Drei große göttliche Offenbarungen

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Buch des Wahren Lebens

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Band   3       56 -   82

Band   4       83 - 110

Band   5     111 - 142

Band   6     143 - 174

Band   7     175 - 207

Band   8     208 - 241

Band   9     242 - 276

Band 10     277 - 309

Band 11     310 - 338

Band 12     339 - 366

Die göttliche Zärtlichkeit


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Buch des Wahren Lebens - Band 10

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Unterweisung 277 Unterweisung 288 Unterweisung 299
Unterweisung 278 Unterweisung 289 Unterweisung 300
Unterweisung 279 Unterweisung 290 Unterweisung 301
Unterweisung 280 Unterweisung 291 Unterweisung 302
Unterweisung 281 Unterweisung 292 Unterweisung 303
Unterweisung 282 Unterweisung 293 Unterweisung 304
Unterweisung 283 Unterweisung 294 Unterweisung 305
Unterweisung 284 Unterweisung 295 Unterweisung 306
Unterweisung 285 Unterweisung 296 Unterweisung 307
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Unterweisung 287 Unterweisung 298 Unterweisung 309





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Unterweisung 277

1. Ich habe in euch die Vorhut der Karawane gesehen, die Mir zu allen Zeiten nachfolgt — das kluge Israel, den kämpferischen Geist Judas, der seinem Volke den Weg freikämpft. Ihr kommt, um die letzte Schlacht zu schlagen, und habt Mich vor euch, um eure Schritte zu lenken und euch zum Höhepunkt eures Werkes zu bringen.

2. Ich habe euch gerade im Augenblick der Prüfung ausgesandt, da die Menschheit die größten Gefahren durchlebt, und Ich sage euch, dass sie noch eine Zeitlang mit ihrem Machtstreben fortfahren wird, um danach in schmerzliche Erschöpfung zu verfallen, bis ihr Gewissen sich meldet und ihr sagt, wie viele vergebliche Wege sie gemacht und wie sie ihr Dasein vergeudet hat. Es wird in meinem Namen zu ihr sprechen und sie weise lehren, auf dem Wege der Vergeistigung zu Mir zu kommen.

Wenn der Geist erwacht und nachdenkt, wird er sich an etwas Sicherem festzuhalten suchen, wird er den kürzesten und sichersten Weg entdecken wollen und wird er zum Ursprung zurückkehren, um dort die Grundlagen, die Tugenden, die wahre Wissenschaft zu finden, und wird er erkennen, dass das erste und letzte Gesetz, das Ich dem Menschen gegeben habe, die Liebe ist, die Quelle aller Vollkommenheit.

3. Ich will, dass ihr in Erwartung der Erfüllung meines Wortes lebt, dass ihr immer in Kontakt mit Mir und der Geistigen Welt seid, damit ihr euch nicht ferne noch getrennt von Mir fühlt. Ich werde die Vereinigung der Geistwesen verschiedener Welten bewirken, damit sie in ihrer Vereinigung erstarken, um das Werk zu vollbringen, das Ich ihnen aufgetragen habe.

4. Für seine Verwirklichung verlange Ich nicht von euch, dass ihr eure Persönlichkeit verleugnet, noch dass ihr euch von der Welt trennt, da ihr ja in ihr lebt. Ich sage euch nur, dass ihr für die Bedürfnisse eures Körpers nur das unbedingt Notwendige gebrauchen sollt, damit der Geist sich frei fühlen kann und beim Blick in sein Inneres und seine Umgebung seine große Bestimmung innerhalb meines Werkes begreift.Wahrhaftigkeit sind.

5. Ich werde euch das für das menschliche Leben Notwendige geben. Ich werde nicht von euch verlangen, dass ihr eure Pflichten vernachlässigt, vielmehr wird euch mein Wort lehren, ihnen gerecht zu werden, denn selbst die kleinsten von ihnen stellen einen Teil eurer Aufgabe dar.

Ihr durchlebt eine Zeit des Kampfes, der Aktivität und Anstrengung, und es ist notwendig, dass ihr all dies in den Dienst des Geistes stellt, dass ihr alle eure Gaben entfaltet, damit sich in euch die Umwandlung vollzieht, die sich in meinen Jüngern der Zweiten Zeit vollzog, die — wie zu einem einzige Geiste vereinigt — mit Mir eins wurden.

6. Ihr könntet zu den Menschen nicht mit einer unechten oder nur vorgetäuschten Zubereitung gehen; denn ihr Geist ist entwickelt, und die Binde, die ihre Augen bedeckte, ist schon seit langem gefallen. Bringt ihnen Spiritualität, bietet ihnen Frieden an und schafft in eurer Umgebung eine Atmosphäre von Wohlgefühl und Brüderlichkeit, dann werdet ihr erleben, wie sie euch anhören und eure Worte annehmen, in denen meine Inspiration und meine Kraft liegen werden.

7. Wenn ihr predigt und Frieden lehrt, so seid selbst friedfertig; wenn ihr von Liebe sprecht, so fühlt sie, bevor ihr sie mit Worten ausdrückt; wenn eure Mitmenschen euch gleichfalls ihre Früchte anbieten, so weist diese nicht zurück. Prüft alles, was ihr kennenlernt, und haltet euch an das, was es an Zulässigem und Richtigem in ihren Lehren gibt. Ihr werdet auch jenen begegnen, die — fanatisch geworden in ihrer Religionsausübung — ihr Auffassungsvermögen durch die Vermaterialisierung ihrer Kulthandlungen vermindert haben. Ihr sollt ihnen dann geduldig dabei helfen, ihre Kenntnisse zu erweitern, sollt ihnen die Horizonte aufzeigen, die ihr Geist erreichen kann, wenn sie sich in meine Unterweisung vertiefen. Ihr sollt zu ihnen über meinen Universellen Geist sprechen, über die Unsterblichkeit des Geistes, ihre fortwährende Entwicklung. Ihr sollt sie das wahre Gebet lehren, die Zwiesprache des Geistes, und sie von Vorurteilen und Irrtümern freimachen. Dies ist das Werk, das Ich euch anbefehle — ein Werk der Liebe und Geduld.

8. Wachet alle über euren Geist, der mein Kind ist. Empfanget meine neuen Offenbarungen, und wenn ihr den Sinngehalt der Worte, die Ich euch in den vergangenen Zeiten gab, nicht zu entdecken vermochtet, so kommt herbei, und ihr werdet durch diese Unterweisung alles erkennen und verstehen. Denn Ich erinnere euch und vereinige bei euch alle meine Worte und Taten aller Zeiten, damit ihr ein weiteres Zeugnis eures Vaters habt.

9. Macht Gebrauch von der Stärke, die Ich euch verliehen habe, damit ihr alle Prüfungen und Versuchungen besiegt. Seid geduldig im Schmerze, damit ihr euer Boot steuern und euch retten könnt.

10. Ich will, dass eure Gottesverehrung in dieser Dritten Zeit so rein und so vollkommen wird, wie es der Duft ist, der von den Blumen ausströmt.

11. Wenn die Menschen einmal soweit sind, in ihrem Geiste einen Tempel zu errichten und in ihm die Flamme des Glaubens zu entzünden, dann werden die Entweihungen aufhören, die Kriege werden ein Ende haben, das Tal der Tränen wird allmählich zu einem Land des Friedens werden, und das Himmelreich wird sich jedem Herzen nahen.

12. Lasst Mich in dieser Weise zu euch sprechen, auch wenn euch alles, was Ich sage, unmöglich erscheint. Ich weiß, was in der Zukunft aus dieser Welt werden wird — jener Zukunft, die bis in die Ewigkeit fortdauert, und die ihr kleinen Geschöpfe nicht begreifen könnt.

13. Da ihr euch nicht einmal der Gegenwart bewusst seid — wie könnt ihr dann das voraussagen, was geschehen wird, oder an dem zweifeln, was mein Wort prophezeit.

14. Schon kommen meine Boten zur Welt, die — wenn die Stunde gekommen ist — die dunkle Binde von den Augen der Menschen abnehmen werden, jene Boten, die auf die Welt gekommen sind, um mit ihren Werken wahrer Liebe die Wahrheit zu verteidigen. Doch wer hat sie entdeckt? Wer erahnt in jenen Kindern von heute die Propheten und Apostel von morgen? Doch wenn dies mit jenen geschieht, die ihr mit den Augen eures Körpers sehen könnt — was wird dann erst geschehen, wenn Ich euch sage, dass sich eurer Welt auch meine geistigen Heerscharen des Lichtes mit ihrer Botschaft des Friedens und ihrem Erweckungsruf genähert haben? Ihr habt dies nicht einmal geahnt.

15. Es ist notwendig, dass dies Volk, dem diese Offenbarungen anvertraut worden sind, sich aufmacht und davon Zeugnis ablegt. Denn dadurch werden die Menschen erwachen und imstande sein, die dieser Zeit eigenen geistigen Zeichen und Manifestationen wahrzunehmen.

16. Das ist der Grund dafür, dass Ich euch unablässig sage, dass ihr diese Saat behüten sollt, damit ihr und eure Kinder es sind, die dieses Licht zu den Völkern der Erde tragen.

Ich erlaube euch — um meine Botschaft zu den verschiedenen Punkten der Erde zu tragen — dass ihr euch der Mittel bedient, die ihr für angebracht haltet, wann immer euer Gewissen euch sagt, dass ihr auf dem rechten Wege wandelt.

17. Doch Ich will euch nicht sagen, dass ihr, die ihr Mich in diesem Augenblicke vernehmt, die einzigen Beauftragten seid, um diese Mission durchzuführen. Nein — euch wird es zukommen, einen Teil davon zu tun, und die, die nach euch kommen, werden das tun, was ihnen zukommt. Denn das Werk ist riesengroß für mein neues Volk.

18. Was ihr anstreben müsst, ist, dass dies Werk von Generation zu Generation vorankommt, sich in seiner Geistigkeit und Lauterkeit zum Ausdruck bringt und in seiner ganzen Wahrheit erhalten bleibt.

19. Ihr erkennt noch nicht die ganze Essenz und den Sinngehalt meiner Lehre. Das ist der Grund dafür, dass ihr sie durch plumpe Kulthandlungen entstellt habt — Kulthandlungen, die keine Geistigkeit enthalten. Doch wenn euer Verstand zugleich mit eurem Geist einmal zur Wahrheit erwacht ist, werden beide nicht mehr imstande sein, meinem Werke irgendetwas Unreines beizumengen.

20. Ihr gebt der Welt das, was ihr als Aufgabe erhalten habt, bevor ihr zur Erde kamt. Es ist die Botschaft, die euer Geist mitbrachte.

21. Der Verstand weiß all dies nicht, aber die Geistwesen erinnern sich daran, dass ihnen gesagt wurde, dass sich hier auf der Welt alle zusammenfinden würden, die dazu bestimmt sind, das Wort des Herrn bei seiner neuen Kundgebung an die Welt zu vernehmen.

22. Wohl denen, die in ihrem Geist den Auftrag und die Verheißung des Meisters zu bewahren vermochten, denn in ihnen ist das Licht meines Geistes gewesen. Sie erfüllen nun die Aufgabe, die ihnen anvertraut worden ist, und wenn sie einmal den Teil, der ihnen zukommt, beendet haben, werden sie die geistige Beglückung haben, zu sehen, wie nach ihnen neue "Arbeiter" kommen, um das begonnene Werk fortzusetzen. Bei diesen Nachfolgern werden sie die Befriedigung, die Freude darüber sehen, den Weg gesäubert und geebnet, und die Aussaat auf den Feldern bereits begonnen vorgefunden zu haben.

23. Wenn ihr, die ihr die Ersten gewesen seid und daher viel zu kämpfen hattet, weil keiner eurer Mitmenschen euch in dieser Ära den Weg bereitete, dennoch imstande wart, der Welt eine Botschaft zu überbringen, so denkt daran, dass die neuen Generationen — da sie den Weg gut begehbar und die Saat verbreitet antreffen — die Botschaft, deren Überbringer sie sind, mit größerem Licht und mehr Klarheit werden bekanntmachen müssen.

24. Von den frühesten Zeiten an, als die Propheten begannen, das Kommen des Messias anzukündigen, sagten sie, dass alle Nationen in Ihm gesegnet würden, weil Er Mensch werden würde. Doch heute sage Ich euch, dass alle Völker in dieser Dritten Zeit aufs neue gesegnet werden, weil mein Geist kommen wird, um mit jedem Geist in Verbindung zu treten.

25. Gesegnet seien, die ihre Läuterung mittels des Gebetes, der Reue und der guten Werke suchen, denn sie sind es, die ihre Schandflecken wirklich abwaschen, um sich vor Mir rein zu präsentieren. Wohl denen, die die Wahrheit so verstehen, weil sie den Weg finden und die Unwissenheit und die Finsternis vergangener Zeiten hinter sich lassen.

So, wie Ich in der Zweiten Zeit kam, um das Blutvergießen und die Opferung unschuldiger Opfer zu beenden, die das Volk vor dem Altar Jehovas darbrachte, und Ich sie lehrte, dem Vater das Opfer des eigenen Lebens darzubringen, so komme Ich heute, um euch von den vielerlei unnützen Kultformen und Riten abzubringen, durch die ihr die wahre Erfüllung meiner Lehre ersetzt.

26. Wenn ihr meine Unterweisungen vernehmt, seid ihr überrascht, das verstehen und ausführen zu können, was euch früher unmöglich erschien, und zwar deshalb, weil euer Geist Schritt für Schritt einen Weg zurückgelegt hat, den ihr nicht kanntet. Ein Funken Licht in eurem Verstande hat genügt, um aus eurem Herzen den äußerlichen Kult zu entfernen, der so tief in euch verwurzelt gewesen war.

27. Auch der Symbolismus verschwindet in dem Maße aus eurem Gottesdienst, in dem ihr die Wahrheit näher ins Auge fasst, und ihr beginnt, euch an einem reinen, schlichten, spirituellen und leicht vollziehbaren Gottesdienst zu erfreuen.

28. Ich habe euch noch nicht alles gesagt, noch alles offenbart, weshalb Ich euch sage, dass ihr euch nicht mit dem zufrieden fühlen sollt, was ihr erreicht habt, noch euch mit dem Ersten, was ihr empfangen habt, begnügen sollt. Meine Schatzkammer behütet noch vieles, und euer Geist soll dies kennenlernen. Ihr werdet noch viele Schritte von Bedeutung auf dem Pfade machen müssen.

Ich lehre euch eine andere Weise, das Gesetz auszuüben, und eine andere Weise, das Geistige und das Göttliche zu erkennen, das euch mein Wort offenbart hat. Denn Ich will nicht, dass ihr euch vornehmt, Mich nach der Art der Wissenschaftler oder der Theologen zu erforschen. Ihr sollt die verborgene Weisheit eures Vaters befragen, indem ihr eure Gedanken mittels des Gebetes zu Ihm erhebt. Dann werdet ihr — mit Demut, Respekt und Liebe bekleidet — von Ihm das empfangen, was Er euch gerne offenbart hätte.

Wer so zur Pforte der Weisheit gelangt, wird als ein kleines Kind betrachtet werden, das sich nach Licht sehnt, oder als ein Jünger, der nach Erkenntnissen dürstet. Ich werde ihn meine Gegenwart fühlen lassen, werde ihn liebkosen und ihm alles zeigen, was ihr nach dem Urteil eures Vaters kennenlernen sollt. Ich werde seine Zweifel beseitigen, werde vor seinem Blicke den Schleier von vielen Geheimnissen wegziehen und ihn mit Licht erfüllen, damit er, wenn er sein Gebet beendet und zu seinem Lebenskampf zurückkehrt, seiner menschlichen Natur das offenbaren kann, was er in der Lehrstunde mit dem Meister lernte.

29. Die, die meinen Wesenskern erkennen und in das Göttliche eindringen wollten, ohne mit der nötigen Demut und Hochachtung in meine Gegenwart zu gelangen, sind immer in die Irre gegangen und haben niemals eine große Unterweisung erlangt, weil die Tür dafür nur für den Demütigen offen ist, aber für den Stolzen immer verschlossen ist. Noch immer sind die Menschen kleine Kinder gegenüber dem Leben und noch weit davon entfernt, Jünger zu sein.

30. Demut des Geistes und des Herzens verlange Ich von euch, damit ihr, die ihr im Verlangen nach Licht auf dem geistigen Wege herbeikommt, all das findet, was ihr wissen möchtet. Die Zubereiteten werden nicht weinen müssen, noch sich nach diesen Zeiten meiner Kundgabe zurücksehnen müssen, wenn diese vorüber sind und wenn die Karawanen von Ausländern ankommen, um euch nach dem zu fragen, was ihr gehört und gesehen habt. Ihr sollt ihnen dann ein getreues Zeugnis all dessen geben, was Ich euch lehrte, und die Erklärung für all das, was sie in Geheimnis gehüllt sehen.

Verwundert angesichts der Klarheit eures Verstandes und eures Wortes werden sie euch "Kinder des Lichtes" nennen und euch sagen: "Ihr seid glücklich zu nennen, weil ihr den Göttlichen Meister vernommen habt, auch wenn es nur durch das Verstandesvermögen des Menschen geschehen ist."

31. Ich gebe den Menschen aufs neue mein Wort, damit sie wissen, dass sie nicht verlassen sind, damit sie durch die Stimme ihres Gewissens erwachen und erfahren, dass den Geist nach diesem Leben große göttliche Wunder erwarten.

32. Von ihnen habe Ich zu den Menschen gesprochen, und dasselbe erfährt der, der zu beten versteht, um mit dem Geistigen in Verbindung zu treten, so wie es auch jener bezeugt, der sich mittels der Wissenschaft in die Geheimnisse der Natur vertieft. Auf diesen beiden Wegen werden sowohl der Verstand als auch der Geist immer mehr entdecken, je mehr sie suchen. Aber wann wird die Zeit kommen, in der der Mensch sich für sein Studium und sein Forschen von der Liebe inspirieren lässt? Erst wenn dies geschieht, wird sein Werk auf der Welt von Dauer sein. Solange der Beweggrund der Wissenschaft das Machtstreben, der Hochmut, der Materialismus oder Hass ist, werden die Menschen unablässig die Zurechtweisung der entfesselten Naturgewalten erfahren, die ihre Unbesonnenheit bestrafen.

33. Der Wissenschaftler dieser Zeit zeigt ein völliges Unverständnis in seinen Werken, denn er zerstört Nationen und Völker, mäht das Leben seiner Mitmenschen zu Tausenden nieder, versklavt Menschen und verwandelt das menschliche Leben in einen Wirbelwind. Er begreift nicht das Böse, das er verursacht, und ist sich der Tragweite seiner Handlungen nicht bewusst. Deshalb nenne Ich sie leichtfertig.

34. Nur meine Barmherzigkeit konnte dieser Menschheit zu Hilfe eilen, und daher bin Ich gekommen, um das Herz des Menschen zu berühren und seinen Geist zu erwecken, damit er die leise Stimme des Gewissens hören kann, die ihn weise all das Böse erkennen lassen wird, das er verursacht hat, und ihm zugleich die Art und Weise eingibt, Fehler und Übel wiedergutzumachen.

35. Die Menschen müssen begreifen, dass alle zu Mir kommen müssen — doch nicht als Menschen, wie sie es gerne hätten, sondern im geistigen Zustand. Nur so werden sie dafür sorgen, dass ihre Werke auf das Wohl aller gerichtet sind, damit dies auch zum Vorteil für sie selbst ist.

36. Wie viele haben sich im Bösen, im Hochmut, in ihrem eitlen Streben aufgebläht, wie viele haben sich Kronen aufgesetzt, obwohl sie armselig und geistig nackt sind. Wie groß ist der Gegensatz zwischen dem, was ihr als eure Wahrheit betrachtet, und meiner Wahrheit!

37. Du weinst beim Hören meines Wortes, o Volk. Wann wird die ganze Menschheit angesichts meiner Offenbarung weinen? Ich vergebe euch allen, es ist ein Augenblick der Gnade, und verströme mein unendliches Licht auf alle Welten und auf alle meine Kinder.

38. Dies ist das Zeitalter des Lichtes, in welchem die Göttliche Weisheit, die das Licht des Heiligen Geistes ist, selbst die geheimsten Winkel des Herzens und des Geistes erhellen wird.

39. Nun wird der Mensch bald wissen, woher der kommt, der auf dieser Welt geboren wird, was der Sinn, die Aufgabe und der Zweck dieses Lebens ist, und er wird sich das erklären können, was er "Tod" genannt hat.

Nun wird die Menschheit bald die Theorien und die äußerlichen Anbetungsformen aufgeben, um stattdessen die Wahrheit zu leben. Dann wird er sein Dasein dem Guten weihen, Mich durch seine Werke verehren, und wenn die Stunde kommt, diese Welt zu verlassen, wird er die Tatsache, die Augen des Körpers für immer zu schließen, nicht "Tod" nennen, weil er weiß, dass dies der Augenblick ist, in dem der Geist ganz in ein höheres Lebens eingeht.

40. Wenn ihr einmal alle wisst, dass die Loslösung des Geistes beim Verlassen des Körpers der Übergangsschritt ist, der unerlässlich ist, um euch den Heimstätten des Friedens und der Vollkommenheit zu nähern, dann wird sich in den Menschen eine wahre Erkenntnis der Wirklichkeit bilden.

41. Der Schöpfer stellte die Menschen in eine Welt, deren Natur sich unaufhörlich entwickelt, sich jedoch immer auf die Vollkommenheit hin entwickelt.

Doch die Menschen, die im Schoße dieser Natur leben, entwickeln sich nicht im Einklang mit ihr, weil sie nicht ihre moralische Besserung anstreben, nicht die Vervollkommnung ihres Geistes ersehnen, was die Essenz und der Grund für ihr Dasein ist.

42. Die Entwicklung des Menschen, seine Fortschritte, seine Wissenschaft und seine Zivilisation hatten niemals den Aufstieg des Geistes zum Ziel, welcher das Höchste und Edelste ist, was es im Menschen gibt. Sein Streben, sein Ehrgeiz, seine Wünsche und Besorgnisse hatten ihr Ziel immer in dieser Welt. Hier hat er das Wissen gesucht, hier hat er Schätze angehäuft, hier hat er sich Vergnügungen, Ehrungen, Belohnungen, Machtstellungen und Auszeichnungen verschafft, hier hat er seine Herrlichkeit finden wollen.

Darum sage Ich euch: Während die Natur Schritt für Schritt vorangeht, ohne in ihrem Gesetze unaufhörlicher Entwicklung hin zur Verfeinerung, zur Vollkommenheit stehenzubleiben, ist der Mensch zurückgeblieben, nicht weitergekommen; und daher seine Schicksalsschläge auf Erden, daher die Prüfungen, Hemmnisse und Schläge, denen er auf seinem Lebensweg begegnet. Denn anstatt mit allem, was ihn in seinem Leben umgibt, in Einklang zu sein und darauf zu achten, sich durch die Aufwärtsentwicklung seines Geistes zum Herrn über alles zu machen, so wie es der Herr von Anfang an befohlen hatte, wollte er durch die niederen Leidenschaften wie die Habgier, den Hochmut und den Hass zum Herrn werden. Doch ohne sich dessen bewusst zu sein, hat er seine Eitelkeiten selbst bestraft, indem er von seinem Platz als Herr und Fürst über alles, was Gott seinem Willen unterstellte, herabstürzte und zu einem Diener, einem Sklaven und sogar zu einem Opfer aller Naturkräfte wurde, die ihn umgeben.

43. Fasst den Vorsatz, euch als Erstes kennenzulernen, indem ihr im Kern eures Wesens die Essenz sucht, und Ich versichere euch, dass ihr euch erleuchtet fühlen werdet, wenn ihr entdeckt, dass ihr vor allem Geistwesen, Kinder Gottes seid.

44. Mein Wort öffnet euch die Türen zum geistigen Wissen, damit ihr in eurem Herzen etwas von dem ansammelt, was der Vater in seiner Schatzkammer für seine Kinder aufbewahrt.

45. Der Mensch trägt einen Geist in sich, welcher Träger vieler Gaben und göttlicher Herrlichkeiten ist, und es ist das Wort Gottes, seine Lehre, die ihn würdig macht, jene Gnade zu erlangen.

46. Wie sehr hat sich die Menschheit in ihrem Materialismus herabgewürdigt, wie viele Tränen hat sie aufgrund ihrer Gleichgültigkeit gegenüber dem Hohen, gegenüber dem Reinen und Wahren vergießen müssen!

47. Der Geist neigt sich der Tugend zu, die Körperhülle neigt der Sünde zu, und beide ringen miteinander, ohne in Einklang kommen zu können. Daher habe Ich beide mit meinem Worte die Art und Weise gelehrt, sich in einem einzigen Ideal zu vereinen, indem dem Geist in gerechter Weise das Seine, und der Welt das Ihre gegeben wird.

Im "Fleische" sind die Instinkte, die Leidenschaften und die Hinneigung zum Materiellen, weil dort sein Ursprung ist. Daher benötigt ihr eine Lehre, die die menschlichen Herzenssaiten empfindsam macht, die das Herz veredelt und es erhebt, ohne es von der Erfüllung der Gesetze abzubringen, die den Menschen auf der Erde regieren. Durch diese Lehre wird sich der Geist zum Ewigen erheben können, zu jenem Reiche, in dem sein Ursprung ist.

Wenn er über das "Fleisch" und die Welt zu siegen vermag, wird es für ihn danach, wenn er bereits von der menschlichen Körperhülle frei ist, leichter sein, von Stufe zu Stufe aufwärtszusteigen, dem Vater immer näher zu kommen und daher die Welt, die er bewohnte und die ihn versklavt hatte, immer weiter hinter sich zu lassen.

48. Der Geistfunke, der den Menschen seinem Schöpfer ähnlich macht, wird sich immer mehr der unendlichen Flamme nähern, aus der er entsprang, und jener Funke wird ein leuchtendes Wesen sein — bewusst, strahlend vor Liebe, voll Wissen und Kraft. Jenes Wesen erfreut sich des Zustandes der Vollkommenheit, in welchem nicht der geringste Schmerz oder die kleinste Not existiert, in welchem die vollkommene und wahre Seligkeit herrscht.

49. Wenn dies nicht das Ziel eures Geistes wäre — wahrlich, Ich sage euch, Ich hätte euch meine Lehre nicht durch so viele Unterweisungen bekannt gemacht, denn dann wäre das Gesetz der "Ersten Zeit" für euch ausreichend gewesen, um in Frieden auf Erden zu leben. Aber wenn ihr bedenkt, dass Ich unter den Menschen lebte und ihnen eine unendlich bessere Welt jenseits dieses Lebens verhieß, und wenn ihr euch überdies daran erinnert, dass Ich in einer anderen Zeit wiederzukommen versprach, um weiterhin zu euch zu sprechen und alles zu erklären, was ihr nicht verstanden hattet, so werdet ihr zu dem Schluss kommen, dass die geistige Bestimmung des Menschen höher, viel höher ist als alles, was ihr erwarten könnt, und dass die verheißene Seligkeit unendlich viel größer ist, als was ihr ahnen oder euch vorstellen könnt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 278

1. Geliebte Jünger, ein weiteres Mal sage Ich euch: Wachet und betet, weil der Leib schwach ist und in seiner Schwachheit den Geist vom rechten Wege abbringen kann.

2. Der Geist, der wachsam zu leben versteht, weicht niemals von der Bahn ab, die sein Herr für ihn vorgezeichnet hat, und er ist in der Lage, sein Erbe und seine Gaben zur Anwendung zu bringen, bis er seine Höherentwicklung erreicht hat. Dieses Wesen muss in den Prüfungen vorankommen, weil es wachsam lebt und sich niemals von der Materie beherrschen lässt. Wer wacht und betet, wird immer siegreich aus den Lebenskrisen hervorgehen und den Lebensweg mit festem Schritt zurücklegen.

3. Wie anders ist das Verhalten dessen, der zu beten und zu wachen vergisst! Freiwillig verzichtet er darauf, sich mit den besten Waffen zu verteidigen, die Ich in den Menschen gelegt habe, welche der Glaube, die Liebe und das Licht des Wissens sind. Er ist es, der die innere Stimme nicht vernimmt, die zu ihm durch die Intuition, das Gewissen und die Träume spricht. Aber sein Herz und sein Verstand verstehen jene Sprache nicht und schenken der Botschaft seines eigenen Geistes keinen Glauben.

4. Wenn der Mensch hinsichtlich des höheren Lebens, das über ihm existiert und vibriert, bewusst leben würde und wenn er seinen Geist zu befragen verstünde — wie viele Unannehmlichkeiten würde er sich ersparen, vor wie vielen Abgründen würde er sich retten. Aber sein Leben lang fragt er jene um Rat, die keine Lösung für seine Zweifel und seine Ungewissheiten haben: die Wissenschaftler, die in die materielle Natur eingedrungen sind, die jedoch das spirituelle Leben nicht kennen, weil der Geist in ihnen in Lethargie verfallen ist.

5. Der Geist des Menschen muss erwachen, um sich selbst zu finden, um all die Fähigkeiten zu entdecken, die ihm anvertraut wurden, um ihn in seinem Kampfe zu unterstützen.

6. Heute ist der Mensch wie ein kleines dürres Blatt, das vom Baum des Lebens gefallen und Spielball der Winde ist, tausend Wechselfällen unterworfen, schwach gegenüber den Naturgewalten, gebrechlich und armselig angesichts des Todes, während er doch Herr über die Erde sein sollte als ein Fürst, der von Mir ausgesandt wurde, um sich auf der Welt zu vervollkommnen.

7. Die Zeit des Erwachens ist gekommen, in der ihr euch auf der Suche nach der Wahrheit beeilen müsst und den Weg, auf den euch euer Ehrgeiz, eure Verzweiflung und eure Unwissenheit gebracht hat, zurückgehen müsst.

8. Flieht nicht vor meinem Lichte, das erscheint, um die Welt durch seine Offenbarungen zu erschüttern. Bald werdet ihr am geistigen Firmament den rettenden Stern dieser schiffbrüchigen Welt erstrahlen sehen — dieser in den Schatten eines materialistischen, unfruchtbaren und egoistischen Lebens verirrten Menschheit, weil sie sich vom dem Gesetze entfernt hat, das die Essenz eures Leben ist.

9. Gesegnetes Volk: Werden eure Herzen nicht erschüttert, wenn Ich so von der Menschheit zu euch spreche? Denkt ihr nicht sofort an die so schwierige Mission, die ihr zu erfüllen habt?

10. Ich spreche so zu euch, damit ihr euch vorbereitet. Denn nun ist die Zeit nahe, in der auf der Welt meine Boten und meine Gesandten erscheinen werden, und unter diesen Sendboten werden einige von euch sein, einige von denen, die mein Wort in dieser Dritten Zeit vernommen haben.

11. Nur die reinen Herzens sind, dürfen zu den Ländern und Nationen aufbrechen, um meine Botschaft zu verbreiten, denn sie werden die einzig Würdigen sein, von der Wahrheit dieses Werkes Zeugnis abzulegen.

12. Wenn diese Sendboten zu den Ländern, die sie erwarten, aufbrechen, muss aus ihren Herzen jeder religiöse Fanatismus bereits gelöscht sein, darf nicht mehr der kleinste Wunsch nach Schmeicheleien oder Bewunderung vorhanden sein, noch soll ihre Hand es wagen, sich für das Liebeswerk, das sie vollbringen, mit dem Geld der Welt zu beflecken. Sie sollen keine Wunder verkaufen, noch einen Preis für die Liebe untereinander festsetzen. Sie sollen Diener sein, nicht Herren. Es wird noch die Zeit kommen, in der ihr die Größe wahrer Demut begreift, und dann werdet ihr erkennen, dass, wer Diener zu sein verstand, in Wirklichkeit frei war in seiner Aufgabe, Gutes zu tun und Barmherzigkeit zu verbreiten, und dass ihn in seinem Leben der Glaube, die Zuversicht und der Friede begleitet haben.

13. Jener dagegen, der sich für einen König und Herrn gehalten hat, ohne Verdienst zu haben, um dies zu sein, ist — auch wenn ihm die Völker zu Füßen liegen — ein Sklave, ist ein Elender, weil er weder Ruhe, Frieden, Sicherheit noch Glauben hat.

14. Wenn ihr eine wirkliche Ermutigung im geistigen Kampfe haben wollt, dann wendet euch euren Nächsten zu, und ihr werdet jedes Mal, wenn ihr einen Trauernden tröstet, einen Kranken heilt oder einen Verirrten rettet, eine tiefe Befriedigung, ein unsagbares Glück fühlen, das unvergleichlich größer ist als die Vergnügungen, die euch die Welt bieten kann. Wenn euer menschliches und kleines Herz einmal diese Art von Freuden erfährt, dann deshalb, weil euer Geist gerungen und sich erhoben hat.

15. Ich entdecke folgende heimliche Frage in eurem Herzen: "Was wird aus uns werden, wenn uns die Wärme dieses Wortes einmal fehlt?" Der Grund dafür ist, dass euer Geist die Zeit der Schmerzen vorausfühlt, die die Welt von dem Zeitpunkt an zersetzen wird, an dem meine Kundgebung endet.

16. Ich sage euch: Wenn ihr meine Unterweisungen befolgt, werdet ihr nichts zu fürchten haben. Denn wer auf meinem Wege geht, den erleuchtet mein Licht, und der hat meinen Frieden. Seid besorgt um die, die vergessen haben, zu beten, um die, die keine Nächstenliebe in ihrem Herzen fühlen, um die, die die Geistesgaben, die sie besitzen, nicht kennen. Betet für sie alle.

17. Lehret zu beten, macht euren Mitmenschen begreiflich, dass es ihr Geist ist, der mit seinem Schöpfer Zwiesprache halten soll, damit sie einsehen, dass ihre Gebete fast immer der Schrei des Körpers sind, der Ausdruck von Angst, der Beweis ihres Mangels an Glauben, ihres Aufbegehrens oder ihres Misstrauens gegen Mich.

18. Macht euren Mitmenschen begreiflich, dass sie ihren Körper nicht kasteien oder zerfleischen müssen, um meinen Geist zu bewegen, um mein Mitgefühl oder meine Barmherzigkeit zu erwecken. Jene, die sich körperliche Leiden und Bußen auferlegen, tun dies, weil sie nicht die geringste Kenntnis davon haben, welches die wohlgefälligsten Opfergaben für Mich sind, noch eine Vorstellung von meiner Liebe und der Barmherzigkeit eures Vaters haben.

19. Meint ihr, dass es für Mich der Tränen in euren Augen und des Schmerzes in euren Herzen bedarf, um Mich eurer zu erbarmen? Dies würde bedeuten, Mir Härte, Gefühllosigkeit, Gleichgültigkeit, Selbstsucht zuzuschreiben. Könnt ihr euch diese Fehler in dem Gott, den ihr liebt, vorstellen?

20. Wie wenig habt ihr euch darum bemüht, Mich kennenzulernen! Der Grund dafür ist, dass ihr euren Verstand nicht so geschult habt, dass er im Einklang mit dem Geiste denkt.

21. Ich spreche zu euch viel über das Gebet, weil es nötig ist, dass ihr alle Kräfte und Wirkungsweisen entdeckt, die ihm innewohnen. Denn die Zeit ist gekommen, in der euer Geist die große Mission auf der Welt erfüllt, zu der er bestimmt worden ist, und das Gebet ist die vorzüglichste Waffe für seinen Kampf.

22. Wer zu beten versteht, ist ein Soldat Gottes, weil seine Vergeistigung ihn unbesiegbar macht. Seine Waffen wirken, ohne dass die Welt es bemerkt. Sein Licht erhellt die Finsternis, seine Macht vereitelt schlechte Absichten, seine Liebe sät den Frieden. Er benötigt keine materiellen Mittel, um seine Mission zu Ende zu führen, er erfüllt und handelt, als ob er bereits im Geistigen wäre.

23. Ich habe der Menschheit die notwendige Zeit für ihr geistiges Erwachen gegeben, und diese Zeit geht zu Ende. Sie braucht nur noch einige weitere Schritte auf den Wegen der Welt zu machen, dann wird sie innehalten, um willig in das Reich der Liebe einzugehen.

24. Noch immer werdet ihr einen Mächtigen sich auf einen anderen Mächtigen stürzen sehen, um ihn zu vernichten und als Herr der Erde übrigzubleiben. Sie machen sich nicht bewusst, dass jene Macht, die sie erstrebten, ihnen nicht gewährt werden wird, weil sie die Grenzen der Willensfreiheit überschreiten.

25. Wenn am Ende des Kampfes einer noch aufrecht steht und den Siegesschrei ausstoßen möchte, wird er sehen, dass sein Reich aus Ruinen und Leichnamen besteht, dass sein Weltreich aus Elend und Tod besteht, und dies wird das Ende der Kriege auf der Welt sein.

26. Der Mensch wird dann nicht behaupten können, dass er in Mir ein Hindernis für seine Wissenschaft oder einen Feind seines Machtstrebens und seines Verlangens nach Größe fand. Denn Ich ließ ihn bis ans Ende, bis an die Grenze gehen, denn ihr wisst ja, dass alles Menschliche eine Grenze hat.

Der Mensch schuf eine Welt nach seinen Vorstellungen, und er selbst zerstörte sie, weil ihre Fundamente nicht fest waren. Wessen wird er Mich beschuldigen können? Doch wenn der Schmerz am größten ist und sein Herz sich angesichts des Resultats seiner Werke entsetzt, dann wird er nach Erbarmen und Vergebung rufen, denn erst in diesem Augenblick wird der Geist den Kerker zerbrechen, in dem er Gefangener war, um im Verlangen nach Jenem auszubrechen, den er vergessen hatte oder wenn er sich einmal an Ihn erinnerte, es nur geschah, um seiner Macht zu misstrauen.

27. Der Mensch wird meine Gerechtigkeit kennenlernen — nicht meine Vergeltung. Denn wenn dieses Gefühl in Mir existieren und Ich es auf die Menschheit entladen würde, so würde Ich sie, statt sie zu reinigen, beflecken. Doch meine Gerechtigkeit hat die Aufgabe, eurem Geist die Reinheit zurückzugeben.

28. Seht, wie Ich — während die Menschen ihre Vernichtung vorbereiten — alles für ihre Rettung und ihre Auferstehung bereitstelle, auch wenn sie dafür einen Schmelztiegel unermesslicher Leiden durchleben müssen, die notwendig sind, um die Geistwesen in ihrer Reue und ihrem Vorsatz zu stärken, dem Gesetze treu zu bleiben.

29. Alle wird meine Liebe retten, allen werde Ich die Gelegenheit geben, zu Mir zurückzukehren, und dann werdet ihr wissen, dass der Allmächtige und der endgültige Sieger Ich bin. Doch Ich werde nicht über Besiegte herrschen, noch über Tote, noch über Erniedrigte: Mein Sieg wird echt sein, weil Ich über Sieger regieren werde.

30. Ihr seid wie ein Park, auf dessen von Mir gepflegten Rasenflächen Ich kein Unkraut aufkommen ließ. Ich habe zugelassen, dass Büsche wachsen und Knospen sprießen und sich Blütenkelche öffnen, damit der Besucher sich an deren Anblick erfreuen kann, und der Spaziergänger vor der Ungunst der Witterung Schutz findet und im Schatten der Bäume ausruht.

31. Manchmal wird euer Frieden zu Kampf, zu Beunruhigungen oder Angst. Dies geschieht, wenn der Sturm die Felder und Gärten peitscht, die Bäume durchrüttelt und die Blüten entblättert. Dann fragt ihr, welchen Sinn jene Prüfungen haben. Doch Ich sage euch, dass der Wirbelsturm von den Bäumen die schlechten Früchte und die dürren Blätter herabfallen lässt und alles aus dem Garten wegweht, was nicht in seinem Schoße existieren soll.

32. Wenn dieser Garten erblüht und nach meinem Willen seine Früchte trägt, werde Ich seine Tore öffnen und die Bewohner anderer Provinzen einladen, ihn zu betreten, um ihnen die Früchte zu schenken, die ihnen am besten gefallen, damit sie sie in ihre Provinzen tragen können.

33. Ich segne die Bäume, die, obwohl sie vom Wirbelsturm gepeitscht worden sind, standfest zu bleiben vermochten, und die, obschon ihre Äste für kurze Zeit entlaubt waren, sich bald wieder mit Grün bedeckten.

34. Als die Prüfung vorüber war, habt ihr verwundert gesehen, dass die faulen Früchte und die dürren Blätter vom Baume abgefallen waren.

35. Ich gab euch die Kraft, um der Prüfung standzuhalten, und gab euch das Licht, um den Sinn dieser göttlichen Lektionen zu verstehen.

36. Wenn Ich euch fragen würde, was jene schlechten Früchte sind, die euer Baum manchmal trägt — was würdet ihr Mir sagen? Sofort würdet ihr Mir antworten, dass es eure Geschwister sind, die nicht mit Lauterkeit arbeiten, die sich nicht erneuert haben, die Mir nichts Gutes darbringen. Doch Ich sage euch, dass die schlechten Früchte nicht eure Geschwister sind, dass nicht sie es sind, die der Wirbelsturm aus dem Garten wegbläst. Die schlechten Früchte sind die schlechten Gewohnheiten, die schlechten Gefühle, die Fehler, die sie in meinem Werke begehen. Und die dürren Blätter sind all jene überflüssigen Kulthandlungen, die noch immer inmitten meiner Jünger gewohnheitsmäßig fortbestehen, wie äußerliche Anbetungsformen, Riten, Symbolhandlungen und Verhaltensweisen, die einer sehr fernen Vergangenheit angehörten, die aber heute bereits wie dürre Blätter ohne Saft sind, die vom Baume des Lebens abgefallen sind.

37. Wenn meine Lehre einen von euch als schlechte Frucht betrachten würde, unwürdig, am Baume meiner Gerechtigkeit und meiner Liebe zu sein, so wäre sie nicht wahr, weil sie keine Barmherzigkeit gegenüber dem, der gesetzwidrig handelt, zeigen würde, noch würde sie Liebe gegenüber dem Bedürftigen, noch Vollmacht zeigen, ihn zu bekehren.

38. Ihr wisst, dass Ich niemanden fortjage, noch ein einziges meiner Kinder verstoße, sondern jede Unlauterkeit aus seinem Herzen vertreibe und ihn lehre, alles Böse aus seinem Busen hinauszuwerfen, das ihn von der wahren Erfüllung meines Gesetzes abhielt.

39. Wenn Ich die Unvollkommenen abweisen müsste und nur die Guten und Gerechten annehmen dürfte — wahrlich, Ich sage euch, keiner von euch würde von Mir erwählt, weil ihr alle unvollkommen seid und Ich in eurer Mitte nicht einen Gerechten finde.

40. Die Größe meiner Lehre besteht in der Erlösung der Sünder.

41. Dankt eurem Vater, denn Er Selbst ist es, der euch seine Lehre erklärt, weil die Menschheit meine Unterweisungen entstellt, indem sie das, was unendlich gerecht ist, so erscheinen lässt, als ob es ungerecht wäre.

42. Ihr stellt meinen Garten dar. Mein Wort ist es gewesen, das euch gepflegt hat. Aber noch seid ihr nicht erblüht, noch habt ihr Früchte getragen. In Wahrheit sage Ich euch, dass die Blüten eures Gartens sich erst öffnen werden, wenn ihr euch von Geist zu Geist austauscht, und die Früchte an eurem Baume werden erst reif werden, wenn eure Werke Wahrhaftigkeit, Liebe, Wissen enthalten, wenn sie Leben, Nahrhaftigkeit und guten Geschmack haben.

43. Ein weiteres Mal sage Ich euch, dass diese Dritte Zeit, in der ihr Mich durch das menschliche Verstandesvermögen gehört habt, nur eine Etappe der Vorbereitung oder der Heranbildung gewesen ist — eine Kundgebung meines "Wortes", meines Geistes, aber noch immer vermenschlicht und vermaterialisiert. Daher sage Ich euch, dass diese Mitteilungsform nicht das Ziel eurer geistigen Bestrebungen sein kann.

44. Diese Kundgabe ist die Stufe gewesen, die euch einen weiteren Schritt auf dem Pfade aufwärtssteigen ließ, der euch der vollkommenen Zwiesprache näherbringt.

45. Ich spreche oft zu euch davon, damit, wenn das Ende des gegenwärtigen Zeitabschnitts kommt, ihr den Schritt in die neue Zeit ohne Zaghaftigkeit tut. Dann werdet ihr euch davon überzeugen, dass der Stimmträger nicht unbedingt nötig ist, um meine göttliche Einsprache zu empfangen, weil diese auf jeden Geist herabkommen wird.

46. Durch jenes Licht werdet ihr meine Aufträge erhalten, meine Gegenwart fühlen und meine Stimme vernehmen.

47. Zu jener Zeit wird der Neuling zu einem Jünger geworden sein, er wird nicht mehr jener sein, der seinen Herrn rief und Ihm sagte: "Vater, komm zu mir, gib mir Deinen Beistand, richte mich auf." Dann wird er der sein, der sich erhebt und sich seinem Vater nähert, um Ihm zu sagen: "Geliebter Meister, mein Vater, hier bin ich, ich bin bereit, Dich zu vernehmen und Deinen göttlichen Willen von Dir zu empfangen."

48. Begreife, Volk, dass das, was Ich euch durch diese Stimmträger offenbart habe, nicht alles ist, noch sein kann, was Ich dem Menschen zu offenbaren habe.

49. Ich habe zwar vieles durch diese Münder kundgetan, aber es ist — obschon umfangreich — nicht meine geheime Schatzkammer, nicht das ganze Buch meiner Weisheit. Ich sage euch noch einmal: Es war die Vorbereitung, die Einführung in die Zeit der Vergeistigung.

50. Ihr habt damit begonnen, eure Gaben zu entfalten, aber die weitgehendste Entfaltung werdet ihr erst dann haben, wenn dieses Wort aufgehört hat.

51. Lasst euch vorerst von Mir vorbereiten, damit, wenn ihr die letzte meiner Lehransprachen vernehmt, in meinem Volke ein Fest ist und nicht Trauer, weil es Mich nicht mehr in dieser Form vernimmt.

52. Durch euren Geist wird die Erinnerung an jene Zeiten ziehen, in denen das Volk die Stimme Jehovas im Gewitterdonner hörte und sein Licht im Aufleuchten der Blitze sah, in der es das Gesetz in Stein gemeißelt empfing, und das Brot des ewigen Lebens im Manna versinnbildlicht war.

53. Euer Gewissen wird euch an meine Gegenwart auf dieser Welt erinnern, als Ich — Mensch geworden — bei euch lebte, um gesehen, gehört und verstanden werden zu können, um euren schlafenden Geist durch das Wunder meiner Wundertaten wachzurütteln, euch Beweise meiner Liebe zu geben. Und um Glauben zu finden, gewährte Ich euch alles, worum ihr Mich batet: Vergebungen, Geduld, Wundertaten, Segnungen, Blut und Leben.

54. Auch werdet ihr euch an die Zeit erinnern, in der ihr diese Kundgabe durch meine Übermittler oder Stimmträger gehabt habt, indem Ich mein Wort hörbar machte und es der Fassungskraft aller anpasste, um verstanden zu werden.

55. Dann werdet ihr vor Traurigkeit und vor Freude weinen: Aus Traurigkeit, wenn ihr eure Langsamkeit begreift, mit der ihr auf dem geistigen Pfade gewandert seid, und wegen eurer Hartherzigkeit, die den Vater immer genötigt hat, zu eurem Elend und eurer Armseligkeit herabzukommen. Euer Weinen wird aus Freude sein, wenn ihr erkennt, dass ihr trotz eurer Langsamkeit bereits an den Toren der Neuen Zeit angekommen seid, in der ihr euren Vater nicht mehr opfern werdet, in der ihr Ihn nicht mehr rufen und unter Tränen anflehen werdet, euch vor dem Verderben zu retten, weil ihr bereits zu Ihm zu gehen und mit Ihm zu sprechen und Ihn mit dem Geiste zu hören verstehen werdet.

56. Weshalb sollte im letzten Augenblick dieser Kundgabe Schmerz vorhanden sein, da dieser Tag den Beginn eines neuen Zeitabschnitts mit größerem Licht und größerer Vollkommenheit kennzeichnet? Ich habe euch gesagt, dass Ich will, dass dieser Tag ein geistiges Fest in meinem Volke sein soll.

57. Wahrlich, Ich sage euch, Ich halte für euch noch größere Unterweisungen bereit als die, die Ich euch bis heute offenbart habe. Doch wann werdet ihr imstande sein, alles zu ergründen und zu erfassen, was Ich euch im Worte der Stimmträger gelehrt und enthüllt habe? Wann werdet ihr Mir sagen, dass ihr bereits den Kern dieser Unterweisung verstanden habt?

58. Seid unbesorgt, denn wenn ihr euch wirklich dem Studium und der Ausübung meines Wortes widmet, werdet ihr von Mir bis zum Ende des Weges geführt werden. Erinnert euch daran, dass Ich das Licht bin, das euren Weg erhellt.

59. Volk, Ich will, dass ihr das gesegnete Erbe erkennt, das ihr seit Anbeginn von der Barmherzigkeit eures Vater empfangen habt. Ihr seid seit damals gekennzeichnet, damit ihr in der Dritten Zeit Zeugnis von meiner Wahrheit gebt. Mein Licht ist euch auf allen Wegen eurer langen Wanderschaft gefolgt.

60. Ihr wart vorbereitet, damit ihr Mich zum Zeitpunkt des Empfanges dieser Botschaft erkennen könntet und euch nicht der Zweifel von Mir fernhalten würde. Daher seid ihr manchmal, wenn ihr nachdenkt, erstaunt, dass ihr euch von vielen Bindungen, die euch banden, frei machen konntet. Ihr könnt den Schritt, den ihr getan habt, nicht bereuen, weil ihr die Klarheit meines Werkes und die Güte meines Wortes erkannt habt. Ihr alle kennt den Weg, dem ihr folgt, und das, was ihr derzeit tut, sehr wohl. Es gibt in meinen Offenbarungen keine Geheimnisse, noch Unklarheiten in meinem Worte.

61. Die Klarheit und die Ausführlichkeit meiner Unterweisungen werden bewirken, dass euer Geist nach und nach das offenbart, was der Vater ihm anvertraut hat, und die Gaben entfaltet, die lange Zeit verborgen waren. Ihr wart eingeschlafen, und so erkennt ihr erst jetzt, dass ihr mein Licht erblickt habt. Ich habe euch nicht überrascht, ihr habt euch selbst überrascht. Ich bin kein Geheimnis für meine Kinder gewesen, ihr dagegen verbergt noch viele Geheimnisse. Daher bin Ich euch zu Hilfe gekommen, damit ihr die Wahrheit ganz erkennt.

62. Dankt eurem Herrn, weil ihr aufs neue auf dem Wege seid, aber begnügt euch nicht damit. Denkt daran, dass Ich euch den Pfad angeboten habe, damit ihr auf ihm zu Mir kommt. Ihr seid Schüler einer geistigen Lehre, deren Ziel ihr noch für weit entfernt haltet. Aber meine Lehre steht euch bei, mein Wort ermutigt euch, und meine Barmherzigkeit stärkt euch, damit es kein Versagen bei euch gibt. Denn ihr werdet eure Ernte erst ernten, wenn ihr zum Gipfel der Vergeistigung gelangt.

63. Derzeit erhellt mein Wort die Erde, es ist gerade in der angekündigten Zeit gekommen, und obwohl nur wenige die Zeugen dieser Botschaft sind, wenn ihr sie der Zahl nach mit der Menschheit vergleicht, so wird doch der Tag kommen, an dem mein Wort auf der ganzen Welt ertönen wird.

Bisher habt ihr euch damit begnügt, Mich zu vernehmen. Doch wenn meine Kundgebung einmal zu Ende ist, werden unter euch die Jünger in Erscheinung treten, die meine Lehre studiert haben und über ihre Essenz wachen, die in entschiedener und klarer Weise dafür sorgen, dass in diesem Werke solche Liebeswerke vollbracht werden, die die Menschen überzeugen.

64. Heute sehe Ich noch viele im Irrtum befangen, da sie meiner Unterweisung Riten und Traditionen beimengen, die nicht zu ihr gehören. Doch erst nach eurem Studium wird für eure Gottesverehrung und eure Kulthandlungen die Säuberung und die Wahrhaftigkeit eintreten, und infolgedessen die geistige Einigkeit des Volkes.

65. Nun glaubt ihr die Verantwortung zu begreifen, die ihr habt, und glaubt die Größe dieses Werkes zu erfassen. Dennoch sage Ich euch, dass ihr dieses Verständnis erst nach dieser Zeit der Unterweisungen haben werdet, und nachdem ihr über das, was ihr gehört habt, nachgedacht habt.

66. Alles werdet ihr in meinem Worte ausgesprochen finden, in keinem Punkte werdet ihr es unklar oder zweideutig finden. Aber ihr werdet eine gewisse Zeit dem Nachdenken über diese Botschaft widmen müssen, damit ihr der Menschheit eine Frohe Botschaft strahlenden Lichtes, des Friedens und wahren Trostes anbieten könnt. Dies ist die Mission, zu der du bestimmt worden bist, o Volk, als Zeuge dieser Offenbarung. Daher habe Ich von dir Rechenschaft verlangt über diese schon vor langer Zeit eingegangenen Verpflichtung gegenüber dem Vater.

Wachet, betet und bereitet euch vor, damit ihr mein Wort in seiner ganzen Reinheit übermitteln könnt. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr es so weitergebt, wird es siegen, weil es dann allen Verurteilungen, Anfeindungen und Nachforschungen standhalten kann. Aber die, die es bekanntmachen, werden es mit ihren Werken bezeugen müssen, damit sie den abfälligen Urteilen und den Prüfungen, denen sie unterworfen werden, standhalten können. Dies werdet ihr erreichen, wenn ihr mein Wort ohne Fanatismus oder Geheimnistuerei auf euer Leben anzuwenden vermögt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 279

1. Ihr legt einen dornigen Pfad zurück, und bei jedem Schmerz, den ihr habt, hört ihr die Stimme des Gewissens, die euch sagt, dass ihr noch weit davon entfernt seid, das Gesetz eures Vaters zu erfüllen, und dass ihr deshalb strauchelt.

Der Geist bewahrt das intuitive Wissen, dass er vor langer Zeit dem Schoße des Schöpfers entsprungen ist, und da er weiß, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat und zurücklegen muss, um zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren, widmet er sich dem Gebete, da er weiß, dass er wenigstens in diesem Augenblick mit seinem Vater in Verbindung treten kann. Der Geist weiß, dass er im Gebete einen Trost findet, der ihn liebkost, stärkt und heilt.

2. Ich segne jene, die beten. Je spiritueller ihr Gebet ist, desto größer ist der Friede, den Ich sie fühlen lasse. Dies könnt ihr euch leicht erklären; denn wer, um zu beten, darauf angewiesen ist, vor Bildnissen oder Gegenständen niederzuknien, um die Gegenwart des Göttlichen zu fühlen, wird nicht die geistige Empfindung der Gegenwart des Vaters in seinem Herzen erfahren können.

3. "Selig, die, ohne zu sehen, glauben", sagte Ich einstens, und jetzt sage Ich es erneut; denn wer seine Augen für die Dinge der Welt schließt, öffnet sie für das Geistige, und wer Glauben an meine geistige Gegenwart hat, muss sie fühlen und sich ihrer erfreuen.

4. Wann werden die Erdenmenschen damit aufhören, ihrem Geist die Wonne zu versagen, Mich in ihrem Herzen zu fühlen mittels des direkten Gebetes oder — was dasselbe ist — durch das Gebet von Geist zu Geist? Dann, wenn mein Licht das Leben der Menschen erleuchtet, sie die Wahrheit kennen und ihre Irrtümer begreifen.

5. Jetzt ist die rechte Zeit, um zu beten und zu meditieren; aber mit Gebeten, die frei von Fanatismus und Vergötzung sind, und mit ruhigem und tiefem Nachdenken über mein göttliches Wort.

6. Alle Stunden und alle Orte können geeignet sein, um zu beten und zu meditieren. Nie habe ich euch in meinen Unterweisungen gesagt, dass es Orte oder Augenblicke gäbe, die besonders dafür vorgesehen sind. Wozu auf der Welt bestimmte Orte aufsuchen, um zu beten, wo doch euer Geist größer ist als die Welt, die ihr bewohnt? Weshalb Mich auf Bildnisse und so begrenzte Orte beschränken, wo Ich doch unendlich bin?

7. Der schwerwiegendste Grund für die geistige Armut der Menschen und ihre irdischen Schicksalsschläge ist ihre unvollkommene Art zu beten, weshalb Ich euch sage, dass diese Erkenntnis die ganze Menschheit erreichen muss.

8. Ihr steht vor den Toren zum Geistigen Zeitalter. Wundert euch also nicht, dass Ich zu euch viel von dem spreche, das dem Geiste zugehörig ist.

9. Niemand sollte von meiner neuen Botschaft und dem Sinngehalt meines Wortes überrascht sein. Denn die Propheten der Ersten Zeit kündigten ebenso wie Christus in der Zweiten Zeit mit größter Klarheit das Zeitalter an, das ihr heute erlebt.

10. Viele sind durch die Welt gezogen, weil sie erkannten, dass jetzt die Zeit der Erfüllung jener Prophetien ist. Doch muss Ich euch sagen, dass nicht alle den Sinn der Schriften verstanden haben, da sie ihnen eine auf das Materielle bezogene Auslegung geben ähnlich jener, die die Juden damals dem Kommen des Messias und seinem Reiche gaben.

11. Als Ich auf der Erde war, sagte Ich euch: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Bei einer anderen Gelegenheit sagte Ich: "Ich muss von euch gehen, denn Ich werde euch die Wohnung bereiten, zu der ihr gelangen sollt."

12. Also, Jünger, wenn Ich mit einer Lehre kam, die von einem höheren Leben sprach, die das Geistige Leben offenbarte und euch den Weg zeigte, um auf ihm zu demselben zu gelangen — ein Weg, den ihr verstehen müsst, der nicht nur mein Wort gewesen ist, sondern auch das Gesetz der Ersten Zeit und alle Prophetien, die euch von meinen Boten übergeben wurden, die zu den Menschen vom Geistigen Leben sprachen — warum habt ihr den göttlichen Sinn jener Offenbarungen materiell aufgefasst?

Ich habe zu den Menschen in den vergangenen Zeiten im Gleichnis und in Sinnbildern gesprochen, denn weder der Geist noch die Verstandesorgane waren fähig, das Licht in Fülle zu empfangen. Es war daher unbedingt notwendig, jene Sprache, jene Gestalten und Gleichnisse ins Geistige zu übertragen und sie geistig auszulegen, bis man den wahren Sinn derselben findet.

13. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" sage Ich euch aufs neue. Mein Reich ist im Geistigen, denn dem Wesen nach bin Ich Geist. Doch da ihr Kinder dieses Wesens seid, ist es nur natürlich, dass auch ihr zu jenem Reiche gehört.

Um zu ihm zu gelangen, habe Ich euch eine Lehre inspiriert und eine Weisheit offenbart, die euch über euren menschlichen Zustand erheben und euch Schritt für Schritt dem Geistigen Reiche näherkommen lassen.

14. Bete und meditiere, Volk, dann wirst du nicht in Irrtum geraten, noch wirst du von irgendjemandem verwirrt werden. Denn du bist die Saat des Neuen Zeitalters, weil du zu dem unsichtbaren Berge kommst, um die Stimme deines Vaters zu vernehmen.

15. Aus der Finsternis und den Abgründen steigen nun die Geistwesen empor, um die Reihen des Volkes Gottes zu vergrößern, in deren Kindern der Same Abrahams, Jakobs, Moses', Elias' und all jener ist, die mit ihren Werken den Namen ihres Volkes zu ehren und den Namen ihres Gottes zu verherrlichen verstanden.

16. Eine Stimme hat euch erweckt, eine gütige und trostreiche Stimme, die euch ins Reich des Lichtes und des Lebens ruft, die sich jedoch in Gerechtigkeit verwandeln kann, wenn ihr es vorzieht, weiterhin euren Geist herabzuwürdigen und das Gesetz zu missachten.

17. Dem Gehorsamen und Demütigen sagt mein Wort: Bleibe standhaft, denn du wirst viel von meiner Gnade erlangen und wirst vieles für deine Geschwister erreichen. Dem Törichten sagt meine Stimme: Wenn du diese gesegnete Gelegenheit nicht nutzest, um dem Schmutz der Sünde oder der Finsternis der Unwissenheit, in der du lebst, zu entkommen, wirst du Zeiten und Zeitalter über deinen Geist hinweggehen sehen, ohne zu erfahren, was der Herr in seiner Botschaft brachte, noch welches die Geistesgaben waren, die Er seinem Volke offenbarte.

18. Zwar wird es für alle eine geeignete Zeit geben, um sich zu retten und sich zu den Höhen aufzuschwingen. Aber wehe dem, der diesen Tag verzögert! Wehe dem, der die Gelegenheiten versäumt, die Entwicklung seines Geistes zu erreichen, weil er sich den Nichtigkeiten dieser Welt gewidmet hat! Er weiß nicht, wie lange die Zeit sein wird, in der er auf eine neue Gelegenheit warten muss, noch kennt er die Bitternis seiner Wiedergutmachung. Darin liegt nicht die geringste Vergeltung oder die gelindeste Strafe vonseiten des Vaters, wohl aber seine strenge und unerbittliche Gerechtigkeit.

19. Wisst ihr etwa heute, da Ich Mich unter euch eingefunden habe, ob ihr nicht schon frühere Gelegenheiten versäumt oder ungenutzt gelassen habt, und kennt ihr etwa die Zeitspanne, die euer Geist abgewartet hat, um diese neue Gelegenheit zu erhalten, eine Mission zu erfüllen, die ihm vor langer Zeit anvertraut wurde? Was weiß euer Herz oder euer Verstand von der Vergangenheit ihres Geistes, von ihrem Schicksal, ihren Verschuldungen, Aufgaben und Sühneleistungen? Nichts! Daher dürft ihr die Vervollkommnung des Geistes nicht unterbrechen, noch sie durch die Liebe zu den Gütern der Welt in Versuchung führen. Er muss einem anderen Weg, anderen Zielen, anderen Idealen folgen.

20. Dies sind die ersten Tage eines Zeitalters, das strahlend in der Menschheit anbricht. Es ist unter Stürmen, Blitzen, Erschütterungen und Schmerzen erschienen. Aber die dunklen Wolken werden sich auflösen, und das Licht der Wahrheit wird in ihrer ganzen Majestät erstrahlen.

21. Heute lebt ihr noch in den trüben Tagen, die dem Lichte vorausgehen. Dennoch dringt dieses Licht, indem es die wenigen Aufhellungen eures wolkigen Himmels nutzt, mit seinen kurzen Lichtstrahlen hindurch, die zu einigen Punkten der Erde gelangen, Herzen berühren, die Geistwesen erschüttern und erwecken.

22. Alle, die von diesem Lichte überrascht worden sind, haben auf ihrem Wege innegehalten, um zu fragen: "Wer bist Du?" Und Ich habe ihnen geantwortet: "Ich bin das Licht der Welt, Ich bin das Licht der Ewigkeit, Ich bin die Wahrheit und die Liebe. Ich bin Jener, der versprach, wiederzukommen, um zu euch zu sprechen — Jener, von Dem man sagte, dass Er 'das Wort' Gottes war."

23. Wie Saulus auf dem Wege nach Damaskus haben sie ihren ganzen Stolz gedemütigt, haben sie ihren Hochmut überwunden, und ihr Angesicht demütig gesenkt, um Mir mit dem Herzen zu sagen: "Mein Vater und Herr, vergib mir. Jetzt begreife ich, dass ich Dich verfolgt habe, ohne mir dessen bewusst zu sein."

24. Von diesem Augenblicke an haben sich jene Herzen in kleine Nachfolger verwandelt. Denn in dieser Dritten Zeit ist bis zum heutigen Zeitpunkt unter meinen neuen Jüngern noch kein Apostel mit der Erhebung von dem erschienen, der Mich so sehr in meinen Jüngern verfolgte und Mich danach mit so großer Inbrunst liebte.

25. Ihr seid kleine Nachahmer und Nachfolger jener, die ihre geistige Mission auf der Welt mit großen Werken der Liebe schrieben und ihre Spur neben der von Jenem hinterließen, den sie so sehr liebten und für den sie starben: Ihren Meister.

26. Ich spreche zu euch von den vergangenen Zeiten manchmal in großen Zügen und ein anderes Mal ins Einzelne gehend, damit ihr lernt, aus den großen Lehrbeispielen den geistigen Sinngehalt zu ziehen, welcher unsterblich und unwandelbar ist.

27. Hier ist mein Herz, das für jede Bitte, jede Sorge, jede vertrauliche Mitteilung offen ist!

28. Ich bin für euch Vater, Meister, Freund, Krankenpfleger, Arzt und Berater. Legt alle eure Nöte bei Mir nieder, trocknet eure Tränen, vertraut Mir eure Hoffnungen und Wünsche an, macht Mich zu eurem Vertrauten.

29. Betet, meine Kinder, denn durch das Gebet erlangt man Weisheit, Gesundheit und Stärke.

30. Ich will, dass ihr zu wahren Jüngern von Mir werdet — Wesen, die sich ihrer Bestimmung bewusst sind — Menschen, die ihren Geist zu erheben verstehen, um auf Erden nicht zu straucheln.

31. Wer betet, fürchtet keine Abgründe oder Klippen, sein Geist ist immer wohlgemut.

32. Wenn ihr alle einmal so lebt, werdet ihr ein Heiligtum der Liebe zu eurem Vater errichtet haben, in deren Innerem die Klänge eines geistigen Lobliedes erklingen werden, das von Brüderlichkeit, Erhobenheit und Harmonie zeugt.

33. Ihr untersteht noch meiner Unterweisung, damit ihr, wenn ihr auf eurem Wege auf eine schwer lösbare Prüfung stoßt, in meinem Worte die Vorgehensweise für deren Bestehen erfahrt. Denn diese Neulinge von heute werden morgen Jünger und sogar Meister sein. Deshalb haben sie jetzt viel zu lernen.

34. Ich werde euer Herz formen, werde euer Verstandesvermögen ausbilden und eure Gefühle glätten, um euch aussenden zu können, von meinem Kommen in der Dritten Zeit Zeugnis abzulegen.

35. Mein neues Wort verbreitet sich noch nicht auf Erden. Bevor es Geltung erlangen kann, gebe Ich den Völkern vorhergehende Zeichen von meinem Kommen. Die Geistige Welt erfüllt derzeit die Aufgabe, die Menschen zur Wirklichkeit des Geistigen Lebens zu erwecken.

36. Hier unter euch habe Ich Mich ausführlich kundgegeben. Ihr könnt nicht sagen, dass es sich nur um Hinweise oder Zeichen gehandelt hat. Denn mein Wort mittels des menschlichen Verstandes ist klar und deutlich gewesen, obwohl es nur die vorbereitende Botschaft ist, um die Zwiesprache von Geist zu Geist zu erlangen.

37. Gewiss ist mein Wort durch diese Stimmträger eine ausführliche und tiefgehende Unterweisung gewesen. Es hat bereits offenbarte Wahrheiten bestätigt, ebenso wie es neue Offenbarungen gemacht hat.

38. Ich habe zu euch von der geistigen Bestimmung, von der Entwicklung der Wesen, von der Reinkarnation und der Wiedergutmachung des Geistes gesprochen. Ich habe zu euch über die verschiedenen Prüfungs- und Unterweisungsetappen gesprochen, die die Menschheit auf der Erde gehabt hat, symbolisiert in einem mit Sieben Siegeln versiegelten Buche. Ich habe euch offenbart, dass jetzt das Dritte Zeitalter ist, in dem Ich im Geiste zu euch komme, weil Ich euch fähig finde, meine geistige Gegenwart zu fühlen, und Ich habe euch gesagt, dass ihr das ganze Gesetz in zwei Vorschriften oder Geboten zusammenfassen könnt: euren Vater zu lieben und einander zu lieben.

39. Denkt nach, und ihr werdet begreifen, dass es nicht Zeichen gewesen sind, die Ich euch gegeben habe, sondern eine große Manifestation meiner Vaterliebe.

40. Die, die nur Zeichen bekommen haben, sind andere Völker — jene, die meine Verheißung, wiederzukommen, nicht aus ihren Herzen gelöscht haben, die den Weltraum erforschen und den Sinn aller großen Ereignisse beachten — in der Hoffnung, sagen zu können: "Der Meister ist nahe."

41. Wie wenig interessiert die Welt meine neue Manifestation! Wie wenige sind derer, die wachen und Mich erwarten, und wie viele sind es, die schlafen!

42. Über die, die in der Erwartung Meiner leben, kann Ich euch sagen, dass nicht alle die tatsächliche Form meiner Gegenwart in dieser Zeit ahnen. Denn während manche unter dem Einfluss alter Glaubensvorstellungen meinen, dass Ich als Mensch zur Welt zurückkehre, glauben andere, dass Ich in irgendeiner für jedes Menschenauge sichtbaren Gestalt erscheinen muss, und sehr wenige nur erraten die Wahrheit und ahnen, dass mein Kommen geistig ist.

43. Während die einen sich fragen, welche Gestalt Ich annehmen werde, zu welcher Stunde oder an welchem Tage Ich Mich auf Erden zeigen werde und an welchem Ort Ich erscheinen werde, sagen andere, ohne an bestimmte Erscheinungsformen oder Zeitpunkte zu denken: "Der Meister ist bereits unter uns, sein Licht, welches sein Geist ist, umflutet uns."

44. Wenn diese Botschaft zu allen Herzen gelangt, wird es für die einen ein Augenblick des Jubels sein, weil sie in ihr alle ihre Vorahnungen und ihren Glauben bestätigt finden werden. Andere hingegen werden meiner Botschaft Wahrheit absprechen, weil sie sie nicht in Übereinstimmung mit dem finden, was sie glaubten, das geschehen würde, und mit der Art und Weise, in der es sich offenbaren würde.

45. Denke an sie alle, geliebtes Volk, und wisse, dass das Warten für diese Geistwesen schmerzlich ist, und dass — während sie leiden, wenn sie daran denken, dass diese Zeit vielleicht nicht die meiner Wiederkunft ist — ihr euch Tag für Tag an meinem Worte erquickt. Wie groß wird eure Verantwortung gegenüber der Menschheit sein, wenn es einmal endet!

46. Erwache, Volk, und erwecke die anderen Völker der Erde, das ist alles, was du vorerst tun musst. Ich werde Mich bei allen einstellen — in der "Wolke", so wie Ich es euch verhieß, und alle werden Mich schauen.

47. Weshalb solltet ihr meinen, dass mein Kommen im Geiste keinen Sinn hat? Erinnert euch daran, dass Ich nach meinem Tode als Mensch weiterhin zu meinen Jüngern sprach und Mich ihnen als Geistwesen zeigte.

48. Was wäre aus ihnen geworden ohne jene Manifestationen, die Ich ihnen gewährte, die ihren Glauben stärkten und ihnen für ihre Missionsaufgabe neuen Mut einflößten?

49. Traurig war das Bild, das sie nach meinem Scheiden boten: Die Tränen flossen unablässig über ihre Gesichter, alle Augenblicke entrang sich ihrer Brust ein Schluchzer, sie beteten viel, und Furcht und Gewissensbisse bedrückten sie. Sie wussten: der eine hatte Mich verkauft, ein anderer hatte Mich verleugnet, und fast alle hatten Mich in der Todesstunde verlassen.

50. Wie konnten sie die Zeugen jenes Meisters aller Vollkommenheit sein? Wie sollten sie Mut und Kraft dazu haben, um den Menschen von so unterschiedlichen Glaubensvorstellungen und Arten zu denken und zu leben entgegenzutreten?

51. Gerade da erschien mein Geist unter ihnen, um ihren Schmerz zu lindern, ihren Glauben zu entzünden, ihre Herzen mit dem Ideal meiner Lehre zu entflammen.

52. Ich gab meinem Geist menschliche Gestalt, um ihn bei den Jüngern sichtbar und fühlbar zu machen, aber meine Gegenwart war dennoch geistig, und seht, welchen Einfluss und welche Bedeutung jenes Erscheinen unter meinen Aposteln hatte.

53. Wahrlich, Ich sage euch, heute habe Ich meinen Geist nicht wie damals Mensch werden lassen, weil eure geistige Entwicklung eine andere ist. Dennoch — obwohl meine Gegenwart subtil und unberührbar ist, wird sie von allen hier empfunden, ohne dass es nötig ist, dass eure sterblichen Augen beglaubigen müssen, dass sich der Meister unter euch befindet.

54. Der Geist hat höhere Sinne, durch die ihr das Geistige fühlen, erkennen und begreifen könnt. Ich will, dass ihr meine Gegenwart gerade durch diese Feinfühligkeit wahrnehmt.

55. Wenn ihr dieses Wort nicht mehr vernehmt, werdet ihr in Traurigkeit, in Schwachheit fallen und wegen eures Mangels an Liebe Gewissensbisse haben. Aber auch zu euch werde Ich kommen und euch in der Vertraulichkeit eures Herzens sagen: "Hier bin Ich, fürchtet euch nicht, geht euren Weg, ihr seid nicht allein."

56. Wer außer Mir ermutigte die Jünger in jener "Zweiten Zeit", als sie dann ohne ihren Meister durch die Welt zogen? Erscheint euch nicht das Werk eines jeden von ihnen bewundernswert? Aber Ich sage euch, dass auch sie Schwächen hatten wie jeder andere Mensch. Später wurden sie von Liebe und Glauben erfüllt, es machte sie nicht mutlos, auf der Welt wie Schafe unter Wölfen zu sein und ihren Weg immer unter Verfolgung und Spott der Leute zu gehen.

57. Sie hatten die Macht, Wunder zu vollbringen, sie verstanden, von jener Gnade Gebrauch zu machen, um Herzen zur Wahrheit zu bekehren.

58. Wohl all jenen, die das Wort Jesu aus dem Munde meiner Apostel vernahmen, denn bei ihnen erlitt meine Lehre keine Veränderung, sondern wurde in all ihrer Lauterkeit und Wahrheit gegeben. Daher fühlten die Menschen, wenn sie ihnen zuhörten, in ihrem Geist die Gegenwart des Herrn und spürten in ihrem Wesen ein unbekanntes Gefühl von Macht, von Weisheit und Majestät.

