffen überquerten und ihn an seinem Rückzugsorte aufsuchten. Begierig fragten jene Männer den, der ein Jünger Jesu gewesen war, wie der Meister gewesen sei, wie seine Worte und seine Wundertaten; und Johannes, der seinem Meister in Liebe und Weisheit nacheiferte, setzte sie mit seinem Worte in Erstaunen.

Auch als das Alter herannahte, als sein Körper bereits von der Zeit gebeugt war, hatte er noch genug Kräfte, um von seinem Meister zu zeugen und seinen Jüngern zu sagen: "Liebet einander." Als jene, die ihn aufsuchten, sahen, dass der Tag von Johannes' Hinscheiden näherkam, baten sie ihn im Verlangen danach, alle Weisheit zu besitzen, die jener Apostel angesammelt hatte, ihnen alles zu offenbaren, was er von seinem Meister gelernt hatte, doch als Antwort vernahmen sie immer nur jenen Satz: "Liebet einander."

35. Jene, die mit soviel Eifer und Interesse fragten, fühlten sich betrogen und dachten, dass das Alter die Worte Christi aus seinem Gedächtnis gelöscht habe.

36. Ich sage euch, dass Johannes kein einziges meiner Worte vergessen hatte, sondern dass er aus all meinen Lehren als eine einzige Quintessenz jene Lehre aussprach, die das ganze Gesetz zusammenfasst: die Liebe untereinander.

37. Wie hätte jenem so geliebten Jünger die Lehre des Meisters, den er so sehr liebte, aus der Erinnerung schwinden können?

38. Wisst ihr etwa, Jünger dieser Zeit, ob Ich euch, wenn das Jahr 1950, das letzte meiner Kundgabe, gekommen ist, nicht gleichfalls statt jeder Unterweisung nur noch sagen werde: "Liebet einander"? Alles auf eurem Lebenswege spricht zu euch von dieser Lektion: Der Baum, der sein Laubwerk ausbreitet, um euch Schatten zu spenden, die Blume, die ihre Blütenblätter fallen lässt, nachdem ihr ihren Duft eingeatmet habt, so dass ihr Opfertod zu eurer Wonne wird.

39. Dies ist der Weg, deshalb habe Ich euch gesagt, dass ihr Gott in allem Geschaffenen lieben sollt und die ganze Schöpfung in Gott, denn in allem bin Ich gegenwärtig und in allem spreche Ich zu euch.

40. Ich sehe, dass alle Menschen krank sind, sei es körperlich oder geistig. Ihr Menschen, in deren Inneren nur noch der andauernde Klageruf des Gewissens zu hören ist — sucht mich als Quelle der Gesundheit, denn Ich besitze den Balsam, der alle Übel heilt. Doch um meine Macht unter euch zu offenbaren ist es nötig, dass ihr mir eure Herzen frei von Flecken vorweist.

41. Ihr habt Verlangen danach, dass Ich meine Macht und meine Wundertaten auf eurem Lebensweg erweise, und Ich bin bereit, euch dies zu gewähren. Die Schatzkammer eures Vaters wartet nur auf eure Zurüstung, um euch mit Gesundheit, Stärke und Licht zu überschütten.

42. Heute hegt und pflegt euch mein Wort, es ist Saat und zugleich Bewässerung; und morgen, wenn die rechte Zeit dafür gekommen ist, werde Ich die Ernte der Liebe einbringen, den goldenen Weizen meiner Ländereien.

43. Fragt ihr euch, weshalb Ich eure Fehler und Unvollkommenheiten immer wieder korrigiere? Ich reiße nur die Brennnesseln und anderes Unkraut aus, die in euren Herzen gewuchert sind und eure guten Gefühle erstickt haben.

44. Diese Zeit dient der Läuterung. Nicht nur die Menschen werden ihre Schandflecken in den kristallklaren Wassern meines Gerichtes abwaschen müssen, auch die Geistwesen sind dieser Säuberung unterworfen.

45. Wenn die Menschen dann von jeder Befleckung frei sind, werden sie fühlen, dass die Erde sich dem Himmel nähert. Diese Annäherung wird geistig geschehen und euch mit Frieden, Zuversicht und Erkenntnis erfüllen.

46. Jünger, wenn ihr in euren Mußestunden darangeht, mein Wort zu ergründen, werdet ihr in seinem Sinngehalt eine vollkommene Vernunft und eine unendliche Gerechtigkeit feststellen. Mein Wort erweckt die Menschen zu einem gehobenen Leben, einem glücklichen Dasein. Doch während es für euch nötig war, dass Ich in dieser Form spreche, um euch aufzuwecken, hat es manche Menschen gegeben, die die körperlich hörbare Kundgebung des Geistigen nicht benötigten, um sie zur Erfüllung meines Gesetzes zu erwecken.

47. Die intuitiven Spiritualisten, die Inspirierten, die Träumer, sie tragen mich in ihren Herzen, auch ohne das Wort vernommen zu haben, das ihr bisher empfangen habt. Sie halten schon seit langem geistige Zwiesprache mit ihrem Meister.

48. Ihr werdet ihnen auf eurem Wege begegnen und von ihrem Wissen um mein Werk überrascht sein. Auch sie werden, wenn sie euch begegnen, erfreut sein, wenn sie ihre Ideen und ihr Tun bestätigt sehen, wenn sie euer Zeugnis und eure Erläuterungen vernehmen. Sie sollen jedoch in euren Vorstellungen, Handlungsweisen, eurer Religionsausübung oder in eurem Leben nichts entdecken, was die Spiritualität meiner Lehre verleugnet, denn dann werden sie sich mit Enttäuschung im Herzen von eurem Wege abwenden.

Wachet und betet, Jünger, damit ihr meine Unterweisung versteht und sie in eurem Leben mit derselben Lauterkeit zur Anwendung bringt, mit der ihr sie empfangen habt. Dann wird der Jubel in euren Herzen groß sein, wenn ihr mit jenen zusammentrefft, die Ich intuitive Spiritualisten genannt habe. Zusammen werdet ihr auf der Welt eine starke Gemeinschaft bilden, die mit ihrem Gebet, ihrem Eifer im Gesetz, ihrer Einfachheit in der Lebensführung und ihrer Liebe zum Nächsten die Menschheit die wahre Verehrung Gottes lehrt und ihr den Weg des guten Willens weist, um auf Erden in Frieden zu leben.

49. In der Demut eures Gebetes sagt ihr mir: "Herr, wenn Du der höchste Schöpfer bist und außerdem unser Vater, so tue mit uns, was Dir wohlgefällt. Wenn es Dein Wille ist, dass der Schmerz unsere Herzen abschleift, so tue an uns, was Dein Wille vorgesehen hat. Wenn Du willst, dass wir uns läutern, bevor Du uns eine Aufgabe anvertraust, so geschehe es, wie Du es bestimmt hast."

50. Es sind nur wenige, die so zu mir sprechen, doch ihrer bediene Ich mich, um euch ein Beispiel dafür zu geben, wie eure Bereitwilligkeit und Ergebung gegenüber den Weisungen des Vaters sein soll. Aber Ich gebe euch allen meine Unterweisung, damit ihr ebenso demütig und gehorsam werdet.

51. Manchmal wird euch mein Wort von Gericht erfüllt vorkommen und wird die Empfindlichkeit derer berühren, die es vernehmen. Doch immer werdet ihr es von einer göttlichen Essenz, einer großen Sanftmut und unendlichen Barmherzigkeit durchdrungen finden, die bewirken werden, dass es immer mit Wonne und mit Interesse vernommen wird.

52. Wenn mein Wort euch überfordern würde, könntet ihr es nicht erfassen. Doch Ich will, dass ihr über die göttlichen Unterweisungen, die Ich euch lehre, nachdenkt; denn wer studiert, inspiriert sich, und wer sich von der göttlichen Liebe inspirieren lässt, ist bereits mein Jünger.

53. O ihr spiritualistischen Jünger, habt keine Furcht vor der Erfüllung eurer Aufgabe, denn es ist nicht schwierig, sie zu erfüllen. Mit Weisheit führe Ich euch auf dem Wege, damit ihr nicht stolpert, damit niemand sich verirrt. Doch denkt nicht, dass er mit Rosen bestreut ist, weil Ich euch den Weg bereite — nein, ihr werdet Dorngestrüpp und Prüfungen auf ihm finden.

54. Ich sage euch: Wer mir nachfolgen oder mich finden will, muss den Weg des Opfers und der Entsagungen dem der ungesunden Vergnügungen und der niederen Leidenschaften vorziehen. Denn auf dem ersteren Wege werdet ihr die Wonnen finden können, die euch meine Kraft und Ermutigung bescheren, und auf dem letzteren sehr schmerzhafte Stürze. Meine göttliche Spur, meine Spur der Liebe, werdet ihr immer auf dem Pfade der Selbstüberwindung, des Opfers, der Nächstenliebe und der Demut finden.

55. Die Menschen sind wie Kinder, die nicht über die Folgen ihrer Taten nachdenken, und deshalb begreifen sie nicht, dass ein Stolperstein, an den sie auf ihrem Wege stoßen, nur ein Hindernis ist, das der Meister aufstellte, um ihren besinnungslosen Lauf aufzuhalten oder um ihnen zu ersparen, eine falsche Entscheidung zu treffen.

56. Ich will, dass ihr euch nunmehr wie Erwachsene benehmt, dass ihr eure Werke, eure Taten überlegt, dass ihr eure Worte wägt. Dies ist der Weg, Klugheit und Gerechtigkeit in euer Leben zu bringen. Außerdem sollt ihr darüber nachdenken, dass das Leben eine unermessliche und beständige Prüfung für den Geist ist.

57. Auf meinem Wege geht niemand zugrunde, und obschon es Gelegenheiten gibt, bei denen der Mensch von der Last des Kreuzes bezwungen zusammenbricht, richtet ihn eine höhere Kraft wieder auf und ermutigt ihn. Diese Kraft entspringt dem Glauben.

58. Gesegnete Jünger, Ich sage euch wahrheitsgemäß, dass die Frohe Botschaft meines Wortes bereits zu vielen Herzen gelangt wäre, wenn dies Volk meine Unterweisung befolgen würde. Mit dem Beispiel der Werke in eurem Leben würdet ihr das größte Zeugnis für die Wahrheit meiner Lehre geben.

59. Niemand soll glauben, dass die Anwesenden dazu bestimmt sind, alles zu tun. Nein, Volk, jede Generation hat den Auftrag, einen Teil meines Werkes durchzuführen.

60. Macht aus euren Herzen ein Gefäß und sorgt dafür, dass seine Liebe zum rechten Zeitpunkt in die Herzen eurer Mitmenschen überströmt. Schafft jedoch keine Hindernisse, die die Ausbreitung meiner Lehre verzögern oder verhindern, denn unter großem körperlichem oder geistigem Schmerz müsstet ihr sie wieder beseitigen.

61. Macht euren Mitmenschen alles fühlbar, was mein Werk an Heilsamem und Gutem in sich birgt. Ich sage euch, dass jeder, den ihr den göttlichen Einfluss spüren lasst, der von ihm ausgeht, mein Wort segnen wird.

62. Ich werde euch gewähren, dass ihr das, was Ich an euch getan habe, an euren Mitmenschen tut; denn wenn mein Wort Wunder wirkte, so tragt auch ihr es in euren Herzen, und eben dies Wort sollt ihr euren Mitmenschen weitergeben.

63. So, wie Ich euch an Geist und Körper gesund machte, euch den Frieden zurückgab oder bewirkte, dass in euren Herzen der Glaube geboren wurde, und euch vor dem Verderben rettete, ebenso sollt auch ihr an allen tun, die dessen bedürfen. Aber Ich muss euch darauf hinweisen, dass mein Wort diese Wunder nur dann bewirkt, wenn ihr es vorher in euren Herzen wirklich fühlt, wie euer Vater es fühlt, wenn Er es euch gibt.

64. Wenn ihr die erhebende Wirkung und die Macht meines Wortes kennenlernen wollt, so bringt es zur Anwendung, und ihr werdet oftmals staunen. Doch wenn ihr es nur in eurem Herzen bewahrt, um euch selbst daran zu erfreuen, werdet ihr wie der reiche Geizhals sein, der nicht weiß, was er besitzt, noch den Wert seines Besitzes kennt, weil sein Schatz ein totes Vermögen ist.

65. Lernt, in den Stürmen dieses Lebens Herzen zu fischen, Kranke zu heilen und Geister zu leiten. Vergeistigt euch, und ihr werdet darin eine Kraft finden, die euch ermöglichen wird, die Prüfungen mit Gleichmut und Zuversicht zu überstehen. Diese Vergeistigung wird sich in eurem materiellen Leben widerspiegeln und wird Nahrung, Heilbalsam und die Fackel sein, die euren Weg erhellt.

66. Es wird vorkommen, dass das Brot auf dem Tische eures Heimes knapp ist, ohne dass euer Körper Hunger verspürt und eure Kräfte nachlassen. Es werden Tage des Schmerzes und der Betrübnis kommen, in denen Seuchen die Städte verheeren. Doch dort, wo es keinen Arzt gibt und man sich auch nicht auf Medikamente verlässt, wird sich mein unsichtbarer Balsam offenbaren, welcher im Augenblicke des Gebetes meiner Kinder herniederkommen wird. Doch müsst ihr Verdienste erwerben, bevor die Tage der Verwüstung nahen, damit ihr dann, statt euch mit eurem eigenen Schmerz zu beschäftigen, den eurer Mitmenschen lindert.

67. Entzündet Lampen des Glaubens im Herzen eurer Mitmenschen, lehrt sie, meinen Namen mit Ehrfurcht auszusprechen, meine Lehre hochzuschätzen und mit dem Geiste zu beten. Erinnert euch daran, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern auch von jedem Worte, das vom Herrn kommt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 168

1. Kommt und löscht euren Durst in meiner Liebe, schüttelt eure Müdigkeit ab, Wanderer. Ich bringe euch ein Geschenk in meinem Worte, das eine Lehre für euch ist. Auch wenn ihr ohne Verdienste zu mir kommt, vertraue Ich euch gerne Aufgaben innerhalb meines Werkes an, damit ihr euch als Kinder des Herrn und Geschwister aller Menschen fühlt.

2. Eure Gaben, welche dem Geiste angeborene Eigenschaften sind, werden sich in einer für diese Menschheit unbekannten Weise offenbaren, und niemand wird euch sagen können, dass ihr sie gestohlen oder euch widerrechtlich angeeignet habt. Später wird dies Volk als Wegbereiter der Zeit der Vergeistigung betrachtet werden.

3. Eine Legion geistiger Wesen ist euch zu Hilfe gesandt worden, damit ihr euch gemeinsam in dieser Mission vereint. Diese Wesenheiten werden euch Mut machen, euch inspirieren und wiederaufrichten, wenn ihr strauchelt, und wenn euer Weg von Wesen der Finsternis umlagert wird, werden sie euch die Art und Weise zeigen, wie man ihnen Licht vermittelt, das sie erleuchtet und von ihrer Verwirrung befreit. Das Licht eurer Schutzengel wird euch erleuchten, damit ihr den Pfad erkennen und die Fallstricke entdecken könnt.

4. Studiert und begreift meine Unterweisung, damit ihr sie unverfälscht verwirklichen könnt, dann wird euch niemand mit falschen Lehren verwirren, die aus dem Geistigen entnommen wurden, um Wissenschaften, Doktrinen und Philosophien zu schaffen. Ihr werdet unter gebildeten Menschen sein, befragt und auf die Probe gestellt werden, doch werdet ihr den Mut nicht verlieren, weil ihr fühlt, dass euch meine fürsorgliche Liebe beisteht. Begreift, dass ihr das Juwel, das Ich in euren Geist gelegt habe, sorgsam hüten müsst und es nicht mit unnützen Kenntnissen vermengen, noch es für materielle Gegenleistungen verkaufen dürft.

5. Die Zeit rückt näher, in der jedes Auge bereit sein soll, meine Gegenwart zu schauen. Dann sollt ihr euch als meine Botschafter aufmachen und die Art und Weise, in der Ich mich euch kundtue, bezeugen, um jeden Geist aus seiner Lethargie wachzurütteln. Ihr sollt die Propheten sein, die der Welt die Heimsuchungen ankündigen, die kommen müssen, und die Epoche, die diesen Ereignissen vorangehen wird.

6. Seht ihr, wie die heutigen Menschen sich selbstsüchtig um die Befriedigungen bemühen, die ihnen das menschliche Leben beschert, ohne sich um die Zukunft ihres Geistes zu kümmern? Wahrlich, Ich sage euch, im Grunde brauchen sie meine Liebe, und die Speise, die sie so lange auf meinem Tische erwartet hat, wird noch die Nahrung derer sein, die sie zuvor gleichgültig ansahen.

7. Harret aus bis ans Ende, Jünger, seid nicht traurig, wenn ihr, von euren Mitmenschen verachtet, zu mir kommt. Ich werde euren Glauben belohnen und euch Gerechtigkeit widerfahren lassen, damit euer Angesicht schließlich von einem Siegeslächeln erhellt wird. Das Licht wird anbrechen, die Finsternis wird weichen und die Wiederherstellung wird beginnen, damit sich auf Fundamenten des Friedens und der Gerechtigkeit der Tempel erhebt, in welchem die Menschheit ihren Schöpfer durch ein Leben ehrt, das ein Kult der Liebe, Vergeistigung und Achtung gegenüber den Gesetzen ist, die der Vater für seine Kinder erließ.

8. Das Licht meines Geistes ist bei euch. Ihr seht es nicht mit euren körperlichen Augen, aber ihr fühlt es in eurem Verstande aufleuchten.

9. Der Geist des Vaters ist unsichtbar, aber er offenbart sich in unendlich vielen Formen. Das ganze Universum ist nur eine materielle Manifestation des Göttlichen. Alles Geschaffene ist ein Spiegelbild der Wahrheit.

10. Ich habe das Dasein der Geistwesen, welche Kinder meiner Göttlichkeit sind, je nach dem Orte, den sie bewohnen, mit einer Reihe von Lebensformen umgeben, in welche Ich Weisheit, Schönheit, Lebenskraft und gute Gesinnung legte, um jeder dieser Heimstätten den sichtbarsten Beweis von meinem Dasein und eine Vorstellung von meiner Macht zu geben. Ich weise euch darauf hin, dass der Sinn des Lebens im Lieben, im Wissen, im Besitz der Wahrheit besteht.

11. Ich sage euch: Wer nicht liebt, wer seine Liebe nicht in der höchsten Form und mit absoluter Aufrichtigkeit bekundet, wird kein wahrhaftiges Wissen haben und wird nur sehr wenig besitzen. Wer dagegen mit ganzem Geist und all den ihm gegebenen Kräften liebt, der wird in sich das Licht der Weisheit tragen und fühlen, dass er in Wirklichkeit der Eigentümer all dessen ist, was ihn umgibt; denn was der Vater besitzt, ist auch Eigentum seiner Kinder.

12. Ich erkläre euch derzeit, was Ich euch in der Zweiten Zeit sagte und was ihr nicht verstanden habt, und Ich offenbare euch in klarster Weise, eurer derzeitigen geistigen Entwicklung entsprechend, was Ich euch damals nicht mitgeteilt habe.

13. Bei einer bestimmten Gelegenheit sagte Ich zu den Zuhörerscharen: "Ich habe Euch noch viele Dinge zu sagen, aber Ich sage sie jetzt noch nicht, weil Ihr sie nicht begreifen würdet." Jetzt, da meine Stimme aufs neue in der Welt zu vernehmen ist, sage Ich euch: Dies ist die Zeit, in der ihr das verstehen könnt, was Ich damals verschwieg. Hört zu und denkt darüber nach.

14. Der Vater ist der Schöpfer, ist Urquell jeder Wahrheit und allen Lebens. Doch um sich an seinem Werk zu erfreuen, bedurfte es des Daseins von Wesen, die Geist besaßen, die mit Ihm alles genießen sollten, was aus seiner göttlichen Barmherzigkeit hervorging; die außerdem eine volle Kenntnis seines Daseins haben, und die die Liebe ihres Vaters anzunehmen und Ihn auch zu lieben verstehen sollten.

15. Ich habe euch bereits erklärt, was die Ursache war, die die Menschheit von der Erfüllung des Gesetzes der Liebe, der Ich sie unterstellte, abgebracht hat, obwohl der Mensch vom Lichte seines Gewissens erleuchtet wird. Ich habe euch auch gesagt, dass diese Verirrung, die so viele menschliche Irrtümer und Sünden verursacht hat, bewirkte, dass der Vater »sein Wort« zur Welt sandte, um euch den größten Beweis seiner unendlichen Liebe zu geben, als Er Mensch wurde und euch den Weg zeigte, der euch ermöglicht, euer Geistesheil zu erringen.

16. Heute, viele Jahrhunderte von jenem Geschehen entfernt, sage Ich euch, dass — obwohl Ich mein Blut für die ganze Menschheit vergossen habe — nur jene das Heil ihres Geistes zu erlangen vermochten, die den Weg gingen, den Jesus euch lehrte; während all jene, die in der Unwissenheit, in ihrem Fanatismus, in ihren Irrtümern oder in der Sünde verharrten, noch nicht gerettet sind.

17. Ich sage euch, auch wenn Ich tausendmal Mensch würde und tausendmal am Kreuze stürbe — solange die Menschen sich nicht erheben, um mir nachzufolgen, werden sie das Heil ihres Geistes nicht erreichen. Es ist nicht mein Kreuz, das euch erlösen soll, sondern das eure. Ich trug das meine auf den Schultern und starb an ihm als Mensch, und von diesem Augenblick an war Ich im Schoße des Vaters. Ihr sollt mir in Sanftmut und in Liebe nachfolgen und mit echter Demut euer Kreuz auf den Schultern tragen, bis ihr das Endziel eurer Mission erreicht habt, um dann gleichfalls bei eurem Vater zu sein.

18. Das Streben vieler ist es, Gott kennenzulernen, aber die Verwirklichung dieses Strebens haben sie nicht erreicht, weil sie mich nicht dort gesucht haben, wo Ich tatsächlich wohne — im Geiste. Um mich zu erkennen, müssen sie sich zuvor selbst kennenlernen.

19. Heute stehe Ich allen meinen Kindern bei. Den einen werde Ich bei ihrem Kreuztragen helfen, damit sie bald den Berg ersteigen können, auf dessen Gipfel ihr Vater sie erwartet. Anderen werde Ich die Augen öffnen und ihnen Klarheit und Sehertum geben, damit sie mich schauen, und wieder andere werde Ich lehren, sich in ihr Inneres zu versenken, damit sie im erhabensten Teil ihres Wesens ein Erbe entdecken, von dem sie sich früher nicht hätten träumen lassen, es zu besitzen. Dann werden viele der idealistischen Bestrebungen Wirklichkeit werden, und in all jenen, die guten Willens sind, wird die Harmonie erstrahlen. Das göttliche Licht wird voll von jenen Geistwesen Besitz ergreifen, die der Erkenntnis der Wahrheit keinen Widerstand entgegensetzen.

20. Wundert euch nicht darüber, dass Ich euch gesagt habe, dass es euer Kreuz ist, das euch erlösen muss, denn damit wollte Ich euch sagen, dass Ich durch mein göttliches Vorbild in jedem Herzen einen Erlöser hinterlassen habe, damit er eure Schritte lenke und euch schließlich erlöse.

21. Hört auf meine Stimme in eurem Gewissen und sagt mir, ob mein Wort nicht während eures ganzen Daseins in ihm wahrnehmbar war, und ob sich diese Einwirkung nicht am stärksten in den Augenblicken fühlbar macht, in denen euch eine Prüfung trifft.

22. Ich würde gegen die Gerechtigkeit und die Vollkommenheit verstoßen, wenn Ich euch befleckt in mein Reich mitnähme, ohne dass euer Geist durch eure Wiedergutmachung geläutert worden wäre. Welche Verdienste hättet ihr, wenn ihr allein durch meinen Opfertod alle Seligkeit erhalten hättet?

23. Ich sage euch dies, um euch zum Nachdenken zu bewegen, euch aus eurer Lethargie wachzurütteln und euch aufzufordern, zu mir zu kommen, weshalb Ich euch unablässig rufe.

24. Komm, erwähltes Volk, und ruhe dich von deiner Mühsal aus, denn Ich biete dir heute wie immer meine Liebe an. Öffnet eure Herzen und lasst mich die Wunde heilen, die euch so lange hat leiden lassen, ohne dass sie eure Mitmenschen bemerkt haben. Warum fürchtet ihr die Zukunft, wenn ihr wisst, dass Ich euch nahe bin? Ich blicke in euer Inneres und weiß, dass ihr noch immer schwach werdet in den Prüfungen und angstvoll Elias und mich, den Meister, ruft, weil ihr fühlt, dass ihr zugrunde geht. Doch Ich sage euch, dass Ich euch nicht fallen lassen werde, dass Elias der starke Stab ist, der euch stützt, dass Ich jedem meiner Kinder eine gerechte Bestimmung zugewiesen habe, und dass die Prüfungen euren Geist formen und mir näherbringen werden.

25. Ich bin jenseits der Zeit und gebe euch von diesem Schatz, damit ihr ihn für eure geistige Aufwärtsentwicklung gebraucht. Ich bin euer Meister, der euch während eures ganzen Lebens lehrt. Die Bestimmung des Menschen ist nicht, zu leiden. Ich habe euch nicht ausgesandt, um zu leiden, sondern um euch zu vervollkommnen, damit ihr zu mir gelangt. Ich habe euch meinen Willen zu allen Zeiten bekanntgegeben. In der Dritten Zeit lehre Ich euch nun, wie Ich es euch verheißen hatte.

26. Ihr seid von verschiedenen Orten der Erde herbeigekommen, um mein Wort zu hören, und habt dabei die Widerstände auf eurem Weg überwunden. Eure Liebe war größer als die Hindernisse, auf die ihr auf eurer Reise gestoßen seid, und ihr wart in eurem Bemühen erfolgreich. Heute dankt ihr mir für das, was Ich euch gewährt habe, und in meiner Liebe fühlt ihr euch geborgen.

27. Ich habe euch ermutigt, weil ihr geglaubt habt und unbeirrt bei meiner Unterweisung geblieben seid. Ihr habt erkannt, dass die Welt euch keinen Frieden geben kann, und ihr wendet euch von ihr ab, um diese Zeit dem Studium meines Wortes zu widmen.

28. Fühlt meinen Frieden und die Frische des Baumes. Nicht dies Haus ist der Baum, von dem Ich zu euch spreche, sondern mein Geist voller Barmherzigkeit und Liebe für alle meine Kinder. Wie oft weint ihr beim Gedanken daran, dass es viele gibt, die nach dieser Gnade hungern und dürsten, und der Schmerz darüber erfüllt euer Herz. Doch Ich sage euch: Wenn ihr wollt, dass mein Wort zu all euren Mitmenschen gelangt, so rüstet euch zu und seid Botschafter des guten Willens. Ich sage euch, es werden alle gerettet werden, nicht ein Geist wird verlorengehen, und sie alle — die einen in dieser Welt und die übrigen auf anderen Lebensebenen — werden mich lieben und mich anerkennen.