59. In jenen armen und demütigen Fischern aus Galiläa habt ihr ein würdiges Vorbild: Durch die Liebe verwandelt in geistige Fischer, erschütterten sie Völker und Reiche durch das Wort, das sie von Jesus gelernt hatten, und bereiteten durch ihre Beharrlichkeit und ihre Aufopferung die Bekehrung der Völker und das Zustandekommen des geistigen Friedens vor. Von den Königen bis zu den Bettlern — sie alle erfuhren meinen Frieden in jenen Tagen wahren Christentums.

60. Jene Ära der Spiritualität unter den Menschen war nicht von Dauer; doch Ich, der alles weiß, hatte euch meine Rückkehr angekündigt und verheißen, weil Ich wusste, dass ihr Mich wiederum brauchen würdet.

61. Ich wusste, dass die Menschen meine Lehre von Generation zu Generation immer mehr mystifizieren, mein Gesetz verändern und die Wahrheit verfälschen würden. Ich wusste, dass die Menschen meine Verheißung, zurückzukehren, vergessen würden und dass sie sich nicht mehr als Brüder betrachten, sich gegenseitig mit den grausamsten, feigsten und unmenschlichsten Waffen töten würden.

62. Doch nun ist die Zeit und der verheißene Tag gekommen, und hier bin Ich. Verurteilt nicht die Art und Weise, die Ich gewählt habe, um Mich euch kundzutun; denn nicht die Welt hat Mich zu richten, sondern Ich bin es, der die Menschheit richtet, weil jetzt die Zeit ihres Gerichts ist.

63. Ich errichte ein Reich im Herzen der Menschen — kein irdisches Reich, wie viele es erwarten, sondern ein geistiges — dessen Macht der Liebe und der Gerechtigkeit entspringt und nicht den Mächten der Welt.

64. Ich sehe, dass manche erstaunt sind, Mich so sprechen zu hören; doch Ich frage euch: Warum wollt ihr Mich euch immer mit Seide, Gold und Edelsteinen bekleidet vorstellen? Warum wollt ihr zu allen Zeiten, dass mein Reich von dieser Welt ist, während Ich euch das Gegenteil offenbarte?

65. Ich bringe eine neue Lektion, durch die ihr lernen werdet, auf Erden geistig zu leben, was das wahre Leben ist, das den Menschen von Gott bestimmt ist.

66. Ich habe euch bereits gesagt, dass "Vergeistigung" nicht Frömmelei noch religiöser Fanatismus oder übernatürliche Praktiken bedeutet. Vergeistigung bedeutet Harmonie des Geistes mit dem Körper, Befolgung der göttlichen und menschlichen Gesetze, Schlichtheit und Reinheit im Leben, absoluter und tiefer Glaube an den Vater, Vertrauen und Freude daran, Gott im Nächsten zu dienen, Ideale der Vervollkommnung der Moral und des Geistes.

67. Wenn Ich euch die Reinheit meiner Lehre vor Augen führe, fühlt ihr, dass eure Irrtümer stärker hervortreten. Nun denn, Jünger, Ich bin bereit, alle eure Verfehlungen zu vergeben, wenn ihr euch morgen bei der Stimme des Gewissens aufrafft, um alle eure Fehler wiedergutzumachen, die verlorene Zeit wiedereinzuholen und die Lauterkeit meiner Lehre durch die Reinheit eurer Handlungsweisen aufzuzeigen.

68. Es ist notwendig, dass ein hochstehendes und auf meine Gesetze achtendes Volk erscheint, das den Menschen beweist, dass die Vergeistigung nichts Unmögliches ist, dass die Erneuerung der menschlichen Natur kein Opfer ist, und der geistige Dienst kein Verzicht auf das menschliche Leben ist.

69. Ihr werdet zu jenen werden können, die mein Werk predigen und lehren, weil ihr die nötige Erfahrung habt, die einer langen Vergangenheit, einer langen Entwicklung entspringt.

70. Ihr musstet viele Wege zurücklegen, um den Spiritualismus kennenzulernen. Auch ihr wart abgöttisch und vermochtet meine Gegenwart nicht ohne die Hilfe von Symbolen zu entdecken, Mich nicht ohne Zeremonien zu ehren. Aber ihr gelangtet glücklicherweise zu einer Wegkreuzung, und als ihr nicht wusstet, welche Richtung ihr einschlagen sollt, vernahmt ihr die ersehnte Stimme des Meisters, der euch aufs neue den Weg zeigte.

71. Meint ihr nicht, dass euer Reichtum an Erfahrung euch dazu dient, eure Mitmenschen sowohl zu verstehen, als auch zu ermutigen?

72. Ich habe euch bereits vorausgesagt, dass der Kampf heftig sein wird, denn jeder hält seine Religion für vollkommen und seine Art, sie auszuüben, für untadelig. Doch Ich sage euch, dass, wenn es so wäre, Ich keinen Grund gehabt hätte, in dieser Zeit zu kommen und zu euch zu sprechen.

73. Ich gebe euch durch Inspiration eine zutiefst geistige Lehre, weil Ich sehe, dass das Heidentum in euren Kultformen regiert und dass der schlechte Same des Fanatismus euch mit Unwissenheit und Hassgefühlen vergiftet hat.

74. Mein Schwert des Lichtes ist in meiner Rechten, Ich bin der Streiter und König, der alles Widersetzliche, alles bestehende Übel und alles Falsche zerstört. Wenn mein Kampf zu Ende ist und die Herzen gelernt haben, sich zu vereinen, um zu beten und zu leben, wird der Blick eures Geistes Mich im unendlichen Lichte und im ewigen Frieden entdecken. "Dies ist mein Reich", werde Ich euch sagen, "und Ich bin euer König, denn dazu bin Ich da, und dazu habe Ich euch erschaffen: um zu regieren."

75. Erkennt, auf welche von der menschlichen unterschiedliche Weise Ich meine Eroberungen mache, erkennt, wie Ich, um in euren Herzen zu regieren, statt euch durch Furcht oder Gewalt zu unterwerfen, Mensch wurde, um bei euch zu leben, Ich eure Füße wusch und küsste und euer Opfer wurde.

76. Ich gab Mich euch ganz hin, weshalb Ich euch sage, dass ihr alle euch schließlich Mir hingeben werdet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 280

1. Lasst den Sinngehalt meines Wortes in euren Geist gelangen, damit es aus eurem Herzen überströmt, verwandelt in Nächstenliebe, in Frieden, in Unterweisung für eure Mitmenschen.

2. Die Spur, die dieses Volk auf der Erde hinterlassen wird, wird die des Friedens sein, und es wird der Welt zeigen, dass es wirklich den Schlüssel besitzt, der dem Menschen die Türen zum Jenseits öffnet. Seine Mission ist diejenige, Grenzen niederzureißen, um die Völker geistig zu vereinen, bis das Erbe zerstört ist, das Babel der Menschheit hinterließ.

In diesem neuen Volk Israel werden alle Nationen gesegnet werden, weil es Mir sein Verstandesvermögen für die Kundgabe meines Wortes zur Verfügung stellte, und weil in ihm die Zwiesprache von Geist zu Geist beginnen wird.

3. Auf seinem Wege wird es Vergeistigung säen, Licht hinterlassen, Wege ebnen für die Erneuerung derer, die sich verirrt haben, in die Herzen den Samen säen, dessen Frucht die Harmonie und die Brüderlichkeit zwischen den Menschen sein wird.

4. Wenn Ich von der Mission dieses Volkes spreche, so tue Ich es als Gott, unterweise Ich es als Vater und befehle Ich ihm als Richter.

5. Mein Wort ist nicht nur für die bestimmt, die es in diesem Augenblicke vernehmen. Es umfasst das ganze Universum. Aber ebenso wie zu anderen Zeiten mein Gesetz und meine Lehre in einem Volke ihren Anfang nahmen, so könnt ihr euch nicht die Macht vorstellen, die meine Lehre hat. Daher werden es andere Völker und andere Menschen sein, die diesem Worte seinen wahren Wert beimessen, es auslegen und es zur vollkommenen Anwendung bringen.

6. Es ist notwendig, dass eine weise, starke und machtvolle Lehre das Leben dieser Welt erhellt, damit die Menschen sich im Verlangen nach der Wahrheit erheben und in ihrem Geist das Ideal der Höherentwicklung erwacht.

7. Meint ihr etwa, dass Ich jener Lehre, die Ich euch in der Zweiten Zeit als Liebesbotschaft brachte, Wirksamkeit abspreche? Nein, Ich bringe sie euch erneut, weil ihr sie auf Erden nicht mehr habt, weil ihr sie in Bücher vergraben habt und sie nicht mehr im Herzen tragt. Doch jetzt bringe Ich sie euch in meinen Unterweisungen zurück, weil meine Liebe zu euch unwandelbar ist. Nur wird es nicht mehr in eurem Herzen sein, wo Ich sie hineinlege, sondern in eurem Geist, wo sie nicht mehr verloren gehen wird, weil das Brot, das den Geist nährt, in ihr bleibt.

8. Meine Kundgabe durch das Verstandesorgan dieser in ihrem materiellen Leben unbekannten und unbedeutenden Stimmträger ist der Beweis dafür gewesen, dass Ich gekommen bin, um die Welt zu beschenken — dass Ich unter ihren Gelehrten oder bei ihren Doktoren nicht einen vorbereiteten Menschen entdeckte, der bereit gewesen wäre, in seinem Verstande den Strahl meiner Göttlichkeit zu empfangen, indem er sich meinem Willen ganz hingegeben hätte.

9. Für Mich ist nichts unmöglich, mein Wille ist in Erfüllung gegangen und wird dies immer tun, auch wenn es gelegentlich so scheint, als ob es der Wille des Menschen wäre, der herrscht, und nicht der meine.

10. Der Weg der Willensfreiheit des Menschen, seine Herrschaft auf Erden, die Siege seines Hochmutes, der Zwang, den er zuweilen durch seine Gewaltanwendung auferlegt, sind so flüchtig im Vergleich zur Ewigkeit, dass sie zwar in gewisser Weise die göttlichen Pläne abändern können; aber morgen oder im Verlauf ihres Vollzugs wird sich immer mehr der Wille meines Geistes über alle Wesen offenbaren, indem er das Gute bestehen lässt und das Unreine beseitigt.

11. Jenes Reich, das der Mensch auf der Erde geschaffen hat, wird sehr bald von Mir gerichtet werden müssen. Und wahrlich, Ich sage euch, dass von ihm nur das Gute überbleiben wird, das, was zulässig ist, was Wahrheit enthält. Doch alles, was Hochmut, Selbstsucht, Lüge enthält, was Gift und Tod ist, wird zerstört und ins unerbittliche Feuer der Vernichtung geworfen werden.

Doch wer wird dieses Werk der Zerstörung des Bösen vollbringen? Der Mensch. Er wird es übernehmen, alles mit seinen eigenen Händen zu zerstören, was seine Wissenschaft entdeckte, um seinen Nächsten Schaden zuzufügen. Wenn die Prüfung dann vorüber ist, werden nur die wahren Lichter, die er entdeckt hat, weiterhin bestehen bleiben und strahlen, um den Weg der Menschheit auch fernerhin zu erhellen.

12. Ich werde bewirken, dass alle Jahrhunderte und alle Zeitalter des Ungehorsams und der Herabwürdigung dieser Menschheit nur als ein Augenblick erscheinen, wenn die Menschen einmal auf meinem Wege gehen. Ich werde dafür sorgen, dass jene in Wirklichkeit kurze Zeitspanne, die das geistige Leben des Menschen überschattete, sich unter dem göttlichen Glanz meines Lichtes, das das spirituelle Zeitalter der Menschen auf dem Höhepunkt der Dritten Zeit erleuchten wird, auflöst und verschwindet.

13. Wenn ihr die Zahl derer bedenkt, die mein Wort vernehmen, erscheint sie euch sehr klein. Aber wahrlich, Ich sage euch, hinter euch kommen — unsichtbar für eure Augen — große Scharen von Geistwesen, die ihr auf den Weg zum Lichte bringt.

14. Wenn die Menschen ihre Geistesgaben kennen würden — wie viele Leiden würden sie sich erleichtern! Aber sie haben es vorgezogen, blind oder träge zu bleiben, während sie Zeiten größten Schmerzes auf sich zukommen lassen.

15. Meine Lehre soll euch erleuchten, damit ihr euch jene großen Leiden erspart, die der Menschheit durch die Propheten vergangener Zeiten angekündigt wurden.

16. Denen, die meinen, dass Ich die Menschen strafe, indem Ich die Naturgewalten über ihnen entfessle, sage Ich, dass sie einem großen Irrtum erliegen, wenn sie so denken. Denn die Natur entwickelt und wandelt sich, und bei ihren Veränderungen oder Übergängen entstehen Umwälzungen, die euch Leiden verursachen, wenn ihr mein Gesetz nicht erfüllt; doch ihr schreibt sie göttlichen Strafen zu. Zwar wirkt in ihnen meine Gerechtigkeit; doch wenn ihr — mit dem göttlichen Funken bevorzugte Wesen, der euren Geist erleuchtet — mit der euch umgebenden Natur in Harmonie lebtet, so würde euer Geist euch über die Wandlungen, über die Gewalt der Naturkräfte emporgehoben haben, und ihr würdet nicht leiden.

17. Nur in der Besserung eures Lebens könnt ihr jene Macht oder Fähigkeit finden, euch von der Auswirkung der entfesselten Elemente zu befreien. Denn nicht nur der Glaube oder das Gebet sind die Waffen, die euch den Sieg über die Schicksalsschläge und Widrigkeiten des Lebens geben: Jener Glaube und jenes Gebet müssen von einem tugendsamen, reinen und guten Leben begleitet werden.

18. Wenn ihr oftmals durch euren Glauben oder durch das Gebet unversehrt geblieben seid, ist es mehr durch mein Mitleid mit euch als durch eure Verdienst geschehen, dass ihr in den Prüfungen gesiegt habt.

19. Begreift, weshalb Ich euch in jeder meiner Unterweisungen sage, dass ihr euch vorbereiten sollt und euch gleichzeitig anempfehle, zu wachen und zu beten, damit ihr jene Vergeistigung erlangt, die euch mit allem, was euch in eurem Leben umgibt, in Einklang sein lässt, indem sie euch gegenüber dem Wirken der Naturkräfte unverwundbar macht, wenn diese in Bewegung geraten.

20. Es ist nötig, dass ihr die Zeit, die ihr derzeit durchlebt, versteht — eine Übergangszeit nicht nur auf geistigem Gebiet, sondern auch in der materiellen Natur, die euch umgibt.

21. Wisset, dass diese Heimstatt, die euch beherbergt, derzeit einen Schritt hin zur Vervollkommnung macht, um in der Zukunft höhere Wesen aufzunehmen, und da ist es nur natürlich, dass ihr Umwälzungen erlebt.

22. Es ist eine Zeit der Verwirrung, die sich im Leben der Menschen widerspiegelt, sowohl in ihrem Verstand, als auch in ihrem Geist, in ihren Gefühlen, in ihrem Körper und in allem, was sie umhüllt und umgibt. Die Menschen leiden, weil sie ohne geistige Zurüstung, ohne Glauben, ohne Kenntnis ihrer Fähigkeiten, ohne Gebet in die Zeit der Prüfungen eingetreten sind.

23. Nur meine Macht und meine Liebe können euch davor bewahren, im Chaos zugrunde zu gehen.

24. Erhebe dein Leben, Volk, schule dich an diesem Wort des Lichtes, das Ich euch sende, und wahrlich, Ich sage euch, dass nicht nur ihr euch retten werdet, sondern dass euer Einfluss und euer Schutz auch viele eurer Mitmenschen erreichen werden.

25. Erinnert euch an Jesus, als Er mit seinen Jüngern in einem Boote übers Meer fuhr. Die Wasserwogen gingen höher, das Meer schäumte auf, und die Wellen waren aufbrausend. Die Jünger bangten um ihr Leben, als sie sahen, dass Jesus schlief. Es hatte ihnen an Glauben gemangelt, um sich zu retten. Aber die Liebe des Meisters half ihnen, indem Er ihnen einen Beweis seiner Macht über die Elemente gab, als Er seine Rechte ausstreckte und den Wasserfluten befahlt, sich zu beruhigen.

26. Jene Lektionen waren für die Menschheit neu. Aber ihr Jünger der Dritten Zeit sollt darüber nachdenken, dass ihr nicht nur im Vertrauen darauf leben sollt, dass Ich euch schließlich aus Mitleid rette wie die Jünger in dem Boot, sondern dass ihr in euch selbst die Geisteskräfte entfalten müsst, die sich noch immer nicht in eurem Wesen offenbaren.

27. Jene Jünger lernten meine Lektion. Denn auf ihrem Missionsweg trafen sie auf die großen Prüfungen, die ihre Mitmenschen peinigten, und ihnen gegenüber verstanden sie die Vollmacht ihres Geistes zu offenbaren.

28. Wollt ihr zu denen gehören, die in dieser Zeit Zeugnis von der Wahrheit dieses Wortes ablegen? Dann gebt eurem Leben Vergeistigung, denn damit werdet ihr jene Kraft entfalten, die ihr in eurem Wesen verborgen in euch tragt.

29. Wenn die Menschen Vergeistigung erlangen, werden sie Geschöpfe sein, die allem überlegen sind, was sie umgibt. Denn bisher waren sie nur schwache Wesen, welche Naturgewalten, Kräften und Einflüssen preisgegeben waren, die dem Menschen nicht überlegen sein sollen, weil sie nicht über ihm stehen.

30. Diese Unterweisung ist kurz, aber tief in seinem Gehalt. Studiert sie, Jünger, und lehrt sie.

31. "Richtet eure Blicke auf Mich, wenn ihr den Weg verloren habt; seid heute bei Mir. Erhebt eure Gedanken zu Mir und sprecht mit Mir, wie ein Kind mit seinem Vater spricht, wie man vertrauensvoll mit einem Freunde spricht."

32. Ich bin der Göttliche Meister, der von Zeit zu Zeit gekommen ist, um euch seine Unterweisung zu geben. Wenn ihr einen sehr bitteren Kelch leert, dann nicht, weil Ich euch strafe, sondern weil ihr euch läutern müsst, um zu Mir zu gelangen.

33. Ich erwarte euch. Doch damit ihr bei der Rückkehr zu diesem Wege nicht strauchelt, muss Ich euch beistehen, und das tue Ich gerade, indem Ich euch mein Licht sende, welches Offenbarung, Inspiration und Ermutigung ist.

34. Ihr tretet nun in einen neuen Abschnitt eures Lebens ein; der Weg ist gebahnt. Nehmt euer Kreuz auf euch und folgt Mir. Ich sage euch nicht, dass es auf diesem Wege keine Prüfungen gibt; aber immer, wenn ihr eine schwierige Wegstrecke durchquert oder einen Leidenskelch leert, werdet ihr eine Stimme vernehmen, die euch ermutigt und euch berät, wird meine Liebe bei euch sein, die euch beisteht und euch erhebt, und ihr werdet die sanfte Liebkosung meines Heilbalsams fühlen.

35. Morgen, wenn diese Stimme nicht mehr von den Lippen meiner Stimmträger ertönt, werdet ihr ihren Sinngehalt in eurem Gedächtnis bewahren, und dieser wird euch weiterhin ermutigen und führen. Ihr werdet beten, wie Ich es euch gelehrt habe, und werdet meine Inspiration von Geist zu Geist empfangen. Wo immer ihr zusammenkommt, um mein Wort zu studieren, werdet ihr durch die Vereinigung eurer Gedanken einen Tempel voller Licht und Harmonie bilden.

Damit werdet ihr begreifen, dass diese Zusammenkunftsorte, wo ihr euch vereint habt, um mein Wort zu vernehmen, nicht der Tempel der Herrn sind, obschon Ich euch auch dies sage, dass wenn ihr sie weiterhin euren Zusammenkünften widmen wollt, ihr dies tun könnt.

Hier, wo ihr alle vereint seid, werdet ihr euch gegenseitig Kraft, Licht, Glauben, Mut und Wärme geben, und wenn ihr meine Lektion gelernt habt, werdet ihr zusammenkommen, um zu beten und an euer Heim zu denken, das ein anderer passender Ort ist, um mit eurem Meister Zwiesprache zu halten.

Wenn die Felder und die Auen euch einladen, euch aus dem Lärm der Stadt zu entfernen, so werdet ihr auch dort einen geeigneten Ort für eure Andacht finden und werdet meine Gegenwart in euch fühlen. Aber bleibt geistig vereint und lebt immer in Einklang mit meinem Gesetze.

36. Nach und nach werdet ihr euch an eure Bruderschaft und Vereinigung gewöhnen, und in eurer Mitte wird die geistige Familie, die ihr nach meinem Willen bilden sollt, immer mehr an Kraft zunehmen.

37. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr einmal diese gute Harmonie unter euch erreicht habt, werdet ihr der Menschheit ein gutes Beispiel geben.

Erinnert euch, dass kein Blatt vom Baume sich ohne meinen Willen bewegt, alles sich so entfaltet, wie Ich es zulasse, alles von Mir bestimmt wird.

38. Bekleidet euch mit Frohsinn und mit Glauben, und wenn ihr euch auf eurem Wege von Versuchungen angefochten seht, so betet und seid unbesorgt, denn im Gebet werdet ihr die notwendigen Waffen finden, um zu kämpfen und zu siegen.

39. Geht Schritt für Schritt auf dem Pfade, ohne Übereilung, denn andernfalls würdet ihr Gefahr laufen, zu straucheln oder in einen Abgrund zu fallen. Lernt den Weg wirklich kennen, damit ihr ihn später euren Mitmenschen lehren könnt.

40. Ihr dürft euch nicht mit euren ersten Werken zufriedengeben, in der Meinung, genügend Verdienste für die Vervollkommnung eures Geistes erworben zu haben. Doch damit ihr täglich neue Lektionen lernt und größere Offenbarungen entdeckt, widmet immer etwas Zeit dem Studium meines Werkes.

41. Der wissbegierige Jünger wird immer die Antwort auf seine Fragen vernehmen und in Augenblicken der Prüfung immer meinen väterlichen Rat hören.

42. Der fortgeschrittene Jünger wird eine Quelle der Liebe für seine Mitmenschen sein, er wird sich wirklich von seinem Vater mit einem Erbe ausgestattet fühlen und wird den Zeitpunkt erkennen, um zur Durchführung seiner großen geistigen Mission unter den Menschen aufzubrechen.

43. Jedem "Arbeiter" ist eine Anzahl von Geistwesen zugeteilt, denen er Licht, Trost und Frieden geben soll. Diese Schar wird euch niemals überfordern, weil ihr ihr nach und nach, auf euer ganzes Leben verteilt, begegnen werdet.

44. Heute besteht mein Lehrwort aus väterlichen Ratschlägen und aus Anregungen. Es ist schlicht, aber wenn ihr geistig in dasselbe eindringt, werdet ihr die Feierlichkeit jener Predigt entdecken, die Ich den großen Scharen in der Zweiten Zeit auf dem Berge hielt.

45. Von der geistigen Wolke aus sende Ich euch den Strahl meines Geistes, der auf euer Wesen herabströmt und euch mein Wort vernehmen lässt.

46. Ich habe euch eine hochstehende Unterweisung gebracht, so wie diejenige war, die Ich euch damals offenbarte — eine Lehre, die über allen Kenntnissen der Welt steht, das einzige Licht, das euch zum wahren Leben führen kann.

47. Meine Lehre unterweist die Menschen, auf der Erde ein hochstehendes, edles und reines Leben zu leben. Auch bereitet sie den Geist vor, damit dieser, wenn er einmal seine Heimat im Jenseits betritt, ein Werk schaffen kann, das ihn der Vollkommenheit näherbringt.

48. Erwerbt schon jetzt Verdienste für euer zukünftiges Leben.

49. Manche leiden, weil sie die großen Trübsale in der Menschheit sehen, und sie sich unfähig fühlen, die kleinste ihrer Leiden zu lindern. Kommt zum Meister, und Ich werde euch lehren, wie man tröstet, wie man Frieden schenkt, und wie man heilt.

50. Wenn ihr euren Weg einmal mit Wohltätigkeit besät, wird es euch so erscheinen, als ob euer Wirken sehr unbedeutend ist im Vergleich mit all den Leiden und Tragödien der Menschheit. Dennoch sage Ich euch, dass euer dem Anschein nach unbedeutendes Wirken den Schmerz verringern wird, der auf der Menschheit lastet, und gleichzeitig wird es die Kräfte des Krieges vermindern.

51. Ihr werdet im Stillen unter den Menschen wirken. Doch der Augenblick wird kommen, an dem diese Stille aufhört, und die Frohe Botschaft auf der ganzen Welt ertönt.

52. Die Apostel des Spiritualismus werden nicht allein dastehen. Es werden auf der Welt Ereignisse eintreten, die für die Entfaltung dieser Lehre günstig sein werden.

53. Alles ist mit Vollkommenheit vorbereitet. Ich habe euch meinen Plan wissen lassen. Es ist nur noch nötig, dass ihr mein Wort gründlich studiert, damit ihr mit dem von Mir Vorgesehenen nicht im Widerspruch steht.

54. Die Prüfungen des Lebens und mein Wort bereiten euch zu. Die einen sind dort stehengeblieben, wo die Prüfung sie überraschte, weil sie meine Unterweisung nicht angewendet haben, um siegen zu können. Andere dagegen durchleben die Prüfungen im Frieden, weil sie niemals das vergessen, was sie vom Meister vernommen haben. Vergesst nicht, dass die Prüfungen dem Geist Widerstandskraft und Beharrlichkeit geben, und dass ihr morgen auf eurem Wege vielen Besiegten begegnen werdet, die das Lichtwort und das Zeugnis derer benötigen, die zu siegen verstanden.

55. Vergeistigt euch, sagt euch der Meister, weil die Vergeistigung euch helfen wird, euch über die Missgeschicke zu erheben, und euch die körperlichen Bedürfnisse erleichtern wird.

56. Lernet zu beten, denn auch mit dem Gebet könnt ihr viel Gutes tun, ebenso wie ihr euch auch gegen die Heimtücke verteidigen könnt. Das Gebet ist Schild und Waffe; wenn ihr Feinde habt, so verteidigt euch durch das Gebet. Aber wisset, dass diese Waffe niemanden verwunden oder schädigen darf, weil seine einzige Aufgabe darin bestehen soll, Licht in die Finsternis zu bringen.

57. Ihr sollt in lauterer Weise handeln, ohne meiner Lehre jemals irgendeine der unreinen Kulthandlungen beizumengen, die auf der Erde existieren.

58. Dies ist mein Lehrwort. Ihr seid mit einem für meine Lehrinhalte offenen Herzen herbeigekommen, und so musste Ich Mich unter euch in Licht verströmen.

59. Ich habe euch in jedem meiner Worte meinen Balsam und meinen Frieden gegeben, geliebtes Volk.

60. Euer Geist hat sich emporgerichtet und ist bereit, meine Stimme zu vernehmen. Ich sehe ihn in ein wahres Heiligtum verwandelt, in das Ich den Schall meines Wortes eindringen lasse, welches das Licht des "Wortes" ist, damit ihr, den Atem eures Vaters nahe fühlend, die notwendige Kraft habt, bis zum Ziel der Reise zu gelangen.

61. In voller Kenntnis der Zeit, die ihr durchlebt, habt ihr euch aufgemacht, Mir nachzufolgen, und zwar deshalb, weil euer Geist weiß, wozu er auf die Erde gekommen ist. So werdet ihr mit festem Schritt den Weg der Geistlehre einschlagen können, so werdet ihr Mir bald die Verehrung darbringen können, die Ich seit langem von der Menschheit erwarte.

62. Ich habe vorgesehen, dass die Zeit meiner Kundgabe lange währt, damit ihr eure Kenntnisse und euren Glauben stärkt und danach nicht sagt: "Die Gegenwart des Meisters unter uns war so kurz, dass wir nicht genügend Zeit hatten, uns von seiner Wahrheit zu überzeugen.

63. Meine Lehre voller Spiritualität wird im Herzen dieses Volkes keimen, damit es in der Zukunft seine Früchte der Wahrheit und des Lebens spendet. Mein Wort wird sich über die Erde verbreiten und keinen Ort übriglassen, an dem es nicht reinigt, erleuchtet und richtet.

64. Dann werden die Völker zum Geistigen Leben zu erwachen beginnen, zum wahren und ewigen, und werden den äußerlichen und materialistischen Teil ihrer verschiedenen Kultformen beseitigen, um sich darauf zu beschränken, sich der Essenz meines Gesetzes zuzuwenden.

65. Die Menschheit wird die Macht feststellen, welche die Spiritualität verleiht, und wird ihren Blick von allem abwenden, was sie so viele Jahrhunderte hindurch aufhielt.

66. Was nützt es, dass das Symbol des Christentums, das heißt das Kreuz, sich millionenfach auf Erden befindet, wenn die Menschen nicht guten Willens sind und einander nicht lieben?

67. Das Äußerliche hat keine Macht mehr über die Menschen, es gibt keine Hochachtung mehr noch Gutgläubigkeit, noch Bedauern darüber, verletzt zu haben. Daher sage Ich euch, dass die Symbole und Kultformen verschwinden werden, weil ihre Zeit vorüber ist und es die innerliche Anbetung sein wird, die den Menschen zum Lichte emporträgt, ihn erhebt und zu Mir führt.

68. Im Reinsten seines Wesens, im Geiste, werde Ich in dieser Zeit mein Gesetz niederschreiben, werde Ich meine Stimme vernehmen lassen, werde Ich meinen Tempel errichten; denn was nicht im Innern des Menschen ist, was nicht in seinem Geist ist, ist so, als ob es nicht existiere.

Ob man riesige materielle Kirchen zu meiner Ehre errichtet, ob man Mir Feierlichkeiten und Zeremonien voller Pracht darbringt — diese Opfergabe wird Mich nicht erreichen, weil sie nicht geistig ist. Jeder äußerliche Kult trägt immer Eitelkeit und Zurschaustellung in sich; die heimliche Opfergabe hingegen — jene, welche die Welt nicht sieht und die ihr Mir von Geist zu Geiste darbringt — gelangt zu Mir aufgrund ihrer Bescheidenheit, ihrer Aufrichtigkeit, ihrer Wahrhaftigkeit, mit einem Wort: weil sie dem Geiste entsprang.

Ruft euch jenes Gleichnis von Mir ins Gedächtnis zurück, das euch in der "Zweiten Zeit" gegeben wurde und das als Gleichnis vom Pharisäer und Zöllner bekannt ist, und ihr werdet einsehen, dass meine Unterweisung zu allen Zeiten die gleiche war.

69. Ich würde euch nicht verurteilen, wenn ihr von der Erde selbst das letzte Kreuz verschwinden ließet, mit dem ihr euren christlichen Glauben versinnbildlicht, und als Ausgleich jenes Symbol durch die wahrhaftige Liebe untereinander ersetzen würdet; denn dann würden euer Glaube und eure äußerliche Gottesverehrung zu einer Verehrung und einem Glauben des Geistes, was dem entspricht, was Ich von euch erwarte. Wenn eure Gottesdienste und eure Symbole wenigstens die Kraft hätten, um eure Kriege zu verhindern, um euch nicht ins Laster versinken zu lassen, um euch im Frieden zu erhalten. Aber seht, wie ihr über alles hinweggeht, was nach euren Worten heilig ist; seht, wie ihr das mit Füßen tretet, was ihr für göttlich gehalten habt.

70. Ich sage euch noch einmal: Es wäre besser für euch, wenn ihr keine einzige Kirche, nicht einen Altar, kein einziges Symbol oder Bildnis auf der ganzen Erde hättet, aber mit dem Geiste zu beten und euren Vater zu lieben verstündet und an Ihn zu glauben vermöchtet ohne das Bedürfnis nach Stellvertretern, und dass ihr euch lieben würdet, wie Ich euch in meiner Lehre unterwiesen habe. Dann wäret ihr gerettet, würdet auf dem Wege gehen, der durch meine Blutspuren gekennzeichnet ist — Spuren, mit denen Ich die Wahrheit meiner Unterweisungen besiegelte.

71. Erst wenn diese Menschheit ihre Abgötterei und ihren Fanatismus aufgibt, wird sie "das neue Manna" herabkommen sehen. Nicht mehr jenes, das das Volk in der Einsamkeit der Wüste nährte, sondern jenes, das in den Tagen der Prüfungen auf euren Geist herabkommt. Dies wird das wahre Himmelsbrot sein — jenes, das die Menschen von Geist zu Geist empfangen.

72. Das Manna der Ersten Zeit war nur ein Sinnbild für das, was meine geistige Zwiesprache mit den Menschen in den letzten Zeiten sein würde, wenn ihr Geist die geistige Nahrung direkt von der Göttlichkeit empfangen würde.

73. Sehr groß ist die Verantwortung, die dies Volk gegenüber der Menschheit hat. Es muss ein Beispiel wahrer Vergeistigung geben, es soll die Art und Weise zeigen, wie man die innerliche Religionsausübung, die wohlgefällige Opfergabe, die Gottes würdige Huldigung darbringt. Öffnet euer Herz und vernehmt dort die Stimme des Gewissens, damit ihr eure Handlungsweisen beurteilt und erfahrt, ob ihr meine Unterweisungen treulich auslegt oder ob auch ihr den Sinngehalt meiner Lehre falsch auffasst.

74. Verlangt nicht, an einem einzigen Tage zum Gipfel der Vergeistigung zu gelangen. Geht mit gemessenem, ruhigem und festem Schritt auf das Ziel zu, und ihr werdet niemals straucheln noch einen Grund haben, der euch reuevoll umkehren lässt oder euch wegen dem, was ihr getan habt, furchtsam macht. Achtet darauf, dass jeder Schritt mit vollem Bewusstsein geschieht, dann werdet ihr bald die Frucht eures Werkes sehen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 281

1. Geliebte Jünger: Obwohl es viele Religionen gibt, ist das Gesetz ein einziges, und meine Lehre eine einzige.

2. Meine Unterweisung ist die Lehre des Geistes, die die Menschen lehrt, die Liebe zu pflegen. Doch was hat die Menschheit, die sich selbst christlich nennt, aus meiner Lehre gemacht? Sie hat Formenwesen, Riten, Lippengebete daraus gemacht, und dahinter verbirgt sie ihre Heuchelei.

3. Ich sage euch, dass die einzige Wahrheit die Liebe ist, und dass, wenn ihr — obwohl ihr meinen Namen mit Worten und Gesängen preist und verherrlicht — keine Werke der Liebe tut, ihr nicht auf dem Weg der Wahrheit sein werdet.

4. Die Wahrheit ist die im Universum offenbarte Göttliche Liebe. Wer die Wahrheit nicht kennt, kennt Gott nicht.

5. In welchem Irrtum befinden sich die Menschen, wenn sie mittels Liturgien und Zeremonien an Gott glauben!

6. Gott ist nicht noch kann Er das sein, was der Mensch auf der Erde geschaffen hat.

7. Gott hat keine Grenze, Er ist Essenz und Allmacht. Um Ihn zu erkennen und Ihn zu fühlen ist es notwendig, mit Ihm eins zu werden, indem ihr das Gute tut, einander liebt und gerecht seid.

8. Wenn Ich so zu euch spreche, könnt ihr euch nicht vorstellen, dass die Völker dieser Zeit mit ihrer materialistischen Zivilisation eine Lehre der Liebe begreifen und annehmen können. Doch Ich sage euch, dass meine Unterweisung der Same ist, den die Welt benötigt, dass sie das Wasser ist, das sie ersehnt, um ihren Durst zu löschen.

9. Dieser Hunger und dieser Durst, den die Menschen haben, kommen von ihrem Bedürfnis nach Liebe und Wahrhaftigkeit in ihrem Leben. Dieses geistige und moralische Elend ist die Folge ihrer Kriege, ihrer Entfremdungen und ihrer ehrgeizigen irdischen Bestrebungen.

10. Für kurze Zeit, wenn die Menschen sich schließlich müde fühlen, sich zu bekriegen, des Zerstörens überdrüssig sind und von so vielem Leiden verbittert sind, versuchen sie den rettenden Weg zu suchen, den Ich euch aufzeige. Aber obwohl sie verschiedene Formen, meine Lehre auszulegen, anstreben, geraten sie bei allen wieder in abergläubische Riten, in nutzlose Kulte und äußerliche Formen, um Mich anzubeten.

11. Nicht in jedem Geist vermochte der Schrei nach Freiheit entstehen, weil der Nebel, der ihn umgibt, sehr dicht ist. Aber mein Licht ist machtvoll und wird die Finsternis durchbrechen, indem es bis zum Empfindsamsten des Menschenherzens durchdringt.

12. Welcher Art wird dieses Licht sein? Es ist mein neues Wort, meine Lehre mit ihren neuen Offenbarungen, die die Menschen die wahre Art und Weise, Gott zu verehren, lehrt. Zugleich zeigt sie ihnen die Vorgehensweise, das kristallklare Wasser zu finden, das den Durst ihres Geistes löscht.

13. Ich werde allen die wahrhaftige Art und Weise der Verehrung Gottes eingeben und auch die rechte Art, im Einklang mit dem Göttlichen Gesetze zu leben, dessen Erfüllung das einzige ist, was der Herr jedem von euch zurechnen wird.

14. Schließlich werdet ihr den Inhalt oder den Sinngehalt meines Wortes erkennen, o ihr Menschen. Dann werdet ihr entdecken, dass meine Lehre nicht allein die göttliche Stimme ist, die zu den Menschen spricht, sondern auch der Ausdruck aller Geister.

15. Mein Wort ist die Stimme, die ermutigt, ist der Schrei nach Freiheit, ist der rettende Anker.

16. Meine Lehre ist frei von jedem Ritualismus. Wenn es nicht so wäre, würde sie ihre Essenz verlieren.

17. In dieser Zeit bringe Ich euch eine reine und vollkommene Unterweisung, weshalb Ich euch sage, dass euch am Ende eures Tagewerkes nur das zugute gehalten wird, was ihr im Leben mit wahrer Liebe getan habt, denn es wird beweisen, dass ihr die Wahrheit erkannt habt.

18. Niemals ist der Mensch ohne meine Offenbarungen gewesen, welche das Licht des Geistes sind; aber er hat sich davor gefürchtet, sie zu ergründen. Nun frage ich euch: Was könnt ihr über die Wahrheit und über das Ewige wissen, wenn ihr dem Geistigen hartnäckig aus dem Wege geht?

19. Betrachtet die materialistische Auslegung, die ihr meinen Offenbarungen der ersten und zweiten "Zeit" gegeben habt, obwohl sie nur vom Göttlichen und Geistigen sprechen. Seht, wie ihr die materielle Natur mit der geistigen verwechselt, mit welchem Mangel an Achtung ihr das Tiefgründige in Oberflächliches und das Hohe in Niederes verwandelt. Doch weshalb habt ihr dies getan? Weil ihr im Verlangen, etwas im Werke Gottes zu tun, nach der Vorgehensweise sucht, meine Lehre eurem irdischen Leben, euren menschlichen Bequemlichkeiten anzupassen, die euch am meisten am Herzen liegen.

20. Denkt über alles nach, was Ich euch gesagt habe, Jünger, damit, wenn ihr sagt, dass ihr Spiritualisten seid, dies geschieht, weil ihr das, was eure Lippen predigen, wirklich lebt.

21. Wie leicht ist es, zu sagen: "Ich bin Spiritualist", aber wie schwer ist es, es in Wahrheit zu sein.

22. Wie viele gibt es, die mein Wort vernehmen, die zu großen Auslegern desselben geworden sind, und dennoch sind sie nicht die besten Tat-Jünger meiner Lehre, erfüllen sie nicht das göttliche Gebot, das euch sagt: "Liebet einander."

23. Seht dagegen, wie leicht sich jener umwandelt, der auch nur ein Atom meiner Unterweisung praktisch anwendet. Wollt ihr ein Beispiel dafür?

Da gab es jemanden, der Mir sein ganzes Leben lang durch Wort-Gebete sagte, dass er Mich liebe — Gebete, die andere formulierten, die er nicht einmal verstand, weil sie aus Worten bestanden, deren Bedeutung er nicht kannte. Doch bald begriff er, wie die wahre Art zu beten sei, und indem er seine alten Gewohnheiten beiseite schob, konzentrierte er sich auf das Innerste seines Geistes, sandte seine Gedanken zu Gott empor, und zum ersten Mal fühlte er Dessen Gegenwart.

Er wusste nicht, was er seinem Herrn sagen sollte, seine Brust begann zu schluchzen und seine Augen Tränen zu vergießen. In seinem Verstande formte sich nur ein Satz, der lautete: "Mein Vater, was kann ich Dir sagen, wo ich doch nicht mit Dir zu sprechen verstehe?" Aber jene Tränen, jene Schluchzer, jene innere Wonne und selbst seine Verwirrung sprachen zum Vater in einer so schönen Sprache, wie ihr sie niemals in euren menschlichen Sprachen noch in euren Büchern werdet finden können.

24. Jenes Stammeln des Menschen, der mit seinem Herrn geistig zu beten beginnt, ähnelt den ersten Worten von Kleinkindern, welche für ihre Eltern Wonne und Entzücken sind, weil sie die ersten Äußerungen eines Wesens vernehmen, das sich zum Leben zu erheben beginnt.

25. Da die Menschen den Offenbarungen, die ihnen seit den frühesten Zeiten gegeben worden sind, nicht die wahre und richtige Auslegung zu geben verstanden, komme Ich heute im Geiste, um ihnen eine klare Darstellung und richtige Auslegung all dessen zu geben, was Ich sie gelehrt habe.

26. In der heutigen Zeit erkennt ihr die Fähigkeiten des Geistes und die des Körpers, ohne sie miteinander zu verwechseln.

27. Geist, Verstand und Gefühle werden die wahre Harmonie finden, wenn meine Lehre als Licht eines neuen Tages schließlich diese schlafende Menschheit erweckt.

28. Ihr bittet Mich, euch zu helfen, an diesem Tage die Vereinigung und den Frieden in euren Herzen zu erlangen, um euch vor Mir als ein Wesen zu erweisen, das sich des Vorgangs bewusst ist, dem es beiwohnt, wenn es meine Unterweisung durch das Verstandesvermögen eines Stimmträgers hört. Und Ich empfange euren Geist. Alles, was ihr Mir in eurem Gebet und in euren Handlungen rein und schlicht darbringt, nehme Ich als gerechten Tribut der Kinder gegenüber ihrem Himmlischen Vater entgegen.

29. Die dringlichste Bitte, die ihr an Mich richtet, ist die, dass auf der Erde Frieden ist — dass zu den Menschen das patriarchalische Leben früherer Zeiten zurückkehrt. Doch Ich sage euch, dass dieser Friede erst zurückkehren wird, wenn ihr, meine neuen Jünger, die Fundamente einer neuen Welt gelegt habt, wofür Ich euch vorbereite.

30. Wenn ihr einmal in jedem eurer Nächsten einen Bruder seht, wenn ihr die Unterschiede zwischen euch und anderen verschwinden lasst und Mich in ihnen liebt, werdet ihr die Morgenröte einer neuen Zeit erblicken, und das Leben wird fröhlich und leicht für den Menschen sein, und Ich werde als Vater erkannt werden.

31. Mein Wort dieser Zeit ist das gleiche wie das, welches Ich euch in Jesus gab. Es ist die gleiche kristallklare Flut, die euren Geist umflutete, als ihr Mir durch die Länder Palästinas nachgefolgt seid. Sein Sinngehalt ist euch bekannt, ihr werdet seinen "Geschmack" niemals verwechseln können, weil es eurem Geiste sein göttliches Siegel aufprägte.

Doch heute, da Ich herabgekommen bin, um Mich mittels dieser Männer und Frauen kundzugeben, und ihr das Wort hört, das von ihren Lippen kommt, erkennt ihr, dass es von Mir kommt, und ihr fragt Mich, warum Ich nicht eine andere Form gewählt habe, um meine Botschaft dieser Zeit zur Menschheit gelangen zu lassen.

32. Ihr sagt Mir, dass es unter euch keine Menschen von besonderer Tugend gibt, die fähig sind, Mir zu dienen. Es gibt keinen Moses, noch die Propheten der Ersten Zeit, auch keinen Petrus oder Johannes. Aber wahrlich, Ich sage euch, zu allen Zeiten habe Ich tugendhafte Geistwesen ausgesandt, und unter ihnen diese, die Mir in Demut gedient haben. Liebt sie und tröstet sie, denn ihre Last ist sehr groß.

Ich habe ihren Verstand und ihr Herz wie eine reine Quelle behütet, und oftmals ist der Schmerz das beste Mittel gewesen, um sie zu läutern. Ihr Leben ist ähnlich dem meiner Abgesandten anderer Zeiten. Ich segne euch. Wohl denen, die Mir so nachgefolgt sind und die die ganze Bedeutung des Auftrags empfunden haben, den Ich ihnen gegeben habe!

33. Ich lade euch ein, mein Reich zu betreten. Ich rufe alle Völker der Erde ohne irgendeine Bevorzugung; doch Ich weiß, dass nicht alle auf Mich hören werden. Die Menschheit hat ihre Lampe ausgelöscht und wandelt im Dunkeln. Doch dort, wo sich Irrtum bemerkbar macht, wird ein von Mir Erleuchteter auftreten, der in seiner Umgebung Licht verbreitet — ein geistiger Wächter, der wacht und auf mein Zeichen wartet, um den Alarmruf erschallen zu lassen, der erweckt und erschüttert.

Lasst die Liebe jener Sendboten in euren Herzen fruchttragender Same sein. Lehnt sie nicht ab, wenn sie sich vor euch in äußerlicher Armut zeigen. Hört auf sie, denn sie kommen in meinem Namen, um euch eine Fähigkeit zu vermitteln, die ihr derzeit nicht kennt. Sie werden euch das vollkommene Gebet lehren, werden euch von den Banden des Materialismus befreien, mit denen ihr gefesselt seid, werden euch helfen, die geistige Freiheit zu erlangen, die euch zu Mir erhebt.

34. Ihr, die ihr Mich hört, erwartet sehnsuchtsvoll die Erfüllung aller meiner Worte. Ihr wünscht euch, diese Welt in einen Jünger von Mir verwandelt zu sehen. Ihr bittet Mich, zu denen zu gehören, die Ich mit schwierigen Missionen in andere Länder sandte. Doch wahrlich, Ich sage euch, ihr müsst euch vorher zubereiten, weil der Kampf, der euch erwartet, sehr groß sein wird.

Doch nicht alle Boten, von denen Ich zu euch spreche, sind unter euch, nicht alle werden mein Wort durch Stimmträger gehört haben. Viele von ihnen werden aus Intuition heraus sprechen, weil Ich ihren Geist vorbereitet habe, und Ich habe sie weise verteilt, um mein Licht überallhin gelangen zu lassen.

35. Wie könnt ihr glauben, dass, während Ich zu euch herniedergekommen bin, Ich andere Nationen vernachlässigen könnte, wo ihr doch alle meine Kinder seid? Wollt ihr etwa glauben, dass jemand ferne oder außerhalb von Mir ist, obwohl mein Geist allumfassend ist und alles Geschaffene umgibt und versteht? Alles lebt und nährt sich von Mir. Daher ist mein Universeller Strahl auf den ganzen Erdkreis herabgekommen, und die Geistwesen haben meinen Einfluss auf dieser und anderen Welten empfangen, weil Ich gekommen bin, um alle meine Geschöpfe zu retten.

36. Ich will nicht, dass ihr diese Zeit vergeudet, noch dass ihr durch die Welt geht, ohne eine Spur eurer Schritte zu hinterlassen. Ich will, dass ihr wirkliche Pfleger des Samens seid, den Ich euch anvertraue, und ihr, wenn ihr diese Welt verlasst, weiterhin arbeitet, bis ihr eure Saat in dem Geiste eurer Mitmenschen zum Erblühen gebracht habt.

37. Ich will euch nicht an meine Weisungen binden. Ich rege euch nur liebevoll an, weil Ich keine andere Auftragserfüllung annehmen werde als die, die aus eurem in meiner Unterweisung zubereiteten Geist geboren wird. Seid frei innerhalb meiner Gesetze, aber macht euch den Gehorsam zur Gewohnheit. Erfüllt die zwei Gesetze, die den Menschen regieren, und die im Kern ein einziges darstellen, weil beide aus Mir hervorgehen.

38. Betet für alle Menschen, wünscht die Harmonie und das Verständnis aller für Mich, und dass euer Gebet wie ein Gesang, wie ein inbrünstiger Hymnus empordringt, der die Geistwesen erleuchtet und ihnen den Weg zeigt, auf dem sie zum Ziel ihrer Bestimmung gelangen werden.

39. Angezogen von der Macht meines Wortes kommt ihr zu diesen Orten, geliebtes Volk. Ihr braucht nicht unbedingt zu diesen Versammlungsstätten zu kommen, um in ihnen meine Gegenwart zu suchen und Mir eure Sorgen vor Augen stellen zu können. Denn ihr wisst, dass Ich allgegenwärtig bin, dass Ich überall bin, dass Ich euch überall vernehme.

40. Es ist mein Wort, um dessentwillen ihr herbeikommt, es ist die göttliche Essenz, die eurem Geist als Nahrung dient, die ihr sucht.

41. Ihr alle wisst, dass Ich euch den Zeitpunkt angezeigt habe, an dem Ich aufhören werde, in dieser Form zu euch zu sprechen, und deshalb beeilt ihr euch, jedes Mal herbeizukommen, wenn mein Wort durch den Stimmträger ertönt. Denn ihr wollt selbst die letzte der Offenbarungen, die Ich euch mache, in eurem Geist bewahren.

42. Das innere Wissen über die geistige Mission, die zu erfüllen ihr gekommen seid, erwacht allmählich in euch, und euch beginnt eure Verantwortung zu beschäftigen, weil ihr begriffen habt, wie schwierig und schwer es ist, mein Gesetz mit Werken, Worten und Gedanken zu predigen.

43. Bald werdet ihr ohne mein Wort sein. Doch damit ihr nicht wankelmütig werdet, müsst ihr euch am Beispiel meiner Jünger der Zweiten Zeit inspirieren, die sich vereinten, nachdem der Meister von ihnen gegangen war. Durch ihre Vereinigung gaben sie einander Stärke, Ermutigung, Kraft und Glauben.

44. Von eurer Eintracht wird es abhängen, ob ihr meine Gegenwart bei euren Versammlungen fühlt, und dass ihr die Zeit meiner Kundgabe nicht vermisst.

45. Bisher habt ihr euch beim Zuhören gestärkt, morgen werdet ihr euch noch mehr beim Studieren stärken. Denn wenn ihr in den Kern meiner Unterweisungen eindringt, werdet ihr erstaunt sein, wenn ihr den Sinngehalt jeder meiner Unterweisungen entdeckt.

46. Ich segne schon jetzt diejenigen, die sich für diese Zeit vereinigen und vorbereiten, um die Lehre, die Ich euch bringe, zu ergründen. Denn bei diesem Studium werden die Jünger die wahre Auslegung meines Wortes entdecken. Und Ich sage euch, dass ebenso, wie mein Wort Licht ausstrahlt, auch eure Auslegung den Pfad eurer Nächsten erhellen wird.

47. Die guten Ausleger dieser Lehre werden ihre in der Routine ihrer Kulthandlungen in Schlaf versunkenen Mitmenschen zu erwecken verstehen, und sie werden ihnen die Hand reichen und sie davor bewahren, aufgrund eines Mangels an Nachdenken unter Verwirrungen Schiffbruch zu erleiden.

Später wird sich dieses Volk auf der Welt ausbreiten und von dem, was es vernahm, Zeugnis ablegen und gleichzeitig mit klaren Worten mein Gesetz und meine Lehre erklären — nicht nur das, was Ich euch jetzt gesagt habe, sondern alles, was Ich euch während der Zeitalter, die ihr durchlebt habt, offenbart habe.

48. Fürchtet nicht, von euren Mitmenschen ausgelacht oder abgelehnt zu werden.

49. Ich versichere euch, wenn dieses Volk von Spiritualisten unter der Menschheit erscheint, Ich ihr bereits viele und sehr große geistige Manifestationen gegeben haben werde. Diese Manifestationen werden bewirken, dass viele von denen, die Mich geistig erwarten, ahnen, dass Ich bereits gekommen bin und gesprochen habe. Glaubt ihr nicht, dass sie, wenn sie euch kommen sehen und euer Wort hören, euch als meine Boten anerkennen werden?

50. Wahrlich, Ich sage euch, selbst die Theologen werden sich den Grund für so viele Ereignisse erklären.

51. Mein Volk wird sich auf der Erde wie ein großes Heer ausbreiten. Auf dem Volke wird mein Geist sein und es in seinem Kampfe ermutigen, damit selbst das letzte meiner Worte in Erfüllung geht, die Ich euch in dieser und in den vergangenen Zeiten gegeben habe.

52. Warum weint ihr, wenn ihr an die Tage denkt, in denen ihr mein Wort nicht mehr vernehmen werdet? Seid unbesorgt, ihr Menschenscharen, denn Ich werde euch nicht allein lassen.

53. Erinnert ihr euch daran, wie Ich nach meinem Scheiden in der Zweiten Zeit Maria im Schoße der Apostel zurückließ?

54. Die liebevolle Ratgeberin, die Mutter, der Trost für die Betrübten, blieb eine Zeitlang unter jenen Jüngern.

55. Als der Schmerz, den sie auf Golgatha erlitten hatten, als sie sich ohne ihren Meister, ohne sein Wort sahen, von jenen Herzen gewichen war, begriffen sie die Mission, die sie zu erfüllen hatten, und sie begannen die Frohe Botschaft auf der Erde zu verbreiten. Der Herr hob Maria von der Erde empor, da sie ihre liebevolle Sanftmut bereits als Erbe für die Menschheit hinterlassen hatte.

56. Ihr, die ihr die neuen Schüler vor dem Göttlichen Lehrstuhl seid, denkt, dass Ich euch allein lassen werde, wenn ihr einmal meiner Kundgebung durch den Mund eines Stimmträgers "beraubt" seid. Doch Ich sage euch: Maria ist nicht gestorben, eure geistige Mutter ist bereit, euch in der Prüfung, in den Tagen beizustehen, in denen ihr euch verlassen glaubt und Mich abwesend fühlt, obwohl Ich euch näher als jemals bin. Ihre Mutterliebe wird euch helfen, euch stark zu fühlen und den wahren Sinn der Unterweisungen zu verstehen, die Ich euch mit Worten und Taten vor Augen geführt habe.

57. Ihr sollt Soldaten meines Gesetzes und Sämänner der Vergeistigung sein. Doch schon heute erkläre Ich euch, dass der Spiritualismus seinen Stützpunkt nicht auf der Erde haben wird, noch einen Repräsentanten in einem Menschen. Seine Herrschaft wird nicht von dieser Welt sein, und euren einzigen Führer werdet ihr durch euer Gewissen in Christus haben.

58. Euer intuitiver Blick wird unter den Menschenscharen die neuen "Arbeiter" zu entdecken wissen. Aber nicht eure Hände sollen es sein, die "salben" oder weihen. Denn der einzige, der einem Geist Gaben, Aufträge oder Missionen anvertrauen kann, bin Ich — der einzige, der die Bestimmung jedes Wesens niederschreibt.

59. Ich sage euch all dies, um euch davor zu bewahren, Irrtümern oder Handlungsweisen und Riten zu verfallen, die keine Wahrheit enthalten.

60. Ihr werdet nur meine Sämänner, meine Propheten, meine Boten sein. Aber die geheime Schatzkammer wird weiterhin in den Händen eures Herrn sein.

61. Es ist mein Wille, dass unter euch völlige Harmonie und Brüderlichkeit herrscht, damit nicht in einem Volke, in dem alles Ordnung, Liebe und Vergeistigung sein soll, Herren, Herrscher oder Tyrannen emporkommen.

62. Wenn ihr euren Auftrag in der Weise, die Ich euch anzeige, erfüllt, wird euer Beispiel anerkannt werden, und eure Macht wird dem Spiritualismus Breschen schlagen müssen.

63. Begreift, dass es das Licht meiner Unterweisung sein muss, das die Verkehrtheit der Abgötter entlarvt, das den hochmütigen Herrscher und den despotischen Herrn von seinem Sockel reißt, das die vergängliche Macht der Herrschaft des Materialismus zerstört.

64. Das Volk, das Ich heute vorbereite, damit es morgen das geistige Leben predigt, wird nicht reich sein, wird keine Schätze noch materiellen Güter besitzen. Denn mit ihren Werken wird es der Welt beweisen müssen, dass die Wahrheit, die Liebe und die Gerechtigkeit Gottes nicht nötig haben, sich auf die Macht eurer trügerischen Reichtümer zu stützen.

65. Die Liebe, der Glaube, der feste Wille werden die Kräfte sein, die dieses Werk unter der Menschheit bekannt machen sollen. Nehmt das Beispiel Christi und seiner Jünger, denkt über jene Leben und die Unterweisungen nach, die sie euch gaben, und ihr werdet sehen, dass Ich euch die Wahrheit sage.

66. Meine Hand berührte niemals ein Geldstück. Als Mir bei einer bestimmten Gelegenheit eines davon absichtlich gezeigt wurde, um Mich zu bitten, meine Ansicht über die Pflichten gegenüber dem Kaiser zu äußern, schaute Ich jenes Geldstück nur an, und ohne es zu berühren antwortete Ich dem, der Mich fragte: "Gebt Gott, was Gottes ist, und dem Kaiser, was des Kaisers ist."

67. Dies ist eine meiner letzten Unterweisungen, doch nicht die letzte. Ich werde noch für kurze Zeit weiter zu euch sprechen, und dann werde Ich gewiss nicht mehr durch das Verstandesvermögen eines Menschen sprechen.

68. Ich werde euch dann eine Zeit der Besinnung geben, damit ihr nach meinem Abschied nachdenkt. In jener Zeit wird nach und nach in verschiedenen Formen die Intuition von Geist zu Geist aufzuleben beginnen.

69. Alles, was ihr jetzt nicht verstanden habt, werdet ihr in jenen Tagen der geistigen Besinnung begreifen, und gleichzeitig werdet ihr durch neue Offenbarungen und Prophetien überrasche werden.

70. Die Inspiration des einen wird durch die eines anderen bestätigt werden, und so wird in den Jüngern kein Zweifel aufkommen.

71. Roque Rojas und Damiana Oviedo waren meine ersten Stimmträger für meine geistige Kundgabe in dieser Zeit. Der Mann empfing in seinem Verstandesvermögen den Strahl Elias', die Jungfrau empfing das Licht des Meisters. Damit wollte Ich euch zeigen, dass sich in meiner Apostelschar die Frau ebenso wie der Mann an meinen Tisch setzt. Der Geist ist in beiden gleich. Warum sollte Ich in dieser Dritten Zeit einen Unterschied zwischen beiden machen, da es das Zeitalter ist, in dem Ich die Geistwesen suche?

72. Roque Rojas und Damiana Oviedo sind eure Wegbereiter. Sie hörten die göttliche Stimme inmitten der Wüste, und ohne zu fragen, ob sie Wahrheit ist, glaubten sie. Der eine vernahm die Stimme des Propheten, die andere fühlte die Berührung der Barmherzigkeit des Meisters.

73. Wie viele Geheimnisse habe Ich euch seit damals offenbart! Die ersten Stimmträger starben, und andere erschienen, und so aufeinanderfolgend bis in die Gegenwart. Nicht alle sind in ihrer Absicht rein gewesen. Einige sind ein Beispiel von Glaubenseifer, Wahrheitsliebe, Selbstverleugnung und Aufopferung gewesen. Doch manche sind eitel gewesen, haben Schmeichelei und Belohnung geliebt.

74. Ich lehrte die Hörerscharen von Anfang an, die wahre Frucht zu erkennen, und euch Anwesenden sage Ich, dass ihr meine Wahrheit als Nahrung zu euren Mitmenschen bringen sollt, während ihr die Spuren im Feuer der Wahrheit verbrennen sollt.

75. Ich muss euch sagen, dass ihr eure Stimmträger niemals zu umsorgen verstandet, weil euch Verständnis und Mitgefühl für sie fehlten. Doch da ihr jene Herzen weder aufzumuntern noch zu pflegen verstandet, so behütet wenigstens in der Zukunft das, was von ihren Lippen kam, welches mein Wort war: das neue Manna.

76. Wenn die Spiritualisten sich auf der Erde vervielfachen, wird es viele geben, die sie mit gewöhnlichen Wahrsagern verwechseln und an sie herantreten, um sie nach der Zukunft zu fragen. Die Wissenschaftler werden sie über das Leben der Geister und über das Leben auf anderen Welten oder Planeten befragen.

Ich sage euch all dies voraus, damit, wenn ihr euch von törichten Fragen bestürmt seht, ihr euch daran erinnert, dass ihr beten sollt, damit euer Vater euch das inspiriert, was ihr sagen müsst — was sein Wille ist, dass ihr es angesichts der Torheit oder der Neugier eurer Mitmenschen mitteilt.

77. Ich weise euch an, dass ihr keine einzige meiner Offenbarungen verändert, und auch nicht versucht, das zu erforschen, wofür es noch nicht an der Zeit ist, dass es offenbart werde. Ihr sollt immer eure Zurüstung bewahren — so, als ob ihr eine Quelle wäret, die bereit ist, das kristallklare Wasser zu empfangen, das den Durst eurer Mitmenschen nach Licht löscht, und es soll nicht eure Hand sein, die den Schleier des Geheimnisses lüftet. Gab es auf Erden etwa irgendeine, die würdig war, das Buch der sieben Siegel zu öffnen? Nur die des Lammes ist würdig gewesen, das heißt: nur Dieses hatte die Macht, es zu tun.

Wisset, dass es viele Unterweisungen gibt, die dem Menschen hier auf der Erde offenbart werden werden, aber auch, dass es viele andere gibt, die ihm erst enthüllt werden, wenn er in den hohen Heimstätten des Geistes wohnt.

78. Überall werdet ihr Mich finden, meine Gegenwart ist an allen Orten des Weges. Ich verwandle Mich sowohl in eine Oase inmitten der Wüste, als auch in einen Leuchtturm in stürmischer Nacht.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 282

1. Das göttliche Licht erstrahlt für euch, es wird zum Worte, um euch eine neue Unterweisung zu geben. Gesegnet sei, wer sich zubereitet, als ob sein Herz ein Heiligtum wäre, denn er hat sich zum wahren Leben emporgereckt, als er mein Wort vernommen hat.

2. Kommt alle und erkennt mein Liebeswunder. Ich bin gekommen, um Sünder durch die Lippen von Sündern zu retten.

3. In dieser Ära beweise Ich euch die Macht, die ihr als Erbe oder Gabe besitzt, die Ich in euch gelegt habe. Es ist nicht die Macht der Materie, sondern die des Geistes. Denn der Mensch ist nicht mächtig, groß, noch weise durch das Fleisch, er ist es durch den Geist.

Ich spreche zu dem, der seine Schritte auf den Weg des Guten lenkt und dem Willen seines himmlischen Vaters gehorcht — zu jenem, der die Gesetze befolgt, die das Leben lenken und regieren. Dieser wird sich durch machtvolle Kräfte unterstützt fühlen müssen, die ihn immer auf einen Weg des Lichtes, des Friedens und der Wahrheit führen werden.

4. Jünger: Dieses schlichte Wort, das Ich euch als geistiges Geschenk gebracht habe, um die Neue Zeit einzuleiten, ist in seiner Schlichtheit und äußerlichen Bescheidenheit ein weiteres meines Meisterwerke. Diese Form, den Menschen zu suchen, um ihm über seinen Verstand das Göttliche kundzutun, hat einen Sinn, einen Sinngehalt und eine Bedeutung, die ihr alle entdecken sollt.

5. Seht, wie meine göttlichen Gedanken zur Stimme werden auf einigen menschlichen Lippen, die — obwohl unrein — im Augenblick dieses Dienstes rein werden, um euch eine Nahrung geistigen Lebens zu geben.

6. Was wird euch der Tag, an dem sich sowohl euer Geist, als auch euer Körper geläutert haben, um Mich zu empfangen, dann wohl nicht gewähren?

7. Klein ist euer Glaube und schwach eure Liebe und eure Zurüstung gewesen. Dennoch hat euch die Frucht, die ihr in meinem Worte empfangen habt, aus eurer Lethargie gerissen, hat sie euch gelehrt, das Leben des Geistes, das in euren Missgeschicken eine trostlose Wüste war und das jetzt für euer Leben voller Kämpfe und ständiger Prüfungen einer Oase gleicht, zu verstehen, zu lieben, zu studieren und zu fühlen.

8. Wenn ihr diese Unterweisung zu verstehen versucht, werdet ihr in dieser Zeit zu denen gehören, die die volle Erkenntnis dessen haben, dass der Mensch ohne Mich nichts ist.

9. Seht euch diese Welt an — stolz, herausfordernd und eingebildet auf alle Menschenwerke, mit denen sie die Generationen dieses Jahrhunderts in Erstaunen setzen. In ihrer Mehrheit glauben sie nicht an das Geistige, noch lieben sie es. Daher beten sie nicht, noch befolgen sie mein Gesetz. Dennoch sind sie zufrieden und stolz darauf, eine von Wunderwerken erfüllte Welt vorweisen zu können, die sie mit Hilfe ihrer Wissenschaft geschaffen haben.

10. Doch diese Staunen erregende Welt der Menschen, die sie während Jahrhunderten der Wissenschaft, der Kämpfe, Kriege und Tränen errichtet haben, werden sie noch mit ihren eigenen Händen und Waffen zerstören. Schon naht der Zeitpunkt, an dem die Menschheit sich der Unhaltbarkeit und Gebrechlichkeit ihrer Werke bewusst wird, welchen die Liebe, die Gerechtigkeit und der echte Wunsch nach Vervollkommnung fehlte.

11. Schon bald werdet ihr erfahren, dass ihr ohne Gott nichts seid, dass ihr nur von Mir die Kraft, das Leben und die Intelligenz empfangen könnt, um zwischen dem Geist und dem menschlichen Teil des Menschen ein harmonisches Dasein zu schaffen.

12. Ich komme mit meinem neuen Worte, um die Welt zum Leben zu erwecken, weil die Menschheit während Jahrhunderten und Zeitaltern nur den Tod hat herrschen sehen. Was ist der Grund dafür gewesen, dass in eurem Dasein der Tod geherrscht hat? Der Mangel an Liebe.

13. Wahrlich, Ich sage euch, die Liebe ist die unwandelbare Macht, die das Universum bewegt. Die Liebe ist Ursprung und Sinn des Lebens.

14. Ich leite nunmehr eine Zeit geistiger Auferstehung für alle ein — eine Zeit, in der Ich jenen gesegneten Samen der Liebe zum Erblühen bringen werde, den Ich von der Höhe eines Kreuzes herab auf die Welt verströmte und euch damit ankündigte, dass, wenn die Menschen sich lieben, wie Ich es euch lehrte, der "Tod" aus der Welt geschafft sein würde und an seiner Stelle das Leben über die Menschen herrschen und sich in all ihren Werken bekunden würde.

15. Heute esst ihr Tag für Tag die bitteren Früchte des Baumes der Wissenschaft, der von den Menschen so unvollkommen gepflegt wurde, weil ihr euch nicht um die harmonische Entfaltung aller eurer Gaben bemüht habt. Wie könntet ihr also eure Entdeckungen und eure Werke in gute Bahnen lenken, da ihr nur die Intelligenz geschult, aber den Geist und das Herz vernachlässigt habt?

16. Da gibt es Menschen unter euch, die wie wilde Tiere sind, die ihren Leidenschaften völlig freie Hand lassen, die gegen ihre Nächsten Hass fühlen, die blutdürstig sind und danach trachten, die Brudervölker zu Sklaven zu machen.

17. Falls jemand glauben sollte, dass meine Lehre den moralischen Zusammenbruch des Menschen verursachen könnte — wahrlich, Ich sage euch, dann befindet er sich in einem großen Irrtum; und um dies den Zweiflern, den Materialisten und den Hochmütigen dieser Zeit zu beweisen, werde Ich ihnen gestatten, dass sie die Frucht ihrer Wissenschaft ernten und essen, bis sie genug davon haben, bis sich ihrem Geist das Bekenntnis entringt, das Mir sagt: "Vater, vergib uns, Deine Macht allein wird imstande sein, die Kräfte aufzuhalten, die wir in unserer Unvernunft entfesselt haben."

18. Dann werde Ich ihnen zu Hilfe kommen und ihnen den Frieden geben, weil ihnen ihr Hochmut bereits viel vom Leidenskelch zu trinken gegeben haben wird. Ich werde sie zum Geistesfrieden und zur Selbstbesinnung bringen, damit sie — dann bereits in einem neuen Leben — den Wert des Geistigen zu entdecken und dieses auf ihre Werke in Anwendung zu bringen verstehen. Ich werde ihnen begreiflich machen, dass das Leben einer Leier gleicht, deren Saiten die Liebe, die Vergeistigung und die Wissenschaft darstellen, dass diese jedoch, weil sie nicht in Einklang waren, nicht den lieblichen Klang der Liebe hervorzubringen vermochten, welcher der erhabene Klang der Vergeistigung ist.

19. Die Zeit des Gerichtes ist gekommen, in der Ich die einen fragen werde: "Warum hast du Mich geleugnet?" Und andere: "Warum hast du Mich verfolgt?" Hat der das Recht dazu, die Existenz meines Reiches zu leugnen, der nicht in sich selbst einzudringen vermochte? Dass ihr meine Wahrheit nicht erkennt, dass ihr sie nicht zu entdecken versteht, bedeutet nicht, dass sie nicht existiert. Wenn ihr glaubt, dass nur das existiert, was ihr begreifen könnt, so sage Ich euch, dass eure Unwissenheit groß ist und euer Hochmut sehr groß.

20. Wahrlich, Ich sage euch, wer Gott und sein Reich leugnet, hat sich selbst geleugnet. Wer aus sich selbst Kraft schöpfen will, weil er sich für unabhängig hält und das stolze Gefühl hat, auch ohne Gott groß sein zu können, dessen Schritte auf der Welt werden sehr kurz sein. Er wird bald in die Irre gehen, und seine Leiden werden sehr schmerzvoll sein.

21. Wo sind die wahren Gelehrten?

22. Wissen ist, meine Gegenwart zu fühlen. Wissen ist, sich von meinem Lichte leiten zu lassen und meinen Willen zu tun. Wissen ist, das Gesetz zu verstehen. Wissen ist, zu lieben.

23. Wer seinen Nächsten gerne aus Liebe nützlich sein möchte, widmet sich dem Guten auf irgendeinem der vielerlei Wege, die das Leben bietet. Er weiß, dass er ein Menschenwesen ist, das sich bereit finden soll, vom göttlichen Willen für sehr hohe Ziele verwendet zu werden. Ich will, dass ihr, o Jünger, Wissen erlangt, damit ihr jene von ihren Irrtümern befreit, die den Weg zur Aufwärtsentwicklung verloren haben.

24. Die wahre Liebe — jene, die über die menschlichen Gefühle des Herzens hinausgeht, ist die Frucht der Weisheit. Seht, wie Ich in meinem Worte Weisheit in eure Vorstellungswelt säe, und hernach erwarte Ich die Frucht eurer Liebe.

25. Es gibt viele Arten, Gutes zu tun, viele Arten zu trösten und zu dienen. Alle sind Ausdruck der Liebe, welche eine einzige ist — der Liebe, welche Weisheit des Geistes ist.

26. Die einen mögen auf dem Wege der Wissenschaft wandeln, andere auf dem des Geistes, wieder andere vom Gefühl bestimmt sein, doch die Gesamtheit aller wird die geistige Harmonie ergeben.

27. Lernt, die verschiedenen Wege, die es gibt, zu unterscheiden, sowie die unterschiedlichen Missionen zu achten, die eure Mitmenschen durchführen. Dafür einen aufgeschlossenen Verstand, richtiges Urteilsvermögen, ein ruhiges Gemüt und einen tiefen Blick haben. Wenn ihr diese Eigenschaften nicht habt, werdet ihr euch ohne berechtigten Grund empören, wenn ihr entdeckt, dass es mehr Religionsgemeinschaften gibt, als ihr glaubtet, und eine größere Zahl von Riten und Kulten als die, die ihr kanntet.

28. Wenn ihr euch nicht vorbereitet, werdet ihr euch an dem Tage, da ihr euch inmitten des nahenden Kampfes befindet, verwirrt und betroffen fühlen.

29. Die, die Mich vernehmen, ohne daran interessiert zu sein, zu verstehen, werden nicht zu denen gehören können, die diese Lehre ergründen und erklären. Andere dagegen versuchen den Sinngehalt meines Wortes zu erkennen, sie erfühlen es, lieben es, tragen es in ihrem Geist, in ihrem Herzen und in ihrem Gehirn. Diese dringen täglich mehr in die Erkenntnis meiner Unterweisung ein.

30. Wenn dieses Verlangen, mehr zu wissen, um in vollkommener Weise zu lieben, unter diesen Jüngern zur Geltung kommt, werdet ihr auf ihren Gesichtern die Schönheit der Güte, der Nächstenliebe, die Hoheit der Vergeistigung sich widerspiegeln sehen.

31. Dennoch könnte selbst in diesem Augenblick niemand sein Gesicht als Spiegel der Wahrheit zeigen, in dem sich die Tugenden des Geistes widerspiegeln, jenes höheren Wesens, das in jedem Menschen wohnt.

Doch was soll Ich euch von jener Geistigen Welt sagen, die jenseits von euch lebt und webt, und die durch eure Werke, Worte und Gedanken gleichfalls ihr Angesicht zeigen kann? Für jene Wesen ist jeder Mensch ein Mittel, um sich kundzutun, jeder inkarnierte Geist ein Band der Vereinigung, und jedes Gehirn ein Mittel, um mit der Menschenwelt in Verbindung zu treten.

32. Wenn die Gedanken der Menschen dem Guten zuneigen, werden sie von hochstehenden, leuchtenden Wesen benutzt werden, die sich hohen Zielen widmen. Aber wenn die Gedanken der Menschen jeden guten Einfluss zurückweisen und diese zulassen, dass ihre Gefühle und ihre Fähigkeiten von tiefstehenden Geistwesen benutzt werden, so werden diese nur niedere Leidenschaften zur Entfaltung bringen.