29. Durch den Ungehorsam der Welt ist mein Geist traurig. Selbst das Volk, das mich gehört hat, gerät ins Wanken, doch Ich will nicht, dass dieser Zeit der Begnadungen eine andere des Schmerzes folgt.

30. Wenn ihr, nachdem Ich zu euch gesprochen habe, zu eurem Ergötzen Unterweisungen in gewählter Sprache sucht und mein Wort verachtet, weil es schlicht ist, dann deshalb, weil ihr es nicht ergründet habt, weil ihr die Unterweisung nicht verstanden habt, die euch alles lehrt, was ihr braucht, um innerhalb meiner Gesetze zu leben, und euch die Geheimnisse enthüllt, in die der Mensch nicht einzudringen vermochte.

31. Ihr habt die Verpflichtung gefühlt, zu beten und nicht nur euren irdischen Geschwistern beizustehen, sondern auch denen, die bereits in anderen Regionen leben, und bis zu ihnen ist eure Liebe gelangt. Ihr wisst nicht, wie viel Trost diese vergessenen Wesen dadurch empfangen haben. Sie haben an eurer Liebe und Fürsprache meine Arbeiter in dieser Zeit erkannt.

32. Ich bin nicht gekommen, die Welt mit neuen Lehren zu überraschen. Alles, was Ich euch lehre, hatte Ich euch seit Anbeginn der Zeiten angekündigt. Ich habe euch darauf vorbereitet, mein Wort zu empfangen, das Ich euch durch die Stimmträger übergebe, und später von Geist zu Geist. Erst dann werdet ihr mich wirklich erkennen, wenn ihr, mit mir verbunden, die Essenz dieser Frucht des Lebens empfangt. Und jene, die diese Offenbarung als unvollkommen beurteilten, werden dann wissen, dass sie der erste Schritt für die Zwiesprache des Vaters mit seinen Kindern gewesen ist, und sie werden sie als richtig und vollkommen ansehen.

33. Dankt mir und dankt eurer Mutter für die Wohltaten, die sie euch erwiesen hat. Sie ist eure Führerin, Beistand der Jungfrauen, Pflegerin der Kinderherzen und Ermutigung für die Männer in ihrem Daseinskampf.

34. Öffnet euer Herz und lasst mich in ihm sein. Folgt mir auf meiner Spur, die tief eingeprägt ist, damit ihr niemals von ihr abweicht. Ich will, dass auch ihr eine tiefe Spur eurer Schritte hinterlasst. Von jedem Punkt aus, an dem ihr euch befindet, werdet ihr den Gipfel des Berges erkennen können als das Ziel eurer Bestimmung. Richtet euren Blick empor, damit ihr es schaut und nicht vom Pfade abweicht.

35. Ich gebe euch derzeit in der Einöde ein Brot zu essen, das Ich euch in vergangenen Zeiten versprach. Ihr seid endlich zu dem Baume gelangt, den ihr gesucht habt. Der Baum bin Ich, der euch erwartete, um euch Schatten zu spenden und meine Früchte anzubieten. Die Augen eures Geistes haben sich geöffnet, ihr schaut nun Wunder und Wahrheiten. Wohl euch, die ihr beim Essen dieses Brotes an jene denkt, die es noch nicht genossen haben. Betet für sie, doch seid nicht betrübt, denn die Hand Elias' wird sie gleichfalls ergreifen, um sie auf seinen Schultern zu tragen, als ob sie Schafe wären. Hier sind meine Arme, die wie eine Wiege sind, in der euer Geist mit Hilfe meiner Ratschläge und auch der Fürsorge Marias, eurer Himmlischen Mutter, wachsen wird.

36. Euer Herz muss empfindsam sein, und in euren Geist muss liebevolles Zartgefühl einziehen, damit ihr die Aufgabe durchführen könnt, die Ich euch zugewiesen habe. Bedenkt, dass diese Aufgabe sich nicht darauf beschränkt, denen, die auf Erden leiden, Trost zu bringen, sondern dass ihr außerdem mittels des Gebetes in die unsichtbare Region, ins Jenseits vordringen müsst, wo gleichfalls Schmerz, Elend und Verwirrung herrschen, damit ihr jenen, welche große Massen von Notleidenden bilden und die so viel von euch erwarten, in ihrer Sühne ein wenig Mitgefühl und Liebe schenkt. Fühlt sie um euch, wenn ihr für sie betet, macht ihren Schmerz zu dem euren, liebt sie ohne Vorbehalte, ohne Widerwillen, da sie auch als Befleckte noch immer meine Kinder sind und noch immer eure Geschwister.

37. In dieser Zeit werdet ihr eure Geistesgaben und Fähigkeiten sich entfalten sehen. Das Licht des sechsten Siegels erleuchtet euch, und das Licht des siebten wird am Ende eurer Entwicklung die ganze Erde erleuchten.

38. Von einer Offenbarung zur nächsten habe Ich immer eine gewisse Zeit verstreichen lassen. Ihr könnt nicht sagen, dass meine Offenbarung in dieser Epoche für euch überraschend kam, oder dass ihr nicht fähig seid, sie zu verstehen. Seht, jetzt schule Ich euch und spreche zu euch durch das menschliche Verstandesorgan; hernach werdet ihr eure Zwiesprache mit meinem Geiste mittels des euren anstreben müssen. Dann wird die Zeit meiner neuen und großen Wundertaten sein. Warum spreche Ich so zu euch? — Weil Ich will, dass ihr euch an die Vorstellung gewöhnt, dass dies Wort nicht mehr zu hören sein wird und ihr euch vergeistigen müsst, um stark zu sein. Diese Kundgebungen durch die Stimmträger werden enden, und dann wird Trauer in meinem Volke sein, und jene, die am meisten am Stimmträger zweifelten und ihn verletzten, werden die meisten Tränen vergießen.

39. Dann werdet ihr mich besser erkennen; dann werdet ihr begreifen, dass Ich euch auf den Anfang eines Weges gestellt habe und mich zur Kundgabe meines Willens eines menschlichen Mittlers bedient habe, als eine weitere Stufe auf der Leiter eurer geistigen Entwicklung. Ich wollte, dass die Stimme Marias gleichfalls in dieser Form vernehmbar sein sollte, damit ihr ihre gütige Stimme hört und weiterhin das marianische Volk seid, das — ohne ihr die Blumen der Gärten darzubringen, die ihr auf Erden pflegt — in den Auen und Gärten der Herzen und Geister die duftenden Blumen zu ernten versteht, welche die Tugend großzieht, um ihr diese zu weihen. Kein Wohlgeruch ist besser als der, der aus den Herzen aufsteigt, denn er wird zum Herzen eurer Mutter gelangen. Maria ist ein Leuchtfeuer mütterlichen Lichtes. Wohl dem, der niemals die Hoffnung verliert, von diesem rettenden Leuchtturm bestrahlt vor Anker zu gehen.

40. Kommt, geliebte Jünger, und empfangt die geistige Taufe. Ihr fühltet euch tot im Geiste, aber ihr seid wiederauferstanden.

41. Viel habe Ich zu euch von den Gaben des Geistes gesprochen, denn dies ist die Zeit, in der ihr erfahren sollt, wer ihr seid, wozu ihr herbeigekommen seid und welche Zukunft euch erwartet.

42. Dies Wissen hat euren Verstand erleuchtet; denn auch wenn euer Gedächtnis nicht alle meine Worte zu behalten vermag, so bewahrt doch euer Geist das Wesentliche derselben, und wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist, erinnert er den Verstand an sie mit derselben Klarheit, mit der sie vernommen wurden. Daher seid ihr für alles verantwortlich, was Ich euch mitteile.

43. Manchmal glaubt ihr, nichts von meinen Unterweisungen zu besitzen und im Gedächtnis zu bewahren, was bewirkt, dass euer Herz sich zu schwach fühlt, um zu kämpfen. Doch der Meister fragt euch: Welches ist die Frucht des Samens, den Ich in euch gelegt habe? — Alle Werke, die ihr, von meiner Unterweisung inspiriert, tut; das Glück, das ihr fühlt, weil ihr wisst, dass euch meine Gnade angerührt hat; und die Beharrlichkeit im Kampfe derer, die allerorten das Licht der Wahrheit verbreiten.

44. Ich will, dass ihr in dieser Weise ans Werk geht, dass mein Wort in allen erblüht und Frucht trägt.

45. Nicht nur Ich erwarte dies von euch. Auf Erden gibt es so manche, die das Wiederauftreten meiner Boten und Apostel erwarten, und auch im Geistigen Tale gibt es Wesen, die sehnsüchtig eure Erfüllung in meinem Gesetze erwarten. Denn die geistige Welt sucht die Gemeinschaft und die Harmonie mit der materiellen Welt: Den einen lässt sie ihre Zuneigung fühlen, den anderen Schmerz, und vielen entzündet sie das Licht des Gewissens.

46. Sie sind euch nahe, und euer Glaube wird bewirken, dass in jenen mehr Licht ist, die dessen bedürfen, und mehr Freude bei denen, die euch lieben.

47. Der wahre Spiritualist wird täglich für die leidenden Geistwesen im Jenseits beten.

48. Meine Unterweisung hat den Zweck, den menschlichen Verstand zu erleuchten. Doch wundert euch nicht über die Art und Weise, in der Ich in dieser Zeit zu euch gekommen bin; seid nicht verwirrt darüber und gewöhnt euch auch nicht daran. Wenn mein göttliches Licht auf das Verstandesorgan des Menschen trifft, der mir als Sprachrohr dient, verdichtet es sich zu Schwingungen, die in Worte der Weisheit und Liebe umgewandelt werden. Wie viele Stufen der Himmelsleiter muss mein Geist herabsteigen, um in dieser Form zu euch zu gelangen! Und auch meine geistigen Lichtwesen muss Ich zu euch senden, damit sie euch weitergehende Erläuterungen zu meinen Unterweisungen geben.

49. Beurteilt den Stimmträger nicht mit allzu großer Strenge, denn jeder Mensch ist fehlbar und ferne der Vollkommenheit. Doch wenn ihr den Sinngehalt oder den Wesenskern des Wortes beurteilen wollt, das von seinen Lippen kommt, so tut es, denn dort werdet ihr meine Gegenwart, meine Vollkommenheit finden.

50. Die Essenz, der Geschmack oder der Gehalt dieses Wortes ist derselbe wie der, den das Wort hatte, das Jesus euch in der Zweiten Zeit gab. Die Form mag veränderlich sein, je nach der Vorbereitung und Inspiration des Stimmträgers, doch nicht der Wesensgehalt.

51. Der Verstand des Menschen ist begrenzt, und er reicht nur bis zu einem bestimmten Punkt. Bis dahin muss meine Göttlichkeit aus Liebe zu euch herabkommen, um die Verbindung zwischen dem Menschen und Gott herzustellen.

52. Diese Zeit musste kommen, denn die geistige Entwicklung bleibt nicht stehen, noch weniger der Meister in seinen Unterweisungen. Deshalb verlange Ich von meinen Dienern Erneuerung und Reinheit; denn wenn das Gehirn jener, durch die Ich zu euch spreche, nicht rein sein sollte, so wäre die Kundgabe unvollkommen.

53. Weist jede Unvollkommenheit zurück, damit ihr keinen Zweifeln oder Irrtümern anheimfallt. Denn meine Jünger sollen das, was die übrigen nur verschleiert wahrnehmen, klar und deutlich erkennen.

54. Mein liebevolles Wort ist der Schlüssel, der eure Herzen öffnet. Ich habe euren Geist zur Erde gesandt — nicht um eine Strafe zu erleiden, sondern um eine Sühne zu erfüllen. Doch diese Sühne wird nicht schmerzhaft sein, wenn ihr das Kreuz der Liebe zu euren Nächsten auf euch nehmt und mit ihm den Gipfel ersteigt, wo euch die Liebe eures Vaters erwartet. Wenn ihr die Verdammnis oder die Strafe des ewigen Feuers fürchtet wegen eurer Verfehlungen, so befindet ihr euch in einem Irrtum. Während ihr erwartet habt, nur die Bitternisse der Entsühnung zu erleiden, sandte Ich euch zur Welt, um euch zu gewähren, mein Wort zu vernehmen und euch so zu Geistesfischern zu machen. Wie verändert werden eure Geister zum Jenseits zurückkehren gegenüber dem letzten Mal! Sie kamen zerknirscht, furchtsam, ohne Verdienste. Jetzt können sie lächelnd zurückkehren, und ihre innere Erhebung wird sie ins Licht meines Reiches bringen. Wer würde wagen, dies Kreuz der Liebe mit der schweren Last des Schmerzes zu vertauschen, den der Ungehorsam zeitigt? Wie vielen habe Ich ein Führungsamt anvertraut, damit sie die Früchte einsammeln, die sie in anderen Leben nicht geerntet haben! Könnte irgendeiner von ihnen behaupten, dass er diese Stellung durch seine Verdienste errang? Diese Aufgabe ist so heikel und anspruchsvoll, dass nur meine Liebe sie übertragen konnte.

55. Nutzt diese Zeit, als ob sie die letzte Gelegenheit wäre, zu mir zu kommen, damit ihr euch bei der Erfüllung eurer Mission anstrengt. Arbeitet selbstlos, ohne für eure Dienste an der Menschheit auf dieser Welt einen Lohn zu erwarten, denn es wäre leidvoll für euren Geist, nach seinem Tagewerk in die Gegenwart ihres Vaters zu kommen und zu erkennen, dass sein Werk unfruchtbar war.

56. Sorgt dafür, dass eure Werke wert sind, anderen als Beispiel zu dienen. Dann werdet ihr zu Recht mit einem klaren Spiegel verglichen werden, in welchem eure Mitmenschen sich betrachten können, damit sie ihre Fehler korrigieren. Euer Geist widmete sein Erdendasein bereits in anderen Leben der Wonne irdischer Vergnügungen. Widmet jetzt einen Teil eurer Zeit der Erfüllung eurer geistigen Pflichten. Dadurch wird euer Geist aufsteigen, ohne dass ihr eure menschlichen Pflichten aufgeben musstet.

57. Wer seid ihr vor diesem Leben gewesen? Wer seid ihr im gegenwärtigen, und wer werdet ihr in der Zukunft sein? Dies sind die Geheimnisse, die nur der göttliche Richter zu beantworten weiß. Vorläufig soll es euch genügen, die wahre Bedeutung des Gesetzes der Reinkarnation zu verstehen, das Ich euch als eine höhere Wahrheit offenbart habe.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 169

1. Mein Blick dringt in euer Herz. Lasst ihn in euch wie Weizen auf fruchtbarem Boden sein. Wenn Ich euch in diesem Augenblicke richten würde, so würde Ich euch sagen, dass eure Geräte zur Bestellung der Felder durch Untätigkeit verrostet sind, dass die Waffen verlassen herumliegen, dass ihr den Samen verborgen habt und die Quellen lebendigen Wassers habt vertrocknen lassen.

2. Doch heute will Ich nur eure Sorgen entgegennehmen. Ihr klagt und leidet und schreibt euren ganzen Schmerz meiner Gerechtigkeit zu und macht euch nicht bewusst, dass ihr für euer Straucheln verantwortlich seid. Denn statt euch mit Eifer zum Kampfe zu erheben, habt ihr euch zurückgelehnt, um im Schatten des mächtigen Baumes zu schlafen.

3. Es bereitet euch Pein, dass der Vater so zu euch spricht. Doch warum schämt ihr euch? Hat euch Unterweisung gefehlt? Habt ihr nicht den Meister unter euch gehabt? Nur wenn ihr meine Vorwürfe hört, lasst ihr zu, dass euer Gewissen über die begangenen Versäumnisse zu euch spricht, und erst dann erinnert ihr euch daran, dass ihr den Zusammenschluss unter euch, wie der Vater ihn euch befohlen hat, nicht geschafft habt. Denkt daran, dass die großen Kriege noch bevorstehen, und dass, wenn ihr nicht meine Saat der Liebe und Barmherzigkeit aussät, um damit den Frieden unter euren Mitmenschen zu erreichen, eine Tür offen stünde, durch welche Krieg, Seuchen, Hunger und Tod eindringen würden.

4. Ich habe euch gesagt, dass Ich nicht als Richter zu euch gekommen bin, obwohl Ich euch richten könnte. Warum nehmt dann ihr meine Stelle als Richter ein, um die Taten eurer Mitmenschen zu richten? Meint ihr etwa, dass ihr vollkommen und unfehlbar seid?

5. Verstoßt nicht gegen mein Gesetz, legt meine Unterweisungen nicht falsch aus, tut nicht euren Willen.

6. Wahrlich, Ich sage euch: Wenn Ich euch Menschen mit soviel Liebe und Barmherzigkeit behandle, so wende Ich mich mit derselben fürsorglichen Liebe auch denen zu, die ihre früheren Verfehlungen im Jenseits sühnen. Ich sende diesen Wesen mein Licht, um sie von ihrer Verstörtheit zu befreien, welche wie Finsternis ist, und von ihren Selbstanklagen, welche das "Feuer" sind, um sie hernach unter die Menschen zu senden, damit jene, die früher Schmerz in die Herzen säten, jetzt mit Erkenntnislicht versehen zu Wohltätern und Beschützern ihrer eigenen Geschwister werden.

7. Das Gesetz, das euch in der Ersten Zeit führte, und das Blut, das euch in der Zweiten Zeit den Weg zur Wiedergutmachung lehrte, sind das Licht, das euch alle in dieser Dritten Zeit emporhebt, in der meine Stimme durch euer Gewissen die Menschen vom Wege der Verblendung abbringt. Ich muss euch sagen, dass Ich die ganze Menschheit auf dem Wege der Verblendung wandeln sehe!

8. Wenn die Gelehrten diese Worte kennenlernen, werden sie sich beleidigt fühlen, und jene, die vorgeben, reinen Geistes zu sein, werden ebenfalls protestieren. Doch Ich werde den einen wie den anderen und allen beweisen, dass die Menschheit sich heute auf einen Weg verirrt hat, auf dem nur Unsicherheit und Angst regieren, welche die Saat der Verblendung sind.

9. Gibt es etwa in irgendeinem Volk auf Erden oder in irgendeinem Menschen innere Ruhe und Frieden? Haben die Menschen etwa ihre Zuversicht auf den Sieg des Guten und der Gerechtigkeit über das Böse gegründet? Haben die Völker der Erde einen sicheren Weg, um sich moralisch, geistig und körperlich vor der Zerstörung zu retten, die der Menschheit droht? Nein, Volk, die Menschen wissen nicht, wohin sie gehen, noch was sie wollen. Der Hass, der mangelnder Vergeistigung und Unwissenheit über das Gesetz entspringt, die gegenseitige Furcht, der Ehrgeiz, den anderen überlegen sein zu wollen, die Freizügigkeit, die man den niederen Leidenschaften gegeben hat, und der Mangel an Wahrhaftigkeit bei der Erfüllung der göttlichen Gesetze haben die Menschheit auf einen finsteren Pfad geführt, wo alles ein Vorzeichen des Bösen ist, und wo weder Hoffnung noch Glaube und noch viel weniger Nächstenliebe ist.

10. Viele Menschen haben sich so sehr an die Welt der Sünden und Leiden, in der ihr lebt, gewöhnt, dass sie denken, dies Leben sei das natürlichste, dass die Erde dazu bestimmt sei, ein Tränental zu sein, und dass sie niemals Frieden, Eintracht und geistigen Fortschritt wird beherbergen können.

11. Jene Menschen, die so denken, sind im Schlaf der Unwissenheit befangen. Es irrt sich, wer meint, dass diese Welt von mir zu einem Tal der Tränen und der Sühne bestimmt wurde. Das Eden, das Ich den Menschen anbot, kann und soll wiederkehren, denn alles, was Ich geschaffen habe, ist Leben und Liebe. Daher irrt sich, wer behauptet, dass die Welt von Gott als Ort menschlicher Schmerzen bestimmt wurde. Statt dessen sollten sie sagen, dass sie selbst sie zu einer Gerichtsmission verurteilten, während sie eigentlich zur Freude und Erquickung der Mensch gewordenen Geistwesen geschaffen worden war.

12. Niemand war zur Sünde vorherbestimmt, obwohl alles vorhergesehen wurde, um den Menschen vor seinen Stürzen zu bewahren.

13. Der Mensch wollte sich nicht durch die Liebe aufwärtsentwickeln, noch wollte er weise werden, indem er mein Gesetz erfüllt; und er vergaß, dass meine Gerechtigkeit, der er immer auszuweichen versuchte, ihn beschützt, weil meine Gerechtigkeit der vollkommenen Liebe entspringt.

14. Diese Erde, entweiht durch die Sünde, befleckt durch Verbrechen und geschändet durch Habgier und Hass, wird ihre Reinheit zurückgewinnen müssen. Das menschliche Leben, das ein unaufhörlicher Kampf zwischen dem Guten und dem Bösen gewesen ist, wird das Heim der Kinder Gottes werden, ein Heim des Friedens, der Brüderlichkeit, des Verständnisses und edler Bestrebungen. Doch um dies Ideal zu erreichen, müssen die Menschen durch die Prüfungen gehen, die sie aus ihrer geistigen Lethargie wachrütteln.

15. Die heutige Zeit ist günstig für die Selbstbesinnung, obwohl ihr das Gegenteil denkt, da ihr euch als Gefangene in einer Menschheit ohne Erbarmen, ohne Liebe, ohne Frieden fühlt. Doch je mehr ihr euch dem Höhepunkt der Schlacht nähert, desto stärker wird euer Erwachen werden; denn das Ahnungsvermögen des Geistes wird euch sagen, dass nach der Prüfung der Friede kommen wird und mit ihm die Wiederherstellung.

16. Wie fern der Wirklichkeit sind derzeit Millionen von Wesen, die nur für ihre materielle Gegenwart leben! Wie könnten sie ihre Augen für die Wirklichkeit öffnen? — Nur, indem sie auf die Stimme des Gewissens lauschen — jene Stimme, welche Sammlung, Besinnung und Gebet benötigt, um gehört zu werden.

17. Sei nicht ungeduldig, geliebtes Volk, verlange nicht, dass meine Worte innerhalb weniger Stunden in Erfüllung gehen. Manche von ihnen werden bald Wirklichkeit werden, und andere im Laufe der Zeit.

18. Für die menschlichen Wesen, vor allem, wenn sie Stunden voller Schmerz erleben, gibt es Augenblicke, die ihnen wie Jahrhunderte vorkommen, weil sie sich nicht mit Hoffnung, Glauben, Geduld und Sanftmut zu wappnen wissen. Doch wenn sie sich zu mir erheben, um Licht zu empfangen, werden diese Tugenden ihnen Kraft geben, um zu hoffen und zu kämpfen, und ihnen außerdem die schweren Stunden versüßen.

19. Ihr durchlebt schwierige Zeiten, in denen der Fortschritt, den ihr in eurem Geiste erreicht habt, auf die Probe gestellt wird. Im Geiste — habe Ich euch gesagt —, weil er der einzige ist, der euch auf eurer mühseligen Lebensreise aufrechterhalten kann.

20. Verlasst euch nicht nur auf eure menschliche Kraft, denn das Fleisch ist gebrechlich. Tut dies jedoch bezüglich der Stärke des Geistes, welcher zu mir betet und von Glauben durchdrungen ist. Dann werdet ihr darauf vertrauen können, dass ihr im Kampfe besteht.

21. Meine Liebe bedeckt euch wie ein Schutzmantel in den Stunden des Schmerzes und Gerichtes, die ihr durchlebt, und meine Barmherzigkeit macht euch begreiflich, dass der Kelch, den ihr trinkt, notwendig ist.

22. Ich werde jenen Kelch entfernen und ihn für euch in Wein des ewigen Lebens verwandeln, sobald ihr mir eure Verdienste vorzeigen könnt.

23. Ihr werdet die nötige Zurüstung, um als Lehrer meine Unterweisung bekannt zu machen, erreicht haben, wenn ihr imstande wart, euch selbst zu finden. Ihr werdet dann die Stimme des Gewissens vernehmen, und die Maske, die alles Böse bedeckt, wird von euch abfallen.

24. Sucht das Heil des Geistes, selbst auf Kosten eures materiellen Besitzes, denn je mehr ihr aus diesem Grunde verliert, desto mehr werdet ihr hernach haben. Je mehr ihr gebt, desto mehr werden sich die Gaben in eurem Geiste mehren. Wahrlich, Ich sage euch, wenn die Selbstsucht keinen Platz mehr in eurem Herzen findet, werdet ihr Meister sein, und meine Liebe wird euch empfangen und sagen: "Euer Vater nimmt Euch gerne auf und bietet Euch das geistige Brot an." Fürwahr, Ich habe euch von überall her gerufen, denn der Schall der göttlichen Glocke wurde auf dem ganzen Erdkreis vernommen. Aber es waren nur wenige, die dem Rufe gefolgt sind.

25. Hast du begriffen, Volk, dass Ich dich gerufen habe, um dir das Brot des ewigen Lebens zu essen zu geben?

26. Ihr alle habt euren Platz am geistigen Festmahle zugewiesen bekommen, doch der Meister sieht, dass es noch leere Plätze gibt. Es sind die von jenen, die meine Einladung nicht angenommen haben. Sie haben die Speisen verschmäht, die Ich für sie zubereitet hatte. Mit Schmerz sage Ich euch: "Wer das verschmäht, was der Himmel ihm anbietet, muss später Tränen vergießen." Diese Worte hat auch einer meiner Diener vernommen, der die Weisung empfängt, sich auf den Weg zu machen, um jeden Hungernden, dem er begegnet, zu mir zu bringen. Ich setze ihn dann an meinen Tisch, und jene, die eine so große Gnade nicht einmal ahnten noch erwarteten, werden dann die leeren Plätze einnehmen und beseligter sein als die, die sich meine Auserwählten nennen.

27. Ich werde weiterhin die Menschen herbeirufen und auch jene Wesen, die dem Jenseits angehören, damit sich die Entkörperten zusammen mit den Inkarnierten an meinen Tisch setzen; denn sie alle sind meine Kinder.

28. Jünger: Wenn mein Wort zu euch kommt und ihr es nicht versteht, zweifelt ihr an ihm. Doch Ich sage euch: Wenn euch Ungewissheit quält, so zieht euch in die Einsamkeit der Felder zurück und dort, inmitten der Natur, wo ihr nur die freie Flur, die Berge und das Firmament als Zeugen habt, befragt euren Meister noch einmal. Vertieft euch in sein Wort, und schnell wird euch seine liebevolle Antwort erreichen. Dann werdet ihr euch getragen, inspiriert, von einer unbekannten geistigen Wonne erfüllt fühlen. Auf diese Weise werdet ihr keine kleingläubigen Menschen mehr sein, weil ihr wisst, dass jedes Wort Gottes Wahrheit enthält, man jedoch — um es zu erschließen — mit Andacht und lauterem Sinn in dasselbe eindringen muss, weil es ein Heiligtum ist.