33. Ich sage euch, dass es nicht einen menschlichen Verstand gibt, der nicht unter dem Einfluss der Geistigen Welt lebt.

34. Viele werden dies leugnen, doch niemand wird beweisen können, dass es unmöglich ist, dass der Verstand des Menschen die Gedanken und die Schwingungen nicht nur der Geistwesen und seiner eigenen Mitmenschen, sondern auch die meinen empfängt.

35. Dies ist eine Offenbarung für die ganze Menschheit — eine Offenbarung, die, wenn sie verbreitet wird, offene Herzen finden wird, die sie mit großer Freude aufnehmen; ebenso wird sie auch auf hartnäckige Gegner und Bekämpfer stoßen.

36. Doch was werden diese tun können, um zu verhindern, dass das Licht des Geistigen Reiches im Leben der Menschen erstrahlt? Welcher Mittel werden sich die Ungläubigen bedienen können, um jene Schwingung auszuschalten? Wer ist jener, der sich für außerhalb des universellen Einflusses stehend hält, welcher die schöpferische und belebende Kraft Gottes ist?

37. Ich spreche zu eurem Gewissen, zu eurem Geist und zu eurer Vernunft, doch Ich sage euch nochmals, dass ihr von anderen Daseinsebenen Botschaften, Ideen und Inspirationen empfangt, und dass, ebenso wie ihr nicht wisst, woher euer Geist zur Inkarnation in diesen euren Körper kam, ihr auch nicht wisst, wer sich ihm unsichtbar und unfühlbar kundgibt.

38. Euch, die ihr diese Unterweisungen hört, sage Ich, dass ihr nicht meinen sollt, dass die Stimmträger gerecht und rein sind, weil es meine Inspiration ist, die in ihren Verstandesorganen vibriert. Nein, sie sind nur mit einer Fähigkeit ausgestattet worden, um mein Licht zu empfangen und es in Form von Worten zu übermitteln. Sie sind die Wegbereiter jener geistigen Kundgabe, die eine Verheißung für die kommenden Zeiten ist, wenn die Menschen eine völlige Erkenntnis dessen haben, dass das Licht der Geistigen Welt immer in ihr Dasein hineingestrahlt hat, und sie sich zubereiten und vergeistigen, um die ewige Botschaft Gottes in vollkommener Weise zu empfangen und zu übermitteln.

39. Menschheit, du leugnest das, was du materiell nicht beweisen kannst. Ich sage dir, dass du nur das weißt, was zur Welt gehört. Denn wenn du ein wenig vom Geiste wüsstest, würdest du nicht wagen, das Dasein, den Einfluss, noch die Kundgabe der Geistigen Welt zu leugnen!

40. Eine große Zahl von Lichtwesen setzen sich für euch ein. An dem Tage, an dem ihr euch mit ihnen im Gebet, im Denken und im Glauben zu vereinigen versteht, werdet ihr in eurem Leben eine unbesiegbare Kraft, eine übermenschliche Kraft erfahren und werdet niemals straucheln.

41. Um die Menschen herum existiert auch eine unsichtbare Welt der Finsternis und Verwirrung. Von dem Tage an, an dem ihr vorbereitet seid, um gegen ihre tückischen Angriffe zu kämpfen, werdet ihr in eurem Leben eine unbekannte Freiheit und einen unbekannten Frieden fühlen.

42. Wisset, dass ein Verstand niemals aufhören wird, die Schwingung und den Einfluss meiner Göttlichkeit und der Geistigen Welt zu empfangen.

43. Der Mensch hat das zur Materie Gehörige geliebt, dort hat er seine Werte, darauf hat er sein Herz, seinen Verstand und seine Sinne ausgerichtet. Deshalb missachtet und ignoriert er alles, was sich auf den Geist bezieht. Wenn der Mensch den Geist als Ideal hätte, hätte er seine Sinne in einer solchen Weise verfeinert, dass ihm nichts von dem unbekannt wäre, was Ich euch heute gesagt habe.

44. Er würde wissen, dass der Geist Gottes aufgrund seiner Beschaffenheit mit jedem Geistwesen im Universum in Verbindung steht, und da er davon Kenntnis hätte und durch den Glauben erleuchtet wäre, würde er bemüht sein, dass die Ausstrahlung meines Geistes, welche Kraft, Leben und Licht ist, was alles Geschaffene belebt, bis zu ihm gelangen würde.

45. Wahrlich, Ich sage euch — und vergesst es nicht: Es ist nicht unmöglich, dass Ich Mich durch das menschliche Verstandesvermögen kundgebe. Unmöglich wäre, wenn Ich Mich nicht kundgeben könnte.

46. Eure Aufgabe, Jünger, ist es, den Geist und den Verstand empfindsam zu machen, um alle geistigen Schwingungen wahrzunehmen, sie zu fühlen, ihnen zu glauben, sie zu leben, zu lieben und ihnen zu gehorchen.

47. Ich sage euch noch einmal: Selbst wenn die ganze Menschheit bemüht wäre, zu vermeiden, dass das geistige Licht zu ihr gelangt, würde sie dies niemals erreichen, denn gerade das Leben, das der Mensch hat, nimmt er von meinem Geiste, der in allem schwingt, was existiert.

48. Ihr vernehmt derzeit meine Lehre, die in jeder Hinsicht fremdartig erscheinen mag, die ihr aber versteht. Ihr wisst: Auch wenn sie sich an so ärmlichen und bescheidenen Orten wie diesen Versammlungsräumen kundtut, sind diese doch keine gewöhnlichen Orte, sondern schlichte Herbergen, die der Andacht, der Vergeistigung und der Vorbereitung gewidmet sind, um die himmlische Botschaft empfangen zu können.

Ihr wisst, dass Ich Mich derzeit mittels des menschlichen Verstandesvermögens kundgebe, aber dass es nicht der Verstand ist, der spricht, sondern der Geist, der das Licht meiner Inspiration empfängt — ein Licht, das, wenn es den Verstand durchstrahlt, zum Gedanken wird, und wenn es zu den Lippen gelangt, sich in Worte verwandelt.

49. Dies ist eines der schönsten Gaben gewesen, die Ich euch in der Dritten Zeit offenbart habe, damit ihr euch eine Vorstellung von den Eigenschaften machen könntet, die es in eurem Geiste gibt, sowie von dem, was ihm noch vorbehalten ist.

50. Dringt in euer geistiges Inneres ein, damit ihr euch besser kennenlernt. Denn wenn ihr der Auffassung wärt, dass ihr nur Materie seid, würdet ihr eure Größe leugnen und euren Wesenskern verkennen.

51. Solange ihr euch nicht dafür interessiert, die Wahrheit des Geistes kennenzulernen, werdet ihr schwach und unwissend sein und all das, was ihr seid und was ihr besitzt, sich nicht durch den Körper offenbaren lassen.

52. Die materialistische Wissenschaft der Menschen hat eine unerträgliche Last auf die Schultern der Menschen geladen. Ihr alle seid müde, geht euren Weg in dieser Zeit nur mühsam, doch Ich erwarte alle.

53. Volk, lade deine Mitmenschen, die nicht mehr weiter können, zu diesem geistigen Festmahle ein. Ihr werdet sie in ihrem Verstande einen Schatz an Wissen tragen sehen und werdet sagen: "Was kann ihnen mangeln?" Dennoch haben sie in ihrem Geist eine trostlose Leere.

54. "Kommt zu Mir, ihr Intellektuellen, die ihr des Todes überdrüssig und im Herzen enttäuscht seid. Kommt zu Mir, die ihr verwirrt seid und statt zu lieben gehasst habt. Ich werde euch Ruhe geben und euch begreiflich machen, dass der meinen Geboten gehorsame Geist niemals ermüdet. Ich werde euch in eine Wissenschaft einführen, die niemals die Intelligenz verwirrt."

55. Sie sollen sich nicht scheuen, zu Mir zu kommen, weil ihr Herz kalt ist oder ihr Urteil streng. Ich werde für jeden einen Satz, ein Wort haben, das wie ein Lichtstrahl sein wird, der jene durch fehlende Liebe enttäuschten Herzen erhellt. Es ist nicht von Bedeutung, dass ihr Mir nicht glaubt noch Mich liebt. Das ist kein Grund dafür, dass Ich euch von meinem Tische ausschließe. Es sind die Sünder, für die Ich gekommen bin.

56. Ich weiß, dass sich viele in ihrem Hochmut weigern werden, zu kommen, um zu lernen, weil sie meinen, dass sie schon alles wissen. Aber es wird genügen, dass sie eine meiner Botschaften vernehmen, und Ich werde ihnen beweisen, dass sie noch ein Herz haben, das sie für die wahre Liebe nicht tot sind, dass sie bei Mir noch immer meine kleinen Kinder sind, und dass sie noch weinen können.

57. Meine Liebesunterweisung war nicht für einige Wenige bestimmt, die sie durch die Stimmträger vernommen haben. Meine Botschaft ist zur Welt gelangt, um allen Menschen bekannt zu werden. Deshalb sage Ich euch, dass sie unter vielerlei Formen bis zu den Grenzen der Erde gelangen wird, weil sie der Beginn des Trostes ist, der der Menschheit schon in der Zweiten Zeit verheißen worden ist, wenn diese den Höhepunkt der Zeiten der Trübsal auf Erden erreichen würde.

58. Heute, da Ich die Menschen mit rasender Geschwindigkeit in die tiefsten Abgründe ihrer Leidenschaften, ihrer Laster und ihrer Feindschaften stürzen sehe, weiß Ich, dass es die Zeit ist, in der Ich zu ihnen kommen muss, um ihnen die rettende Hilfe zu geben. Ganz gleich, wie tief sie gesunken sind, Ich werde meine Stimme zu ihrem Geiste gelangen lassen, die ihnen sagen wird: "Ich bin bei euch, kommt zu Mir, sucht das Licht, Ich werde euch helfen, der Finsternis zu entkommen, und danach werdet ihr euch unter meinem Friedensschild erholen."

59. Meine Stimme wird sich im inneren Tempel seines Wesens hören lassen — dem Tempel, den der Mensch nicht zerstören konnte, weil er sein eigener Geist ist.

60. Erinnert euch: Als ihr kleine Kinder gewesen seid, habt ihr alle in Unschuld gelebt, glichet ihr den Blüten einer Rose. Aber später wuchsen aus den Stängeln die Dornen und brachten keine Blüten mehr hervor. Dornen sind es, die Mir die Menschheit ein weiteres Mal anbietet, und es wird nötig sein, dass das weise Messer des Gärtners diese Pflanzen beschneidet, damit sie im nächsten Frühling wieder Rosenblüten hervorbringen.

61. Lasst heute für kurze Zeit die Erde hinter euch und kommt zu Mir im Geiste. Viele Jahrhunderte lang hat sich der Mensch in seiner Art zu beten geirrt, weshalb er sich nicht gestärkt noch seinen Lebensweg durch meine Liebe erhellt hat, da er mit seinen Sinnen und nicht mit seinem Geiste gebetet hat.

62. Die Bilderverehrung, zu der der Mensch eine so große Neigung hat, ist wie ein Gift gewesen, das ihn die geistigen Wonnen des innerlichen Gebetes nicht hat genießen lassen.

63. Wie viel Elend haben die Menschen mit sich geschleppt, nur weil sie nicht zu beten verstanden! Und das ist nur natürlich, Jünger: Welche geistige Kraft kann ein Menschenwesen haben, um die Prüfungen des Lebens zu bestehen, wenn er nichts tut, um der Quelle des Lebens näherzukommen, die in meinem Geiste existiert? Er sucht Mich in den Abgründen, in den Schatten, obwohl er emporsteigen könnte, um Mich auf den Gipfeln, im Lichte zu finden.

64. Ach, wenn die Menschen dieser Zeit doch die Macht des Gebetes verstünden — wie viele übermenschlichen Werke würden sie vollbringen! Aber sie leben in einer Epoche des Materialismus, in der sie selbst das Göttliche zu vermaterialisieren versuchen, um es zu berühren und es sehen zu können.

65. Meine Diener in den vergangenen Zeiten — Noah, Abraham, Isaak und Jakob, Josef oder Moses wussten um die Macht des Gebetes, und davon gaben sie der Menschheit unauslöschliche Beweise und hinterließen ihre Art zu beten als ein Beispiel für alle Generationen.

66. Für jene Männer war der Ort, um zu beten, gleichgültig, sie wussten, dass sie im Kern ihres Wesens den Tempel des Herrn in sich tragen. Der Weg, den sie suchten, um sich meiner Quelle der Barmherzigkeit zu nähern, war der Glaube — ein Glaube an meine Gegenwart, an meine Gerechtigkeit, an meine Vorsehung und an meine Liebe. Jeden dieser Männer unterwarf Ich einer großen Prüfung — einer so großen, dass davon für alle Zeiten Zeugnisse erhalten bleiben werden. Und in jenen Prüfungen blieben sie treu, gehorsam, demütig, hingebungsvoll gegenüber ihrem Schöpfer.

67. Meine Antwort auf den Glauben und die Liebe jener Diener erfolgte immer unmittelbar, indem Ich sie zu Objekten meiner Manifestationen von Macht machte, die nur den Menschen großen Glaubens und guten Willens gewährt werden.

68. Meine Liebe zu euch lässt Mich in dieser Zeit kommen, um euch in Schluchten und in Abgründen zu suchen, um euch zu retten, so wie es der Hirte mit den Schafen tut, die er sehr liebt.

69. Doch wenn ihr meine Absicht hinsichtlich des Volkes, das Ich durch euch schaffen will, kennenlernen wollt, mögt ihr erfahren, dass Ich euch derzeit zusammenführe, indem Ich euch von verschiedenen Punkten der Erde herbeischaffe, damit ihr diese himmlische Botschaft kennenlernt.

70. Durch mein Wort, das in unzählige Lektionen oder Unterweisungen aufgeteilt ist, werde Ich euch zu Schülern dieser Lehre machen. Und wenn euer Wesen sich einmal mit dieser Essenz gesättigt hat, wenn ihr Traditionen und Irrtümer hinter euch gelassen habt und die Vergeistigung zu leben und zu fühlen beginnt, werde Ich euch die Zeit und Stunde eingeben, in der ihr euch auf den Weg zu den Provinzen, Völkern und Nationen machen sollt, um den Menschenmassen die Frohe Botschaft zu bringen.

71. Ihr werdet euch mehren wie die Sterne des Himmels oder wie der Sand am Meer und werdet den Heimen, Völkern und Vaterländern Segen bringen, wo man nach Frieden, Gerechtigkeit und Wahrheit hungert.

72. Doch vergesst nicht, dass, wenn ihr zu diesem Kampfe aufbrecht, dies geschehen soll, weil ihr bereits das geistige Gebet ausübt, so wie Ich es euch zu allen Zeiten inspiriert habe, wie Ich es euch nun in Erinnerung gebracht habe.

73. Ohne die Macht des Gebetes werdet ihr im Kampfe nicht bestehen können, noch werdet ihr den Prüfungen standhalten können, und noch viel weniger werdet ihr eure Mitmenschen die vollkommene Art zu beten lehren können.

74. Doch ist es notwendig, dass ihr Beweise für die Macht des geistigen Gebetes gebt, so wie sie in den vergangenen Zeiten jene Männer gaben, an die ihr euch als Patriarchen, als Führer und Propheten erinnert. Es werden nicht die gleichen Beweise sein, die durch eure Vermittlung Wirklichkeit werden; denn ihr müsst bedenken, dass jetzt eine andere Zeit ist, dass sich die Menschheit geistig und materiell entwickelt hat, und dass deshalb die Beweise und Wundertaten, die ihr durch das Gebet erlangt, nicht denen der früheren Zeiten gleichen können. Dennoch werden sie wunderbar sein.

75. Nur zwei Voraussetzungen werden für euch nötig sein, um euch so großer Wohltaten würdig zu erweisen. Die erste wird eure Art zu leben sein: rechtschaffen, nützlich, immer vom Guten und der Nächstenliebe inspiriert. Die zweite wird ein Glaube sein, der euch allem, was es auf Erden gibt, überlegen macht, der euch Kraft gibt, damit er euch, wenn der Augenblick gekommen ist, aus einer Gefahr errettet, euch über jedes Elend erhebt, euch gegenüber dem Schmerz unempfindlich macht und euch hilft, selbst den Tod zu besiegen.

76. Wahrlich, Ich sage euch, mit Güte und Glauben wird es euch gelingen, machtvolle und übermenschliche Werke zu tun, mit denen ihr in dieser Zeit das beste Zeugnis für die Macht des Gebetes und der Liebe geben werdet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 283

1. Geliebte Jünger, ihr kommt von verschiedenen Wegen herbei, und ihr vereint euch im Augenblick des Gebetes, um den Geist zum Vater zu erheben. Ich empfange euch, vernehmt meine Stimme. Kehrt zu Mir zurück, wenn ihr den Weg verloren habt. Heute seid ihr bei Mir. Seit langem schon rufe Ich euch, und wahrlich, Ich sage euch, Ich habe jeden von euch erwartet.

2. Euch, die ihr hier zusammengekommen seid, empfange Ich stellvertretend für die Menschheit. Das, was Ich euch zuteilwerden lasse, habe Ich damit allen euren Mitmenschen zuteilwerden lassen. Die, die in den Schatten dieses Baumes gekommen sind, und die, die ferne von ihm sind, werden von Mir in gleicher Weise geliebt.

3. Bete, Volk, dies ist die Sprache des Geistes. Aber lernt diese Sprache, damit, wenn ihr zu Mir sprecht, ihr Mich gleichzeitig zu vernehmen versteht. Sprecht mit Mir mit Hochachtung und Demut, aber mit dem Vertrauen, das man zu einem Vater hat — mit der Vertraulichkeit, mit der man mit einem Freunde spricht.

4. Öffnet euer Herz, dieses ist mein Tempel, und lasst zu, dass in seinem Innern der Klang meiner Stimme vernehmbar wird, welche Rat, Inspiration und Offenbarung ist.

5. Wenn ihr in den Sinngehalt meiner Unterweisungen eindringt, und ihr meine Stimme kennt, so wie ein Schaf die Stimme seines Hirten kennt, werdet ihr begreifen, dass Ich zu allen Zeiten und in jedem Augenblick eures Lebens zu euch gesprochen habe. Wenn es nicht so wäre, wäre "das Wort" nicht ewig.

6. Der Mensch ist in meinen Augen immer wie ein kleines Kind gewesen, das von Gefahren und Stürzen bedroht ist, und da Ich sein Vater bin, liebe Ich es und führe es, auch wenn sein Herz manchmal für meine Ratschläge, meine Rufe und Lektionen taub ist.

7. Heute durchleben die Menschen einen Zeitabschnitt großer Prüfungen, doch nicht deshalb, weil Ich Mich an ihrem Schmerz freue, sondern weil die Menschen sich gerechterweise selbst reinigen müssen, wenn sie sich befleckt haben.

8. Ihr alle wisst, dass Ich das Reine liebe, dass nur das Reine zu Mir gelangt. Dies sagt euch euer Gewissen.

9. Das Licht meines Geistes ist auf alles Fleisch und auf jeden Geist ausgegossen, damit ihr die Prüfungen studieren und deuten könnt, die euch das Leben täglich als Lektionen gibt, damit ihr euch erkennen und die Aufgabe verstehen könnt, die ihr zur Erde mitgebracht habt.

10. Warum fürchten viele von euch, dass euer Schicksal von Mir mit Prüfungen, Schmerzen, Strafen oder Unglücksfällen niedergeschrieben worden ist? Wie könnt ihr zu der Auffassung gelangen, dass Der, der euch in vollkommener Weise liebt, euch einen Weg voller Dornen beschert? Wahrlich, Ich sage euch, der unheilvolle und mit Schicksalsschlägen besäte Weg ist jener, den ihr nach eurem Willen wählt, in der Meinung, dass auf ihm Freuden, Freiheit, Glückseligkeit zu finden seien, ohne zu begreifen, dass es gerade der euch bestimmte Weg ist, von dem ihr euch entfernt, auf dem wahrer Friede, Sicherheit, Kraft und Gesundheit, Wohlergehen und Überfluss zu finden sind.

11. Dieser Weg, den Ich euch in meiner Lehre anbiete, ist der eures Geistes von seiner Erschaffung an vorbestimmte, damit ihr auf ihm schließlich das findet, was ihr ersehnt.

12. Gesegnet seien die, die zum Wege zurückkehren, wenn sie dieses Wort vernehmen, denn auf ihm werden sie das Erbe wiederfinden, das sie verschmäht hatten.

13. Auf meinem Wege gibt es gleichfalls Prüfungen, aber diese sind Anweisungen für den Geist, sind Licht und Offenbarung, womit das Leben euch einen Anstoß gibt, um euch in dem rasenden Laufe aufzuhalten, der euch ins Verderben führt.

14. Tausend Prüfungen seid ihr unterworfen, Jünger, damit alle Fähigkeiten eures Geistes erweckt und alle Saiten eures Herzens in Einklang gebracht werden.

15. Dies Volk ist der starke Sohn, der die Prophetien und die Unterweisungen besitzt. Daher sage Ich ihm unablässig, dass er mein Wort ausüben soll, dass er es auf sein Leben anwenden soll, damit er den Wert seiner Gaben kennenlernt, dass er den Sinngehalt meiner Lehre eifrig suchen soll, damit er die Lichter entdeckt, die Ich euch damals versprach, als Ich euch sagte, dass Ich euch den Geist der Wahrheit senden würde, um euch die früheren Offenbarungen zu erklären.

16. Ich lasse zu, dass dieses Volk im Verborgenen und unbekannt anwächst, ohne dass die Menschheit seine Gegenwart bemerkt, bis die Stunde kommt, das Schweigen zu brechen, was geschehen wird, wenn diese Menschen sich in Wahrheit und im Geiste vereinigt haben.

17. Wenn ihr Mich vernehmt, erbebt euer Wesen vor Liebe, und ihr fragt euch: "Wo habe ich diese Stimme wohl schon einmal vernommen?" Andere sagen, wenn sie Mich hören: "Mir kommt es so vor, als ob ich den Meister am Ufer eines Flusses oder auf einem Berge predigen sehe. Wo habe Ich Ihn wohl gesehen?"

18. Ja, Volk, dein Glaube sagt dir, dass Ich es bin, der zu dir spricht, obwohl du weißt, dass Ich nicht Mensch geworden bin. Denn Ich sagte euch, dass Ich "in der Wolke" kommen würde, und so habe Ich es erfüllt.

19. Wenn Ich das Verstandesvermögen des Menschen benutzt habe, um zu euch zu sprechen, dann deshalb, weil ihr Mich, wenn Ich zu euch von Geist zu Geist gesprochen hätte, nicht vernommen und noch weniger verstanden hättet.

20. Aber diese Art der Kundgabe ist kurz gewesen und geht nun bald zu Ende, weil es dafür nur nötig war, dass einige Mich vernähmen, damit sie wüssten, wie ihr in der Zukunft meinem Willen gemäß mit Mir in Verbindung treten sollt und es der Menschheit anzukündigen verstündet.

21. Ich will aus euch eine einzige Familie machen. Dafür ist es unbedingt notwendig, dass ihr eine einzige Anbetungsform habt und das gleiche Gesetz befolgt.

22. Du, Volk, beginne damit, jenes Beispiel von Brüderlichkeit und Einigkeit zu präsentieren. Solange ihr dies nicht erreicht, werdet ihr aus der Verborgenheit, in der ihr euch befindet, nicht zum Lichte des Weges empordringen können, auf dem euch eure Mission erwartet.

23. Das Licht, das von dieser geistigen Unterweisung ausstrahlt, erhellt den Geist der Menschheit, und wenn die Menschen einmal dahin gelangen, eine wahre Erkenntnis der Zeit zu haben, in der sie derzeit leben, werden sie mit absoluter Klarheit die Essenz dieser Lehre erkennen, die alle eure Religionen überstrahlen wird.

Ihr fragt Mich: "Meister, sind die Religionen also nicht wahr?" Darauf sage Ich euch: Wenn sie die Wahrheit wären, so würde nur eine einzige existieren, weil die Wahrheit eine einzige ist. Jede von ihnen enthält einen Teil jenes höchsten Lichtes, sie alle sind Wege, die den Geist führen und ihn der Quelle des Wissens näher bringen.

24. Die absolute Wahrheit besitzt kein Mensch, noch ist sie in irgendeinem Buche enthalten. Diese göttliche Klarheit, diese allmächtige Kraft, diese unendliche Liebe, diese uneingeschränkte Weisheit, diese vollkommene Gerechtigkeit ist in Gott. Er ist die einzige Wahrheit.

25. Versteht mein Lehrwort. Jede Religion ist eine Art, die Wahrheit zu begreifen, aber nicht die Wahrheit selbst. Daher seht ihr die Unterschiede, die zwischen ihnen existieren. Ich sage euch noch einmal, dass, wenn sie die höchste Wahrheit enthielten, sie alle gleich wären und eine einzige Vorstellung, eine Weltanschauung, einen einzigen Weg darstellen würden, um zu Mir zu gelangen.

26. Wenn daher meine Lehre einmal auf der Welt anerkannt ist, wird das Verständnis des Menschen sie über jede Religion stellen, weil er begreift, dass er sie nicht in irgendeiner Weise darstellen oder vermaterialisieren darf, da er sie dann nicht auf das Leben selbst anwendet. Ihr sollt nun begreifen, dass diese Lehre nicht dazu da ist, um sie durch Symbole sinnlich wahrnehmbar zu machen, sondern um sie in dem Geiste zu fühlen. Wenn ihr sie einmal so versteht, dann werdet ihr in der Lage sein, dem Vater die innerliche Verehrung darzubringen, welche die wahre ist, welche ohne Zurschaustellung, ohne Heuchelei, ohne eigennützige Interessen geschieht.

27. Die Geistlehre ist keine Theorie, sie ist eine praktische Unterweisung sowohl für das menschliche Leben als auch für das Leben des Geistes. Es gibt keine andere, umfassendere und vollkommenere Unterweisung als sie. Sie begleitet euch, noch bevor ihr zur Erde kommt, sie folgt euch während des ganzen Tagewerks auf dieser Welt und verschmilzt mit eurem Geist, wenn er zu seiner vorigen Heimstatt zurückkehrt.

28. Nicht Ich werde es sein, der aus euren Gottesdiensten die Liturgie und die Traditionen entfernt — es wird der Geist des Menschen sein, der sich unwillkürlich über seine alten Vorstellungen erhebt angesichts der Notwendigkeit größeren Lichtes, das seinen Entwicklungsweg erhellt. Bald wird der Mensch begreifen, dass das einzige, was er Gott darbringen kann, die Ausübung der Liebe ist, denn Liebe bedeutet das Gute, Barmherzigkeit, Weisheit und Gerechtigkeit.

29. Der Spiritualismus löscht kein einziges der Worte aus, die Christus einst verkündete. Wenn es nicht so wäre, dürfte er sich nicht diesen Namen geben, da er sich der Wahrheit entgegenstellen würde. Wie könnte dies Wort gegen jenes sein, da es doch derselbe Meister ist, der es ausspricht. Wenn ihr wirklich in den Sinngehalt dieser Lehre eindringen würdet, würdet ihr sehen, dass mein Wort von heute die Erklärung oder Erläuterung all dessen ist, was Ich einst sagte. Daher ist die Menschheit von heute und die der Zukunft in der Lage, mehr zu verstehen als die vergangener Generationen und deswegen auch das Gesetz auf eine reinere, höhere und wahrhaftigere Weise zu erfüllen.

30. Wenn ihr eure Mitmenschen bei ihrer Religionsausübung genau beobachtet, werdet ihr sehen, dass sie das, was früher Gegenstand ihrer Anbetung war, jetzt ohne innere Anteilnahme betrachten. Der Grund dafür ist, dass der Geist von selbst erwacht und nach dem verlangt, was ihn wirklich nähren kann. Darum sage Ich euch, dass die äußerliche Kultausübung dieser Menschheit dazu bestimmt ist, zu verschwinden.

31. Euch, die ihr dieses Wort empfangt, kommt es zu, mein Werk in seiner ganzen Schlichtheit, Geistigkeit, Reinheit und Einfachheit zu präsentieren, ohne irgendeine Möglichkeit zu lassen, dass man in ihm in den Fehler verfällt, Riten zu schaffen, neue Traditionen oder neue Sinnbilder zu schaffen, die euch vom wahren Wege abbringen.

32. Die Zeit, das Göttliche oder das Geistige durch materielle Formen darzustellen, ist vorbei. Wenn die Menschheit Symbole und Bildnisse geschaffen hat, weil in jenen Zeiten das Gesetz in Stein gemeißelt war und die Propheten menschliche Wesen waren, und aufgrund der Tatsache, dass "das Wort" Mensch wurde und mit den körperlichen Augen gesehen wurde, so komme Ich heute im Geiste, und meine Boten kommen gleichfalls im Geiste zu euch. Welche neue Sinnbilder oder neue Formen könntet ihr vom Unendlichen, vom Nichtdarstellbaren schaffen?

33. Die Geistlehre ist der Ausdruck und die wahre Nahrung des Geistes. Daher trennt er sich von jeder Vermaterialisierung und jedem prunkhaften Kult.

34. Aufgrund all dessen, was Ich euch an diesem Tage gesagt habe, werdet ihr begreifen, wie groß eure Verantwortung gegenüber euren Mitmenschen ist.

35. Befolgt das, was euch mein Wort aufzeigt, und es wird die beste Art und Weise sein, mein Werk vor den anderen zu präsentieren.

36. Übt die Barmherzigkeit aus, spendet Licht, befreit den von Irrtümern, der in ihnen zu Fall gekommen ist. Schafft ein Werk des Friedens, der Brüderlichkeit und Einigkeit, dann wird meine Liebe eure Schritte begleiten.

37. Begreift, dass Ich Licht im Verstande der Menschen bin, die die Entfaltung ihres Geistes anstreben. Ich bin der Trost für jene, die von Leiden niedergedrückt werden.

38. Seit langem habe Ich Mich der Welt nicht mehr in Worte offenbart, und daher kommt ihr jetzt, da es sich erneut hören lässt, begierig herbei, den Meister zu vernehmen und seine neue Botschaft kennenzulernen.

39. Von Zeit zu Zeit ist es notwendig, dass sich mein Geist in irgendeiner für euer Auffassungsvermögen zugänglichen und verständlichen Weise offenbart. Diese Notwendigkeit, zu euch zu sprechen, ist in eurem Ungehorsam gegenüber meinem Gesetz, in eurem Abweichen vom wahren Wege begründet.

40. Der Mensch ist aufgrund der Willensfreiheit, die er genießt, das rebellischste Geschöpf der Schöpfung. Bis heute hat er sich nicht den Weisungen des Gewissens unterwerfen wollen.

41. Mein Wort möchte die einen zurückhalten, anderen Orientierung geben, alle in der Wahrheit bestärken und euch aus den Abgründen retten.

42. Nehmt keinen Anstoß an der Art und Weise, in der Ich Mich jetzt offenbare, die so anders ist als die der "Zweiten Zeit". Wisset, dass Ich niemals zweimal die gleiche Form gebraucht habe, da es bedeuten würde, euch bei ein und derselben Unterweisung verharren zu lassen, und Ich komme immer, um euch neue Lektionen zu lehren und um euch zu helfen, neue Schritte zu gehen.

43. Mich erreicht die Wonne, die euer Geist fühlt, wenn er Mich vernimmt, weil er weiß, dass jede Unterweisung von Mir Licht, Ermutigung, Erkenntnis und Zurüstung für den ist, der sie zu nutzen versteht.

44. Zweifellos ist der Jünger, der sie nutzt, ein Mensch, der sich im Leben sicher fühlt, der Glauben an seine Bestimmung hat, der den Tod nicht mehr fürchtet und sich stattdessen an dem Gedanken an jenes geistige Leben, das ihn erwartet, erfreut.

45. Selig, wer meine Unterweisungen vernimmt, sie sich zu eigen macht und sie befolgt, denn er wird auf der Welt zu leben verstehen, wird der Welt abzusterben verstehen und, wenn seine Stunde gekommen ist, in der Ewigkeit auferstehen.

46. Gesegnet sei, wer sich in mein Wort vertieft, denn er hat den Grund für den Schmerz, den Sinn der Wiedergutmachung und der Sühne begreifen gelernt, und statt zu verzweifeln oder zu lästern, womit er seine Pein noch vermehren würde, erhebt er sich voller Glauben und Hoffnung, um zu kämpfen, damit die Last seiner Verschuldungen täglich leichter wird und sein Leidenskelch weniger bitter.

47. Frohsinn und Frieden ist den Menschen des Glaubens zu eigen — denen, die mit dem Willen des Vaters einverstanden sind.

48. Wie lichtvoll wäre euer Leben und wie großartig und wegweisend wäre eure Wissenschaft, wenn ihr eure Nächsten lieben und den Willen eures Vaters tun würdet — wenn ihr etwas von eurer Willensfreiheit opfern und gemäß dem, was euch das Gewissen befiehlt, wirken würdet. Eure Wissenschaft würde dann beim Überschreiten der Grenzen des Materiellen das Überirdische berühren; denn bisher hat sie sich jenen Grenzen nicht einmal genähert.

49. Welche Bestürzung fühlt der Geist des Wissenschaftlers, wenn er diese Welt verlässt und schließlich der göttlichen Wahrheit gegenübersteht! Dort senkt er schamerfüllt sein Angesicht und bittet darum, dass ihm sein Hochmut vergeben werde. Er glaubte alles zu wissen und zu können, leugnete, dass etwas existiere, was jenseits seines Wissens oder seines Begreifens liege. Aber nun, da er vor dem Buch des Lebens steht, vor dem unendlichen Werk des Schöpfers, muss er seine Armseligkeit erkennen und sich in Demut hüllen vor Dem, der absolute Weisheit ist.

50. Warum nicht schon hier dieses Buch durchblättern, da es von Mir erlaubt und anbefohlen ist? Warum sich nicht durch Vergeistigung vorbereiten, um zu ihm zu gelangen und auf seinen Seiten die Lektion zu lernen, die erleuchtet, oder die Offenbarung, die die Geheimnisse erklärt?

51. Wisse, Volk, dass nicht nur ihr imstande seid, geistige Botschaften und Inspirationen empfangen zu können. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die, ohne zu wissen, dass Ich mein Wort durch diese Stimmträger verströme, die Nähe eines Lichtes ahnen, das bereit ist, sich in Offenbarungen auf die Menschheit zu ergießen. Sie werden von meinem Geiste die nötige Vorbereitung erhalten, damit, wenn sie euer Zeugnis vernehmen und ihr ihnen meine göttliche Botschaft übermittelt, sie jubelnd sagen: "Das ist es, was ich erhofft habe."

52. Ich bereite euch auf diese Weise vor, damit ihr, wenn der Augenblick gekommen ist, dass ihr einander begegnet, Bande der Vereinigung zu knüpfen und euch zu verstehen vermögt.

53. Ich sage euch noch einmal, dass nicht ihr allein es seid, die in dieser Zeit von meinem Geiste die Erleuchtung empfangen. Denn der Zeitpunkt wird kommen, an dem alle in unterschiedlichen Formen empfangenen Botschaften zusammen eine einzige geistige Macht auf dieser Welt darstellen.

Ihr werdet das Eure beitragen — das, was Ich euch übergebe, das heißt: meine neuen Offenbarungen. Denn das Gesetz ist nicht neu, es ist dasselbe wie das, das Ich euch in den vergangenen Zeiten gab — das Erbe der großen Wahrheit, an die Ich euch erinnert habe, damit ihr nicht vom Pfade abirrt. Das Gesetz, geliebtes Volk, ist die Saat der Welt von morgen.

54. Heute durchlebt ihr noch eine Epoche des Zweifels, des Skeptizismus' und des Misstrauens. Aber dies göttliche Licht, das auf jeden Geist ausstrahlt, wird selbst den letzten Schatten von Ungewissheit zerstreuen, und die Wahrheit wird dann im Leben der Menschen regieren.

55. Ihr, die ihr mein Wort des Friedens, meine Liebeslektion vernehmt, sollt niemals ein Werk der Zwietracht schaffen. Im Gegenteil: euer Streben soll immer sein, zu vereinigen, Frieden zu stiften, die Erfüllung des Gebotes zu erreichen, das euch lehrt, einander zu lieben.

56. In der Natur werden Ereignisse eintreten, die die Wissenschaftler der Menschheit nicht werden erklären können. Dann soll euer Wort voller Demut, aber zugleich voller Gewissheit und Selbstvertrauen die Ursache vieler Ereignisse und Erscheinungen erklären, für die man keine Lösung gefunden hatte.

57. Was ist die Natur anderes als ein großes Geschöpf? Ja, Jünger, ein Geschöpf, das sich gleichfalls entwickelt, läutert, entfaltet und vervollkommnet, um in seinem Schoße die Menschen von morgen beherbergen zu können.

58. Wie oft seid ihr verdrossen über ihre natürlichen Übergangserscheinungen zur Erreichung jener Vollkommenheit und haltet sie für Strafen Gottes, ohne euch bewusst zu machen, dass auch ihr euch zusammen mit der Natur und der Schöpfung läutert, entwickelt und der Vollkommenheit entgegengeht.

59. Auch wenn ihr heute nicht versteht, was Ich euch sage, so werdet ihr zu seiner Zeit genügend Erkenntnis haben — bis zu dem Grade, dass ihr auf solche Weise mit allem, was euch umgibt, in Einklang seid, dass euch nichts schadet, dass euch nichts niederdrückt oder euch krank macht, weil ihr dann erreicht habt, über dem Materiellen zu stehen und nicht unter der Herrschaft der Naturkräfte.

60. Ihr seid so unreif, dass ihr euch oftmals, anstatt die Zeichen, die die Natur gibt, zu bewundern, euch fürchtet.

61. Wann werdet ihr wie Fürsten inmitten dieser Schöpfung sein und keine Sklaven, wie ihr es jetzt seid?

62. Meint ihr, es gefällt Mir, euch voller Entsetzen beten und Gott um Erbarmen mit euch anflehen zu sehen, wenn ihr die Naturgewalten entfesselt seht? Ich will euch voller Geistesfrieden sehen, die Werke eures Vaters bewundern sehen, ohne dass eure Leben allmählich verkümmern. Ich will solche Gebete von euch empfangen, die einem Herzen voller Frieden, Gehorsam, Verständnis entspringen.

63. Ach, wenn ihr doch von dem Augenblicke an, da sich eure Augen öffnen, um das Licht dieses Lebens zu schauen, euch darum bemühen würdet, die wahre Harmonie mit dem Geistigen und mit der Natur zu erlangen! Ihr würdet begreifen, wie schön das Dasein ist, das der Schöpfer euch gegeben hat, dessen Weg ins Ewige Leben führt! Um euch zu helfen, es zu erreichen, bin Ich in dieser Dritten Zeit gekommen, um euch meine früheren Unterweisungen zu wiederholen.

Erinnert euch, dass Ich euch sagte: "Ich werde noch einmal zu euch kommen." Doch mein Kommen ist nicht in einem Körper gewesen wie in der Zweiten Zeit, Ich bin im Geiste gekommen, um euch meine Essenz, Gegenwart und Macht zu offenbaren. Unter Ungläubigen und Sündern gebe Ich Mich derzeit kund, um ihnen erneut meine Unterweisung zu geben, meine Lehre. Wie in der Zweiten Zeit haben Mir die einen geglaubt und die anderen meine Gegenwart geleugnet. Doch aus jenen, die Mich erkannt haben, werden meine neuen Jünger hervorgehen, die von Mir Zeugnis ablegen werden.

64. Seht, die Menschheit ist erneut verwirrt. Doch Ich lehre sie keine sinnenhaften Kulthandlungen, Ich gebe ihr nur eine Liebeslehre, damit sie begreift, was der Wille des Vaters ist.

65. Der Heilige Geist hat sich unter Männern, Frauen und Kindern kundgegeben. Auf sie hat sich meine Gnade ergossen, damit sie es sind, die Zeugnis von meiner Gegenwart in dieser Zeit geben.

66. Ich bin gekommen, um euch das gleiche Gesetz aufzuzeigen und euch an dieselbe Unterweisung zu erinnern wie die, die Ich euch in vergangenen Zeiten gegeben habe. Denn der Vater mit seiner erhabenen Weisheit ist zu keiner Zeit gekommen, um euch zu verwirren. Das Licht des Heiligen Geistes hat euch erleuchtet, um euch alle meine Unterweisungen zu erläutern, damit ihr und danach die ganze Menschheit sie mit Liebe, mit Vollkommenheit in ihren Handlungen und Gedanken zur Anwendung bringen können.

67. Der Mensch lebt auf dem Höhepunkt seiner Verderbtheit. Er strebt nur nach Materiellem, nach Gold und der Macht auf Erden, doch sein Geist sehnt sich nach meinem Frieden.

Auch du, Israel, hast im Laufe der Zeit steinige Wege zurückgelegt und hast noch nicht zum Gelobten Lande gelangen können, weil ihr euch nicht zu lieben und euch zu vereinigen verstanden habt und euch gegenseitig abgelehnt habt. Doch in dieser Dritten Zeit habe Ich euch an meinem Tische den besten Platz angewiesen und habe Ich euch liebkost, damit ihr wisst, dass Ich als Vater bei euch bin, damit ihr alle eine einzige Familie bildet.

68. Volk, pflege die Herzen der gesegneten Kinder, damit sie einander von ihrer zarten Kindheit an lieben und den Weg der Liebe und der Gerechtigkeit zu erkennen vermögen.

69. In dieser Zeit erleuchtet euch mein Wort aufs neue. Ich will meine Gnade im Überfluss ausgießen, damit ihr rein und anmutig seid. Doch wenn ihr erneut in Sünde fallt, so erkenne, Volk, dass nicht Ich es bin, der euch von meinem Schoße entfernt, sondern dass ihr es seid, die sich von Mir entfernen, obwohl dies nicht mein Wille ist. Doch meine Vergebung und meine Liebe sind wie offene Tore, um jeden zu empfangen, der reuevoll zu Mir zurückkehren möchte.

70. Israel: Ihr seid die Sendboten dieser Zeit, und Ich habe euch ausgewählt, damit ihr meine treuen Diener seid. Ich sehe, dass ihr, obwohl ihr Schmerz in eurem Herzen tragt, ergeben und gehorsam seid, und Ich sage euch: Ich werde euch aufrichten, gesegnete Kinder, fürchtet weder die Menschen noch die Naturgewalten, fürchtet nicht, Entfernungen zurückzulegen, denn Ich bin es, der euch erwählt hat und euch mit meiner Gnade bekleidet hat, damit ihr euch erhebt und zu allen Zeiten für die Spiritualisten den Weckruf erschallen lasst, damit sie sich von der Verwirrung und dem Fanatismus der Welt abwenden. Zeigt ihnen durch eure Taten voller Spiritualität meine wahre Lehre.

71. "Höre Mich, geliebtes Israel! Öffnet eure geistigen Augen und schaut die Herrlichkeit eures Vaters. Vernehmt meine Stimme durch euer Gewissen, hört mit euren geistigen Ohren die himmlischen Melodien, damit euer Herz und Geist sich erfreut, damit ihr Frieden fühlt; denn Ich bin der Friede und lade euch ein, in ihm zu leben. Ich offenbare euch die Liebe, die Ich zu allen Zeiten für die Menschheit empfunden habe — der Grund dafür, dass Jesus in der 'Zweiten Zeit' sein kostbarstes Blut vergoss, um euch von der Sünde zu erlösen, euch die Liebe zu lehren und eurem Geist und Herzen die wahrhaftige Lehre einzuprägen."

72. Geliebtes Volk: Wenn auf deinem Wege deine Heimsuchungen und dein Schmerz groß sein sollten, so erhebe dich im Gebete zum Vater, mit jenem wahren Gebet, das sich deinem Herzen entringt. Dann wirst du dich stark fühlen und den Namen deiner Vaters verherrlichen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 284

1. Volk, iss das Brot des ewigen Lebens, das der Vater dir reicht. Nutze mein Wort, denn ihr seid am Ende meiner Kundgabe in dieser Form. Lasst euren Geist völlig zu dem Lichte erwachen, das der Vater derzeit in jeden Geist und in jedes Verstandesvermögen verströmt.

2. Ein Lichtfunke meines Geistes, eine Widerspiegelung des göttlichen Wortes ist es, was auf das Bewusstsein des Stimmträgers herniederfällt, durch den Ich euch meine Botschaft vernehmbar mache. Welcher menschliche Stimmträger könnte die ganze Macht des "Wortes" empfangen? Keiner. Und wahrlich, Ich sage euch, ihr wisst noch nicht, was das "Wort" ist.

3. Das "Wort" ist Leben, ist Liebe, ist Wort Gottes, doch von all dem kann der Stimmträger nur ein Atom empfangen. Aber hier, in jenem Lichtstrahl, in jener Essenz werdet ihr das Unendliche, das Absolute, das Ewige entdecken können. Um von Mir zu sprechen, kann Ich dies sowohl durch große Werke als auch durch kleine und begrenzte Bekundungen tun. Ich bin in allem, alles spricht von Mir, das Große wie das Kleine ist gleich vollkommen. Der Mensch muss nur zu beobachten, nachzudenken und zu studieren verstehen.

4. Ich spreche zu eurem Geist, der zur Erde gesandt worden ist, um diese Botschaft zu empfangen, damit er später mit seinen Werken der Liebe und Barmherzigkeit der Menschheit Zeugnis von meiner Unterweisung gibt. Ich spreche zu eurem Geist, der eine unsterbliche Essenz und Beschaffenheit hat. Ich spreche zu ihm von jenem Leben, das ihm zukommt, nachdem er den Körper, der ihm auf dieser Welt als Stütze diente, der Erde übergeben hat, damit er, wenn die Stunde seiner Befreiung gekommen ist, jenen Augenblick segnet und seinen Blick auf die Unendlichkeit richtet, sich emporschwingt und zu der Heimstätte gelangt, die er durch seine Verdienste errungen hat.

5. Liebt das, was der Welt angehört, solange ihr auf ihr lebt, bis zu einem bestimmten Punkt, damit ihr ihre Gesetze zu erfüllen versteht; aber nährt immer das hohe Ziel, in den hohen geistigen Lebenswelten zu wohnen, damit euer Geist nicht verstört ist, wenn er sich seiner Körperhülle entledigt noch sich von dem in Versuchung führen lässt, was er auf diesem Planeten liebte, denn dann wird er an eine Welt gebunden und gekettet bleiben, der er nicht mehr angehört und die er in keiner Weise mehr genießen kann.

6. Ich sage euch: Wenn ein Volk sich aufmachen und alle den Weg der Wahrheit lehren würde, so würde die Menschheit sich nach ihr erheben, weil sie fühlt, dass sie die Spur verloren hat, dass sie vom Wege abgeirrt ist, leidet, strauchelt und verzweifelt.

7. Die Menschheit erwartet das Kommen des Bruders, des Freundes, des Ratgebers, der ihr sagt, wohin sie ihre Schritte lenken muss, um zum Lande der Rettung zu gelangen.

8. Die geistige Verwirrung in den Menschen dieser Zeit ist tief und schwer aufgrund des Verzichtes auf die Offenbarungen, die der Vater zu allen Zeiten gemacht hat. Sie haben sich der materialistischen Wissenschaft gewidmet und dabei völlig die Essenz ihres Wesens und des Lebens vergessen.

9. Zu dieser materialistischen Welt will Ich euch senden, um die Frohe Botschaft meiner Lehre zu bringen. Wahrlich, Ich sage euch, wenn euer Zeugnis wahrheitsgetreu ist, werden die Menschen erstaunt sein, wenn sie ein Volk sehen, das von einem unsichtbaren Führer und von einer Stimme geführt wird, die nicht von dieser Welt ist.

Zuerst wird die Neugier sie dazu veranlassen, eure Schritte und eure Werke zu beobachten. Aber später wird es der Glaube sein, der sie ausrufen lässt: "Wahrhaftig, das, was diese Menschen predigen, ist wahr."

10. Solange ihr nicht vorbereitet seid, um an die Welt den Weckruf erschallen zu lassen, wird euch mein Mantel vor dem Blicke der anderen verbergen, weil eure Unvollkommenheiten Zweifel, Spott und Verfolgung hervorrufen würden, und eure Schwachheit dem Angriff eurer Feinde nicht standhalten würde. Doch bereitet euch nun vor, weil die Stunde des Kampfes kommen wird, und Ich meinen Mantel wegziehen werde, damit die Welt euch sieht.

11. Jeder "Arbeiter" wird einen Funken meines Wortes auf seinen Lippen haben und in seinen Händen das Buch meiner Weisheit, das ihn an meine göttlichen Unterweisungen erinnern wird. Jenes durch Mich inspirierte Buch wird von meinen Jüngern sorgfältig gestaltet werden, und mit ihm wird das Volk ein Bollwerk haben, weil seine Macht groß sein wird.

12. Wie viel Weisheit wird aus ihm strömen! Wie viel Balsam und Trost wird es in die Herzen ergießen! Es wird Beglückung für die sein, die eines Tages mein Wort entdeckten und es dann nicht mehr vernahmen, und es wird Freude für die sein, die es niemals vernommen hatten.

13. Durch das Lesen desselben werden die "Toten" auferstehen, und die Verirrten werden den Weg finden. Wachet über der Wahrheit des Buches, das euch anvertraut worden ist, damit ihr von meiner Kundgebung in dieser Zeit Zeugnis ablegt.

14. Wenn Ich euch in diesen Augenblicken fragen würde, welches die Früchte sind, die euer Baum getragen hat — was würdet ihr Mir vorweisen können? Wenn Ich euch über die Unterweisungen befragen würde, die ihr von Mir erhalten habt — welche Antwort würdet ihr Mir geben?

15. Ihr schweigt, und in eurem Herzen zeigt sich Mir die Furcht, dass eure Arbeit von Mir gerichtet wird. Doch Ich frage euch: Warum fürchtet ihr euch? Wenn ihr euren Auftrag erfüllt habt, werdet ihr nichts zu fürchten haben, und wenn ihr im Gegensatz dazu Fehler begangen habt, ist es besser, dass Ich es bin, der euch korrigiert.

16. Habt den Willen, nicht nur dem Namen nach, sondern den Werken nach Spiritualisten zu sein, denn von falschen Nachfolgern und falschen Jüngern ist die Welt voll. Wenn ihr eine Lehre ins Herz geschlossen habt, dessen Banner die Vergeistigung ist und deren Waffen das Licht und die Liebe sind, so müsst ihr der Welt von diesen Tugenden Beweise geben. Dies soll die einzige Saat sein, die ihr säen sollt, wenn ihr wirklich wollt, dass eure Ernte von eurem Vater entgegengenommen wird.

17. Nehmt euch die zum Vorbild, die Mir in der Zweiten Zeit nachfolgten — nicht nur das meiner Apostel, sondern auch das so vieler Männer und Frauen, die sich zu meinem Worte bekehrten und mit ihren Werken und selbst mit ihrem Leben von meiner Wahrheit Zeugnis ablegten.

18. Größte Reinheit und höchste Wahrhaftigkeit war das Bestreben jener Herzen, weshalb sie dafür sorgten, dass bei jedem ihrer Werke das Licht aufstrahlte, mit dem der Meister seine Unterweisungen zum Leuchten brachte.

19. Ebenso sollen die neuen Jünger den Namen ehren, von dem eine göttliche Liebesbotschaft gekommen ist, um sie aus ihrer Lethargie zu reißen.

20. Wenn ihr den geistigen Sinn meines Werkes zu verstehen versucht und es mit der Liebe eines wahren Jüngers umarmt — wahrlich, Ich sage euch, die guten Früchte werden dann nicht auf sich warten lassen, und diese Früchte werden die der Erneuerung, der Rückkehr zum guten im Lichte des Gewissens, der Gesundheit, der Versöhnung und des Friedens sein.

Wenn ihr dagegen den schönen Schein anstreben solltet, um die Wahrheit zu verdecken, und ihr versuchen solltet, eure Unvollkommenheiten und Schwächen mit meinem Werke zu verbergen, so werdet ihr zu der Finsternis und dem Schmutz zurückkehren, aus dem Ich euch bereits errettet hatte.

21. Meine Lehre ist ihrem Wesen nach spirituell, ist Licht und ist Kraft, die herabströmt und in euren Geist dringt, um ihn in seinem Kampf mit dem Bösen siegen zu lassen. Mein Wort soll nicht nur den Ohren schmeicheln, es ist Licht des Geistes.

22. Wollt ihr Mich mit dem Geiste vernehmen, damit er sich nährt und den Sinngehalt dieser Unterweisung nutzt? Dann reinigt euer Herz, klärt euren Verstand und lasst zu, dass euer Gewissen euch führt. Ihr werdet dann erleben, wie in eurem Wesen eine Umwandlung wirksam zu werden beginnt — nicht nur geistig, sondern auch moralisch und körperlich. Jene Erhebung, welche der Geist nach und nach durch die Erkenntnis erringt — jene Reinheit, die er allmählich erreicht, wird sich in den Gefühlen des Herzens und in der Gesundheit des Körpers widerspiegeln.

23. Die Leidenschaften werden immer schwächer werden, die Laster allmählich verschwinden, der Fanatismus und die Unwissenheit werden immer mehr dem echten Glauben und den tiefen Erkenntnissen in meinem Gesetze weichen.

24. Wenn ihr wünscht, von den Menschenscharen angehört zu werden, und dass euer Wort überzeugt und erschüttert, so sucht die Art und Weise, dass dieses Wort in den Geist eurer Zuhörer dringt. Doch wie erreicht man, dass es in das Herz eurer Mitmenschen eindringt und ihren Geist beeindruckt und erweckt? Es ist sehr einfach, das Geheimnis besteht darin, dass ihr euch immer an die Wahrheit haltet und mit euren Liebeswerken Zeugnis ablegt.

25. Mein Vatergeist naht sich, um euch zu lehren und zu "glätten", eure geistigen und körperlichen Sinne zu erwecken und euch aufzufordern, ein Leben der Erneuerung und Gesetzeserfüllung zu führen.

26. Ich habe euch alles gegeben, damit ihr euch erhebt und wisst, dass ihr zur Erde gesandt worden seid, um euren Frieden in diesem Leben und in dem das euch erwartet, zu erarbeiten.

27. Gesegnet sei der, der meine Lehre studiert und sich bemüht, meine Gesetze zu erfüllen — der sich von dem Lichte, das mein Wort verströmt hat, erleuchten lässt und betend und wachend in seinem Gehorsam verbleibt.

28. Heute, da ihr eine Welt der Irrtümer und Verwirrungen bewohnt, habe Ich euch dazu gebracht, euch von ihr zu entfernen und in Einklang mit meinen Gesetzen zu leben. Wenn ihr dann vorbereitet seid, werde Ich euch zur Menschheit senden, damit ihr all jenen mein Licht zeigt, die meine Lehre in Äste aufgeteilt und mein Wort schlecht ausgelegt haben.

All jene Unterschiede, die ihr heute seht, werden verschwinden, und das Herz des Menschen wird umgewandelt werden. Nach der Ernte, die der Mensch aus seinem Werke gemacht hat, die bei ihm nur einen schlechten Geschmack hinterlassen hat, wird er meinen Samen auf der gereinigten Erde säen und ihn pflegen. Dies wird die Zeit sein, in der die Vergeistigung ihren Anfang nehmen wird.

29. Alle Prüfungen, die euch in eurem Leben als "Arbeiter" widerfahren, werden eintreten, um euch in eurem Glauben zu stärken, und damit ihr die Gaben erkennt, die Ich euch gewährt habe. Ihr werdet euren Auftrag nicht erfüllt haben, wenn ihr euch nur darauf beschränkt, mein Wort zu hören und es danach euren Mitmenschen zu bringen. Ihr werdet sprechen und eure Worte durch eure Werke bestätigen müssen.

Viele von euch werden meine Lehre bezeugen, indem ihr bereitwillig euer Leben anbietet; doch Ich habe von euch keine Blutopfer verlangt.

Bald werdet ihr unter der Menschheit wie Schafe unter hungrigen Wölfen sein, aber ihr werdet nicht schlafen. Eine Leuchte wird immerzu euren Weg erhellen, und selbst in den dunkelsten Nächten wird dieses Licht leuchten.

30. Ich habe den Menschen hinsichtlich des geistigen Wissens schlafend angetroffen, den auf das Materielle bezogenen Wissenschaften hingegeben, wobei er größte Geheimnisse in der Natur entdeckt hat, ohne sich mit seinem Geist zu befassen. Wie groß wird seine Anstrengung sein müssen, um meine Lehre zu verstehen! Mein Werk wird auf diese Menschheit wie ein Strom kristallklaren Wassers herabfallen, ihr Verlangen nach Wissen wird gestillt werden, und jeder, der sich zubereitet, wird seine Wohltaten empfangen.

31. Ihr, die ihr Mich hört — wachet, denn kein fremder Einfluss darf meiner Lehre beigemischt werden. Bewahrt ihre Essenz und ihre Wahrheit, und ihr werdet erleben, dass diese Menschheit, die misstraut und zweifelt, meine Unterweisung gläubig umarmt, wenn sie die Taten meiner guten Jünger kennenlernt.

Ihr alle, die ihr euch danach sehnt, dass auf diese Welt ein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit kommt, zieht durch euer Gebet diese Tugenden an. Jene Zeit ist nahe. Korrigiert, schult und erleuchtet jetzt eure Mitmenschen, bevor ihr in diese Zeit eintretet, in der ihr keinen anderen Führer als meine Göttlichkeit haben werdet.

32. Meine Inspiration weht auf alle Geistwesen herab, und jeder, der Mich schauen und Mir nachfolgen will, erhebe sich und komme zu Mir. Euer Gewissen wird euch sagen, wie ihr täglich leben und wie ihr eure Probleme lösen müsst. Wenn ihr euch vergeistigt, werdet ihr in jeder Prüfung, in jedem Schmerz eine Stufe sehen, um emporzusteigen und euch zu vervollkommnen.

33. Macht aus eurem Heim ein Paradies, in dem die Eltern Mich vertreten, und die Liebe und die Achtung untereinander euer Gottesdienst ist. Doch lasst diese Liebe nicht auf eure Familie begrenzt sein, damit ihr alle eure Mitmenschen so lieben könnt, wie ihr es bei euren Eltern oder euren Kindern tut.

34. Ich erlasse durch mein auserwähltes Volk gerechte Gesetze, die auf Liebe und Achtung gegründet sind. Hundertvierundvierzigtausend Geistwesen sind vorbereitet worden. Die einen befinden sich im Geistigen; andere, die im Körper sind, verteile Ich über die Welt, damit sie, wenn die Stunde kommt, überreich an Inspiration sind, und Ich durch ihren Mund spreche, und mein Wort sich vervielfacht.

35. Elias bereitet allen den Weg, und wie in der Zweiten Zeit sage Ich euch: Wie nahe ist euch Elias, und ihr habt ihn nicht erkannt! Immer, wenn mein Reich sich den Menschen genähert hat, hat er die Herzen vorbereitet. Ebenso ist es in dieser Zeit bei euch gewesen.

36. Arbeitet im Stillen, ohne zu prahlen. Habt nicht den Wunsch, euch von den anderen zu unterscheiden. Geht euren Weg unauffällig, doch tragt in eurem Herzen eine große Liebe für die Menschen. Beschützt sie und helft ihnen, sorgt dafür, dass euer Herz wie eine Arche ist, und gewährt darin den Kranken, den Sündern Raum — denen, die Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben. Zeigt allen die Vergeistigung als Ziel für ihr Geistesheil, sie werden Mir nachfolgen. Doch die Stolzen werden ein weiteres Mal fernbleiben, ohne Mich in dieser Zeit zu hören. Danach werden die Prüfungen, die Geschehnisse von allen meinen Kundgebungen sprechen. Die einen werden sich dann bekehren, während andere weiterhin ein für die göttliche Botschaft verschlossenes Herz haben werden.

37. Ich segne alle, die Ämter haben — Regierende, Lehrer, Richter; lasst euch erleuchten und erfüllt eure Mission.

38. Kommt herbei, Mich zu hören. Was liegt daran, dass ihr mein Wort durch sowohl moralisch wie geistig unvollkommene Menschen vernehmt? Wenn ihr denkt, dass Ich in dieser Zeit das am wenigsten geeignete Mittel für meine Kundgabe wählte, irrt ihr euch. Wenn ihr glaubt, dass diese Art, Mich dem Menschen kundzutun, keine fortschrittliche Form ist, urteilt ihr leichtfertig.

39. Gibt euch die Tatsache, dass Ich Mich eures Bewusstseins und eures Verstandes bediene, um zur Menschheit zu sprechen, nicht eine Vorstellung von der Entwicklung, die euer Geist erreicht hat?

40. In irgendeiner Weise musste die Zeit der geistigen Kommunikation beginnen, und diese Weise ist die gewesen, die ihr seit 1866 gehabt habt, und die 1950 enden muss, um der Zwiesprache von Geist zu Geist Platz zu machen.

41. Meine Kundgebung durch die Stimmträger soll nach meinem Willen nur vorübergehend sein, eine kurze Etappe der Vorbereitung, die diesem Volk als Norm, Gesetz und Grundlage dienen soll, um diese Wahrheit zu bezeugen und zu verbreiten und der Welt die Gegenwart der "Dritten Zeit" zu verkünden.

42. So wie meine Kundgebung durch das menschliche Verstandesvermögen dazu bestimmt war, flüchtig wie ein Blitz zu sein, ebenso war es auch vorgesehen, dass nur einige Menschengruppen gerufen würden, um bei dieser Offenbarung anwesend zu sein und diese Botschaft zu empfangen.

43. Die Zwiesprache von Geist zu Geist hingegen wird das ganze Menschengeschlecht erreichen, ohne zeitliche Begrenzung, denn diese Form, Mich zu suchen, zu empfangen, zu beten, Mich zu vernehmen und Mich zu fühlen, gilt für alle Ewigkeit.

44. Wie groß ist die Verantwortung dieses Volkes, das mein Wort vernommen hat und meine Unterweisungen gesammelt hat! Ich sage euch: Bevor die Welt den Schritt hin zur Vergeistigung tut, wird sie alles erfahren müssen, was Ich euch in dieser Etappe der Vorbereitung offenbarte, in der Ich durch den Mund meiner Stimmträger zu euch sprach und euch mein Wort niederschreiben ließ, damit ihr es später studieren könntet.

45. Bereite dich zu, o geliebtes Volk, damit du in Einklang mit deinem Herrn gelangst. Seht, Ich erfülle meinen Teil: Alles bereite Ich vor, die ganze Menschheit. Auch wenn sie es nicht weiß, läutert sie sich gegenwärtig. Die Geistige Welt, die das größte und mächtigste Heer bildet, unterstützt meine Werke und befolgt meine Ratschlüsse, und Ich will, dass ihr ein Volk von erleuchteten Menschen bildet, von treuen Zeugen meines Wortes, von Sämännern geistigen Lichtes, deren Arbeit dazu dient, die Welt zu erwecken, ihr Zeugnis zu geben und sie zu warnen.

46. Das Sechste Siegel ist gelöst und hat euch, den Wegbereitern der Vergeistigung auf Erden, einen Teil seines Inhalts gezeigt. Doch es wird weiterhin sein Licht auf alle Menschen ergießen, auch wenn einmal dies Wort, das ihr heute vernehmt, aufgehört hat.

47. Was wird das Sechste Siegel der Menschheit der Zukunft offenbaren? Sehr große Offenbarungen, wenn ihr bedenkt, dass Ich euch zu Erben eines Schatzes an Weisheit gemacht habe.

48. Das Sechste Siegel ist geöffnet, und niemand wird es verschließen noch verhindern können, dass sein Licht zu den Geistwesen gelangt, so wie niemand den Lauf der Zeit aufhalten oder verhindern kann, dass das Licht des Königsgestirns zu eurer Welt gelangt.

49. Das Buch des Wissens, das lange Zeit versiegelt war, während euer Geist vorbereitet wurde, um in dasselbe einzudringen — Ich habe es geöffnet, die Liebe eures Meisters, des Lammes, hat es aufgeschlagen, sein Licht strahlt intensiv, ohne dass viele auf Erden es merken.

50. Bald werden sich die Intuitiven, die Inspirierten, die geistig Empfindsamen erheben und in den Nationen das bezeugen, was sie mit dem Geiste sehen, was sie empfinden, was sie vernehmen und empfangen. Ich sage euch nochmals, dass mein Volk sich nicht auf die beschränkt, die Mich durch diese Stimmträger vernommen haben, sondern dass Ich meine Diener zu verschiedenen Punkten der Erde gesandt habe, um die Wege zu bereiten und die Felder zu bereinigen, zu denen später die Sämänner kommen müssen.

51. Ich stärke sie und segne sie, denn ihr Tagewerk ist leidvoll, ihr Pfad mit Dornen gespickt. Spott, Hohn, Verleumdung und Niedertracht folgen ihnen überallhin. Aber sie — ahnungsvoll und inspiriert — wissen, dass sie von Mir gesandt worden sind, und sie sind willens, in Erfüllung ihrer Mission bis ans Ende des Weges zu gelangen.

52. Betet für diese eure Brüder, die ihr nicht kennt, die sich jedoch bemühen, ihre Mission zu erfüllen, euch den Weg zu bereiten. Sie haben auf der Welt nicht den göttlichen Ansporn dieses Wortes gehabt, das ihr so lange vernommen habt, und sie mussten viele Annehmlichkeiten der Welt opfern, um geistig die Inspiration zu empfangen, die sie orientiert.

53. Ihr habt jede Lektion tausendmal vernommen — welche Rechtfertigung könntet ihr finden, wenn ihr meine Lehre nicht befolgen würdet? Keine. Welche Widersetzlichkeit oder welches Aufbegehren könntet ihr bei Schmerzen zeigen, wenn er einträte, um eure Verfehlungen zu bestrafen? Doch vergesst nicht, dass Ich euch gelehrt habe, euch durch die Liebe zu läutern, euch zu erneuern, indem ihr einander dient, damit ihr die Läuterung durch den Schmerz vermeidet.

54. Manche halten mein Wort für hart und herb, weil es von liebevoller Gerechtigkeit durchdrungen ist. Der Grund dafür ist, dass sie sich ihrem Gewissen nicht zu stellen verstanden, und sich aus Hochmut auch nicht selbst richten wollten.

55. Wenn ihr das Resultat eurer Unfolgsamkeiten, eurer Entweihungen, eurer Eitelkeit und eures Mangels an Nächstenliebe seht und einen Leidenskelch leert — ganz im Gegensatz zu dem, was Ich euch angeboten habe — dann ruft ihr überzeugt aus: "Im Vorwurf des Meisters lag Wahrheit und Gerechtigkeit!"

56. Ich habe euch mit der Vereinigung aller Menschenscharen beauftragt, die eure Gemeinschaft bilden, doch ihr habt es nicht getan und meiner Gerechtigkeit misstraut. Ich habe Geduld gehabt und euch Zeit gegeben, damit ihr diesen Auftrag ausführt, doch bisher habt ihr euch nicht dazu aufgerafft. Wollt ihr also, dass es meine Gerechtigkeit ist, die euch wachrüttelt, die euch säubert und vereinigt? Wenn es so ist, geliebtes Volk, kennt ihr zwar nicht den Tag und die Stunde, aber sie wird kommen. Denn Ich werde euch nicht zurücklassen, um meine Wahrheit mit einem Herzen voller Unlauterkeiten zu bezeugen.

57. Ebenso wenig sollen die schlechten Schriften als Zeugnis erhalten bleiben. Denn ein Zeugnis, das mit Falschem und Unvollkommenen vermischt sein sollte, soll verbrannt werden. Das Befleckte oder Unreine gelangt nicht zu Mir, so wenig wie Ich es meinen Kindern anbiete. Zuerst müsst ihr den Samen sorgfältig reinigen und ihn danach erst aussäen.

58. Mein Wort an diesem Tage ist kein Kelch der Bitternis, es ist eine Quelle kristallklaren Wassers, in der ihr euer Herz baden und ihm größere Reinheit geben könnt, und eurem Geiste Licht.

59. Nehmt diese Worte mit Liebe an, denkt über sie nach. Danach werdet ihr euch stärker fühlen, um in diesem Tagewerke fortzufahren.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 285

1. Mein Friede sei in den Menschen guten Willens. Wahrlich, Ich sage euch, wer diesen Frieden in seinem Geist trägt, wird meine Gegenwart fühlen.

2. In dieser Zeit der Unterweisungen habt ihr in euren Prüfungen meinen Frieden gefühlt, habt ihr Trost in euren Leiden gehabt. Auf diese Weise habe Ich euch bewiesen, dass, wer seine Bestimmung mit gutem Willen annimmt, bei all seinen Unternehmungen vorankommt. Er mag straucheln, doch er wird nicht zu Fall kommen.

3. Manchmal sagt ihr Mir: "Herr, warum suchst Du uns nicht heim wie andere Völker, obwohl wir ebenso undankbar und ungehorsam sind, wie es unsere Menschengeschwister sein mögen?" Dazu sage Ich euch: Weil Ich euch Zeit gebe für eure Vorbereitung.

Mein ihr, dass, wenn der Krieg euch bedrohen würde, ihr Mir zuhören würdet und über mein Wort nachdenken könntet? Begreift, wie kostbar die Zeit ist, die Ich euch anvertraut habe, und die Verantwortung, die ihr habt, sie in eurer geistigen Zubereitung zu nutzen.

4. Um diese Zeit für euer geistiges Wohl und das eurer Mitmenschen zu verwenden, müsst ihr euch oft prüfen, indem ihr auf die Stimme eures Gewissens hört, durch das ihr all das entdecken könnt, worin ihr euch prüfen müsst, und zugleich könnt ihr die Art und Weise verstehen, meine Lehre auf die verschiedenen Handlungen eures Lebens anzuwenden.

5. Schmerzt euch die Situation, in der sich die Menschheit befindet, wirklich? Fühlt euer Herz den Schmerz der Nationen, die sich durch den Krieg zerstören? Dann erwerbt Verdienst für sie, betet und sendet ihnen mit euren Gedanken Frieden.

6. Jetzt erscheint es euch so, dass es Unheil ist, was die Welt bedroht. Dazu sage Ich euch, dass das, was ihr oft als ein Unglück anseht, etwas Gutes ist.

7. Der Schmerz, das Elend, selbst der Tod werden als ein Segen zu den Türen vieler Menschen gelangen, die zügellos lebten und grenzenlos sündigten.

8. Ach, wenn ihr doch begreifen würdet, dass der Schmerz, der die Körperhülle trifft, ein Balsam und eine Erleichterung für den Geist ist! Denn solange der Körper Gesundheit und Wohlergehen hatte, wurde der Geist oftmals ins Verderben gezogen, oder er fühlte sich innerhalb eines Lebens voller Vergnügungen und entfesselter Leidenschaften, aber ohne Licht für den Geist, gefangen. Bis der Schmerz kam als eine mächtigere Kraft als die menschlichen Leidenschaften, um den Menschen in seinem blinden Laufe aufzuhalten und zu bewirken, dass der Geist sich befreit, den Schmerz segnet und erkennt, dass es keine weisere Gerechtigkeit gibt als diejenige Gottes.

9. Die einen gelangen bald zu dieser Einsicht und vermeiden damit viele Leiden, andere sind starrsinnig und langsam im Begreifen, lästern und fluchen schließlich und vermehren damit ihren Leidenskelch.

10. Bete für alle, Volk, weiche deiner Verantwortung nicht mit der Begründung aus, dass du deshalb nicht für die leidenden Nationen betest, weil sie sich in diesem Schmerze läutern. Dieser Schmerz läutert sie zwar, aber begreift, dass eure Gebete und eure Gedanken dazu beitragen, dass sie ihren Leidenskelch mit Liebe annehmen, sodass sie den Sinn verstehen, den der Schmerz enthält, und damit in ihrem Geiste der Vorsatz zur Besserung und die Inspiration aufbricht, die ihn zur Brüderlichkeit bewegt.

11. Wenn ihr recht betet, werde Ich bewirken, dass euer Geist sich löst und als Friedenstaube, als ein Bote von Gesundheit und von Licht zu ihnen gelangt.

12. Auf diese Siege wird euer Herz nicht stolz sein können, weil sie nichts von den Werken wissen wird, die ihr geistig vollbringt.

13. Ich allein kenne diese Werke, die nacheinander im Buche eurer Verdienste vermerkt werden — jenem Buche, das nach und nach in euer Gewissen eingeprägt wird.

14. Ihr steht vor großen Ereignissen. Es wird kein Tag vergehen, an dem die Menschheit nicht von irgendeinem Geschehen, einer Prüfung oder einem Zeichen erschüttert wird. Es wird die unablässige Stimme meiner Gerechtigkeit sein, die die Menschen dazu aufruft, ihre Gedanken Mir zuzukehren. Und alle, bei denen in diesen Tagen der Prüfung die Intuition erwacht, die nachdenken und zu dem Schluss kommen, diese Prüfungen der Göttlichen Gerechtigkeit zuzuschreiben, werden voll meines Lichtes sein, damit sie nicht in die geistige Lethargie zurückfallen, in der sie lebten.

15. Meine Gerechtigkeit ist gekommen, Menschheit, sie wird den Hochmut des Menschen demütigen, um ihn zur Einsicht zu bringen, wie klein er in seiner Bosheit und seinem Materialismus ist.

16. Ja, Volk, Ich werde den Menschen in seiner falschen Größe niederwerfen, weil Ich will, dass er mein Licht erblicke und sich erhebe, damit er in Wahrheit groß wird. Denn Ich will, dass ihr voll Licht, Hochherzigkeit, Güte, Kraft und Weisheit seid.

17. Meine Stimme wird erneut vernommen, so wie es schon in den frühesten Zeiten die Propheten angekündigt haben, und wie Ich es meinen Jüngern offenbarte.

18. Jetzt ist die Zeit, für die Ich meine Wiederkunft im Geiste versprach — die Zeit, in der ihr meine Gegenwart in euch und außerhalb von euch fühlen werdet, und in der ihr lernen werdet, euch von Geist zu Geist mit Mir zu verbinden.

19. Ich bilde derzeit ein Volk heran, in dem es, obwohl es dem Anschein nach arm ist, keine Parias, noch Elende, noch geistig Schwache gibt. Jedem offenbare Ich seine Gaben, damit er sich auf den Weg macht — zufrieden, mein Jünger zu sein und seinen Nächsten nützlich sein zu können.

20. Mein neues Volk wird aus Propheten, Beratern, Lehrern, Ärzten des Geistes bestehen.

21. Mein Wort gelangt zu diesen Herzen wie ein Lufthauch, der die Flamme ihres Glaubens anfacht. Denn Ich will sie immer wie Leuchten brennen sehen.