29. Immer, wenn ihr vorbereitet seid und etwas wissen wollt, wird euer Verlangen nach Licht das göttliche Licht anziehen. Wie oft habe Ich euch schon gesagt: Geht in die Bergeinsamkeit und sagt mir dort eure Sorgen, eure Leiden und Nöte!

30. Jesus lehrte euch diese Lektionen in der Zweiten Zeit mit seinem Beispiel. Erinnert euch an mein Beispiel, als Ich mich in die Wüste zurückzog, um zu beten, bevor Ich mein Predigtamt begann. Erinnert euch, dass Ich in den letzten Tagen meines Daseins unter den Menschen, noch bevor Ich in die Synagoge ging, um zu beten, die Einsamkeit des Ölberghaines aufsuchte, um mit dem Vater zu sprechen. — Die Natur ist ein Tempel des Schöpfers, wo sich alles zu ihm erhebt, um Ihn zu verehren. Dort könnt ihr direkt und unverfälscht die Ausstrahlung eures Vaters empfangen.

31. Dort, fern von menschlichem Egoismus und Materialismus, werdet ihr fühlen, wie weise Inspirationen in euer Herz dringen, die euch dazu bewegen, auf eurem Wege das Gute zu tun.

32. Diese Kundgebungen, die Ich euch derzeit durch das menschliche Verstandesorgan gebe, werden im Jahre 1950 zu Ende gehen. Dieser unwiderrufliche Zeitpunkt wird kommen. Doch was bedeutet es schon, dass ihr mein Wort nicht mehr durch den Stimmträger vernehmt, wenn ihr euch innerlich zu erheben gelernt habt, um die Inspiration direkt vom Meister zu empfangen?

33. Erhebt euch, geliebte Kinder, und wirkt nach dem Vorbilde Jesu.

34. So, wie Ich mich vor euren Augen durch diese Verstandesorgane kundtue, ebenso werdet ihr meine Inspiration empfangen. Dann werdet ihr in meinem Namen die Lehren verkünden, die Ich euch inspiriere. Auf diese Weise werdet ihr erleben, dass meine Unterweisung weitergeht, dass meine Offenbarung immerdar auf euren Geist herabkommt. Nur die äußere Form wird etwas anders ein.

35. Wenn ihr zubereitet seid, werdet ihr voll Demut ans Werk gehen. Denn wahrlich, Ich sage euch, wenn in eurem Herzen nur ein wenig Eitelkeit oder Hochmut vorhanden ist, werdet ihr kein gutes Werk tun können. Wer meine Lehre predigen will, muss sie auch demütig ausüben. Ich spreche so zu euch, damit ihr begreift, was euch noch zu tun fehlt. — Ihr wollt euch voll dafür einsetzen, meine Unterweisungen zu verbreiten. Doch wie könnt ihr lehren, wenn sich in euren Taten und eurem Leben nicht die Lehre Jesu offenbart? Lasst die Menschen mein Werk in euren Taten erkennen, dann wird sich das Bild des Meisters im Jünger widerspiegeln.

36. Ich sage euch, dass ihr es fühlen werdet, wenn euer Geist zubereitet ist, um eure Mitmenschen meine Lehre zu lehren. Denn dies wird dann sein, wenn ihr euch selbst gefunden habt. Ihr werdet dann die Stimme des Gewissens ganz klar vernehmen. Solange dies bei euch nicht zutrifft, werdet ihr mich nicht wahrhaft fühlen können.

37. Es gibt niemanden, der nicht das Glück finden möchte, und je dauerhafter es ist, desto besser — denn Ich lehre euch einen Weg, der zur höchsten und ewigen Seligkeit führt. Dennoch zeige Ich euch nur den Weg, und dann lasse Ich euch jenen wählen, der euch am meisten zusagt.

38. Ich frage euch: Wenn ihr euch nach Glück sehnt — warum sät ihr es nicht aus, um es hernach zu ernten? Wie wenige sind derer, die den Antrieb gefühlt haben, für die Menschen da zu sein!

39. Ich spreche auf eine Art, in der mich sowohl euer Geist, als auch eure irdische Natur versteht. Doch seid euch bewusst, dass es der Geist ist, den Ich retten will, selbst auf Kosten seines Körpers. Wisset, dass ihr, je mehr ihr gebt, desto mehr haben werdet. Wenn ihr einmal auf diese Stufe gelangt, werdet ihr Meister sein. Dann wird euer Leben ein Beispiel, ein Spiegel sein, in welchem die anderen ihre Fehler erkennen und ihre Irrtümer korrigieren können.

40. Um euch bei eurer Zurüstung zu helfen — kommt und vernehmt mein göttliches Wort.

41. Lasst eure Gedanken und Sinne zur Ruhe kommen, damit ihr meine Stimme in eurem Herzen fühlen könnt.

42. Mein Wort ist der Weg, der von Ewigkeit her durch meinen Willen vorgezeichnet ist, damit die Geistwesen nicht ziellos auf Erden umherirren. Wahrlich, Ich sage euch, der Mensch muss die Vergeistigung kennenlernen, um die Entwicklung seines Geistes zu erlangen.

43. Dies ist das Zeitalter des Lichtes des Heiligen Geistes, das von den entwickelten Geistwesen innerlich empfunden wird − von jenen, die über die äußeren Erscheinungen hinaussehen.

44. Betrachtet das Universum und schätzt es in all seiner Vollkommenheit und Schönheit. Es wurde geschaffen, damit die Kinder des Herrn sich von ihm inspirieren ließen und in ihm ein Abbild des Vaters sehen sollten. Wenn ihr die Schöpfung so auffasst, werdet ihr euer Denken zu meiner Göttlichkeit erheben.

45. Euer Denken soll niemals träge sein, soll ständig fortschreiten, so wie auch die Entwicklung der Rassen über die Generationen hinweg keinen Stillstand kennt, oder die menschliche Wissenschaft, die im Ablauf der Zeiten immer einen Weg nach vorne weist.

46. Sucht mich mit dem Geiste, ohne an gewohnten Traditionen noch symbolischen Riten zu haften. Sucht mich in eurem Herzen, und ihr werdet mich in ihm finden, weil das Herz liebt, leidet und empfindet.

47. Wenn die Menschen bei dem Versuch, ihre Kenntnisse in der Wissenschaft zu erweitern, nicht ihr Herz vergessen hätten, gäbe es keine so große Zwietracht und so viel Selbstsucht, und sie hätten bereits den göttlichen Funken entdeckt, den ihr alle in euch tragt, weshalb ihr alle in mir Geschwister seid. Die Menschen würden bereits das Grundprinzip Jesu des "Einander-Liebens" erfüllen, was genügen würde, dass diese Welt Frieden und Licht hätte.

48. Heute trifft die Stimme des Gewissens auf taube Menschen, die ohne innezuhalten, um auf sie zu hören, sich in mörderische Kriege stürzen, Nationen zerstören, Lebenselemente und materielle Kräfte vernichten, ohne in Betracht zu ziehen, dass sie als Folge davon moralische und geistige Zersetzung säen, was noch schwerer wiegt.

49. Ich muss über all dies zu euch sprechen, Männer und Frauen, damit ihr im Werk der moralischen und geistigen Wiederherstellung eurer Aufgabe in dieser Zeit gerecht werdet. Beschränkt euch nicht darauf, mein Wort zu vernehmen; denkt gründlich darüber nach und bringt es zur Anwendung, denn wenn ihr es nicht tut, wäre es ein tauber Same.

50. Unterstützt den Fortschritt eures Geistes und sorgt dafür, dass er seinen irdischen Körper voll Ergebenheit und Erhebung verlässt, wenn der durch meinen Willen festgesetzte Augenblick kommt. Begreift, dass niemand körperlich zu mir gelangt, sondern als Geistwesen. Wenn dies geschieht, so sorgt dafür, zu den hohen Stufen der Himmelsleiter zu gelangen, wo es keinen Schmerz und keine Verstörtheit mehr gibt.

51. Ihr seid unvollkommen hinsichtlich eurer Werke, nicht in Bezug auf euren Ursprung oder eure Erschaffung. Aber ihr werdet diese Vollkommenheit schließlich durch eure eigenen Verdienste erreichen.

52. Ihr seid wirklich vor dem Altar der Weisheit gestanden, wo euer Geist von meiner Gnade im Übermaß beschenkt wurde.

53. Jünger, wenn ihr und Ich ohne Stimmträger oder Mittler von Geist zu Geist miteinander Zwiesprache halten, und wir allein der Unendlichkeit gegenüberstehen, werdet ihr im Innersten eures Wesens die göttliche Stimme vernehmen, die der Stille entspringt, um mit eurem Geiste zu sprechen. — Jenseits dieser Stille ist das himmlische Konzert, dessen Klänge ihr noch nicht hören könnt, weil euer Gehör nur die materiellen Töne vernehmen kann.

54. Hört diese Botschaft mit wirklicher Andacht, denn die Zeit wird kommen, in der ihr mich nicht mehr in dieser Form vernehmt. Aber wenn ihr zubereitet bleibt, werdet ihr später mein Wort auf eine vollkommenere Weise empfangen. Diese Form der Kundgabe, an der ihr derzeit teilnehmt, könnt ihr als äußerlich beurteilen. Aber jene andere, die Ich euch verheiße, wird innerlich sein, und ihr werdet sie erlangen, wenn ihr euch noch mehr vergeistigt. Dann werden sich die Menschen der vollkommenen Gemeinschaft nähern, wenn sie sich ohne Mittler oder Zeugen zu ihrem Vater erheben und von Ihm direkt empfangen, was sie erbitten. Dann wird der menschliche Geist zu erstrahlen beginnen, wie er niemals erstrahlt ist, denn in der Gemeinschaft mit mir werde Ich mich in ihm widerspiegeln.

55. Die Kundgabe meines Lichtes durch das menschliche Verstandesvermögen geschah, um euch die grundlegenden Unterweisungen zu bringen und die Fundamente für die große Aufklärung zu legen, die hernach kommen wird. Auch bin Ich gekommen, um euch die Last des Kreuzes zu erleichtern, das jeder von euch im Leben trägt — ein Kreuz, das sich jeder selbst geschaffen hat und an dem er sich aus eigenem Antrieb gekreuzigt hat.

56. Vielen, die mir ihre Trübsale und ihren Kelch der Bitternis vor Augen geführt haben, könnte Ich sagen, dass niemand sie nach Golgatha abgeführt hat; sie selbst und ihr eigener Wille waren es, die diesen Kelch gesucht haben. Auch könnte Ich ihnen sagen, dass die Nägel, Dornen, Galle und Essig verschwinden und sie zu einem neuen und besseren Leben auferstehen werden, wenn sie auf dem Höhepunkt der Prüfung zu mir zu kommen und mich zu rufen verstehen.

57. Wenn sie dies hören, fragen mich einige: "Meister, wenn Du zu uns von diesem neuen Leben sprichst, meinst Du dann das des Jenseits oder das Dasein, das wir auf Erden führen müssen?" Darauf antworte Ich euch, dass — wenn ihr zum Lichte, zur Liebe, zur Wahrheit und zum Guten aufersteht — ihr euch nicht um den Ort zu kümmern braucht, an dem ihr euch aufhalten werdet.

58. Ich sagte euch in jener Zweiten Zeit: "Das Haus meines Vaters hat viele Wohnungen." — Wisst ihr, dass jeder Geist ein Haus Gottes ist? An jedem Ort, an dem ein Gewissen vorhanden ist, wird der Herr sein.

59. Heute könnt ihr euch noch keine Vorstellung davon machen, wie die Welt sein wird, wenn sie meine Lehre ganz verwirklicht, wenn der Mensch die Sünde aus seinem Herzen reißt — Ich weiß das wohl. Ich weiß, dass dann Zeiten kommen werden, in denen Mann und Frau, vom Kind bis zum Greis, alle vollkommenen Frieden genießen können und das Glück erleben werden, in ungetrübter Glückseligkeit hier auf dieser Welt zu leben, auf der so viele Tränen und so viel Blut vergossen wurde. Jene Menschen werden die Harmonie mit ihrem Gotte nicht einen einzigen Augenblick langzerstören wollen und werden, in ihren Geist geschrieben, die Essenz meines Gesetzes mit sich tragen, mit seinem höchsten Prinzip, sich untereinander zu lieben.

60. Daher sollt ihr, die ihr mich vernehmt, begreifen, wie notwendig es ist, dass ihr euch vorbereitet, euren Mitmenschen die Frohe Botschaft zu bringen, damit ihr ihnen nicht länger die Seligkeit vorenthaltet, die ihr Erwachen für sie mit sich bringt. Denkt daran, dass viele von denen, die ihr erweckt, das vollbringen werden, was ihr nicht zu tun vermochtet, und dass die, die sie wiederum erwecken, mehr vollbringen werden als das, was jene erreichten, die ihnen die Frohe Botschaft brachten, und so Schritt für Schritt weiter, bis die Zeit da ist, in der das Volk groß und zahlreich ist und auf Erden die Erfüllung meines Wortes sichtbar wird.

61. Ich habe darauf gewartet, dass ihr zur geistigen Reife gelangt, um euch zu sagen: Nehmt den Samen und streut ihn aus.

62. In der Zweiten Zeit gab Ich euch ein Beispiel dafür, wie ihr die rechte Stunde abwarten müsst, um die Aufgabe zu erfüllen, die euch zur Erde brachte.

63. Ich wartete, bis mein Körper — jener Jesus, den die Menschen vor Augen hatten — sein bestes Alter erreicht hatte, um durch ihn die göttliche Mission zu erfüllen, euch die Liebe zu lehren.

64. Als jener Körper — das Herz und der Verstand — seine volle Entfaltung erlangt hatte, sprach mein Geist durch seine Lippen, meine Weisheit durchflutete seinen Verstand, meine Liebe ließ sich in seinem Herzen nieder, und die Harmonie zwischen jenem Körper und dem göttlichen Lichte, das ihn erleuchtete, war so vollkommen, dass Ich oft zu den Menschenscharen sprach: "Wer den Sohn kennt, kennt den Vater."

65. Christus machte Gebrauch von der Wahrheit in Gott, um die Menschen zu lehren. Er bezog sie nicht von der Welt. Nicht von den Griechen, Chaldäern, Essenern oder Phöniziern — von niemandem bezog er das Licht. Diese kannten den Weg des Himmels noch nicht, doch Ich lehrte das, was auf Erden nicht bekannt war.

66. Jesus hatte seine Kindheit und Jugend der tätigen Nächstenliebe und dem Gebet gewidmet, bis die Stunde kam, um das Himmelreich, das Gesetz der Liebe und der Gerechtigkeit, die Lehre des Lichtes und des Lebens zu verkünden.

67. Sucht den Wesensgehalt meines in jener Zeit verkündeten Wortes und sagt mir, ob er aus irgendeiner menschlichen Lehre oder irgendeiner damals bekannten Wissenschaft stammen konnte.

68. Ich sage euch, wenn Ich wirklich die Gelehrsamkeit jener Menschen in Anspruch genommen hätte, so hätte Ich meine Jünger unter ihnen gesucht und nicht unter den ungebildeten und unwissenden Menschen, aus denen Ich meine Apostelschar bildete.

69. Ihr fragt mich, was Ich euch bezüglich der Lehren und Philosophien jener Völker sagen kann, und Ich sage euch, dass sie Inspirationen des Geistes sind, aber nicht die höchste Wahrheit, die Ich allein besitze.

70. In dieser Dritten Zeit ist es mein Wille gewesen, mich mittels des Menschen kundzutun unter Verwendung seines Gewissens und seines Verstandes. Doch dabei habe Ich mich der Demütigen, der Ungebildeten und schlichten Gemüter bedient, wobei Ich darauf achtete, dass ihr Verstand von Wissenschaften und Theorien unberührt war.

Um euch meine Unterweisung durch diese ausdrucksarmen menschlichen Lippen zu geben und die Zuhörerscharen, die aus Menschen aller Art bestehen, zu überraschen und zu beeindrucken, dürft ihr nicht glauben, dass Ich die Stimmträger als erstes zu Meistern hätte schicken sollen, um bei ihnen Zurüstung und Weisheit zu finden — im Gegenteil: Ich habe sie von jeder Ansteckung und jeder Beeinflussung ferngehalten, damit ihr Verstand unbefangen, rein und frei genug sei, um die göttliche Inspiration vor dem Volke wiederzugeben. Was hätten sie denn auch jene Menschen (die Meister) bezüglich der tiefgründigen und unbekannten Botschaft fragen können, die mein Geist der Menschheit nunmehr offenbarte?

71. Das ist der Grund dafür, weshalb Ich ungebildete und einfache Menschen erwählt habe, um meine Unterweisung durch ihr Verstandesorgan kundzutun.

72. Die Lehre, die Ich damals in Jesus legte, war in ihrem Wesensgehalt und in ihrer Form vollkommen. Ihr könnt ihr keinerlei Makel zuschreiben, denn der, der sie inspirierte und der, der sie übermittelte, ist vollkommen.

73. Heute, da Ich mich durch diese Geschöpfe mitteile, die sehr ferne der Vollkommenheit leben, müsst ihr eure Aufmerksamkeit mehr dem Sinngehalt des Wortes als der äußeren Form desselben widmen, da es menschliche Geschöpfe sind, die nicht mit der Vollkommenheit Dessen harmonieren können, der ihnen die göttliche Botschaft inspiriert.

74. Dies alles sage Ich euch, weil das bereits unterrichtete Volk, das Volk − das an meine Gegenwart bei dieser Kundgebung glaubt, die Pflicht hat, durch seine geistige Erhebung, sein Gebet und seine Zurüstung mit dem Stimmträger, der eine so heikle geistige Mission erfüllt, zusammenzuarbeiten.

75. Wer die Verantwortung derer, die diesen Auftrag durchführen, nicht begreift, wird kein liebendes Mitgefühl für sie haben. Aber jene, die verständnisvoll sind, werden wie treue Helfer sein, die durch ihr Gebet dazu beitragen, die Last des Kreuzes mit ihren Geschwistern zu teilen.

76. Wenn meine Kundgabe beendet ist und ihr die ganze Liebe begreift, die Ich euch bewies, als Ich mich durch diese Geschöpfe kundgab, werdet ihr mir sagen müssen: "Herr, da Du bis zu unserem Elend, unserer Sündhaftigkeit und Armseligkeit herniedergekommen bist — was sollten wir da nicht tun, um eine so große Liebe zu erwidern?" Und dann werdet ihr damit beginnen, zu lieben und euer Leben denen zu widmen, die der Liebe, des Lichtes und der Barmherzigkeit bedürfen.

77. Jene geliebten Jünger, die mich in der Zweiten Zeit umgaben und mir nachfolgten, gaben ihr Leben hin, ließen ihren Geist überfließen und vergossen ihr Blut, weil sie dem mit Liebe vergelten wollten, der seinen Thron verlassen hatte, um mit ihnen zu leben und ihnen den kostbarsten Schatz des Geistes zu schenken: die Wahrheit.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 170

1. Wenn ihr an die Qualen denkt, die Ich am Kreuze erlitt, seid ihr darüber entsetzt, dass die menschliche Niedertracht solche Exzesse von Grausamkeit erreicht hat. Doch Ich sage euch, dass jener Schmerz und der Kelch, den Ich damals trank, nicht die größte Bitternis waren.

2. Der größte Schmerz für mich war der, zu erleben, dass meine Kinder trotz meines Lebens unter ihnen nicht erkennen wollten, wer Ich war — jener, der ihnen mit Worten voller Licht die Wahrheit offenbarte — und zu erleben, dass sie meine Worte ablehnten und mich verleugneten, und dass Ich meine Liebe in ihre Herzen verströmte, während sie mich verspotteten und ihre Lippen Lästerungen gegen mich ausstießen.

3. Der letzte Seufzer, den Ich am Kreuze aushauchte, war die göttliche Vergebung, die sich meinem Herzen über so viel Elend und so viel Totes entrang. Aber meine Passion endete nicht mit jenem Seufzer. Ich hatte euch gesagt, dass Ich das Leben bin, doch mein Geist empfing in der Ewigkeit weiterhin die Undankbarkeiten aller Menschen.

4. Sie diskutierten darüber, ob Ich der verheißene Messias sei oder nicht. Sie untersuchten meine Werke, um zu sehen, ob sie die Bestätigung für das seien, was die Prophetien angekündigt hatten; doch während die einen zu der Überzeugung gelangten, dass Ich der Verheißene sei, leugneten mich andere — die Materialisten, die nur das Materielle verehren − jene, die die Prophetien nach ihren weltlichen Wünschen und ihren selbstsüchtigen Interessen ausgelegt hatten − sie alle verleugneten mich weiterhin.

5. Wie blind waren jene, die meine Worte des Lebens vernommen und meine machtvollen Werke gesehen hatten, doch nicht zu der Einsicht gelangten, dass Gott allein sie zu vollbringen imstande war.

6. Heute könnt ihr sagen, dass die Menschheit Christus als den Messias anerkannt hat, den der Vater schon in der Ersten Zeit der Menschheit verheißen hat. Dennoch hören die Menschen nicht auf, mich zu leugnen, abzulehnen und mir für meine Liebe die Galle und den Essig ihrer Undankbarkeiten anzubieten.

7. Heute zweifeln sie nicht mehr an Jesus, aber viele stellen meine Göttlichkeit in Frage und leugnen sie sogar. Die einen schreiben mir große geistige Erhebung zu; andere behaupten, dass auch Ich den Entwicklungsweg des Geistes durchlaufe, um zum Vater gelangen zu können. Doch wenn es so wäre, hätte Ich euch nicht gesagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben."

8. Ich kenne eure Überlegungen, eure Philosophien. Ich weiß, dass für euch nur ein Geist inkarniert, der dieser Prüfung bedarf, um seine Erhebung und Vervollkommnung zu erlangen, und dies verbietet euch zu glauben, dass »das göttliche Wort« Mensch wurde. Ich weiß, dass ihr nicht begreift, dass die göttliche Wesenheit Schmerz empfinden konnte, und die Menschen, die erkennen, dass Christus dies widerfuhr, leugnen daher, dass Er die verheißene Gottheit sein konnte.

9. Ach meine geliebten Kinder, wenn ihr doch begreifen könntet, dass die Menschwerdung des "Wortes" auf Erden der größte Ausdruck der göttlichen Liebe ist! Es war ein Verlangen nach Demut euch gegenüber, und eine Lehre aus meinem Wunsch heraus, mich zu begrenzen, mich klein zu machen, damit ihr mich mehr zu euch gehörig und euch selbst näher beim Vater fühlen solltet.

10. Aber jener große Schmerz — wie wenig wisst ihr darüber! Ihr denkt nur an den körperlichen Schmerz, an das Fleisch, das leidet, an die Angst des Geistes, aber ihr begreift nicht, dass, solange zwischen den menschlichen Geschöpfen und ihrem Himmlischen Vater keine Harmonie herrscht, der Schmerz unter euch fortbestehen wird. Doch welchen Schmerz könntet ihr erleiden, der nicht auf euren Vater zurückstrahlt?

11. Denkt nicht, dass Ich mich gegenüber euren Urteilen verteidige, oder dass Ich euch bitte, mich nicht jener göttlichen Wesensnatur zu berauben, die ihr mir absprecht. Ich bin in dieser Zeit gekommen, um dem Menschen zu sagen, dass er mich mit seinem Geist beurteilen soll.

12. Hört auf, mit eurer kleinen menschlichen Vernunft im großen Buch des Lebens, welches vom göttlichen Geist für euren Geist niedergeschrieben wurde, lesen und es erfassen zu wollen, denn euer Geist ist es, der die Unsterblichkeit erlangt, und nicht das "Fleisch".

13. Bedenkt, dass Ich euch diese Unterweisungen durch ungebildete und einfache Geschöpfe gebe, damit ihr ihnen Glauben schenkt. Denn wenn Ich sie euch durch geschulte und gebildete Menschen übergeben hätte, würdet ihr diese Offenbarungen als eine weitere Theorie unter den vielen auffassen, die in diesen Zeiten auf der Erde aufgetaucht sind.

14. Jene, die durch mein Wort in dieser Zeit ergriffen wurden, haben sich als fleißige Arbeiter ans Werk gemacht und mühen sich unermüdlich ab, von meinen Unterweisungen inspiriert. Ihre Lippen sagen mir nicht: "Meister, hier sind wir bei Dir", weil sie wissen, dass sie überall bei mir sind, wenn sie mein Gesetz erfüllen, und morgen werden sie die geistigen Wegweiser und Botschafter für die Menschheit sein.

15. In der Welt warten die Menschen bereits auf das Kommen der Apostel des Friedens und des Lichtes — auf euch, die ihr beim Göttlichen Meister gewesen seid, die ihr den Herzen die Frohe Botschaft bringen sollt.

16. Noch befindet ihr euch in der Prüfung und Vorbereitung für die Ausübung meiner Lehren. Ihr sättigt euch an meiner Liebe und seid ganz von meinem Werk durchdrungen.

17. Es sind bereits die letzten Jahre meiner Kundgabe. Nach 1950, wenn Ich mein Wort zurückgezogen habe, werdet ihr euch an dasselbe erinnern, und euer Herz wird von Trauer erfüllt sein, wenn ihr es nicht zu nutzen verstandet. Doch wahrlich, Ich sage euch, Ich werde mich nicht von euch trennen, nur die Form, in der Ich mich kundgebe, wird sich wandeln, und Ich kann euch sogar sagen, dass Ich euch näher sein werde, weil die Zeit wahrer Vergeistigung kommen wird.

18. Ihr werdet weiterhin in geistiger Verbindung mit mir sein. Erkennt, wie einfach meine Lehre ist, wie leicht verständlich mein Gesetz − dasselbe, das euch Jesus, der Galiläer, lehrte.

19. Ich will euch noch nicht richten, sondern weise euch ein weiteres Mal den Weg, der zu mir führt.

20. Jetzt seid ihr noch Jünger, morgen werdet ihr Meister sein und mit Worten und Werken lehren, was Ich euch offenbart habe. Ihr Männer und Frauen werdet Lehrer hoher Moral sein. Bedenkt, dass ihr euch den Religionsgemeinschaften stellen müsst, unter denen ihr ein großes geistiges Werk vollbringen sollt, weil bei vielen der Glaube erloschen und die Hoffnung entschwunden ist, und dies deshalb, weil die Menschen sich nicht kennen, noch Erbarmen mit sich selbst haben. Doch um meine Wahrheit zu predigen und von meiner Liebe zu sprechen, müsst ihr euch läutern.

21. In der Zweiten Zeit sagte Ich meinen Jüngern: "Wenn eines der Glieder eures Körpers die Ursache eurer Sünde wäre, so schneidet es ab", das heißt, auch wenn es Schmerz und Opfer kostet, sollt ihr rein sein. Euch sage Ich: Reinigt euer Herz, lasst nicht zu, dass Leidenschaften in ihm Wurzeln schlagen. Reinigt das Gefäß innen und außen.

22. Lasst euer Herz im Rhythmus meiner Liebe schlagen, dann werden euch eure Mitmenschen an der Reinheit eures Geistes und an der Lauterkeit eurer Empfindungen erkennen müssen. Findet zu ruhiger Ausgeglichenheit, vergebt, und euch wird vergeben werden. Lebt in Frieden mit euch selbst.

23 Erkennt, wie viele eurer Mitmenschen inmitten ihres abgöttischen Treibens das Kommen des Messias erwarten. Bedenkt, wie viele in ihrer Unwissenheit meinen, dass Ich nur kommen werde, um mein Gericht über die Bösen abzuhalten, die Guten zu retten und die Welt zu zerstören, ohne zu wissen, dass Ich unter den Menschen als Vater, als Meister, als Bruder oder Freund bin, voll Liebe und Demut, und meine helfende Hand ausstrecke, um alle zu retten, zu segnen und ihnen zu vergeben.

24. Ihr entfaltet darum eure Geistesgaben unter meiner Anweisung, um Beweise für meine neue Offenbarung zu geben — sei es, um den Schmerz des Leidenden zu beseitigen, sei es, um dem Verirrten den Weg des Lichtes zu weisen, oder um den "Toten" mit dem Ruf "Stehe auf und wandle!" zu neuem Leben zu erwecken.

25. Ihr werdet die Vorstellung vom Tode beseitigen und den Weg des wahren Lebens lehren.

26. Wenn ihr von meinem Werke sprecht, so tut es mit Überzeugungskraft. Bringt im Augenblick eurer Inspiration das zum Ausdruck, was das Herz fühlt. Bereitet euch zu, denn Ich will durch eure Lippen zur Menschheit sprechen. Lebt wachsam, ohne euch von meiner Unterweisung zu entfernen, damit ihr euch nie in die Verstrickungen der Menschen verwickelt seht.

27. Noch ist die Gruppe klein, die zusammenkommt, um mein Wort zu vernehmen. Doch Ich betrachte sie als Vertretung der ganzen Menschheit und gebe ihr meine Unterweisung, wie Ich es getan habe, seit Ich durch meine Tochter Damiana Oviedo meinen Willen mittels deren Verstandesvermögen bekanntgab. Was Ich euch auf diese Weise übergeben habe, waren Lehren der Weisheit, die ihr gleich einem kostbaren Juwel in euren Herzen bewahren sollt, denn ihre Essenz besteht aus Liebe.

28. Ich segne euch, weil ihr mich unermüdlich empfangt. Ich will, dass ebenso, wie Ich euch unterwiesen und geführt habe, ihr eure Mitmenschen führt und unterweist. Ich habe euch die Gabe gewährt, den Schmerz mit meinem Heilbalsam zu heilen, welcher die Barmherzigkeit ist.

29. Ihr seid Zeugen der Art und Weise, in der Ich mich kundgetan habe. Morgen, wenn dies Wort nicht mehr von menschlichen Lippen kommt und diese Gnade nicht mehr besteht, werdet ihr mit Liebe an diese Zeit und diese Kundgebungen zurückdenken. Dann werdet ihr bezeugen, was ihr gehört und gesehen habt.

30. Nach 1950 werden die Menschen euch fragen, auf welche Weise sich das Wort des Herrn kundgab, und ihr sollt ihnen dann sagen, dass es in einer schlichten Kundgebung geschah, in einfacher Sprache und für alle verständlich.

31. Ihr werdet mit Interesse angehört werden, und die Bücher, die meine Unterweisungen überliefern, werden begierig gelesen werden.

32. In unterschiedlichen Formen habe Ich euch über die Zeiten hinweg geschult, aber es ist immer die gleiche Unterweisung gewesen, die Ich euch gelehrt habe. Sie hat vor allem den Glauben entzündet, damit ihr vor mir würdig werdet und schließlich im ewigen Leben den Lohn für eure Verdienste erlangt.

33. Was könntet ihr mir in eurem Herzen vorbringen, das Ich nicht sehen könnte?

34. Ich vernehme alles und Ich weiß alles. Wachet und betet, denn der Wolf umlauert euch. Verurteilt nicht jene, die auf ihrem Lebensweg in Versuchung gefallen sind; ladet sie vielmehr aufs neue liebevoll ein, einen neuen Anlauf zu nehmen, um auf dem Entwicklungsweg voranzukommen.

35. In der Zweiten Zeit wurde eine Frau, welche die Versuchung in Sünde fallen ließ, auf offener Straße von einer Menschenmenge gerichtet, als Jesus gerade dort vorbeikam. Jene Menschen beschuldigten die Frau des Ehebruchs und suchten sie zu töten. Da wandten sie sich an den Meister und sprachen zu Ihm, um Ihn auf die Probe zu stellen: "Herr, diese Frau ist beim Ehebruch ertappt worden, und das Gesetz Moses' sagt, dass sie vom Volk gesteinigt werden soll. Was sagst Du dazu?" Da sah Jesus sie voll Erbarmen an und antwortete ihnen: "Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein."

36. Das Licht jenes Wortes erleuchtete den Geist, und da sich alle zu unvollkommen und unwürdig fühlten, einen Mitmenschen zu richten, zogen sie sich beschämt zurück und ließen den kleinen Platz leer zurück.

37. Daraufhin fragte Jesus die Frau, die auf der Erde lag: "Frau, wo sind jene, die dich anklagen? Sie sind gegangen. Erhebe dich, gehe hin und sündige hinfort nicht mehr."

38. Wahrlich, Ich sage euch, mir allein steht es zu, alles zu richten.

39. Ich lade euch ein, mein Wort zu studieren, und wenn ihr meinen Frieden wollt, so beachtet meine Gebote, damit sie euch allzeit als Führer dienen.

40. Volk, schreibe die tätige Nächstenliebe auf deine Fahne. Wer auf meinen Feldern arbeiten will, der mache die Barmherzigkeit zum Grundprinzip seines Wirkens, dann wird er eine große Mission zu erfüllen haben.

41. Die Felder, auf denen sich der Schmerz ausgebreitet hat, sind sehr ausgedehnt, doch das Saatkorn der Liebe und Barmherzigkeit ist sehr spärlich in den Herzen derer gespeichert, die zur Aussaat aufbrechen sollen.

42. Mein Tröster-Geist ergießt sich auf all jene, die dies große Liebeswerk auf der Welt durchführen werden. Aber dieser Trost ist auch der Geistigen Welt zuteil geworden − jenen Wesenheiten, die dazu bestimmt wurden, ihr Licht auf die Wege der Erde auszustrahlen.

43. Wenn Ich zu euch über meine Geistige Welt spreche, meine Ich jene Heerscharen gehorsamer Geistwesen, die als wahre Diener nur das tun, was der Wille ihres Herrn ihnen befiehlt. Diese habe Ich zu euch gesandt, damit sie für alle Menschen Berater, Beschützer, Ärzte und wirkliche Geschwister sind. Sie klagen nicht, denn sie haben den Frieden in sich. Sie stellen keine Fragen, denn das Licht ihrer Entwicklung und ihrer Erfahrung auf den langen Wegen hat ihnen das Recht gegeben, das Verstandesvermögen der Menschen zu erleuchten. Sie sind bei jedem Hilferuf und in jeder Not bereitwillig und demütig zur Stelle.

44. Ich bin es, der ihnen aufgetragen hat, sich unter euch kundzugeben, damit sie euch ihre Anweisungen, ihr Zeugnis und ihre Aufmunterung geben. Sie ziehen vor euch her, reinigen den Weg und gewähren euch ihren Beistand, damit ihr nicht den Mut verliert.

45. Morgen werdet auch ihr zu diesem Licht-Heer gehören, das in der unendlichen Welt der Geistwesen nur aus Liebe zu seinen Menschengeschwistern wirkt − in dem Bewusstsein, dass es damit seinen Vater verherrlicht und liebt.

46. Wenn ihr ihnen ähnlich werden wollt, so weiht euer Dasein dem Guten. Teilt euren Frieden und euer Brot, empfangt den Bedürftigen mit Liebe, besucht den Kranken und den Gefangenen. Bringt Licht auf den Weg eurer Mitmenschen, die auf der Suche nach dem wahren Weg umhertappen. Erfüllt die Unendlichkeit mit edlen Gedanken, betet für die Abwesenden, dann wird das Gebet sie euch nahe bringen.

47. Wenn dann der Tod den Schlag eures Herzens anhält und das Licht in euren Augen erlischt, werdet ihr zu einer durch ihre Harmonie, ihre Ordnung und ihre Gerechtigkeit wunderbaren Welt erwachen. Dort werdet ihr zu begreifen beginnen, dass die Liebe Gottes euch für alle eure Werke, Prüfungen und Leiden entschädigen kann.

48. Wenn ein Geist zu jener Heimstatt gelangt, fühlt er sich immer stärker von einem unendlichen Frieden durchdrungen. Sogleich erinnert er sich an die, die noch fern jener Seligkeit leben, und in seinem Drang, in seiner Sehnsucht, dass jene, die er liebt, auch jenes göttliche Geschenk erlangen mögen, schließt er sich den geistigen Heerscharen an, die für die Rettung, das Wohlergehen und den Frieden ihrer Erdengeschwister kämpfen und arbeiten.

49. Um euer Herz zu bereiten und eurem Geiste Stärke zu verleihen, ermutigt euch meine Stimme auf diesem Weg der Prüfungen, welche — wie ihr bereits festgestellt habt — eurem Geiste Standhaftigkeit verleihen. Wer Kraft besitzt, kann sie mit dem teilen, der sich schwach fühlt.

50. Bald werdet ihr die Ankunft vieler Menschen aus anderen Ländern erleben, die zu dieser Nation kommen werden, wo der Meister sich kundtut.

51. Das Licht meiner Weisheit wird die Menschen aus ihrer Lethargie wachrütteln, und ihr werdet sie geistig und verstandesmäßig sich entwickeln sehen. Dieser Schritt wird zum Wohle der Menschheit sein.

52. Die Nationen werden ihre Augen auf diesen Teil der Erde richten und mein Werk und mein Wort kennenlernen, das gedruckt erhalten bleiben wird. Denn zu dieser Zeit werden die Gehirne derer, die ihr Stimmträger genannt habt, in Bezug auf diese Kundgabe verschlossen sein.

53. Die Versammlungsstätten, die die großen Menschenscharen aufgenommen haben, werden nach meinem Abschied geöffnet bleiben, damit die Jünger dort weiterhin zusammenkommen, um mein Wort zu studieren. Sie werden wie Wächter wachen und die Ankunft der "Letzten" erwarten, die Ich heute ankündige. Wenn ihr auf eurem Posten seid, werden jene die Größe dessen, was Ich euch offenbart habe, erkennen. Wenn ihr diesem Auftrag untreu werdet, werden Elend und Unheil jenen begegnen, die sich euch im Verlangen nach Frieden und Licht zu nähern versuchen.

54. Ich will euch auch lehren, eure Pflichten gegenüber denen zu erfüllen, die auf der Welt regieren. Wenn ihr wollt, dass ihre Entscheidungen für ihre Völker förderlich und gerecht sind, müsst ihr sie durch das Gebet unterstützen.

55. Wenn ihr, statt auf diese Art zu wirken, sie im Stich lasst und euch nur damit beschäftigt, ihre Entschlüsse zu kritisieren, lasst ihr zu, dass sie im Kampfe den Mut verlieren und schädlichen Einflüssen ausgesetzt sind. Seid wie Wächter des Friedens.

56. Wahrlich, Ich sage euch, von den frühesten Tagen der Menschheit an besaß der Mensch das intuitive Wissen, ein geistiges Wesen in sich zu tragen — eine Wesenheit, die, obwohl sie unsichtbar war, sich bei den verschiedenen Werken seines Lebens offenbarte.

57. Euer Herr hat euch von Zeit zu Zeit die Existenz des Geistes offenbart, seine Wesensnatur und sein verborgenes Sein. Denn obschon ihr ihn in euch tragt, ist der Schleier, in den euch eure Vermaterialisierung hüllt, so dicht, dass ihr nicht zu erkennen vermögt, was das Edelste und Reinste in eurem Wesen ist.

58. Viele Wahrheiten hat der Mensch zu leugnen gewagt. Dennoch — der Glaube an die Existenz seines Geistes gehörte nicht zu dem, was er am meisten bekämpft hat, weil der Mensch gefühlt und schließlich begriffen hat, dass die Leugnung seines Geistes dasselbe wäre, wie sich selbst zu verleugnen.

59. Als der menschliche Körper aufgrund seiner Leidenschaften, seiner Laster und seines Materialismus degenerierte, wurde er zu einer Kette, zu einer dunklen Augenbinde, zu einem Gefängnis und einem Hindernis für die Entfaltung des Geistes. Trotzdem hat dem Menschen in seinen Stunden der Prüfung nie ein Funken inneren Lichtes gefehlt, der ihm zu Hilfe kommt.

60. Wahrlich, Ich sage euch, der höchste und reinste Ausdruck des Geistes ist das Gewissen, jenes innere Licht, das den Menschen unter allen Geschöpfen, die ihn umgeben, das erste, das höchste, das größte und edelste sein lässt.

61. "Meister" — fragt ihr mich im stillen — "warum wissen wir so wenig vom Geiste? Warum wissen wir so wenig über uns selbst?"

62. Der Meister antwortet euch: Weil ihr euch mehr dem zugewandt habt, was euch die Welt beschert, und ihr euch nicht dem Studium des Unvergänglichen gewidmet habt, welches euer Geist ist. Selbst der Geist verschmäht angesichts der Schönheiten, Wunder und Vergnügungen, die das Leben für ihn bereithält — sei es auch nur für kurze Zeit — die Seligkeiten, die ihm seine eigene Entwicklung bieten kann. Dennoch — muss Ich euch wahrheitsgemäß sagen — sollt ihr deshalb nicht glauben, dass das Irdisch-Materielle mächtiger ist als der Geist, und dass dies der Grund dafür ist, dass er gesunken ist, bis er sich vermaterialisiert hat. Nein, der Geist ist unvergleichlich stärker und wird es immer sein. Doch wenn er gefallen ist, so geschah es freiwillig, verführt durch die Verlockungen einer Welt, die — wenn auch nur vorübergehend — ihr durch die Sinne des Fleisches ein Leben reich an Vergnügungen und Versuchungen anbietet.

63. Es ist nur natürlich, dass seine Vermaterialisierung ihn hindert, sich selbst zu erkennen, und ihm nicht erlaubt, seine Fähigkeiten durch seinen menschlichen Wesensteil zu offenbaren. Denn die materielle Natur scheint der geistigen Natur am meisten entgegengesetzt zu sein. Dennoch − wenn beide in euch zur Harmonie finden, werdet ihr erleben, dass eure körperliche Natur wie ein reiner Spiegel ist, der das Geistige und selbst das Göttliche in all seiner Schönheit widerspiegelt.

64. Sucht meine Gegenwart in den von mir vollbrachten Werken, und ihr werdet mich auf Schritt und Tritt finden können. Versucht, mich zu hören, und ihr werdet mich in der machtvollen Stimme vernehmen, die von allem Geschaffenen ausgeht. Denn es ist für mich ein Leichtes, mich durch die Erscheinungen der Schöpfung zu offenbaren. Ich offenbare mich sowohl in einem Gestirn, im Wüten eines Sturmes, als auch im milden Licht einer Morgenröte. Ich lasse meine Stimme im melodischen Trillern eines Vogels hören, wie Ich sie auch durch den Duft der Blumen zum Ausdruck bringe. Und jeder Ausdruck von mir, jeder Satz, jedes Werk spricht zu euch allen von Liebe, von Erfüllung gegenüber den Gesetzen der Gerechtigkeit, von Weisheit, von Ewigkeit im Geiste.

65. Warum habt ihr es nicht erreicht, euch in der ganzen geistigen Fülle zu zeigen, in der großen Schönheit eures Geistes, obwohl ihr Macht über das Materielle hattet? — Weil ihr euch von den Leidenschaften der Welt mitreißen ließet.

66. Unterlasst daher nicht das Studium und die Ausübung meiner Unterweisung − in der Meinung, dadurch größere Vergeistigung zu erreichen. Ihr müsst lernen, sie durch Weisheit zu verdienen, dann werdet ihr den Anfang der universellen Harmonie erreicht haben, in welcher ihr zulasst, dass euer Geist sich offenbart.

67. Legt das Gesetz aus und befolgt es. Dadurch werdet ihr euch darauf vorbereiten, in den höheren geistigen Welten zu leben. Solange es materielle Welten gibt, muss die Geistige Welt weiterhin ihr Licht auf sie ausstrahlen und ergießen.

68. Bedenkt: Wenn ihr jetzt nicht imstande wart, eine haltlose körperliche Hülle zu beherrschen — welche Aufgabe könnte Ich dann eurem Geiste anvertrauen, wenn er einst in einer Welt höherer Vergeistigung lebt?

69. Ich allein kann euch diese Unterweisungen geben, o Menschenkinder. Welcher Mensch könnte euch das sagen, was Ich in meiner Geheimkammer noch für euch bereithalte? Denkt nach und betet, o Jünger, damit meine Unterweisung euch zur Versöhnung des Geistes mit seinem Erdenkleide führt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 171

1. Der Quell der Gnade ergießt sich über euch, damit ihr euren Durst nach Frieden löscht und euch läutert.

2. Ich muss euch unterweisen, weil Ich euch noch schwach sehe. In diesem Worte ist die Kraft, die dem Geiste neuen Mut gibt.

3. Merkt ihr nicht, wenn ihr mir zuhört, wie die Kümmernisse aus euren Herzen weichen? Es geschieht, weil die Stimme des Vaters euch erleichtert und tröstet.

4. Ihr seid noch Kinder auf dem langen Wege des Geistes, und darum stützt euch meine Barmherzigkeit, und meine Ratschläge leiten euch. Auf dem Weg gibt es Dornen, und an seinen Rändern gähnen Abgründe; doch Ich lehre euch, keine falschen Schritte zu machen, euch nicht von der Versuchung besiegen zu lassen. Denn ihr seid dazu bestimmt, eure Mitmenschen durch das Beispiel eures Lebens zu unterweisen. Dadurch werdet ihr das beste Zeugnis dafür geben, dass ihr dem Meister der Meister zugehört habt.

5. Obschon Ich an euren Geist denke, so vergesse Ich doch euren Körper nicht — ein schwaches Geschöpf, das Mitgefühl, Liebe und Geduld braucht, damit es zur Harmonie mit dem Geist findet und seinem Gott mit einer Spur von Vollkommenheit dient.

6. Macht am Ende jedes Jahres eine Gewissensprüfung, da ihr, solange ihr auf Erden lebt, auch den Gesetzen der Zeit untersteht. Kehrt eure Gedanken dem Vergangenen zu, lasst nochmals alles an euch vorüberziehen. Erinnert euch an den Tag, an dem ihr zum ersten Mal mein Wort vernommen habt − jenen Tag, an dem euer Geist vorausahnte, dass sich ein neuer Zeitabschnitt vor ihm auftat, und er begriff, dass nun der Schleier vieler Geheimnisse zerrissen wurde, um ihn die Wahrheit dieser Unterweisung ganz klar erkennen zu lassen. Denn von jenem Augenblick an habt ihr die Fehler und Irrtümer begriffen, die in eurem Leben vorhanden waren, und das unermessliche Verlangen ist in euch erwacht, eurem Herrn zu dienen, indem ihr eure Mitmenschen liebt und ihnen dient. Ihr habt nicht gezaudert zu schwören, mir von diesem Augenblick an nachzufolgen, ohne daran zu denken, ob nicht ein Augenblick der Schwachheit oder der Verzagtheit kommen könnte, der euch straucheln lassen würde.

7. Doch in dem Maße, in dem ihr mir zugehört habt, ist meine Unterweisung in euer Wesen eingedrungen, und euer Gewissen war der pflichtbewusste Richter, der die Instinkte des Fleisches gezügelt hat.

8. Euer Gewissen hat niemals eure schlechten Taten verurteilt, ohne euch zuvor gewarnt zu haben, indem es euch erkennen ließ, was es heißt, meine Gesetze zu erfüllen, und wann man gegen sie verstößt.

9. Auf diese Weise durch euer Gewissen geführt, überließ Ich es euch, den Weg zu wählen, und da ihr euch entschieden hattet, mich zu suchen und auf diesem Pfade Gutes zu tun, bin Ich euch ein unermüdlicher und liebevoller Meister gewesen, der euch mit Sanftmut korrigiert, mit göttlicher Gerechtigkeit beurteilt und euch als vollkommenster Vater liebt.

10. Auch so habt ihr noch nicht den Grad von Vergeistigung erlangt, den ihr haben müsst, um meine Lehre zu verbreiten.

11. Wenn ihr die Schmerzen, Leiden und auch Freuden eurer Mitmenschen zu den euren macht, werdet ihr einen sicheren Schritt auf dem Wege getan haben. Solange ihr über jene richtet, die weniger Schuld als ihr haben, und ihr euch anderen gegenüber für überlegen haltet, anstatt von Herzen demütig zu sein, seid ihr noch weit davon entfernt, meine Jünger zu sein. Habt ihr nicht gesehen, dass Ich ans Kreuz geschlagen wurde und der Menschheit vergeben habe? Warum nehmt ihr mich nicht zum Vorbild? — Weil ihr die Befriedigungen für den Körper immer mit größerem Interesse wahrnehmt als jene, die den Geist betreffen.

12. Ich sehe, dass ihr meine Unterweisung noch nicht recht versteht, noch eine klare Vorstellung von dem Ziel habt, das euch erwartet.

13. Ich will nicht, dass irgendeines meiner Kinder im gähnenden Abgrund der Finsternis zugrunde geht. Ich will, dass ihr weiterhin eine Stufe nach der andern auf der Leiter zur geistigen Vollkommenheit emporsteigt.

14. Macht jetzt eine Überprüfung eures ganzen Lebens und eurer Taten im Lichte eures Gewissens, damit ihr erfahrt, ob ihr Fortschritte gemacht habt oder stehengeblieben seid. Manche müssen ihrer Zügellosigkeit ein Ende setzen. Ich versichere euch, dass ihr gerade während des Opfers, das für den Körper der Verzicht auf seine Leidenschaften bedeutet, die Sehnsucht fühlen werdet, mir zu dienen und eure Mitmenschen zu lieben. In diesem Augenblicke wird die Reue aufbrechen, und das Weinen wird Frische und Ruhe im Herzen und Lauterkeit im Geiste zurücklassen.

15. Ich habe von euch keine völlige Aufopferung in meinem Dienste verlangt, noch werde Ich es verlangen, denn die Pflichten, die ihr in der Welt übernommen habt, nehmen euch gleichfalls in Anspruch. Aber Ich will, dass ihr auch während dieser Aufgabe das verwirklicht, was ihr von mir gelernt habt.

16. Wachet und betet für die, die Hunger, Krankheit oder Elend erleiden, denn Ich werde über euch wachen. Ergründet mein Wort; während ihr dies tut, werdet ihr mit mir in beständiger Zwiesprache sein.

17. Schaut mit dem Geiste die Himmelsleiter, die sich vor euch als leuchtender Pfad bis ins Unendliche erhebt, die euren Geist einlädt, zum Schoße des Vaters zu gelangen — einem Schoße des Friedens und unsagbarer Seligkeiten.

18. Ich fand euch verirrt wie Schiffbrüchige ohne Kompass, wie verirrte Pilger in der Wüste. Doch Ich sandte euch mein Licht, das euch einen Pfad voller Hoffnungen, Glauben und Trost finden ließ, der euren Geist aufrichtete und ihn mit Lebenskraft und Energien durchflutete, damit er weiter seinem Ziel zustrebt.

19. Am Ende der Himmelsleiter, auf der letzten Stufe, gibt es eine Heimstatt, für die ihr alle bestimmt seid, die man jedoch durch Verdienste, durch Glauben, durch große Liebe und Barmherzigkeit erringen muss; wobei Hindernisse überwunden und Gegner besiegt werden müssen, bis man schließlich zum neuen Gelobten Lande gelangt, dem Reiche, das nicht von dieser Welt ist.

20. Diese Himmelsleiter ist ein gerader Weg, und auf ihm gibt es keine Irrwege oder Labyrinthe, womit Ich euch begreiflich mache, dass ihr bei der Erfüllung meines Gesetzes und beim gründlichen Studium meiner Unterweisungen auf keine Schwierigkeiten stoßen werdet.

21. Ihr werdet unbeirrt auf diesem Wege vorangehen und um euren Aufstieg kämpfen. Ich werde euch stark machen. Wenn nicht mit meiner Macht und meinem Lichte — mit welchen Waffen wollt ihr dann kämpfen und euch verteidigen? Womit würdet ihr eure Versuchungen überwinden? Wenn Ich euch nicht mit meinem Mantel der Liebe bedeckte — wie könntet ihr euch von euren Feinden befreien? Doch wahrlich, Ich sage euch, auch meinen Schutz und das Licht meines Schwertes müsst ihr durch Verdienste erwerben.

22. Eure Spuren werden dem geistigen Pfade aufgeprägt bleiben, der sich vor euch auftut. Doch diese Spuren sollen von guten Werken, von Entsagungen, von edlen Taten, von hochherziger Liebe und unbegrenzter Barmherzigkeit sprechen.

23. Jedem ist seine Bestimmung vorgezeichnet durch seine geistige Aufgabe und seine menschliche Aufgabe. Beide sollen in Einklang miteinander sein und einem einzigen Ziele zustreben. Wahrlich, Ich sage euch, Ich werde nicht nur eure geistigen Werke bewerten, sondern auch eure materiellen Werke. Denn in ihnen werde Ich Verdienste entdecken, die eurem Geiste helfen, zu mir zu gelangen.

24. Ihr werdet nicht allein auf der Wanderschaft sein. Vor euch — die einen näher und andere weiter entfernt — gibt es viele Wesen, die auch Schritt für Schritt voranschreiten und für jene wachen und beten, die hinter ihnen gehen. Ihr Ideal ist es nicht, allein anzukommen oder als erste, sondern ihren Geschwistern den Weg zu bahnen, damit eines Tages die Seligkeit der Ersten die Seligkeit aller ist.

25. Wie schön erscheint mir dieser Weg! Wie wird mein Geist erquickt, wenn er den Fortschritt meiner Kinder sieht, ihre Anstrengung, höher zu kommen und einen neuen Grad der Vervollkommnung zu erreichen!