22. Mein Wort in der Zweiten Zeit, ebenso wie meine Werke, öffneten den Menschen den Weg zum Himmel, und in der heutigen Zeit habe Ich euch neue Lektionen gebracht. Habt ihr nicht die Stimme der Geistigen Welt vernommen? Habt ihr nicht die Nähe jener Welt gefühlt, die ihr für so ferne und so ungewiss hieltet?

23. Erkennt, mit wie viel Licht und wie viel Liebe sich eure geistigen Geschwister bei euch kundgegeben haben.

24. Ihr wisst nicht den genauen Ort, von dem jene Lichtgeister kommen, jene Schutzengel und Friedenswächter. Aber ihr habt die Gewissheit, dass sie von höheren Jenseitswelten kommen.

25. So ist es, Menschheit, sie kommen von höheren Heimstätten und Welten als die eure, um euch zu helfen, zur Vollkommenheit emporzusteigen. In derselben Weise helfen sie denen, die andere Erdenwelten bewohnen, und die gleichfalls höhere Erkenntnisse benötigen.

26. Wenn jemand meine Lehre, die in diesen Lektionen zu euch spricht, für schlecht halten sollte, so sage Ich ihm in Wahrheit, dass er nicht weiß, was er sagt, noch den Göttlichen Meister kennt. Ahnt ihr nicht die geistige Nähe der Wesen und der Welten? Erratet ihr nicht den göttlichen Plan, aus allen eine einzige Familie zu bilden?

27. Ich gebe euch diese Offenbarungen, damit ihr euch mit eurer Zukunft zu beschäftigen beginnt, so wie ihr euch auf der Erde so lange Zeit mit eurer materiellen Besserstellung beschäftigt habt.

28. Vernehmt die Stimme der Geistigen Welt, denn sie ist das Zeugnis der unablässigen Aktivität des Geistes, indem er sich anstrengt, sich läutert, Verfehlungen wiedergutmacht, Missionen übernimmt — mit einem Wort: indem er sich seinem Vater nähert.

29. Begreift, dass es in dieser Dritten Zeit, einer Offenbarungsepoche des Heiligen Geistes, nur natürlich war, dass Er zu euch über das Geistige Leben sprach.

30. Denn nur diese Lehre wird die Menschheit aus dem aufgewühlten und stürmischen Meer der Leidenschaften, der Habgier, der Feinschaften, des Hochmutes und der unlauteren Machenschaften der Menschen retten können. Mein Wort kam als Rettungsboot, um die Schiffbrüchigen zu retten, die im Meer der Leidenschaften gekentert sind.

31. Jünger, euch vertraue Ich mein Wort an, fühlt Mich im Sinngehalt desselben. Morgen werden diese Stimmträger verschwinden, ihre Aufträge werden umgewandelt werden, und nur mein in jenen Schriften niedergeschriebenes Wort wird übrigbleiben, die die Goldfedern nach meinem Willen geschaffen haben.

32. Jünger: Wer mein Wort mittels dieser Kundgebung erkennt, muss auch erkennen, dass jetzt der Zeitpunkt da ist, die Wiederherstellung all dessen in Angriff zu nehmen, was die Schlechtigkeit der Menschen zerstört hat.

33. Wenn alle Gerufenen zum Tische des Herrn eilen würden, wo die Speise aufgetragen wird, die den Geist nährt, so wäre dieser voll besetzt; doch nicht alle Geladenen sind gekommen.

34. Es ist die Eigenart des Menschen, die Wohltaten Gottes nicht zu würdigen, und daher habt ihr viele eurer Mitmenschen euch abweisen sehen, als ihr den Ruf an sie ergehen ließet.

35. Doch Ich sage euch, dass diese wenigen, die sich an meinen Tisch setzen und die mir beharrlich zuhören, um von Mir zu lernen, diejenigen sein werden, die den Menschenscharen die Größe meines Wortes, den Sinngehalt dieser Lehre bekannt machen, welche die Menschen zum Wiederaufbau einer Welt aufruft, die an ihr Ende gelangt ist und einer strahlenderen und höheren Platz macht.

36. Damit ihr ein reineres Wort und eine reinere Kundgebung durch die Stimmträger erhalten könnt, habe Ich euch Vergeistigung und Schlichtheit angeraten. Denn dann kommt wie eine reife Frucht das liebevolle und gehaltvolle Wort von ihren Lippen.

37. Denen, die sich nicht bewusst gemacht haben, dass es die Schlichtheit der Form ist, in der die Wahrheit und das Licht meines Wortes am stärksten erstrahlt, und die äußerlich eindrucksvolle Kundgebungen anstreben, mit denen sie die Sinne der Menschenscharen beeindrucken können — ihnen sage Ich, dass in den Taten und Handlungsweisen, die ihr innerhalb meiner Lehre vollzieht, nur die Wahrhaftigkeit herrschen soll.

38. Es ist nicht mehr zeitgemäß, dass ihr euren Geist mit Mysterien nährt, auch wenn diese Mysterien für euch die Anziehungskraft des Unbekannten haben.

39. Warum wollt ihr durch äußerliche Manifestationen beeindrucken, die eure Mitmenschen nicht verstehen? Warum zeigt ihr dem Anschein nach übernatürliche Handlungen, die jedoch in Wirklichkeit ohne Licht und Wahrheit sind? Ist die Essenz, die mein Wort verströmt, nicht ausreichend, oder ist es nicht bewunderungswürdig, dass Ich durch euren Mund spreche?

40. Wie sinnenverhaftet sind viele von euch! Doch ihr müsst zu der Überzeugung kommen, dass alles, was ihr meiner Kundgebung hinzufügt, die so schlicht und einfach ist, weil sie die meine ist, wie ein rauer und grober Schleier sein wird, der eure Mitmenschen daran hindert, die Wahrheit zu erkennen.

41. Bevor ihr mit der Erfüllung von irgendeinem der Aufträge beginnt, die euch dieses Werk anbietet, denkt tief über das nach, was Ich euch gelehrt habe, und über das, was ihr tun werdet, damit ihr nichts tut, was im Widerspruch zu meinem Gesetze ist.

42. Wie viele von denen, die sich für gehorsame Jünger halten, sind — ohne sich dessen bewusst zu sein — rebellisch gegenüber meinem Willen; und wie viele, die sich für Apostel des Spiritualismus halten, sind aufgrund ihrer Werke die ersten, die ihn ablehnen, weswegen sie Feinde der Lehre sind, die sie predigen.

43. Was erwartet man von einem geistig entwickelten Menschen? Man erwartet die Herrschaft über sich selbst, die Manifestation seiner Fähigkeiten und Geistesgaben. Begreift, dass die Intelligenz des Menschen immer größer werden wird, und dass immer mehr Menschen fähig werden, das Werk Gottes zu verstehen.

Was den Geist anbelangt, so kann dieser nicht inaktiv bleiben, sein Verlangen nach Entwicklung ist wie ein Instinkt, der ihn zum Emporstreben, zur unablässigen Anstrengung veranlasst, sich auf den durch die göttlichen Gesetze vorgezeichneten Wegen zu vervollkommnen.

44. Jünger, Ich sage euch noch einmal, dass ihr die Vergeistigung auf den Wegen der Schlichtheit und Lauterkeit suchen sollt, dass ihr eure Erwartungen, in euren Gefühlen von dem, was ihr übernatürlich nennt, aufgeben sollt. Denn wenn ihr davon überzeugt seid, dass ihr auf dem Weg der Wahrheit wandelt, so glaubt das, was ihr von Mir vernehmt, und begreift, dass Ich euch derzeit lehre, auf eine feinfühlige Weise zu fühlen und unnötige Komplikationen zu verwerfen.

45. Diejenigen, die sich nicht mit dem zufriedenzugeben verstehen, was mein Wort kundgibt und ausdrückt, tun dies, weil ihre Vermaterialisierung außerordentliche Ereignisse erwartet, um an meine Kundgebung glauben zu können. Sie erwarten, dass Feuer vom Himmel fällt, oder dass die Meere sich öffnen, um ihre Abgründe sehen zu lassen, um dann zu sagen: "Das Gericht Gottes ist auf die Erde gekommen." Doch Ich frage euch: Warum entsetzen euch derartige Ereignisse? Wollt ihr, dass sie die einzigen sind, die die Gerechtigkeit und die Macht Gottes offenbaren können, obwohl ihr seine Gegenwart in dem, was Frieden und Liebe offenbart, fühlen und erkennen müsstet?

46. Trifft es dann wohl zu, dass mein Abschied in dieser Zeit die Menschheit in Schrecken versetzt, um zu bezeugen, dass es sich um ein göttliches Ereignis handelt?

47. Wünscht lieber, dass der Beweis dafür, dass Ich bei euch gewesen bin, das Licht der Hoffnung in eine bessere Zukunft ist, dass es ein Erschauern der Menschheit ist, ein Funke von Glauben, der sie inmitten ihrer Trübsal das Licht einer neuen Morgenröte schauen lässt.

48. Ich möchte, dass ihr in allem den Ausdruck göttlicher Güte sucht, denn in allem werdet ihr ihn finden. Doch da ihr noch zu unreif seid, um diese göttliche Liebe, die geistig ist, zu entdecken, so blickt auf die Natur, die euch umgibt und die auf Schritt und Tritt von der Liebe des Schöpfers zu seinen Kindern zu euch spricht.

Wenn ihr manchmal erlebt, dass diese Natur hart mit euch umgeht, so wisset, dass auch sie ein Geschöpf ist, das wie ihr der Entwicklung und Vervollkommnung unterworfen ist, und dass sie in dem Maße, in dem sie auf der Stufenleiter der Vervollkommnung aufsteigt, die auf dem Wege aller Geschöpfe existiert, Herberge für immer intelligentere und geistig entwickeltere Wesen wird sein können.

49. Sorgt dafür, dass mein Wort schriftlich erhalten bleibt, damit der Mensch von morgen das, was Ich euch jetzt gesagt habe, als eine Prophetie erkennt.

50. Volk, wenn du vorankommen willst, so überwinde die Trägheit, die in dir ist. Wenn ihr groß sein wollt, so wendet meine Grundsätze bei euren Werken an. Wenn ihr euch kennenlernen wollt, so erforscht euch mittels meines Wortes.

51. Begreift, wie sehr ihr mein Wort benötigt, welches Liebe, Weisheit, Ratschläge und Hilfe anbietet. Aber fühlt euch zugleich auch verantwortlich für das, was Ich euch gebe, denn ihr seid nicht die einzigen Bedürftigen auf der Welt. Es gibt viele, die Hunger und Durst nach diesen Unterweisungen haben, und ihr müsst daran denken, euch vorzubereiten, um mit der Botschaft meiner Liebe zu ihnen zu gehen.

52. Leert euren Leidenskelch mit Geduld. Wahrlich, Ich sage euch, in seiner Bitternis werdet ihr das Licht für euren Geist finden. Der Schmerz wird euch die Stimme des Gewissens vernehmbar machen, wenngleich Ich euch sagen muss, dass jene Last, die ihr mitgebracht habt — jener Schmerz, den ihr erlitten habt, und jene Tränen, die eure Augen vergossen haben, nicht gerade der Weg des Lebens ist, der durch meine Spur und durch mein Gesetz vorgezeichnet ist. Der Leidensweg, den ihr zurücklegt, ist der Sühne- und Läuterungsweg, den euer Geist durchlaufen muss, um zum Wege des wahren Lebens zu gelangen, wo man sich nur liebt, dient und für das Gute einsetzt.

53. Nehmt all dies zur Kenntnis, damit ihr wisst, dass ihr, um Mir wirklich zu dienen, zuvor eine Läuterung durchmachen müsst, bis nichts mehr von dem übrig ist, was ihr falsch gemacht habt. Euer Beispiel wird dazu dienen, dass die kommenden Generationen einen gesäuberten Weg antreffen und sich nicht im Gestrüpp verirren oder sich an den Felsbrocken des Pfades verletzen.

54. Euch Spiritualisten vertraue Ich die Aufgabe an, jene Barriere, die die Menschheit zwischen Gott und sich auftürmte, niederzureißen — eine Barriere aus falschem Glauben, nur scheinbarem Glauben an das Ewige, aus Vermaterialisierungen und unnötigen Kulthandlungen.

55. Dir, Volk, gebe Ich den Auftrag, das Goldene Kalb von seinem Sockel zu stoßen, das die Menschen noch immer anbeten, auch wenn sie sich für weitab von Götzendienst und Heidentum halten.

56. Doch Ich sage euch, dass ihr bei eurem Kampfe keinen Gebrauch von Macht, Gewalt oder verletzenden Worten machen dürft. Eure Waffen müssen das Wort des Lichtes sein, das die Wahrheit offenbart, die Liebeswerke, die den Leidenden mit Trost umhüllt, die Macht, die euren Gebeten und Gedanken entströmt.

57. Wenn ihr die Hindernisse beseitigt habt, die den Menschen vom geistigen Pfade abgebracht haben, werdet ihr den Beginn sehr großer Veränderungen im menschlichen Leben sehen. Diese Veränderungen werden sich auf dem geistigen Gebiet, in der Moral, auf dem Gebiet der Wissenschaft, der Institutionen, in euren Regierungsformen vollziehen.

58. Die Spur dieses Volkes in der Dritten Zeit wird niemand beseitigen können, weil in seinen Werken die Macht meiner Wahrheit sein wird.

59. Erkennt ihr, wozu euch der Schmerz läutert? Euer Weg ist vorgezeichnet, eure Mission ist von Mir bestimmt worden.

60. Ich habe eurem Herzen "den Tod" entrissen, den ihr in euch tragt, Ich habe euch mit Leben erfüllt.

61. Jener Tod war in euch, weil der Glaube und die Hoffnung in eurem Geist erloschen war, weil es euch an Erkenntnislicht mangelte. Ich habe vor euch einen Lebensbaum aufgerichtet, dessen Früchte voller Gehalt, himmlischem Geschmack und voller Süße in Fülle auf die Zuhörerscharen herabfallen, um ihre geistige Bedürftigkeit zu beseitigen.

62. Ich errichte derzeit in eurem Herzen einen Tempel, in dem man meine Gegenwart klar wahrnehmen wird, in dem man den Ton meiner Stimme deutlich vernehmen wird, und von dem Licht und Frieden für die ganze Menschheit ausgehen wird.

63. In der Ersten Zeit inspirierte Ich euch die Fundamente jenes großen Heiligtums des Geistes. In der Zeit, in der Ich als Meister unter den Menschen gewesen bin, lehrte Ich euch die Art und Weise, die hohen Mauern zu errichten, und jetzt offenbare Ich euch, auf welche Weise ihr jenes Werk vollenden müsst, das — einmal vollendet — der Gegenwart eures Vaters würdig sein soll.

64. Könnt ihr Mir sagen, was die Essenz einer jeden von diesen drei Lektionen ist, durch die Ich euch zur Errichtung des Tempels des Heiligen Geistes inspiriert habe? Ja, Volk, seid gesegnet, weil ihr alle meine Frage innerlich beantwortet und euch der Wahrheit nähert: Die Fundamente des Heiligtums waren jene, die das Gesetz der Ersten Zeit lehrte.

Die hohen Mauern waren die Liebe und die Barmherzigkeit, die der Messias den Menschen in seiner Lehre brachte. Die Kuppeln, die Säulen und der Altar, mit denen dieses Werk ausgestattet sein musste, sind die Weisheit, die Vergeistigung und die Erhebung, die euch mein Geist in dieser Zeit in seiner Lichtbotschaft inspiriert hat.

65. Dieser in drei Zeitaltern von Mir errichtete Tempel ist jener, von dem Ich vor den Ungläubigen sprach, als Ich ihnen — auf den Tempel von Jerusalem zeigend — sagte: "Zerstört diesen Tempel, und in drei Tagen werde Ich ihn wiederaufbauen."

66. Mein Tempel wird bald vollendet sein, während von jenem von Jerusalem nicht einmal seine Grundmauern bestehen bleiben, so wie auch von jedem Tempel, der nicht auf den Fundamenten meines Gesetzes der Liebe und der Vergeistigung errichtet ist, kein Stein auf dem anderen bleiben wird.

67. Seht, wie groß der Glanz dieser Ära ist, seht das Licht einer neuen Zeit, in der alle von Mir gegebenen Prophetien und die, die Ich durch meine Propheten gegeben habe, in Erfüllung gehen.

68. Wie viele Wege habt ihr auf der Suche nach der Wahrheit zurückgelegt, um zu Mir zu gelangen! Weder die Wissenschaften noch die Philosophien antworteten auf euren Ruf, und nach eurer Suche kommt ihr zu dem Schluss, dass diese Wahrheit in Mir wurzelt und von Mir zu allen Wesen ausstrahlt.

69. Ich habe den Menschen erleuchtet, damit er sein wahres Leben lebt und die gesegnete Bestimmung erkennt, die Ich ihm zugedacht habe. Er ist das einzige Geschöpf, das "zu meinem Bild und Gleichnis" geschaffen worden ist und daher das Mir nahestehendste ist. Denn er besitzt einen Hauch meines Geistes und ist dadurch fähig, Werke zu tun, die den meinen ähnlich sind.

70. Ihr besitzt Willen und Willensfreiheit, damit ihr euch intelligent verhaltet, der Stimme des Gewissens gehorcht, die meine eigene ist, und durch sie das erkennt, was erlaubt ist, was ihr gebrauchen dürft, und ihr das Unziemliche verwerft, das, was euch nicht zukommt. Aber Ich habe gesehen, dass ihr von den ersten Tagen eures Lebens auf Erden an zum Materialismus neigt und eure geistige Mission zu verleugnen beginnt, die der Hauptgrund für euer Dasein ist.

71. Ich hinterließ euch von den frühesten Zeiten an meine Gebote, die zum Frieden und zur geistigen Glückseligkeit führen, und später in Jesus offenbarte Ich euch meine Liebe.

72. Ich habe in dieser Zeit nicht als strenger Richter, sondern als Vater zu euch gesprochen, doch ihr habt diese unendliche Liebe, die alles versteht und verzeiht, nicht verstanden — jene Liebe, die Geduld und Großmütigkeit ist, die nur das Gute will und es in alle ihre Geschöpfe verströmt.

Wenn ihr euch zu Recht meine Kinder nennen wollt, so liebt, denn ihr seid durch diese göttliche Liebe, die alles geschaffen hat, herangebildet worden, um sie euch anzubieten. Dann werdet ihr eure Bestimmung, wie euer Vater zu lieben, zu beschützen und zu segnen, verstehen, und nach eurer Auftragserfüllung werdet ihr zu Mir zurückkehren, um mit Mir einen einzigen Geist zu bilden.

73. Schon in den frühesten Zeiten lehrte Ich euch, Mich geistig zu lieben, und sagte euch, dass nichts Mich auf dieser Welt repräsentieren kann außer der tugendhafte Mensch. Ich lehrte euch keinen sinnfälligen Ritus oder Kultus und sagte euch nur: Wenn ihr Gemeinschaft mit eurem Vater haben wollt, so erhebt euren Geist, strebt nach der Höhe zu. Von dort werden alle Gaben und Wohltaten, die ihr erfleht, zu euch kommen.

74. Ich sagte euch seinerzeit, dass ihr den Tod nicht fürchten sollt, weil dieser nicht existiert. In meiner Schöpfung lebt, wächst und vervollkommnet sich alles. Der körperliche Tod ist nur das Ende eines Zeitabschnitts, den der Geist durchlebt, um dann zu seinem ursprünglichen Zustand zurückzukehren und danach seinen Entwicklungsweg fortzusetzen. Glaubt, habt Vertrauen, und ihr werdet immerdar leben. Heute mehr denn je müsst ihr euch mit Glauben wappnen, weil ihr eine Ära der Prüfungen und Schwierigkeiten durchlebt. Die Naturgewalten, die den Menschen läutern müssen, sind entfesselt, und sie werden nicht ruhen, bis sie ihn zur Vernunft, zum Guten und zur Gerechtigkeit zurückgebracht haben.

75. Macht ihr euch frei von Stolz und lasst die Demut und die Schlichtheit erblühen, damit ihr alle Prüfungen annehmen könnt, die kommen müssen. Begreift, dass es notwendig ist, dass ihr durch diesen Schmelztiegel geht, damit ihr eure Reinheit zurückgewinnt. Heute, da ihr eine weitere Unterweisung erhaltet und wisst, dass ihr nicht mehr in der geistigen Kindheit noch Jugend seid, sondern Reife erlangt habt, werdet ihr meine Worte anderer Zeiten und die verstehen können, die Ich euch an diesem Tage gebe.

76. Verlangt nicht, meine innersten Ratschlüsse zu kennen, denn bis dahin könnt ihr nicht vordringen. Wisset nur, dass Ich ganz Allgegenwart und Allmacht bin, dass mein Geist das Universum erfüllt und gleichzeitig in jedem Geiste wohnt, und dass Ich alle liebe und das Notwendige für ihr Leben gewähre, damit dieses Licht euch Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft gibt.

77. Ich weiß alles, was ihr erleidet und erhofft, und Ich fühle euren Schmerz. Ich sage euch nur, dass ihr von jener Kraft, die Ich euch gegeben habe, Gebrauch macht, dann werden eure Prüfungen gesegnet sein.

78. Ihr, die ihr erwählt worden seid, um diese Botschaft zu empfangen, müsst wach sein und euch vorbereiten. Denn nach 1950 werdet ihr die Kunde, dass Ich zu euch zurückgekommen bin, zu euren Mitmenschen bringen müssen. Doch wenn ihr das Chaos entfesselt seht und überall Klagerufe hört, so denkt daran, dass ebenso, wie die Felder umgepflügt sind, sich das menschliche Herz vorbereiten muss, um den Samen zu empfangen.

79. Ich habe euch in dieser Zeit als ein Privileg die Gegenwart von Geistwesen mit großer Erhebung und Erfahrung gewährt. Nicht nur mein mittels meines Strahles mit dem Menschen verbundener Geist, sondern auch die Geistige Welt sind euch zu Hilfe gekommen und haben so eine sehr hohe Mission erfüllt.

Wie viel haben die Liebe und die Barmherzigkeit jener für viele unbekannten Wesen durch ihre Gegenwart auf dieser Erde erreicht, und wie haben sie diese Welt jener nähergebracht, in der sie wohnen, um einen Bund zu schließen und euch auf dem Weg der Tugend zu erheben!

80. Ihr, die ihr zum Werkzeug für ihre Kundgabe berufen worden seid — dient ihnen mit Liebe und bereitet euch zu, denn ihr seid die Gefäße, die das Wort empfangen, das ihr Geist verströmt. Nur so werdet ihr euch rühmen können, die Wahrheit zu besitzen, die Ich und die Geistige Welt für die Menschheit gebracht haben.

81. Die Wahrheit, die ihr so sehr gesucht habt, mache Ich euch in diesem schlichten und einfachen Worte bekannt. Ich biete euch diese Wahrheit, die nichts außer Liebe ist, in reichem Maße an, damit ihr sie für immer besitzt und sie mit euren Mitmenschen teilt. Fühlt sie, tragt sie wohlbehütet in eurem Geist, denn sie ist die göttliche Essenz, von der ihr euch ewig nähren werdet.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 286

1. Mein Göttliches Licht erstrahlt überall; wo immer ihr Mich sucht, werdet ihr meine Gegenwart finden.

2. Ich bin der Vater, der darauf hinwirkt, dass unter allen seinen Kindern Harmonie zu herrschen beginnt — sowohl unter denen, die die Erde bewohnen, als auch jenen, die auf anderen Welten leben.

3. Die geistige Harmonie unter allen Wesen wird ihnen große Erkenntnisse offenbaren, wird ihnen die Zwiesprache von Geist zu Geist bringen, welche Entfernungen verkürzen, die Abwesenden nahebringen und Fronten und Grenzen beseitigen wird.

4. Ich will, dass ihr den Frieden erreicht, der die größte Belohnung ist, die ihr auf der Erde erstreben könnt.

5. Jünger, weicht nicht von dem vorgezeichneten Wege ab und verändert meine Unterweisungen in keiner Weise, denn dann werdet ihr jene geistige Harmonie nicht erlangen können, noch all das entdecken, was Ich für eure Erhebung in Bereitschaft halte.

6. Macht euch der Offenbarungen meiner geheimen Schatzkammer würdig, indem ihr mit Werken der Liebe, der Barmherzigkeit, des Edelmutes Verdienste erwerbt.

7. Der Geist soll den Verstand führen, und der Verstand, nur von einem nach menschlicher Größe verlangenden Herzen geführt, soll euer Leben nicht regieren. Bedenkt: Wenn ihr euch von dem bestimmen lassen wollt, was euer Gehirn befiehlt, werdet ihr es überfordern und nicht über das hinausgelangen, was seine geringen Kräfte ihm erlauben. Ich sage euch: Wenn ihr wissen wollt, warum ihr euch dazu inspiriert gefühlt habt, Gutes zu tun, und warum euer Herz von Nächstenliebe entflammt wird, so lasst zu, dass euer Herz und eure Verstandeskräfte vom Geiste geführt werden. Dann werdet ihr erstaunt sein angesichts der Macht eures Vaters.

8. Wenn die Menschen, statt mit so viel Ehrgeiz und mit so wenig Respekt, Mich mit Liebe und Demut befragen würden — mit welcher Einfachheit und Leichtigkeit würden sie die Antwort ihres Vaters erhalten, wenn er ihnen das Wissen offenbart, um das sie Ihn bitten.

9. Wenn ihr Mich befragt oder Mich bittet, dann strengt euch nicht an bei dem Versuch, Mir euer Problem klar darzulegen, und bemüht euch auch nicht, in eurem Verstand nach den am besten formulierten Sätzen zu suchen. Mir genügt es, wenn euer Geist sich in diesem Augenblick von der Welt löst und Herz und Sinn rein sind, damit sie meine Inspiration empfangen können. Was nützt es euch schon, Mir wunderbare Worte zu sagen, wenn ihr nicht fähig seid, meine Gegenwart in eurem Innern zu fühlen?

10. Ich weiß alles, und ihr braucht Mir nichts zu erklären, damit Ich euch verstehen kann.

11. Ihr fragt Mich, worin das Gebet besteht, und Ich antworte euch: Zuzulassen, dass euer Geist sich frei zum Vater erhebt; euch mit völligem Vertrauen und Glauben jenem Akt hinzugeben; im Herzen und im Verstande die Eindrücke entgegenzunehmen, die durch den Geist aufgenommen wurden; mit wahrer Demut den Willen des Vaters zu bejahen. Wer auf diese Weise betet, erfreut sich in jedem Augenblicke seines Lebens meiner Gegenwart und fühlt sich niemals bedürftig.

12. Oftmals habe Ich Mich im Laufe der Zeit den Menschen genähert, doch nun ist es Zeit, dass die Menschen Mich suchen und sich mir nähern. Sie können es tun, weil ihre geistige Entwicklung sie dazu befähigt hat, die wahre Zwiesprache mit ihrem Vater zu erreichen.

13. Eine Zeit der Auferstehung ist diese "Dritte Zeit". Die Geistwesen glichen Toten und die Körper deren Grabeshöhlen. Aber der Meister ist zu ihnen gekommen, dessen Wort des Lebens ihnen sagte: "Kommt heraus und erhebt euch zum Lichte, zur Freiheit!" Wer von ihnen seine Augen der Wahrheit öffnet und dann sein Leben, seine Werke und seine Gefühle in Liebe zu seinen Mitmenschen zu erheben vermag, wird diese Welt nicht mehr als einen Verbannungsort oder ein Tal der Tränen und der Sühne betrachten, weil er immer mehr die Wonne des wahren Friedens empfinden wird, welche der Geistesfrieden schenkt. Jener Zustand des Hochgefühls in diesem Leben wird ein Abglanz des vollkommenen Friedens und Lichtes sein, den der Geist in besseren Welten genießen wird, wo Ich Selbst ihn empfangen werde, um ihm eine Heimstätte zu bescheren, die seiner Verdienste würdig ist.

14. An diesem Gnadentag gedenkt ihr des Tages, da Elias sich durch Roque Rojas kundgab und euch daran erinnerte, dass die Wiederkunft des Göttlichen Meisters nahe war, und euch zum Gebet und zur Erneuerung aufforderte.

15. Moses brachte sein Volk zum Fuß des Berges Sinai, wo er es beten, fasten und sich reinigen ließ, um die Gegenwart Jehovas, seines Herrn zu erwarten.

16. Moses war der Initiator der Vergeistigung, der Wegbereiter Jehovas, der Gesetzgeber. Jenes Tages, an dem er mit den Gesetzestafeln vom Berge herabstieg, wurde vom Volke Israel gedacht, so wie ihr es jetzt tut, wenn ihr des Tages gedenkt, an dem euch durch Roque Rojas offenbart wurde, dass das Testament Moses', das Vermächtnis Jesu und die Botschaft Elias' ein einziges Buch bilden würden: das Buch der Wahrheit und des Lebens.

17. So wie Moses das Herz seines Volkes vorbereitete, um Jehova zu empfangen, und euch heute Elias erweckte, um die Stimme des Göttlichen Geistes zu vernehmen, so war es gleichfalls Elias — der in Johannes, genannt der Täufer reinkarnierte — welcher die Menschenmassen zur Buße und zum Gebet ermahnte und ihnen ankündigte, dass das Himmelreich sich den Menschen nahte.

Denn in der Lehre, die Ich euch brachte, und in meiner Unterweisung war die Gegenwart des Vaters und das Licht der Himmel.

18. Christus ist die Manifestation des Vollkommenen, in Ihm könnt ihr das ewige Gesetz erblicken, könnt ihr die unendliche Liebe finden und die absolute Weisheit bewundern.

19. Jesus erhellte mit seinem Leben das Gesetz, das Israel von Moses empfing, und kündigte euch an, dass später der Tröster kommen würde, um alles zu klären und zu erläutern, was Christus lehrte, und was nicht richtig ausgelegt wurde.

20. Christus umfasst alle Zeitalter, seine Gegenwart besteht zu allen Zeiten, weil Er "das Ewige Wort" ist.

21. Elias ist der Wegbereiter, der Erklärer der Geheimnisse, er ist der Schlüssel, der die Türe öffnet, damit ihr in das Tiefgründige eindringt. Er ist der geistige Befreier, der in der Zeit der Vollendung der Vergeistigung der Menschen gesandt worden ist, die von Moses begonnen wurde.

22. Sei gesegnet, Volk. Du gedenkst mit Jubel des Anbruchs des Dritten Zeitalters und widmest diesen Tag seinem Gedenken. Mehr als eine Tradition — sei dieser Tag für euch ein Tag des Nachdenkens, des Studiums, der inneren Sammlung, an dem ihr die Gegenwart jener göttlichen Waage fühlen könnt, die alle eure Werke auf dem ganzen zurückgelegten Pfade wiegt und registriert.

23. Aus dem, was ihr an diesem Tage von Mir vernehmt und worüber ihr nachdenken sollt, könnt ihr einen Schatz an Wissen bilden. Wenn dann die Zeit eures Kampfes kommt, werden euch keine Argumente noch Begründungen fehlen, um zu erklären, welches die festen und ewigen Grundmauern sind, auf denen diese Lehre errichtet worden ist, die ihr Spiritualismus genannt habt.

24. Ihr seht den Tagesanbruch der Dritten Zeit, an dem die geistige Klarheit intensiv erstrahlt und euer Leben verwandelt.

25. Der Beginn dieser neuen Zeit wird durch seine großen Kämpfe, durch seine heftigen Leiden, durch seine Verwirrungen und seine Auseinandersetzungen gekennzeichnet sein. Aber all dies wird nur zu Beginn sein. Später wird der Frieden eintreten, und als Folge des Friedens wird die Entfaltung des Geistes kommen, der seine Aufwärtsentwicklung in seinen Werken voller Glauben, Liebe und Vergeistigung offenbaren wird.

26. Viele von euch kommen weinend herbei, nachdem sie den Schmerz verflucht haben. Ich vergebe eure Fehler in Anbetracht dessen, dass sie von eurer Unwissenheit herrühren.

27. Beruhigt euer Herz und macht euren Verstand aufnahmebereit, damit ihr begreift, was Ich euch nun sage, Kinderschüler des Lebens: Wenn ihr wieder einmal fühlt, dass euer Herz von Schmerz durchdrungen wird, so trennt euch für kurze Zeit von allem, was euch umgibt, und bleibt allein. Dort, in der Vertrautheit eures Schlafzimmers, sprecht mit eurem Geist, nehmt euch euren Schmerz vor und erforscht ihn, als ob ihr irgendein Objekt in die Hand nehmen würdet, um es zu untersuchen. Erkundet auf diese Weise euren Kummer, erkennt, woher er stammt und warum er gekommen ist. Hört auf die Stimme eures Gewissens, und wahrlich, Ich sage euch, ihr werdet aus jener Betrachtung einen Schatz an Licht und Frieden für euer Herz ziehen.

28. Das Licht wird euch die Art und Weise sagen, den Schmerz zu beseitigen, und der Friede wird euch die Kraft geben, auszuharren, bis die Prüfung vorüber ist.

29. Ihr werdet dann erleben, wie ihr, wenn ihr eure Gedanken Mir zukehrt, um zu beten, Mir sagen werdet: "Meister, vergib mir, die Ungerechtigkeit liegt nicht an meinem Schicksal, ich bin mit mir selbst ungerecht."

30. Dies ist eine Unterweisung, derer ihr euch immer bewusst sein müsst, Jünger — in der Erkenntnis, dass dies die Verhaltensweise ist, durch die ihr die Vernunft auf die Höhe des Gewissens erheben könnt. Denn nur das Gewissen ist es, das die reale Situation des Geistes und die menschliche Realität kennt.

31. Ich unterweise euch darin, euch zu studieren, um euch zu erkennen, um im Kern eures Wesens mittels der Meditation und des Gebetes die großen Lektionen des Lebens zu entdecken.

32. Heute verwünschen viele den Schmerz, aber morgen werden sie ihn als Lehrer segnen, der sie hohe und schöne Lektionen lehrte.

33. Ich wünschte, dass es immer die Liebe des Meisters wäre, die euch den Weg und den Sinn des Lebens lehren würde. Aber ihr habt es vorgezogen, dass es der Schmerz ist, der euch lehrt. Bald werdet ihr diesen bitteren Lehrmeister hinter euch lassen, um die Lektionen dessen anzunehmen, der euch mit liebevollem Zartgefühl lehrt.

34. Wenn ihr euch vorerst nicht eures Schmerzes entledigen könnt, so tragt ihn mit Geduld. Versäumt nicht seine Lehren, liebt ihn, denn er reinigt eure Schandflecken und macht euch groß im Glauben, in der Tugend und in der Geduld.

35. Wenn ihr an mein Wort glaubt, müsst ihr auch an die Lektion glauben, in der Ich euch sagte: "Kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne den Willen Gottes." Dann werdet ihr auch glauben können, dass die Weisheit Gottes alles wohl bedacht hat und dass es kein Leiden geben kann, das im Menschen keine weise Lektion hinterlässt.

36. Denke gründlich nach, geliebtes Volk, damit ihr nicht mehr fortwährend strauchelt und die Ereignisse der Zukunft euch nicht in Lethargie versunken antreffen.

37. In der Zeit, in der ihr nicht mehr von Vermutungen und Wahrheiten aus zweiter Hand lebt, sodass ihr euch zur Welt der Wirklichkeit erhebt, wird euer Geist, obwohl eure Füße noch über den Staub einer Welt der Tränen und des Schmerzes gehen, in einem Reich des Friedens wohnen.

38. Dir, Volk, das Mich hört, sage Ich, dass du glücklich sein müsstest, wenn du deine Lage und dein Leben mit dem jener Nationen vergleichst, die in dem brudermörderischen Krieg verbluten.

39. Ihr habt Zuneigungen, es fehlt euch nicht an Brot, es mangelt euch nicht an einem Dach, ihr habt die Nahrung meines Wortes, und seid nicht zufrieden. Doch jene, die kein Brot haben, die alles entbehren und mein Wort nicht vernehmen, die nicht den Trost haben, meine Sätze zu hören, welche Hoffnung und Balsam sind, welche ermutigen und ermuntern, sind ergebener als ihr.

40. Lernt, euren Schmerz zu segnen, als ob es sich um eure Freuden handeln würde. Segnet alles.

41. Segne Ich nicht die ganze Menschheit, ohne jemanden zu bevorzugen? Von jenem "Mantel" des Segens sind sowohl die Guten und Sanftmütigen als auch die Hochmütigen und Kriminellen umgeben. Warum nehmt ihr Mich nicht zum Vorbild? Fühlt ihr etwa Abscheu vor den Handlungen der anderen? Vergesst nicht, dass ihr ein Teil der Menschheit seid, dass ihr sie lieben und ihr vergeben, doch sie nicht ablehnen sollt, denn dies wäre so, wie wenn ihr vor euch selbst Ekel fühlen würdet. Alles, was ihr an euren Nächsten seht, habt ihr selbst in höherem oder geringerem Maße. Deshalb will Ich, dass ihr euer Inneres zu ergründen lernt, damit ihr euer geistiges und moralisches Angesicht kennenlernt. So werdet ihr euch selbst zu beurteilen verstehen und das Recht haben, auch auf andere zu blicken.

42. Sucht nicht nach Fehlern bei euren Mitmenschen; mit denen, die ihr habt, ist es genug.

43. Seid nicht beleidigt, wenn Ich so zu euch spreche, begreift, dass meine Lehrworte nicht für Gerechte noch für Heilige bestimmt sind, zu ihnen würde Ich in einer ganz anderen Weise sprechen. Ich gebe euch meine erlösende Lehre, um Sünder zu retten, und gebe sie durch sündige Lippen.

44. Ich komme, dich zu retten, Menschheit, denn selbst die Luft, die ihr atmet, ist krank. Aber Ich sage dieser Erde, welche Wohnung und Herberge für meine Kinder gewesen ist, dass, wenn diese sie durch ihre Verfehlungen herabgewürdigt haben, sie selbst die letzte Versündigung an ihr werden wiedergutmachen müssen.

45. Erkennt, dass die Menschheit eine große Unterweisung benötigt, um über alle Prüfungen siegen zu können, die sie heimsuchen. Jetzt ist die große Zeit, die von Propheten angekündigt und von Sehern geschaut worden ist, in der der Schmerz der Menschen ihren Höhepunkt erreichen wird, und in der die Barmherzigkeit des Vaters ihr Licht auf alle Menschen überströmen lassen würde — die Zeit, die das Ende des Bösen und den Beginn des Guten auf der Erde anzeigen würde.

46. O Volk! Wann werdet ihr bereit sein, den Heilbalsam und die Friedensbotschaft denen zu bringen, die leiden? Noch immer entdecke Ich in eurem Herzen nicht die wahre Nächstenliebe, noch immer verurteilt ihr euch auf Schritt und Tritt, weil ihr einander nicht liebt.

47. Glaubt ihr nicht, dass, wenn Ich es wollte, Ich jedem von euch seine Fehler aufzeigen könnte? Doch Ich sage euch auch, dass Ich nicht mehr euer Meister wäre, wenn Ich euch auf diese Weise bloßstellen würde. Wenn jedoch Der, der alles weiß, der euch wirklich kennt, der eure Gedanken kennt, euch in Gegenwart der anderen nicht richtet, noch euch öffentlich bloßstellt — warum gibt es dann solche, die hartnäckig darauf bestehen, Herzen zu verwunden, Glücksgefühle zu zerstören und fremde Leben zu richten?

48. Heute seid ihr noch meine Kinderschüler, und wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch nicht Jünger nennen noch euch mein Werk anvertrauen, bis ihr nicht mehr fähig seid, euren Nächsten Leiden zu bereiten, und stattdessen den Antrieb fühlt, jeden Schmerz zu lindern. Wann endlich werdet ihr in eurem Herzen den Schmerz derer, die leiden, fühlen, damit es eure Worte und eure Werke sind, die ihre Tränen trocknen? Ihr seid noch zu unreif für tätige Nächstenliebe. Euer Mitgefühl ist nicht groß und auch nicht eure Vergebung.

49. Wenn ihr einmal Mitleid mit einem Gelähmten habt, der in der Gosse liegt, und ihr euch verpflichtet fühlt, ihn in euer Haus zu bringen, erforscht ihr zuerst sein Leben, weil ihr sagt, dass ihr nicht wisst, wer er ist.

Seid ihr diejenigen, die unablässig meine Lehrworte gehört haben? Dann muss euch bewusst sein, dass Ich, ohne eure Schandflecken anzusehen, nur eure Wunden gesucht habe, um sie mit meiner Liebe zu heilen.

Wenn ihr das Verlangen habt, zu meinen Sämännern zu gehören, müsst ihr die Kraft kennen und besitzen, die der Güte innewohnt. Die Macht, die die Barmherzigkeit enthält, und die Wunder, die das Herz bewirkt, bestehen allein darin, fremdes Leiden zu fühlen oder zu teilen.

50. Geliebte Jünger: Die Unterweisung, die ihr von Mir empfangt, ist für euch von Lektion zu Lektion immer klarer geworden. Dieses Licht begann sich im Jahre 1866 in Lichtfunken zu manifestieren. Aber jetzt, in den letzten Jahren meiner Kundgabe, sind es nicht Funken, die zu euch gelangen, sondern das Licht in seiner Fülle.

Mit dem Jahr 1950 wird die Kundgebung meines Wortes in dieser Form enden, doch die Weisung wird weitergehen. Denn danach werdet ihr, wenn ihr euch in mein Werk vertieft, die göttliche Essenz entdecken, von der Ich so oft zu euch gesprochen habe, und euch an ihrem Geschmack erfreuen.

51. Ich will nicht nur, dass ihr bezeugt, dass ihr Mich gehört habt, sondern dass ihr zu meinen Propheten werdet und mit eurer Auftragserfüllung eine Zeit der Vergeistigung anzeigt. Dann werden die Generationen der Zukunft auf euren Spuren der Liebe und des guten Willens hinzukommen und mit festem Schritt einen sicheren Weg betreten.

52. Ihr trefft auf eurem Wege derzeit auf Dornengestrüpp und werdet auf noch mehr Hindernisse und Dornen stoßen. Aber eure Nächstenliebe soll euch nicht vom Pfade abirren lassen, damit die Menschenscharen von morgen den Weg gesäubert antreffen.

53. Ihr wisst, dass das Gute, das Licht, die Wahrheit zu allen Zeiten im Herzen der Menschen auf Widerstände gestoßen sind. Vertraut Mir dennoch, Ich habe euch oftmals gesagt, dass die Finsternis nicht obsiegen wird, denn es wird das Licht sein, das triumphiert.

54. Die Menschheit läutert sich zurzeit, ihr Leidenskelch wird sie von ihren Schandflecken reinwaschen, damit sie aus ihrer Sühne rein hervorgeht. Denn das Geistige Reich des Friedens und der Gerechtigkeit nähert sich den Menschen.

55. Seht ihr nicht, wie sich nach und nach die Fesseln des Fanatismus und der Abgötterei lösen, die die Menschen binden? Der Grund dafür ist, dass Ich gekommen bin, sie zu befreien. Später wird mein Licht in Form des Wortes zu den Menschen gelangen, und ihr werdet sehen, wie es sie trotz seiner Schlichtheit und Einfachheit erbeben lassen wird, und wie es in seiner liebevollen Art die Macht haben wird, die Herzen aus Stein zu erschüttern, bis es sie das kristallklare Wasser der Reue, der Vergebung und der Liebe vergießen lässt.

56. Weint nicht, Jünger, noch werdet ihr Mich einige weitere Tage lang vernehmen, noch werden auf eure Leiden einige weitere Tropfen des Honigs fallen, den mein Wort vergießt. Bereitet euch währenddessen vor, damit ihr nach meinem Abschied meine Gegenwart fühlen könnt.

57. Es ist nun die Zeit der Besinnung, in der ihr wachen und beten müsst, um auf die Stimme Gottes zu achten.

58. Manchmal fragt ihr Mich: "Herr, wer könnte die ganze Menschheit aufwecken, damit sie ihren Geist zu Dir erhebt und Deine Gegenwart fühlt?" Doch Ich sage euch: Seid unbesorgt, mein Geist sucht sie bereits heim, damit sie erwacht. Ihr könnt euch nicht völlig über meine Werke klar werden, deshalb habt ihr jenes Erwachen nicht entdeckt, das nur Ich sehe.

59. Alle erwarten das Licht eines neuen Tages, die Morgenröte des Friedens, welche Beginn eines besseren Zeitalters sein soll. Die Unterdrückten erwarten den Tag ihrer Befreiung, die Kranken hoffen auf ein Heilmittel, das ihnen Gesundheit, Kraft und Lebensfreude zurückgibt.

60. Wohl denen, die bis zum letzten Augenblicke zu warten verstehen, denn ihnen wird mit Zinsen zurückgegeben werden, was sie verloren haben. Diese Erwartung segne Ich, denn sie ist Beweis von Glauben an Mich.

61. Heute versteht ihr viele meiner Worte nicht, doch der Zeitpunkt wird kommen, an dem in eurem Verstande das Licht aufgeht und ihr den Sinn einer jeden meiner Unterweisungen versteht.

62. Meine Apostel in der Zweiten Zeit verstanden viele meiner Worte in dem Augenblick, da sie sie vernahmen, nicht. Dennoch fühlten sie nach meinem Scheiden, als sie sich dem Studium und dem Nachdenken widmeten, wie das göttliche Licht in ihrem Verstande aufging, und sahen sie mit höchster Klarheit all das, was für sie bis dahin ein undurchdringliches Geheimnis gewesen war.

63. Bisher habt ihr, wenn ihr Mich vernehmt, mein Wort nur oberflächlich erfasst. Und was habt ihr in ihm gefunden? Trost, Balsam, Liebkosung. Später, wenn eure Geschwüre und Wunden geheilt sind und ihr, statt nach meinem Balsam für eure Schmerzen zu verlangen, nach Weisheit strebt, um eure Nächsten zu trösten, werdet ihr den Anfang dazu gemacht haben, in den Sinngehalt meiner Unterweisungen einzudringen.

64. Ich sehe, dass ihr für die Welt betet, und Ich nehme von eurem Herzen die Fürsprache entgegen. Der Tag wird kommen, an dem ihr nicht nur für jene Völker betet, sondern sie auch aufsucht, um ihnen die liebevolle Botschaft meines Wortes zu bringen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 287

1. Die Stimme meines Geistes, die in eurem Gewissen ertönt, ist wie das Läuten einer Glocke, die die Menschheit zur Besinnung ruft.

2. Das Buch der geistigen Weisheit wartet aufgeschlagen, dass die großen Menschenscharen, die großen Pilgerzüge zu ihm kommen, um ihren Durst nach Licht zu löschen.

3. Verkostet, verkostet mein Wort, aus dessen Essenz Süße, Weisheit, Balsam und Frieden fließt.

4. Ich sage dem Menschen, dass er sich selbst ein Unbekannter ist, weil er nicht in sein Inneres eingedrungen ist, weil er sein Geheimnis nicht kennt, weil er seinen Wesenskern nicht kennt. Doch Ich will ihn in dieser Zeit den Inhalt des Buches lehren, das so lange Zeit hindurch für ihn verschlossen gewesen war, und wo alle Geheimnisse aufbewahrt sind, bezüglich derer Ich euch bereits in der Zweiten Zeit verhieß, sie euch durch das Licht meines Geistes zu erklären.

5. Jetzt ist die Zeit gekommen, da ihr euch wirklich kennenlernt und in das Innere eures Geistes eindringt. Dann werdet ihr sagen können, dass ihr zu wissen beginnt, wer ihr seid.

6. Der Mensch wird schließlich seinen Ursprung, seine Bestimmung, seine Mission, seine Gaben kennen und jenes ganze unendliche und ewige Leben, das in seiner Umgebung lebt und webt. Er wird seinen Nächsten nicht mehr beleidigen können, wird nicht mehr gegen das Dasein seiner Mitmenschen verstoßen, noch wird er wagen, irgendetwas von dem, was ihn umgibt, zu entweihen, weil er zu der Einsicht gelangt sein wird, dass alles heilig ist. Er wird das kennenlernen, was sein Geist enthält und sich darin verbirgt, und dann erst hat er eine klare Vorstellung und einen tiefen Glauben daran, dass, da der Geist wunderbar ist, auch die Heimstatt wunderbar sein muss, die der Vater ihm in der Ewigkeit bestimmt hat.

7. Ihr fragt Mich, warum Ich euch nicht alles von Anfang an offenbart habe, um euch Straucheln, Irrtümer und Stürze zu ersparen. Doch Ich sage euch: Ihr hättet meine Offenbarungen nicht verstehen können, solange euch geistige Entwicklung und Entfaltung fehlte. Damals war für euch die Erkenntnis meines Gesetzes ausreichend, als der gerade Weg, der euch zur Quelle unerschöpflicher Weisheit und ewiger Offenbarung führen musste. Ich habe meine Weisheit im Laufe der Zeit, der Zeitalter gelehrt, da sie so groß ist, dass ihr sie nicht in einem Augenblick hättet erkennen können.

8. Mir stehen alle Mittel dafür zur Verfügung, dass keines meiner Kinder ohne das Erbe meiner Weisheit bleibt, da Ich das Leben, die Macht und die Gerechtigkeit bin. Aus Mir ging euer Geist hervor, ebenso wie alle Lebenswelten und Körper, die ihr für euren Entwicklungsweg und eure geistige Vervollkommnung benötigt, aus Mir hervorgehen.

9. Der Mensch mag fallen und sich ins Dunkel stürzen und sich daher ferne von Mir fühlen. Er mag glauben, dass, wenn er stirbt, für ihn alles zu Ende ist. Für Mich dagegen stirbt niemand, geht niemand verloren.

10. Wie viele gibt es, die auf der Welt als verdorbene Menschen galten, und die heute voller Licht sind! Wie viele, die als Spur die Schandflecken ihrer Sünden, ihrer Laster und ihrer Verbrechen hinterließen, haben bereits ihre Läuterung erreicht!

11. Ihr fragt Mich: "Warum ist er Weg so weit, und der Pfad des Geistes so voller Prüfungen?" Weil die Glückseligkeit sehr groß ist, die er im vollkommenen Reiche genießen wird, das ihn erwartet und das er durch seine Verdienst erreichen muss.

12. Die ersten Menschen — jene, die Urahnen der Menschheit waren, bewahrten eine Zeitlang den Eindruck, den ihr Geist vom "Geistigen Tale" mitnahm — ein Eindruck von Schönheit, von Frieden und Wonne, der in ihnen fortbestand, solange in ihrem Leben nicht die Leidenschaften des Fleisches und auch der Kampf ums Überleben in Erscheinung traten. Doch Ich muss euch sagen, dass der Geist jener Menschen, obwohl er aus einer Lichtwelt kam, nicht den höchsten Heimstätten entstammte — jenen, zu denen ihr nur durch Verdienste gelangen könnt. Dennoch war der Zustand der Unschuld, des Friedens, des Wohlergehens und der Gesundheit, den jene Geistwesen bei ihren ersten Schritten bewahrten, als eine Zeit des Lichtes unvergesslich, dessen Zeugnis sie an ihre Kinder und diese an ihre Nachkommen weitergaben.

13. Der vermaterialisierte Verstand der Menschen, der den wahren Sinngehalt jenes Zeugnisses missverstand, glaubte schließlich, dass das Paradies, in dem die ersten Menschen gelebt hatten, ein irdisches Paradies gewesen sei, ohne zu begreifen, dass es ein geistiger Zustand jener Geschöpfe war.

14. Ahnt ihr etwa die geistige Heimstätte, die ihr verließet, um zur Erde zu kommen? "Nein, Meister", sagt ihr Mir, "wir ahnen nichts, noch erinnern wir uns an etwas."

15. Ja, Volk, es ist so lange her, seit ihr euch von der Reinheit und der Unschuld entferntet, dass ihr euch nicht einmal jenes Dasein in Frieden, jenen Zustand des Wohlergehens vorstellen könnt. Doch nun, da ihr geschult seid, um die Stimme des Gewissens zu hören und seine Offenbarungen von ihm zu empfangen, ist der Weg für euch erreichbar, der jene zum verheißenen Reiche führt, die sich Mir zuwenden. Es ist nicht jenes Paradies des Friedens, von dem die "Ersten" schieden, sondern jene unendliche Welt des Geistes, die Welt der Weisheit, das Paradies der wahren geistigen Glückseligkeit, der Himmel der Liebe und der Vollkommenheit.

16. Wenn ihr, um von einem Kontinent der Erde zu einem andern zu reisen, viele hohe und niedrige Berge, Meere, Völker, Städte und Länder durchqueren müsst, bis ihr das Ziel eurer Reise erreicht, so bedenkt, dass ihr, um zu jenem Gelobten Lande zu gelangen, gleichfalls lange reisen müsst, damit ihr auf der langen Reise Erfahrung, Erkenntnis, Entfaltung und Entwicklung des Geistes erlangt. Dies wird die Frucht des Lebensbaumes sein, die ihr schließlich genießen werdet, nachdem ihr viel gekämpft und geweint habt, um sie zu erreichen.

17. Kommt zum Meister, Jünger. Ihr Schafe: Nähert euch eurem Hirten.

18. Der Meister ist ein einziger, die Jünger sind viele, doch meine Unterweisung ist, da es nur eine ist, für alle bestimmt.

19. Ich suche euch mit unendlicher Liebe. Ich habe in eurem Geist so viel Anmut und so viele Gaben gelegt, dass Ich nicht bereit bin, auch nur ein einziges meiner Kinder zu verlieren. Ihr seid Teil meines Geistes, seid etwas von meinem Wesen — kann Jener böse sein, der euch mit so viel Eifer und solcher Liebe sucht?

20. Immer, wenn Ich herabkomme, um euch mein Wort zu geben, finde Ich "Letzte" unter den Scharen; es sind jene, die Mich in ihren Herzen am meisten fragen. Doch Ich bin ihnen zu Gefallen und antworte immer auf ihre Fragen. Heute fragen Mich die zuletzt Gekommenen, was der Zweck meiner Wiederkunft ist, worauf Ich antworte, dass der Sinn der ist, den Menschen zu befähigen, durch sich selbst zu seiner ursprünglichen Reinheit zurückzukehren.

21. Wenn ihm im Anbeginn gewährt wurde, nach Erkenntnis des Lebens zu streben, und ihm die Willensfreiheit gegeben wurde, um zu wirken, so hört er heute, da sein Geist wie nie zuvor beim Lichte seines Gewissens erstrahlen kann, und seine Erfahrung sehr groß ist, wiederum die liebevolle und doch gerechtigkeitsfordernde Stimme jenes Vaters, der ihm sagte: "Wachset, mehret euch und machet euch die Erde untertan." Doch jetzt sagt sie ihm: "Kehret mit euren Verdiensten zu Mir zurück."

22. Durch Verdienste, Anstrengung und Opfer muss der Mensch zum Paradies zurückkehren, das er verließ, um viele Geheimnisse kennenzulernen, um im Kampfe, im Schmerze, in der Arbeit, in seiner Entwicklung zu einem würdigen Kinde Gottes zu werden — dem Paradies, zu dem er zurückkehren muss, um es niemals mehr zu verlassen.

23. Begreift: Damit diese Menschheit eine wahre Kenntnis über jene Rückkehr zum Reinen und Hohen erlangt, wird es Kampf, Erschütterungen und Verwirrungen im Verstand und in dem Geist der Menschen geben. Meine klare, liebevolle und überzeugende Lehre wird der Welt den lichtvollen Weg der Rückkehr zeigen, und einer nach dem anderen werden die Menschen zu Mir kommen. Doch nicht mehr vom Gewicht ihrer Sündenlast niedergedrückt, sondern mit dem Blick auf die Höhen gerichtet, mit Glauben im Herzen und einem Kreuz der Liebe auf ihren Schultern.

24. Die Tür wird offenstehen, und mein Geist voller Liebe wird bereit sein, den Geist an seinen göttlichen Busen zu ziehen, von dem sich jener Geist niemals mehr loslösen wird.

25. Ihr Menschen: Wenn es nur der Instinkt wäre, der alle Handlungen eures Lebens leiten würde, hätte euch euer Vater nicht sein Gesetz offenbaren müssen, noch hätte er als Erlöser kommen müssen, um euch zu retten. Aber ihr hängt nicht von eurem Instinkt ab, höhere Kräfte bestimmen eure Handlungen, und jene Kräfte sind in dem Geiste.

26. Der Geist erfreut sich der Willensfreiheit, mittels derer er Verdienste erwerben soll, um das Heil zu erlangen.

27. Wer führt, orientiert oder berät den Geist auf seinem freien Entwicklungsweg, um das Erlaubte vom Unerlaubten zu unterscheiden und um sich daher nicht zu verirren? Das Gewissen.

28. Das Gewissen ist der göttliche Funke, ist ein höheres Licht und eine Kraft, die dem Menschen hilft, nicht zu sündigen. Welches Verdienst gäbe es im Menschen, wenn das Gewissen materielle Gewalt besäße, um ihn zu zwingen, im Guten zu verbleiben? Ich will, dass ihr wisst, dass das Verdienst darin besteht, auf jene Stimme zu hören, sich davon zu überzeugen, dass sie niemals lügt noch sich irrt in dem, was sie rät, und im treuen Befolgen ihrer Weisungen. Wie ihr sicherlich begreifen könnt, erfordert es Schulung und Konzentration auf sich selbst, um jene Stimme klar vernehmen zu können. Welche unter euch üben diesen Gehorsam derzeit aus? Antwortet euch selbst.

29. Das Gewissen hat sich immer im Menschen kundgetan; aber der Mensch hat nicht die notwendige Entwicklung erreicht, um sein ganzes Leben von jenem Lichte leiten zu lassen. Er benötigt Gesetze, Unterweisungen, Vorschriften, Religionen und Ratschläge.

30. Wenn die Menschen dahin gelangen, mit ihrem Geiste in Verbindung zu treten, und, anstatt das Geistige im Äußeren zu suchen, es in ihrem Inneren suchen, werden sie die sanfte, überredende, weise und gerechte Stimme vernehmen können, die immer in ihnen lebendig war, ohne dass sie auf sie hörten, und sie werden begreifen, dass im Gewissen die Gegenwart Gottes ist, dass es der wahre Mittler ist, durch den der Mensch mit seinem Vater und Schöpfer in Verbindung treten soll.

31. Der erste Schritt zur Erneuerung der Menschen, um einen Zustand geistiger Erhebung zu erlangen, ist die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit gegenüber dem Geiste, Barmherzigkeit gegenüber dem Körper, Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten. Doch muss Ich euch sagen, dass dieses Gefühl nicht richtig gedeutet worden ist: Barmherzigkeit ist ein Name, den ihr bestimmten Handlungen gebt, die ihr vollbringt, und die in den meisten Fällen in ihrem Kern kein Mitgefühl oder eine wahre Absicht, eine Not zu lindern, in sich tragen.

32. Eure menschlichen Gefühle sind noch weit von der Realität entfernt. Daher müsst ihr euch immer die Worte und die Werke Jesu auf der Welt vor Augen halten, als das lebendige und wahrhaftige Beispiel für Barmherzigkeit.

33. Was wird mit einem Geist geschehen, wenn er die wahre Barmherzigkeit durch Formen verschüttet hat, die nur Heuchelei enthalten? Sein Erwachen wird sehr leidvoll sein an dem Tag, da er mit seinem Gewissen in Verbindung kommt und jene gerechtigkeitsliebende und unerbittliche Stimmt vernimmt.

34. Wie könnt ihr erwarten, dass die Völker sich versöhnen, dass die Regierenden sich einigen und die Kriege aufhören, wenn die Menschen taub für jede Stimme sind, die vom Gewissen ausgeht?

35. Wie leicht wird es für die Menschen sein, sich untereinander zu verstehen, wenn sie in sich stille werden und die Stimme ihrer höheren Vernunft vernehmen, die Stimme jenes Richters, den sie nicht hören wollen, weil sie wissen, dass er ihnen das völlige Gegenteil dessen befiehlt, was sie gerade tun.

36. Ich kann euch überdies sagen, dass, wenn ihr nicht bereit wart, den Weisungen eures Gewissens Gehör zu schenken, ihr auch nicht gehorsam und willig gewesen seid, meine Lehre auszuüben. Ihr anerkennt sie in der Theorie, wendet sie aber nicht in der Praxis an. Ihr sprecht ihr göttliche Essenz zu — sagt, dass Christus sehr groß war, und dass seine Unterweisung vollkommen ist. Aber niemand will groß sein wie der Meister, niemand will zu ihm kommen, indem er ihn wirklich zum Vorbild nimmt. Doch ihr sollt wissen, dass Ich nicht nur kam, damit ihr wüsstet, dass Ich groß bin, sondern auch, damit ihr alle es sein würdet.

37. Der Mensch will das Heil erlangen, ohne seine geistige Natur zu kennen, und dies kann nicht sein.

38. Was nützt es ihm, dass viele an ein Leben nach diesem glauben, wenn sie ihr Dasein nicht darauf verwenden, Verdienste für die Ewigkeit zu erwerben? Ihr ganzer Glaube beschränkt sich darauf, dass ihr Geist nach dem Tode in ein Jenseits gehen wird, und sie warten bis zum letzten Augenblick, um die ganze vergeudete Zeit wiedereinzuholen und alle ihre Schandflecken durch einen Akt der Zerknirschung auszulöschen.

39. Dies ist ein trauriger Irrtum, weil die Verfehlungen nur durch Werke wiedergutgemacht werden können, die zur Voraussetzung haben, dass man den Vorwürfen des Gewissens gehorcht hat, und dass genügend Zeit vorhanden ist, um die begangenen Sünden zu sühnen. Und was die Reue bei denen anbelangt, die im Begriffe sind, in das Geistige hinüberzugehen, so sage Ich euch, dass es nur wenige sind, die in dieser Stunde wegen der Übel weinen, die sie verursacht haben, und dass das, was sie umtreibt, vielmehr die Furcht vor Strafe, vor Verurteilung oder vor Verdammnis ist, so wie sie sich diese vorstellen.

40. Fehlt euch etwa eine Lehre, die ausführlich zu euch spricht, euch vorbereitet und euch die Augen für das Licht öffnet, so wie Ich es durch mein Wort tue?

41. Erkennt, wie notwendig es ist, dass ihr diese Botschaft überall auf der Erde verbreitet. Damit würdet ihr ein wahres Werk der Barmherzigkeit an euren Mitmenschen tun.

42. Beseitigt den falschen Eindruck der Menschen, den sie von den spirituellen Lehren bekommen haben, als ob diese auf Unwissenheit, Täuschung und Betrug beruhen würden. Zeigt meine Lehre in ihrer ganzen Lauterkeit und Erhabenheit, damit sie die Unwissenheit, den Fanatismus und die Verhärtung auflöst, die die Menschen daran hindern, an ihr geistiges Ich zu denken, dem sie jede Handlungsfreiheit geraubt haben.

43. Ihr lebt in Furcht vor dem Geistigen und denkt nicht daran, dass ihr bald nur Geist sein werdet. Doch nicht immer habt ihr die Schuld an eurer Unwissenheit, sondern diejenigen, die euch führen.

44. Sie haben den Sinngehalt der wesentlichen Werte für euch unerkennbar gemacht, bis zu dem Grade, zu glauben, dass die Wahrheit im Widerspruch zur Wahrheit steht.

45. Gebraucht ihr nicht manchmal materielle Objekte so, als ob sie göttlich wären? Schreibt ihr nicht vergänglichen Gütern Ewigkeitswert zu? Ihr glaubt, Christus verstanden zu haben, und kennt Ihn nicht einmal.

46. Habe Ich euch etwa Beweise von Größe gegeben, indem Ich dafür Reichtümer oder Besitztümer der Erde gebrauchte? Jesus kam ohne materielle Reichtümer, Er zeigte sich auf der Welt in größter Armut. Er war groß aufgrund seiner Werke, seines Wortes, seiner Lehre, aber niemals aufgrund seiner äußerlichen Erscheinung.

47. Warum hätte Ich Gebrauch von den Gütern der Erde machen sollen, da diese doch vom Vater für die menschlichen Geschöpfe geschaffen wurden? Was konnte Ich von dieser Natur benötigen, da diese sich doch von Mir nährt?

48. Ich kam, euch die Schönheit eines höheren Lebens als das menschliche zu zeigen, euch zu hohen Werken zu inspirieren, euch das Wort zu lehren, das Liebe erweckt, euch das nie gekannte Glück zu verheißen, das jenen Geist erwartet, der den Berg des Opfers, des Glaubens und der Liebe zu ersteigen vermochte.

49. All dies sollt ihr in meiner Unterweisung erkennen, damit ihr endlich begreift, dass es eure guten Werke sind, die euren Geist der wahren Glückseligkeit näher bringen werden.

50. Wenn einmal die erste Lektion verstanden ist und danach befolgt wird, wird sie euch eine wohlschmeckende Frucht bescheren, die euch dazu ermuntern wird, den folgenden Schritt zu tun.

51. Heute bricht für die Welt eine neue Etappe an, in der der Mensch größere Freiheit im Denken anstreben wird, in der er kämpfen wird, um die Ketten der Knechtschaft zu sprengen, die sein Geist mit sich geschleppt hat. Es ist die Zeit, in der ihr die Völker im Verlangen nach geistiger Nahrung und wahrem Lichte die Schranken des Fanatismus überschreiten sehen werdet, und Ich sage euch, dass keiner, der auch nur einen Augenblick das Glück erlebt, sich frei zu fühlen, um nachzudenken, zu forschen und zu handeln, jemals wieder freiwillig in sein Gefängnis zurückkehren wird. Denn nun haben seine Augen das Licht geschaut, und sein Geist war entzückt angesichts der Göttlichen Offenbarungen.

52. Volk, bevor noch die Kriege auf der Welt ein Ende haben, soll mein Liebesgesetz alle Geistwesen anrühren, wenngleich ihr heute noch nicht wissen könnt, auf welche Weise.

53. Diese Botschaft geistigen Lichtes wird die Menschen gleichfalls erreichen; doch dies wird erst geschehen, wenn ihr stark seid. Niemand wage zu sagen, dass dies Werk die Wahrheit ist, wenn er davon nicht überzeugt ist, denn dann wird euch niemand glauben. Aber wenn euer Glaube absolut und eure Überzeugung wahrhaftig ist, wird euch niemand daran hindern können, allen Herzen die Frohe Botschaft zu bringen.

54. Ihr Menschenkinder: Immer habt ihr die Existenz unsichtbarer Wesen geahnt, die durch den Raum schweben, die sich euch zuweilen nähern, die euch umgeben, und bei dem Gedanken, dass es Geistwesen sein könnten, die leiden, habt ihr versucht, etwas für sie zu tun. Die Absicht ist gut gewesen, aber immer hat euch die Kenntnis gefehlt, damit jene Barmherzigkeit wirksam wird. Bisher habt ihr nicht die rechte Art und Weise gewusst, in den verwirrten oder von Gewissensbissen gepeinigten Wesen das Licht anzuzünden.

55. Ihr habt ihnen sinnfällige Zeremonien und Gaben angeboten, und obschon ihr euer Herz zu beruhigen vermochtet, haben sie nichts empfangen, weil das, was der Welt angehört, nicht mehr zu ihnen gehört und sie nicht mehr erreicht. Diese Wesen suchen geistiges Mitgefühl, Trost, Liebe, Verständnis. Doch wie kann man ihnen eine geistige Hilfe anbieten? Mein Wort erläutert euch auch die Art und Weise, jenen Barmherzigkeit zu erweisen, die ihr nicht einmal seht.

56. Wenn ihr euren geistigen Geschwistern wirklich etwas Gutes tun wollt, und ihr euch gleichzeitig von ihren schlechten Einflüssen befreien wollt, müsst ihr für sie beten mit einem tiefempfundenen Gebet voller Mitleid und erhebenden Gedanken. Wenn ihr fühlt, dass sie sich in eurem menschlichen Leben in irgendeiner Weise bekunden, so zeigt ihnen gute Beispiele und gute Werke, damit sie Licht für ihren Geist in sich aufnehmen. Gebt ihnen die Gelegenheit, dass sie euch Kranke heilen sehen, dass sie euch dem vergeben sehen, der euch beleidigt hat, dass sie edle Ideen in eurem Verstande aufleuchten sehen, dass sie nur gute Worte auf euren Lippen vernehmen.

57. Welche Aufgaben habt ihr wohl an ihnen zu erfüllen und sie an euch? Welche Verschuldungen habt ihr euch gegenseitig zugezogen? Ihr wisst es nicht, doch wahrlich, Ich sage euch, es ist kein Zufall, der sie den Menschen in den Weg stellt, es gibt immer einen Grund dafür, wenn sie sich ihren Menschengeschwistern nähern.

58. Es wird für euren Geist sehr wohltuend sein, bei eurer Ankunft im "Geistigen Tale" von ihnen empfangen zu werden und für die Barmherzigkeit, die ihr ihnen erwieset, Zeichen der Dankbarkeit zu erhalten. Groß wird eure Freude sein, wenn ihr sie dann von Licht durchdrungen seht. Aber wie leidvoll würde es sein, wenn ihr jener Legion von Wesen begegnet, die durch Verwirrtheit verfinstert sind, und zu wissen, dass sie von eurer Seite eine Liebestat erwarteten und ihr sie ihnen nicht zukommen ließet. Wenn ihr über diese Verantwortung nachdenkt — seid ihr bereit, die Kenntnisse zur Anwendung zu bringen, die Ich euch in dieser Unterweisung gebe? Erkennt, dass Ich euch in ihr nicht ermächtige, dass ihr jene Wesen in irgendeiner Weise materialisiert — im Gegenteil, Ich inspiriere euch die Art und Weise, wie ihr sie zur Vergeistigung bringt, indem ihr ihnen das Beispiel eines tugendsamen und reinen Lebens darbietet, und dass ihr ihre Verwirrungen und Finsternisse beseitigt durch eure Gebete, deren Gedanken und Ideen in ihrem Auffassungsvermögen Licht entzünden sollen.

59. Jakob offenbarte euch in seinem Traume die Existenz der geistigen Stufenleiter, auf der unablässig Wesen aufstiegen und herabstiegen. Wer hat seinen Inhalt verstanden? Wer hat sein Geheimnis gedeutet? Dort, im Sinngehalt jenes Bildes, das von dem Patriarchen geschaut wurde, ist die Entwicklung der Geistwesen enthalten, das unaufhörliche Reinkarnieren der geistigen Geschöpfe in die Menschen, die Wiedergutmachung und Sühne der Wesen, die Kommunikation Gottes mit dem Menschen und die Zwiesprache von Geist zu Geist.

60. Es ist notwendig, dass ihr diese Botschaft erkennt, damit ihr den Offenbarungen vergangener Zeiten die richtige Auslegung gebt.

61. Erkennt, wie viele Zeitabschnitte für die Geistwesen verstreichen müssen, damit diese zum Kern meiner Unterweisungen gelangen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 288

1. Ich komme zu eurem Herzen herab, weil es mein Heiligtum ist. Mein Wort bereitet euch für das Tagewerk vor, das ihr in Angriff nehmen müsst. Diese Vorbereitung ist geistig und ist im Einklang mit der Mission, die ihr durchführen werdet.

2. In der Ersten Zeit, als das Volk schon bereit war, das Ägypten seiner Gefangenschaft und seiner Prüfungen zu verlassen, um durch die Wüste zum Gelobten Lande zu gehen, sah es alles voraus und bereitete es alles vor. Es hatte den Wanderstab, die Sandalen und das Reisebündel bereitgelegt, damit ihm auf der Wanderschaft nichts fehlen würde.

3. In der gleichen Weise müsst ihr jetzt Vorsorge treffen und euch vorbereiten, damit euch bei der "Wüstendurchquerung" nichts fehlt.

4. Aber vergesst nicht, dass jenes Volk sich nicht nur mit Lebensmitteln für den weiten Weg versorgte, sondern dass es auch daran dachte, zu beten, Buße zu tun, um sich zu läutern und den Vorsatz zu fassen, immer vereint zu bleiben und eine einzige Familie zu bilden. Wenn ihr wissen wollt, warum jenes Volk trotz seiner vielen Prüfungen und Missgeschicke das Gelobte Land zu betreten vermochte, so sage Ich euch, dass es aufgrund seines Glaubens, seines Gebetes und seiner Einigkeit geschah.

5. Jene geistige Saat ist unter euch. Warum solltet ihr nicht jenes Beispiel zum Vorbild nehmen, um zum neuen Ziele zu gelangen?

6. Ihr wisst sehr wohl, dass es nicht die Sandwüste ist, die euch erwartet, sondern die Menschheit. Es ist kein Land auf der Erdoberfläche, das ihr suchen werdet, sondern das Vaterland des Geistes, das jenseits des Menschlichen liegt.

7. Wahrlich, Ich sage euch, "Israel" wird neu erstehen, um wie eine Fackel inmitten der Menschheit zu sein.

8. Ich erwecke euch derzeit, damit ihr erfahrt, dass ihr meine Kinder seid, dass ihr Teil jenes Volkes des Friedens, des Lichtes und der Vergeistigung seid.

9. Lasst euer Herz alles fühlen, was die Menschheit bewegt oder peinigt. Betet für den Frieden aller, lasst eure Gedanken im Verstande der anderen aufleuchten. Ich segne im Voraus jene, die ihre Aufgabe erfüllen, ihre Mitmenschen zu lieben und ihnen zu dienen.

10. Ich will, dass eure Gegenwart dazu dient, Frieden zu stiften, zu trösten, euren Mitmenschen zu Segnungen zu verhelfen.

11. Heute seid ihr noch Schüler angesichts meiner Unterweisung und euch ängstigt der Kampf, wenn ihr seht, wie sich der Schmerz, das Laster, das Elend, der Egoismus ausgebreitet haben. In jenen Augenblicken, wenn euer Gewissen von euch geistige Erfüllung, Arbeit und Aktivität verlangt, und euer Herz furchtsam fragt: "Was soll ich angesichts eines so großen Chaos tun" — warum fürchtest du dich und warum zweifelst du, Volk? Erkenne, wie euch mein Wort vorbereitet, wie euch das Leben ständig praktische Lektionen erteilt, und auch das, wie euch der Kampf und die Prüfungen die unbedingt nötige Widerstandsfähigkeit für das Tagewerk geben, das euch erwartet.