26. Da gibt es Wesen von allen Welten, die einen im Geiste und andere im Fleische, die alle verschiedene Aufgaben durchführen. Ihr errichtet eure Heimstatt in der Ewigkeit, um euch morgen am süßen Geschmack des Honigs zu laben, den euch der Friede des Geistes geben wird.

27. Selig sei, wer mir auf dem Weg der Wahrheit nachfolgt.

28. Gesegnet sei, wer liebt und vertraut, wer seine Aufgabe kennt und sie erfüllt.

29. Wenn Ich zu euch vom "Weg" spreche, meine Ich keinen auf Erden, denn die Welt, die ihr bewohnt, ist nicht dort, wo mein Reich ist. Es ist der immer aufwärts führende geistige Weg. Es ist die Entwicklung und der Fortschritt, die euren Geist erwarten. Wo immer ihr euch daher auf Erden befindet, könnt ihr auf dem Weg des Geistes sein.

30. Meine Kinder, wenn ihr vom Wege abgekommen seid, so kehrt zu ihm zurück, wenn ihr stehengeblieben seid, so schreitet weiter voran.

31. Die Aufgabe, die ihr in euch tragt, habe Ich euch entsprechend euren Fähigkeiten und eurer Kraft gegeben. Ihr müsst sie nur verstehen und lieben. Betet täglich, damit ihr das nötige Licht für eure Bemühungen empfangt. Bleibt danach zubereitet, achtsam, damit ihr die Stimmen derer, die euch rufen − derer, die euch anflehen, vernehmt, und auch, damit ihr den Prüfungen entgegentreten könnt. Denn jeder Tag eures Daseins ist eine Seite in dem Buche, das jeder von euch schreibt. Jeder Tag ist durch eine Prüfung gekennzeichnet, und jede Prüfung hat eine Bedeutung und einen Grund.

32. Ich will aus euch ein an Leib und Geist gesundes Volk machen, denn ihr seid das auserwählte, der Zeuge meiner Offenbarungen zu allen Zeiten; und ihr seid in dieser Epoche gekommen, um eine schwierige Mission zu erfüllen und den Weg der neuen Generationen zu ebnen.

33. Ich habe euren Weg mit Liebesbeweisen besät, damit ihr nicht an mir noch an euch zweifelt. — Ihr, die ihr mich in dieser Zeit gehört habt, sollt nicht ins Grab sinken und das Geheimnis dieser Kundgabe, das Ich mit euch teilte, mit euch nehmen. Denn eure wichtigste Aufgabe ist es, in meinem Namen zu den Menschen zu sprechen und meine Offenbarungen zu bezeugen.

34. Sagt mir nicht, dass es euch an Schulung fehlt, um dies zu tun, denn Ich habe oft zu euch gesprochen, und beim Zuhören habt ihr euch geläutert. Ihr alle könnt diese Botschaft in die Welt tragen. Die Menschen erwarten sie und sind darauf vorbereitet, sie zu empfangen. Habt ihr nicht den Wunsch nach Vergeistigung und nach Frieden bemerkt, den die Menschen haben? Bewegt euch nicht ihre Unwissenheit und ihr Schmerz?

35. Mein Geist ergießt sich auf alle Menschen, er spricht zu ihnen durch ihr Gewissen und sagt ihnen: Kommt zu mir und ruht euch aus. Nehmt an den Glauben, der euch fehlt, seid nicht länger Blinde auf dem Wege.

36. Volk, kennst du das Werk, das Ich derzeit auf der Welt entfalte? "Nein", sagt ihr mir, "wir sehen diese Menschheit sich nur aufbäumen, sich in großes Verderben stürzen und eine schwere Heimsuchung ertragen." Wahrlich, Ich sage euch, Ich habe zugelassen, dass sich der Mensch mit eigener Hand richtet und dabei alle seine Irrtümer erkennt, damit er geläutert zu mir zurückkehrt. Jedem Geschöpf habe Ich mein Licht zugesandt und bin ihm in den Tagen der Trübsal beigestanden.

37. Mein Geist ist auf jeden Geist herniedergekommen, und meine Engel sind auf den ganzen Erdenkreis verteilt und erfüllen meine Weisungen, alles zu ordnen und auf seine Bahn zurückzubringen. Wenn dann alle ihren Auftrag erfüllt haben, wird die Unwissenheit verschwunden sein, das Böse nicht mehr existieren, und nur das Gute wird auf Erden regieren.

38. Ach, wenn ihr doch fähig gewesen wäret, mich zu verstehen, wenn ihr meine Sehnsucht, euch zu vervollkommnen, kennen würdet — wie weit wärt ihr bereits aufgestiegen, und wie nahe wärt ihr mir dann schon! Wenn euer Wille der meine wäre, hättet ihr bereits den Gipfel erreicht, wo Ich euch erwarte.

39. Doch was ist mein Verlangen, Volk? — Eure Einigung und euer Friede.

40. Hier bin Ich aufs neue und spreche zu euch, bewege eure Herzen in Erwartung eures Erwachens.

41. Jeder gute Baum wird beschützt werden, und seine Wurzeln und Zweige werden sich ausbreiten, um dem Wanderer Schutz und Nahrung zu spenden. Doch das Unkraut wird mit der Wurzel ausgerissen und ins unauslöschliche Feuer geworfen werden.

42. Ich spreche zu euch im Sinnbild, und wenn Ich zu euch von diesem Baume spreche, spreche Ich von den Werken der Menschen.

43. Jenen, denen Ich Ämter anvertraut habe, sage Ich: Bereitet eure Ernte vor. — Familienväter, Lehrer und Regierende, Herren und Knechte, Große und Kleine, Ich will nicht, dass ihr mir eure Felder verwildert anbietet. Auch wenn es nur eine geringe Aussaat ist — bringt sie mir gereinigt und lauter dar.

44. Kommt zu mir, ruft, und es wird euch aufgetan. Doch kommt frohgemut, befriedigt von eurem Werke, damit ihr euch groß, mir ähnlich fühlt.

45. Wahrlich, Ich sage euch, wenn es tausend zubereitete Verstandesorgane gäbe, würde Ich mich durch diese tausend gleichzeitig kundgeben.

46. Ich gebe euch meine Unterweisung, seit Ich mich zum ersten Mal durch meine Tochter Damiana Oviedo kundgab, durch deren Verstandesvermögen Ich euch meinen Willen mitteilte. Seit damals strömt meine Weisheit durch diese Stimmträger — eine Weisheit, die ihr in euren Herzen gleich kostbaren Juwelen anhäufen sollt, denn in ihnen ist Liebe enthalten.

47. Ich will, dass ihr, so wie Ich euch gelehrt und geführt habe, eure Mitmenschen lehrt.

48. Ihr seid die Zeugen all dessen, was Ich in dieser Zeit gesagt habe, damit ihr morgen, wenn mein Wort nicht mehr bei euch ist, zu euren Mitmenschen von diesen Unterweisungen sprecht. Dann sollt ihr im Rückblick auf diese Kundgebungen denen, die euch fragen, erklären, wie der Meister sich kundgab und was der Stimmträger dabei tat. Denn nach 1950 werden die Menschen euch befragen, und durch eure Zeugnisse angeregt, werden sie nach den Büchern verlangen, in denen mein Wort gedruckt vorliegt, und darin werden sie meine Gegenwart und meine Essenz finden. Wenn sie dann auch Unvollkommenheiten suchen, werden sie diese nicht finden; denn die Unvollkommenheiten jener, durch die Ich mich kundtue, werden nicht in diese Bücher gelangen.

49. Diese Schriften werden das Licht des wahren Glaubens in den Herzen entzünden. Sie werden den Sündern den Weg zur Erneuerung zeigen und werden neue Jünger, neue Soldaten hervorbringen, von denen viele mehr Glauben und mehr Liebe beweisen werden als viele derer, die mir in dieser Zeit zuhören.

50. Bereitet euch vor, damit eure Zeugnisse lauter und wahrhaftig sind. Ich verströme mein Licht auf alle Menschen.

51. Selig das Herz, das zubereitet ist, denn es wird meine Gegenwart fühlen.

52. Volk, es ist mein Wille, dass in dieser Dritten Zeit jeder Verstand, jedes Herz und jeder Geist diese geistige Erkenntnis erreicht.

53. Das Buch der Weisheit ist aufgetan, damit alle zu meinen Jüngern werden.

54. Wacht mit größtem Eifer über der Unterweisung, die Ich euch derzeit gebe.

55. Ihr seid meine demütige Familie, der Ich ein Erbe anvertraut habe, der Ich alles offenbart habe, was meinem Willen entsprach.

56. Ihr kennt die himmlische Heimat nicht und irrt weiter in der Wüste umher. Doch Ich bin gekommen, euch in meiner Liebe zu vereinen, und ihr sollt nicht vergessen, dass die Liebe eures Vaters euch erwartet. Ich bereite euch derzeit den Weg, damit ihr euch von dem schweren Tagewerk erholen könnt. Aber Ich sage euch schon jetzt, dass es auf diesem Weg mehr Dornen als Blumen gibt. Euch, die ihr die Wege des Lebens kennengelernt und auf ihnen Standhaftigkeit und Mut gewonnen habt, wird nichts mehr überraschen.

57. Ihr seid meine Jünger in dieser Zeit, ihr versucht meine Offenbarung zu verstehen, und zugleich seid ihr angesichts der Fortschritte der Wissenschaft überrascht. Freut euch, dass ihr Zeugen all dieser Wunder gewesen seid, denn ihr habt nicht nur die Früchte der menschlichen Intelligenz kennengelernt, sondern auch geistige Erkenntnis auf einer hohen Entwicklungsstufe erreicht.

58. Wie viele Wissenschaftler, die für gelehrt gehalten werden, leugnen das geistige Leben, während ihr versteht, was sie nicht erkannt haben. Eure Aufgabe ist es, (meine Unterweisung) bekannt zu machen, damit in dieser Zeit alle einen weiteren Schritt zum Lichte hin machen.

59. Ich sehe das Verlangen der Menschen, die sich danach sehnen, zu mir zu kommen. Ich habe euch gesagt: Ich habe die Wege gebahnt, damit alle die unendliche Seligkeit erleben, mich zu finden. Ihr, die ihr einen Schritt auf die Erneuerung, die Vergeistigung zu gemacht habt, fühlt euen Geist jubelnd vor Freude.

60. Ich will diese Zuhörerscharen hier vor meinem Abschied Ende 1950 zugerüstet zurücklassen.

61. In der Zweiten Zeit bereitete Ich zwölf Männer zu, und sie verbreiteten meine Lehre auf der damals bekannten Welt. Zwölf Männer genügten, um mein Gesetz der Liebe zu verankern. Ihnen sagte Ich, dass Ich noch einmal unter den Menschen sein würde. Und nun ist mein Wort eingelöst, da der Meister im Geiste wiedergekommen ist, von seinen geistigen Heerscharen begleitet.

62. Dies ist die Zeit der Befreiung des Geistes, das Zeitalter des Lichtes und der Entwicklung. Ihr werdet das Saatkorn erkennen, das Ich in den Geistwesen zurücklasse, und dieser Same wird das Zeugnis meines Kommens zu den Menschen in dieser Dritten Zeit sein, in der Ich mich seit dem Jahre 1866 manifestiert habe.

63. Ihr, die ihr mir gerade zuhört, seid meine Jünger in dieser Zeit, und seid zu mir gekommen, ohne zu wissen, auf welchem Wege ihr euch befandet.

64. Ich will, dass meine neuen Jünger die Sämänner des Friedens auf dieser Welt sind.

65. Ihr wisst nicht, wie viel euer Geist für seine Entwicklung erreicht durch die kurzen Augenblicke, die ihr der Welt entzieht, um sie mir zu widmen. Wahrlich, Ich halte Überraschungen für euch bereit, wenn ihr bei eurem Vater ankommt.

66. Es ist eine heikle Mission, die Ich euch anbefohlen habe, aber es ist kein schweres Kreuz der Selbstaufopferung. Nichts zwingt euch, diese Unterweisungen zu befolgen, da ihr mit Willensfreiheit ausgestattet seid. Aber über jener Freiheit des Denkens, Lebens und Wirkens, die euch zu eigen ist, strahlt ein Licht, welches das Gewissen ist, das euch anrät, was ihr tun sollt, und euch das Gute vom Bösen zu unterscheiden lehrt. Dies Licht bin Ich, der Ich in und außerhalb von euch bin, euch sowohl in der Freude, als auch im Schmerze beistehe − wenn ihr auf einem guten Wege wandelt oder wenn ihr auf den Abgrund zurennt. Ich bin überall, weil Ich das göttliche Herz bin, das im ganzen Universum schlägt.

67. Ich will keine weitere Sühne oder Schmerzen für euch; Ich will, dass die Geister aller meiner Kinder so, wie die Sterne das Firmament verschönern, mit ihrem Lichte mein Reich erhellen und das Herz eures Vaters mit Freude erfüllen.

68. Bereitet eure Herzen, um die Botschafterin der Liebe zu empfangen, welche Maria ist − die Mutter, die herniederkommt, um das Herz der Kinder zu trösten.

69. Die zartfühlendste Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen hat keine Gestalt. Dennoch nahm sie in der Zweiten Zeit die Gestalt einer Frau an in Maria, der Mutter Jesu.

70. Begreift, dass Maria immer existiert hat, da ihr Wesen, ihre Liebe, ihr Zartgefühl schon immer in der Gottheit gewesen sind.

71. Wie viele Theorien und Irrtümer haben die Menschen über Maria geschaffen! Über ihre Mutterschaft, ihre Empfängnis und ihre Reinheit. Wie sehr haben sie dabei gelästert!

72. An dem Tage, da sie jene Reinheit wirklich begreifen, werden sie sich sagen: "Es wäre besser für uns, wenn wir nie geboren wären." Tränen von Feuer werden in ihrem Geist brennen. Dann wird Maria sie in ihre Gnade hüllen, die Göttliche Mutter wird sie mit ihrem Mantel beschützen, und der Vater wird ihnen vergeben und mit unendlicher Liebe sagen: "Wachet und betet, denn Ich vergebe euch, und in euch vergebe Ich und segne Ich die Welt."

73. Ich suche in euren Händen keine Ernte, weil Ich weiß, dass sie leer sind. Ich habe solche gesehen, die, anstatt Glauben in die Herzen zu säen, ihnen das wenige, was sie davon hatten, entrissen haben.

74. Ich habe euch überreich mit Fähigkeiten ausgestattet, damit ihr tätige Nächstenliebe üben könnt, und daher ist es nicht recht, dass ihr als Bedürftige zu mir kommt und meine Hilfe erfleht.

75. Als eure Mitmenschen sich an euch gewandt und euch um Hilfe gebeten haben — habt ihr sie da angehört und euch um sie gekümmert? Euer Gewissen sagt euch, dass ihr bei vielen Gelegenheiten taub und gleichgültig geblieben seid, und dies ist nicht die Lehre, die Ich euch in Jesus lehrte.

76. Mein Blick liest in euren Herzen, mein Wort richtet euch, und ihr erzittert nicht dabei. Während Ich euch richte, lehre Ich euch, liebe und vergebe Ich euch. Ich vergebe euch, die ihr mich hört, und Ich vergebe der Menschheit.

77. Zuweilen sehe Ich euch unentschieden, und ihr fürchtet euch davor, weiter voranzuschreiten, fürchtet die Fallstricke des Weges, fürchtet euch sogar vor meinem Lichte, weil ihr meint, von seinem Glanze geblendet zu werden. Wie wollt ihr dann stark werden und dem Schmerz Einhalt gebieten? Lasst das Licht meines Geistes euer Wesen erfüllen, dann werdet ihr viele Offenbarungen verstehen, und eure Verzagtheit wird verschwinden.

Nehmt nicht Anstoß daran, dass ein und derselbe Gott euch richtet, euch liebt und euch auch heimsucht. Seid nicht verwirrt, dass vom Herzen des Vaters das strengste Gericht und zugleich die liebevollste Fürsprache für seine Kinder ausgeht; doch fordert die Gerechtigkeit des Vaters nicht heraus, da ihr in eurem Geiste bereits mein Licht habt. Denn wenn sie sich in eurem Leben unerbittlich fühlbar macht, wird es für euch den Anschein haben, dass Ich euch meine Vergebung verweigert habe, dass Ich euch nicht mehr liebe, dass Ich die Grenze der Gerechtigkeit überschritten habe und mich grausam und ungerecht erweise, ln eurer Verblendung könntet ihr dann nicht begreifen, dass niemand einen Schmerz erntet, der ihn nicht zuvor gesät hat.

78. Wenn ihr meine Lehre verstündet, würdet ihr meine Liebe fühlen und meine Gegenwart in eurem Leben erkennen, die euch Fehltritte und Stürze erspart und euch mit väterlicher Güte wiederaufrichtet, wenn eure Undankbarkeit oder eure Bedürftigkeit euch zu Fall gebracht haben. Ein andermal würdet ihr mich die niederdrückende Last eurer Verfehlungen erleichtern sehen, um euer Herz zu tiefen Betrachtungen zu bewegen, denn meine Liebe und meine Vergebung sind grenzenlos.

79. Bisher sind nur ungebildete Menschen mit schlichtem Gemüt und bescheidenem Wissen herbeigekommen, um mein Werk kennenzulernen. Zu allen Zeiten sind dies die ersten gewesen, die zu mir kamen, um mich zu hören; doch nun werden auch Gelehrte, Philosophen und Wissenschaftler kommen. Die einen werden es in der Absicht tun, den Sinngehalt dieser Lehre zu erforschen, und andere mit der Vorahnung, dass sie dabei einer lichtvollen Wirklichkeit begegnen werden. Sie alle werden in meinem Worte neue Lektionen lernen, und diese neue Weisheit, die sie in meinen Offenbarungen entdecken werden, wird die Art des Denkens, des Seins und des Fühlens der ganzen Menschheit umwandeln.

80. Wie sehr werden sie sich über die schlichte und vollkommene Art und Weise wundern, die Ich gewählt habe, um meine Offenbarung zu verwirklichen, und wie viele Erklärungen und Lösungen werden sie in meinen Unterweisungen finden.

81. Eine neue Zeit vertraue Ich dieser Menschheit an, die aus Wesen unterschiedlicher geistiger Reife sowie verschiedenartiger Aufgaben auf Erden besteht.

82. Ein heftiger Kampf erwartet den Menschen von morgen — ein Kampf, der nicht aus dem Verlangen nach materiellen Gütern entbrennt, noch wird er so egoistisch sein, dass er in seinem Verlauf menschliche Leben vernichtet. Nein, Ich spreche zu euch von einem edlen und erhabenen Kampfe, durch den der Friede und die Liebe in der Welt wiederhergestellt werden. Ich spreche zu euch von Arbeit, Anstrengung und Opfer um eurer Besserung willen, sowohl moralisch als auch materiell, und auch von eurer Rettung und eurem geistigen Fortschritt.

83. Auf den Fundamenten wahren Wissens, auf Liebe und Gerechtigkeit werden die Menschen von morgen eine Welt des Friedens und des Lichtes errichten. Eine in moralischer, geistiger, intellektueller und wissenschaftlicher Hinsicht neue Welt wird auf den Trümmern der Vergangenheit erstehen, mit der sich das Leben der Völker völlig umwandeln wird.

84. Hier, wo das Gute so sehr bekämpft wurde, wo das Heilige so sehr geschändet wurde, wo alles, was gerecht und erlaubt ist, heftig verworfen wurde, wird das Gesetz der Liebe Geltung erlangen. Das heutige Tal der Tränen wird sich in ein Tal des Friedens wandeln. Denn der gute Wille des Menschen, am Gesetze festzuhalten, wird seinen gerechten Lohn finden, wenn er jene höchste Gabe des Geistes, welche der Friede ist, zurückgewinnt.

85. Wenn das Leben des Menschen sich in einer Atmosphäre des Friedens entfaltet, wird sein Wissen größer sein, seine Inspiration höher, als sie bis heute jemals gewesen ist.

86. Wie könnten die Menschen von heute inmitten einer lasterhaften Welt inspiriert werden, in der so unzählig viele Gedanken des Hasses, des Bösen und des Materialismus umherschwirren, die eine Art Vorhang bilden, der ihren Geist daran hindert, die Wahrheit des Ewigen zu schauen?

87. Kommt zu mir, o Menschen, betet und sagt mir in geistiger Sprache eure Sehnsüchte und Leiden. Denn Ich werde euch dann an der Hand nehmen und ins Innere meines Heiligtums führen, wo Ich euch alles enthüllen werde, was euch dazu dienen kann, euer Dasein zu schmücken, es schöner und edler zu machen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 172

1. Ich habe euch mit einem Gewand der Gnade bekleidet, damit dieses euch von den Völkern und Religionsgemeinschaften der Erde unterscheidet.

2. Nur durch die Ausübung meiner Lehre werdet ihr dies Gewand rein erhalten können, das nicht materiell ist, sondern aus Licht besteht, und das ihr in eurem Geiste tragt.

3. Es ist so empfindlich, dass schon ein böser Blick, der böse Gefühle gegenüber euren Nächsten widerspiegelt, fähig ist, ihm einen Flecken aufzuprägen. Nun werdet ihr begreifen können, dass — wenn ihr schwerere Verfehlungen begeht — ihr nicht bloß Flecken verursacht, sondern aus eurem Gewand ganze Fetzen reißt.

4. Ihr alle seid, als ihr aus meinem Geiste hervorgingt, mit diesem Gewand ausgestattet worden, welches geistige Reinheit ist. Wer hat diese Gnade bis zu seiner Rückkehr unversehrt erhalten können? Wer hat alle Schlachten und Versuchungen ohne Sünde überstanden? — Sehr wenige. Die Mehrheit sah Ich in Lumpen, und viele sind ohne jede Tugend.

5. Jetzt bin Ich gekommen, euch erneut zu bedecken, zu bekleiden, indem Ich mein Licht auf die Geistwesen ergieße, gleich einem unermesslich großen Mantel, den Ich zerteile, um euch zu schmücken. Sei dir bewusst, o Volk, dass es gerade dies Licht ist, an dem die Welt dich erkennen wird.

6. Ich mache euch frei vom Bösen, damit ihr würdig seid, meinen Samen zu besitzen und ihn auszusäen. Wie könnte Ich euch entblößt oder zerlumpt, befleckt oder unrein aussenden, um Zeugnis von meinem Worte zu geben?

7. Jetzt, da ihr einen Weg zur Erneuerung begonnen habt, sollt ihr nicht verweilen, nicht mitten auf dem Wege einschlafen, denn dann würdet ihr euren geistigen Fortschritt verzögern.

8. Ich will, dass jeder Schritt, den ihr in meinem Werke tut, eine weitere Stufe ist, die euch auf eurer Pilgerschaft höher bringt, und dass ihr wisst, dass jedes Werk euch eine Frucht bescheren wird. Versäumt nicht, sie zu ernten, begnügt euch nicht damit, zu säen und hernach die Ernte zu vernachlässigen.

9. Wenn ihr wirklich das Verlangen habt, Meister in der Vergeistigung zu werden, müsst ihr beharrlich, geduldig, lernbegierig und aufmerksam sein, denn dann werdet ihr Gelegenheit haben, auf eurem Wege nach und nach die Frucht eurer Werke zu ernten, wodurch ihr Erfahrungen ansammeln werdet, welche Licht, welche Erkenntnis des wahren Lebens sind.

10. Die auf der Welt mein Werk lehren, müssen wirkliche Kenner des menschlichen Wesens sein — sowohl in dem, was dem Geist zugehört, als auch in dem, was den Körper anbelangt.

11. Von einem Geist, der in der Erfahrung geläutert, im Kampfe gestärkt und durch das Gute gereinigt ist, wird ein Rat kommen, der zutreffend ist − ein Wort, das ein Problem löst − ein Urteil, das richtig ist, eine Unterweisung, die überzeugt.

12. Wie viele gibt es auf der Welt, die sich mittels der verschiedenen Kirchen und Sekten, die existieren, der geistigen Führung widmen und, anstatt ihre Mitmenschen auf den Weg der Wahrheit zu leiten, sie im Finstern in die Irre gehen lassen und in den Abgrund der Unwissenheit stoßen! Warum? — Weil sie die Menschen nicht kennen, weil sie nicht versuchen, sie zu verstehen. Doch wie könnten sie auch die Menschen verstehen, wenn sie nicht einmal sich selbst kennen?

13. Ich will nicht, dass dies auch euch passiert, geliebte Jünger der Dritten Zeit. Beachtet, dass Ich gelehrt habe, zuerst euer Inneres zu erforschen, um euch innerlich kennenzulernen, um euch selbst beurteilen zu können. Erkennt, wie vielen großen und kleinen Prüfungen Ich euch unterziehe, damit ihr meine Unterweisungen zur Anwendung bringt und in Wahrheit mein Wort lebt. Wenn ihr dann zubereitet seid, wenn ihr von dem feinen Meißel meiner Gerechtigkeit und meiner Liebe in die rechte Form gebracht seid, dann werde Ich euch mit meiner Botschaft des Trostes, der Hoffnung und des Friedens zu euren Mitmenschen senden.

14. Wer wird dann der Macht der Wahrheit widerstehen können, die von euren Worten ausgeht? Wer wird sich nicht von dem Verständnis, dem Einfühlsvermögen und der Überzeugungskraft eurer Ratschläge gefesselt und tief bewegt fühlen? Es wird Glaube in den Herzen sein, es wird zur Umkehr kommen, zur Gesundung und zu zahllosen Wundern. Dies ist die Frucht, die ihr nach meinem Willen ernten sollt, dies ist die Ernte, von der Ich erwarte, dass ihr sie einbringt. Doch irrt euch nicht. Wenn Ich in meinen Unterweisungen zu euch von der Frucht spreche, so gibt es immer einige, die dies Wort in ganz irdischer Weise auslegen und die Frucht ihrer Werke in Form von Schmeicheleien, Ehrungen, Aufmerksamkeiten und selbst als Bezahlung in Geld suchen. Wie weit ist diese Frucht von jener entfernt, die Ich in meinem Worte meine! Ihr habt bereits erfahren, dass Ich von der Frucht der Erfahrung, der Lauterkeit, des Verständnisses, des Geistesfriedens und der Vergeistigung gesprochen habe.

15. Jene, die auf Erden noch Vergütungen suchten in Form von Geld und Anerkennungen, sind Geistwesen von geringer Entwicklungshöhe, die die Wahrheit nicht erkennen wollen und sich noch mit dem Lohn begnügen, den die Welt gibt.

16. Sie werden nun aus ihren Träumen erwachen und sich ihrer Nacktheit bewusst werden, obwohl sie meinten, festlich gekleidet zu sein. Sie werden ihr geistiges Elend feststellen und sich geistig bedürftig fühlen, während sie einen unerschöpflichen Schatz zu besitzen glaubten.