12. Ich sende euch nicht aus, um eine Mission auszuführen, für die ihr nicht genügend befähigt seid. Ich werde euch weiterhin lehren, und wenn ihr stark seid, werde Ich euch sagen: "Nehmt das Kreuz auf euch und folgt meiner Spur." Wenn ihr bis dahin nur beten könnt, so betet für eure Mitmenschen. Wenn ihr Kranke zu heilen versteht, so bringt ihnen diesen Trost. Wenn ihr das Verlangen habt, eure Moral zu bessern, so tut es. Aber tut etwas zum Wohle eures Geistes, das ihm als Vorbereitung für den Zeitpunkt dienen soll, da ihr euch auf den Weg macht und euer Kreuz auf euch nehmt.

13. Heute, da ihr euch noch nicht eurer geistigen Mission widmet, aber doch den Wunsch habt, etwas zum Wohle eurer Nächsten zu tun, rate Ich euch, zu beten, damit ihr die Kraft und die Macht kennenlernt, die das Gebet besitzt. Dieses Licht sollt ihr erlangen, noch bevor euer Kampf beginnt.

14. Wer sich im Gebet inspiriert, ist unbesiegbar in den Prüfungen und vollbringt Wunder an seinen Mitmenschen.

15. Ich will, dass dies Volk, das eingehend von Mir gelehrt worden ist, das vollkommene Gebet auszuüben vermag — jenes, das es in Verbindung mit dem Geistigen Reiche setzt, damit es später seine Mitmenschen beten lehrt, ihnen alles erklärt und aufzeigt, was es auf seinem Wege an Erfahrung gewonnen hat.

16. Warum eure Gedankenwelt auf den Erdkreis beschränken, da ihr doch eine Lichtwelt jenseits des Materiellen offensteht? Warum den Geist dem menschlichen Leben unterwerfen, da ihm doch ein unendlicher Raum jenseits eures Blickes und eures Verstandes zur Verfügung steht?

17. Diese Welten des Gedankens und des Geistes sind ungenutzt, da ihr nicht zu ihnen gelangen wolltet, weil ihr nicht zu beten verstandet.

18. Denkvermögen und Geist, vereinigt im Gebet, schaffen im Menschen eine Kraft, die jeder menschlichen Kraft überlegen ist.

19. Im Gebet wird der Schwache gestärkt, der Feige wird von Mut erfüllt, der Unwissende wird erleuchtet, der Schüchterne wird unbefangen.

20. Wenn der Geist harmonisch mit dem Verstand zusammenzuwirken vermag, um das wahre Gebet zu erreichen, wird er zu einem unsichtbaren Soldaten, der vorübergehend von dem, was sein Wesen betrifft, Abstand nimmt, sich an andere Orte versetzt, sich vom Einfluss des Körpers befreit und sich seinem Kampfe widmet, Gutes zu tun, Übel und Gefahren zu bannen, den Bedürftigen einen Funken Lichtes, einen Tropfen Balsam oder einen Hauch von Frieden zu bringen.

21. Begreift aufgrund all dessen, was Ich euch sage, wie viel ihr inmitten des Chaos, das diese Menschheit ergriffen hat, mit dem Geist und mit dem Verstand zu tun vermögt. Ihr seid in einer Welt gegensätzlicher Gedanken und Ideen, in der die Leidenschaften toben und die Gefühle des Hasses aufeinanderprallen, in der das Denken durch den Materialismus verwirrt ist und die Geistwesen von Finsternis umfangen sind.

22. Nur wer mittels des Gebetes gelernt hat, sich gedanklich und geistig in die Regionen des Lichtes, die Sphären des Friedens zu erheben, wird die Welt der Kämpfe, in der sich alle menschlichen Leidenschaften widerspiegeln, betreten können, ohne besiegt zu werden, und im Gegenteil etwas Nutzbringendes für jene zurücklassen, die des Lichtes des Geistes bedürfen.

23. Bereitet euch vor, geliebte Jünger, und Ich werde euch erlauben, in jene Welt des Schmerzes und des Elends einzudringen. Dorthin soll euer Geist als ein Bote von Mir gelangen und Licht bringen.

24. Da ihr all dies schon auf dieser Welt erkennen und wissen könnt — wozu dann warten, bis man im Geistigen ist? Wartet nicht, bis die Tage und Zeiten vorüber sind, ohne eurem Geist Fortschritt und Befreiung zu ermöglichen. Tut ihr euren Teil, und Ich werde das Übrige tun.

25. Ich bin Macht, daher kann Ich einen eurer Gedanken, eines eurer Gebete in etwas für eure Mitmenschen Berührbares und Sichtbares verwandeln.

26. Um in dieser Weise zu wirken — werdet ihr da etwa nicht in Wirklichkeit einen Friedensengel in eurem Wesenskern haben? Und was wäre dies Volk, wenn es sich insgesamt mit wahrer Harmonie und Brüderlichkeit auf jenen geistigen Kampf vorbereiten und dafür vereinigen würde? Es wäre ein Heer, das kämpfen würde, um die Rettung der Menschheit zu erreichen.

27. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr bereits im Geiste, im Denken und Wollen vereint wärt, würde euer Gebet allein genügen, um die Nationen aufzuhalten, die in der Vorbereitung auf die Stunde leben, in der sie sich aufeinander stürzen wollen. Ihr würdet die Feindschaften beseitigen, wäret ein Hindernis für all jene bösen Pläne eurer Mitmenschen, wäret wie ein unsichtbares Schwert, das die Mächtigen besiegt, und wie ein starker Schild, der die Schwachen schützt. Die Menschheit würde angesichts dieser offensichtlichen Beweise einer höheren Macht einen Augenblick innehalten, um sich zu besinnen, und diese Besinnung würde ihr viele schwere Stöße und Heimsuchungen ersparen, die sie andernfalls durch die Natur und deren Elemente erhalten wird.

28. Der Baum der Wissenschaft wird beim Wüten des Orkans durchgerüttelt werden und seine Früchte auf die Menschheit fallen lassen. Doch wer hat die Ketten jener Elemente gelöst, wenn nicht der Mensch? Zwar haben die ersten Menschenwesen auch den Schmerz kennengelernt, um zur Wirklichkeit zu erwachen, um zum Lichte des Gewissens erweckt zu werden und sich einem Gesetze anzupassen. Aber der entwickelte, bewusste und gebildete Mensch dieser Zeit — wie kann er es wagen, den Baum des Lebens zu schänden?

29. Das Leben der ersten Menschen war in jenes Gleichnis gehüllt, das euch offenbart, wie der Mensch das Paradies der Unschuld, in dem er lebte, verlor, und wie er eine Welt der Besinnlichkeit und des Friedens für eine Welt des Kampfes, der Arbeit, der Entwicklung und Verdienste verschmähte. All dies war im Rahmen dessen, was geschehen sollte, im Sinne der Ratschlüsse des Schöpfers. Jene Verschmähung war notwendig, damit der Geist bei der Stimme seines Gewissens, welche göttliches Licht im Innern des Menschen ist, erwachen würde, und dieser seinen Weg begänne, indem er Verdienste erwirbt, von der tieferen Lebensebene zu der höheren aufsteigt, die dem Geist vom Schöpfer bestimmt ist.

30. So ist es wahr, dass alles für die Zeit vorhergesehen war, in der der Mensch seinen ersten Schritt in den Kampf um das Leben, die Entwicklung und Erhebung seines Wesens tun würde, damit er vom ersten Moment an, da sich die ersten Bedürfnisse auf seinem Wege bemerkbar machten, eine Welt, eine Natur, ein Leben vor sich in seiner Reichweite haben würde wie eine schöne, belebende und süße Frucht, deren Gehalt ihm jedoch unendlich viele Lektionen an Weisheit, Liebe und Gerechtigkeit geben würde.

31. Wie viel Schatten und wie viele Früchte hat der Baum des Lebens und der Wissenschaft dem Menschen gegeben! Warum erscheint dann die Menschheit heute, da sie auf der Welt als eine entwickelte Menschheit existiert, blind und fordert sie selbst die Elemente, die ihr das Leben gegeben haben, heraus und misshandelt sie den Baum, der ihr niemals die Frucht der Weisheit verweigert hat? Ich werde euch sagen, warum: Weil der Mensch aufgehört hat, zu beten, und weil er nicht mehr betet, hat er alles vergessen, was zum Leben des Geistes gehört. Als er sich dann dem Leben auf der Erde verschrieben hatte, ist es sein höchstes Ziel, sein größter Ehrgeiz gewesen, mächtig, reich, gelehrt, absoluter Herr zu sein, und all dies hat ihn ins Verderben gerissen, weil er auf einen vergänglichen Ruhm aus war.

32. Ich will zwar, dass ihr Sehnsüchte habt, dass ihr strebsam seid, dass ihr davon träumt, groß, stark und weise zu sein, aber an ewigen Gütern des Geistes. Denn, um jene Güter zu erlangen, sind alle Tugenden erforderlich, wie die Barmherzigkeit, die Demut, die Vergebung, die Geduld, die Hochherzigkeit, mit einem Wort: die Liebe. Und alle Tugenden erheben, läutern und vervollkommnen den Geist. In dieser armseligen Welt, in dieser vorübergehenden Heimstatt musste der Mensch — um groß, mächtig, reich oder gelehrt zu sein — egoistisch, falsch, rachsüchtig, grausam, gleichgültig, unmenschlich und hochmütig sein, und all dies musste ihn in einen äußersten Gegensatz zu dem bringen, was Wahrheit, Liebe, Friede, wahre Weisheit und Gerechtigkeit ist.

33. Was wird geschehen, wenn die Menschen sich bewusst werden, dass ihre maßlose Liebe zur Welt und ihre Verehrung für das Irdische sie zu einem leiderfüllten Scheitern gebracht haben? Sie werden versuchen, den verlorenen Weg wiederzufinden, jene Prinzipien und Gesetze aufzuspüren, von denen man sich abgekehrt hatte, und in diesem Bestreben werden sie sich Doktrinen schaffen, werden sie sich Vorschriften machen, werden Philosophien, Weltanschauungen und Theorien hochkommen.

All dies wird der Beginn einer neuen und großen Schlacht sein — nun nicht mehr veranlasst durch unlauteres Streben nach irdischer Macht. Keine mörderischen Waffen werden mehr Leben vernichten, Heime zerstören oder menschliches Blut vergießen. Die Schlacht wird anders sein, denn dann werden die großen Religionsgemeinschaften gegen die neuen Lehren und die neuen Religionen ankämpfen.

34. Wer wird in dieser Schlacht siegen? Keine Religion wird aus diesem Streit als Sieger hervorgehen, ebenso wie in diesem mörderischen Krieg, den ihr heute erleidet, kein Volk siegreich bleiben wird.

35. Über dem Krieg zur Erlangung der irdischen Vorherrschaft wird meine Gerechtigkeit walten, und später, bei jener Schlacht zur Durchsetzung irgendeiner Doktrin oder Religion, wird meine Wahrheit obsiegen.

36. Die einzige und höchste Wahrheit wird wie das Licht eines Blitzes in einer Sturmnacht aufleuchten, und jedermann wird diesen göttlichen Lichtblitz an dem Ort, an dem er sich befindet, schauen.

37. Bis dahin wirst du, Volk, Zeit haben, auf den Pfaden voranzukommen und dich auf dem Wege deiner Mitmenschen als Bote, Wegbereiter und Prophet des himmlischen Lichtes zu offenbaren.

38. Während die einen die Wege von Hindernissen frei machen, werden andere den geistigen Samen säen, und wieder andere werden kämpfen, weil meine Botschaft bis zu den Grenzen der Erde gelangen soll.

39. Manchmal wird eure Gegenwart und euer Wort die Verwirrung der Menschen vermehren. Aber wenn dieser Same einmal ausgesät ist, wird er früher oder später aufgehen. Denn — da er göttlichen Ursprungs ist — kann er nicht zugrunde gehen wie der Same der Erde, wenn er nicht gepflegt wird.

40. Unter euch soll es keine "Erlöser" noch Richter geben. Aber dennoch werde Ich durch euch erlösen und richten können. Ihr sollt als Diener eures Vaters, als Jünger unterwegs sein und in die Provinzen gehen.

41. Wenn ihr wirklich demütig und barmherzig seid, werden eure Werke, eure Worte und eure Gedanken trotz ihrer Einfachheit den Geist derer berühren, die in irgendeiner Weise gegen die Wahrheit verstoßen haben.

42. Ihr werdet auf eurem Wege denen begegnen, die behaupten, Mich zu vertreten, und es nicht mit ihren Werken beweisen. Ihr werdet bei Wissenschaftlern Unfähigkeit entdecken, die für gelehrt gehalten werden. Ihr werdet euch vom Mangel an Gerechtigkeit bei den Richtern überzeugen und von der falschen Größe der Mächtigen. All dies und noch viel mehr werden eure Augen sehen. Aber dennoch sollt ihr niemanden verurteilen, weil dies nicht eure Aufgabe ist.

43. Meine Barmherzigkeit wird euch dort hinführen, damit euer Herz, von den menschlichen Nöten und Schwachheiten ehrlich bewegt, jene Liebe als Balsam verströmt, die Ich in euren Geist gelegt habe.

44. Wenn ihr seht, dass andere eurer Mitmenschen den Namen und das Wort Christi lehren, so seht nicht auf sie herab. Denn es steht geschrieben, dass meine Wiederkunft dann geschehen würde, wenn das Wort, das Ich euch in der "Zweiten Zeit" brachte, sich über die ganze Erde verbreitet haben würde. Doch Ich sage euch, dass es noch immer Orte auf der Welt gibt, die jene Botschaft noch nicht erhalten haben. Wie könnte die heutige, zutiefst geistige Lehre jene Völker erreichen, ohne dass sie zuvor den göttlichen Liebessamen empfangen haben, den der Erlöser euch in seinem Worte und seinem Blute gab?

45. Zu allen wird meine Botschaft gelangen, und ihr alle werdet zu Mir kommen. Alles habe Ich für die kommenden Zeiten vorbereitet, und an allen wird sich mein Wille vollziehen, weil Ich der Herr der Geistwesen, der Welten, der Rassen und der Völker bin.

46. Eine Welt von Geistwesen wartet nur auf die Stunde, um dieses Erdental zu bewohnen. Es sind Lichtwesen, die es nicht verschmähen, im Schoße der zurückgebliebenen Völker zu inkarnieren, weil ihre Mission gerade die sein wird, jene zu erwecken, die schlafen.

47. Wenn diese großen Legionen von Lichtgeistern die Erde bewohnen, ausgesät und verteilt durch die Weisheit des Vaters, wird man die Annäherung unter den Menschen, den Wunsch nach Verständigung, nach Harmonie und Frieden zu bemerken beginnen. Man wird sehen, wie ein Volk sich mit anderen Völkern vereinigt, als ein Anzeichen für die universelle Vereinigung, zu der alle meine Kinder gelangen müssen.

48. Wer wird meine Pläne ändern können oder Mich bei dem, was Ich vorgesehen habe, scheitern lassen können? Alles innerhalb des Menschlichen hat seine Grenze, weshalb Ich euch sage, dass ihr nun zur Grenze des schlechten Gebrauches gelangt, die ihr von der Gabe der Willensfreiheit gemacht habt.

49. Der rasende Lauf des Menschen hat ihn schnell an diese Ziel gebracht, und er selbst wird sich das Gericht schaffen durch die Frucht seiner eigenen Werke.

50. Wer von denen, die Mich vernommen haben, und der daher die Pläne des Herrn kennt, wird angesichts dessen, was täglich auf der Welt geschieht, in Aufregung oder Verwirrung geraten können? Und wer, der Mich gehört hat, wird gleichgültig, untätig oder stumm bleiben können inmitten einer Welt, die geistige Orientierung benötigt, was dasselbe ist, wie zu sagen: eine höhere Moral?

51. Meine Gerechtigkeit und meine Liebe sind stärker als die Schlechtigkeit der Menschen, weshalb Ich euch sage, dass mein Wille sich bei allen vollziehen wird.

52. Wenn einmal der Friede unter den Menschen eintritt, und die Menschheit wieder den Wert begreift, den das Gebet und das Fasten hat, werdet ihr wissen, dass Ich der Baum des Lebens bin, in dessen Ästen, die bis ins Unendliche ausgebreitet sind, ihr die Arme des Meisters erkennen könnt, die wie an jenem Kreuze ausgebreitet sind, wo Er sein Blut für euch vergoss und damit jene Worte in die Gewissen prägte, die sagen: "Ich bin das Leben, wer zu Mir kommt, wird niemals 'sterben'."

53. Ich bin das Saatkorn, aus dem Ich das Neue Volk Israel schaffen werde — das Volk, das der Welt Schatten spenden und ihr Früchte geistigen Lebens bescheren soll.

54. Noch immer seid ihr sehr unbeholfen und furchtsam, euer Glaube ist gering und euer Wissen beschränkt. Der Beweis dafür ist, dass bis heute keine Patriarchen unter euch erstanden sind, deren Tugend, Eifer in meinem Gesetze und Güte einem Volke Leben geben sollen — wie jene gerechten und rechtschaffenen Männer, die Israel in seinen frühen Tagen Gestalt und Namen gaben. Erinnert euch an Abraham, einem Führer, dem es gelang, aus allen Sippen eine einzige Familie zu machen — an Moses, der mit seinem Glauben, seiner Kraft und seiner Liebe die israelitischen Stämme zu einem einzigen Volke zu vereinen verstand.

55. Die Gabe des Geistigen Gesichtes ist unter euch ausgegossen, und dennoch vernehmt ihr die Stimme eurer Propheten kaum, weil sie noch sehr schwach und unsicher ist.

56. Damit Ich in dieser Form zu euch spreche, und um von euch Werke zu erwarten, die als Beispiel für die zukünftigen Generationen überdauern können, habe Ich euch zuvor den Entwicklungsweg durchlaufen lassen und euch dabei die Mittel zur Verfügung gestellt, um euch entfalten zu können, indem Ich euch ein-ums-andere Mal zur Erde sandte, um Erfahrung zu sammeln, welche Erkenntnislicht ist, und um euch in den Prüfungen zu läutern, welche geistige Aufwärtsentwicklung bedeutet.

57. Glaubt irgendjemand von euch, dass sein gegenwärtiges Dasein das erste ist, das er auf der Erde lebt? Nein, Volk, wenn es so wäre, hätte Ich euch in dieser Dritten Zeit nicht aufgesucht.

58. Euer gegenwärtiges Leben ist ein weiteres der Reisewege zur geistigen Entfaltung, die ihr auf dieser Welt gemacht habt. Ich vergebe euren Zweifel, weil er nicht aus dem Geiste, sondern aus dem "Fleische" stammt.

59. Ihr mögt die Ärmsten unter der Menschheit sein, mögt als Ungebildete und Unwissende betrachtet werden können, eure Arbeit mag bis heute nicht von Bedeutung gewesen sein, eure Gottesverehrung mag etwas Unbestimmtes sein. Aber nun von Mir geistig beurteilt sage Ich euch erneut, dass Ich einen Grund hatte, euch für meine Kundgebung und meine Offenbarungen zu erwählen.

60. Mit dem Meißel meines Wortes forme Ich euren Geist, euer Herz und euren Verstand, wobei Ich euch genügend Wissen gebe, dass euer Vertrauen in euch selbst groß wird, weil ihr wisst, wer ihr seid, von wem ihr abstammt, wozu ihr zur Welt gesandt worden seid und was euer Ziel ist.

61. Ich habe zu euch von Wissen und von Vertrauen gesprochen, damit ihr euch auf das richtige Ziel einstellt, das jenes ist, das euch euer Gewissen aufzeigt. Denn so wenig wie ihr euch für minderwertig halten sollt, indem ihr Demut mit Mangel an Vertrauen in euch selbst verwechselt, ebenso wenig dürft ihr euch niemandem für überlegen halten. Denn Eitelkeit, Hochmut und Stolz sind nicht Lichtgeistern eigen, sondern Geistwesen, die vom Lichte geblendet worden sind.

62. Ihr wisst nun also, dass ihr "Wanderer" seid, und dass euch bei der jetzigen Gelegenheit das Glück zuteil wurde, meine Botschaft zu empfangen, und die Überträger, die Übermittler und Stimmträger meiner Kundgabe zu sein.

63. Keinerlei Unsicherheit oder Zweifel hinsichtlich eurer geistigen Mission wird euch kommen können. Alles ist gesagt, alles ist wie ein Pfad voller Klarheit gebahnt. Ihr müsst nur noch im Gebet und in der Befolgung meiner Unterweisung stark werden, damit ihr ganz den Weg betretet, den die Patriarchen, die Volksführer, die Propheten, die Jünger, die Apostel, die wahren Zeugen Gottes zurückgelegt haben.

64. Von allen Punkten der Erde werde Ich die Kinder dieses spiritualistischen Volkes kommen lassen. Denn Ich wiederhole für euch, dass dieses Volk keine Rasse ist noch menschlichen Ursprung hat. Es ist eine geistige Legion, deren Zahl sich ständig erneuert, damit es auf der Welt immer solche gibt, die von Geist zu Geist meine Inspiration empfangen.

65. Physisch werdet ihr nicht entdecken können, welche diesem Volke angehören. Nur an ihrer Vergeistigung und der Entfaltung ihrer Gaben und Fähigkeiten werdet ihr sie erkennen können.

66. Was ist die wesentliche Mission dieses Volkes, dem Sendboten des Herrn? Die Menschheit von jeder Knechtschaft zu befreien, sei es die des Geistes oder die des Denkens; sie an das Gesetz zu erinnern, an die göttlichen Verheißungen zu erinnern; sie in ihren Verirrungen zu verwarnen, sie zum Guten zu ermahnen, sie zum "Gelobten Lande" zu führen, welches das Reich der Liebe, der Weisheit und des Friedens ist, wohin alle Wesen, alle Völker und alle Welten kommen werden, um eine einzige Familie zu bilden: die Familie Gottes.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 289

1. Menschheit: Wie wenig tust du deinerseits, um in Frieden zu leben!

2. Ich kann euch sagen, dass die Mehrheit der Menschen eine Religion haben, und dass, obwohl sie alle die Brüderlichkeit lehren, niemand gemäß der Unterweisung lebt, die er erhalten hat, niemand befolgt die Gesetze, Gebote und Grundsätze, die in sein Gewissen geschrieben worden sind.

Manche haben, um sich nicht irgendeinem religiösen Glaubensbekenntnis zu unterwerfen, ihren Gedanken Freiheit gelassen und haben geglaubt, außerhalb von Geboten und Gesetzen zu stehen. Aber dies kann nicht sein; denn durch ihre Beobachtungen, ihre Wissenschaften und Definitionen haben sie erfahren, dass sich in allem und überall eine Macht, eine Harmonie, ein Gesetz und eine weise, gerechte und liebevolle Lehre offenbart, der sich niemand entziehen kann.

3. Nachdem diese Menschheit so viele Jahrhunderte lang in Zwietracht gelebt hat, nach all den leidvollen und bitteren Erfahrungen, die sie gemacht hat, ist sie fähig, zu begreifen, dass die Einigkeit unter den Völkern, die Harmonie zwischen allen Menschen, sich nicht auf materielle Interessen gründen kann, noch auf irdischen Werten beruhen kann. Schließlich wird sie begreifen, dass nur der hochstehende Geist die feste Grundlage, der unerschütterliche Fels sein kann, auf dem der Friede der Menschen beruht.

4. Wenn alle Völker sich in der einen oder anderen Weise zerstreiten, sich bekriegen und sich verurteilen, so bedeutet dies, dass keines das befolgt, was Gott und sein Gesetz sie gelehrt haben, und sie daher ferne der Wahrheit sind.

5. Die Wahrheit ist Achtung gegenüber allem, denn alles ist heilig, ist Liebe, ist Harmonie, ist Barmherzigkeit, ist das Gesetz, das das Gewissen regiert.

6. Um den Geist zu vervollkommnen, ist es nötig, über die einfachen menschlichen Pflichten und selbst über die religiösen hinauszugehen, zu der Quelle zu gelangen, aus der alle trinken, und der Wahrheit ins Angesicht zu sehen.

7. Wer zum Gipfel des Berges zu gelangen vermag und jene Pracht schaut, wird, wenn er herabsteigt, um weiter bei seinen Mitmenschen zu wohnen, zwangsläufig duldsamer, verständnisvoller und barmherziger in seinen Urteilen sein. Dies ist ein Element, das bereit ist, alle in Einklang zu bringen und zu vereinigen.

8. Denkt nach, und ihr werdet einsehen, dass die Eintracht, die ihr benötigt, geistig ist und ihr sie erreichen werdet, wenn ihr euch über eure Leidenschaften und Rechthabereien erhebt.

9. Wie könnt ihr Frieden schaffen, wenn jeder das Seine als einzig Wahres verkündet und gleichzeitig das der anderen als falsch bekämpft?

10. Der Fanatismus ist Finsternis, ist Blindheit, ist Unwissenheit, und seine Früchte können niemals lichtvoll sein.

11. Ihr nähert euch der großen Prüfung, durch die ihr alle zur Wirklichkeit erwachen werdet.

12. Euer Herz fragt Mich, weshalb Ich oft von großen Prüfungen und Ereignissen spreche, und Ich sage euch, dass euch eine Leidenszeit bevorsteht und es besser ist, vorgewarnt zu sein, zu wachen und zu beten, als in eurer Lethargie zu schlafen.

13. Manche zeigen sich niemals zufrieden mit dem, was Ich spreche. Wenn Ich euch in meinem Worte die Zeiten des Friedens und des Wohlergehens vor Augen führe, die zur Zukunft gehören, haltet ihr das Eintreffen meiner Prophetie für unmöglich, und wenn Ich euch von Zeiten der Prüfungen und Leiden spreche, glaubt ihr, dass es einfach nur Drohungen sind, um euch durch Furcht zur Auftragserfüllung zu veranlassen.

14. Jene, die mein Wort so auffassen, gehören zu denen, die im Meer des Zweifels dahintreiben. Denn wer Glauben an diese Botschaft hat, studiert sie immer mit der edlen Absicht, ihr etwas Nützliches zu entnehmen.

15. Jünger: In der Zweiten Zeit genügten drei Jahre, um der Menschheit meine Botschaft zu übergeben, und — wie ihr alle wisst — besiegelte Ich die Botschaft am Ende mit meinem Opfertod. Wahrlich, Ich sage euch, jener Opfertod war keine Opfergabe für den Vater — da Er kein Blutopfer benötigt —, sondern für die Menschheit, da sie sehr wohl einen Liebesbeweis von solcher Größe benötigte.

16. Ich lehrte euch, einander zu lieben, aber nicht nur als Menschen, sondern auch mit ewiger Liebe als Geistwesen. Ich kam, um euch den Weg zu bahnen, der von dieser Welt zum Geistigen Reiche führt, das für euch hinter einem dichten Schleier des Geheimnisses zu liegen schien. Meine Lehre war vom ersten bis zum letzten Wort die Vorbereitung, die Ich euch für die Zeit gab, da Ich im Geiste kommen würde, so wie Ich es euch ankün digte, um erneut die geheime Schatzkammer zu öffnen, das versiegelte Buch aufzuschlagen und euch in das Licht geistigen Wissens eintreten zu lassen.

17. Das Leben des Geistes, das jenseits eurer materiellen Welt existiert, konnte und sollte kein Geheimnis für den Menschen sein. Da der Vater euer Verlangen nach Wissen sah, begann Er seinen Unterricht mittels der Gabe der Offenbarung und der Inspiration und bekundete Er sich in unendlich vielen Formen. Doch dieser Unterricht begann schon, seit der erste Mensch existierte, und hat bis zum heutigen Tage nicht aufgehört.

18. Wenn ihr meint, dass Ich euch erst jetzt etwas vom Geistigen Leben offenbart habe, befindet ihr euch in einem großen Irrtum; denn Ich sage euch noch einmal: Die göttliche Unterweisung begann, als der erste Mensch geboren wurde, und Ich übertreibe nicht, wenn Ich euch sage, dass meine Unterweisung mit der Schaffung der Geister begann, noch bevor die Welt war.

19. Meint ihr etwa, dass die früheren Unterweisungen den Zweck hatten, euch menschliche Kenntnisse zu offenbaren? Dafür wurde euch die Gabe der Wissenschaft gegeben. Oder denkt ihr etwa, dass die Gebote der ersten Zeiten und die Lehre, die Ich euch in der Zweiten Zeit brachte, nur dazu dienten, euch zu lehren, auf der Welt zu leben? Sucht den Kern jener Offenbarungen und ihr werdet entdecken, dass die Absicht die war, euch den Weg zu zeigen, der zum ewigen Leben, zur Unsterblichkeit des Geistes führt.

20. Spiritualismus habe Ich die Offenbarung genannt, die zu euch vom Leben des Geistes spricht, die euch lehrt, mit eurem Vater direkt in Verbindung zu treten, und die euch über das materielle Leben erhebt.

21. Wahrlich, Ich sage euch, der Spiritualismus ist nichts Neues, noch gehört er nur dieser Zeit an, sondern er ist eine Offenbarung gewesen, die im Einklang mit der spirituellen Entwicklung der Menschheit immer mehr enthüllt wurde.

22. Da die Lehre, die ich euch gebe, Spiritualismus ist, welcher euch die vollkommene Liebe zu Gott und zu euren Nächsten lehrt und euch auf den Weg einlädt, der zur Vollkommenheit führt, war Spiritualismus auch das, was euch das Gesetz Gottes in der "Ersten Zeit" lehrte, und das Wort Christi in der Zweiten Zeit.

23. Diese Offenbarung ist euch neu erschienen, weil Ich euch Lektionen gebracht habe, die ihr nicht kanntet. Ihr habt euch von so viel Weisheit geblendet gefühlt. Doch dies ist darauf zurückzuführen, dass ihr euch der Vollendung der Zeiten nähert, in der der Geist des Menschen seine Befreiung, seine Erhebung und seine Vorherrschaft über die Materie erlangen wird.

24. Niemand sage also, dass das Geistige Leben ein Geheimnis gewesen sei, bevor Ich in dieser Dritten Zeit gekommen sei, um es mit meinen neuen Offenbarungen zu erklären. Ich sage euch nochmals, dass euch im Laufe der Zeit viele Unterweisungen gegeben worden sind, auch wenn ihr sie nicht zu begreifen vermochtet.

25. Erst jetzt beginnen die Menschen sich dafür zu interessieren, alles zu entdecken und zu enträtseln, was die Offenbarungen der vergangenen Zeiten enthalten, um sie mit den Ereignissen der Gegenwart zu vergleichen.

26. Jünger, ihr wisst nun also, dass, wenn ihr "Spiritualismus" sagt, ihr von der geistigen Offenbarung sprecht, die euch euer Gott im Laufe der Zeit gemacht hat.

27. Ganz leise wie ein Einbrecher bin Ich bei euch eingedrungen und habe euch im Schlafe überrascht.

28. Zu allen Zeiten habe Ich die Menschheit bei meiner Ankunft schlafend angetroffen. Nur einige wenige Herzen wie schwache Leuchten sind es gewesen, die wachend gewesen sind und Mich erwartet haben.

29. Volk, es genügt, wenn ihr ein wenig über eure Vergangenheit nachdenkt, um die Früchte der Erfahrung zu empfangen. Danach sollt ihr darauf bedacht sein, nicht erneut in Irrtümer und Fehler zu verfallen.

30. Wenn Ich euch fragen würde, was mit jenem Blatt geschehen ist, das Ich in der Zweiten Zeit mit meinem Blute beschrieb, müsstet ihr schweigen, weil euer Gewissen euch sagen würde, dass ihr niemals die Lehre gelebt habt, die Jesus lehrte — dass ihr seine Worte wie vom Baume des Lebens abgefallene Blätter von den Winden habt verwehen lassen, statt dass euer Herz sie eingesammelt hätte.

31. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid bereits in jene Ära eingetreten, die Ich euch als die "Endzeit" ankündigte. Sie war von Gericht, Wiedergutmachung und Wiederherstellung gekennzeichnet.

32. Durch den Mund der Propheten früherer Zeiten habe Ich euch diese Ära angekündigt, und durch die Lippen dieser Stimmträger, neuer Propheten meines Wortes, habe Ich zu euch gesprochen und viele jener Voraussagen erfüllt.

33. Mein Wort ist so klar, dass ihr im Begriff seid, Mich zu verstehen. Euer Gewissen, das früher nicht vernommen worden ist, erfasst heute euer ganzes Wesen und ist in der Lage, die Impulse des Fleisches zu beherrschen.

34. Meine neue Apostelschar wird in das Rettungsboot einsteigen, von wo aus sie ihre Hände ausstrecken wird, um die im Meer der menschlichen Leidenschaften Schiffbrüchigen zu retten.

35. Ich habe euch erwählt, um nach und nach mein Volk zu bilden, aber es gibt Vorhaben, die ihr jetzt noch nicht erkennen könnt. Ich sage euch nur, dass in eurem Geiste ein Licht existiert, das euch ermöglicht, unter so vielen Wegen den wahren zu entdecken. Daher die Verantwortung der Kinder des Lichtes gegenüber der Menschheit.

Begreift, weshalb Ich euch in jeder Unterweisung dazu auffordere, euch aufwärtszuentwickeln, den Gipfel des Berges zu ersteigen. Denn nur wenn ihr jene Höhe erreicht, werdet ihr das zu schauen vermögen, was auf der Welt geschieht, werdet ihr das unablässige Klagen der Menschheit vernehmen und ihr unermessliches Leid fühlen können.

36. Wer den Schmerz seines Nächsten nicht fühlt, kann ihn nicht lindern, Jünger. Daher will Ich, dass ihr in euren Gebeten an eure Nächsten denkt. Denn dies sind die Augenblicke, in denen euer Geist viele Tränen trocknen kann und bewirkt, dass das Herz zum Mitgefühlt, zum Verständnis, zur Barmherzigkeit und zur Zärtlichkeit erwacht.

37. Mein Volk benötigt Erhebung, denn noch immer macht es den Schmerz der Menschheit nicht zu ihrem eigenen. Es weint zwar, aber es weint um seiner selbst willen, wegen seiner Nöte, wegen seiner Trübsale.

38. Warum bleibt ihr gefühllos bei meinem Worte? Biete Ich euch etwa ein unbekanntes Reich an? Erkennt, dass das Reich, von dem Ich heute zu euch spreche, das gleiche ist wie das, das Ich euch in der Zweiten Zeit versprach.

39. Bedenkt, dass dies letzte Unterweisungen sind, die ihr vernehmt, und die ihr im Innersten eures Herzens bewahren müsst, damit ihr den wohltönenden Klang meines Wortes auch nach der Zeit dieser Kundgabe weiterhin vernehmt und ihren Sinngehalt bewahrt.

40. Wenn Ich für einen Augenblick den Schleier wegziehen würde, der euren Verstand daran hindert, eure Vergangenheit zu erkennen — wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet vor meiner Gegenwart niederfallen, erdrückt von Reue über eure Undankbarkeiten, Unfolgsamkeiten, eure Treulosigkeiten und euren mangelnden Glauben an mein Werk. Aber das Verdienst besteht im Entwickeln der Intuition, im Vernehmen des Gewissens, im Entfalten des Wesens, das in euch lebt und das ihr "Geist" nennt.

41. Wenn ihr einmal frei vom Körper seid, werdet ihr im "Geistigen Tale" wohnen. Jener Schleier, der euch daran hinderte, in die Vergangenheit zu blicken, wird von euren Augen fallen, und ihr werdet alles mit ungetrübter Klarheit sehen, werdet euch an alles erinnern und alles verstehen. Doch Ich sage euch noch einmal, dass das Verdienst für euren Geist darin besteht, Glauben zu haben, ohne zu erwarten, zu sehen oder zu betasten, um glauben zu können.

42. Denkt nach, erfasst diese Worte geistig, denn in ihnen werdet ihr meine unerbittliche, aber immer liebevolle Gerechtigkeit offenbart finden.

43. Ich bin der Hirte, der seiner Herde Freiheit lässt, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze, und der nicht zulässt, dass seine Schafe den Sperrkreis überspringen, hinter dem der Schmerz ist.

44. Ich erhalte euch, behüte euch und lasse euch zur Schafhürde zurückkehren.

45. Ihr habt eine Gelegenheit nach der anderen gehabt, und darin könnt ihr meine unendliche Liebe zu euch erkennen; denn Ich habe euch beschenkt und eurer Wesenheit die Gelegenheit gewährt, Fehler wiedergutzumachen, euren Geist zu läutern und zu vervollkommnen, anstatt euch zu strafen oder auf ewig zu verdammen, wie ihr früher zu denken gewohnt wart.

46. Wer, der diese Lehren kennt und daran glaubt, dass sie wahr sind, würde es wagen, seiner Aufgabe auf Erden den Rücken zu kehren, obwohl er weiß, dass er damit eine noch härtere Sühne für seinen Geist bewirkt? Denn obschon es zutrifft, dass meine Gerechtigkeit euch neue Gelegenheiten bietet, um Flecken zu beseitigen und Fehler wiedergutzumachen, trifft es auch zu, dass mit jeder Gelegenheit die Zahl der Prüfungen größer wird und dass die Mühen und Leiden jedes Mal intensiver werden, so wie auch die begangenen Fehler schwerwiegender wurden.

47. Eure Pflichtman sollte nicht von Strafe sprechen — wird darin bestehen, wiederherzustellen, zu erneuern, wiedergutzumachen und bis zur letzten Schuld zu begleichen. Niemand — weder euer Himmlischer Vater noch eure Geschwister auf der Erde oder im "Geistigen Tale" — werden das tun, was nur ihr selbst tun müsst, obschon Ich euch sage, dass Ich immer eurem Rufe folgen werde. Wenn ihr euch einsam und verlassen glaubt, werdet ihr meine Gegenwart fühlen, und die Geistige Welt wird immer kommen, um euch bei der Last eures Kreuzes zu stützen.

48. Mein Göttlicher Strahl wird unter euch zum Worte, doch sein Licht verteilt sich im Universum.

49. Ruhe dich aus, Menschheit, Ich habe dir alle sieben Tage einen Ruhetag gewährt, damit du betest und Kraft gewinnst beim Nachdenken über mein Gesetz.

50. Hier bin Ich und besuche euch alle, ohne euch nach Religionen zu unterscheiden. Ich bin der Göttliche Arzt von Körpern und Geistwesen. Ich suche die Kranken auf, um meinen Trost in sie zu verströmen.

51. Meine Stimme kommt auf die ganze Menschheit herab, obschon Ich euch wahrheitsgemäß sage, dass es nur wenige sind, die sie zu vernehmen vermögen.

52. Es ist meine Lehre, die euch anweist, euch vorzubereiten, um mittels der Zwiesprache von Geist zu Geist im Unendlichen die Stimme des Herrn zu vernehmen.

53. Volk, das du mein Wort vermenschlicht hörst: Wisse, dass du es bist, der diese Botschaft zur ganzen Welt bringen und dafür sorgen muss, dass die Menschen die Ketten des Fanatismus und der Vermaterialisierung zerbrechen, die sie daran gehindert haben, sich zu erheben und mein Licht zu schauen. Es ist nicht von Bedeutung, dass, wenn ihr zu euren Mitmenschen gelangt, meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen bereits aufgehört hat. Meine Essenz wird — in Worte der Weisheit und in Heilbalsam verwandelt — als das beste Zeugnis meiner Wahrheit aus euren Herzen strömen.

54. Eure Aufgabe wird es sein, zu unterweisen, Wege zur Vergeistigung zu ebnen, indem ihr eure Mitmenschen in Kontakt mit dem Ewigen Leben bringt und sie so der Wahrheit näherbringt.

55. Jünger, lernt euch zu erheben, damit ihr später das lehrt, was es bedeutet, sich von der Vermaterialisierung, dem Überflüssigen und Unnützen freizumachen — damit ihr zeigt, wie man die dichten Nebel der Finsternis durchquert und das Göttliche Licht findet, welches Nahrung und Leben des Geistes ist.

56. In dieser Erhebung ist der Kampf begründet, der euch als "die große Schlacht" angekündigt worden ist, an der ihr alle teilnehmen werdet — auch die Schwachen, die Unwissenden und die "Toten". Denn aus dieser Prüfung werdet ihr alle erleuchtet und rein hervorgehen.

57. Mein Reich kommt näher, aber Ich will über Lebende und nicht über Tote regieren. Ich will geliebt werden, verstanden werden und Gehorsam finden, wie es einem wahren König gebührt.

58. Jetzt ist der Kampf voll entbrannt. Die Menschen haben meiner Macht und meiner Gerechtigkeit misstraut, unablässig haben sie ihre Waffen mit den meinen messen wollen, und Ich habe ihr Misstrauen akzeptiert, weil Ich sie liebe. Ich muss gegen ihre Sünde kämpfen, um sie zu besiegen. Denn indem Ich sie besiege, werde Ich sie aus ihrer Verirrung errettet haben.

59. In diesem Kampfe werden Götzen stürzen, die Gedanken werden in Verwirrung geraten, die Körper werden niedergedrückt werden, wie die Palmen beim Toben eines Orkans niedergedrückt werden. Aber am Ende wird der Geist geläutert und voller Licht daraus hervorgehen. Er wird nicht sterben. Es ist unmöglich, dass er in der Schlacht stirbt. Denn Ich habe euch gesagt, dass Ich das Leben bin, dass Ich der Vater und Gott von Lebenden und nicht von Toten bin.

60. Eine einzige Tür wird für die Rettung des Menschen offen bleiben: die der Vergeistigung. Wer sich retten will, wird seinen Hochmut, seine falsche Größe, seine niederen Leidenschaften, seine Selbstsucht aufgeben müssen.

61. Sehr bitter wird der Kelch sein, den die Menschen in der großen Schlacht werden trinken müssen. Dennoch sage Ich euch: Wohl denen, die von jenem Kelche trinken und dann als Geläuterte die Erde verlassen. Denn wenn sie in anderen Körpern auf diese Welt zurückkehren, wird ihre Botschaft von Licht, von Frieden und Weisheit durchdrungen sein.

62. Sehr groß ist das Klagegeschrei, das man von den Bewohnern dieses Planeten vernimmt. Die Unterdrückten und die, die vom Frieden träumen, erwarten, dass von den mächtig genannten Menschen diese Lichter von Harmonie und Freiheit ausgehen. Dazu sage Ich euch, dass sich jene in Erwartung lebenden Herzen lieber im Gebet zu Mir erheben sollen, weil Ich allein Freiheit und Frieden geben kann. Ich sage euch noch einmal, dass, solange die Menschen nicht den Ursprung, den Sinn und Zweck ihres Schicksals kennen, oder wenn sie dies kennen, nicht an jene Wahrheit glauben, die sie in sich tragen, sie keinen Frieden werden haben können, weil sie sich nicht als wirkliche Geschwister in Gott werden lieben können.

63. Hart, sehr hart ist die Menschheit dieser Zeit, immer unempfänglicher für das Geistige. Hört mein Wort, es ist wie ein Meißel, der euer Herz geduldig bearbeitet. Doch obwohl ihr es so oft vernehmt — seht, wie unempfänglich ihr seid! Ich werde damit bei euch fortfahren, bis Ich das letzte Wort ausgesprochen habe, das diese Botschaft enthält, damit ihr, wenn Ich nicht mehr zu euch spreche, in all dem, was euch mein Wort offenbarte, eine wahre und vollkommene Lehre finden könnt.

64. Trinke aus dieser Quelle, o Volk, denn Ich habe euch als Saat verwendet, um aus euch Generationen hervorgehen zu lassen, die Mich lieben.

65. Wahrlich, Ich sage euch, auch die Vergeistigung wird sich vererben, weshalb ihr euch darum bemühen sollt, euren Kindern Herzensreinheit und Empfänglichkeit für das Geistige zu vermitteln. Sie werden es euch danken, weil ihr euch barmherzig erwiesen habt, indem ihr ihnen einen Körper schenktet, der frei ist von Leidenschaften, mit einem klaren Verstand, einem empfindsamen Herzen und einem für den Ruf seines Gewissens wachen Geist.

66. Ihr alle seid eingeladen, einen Teil des Volkes Gottes zu bilden. Es ist eine Lüge, dass die einen Kinder dieses Volkes sind und andere nicht. Ihr alle habt einen einzigen Ursprung: Gott. Euch alle lade Ich ein, einen Teil seiner Heerscharen zu bilden, euch alle will Ich in ihren Reihen sehen. Mein Volk ist das Kind des Lichtes, der Apostel des Friedens, der Erbe meiner Weisheit. In seiner Mitte finden alle meine Kinder Platz.

67. Jünger, hört Mir unermüdlich zu, damit es euch im Augenblick meines Abschieds nicht leid tut, meinen Ruf nicht beachtet zu haben.

68. Ich will, dass euch jene Stunde betend, voller Inbrunst, Liebe und Dankbarkeit antrifft. So, in jener Atmosphäre von Vergeistigung, Andacht und Verständnis werdet ihr nicht verhindern wollen, dass meine Kundgabe unter euch endet, und eurem Vater für die Unterweisungen danken, die Er euch gab.

69. Meine Stimme wird in eurem Gewissen ertönen und euch tiefe Wehmut fühlen lassen. Aber es wird nicht die Stimme eines Todgeweihten sein, die zu euch spricht, sondern die eines Vaters, der euch aussendet, um einen schwierigen Auftrag zu erfüllen, und der in Erwartung eurer Rückkehr ist, um euch liebevoll zu umarmen. Ich sage euch all dies, damit in euren Herzen keine Trauer ist, wenn mein Wort endet.

Erinnert euch, dass all jene, die in der Zweiten Zeit wegen des Todes des Meisters trauerten, bald überrascht wurden, als sie Ihn glorreich, voller Leben und Licht gen Himmel auffahren sahen, weil seine Heimat nicht unter den Toten war.

70. Ich werde euch am letzten Tage meiner Kundgabe nur weinen lassen, wenn eure Tränen solche der Reue wegen der vergeudeten Zeit und der ungenutzten Lektionen sind.

71. Wer von denen, die mein Wort in der Dritten Zeit vernommen haben, weiß nicht, dass der letzte Tag von 1950 der durch den Willen des Vaters festgesetzte Zeitpunkt für das Ende dieser Kundgabe ist? Niemand. Denn in all diesen Versammlungsstätten und in unzähligen Formen habe Ich es euch wissen lassen.

72. Nicht, weil das Göttliche und das Geistige der irdischen Zeit unterworfen sind, noch, weil die Entwicklung eures Geistes mit der Uhr oder dem Kalender messbar ist. Es geschieht, weil Ich, solange ihr im Körper und zu klein seid, um das Ende eines geistigen Zeitabschnitts oder das Kommen eines neuen Zeitalters zu erfahren, das Geistige bis zu einer gewissen Grenze menschlich und irdisch verständlich machen muss, um es für euch fassbar zu machen.

73. Jetzt frage Ich euch, Jünger: Wollt ihr meine Gegenwart nach meinem Abschied geistig und in intensiver Weise fühlen? Die Bedingung dafür wird sein, dass ihr brüderlich vereint seid. Wenn es nicht so sein sollte, werdet ihr meine Gegenwart nicht wahrnehmen können, noch euch der Kraft erfreuen können, die von diesem geistigen Gefühl ausgeht.

74. Wollt ihr geistig die Antwort auf alles erhalten, was ihr in dieser Zeit nicht verstehen konntet? Habt Vergeistigung, und ihr werdet meine Antwort vernehmen können.

75. Es werden Augenblicke der Verlassenheit und des Schweigens kommen. Dies wird geschehen, damit ihr euch im Gebet zu Mir erhebt. Aber es wird Augenblicke geben, in denen ihr das Gefühl haben werdet, Mich nicht gefunden zu haben. Dennoch — wenn ihr noch nicht die Gegenwart meines Geistes wahrnehmt, so harret trotzdem aus, seid unbesorgt, denn es ist die Prüfung für euren Glauben und für eure Vergeistigung. Bleibt beharrlich, denn in dem am wenigsten erwarteten Augenblick werde Ich kommen, strahlend wie ein Lichtstrahl, um Mich in eurem Verstande und eurem Herzen niederzulassen und euch zu sagen: "Seid gesegnet, denn ihr habt darauf vertraut, dass der Meister keinen Ruf unerhört lassen kann."

76. Mut, Glaube und Geduld werden Tugenden sein, die immer in euch sein müssen. Denn es naht die Zeit des Kampfes der Weltanschauungen, des Krieges der Glaubensüberzeugungen und der geistigen Schlacht, und es ist besser, wenn ihr durch Betätigung und Erfahrung stark geworden seid und nicht nur durch Kenntnis meiner Lehre.

77. Volk: Meine Lehrstunde ist nun zu Ende. Bleibt noch für einige Augenblicke im "Geistigen Tale" und sendet von dort aus eure Gedanken zu allen Völkern der Erde, wo eure Mitmenschen kämpfen, leiden und gleichfalls Rettung erwarten.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 290

1. Gott ist Licht, Liebe, Gerechtigkeit. Jeder, der in seinem Leben diese Eigenschaften offenbart, wird seinen Herrn repräsentieren und ehren.

2. Ihr alle, vom Kleinsten und Geringsten bis zum Hochstehendsten, müsstet wissen, was Gerechtigkeit, Liebe und Weisheit ist. Ihr alle müsst verstehen, dass das Göttliche Gesetz unwandelbar ist, damit ihr es liebt und nicht bittet, dass Ich euer Schicksal ändere.

3. Wisset: Wenn euer Vater, der Schöpfer, niemals eine seiner Gesetze ändert, so habt ihr nicht das geringste Recht, es zu tun.

4. Euer Geist ist glücklich, weil er sich jetzt zu entwickeln vermochte. Denn jedes Mal, da er zur Erde kommt, um zu inkarnieren, bringt er ein Wissen aus früheren Leben mit, und das Licht, das er im Geistigen Tale empfängt, ist Erfahrung, ist ein Leuchtfeuer, das seinen Entwicklungsweg erhellt.

5. Die Kenntnis des Lebens ist die wahre Wissenschaft, ist das ewige Licht des Geistes, und diese ganze Erfahrung zusammen ist Wissen, das ihr nach und nach erwerbt.

6. Am Ende wird der einzige Schatz, den der Geist bewahrt, das im Lebenskampfe errungene Wissen sein. Deshalb sage Ich euch, dass ihr dieses Licht, das euer Erbe ist, nicht in nutzlosen Werken vergeuden sollt, sondern nur für gute, hochstehende und edle Werke verwenden sollt. Ein Gleichnis dafür, das Ich euch sage, könnt ihr im Geld der Welt finden, das — gut angewendet — Segen ist, wenn jedoch verschwendet nur Übel verursacht.

7. Auch müsst ihr lernen, nicht zu verzweifeln, wenn die Läuterungszeit nur langsam vorübergeht. Denn gerade dann werden viele Tugenden des Geistes im Herzen auf die Probe gestellt, dann kann der Mensch in sich das wahre Gebet entdecken — jenes, das sich von Geist zu Geist vollzieht, schweigend, im Stillen. Dann könnt ihr die Stimme eures inneren Wesens vernehmen — jenes Geistes, den ihr, obwohl er der eure ist, nicht kennt.

Ich muss aus diesem Volke ein Heer bilden und muss aus vielen von euch Führer machen — aber nicht Führer im Sinne von irdischer Macht, nicht für den brudermörderischen Krieg, sondern als Soldaten, um dem Lichte eine Bresche zu schlagen, um mit Frieden und Überzeugungskraft zu siegen, um zu zerstören, ja, aber um das Schädliche zu zerstören und das Gute aufzurichten.

8. Ihr sagt in euren Herzen: "Gott ist Gerechtigkeit." Dann frage Ich euch: Wenn ihr versteht, dass Gott vollkommene Gerechtigkeit und Weisheit ist — warum verlangt ihr dann manchmal, dass die Göttlichen Gesetze abgeändert werden?

9. Ihr urteilt oberflächlich, als ob ihr Kinder wärt, und bedenkt dabei nicht, dass die Prüfungen, die euch geißeln, euer Werk sind. Wenn sie sich daher über euch entladen, wünscht ihr, dass sie von euch weichen, dass das Schicksal abgeändert wird, um nicht zu leiden, um den Leidenskelch nicht länger zu trinken.

Der Grund dafür ist, dass ihr mit eurem geistigen Blick nicht in die Wirklichkeit eindringen könnt, um zu begreifen, dass alles, was ihr erntet, ihr selbst gesät habt und dass ihr euch jedes Leid selbst zugezogen habt.

10. Nein, ihr habt nie verstanden, in die Wahrheit einzudringen, und wenn daher der Schmerz in euer Herz dringt, haltet ihr euch für Opfer einer göttlichen Ungerechtigkeit. Doch Ich sage euch, dass in Gott nicht die kleinste Ungerechtigkeit existieren kann.

11. Die Liebe Gottes ist unveränderlich, unwandelbar und ewig. Wer daher glaubt, dass der Göttliche Geist von Zorn, Grimm und Wut ergriffen werden kann, erliegt einem großen Irrtum. Solche Schwächen sind nur in menschlichen Wesen vorstellbar, wenn ihnen Geistesreife und die Herrschaft über die Leidenschaften fehlen.

12. Zuweilen sagt ihr Mir: "Herr, weshalb müssen wir die Folgen von Werken 'bezahlen', die nicht unsere sind, und weshalb müssen wir die bittere Frucht ernten, die andere erzeugt haben?" — Darauf antworte Ich euch, dass ihr davon nichts versteht, weil ihr nicht wisst, wer ihr früher gewesen seid und welches eure Werke waren.

13. Wie sehr haben all jene die Wahrheit meiner Gerechtigkeit verfälscht, die eine Lehre voller Ängste, Strafen und Unwissenheit predigen! Doch kennt ihr den Grund für diese Handlungsweise? Weil sie Herrschaft über die anderen benötigen, weil sie keine Demut kennen und stattdessen genug Eitelkeit haben, um sich Besitzer der Wahrheit und Erwählte zu nennen, die über den anderen stehen.

14. Sie predigen die Unwissenheit und schüchtern ein, um ihre Stellung als Privilegierte nicht zu verlieren.

15. Nur mein Licht und mein Erbarmen werden die großen Menschenmassen vor dem Verderben und der Finsternis retten können, in die sie geführt werden.

16. Ich tadle jene, die einen blinden Glauben predigen, einen Glauben ohne Erkenntnis, einen durch Ängste und Aberglauben erworbenen Glauben.

17. Hört nicht auf die Worte derer, die alle Übel, die die Menschheit quälen, alle Plagen, Hungersnöte und Seuchen Gott zuschreiben, indem sie diese als Strafen oder Zorn Gottes bezeichnen. Das sind die falschen Propheten.

18. Wendet euch von ihnen ab, denn sie kennen Mich nicht und wollen doch die Menschen lehren, wie Gott ist.

19. Dies ist die Frucht der schlechten Auslegung, die man den Schriften vergangener Zeiten gegeben hat, deren göttliche Sprache noch nicht im Kern der menschlichen Sprache entdeckt wurde, mit der die Offenbarungen und Prophetien niedergeschrieben wurden. Viele sprechen vom Ende der Welt, vom Jüngsten Gericht, vom Tod und von der Hölle ohne die geringste Kenntnis der Wahrheit.

20. Ich kannte das Verlangen nach Licht, das die Menschen schließlich haben würden, und so verhieß Ich ihnen seinerzeit, zurückzukehren, indem Ich ihnen sagte, dass Ich ihnen den Geist der Wahrheit senden würde — ein Versprechen, das Ich gehalten habe und das unaufhörlich, täglich und bei jedem von euch in Erfüllung geht. Doch wenn ihr jenen, die behaupten, alles richtig auszulegen, sagen würdet: "Wisset, dass der Meister im Geiste gekommen ist, um zu euch über seine Lehre zu sprechen" — meint ihr, Jünger, dass sie euch glauben würden? Erkennt, weshalb Ich euch sage, dass eure Zurüstung sehr groß sein muss, damit, wenn ihr auf Verblendete, Törichte, Fanatiker trefft, ihr nicht wankt, sondern mit der echten Gabe des Inneren Wortes und genügend zubereitet, um die geistige Inspiration zu empfangen, die Verstandesorgane zu erleuchten, die Geister zu erschüttern und die Herzen zu bewegen versteht.

21. Meine Lehre ist anders. Ich habe euch gesagt: Es gibt keinen "Tod", die Ewigkeit ist es, die euch erwartet. Es gibt kein ewiges Feuer noch eine Strafe für den Sünder. Es gibt Läuterung, Prüfungen, Erleuchtung.

22. Alles wandelt sich unaufhörlich und geht auf die Vollkommenheit zu. Ein Beispiel dafür habt ihr an euch, da ihr euch mit den Lebensaltern, die ihr in eurem Leben durchlebt, verwandelt und danach nicht mehr da seid, um dann wiederzukommen und einen Schritt nach vorne zu machen.

23. Der Vater wird sein Werk nicht unvollendet lassen. Wie könnt ihr meinen, dass Er eines Tages das zerstören würde, was er geschaffen hat, um es zur Vollkommenheit zu bringen?

24. Betet und lasst den Vater euch seine Lektionen so zukommen, wie es sein Wille ist. Denn ihr wisst nicht, was ihr verdient, was euch nottut, was euch zuträglich ist. Lasst eure Sache in seinen Händen und empfangt mit Sanftmut und mit Wohlgefallen das, was Er euch auch geben mag.

25. Ihr seht, wie anders die Wahrheit ist. Wenn ihr schon in eurem Herzen Furcht haben müsst, soll dies keine Furcht vor Mir sein, sondern vor euch, vor euren Werken, denn deren Folgen werdet ihr nicht entrinnen können.

Ich gewähre euch, dass euer Geist, von der Betrachtung des Unendlichen hingerissen, für kurze Zeit so verharrt, um jenen Frieden zu genießen, den er auf Erden noch nicht finden kann.

26. Jünger: Obwohl ihr auf der Welt lebt, könnt ihr ein geistiges Leben führen. Denn ihr sollt nicht meinen, dass die Vergeistigung darin besteht, sich von dem abzukehren, was dem Körper gemäß ist, sondern darin, die menschlichen Gesetze mit den göttlichen Gesetzen in Übereinstimmung zu bringen.

27. Gesegnet sei, wer meine Gesetze studiert und sie mit den menschlichen Gesetzen zu einem einzigen zu vereinen versteht, denn er wird gesund, stark, hochherzig und glücklich sein.

28. In dieser Zeit durchlebt die Menschheit eine Epoche des Scheiterns und der Verirrungen, der Krankheiten aller Art aufgrund ihres Abweichens von den Gesetzen. Aber wenn sie am meisten verwirrt ist, kommt mein Gesetz als Licht zu den Geistern und ruft die Menschen auf den Weg des Friedens.

29. Meine Offenbarung dieser Zeit ist ein neues Kapitel des Buches meiner Weisheit, es ist ein neues Siegel, das von jenem Buche abgelöst ist, dessen Inhalt sich nun ergießt, die Geister läutert und befreit und die Menschen erneuert.

30. Seht ihr diese Welt, die keine Anzeichen dafür zeigt, dass sie durch ein göttliches Licht erhellt wird? Wahrlich, Ich sage euch: Obwohl die Menschen noch keine großen Beweise dafür geben, dass sie das, was mein Licht ihnen inspiriert, verstehen, wird es keinen einzigen Geist geben, der nicht erwacht ist.

31. Volk, die Kundgebung meines Wortes unter euch ist sehr unscheinbar. Doch wenn die Menschheit diese Botschaft kennen würde und sich vornähme, sie zu befolgen, so wäre sie auf dem Weg zum Heil.

32. Ich musst Mich unter den Armen kundgeben, im Schoße eines Volkes, das nicht mit Überlegenheit prahlte, das aber geistig Sensibilität für meine Gegenwart und meine Inspirationen hatte — eine Sensibilität, die Ich in den Völkern und Nationen, die sich groß, stark und Herren der Erde nennen, nicht gefunden habe.

Das, was Ich über dich, Volk, sage, darfst du nie als Argument verwenden, um mit spiritueller Überlegenheit über die anderen zu prahlen. Denn du musst wissen, dass der, der in Eitelkeit verfällt, stehenbleibt und nicht vorankommt. Wer dagegen demütig ist, schreitet unablässig voran, da er immer glaubt, nur wenig getan zu haben.

33. Begnügt euch nicht damit, dieses Wort zu hören, sondern beobachtet auch alles, was auf eurer Welt und in eurer Umgebung geschieht, damit ihr fortwährend die Erfüllung all dessen erkennen könnt, was Ich euch in meinem Worte ankündige.

34. Wenn ihr schlaft — seht, wie dann die Prüfungen kommen, um euch wachzurütten und euch zu sagen, dass jetzt eine Zeit ist, in der ihr wachsam leben müsst.

35. Bald werdet ihr keine stammelnden Jünger mehr sein und zu mitreißenden Meistern werden, auf deren Weg es Kämpfe, Hinterhältigkeiten und Nachstellungen geben wird. Aber selbst in den dunkelsten Nächten dieser Menschheit werdet ihr das unauslöschliche Licht meiner Wahrheit strahlen sehen.

36. Meine Boten werden sich über die Erde verbreiten, und der Spiritualismus wird auf den Materialismus der Menschen als ein Regen des Friedens, als ein wohltuender Tau niedergehen.

37. Diese törichte und für jede geistige Stimme taube Welt wird noch an mein Kommen in der Dritten Zeit glauben und meine Botschaft lieben. Aber du, Volk, hast die Pflicht, deinen Mit menschen ein Beispiel von Glauben und von Gehorsam zu geben, das Ermutigung und Anreiz auf dem Wege der Menschheit sein soll.

38. Erfüllt eure Aufgaben als Geistwesen und als Menschen auf der Erde. Die Gesetze und den Weg kennt ihr bereits.

39. Gebt eurem Herzen Freiheit, damit es den Schmerz der anderen mitzufühlen beginnt. Lasst es nicht nur damit beschäftigt und bemüht sein, ausschließlich das zu fühlen, was eure Person betrifft. Seid nicht mehr gleichgültig gegenüber den Prüfungen, die die Menschheit durchlebt.

40. Wann wird eure Liebe so groß sein, dass sie viele Mitmenschen umfassen kann, um sie zu lieben, wie ihr jene liebt, die euer Blut in sich tragen und Fleisch von eurem Fleische sind?Wenn ihr wüsstet, dass ihr es mehr dem Geiste als dem Körper nach seid, würden es viele nicht glauben. Doch Ich sage euch: Gewiss seid ihr mehr dem Geist als eurer Körperhülle nach Geschwister, denn der Geist gehört der Ewigkeit an, während der Körper vergänglich ist.

41. Bedenkt also die Tatsache, dass die Familien hier auf Erden heute entstehen und sich morgen wieder auflösen, während die geistige Familie für immer existiert.

42. Heute seid ihr noch nicht imstande, diese Unterweisungen zu fühlen oder zu leben. Aber ihr müsst euer Herz nach und nach bei der Erfüllung der ewigen Bestimmung, einander zu lieben, aufopfern.

43. Wenn eure Schritte auf dem Wege geistiger Brüderlichkeit sicherer zu werden beginnen, werden eure Lippen Unterweisungen auszusprechen beginnen, die euch selbst noch unbekannt sind, und tiefgehende Offenbarungen.

44. Denen, die Mir treu sind, den Starken, denen, die sich wirklich zubereiten — ihnen werde Ich diese Botschaft, dieses Wort anvertrauen, damit sie es rein erhalten, damit sie es verteidigen und vor fremden Beimischungen bewahren. Denn meine Lehre soll die Menschheit bekehren. Doch wenn ihr ihr andere Vorstellungen beimengt und die Wahrheit verbergt, wird die ganze Überzeugungskraft und alles Licht auf euren Lippen und in euren Werken verlorengehen. Seht, wie Ich um euch bemüht bin, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Doch euch kommt es zu, zu beten und euch anzustrengen, um nicht zu fallen.

45. Bald werdet ihr dies Wort nicht mehr vernehmen, und dem Anschein nach werdet ihr allein sein, ohne Hirte auf dem Weg des Lebens. Aber Ich bereite euch vor, damit ihr vom ersten Augenblick an nach dem Abschiedsgruß dieser Kundgebung wisst, dass mein Geist euer Führer sein wird, dass mein Licht in eurem Gewissen strahlen wird, um euch zu ermutigen.

46. Im Laufe der Zeit werden viele von denen, die dieses Werk bisher herabgewürdigt haben, mit großer Reue darüber klagen, dass sie ihren Auftrag nicht erfüllt und die kostbare Zeit vergeudet haben. Doch Ich werde denen, die von Herzen bereuen, sagen: "Hier ist mein Werk, hier ist eure Aufgabe, erhebt euch, um sie zu erfüllen, denn noch ist Zeit dazu."

47. Weh denen, die in ihrer Dummheit oder in ihrem Stolz den Tag ihrer Reue hinauszögern! Denn wenn sie statt Weizen Disteln säen — was wird dann ihre Ernte sein?

48. Ich lese für euch gerade im Buch der Zukunft, damit ihr erfahrt, wie ihr wandeln und wirken sollt.

49. Mein Reich naht sich euch. Daher habe Ich euch mein Wort gesandt, um euch vorzubereiten, und habe Ich euch den Geist Elias' gesandt, um euch zu vereinigen und zu reinigen.

50. Ich bin der Weg, und auf ihm werdet ihr alle zu Mir kommen.

51. Die "Dritte Zeit", in der ihr jetzt lebt, ist die Zeit der Aufdeckung großer Geheimnisse.

52. Gelehrte und Theologen werden ihre Kenntnisse berichtigen müssen angesichts der Wahrheit, die Ich euch derzeit offenbare: Dies ist die Zeit, in der die Menschen ihre Augen dem Lichte meiner Weisheit öffnen sollen — einem Lichte, das Ich in eine Lehre umgewandelt habe, damit ihr durch sie geistig zum wahren Leben aufersteht.

53. Nun soll die Welt die Wahrheit über die "Auferstehung des Fleisches" erfahren, welches die Reinkarnation des Geistes ist.

54. Reinkarnieren bedeutet: zur materiellen Welt zurückkehren, um von neuem als Mensch geboren zu werden; das Auferstehen des Geistes in einem menschlichen Körper, um seine Mission fortzusetzen. Dies ist die Wahrheit über die "Auferstehung des Fleisches", von der eure Vorfahren gesprochen haben, wobei sie ebenso verdrehte wie absurde Auslegungen gegeben haben.

55. Die Reinkarnation ist ein Geschenk, das Gott eurem Geist gewährt hat, damit er sich niemals auf die Armseligkeit der Materie beschränkt, auf seine flüchtige Existenz auf der Erde, auf seine natürlichen Unzulänglichkeiten, sondern der Geist kann — da er einer höheren Natur entstammt — so viele Materiekörper gebrauchen, wie er für die Durchführung seiner großen Aufgaben in der Welt benötigt.

56. Durch diese Gabe beweist der Geist seine unermessliche Überlegenheit über das "Fleisch", über den Tod und über alles Irdische, indem er den Tod überwindet, einen Körper nach dem andern und alle überlebt, so viele ihm auch anvertraut wurden. Er ist Überwinder der Zeit, der Widerstände und der Versuchungen.

57. Das Licht des Spiritualismus offenbart nun der Welt die Wahrheit, die Gerechtigkeit, die Vernunft und die Liebe, welche der geistigen Befähigung zur Reinkarnation innewohnen. Dennoch wird die Welt diese Offenbarung zunächst hartnäckig bekämpfen und ihr den Anschein einer fremdartigen und falschen Lehre geben, um den Menschen guten Glaubens Misstrauen einzuflößen.

58. Unnütz und vergeblich werden die Anstrengungen sein, die die Konfessionen machen, um ihre Gläubigen in den eingefahrenen Geleisen alter Glaubensvorstellungen und unzeitgemäßer Glaubenssysteme zu erhalten. Denn niemand wird das Göttliche Licht aufhalten können, das bis zum Grunde menschlichen Denkvermögens vordringt und den Geist für ein Zeitalter der Offenbarungen, göttlicher Eingebungen, der Erhellung von Zweifeln und Geheimnissen, der geistigen Befreiung erweckt.

59. Auch wird niemand die Flut aufhalten können, welche die Menschheit bilden wird, wenn sie im Verlangen nach ihrer Freiheit des Denkens, des Geistes und des Glaubens aufbricht.

60. Niemand soll glauben, dass Ich den verschiedenen Religionsgemeinschaften ihre Zöglinge, Gläubigen oder Anhänger entreiße — nein. Aber die Stunde ist gekommen, in der eine neue Zeit ihren Anfang nimmt, vergessene Lektionen ans Tageslicht bringt, unnütze Bräuche, Glaubenslehren und Traditionen beseitigt, die Geistwesen von allem Falschen säubert und entäußert, um ihnen das wahre Brot des Geistes zu geben, das immer durch den Ritus ersetzt worden ist.

61. Durch dieses Licht werden die Menschen sich vereinigen, die Völker sich versöhnen, die Feinde einander vergeben, und durch dasselbe wird man die Essenz der Lehre verstehen, die euch seit fast 2000 Jahren mit Worten und Werken unterwies.

62. Erscheint es euch unwahrscheinlich, dass die Menschheit dieser Epoche das Geistige versteht? Dann lasst die Menschheitsgeschichte an euch vorüberziehen, unterstützt durch die Intuition und durch das, was euer Geist euch offenbart, damit ihr wisst, dass es eine Epoche gab, in der — nachdem die Völker der Erde in einen Abgrund von Hass, Lastern, Unwissenheit, Aberglauben und Fanatismus gestürzt waren — sich daraus Menschen emporschwangen, die von Christus inspiriert und von Glauben und Liebe erfüllt waren und sich wie ein unaufhaltsamer Strom aus Licht und Hoffnung über die Nationen und Länder verbreiteten.

63. Christus war auf den Lippen von Jüngern und Märtyrern, die lebten, um den göttlichen Samen der Liebe zu säen und zu verbreiten. Christus offenbarte sich der Welt durch seine Diener und lebte in jedem Herzen derer, die Ihn in seiner göttlichen Passion liebten.

64. Kurz war die Zeit, in der jener Friede und jene Harmonie in den Völkern und Nationen der Erde Frucht trugen, weil das Unkraut der Undankbarkeit und der Gottlosigkeit wieder die Felder bedeckte. Aber in den Tage der Vergeistigung, der Harmonie, des Verständnisses und der Brüderlichkeit — wie viel Frieden, Inspiration und Licht gab es unter den Menschen! Wenn jene Harmonie und jene Vergeistigung einmal zur Essenz eures Lebens werden — könnt ihr euch das Ausmaß vorstellen, in dem sich meine unoffenbarte Weisheit auf den Geist der Menschen ergießen würde?

65. Zweifelt nicht an dem, was die Neue Zeit verheißt. Denn wenn euer Glaube nicht wahrhaftig wäre, wärt ihr nicht würdig, die Erfüllung meines Wortes zu erleben.

66. Lasst euren Geist Mir näherkommen, denn Ich werde ihm das geben, was er benötigt.

67. Empfanget die göttliche Unterweisung und hört Mir unermüdlich zu, dann werdet ihr in kurzer Zeit erleben, wie ihr euch in geistigen Kenntnissen beträchtlich entwickeln werdet.

68. Lasst diese Gnadenzeit nicht ungenutzt, bedenkt, dass ihr viel leiden musstet, um zu diesem Wege gelangen zu können und meine Offenbarung kennenzulernen.

69. Ihr erntet nun nach so vielen Bitternissen eine süße Frucht. Verschwendet sie nicht, denn morgen werdet ihr sie zu den nach Frieden und Wahrheit Hungernden bringen müssen.

70. Wenn der Schmerz euch reinwusch, so bewahrt die Reinheit in dem Geist und im Herzen. Ich will, dass ihr euch vor der Menschheit als ein erneuertes Volk zeigt. Dann werdet ihr anderen Völkern, die sich derzeit durch ihren Schmerz läutern, um würdig zu werden, meine Botschaft zu empfangen, als ein offenes Buch dienen.

71. All diese Völker und Nationen, die den Leidenskelch bis auf den Grund geleert haben, sind dazu berufen, meine neue Kundgebung bald kennenzulernen, welche Honig und Balsam auf so viel Schmerz legen wird.

72. Schon ist mein in der Zweiten Zeit gegebenes Wort bis zu den Grenzen der Erde gelangt. Doch wisset oder erinnert euch daran, dass dies das Zeichen war, das Ich euch gab, dass meine Wiederkunft von allen Menschen empfunden würde.

73. Lasset ihr, denen mein Wort zur Verfügung steht, den Ruf an eure Mitmenschen ergehen. Sagt ihnen, dass Ich nicht gekommen bin, um ihre Verfehlungen zu richten, noch auf ihre Schandflecken achte, sondern dass es ihre Not war, die Mich sie aufsuchen ließ, und dass Ich für jeden von ihnen ein Liebesgeschenk bei Mir habe.

74. Bringt die Liebesgabe zu den Herzen. Dies wird euch dienlich sein, wenn ihr einmal meine Unterweisung zu unbekannten Ländern tragt.

75. Entdeckt ihr nicht im Kern meiner Worte das göttliche Verlangen, dass ihr zu einem hinsichtlich des Denkens, der Gottesverehrung, der Werke und Arbeiten reines Volk werdet?

76. Ich inspiriere euch dazu, Verdienste zu erwerben; aber es soll euch dabei nicht der egoistische Wunsch nach dem eigenen Geistesheil bewegen, sondern ihr sollt eure Werke im Gedanken an eure Mitmenschen tun, im Gedanken an die kommenden Generationen, deren Jubel sehr groß sein wird, wenn sie den Weg durch die "Ersten" geebnet antreffen. Dann wird euer Glück grenzenlos sein, weil die Freude und der Friede eurer Geschwister auch euren Geist erreicht.

Wie anders ist es bei jenen, die nur nach ihrer eigenen Rettung und ihrer Seligkeit trachten; denn wenn sie zu dem Ort gelangen, den sie sich durch ihre Werke erwirkten, können sie keinen Augenblick Friede oder Freude haben, wenn sie jene betrachten, die sie zurückgelassen haben, und die die schwere Last ihrer Leiden ertragen.

77. Wahrlich, Ich sage euch, die wahren Jünger dieser Lehre werden gerecht und rein sein in ihren Werken, wie ihr Gewissen, das mein eigenes Licht ist.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 291

1. Volk: Am Tage meines Abschieds werdet ihr eine Leere in eurer Umgebung fühlen. Ihr werdet euch schwach fühlen, weil ihr euch an dieses Wort gewöhnt habt, in dem ihr lange Zeit Ermutigung, Trost, Balsam und Wissen gefunden habt. Diese Kundgebung wird euch fehlen, die euch so viel Mut im Lebenskampfe gegeben hat.

2. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr bereits ein besseres Verständnis hättet, würdet ihr diesen Tag frohgemut erwarten, im Wissen, dass mein Geist sich nicht von euch trennen wird, und dass meine Inspiration euch keinen Augenblick lang fehlen wird.

3. Erkennt, weshalb Ich euch so oft gesagt habe, dass ihr euch nicht an mein Wort gewöhnen sollt, dass ihr Mir nicht aus Gewohnheit zuhören sollt. Denn jene, die sich so verhalten haben, werden dieses Wort mit großem Schmerz in ihrem Herzen vermissen.

4. Noch bleibt euch eine kurze Zeit, in der ihr viele Unterweisungen verstehen, eure Zweifel beseitigen, euch in euren Vorsätzen bestärken könnt und eure Überlegungen anstellen und Erkenntnisse über die festen Grundlagen dessen gewinnen könnt, was euch mein Gesetz zubilligt.

5. Erinnert euch, dass Ich euch gelehrt habe, alles zurückzuweisen, was eine aufgenötigte Religionsausübung darstellt und was nur eine Gewohnheit ist. Vergesst nicht, dass Ich für euch Religionsausübungen, Verehrungsformen und Glaubensbekenntnisse vereinfacht habe und zugelassen habe, dass euer Gewissen das Steuerruder ist, das euer Lebensschifflein lenken soll.

6. Ich habe euch klar definierte Grundsätze gegeben, damit ihr keine Versuche mit ungewissen Lehren macht, auch wenn sie eurer Meinung nach als zulässig und gut erscheinen.

7. Wer sein ganzes Vertrauen in mein Wort setzt, wird nicht straucheln, noch scheitern, und bald erntet er gute Früchte.

8. Das Gesetz der Liebe, auf das die Nächstenliebe, das Verständnis und die Vergebung gegenüber euren Mitmenschen zurückzuführen ist, ist das Fundament, das Ich euch für eure geistige Mission inspiriert habe.

9. Um meine Wahrheit zu erkennen, bedarf es nicht der menschlichen Gelehrsamkeit, noch der Kenntnisse der Menschen, die in ihren Büchern enthalten sind. Der Geist hat die Gabe und die Fähigkeit, die Wahrheit zu erahnen.

10. Da mein Wort leicht verständlich ist, und die Prinzipien meiner Lehre vollkommen klar ausgedrückt sind, braucht ihr nicht zu fürchten, dass unvorhergesehene Schwierigkeiten euch daran hindern, festen Schrittes euren Weg zu gehen.

11. Ich habe in euren Herzen gelesen und habe festgestellt, dass ihr dieser Unterweisung, die Ich euch gebracht habe, treu bleiben wollt. Wachet und betet, vernehmt und denkt gründlich darüber nach, damit eure guten Vorsätze im Augenblick der Prüfung nicht durch irgendeine Schwachheit von euch zunichte werden. Erinnert euch daran, dass die Menschenscharen, die Jesus in der Zweiten Zeit nachfolgten und die den Anschein erweckten, dass sie Ihn verstanden hatten, ihren Meister in den Augenblicken der Opferung, in der entscheidenden Stunde allein ließen. Selbst die Apostel, die Ihm so nahe nachgefolgt waren, fühlten in jener Stunde ihre Kräfte und selbst ihren Glauben schwach werden.

12. Der Grund dafür ist, dass die menschliche Natur schwach ist und ihr Ermutigung durch einen starken Geist benötigt.

13. Trinkt daher vom Wein meines Wortes, damit ihr stark seid und dann, wenn die Prüfung da ist, beweist, dass ihr Jünger seid, die im Gebet und im Kampfe, in der Selbstbesinnung und in der Praxis gestählt worden seid.

14. Sucht nicht die Verherrlichung meines Werkes durch prunkhafte Mittel oder öffentliche Kundgebungen, denn euer Triumph würde leicht zusammenbrechen, weil ihr ihn nicht auf festen Fundamenten errichtet habt.

15. Beeindruckt eure Mitmenschen nicht durch Zeugnisse von wundersamen Heilungen oder offensichtlichen Wundertaten, denn ihr würdet nur erreichen, euch gegenseitig mit Fanatismus anzustecken. Diejenigen, die wirklich die Wahrheit verkörpern, die eine aufrichtige Gottesverehrung darzubringen verstehen, die wirklich den Samen der Liebe säen und verbreiten, sind so schlicht, so bescheiden und demütig, dass sie unerkannt unter den anderen leben. Sie beten, und niemand weiß es. Sie heilen einen Kranken, und wenige oder niemand sieht sie. Sie weinen um eines Nächsten willen, doch ihre Tränen sind unsichtbar, weil sie sich, statt nach außen zu fließen, zum Vater erheben.

16. Sei unbesorgt, Volk, Ich sage euch nicht, dass alles, was ihr tut, unvollkommen ist. Ich korrigiere nur alles Falsche, doch Ich nehme alles an, was ihr Mir an Gutem darbringt.

17. Vernehmet hier durch mein Wort mit Aufmerksamkeit die Unterweisungen, damit ihr lernt. Doch achtet bei den Handlungen eures Lebens auf die Stimme eures Gewissens, denn es wird euch sagen, ob ihr gut handelt, oder ob ihr schlecht handelt, ob ihr euren Auftrag erfüllt habt oder nicht. Wenn ihr dann euer Herz wegen des Leides eurer Mitmenschen weinen fühlt; wenn ihr die Wohltat, die ihr von Gott empfangt, mit den Notleidenden teilt; wenn ihr das menschliche Elend versteht und euch bemüht, es zu erleichtern, ohne eine Belohnung zu erwarten — dann werdet ihr Mir gerecht und werdet den Frieden fühlen können, den euch das Gewissen beschert.

18. Jünger: Was muss der Spiritualist tun, um der Lehre, die er ausübt, in dieser Zeit der Tragödien, Kriege und des Schmerzes zum Sieg zu verhelfen? Sich mit anderen vereinigen und ihr alle mit Mir, damit eure Macht und euer Licht sich auf der Welt spürbar machen kann.

19. Seht euch die Menschheit an: gleichgültig gegenüber geistigem Fortschritt — nicht nur auf materiellem Gebiet, sondern auch innerhalb der Religionsgemeinschaften, in denen aus der Tradition und der Gewohnheit ein Gesetz gemacht wurde.

20. Seht, wie selbst in diesen Zeiten der Wissenschaft und menschlicher Fortschritte der Mensch noch immer den Menschen tötet, die Völker ihre Bande der Brüderlichkeit oder Freundschaft mit anderen Völkern zerreißen, und die Weltanschauungen der einen mit denen der anderen in Konflikt geraten und zusammenstoßen.

21. Diese für das Göttliche scheinbar unfruchtbaren Felder sind dennoch für die geistige Saat geeignet. Macht euch auf und ihr werdet auf Schritt und Tritt das Verlangen nach Licht, das Elend, die Unwissenheit, den Schmerz in all seinen Formen erleben. Lasst eure Gedanken dorthin gelangen, sendet sie voll guter Wünsche, lichtvollen Ideen und geistiger Inspirationen. Lasst euer tiefempfundenes, aufrichtiges Wort hören, das von Licht, Trost, Balsam durchdrungen ist. Dann werdet ihr erleben, dass die Menschheit ein geeignetes Feld für die Arbeit eures Geistes ist.

22. Arbeitet unermüdlich auf eurem Lebensweg, und Ich versichere euch, dass der Friede, den ihr während desselben durch die erfüllte Mission erfahrt, noch größer sein wird, wenn euer Geist ins Jenseits geht. Doch denkt einstweilen nicht an Belohnungen.

23. Wie armselig ist der Mensch, der noch immer denkt, dass der Geist dazu bestimmt ist, wegen seines kurzen Erdenlaufes im menschlichen Körper einen ewigen Lohn oder eine ewige Strafe zu erhalten!

24. Mein Wort wird in dieser Zeit das Leuchtfeuer sein, das in die Finsternis der Menschheit Licht bringt. Ihr werdet nun erleben, wie diese Welt von heute — materialistisch, feindselig und selbstsüchtig — sich verwandeln wird, weil meine Lehre, manchmal heftig wie ein Unwetter und gelegentlich lind wie ein Lüftchen, das Unlautere wegfegen und der guten Saat Leben geben wird, damit die Menschen ihre Zukunft auf Fundamenten der Liebe und der Harmonie errichten.

25. Wenn die Menschen dahin gelangen, in der Liebe universell zu denken, wird jeder danach trachten, sich zu vervollkommnen, den anderen besser gerecht zu werden und zu dienen. Jede Furcht vor Strafe wird überflüssig sein, der Mensch wird die Gesetze nicht aus Furcht, sondern aus Überzeugung befolgen. Dann erst wird sich die Menschheit geistig und intelligenzmäßig entwickelt haben.

26. Bisher hat der Hochmut des Menschen ihn den geistigen Teil missachten lassen, und das Fehlen dieser Kenntnis hat ihn daran gehindert, vollkommen zu sein.

27. Solange der Mensch nicht lernt, seine körperlichen und seine geistigen Kräfte in Harmonie zu erhalten, wird er nicht das Gleichgewicht finden können, das in seinem Leben bestehen soll.

28. Mein Wort ist bei dir gewesen, Volk. Verstehe es; wenn du jedoch irgendeinen Zweifel haben solltest, so bete, meditiere, erbitte mein Licht, und du wirst die Aufklärung darüber erhalten, was du zu wissen begehrst.

29. Seid willkommen, Wanderer, die ihr im Glauben auszuharren verstandet, hier ist die Belohnung für euer unerschütterliches Vertrauen: es ist mein Wort, auf das ihr so lange gewartet habt. Trinkt nun von ihm, bis ihr genug habt.

30. Willkommen die, die an das Wort des Meisters glauben, denn sie werden die Verwirklichung meiner Verheißung erleben.

31. Jetzt habt ihr das empfangen, worum ihr so lange Zeit gebeten habt. Morgen, wenn ihr vor den großen Menschenscharen steht, werdet ihr wirklich den Grund für meinen Ruf erfahren.

Ich allein weiß, dass es viele Menschen gibt, die in Erwartung der Frohen Botschaft leben, und Ich will nicht, dass sie sterben, ohne zuvor mein Wort auf den Lippen meiner Zeugen vernommen zu haben. Es sind Hungernde und Dürstende, so wie ihr es gewesen seid. doch ebenso, wie Ich Mitleid mit euren Bedürfnissen hatte, so sollt ihr es mit ihnen haben.

32. Die Welt wartet darauf, dass meine Stimme sie ruft; das Herz der Menschen, obschon dem Glauben abgestorben, erwartet, dass sich ihm die Stimme Christi naht und ihm sagt: "Steh auf und wandle".

33. Die "Toten", die "Blinden", die Kranken und die Parias bilden ein sehr großes Volk. Ich werde zu ihnen kommen, denn jene, die geistig oder körperlich leiden, sind am empfänglichsten für meine Gegenwart. Die Großen der Welt — jene, die Macht, Reichtümer und weltliche Herrlichkeiten haben, glauben Mich nicht zu benötigen und erwarten Mich nicht: Was könnte ihnen Christus denn geben, da sie doch sagen, schon alles zu haben? Etwa einige geistige Güter oder einen Platz in der Ewigkeit? Das interessiert sie nicht!

34. Das ist der Grund dafür, weshalb Ich diese Scharen von Armen und Kranken an Leib und Geist gesucht habe, um meine Lehre bei ihnen kundzutun; denn sie sehnten sich nach Mir, sie suchten Mich. So war es nur natürlich, dass sie meine Gegenwart empfanden, als die Zeit kam, Mich aufs neue der Menschheit zu zeigen.

35. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird dieses unermesslich große Volk von Kranken, Armen, Unterdrückten und Parias sich bei meinem Ruf als das stärkste und unbesiegbarste Volk der Welt erheben. Keine menschliche Macht wird seine Stimme zum Schweigen bringen, wenn es sich erhebt und sagt: "Der Herr offenbart sich derzeit. Er sandte uns seine Botschaft, damit wir uns bereit machen würden, um Ihn von Geist zu Geist zu empfangen." So wird es in Wahrheit geschehen, denn die Botschaft zur Vorbereitung und meine Lehre ist es, die Ich durch dafür erwählte Stimmträger übermittle — eine Botschaft, die zu meinen Gesandten in den verschiedenen Teilen der Welt gelangen wird.

36. Mein Wort auf den Lippen meiner Zeugen wird in den Herzen die gleiche Wirkung haben, wie es sie bei diesem Volke hatte, als es dasselbe direkt aus dem Munde eines Stimmträgers vernahm. Aber ihr müsst euch vorbereiten, um mit Lauterkeit zu sprechen. Im Gebet und in der Nächstenliebe werdet ihr euch inspirieren können, und wahrlich, Ich sage euch, die "Toten" werden dann auferstehen, und die Ungläubigen werden bekennen, dass nur die Jünger des Heiligen Geistes so sprechen können.

37. Ich bereite euch vor, denn ihr werdet auf eine Menschheit ohne Frieden, ohne Liebe, ohne Brüderlichkeit noch Harmonie stoßen. Ihr werdet ihr die göttliche Botschaft überbringen, zu deren Verbreiter Ich euch gemacht habe. Dann werdet ihr das Wunder der Erneuerung, das ihr bei euch sich vollziehen saht, sich bei den Völkern und Nationen wiederholen sehen, in die mein Wort gleichfalls gelangen wird, und die Ketten des Materialismus, der Abgötterei, des Lasters und der Unwissenheit zerbrechen wird.

38. Eine große Mission werdet ihr in dieser Dritten Zeit durchführen müssen, wenn Ich euch einmal auf der Welt als Meister zurücklasse.

39. Heute seid ihr das kleine Kind, das mein Wort empfängt, morgen werdet ihr der Jünger sein, der die Unterweisung studiert, und später der Meister oder Apostel, der die Lehre befolgt und lebt, die er empfangen hat. Vergesst nicht, dass euch die Schlichtheit meines Wortes den Beginn eurer Vergeistigung gab, damit ihr ihm niemals Überflüssiges beimengen solltet.

40. Vergleicht eure Gegenwart immer mit eurer Vergangenheit, damit ihr feststellen könnt, ob ihr vorangekommen seid, oder ob ihr im Stillstand verharrt. Wie viele Geistwesen sind aufgrund dieser Prüfung erwacht und haben ausgerufen: "Herr, wie ist es möglich, dass Ich so lange Zeit hindurch geschlafen habe? Wie konnte ich lethargisch, gleichgültig bleiben, während Du unter uns sprichst? Wie konnte ich Dich verneinen, da ich Dich doch in mir trage?"

41. Der Kraft meines Wortes wird niemand widerstehen können, weil es die Macht hat, die Geistwesen zu erwecken, das härteste und gefühlloseste Herz fühlen und erbeben zu lassen. Ich musste euch nicht züchtigen, um euch zur Auftragserfüllung zu nötigen, auch wende Ich keine Gewalt an, um euch auf diesen Weg zu bringen, Ich habe euch nicht einmal durch Worte und Drohungen eingeschüchtert. Meine Stimme ist liebevoll und überzeugend gewesen, und sie hat Glauben, Vertrauen und Gehorsam in euch erweckt.

42. In derselben Weise sollt ihr morgen zu euren Mitmenschen sprechen, und dabei Liebe, nicht Ängste erwecken, denn dann wäre die Saat nicht wahrheitsgemäß.

43. Mein Werk muss rein zur Menschheit gelangen, damit diese sich aufmacht, mein Gesetz zu erfüllen und das Kreuz ihrer Erlösung umarmt.

44. Ich habe den Menschen, der ganzen Menschheit ein Versprechen gegeben, und Ich werde es halten, weil mein Wort das eines Königs ist. Ich werde ihr durch meine Jünger den goldenen Weizen meines Wortes senden, und dieses wird den Menschen zur Zurüstung dienen, damit sie sich bald der Zwiesprache von Geist zu Geist erfreuen können. Denn nach 1950 werde Ich Mich weder hier noch an irgendeinem anderen Ort noch einmal durch das Verstandesorgan eines Stimmträgers kundgeben.

45. Vereinige dich, Volk, denn die Prüfungen rücken näher. Die Feinde meines Wortes werden sich gleichfalls vereinigen, um euch zu bekämpfen und zu zerstreuen. Doch wenn ihr auf die Macht des Gebetes vertraut und euch an meinem Worte stärkt, werdet ihr nicht besiegt werden. Eure Macht wird geistig sein, niemals wird sie auf dem Geld oder auf irdischer Macht beruhen.

46. Nutze diese Gelegenheit, Volk, warte nicht auf andere Zeiten, denn sie werden niemals kommen, um euch das zu bringen, was ihr nicht zu nutzen verstandet.

47. Setzt euch an meinen Tisch mit dem geistigen Verlangen, immer von dem Vielen, das euer Meister euch offenbart, zu lernen.

48. Diese letzten Jahre meiner Kundgabe werden bei all denen, die das zu schätzen wissen, was durch meinen Geist in sie eingeströmt ist, unauslöschlich sein.

49. Meine Jünger werden unermüdlich von all dem sprechen, was der Meister ihnen offenbarte und bekanntmachte.

50. Für die, die in einem Alltagstrott leben und ein Tag wie der andere und eine Lektion wie die andere ist, werden die Herrlichkeiten, die Ich für die letzten Tage meiner Kundgabe aufgehoben habe, unbemerkt vorübergehen. Sie werden auch nicht die Veränderung wahrnehmen, die von dem Zeitpunkt an stattfinden muss, an dem mein Wort endet. Denn sie haben niemals das Verlangen gehabt, aufzusteigen, noch haben sie die Entwicklung geliebt, welche Fortschritt und Vervollkommnung für den Geist ist.

51. Ich muss so sprechen, damit jene erwachen, die noch schlafen. Denn Ich will nicht, dass ein Teil dieses Volkes das Heil erlangt, während der andere zugrunde geht. Mein Verlange ist, dass ihr alle zum Lichte empordringt.

52. Jeder soll ein offenes Buch für seine Mitmenschen sein, und auf dessen Seiten soll sich das widerspiegeln, was jeder in seinem Geist trägt. Die Seiten dieses Buches werden eure Werke sein, und wenn in eurem Wesen Vergeistigung, Liebe und Weisheit vorhanden sind, wird die Welt euch als die Initiatoren einer neuen Zeit erkennen, als die Herolde eines Zeitalters des Lichtes und der geistigen Entwicklung.

Wenn bei euch dagegen nur die Gottesverehrung aus Tradition und im Äußerlichen existiert, wird es in eurem Buche nur Fanatismus, Unwissenheit, Verwirrung und Finsternis geben. Für diese Letzteren wäre es viel besser, nicht von meinem Werke zu sprechen, solange in ihrem Verstande noch nicht das Licht aufgegangen ist. Denn ihr Same wird — statt wohltätig zu sein — für die Arbeit der anderen verderblich sein, auch wenn sie gute Absichten haben.

53. Was hast du mit meinem Worte gemacht, o Volk, dass Ich Mich genötigt sehe, zu diesem Zeitpunkt, da meine Kundgabe schon bald zu Ende geht, so zu euch zu sprechen?

54. Ihr habt geschlafen, Leute, weil ihr dachtet, dass diese Kundgabe ewig dauern würde, und dass sie keine andere Aufgabe hätte, als euch durch mein Wort zu erfreuen und irgendeinen Leidenden, der zu euch kommen würde, zu heilen. Heute hat euch die Realität aufgeweckt: 1950 — das tausende Male als das letzte meiner Kundgabe angekündigte Jahr — steht vor der Tür.

55. Wenige, sehr wenige sind es, die in Erwartung des Jahres 1950 "wachen" und sich auf die Prüfung vorbereiten, die für sie das Ende dieses Zeitabschnitts darstellen wird.

56. Dieses Jahr wird nicht nur für dieses Volk von Bedeutung sein — nein. Wenn es für euch der Abschluss eines Zeitabschnitts und die Geburt eines anderen ist, wird es für die Kirchen ein Jahr des Gerichtes und der Selbstbesinnung sein. Für die Wissenschaft und für die ganze Menschheit insgesamt wird es eine Zeit der Prüfung sein.

57. Wenn dieses Werk sich verbreitet und die Menschen erfahren, dass Ich 1950 mein Wort zum letzten Mal durch das menschliche Verstandesorgan ertönen ließ, werden sie verstehen, dass alles, was sich in diesen Tagen in eurem Leben manifestierte, Rufe des Heiligen Geistes und Funken seines Lichtes waren. Selbst die Theologen werden dann nachdenklich werden.

58. Wachet und betet, ihr Menschenscharen. Denn obwohl die Stunde, in der Ich zum letzten Mal zu euch spreche, schon sehr nahe ist, bleibt noch Zeit, dass ihr durch eine aufrichtige Selbstbetrachtung zu einem Verständnis dessen gelangt, was nun geschieht, und dessen, was ihr in der Zukunft tun müsst.

59. Dies ist eine Unterweisung zur Vorbereitung — eine weitere, die Ich euch gebe —, damit ihr bei dem Tagewerk, das ihr in Angriff nehmen müsst, nicht scheitert.

60. Sei gesegnet, mein Volk. Du kommst im Verlangen nach meinem Worte, welches Trost und Nahrung für euren Geist ist. Ihr habt gelernt, ihm die Essenz, den Sinngehalt zu entnehmen und meinen Willen zu erkennen.

61. Dies Wort, das euren Geist erweckt hat, der so lange Zeit geschlafen hat, ist heute eure Freude, und hat eure Herzen mit Frieden und Liebe erfüllt. Es hat die, die vor Kälte zitterten, eingehüllt, und hat die nach Licht Verlangenden mit Hoffnung erfüllt. Es ist die Offenbarung, die Ich für das Volk Israel und für die ganze Menschheit in meiner Schatzkammer aufbewahrte.

62. In dieser Zeit habe Ich mit euch ebenso geredet, wie Ich im Jenseits mit den Engeln spreche. Ich habe bei eurem Geist keinen Unterschied gemacht, weil er im irdischen Tale lebt, zu dem Ich euch gesandt habe. Ihr alle werdet von Mir gleichermaßen geliebt. Ihr seid dabei, euch zu entwickeln, auf Mich zuzugehen. Denn am Ende des Weges erwarte Ich euch, und mein göttlicher Schoß verlangt nach eurer Gegenwart. Lernt den Weg kennen, damit ihr zum Vaterhause, zum Herzen des Vaters, zum Geist eures Gottes gelangen könnt.

63. Ich habe Mich euch kundgetan, weil ihr immer an den lebendigen Gott, euren alleinigen Gott geglaubt habt, der niemals schweigt, der sich nicht verbirgt, sondern der immer führt, berät und inspiriert. Dieser Glaube nährt euch und rettet euch.

Wenn drei meiner Kinder Mich inmitten der Menschheit in dieser Weise suchen würden, so würde Ich durch ihre Vermittlung schon meine Wohltaten ausgießen. Doch Ich sehe, dass Mir große Menschenscharen zuhören und an Mich glauben.

Das Volk Israel wird bald vollzählig sein — die 144.000, die Ich gekennzeichnet habe, werden am Fuße des Berges sein, in dem leuchtenden "Tale", in der auserwählten Stadt. Dann wird meine Wonne groß sein.

64. Wenn ihr euch zubereitet, werde Ich das ganze Wissen, das die Menschheit benötigt, in euch verströmen. Ich gebe euch eine große Vollmacht, damit ihr von meinem Kommen in der Dritten Zeit sprecht.

65. Mein Wort hat euch viel nachdenken lassen. Ihr habt ein großes Studium begonnen und habt entdeckt, dass meine Unterweisung unendlich ist, dass der Horizont, den es darbietet, täglich weiter ist, und ihr es nicht in seiner ganzen Wahrheit zu begreifen vermögt.

Heute erhaltet ihr eine Unterweisung nach der anderen und könnt mein Wort vergessen. Doch der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr euch im richtigen Augenblick an jede dieser Unterweisungen erinnern werdet, und dann wird eure Überzeugungskraft groß sein.

66. In der Ersten Zeit erwählte Ich den, der Mich auf der Erde zu repräsentieren hatte: Moses, und durch ihn offenbarte Ich meine Weisheit, meine Macht und meine Strenge. Ihr habt Mich soweit verstanden, wie es die geringe Entwicklung eures Geistes zuließ. ich sprach durch den Mund der Patriarchen und der Propheten, und mein Wort drang in die Herzen. Das Volk erhielt meine Inspirationen und meine Gebote. Ich ließ euch die Wüste durchqueren, um euch eine große Lektion zu geben, und ihr habt euren Geist entfaltet und den Glauben und das Vertrauen in Mich erfahren.

67. Nach langer Wanderschaft, nach Jahren der Geduld und der Erfahrung, habt ihr die Gefilde Kanaans betreten und habt die Verheißung verwirklicht gesehen, die mein Geist Tag für Tag wiederholte. Ihr habt das gesegnete und vorbereitete Land gefunden. Es war eine Oase des Friedens, die Ich euch übergab, damit ihr glauben und euch mehren würdet. Als ihr dann durch meine Abgesandten unterrichtet wart, seid ihr unter die Menschen gegangen und habt das Zeugnis von dem Bund, den Gott mit den Menschen schloss, weitergetragen.

68. So habe Ich euch zu allen Zeiten durch meine Verheißungen ermutigt. In dieser Dritten Zeit habe Ich euch gesagt: Ich vertraue euch das Friedenswerk unter der Menschheit an. Ich werde es durch euch vollbringen, sobald ihr zubereitet seid. Doch nicht nur die gegenwärtige Generation wird daran mitwirken, eure Kinder und deren Nachkommen werden das Friedenswerk fortsetzen. Ich zeige dem Volk einen weiten Weg für die Durchführung dieser Mission.

69. Denkt über die Aufträge nach, die Ich dem Volke insgesamt erteilt habe. Die Widrigkeiten, denen ihr auf eurem Wege begegnet, sind groß, und ihr müsst daher stark und kraftvoll sein, um zum Ziel eurer Bestimmung zu gelangen. Ihr müsst in Gemeinschaft mit dem Vater leben, im vollkommenen Gebete, und meine Gesetze beachten, ohne jemals in Fanatismus oder Mystizismus zu verfallen, weil ihr Mich nur im Tempel eures Herzens lieben werdet.

70. Die Gabe des inneren Wortes wird in allen sein, und so werdet ihr mein Werk leicht erklären. Ihr werdet die Herzen der Menschen trösten und ihnen das Brot geben, das sie benötigen. Ihr werdet die Krankheiten des Geistes und des Körpers heilen.

Der Mensch leidet in dieser Zeit, weil er sich von der Erfüllung der göttlichen, moralischen und natürlichen Gesetze entfernt hat, und im Truge dieser Welt Hilfe sucht. Er weiß nicht, dass der Ursprung seiner Krankheit in seinem Geist ist. Er hat bis heute nicht zum Urprinzip der Gesetze, der Ordnung, der geistigen Pflichterfüllung zurückkehren wollen, und ist nicht zu der Quelle zurückgekehrt, aus der alles Gute stammt.

Solange er seinen Blick nicht demütig Mir zuwendet und die empfindsamen Saiten seines Herzens verhärtet bleiben, und nicht der Glaube sein Führer ist, werden die Menschen weiterhin dem Irrtum anheimfallen, werden sie weiterhin krank werden und zugrunde gehen. Dich jedoch, Volk Israel, lasse Ich voller Mut, Frieden und Heilkraft zurück, damit du diese in meinem Namen deinen Mitmenschen zuteilwerden lässt.

71. Haltet einen Augenblick inne, um den rasenden Lauf dieser Welt in den Abgrund zu betrachten. Was sucht die Menschheit? Was sehe Ich in ihren Bestrebungen? Nur Schmerz, Verzweiflung und Tod. Die Stimme des Gewissens hat geschwiegen, und ihre Lampe ist erloschen. Sie erlebt den großen Tag ihrer Sühne, und ihr Schmerz ist groß.

72. Halte sie auf, Volk, bevor sie noch tiefer fällt! Kämpft mit eurem Gebet und euren Gedanken. Lehrt durch das Vorbild, und wenn euch Prüfungen treffen, so gebt Zeichen eures Glaubens und eurer Hoffnung und entdeckt in ihnen nur einen Anlass, um euren Geist zu läutern.

Seid einfach bei all eurem Tun, damit eure Mitmenschen euch verstehen können, macht euer Leben nicht kompliziert. Seid sanftmütig wie Jesus und einfach wie Kinder und Greise, denn diese Tugenden sind ein Zeichen von Vergeistigung.

73. Seid auch wie der Landmann, der sich an seiner Saat erfreut, der in Verbindung mit seinem Gotte lebt. Der Landmann betet, wenn das Licht eines neuen Tages erstrahlt, an dem er ein neues Tagewerk vollbringen wird; und am Mittag und am Abend, wenn die Sonne untergeht, erhebt er erneut seinen Geist, um für alles zu danken, was sein Herr ihm gewährt hat. Für ihn ist alles, was er empfängt, herrlich und vollkommen. Die Sonne, das Wasser, alle Elemente sprechen zu ihm von seinem Gott, und in ihnen liebt er Ihn, sucht er Ihn und erblickt er seine Gegenwart. Seid ihr ebenso, Arbeiter auf der geistigen Flur.

74. Ich habe euch in dieser Zeit kein materielles Ackerland zur Bebauung gegeben. Eure Hände sind nicht imstande, Furchen zu ziehen, um in ihnen materiellen Samen zu versenken. Aber Ich habe euch Sämänner meines Wortes in die Herzen genannt. Euer Tagewerk ist geistig, Ich habe euch alles Notwendige für eure Arbeit gegeben — das Licht, die Liebe, das Wort. So habe Ich einige meiner Kinder sich an ihrer eigenen Aussaat erfreuen sehen.

75. Meine Wohltaten sind nicht unbeachtet an ihnen vorübergegangen. Immer haben sie diese von Mir erhofft, und in den Augenblicken der Prüfung haben sie gesagt: "Der Herr prüft mich, um meinen Glauben zu sehen."

Ihr habt den Schmerz nicht "Feind" genannt, und seid der zahllosen Prüfungen, die Ich euch gesandt habe, nicht überdrüssig geworden.

76. Geliebtes Volk, ihr wisst, dass ihr in Mir lebt, und Ich alle eure Handlungen lenke, dass meine Barmherzigkeit euch gerade in dem Augenblick erhebt, in dem die Prüfung in eurem Herzen Früchte der Selbstbetrachtung und der Erstarkung hinterlässt. Ihr habt mein Wort und meine Gesetze kennengelernt und wisst, dass es neben meiner Liebe und meiner Güte auch meine Gerechtigkeit und meine Strenge gibt. Wenn ihr sündigt, müsst ihr die Folgen eurer Verfehlung erleiden.

77. Ich spreche täglich zu den Menschenherzen, aber die Menschheit hat meine Sprache nicht verstehen wollen. Israel hat mit Mir gesprochen, aber ein großer Teil der Menschen lebt ferne von Mir. Ihr Religionsausübung ist unvollkommen, doch mein Licht und meine Gerechtigkeit bewegen heute die Herzen, und sie beginnen zu erwachen und sich daran zu erinnern, dass es über ihnen einen Gott gibt, der immer liebevoll auf sie blickt.

Die Menschheit ist ins Chaos gestürzt, und den Menschen gelingt es nicht, ihre Probleme zu lösen. Ihre Gesetze haben sich gegen sie gewandt, weil diese Gesetze auf die unvollkommenen Wissenschaften und den Materialismus gegründet waren, den Ich zerstören werde. In kurzer Zeit wird ein Zeitalter des Lichtes für den menschlichen Geist erstrahlen. Die Menschen werden Mir gehorchen und meinen Willen respektieren. Ich sende die Schutzengel, damit sie deren Schritte zu Mir lenken.

78. Ich habe zugelassen, dass die Geistige Welt für kurze Zeit mit den Menschen in Verbindung tritt. Ihr Geist, der ebenso begrenzt ist wie der eure, hat sich voll Reinheit und Erhebung kundgetan. Sie sind herabgekommen, um euch bei dem großen Kampf der Dritten Zeit beizustehen, und ihr habt sie deutlich wahrgenommen. Ihr segensreicher Einfluss hat viele Herzen bekehrt, und ihr Beispiel ist wahrhaftig.

79. Ich segne die geistigen Arbeiter — die Arbeiter, die ihre Gabe entfaltet haben und diese Geistwesen sich kundgeben ließen. Denn die einen wie die anderen haben in meinen Augen Verdienste. Sie werden sich euch bis 1950 kundtun. Danach werden sie euch für immer beistehen, denn dies ist ihre schwierige Mission.

Der Mensch benötigt einen geistigen Führer. Der göttliche Führer steht über allen Geistern und bin Ich. Doch auf der Erde habe Ich allen Menschen einen Engel zugeteilt. Wie sehr haben sie um euretwillen gelitten! Wie oft haben sie auch geweint, wenn sie die Härte des Menschenherzens betrachtet haben! Aber sie lieben Mich und erfüllen geduldig ihre Aufgabe.

80. Jetzt ist der Beginn der Zeit des Heiligen Geistes, in der die Geistwesen, die andere "Täler" bewohnen, sich euch kundgeben — in der alle Grenzen niedergerissen sind, und in der ihr euch gleichfalls zu Mir erheben könnt, und Ich zu euch komme und Mich durch das menschliche Verstandesvermögen kundtue und in eurer eigenen Sprache zu euch spreche.

81. Nach 1950 werde Ich nicht mehr in dieser Sprache zu euch sprechen, Ich werde in einer höheren, hochstehenderen Ausdrucksweise zu euch sprechen, die ihr nach und nach kennenlernen werdet — in jener "Sprache", in der keine materiellen Worte mehr nötig sind.

Ihr seid das spiritualistische Volk, das in dieser Zeit meine Unterweisung empfangen hat. Daher verlange Ich von euch Vergeistigung, damit euer Geist sich offenbaren kann und weder auf seinem Entwicklungsweg, noch in seinem Gebet, noch bei seinen geistigen Handlungen irgendeine Störung erlebt, sondern auf seinem Wege frei ist und zu Mir kommen kann.

Ich habe zu euch viel von geistiger Zwiesprache gesprochen, habe euch gesagt, das ihr sie in einer hochstehenden Weise zu gebrauchen lernen werdet, und ihr diesem Verlangen nachgeben werdet.

82. Ich lasse euch als Licht der Nationen zubereitet zurück. Bereitet euch vor, denn mein Wort dieser Zeit soll das Testament sein, das beste Buch, das es gibt — mehr noch als in euren Händen in euren Herzen, weil Ich euch das vollkommene Wissen offenbart habe.

83. So, wie Ich für euch in der Zweiten Zeit mein Leben hingab und mein Körper wie ein Lamm geopfert wurde, so werde Ich Mich in der Dritten Zeit für jeden Geist als Licht darbringen. Wohl dem Jünger, der sich zubereitet und Mich versteht, denn sein Herz wird eine ewige Heimstatt für Mich sein.

Mein Friede sei mit Euch!






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Unterweisung 292

1. Nehmt eine weitere Seite des Buches der Weisheit entgegen. Ich trage euch auf, diese Botschaft an die kommenden Generationen weiterzugeben, die aufgrund ihrer größeren geistigen Entwicklung imstande sein werden, sich noch mehr in mein Werk zu vertiefen. Jene Generationen werden den Samen der Vergeistigung mit sich bringen, und ihre Aufgabe wird es sein, im Herzen der Menschen ein Paradies des Friedens zu errichten.

2. Den gegenwärtigen habe Ich große Unterweisungen gegeben, aber für das Volk von morgen, meine zukünftigen Jünger, habe Ich noch größere Offenbarungen reserviert, weil sie dann vorbereitet sein werden, sie zu empfangen.

3. Ihr habt Mich oft gefragt, was es jenseits dieser Welt gibt und ob jene Sterne, die im Weltraum ihre Bahnen ziehen, Welten sind wie die eure. Meine Antwort gegenüber eurer Neugier hat den Schleier des Geheimnisses nicht völlig gelüftet, da Ich sehe, dass ihr noch nicht die notwendige Entwicklung habt, um zu verstehen, noch die unbedingt nötige Spiritualität, um mit anderen Welten zu harmonieren. Ihr habt noch nicht die Lehren erkannt und begriffen, die euch der Planet bietet, auf dem ihr lebt, und schon wollt ihr nach anderen Welten suchen. Ihr wart nicht imstande, unter euch, den Bewohnern ein und derselben Welt, zu Brüdern zu werden, und wollt das Dasein von Wesen auf anderen Welten entdecken. Fürs erste soll euch genügen, euch daran zu erinnern, dass Ich euch in der "Zweiten Zeit" sagte: "Im Hause des Vaters gibt es viele Wohnungen", und dass Ich euch jetzt, jene Worte bestätigend, sage, dass ihr nicht die einzigen Bewohner des Universums seid und dass euer Planet nicht der einzige bewohnte ist.

4. Den Generationen von morgen wird es gegeben sein, die Tore, die sie anderen Welten näher bringen, offen zu sehen, und sie werden den Vater zu Recht bewundern.

5. Das Gute und die Liebe, aus denen die Wohltätigkeit und der Friede erblühen, werden die Schlüssel sein, die die Türen des Geheimnisses öffnen, wodurch die Menschen einen Schritt zur universellen Harmonie tun werden.

6. Das Gute und die Liebe, auf euer Leben, eure geistige Verehrung, eure Wissenschaft und eure Arbeit angewendet, werden den Menschen zur wahren Weisheit bringen.

7. Heute seid ihr noch isoliert, begrenzt, behindert, weil euer Eigennutz euch nur für die "Welt" leben ließ, ohne die Freiheit und Erhebung des Geistes anzustreben.

8. Was würde aus euch, eitle Menschen — Wesen, die durch ihren Materialismus klein geworden sind — wenn euch gestattet würde, zu anderen Welten zu gelangen, bevor ihr euch von euren menschlichen Fehlern freigemacht habt? Was wäre der Same, den ihr säen würdet? Zwietracht, maßloser Ehrgeiz, Eitelkeit.

9. Wahrlich, Ich sage euch: Um jenes Wissen zu erlangen, nach dem sich jeder Mensch sehnt, und jene Offenbarung, die sein Denken von den Fragen befreit, die ihn quälen und seine Neugier erwecken, wird sich der Mensch sehr läutern und wachen und beten müssen.

10. Nicht die Wissenschaft allein wird es sein, die ihm meine Geheimnisse offenbart; es ist notwendig, dass jenes Verlangen nach Wissen von geistiger Liebe inspiriert ist.

11. Wenn das Leben der Menschen einmal Spiritualität widerspiegelt — Ich sage euch, dann werden sie sich nicht einmal anstrengen müssen, um jenseits ihrer Welt zu forschen; denn zum selben Zeitpunkt werden sie von denen aufgesucht werden, die höhere Heimstätten bewohnen.

12. Ich hinterlasse diese kurze Botschaft, deren Inhalt euch nur sagen will: "Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung fallt."

13. Vorerst werdet ihr euch weiterhin Fragen stellen und euch selbst antworten. Es ist erforderlich, dass die Kräfte des Geistes allen bekannt und entfaltet sind, um das zu erkennen und zu verstehen, was Gott für euch bestimmt hat. Ich sehe noch zu viel Unbeholfenheit, um das Gute zu tun, um zu beten, um euren Vater zu verehren, weil ihr euren Geist sich nicht äußern noch wirken lasst und ihn an seiner Entfaltung hindert.

14. Ihr habt wahre Schätze in euch, Fähigkeiten und Begabungen, die ihr nicht einmal ahnt, und infolge eurer Unwissenheit vergießt ihr Tränen wie Bedürftige. Was wisst ihr von der Macht des Gebetes und der Kraft der Gedanken? Was wisst ihr vom tiefen Sinngehalt der Zwiesprache von Geist zu Geist? Nichts, du materialistische und irdisch gesinnte Menschheit!

15. Erhebt zuerst den Geist, indem ihr seine Gaben entfaltet, und strebt erst danach nach der Kenntnis dessen, was jenseits eurer Welt und eures Verstandes existiert.

16. Der menschliche Verstand ist klein, ist begrenzt. Warum vertraut ihr ihm das an, was nur der Geist entdecken und erfassen kann?

17. Ach, ihr törichten Kinder dieser Erde, die ihr Mich nicht als Meister haben wolltet, noch Mir geglaubt habt, obwohl viele von euch sagen, dass sie Mich lieben! Nun werdet ihr endlich die Wahrheit meines Wortes begreifen, wenn ihr bekennt, dass Ich der Weg, die Wahrheit und das Leben bin.

18. Jünger, das Leben geht wie eine Lektion von unendlicher Weisheit an euch vorüber, euer Geist nimmt an Wissen zu, und infolgedessen erlangt ihr eine größere Erhebung.

19. Seid Richter eurer eigenen Handlungen, denn die Stimme des Gewissens wird euch immer die Wahrheit sagen. Sie wird euch begreiflich machen, ob ihr allzu langsam voranschreitet, ob ihr allzu schnell geht, oder ob ihr im Stillstand verharrt.

20. Wer bemüht ist, sich zu erkennen und sich zu beurteilen, muss ehrlich zu sich selbst und den anderen sein. Bei all seinen Handlungen wird er die "Stimme" seines Gewissens vernehmen, und seine Schritte auf dem Lebensweg werden sicher sein.

21. Wenn der Geist über den Körper zu siegen beginnt, erfährt er eine sehr große Befriedigung und ein volles Vertrauen in sich selbst.

22. Doch der Meister sagt euch, dass — so viel Einsicht ihr auch über den größeren oder geringeren Wert eurer Werke haben mögt — allein der Vater, welcher der höchste Richter ist, bei diesem endgültigen Urteil die Entscheidung treffen kann.

23. Denkt nicht — weil ihr im Augenblicke, da ihr ein gutes Werk vollbringt, den Wert desselben nicht kennt — dass ihr das Gute, das ihr tatet, niemals erfahren werdet. Ich sage euch, dass keines eurer Werke ohne Lohn bleiben wird.

24. Wenn ihr einst im Geistigen Reiche seid, werdet ihr erkennen, wie oftmals ein kleines Werk, dem Anschein nach von geringer Bedeutung, der Beginn einer Kette von Wohltaten war — einer Kette, die andere immer länger machten, die aber den, der sie begann, für immer mit Genugtuung erfüllen wird.

25. Ihr müsst all dies wissen — ihr, die ihr in die Herzen das Wort säen werdet, das Ich euch in dieser Zeit gebracht habe. Denn oftmals werdet ihr zu euren Mitmenschen sprechen, ohne die Wirkung zu erfahren, die eure Worte bewirkt haben — ohne zu erfahren, ob sie Früchte trugen oder nicht, ohne zu erfahren, ob in jenen Herzen der Same starb, oder ob sie ihn zu bewahren und zu verbreiten wusste. All dies werdet ihr erleben, bis ihr ans Ende des Weges gelangt.

Arbeitet einstweilen, vervielfacht eure guten Werke unter euren Mitmenschen, bereitet für sie Felder vor, damit der Same, den Ich euch anvertraut habe, sich in den Werken derselben fortpflanzt.

26. Weit ist der Weg, auf dem ihr zur Fülle des Lichtes gelangen werdet. Kein Wesen hat einen längeren Weg als den des Geistes, auf welchem der Vater, der Göttliche Bildhauer, der euren Geist formt und glättet, ihm die vollkommene Gestalt gibt.

27. Ich spreche ausführlich zu euch, damit in eurem Reisebündel nicht der Weizen fehlt, den ihr in Erfüllung eurer Mission aussäen müsst.

28. Das Volk Gottes wird ein weiteres Mal unter der Menschheit erscheinen — nicht ein in einer Rasse personifiziertes Volk, sondern eine große Zahl, eine Legion Jünger von Mir, bei denen nicht das Blut, die Rasse oder die Sprache entscheidend ist, sondern der Geist.

29. Dies Volk wird sich nicht darauf beschränken, meine Lehre durch Schriften zu lehren. Damit die Worte Leben haben, muss man sie leben. Dies Volk wird nicht nur Verbreiter von Schriften und Büchern sein, sondern auch von Beispielen und Taten.

30. Heute befreie Ich euch von allem Unnötigen, vom Unreinen und Irrigen, um euch in ein schlichtes und reines Leben einzuführen, über das sich euer Geist emporschwingen kann, wovon er durch seine Werke Zeugnis ablegt.

31. Wenn die Zeit gekommen ist, werde Ich mein Volk der Menschheit präsentieren, und weder wird sich der Meister seiner Jünger schämen, noch werden die Jünger ihren Meister verleugnen. Dieser Zeitpunkt wird mit dem des Krieges der Weltanschauungen zusammenfallen, aus dem wie ein Hauch von Frieden, wie ein Lichtstrahl der Spiritualismus empordringen wird.

32. Schon sucht die Gerechtigkeit des Vaters die irdische Macht der Menschen heim, ihre angesammelten Schätze, um ihnen begreiflich zu machen, dass mein Wort niemals Herrschaftsgewalt und materielle Reichtümer verwenden wird, um zu herrschen oder um sich zu verbreiten.

33. Von jener ganzen moralischen und materiellen Struktur der Menschheit wird "kein Stein auf dem anderen bleiben". Denn damit auf dieser Erde der "neue Mensch" erscheint, ist es unumgänglich, dass jeder Schandfleck getilgt, jede Sünde beseitigt und nur das übriggelassen wird, was guten Samen enthält.

34. Der Lichtglanz meiner Gegenwart und meiner Gerechtigkeit wird auf dem ganzen Erdkreis wahrgenommen werden, und angesichts jenes Lichtes werden die Götzenbilder stürzen, werden die gewohnten Traditionen der Vergessenheit anheimfallen und die unfruchtbaren Riten aufgegeben werden.

35. Ein "neues Lied" wird dem Geist all jener entspringen, die Mich nicht schauen konnten und die Mich schließlich doch sahen, weil sie Mich trotz ihrer Unvollkommenheiten suchten; und ihr wisst ja, dass, wer Mich sucht, Mich immer findet.

36. Was die betrifft, die Mich geleugnet haben, die Mich gemieden haben, die meinen Namen verschwiegen haben, die meine Gegenwart nicht wahrhaben wollen, so werden diesen auf ihrem Wege jene Prüfungen zuteil werden, die ihnen die Augen öffnen und sie gleichfalls die Wahrheit schauen lassen.

37. Was liegt schon daran, dass Mich die einen unter unvollkommenen Vorstellungsweisen lieben und andere Mich leugnen, da Ich doch weiß, dass sie alle Bedürftige sind!

38. Die große Schlacht steht vor der Tür, haltet alle eure Waffen bereit. An diesem Kampfe werdet ihr alle euren Anteil haben, ihr alle werdet euren Teil beitragen: Regierende, Geistliche, Wissenschaftler, Wohlhabende, Reich und Arme — alle.

39. Was blieb vom Tempel Salomons übrig, als die Stunde des Gerichtes kam? Nur die Kenntnis des Gesetzes, das in die Gewissen geschrieben war. Riten, Traditionen, Opfer und Spenden — alles verschwand. Das Allerheiligste und der Altar wurden zerstört, aber das Gesetz und die Worte der Propheten blieben erhalten. Denn sie waren es, die die Menschheit auf ein neues Zeitalter vorbereiteten und die Felder säubern mussten, damit der neue Same aufgehen würde.

40. Jenes Jerusalem, das das israelitische Volk für unverwundbar hielt, wurde zerstört, ebenso wie der Tempel, der sein Stolz war. Dies geschah, weil Ich kam, um unter den Menschen zu regieren. Doch da mein Reich nicht von dieser Welt ist, war es notwendig, den materiellen Tempel zu zerstören, um das geistige Heiligtum im Herzen des Menschen zu errichten.

41. Begreift nun, weshalb meine Apostel jener Zeit nichts im Materiellen erbauten, jedoch Tempel des Glaubens, der Tugend und Liebe in den Herzen errichteten, welche Wort, Geist, Werk, Wahrheit zum Ausdruck brachten. Gold, Weihrauch, Liturgie gab es bei ihnen nicht. Wenn sie ihre Hände auf die Kranken legten, genasen diese. Wenn sie von der Lehre Christi sprachen, errichteten sie Heiligtümer in den Geistwesen der Menschenscharen. Wenn sie vom Kreuze sprachen, blieb dieses wie ein Feuermal in den Geistwesen zurück.

42. "Mein Reich ist nicht von dieser Welt", sage Ich euch noch einmal. Der Tempel des Heiligen Geistes hat keine materiellen Fundamente, hat keine Altäre auf der Erde.

43. Wenn ihr in dieser Zeit die Zerstörung jedes äußerlichen Kultes, den die Menschheit geschaffen hat, erblickt, werdet ihr viele angstvoll fragen sehen: "Warum ließ Gott dies zu?" Sie werden sich die gleiche Frage stellen, wie es die Juden taten, als die Zerstörung ihrer Stadt geschah. Und mein Volk soll es sein, das darauf antwortet, das erklärt, das den Menschen offenbart, dass eine Neue Zeit angebrochen ist und ein neuer Same dabei ist, sich auszubreiten.

44. Das Erdreich wird feucht und aufnahmebereit sein in Erwartung des Saatkorns meiner Sämänner, und hier ist es angebracht, dass ihr einmal über die Verantwortung dieser Sämänner nachdenkt. Wäre es recht, wenn dies Volk, nachdem die Menschheit frei von Fanatismus und sinnbetörender Anbetung sein wird, mit einer neuen Abgötterei daherkäme? Nein, geliebte Jünger und Schüler. Deshalb gibt es auch bei jedem Schritt auf eurem Wege Lektionen und Prüfungen.

45. Groß ist eure Bestimmung! Lasst euch jedoch nicht von schlimmen Vorzeichen beherrschen, sondern seid vielmehr von Mut und Hoffnung erfüllt bei dem Gedanken, dass die Tage der Bitternis, die näherrücken, für das Erwachen und die Läuterung der Menschen notwendig sind, ohne die ihr den siegreichen Einzug der Zeit der Vergeistigung nicht erleben könntet.

46. Lernt, euch über die Widrigkeiten hinwegzusetzen, lasst nicht zu, dass sich Niedergeschlagenheit eures Herzens bemächtigt, und achtet auf eure Gesundheit. Ermuntert das Gemüt eurer Geschwister, indem ihr von Mir sprecht und ihnen meine Lehre aufzeigt, welche Glauben und Hoffnung entzündet.

47. Seht, wie niedergeschlagen viele Menschen leben. Es sind Wesen, die sich im Lebenskampf haben besiegen lassen. Seht, wie früh sie gealtert und grau geworden sind, das Gesicht welk und der Ausdruck melancholisch. Doch wenn die, die stark sein sollen, schwach sind, wird die Jugend dahinwelken, und die Kinder werden nur Trübsal in ihrer Umgebung erblicken.

48. Du, Volk, beraube nicht dein Herz all jener gesunden Freuden, die ihr, obschon sie flüchtig sind, genießen dürft. Esst euer bescheidenes Brot in Frieden, und wahrlich, Ich sage euch, ihr werdet es dann wohlschmeckender und gehaltvoller finden.

49. Entnehmt meinen Worten, dass das, was Ich von euch will, Zuversicht, Glaube, Optimismus, Geistesfrieden und Stärke ist, dass es trotz eurer Mühsale und Plagen keine Bitterkeit in euren Herzen geben soll. Was an Liebenswürdigkeit oder Aufmunterung hättet ihr denen, die es benötigen, zu geben, wenn euer Herz von Leiden, Sorgen oder Unzufriedenheit erfüllt wäre?

50. Gerade in euren Prüfungen sollt ihr das beste Beispiel von Erhebung, Glauben und Demut geben.

51. Wer seinem Leben diese Vergeistigung zu geben vermag, fühlt immer Frieden, und selbst wenn er schläft, ist sein Schlaf ruhig und erholsam, was der Geist nutzt, um sich vom Körper zu lösen in Richtung auf das Jenseits zu, wo er jene göttlichen Kraftströme empfängt, von denen er sich nährt und an denen er den Körper teilhaben lässt.

52. Niemand sage, dass meine Prophetien euer Leben nur düster machen — im Gegenteil, mein Wort rettet euch aus den Düsternissen. Begreift, dass Ich euch vorbereitet habe, damit ihr euch in den Augenblicken des Kampfes nicht gebrechlich fühlt.

53. Euer Geist darf nicht feige werden im Wissen, dass die Schlacht näherrückt, noch dürft ihr daran zweifeln, dass der Friede auf eure Welt zurückkehrt.

54. Ich habe euch bereits gesagt, dass ihr am Ende einer Welt und am Beginn einer anderen seid. Der Planet wird weiterhin derselbe sein, die Natur dieselbe, das Licht auch dasselbe, aber die Art der Menschheit zu leben wird eine andere sein, ihre Ziele, ihre Kämpfe und ihre Ideale werden andere sein. Es wird Gerechtigkeit und Wahrhaftigkeit herrschen.

55. Die Geistwesen, die in der Menschheit jener Tage inkarnieren, werden in ihrer Mehrheit derart dem Guten verpflichtet sein, dass, wenn Menschen auftauchen, die dem Bösen zugeneigt sind, diese sich, so mächtig sie auch seien, dem Lichte der Wahrheit beugen müssen, das jene ihnen vor Augen führen — ganz im Gegensatz zu dem, was derzeit geschieht. Denn da die Verdorbenen in der Überzahl sind, haben sie aus dem Bösen eine Macht geschaffen, die die Guten erstickt, ansteckt und umfangen hält.

56. Eure Welt wird weiterhin ein Prüfstein für Geistwesen sein, eine Welt des Kampfes und der Wiedergutmachung. Noch immer kann Mir eure Erde keine hochstehenden Geistwesen darbringen, die, wenn sie von hier scheiden, sich den Heimstätten der Gerechten nähern. Noch immer kann dies Erdental keine großen Geistwesen beherbergen, die kommen müssen, um auf ihr zu wohnen. Es ist eine Welt zum unaufhörlichen Reinkarnieren, weil die Geistwesen in ihrem nur langsamen Aufstieg begonnene Werke ohne Pflege oder Schulden, ohne Bezahlung hinterlassen.

57. Morgen wird Mir diese Erde in den Werken ihrer Bewohner schöne geistige Blumen darbringen, und diese werden die reifen Früchte zu Mir bringen, die sie nach einem Leben der Beharrlichkeit in der Liebe zum Vater und zu ihren Nächsten ernten.

58. Habt ihr nicht daran gedacht, dass es morgen eure Kinder sein werden, die die Erde bewohnen werden? Und wünscht ihr für eure Kinder etwas Besseres als das, was ihr erreicht habt? "Ja, Vater", sagt Mir euer Herz. Da ihr diesen von Liebe und Barmherzigkeit durchdrungenen Gedanken in euch tragt, so säubert und ebnet ihren Weg. Ich will, dass sie die Spur eurer Schritte vorfinden, und dass sie das bescheidene Erbe einsammeln, das ihr ihnen hinterlasst, das von jenen Generationen in hohen Ehren gehalten werden wird.

59. Es ist nicht von Bedeutung, dass eure Namen in Vergessenheit geraten, das Bedeutungsvolle werden eure Werke sein, weil diese unauslöschlich in den Weg eingeprägt bleiben werden, den ihr gebahnt habt.

60. Wer wird diese Spur auslöschen können, da es meine Gerechtigkeit ist, die sie bewahrt und schützt?

61. Seht, wie viele Geheimnisse euch der Spiritualismus erklärt, wie viele schöne Offenbarungen er euch beschert.

62. Es sind die Strahlen, die das Buch der Sieben Siegel auf euren Geist herabsendet. Es ist die Stimme des Lammes, die spricht und den Inhalt des Sechsten Siegels bekanntmacht.

63. In die tiefen Geheimnisse Gottes dringt nur das Lamm ein, um den Kindern des Herrn jene Weisheit zu offenbaren.

64. Wenn einmal ihr, die Jünger der Dritten Zeit, bereits eine volle Kenntnis dessen habt, was ihr empfangen habt, werdet ihr euch unverzüglich aufmachen, um die gute Nachricht dieser Botschaft zu verbreiten, deren Inhalt für die ganze Menschheit bestimmt ist.

65. Erkennt, dass es inmitten eines so großen Materialismus auch solche gibt, die sich an meine Verheißungen, zurückzukommen, erinnern, die Worte der Propheten studieren und die Ereignisse des Lebens erforschen, weil sie wissen wollen, ob Ich bald komme, ob Ich gegenwärtig bin, oder ob Ich da gewesen bin und bereits wieder wegging.

66. Euch, die ihr Mich in dieser Kundgabeform erlebt und euch so lange Zeit darüber gefreut habt, sage Ich: "Habt Erbarmen mit den Menschen, euren Geschwistern."

67. Bereitet euch vor, damit ihr die Frohe Botschaft weitergebt, die von vielen mit Freude aufgenommen werden wird. Ich sage euch "von vielen" und nicht "von allen", denn manche mögen euch sagen, dass ihnen das von Gott in der "Ersten Zeit" Offenbarte und das, was Christus den Menschen brachte, genügt. Gerade dann sollen eure von Mir bewegten und inspirierten Lippen den ungläubigen Menschen sagen, dass es notwendig ist, die neue Offenbarung kennenzulernen, um die ganze Wahrheit zu erkennen, die den Menschen in den vergangenen Zeiten von Gott gewährt worden ist.

68. Wie werdet ihr euch euren Mitmenschen vernehmbar machen können, ohne euch dem Spott und harten Urteilen auszusetzen? Indem ihr euch wie wahre Apostel und Überbringer dieser Wahrheit vorbereitet und dieses Licht in eurem Herzen mit der Ermahnung tragt, dass ihr es ohne Schatten und ohne Makel den Geistern der Menschen übergebt.

69. Nicht ihr werdet die Erlöser der Völker der Erde sein, aber ihr werdet mit dem Meister, dem Erlöser und Retter dieser und aller Welten, von euch und von allen Geistwesen zusammenarbeiten.

70. Ich will Mich an meinem eigenen Werke erfreuen, will Mich von all jenen geliebt und verstanden fühlen, denen der Vater einen Funken seines eigenen Geistes gab. Ich will, dass alle zu Mir gelangen, um ihnen von meinem Reiche aus die Herrlichkeit des Göttlichen Werkes zu zeigen und sie alle bei dieser Betrachtung die höchste Glückseligkeit darüber erleben, dass sie den ganzen Weg zurückgelegt haben, der zum Herrn führt.

71. Mein Werk ist ewig, die Beendigung meines Wortes unter euch wird kein Ende bedeuten, sondern vielmehr den Beginn eures Kampfes.

72. Die Lippen der Stimmträger werden meine Stimme nicht mehr übermitteln, aber meine Inspiration wird Licht in deren Verstand bringen, um ihnen zu helfen, das Wort zu begreifen, das aus ihrem Munde kam, damit sie es den Menschenscharen auszulegen verstehen.

73. Der Sinn der Kundgabe meines Geistes durch diese Verstandesorgane ist gerade der gewesen, dass ihr durch diese Unterweisungen lernen würdet, Mich später von Geist zu Geist zu suchen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 293

1. Meine Liebe beleuchtet euch wie eine unendlich große Sonne und hüllt euch alle ein.

2. Hier bin Ich und lasse in euren Verstand meine zum Wort gewordenen Gedanken einströmen, das für das Herz wohlgefällig, für den Geist höchst liebenswert ist, und das in eurem Munde keinerlei Bitterkeit hinterlässt.

3. Wie die Bienen, die eine Wabe herstellen und sie Tropfen für Tropfen mit Honig füllen, so füllen jene Kindlein, durch die Ich Mich kundtue und mein Wort gebe, mit der Essenz, die von ihren Lippen kommt, Tropfen für Tropfen die Herzen eines nach geistiger Liebe begierigen Volkes.

4. Noch ist die Zahl meines Volkes klein, doch Ich gebe euch meine Unterweisung, als ob es sich um große Menschenmassen handeln würde. Meine Liebe könnte sich von dieser kleinen Zahl nicht aufhalten lassen, weil im Meister keine Vorurteile existieren noch existieren können, wie sie selbstsüchtigen Menschen eigen sind.

5. Sei willkommen vor dem Lichte des Erlösers, du Volk, das von Prüfungen und Kämpfen, von Zweifeln und Ungewissheiten, Trübsal und Schmerz gepeinigt wird.

6. Ihr benötigt die Arznei für den Geist, und Ich komme zu euch, wie Ich in jener Zweiten Zeit kam — als Arzt für Krankheiten des Körpers und des Geistes.

7. Wenn ihr von schweren Problemen gequält, durch Armut niedergedrückt, oder durch die Leiden der Prüfungen verängstigt herbeikommt, sucht ihr in meinem Worte irgendeinen Satz für euren Schmerz — irgendein Wort, das anzeigt, dass euch mein Blick entdeckt hat, und dass Ich eure Stimmen vernehme. Dann rühre Ich euer Herz an und beweise euch, dass Mir nichts verborgen ist. Ich gieße meinen Frieden auf euch aus, gebe euch das erlesene Mahl meiner Unterweisungen und sende euch gestärkt erneut auf den Weg des Lebens, des Kampfes, der Wiedergutmachung.

8. In meinem Lehrworte lernt ihr, dass ihr in euren Prüfungen euren kleinen Teil an Glauben, an Hoffnung, an Geduld und an Standhaftigkeit beitragt, und dass das Übrige die Liebe eures Vaters tut.

9. Wer auf mich vertraut, wird nicht verzweifeln können, und wie lieblich ist die Belohnung für den, der auf die Liebe und auf die Barmherzigkeit seines Herrn zu vertrauen wusste.

10. Ich bin Der, der sich eurem Herzen naht, wenn ihr weint. Ich bin Christus, und Christus bedeutet Liebe.

11. Daher heile und ermutige Ich dich, geliebtes Volk. Denn es werden Zeiten kommen, in denen Ich unter den am meisten Zubereiteten und unter den Inbrünstigsten, unter denen, die in der Ergründung meines Wortes am meisten fortgeschritten sind, die Meinen erwählen werde, und sie werden meine ersten Sendboten, meine ersten Zeugen und auch die ersten sein, die von Geist zu Geist mit ihrem Vater Zwiesprache halten werden.

12. Denkt jedoch nicht, dass es Mir gefällt, einige zu erwählen und andere abzulehnen — dies ist niemals der Fall, Jünger. Aber Ich werde Mich eurer je nach dem Grad an Zurüstung bedienen, den ihr nach und nach erreicht und den ihr benötigt, um Mir dienen zu können.

13. Ebenso wie heute die, die sich zuzubereiten vermochten, die geistige Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen erlangt haben, so werden Zeiten kommen, in denen meine Stimme wie himmlische Harmonie zu eurem Geiste gelangt und euren Verstand durch die Weisheit meiner Offenbarungen und die lichtvollen Eingebungen, die mein Geist euch sendet, in Erstaunen und Bewunderung versetzen.

14. Diese Zeit wird kommen, zweifelt nicht daran; aber Ich lege sie nicht fest. Vieles hängt von euch ab, von eurem Eifer und eurer Liebe, damit diese Zeit nicht mehr eine Sache der Zukunft ist, sondern gegenwärtig wird.

15. Aber denkt nicht gering von dem, was Ich euch derzeit durch das bescheidene Verstandesvermögen eurer geschwisterlichen Stimmträger gebe. Denn meine Unterweisungen schulen euch, damit euer Geist sich entwickelt und die Zwiesprache von Geist zu Geist zu erwarten vermag. Ach, wenn ihr doch den geheimen Sinn eines jeden Wortes des Meisters zu suchen verstündet — wie viele erstaunliche Offenbarungen würdet ihr finden! Wie viel Licht würde euch zuteil, um es in eurem Leben anzuwenden!

16. Euch, den Jüngern dieses Werkes und Zeugen dieses Wortes, euch sagt euer Meister, dass, wenn ihr diese Lektion, die Ich euch durch das menschliche Verstandesvermögen offenbart habe, nicht versteht noch befolgt, ihr nicht zu der neuen Unterweisung werdet fortschreiten können, die eurem Geiste verheißen ist, und die direkt zwischen dem Meister und dem Jünger geschehen wird — innerlich, ohne die Notwendigkeit von äußerlichen Mitteln oder Formen.

17. Noch seid ihr nicht auf der Höhe der Unterweisung, die Ich euch derzeit kundtue — und doch wollt ihr bereits jene Gnadengabe besitzen?

18. Wenn ihr den Grad an Fortschritt erreicht hättet, den mein Wort verlangt, würdet ihr im Lichte eures Geistes wirken, und würdet ihr euren heilsamen Einfluss bei den anderen fühlbar machen. Aber es ist nicht so, und daher wiederholen sich zu eurem großen Bedauern die Lektionen.

19. Drei verschiedene Kundgebungen eines einzigen Göttlichen Geistes sind die Offenbarungen gewesen, die der Mensch im Laufe der Zeit von Gott erhalten hat, unterteilt in drei Zeitalter. Viele Male und auf vielerlei Weise habe Ich euch das erklärt, was ihr irrtümlich "Heiligste Dreieinigkeit" nennt, und was ihr nicht erklären könntet, weil ihr es nicht begriffen habt.

20. Ich habe euch erklärt, dass das, was ihr Vater nennt, die absolute Macht Gottes, des Universellen Schöpfers, ist, der einzige Ungeschaffene; dass Der, den ihr "Sohn" nennt, Christus ist, das heißt die Offenbarung der vollkommenen Liebe des Vaters zu seinen Geschöpfen, und dass das, was ihr "Heiliger Geist" nennt, die Weisheit ist, die euch Gott in dieser Zeit als Licht sendet, in der euer Geist fähig ist, meine Offenbarungen besser zu verstehen.

21. Jenes Licht des Heiligen Geistes, jene Weisheit Gottes, wird bald in diesem dritten Zeitalter, das ihr entstehen seht, regieren und das Denken einer Menschheit erleuchten, die Spiritualität benötigt, die nach Wahrheit dürstet und nach Liebe hungert.

22. Drei "Reiche" habe Ich unter den Menschen eingesetzt, die sich bald zu einem einzigen vereinen werden.

23. Das erste war das der Macht und der Gesetzeskraft, das zweite das der Liebe, das dritte ist das der Weisheit.

24. Wenn der Mensch einmal in Einklang mit dem Gesetz, den Unterweisungen und Offenbarungen lebt, die Ich ihm in jedem "Reich" gebracht habe, wird er wahrheitsgemäß sagen können, dass das Himmelreich in das Herz der Menschen gedrungen ist.

25. Ebenso wahr ist, Volk, dass sich ein einziger Gott den Menschen offenbart hat, wenn auch unter drei verschiedenen Aspekten: Wenn ihr in den Werken des Vaters in jenem ersten Zeitalter nach Liebe sucht, werdet ihr sie finden; und wenn ihr das Licht der Weisheit sucht, werdet ihr es gleichfalls entdecken, so wie ihr in den Werken und Worten Christi nicht nur der Liebe begegnen werdet, sondern auch der Macht und der Weisheit. Was wäre also seltsam daran, wenn ihr in den Werken des Heiligen Geistes in dieser Zeit sowohl die Kraft, das Gesetz und die Macht, als auch die Liebe, die Zärtlichkeit und den Heilbalsam entdecken würdet

26. Dieses ist das hochstehendste Reich — nicht aufgrund des Lichtes, denn dieses ist immer dasselbe, sondern weil die Menschen für ein höheres Leben befähigter sind.

27. Es wird das Reich des Lichtes sein, das die Verstandesorgane und die Geister erleuchtet — eines Lichtes, das die Menschheit verwandeln wird. Die Helligkeit wird so groß sein, dass alle, die Mich verneint haben, dies nicht mehr tun werden, und die, die töricht gewesen sind, werden ihre Torheit aufgeben, weil sie die Wahrheit in hellem Tageslichte und klar wie das Firmament schauen werden.

28. Einstweilen muss Ich vom Rest der Menschen ein Volk entfernen, das aus Herzen guten Willens besteht, die Mir, wenn die Stunde gekommen ist, als Arbeiter der Vergeistigung dienen. Hier, in der Stille und in der Bescheidenheit bereite Ich sie vor und unterrichte sie.

29. So, wie der Landmann sein Land kultiviert, wie der Handwerker sich seiner Arbeit widmet, wie der Gelehrte sich seinen Betrachtungen überlässt und der Philosoph seinen Träumen — so, wie alle Menschen sich in einem sorgenvollen und verzweifelten Lebenskampfe abplagen, so will Ich ein Volk schaffen, das von Vergeistigung, Frieden, Gutem, von einer höheren Erkenntnis des Lebens inspiriert ist, das als guter Sämann arbeitet und wacht, das sich wie der Gelehrte abmüht, wie der Philosoph Träume hat, das um die wahre Nahrung des Geistes ringt, wie die Menschheit um das tägliche Brot kämpft.

30. Der wahre Spiritualist wird jener sein, der die Gesetze des Geistes und die der Materie vereint und aus ihnen eine tugendreiche, gewissenhafte und hochstehende Lebensnorm macht.

31. Heute seid ihr meine kleinen Jünger, die in ihren einsamen Meditationen nach und nach ihren Geist formen, um danach ihren Mitmenschen helfen zu können, ihr Wohlergehen zu erwirken.

32. Ein Jünger Jesu ist jener, der durch das Wort bezwingt, der überzeugt und tröstet, der erhebt und erweckt, der aus dem Bezwungenen einen Überwinder seiner selbst und der Widerwärtigkeiten macht.

33. Ein Apostel Christi kann keinen Egoismus in seinem Herzen tragen, indem er nur an seine eigenen Leiden oder Sorgen denkt. Er sorgt sich nicht um das Seine, sondern denkt an die anderen, mit dem absoluten Vertrauen,dass er nichts vernachlässigt hat, weil der Vater unverzüglich jenem beisteht, der das Seine zurückgelassen hat, um sich einem Kinde des Herrn zu widmen, das geistigen Beistand benötigt. Und jener, der sich selbst vergaß, um einem Nächsten ein Lächeln der Hoffnung, einen Trost für seine Traurigkeit, einen Tropfen Balsam für seinen Schmerz zu bringen, findet sein Heim bei seiner Rückkehr von einem Licht erhellt, welches Segen, Freude und Frieden ist.

34. Wenn die Menschen sich einmal ein wenig als Geschwister ihrer Nächsten und ein wenig als Eltern der Kinder der ganzen Erde fühlen, dann werden sie einen festen Schritt in meiner Lehre getan haben.

35. Wie wenige wissen um die große Wissenschaft des Lebens, dessen Kraft und Ursprung die Liebe zur Grundlage hat.

36. Wer lernt, gut zu sein aufgrund der göttlichen Unterweisung, die meine Lehre enthält, wird gleich dem Brot sein müssen, das auf dem Tische geteilt wird, um es an alle zu verteilen, die an ihm Platz nehmen, um zu essen.

37. Ihr könnt nicht behaupten, dass ihr auf meinem Weg der Liebe wandelt, solange ihr noch nicht ganz von Güte erfüllt seid, und ihr euren geistigen Fortschritt vernachlässigt — solange ihr euch mit dem Verhalten der anderen beschäftigt, um es zu zensieren und zu verurteilen.

38. Seid euch dessen gewiss, dass, solange ihr euer Herz und euer Denken nicht reinigt, ihr ein Hemmnis dafür sein werdet, dass mein Licht zu eurem Wesen gelangen und in dasselbe eindringen kann. Denn die schlechten Gedanken, Worte und Gefühle sind Hindernisse dafür, dass dieses Licht, das ganz Reinheit ist, in eurem Geist wohnen kann.

39. Ihr müsst die Wohnung reinigen, damit Ich in euer Herz einziehen kann — aber nicht nur für einen Augenblick, sondern für immer. Ich will in der geheimen Kammer eures Herzens wohnen. Aber hört auf, Mich nur zu rufen, um dort einige kurze Augenblicke zu sein, nur solange eure Zubereitung anhält, um danach hinausgeworfen zu werden, sobald eure Leidenschaften erwachen.

40. Die Welt und ihre Versuchungen sind stark, daher müssen eure guten Vorsätze noch stärker sein, damit euer Wille inmitten des Kampfes und der Prüfungen nicht schwach wird.

41. Manchmal wiederhole Ich meine Lektionen, weil Ich euren Geist empfindsam machen und euer Herz erbeben lassen will. Wenn Ich nicht so handeln würde, würdet ihr in falsche Vorstellungen über die Wahrheit meines Wortes geraten. Erinnert ihr euch daran, wie jenes alte Volk Israel in seinem Gotte nur unerbittliche Gerechtigkeit, Strenge und Härte sah, und dass es daher — weil es von seinem Herrn diese Vorstellung hatte — die Angst vor Strafe war, die sie das Gesetz Gottes befolgen ließ?

42. Ihr kennt bereits den Irrtum, in dem sich jene befanden, da ihr die unendliche Liebe des Vaters zu den Menschen entdeckt habt.

43. Ihr seht bereits in Gott weniger einen Richter als den Vater von vollkommener und unerschöpflicher Liebe, und Ich sage euch, dass es gut ist, dass ihr in Gott euren Vater seht. Dennoch muss Ich euch sagen, um euch wachzuhalten, dass auch ihr, wie jenes alte Volk, einem neuen Fehler anheimfallen könnt, und dieser Fehler kann darin bestehen, dass ihr euch nicht darum bemüht, euch moralisch und geistig zu bessern, oder dass ihr euch keine Sorgen darüber macht, fortwährend und schwer zu sündigen, in dem Vertrauen, dass der Vater vor allem Liebe ist und euch vergeben wird.

44. Gewiss, Gott ist Liebe, und es gibt kein Vergehen, so schwer es auch sei, das Er nicht vergibt. Aber ihr sollt genau wissen, dass dieser göttlichen Liebe eine Gerechtigkeit entspringt, die unerbittlich ist. Seid euch all dessen bewusst, damit das, was ihr als Erkenntnis meiner Lehre in euch aufgenommen habt, der Wahrheit entspricht und ihr alle irrigen Vorstellungen zunichte macht, die in euch vorhanden sein könnten. Vergesst nicht, dass die Liebe des Vaters euch zwar vergibt, aber dass der Schandfleck — trotz Vergebung — eurem Geist aufgeprägt bleibt, und dass ihr ihn durch Verdienste abwaschen müsst und so der Liebe gerecht werdet, die euch vergab.