17. Jünger, achtet auf euer Gewand, lernt von mir, damit ihr morgen in der Lage seid, eure Mitmenschen zu lehren. Entäußert euer Herz von jeder schlechten Neigung und wandelt es in fruchtbares Land um, in welchem mein Wort keimt und Frucht bringt, zur Freude eurer Mitmenschen und zum Ruhme eures Geistes. Ich bin immer bei euch, doch ihr seid nicht immer bei mir. Deshalb sage Ich euch, wenn ihr zur Kundgebung meines göttlichen Lichtes durch den Stimmträger kommt: Seid willkommen, o ihr nach Weisheit dürstenden Scharen.

18. Während ihr herbeikommt, um eine Verabredung einzuhalten, stelle Ich mich ein, um ein Versprechen zu erfüllen, und Ich segne euch, weil ihr mich nicht alleine in der Wüste habt predigen lassen.

19. Ich habe euch nicht zugerüstet angetroffen, denn seit vielen Jahrhunderten widmete sich die Menschheit, statt meine Lehre zu studieren, äußerlichen Riten und Kultformen, die den Pfad des Geistes nicht erhellen. Aber Ich vergebe euch, komme euch zu Hilfe und lasse euch die Erkenntnis erreichen, die noch immer in meinem Worte der Zweiten Zeit verborgen ist. Wenn ihr euch jene Lektion zu eigen gemacht habt, werde Ich euch meine neue Botschaft geben, die euch durch die Essenz und Weisheit, die sie euch bringen wird, mit Jubel erfüllen wird.

20. Ich will, dass diese Menschheit nicht länger ein Anfänger in der geistigen Erkenntnis ist, sondern zum guten Jünger wird, der die Verantwortung begreift, die er in dieser Epoche des Gerichtes, der Wiedergutmachung und des geistigen Aufstieges gegenüber dem Vater hat.

21. Und du, Volk, musst durch deine Werke der Liebe Zeugnis ablegen von meiner Unterweisung, damit auch andere Gemeinschaften zum Lichte empordringen, welches Befreiung, Wahrheit und Leben ist.

22. Lange Zeit habe Ich euch mit dieser Kundgabe Freude bereitet, aber nur sehr wenige finde Ich zugerüstet. Die meisten weichen von der Aufgabe ab, der sie all ihre Kräfte, ihre Liebe und ihren Glauben widmen sollten, da ja gerade sie das Kreuz ist, das sie erhebt und mir näherbringt.

23. Wenn einige mein Wort nicht verstanden haben, dann nicht, weil es ihm an Klarheit mangelt, sondern weil sie ihr Verstandesvermögen nicht auszubilden wussten, weil sie bis heute keine Nächstenliebe in ihrem Herzen fühlten, weil sie den Sinngehalt meines Wortes nicht in ihre Herzen dringen ließen, um es zur wahren Liebe zu erwecken.

24. Ihr beklagt euch manchmal darüber, dass die Zahl der Anhänger meines Wortes nur langsam zunimmt. Doch Ich sage euch, dass ihr euch über euch selbst beklagen müsst, denn ihr habt die Aufgabe, die Scharen, die diese Gemeinschaft bilden, zu vermehren und zu vervielfachen. Aber wenn es in euren Herzen an Glauben mangelt, wenn eure Geistesgaben nicht entfaltet sind, wenn in eurem Verstande das Licht geistiger Erkenntnis fehlt — wie wollt ihr dann den Ungläubigen überzeugen? Wie wollt ihr ihn mit eurem Glauben und eurer Liebe bewegen, wenn diese Tugenden im Herzen nicht entfaltet sind?

25. Wer nicht versteht, kann nicht zum Verständnis hinführen; wer nicht fühlt, wird kein Gefühl erwecken. Begreift nun, weshalb eure Lippen gestottert und gestammelt haben, wenn ihr vor der Notwendigkeit standet, von meinem Worte Zeugnis abzulegen.

26. Wer liebt, braucht nicht zu stottern, wer glaubt, fürchtet sich nicht. Wer fühlt, hat viele Möglichkeiten, seine Aufrichtigkeit und Wahrhaftigkeit zu beweisen.

27. Ich spreche unablässig davon, dass ihr euch vorbereiten müsst, indem ihr meine Unterweisungen genau studiert, dass ihr mein Wort in die Tat umsetzt, weil Ich will, dass eure Schritte auf diesem Wege sicher sind. Jene, die mich nicht wirklich verstanden oder sich nicht wahrhaftig vergeistigt haben bis zu dem Zeitpunkt, an dem mein Wort sich nicht mehr in dieser Form kundgibt und meine Geistige Welt nicht mehr durch meine Erwählten spricht, und es auch keine Symbole und Riten mehr in meinem Volke gibt, werden in Gefahr sein, Irrtümern zu erliegen, werden am Rande eines Abgrundes verbleiben. Doch weshalb sich fürchten, dass dies geschieht, wo Ich euch doch so lange Zeit hindurch und bei so vielen Gelegenheiten gewarnt habe, damit ihr Gefahren, Stürze und Heimsuchungen vermeidet?

28. Es ist Zeit, dass ihr über die Schritte nachdenkt, die ihr auf diesem Wege tun müsst, über die Art und Weise, eure Mission auf die reinste und vor mir wohlgefälligste Art zu erfüllen. Denn wahrlich, Ich sage euch, die sich an diesen Idealen inspirieren, werden eine wahre Vision ihrer Zukunft erlangen und eine Gewissheit hinsichtlich all dessen, was sie im Leben vollbringen müssen. Für sie wird es keine Abgründe geben, noch Finsternis, noch Unsicherheiten.

29. Ich will, dass ihr alle solche starken Geistwesen seid. Deshalb spreche Ich unablässig von Zurüstung, geistiger Versenkung und Erforschung zu euch.

30. Ich sehe euch reuevoll, still weinend beim Hören meiner Worte, und Ich segne euch, weil ihr die göttliche Essenz meiner Unterweisungen in eure Herzen dringen ließet, die bis heute noch nicht zur Liebe, zur Barmherzigkeit, zum Guten erwacht waren.

31. Euer Geist hat einen Augenblick der Ruhe gehabt, welcher eine Erholung von der schweren Prüfung gewesen ist, die er durch den erdgebundenen Körper erduldet.

32. Wie viele Geistwesen von denen, die zu dieser Kundgebung kommen, hatten nicht einen Augenblick der Erholung seit dem Tage, da sie sich in diesen Körper inkarnierten, bis sie zum ersten Mal mein Wort hörten! Wie viele Wesen finden nur in den kurzen Zeitspannen meiner Kundgabe Frieden! Ihnen und euch allen sage Ich, dass ihr euch weiterhin innig an meinem Worte erfreuen dürft, aber dass ihr auch daran denken sollt, dass der Tag kommen wird, an dem ihr es nicht mehr vernehmen werdet; dann sollt ihr aufbrechen, um euren Glauben, eure Vergeistigung und euren Gehorsam unter Beweis zu stellen − in der Gewissheit, dass ihr dann euren (geistigen) Fortschritt mit der direkten Zwiesprache von Geist zu Geiste belohnt sehen werdet.

33. Ich habe euch mit eurem Körper kämpfen sehen, um seine Widerspenstigkeit zu beugen. Ihr habt große Schlachten mit eurem Herzen durchstehen müssen, um ihm gegenüber Gehorsam und Ergebung durchzusetzen. Seine Natur widersetzt sich den Forderungen des Gewissens. Doch wenn ihr im Gebet ausharrt, wenn ihr wacht, werdet ihr aus ihm den besten Mitarbeiter bei der geistigen Erfüllung machen. Dies Ringen stellt einen Teil eurer Wiedergutmachung in dieser Zeit dar.

34. Alle eure Eigenschaften sind verborgen vorhanden gewesen seit dem Zeitpunkt, an dem ihr erschaffen wurdet. Die Intelligenz, das Einfühlungsvermögen und die Vernunft sind euch immer zu eigen gewesen, damit ihr die letzte Schlacht schlagen könnt. Wenn ihr das Böse besiegt habt und euer Geist der Lotse ist, der das Schiff lenkt, werdet ihr in der Lage sein, eure Mitmenschen aufzusuchen und ihnen ein leuchtendes Vorbild zu sein, ein wahrhaftiges Zeugnis. Ohne mit eurer Geistesstärke und Vollmacht zu prahlen, werdet ihr eure Werke vorweisen und diese werden Gehorsam und Folgsamkeit gegenüber meinen Gesetzen offenbaren und das Beispiel sein, das eure Mitmenschen dazu ermutigt, euch auf dem Entwicklungswege zu folgen.

35. Wenn ihr mein Wort nicht mehr durch die Stimmträger hört und euer Geist das Verlangen fühlt, das zu verwirklichen, was Ich euch in dieser Zeit lehrte, soll jeder meiner Jünger die Gruppe von Menschen, die ihm zugewiesen wird, als seine eigene Familie betrachten, um sie zu lehren und zu führen. Verhaltet euch ihnen gegenüber barmherzig, korrigiert sie mit Liebe und Weisheit, lasst sie eine Atmosphäre des Friedens einatmen wie die, die ihr heute geschaffen habt, dann wird mein Geist sich einstellen, um euch alle zu inspirieren und zu segnen.

36. Fragt sie nicht, woher sie kommen, noch warum sie mich suchen. Elias wird sie führen, wenn ihre Stunde gekommen ist. Schon heute bereite Ich jene vor, die in der letzten Stunde kommen werden, und heiße diejenigen glückselig, die an dies Wort glauben, das Ich euch durch menschliche Übermittlung gegeben habe.

37. Ich unterweise euch, damit ihr die Würze der Erde seid, damit ihr das Leben der Menschen beglückt durch die frohe Botschaft, dass der Meister sich in dieser Zeit der Leiden kundgetan und sein Wort als ein Erbe hinterlassen hat, damit alle sich davon nähren und durch dasselbe ewig leben.

38. Ich trage euch nicht die völlige Umwandlung dieser Menschheit auf; doch bringt den Herzen mein Wort in eifrigem Bestreben, dann wird es Wunder bewirken. Welch großen Trost werden eure Nächsten in ihren Tagen der Prüfung empfangen, wenn ihr sie meine Unterweisung auszulegen lehrt, und wie werdet ihr euch nach diesen Stunden zurücksehnen, die ihr in meiner Nähe verbracht habt und in denen ihr diese göttliche Essenz getrunken habt, wobei ihr euch wie Kinder fühltet, um von eurem Vater alle Zärtlichkeit und Liebe zu empfangen.

39. Die Menschheit ist heute ein fruchtbares Feld zum Arbeiten. Die Felder sind sehr groß, und die Arbeiter sind knapp. Wie wollt ihr mir den geistigen Fortschritt der Generation, die heute diese Welt bewohnt, darbringen, wenn ihr nicht fleißig arbeitet? Euch steht nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, und es ist so vieles vorzubereiten. Die Stunde ist günstig! Baut die Tempel wieder auf, die im Innern der Menschenherzen zusammengestürzt sind. Helft dabei, Heime wiederherzustellen, predigt Vergeistigung auf eurem Wege. Legt Zeugnis ab mit euren Werken.

40. Wachet, damit Tugend eure Geschwister verwandelt, dass die Kinder ein süßes Band zwischen dem Vater und der Mutter sind und die Heranwachsenden ein festes Fundament für die neuen Generationen; damit Gatte und Gattin ein Ebenbild Gottes und seiner Schöpfung sind und alle zusammen mit den Schutzengeln, die euch beistehen, die vollkommene Harmonie mit eurem Vater erreichen.

41. Eure Bitten gelangen zu mir, das Licht, das Ich auf euren Geist ausgegossen habe, erleuchtet euer Wesen. Alle eure Werke sind gegenwärtig, und ihr könnt eure Verdienste beurteilen. Die Leiden, die ihr jetzt durchlebt, werden vorübergehen, und Friede wird im Universum erstrahlen.

42. Betet für die Nationen, die sich im Kriege bekämpfen. Teilt euer Brot und eure Kleider mit jenen, die in Unglück geraten sind. Öffnet eure Kornkammern und gebt ihnen mit wahrer Liebe zu essen. Beweist in dieser Stunde der Angst eure Brüderlichkeit mit der Welt. Übt tätige Nächstenliebe an den Kranken, bereitet die Geistwesen vor, die ins Jenseits scheiden müssen, stärkt den Glauben der Betrübten und bringt allen Frieden. Bittet, und Ich werde Wunder unter der Menschheit tun, der Ich in allen Zeitaltern beigestanden bin. Denn wenn ihr denkt, dass Ich meinen Thron verlassen habe, um mich euch kundzutun, so befindet ihr euch im Irrtum, denn jener Thron, den ihr euch vorstellt, existiert nicht. Throne sind etwas für eitle und hochmütige Menschen. Begreift, dass mein Geist nicht an einem bestimmten Orte wohnt. Da er unendlich und allgegenwärtig ist, ist er überall, an allen Orten, im Geistigen, im Materiellen und in allem Geschaffenen.

43. Wo ist dann jener Thron, den ihr mir unterstellt?

44. Fasst meine Worte nicht als Vorwurf für euer geringes Verstehen und Erkennen der Wahrheit auf, denn Ich erscheine nicht bei euch, um euch in eurer Unreife zu demütigen, sondern um euch zum Lichte zu erheben.

45. Meint ihr, dass Ich die Entwicklung und Änderung, die eure Erkenntnisse und Überzeugungen erfahren haben, seit ihr dies Wort vernehmt, nicht anerkenne? Wahrlich, Ich sage euch, Ich bin mir der Schritte bewusst, die ihr auf dem geistigen Pfade tut.

46. Als ihr zu meiner Kundgebung kamt, glaubtet ihr nicht an meine Gegenwart mittels eines Menschen, denn man hatte euch glauben lassen, dass ihr mich nur in Bildnissen, Symbolen und Gegenständen finden könntet, die von euren Kirchen geweiht wurden. Als ihr hernach trotz eures Mangels an Glauben begriffen habt, dass in meinen Unterweisungen ein Sinngehalt war, der erleuchtete und euren Herzen Frieden schenkte, da habt ihr erkannt, dass sich ein göttliches Licht durch diese Geschöpfe offenbarte, die dazu bestimmt sind, meine Botschaft zu übermitteln.

47. Ein neuer Glaube wurde in euren Herzen geboren, ein neues Licht, das euch die Erkenntnis schenkte, dass der Mensch mit Gott direkt in Verbindung treten kann. Doch dies war nicht alles; ihr musstet noch zu der Einsicht kommen, dass der menschliche Verstand nicht nötig ist, damit der Vater zu euch spricht. Und da wußtet ihr, dass diese göttliche Kundgabe durch den Stimmträger vorübergehend sein wird, weil später die Zeit der Zwiesprache von Geist zu Geist kommen wird, wenn die Menschen erst einmal die letzte Spur von Materialismus, Fanatismus und Unwissenheit aus ihrem Kultus, ihren Glaubensüberzeugungen und gottesdienstlichen Handlungen entfernt haben, und bei ihnen alles vergeistigt ist.

48. Einige von euch haben bereits verstanden, andere leben bereits danach, aber noch fehlt euch vieles, um das Ziel zu erreichen, von wo aus ihr mich in meiner Wahrheit, in meiner Realität begreifen könnt, und nicht mehr durch Phantasien, die von eurer menschlichen Vorstellungskraft geschaffen werden.

49. Stellt euch mich nicht mehr auf Thronen gleich denen auf Erden vor. Macht euch frei von der menschlichen Gestalt, die ihr mir immer zuschreibt. Versucht euch nicht den Himmel vorzustellen, denn euer Verstand wird ihn niemals in all seiner Vollkommenheit begreifen können. Wenn ihr euch von allem Materiellen befreit, werdet ihr das Gefühl haben, als ob ihr die Ketten zerreißen würdet, die euch banden, als ob eine hohe Mauer vor euren Augen einstürzen, als ob ein dichter Nebel sich auflösen würde und euch einen unendlichen Horizont und ein unbekanntes, tiefes und leuchtendes Firmament schauen ließe, das zugleich für den gutwilligen Geist zugänglich ist.

50. Die einen sagen: Gott ist im Himmel, andere sagen: Gott wohnt im Jenseits. Aber sie wissen nicht, was sie sagen, noch verstehen sie, was sie glauben.

51. Zwar wohne Ich im Himmel, doch nicht an jenem bestimmten Ort, den ihr euch vorgestellt habt. Ich wohne im Himmel des Lichtes, der Macht, der Liebe, des Wissens, der Gerechtigkeit, der Seligkeit, der Vollkommenheit und der Harmonie.

52. Ich bin im Jenseits, ja; aber jenseits der menschlichen Sünde, jenseits materieller Gebundenheit, jenseits des Hochmuts, der Unwissenheit und der Begrenztheit. Ich sage deshalb zu euch, dass Ich zu euch komme, weil Ich zu eurer Begrenztheit komme, weil Ich auf eine Weise zu euch spreche, dass eure Sinne mich wahrnehmen und euer Verstand mich versteht, und nicht, weil Ich von anderen Welten oder Wohnsitzen komme: Mein Geist wohnt in der ganzen Schöpfung.

53. Ihr habt viel gekämpft und viel Zeit benötigt, um eure Glaubensüberzeugungen und Vorstellungen umzuwandeln, und ihr müsst euch noch mehr anstrengen, um das geistige Ziel zu erreichen, für das Ich euch bestimmt habe, nämlich euren Vater zu kennen, Ihn zu lieben und Ihn mit dem Geiste zu verehren. Dann werdet ihr den wahren "Himmel" des Geistes zu ahnen beginnen, jenen Zustand der Erhöhung, der Harmonie, des Friedens und Wohlergehens, der das wirkliche Paradies ist, zu dem ihr alle gelangen müsst.

54. Gebt einander die Hand als Zeichen der Freundschaft, doch tut es aufrichtig. Wie wollt ihr Brüder und Schwestern sein, wenn ihr noch nicht imstande seid, Freunde zu sein?

55. Wenn ihr wünscht, dass der Vater unter euch wohnt, müsst ihr lernen, als Geschwister zu leben. Wenn es euch gelingt, diesen Schritt auf dem Weg zur Brüderlichkeit zu tun, wird euer Sieg die Zwiesprache von Geist zu Geist zur Belohnung haben. Denn wenn ihr einander liebt und im Wollen und Denken vereint seid, werde Ich euch gewähren, dass ihr durch Inspiration mit euren Geschwistern in Verbindung tretet, die jenseits eurer Welt wohnen.

56. Mein Werk ist lichtvoll, meine Wahrheit ist klar, weshalb niemand im Finstern wandeln und dabei behaupten kann, dass Ich dort bin.

57. Als Ich seinerzeit unter euch lebte, kamen häufig nachts, wenn alle schliefen, Menschen, die nach mir verlangten, heimlich herbei, weil sie fürchteten, entdeckt zu werden. Sie suchten mich auf, da sie Gewissensbisse fühlten, weil sie gegen mich geschrieen und sich entrüstet hatten, während Ich zur Menschenmenge sprach. Ihr Reuegefühl war noch stärker, als sie feststellten, dass mein Wort in ihrem Herzen ein Geschenk des Friedens und des Lichtes hinterlassen hatte, und Ich in ihren Körper meinen Heilbalsam hatte überfließen lassen.

58. Niedergeschlagen erschienen sie bei mir und sprachen: "Meister, vergib uns, wir haben erkannt, dass Wahrheit in Deinen Worten ist." Ich antwortete ihnen: "Wenn ihr entdeckt habt, dass Ich nur die Wahrheit spreche — warum verbergt ihr euch dann? Geht ihr nicht ins Freie, um die Strahlen der Sonne zu empfangen, wenn diese erscheint? Wann habt ihr euch ihrer geschämt?"

59. Wahrlich, Ich sage euch, wer die Wahrheit liebt, verheimlicht sie niemals, noch verleugnet er sie, noch schämt er sich ihrer.

60. Ich sage euch dies, weil viele heimlich herbeikommen, um mir zuzuhören, und dabei leugnen, wohin sie gehen, und das verschweigen, was sie gehört haben, und manchmal auch leugnen, bei mir gewesen zu sein. Wessen solltet ihr euch schämen?

61. Ihr müsst lernen, von meiner Unterweisung in einer solchen Weise zu sprechen, dass ihr nie Anlass dazu gebt, Grund zum Spott zu sein. Auch müsst ihr Aufrichtigkeit pflegen, damit, wenn ihr von mir Zeugnis ablegt, ihr es mit Worten tut, die der Ausdruck eures Herzens sind. Dies ist der Same, der immer keimt, denn er besitzt die Überzeugungskraft der Wahrheit, die das Herz anrührt und zum Geiste gelangt.

62. Wenn Ich meine göttliche Botschaft in euch verankere, muss sie zu einer brüderlichen Botschaft werden. Doch damit sie das materialistische Herz dieser Menschheit beeindruckt und bewegt, muss sie den Stempel der Wahrheit haben, die Ich euch offenbart habe. Falls ihr etwas verheimlicht, falls ihr etwas verschweigt, habt ihr kein wahrhaftiges Zeugnis dessen gegeben, was meine Offenbarung in der Dritten Zeit gewesen ist, so dass ihr keinen Glauben finden werdet.

63. Ich habe euch bewiesen, dass man dem Unwissenden oder Verblendeten die dunkle Binde von den Augen nehmen kann, ohne ihm zu schaden, ohne ihn zu beleidigen oder zu verletzen. Ich möchte, dass ihr ebenso handelt. Ich habe euch an euch selbst bewiesen, dass Liebe, Vergebung, Geduld und Nachsicht mehr Macht haben als Härte, Verdammungen oder Gewaltanwendung.

64. Behaltet diese Lektion im Gedächtnis, Jünger, und vergesst nicht, dass, wenn ihr euch zu Recht Brüder eurer Nächsten nennen wollt, ihr sehr viel Güte und Tugend haben müsst, um sie ihnen zu erweisen. Ich verspreche euch, dass Ich meine Gegenwart in eurem Geiste in überströmender Weise fühlbar machen werde, wenn auf Erden das Licht der Brüderlichkeit erstrahlt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 173

1. Ihr seid keine kleinen Kinder mehr auf dem geistigen Wege, ihr seid entwickelte Geistwesen. Wisst ihr, was "Spiritualist" bedeutet? Ich werde es euch in einem kurzen Satze sagen: Spiritualist bedeutet "Jünger des Heiligen Geistes".

2. Ihr werdet alle groß sein, wenn ihr wahre Demut erlangt, wenn ihr wahre Liebe übt. Solange Bosheit in euren Herzen existiert, werdet ihr nicht den hohen Lohn gewinnen, den Ich euch versprochen habe. Deshalb lehre, korrigiere und reinige Ich euch in den klaren Wassern des Flusses des Lebens, damit ihr würdig werdet, zu mir zu gelangen.

3. Ich werde eure Fehler liebevoll korrigieren, werde euch aufrichten, wenn ihr fallt, und euch in euren Leiden trösten. Ich werde nicht zulassen, dass ihr zugrunde geht, und werde euch niemals verlassen. Ich werde euch an der Hand auf dem Pfade zur Vollkommenheit führen, bis ihr in meinem Reiche ankommt. Wenn ihr nicht gewacht habt — Ich habe gewacht. Meine Barmherzigkeit und meine Gnade sind mit euch, damit ihr euch in Liebe den anderen Völkern der Erde zuwendet. Ich habe euch gelehrt, meiner Göttlichkeit wohlgefällige Verehrung darzubringen. Ich habe mich im Worte durch euer Verstandesvermögen, durch Intuition und durch Offenbarung kundgetan. Auch habe Ich zu euch durch meine Geistige Welt gesprochen. In all euren Prüfungen, Schmerzen und Wechselfällen habe Ich mich als Vater erwiesen.

4. Von allen Welten, von allen Himmeln habe Ich Tribut empfangen. Doch als Ich meinen Blick auf diesen Planeten richtete, habe Ich alle Sekten und Religionsgemeinschaften durchforscht und doch nur Schmerz empfangen und veräußerlichte Kulte, die für diese Zeit nicht mehr angemessen sind. Aber Ich verströme meine Gnade und meine Liebe auf alle und nehme den guten Samen an. Ich habe meinen Blick (auch) auf mein spiritualistisches Volk gerichtet und eure Gottesverehrung ebenfalls unvollkommen angetroffen.

5. Ich habe mich euch durch das menschliche Verstandesvermögen kundgetan, um euch den (rechten) Weg zu weisen, und euch gesagt: Vergeistigt euch, verzichtet auf alles Unnötige. Ich will euch von der Abgötterei, vom Fanatismus, vom Materialismus frei machen, indem Ich durch meine Unterweisungen die Traditionen und Riten beseitige. Denn ihr habt meiner Lehre etwas von euren früheren Bräuchen hinzugefügt, habt in sie die Überlieferungen und Kulthandlungen hineingebracht, die in euren Herzen verwurzelt und das Erbe eurer Vorfahren sind.

6. Ihr seid das israelitische Volk, zu dem Ich durch das menschliche Verstandesorgan spreche, damit ihr nach 1950 mit mir von Geist zu Geist Zwiesprache haltet und die Welt die wahre Verehrung lehrt.

7. Bereitet eure Kinder vor, denn sie sind die Generationen von morgen, die sich aufmachen werden, meine Wahrheit zu säen, ohne Vermischung mit Fanatismus oder Götzentum.

8. Wie groß und schön ist meine Lehre, und wie weit ist sie von allem Überflüssigen entfernt! Ergründet sie, damit ihr nicht in Fanatismus verfallt. Die Zeit wird kommen, in der ihr sie uneingeschränkt verstehen und mit euren Gedanken das Jenseits erreichen könnt. Wie schön wird es sein, wenn ihr diese Spiritualität erlangt habt!

9. Dann werdet ihr erkennen, dass euer Rückstand groß war, obwohl ihr den größten Meister unter euch hattet. Dann werdet ihr auch den Grund für so viele Prüfungen, Läuterungen und Heimsuchungen verstehen.

10. Fürchtet nicht die Welt, erhellt ihren Weg durch das Licht eures Geistes, entmaterialisiert sie und befreit sie von ihrer Sünde.

11. Ich teile euch nicht in Klassen ein; diese Unterschiede verschwinden, wenn ihr bei mir seid. Ich demütige nicht den, der gut gekleidet ist, denn er beabsichtigt mit seiner Kleidung nicht, die anderen zu demütigen. Ich würdige den Armen und setze ihn neben jenen, den er immer als höherstehend betrachtet hat, und aus dieser geistigen Vereinigung lasse Ich die wahre Brüderlichkeit entstehen, indem Ich euch allen dasselbe Wort gebe. Denn ebenso, wie in einem Gelehrten ein Geist von geringer Reife existieren kann, kann sich in einem einfachen Menschen ein großer Geist befinden. Doch dies wird nur von mir erkannt. Daher lade Ich alle Rassen und Stämme ein, dasselbe Wort zu vernehmen, damit ihr alle Jünger des Heiligen Geistes seid.