45. Ihr habt dazu geneigt, die Augen gegenüber euren schlechten Werken, euren Sünden zu verschließen und die unerwünschte Last zu nehmen und sie in einem fremden Heim zurückzulassen. Aber ihr werdet schließlich begreifen, dass niemand die Schandflecken besser abwaschen kann als jener, der sie seinem Herzen aufgeprägt hat.

46. Warum ist euer Gang so langsam, obwohl es das Tor zum Heile und der Quell der Gnade ist, die euch erwarten? Der Grund dafür ist, dass euch das Gefühl der Kälte im Glauben an Gott, der weltliche Skeptizismus anstecken und ihr zeitweilig wie die Menschen fühlt, die von meiner Barmherzigkeit nichts mehr erwarten.

47. Volk, das Mich an diesem Tage vernimmt — ihr Menschen, die das Glück im vergänglichen Leben voller Vergnügungen suchen — wahrlich Ich sage euch, am Ende wird in eurem Munde nur Bitterkeit und der Vorwurf des Gewissens zurückbleiben, wenn ihr erlebt, wie anders und im Gegensatz zu euren Illusionen das Resultat eures Trachtens ist.

48. Wahrlich, Ich sage euch, um zu leben, zu kämpfen, zu genießen, beim Leiden und beim Sterben werdet ihr nur bestehen können, indem ihr euch auf den Geist stützt, als ob er ein Stab wäre, und der Geist muss immer die Stimme seines Gewissens vernehmen.

49. Die nötige Kraft werdet ihr nur im Glauben finden können.

50. O betrübte Menschheit, verdüstert durch den Schmerz und die Bitternis! Öffne deine Augen, damit du das Kommen des Reiches des Lichtes, des Geistes der Wahrheit erblickst, der zu den bis heute noch schlafenden Geistwesen und Verstandesorganen herniederkommt, um sie aufzuwecken.

51. Es spricht zu euch Christus im Geiste, euer Mittler zwischen Gott und dem Menschen. Denn Christus ist "Das Wort", ist das Wort Gottes, das Wort der Liebe und der Wahrheit. Heute spreche Ich zu euch in einer der zahllosen Formen, in denen Ich euch mein Wort offenbaren kann. Morgen, wenn diese Offenbarungsform vorüber ist, wird mein Wort niedergeschrieben sein, und so, in Schriften, wird es von Provinz zu Provinz, von Heim zu Heim, von Herz zu Herz gehen und die einen erwecken, andere bekehren, wieder andere trösten, wenngleich Ich euch auch dies sagen muss: Manche werden gegenüber der Botschaft unempfänglich bleiben, und manche werden sogar gegen sie lästern.

Doch das ist nicht von Bedeutung, Volk. Er werden Zeiten kommen, in denen die Menschenmassen mein Wort mittels der Schriften begierig suchen. Selbst dies Volk hier wird, wenn es sich an den Sinngehalt und den Klang jenes Wortes erinnern will, das in der Wüste seines Lebens Manna gewesen ist, mit Liebe und Hochachtung die Seiten sammeln, auf denen ihr mein Wort niedergeschrieben habt.

52. Der Mensch benötigt geistige Weisheit, und Ich gebe sie ihm, so wie in der Vergangenheit, in der Ich, da Ich die Menschheit nach Liebe hungernd sah, sie diese lehrte.

53. Für Gott gibt es kein "Unmöglich": Der Mensch hat Gott benötigt, und Er ist zum Menschen gekommen. Er hat ein höheres Wissen benötigt, und der Herr hat ihm tiefgründige Lektionen offenbart. Er hat eine Stärkung seines Glaubens benötigt, und der Vater hat den Glauben des sehr geliebten Kindes gestärkt.

54. Es soll euch nicht verwundern, dass Ich Mich in dieser Dritten Zeit in der Form kundgebe, die eure Ohren bezeugen, und die euer Herz gefühlt hat.

55. Heute habt ihr Mich nicht in einem Menschen inkarnieren sehen, die Gegenwart Christi offenbart sich in der Dritten Zeit durch die Inspiration und die Fähigkeit, sich mit meinem Geiste zu verbinden, die einigen meiner Kinder als Aufgabe gegeben worden ist.

56. Die Menschen sind wegen ihrer verkehrten Auslegungen des von Gott in früheren Zeiten Offenbarten in einen Zustand großer Verwirrung geraten — wegen ihrer Unfähigkeit, in das für sie Unbegreifliche einzudringen, wegen ihres Mangels an geistiger Kraft, um das Licht des Ewigen jenseits der Mauer ihres Materialismus' erblicken zu können.

57. Angesichts eures unermesslichen Mangels an Licht — Licht, das Weisheit, Liebe, Erhebung bedeutet — musste Ich kommen.

58. Um euch dieses Licht zu geben, war es nicht angebracht, dass Ich Mich als Mensch bei euch einstellen würde. Denn um euch zur Vergeistigung anzuregen, war es nötig, dass Ich meine Gegenwart in geistiger, unsichtbarer und dennoch für euren Glauben und eure Liebe fühlbarer Form offenbaren würde.

59. Das Kommen des Heiligen Geistes in dieser Dritten Zeit ist die geistige Manifestation Gottes, jenes machtvollen und gerechtigkeitsliebenden Jehova, der sich in der Ersten Zeit durch die Naturkräfte kundtat, und des liebevollen Jesus, Welcher wahrer Mensch war, aus dem der Vater zu Beginn des Zweiten Zeitalters sprach. Heute komme Ich erneut zu den Menschen, aber Ich komme als Geist, weil Ich weiß, dass ihr nun in der Lage seid, Ihn zu begreifen und Ihm zu glauben, wenn Er mit euch direkt in Verbindung tritt.

60. Dies ist das Zeitalter des Lichtes, dessen Klarheit euch das verstehen lassen wird, was ihr für unerforschlich hieltet. Ich werde in eurem Herzen die Essenz der Lektionen der vergangenen Zeiten hinterlassen. Aber der Fanatismus, den ihr um sie herum großgezogen habt, wird durch die Menschheit selbst in dem Augenblick zerstört werden, in dem sie ihren Entwicklungsweg fortsetzt.

61. Ich spreche hier zu allen, ohne Mich damit aufzuhalten, euch nach Religionsgemeinschaften oder Glaubensbekenntnissen zu unterscheiden. Die geistige Teilung und die Spaltungen haben die Menschen geschaffen, sie sind es, die sich gegenseitig verurteilen, einander bekämpfen und einander Wahrheit absprechen.

62. Ich liebe alle und suche alle, denn Ich sehe, dass ihr alle abseits des Weges wandelt. Was habt ihr aus der Wahrheit und dem Gesetze gemacht? Vielerlei Religionen. ich werfe euch das nicht vor — im Gegenteil, es wurde euch erlaubt, weil ihr unterschiedliche Grade an Verständnis, Fortschritt und Vergeistigung hattet. Aber dass eine Religionsgemeinschaft die übrigen als Feinde betrachtet und sie einander bedrohen, verletzen und töten — dies hat meine Unterweisung niemals vorgeschrieben. Ich sage euch, dass die, die so handeln, keine Verteidiger der Wahrheit sind, sondern Feinde derselben.

63. Warum seid ihr Feinde untereinander, obwohl niemand frei von Schuld ist? Warum die Art und Weise bekämpfen, in der andere die Vollkommenheit erlangen wollen und ihrem Vater näherkommen wollen? Wer ist jener, der sagen kann, dass er die Wahrheit bringt und mit Gott ist, dass er sich für gerettet hält, und wer ist jener, der dazu bestimmt ist, zugrunde zu gehen?

64. Wie töricht seid ihr noch, euch gegenseitig zu verurteilen!

65. Schämt ihr euch nicht, dass ihr in der Zeitenfülle des Lichtes Verfehlungen begeht, und obwohl euer Geist sich bereits über das menschliche Elend erhoben haben müsste.

66. Volk, hier ist die Stimme des Heiligen Geistes, die geistige Kundgebung Gottes mittels eures Verstandesvermögens, die euch kein neues Gesetz noch eine neue Lehre offenbart, sondern eine neue, fortschrittlichere, spirituellere und vollkommenere Art und Weise, mit dem Vater in Verbindung zu treten, Ihn zu empfangen und Ihn zu verehren.

67. Wenn euch der Herr sagte: "Du sollst Gott von ganzem Herzen und ganzem Geiste lieben und deinen Nächsten wie dich selbst", und wenn der Meister euch die Lehre der Liebe predigte, so sagt euch diese geistige Stimme, die aus derselben Quelle stammt, dass ihr euch an das Liebesgesetz klammern sollt, weil es eine Macht hat, die nicht einmal die größten Heere der Welt besitzen, und dass ihre Eroberungen sicher und von Dauer sein werden, weil alles, was ihr auf Fundamenten der Liebe errichtet, ewiges Leben haben wird.

68. Die Menschheit ist im Unglück, der menschliche Verstand ist verstört, das Herz ist wegen der Fähigkeiten, die der Mensch auf der Erde erreicht hat, hochmütig geworden. Das Heilmittel dafür ist jederzeit in seiner Reichweite gewesen, aber er hat es verschmäht. Dieses Heilmittel ist geistiges Wissen.

69. Ich sage euch, dass die, die erwacht sind und sich bewusst sind, was geschieht, die Geeigneten sind, um die Leuchte des Glaubens der Menschen gegenüber dem Geiste Gottes zu entzünden.

70. Begreift, dass euer Geist sich seinen Fähigkeiten, Gaben und Möglichkeiten entsprechend entfalten muss, die euch bis heute nahezu völlig unbekannt sind.

71. Mein Wort offenbart euch keine Einzelheiten über eure Vergangenheit oder eure geistige Zukunft, die euch zu keinem guten Ziele bringen würden. Ich lehre euch jedoch, eure Aufgabe innerhalb der Welt zu erfüllen, zu der ihr gesandt worden seid.

72. Verschmäht daher all jene Ideen, mit denen einige euch beeindrucken möchten, indem sie von eurer Vergangenheit oder eurer Zukunft im Leben des Geistes sprechen.

73. Wisset, Jünger, dass die Vergeistigung dem Gewissen ermöglicht, sich mit größerer Klarheit kundzutun, und wer diese weise Stimme vernimmt, wird sich nicht täuschen lassen.

74. Macht euch mit dem Gewissen vertraut, es ist eine freundschaftliche Stimme, es ist das Licht, durch das der Herr sein Licht hindurchschimmern lässt — ob als Vater, als Meister oder als Richter.

75. Lasst zu, dass euer Gewissen euch in den Prüfungen sagt, dass Ich euch nicht strafe, sondern dass ihr euch gerade läutert, und dass ihr, wenn ihr entfesselte Naturgewalten seht, die Schrecken auslösen, nicht lästern sollt, indem ihr sagt, dass es eine Strafe Gottes ist, sondern dass es eine Prüfung ist, um euch zu läutern.

76. Nur die Reinheit des Geistes wird bewirken können, dass dieser den Glanz seines Lichtgewandes ausstrahlt.

77. Strebt nach der Läuterung, die ihr durch die Ausübung der Liebe unter euren Nächsten erhalten könnt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 294

1. In diesen für die Menschen schwierigen und leidvollen Zeiten wird mein Werk wie ein Leuchtturm für die Schiffbrüchigen sein, wie ein Schild für die Schwachen, wie ein Reisebündel voller Lebensmittel für die Bedürftigen. — Ich spreche zu euch in bildlichem Sinne über das Geistige. Denn Ich habe euch bereits gesagt, dass der Mensch nicht nur vom Brote lebt, sondern auch von meinem Worte.

2. Es ist notwendig, dass ihr den Sinngehalt dieser Wahrheit versteht. Denn viele Bedürftige, Kranke an Körper und Geist werden euren Weg kreuzen. Doch wahrlich, Ich sage euch, ihre körperliche Not wird nicht größer sein als die ihres Geistes. Denn diese wird aus Elend, Hunger, Nacktheit, Kälte, Angst und Finsternis bestehen.

3. Wie sehr müsst ihr zubereitet sein, um in die Herzen zu schauen und das zu erfahren, was sie in sich bergen, was sie verbergen und was sie benötigen! Ich habe euch gelehrt, Geistwesen zu nähren, sie zu heilen, ihnen Licht zu geben und den Weg zu ihrer Aufwärtsentwicklung zu zeigen.

4. Wer dieses Wort vernimmt und es in seinem Herzen bewahrt, wird fähig sein, zu einem Geistesführer, Arzt und Ratgeber zu werden. In seinem Wort wird er ein Geschenk des Friedens und des Trostes für seine Mitmenschen haben, die des Lichtes bedürfen.

5. Während ihr Kranke heilt und sie das göttliche Wort vernehmen lasst, werdet ihr die Auferstehung vieler Geistwesen miterleben, wenn sie, aus ihrem tiefen Schlafe erwachend und durch eure Stimme erschüttert, die Schätze und Gaben entdecken, die sie mit sich trugen, ohne sich dessen bewusst zu sein. Es wird dann eine große Wonne in ihrem Herzen sein, weil sie fühlen werden, Erben ihres Vaters zu sein.

6. Lange Zeit hindurch fühlten sie sich ferne vom Herrn. Aber es genügte ein einziges Wort eines Bruders, eines Sendboten jenes liebevollsten Vaters, und schon erstrahlte ihr ganzes Wesen vor Liebe und Leben.

7. Mein Ruf wird zu allen gelangen, indem er von einem Herzen zum nächsten gelangt. Ebenso hat sich im Stillen die Kunde von meiner geistigen Gegenwart unter euch verbreitet und ist die Kenntnis darüber weitergegeben worden, dass jetzt die Dritte Zeit da ist.

8. Ich will nicht, dass ihr mit meinem Kommen prahlt, noch dass ihr euch solcher Mittel bedient, die der Vergeistigung fremd sind, um meine Botschaft zu verbreiten.

9. Nehmt euch ein Beispiel an meinen Aposteln, die mit Werken der Liebe, mit Worten voller Licht und durch Schriften, die die Wahrheit widerspiegelten, zu allen Völkern der Erde das Zeugnis gelangen ließen, dass Christus, der Göttliche Meister, bei ihnen gewesen ist.

10. Schwaches Volk, du willst dich nicht anstrengen, um dein eigenes Heil zu erlangen. Sind es etwa Opfer, die Ich von euch verlange? Recht einfach ist die Aufgabe, die Ich jedem von euch anvertraut habe. Doch euch erscheint sie als ein Kreuz, dessen Gewicht über eure Kräfte geht.

11. Wenn Ich euch irgendeiner Prüfung unterwerfe, verzweifelt ihr und rebelliert ihr gegen meinen Willen, auch wenn diese mild ist.

12. Wo ist Abraham, von dem Ich das Leben seines geliebten Sohnes forderte und der bereit war, Mir zu gehorchen? Wo könnte Ich die Kraft und den Glauben Moses'' finden, der die Wüste durchquerte, gefolgt von seinem Volke? Und die Treue meiner Apostel, um bis zum Tode den Spuren zu folgen, die ihr Meister hinterließ — wo könnte Ich sie erneut finden?

13. Seht, Ich verlange von euch nicht das Leben eurer Kinder, auch nicht, dass ihr euer Blut in meinem Namen opfert, und dennoch erscheint euch die Mission, die Ich euch anvertraut habe, schwer, und es gibt viele, die sie verweigern.

14. Ich habe euch nur die Mittel aufgezeigt, um Gutes zu tun, euren Nächsten nützlich zu sein, um euch so den immerwährenden Frieden für euren Geist zu erarbeiten und euren Mitmenschen zu helfen, den Berg der Vergeistigung zu ersteigen.

15. Lasst die Stimme eures Gewissens sprechen, hört auf sie und sagt Mir dann, ob diese Mission, die Ich euch anvertraut habe, ein Joch für euch ist. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr jene innere Stimme immer zu vernehmen vermögt, werdet ihr Reuetränen vergießen müssen und Mir sagen: Wie undankbar sind wir Dir gegenüber gewesen, und wie ungerecht zu uns selbst!

16. Wenn ihr diese Betrachtungen angestellt habt, und sich in eurem Herzen feste Vorsätze bilden, eure Mission mit Sanftmut und Liebe zu erfüllen, werdet ihr in eurem Geiste das Licht eures Vaters fühlen, wie Er euch segnet.

17. Fürchte dich nicht, Volk, denn Ich gehe euch voran, lenke eure Schritte und erhelle euren Pfad wie ein unermesslich großer Leuchtturm.

18. Wenn ihr diese heutige Lektion als einen Vorwurf des Meisters auffasst, so fasst sie so auf. Aber geht ihr auf den Grund, dann werdet ihr dort meine Gerechtigkeit, meine Liebe und meinen Eifer für den Teil finden, den Ich euch in meinem Werke anvertraut habe.

19. Erkennt, dass jetzt die Dritte Zeit ist, das Zeitalter des geistigen Lichtes.

20. Seid wohlgemut, denn ihr werdet Zeugen vieler Ereignisse sein und werdet die Gnade haben, viele Offenbarungen zu empfangen.

21. Euer Herz ist nicht verhärtet, euer Gehirn ist für meine Liebe nicht verschlossen, euer Geist ist nicht eingeschlafen. Öffnet die Augen dem Lichte und schärft eure Sinne, damit ihr die Zeichen, die Rufe und Bekundungen meines Geistes und der Geistigen Welt wahrnehmt, die sich über euch bemerkbar machen werden.

22. Für jedes Geschöpf ist der Tag seiner geistigen Befreiung in dieser Zeit festgesetzt — der Zeitpunkt, an dem es für immer aufhört, Sklave der Welt zu sein, Sklave der Versuchungen, Anbeter des Körpers und seiner Vergnügungen.

23. Die falschen Schmuckstücke werden von euch fallen, weil der Geist die Eitelkeiten der Welt verschmäht, um sich mit dem würdigen Mantel der Vergeistigung zu bekleiden.

24. Für wie viele von euch, die ihr mein Wort in dieser Zeit vernommen habt, war der Tag eurer Befreiung gerade jener, an dem ihr zum ersten Mal diese Stimme gehört habt! Mit wie viel Liebe habt ihr in euer Gedächtnis das gesegnete Datum geprägt, an dem ihr euch an das Wunder eurer Auferstehung zum Glauben erinnert!

25. Wohl denen, die viel geweint haben, aber zu warten verstanden. Wohl denen, die zwar sündigten, sich danach jedoch willig der Läuterung unterwarfen, weil sie das Kommen meines Wortes zu ihrem Herzen vorausfühlten. Sie vermochten Mich von dem Tag an, an dem sie zum ersten Mal meiner Kundgebung beiwohnten, von meinem ersten Worte an zu fühlen und zu erkennen. Als Ich die Saiten ihres durch den Schmerz und die Missgeschicke des Lebens empfindsam gewordenen Herzens mit meiner Essenz berührte, fühlten sie durch ihr ganzes Wesen den Göttlichen Lebenssaft des Meisters fließen, und in derselben Zeit, in der sie erstarkten, fielen von ihrem Geist Elend, Makel, Laster, Leiden, Finsternis und Schandflecken ab und bekleidete er sich danach mit dem der Lichtgeist eigenen Gewand, welches die Wahrheit ist.

26. In meine Gegenwart waren Menschen gekommen, die für das geistige Leben tot waren. Doch als sie weggingen, gingen sie als zum Glauben bekehrte Menschen, die endlich wussten, welcher der wahre Weg war. Denn der Glaube ist der Kompass des Geistes.

27. Es ist ein unsagbares Glücksgefühl für den Geist, wenn er zum Glauben aufersteht! Doch dies war nicht alles, noch mehr erwartete jene, die so zum Leben zurückkehrten. Es war die Beglückung, zu wissen, dass sie auf ihren Wege "Tote" würden auferwecken können, wie sie es von ihrem Meister gelernt hatten, und dass sie jedem Erdenwanderer, dem sie begegnen würden, der ohne festes Ziel im Leben wandern würde, die Richtung würden zeigen können.

28. Wer nicht einen Nächsten gerettet hat, wer nicht einem Mitmenschen den verlorenen Glauben oder die Gesundheit wiedergegeben hat, wird sich jene Wonne des Geistes nicht vorstellen können. Wer kann sich dann wohl die Freude vorstellen, der Retter, der Trost, der Meister und die ewige Auferstehung jedes Geistes zu sein? Aber Ich habe diese Freude nicht nur Mir vorbehalten, denn Ich habe etwas von jeder meiner Eigenschaften mit euch geteilt und euch gelehrt, zu retten, zu heilen, zu trösten und zu neuem Leben zu erwecken. Denn Ich will, dass meine Freude die von allen ist, so wie mein Himmelreich alle erwartet.

29. Volk, wenn du fühlst, dass eine höhere Macht euer Wesen umfängt, dann deshalb, weil ihr gerade meine Gegenwart fühlt. Ihr habt euren Geist zubereitet und euren Körper aufnahmebereit gemacht. Daher erfreut ihr euch in diesem Augenblick, von meinem Worte bewegt, der Kraft, die von meinem Geiste ausstrahlt. Bedenkt: Wenn ihr in allen Augenblicken eures Lebens diese Vergeistigung hättet, so würdet ihr überall das Gefühl meiner Gegenwart wahrnehmen. Dann würdet ihr feststellen, dass sich meine Gerechtigkeit in eurem Leben voll offenbart.

30. Ich richte derzeit die Völker der Erde und berühre alle Geistwesen mit meinem Lichte. Aber nur wenige sind sich bewusst, dass ihr Gericht gekommen ist, und noch weniger sind es, die die Gegenwärtigkeit der schon in den vergangenen Zeitaltern angekündigten Zeit ahnen.

31. Allen habe Ich die notwendige Zeit für die Prüfung ihres Lebens im Lichte ihres Gewissens gegeben, ebenso wie für ihre Reue und Erneuerung, falls sie etwas zu bessern oder wiedergutzumachen haben würden. Sowohl den Menschen, die regieren und Gesetze erlassen, als auch denen, die die Menschheit geistig führen, ebenso wie den Wissenschaftlern und allen, die Wissen vermitteln, habe Ich Zeit gewährt, um sich zuzubereiten. Denn alle werden auf die Fragen antworten müssen, die meine Gerechtigkeit ihnen stellen wird.

32. Wenn die Menschen von heute nicht so hart und gefühllos wären, würden sie zweifellos andauernd Botschaften der Geistigen Welt empfangen, und gelegentlich würden sie sich von Scharen von Wesen umgeben sehen, die unablässig auf das Erwachen der Menschen hinwirken, und sie würden feststellen, dass sie niemals allein sind.

33. Die einen nennen jene Welt "unsichtbar", andere "jenseitig". Doch weshalb? Einfach deshalb, weil ihnen der Glaube fehlt, um das Geistige zu "schauen", und weil ihre menschliche Armseligkeit ihnen das Gefühl gibt, einer Welt, die sie in ihren Herzen fühlen müssten, fern und fremd zu sein.

34. Ich musste dies Volk hier, das in der Bescheidenheit dieser Versammlungsräume zusammenkommt, um Mich zu vernehmen, von irdischen Gütern und von Eitelkeiten frei machen, damit es sich von etwas angezogen fühlen würde, das gerade nicht von dieser Welt ist, und das meine Lehre ist.

35. Ich habe euch arm angetroffen, wie ihr wegen der verlorenen Güter geweint habt und deshalb ein wenig vom falschen Glanze der weltlichen Herrlichkeiten enttäuscht und etwas weniger vermaterialisiert wart. Dies hilft euch, die Gegenwart des Geistigen zu fühlen, ebenso wie die Entfaltung und die Besserung eures Geistes zu ersehnen. Wenn ihr reich, gesund wäret, und wenn ihr unter Annehmlichkeiten, Festen und Vergnügungen gelebt hättet — wärt ihr dann auf meinen Ruf hin herbeigeeilt?

36. Erkennt, wie sehr Ich Mich noch immer unter den Menschen fühlbar machen muss, damit die Monarchen meiner Unterweisung folgen.

37. Es ist nicht so, dass Ich euch arm sehen will, und noch viel weniger Not leidend an dem zum Leben und zum Überleben Notwendigen. Aber der entwickelte Mensch muss wissen, dass vor dem Menschlichen der Geist kommt, weil der Geist ohne Erdenkörper leben kann, der Körper dagegen kann nicht ohne den Geist existieren.

38. Ich will, dass alles euer ist, aber dass ihr von dem, was ihr benötigt, bewusst Gebrauch macht; dass ihr geistig reich zu sein versteht und im Materiellen vieles besitzen könnt, wenn ihr guten Gebrauch davon macht und dem einen wie dem anderen seinen wahren Wert und Rang gebt. Wie kann der Geist eines unermesslich reichen Menschen sich selbst schaden, wenn das, was er besitzt, nicht zum Wohle seiner Nächsten ist? Und wie kann ein mächtiger Mensch Schaden nehmen, wenn sein Geist sich bei Gelegenheit zurückzuziehen versteht, um zu beten, und er durch sein Gebet in Gemeinschaft mit Mir ist?

39. Ihr, die ihr diese Offenbarungen hört, begreift die Wahrheit. Aber es gibt viele, die in eben diesen Augenblicken im Finstern Schiffbruch erleiden, und sie muss Ich retten. In dem Unwetter, das näherrückt, werden viele Schiffe untergehen, und es wird Furcht und Klagen und Flüche, Verzweiflung und Tränen geben. Dennoch versichere Ich euch, dass geistig niemand zugrunde gehen wird, denn selbst in der tiefsten Finsternis wird immer ein Licht strahlen, ein Stern, ein Strahl, welcher das Gewissen ist, von dem ein Funken von Glauben und von Hoffnung zum Herzen herabfallen wird.

40. Wenn aus dem Innersten der Menschen der Hilfeschrei zu Mir empordringt, der Mir sagt: "Mein Vater, unser Heiland, komm zu uns, wir verderben", dann werde Ich sie meine Gegenwart fühlen lassen, werde ihnen mein unendliches Erbarmen offenbaren und es ihnen ein weiteres Mal beweisen.

41. Ich habe Durst nach eurem Glauben, nach eurer Reue und eurer Liebe — ein Durst, den ihr bis heute nicht zu löschen vermochtet. Denn immer, wenn Ich euch um das Wasser eurer Liebe gebeten habe, habt ihr Mir den Kelch mit Galle und Essig angeboten.

42. Mein Durst ist der, dass ihr euch untereinander liebt. Denn es würde für euch genügen, dieses Gebot zu erfüllen, und schon würden sofort alle eure Schmerzen, Bitternisse und Leiden aufhören. Mein Durst stellt keine Notwendigkeit für Mich dar, sondern für euch.

43. Jünger, fühlet, wie Ich euch in diesem Worte liebe. Liebt Mich gleichfalls in ihm, weil mein Geist in seinem Sinngehalt ist.

44. Wenn diese Lehre sich verbreitet, wird man euch nach dem Zweck dieser Botschaft fragen, da bereits so viele Religionsgemeinschaften existieren. Dann sollt ihr ihnen offenbaren, dass dieses Wort zur Menschheit gekommen ist, um die Menschen die Zwiesprache von Geist zu Geist zu lehren, die ihre Religionen sie nicht lehren, und dass diese Botschaft das göttliche Licht ist, das euch alle geistigen Eigenschaften offenbart, die ihr besitzt.

45. Dies Volk wird die Frohe Botschaft meines Wortes zur ganzen Menschheit bringen, und durch sie werden die Menschen erkennen, dass es zwischen ihnen und dem Geistigen Reiche nur ein Schritt ist, und dass die unendliche Entfernung, die ihrer Meinung nach zwischen der einen und der anderen Welt existiert, nur das Ergebnis ihrer Vorstellung, ihrer Unwissenheit und ihrer veräußerlichten Religionsausübung gewesen ist.

46. In den vergangenen Zeiten wurde die Menschheit nur auf die Zeit vorbereitet, in der der Zeitpunkt für die geistige Kommunikation geeignet sein würde. Jetzt ist die passende Zeit, in der euer Geist ermächtigt und zugleich fähig ist, sich zu erheben und mit dem höheren Leben in Verbindung zu treten.

47. Meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen hat euch die Wahrheit all dessen bewiesen, was Ich euch soeben gesagt habe, und hat auch als Anreiz gedient für dieses Volk, das Mich vernommen hat und ihm auf diese Weise geholfen, den ersten Schritt hin zur geistigen Zwiesprache zu tun.

48. So, wie Ich euch zuerst gelehrt habe, damit ihr später Schritte von größerer Vollkommenheit auf meinem Pfade tun könntet, so sollt ihr zuerst mit meinem Worte sprechen und es erklären, damit wenn mein Werk einmal von euren Mitmenschen verstanden worden ist, sie zubereitet und fähig sind, mit ihrem Vater und ihren geistigen Geschwistern in Verbindung zu treten.

49. Nicht alle meine Stimmträger waren fähig und willens, sich vorzubereiten, um Mir zu dienen, und oftmals musste Ich mein Licht auf unreine Verstandesorgane herabsenden, die mit Unnützem, wenn nicht sogar mit Sündhaftem beschäftigt waren. Sie haben durch ihre Verfehlung meine Gerechtigkeit auf den Plan gerufen, denn ihr Verstand war jeder Inspiration beraubt und ihre Lippen jeder Beredsamkeit, um die göttliche Botschaft auszudrücken.

In diesen Fällen hat die Hörerschar ihre Ohren gegenüber jenen armseligen Kundgaben verschlossen, hat dafür jedoch ihren Geist geöffnet, um in ihm meine Gegenwart zu fühlen und meine Essenz zu empfangen. Das Volk nährte sich von der Essenz, die ihr meine Barmherzigkeit in jenem Augenblicke sandte; aber der Stimmträger verhinderte eine Botschaft, die nicht von seinen Lippen kam, und zwang so die Anwesenden, von Geist zu Geist mit ihrem Meister Zwiesprache zu halten, obwohl sie noch nicht vorbereitet waren, meine Inspiration in dieser Form zu empfangen.

50. Noch ist genügend Zeit übrig, dass die Stimmträger und die Gemeinden sich zubereiten, damit sie im letzten Jahr meiner Kundgabe durch das Verstandesvermögen des Menschen mein Wort durch die höchsten und lichtvollsten Lehransprachen, die ihr bis dahin vernommen habt, seinen Gipfel erreichen sehen. Ich bin bereit, euch zu belohnen, indem Ich euch jene Zubereitung und jenes Verlangen gewähre, wenn ihr euch wirklich bereit macht. Mein Licht wird in Strömen kommen, euren Geist umfluten und ihn mit Kraft, Weisheit und Vergeistigung sättigen.

51. So muss der Abschied von meinem Worte am Ende dieser Zeit meiner Kundgabe sein — in der größtmöglichen Zubereitung von Geist und Verstand, damit, wenn ihr Mich nicht mehr in dieser Form vernehmt, ihr das unermessliche Verlangen fühlt, meine Stimme zu hören, und dieses Verlangen euch dazu drängt, Mich im Unendlichen, im Göttlichen zu suchen. Denn damit werdet ihr einen festen Schritt auf die geistige Gottesverehrung zu, auf die wahre Zwiesprache zwischen den Kindern und dem Vater zu getan haben.

52. Wenn ihr einmal vor euren Augen nicht mehr die Personen, Objekte oder Gestalten habt, die ihr als Mittel gebraucht, um Mich fühlen zu können, und ihr nur durch das Gebet meine Gegenwart wahrnehmt und meine Inspiration in jedem Augenblicke eures Lebens empfangt, in dem ihr nach Mir verlangt, werdet ihr mit Jubel in euren Herzen ausrufen: "Meister, wie bist Du uns so nahe!"

53. Ich werde weiterhin euer Meister sein, euer Arzt sein, und durch euch werde Ich Mich in den Kranken, die ihr vor Mich bringt, bekunden. Ich werde Inspiration in eurem Verstande und Wort auf euren Lippen sein. Ich werde euch die geistigen Beschützer senden, damit sie euch weiterhin führen und beschützen.

54. Begnügt euch nicht mit dem Ersten, was ihr erreicht, sondern richtet euer Augenmerk und eure Anstrengung darauf, euch zu vervollkommnen. Denn auch diese neue Art, Mich zu suchen, wird einer Entfaltung unterworfen sein.

55. Jetzt ist die Dritte Zeit, in der euer Geist bereits von der Erde aus von sehr hohen Welten und sehr großen Erkenntnissen zu träumen beginnen kann. Denn wer von dieser Welt scheidet und in seinem Geiste die Kenntnis dessen trägt, was er vorfinden wird, und die Entfaltung seiner geistigen Gaben, der wird viele Welten durchqueren, ohne in ihnen zu verweilen, bis er zu jener gelangt, die zu bewohnen ihm aufgrund seiner Verdienste zukommt.

Er wird sich seines geistigen Zustandes voll bewusst sein, wird seine Mission überall, wo er sich befindet, durchzuführen verstehen, wird die Sprache der Liebe, der Harmonie und der Gerechtigkeit kennen und sich mit der Reinheit der geistigen Sprache, welche der Gedanke ist, mitzuteilen vermögen. Bei ihm wird es keine Hindernisse, Verwirrtheit noch Tränen geben, und er wird die höchste Wonne zu erleben beginnen, sich den Heimstätten zu nähern, die ihm gehören, weil sie ihm als ewiges Erbe zustehen.

56. Damit mein Werk im Herzen der Menschen als ein Heiligtum des Glaubens und der Vergeistigung Fuß fassen kann, werden meine Diener viel zu kämpfen haben, wird mein Volk zahllose Prüfungen durchleben müssen.

57. Zunächst wird die Welt diese Lehre ablehnen. Aber ihr werdet den Mut nicht sinken lassen, weil ich euch schon jetzt darauf hinweise, dass der, der sie ablehnt, es mit dem Herzen tun wird, es jedoch nicht durch den Geist des Menschen geschehen wird, da der Geist diese meine Verheißung in sich bewahrt.

58. Ich habe euch nachdrücklich und mit der Reise beschäftigt gesehen, die euch erwartet, und bin zu eurem Herzen gekommen, um euch Frieden zu geben und euch durch mein Wort Wege zu bahnen und Hindernisse niederzureißen, die ihr bereits durch eure Vorstellungskraft zu schaffen beginnt.

59. Wohl denen, die nachdenken, leiden und um mein Werk besorgt sind, denn es ist ein Beweis dafür, dass sie es in ihr Herz geschlossen haben. Ich ermutige dann ihren Geist und liebkose ihn, damit er sich wieder voll Glauben, Frieden und Zuversicht fühlt.

60. An meinem Liebestisch habt ihr das göttliche Brot gegessen, das ihr durch eure Zubereitung verdient habt. Wenn ihr nicht mehr erlangt habt, dann deshalb, weil eure Zurüstung nicht für mehr ausreichte. Wenn ihr an diesem Tage viel erlangt habt, ist es der Beweis dafür gewesen, dass ihr euch dieser Belohnung würdig zu machen verstandet. Auch sage Ich euch, dass, wenn Ich an diesem Tage mein Licht in anderen Versammlungsstätten in Strömen ausgoss, dies geschah, weil die Zuhörerscharen sich vorzubereiten verstanden, und dass dagegen dort, wo diese Vergeistigung nicht existierte, mein Wort in den Gewissen meiner Kinder voller Gerechtigkeit ertönte.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 295

1. Menschheit, du hast den Sinn des Lebens falsch gedeutet, weil du dem Materiellen größere Bedeutung gegeben hast als dem Geistigen. Wenn es nicht so wäre, wäre mein erneutes Kommen unter euch nicht notwendig gewesen. Aber hört, wie mein Wort euch zur Erhebung und zur Vergeistigung einlädt, weil Ich sehe, dass die Menschen gleichgültig gegenüber der Wirklichkeit leben.

2. Meine Lehre hat die Aufgabe, dass ihr euch für das Leben, das euch erwartet und das ewig sein wird, interessiert. Sie soll aus eurem Herzen die Furcht vertreiben, die menschliche Hülle zu verlassen — die Furcht vor dem Tode. Mein Wort will euch von all euren Irrtümern frei machen.

3. Wahrlich, Ich sage euch, es gibt keinen Tod, weil der Schöpfer das Leben ist und seine Werke nicht sterben können.

4. Der Mensch ist es, der mit seiner Vorstellungskraft den Tod geschaffen hat, und der darüber hinaus Höllen und Himmel gemäß seines armseligen Auffassungsvermögen geschaffen hat. Welche richtigen Vorstellungen könnte er da von meiner Existenz, von meiner Gerechtigkeit und von der Wahrheit über das ewige Leben haben? Nur Verwirrung gibt es in den Herzen der Menschen, und diese Verwirrung bildet einen Teil der Fundamente, auf denen die Glaubensüberzeugungen der Mehrheit ruhen. Welche Zukunft erwartet die Menschheit, wenn sie sich weiterhin vom wahren Weg entfernt? Nur Elend, Verstörtheit und Schmerz, wovon sie einen Vorgeschmack in dem Leben voller Missgeschicke hat, das sie auf der Erde führt.

5. Die Lehre des Geistes, meine Lehre, Volk, ist der Lichtstrahl, der die Finsternis durchbricht, in die ihr geraten seid. Nur durch sie werden die Menschen dahin gelangen, eine vollkommene und umfassende Unterweisung über ihre geistige Bestimmung und eine wahre Kenntnis von der Existenz meiner Gerechtigkeit zu haben.

6. Die Menschen von heute können nicht an Gott denken, ohne Ihm in irgendeiner Weise eine sichtbare Gestalt zu geben. Sie können nicht von Versuchungen sprechen, ohne den Einfluss des Bösen in einem Wesen zu personifizieren, dessen Aufgabe es ist, die Geistwesen zu verderben, und ebenso wenig können sie an die Sühne dessen, der gesündigt hat, denken, ohne sich die Strafe des Höllenfeuers vorzustellen, das niemals existiert hat.

7. Zu diesen drei Irrtümern, die den Verstand der Menschen beherrschen, sage Ich euch: Wenn ihr glaubt, dass Gott der Heilige Geist ist, gibt es keinen Grund dafür, Ihn in materiellen Gestalten zu suchen, da Er Geist ist. Und jenes imaginäre Wesen, das ihr Luzifer oder Satan nennt, existiert nur im Verstande derer, die meine Worte, Offenbarungen und Botschaften vergangener Zeiten nicht geistig auszulegen vermochten.

Wahrlich, Ich sage euch, im "Geistigen Tale" gibt es große Geister der Finsternis, die Zwietracht, Hass und Verderbnis säen. Es gibt zahllose Geister, deren Einfluss die Menschen erreicht, wenn sie ihnen schlechte Gedanken eingeben und sie zu schlechten Werken anstiften. Aber diese Wesen sind keine Dämonen; es sind unvollkommene, verstörte, verwirrte Wesen, die durch Schmerz, Missgunst oder Rachsucht verdunkelt sind. Wundert auch nicht, wenn Ich euch sage, dass ihre Natur dieselbe ist, die auch euer Geist hat, und dieselbe, wie sie jene Wesen haben, die von euch Engel genannt werden.

8. Warum nennt ihr nicht die schlechten Menschen, die die Erde bewohnen, Dämonen, da sie euch gleichfalls verführen, da sie euch auch zum Bösen anstiften und euch vom wahren Wege abbringen? Sie sind wie die verwirrten Wesen des Jenseits gleichfalls unvollkommene Geistwesen, die aber Macht und Gewalt erlangt haben, weil sich ihrer ein Ideal von Größe bemächtigt hat.

9. Wahrlich, Ich sage euch, weder unter denen, die auf Erden wohnen, noch bei denen, die sich im Geistigen befinden, habe Ich Feinde. Es gibt nicht einen, der Mich hasst, gegen Mich lästert oder seine Nächsten vom guten Wege abbringt aus purer Freude daran, Mich zu beleidigen. Lüge! Jene, die die Menschen vom Glauben abbringen, die aus dem Herzen ihrer Mitmenschen meinen Namen tilgen und die gegen das Geistige kämpfen, tun dies nicht, um Mich zu beleidigen. Sie tun es, weil dies für ihr irdisches Machtstreben, ihre Träume von Größe und menschlicher Herrlichkeit nötig ist.

10. Dasselbe gilt für jene Wesen des Jenseits, die nicht zu dem Lichte erwacht sind, das auf den Weg der Liebe erhebt. Sie haben versucht, durch bloßes Wissen groß zu sein, und wenn sie ihre Geschwister beeinflussen und sie vom guten Pfade abbringen, geschieht es nicht in der Absicht, Mir Schmerz zu bereiten, mit meiner Macht zu rivalisieren, sich am Sieg des Bösen über das Gute zu ergötzen — nein. Der Beweggrund, obschon schlecht, ist nicht der, Mich zu beleidigen. Wie könnt ihr während eures ganzen Lebens daran denken, dass Mir ein mächtiger Feind entgegensteht, der Mir andauernd das entreißt, was mein ist?

11. Wie könnt ihr meinen, dass Ich auf den Weg der Menschen ein unendlich mächtigeres Wesen als sie gestellt habe, damit es sie unablässig verführe, und das sie schließlich ins ewige Verderben stoßen würde?

12. Wie schlecht denkt ihr von Mir und meiner Gerechtigkeit — ihr, die ihr behauptet, Mich zu kennen und zu lieben!

13. Zwar versuchen die Schlechten die Guten, die Starken missbrauchen die Schwachen, die Ungerechten verspotten die Unschuldigen, und die Unreinen verletzen den, der rein ist. Aber es sind Versuchungen, die jener, der ihnen begegnet, zurückweisen kann, weil er Waffen und einen Schild besitzt, um zu kämpfen und sich zu verteidigen. Sein Schwert ist das Gewissen, und hinter diesem stehen die Moral, der Glaube und die Vernunft, um sich nicht von den schlechten Einflüssen verführen zu lassen.

Doch er muss nicht nur dies tun, sondern auch mit seinen Werken die Tugend säen und so viel wie möglich dem Bösen Widerstand leisten. Wenn er sieht, dass manche Verderben, Laster und Zerstörung säen, wird er sich aufmachen, um Licht zu säen, den Verirrten zu retten und den aufrichten, der gestürzt ist.

14. Es ist der ewige Kampf des Guten gegen das Böse und des Lichtes gegen die Finsternis — ein unerlässlicher Kampf, um emporzusteigen und die Höhen der Vollkommenheit zu erreichen.

15. Für Mich ist es ebenso verdienstvoll, wenn ein mit der Spur schwerster Verfehlungen beflecktes Wesen, von einem hohen Ideal inspiriert sich läutert, wie wenn ein Wesen, das standhaft rein geblieben ist, bis zuletzt darum ringt, sich nicht zu beflecken, weil es von Anbeginn das Licht liebte.

16. Wie ferne der Wahrheit wandeln jene, die meinen, dass die verwirrten Geister eine andere Beschaffenheit haben als die Geister des Lichtes!

17. Ungerecht wäre der Vater, wenn dies wahr wäre, wie Er auch nicht mehr der Allmächtige wäre, wenn es Ihm an der Weisheit und Liebe mangelte, um die Befleckten, die Unreinen, die Unvollkommenen zu retten, und Er sie nicht mit allen Gerechten in ein- und derselben Heimstatt vereinen könnte.

18. Jünger: Wenn der Mensch eine wahre Kenntnis der Werke besitzt, die er getan hat, lässt er sich nicht durch Eitelkeit blenden. Er weiß, dass — falls dies unedle Gefühl in sein Wesen eindringt — sich seine Intelligenz trüben würde und er auf dem Entwicklungswege nicht mehr vorankommen könnte, er stehenbleiben und in Lethargie versinken würde.

19. Die Eitelkeit hat viele Menschen zugrunde gerichtet, hat viele blühende Völker zerstört und eure Kulturen zu Fall gebracht.

20. Solange die Völker Tatkraft, Tüchtigkeit und Fortschritt als Ideale hatten, erlebten sie Überfluss, Glanz und Wohlstand. Doch als der Hochmut sie sich überlegen fühlen ließ, als ihr Ideal der Aufwärtsentwicklung durch den unstillbaren Ehrgeiz ersetzt wurde, alles für sich haben zu wollen, begannen sie Schritt für Schritt, ohne dass sie es merkten und ohne es zu wollen, alles zu zerstören, was sie aufgebaut hatten, und stürzten schließlich in den Abgrund.

21. Die Geschichte der Menschheit ist voll von solchen Erfahrungen. Daher sage Ich euch, dass es recht ist, wenn auf der Welt ein Volk mit großen Idealen entsteht, das — obschon sich immer seiner guten Werke bewusst — sich nichts darauf einbildet. Auf diese Weise wird sein Lauf nicht aufgehalten werden, und der bisher erreichte Glanz wird morgen noch übertroffen und später erneut vermehrt werden.

22. Wenn Ich so zu euch spreche, versuche Ich, euch nicht nur materielle Ziele zu inspirieren: Ich will, dass meine Worte richtig gedeutet werden, damit ihr sie auf das Geistige ebenso wie auf das Materielle anzuwenden versteht.

23. Die Eitelkeit kann den Menschen nicht nur in seinem materiellen Leben befallen, und als Beweis für das, was Ich euch sage, betrachtet die Stürze und Fehlschläge der großen Konfessionen, die in ihren Fundamenten von der Eitelkeit, dem Hochmut, ihrer falschen Pracht angenagt sind. Wann immer sie geglaubt haben, auf dem Höhepunkt ihrer Macht zu sein, ist jemand gekommen und hat sie aus ihren Träumen wachgerüttelt, hat ihnen ihre Irrtümer, ihre Abwege, ihr Abweichen vom Gesetz und von der Wahrheit vor Augen geführt.

24. Nur durch die wirkliche Erkenntnis und Erfüllung meines Gesetzes im Angesichte des Gewissens wird diese Menschheit zu einem hochstehenden Leben aufsteigen können; denn das Gewissen, welches mein Licht ist, ist vollkommen, ist ungetrübt, ist gerecht, niemals wird es eitel oder geht krumme Wege.

25. Sagt Mir, ob es nicht eine geistige Lehre ist, die die Menschen benötigen, um sich der Wahrheit zu nähern. Denn diese Lehre, die die Menschheit so sehr benötigt, ist gerade die, die Ich euch gebracht habe.

26. Wenn dies Wort sich über die Welt verbreitet, und die Menschen fragen, wer es inspirierte und wer es diktierte, damit es niedergeschrieben würde, sollen die Boten und Sämänner derselben bezeugen, dass es der Heilige Geist gewesen ist, der es durch das vorbereitete Verstandesvermögen seiner Stimmträger offenbarte.

27. Wenn diese Menschheit meine Botschaft empfängt, wird sie sich an Jesus erinnern, jenen demütigen Nazarener, der auf den Bergen, in der Wüste, an den Ufern der Flüsse und in den Tälern predigte. Denn sein Wort benötigte keine materiellen Tempel, da dort, wo es sich äußern wollte, der innere Tempel der Zuhörerscharen erstand, deren Herzen sich wie Blütenkelche im Sonnenschein öffneten.

28. Nun stehe Ich vor der Tür jedes Herzens, aber es ist nötig, dass die Menschheit, wenn sie sich an meine Verheißung, wiederzukommen, erinnert, auch daran erinnert, dass Ich niemals ankündigte, dass meine Gegenwart erneut als Mensch sein würde, sondern dass Ich euch begreiflich machte, dass diese Wiederkunft im Geist sein würde.

29. Jetzt ist die Zeit des Verstehens, der Erleuchtung des Geistes und des Verstandes, in welcher der Mensch Mich endlich geistig suchen wird, weil er erkennen wird, dass Gott weder eine Person noch eine Phantasievorstellung ist, sondern unbegrenzter und absoluter universeller Geist.

30. Diese Lehre, die nur einigen wenigen bekannt ist und von der Menschheit nicht zur Kenntnis genommen wird, wird bald als Heilbalsam zu allen Leidenden gelangen, um Trost zu spenden, den Glauben zu entzünden, um Finsternis zu vertreiben und Hoffnung einzuflößen. Sie erhebt euch über die Sünde, das Elend, den Schmerz und den Tod.

31. Es könnte gar nicht anders sein, denn Ich bin es, der Göttliche Arzt, der verheißene Tröster, der es euch offenbart hat.

32. Zu allen Zeiten hat euch meine Lehre deutlich gemacht, dass ihr innerstes Wesen die Liebe ist. Die Liebe ist die Essenz Gottes. Aus dieser Kraft schöpfen alle Wesen, um zu leben; aus ihr entsprang das Leben und die ganze Schöpfung. Die Liebe ist der Ursprung und das Ziel in der Bestimmung all dessen, was vom Vater geschaffen wurde. Angesichts jener Kraft, die alles bewegt, erhellt und belebt, verschwindet der Tod, verflüchtigt sich die Sünde, vergehen die Leidenschaften, werden die Unreinheiten abgewaschen und vervollkommnet sich alles, was unvollkommen ist.

33. Ich kam in der Zweiten Zeit zur Welt, um mit meiner Lehre und meinen Beispielen, die unauslöschlich in eurem Bewusstsein eingeprägt blieben, die Macht der Liebe zu beweisen. Dennoch frage Ich, der den Schmerz der Welt und des Todes durch Liebe überwand, euch Menschen, die ihr euch noch entwickelt: Habt ihr bereits gelernt, den Schmerz der Welt und des Todes zu überwinden?

34. Ich habe gesehen, dass ihr noch immer den Tag der Toten feiert. Doch weshalb? Ist es etwa eure Art und Weise, in der ihr den Sieg über den Tod feiert? Nein, Menschheit, irre dich nicht, erkenne, dass du damit die Verehrung der Körpermaterie und die Liebe zur Welt feierst. In diesem Kult für die, die ins Innere der Erde gesenkt worden sind, entfernt ihr euch von den Geistwesen und vergesst sie, die das wahre und ewige Leben repräsentieren. Wenn Ich euch ein Grab mit Tränen begießen oder mit Blumen bedecken sehe, kann Ich nicht anders, als jene meine Worte auf euch anzuwenden, die euch sagen: "Ihr seid Tote, die über ihren Toten wachen."

35. Denen, die mein Wort verstanden haben und es auf ihr Leben anwenden, trage Ich auf, für alle die zu beten, die in ihrem Materialismus den Sinn der Wahrheit verfälschen, und die hochmütig und eitel in ihrer Wissenschaft sich schließlich für weise, schöpferisch und stark halten und sich über diejenigen lustig machen, die sich Gott nähern und ihre Bitten zu Ihm emporsenden. Sie glauben, das Schicksal der Menschheit in ihren Händen zu halten, ohne zu wissen, dass auch sie meiner Göttlichen Gerechtigkeit unterstehen. Sie benötigen mehr als irgendein Anderer eure Gebete und euren geistigen Beistand.

36. Diese Menschen haben sich in ihren abgöttischen Kult für den Körper verirrt — ein Kult, der mittels der Wissenschaft ausgeübt wird. Doch auch sie werden in den großen Prüfungen, die für sie bestimmt sind, erwachen, und durch sie werden sie schließlich begreifen, dass es etwas im Menschen gibt, das jenseits der Intelligenz ist, welches der Geist ist, und dass es noch etwas Höheres als die irdische Wissenschaft gibt, welches die Kenntnis des Geistigen Lebens ist.

37. Erst wenn nicht mehr der Verstand den Geist zur Beobachtung und Vertiefung in die Wissenschaft veranlasst, sondern der Geist den Verstand erhebt und anleitet, wird der Mensch das entdecken, was ihm derzeit unerforschlich erscheint, und das dennoch dazu bestimmt ist, ihm offenbart zu werden, sobald er seine Intelligenz vergeistigt hat.

38. Wenn ihr irgendeine meiner Lehrreden vernehmt, könnt ihr wohl das Chaos der Weltanschauungen, das auf euch zukommt, begreifen und sogar erahnen.

39. Die Zeit der Abgötterei geht nun ihrem Ende zu, und der Zeitabschnitt der Vergeistigung wird bald seinen Einzug in das Herz des Menschen haben. Alle Abgötter werden zu Boden stürzen und werden der Wahrheit Platz machen, und dort wird man den wahren Altar Gottes errichten.

40. Ich bin das Licht, die Wahrheit und das Leben. Ich bin das offene Buch.

41. Vom Beginn der Menschheit an haben die Menschen den Ursprung des Lebens und den Grund für alles, was sie umgibt, gesucht. Dafür haben sie die Kraft ihres Verstandes, das Licht der Intelligenz angewendet. Daraus sind ihre Wissenschaften und ihre Philosophien hervorgegangen. Aber da der menschliche Verstand zu begrenzt ist, um die Wahrheit zu erfassen, die nur der Geist verstehen und durchdringen kann, ist es nur wenig gewesen, was seine Wissenschaft von dieser Wahrheit zu entdecken vermochte.

42. Die Menschen haben dieses Licht nicht im Geistigen gesucht — doch Ich bin Geist. Wer daher die Quelle des Lebens, das Licht der Wahrheit und den Ursprung alles Geschaffenen finden will, muss zuerst Mich suchen — Mich durch das Gebet, das Verlangen nach Wissen mit dem Geiste suchen, um seine Nächsten zu lieben und ihnen besser zu dienen, um sich über die Nöte des menschlichen Lebens zu erheben. Ihm werden die Lehren offenbart werden, die andere, sich mit dem Verstande abquälend, erst nach Jahrhunderten entdeckt haben.

43. Ich bin die Liebe, und wer Mich sucht, muss es von der Liebe inspiriert tun.

44. Der Mensch ist ein Abglanz des Schöpfers, ein Ebenbild Gottes. Die Kinder müssen zwangsläufig dem Vater ähnlich werden, aus dem sie hervorgingen. Diese Ähnlichkeit ist in dem Geist begründet, da er mit Eigenschaften Gottes versehen ist und darüber hinaus ewiges Leben hat. Die Materie, das heißt: der menschliche Körper ist nur ein vorübergehendes Gewand des Geistes.

45. Der Vater sandte die Geistwesen aus, um diese Erde zu bewohnen, damit sie auf ihr Mittel für ihre Entfaltung finden würden, Prüfungen, um stark zu werden, Lektionen, um von Licht erfüllt zu werden, Gelegenheiten ohne Ende, um Verdienste zu erwerben, die sie über dieses Leben erheben, sie von der Materie frei machen und sie zum Geistigen Reiche führen.

Aber der Mensch hat die Schlacht noch nicht gewonnen, hat die Materie nicht beherrscht, hat die Welt nicht zu seinem Diener gemacht. Im Gegenteil — er hat sich von Kräften und Elementen beherrschen lassen, die unter ihm stehen. Der Mensch glaubt, Herr der Welt zu sein, während er in Wirklichkeit nichts als ein Sklave der Materie ist.

46. Solange er diese Schlacht nicht gewinnt, wird er das Geistige Leben nicht für sich erobert haben.

47. Glaubt jedoch nicht, dass Ich will, dass die Menschen sich von den irdischen Gesetzen lossagen, um sich ausschließlich dem Geistigen zu widmen. Nein, Volk, Ich will, dass ihr das, was der Vater geschaffen und der Menschheit angeboten hat, zu eurem Wohle gebraucht, für eure Entwicklung und für euren Aufstieg — dass ihr über das materielle Leben mit seinen Naturreichen, Kräften und Wesen zu herrschen lernt. Doch um dies zu erreichen, ist es nötig, über das hinauszugelangen, was eure Intelligenz erreicht, das heißt, mittels des Geistes zu wirken, damit der Vater, wenn er eure edlen Ziele sieht — die Liebe, die ihr in eure Werke legt, und den Platz, den ihr eurem Geiste zu geben verstandet, den Vorhang von seiner geheimen Schatzkammer wegzieht und euch einen Funken seiner Weisheit gewährt, der euren Geist erleuchten soll.

48. Das Richtige ist, wenn der Geist dem menschlichen Verstande Weisheit offenbart, und nicht der Verstand dem Geiste "Licht" gibt. Viele werden das, was ich euch hier sage, nicht begreifen, und zwar, weil ihr schon seit langem die Ordnung eures Lebens verkehrt habt.

49. Seht, wie der Mensch vor und über allem steht, was ihn umgibt; dass er das einzige Wesen ist, das mit Willensfreiheit und Gewissen ausgestattet ist. Von dieser Willensfreiheit haben alle Verirrungen, Stürze und Sünden der Menschen ihren Ausgang genommen. Aber es sind vergängliche Verfehlungen vor der Gerechtigkeit und der Ewigkeit des Schöpfers. Denn hernach wird sich das Gewissen gegenüber den Schwächen des Körpers und der Verführbarkeit des Geistes durchsetzen. Damit wird der Sieg des Lichtes kommen, welcher Wissen über die Finsternis ist, die Unwissenheit bedeutet. Es wird der Sieg des Guten, welches Liebe, Gerechtigkeit und Harmonie ist, über das Böse sein, welches Selbstsucht, Zügellosigkeit, Ungerechtigkeit ist.

50. Wenn ihr euer Leben und die Geschichte der Menschheit betrachtet, werdet ihr entdecken, dass dieser Kampf von Anbeginn der Schöpfung bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt immer bestanden hat — ein für die Vervollkommnung eures Geistes notwendiger Kampf, ebenso notwendig wie das Feuer, um das Gold zu läutern.

51. Wer, der diese Unterweisung vernimmt, kann denken, dass einem Geist ein einziges menschliches Dasein für seine volle Entfaltung und seine Vervollkommnung genügen kann?

52. Ach ihr Menschen, die ihr euch allzu sehr mit dem menschlichen Leben beschäftigt und euch glauben macht, dass ihr ewig auf der Erde seid, und nicht wisst, dass ihr aufgrund euer Vermaterialisierung in neuen Körpern auf die Welt kommen müsst, um den Schritt zu tun, den ihr bei der früheren Gelegenheit nicht zu tun vermochtet!

53. Aber die vielen Reinkarnationen geben einem Geist auch nicht die absolute Vollkommenheit. So hochstehend er auch nach ihrem letzten Dasein auf der Erde sein mag — noch erwartet ihn das "Geistige Tal" mit seinen zahllosen Lebenswelten, seinen neuen Unterweisungen, Offenbarungen und Wundern.

54. Wenn ihr einmal den Weg zurückgelegt habt und zu den Schwellen des Reinen und Vollkommenen gelangt, werdet ihr den Grund für euer Dasein verstehen, werdet ihr wirklich im Lichte wohnen.

55. Hier auf der Erde habe Ich das geistige Leben der Menschheit in drei Etappen, Zeiten oder Zeitalter eingeteilt, in denen Ich euch nach und nach, Lektion für Lektion die Weisheit offenbarte, die ihr alle besitzen müsst.

56. Die Erste Zeit ist gleichsam die geistige Kindheit des Menschen, in der dieser die Augen öffnet und das Gesicht seines Vaters sieht, Ihn vernimmt, aber noch weit davon entfernt ist, Ihn zu verstehen. Der Beweis dafür ist, dass er Ihm zu gehorchen versuchte, indem er sich an den Buchstaben der Texte klammerte, ohne mit dem Geist in den Sinngehalt derselben einzudringen.

57. In der Zweiten Zeit kam Ich, "das Wort", um in Jesus bei euch zu wohnen und euch mit meinem Leben den Weg des Geistes aufzuzeigen. Diese Zweite Zeit ist die des Heranwachsens oder der ersten geistigen Jugend. Sie ist das Lebensalter, in der Christus die Menschen die Liebe lehrte, um ihre schlafenden Herzenssaiten zu erwecken, damit ihre Herzen unter einem neuen Gefühl vibrieren würden, unter dem machtvollen Impuls der Liebe zu ihrem Vater und zu ihren Nächsten.

58. In diesen zwei Arten von Liebe fasste Ich das ganze Gesetz, meine ganze Unterweisung zusammen: die Liebe zu Gott, dem Autor des Lebens, dem Vater, dem Schöpfer, und die Liebe untereinander.

59. Das Gesetz ist immer in den Gewissen gegenwärtig gewesen. Generationen gehen, und Generationen kommen, Geistwesen wandern weiter, und Geistwesen kommen, doch mein Wort bleibt fest und unveränderlich. Dennoch ist der Mensch schwer von Begriff und hartherzig gewesen, und es sind nur wenige gewesen, die den Liebesgeist meiner Lehre verstanden haben.

60. Die Menschen vermehren sich und wachsen. Doch sobald ihre Intelligenz erwacht, wenden sie sich vom Geistigen ab, um nach der Herrlichkeit der Welt, dem Reichtum oder der Wissenschaft zu streben. Daraufhin konnten ihre Früchte nicht ganz so süß sein, wie euer Herz es möchte. Immer ist euch ein bitterer Geschmack im Munde zurückgeblieben.

61. Aber denkt nicht, dass mein Wort eure Werke grundsätzlich verurteilt oder das verdammt, was eure Wissenschaft erreicht hat. Nein, Volk, nicht Ich bin es, der euch mit Worten sagt, dass ihr nur einen Schritt vom Abgrund entfernt seid — es sind die Tatsachen, die Resultate eures Mangels an Vergeistigung.

62. Aber gerade in den Augenblicken, in denen ihr euch dem Abgrund nähert, ertönt die laute Glocke in der Uhr der Ewigkeit und zeigt den Beginn einer neuen Zeit an: das Dritte Zeitalter — die Zeit, in der der Heilige Geist in den Gewissen aufleuchtet und sich als Weisheit, als Licht ergießt, das Geheimnisse aufklärt — als Kraft, die erhebt, zu neuem Leben erweckt, tröstet und rettet.

63. Es ist die subtilste und höchste Form, die der Vater angewendet hat, um zu den Menschen zu sprechen. Für die Menschen sind bereits zwei Lebensalter vergangen, und sie haben die Reife des Geistes erreicht. Sie können nun tiefergehende Lektionen begreifen und verstehen.

64. Dies ist die "Dritte Zeit", in der der Geist des Menschen sich von den Ketten des Materialismus befreien muss. Dies wird der Kampf der Weltanschauungen mit sich bringen, der heftiger sein wird, als ihn die Geschichte der Menschheit kennt.

65. Die Verderbtheit, der Egoismus, der Hochmut, das Laster, die Lüge und alles, was euer Leben überschattet hat, werden wie zerbrochene Götzenbilder zu Füßen derer fallen, die sie verehrten, um der Demut Platz zu machen.

66. Wie werdet ihr in diesem Kampfe Hilfe leisten können? Mit der machtvollen Waffe des Gebetes — nicht mit Wortgebeten, sondern durch die Erhebung des Denkens.

67. Mein Geist — unendlich subtiler als die Luft, die euch umgibt — wird gegenwärtig sein, euer Gebet aufnehmen und es zugleich in Frieden und in Balsam für eure Mitmenschen umwandeln.

68. Eure Gedanken werden zu Lichtfunken im Raume werden und werden als Botschaft zu jenem Verstande gelangen, der Klarheit für sein Denken benötigt.

69. Eure Fürbitte wird sich vollziehen, denn der Friede meines Reiches kommt zur Erde, und eure Werke werden gleichsam die erste Saat der Vergeistigung, die in der Dritten Zeit in den Schoß der Erde fällt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 296

1. Ich bin das Licht, das euren Weg erhellt — die Weisheit, die zu eurem Verstandesvermögen gelangt — der Balsam, der eure Leiden lindert.

2. Ich bin der Meister und komme zu euch mit der Absicht, euch in meine Jünger zu verwandeln. Denn wenn ihr meine Jünger seid, werdet ihr gerechte Menschen auf der Erde sein.

3. Wenn ihr wirklich die Finsternis eurer Unwissenheit durchbrechen wollt, so wendet euch an Mich, und Ich werde euch das notwendige Licht geben, damit ihr nicht strauchelt. Wenn ihr wollt, dass euer Glaube groß ist, so kommt herbei, vernehmt Mich und folgt Mir unermüdlich nach.

4. Im Anfang der Zeiten fehlte es der Welt an Liebe. Die ersten Menschen waren weit davon entfernt, jene göttliche Kraft zu fühlen und zu verstehen — jene Essenz des Geistes, Ursprung alles Geschaffenen. Sie glaubten an Gott, aber sie sprachen Ihm nur Macht und Gerechtigkeit zu. Die Menschen glaubten die göttliche Sprache durch die Elemente der Natur zu begreifen; daher dachten sie, wenn sie diese milde und friedvoll sahen, dass der Herr mit den Werken der Menschen einverstanden war; doch wenn die Naturkräfte entfesselt waren, meinten sie, darin den Zorn Gottes zu erkennen, der sich in dieser Form kundgab.

5. Im Herzen der Menschen hatte sich die Vorstellung eines furchtbaren Gottes gebildet, welcher Zorn und das Gefühl der Rache in sich trug. Wenn sie daher glaubten, Gott beleidigt zu haben, boten sie Ihm Brandopfer und Opfergaben an in der Hoffnung, Ihn zu versöhnen. Ich sage euch, dass jene Opfergaben nicht von der Liebe zu Gott inspiriert waren: es war die Furcht vor der Göttlichen Gerechtigkeit, die Angst vor Strafe, die die ersten Völker dazu trieb, ihrem Herrn Tribute zu entrichten.

6. Den Göttlichen Geist nannten sie einfach Gott, aber niemals Vater oder Meister.

7. Es waren die Patriarchen und ersten Propheten, die dem Menschen begreiflich zu machen begannen, dass Gott zwar Gerechtigkeit war — ja, aber vollkommene Gerechtigkeit; dass er vor allem Vater war und als Vater alle seine Geschöpfe liebte.

8. Schritt für Schritt wanderte die Menschheit langsam auf dem Weg zu ihrer geistigen Entwicklung und setzte ihre Pilgerreise fort, wechselte von einem Zeitalter in ein anderes und lernte durch die Offenbarungen, die Gott seinen Kindern zu allen Zeiten gab, etwas mehr vom göttlichen Geheimnis kennen.

9. Dennoch erlangte der Mensch keine volle Erkenntnis der göttlichen Liebe; denn er liebte Gott nicht wirklich wie einen Vater, noch vermochte er in seinem Herzen die Liebe zu fühlen, die sein Herr ihm allezeit entgegenbrachte.

10. Es war notwendig, dass die vollkommene Liebe Mensch wurde, dass das "Wort" inkarnierte und einen für die Menschen berührbaren und sichtbaren Körper annahm, damit diese endlich erführen, wie sehr und auf welche Weise Gott sie liebte.

11. Nicht alle erkannten in Jesus die Gegenwart des Vaters. Wie sollten sie ihn auch erkennen, da Jesus demütig, mitfühlend und liebevoll selbst zu denen war, die ihn beleidigten? Sie hielten Gott für stark und stolz gegenüber seinen Feinden, richtend und furchtbar für jene, die Ihn beleidigten.

12. Doch ebenso, wie viele jenes Wort ablehnten, glaubten ihm auch viele — jenem Wort, das bis ins Innerste des Herzens drang. Jene Art, Leiden und unheilbare Krankheiten nur mit einer Liebkosung, einem Blick unendlichen Mitleids, mit einem Wort der Hoffnung zu heilen, jene Unterweisung, die die Verheißung einer neuen Welt, eines Lebens voller Licht und Gerechtigkeit war, konnte aus vielen Herzen nicht mehr ausgelöscht werden, welche verstanden, dass jener göttliche Mensch die Wahrheit des Vaters war, die Göttliche Liebe Dessen, den die Menschen nicht kannten und daher nicht lieben konnten.

13. Der Same jener höchsten Wahrheit war für immer in das Herz der Menschheit gesät. Christus war der Sämann, und Er pflegt noch immer seine Saat. Hernach wird Er seine Frucht einbringen und sich immerdar an ihr erfreuen. Dann wird Er in seinem Worte nicht mehr sagen: "Ich habe Hunger" oder "Ich habe Durst", denn endlich werden Ihn seine Kinder lieben, wie Er sie seit Anbeginn geliebt hat.

14. Wer spricht zu euch über Christus, Jünger? Er selbst.

15. Ich bin es, das "Wort", das aufs neue zu dir spricht, Menschheit. Erkennt Mich, zweifelt nicht an meiner Gegenwart wegen der Unscheinbarkeit, in der Ich Mich zeige. Bei Mir kann es keinen Hochmut geben.

16. Erkennt Mich an meinem damaligen Lebensweg auf der Welt, erinnert euch, dass Ich ebenso demütig starb, wie Ich geboren worden war und gelebt hatte.

17. Ich bin in der Menschheit gegenwärtig zu einer Zeit, in der neue Entdeckungen das Leben der Menschen verwandelt haben, und mache meine Gegenwart unter euch mit der gleichen Demut fühlbar, die ihr einstens an Mir kanntet.

18. Das "Wort" Gottes ist nicht nochmals Mensch geworden, Christus ist nicht erneut in der Armseligkeit eines Stalles geboren — nein; denn es ist nicht mehr nötig, dass ein Körper die Macht Gottes bezeugt. Wenn Menschen meinen, dass dieser Körper hier der auf die Welt gekommene Gott ist, so irren sie. Die Gegenwart Gottes ist geistig, universell, unendlich.

19. Wenn alles, was die Menschen in dieser Zeit errungen haben, in den Grenzen des Gerechten, des Erlaubten und Guten wäre, wäre es nicht nötig gewesen, dass Ich hernieder komme, um erneut zu euch zu sprechen. Aber nicht alle Werke, die Mir diese Menschheit darbietet, sind gut: es gibt viele Verfehlungen, viele Ungerechtigkeiten, viele Abwege und Übeltaten. Daher war es notwendig, dass meine fürsorgliche Liebe den Menschen erweckte, als er am stärksten in sein Werk vertieft war, um ihn daran zu erinnern, welche Pflichten er vergessen hat und Wem er alles verdankt, was ist und was noch sein wird.

20. Um Mich einer vermaterialisierten Menschheit hörbar zu machen, die Mich nicht von Geist zu Geist vernehmen konnte, musste Ich Mich ihrer Geistesgaben und Fähigkeiten bedienen, um Mich durch das Verstandesvermögen des Menschen kundzutun.

21. Die Erklärung dafür, weshalb Ich "herab komme", um Mich euch mitzuteilen, ist diese: Da ihr euch nicht zu erheben vermochtet, um mit eurem Herrn von Geist zu Geist Zwiesprache zu halten, musste Ich eine Stufe tiefer herabsteigen, das heißt vom Geistigen, vom Göttlichen, wohin ihr noch nicht gelangen könnt. Ich musste dann von eurem Verstandesorgan Gebrauch machen, das seinen Platz im Gehirn des Menschen hat, und meine göttliche Inspiration in Menschenworte und materielle Laute übertragen.

22. Der Mensch bedarf einer erweiterten Kenntnis, und Gott ist es, der zum Menschen kommt, um ihm Weisheit anzuvertrauen. Wenn euch das erwählte Mittel für meine kurze Kundgabe durch das Verstandesorgan dieser Sprachrohre nicht würdig erscheint, so sage Ich euch in Wahrheit, dass die Botschaft, die durch sie gegeben wird, sehr groß ist. Ihr hättet es lieber gehabt, dass meine Kundgebung bei den Menschen mit Pomp und Zeremonien geschehen wäre, die Eindruck gemacht hätten, die jedoch in Wirklichkeit, vom Geiste aus betrachtet, eitel gewesen wären, weil sie kein wahres Licht enthalten.

23. Ich hätte unter Blitzen und Stürmen kommen können, um meine Macht fühlbar zu machen; doch wie leicht wäre es dann für den Menschen gewesen, zu bekennen, dass die Gegenwart des Herrn gekommen war! Doch meint ihr nicht, dass dann die Furcht in euer Herz zurückgekehrt wäre und auch die Vorstellung von etwas Unbegreiflichem? Glaubt ihr nicht, dass jedes Gefühl der Liebe zum Vater sich nur in Angst vor seiner Gerechtigkeit umgewandelt hätte? Doch ihr sollt wissen, dass Gott, obwohl Er allmächtige Kraft ist, euch nicht durch diese Macht besiegen wird, sich nicht durch sie durchsetzen wird, sondern durch eine andere Macht, und das ist die der Liebe.

24. Es ist der Göttliche Geist, der heute zum Universum spricht. Er ist es, der Licht bringt in all das, was ihr in anderen Zeiten nicht klar erkannt habt. Er ist die Morgenröte eines neuen Tages für alle Menschen, denn Er wird euch von falschen Ängsten befreien, eure Zweifel beseitigen, um euren Geist und euren Verstand frei zu machen.

25. Ich sage euch: Nachdem ihr den Wesenskern meiner Unterweisungen und die Gerechtigkeit meiner Gesetze kennengelernt habt, werdet ihr auch die Grenzen erkennen, die eure Vorstellungen euch auferlegt und euch daran gehindert haben, über eine geringe Erkenntnis der Wahrheit hinauszugelangen.

26. Nicht mehr die Angst oder Furcht vor Strafe wird es sein, die euch davon abhält zu forschen, zu entdecken. Nur wenn ihr wirklich das für euch Unbegreifliche kennenlernen wollt, wird euer Gewissen euch den Weg verbieten; denn ihr sollt wissen, dass dem Menschen nicht die ganze Wahrheit zukommt und dass er von ihr nur den Teil erfassen soll, der ihm entspricht.

27. Volk: Wenn mein Kommen so angekündigt wurde, dass es inmitten von Kriegen, entfesselten Naturgewalten, Seuchen und Chaos sein werde, dann geschah dies nicht, weil Ich euch all dies gebracht hätte; es geschah, weil meine Gegenwart gerade in jener Stunde der Krise für die Menschheit hilfreich sein würde. Hier nun ist die Erfüllung all dessen, was über meine Wiederkunft gesagt wurde. Ich komme zu den Menschen, während eine Welt mit dem Tode ringt und die Erde in ihrem Todesröcheln bebt und sich schüttelt, um einer neuen Menschheit den Weg zu bahnen. Daher ist der Ruf Gottes in der "Dritten Zeit" ein Ruf der Liebe — einer Liebe, die Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Frieden in sich trägt und dazu inspiriert.

28. Euch, die ihr die Gnade gehabt habt, Mich in dieser Zeit zu vernehmen, muss Ich sagen, dass ihr, um wirklich ein spiritualistischer Jünger zu sein, meine Lehre auf euer Leben anwenden müsst, dass es nicht die Befolgung bestimmter Gebote ist, was euch in Spiritualisten verwandeln wird, und es auch nicht gewisse Riten und Manifestation sein werden, die euch zur Erfüllung eurer Mission auf Erden bringen.

29. Indem Ich so zu euch spreche, wie nur Ich es tun kann, offenbare Ich euch die beste Art und Weise, Gott gerecht zu werden, und entferne Ich aus eurem Herzen die eingeflößten Ängste vor eurem Vater.