12. Das Jahr 1950 wird kommen, aber meine geistige Welt wird sich nicht von euch trennen. Sie wird zwar keinen Zugang mehr zu eurem Verstandesorgan haben, doch wird sie euch weiterhin beschützen und inspirieren. Ich werde durch den Mund derer sprechen, die zugerüstet sind. Ich werde die Wege ebnen, damit ihr hinausziehen und den Menschen die Frohe Botschaft bringen könnt. Da ihr mit eurem Vater und mit euren geistigen Geschwistern in Verbindung getreten seid — wie solltet ihr da nicht Länder und Meere durchqueren, um mit euren Brüdern aus anderen Rassen und von anderer Sprache in Verbindung zu treten? Ich werde euch die Vollmacht und die universelle Sprache dafür geben, welche die Liebe ist.

13. Ich will, dass ihr ein klarer Spiegel, ein Beispiel seid, das wert ist, zum Vorbild genommen zu werden. Ich will nicht, dass ihr eine weitere Sekte auf Erden seid. Ich will, dass ihr der sichere Hafen für den Schiffbrüchigen seid, der Stern für den Verirrten in der Wüste, der Baum für den todesmatten und erschöpften Wanderer.

14. Um euch bei der Erfüllung eurer Aufgabe zu helfen, segne Ich euch, geliebtes Volk. Ich sehe das Verlangen, mit dem ihr zusammenkommt und auf mein Wort wartet. Ihr wollt nicht eine meiner Unterweisungen versäumen, denn in ihnen findet ihr die Nahrung, die den Geist stärkt und den Körper neu belebt, und ihr seid davon überzeugt, dass es kein vergleichbares Erbe gibt, das euch die Erkenntnis schenkt, die dieses Werk enthält.

15. In diesem Worte fandet ihr Auferstehung und Leben, und ihr habt euch ihm zugewandt, wie es der Schiffbrüchige tut, wenn er ein Rettungsboot entdeckt.

16. Das menschliche Leben ist wie ein Sturm, und ihr wollt euch davor retten, durch Kriege, entfesselte Leidenschaften und Unglücksfälle zugrunde zu gehen.

17. Ihr wollt im Frieden leben, sehnt euch nach einer Welt der Gerechtigkeit, träumt von der Brüderlichkeit der Menschen, und daher entdeckt ihr, wenn ihr mein Wort vernehmt, in ihm die göttliche Verheißung jener Welt, die ihr ersehnt. Ihr habt euch um diese Kundgebung geschart, um euch sicher und zugerüstet zu fühlen und in der Hoffnung, zu mir zu gelangen, geläutert durch eure guten Werke.

18. Ich segne diese Generation, die mich anzuhören und an meine Kundgabe zu glauben verstand, so wie Ich die kommenden Generationen segnen werde, die ihre Verehrung und ihren Gottesdienst mit wahrer Spiritualität darbringen werden.

19. Meine Unterweisung wird von der Menschheit erneut vernommen werden, doch nicht, weil mein Gesetz zu den Menschen zurückgekehrt ist, denn es war immer in ihr Gewissen geschrieben. Die Menschen werden es sein, die zum Wege des Gesetzes zurückkehren. Diese Welt wird ein Ebenbild des verlorenen Sohnes meines Gleichnisses sein. Wie dieser wird sie gleichfalls den Vater auf seinem Landgut auf sie wartend finden, um sie mit Liebe zu umarmen und zum Essen an seinen Tisch zu setzen.

20. Noch ist die Stunde der Rückkehr dieser Menschheit zu mir nicht gekommen, noch ist ihr ein Teil ihres Erbes geblieben, den sie in Festen und Vergnügungen vergeuden wird, bis sie nackt, hungrig und krank ist, um dann den Blick zu ihrem Vater zu erheben.

21. Von Abgrund zu Abgrund sank der Mensch geistig bis zu der Stufe, dass er mich leugnete und vergaß, bis zu dem Extrem, sich selbst zu verneinen, indem er seinen Wesenskern, seinen Geist verleugnete.

22. Nur meine Barmherzigkeit wird den Menschen den Schmerz ersparen können, den Weg noch einmal zurücklegen zu müssen, um zu mir zurückzukehren. Ich allein vermag in meiner Liebe die Mittel auf dem Wege meiner Kinder bereitzustellen, damit sie den rettenden Pfad entdecken.

23. Wird euer Herz nicht von Wonne erfüllt bei dem Gedanken, das Vaterhaus vor Augen zu haben? Seid ihr denn nicht von der moralischen und geistigen Tragödie erschüttert, in der die Völker der Erde leben?

24. Ach, wenn ihr doch bereits die Mission begriffen hättet, die ihr in dieser Zeit erfüllen müsst! Wie würdet ihr euch dann um eure Mitmenschen bemühen, und wie würdet ihr dann eure eigenen Kümmernisse vergessen! Doch Ich sehe, dass ihr noch keine Ahnung von den Gaben habt, die ein jeder besitzt. Wie wollt ihr euch vereinen, um der Menschheit bekannt zu machen, dass die Rettung nahe ist?

25. Zwar ist die Aufgabe des einen nicht die des anderen, aber ihr müsst euch zusammenschließen, damit alle in Harmonie einen einzigen Körper und einen einzigen Willen bilden, und ihr so, in der Erfüllung meines Gesetzes der Liebe vereint, für eine bessere Welt kämpfen werdet. Wie wollt ihr das Recht haben, von einer Welt des Friedens, der Harmonie und Brüderlichkeit zu träumen, wenn ihr nicht eurerseits die Mittel einsetzt, um sie zu erlangen?

26. Ihr seid nicht allein im Kampfe, noch blind beim Gehen, noch fehlen euch Waffen, um euch zu verteidigen. Ich habe euren Geist die Schönheiten des geistigen Lebens begreifen lassen, habe euren geistigen Blick für die Zukunft geöffnet, habe euch die Gaben und Fähigkeiten enthüllt, die ihr, in der Tiefe eures Wesens ruhend, in euch tragt.

27. Jene Vorstellung von Nutzlosigkeit, von Unfähigkeit, Unbeholfenheit und Armseligkeit, die ihr von euch selbst gebildet hattet, habe Ich aus eurem Verstande beseitigt, damit ihr begreift, dass ihr alle nützlich sein könnt, und ihr euch alle höherentwickeln müsst, bis ihr die Heimstatt erreicht, wo euch euer Vater erwartet.

28. Einige sagen mir: "Herr, warum erlaubst Du nicht, dass wir alle Dich sehen, wie unsere Geschwister, die bezeugen, dass sie Dich schauen?"

29. Ach ihr schwachen Herzen, die ihr sehen müsst, um zu glauben! Welches Verdienst findet ihr dabei, wenn ihr Jesus in einer Vision in Menschengestalt schaut, obwohl euer Geist mich durch die Liebe, den Glauben und das Gefühl unbegrenzt und vollkommen in meiner göttlichen Essenz wahrnehmen kann? Ihr tut übel, wenn ihr jene beneidet, welche die Gabe besitzen, das Geistige in Gestalten oder Symbolen begrenzt zu erblicken; denn was jene sehen, ist genaugenommen nicht das Göttliche, sondern eine Allegorie oder ein Sinnbild, das zu ihnen vom Geistigen spricht.

30. Seid zufrieden mit euren Gaben und ergründet die Zeugnisse, die ihr empfangt, und sucht immer den Sinngehalt, das Licht, die Belehrung, die Wahrheit.

31. Tragt euer Kreuz bis zum Ende mit Geduld und Ergebung, dann wird mein Gesetz es sein, das es euch abnimmt, wenn ihr vor die Tore jener Heimstatt gelangt, die Ich euch verheißen habe, wo ihr den wahren Frieden genießen werdet. Derzeit seid ihr noch Reisende, seid Soldaten und Kämpfer, die einem hohen Ziel zustreben, die daran gehen, ein besseres Vaterland zu erobern.

32. Ihr seid nicht allein bei eurem Ringen; der Mensch ist es nie gewesen, denn Ich habe ihm immer den besten Weg gezeigt, habe ihn begleitet und ihm Mut eingeflößt.

33. Wenn mich jemand fragen sollte, wie die Menschen geführt wurden, bevor ihnen das Gesetz Moses' bekannt war, das dieser vom Herrn empfing, so würde Ich ihm antworten, dass Ich vor Moses alle Geistwesen mit dem in ihrem Gewissen geschriebenen Gesetze aussandte, damit alle Handlungen ihres Lebens meiner Göttlichkeit wohlgefällig sein würden. Danach sandte Ich der Welt Geister von großem Lichte, Patriarchen und Propheten, damit sie durch ihre Werke alle ihre Mitmenschen die Erfüllung meines Gesetzes lehren würden.

34. Jene Männer ehrten mich durch ihr Leben; sie waren keine Götzendiener, denn sie kannten bereits die Vergeistigung, hatten die Empfindung der Liebe und der Barmherzigkeit für andere, waren bereit, den Fremden auf ihrem Land und in ihrem Heim aufzunehmen. Sie waren gastfreundlich zum Fremden und zum ermüdeten Reisenden. Für alle hatten sie ein gutes Wort und einen weisen Rat.

35. Doch nicht alle Menschen haben sich von der inneren Stimme ihres Gewissens führen lassen. Dazu ist Vergeistigung nötig, und die Sinne des Fleisches weichen ihr aus. Daher musste euer Vater sich in unterschiedlichen Formen unter den Menschen kundgeben, um ihnen das Gesetz zu erklären und das Göttliche zu offenbaren.

36. Du, Volk, das meine Unterweisung in der Dritten Zeit vernimmt und noch etwas von dem Samen bewahrt, den Ich euch in vergangenen Zeiten anvertraute − begreife, dass ihr eure Herzen von Egoismus und Materialismus reinigen müsst, damit ihr den glücklichen Augenblick erlebt, ab dem ihr euer Leben wieder nach den Weisungen eures Gewissens ausrichtet wie jene ersten Erleuchteten, wie Abraham, von dem das Volk abstammt, das zu allen Zeiten der Treuhänder aller meiner Offenbarungen gewesen ist.

37. Ich will, dass — wenn der Zeitpunkt kommt, an dem meine Kundgebung in dieser Form endet, in der ihr sie heute habt — ihr auf solche Weise zugerüstet seid, dass jeder Geist von denen, die diese Gemeinschaft hier bilden, wie ein Tempel für mich ist, jedes Herz ein Heiligtum, jedes Heim ein Altar, ein Vaterhaus, gastfreundlich und voll tätiger Nächstenliebe. Wie tief wird dann euer Friede sein, wie stark wird dann euer Herz sein, um aus allen Prüfungen siegreich hervorzugehen.

38. Das Brot wird nicht nur von mir gesegnet sein, sondern auch durch euch, denn dann werdet ihr gelernt haben, es mit Liebe, mit Glauben, in einer Atmosphäre des Friedens zu bereiten.

39. Die geistige Gnade, mit der Ich euch beschenkt habe, ist der Same der Vergeistigung. Wer diesen Samen in seinem Herzen liebevoll pflegt, wird kein Opfer von Plagen oder entfesselten Elementen werden, noch werden ihn materielle Nöte bedrücken.

40. Ihr sollt nicht erwarten, dass diese Tage von alleine zu euch kommen. Nein, Volk, du musst durch Vergeistigung dazu beitragen, dass sie kommen, damit du ihre Wunder erlebst und zu beurteilen vermagst, wozu der Geist fähig ist, wenn er sich über den Schlamm, den Staub und Schmutz eines vermaterialisierten und unreinen Lebens zu erheben imstande ist.

41. Vergesst nicht, o Jünger, dass die Vergeistigung keinen Fanatismus irgendwelcher Art, Vergötzung oder Vorurteile zulassen kann, denn dann wäre sie keine Vergeistigung mehr.

42. Wer Lauterkeit in seinem Herzen trägt und mich mit den Werken seines Lebens zu ehren sucht, der braucht keine sinnfälligen Kultformen, um das Gefühl zu haben, die Gebote seines Vaters und Herrn erfüllt zu haben. Der hingegen, der in seinem Herzen die Beunruhigung durch das Gewissen spürt, das ihn richtet, verlangt begierig nach Riten und sichtbaren Kultformen, weil er fälschlicherweise glaubt, dass er sich durch sie mit seinem Vater zu versöhnen vermag.

43. Seid schlicht wie die Blumen und rein wie die Vögel. Seid durchsichtig wie die Luft und klar wie reines Wasser, dann habt ihr jene Lauterkeit und Erhebung erreicht, die euch die Wahrheit des Lebens erkennen lassen wird.

44. Wer behaupten sollte, dass meine Lehre eine Gefahr für den materiellen Fortschritt der Menschheit ist, begeht damit einen schweren Fehler. Ich, der Meister aller Meister, zeige der Menschheit den Weg zu ihrer Aufwärtsentwicklung und zu wahrem Fortschritt. Mein Wort spricht nicht nur zum Geiste, es spricht auch zum Verstand, zur Vernunft, und selbst zu den Sinnen. Meine Lehre inspiriert und lehrt euch nicht nur das geistige Leben, sondern sie bringt Licht in jede Wissenschaft und auf alle Wege. Denn meine Unterweisung beschränkt sich nicht darauf, alle Geistwesen auf den Weg zu der Heimstatt zu bringen, die jenseits dieses Daseins ist, sie erreicht auch das Herz des Menschen und inspiriert ihn dazu, auf diesem Planeten ein angenehmes, menschenwürdiges und nützliches Leben zu führen.

45. Wenn Ich euch in der Zweiten Zeit sagte, dass mein Reich nicht von dieser Welt ist, so sage Ich euch heute, dass sich hier auch nicht das eure befindet, weil diese Welt, wie ihr bereits wisst, für den Menschen nur ein Übergang ist.

46. Ich lehre euch das wahre Leben, das niemals auf Materialismus gegründet gewesen ist. Deshalb werden sich die Mächtigen der Erde erneut gegen meine Lehre erheben. Ich komme zu euch mit meiner ewigen Lehre, mit meiner für immer gültigen Unterweisung, welche aus Liebe, Weisheit und Gerechtigkeit besteht. Dennoch wird sie nicht sofort verstanden werden, die Menschheit wird mich wiederum verurteilen, wird mich noch einmal ans Kreuz schlagen. Doch Ich weiß, dass meine Lehre durch all dies hindurchgehen muss, um anerkannt und geliebt zu werden. Ich weiß, dass meine schärfsten Verfolger hernach meine treuesten und entsagungsbereitesten Sämänner sein werden, denn Ich werde ihnen sehr große Beweise meiner Wahrheit geben.

47. Jener Nikodemus der Zweiten Zeit, ein Fürst unter den Priestern, der Jesus aufsuchte, um mit Ihm über weise und tiefgründige Lehren zu sprechen, wird in dieser Zeit erneut erscheinen, um mein Werk gewissenhaft zu erforschen und sich zu ihm zu bekehren.

48. Jener Saulus, genannt Paulus, welcher — nachdem er mich mit Ingrimm verfolgt hatte — zu einem meiner größten Apostel wurde, wird erneut auf meinem Wege erscheinen, und allerorten werden sich meine neuen Jünger zeigen, die einen inbrünstig, andere sich selbst verleugnend. Die gegenwärtige Stunde ist von großer Tragweite, die Zeit, von der Ich zu euch spreche, kommt euch immer näher.

49. Dieser Krieg der Weltanschauungen − die Auseinandersetzungen, die ihr derzeit miterlebt, und die Geschehnisse, die sich täglich vollziehen — sprechen sie zu euch nicht von etwas, das auf euch zukommt, lassen sie euch nicht erahnen, dass ein Zeitabschnitt zu Ende geht und ein neues Zeitalter sein Licht zu verbreiten beginnt?

50. Ich will nur, dass ihr, die Zeugen meines Wortes in dieser Zeit, standhaft bleibt in den Augenblicken der Prüfung, die der Durchsetzung meines Gesetzes vorangehen müssen. Denn meine erneute Manifestation unter euch wird wie ein Orkan sein, unter dessen Gewalt das Land und die Meere, auf denen diese Menschheit wohnt und sich regt, erschüttert und aufgepeitscht werden, damit sie alles ausspeien, was sie in ihrem Inneren an Unreinem bergen.

51. Wenn diese Prüfungen kommen, so fürchtet euch nicht, denn wenn sie da sind, werdet ihr begreifen, dass der Anfang vom Ende einer Herrschaft begonnen hat, und die Morgendämmerung einer neuen glücklicheren Zeit naht.

52. Die Bosheit, die Ungerechtigkeit, der Hochmut, die Knechtschaft, die Unwissenheit und die irdische Macht werden stürzen, um der Aufrichtung der Herrschaft der Liebe, des Lichtes und des Friedens unter den Menschen den Weg frei zu machen. Ihr werdet nicht wanken noch eure Lampe verlöschen lassen, auch wenn ihr fühlt, dass die Prüfung sehr hart und der Kelch, den ihr trinken müsst, sehr bitter ist. Im Gegenteil, ihr sollt dann die Flamme der Hoffnung entzünden und sie anfachen, wie es der Soldat im Schlachtengetümmel tut, wenn er fühlt, dass er dabei ist, den Feind zu übermannen, und der Sieg nahe ist.

53. Wenn ihr euch von feindlichen Scharen umringt seht, deren Zungen Gift gegen euch schleudern, so zweifelt nicht an meinen Verheißungen; denn in jenen Augenblicken werde Ich euch meine beruhigende Gegenwart fühlen und meine liebevolle Stimme vernehmen lassen, die euch von neuem sagt: "Ich bin bei euch."

54. Ihr werdet dann häufig erleben, wie unter jenen Rotten ein Herz in Erscheinung treten wird, das euch versteht und das für euch wie ein Schild ist. Doch dies werdet ihr nur erreichen, wenn ihr euer Vertrauen und euren Glauben in mich setzt.

55. Erinnert euch an Daniel − jenen Propheten, der sein unterdrücktes Volk in der Knechtschaft in Babylonien so sehr verteidigte.

56. Lasst den Kampf kommen. Ihr müsst mit eurer Liebe aufs neue die Saat bewässern, die der Ewige in den Geist des Menschen säte. Lasst zu, dass das Unkraut vom Hieb der Sichel meiner Gerechtigkeit abgehauen und die Felder umgebrochen werden, damit sie für den Anbau geeignet sind.

57. Es ist nötig, den Menschen, die den Gütern der Welt nachjagen, noch einige Augenblicke zu gewähren, damit ihre Enttäuschung dann vollkommen ist, damit sie sich schließlich davon überzeugen, dass das Gold, die Macht, die Titel und die Vergnügungen des Fleisches ihnen niemals den Frieden und das Wohlergehen ihres Geistes geben werden.

58. Die Stunde der Selbstprüfung im Lichte des Gewissens naht für die ganze Menschheit. Da werden die Gelehrten, Theologen, Wissenschaftler, die Machthaber, die Reichen und die Richter sich fragen, worin die geistige, moralische oder materielle Frucht bestand, die sie geerntet haben und die sie den Menschen zu essen geben können. Nach diesem Zeitpunkt werden viele zu mir zurückkehren, weil sie erkennen, dass trotz des Ansehens, das sie auf Erden genossen, ihnen etwas fehlte, um die Leere auszufüllen, in die ihr Geist geraten war, welcher sich nur von den Früchten des geistigen Lebens nähren kann.

59. Ich habe für diese Geistwesen inmitten der Wüste eine Oase geschaffen; denn Ich weiß, dass sie während ihrer Erdenleben an einer Tür nach der anderen angeklopft und einen Weg nach dem anderen zurückgelegt haben — die einen auf der Suche nach Wahrheit, andere nach Macht, wieder andere nach Glück. Doch am Ende des Weges, den sie auf Erden durchlaufen haben, wenn sie soweit sind, alles abzulehnen, werde Ich sie in meinem Schoße ausruhen lassen, werde sie trösten und ihnen den wahren Weg zeigen, damit sie durch ihn die Felder finden, auf denen sie die fruchtbaren Samen ihrer Erfahrung aussäen können.

60. Die Oase ist geistig, zu der Menschen aller Rassen auf allerlei Wüstenwegen kommen werden — die einen müde, andere voller Wunden, ergraut, und viele mit leerem Wandersack, beschämt wegen der Unfruchtbarkeit des Kampfes, den sie geführt hatten. Dort werden sie meine Stimme hören, sie sogleich erkennen und ausrufen: "Es ist der Herr!" Mit diesem Satze werden sie die Demut zum Ausdruck bringen, mit der sie mich schließlich finden werden. Denn sie alle werden durch ihre eigenen Verdienste zu mir gelangen müssen.

61. Jene Stunde unendlicher Seligkeit, Versöhnung und Demut wird göttliche Vergebung auch den verlorenen Kindern bescheren, die endlich zum Vaterhaus zurückkehren, im Verlangen nach jenem, der ihnen das Leben und ihr Erbe gab.

62. Ihr habt diesen Novembertag dazu bestimmt, der Wesen zu gedenken, die ins Jenseits schieden. Von der ersten Morgendämmerung an erheben sich viele Geistwesen im Gebet für jene, die sie ihre "Toten" nennen. Ich sage euch, dass es sehr gut ist, dass ihr ihrer gedenkt und einen Gedanken der Dankbarkeit, Liebe, Bewunderung für sie habt. Aber es ist nicht gut, dass ihr sie beweint, als ob sie Güter wären, die ihr verloren habt, und auch nicht, dass ihr sie für tot haltet. Denn wenn ihr sie in den Augenblicken, in denen eure Augen Tränen um sie vergießen und eure Brust um der Hingeschiedenen willen seufzt, erblicken könntet, wäret ihr erstaunt angesichts des Lichtes, das sie erleuchtet, und des Lebens, das sie durchströmt. Dann würdet ihr ausrufen: "Wahrlich, sie sind es, die leben, und wir sind die Toten!"

63. Wahrlich, ihr lebt verkehrt, wenn ihr angesichts eines leblosen Körpers Tränen vergießt und dabei vergesst, dass sein Geist voll pulsierenden und vibrierenden Lebens ist.

64. Wenn ihr mit denen, die ins geistige Leben hinübergingen, statt ihnen traditionsgemäß einen Tag zu widmen, immer durch das Band des Gebetes verbunden wäret, würde deren unsichtbare, aber reale Gegenwart in eurem Leben und ihr wohltätiger Einfluss von euch während eures ganzen Daseins empfunden werden — in euren Kämpfen, in euren Prüfungen und auch in euren schönen Stunden. Und jene Wesen hätten ihrerseits die Gelegenheit, bei euren edlen Werken und Vorhaben mitzuwirken, wodurch sie mehr Licht erlangen würden.

65. Ich sagte einst: "Lasst die Toten ihre Toten begraben", und wenn ihr diesen meinen Worten sorgfältig und liebevoll auf den Grund geht, werdet ihr erkennen, wie viel Grund Ich dazu hatte, euch dies zu sagen.

66. Ihr alle habt das letzte Bild, die körperliche Erscheinung eurer geliebten Hingeschiedenen im Herzen und vor Augen. Wer dem Körper nach als Kind verschied, an den erinnert ihr euch als Kind; wer dies Leben seiner Leibeshülle nach im Greisenalter verließ, an den erinnert ihr euch als einen Greis, so wie ihr euch an den, der einen durch den Schmerz ausgemergelten Körper verließ oder inmitten eines qualvollen Todeskampfes verschied, immer in diesem Zustand erinnert. Doch es ist nötig, dass ihr über den Unterschied nachdenkt zwischen dem, was Körper, und dem, was Geist ist, damit ihr begreift, dass da, wo der Mensch stirbt, der Geist in ein neues Leben hineingeboren wird, wo er nicht mehr das Licht der Welt, sondern das göttliche Licht schaut, welches das ewige Leben des Geistes erhellt.

67. Ich sagte euch einmal, dass der Mensch infolge seines Hanges zum Materiellen götzendienerisch sei, und im Kult für seine Toten gibt er ein schlagendes Beispiel für seinen Götzendienst. Doch meine Lehre ist gleich einer Morgenröte von unendlicher Schönheit in eurem Leben aufgegangen und hat die Schatten einer langen Nacht der Unwissenheit vertrieben, in der die Menschen in Irrtümern befangen gelebt haben. Und dies Licht, in die Unendlichkeit aufsteigend, wird als ein göttlicher Stern seine schönsten Lichtstrahlen auf euren Geist aussenden, in einer Vorbereitung, die euch mit sicherem Schritte dahin bringen wird, jenes Leben zu genießen, in das ihr alle durch eure Höherentwicklung einzugehen vermögt.

68. Ihr werdet nicht mehr bitterlich um jene weinen, die hingeschieden sind und nun ein besseres Leben haben, noch werdet ihr später als Geistwesen um jener willen weinen, die ihr zurückgelassen habt, oder weil ihr den Körper verlassen habt, der euch ein ganzes Leben lang als Hülle diente.

69. Es gibt Wesen, die leiden und sich ängstigen, wenn sie den Zerfall des Körpers erleben, den sie so sehr geliebt haben. Doch ihr sollt zu denen gehören, die ein Dankeslied zu ihrem Schöpfer emporsenden, wenn sie sehen, dass das Ende einer Aufgabe gekommen ist, die von jenem menschlichen Körper übernommen worden war.

70. Heute verzeihe und vergebe Ich euch alle eure Fehler und zeige euch zugleich eine Seite des göttlichen Buches des Lebens, bei der ihr euren Geist und euren Verstand erleuchten könnt, damit ihr Werke tut, die Dessen würdig sind, der sie euch gelehrt hat.

71. Ihr übernehmt derzeit eine große Verantwortung gegenüber der Menschheit, und je mehr Unterweisungen ihr von mir empfangt, desto größer wird diese Verantwortung; denn ihr seid das Volk, das zu den Menschen von Vergeistigung sprechen soll. Unter euch werde Ich die vollkommene Art, mit mir in Verbindung zu treten, fest verwurzelt zurücklassen — ohne Riten oder abgöttische Formen, einfach von Geist zu Geist.

72. Dieser gesegnete Same, der bereits in euren Herzen ist, wird das Brot sein, das ihr mit euren Geschwistern teilen sollt, und es wird auch das geistige Erbe sein, das ihr euren Kindern vermachen sollt.

73. Als Ich euch sagte: "Liebet einander", wollte Ich euch damit nicht sagen, dass dies nur unter menschlichen Wesen geschehen sollte, sondern auch von einer Welt zur anderen. Doch jetzt sage Ich euch, dass — wenn ihr an die denkt, von denen ihr sagt, dass sie dahingegangen sind — ihr sie euch nicht ferne von euch und auch nicht ohne Gefühl vorstellen sollt. Liebt nicht Tote, und erinnert euch auch nicht an sie als Tote; ihr sollt ihrer nur als Lebende gedenken, denn sie leben in der Ewigkeit.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 174

1. Geliebte Jünger, jeder Augenblick, der in eurem Leben vorübergeht, ist ein weiterer Schritt, der euch eurem Vater näherbringt. Langsam, Schritt für Schritt, legt ihr den Weg zurück, der zum Reiche des Lichtes führt.

2. Ihr geht auf eine Zeit zu, in der ihr eurem Geiste in gerechter Weise das zu geben versteht, was ihm zusteht, und der Welt das, was ihr zukommt. Es wird eine Zeit wahrhaftigen Gebetes sein, einer von Fanatismus freien Verehrung Gottes, bei der ihr vor jeder Unternehmung betet, bei der ihr das zu bewahren wisst, was euch anvertraut wurde.

3. Wie könnte der Mensch irregehen, wenn er, statt seinen Willen zu tun, zunächst einmal im Gebet seinen Vater fragen würde? Wer zu beten versteht, lebt in Verbindung mit Gott, kennt den Wert der Wohltaten, die er von seinem Vater empfängt, und zugleich begreift er den Sinn oder Zweck der Prüfungen, die er durchlebt.

4. Der Mensch, der direkt zu Gott betet, ist ein vergeistigter Mensch, der keine dunkle Binde vor den Augen hat und der vorbereitet ist, um in sich und außerhalb von sich unbekannte Welten der Weisheit und Wahrheit zu entdecken, die es im Leben des Menschen gibt, ohne dass er diese wahrnimmt.

5. Wer diesen Pfad entdeckt, kann nicht mehr stehenbleiben; denn da seine Sinne und seine geistigen Gaben erwacht und empfänglich geworden sind, vernimmt er heute Stimmen der Natur, morgen empfängt er Botschaften des Geistigen Reiches, und später wird er die Stimme seines Herrn in einer Zwiesprache von Geist zu Geist hören, als Frucht der Liebe zwischen dem Vater und seinen Kindern.

6. Volk, beneide nicht die Stimmträger, durch die Ich mich kundgebe; denn wenn ihr euch wirklich körperlich und geistig zubereitet, werdet ihr sie sogar überflügeln, nachdem diese Kundgebung vorüber ist.

7. Eine Zeit der Zeichen, Wunder und Beweise ist vorgesehen für dies Volk, dem Zeugen meiner Kundgabe in dieser Dritten Zeit.

8. Noch habe Ich mein letztes Wort nicht gesprochen, in welchem Ich euch große Offenbarungen geben werde. Aber mein Wille und meine Weisungen sind in das Gewissen dieses ganzen Volkes geschrieben, damit es volle Kenntnis darüber besitzt, wie der Abschluss meiner Kundgebung sein wird, sowie von dem Tag, der für meine letzte Unterweisung ausgewählt und festgesetzt wurde.

9. Ihr müsst begreifen, dass Ich euch alles lehren will, was ihr wissen müsst, um in jene Welten oder Heimstätten einzugehen, die euch erwarten. Denn ebenso, wie euer Geist in der Welt, in der er unmittelbar zuvor lebte, vorbereitet werden musste, um auf der Erde inkarnieren und leben zu können, so muss er sich auch darauf vorbereiten, zu der Heimat zurückzukehren, die er verließ, wenngleich es Heimstätten sind, die in Bezug auf Liebe, Reinheit und Weisheit höher stehen.

10. Zweifelt nicht an meinem Worte. Ich erfüllte (auch) in der Ersten Zeit meine Verheißung, Israel aus der Knechtschaft Ägyptens zu befreien, welche Abgötterei und Finsternis bedeutete, um euch nach Kanaan zu bringen, dem Lande der Freiheit und der Verehrung des lebendigen Gottes. Dort wurde auch mein Kommen als Mensch angekündigt, und die Prophetie wurde Wort für Wort in Jesus erfüllt. Der Meister, der lebte und euch liebte, versprach, sich im Geiste kundzutun, und hier habt ihr die Erfüllung jener Verheißung.

11. Heute kündige Ich euch an, dass Ich für euren Geist wunderbare Regionen, Wohnorte, geistige Heimstätten bereithalte, wo ihr die wahre Freiheit finden könnt, zu lieben, das Gute zu verbreiten und Licht zu schaffen. Zweifelt ihr etwa daran, nachdem Ich alle meine früheren Verheißungen für euch gehalten habe?

12. Wisset, dass die großen Geister schon immer in meinem Werke arbeiten: Elias, dazu bestimmt, das Kommen des Meisters unter seinen Jüngern anzukündigen, ist das Licht, das für die Geister eine Bresche schlägt, zu den vom Wege Abgeirrten niedersteigt, zu denen, die schlafen oder die den Glauben an das geistige Leben verloren haben, um sie in das Liebesfeuer einzuhüllen, das von ihm ausstrahlt — ein Feuer, das Glauben ist, Vernichtung des Bösen und Läuterung. Sein Ruf erschallt in jeder Nation, sein läuterndes Feuer greift um sich. Zwar lässt die Läuterung auf ihrer Bahn eine Spur des Schmerzes zurück, doch bald kommt dann ein göttlicher Trost, verkörpert in Maria, um ihren Balsam auf jedes schluchzende Herz zu ergießen, auf jedes von Schmerz gequälte Geschöpf.

13. Hernach werde Ich ein Herz nach dem anderen aufsuchen, um die Menschen meinen göttlichen Ruf hören zu lassen, der ihnen nur sagt: Folget mir nach.

14. Meine Lehre lässt den Menschen sich in all seinen Wesensaspekten entfalten: Sie macht das Herz empfindsam und veredelt es, erweckt den Verstand und vervollkommnet und erhebt den Geist.

15. Macht aus meiner Lehre ein gründliches Studium, das euch in die Lage versetzt, die rechte Art, meine Unterweisungen auszuüben, zu begreifen, damit eure Entwicklung harmonisch verläuft − das heißt, dass ihr nicht nur den Verstand entwickelt, ohne euch um das Gefühlsleben zu kümmern, das ihr pflegen sollt, oder um die Ideale des Geistes, die ihr beleben sollt.

16. Alle Fähigkeiten eures Wesens können in meinem Worte den lichten Pfad finden, auf dem sie sich bis ins Unendliche entwickeln und vervollkommnen können.

17. Ich habe euch genügend Zeit gegeben, um meine Unterweisungen aufzunehmen und sie zu verstehen, so dass viele von euch, die als Kinder herbeikamen, jetzt Jugendliche sind, während andere, die als Jugendliche kamen, jetzt Greise sind. Die einen sind auf diesem Wege gewachsen und gehören nun zur Zahl meiner "Arbeiter", und andere haben den letzten Atem ausgehaucht und nehmen nun ihren Platz unter meinen Auserwählten ein.

18. Ich habe diesem Volke hier genügend Zeit gegeben, damit in ihm das Licht eines festen und wahren Glaubens auflebt, und damit sein Geist eine tiefe Kenntnis meines Werkes hat. Mein Wort bereitet euch vor, damit ihr meine Gegenwart fühlen und meine Inspiration empfangen könnt, auch wenn ihr diese Stimme nicht mehr hört und ihr euch auf den Kern eures Wesens konzentrieren müsst.

19 Meine Unterweisung wird in euer Gewissen geschrieben. Dort ist die Lade, die mein Gesetz am besten aufbewahrt, damit, wenn diese Stunden geistiger Erquickung, die ihr bei eurem Meister habt, im Laufe der Zeit ferne rücken, der Sinngehalt meines Wortes in eurem Geiste weiter schwingt, voll Leben, frisch und pulsierend vor Liebe und Weisheit.

20. In meinem Worte sage Ich euch immer wieder, dass ihr Vergeistigung erlangen sollt, denn das wird es sein, was euch auf Erden auszeichnen soll. Ohne Vergeistigung werdet ihr euren Mitmenschen nicht das Zeugnis geben können, das ihr geben sollt.

21. Fürchtet euch nicht, weil Ich mein Wort unter euch beende. Mein Werk wird nicht untergehen, noch soll euer Geist verzagen. Ich halte im Geistigen Tale die Wesen in Bereitschaft, die inkarnieren werden, um Lenker und Propheten der Völker zu sein — Lichtwesen, Spiritualisten, die euch lehren werden, auf dem durch mein Wort erschlossenen Pfade einen Schritt nach vorne zu tun.

22. Heute will Ich euch sagen, dass ebenso, wie ihr es hier nötig habt, dass aus dem geistigen Tale Lichtwesen zu euch kommen, die euch auf eurem Wege beistehen, es auch geistige Heimstätten gibt, die dessen bedürfen, dass einige von euch mit dem Lichte meiner Unterweisung zu ihnen kommen. Ihr kennt nicht jene unter euch, die mich in diesem Augenblicke hören und bald zu einer geistigen Mission aufbrechen müssen. Das ist der Grund dafür, weshalb sich schon seit langem viele Herzen läutern, und weshalb sich deren Geist meinem Werke täglich mehr verbunden fühlt.

23. Ich will, dass unter meinen geistigen Heerscharen einige von euch sein sollen, um sich mit jenen zu vereinen, die in diesem gesegneten Werk der Wiederherstellung und Gerechtigkeit mit mir zusammenarbeiten zur Rettung aller Wesen, welche fern des Pfades des Lebens und der Wahrheit wandeln.

24. Bewahrt in eurem Gewissen dieses Wort, das euch zur Zurüstung dienen kann für den großen Augenblicke, da ihr dies Dasein verlasst, um geistig frei zu werden.

25. Dies ist eine herrliche Zeit der Offenbarungen, o geliebtes Volke − eine Zeit des Lichtes, das die Geistwesen erhebt. Wohl denen, die sich zurüsten, denn diese empfangen mein Licht in Fülle.

26. Doch bedenkt, dass dies noch kaum der Beginn eines neuen Zeitalters ist, dass Ich euch nicht alles offenbart habe, was diese Zeit für die Menschen bereithält, und dass auch nicht alles, was ihr empfangen habt, von euch bereits verstanden worden ist.

27. Tage, Jahre und ganze Jahrhunderte werden noch vorübergehen, in denen diese Menschheit Zeuge von wunderbaren Lichtkundgaben und noch unbekannten geistigen Offenbarungen sein wird.

28. Diese Zeiten rücken näher, daher sollt ihr denen den Weg bereiten, die euren Platz einnehmen werden. Ihr sollt den Weg durch eure guten Werke segnen. Dann werdet ihr die Errichtung des wahren Tempels begonnen haben, den andere fortsetzen werden, und später werden wieder andere kommen und ihn vollenden.

29. Ich habe euch meine Unterweisung lange Zeit hindurch gegeben, damit sie als guter Same tiefe Wurzeln in eure Herzen treibt und ihr in eurem Leben jederzeit bereit seid, sie unter euren Mitmenschen zu verbreiten.

30. Erstellt ein Buch aus meinem Worte, entnehmt ihm dabei das Wesentliche, damit ihr einen wirklichen Begriff von der Reinheit meiner Lehre bekommt. In dem vom Stimmträger übermittelten Worte könnt ihr Irrtümer entdecken, doch nicht im Sinngehalt. Meine Übermittler sind nicht immer zubereitet gewesen. Deshalb habe Ich euch gesagt, dass ihr es nicht nur oberflächlich durchlesen, sondern in seinen Sinngehalt eindringen sollt, damit ihr seine Vollkommenheit entdecken könnt. Betet und meditiert, damit ihr es verstehen könnt.

31. Ihr alle braucht Glauben, um zu leben. Weh dem, der nur für die Eitelkeiten der Welt lebt, denn sein Geist wird leer sein, und am Ende seines Erdenweges wird er keinerlei Ernte vorweisen können. Denkt daran, dass ihr zur Erde gesandt worden seid, um eine geistige Aufgabe zu erfüllen, dass ihr danach zu mir zurückkehren werdet, während der Körper mit der Erde verschmelzen wird, aus der er hervorgegangen ist.

Lasst euch von meiner Liebe inspirieren, um einen großen Glauben zu erreichen, macht aus eurem Herzen einen Tempel. Schließt die Augen eures Körpers und öffnet die des Geistes, damit ihr über eure Welt hinausblicken könnt. Ich bin in und außerhalb von euch, im Innersten eures Wesens, und behüte und bewahre euren Geist. Ich kenne alle eure Wünsche und Hoffnungen und sage euch: Ersteigt den Berg der Vervollkommnung voll Geduld und Opferbereitschaft. Wenn ihr dem Ziele nahe seid, werde Ich dann die Tore meines Reiches ein wenig öffnen, damit ihr meinen Frieden erahnt und in der letzten Stunde stark seid.

32. Alles entwickelt sich. Der Mensch schreitet in seiner Wissenschaft fort, doch er nutzt dies Wissen, das er erworben hat, nicht dazu, um Gutes zu tun; er versteht seine Nächsten weder zu trösten noch zu schützen. Das Machtstreben und die falsche Auffassung der Willensfreiheit haben einen neuen Krieg verursacht, und dessen Folge ist der Schmerz. Ich sehe überall Verwaisung, Elend, Verwüstung und Tod, und für all das werdet ihr mir Rechenschaft geben. Was habt ihr mit meinem Worte angefangen? Ihr habt nicht darauf gehört und verirrt euch in einem Meer von Schmerzen und Verwicklungen; und dennoch wird es nicht der letzte Krieg sein, den ihr führen werdet. — Doch für alle kommt das Gericht. In meiner Gegenwart sind Richter und Angeklagte, Henker und Opfer. Alle Nationen sollen meinen Ruf hören. Ich fordere euch auf, in dieser Stunde der Entscheidung zu beten, und Ich gebe euch das Licht meines Geistes.

33. Meine Schöpfung ist beständig, und nichts geht zugrunde. Wenn der Schmerz das Fleisch verzehrt und der Geist nackt und bloß zurückbleibt, ohne seine Aufgabe auf Erden erfüllt zu haben, werde Ich ihm ein neues körperliches Gewand geben und ihn auf dieselbe zurückkehren lassen.

34. Ich fordere euch dazu auf, geistige Werke zu vollbringen, die die Zeiten überdauern. Baut auf festem Erdreich, damit es keine Naturgewalt gibt, die das zerstört, was ihr geschaffen habt.

35. Ihr steht vor meinem Tische. Setzt euch um mich her und hört mir zu.

36. Es ist mein Wille, dass in dieser Zeit jeder Mensch und jedes Geistwesen dies göttliche Wissen erhält, das der Heilige Geist euch nun offenbart hat.

37. Mein Wort in dieser Zeit ist wie ein Buch der Weisheit gewesen, das vor den Menschen aufgetan wurde.

38. Euch, die Ich meine Jünger genannt habe, mache Ich zu wachsamen Hütern dieser Unterweisung.

39. Ihr seid die bescheidene Familie Jesu, der ein Erbe anvertraut worden ist. Begreift, dass Ich, der Meister, euch meinen Willen offenbart habe.

40. Kein Erdenbewohner kennt die himmlische Welt. Ihr seid noch Wanderer in der Wüste des Lebens. Manche irren umher, ohne zu wissen, wohin sie gehen. Aber in der Ewigkeit erwartet euch die Liebe eures Vaters. Deshalb komme Ich herab, um euch auf eurem mühseligen Lebenswege beizustehen, damit ihr zu jenem Schoße zurückkehrt, aus dem ihr hervorgegangen seid.

41. Vorher will Ich euch in der Liebe vereinigen, damit die Verdienste euch mir näher bringen, welche ihr erwerbt, wenn ihr euch bemüht, einander näherzukommen, euch gegenseitig vergebt und euch brüderlich die Hände reicht. Ich habe den Weg bereitet, damit ihr auf ihm zum Frieden meines Reiches gelangt — jenem Frieden, den ihr in diesem Leben nicht findet, weil ihr in ihm nur Schmerz erfahren habt. Warum seid ihr nicht dem Wege gefolgt, den Ich euch in der Zweiten Zeit vorzeichnete? Ihr wäret dann weder gestrauchelt noch gestürzt.

Nun seid ihr meine Jünger, denn Ich liebe euch und will euch eine neue Gelegenheit geben, euch zu retten. Werdet ihr sie nun nutzen, oder erneut im Stillstand verharren? Bedenkt, dass das, was Ich euch so schlicht und einfach offenbart habe, etwas ist, das dem geheimen Weisheitsschatze des Vaters angehört, der selbst für Gelehrte und Theologen verborgen war. Doch deswegen, weil euch diese Gnade zuteil geworden ist, sollt ihr nicht wie die Wissenschaftler werden, die über ihren Entdeckungen eitel und blind geworden sind bis zu dem Grade, dass sie Den verleugnen, der alles geschaffen hat.

42. Heute besitzt ihr das, was andere verkannt oder verachtet haben. Aber wenn ihr darangeht, meine Unterweisungen zu verbreiten, so haltet euch nicht damit auf, zu beurteilen, ob der, mit dem ihr gerade sprecht, würdig ist oder nicht, meine Lehren zu empfangen, selbst wenn es sich dabei um jene handelt, die mich am heftigsten abgelehnt haben.

43. Ihr, deren Geist vor Freude strahlt, wenn ihr mir zuhört, sollt mein Werk bekanntmachen. Die Stunde meines Abschieds naht, und ihr sollt dann zugerüstet sein.

44. In der Zweiten Zeit erwählte Ich zwölf Männer, die nach meinem Scheiden die Frohe Botschaft auf dem Erdkreis verbreiteten. Zwölf Männer waren ausreichend, um jenes Werk zu vollbringen. In dieser Zeit habe Ich Tausende von Männern und Frauen gelehrt und meine geistigen Heerscharen zu eurer Unterstützung gesandt, weil ihr euch in der Zeit der Befreiung der Geistwesen befindet. Die Zahl meiner Soldaten ist deshalb so groß, weil die Menschheit jetzt größer ist, und ihre Sünden und Vergehen sind gleichfalls größer.

45. Seid demütig und einverstanden mit eurem Schicksal.

46. Zuweilen steigt in euren Herzen diese Frage auf: "Bin ich geistig vorwärtsgekommen, oder bin ich stehengeblieben?" Und Ich, der Meister, sage dann meinen Jüngern, dass — wenn sie soweit sind, den Schmerz ihrer Mitmenschen zu fühlen — sie einen Schritt nach vorn gemacht haben; wenn sie denen zu vergeben fähig waren, die sie schwer verletzt haben, sie einen weiteren Schritt getan haben; und wenn ihr Herz sich mit allen Menschen ohne Unterschied der Rassen oder Gesellschaftsklassen identifiziert, sie auf dem Wege der geistigen Entwicklung erheblich fortgeschritten sind.

47. Doch was ist der Beweggrund für diese Gefühle und Handlungsweisen gewesen? — Die Liebe, die euch mein Gesetz einzuflößen vermochte. Nur die Liebe kann euch meine Lehre nahebringen, denn aus ihr entspringen alle Tugenden. Es ist vergeblich, dass die Menschen versuchen, die Lösung ihrer Probleme mit anderen Mitteln zu erreichen. Vergeblich wollen sie den Frieden in der Welt aufrichten, wenn dieser nicht auf gegenseitige Liebe gegründet ist.

48. Dennoch sehe Ich, dass meine Lehre von denen, die das Leben mit Gefühlen betrachten, die ihnen ein materialistisches und egoistisches Herz einflößt, noch immer gleichgültig und manchmal sogar mit Spott aufgenommen wird. Doch Ich sage euch, dass selbst sie schließlich zu der Überzeugung kommen werden, dass nur eine hohe Moral, klare Erkenntnis und rechte Vernunft die Menschheit aus dem Abgrund retten kann, in den sie gestürzt ist. Und diese hohe Moral kann ihr nur die Vergeistigung geben, die Ich euch lehre. Jene Lauterkeit eurer Werke vor dem Lichte des Gewissens und jene vernunftvolle Gerechtigkeit werdet ihr nur in meinem Worte finden; denn Ich spreche nicht von Unmöglichem und lehre euch keine Phantasien. Meine Lehre basiert auf der Wirklichkeit, auf der Wahrheit.

49. Unmögliches hat der Mensch zu verwirklichen versucht − durch Mittel, die euch mein Gesetz der Liebe und Gerechtigkeit nicht geboten hat; doch wenn Ich ihm erlaubt habe, in Freiheit zu wirken, so deshalb, damit er seine eigenen Erfahrungen macht, obschon er immer mein Gesetz in seinem Gewissen gegenwärtig hatte.

50. Wenn das Herz der Menschen nicht so sehr verhärtet gewesen wäre, hätte der Schmerz des Krieges genügt, um ihn über seine Irrtümer nachdenken zu lassen, und er wäre zum Wege des Lichtes zurückgekehrt. Aber obwohl er noch die bittere Erinnerung an jene Menschenschlächtereien hat, bereitet er sich auf einen neuen Krieg vor.

51. Wie könnt ihr annehmen, dass Ich, der Vater, die göttliche Liebe, fähig wäre, euch durch Kriege zu strafen? Glaubt ihr wirklich, dass jemand, der euch mit vollkommener Liebe liebt und der wünscht, dass ihr euch untereinander liebt, euch Verbrechen, Brudermord, Totschlag, Rache und Zerstörung eingeben kann? Begreift ihr nicht, dass all dies auf den Materialismus zurückzuführen ist, den die Menschen in ihren Herzen angesammelt haben?

52. Die Menschen haben sich von dem Pfad entfernt, den ihnen ihr Gewissen weist, sie haben den Verstand verloren und sind vom Pfade der Moral und der guten Gefühle abgewichen. Sie wollten nicht rechtzeitig innehalten, sind nicht in sich gegangen und treiben auf den tiefen Abgrund zu, den sie geschaffen haben, auf das Zusammentreffen mit der Finsternis. Dennoch — meine Liebe hat ihnen ihre Übertretungen vergeben, und mein Licht hat versucht, sie zurückzuhalten, und hat ihnen gezeigt, dass sie auf einem Irrweg gehen. Aber mein Gesetz respektiert die Willensfreiheit, mit der Ich sie ausgestattet habe, wenn auch meine Gerechtigkeit zulassen wird, dass sie die Früchte ernten, die sie in ihrem Leben säen.

53. Doch wenn es den Anschein hat, dass für den Menschen alles aus ist, der Tod gesiegt hat oder das Böse triumphiert, werden sich aus der Finsternis die Wesen zum Lichte erheben. Vom Tode werden sie zum wahren Leben auferstehen, und aus dem Abgrund des Verderbens werden sie sich aufrichten, um das ewige Gesetz Gottes zu befolgen.

54. Nicht alle werden den Abgrund kennenlernen; denn manche waren darauf bedacht, sich von jenem Krieg der Leidenschaften, des Machtstrebens und des Hasses fernzuhalten, und haben nur am Rande des neuen Sodom gelebt; und andere, die viel gesündigt haben, werden rechtzeitig innehalten, und durch ihre rechtzeitige Reue und völlige Erneuerung werden sie sich viele Tränen und viel Schmerz ersparen.

55. Ihr, die ihr mich vernehmt, sollt diesen Kriegen in keiner Weise Nahrung geben oder dazu beitragen. Bleibt beharrlich auf meinem Wege, damit euer Leben, eure Worte sowie eure Werke dazu dienen, dass viele Herzen rechtzeitig in ihrem atemberaubenden Laufe innehalten, damit sie meinen Frieden erfahren und dem Zwang entgehen, diesen Leidenskelch trinken zu müssen.

56. Nutzt diesen Tag, den ihr eurem Schöpfer weiht. Euer Herz bereitet sich vor und schlägt in Liebe zu meiner Göttlichkeit, und ihr seid von meiner Gnade erfüllt, weil ihr euch würdig erweist, meine Gegenwart zu empfangen.

57. Lasst die Freude eures Geistes sich in eurem Körper widerspiegeln, deswegen wird sie zu keiner falschen Freude. Wie könnte euer Geist fröhlich sein und euer Herz gleichzeitig traurig, wenn beide harmonisch zusammenleben?

58. Dieser Zustand ist schön, wenn er der Seligkeit des Geistes entspringt. Strebt nach der Vollkommenheit eurer Werke, denn in der Vollkommenheit liegt das höchste Glück.

59. Welche Unvollkommenheit findet ihr in der Schöpfung? — Keine, sagt ihr mir. Dennoch gibt es sehr viele Unvollkommenheiten, und diese finden sich in den Werken der Menschen. Tut meinen Willen, denn alles, was außerhalb des Gesetzes geschieht, ist unvollkommen.

60. Begreift: Ihr müsst eure Phantasie im Zaume halten. Ihr dürft die Werke eurer Mitmenschen nicht richten. Ich will, dass ihr gut seid, und außerdem ist es mein Verlangen, dass ihr vollkommen werdet; denn obwohl ihr dem Anschein nach unbedeutend seid, seid ihr größer als die materiellen Dinge und die Welten, weil ihr ewiges Leben habt, weil ihr ein Funke meines Lichtes und Geistwesen seid. Ihr müsst erkennen, was Geist ist, damit ihr begreifen könnt, warum Ich euch auf den Weg zur Vollkommenheit rufe.

61. Ich habe euch in eurem Schmerz gesucht, um euch zu retten. Es ist die Liebe eures Vaters, die noch nicht müde geworden ist, an die Türen eurer Herzen zu klopfen.

62. Seit 1866 habe Ich mich euch durch von mir inspirierte Menschen kundgetan, um euch den Weg des Guten und der Gerechtigkeit zu zeigen.

63. Der Meister sagt euch: Es ist mein Wille, zu bezeugen, dass dies das Dritte Zeitalter ist.

64. In der Ersten Zeit schloss Abraham einen Bund mit dem Vater. In der Zweiten Zeit besiegelte Christus den Bund, den Er mit den Menschen schloss, mit seinem Blute; denn mit seinem Blute, welches Liebe, Leben, Opfer und Vergebung bedeutet, zeigte Er der Welt den Weg zur Erlösung von ihrer Schuld, womit Er dem Geiste Heil und ewiges Leben schenkte.

65. In dieser Zeit ergieße Ich mein Licht in den Geist; denn wenn ihr als Menschen zu mir gelangen wollt, werdet ihr dies nie erreichen, weil die verheißene Heimstatt in der Ewigkeit für den Geist bestimmt ist.

66. Ich empfehle euch meine Unterweisung an, damit ihr sie in derselben Form, in der Ich sie euch gebe, euren Mitmenschen weitergebt. Doch diskutiert niemals in heftiger Weise, wenn ihr sie lehrt. Hütet euch, über etwas zu urteilen, was ihr nicht kennt, doch begreift, dass ein lauteres Vorbild genügen wird, um die Menschen zur Vergeistigung zu bekehren.

67. In meinem Gebote, das euch sagt: "Liebet einander", ist meine Lehre zusammengefasst. Warum haben mich nicht alle verstanden, obwohl Ich euch allen bei eurer Erschaffung denselben Grad von Erkenntnisfähigkeit gab? Warum verstehen die einen, Gott zu geben, was sein ist, und der Welt, was ihr zukommt, während die anderen alles der Welt geben, aus der sie ihren Gott, ihr Paradies und ihr Himmelreich machen? — Weil diese vergessen haben, dass Ich euch in der Zweiten Zeit sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt."

Mein Friede sei mit euch!


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