30. Aber Ich befreie euch nicht nur von Irrtümern und Vorurteilen, die euer Leben auf der Welt betreffen, sondern Ich sage euch auch, dass die ewige Verdammnis, wie man sie euch beschrieben hat, nicht existiert, weil der Geist nicht die physische Qual leiden kann, die der Schmerz im Körper erzeugt. Der Schmerz des Geistes rührt daher, dass er seine Handlungen im Lichte des Gewissens erblickt, das ihn alle begangenen Fehler und Unvollkommenheiten in völliger Klarheit erkennen und begreifen lässt.

31. Kommt zu Mir in der vollen Überzeugung, dass ihr auf dem Weg der Wahrheit wandelt, und es soll nicht die Furcht sein, die aus der Unwissenheit stammt, die euch nötigt, auf diesem Wege zu bleiben.

32. Wenn ihr meine Offenbarungen und Kundgebungen dieser und der vergangenen Zeiten untersucht, werdet ihr schließlich begreifen, dass Ich immer in Demut gehüllt gekommen bin. Lasst euch daher nicht vom äußerlich Prächtigen betören, und wenn eure Mitmenschen, die andere Wege gehen, kommen und euch sagen, dass der Herr nicht inmitten dieser Armut, dieser Niedrigkeit, die ihr zeigt, sein kann, so erinnert sie daran, dass Gott, im "Wort" manifestiert, in Jesus demütig zur Welt kam, und dass der Mensch dennoch an Ihn glaubte, und dass man trotz der seit seiner Geburt verstrichenen Jahrhunderte aus dem Herzen der Menschen nicht die Demut auszulöschen vermochte, mit der der Erlöser sich der Welt offenbarte.

33. Es gibt bei euch Versammlungsstätten, in denen ihre Gemeinden das Äußerliche, das Prächtige und Augenscheinliche lieben und suchen, um ihre Sinne zu beeindrucken, ohne zu begreifen, dass sie, indem sie nach dem Äußerlichen verlangen, die Wunder vergessen, die die Geistlehre enthält.

34. Unterweisen, korrigieren, offenbaren — dies ist mein Werk unter euch, um euch zur Heimstätte des Lichtes zu bringen. Doch bevor ihr zu den Schwellen des Gelobten Landes gelangt, werdet ihr Verdienste an Glauben und an Liebe erbringen müssen.

35. Das Wort Christi keimte einst in seinen Jüngern, und in dem Volk, das ihnen nachfolgte, wuchs seine Saat heran. Seine Lehre verbreitete sich, und deren Sinngehalt ging über die ganze Welt. So wird sich auch diese heutige Lehre ausbreiten, die von all jenen angenommen werden wird, die fähig sind, sie zu erfühlen und zu verstehen.

36. Empfanget, geliebte Jünger, meinen Balsam — nehmet, ihr Zuhörerscharen, meine väterliche Liebkosung und meine Botschaft als Meister entgegen — für euch und für eure Angehörigen.

37. Meine Gegenwart erscheint euch wie ein sanftes Lüftchen, das liebkost. So komme Ich zu eurem Herzen, um ihm Leben zu spenden.

38. Einige ahnen die Nähe meines Kommens, andere sehen Mich mit dem geistigen Blicke, und wieder andere wissen durch ihre Feinfühligkeit die Stunde, in der Ich Mich nahe. Alle sagen in dieser gesegneten Stunde in ihrem Herzen: "Der Meister ist hier", weil sie gefühlt haben, dass mein Friede sie umgibt.

39. Für den Geist, der durch die unendliche Wüste des Lebens geirrt ist, gibt es keinen wertvolleren Schatz noch eine ersehntere Oase als die des Friedens. Dies ist der Schatz, den Ich euch anbiete, und an dem ihr später eure Mitmenschen teilhaben lassen müsst.

40. Auch zeige Ich euch die Mittel, über die Menschen den gesegneten Mantel des Friedens zu breiten, und diese Mittel sind der Gedanke, das Gebet, das Wort, die Werke.

41. So, wie Ich euch in diesem Augenblicke sehe — vereinigt durch den Frieden, den euch mein Wort gibt, so will Ich euch nach meinem Abschied sehen, in den Tagen des Kampfes, die auf euch zukommen, in denen Ich euch meine Gegenwart in subtiler Weise fühlen lassen werde, in denen ihr Mich in eurem Herzen hören werdet. Denn Ich verspreche euch, dass euch meine Liebkosung, meine Essenz, mein Balsam nicht fehlen wird.

42. Geht mit Standhaftigkeit und Verständnis von einer Lektion zur nächsten, von einem Zeitabschnitt zum nächsten, dann wird euer Übereinklang mit meinem Werke nicht zerbrechen. Eure Folgsamkeit und Willigkeit gegenüber meinen Gesetzen und Aufträgen wird euch einen unaussprechlichen Frieden geben, und ihr werdet niemals Klagen haben, noch wird es Dornen geben, die euch zum Weinen bringen.

43. Wenn ihr meine Jünger sein wollt, so begreift, dass ihr Bringer des Friedens und all der Tugenden sein müsst, die Ich euch auszuüben gelehrt habe.

44. Ich habe euch bisher nicht in die Provinzen gehen lassen, weil Ich sehe, dass ihr Früchte seid, die noch nicht reif sind. Noch immer werde Ich euch den Regen der Liebe, das Licht meiner Weisheit und die Strahlen der Göttlichen Sonne senden müssen, um euch Leben und Mut zu geben. Doch wenn ihr einmal wie Früchte am Baume meiner Unterweisung ausgereift seid, werdet ihr bei dem Winde herabfallen, der die Äste bewegen wird, die euch trugen.

45. Je mehr sich der Tag nähert, an dem Ich nicht mehr in dieser Form zu euch spreche, desto mehr Größe werdet ihr in meiner Geistlehre entdecken, und unmerklich werdet ihr euch von all jenem entfernen, mit dem ihr sie in vergangenen Zeiten begrenzt habt — ja, denn ihr habt dieses Göttliche Werk auf Personen, Orte und Objekte beschränkt, während es, da es universell und unbegrenzt ist, jenseits des Materiellen und des Menschlichen ist.

46. Jetzt seht ihr mein Werk nicht mehr auf Personen, Orte oder Objekte beschränkt, jetzt seht ihr alles im Göttlichen, im unendlich Hohen, und ihr entdeckt es auch im Hohen eures Wesens.

47. Wie wird mein Werk für euch erstrahlen, wenn euer Geist seinen Weg zu Gott zurückgelegt hat, und ihr von dort aus in der Betrachtung dieses Werkes in Verzückung geratet, und ihr euch an dem Licht und dem Verständnis eures Auffassungsvermögens erfreut?

47. Ihr ahnt etwas von jener großen Wahrheit und jener Seligkeit, die euch erwartet, aber euer Ahnungsvermögen und eure Vorstellungskraft sind zu gering, um die Wirklichkeit zu entdecken.

49. Jede Leitersprosse, jede Stufe, jede Heimstatt bietet dem Geist ein größeres Licht und eine vollkommenere Seligkeit. Aber der höchste Friede, die vollkommenste Glückseligkeit des Geistes ist jenseits aller vorübergehenden Lebenswelten der Geistwesen.

50. Wie oft werdet ihr meinen, das vollkommene Glück im Schoße Gottes vorauszufühlen, ohne euch bewusst zu sein, dass dieses Glücksgefühl kaum ein Vorgeschmack der nachfolgenden Welt ist, in die ihr nach diesem Leben überwechseln werdet.

51. Mein Same in dieser Zeit ist am schnellsten bei denen aufgegangen, die mit einem von Theorien und Auslegungen unbelastetem Verstand und Herzen herbeikamen. Sie waren hinsichtlich meines Wortes wie jungfräuliches Land, und ihrer bediente Ich Mich, um der Welt meine Botschaft zu übermitteln.

52. Andere brachten eine mit Falschem vermischte Wahrheit mit, und mein Licht machte sie nach und nach frei von Irrtümern und bestätigte sie gleichzeitig in dem, was sie an Gutem in sich trugen. Nicht alles ist Giftpflanze oder Unkraut im Menschenherzen — manchmal wächst dort eine Weizenpflanze, und sie pflege Ich, damit sie ausreift und ihr Korn sich später vervielfacht.

53. Die einen wie die anderen — sie alle habe Ich in meine Jünger umgewandelt, sie zu einem einzigen Volke vereinigt, das in dem Augenblick, in dem es meine Unterweisung durch seine Werke bezeugt, bewirkt, dass das Herz der Menschen höher schlägt, wenn sie die Macht dieser Lehre feststellen. Es wird sich in meinem Namen gegen die Ungläubigen, die Verfolger erheben, der Kampf wird groß sein, und euer Name wird oft auf den Lippen derer sein, die euch in Schriften als Verursacher von Skandalen und Verleumdungen verurteilen.

54. Ich kündige euch diese Prüfungen an, damit ihr nicht überrascht seid, wenn sie eintreten. Aber Ich sage euch auch, dass dies gerade dann sein wird, wenn Ich unter diesem Volke meine Macht, meine Barmherzigkeit und meine Gerechtigkeit offenbare.

55. Alle meine Heerscharen werden sich zum Kampfe bereitmachen, alle meine Diener werden meiner Stimme gehorchen und Zeugnis von Mir ablegen.

56. Nicht nur dieses Volk hier wird in der entscheidenden Stunde Zeuge sein: Die Naturgewalten werden wie immer "sprechen" und die göttliche Gerechtigkeit repräsentieren, die Geistige Welt gegenwärtig sein und die Augenbinde der Unwissenheit von dieser materialistischen Menschheit reißen — von jenen Menschen, die behaupten, im Verlangen nach der Ewigkeit auf dem Wege Christi zu wandeln, und die dennoch darauf beharren, ihre Augen, ihre Ohren und ihren Verstand gegenüber jedem Ruf und jeder Manifestation des Geistigen Lebens verschlossen zu halten.

57. Gerade jener Christus, dem sie nachzufolgen und den sie zu verstehen glauben, war es, der die Tür öffnete, die zu anderen Welten und Lebensebenen Zugang gewährt — Jener, der die Verwirrung der Geistwesen beseitigte, die zu leben versuchen, indem sie fremde Körper in Besitz nehmen — Derselbe wie Der, der in der letzten Stunde seiner Mission durch Jesus sich in jenen Geistwesen fühlbar machte, die in den Gräbern den Todesschlaf schliefen, indem Er sie zum Lichte des Lebens empordringen ließ. Doch damit die Menschen diesen Manifestationen Glauben schenken würden, erlaubte Ich, dass jene Wesen sich bei ihren Angehörigen sichtbar machten.

58. Ich öffnete jene Tür, Ich allein konnte es tun, weil Christus mit seiner Liebe das Band ist, das alle Welten vereint.

59. Ihr sollt zu meinen Legionen des Lichtes gehören, zu meinen Heerscharen des Friedens, zu denen, die für die Welt beten, und wahrlich, Ich sage euch, die Tränen eurer Augen, die um des Schmerzes der anderen willen vergossen werden, werden sich mit dem Balsam eures Vaters vereinigen, um als Tautropfen auf die betrübten Herzen niederzugehen.

60. Der wahre Heilbalsam, Volk — jener, der alle Krankheiten heilt — entspringt der Liebe.

61. Liebt mit dem Geiste, liebt mit dem Herzen und mit dem Verstande, dann werdet ihr genügend Macht haben, um nicht nur die Krankheiten des Körpers zu heilen oder in den kleinen menschlichen Nöten zu trösten, sondern um die geistigen Geheimnisse zu klären, die großen Ängste des Geistes, seine Verstörungen und Gewissensbisse.

62. Jener Balsam löst die großen Prüfungen, entzündet das Licht, lindert die Qual, zerschmilzt die Ketten, die einschnüren.

63. Der von der Wissenschaft aufgegebene Mensch wird beim Kontakt mit diesem Balsam zur Gesundheit und zum Leben zurückkehren; der Geist, die sich abgelöst hat, wird beim Liebeswort des Bruders, der ihn ruft, zurückkehren.

64- Wenn diese Zeit ihren Höhepunkt erreicht hat, werden die Menschen ringsum von geistigen Kräften umgeben sein, es wird nie zuvor gesehene Manifestationen, Ereignisse und Zeichen geben. Die stolzen Wissenschaftler werden sprachlos sein, und es wird Gelegenheiten geben, bei denen sie, von ihrer Armseligkeit überzeugt, aus Unfähigkeit weinen.

65. Die Menschen werden ihre Augen Christus zuwenden, und wenn sie dann über ihre Werke nachdenken, werden sie schließlich begreifen, dass Jener, der so viele und so außergewöhnliche Werke in der Zweiten Zeit vollbrachte, derselbe ist wie Der, der jetzt zurückgekehrt ist und gegenwärtig ist und Zeugnis von seiner Macht gibt.

66. Ich will, dass ihr in ein Leben der Vergeistigung eintretet, dass es Selbstdisziplin und Genügsamkeit gibt, dass es Gebet und Liebestätigkeit gibt. So werdet ihr gegenüber jedem geistigen Geschehen feinfühlig werden. Dann wird das, was für viele unsichtbar ist, für euch sichtbar sein können. Nur so werdet ihr fähig sein, den Grund für all das, was geschieht, zu erklären, und wofür die Menschen keine Lösung finden.

67. Ich will, dass die Zubereitung meiner Jünger und ihre Erkenntnis der Mission, die ihnen anvertraut worden ist, so groß ist, dass sie auf ihrem Wege und allein durch ihren Einfluss die Wesen befreien, die unsichtbar, verborgen und unbekannt unter den Menschen sind, und ein der Menschheit unbekanntes Dasein der Verwirrtheit und des Schmerzes führen.

68. Strebe nach deiner Vereinigung, Volk. Wenn du dies nicht erreichst — wie könnten dann die Lichtwesen jener höheren Welt durch euch widergespiegelt werden, wenn dies nötig ist, um der Menschheit ihre Botschaft zu geben?

69. Ich habe euch gelehrt, für die anderen zu beten und zu bitten, aber Ich vernehme euch auch, wenn ihr für das Eure bittet, Ich nehme dieses Gebet an. Doch Ich sage euch, dass die Zeit, in der Ich euch — weil ihr noch unreif wart — eurer Bitte gemäß gab, vorüber ist. Jetzt will Ich, dass ihr als Jünger wirkt, Mir euren Geist und euer Herz beim Beten darbietet, aber zulasst, dass Ich in ihnen lese und meinen Willen vollziehe.

70. Mein weises Wort, in die Liebe eines höchst geduldigen Meisters gehüllt, hat euch Schritt für Schritt zum Verständnis der Größe gebracht, die der Spiritualismus enthält, und hat euch den weiten geistigen Horizont erblicken lassen, der im Menschlichen beginnt und mit dem Himmlischen verschmilzt.

Mein Friede ist mit euch!






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Unterweisung 297

1. Volk: Dein Wunsch, die Früchte deiner Saat zu ernten, ist edel. Doch Ich sage dir, dass du Geduld haben sollst, dass du nicht das Verlangen haben sollst, das Ergebnis deiner Werke sofort kennenzulernen, denn dies würde bedeuten, die Zeit bis zur Ernte zu verkürzen und euch damit zu begnügen, die Früchte unreif abzuschneiden.

2. Die Entfaltung dieses Werkes geschieht nicht in einem Augenblick, sie benötigt eine lange Zeit. Daher begreife jeder den Teil, den auf diesem geistigen Felde zu tun ihm zukommt, und danach anempfehle und vertraue er seine Arbeit denen an, die nach euch kommen, um euch beizustehen, indem sie die Feldbestellung fortsetzen, die ihr begonnen habt. Nach diesen werden andere kommen, und danach wieder andere. So kommt es, dass ihr nicht wisst, welchen es bestimmt ist, die Ernte an Glauben, an Bekehrung zur Vergeistigung zu ernten.

3. Jene, die das Früchtetragen erleben, werden wissen, dass dies nicht nur das Verdienst der Zuletztgekommenen ist, sondern dass es eine Arbeit war, bei der sich die Verdienste, Anstrengungen und Opfer der als Erste, als Zweite und als Dritte Gekommenen verbanden, um ein geistiges Werk zum Sieg zu führen, das allen vom Meister aufgetragen war.

4. Wisset, dass eine einzige Generation nicht fähig ist, das ganze Werk zu vollbringen, und wisset auch, dass jetzt nicht die Zeit der Ernte ist.

5. Wie könntet ihr mein Wort verständlich machen, wenn ihr es nicht befolgt? Wenn ihr so lange Zeit benötigt habt, um mein Wort zu verstehen, daran zu glauben und euren rebellischen Körper für die Erfüllung einer Mission zu schulen — wie könnt ihr dann verlangen, dass die Umwandlung der Welt sofort geschieht?

6. Ihr solltet auch nicht glauben, dass ihr bei dieser Arbeit allein arbeitet, denn ihr habt noch nicht genügend Kraft, um Werke von so großer geistiger Bedeutung zu vollbringen. Ihr müsst wissen, dass es Wesen gibt, die euch den Weg zeigen, dem ihr folgen müsst, und die euch den Weg und die Orte zeigen, zu denen ihr den Samen bringen müsst.

Diese Wegbereiter sind eure Geschwister aus anderen Welten, aus anderen Heimstätten, von denen aus sie über eure Schritte wachen und euch Breschen schlagen. Denn auch sie sind Arbeiter des Friedens, der Liebe und der Brüderlichkeit. Es sind Geistwesen von größerer Reinheit als die eure, von größerem Wissen und größerer Erfahrung, von denen ihr nichts Böses zu befürchten habt. Es sind die, die euch nicht zum Stillstand kommen lassen — diejenigen, die Unruhe in eure Herzen bringen, wenn ihr die Saat im Stiche lasst.

7. Ihr seid nicht allein, noch werdet ihr jemals euren eigenen Kräften überlassen werden.

8. Vertraut auf dieses Werk, schaut seine Größe. Erkennt, dass es kein dem Menschenverstande entsprungenes Werk ist, dass es keine neue Weltanschauung dieser Menschheit ist, sondern ein ewiges Licht, das schon immer den Pfad der Menschengeister erhellt hat, und in dessen Wahrheit jede Unvollkommenheit, jede Unreinheit und Sünde vergehen wird.

9. Aus meiner Wahrheit habe Ich eine Lehre gemacht, die von Liebe, Gerechtigkeit und Weisheit durchdrungen ist, durch die Ich euch ihre Macht beweisen werde, indem Ich jene bekehre und umwandle, die kurze Zeit vom rechten Pfade abgeirrt sind.

10. Weshalb den Menschen zur Vernichtung oder zu ewiger Qual verdammen, da doch seine Sünde nur vorübergehend und die Folge seiner Unwissenheit ist? Weshalb ein Wesen verdammen, das meine eigene göttliche Natur in sich trägt?

11. Wenn es für Momente oder längere Zeit eine Neigung zur Materie und einen Hang zum Bösen hatte, so wird es, wenn der Augenblick der Klarheit gekommen ist, in dem Ich meine Gnade zu seinem Herzen gelangen lasse, auf diese antworten und damit offenbaren, dass Gott in jedem Geiste ist.

12. Dies ist die Natur, die der Mensch in sich selbst suchen muss — die Essenz, die er verloren hat, und die er oft vergeblich gesucht hat. Dafür habe Ich euch all die Fähigkeiten offenbart, die ihr habt, um euch selbst zu finden — um euch zu lehren, euren Geist zu entdecken, euch wirklich zu erkennen, ohne euch mit der Betrachtung des Äußerlichen, der körperlichen Gestalt aufzuhalten.

13. Lernt, das Geistige zu suchen, Jünger, und ihr werdet euch auch vom Fanatismus der Ausübung des äußerlichen Kultes befreien.

14. Dann werdet ihr erkennen, dass es nicht der Versammlungsraum, noch das Symbol, noch das Ritual ist, das die Größe des Geistwerkes enthält, sondern sein ewiger Sinngehalt und sein Endziel voller Gerechtigkeit.

15. Versucht nicht, dies Werk zu begrenzen, welches universell und unendlich ist, noch eurer geistigen Entfaltung Grenzen zu setzen, denn je mehr ihr euch in den Weg der guten Werke und des Studiums vertieft, desto größere Offenbarungen werdet ihr empfangen. Ihr werdet das göttliche Werk aus dem Unscheinbarsten empordringen sehen, werdet es in allem Geschaffenen manifestiert sehen, werdet es in eurem Wesen pochen fühlen.

16. Dies ist die Schlichtheit, mit der Ich den spiritualistischen Jünger lehre, damit auch er einfach sei wie sein Meister. Der Jünger soll durch die Wahrheit seiner Worte und die Kraft seiner Werke überzeugen und bekehren, ohne jemanden durch geheimnisvolle Kräfte oder außergewöhnliche Fähigkeiten beeindrucken zu wollen.

17. Der wahre Jünger wird durch seine Schlichtheit groß sein. Er wird seinen Meister verstehen und wird sich gleichzeitig seinen Mitmenschen verständlich machen.

18. Das Leben ist ein weites Meer, wo jeder in seinem Boot segelt. Doch während die einen Mittel und Wege suchen, um es in einen sicheren Hafen zu steuern, kentern die anderen aus Mangel an einem Ziel oder an Erfahrung.

19. Ich habe euch erneut meine Lehre gebracht. Ich will, dass ihr daran denkt, dass in ihr der rettende Hafen existiert. Weshalb sollte Ich euch ungenaue Unterweisungen, unbestimmte Worte oder Offenbarungen mit begrenztem Tiefgang bringen? Wenn es so wäre, würde Ich euch der Gefahr aussetzen, in einen neuen Fanatismus zu geraten, während ihr doch in einer Zeit lebt, in der euch das Gewissen nicht in Ruhe lässt — vor allem, wenn ihr versucht, die wahre Erfüllung des Gesetzes der Barmherzigkeit und Liebe, die Ich euch gelehrt habe, durch Vorspiegelungen zu verschleiern.

20. Höre Mich, Volk, vernehmet, Jünger: Ich gebe euch derzeit das Licht und befreie euch von Ketten, Banden und Finsternissen. Doch Ich ermächtige euch nicht dazu, aus diesem Werk eine weitere Religion zu machen, noch dass ihr es wie gewohnt mit Bildnissen und Riten erfüllt — nein! Erkennt genau, worin die Freiheit besteht, die Ich euch bringe, damit ihr sie nicht durch einen neuen Fanatismus ersetzt.

21. Seid ihr euch noch nicht bewusst geworden, dass euer Verstand und mit ihm der Geist in ihrer Entfaltung aufgehalten worden waren? Erinnert ihr euch nicht an die Flut der von euren Vorfahren ererbten falschen Ängste und Vorurteile, von denen Ich euch befreit habe, damit ihr die Wahrheit unverstellt erblickt und das Licht empfangen könnt?

22. Wenn ihr euch nicht zubereitet, wenn sich die Unlauterkeiten weiterhin bei euch zeigen, wird euer Licht hinter eurer Vermaterialisierung verschlossen, verborgen bleiben, und ihr werdet euch vor euren Mitmenschen als Unwissende präsentieren — wie die, die von dieser großen Offenbarung nichts wissen.

23. Seht immer zuerst den "Balken", den ihr im Auge habt, Jünger, um das Recht zu haben, den "Splitter" zu betrachten, den euer Bruder hat.

24. Damit will Ich euch sagen, dass ihr meine Lehre nicht dazu verwenden sollt, die Handlungsweisen eurer Mitmenschen innerhalb ihrer verschiedenen Konfessionen zu verurteilen. Wahrlich, Ich sage euch, auf all jenen Pfaden gibt es Herzen, die Mich durch ein edles und mit Opfern übersätes Leben suchen. Dennoch fragt der Jünger Mich immer wieder, warum Ich jene Unterschiedlichkeit der Weltanschauungen zulasse, die sich zuweilen widersprechen, Differenzen schaffen und Feindschaften zwischen den Menschen hervorrufen. Dazu sagt euch der Meister: Es ist deswegen zugelassen worden, weil es keine zwei Geistwesen gibt, die genau dasselbe Verständnis, das gleiche Licht, den selben Glauben haben, und weil euch außerdem Willensfreiheit gegeben wurde, um euren Weg zu wählen. Ihr seid niemals gezwungen worden, den Pfad des Gesetzes zu gehen, sondern seid dazu eingeladen worden, wodurch ihr die Freiheit behieltet, im Verlangen nach der Wahrheit wirkliche Verdienste zu erwerben.

25. Ebenso sollt ihr, geliebte Jünger, wissen, dass eure Aufgabe die ist, euch zu vereinigen, in Einklang zu sein, euren Arm auszustrecken und jeden an euren Fähigkeiten und Gaben teilhaben zu lassen, der euch, eure Heilkraft, euer Wort oder eure Hilfe benötigen könnte.

26. Wahrlich, Ich sage euch, wenn der Hochmut in eurem Herzen aufkeimt, werdet ihr keine Spiritualisten sein. Der erleuchtete Geist kann nicht durch jene kleinen Eitelkeiten befriedigt werden, die nur dem selbstsüchtigen Herzen schmeicheln.

27. Es ist nicht die scheinbare Auftragserfüllung, die die Jünger in meinen Augen groß machen, auch wenn sie für ihre Brüder als die Eifrigsten, Inbrünstigsten und Beharrlichsten erscheinen.

28. Die lauterste, die aufrichtigste Arbeit und daher die, die euch am meisten zu Mir erhebt ist jene, die ihr im Stillen vollbringt, auch wenn eure Mitmenschen sie nicht kennen.

29. "Eure rechte Hand soll nicht wissen, was die linke tut", sagte Ich meinen Jüngern in jener Zweiten Zeit. Daher sage Ich euch heute, da das Licht meines Geistes alles erklärt: Seid demütig ohne Heuchelei, weint wirklich um des fremden Schmerzes willen und freut euch wirklich wegen des Guten, das eure Mitmenschen genießen. Nur der, der meine Lehre in dieser Weise fühlt, wird bereit sein können, sein Leben für seine Nächsten hinzugeben.

30. Volk: Wenn es euch bestimmt gewesen ist, das Ackerland vorzubereiten und es zu besäen zu beginnen, und es andere sein mussten, die die Frucht ernten würden, so seid damit einverstanden. Denn nicht nur ihr habt das Recht, die Freuden zu genießen, auf den Feldern eures Vaters zu arbeiten, sondern alle eure Geschwister.

31. Ich bin der Weg, und ihr seid die Wanderer, die auf ihm herbeikommen.

32. Wenn ihr einmal zum Gipfel des Berges gelangt, werdet ihr eure Augen zurückwenden und all das sehen, was euer Geist durchlief, und werdet dem Vater danken.

33. Der Weg ist weit. Wer kann sagen, dass er schon alles durchlaufen hat, dass er alle Geheimnisse kennt, und dass er in alles eingedrungen ist, was jenseits von dem ist, was er sieht und hört?

34. Es ist nicht so, dass der Meister eure Arbeit geringschätzt oder das verkennt, was ihr auf dem Pfade erreicht habt — nein, Volk. Ich bin der Erste, der eure Verdienste schätzt. Wenn es nicht so wäre, gäbe es keine Gerechtigkeit in Mir.

Wenn Ich so zu euch spreche, dann deshalb, weil Ich euch begreiflich machen will, dass, obschon eure Befähigung groß ist, um sowohl im Menschlichen, als auch im Geistigen an eure Grenzen zu gelangen, euch noch vieles fehlt — dass, je mehr ihr im Unendlichen das sucht, was jenseits eurer körperlichen Sinne existiert, ihr desto mehr Lerngebiete entdecken werdet, die zu erkennen und zu lernen sind.

35. So, wie Ich euch im Fassungsbereich eurer Intelligenz eine Natur überlassen habe, damit ihr sie erforscht, habe Ich euch die Existenz einer Welt offenbart, die jenseits dieser Natur ist, damit ihr mittels des Geistes in sie eindringt. Ich habe euch forschen und untersuchen lassen, damit ihr das Geistige Leben kennenlernt. Doch Ich sage euch, dass ihr euch nicht auf das Wenige beschränken sollt, was ihr bis heute wisst. Seid lernbegierig, schult euch, um in jene unendliche Welt einzudringen, arbeitet fleißig, damit ihr am Ende eures Tagewerkes befriedigt ausrufen könnt: "Wir haben unseren Auftrag erfüllt."

36. Meine Lehre lässt den Geist nicht stillstehen, meine Lehre hält die Entwicklung des Menschen auch nicht auf — im Gegenteil, sie macht ihn frei von Ängsten und Vorurteilen und lässt ihn den Lichtweg schauen, der ihn erwartet.

37. Betrachtet diese Menschheit, die den Anschein erweckt, den Höhepunkt ihrer Wissenschaft und ihrer Forschungen erreicht zu haben, und die in Wirklichkeit nur am Anfang der Wissenschaft steht, die sie morgen erreichen wird, wenn sie ihrem Verlangen nach Wissen das Ideal der Brüderlichkeit hinzufügt.

38. Heute durchleben die Menschen eine Epoche der Verwirrung, weil sie nicht begriffen haben, dass ihr ganzes Leben und all ihre Mühen sie zur Entfaltung ihres Geistes führen sollen, dessen Ziel die Zwiesprache ihres Geistes mit dem des Schöpfers sein soll.

39. Der Kult, zu dem sich heute die Mehrheit der Menschen bekennt, ist der Materialismus.

40. Solange die Glaubenslehren und Religionen auf ihren Unterschiedlichkeiten bestehen, wird die Welt weiterhin ihren Hass nähren und nicht den entscheidenden Schritt hin zur wahren Gottesverehrung tun können. Doch wann werden sich die Menschen verstehen und vereinigen und so den ersten Schritt zur Liebe untereinander tun, wenn es noch immer Menschen gibt, die in der Meinung, den Schlüssel oder das Geheimnis zur Rettung der Geistwesen und die Schlüssel des ewigen Lebens zu besitzen, all jene nicht anerkennen, die auf anderen Wegen gehen, weil sie ihrer Auffassung nach nicht würdig sind, zu Gott zu kommen?

41. Macht euch also das wahre Ziel des Spiritualismus bewusst, dessen Lehre über jeder Konfession, jeder menschlichen Ideologie und jeder Sekte steht.

42. Studiert den Sinngehalt dieser Botschaft, die das Gesetz Gottes enthält, und ihr werdet erkennen, dass sie auf alle Menschen, alle Völker und alle Lebensumstände anwendbar ist, in denen ihr euch befinden könnt.

43. Seht, wie angesichts der Wahrheit dieser Unterweisung Unterschiede, Entfremdungen, Feinschaften und Widerstände verschwinden, weil ihr alle bei ihrem Lichte gleich erscheint, ihr alle angesichts ihrer Liebe Geschwister seid, ihr alle gegenüber ihrer Gerechtigkeit unvollkommen seid.

44. Dieses Wort stammt von Mir, ist Lebensquell, ist Alpha und Omega, Anfang und Ende. Daher werden die Menschen, um ihre Unwissenheit zu überwinden, ihre Konventionen und ihren religiösen Fanatismus hinter sich lassen und zu Mir kommen müssen, der Ich im Geiste bin — nicht unter den Anbetungsformen, die jeder Mir darbringen wollte. Doch wenn sie zur wahren Quelle gelangen, werde Ich alle empfangen, ihre Schmerzen beseitigen, sie von ihrer schweren Last befreien und sie miteinander versöhnen.

45. Bedenkt: Wenn ihr alle eure Rolle in diesem Leben verstehen könntet, hätte die Menschheit bereits darauf verzichtet, egoistisch zu sein, und wenn jeder einzelne Mensch seine Herkunft, seine Bestimmung verstehen würde, würde er alle seine Werke mit dem Ziel in Beziehung setzen, für das er geschaffen wurde.

46. Es besteht keine Notwendigkeit mehr für vielerlei Religionen auf der Welt, ihr seid nun alle an dem Punkt angelangt, euch in einem einzigen Glauben und in einer einzigen Art der Gottesverehrung zu vereinen. Nur in der Vereinigung der Gedanken und in der geistigen Verbundenheit werdet ihr das Licht finden können, das euch zum Fortschritt, zur Harmonie und zum Frieden bringt.

47. Ihr werdet nun erleben, dass keine Religion den Frieden der Menschen und ihre geistige Freiheit erreichen wird. Stattdessen werdet ihr Zeugen sein, wie meine Göttliche Botschaft, die zu den einen durch Schriften und zu anderen durch Inspirationen gelangt, die Rettung, die Vereinigung und die Vergeistigung der Menschen erreichen wird.

48. Der Spiritualismus schafft keine Ungleichheiten, der Spiritualismus ist die Lehre, die die Menschheit benötigt und die sie unbewusst ersehnt. Denn sie ist der Friede, ist die Liebe, ist die Gerechtigkeit, ist das Licht, wonach die Menschen hungern.

49. Meint ihr, die ihr diese Worte vernehmt, dass Ich in eure Herzen Abneigung oder Übelwollen gegenüber denen eurer Mitmenschen säen könnte, die sich zu anderen Konfessionen bekennen? Niemals, Jünger, ihr seid es, die beginnen sollen, das Beispiel von Brüderlichkeit und Harmonie zu geben, indem ihr alle mit der gleichen Zuneigung betrachtet und liebt, mit der ihr die anblickt, die eure Art zu denken teilen.

50. Diesen Schritt werden alle Religionsgemeinschaften tun müssen. Sie werden sich von der Sehnsucht inspirieren lassen müssen, einander in einem Akt der Liebe zu ihrem Vater zu lieben, den zu verehren alle behaupten.

51. Fürchtet euch nicht, wenn man euch Verirrte nennt — reicht allen die Hand. Bedenkt, dass dieses Werk, das für euch wahrhaftig ist, anderen als falsch erscheinen könnte, weil ihm in ihren Augen die Weihe fehlt, die die Religionen erhalten haben, um anerkannt zu werden.

52. Wenn ihr an Mich glaubt, wenn ihr glaubt, dass Ich Mich im Worte dieser Stimmträger kundtue, so fürchtet nicht das Urteil eurer Mitmenschen. Denn meine Lehre ist so beredsam, und meine Botschaft enthält so viele Wahrheiten, dass ihr, wenn ihr diese Waffen gut zu gebrauchen versteht, schwerlich besiegt werden könnt.

53. Niemand wird euch dafür verurteilen können, dass ihr mit Eifer die Wahrheit, das Vollkommene sucht. Dazu habt ihr alle ein heiliges Recht, und dafür ist euch die Freiheit gegeben worden, dem Lichte zuzustreben.

54. Volk, du hast lange Zeit an meinem Tische gegessen und getrunken. Wenn ihr noch geistigen Hunger spürt, ist dies ungerechtfertigt, denn euch wurden Tag für Tag Speisen angeboten. Ich habe Durst nach eurer Liebe, doch was gebt ihr Mir zu trinken? Die Galle und den Essig eurer Zwistigkeiten und eures Unverständnisses!

55. Ich sage euch an diesem Gnadentage: Lasst meine göttliche Ausstrahlung in euer Herz dringen, damit ihr meine Gegenwart fühlt und euer Leben umwandelt.

56. Ich bin zwar als Richter gekommen, doch die Wahrheit ist, dass, wenn ihr im Worte des Richters sucht, ihr euch notwendigerweise in der Gegenwart des Vaters befinden müsst — jenes Vaters, der euch liebt und Der sich daher auf so vielerlei Weise offenbart, damit ihr Ihn besser kennenlernt.

57. Ich weiß, je größer eure Erkenntnis wird, desto größer wird eure Liebe zu Mir sein.

58. Wenn Ich euch sage: "Liebt Mich" — wisst ihr, was Ich euch damit sagen will? Liebt die Wahrheit, liebt das Gute, liebt das Licht, liebt einander, liebt das Wahre Leben.

59. Lernt, Mich zu lieben, erkennt, wie meine Liebe euch trotz eurer Verstöße und Sünden überallhin folgt, ohne dass ihr euch ihrem Einfluss entziehen oder ihr ausweichen könnt. Erkennt: Je schwerer eure Verfehlungen sind, desto größer ist mein Erbarmen mit euch.

60. Die Bosheit der Menschen möchte meine Liebe abwehren, aber sie kommt nicht gegen sie an, weil die Liebe die universelle Kraft, die göttliche Macht ist, die alles erschafft und alles bewegt.

61. Der Beweis für alles, was Ich euch sage, ist der, den Ich euch gegeben habe, als Ich Mich unter euch in dieser Zeit kundtat, in der die Menschheit sich im Abgrund ihrer Sünde verirrt hat. Meine Liebe kann keinen Ekel vor der menschlichen Sünde empfinden, wohl aber Mitleid.

62. Erkennt Mich, kommt zu Mir, um eure Flecken im kristallklaren Brunnquell meiner Barmherzigkeit abzuwaschen. Bittet, bittet, so wird euch gegeben werden.

63. Was könnt ihr vor Mir präsentieren, sei es in eurem Herzen oder in eurem Geist, was Ich nicht sehe? Welches Leiden, welche Sehnsüchte, Sorgen oder Geheimnisse könntet ihr vor Mir verbergen? Keine. Lernt daher, geistig zu beten, euch innerlich vor Mir zu bekennen, auf meine Vorhersehung und meine Barmherzigkeit zu vertrauen, damit ihr jenen Frieden in euer Herz strömen lasst, der ihm so sehr fehlt.

64. Ich habe euch gesagt, dass das Gebet die Sprache des Geistes ist, mit der euer Herz zu Mir spricht, klagt, Mich bittet, weint und gestärkt wird. Aber manchmal, wenn euer Wesen voller Wonne ist oder sich von Frieden durchflutet fühlt, wird das Gebet zu einem geistigen Hymnus, der bis in die Höhe meines Reiches gelangt.

65. Vertraue auf Mich, Volk, vertraue auf Mich, Menschheit, überzeugt davon, dass es auf der Erde keinen Menschen, kein Volk, kein Gesetz gibt, dem ihr eure Rettung anvertrauen könntet. Kommt zu Mir, sucht Mich, sucht die Wahrheit, dann werdet ihr eines Tages alle in einem einzigen "Tale", unter ein-und-demselben Lichte vereint sein.

66. Menschen, Nationen, Rassen und Völker, sie alle werden dem göttlichen Rufe folgen müssen, wenn der Geist des Menschen, seiner Gefangenschaft auf Erden überdrüssig, sich erhebt, die Ketten des Materialismus zerbricht und den Jubelschrei der geistigen Befreiung ausstößt.

67. Heute mag euch die Erfüllung meines Wortes sehr ferne erscheinen, ebenso wie die moralische und geistige Umwandlung dieser Menschheit. Doch es ist eure Sache, den Weg zu bahnen und den Teil zu erfüllen, der euch zukommt. Wenn ihr es nicht tut, habt ihr kein Recht, die Erfüllung meines Wortes zu beurteilen.

68. Es wird eine Zeit kommen, in der das Verlangen des Menschen, seinen Geist höher zu entwickeln, so brennend sein wird, dass er alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel anwenden wird, um dies Tränental in eine Welt zu verwandeln, in der die Harmonie regiert, dass er "Unmögliches" vollbringen wird, dass er bis zur Aufopferung und übermenschlichen Anstrengung gehen wird, um Kriege zu verhindern.

69. Jene Menschen werden es sein, die diese Welt emporbringen, die aus dem menschlichen Leben den Leidenskelch entfernen, die alles wiederaufbauen, was die vergangenen Generationen in ihrem blinden Machtstreben, in ihrer Vermaterialisierung und Unbesonnenheit zerstört haben. Sie werden es sein, die über der wahren Anbetung für Mich wachen — jener Verehrung ohne Fanatismus oder äußerliche und unnütze Kulthandlungen. Sie werden versuchen, der Menschheit begreiflich zu machen, dass die Harmonie zwischen den menschlichen Gesetzen und den geistigen und deren Erfüllung der beste Gottesdienst ist, den die Menschen Gott darbringen können.

70. Möchtet ihr nicht zu deren Zahl gehören? Möchtet ihr nicht, dass eure Kinder zu jenen Menschen mit hochstehendem Geist gehören? Ihr könnt diese Sehnsucht stillen. Es liegt an euch, den Weg derer zu ebnen, die Ich eurer Erziehung und Fürsorge anvertraut habe, damit, wenn die Stunde gekommen ist, den entscheidenden Kampf des Geistes gegen die Herrschaft der Materie zu beginnen, sie sich im Bewusstsein ihrer Mission, stark in ihrem Glauben und von dem Wissen erfüllt, das mein Wort vermittelt, vereinigen können und einen einzigen Körper, ein einziges Volk, einen einzigen Geist bilden, der auf seinem Wege Mauern niederreißt und Hindernisse überwindet, so wie Israel, als es das Gelobte Land suchte.

71. Ich weiß: Wenn ihr eure Kinder nicht genügend vorbereitet zurücklasst, wird euer Geist vom Jenseits aus das Los derer beweinen, die verlassen auf der Erde zurückblieben, weil sie sie unterliegen sehen werden, ohne sich gegen die Invasion von Missgeschicken und Plagen verteidigen zu können, die kommen werden, um die Völker der Erde zu geißeln.

72. Könnt ihr euch die Sühne und den Schmerz des Geistes vorstellen, der bei seiner Ankunft in der Geistigen Welt, anstatt süße Früchte zu ernten, nur Dornengestrüpp und Brennnesseln antrifft?

73. Das ist es, was ihr rechtzeitig vermeiden müsst — jetzt, da ihr das Licht einer Unterweisung, die Ich euch für die Rettung aller Menschen übergebe, in Hülle und Fülle habt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 298

1. Heilt alle Leiden, sowohl die des Körpers als auch die des Geistes, denn ihr habt die Aufgabe, eure Nächsten zu trösten, zu stärken und zu heilen. Doch Ich frage euch: Wie könntet ihr den Notleidenden Gesundheit vermitteln, wenn ihr selbst krank wäret? Was an Frieden könnte eurem Geiste entströmen, wenn er von Sorgen, Leiden, Gewissensqualen und niederen Leidenschaften verstört ist?

2. Nur das, was ihr in eurem Herzen angesammelt habt, werdet ihr euren Mitmenschen anbieten können.

3. Heute müsst ihr so viel wie möglich von den Gütern ansammeln, die Ich in diesem Volk verteile, und lernen, sie während Anfeindungen und Widrigkeiten zu bewahren, damit, wenn die Zeit gekommen ist, eure Mission zu erfüllen, ihr im Kampfe siegreich zu sein vermögt. Der Friede, das Licht und der Balsam werden mit eurem Wesen einen einzigen Körper bilden — in einer solchen Weise, dass ihr einen Kranken nicht nur durch Handauflegen heilen werdet, sondern ihr durch euer Wort, eure Gedanken, euren Blick Gesundheit, Frieden und Stärkung übermitteln werdet, und in vielen Fällen wird eure bloße Gegenwart diese Kräfte ausstrahlen.

4. Aber glaubt nicht, dass es für euch genügen wird, zu wissen, dass Ich euch diese Gaben gewährt habe. Nein — ihr müsst außerdem wissen, dass ihr die Macht benötigt, sie zu manifestieren, und es ist unerlässlich, dass ihr diese durch den Glauben an Mich, durch Liebestätigkeit gegenüber euren Nächsten, durch Reinheit der Gefühle und Selbstlosigkeit erlangt. Wer nicht nach diesen Prinzipien wirkt, wird — auch wenn er durch Mich begnadet ist — nichts Gutes weitergeben. Denn diese Gaben erblühen und mehren sich nur durch edle, reine und erhebende Gefühle.

5. Zwar gibt es viele, die trotz ihres Unvorbereitetseins eine Spur von Wundertaten auf ihrem Wege hinterlassen. Aber nicht sie sind es, die sie tun — Ich bin es, weil Ich Mitgefühl mit den Notleidenden, den Kranken, den geistig Armen und den Menschen guten Glaubens habe. Doch dann schreiben sich jene "Arbeiter" meine Wundertaten sich selbst zu.

6. Es gibt andere Fälle, in denen der, der für das, was Ich ihm anvertraut habe, noch nicht befähigt ist, weil er die Art und Weise, sich vorzubereiten, nicht kennt. Aber sein Glaube ist groß, und er fühlt Barmherzigkeit für seinen Nächsten. Ihm gewähre Ich, dass er Wunder vollbringt, um ihn bei seiner Arbeit zu ermutigen, damit er beharrlich bleibt und sich vervollkommnet.

7. Zu sagen, dass Ich dem, der von seinen Gaben keinen guten Gebrauch macht, diese entziehe, ist ein Irrtum. Aber der, der sie nicht zu den Zwecken verwendet, die Ich ihm angezeigt habe, verliert sofort die Macht, sie anzuwenden.

8. Wie sollte Ich den Menschen seiner geistigen Gaben berauben, da diese doch die Mittel sind, um sein Heil zu erlangen, und seine einzigen Waffen, um sich zu verteidigen? Wenn meine Gerechtigkeit so vorgehen würde, wie ihr glaubt, hätte Ich bereits vielen Menschen das Licht ihres Gewissens entzogen, und vielen Gehirnen hätte Ich die Intelligenz vorenthalten. Doch Ich sage euch noch einmal, dass Ich den Menschen ihre Gaben nicht vorenthalte, denn gerade diese Eigenschaften sind es, durch die sie sich erlösen und zur Vollkommenheit erheben werden müssen.

Ihr sagt Mir, dass manche den Verstand verlieren, und manche vorzeitig das Leben oder irgendeine Fähigkeit verlieren. Gewiss, aber nicht Ich bin es, der ihnen das entreißt, was ihnen bereits gehört. Sie selbst sind es, die sich durch Schwäche, Torheit und Verblendung dessen berauben, was ihnen ihr Vater als Erbe gegeben hat.

9. Ist nicht in all dem meine gerechtigkeitsliebende Hand gegenwärtig?

10. Aber wenn ihr ein wenig die Art und Weise beobachtet, in der Ich meine vollkommene Gerechtigkeit anwende, werdet ihr euch davon überzeugen, dass es meine Liebe ist, die sich in jedem dieser Fälle zeigt und den einen das Licht, anderen den Frieden, und wieder anderen das Leben zurückgibt, obschon Ich euch auch sage, dass sie, um das, was sie verloren haben, zurückzugewinnen, zuvor eine große Läuterung durchleben müssen.

11. Über alles werde Ich in diesem Worte zu euch sprechen, denn meiner Lehre darf kein einziges Kapitel fehlen. Über alles werde Ich euch unterrichten, damit ihr morgen keinerlei Zweifel, keinerlei Ungewissheit habt.

12. Ich will aus euch ein Volk machen, das sich seiner Bestimmung bewusst ist, ein Kenner seiner Mission ist, das darauf vorbereitet ist, mit ganzer Wahrhaftigkeit und Reinheit diesen gesegneten Samen auszusäen und zu verbreiten, den Ich zum Segen und geistigen Fortschritt der Menschheit in euer Herz fallen ließ.

13. Als Ich daher meine Lehransprache dieses Tages begann, sagte Ich euch als Erstes, dass ihr euch heute bei mir heilen und stärken sollt. Denn von dem, was in eurem Herzen ist, werdet ihr euren Mitmenschen weitergeben.

14. Vertraut niemals darauf, dass Ich meine Barmherzigkeit trotz euer Unvollkommenheiten und eures Unvorbereitetseins auf die Notleidenden, die euch aufsuchen, ergieße. Denn schon jetzt sage Ich euch, dass, auch wenn ihr hier auf der Welt das Böse verheimlichen könnt, vor Mir und wenn euer Gericht gekommen ist, euch nur eure Verdienste vor einer leidvollen Wiedergutmachung werden bewahren können.

15. Begreift ihr, was diese Unterweisung euch erklärt hat? Dann vergesst sie niemals!

16. Geliebtes Volk: Ich habe Mich auf dem Weg eures Lebens manifestiert, habe euch in unterschiedlichen Formen geprüft und habe gesehen, dass ihr Mich liebt. Ihr seid über die Felsbrocken des Weges gestolpert, aber ihr habt von eurem Glauben Gebrauch gemacht und habt euch wiederaufgerichtet.

17. Meine Lehre rettet euch, und mein Wort erhebt euch, weil ihr Glauben an meine Gegenwart habt und an meine Kundgabe durch das Verstandesvermögen dieser Stimmträger.

18. Euer Geist hat die Befriedigung gehabt, in seinem Körper die Feinfühligkeit zu entdecken, die euch ermöglichte, meine Gegenwart in dieser Kundgebung zu erkennen.

19. Wie viele gibt es, die durch die Schriften vergangener Zeiten die Prophetien kennen, die diese Ära ankündigten. Und dennoch — wenn sie meinen Kundgebungen beiwohnen würden, würden sie ihnen keinen Glauben schenken, noch würden sie sie als Erfüllung jener Verheißungen auffassen! Es sind die, die nicht den Entwicklungsgrad erreicht haben, der ihnen erlauben würde, dieses Licht zu erkennen.

Wie viele dagegen von denen, die heute ihr Leben hingeben würden, um zu bezeugen, dass Ich es bin, der sich in dieser Zeit bei den Menschen kundgibt, hatten nicht einmal Kenntnis davon, dass es Prophetien gibt, die von diesen Ereignissen sprechen. Der Grund dafür ist, dass ihr Geist bereits darauf vorbereitet und bereit war, das Licht zu empfangen.

20. Propheten, Erleuchtete und Seher nahmen mein Kommen im Geiste wahr, sie schauten das Buch, das sich auftat, um seinen Inhalt auf das Verstandesvermögen der Menschen zu ergießen, sie bestätigten die Gegenwart der Geistigen Welt bei den Menschen. Sie sahen den neuen Berg, wo der Herr kommen würde, um sein Volk zu vereinigen. Doch wahrlich, Ich sage euch, so wie ihr herbeigekommen seid und Mich gefühlt habt, so wird ein Volk nach dem anderen und ein Mensch nach dem anderen hinzukommen, sobald für jeden die vorbestimmte Zeit für sein Erwachen gekommen ist.

21. Glaubt nicht, dass Ich Mich in jeder Nation und in jedem Volk der Erde in der Form kundgeben werde, die Ich euch gewährt habe. Aber in meiner unendlichen Macht und Weisheit werde Ich an die Türen aller Herzen zu klopfen verstehen.

22. Ich muss euch sagen, dass ihr diesen geistigen Samen, den Ich euch in dieser Zeit anvertraut habe, auf dem ganzen Erdball verbreiten und bekanntmachen müsst.

23. Die Zeit meiner Kundgabe ist die Zeit der Zubereitung dieses Volkes gewesen. Lange und ausführlich ist die Unterweisung gewesen — so lange, dass Ich einige Generationen von dieser Erde scheiden und andere kommen sah, um diese zu ersetzen. So ist dies notwendig gewesen, damit die Saat aufgehen, reifen und Frucht tragen würde.

24. Die Unterweisung geht nun ihrem Ende zu, vernehmet daher, dass Ich euch in jeder Lehransprache die Vorgehensweise offenbare, in der ihr in der Zukunft arbeiten müsst.

25. Mein Werk hat ein großes Endziel, und es ist mein Wort, das euch zu diesem Ziele führt.

26. Ich weiß, dass ihr noch Tränen vergießen werdet, obwohl ihr euch in den Reihen des Volkes befindet, das meine Stimme gehört hat. Ihr werdet eure Geteiltheit beklagen, weil die Prüfungen euch schwach antreffen werden. Dann werden es der Schmerz und die Schläge sein, die die Welt austeilt, die euch in eure Rechte das Banner des Friedens, der Vereinigung und des guten Willens nehmen lassen, von dem Ich seit den ersten Tagen meiner Kundgabe zu euch gesprochen habe.

27. Seid gesegnet, wenn ihr beim Vernehmen dieser Worte dem Schmerz zuvorkommt und euch aus Brüderlichkeit vereint. Ich sehe den Schmerz und die Traurigkeit in denen, die von der Brüderlichkeit dieses Volkes geträumt haben und noch kein Anzeichen eines Zusammenschlusses sehen konnten. Diese sind es, die Mir im Stillen sagen: "Herr, deine Liebe sei es, die uns vereint. Gib uns noch eine kurze Zeit, um für unser Heil zu kämpfen."

28. Andere fragen Mich: "Meister, warum muss sich das Herz läutern, und warum gibt es Leid, obwohl wir Dein Wort vernehmen?" Doch Ich sage euch: Volk, noch immer bist du nicht von jedem Flecken rein, noch seid ihr nicht frei von Schmerz. Es gibt Saiten in eurem Wesen, die noch nicht heimgesucht worden sind, und es ist nötig, sie zu prüfen, damit der Geist und das Herz Festigkeit erlangen.

29. Wenn ihr allein durch die Tatsache, dass ihr Mich vernehmt, keinen Schmerz mehr zu fühlen bekommen würdet — würdet ihr euch dann in eurem Leben bemühen, euch zu läutern und Mir näher zu kommen? Wahrlich, Ich sage euch, ihr würdet dann nichts mehr tun, um eure geistigen und moralischen Verfassungen zu bessern.

30. Wisset, Jünger, dass das Ziel eures Kampfes jene Geistesverfassung ist, welche kein Schmerz mehr erreicht, und dies Ziel wird durch Verdienste, Kämpfe, Prüfungen, Opfer und Entsagungen erreicht.

31. Beachtet jene Fälle von Geduld, Glauben, Demut und Ergebung, die ihr manchmal bei einigen eurer Mitmenschen entdeckt. Es sind von Mir gesandte Geistwesen, damit sie ein Beispiel von Tugend unter der Menschheit geben. Dem Anschein nach ist das Schicksal dieser Geschöpfe traurig, dennoch wissen sie in ihrem Glauben, dass sie gekommen sind, um eine Mission zu erfüllen.

32. Große Beispiele meiner Boten und Jünger habt ihr in eurer Geschichte empfangen — Namen, die euch bekannt sind; aber verkennt deswegen nicht die kleinen Vorbilder, denen ihr auf eurem Lebenswege begegnet.

33. Oftmals vollbringt ihr Taten von großer Erhebung, die den Vater als Tribut erreichen, die seines Gedenkens würdig sind, und die denen, die euch umgeben, als Beispiel dienen. Nicht immer werdet ihr euch des Wertes jenes Werkes oder des Verdienstes jener Handlung bewusst, und dies ist so besser für euch, damit das Herz nicht auf seine Verdienste stolz wird, denn dann verdirbt die Saat.

Aber der Geist hat dennoch Kenntnis vom Werte seiner Werke. Wenn es nicht so wäre — wie oft würde er dann seine Zeit für mittelmäßige Werke verschwenden, im Glauben, mit hochstehenden und nützlichen Handlungen beschäftigt zu sein.

34. Jünger, ihr seid in den Leiden standhaft geworden, aber jetzt müsst ihr euch durch die Vergeistigung aufwärtsentwickeln. Es ist nicht von Bedeutung, dass euch das menschliche Leben mit seinen Nöten, seinen Sorgen und seinen Versuchungen gefangen nimmt. Diese Bezwingung ist nur scheinbar, wenn ihr die Vorgehensweise zu entdecken versteht, euch frei zu machen. Doch wie ist diese Vorgehensweise beschaffen, dem Geiste Ausdehnung und Freiheit zu verschaffen? Durch das Gebet, das Nachdenken über mein Werk, die Beschäftigung mit edlen Werken, das Erheben über die Missgeschicke.

35. Wer dies erreicht, wird in eine Welt von Licht und Frieden eingegangen sein, ohne zu unterlassen, seine Aufgabe in der materiellen Welt zu erfüllen.

36. Dies ist der Weg, den Ich euch vorgezeichnet habe, damit ihr dem Materialismus, den irdischen Nöten, dem Schmerz, den Versuchungen und den Lastern entkommt.

37. Ich lade euch zum Gebet ein, zur Meditation und zu den guten Werken, damit ihr dank der Vergeistigung zu den Regionen gelangt, wo ihr euren Durst mit dem Wasser der Wahrheit löschen werdet, und wo ihr vom Lichte eures Vaters umflutet sein werdet. Nur dort werdet ihr euch für die gute Erfüllung eurer Pflichten inspirieren können — sowohl der geistigen, als auch der menschlichen.

38. Solange ihr auf der Erde leben müsst, tut es in der bestmöglichen Weise. Aber zeigt nicht eure Ablehnung, wenn der Schmerzenskelch seinen Inhalt in euer Herz ergießt, indem ihr bekundet, dass ihr nicht mehr auf dieser Welt leben wollt. Die Erde ist das "Tal", wo der Geist sich läutert, und wo man Verdienste erwirbt, um eine höhere Heimstatt einzunehmen. Wenn ihr wüsstet, wie viel es euren Geist kostet, um sie zu bewohnen.

39. Es ist notwendig, dass ihr den Generationen den Weg ebnet und die Heimstätte vorbereitet, die kommen werden, um euer Werk fortzusetzen. Doch wenn ihr nicht den Teil erfüllen solltet, der euch zukommt, werden sie das tun müssen, was ihr nicht getan habt, und das, was diesen dann anbefohlen ist, werden sie anderen überlassen müssen. Meint ihr, dass ihr so dem Willen eures Vaters gerecht werdet?

40. Als ihr diesen Weg hier betreten habt, habt ihr auf euren Lippen die Frucht früherer Generationen empfangen. Dies war das Geschenk, das sie euch als Erbe hinterließen. Meint ihr nicht, dass ihr in derselben Weise etwas Vorbereitetes für die hinterlassen solltet, die bald kommen werden, um euch zu ersetzen?

41. Wach auf, Volk! Das Jenseits beobachtet eure Schritte auf der Erde! Diese Welten kennen eure Werke! Wenn sie diese Menschheit im Meer ihrer Feindschaften und Leidenschaften untergehen sieht, sind sie erschüttert und beten sie für euch.

42. Seid getrost, ihr seid nicht verlassen. Vertraut auf euren Vater und habt Vertrauen zu denen, die euch lieben und vom Geistigen Reiche aus beschützen.

43. Wenn ihr euch in der Zeit, in der Ich euch meine Unterweisung gebe, wirklich meinem Werke widmet — wahrlich, Ich sage euch, diese Zeit wird dafür ausreichen, dass ihr vorbereitet seid, um den festen Schritt auf den neuen Zeitabschnitt hin zu tun, der auf euch zukommt.

44. Diese drei letzten Jahre meiner Kundgabe habe Ich zur Repräsentation jener Jahre bestimmt, in denen Ich meine Lehre in der Zweiten Zeit predigte. So werdet ihr die Liebe, die Willenskraft und die Hingabe der Jünger, die Mir damals nachfolgten, besser verstehen können, da ihnen eine kurze Zeit genügte, um zu Jüngern des Göttlichen Meisters, zu Aposteln der Wahrheit zu werden.

45. Zwölf Erwählte waren es damals, die Mir direkt nachfolgen sollten, und von den Zwölfen kam nur einer in der Stunde der Prüfung zu Fall, als mein Abschied nahte.

46. Heute habe Ich eine große Zahl von Jüngern an meinen Tisch gesetzt, damit sie, indem sie Mich ständig vernehmen und Schritt für Schritt meinen Unterweisungen folgen, als Starke zum Ende dieser Zeit der Kundgabe gelangen — stark genug, um ihren Meister nicht zu verraten, noch sich selbst zu verraten.

47. "Wache und bete", sage Ich dir, Volk, so wie Ich es zu meinen Jüngern sagte, als die Stunde dafür gekommen war. Seid wach, denn der Körper ist schwach und kann in einem Augenblick der Schwachheit seinen Geist verraten, und Ich will nicht, dass ihr später als Mensch oder als Geistwesen wegen eines Augenblicks der Verwirrung oder der Schwäche bittere Tränen vergießen müsst.

48. Meint nicht, dass die Folgen eines Ungehorsams sich sofort bemerkbar machen — nein. Was Ich euch jedoch sage, ist dies, dass ihr euch früher oder später für eure Werke verantworten müsst; auch wenn es für euch manchmal den Anschein hatte, dass eure Verfehlung keine Folgen nach sich zog, in Anbetracht dessen, dass die Zeit verging und meine Gerechtigkeit keinerlei Zeichen gab. Aber ihr wisst bereits durch mein Wort, dass Ich als Richter unerbittlich bin und dass, wenn euer Gericht gekommen ist, ihr eure Augen für das Licht des Gewissens öffnen werdet.

49. Niemand möge dieses Gericht auf sich laden, niemand habe Verlangen nach diesem Kelch des Schmerzes, der Angst, der Gewissensbisse und der Verzweiflung, denn euer Geist wird in einer Weise leiden, die ihr euch nicht vorstellen könnt, wenn sein Gewissen ihn unaufhörlich "Ungehorsame", "Verräterin", "Undankbare" nennt, nachdem er von ihrem Meister "geliebte Jüngerin", "Liebling" und "Erbin meines Reiches" genannt worden ist.

50. Wenn Ich nicht wüsste, dass ihr noch immer eines Irrtums, eines Ungehorsams oder einer Herabwürdigung fähig seid, würde Ich nicht in dieser Weise zu euch sprechen. Aber Ich weiß um eure Schwachheit, und es ist notwendig, dass Ich euch wachrüttle. Doch warum habt ihr noch keine volle Erkenntnis der Art und Weise erlangt, in der ihr jede meiner Weisungen auslegen müsst, obwohl ihr bald am Ende meiner Kundgabe angekommen seid? Weil ihr euch bis zu dem Grade an mein Wort gewöhnt habt, dass ihr es für immer unbedeutender haltet, und euch dagegen für immer bedeutender.

51. Ich spreche zu euch um eures Wohles willen, denn meinem Geiste oder meinem Werke wird kein menschlicher Irrtum irgendetwas anhaben können. Ihr jedoch werdet euch durch eure Fehler sehr wohl viele Übel verursachen können, und Ich möchte, dass ihr euch dieses Übel erspart.

52. Ihr wisst, wie in der Zweiten Zeit ein Augenblick der Schwachheit von einem meiner Jünger nicht nur seinem Meister, sondern auch seinen Brüdern und allen, die Mich liebten, so viel Schmerz bereitete, wie von jenem Augenblick an für die, die Mir nachfolgten, alles anders wurde.

Der Meister wurde den Armen der Jünger entrissen, die Worte der Liebe, die seine Lippen so oft aussprachen, endeten. Jener gesegnete Körper, durch den sie die Gegenwart Gottes auf der Welt fühlten, verschwand. Sie fühlten, dass die Schatten des Schmerzes und der Verlassenheit ihr Leben umgaben. Doch nicht nur sie weinten über jenen Opfertod, sondern die Menschheit aller Zeiten beweinte ihn.

53. Nun frage Ich euch: Glaubt ihr, dass der Fehler jenes verräterischen Jüngers verhindert hat, dass mein Werk vollendet wird? Glaubt ihr, dass jene Verfehlung das von Mir Vorgesehene verändert hat? — In keiner Weise. Mein Werk, meine Wahrheit und meine Mission gingen mit höchster Vollkommenheit in Erfüllung, so wie alle vorgesehenen Lebensumstände eintreten mussten, die jene Jünger ihrem Herrn vor Augen führen würden. Denn der göttliche Wille wird niemals den menschlichen Handlungsweisen unterworfen sein können. Dieser vollzieht sich ungeachtet der Sünde der Menschen und wird dies immer tun.

54. Erkennt, dass Ich alle auf den Tag der Prüfung vorbereite, der näherrückt. Doch Ich sage euch, dass Mir ein einziger gewissenhafter und vorbereiteter Stimmträger genügen würde, um meine letzten Worte zu übermitteln, um mit ihnen die Wahrheit zu besiegeln, die Ich euch während so vieler Jahre und durch so viele Stimmträger offenbart habe.

55. Erkenne, Israel, wie klein die Schar ist, die sich unter dem Baum des Lebens niederlässt. Die einen haben meine göttliche Unterweisung nicht verstanden, andere hat die Versuchung auf ihren Wegen überrascht. Doch Ich gebe euch als Vater gute Ratschläge, und als Meister unterrichte Ich euch.

56. Diese Unterweisung sollt ihr eurem Herzen einprägen, damit ihr meiner Spur folgt, damit ihr dem Blinden das Licht gebt, damit der Taube den Ruf meiner Liebe vernimmt, damit der Lahme geht und Mir nachfolgt, damit die Menschheit das Licht des Mittags schaut.

57. Ich bereite derzeit die Menschen vor, um sie von jeder Sünde frei zu machen. Mein Licht erhellt ihre Herzen, damit sie die Liebe untereinander ausüben.

58. Seit dem Zeitpunkt, an dem Elias euch zur Hürde führte, seid ihr vorbereitet gewesen, um zur Vergeistigung und zum Aufstieg eures Geistes zu gelangen. Ihr kamt zu Mir und habt gesagt: "Herr, vollziehe deinen Willen an mir."

Ich gab euch ein neues Beinkleid, beseitigte die Lumpen, die ihr Mir darbotet, und schmückte euren Geist mit einem reinen Gewande. Ich legte in euren Geist das Zeichen meines auserwählten Volkes Israel und sagte euch: Dies sind die Reihen, zu denen ihr gehört, damit ihr gegenüber meinem Auftrag Ergebung und Gehorsam zeigt. Und ihr habt Mir gesagt: "Vater, vollziehe an mir deinen Willen."

59. Ja, meine Kinder, Ich habe euch erleuchtet, damit ihr nicht unwissend seid, damit ihr als Starke meine Unterweisung ausübt, damit ihr Mir in euren Herzen Herberge gewährt und euch vom Schlechten trennt, damit ihr den Schmerz der Menschen fühlt, die ihren Weg aus Vermaterialisierung blind gehen. Ich habe euch den geistigen Balsam gegeben, damit ihr sie heilt und ihnen neues Leben gebt, damit ihr sie zu Mir führt.

60. Ich bin in dieser Zeit gekommen, um den "Toten" Leben zu geben, um die Menschheit zu retten und ihren Abgründen zu entreißen, um von der ersten bis zur gegenwärtigen Buchseite die Unterweisung vorzutragen, die Ich ihr über die Zeiten hin gegeben habe. Hier ist meine Liebe, meine unendliche Weisheit. Wer Mich verstehen möchte, soll in Mir leben. Wer Mich lieben möchte, soll bei Mir sein und muss seinen Weg mit Vergeistigung folgen, damit ihn nicht mehr der Schmerz überfällt und er sich nicht mehr allein fühlt.

61. Dies ist deine Mission, Israel. Bereitet euch vor, denn ihr müsst meine Jünger sein, müsst eurem Meister mit ganzer Aufmerksamkeit zuhören. Denn jeder von euch muss morgen wie ein offenes Buch sein, in dem die Menschen studieren und mein Wort ergründen.

62. Eure Auftragserfüllung beschränkt sich nicht nur auf die vier Wände eines Versammlungsraumes. Nein, Israel, mein durchdringender Blick achtet auf jedes eurer Werke, und wenn ihr für kurze Zeit vom Wege abweichen möchtet, werde Ich es euch erlauben, weil ihr Willensfreiheit habt. Aber Ich sage euch: In eurem Ungehorsam werdet ihr auf Schritt und Tritt dem Schmerz begegnen. Doch wenn ihr bereuen werdet, werde Ich euch sagen: Kehrt zu Mir zurück, denn Ich erwarte euch, um euch Trost zu spenden.

63. Jeder, der zum Vater kommen möchte, muss sich von seinem Stolz, von seiner Eitelkeit und von jedem Gebrechen frei machen, das mein durchdringender Blick sieht.

64. Es hat Mir gefallen, Mich des Demütigen, des Unwissenden zu bedienen. Meine Liebe hat sein Herz bearbeitet. Ich habe ihm mein Gesetz anvertraut, habe ihn meine Gegenwart fühlen lassen und ihm gesagt: Gehe und lasse den Ruf an deine Mitmenschen ergehen, führe sie Mir zu, denn Ich werde ihnen alles geben, was sie für ihren geistigen Aufstieg benötigen.

Daher habe Ich euch gesagt, dass eure Mission groß und schwierig ist. Ihr müsst vieles verstehen und viel arbeiten auf eurem geistigen Wege. Doch ihr seid keine Armen, ihr seid Reiche, weil ihr Mich habt, weil ihr Mich vernommen und gefühlt habt, weil Ich euch ermutigt habe und euch gesagt habe: Seid unbesorgt, denn meine Barmherzigkeit wird immer mit euch sein.

Jedem "Arbeiter" habe Ich ein Stück Land übergeben, damit er es bestellt und gute Früchte erntet. Doch wenn die Früchte bitter sind, werde Ich sie nicht annehmen. Der Arbeiter wird sein Land noch einmal bestellen müssen, bis er die Früchte erntet, die einen guten Geschmack haben und würdig sind, zu Mir zu gelangen.

65. Mein Werk wird unbefleckt bleiben, und meine Wahrheit wird immer dieselbe sein.

66. Die Schandflecken und die Entweihungen dieses Volkes werden durch meine Gerechtigkeit ausgelöscht werden, und ihr werdet erleben, wie immer mein Wille geschieht.

67. Ihr wisst nun, was Ich von euch will, und was ihr nach meinem Willen nicht tun sollt. Lebt in Einklang mit eurem Gewissen, und es wird euch immer das sagen, was ihr tun müsst, um meinen Willen zu erfüllen.

68. Ich sage euch noch einmal, dass ihr wachen sollt und dass ihr beten sollt, damit es in dieser Zeit nicht einen gibt, der in der entscheidenden Stunde in Versuchungen gerät. Doch wenn sich jemand gegen meinen Willen erheben sollte, indem er das verrät, was Ich angeordnet habe, und er bewirken sollte, dass die Ereignisse einen anderen Verlauf nehmen würden — wahrlich, Ich sage euch, mein Werk wird dann keinen Schaden nehmen, weil es göttlich ist. Aber jene, die im entscheidenden Augenblick meinen Willen stolz missachten sollten, werden in ihrem Wesen die Folgen ihres Starrsinns fühlen.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 299

1. Jünger: Der Meister ist bei euch und gibt jedem seiner Kindlein einen Kuss.

2. Mich erreicht die geistige Wonne, mit der ihr in diesen Tagen der gesegneten Nacht gedenkt, in der "das Wort" Mensch wurde, um unter euch zu wohnen.

3. Wenn ihr euch in brüderlicher Liebe enger zusammenschließt und eure Zärtlichkeit den Kindern zuteilwerden lasst, die Ich euch anvertraute, werdet ihr die vollkommene Liebe spüren, die euch euer Vater sandte. Ich öffnete meine Schatzkammer und entnahmt ihr das, was Licht und Frieden in der Menschheit sein muss.

4. Ich hätte gerne, dass alle meine Gegenwart fühlen würden. Wenn die Menschen wenigstens in diesen Tagen des Gedenkens ihr Herz empfindsam zu machen und zu vergeistigen verstünden, könnten sie Mich an jedem Ort, auf dem Wege jedes Geschöpfes, in den Familien, an den Orten, wo der Schmerz wohnt, finden. Aber noch muss Ich warten, nicht alle vermögen Mich in ihrem Herzen zu fühlen. Dennoch hinterlasse Ich auf dem Pfade jedes meiner Kinder ein Liebesgeschenk.

5. Ich kann Mich den Menschen in unendlich vielen Formen kundgeben. Auch wenn Ich euch mein Wort durch einen menschlichen Stimmträger vernehmen lasse, spreche Ich zu anderen in ihrem Gewissen.

6. An diesem Tage, an dem die Menschen jener Morgendämmerung gedenken, an dem der Messias als Kindlein seinen Lebensweg auf der Erde begann, möchte Ich, dass die ganze Menschheit meine geistige Gegenwart fühlt. Ich möchte, dass die Kinder sich an Mir erfreuen, dass die Jugend einen Augenblick innehält, um sich an den zu erinnern, der aus Liebe Mensch wurde, um euch zu retten, und dass die Erwachsenen, welche Tränen vergießen, wenn sie über diese Geschehnisse nachdenken und sich an die glücklichen Tage ihrer Kindheit erinnern, in ihrem Herzen meinen Frieden fühlen.

7. Freude und Trauer werden sich abwechseln, wenn ihr an den mütterlichen Schoß denkt, der euch wiegte, an die Liebe und die Liebkosungen eurer Eltern, an die glückliche, aber kurze Kindheit und danach an all das, was ihr nach und nach auf der Welt verloren habt: die Eltern, die Kindheit, Freuden, die Unschuld.

8. Ihr werdet daran denken müssen, dass viele Herzen zu kalt geworden sind, um Mich zu lieben und ihre Angehörigen auf der Welt zu lieben.

9. Bete in diesem Augenblicke, geliebtes Volk, und bewirke, dass die, die euch vergessen haben, sich an euch erinnern, dass die, die ins "Geistige Tal" geflogen sind, sich eurem Herzen nähern, damit alle an diesem Tag der Liebe vereint sind.

10. Nicht nur die Menschen gedenken mit Freude des Tages, an dem auf der Erde das Wunder geschah, dass "das Wort" Gottes Mensch wurde. Auch die Geistige Welt hat bei der Betrachtung der göttlichen Werke des Herrn Anteil an dieser Freude.

11. Ihr seid diejenigen, die in dieser Zeit auf diesem Planeten die deutlichste Manifestation meines Kommens, meiner Gegenwart und meines Wortes gehabt haben. Meine durch den Stimmträger vermenschlichte Stimme hat in eurem Geist das Licht entzündet, hat Geheimnisse aufgeklärt, hat neue Kenntnisse über das Geistige offenbart und hat bei denen, die sie gehört haben, Wundertaten vollbracht. Daher werdet ihr "Jünger der Dritten Zeit" genannt, und erwartet der Vater von euch immer die geistigste Verehrung.

12. Ihr versteht nun allmählich den Sinngehalt meiner Lehre, und wenn ihr euch an meine Schritte auf der Welt zu erinnern versucht, tut ihr dies daher ohne Riten, ohne Zeremonien, ohne weltliche Feste. Ihr lasst zu, dass euer Jubel innerlich ist, und wenn ihr ihn zum Ausdruck bringt, tut ihr es, indem ihr euren Geist und euer Herz mit dem Vernehmen meiner Worte und mit der Ausübung dessen, was es lehrt, beschäftigt.

13. O gesegnetes und geliebtes Volk: Bewahre diese heiligen Erinnerungen in deinem Herzen, sie sollen der Weg und das Licht für dein Leben sein. Wenn ihr seht, dass die Menschen bei diesen Gedenkfeiern die Grenzen des Respektes gegenüber dem Göttlichen überschreiten und in Entweihungen geraten, so vergebt ihnen, wie Ich ihnen vergebe. Ich werde auch zu ihnen mein Licht gelangen lassen.

Eine Erschütterung geistiger Art wird die Menschheit durchrütteln, wie es vorausgesagt ist, und dann werden die Menschen erwachen, um zu Mir zurückzukehren. Die Wege dafür sind geebnet, außergewöhnliche Prüfungen und Ereignisse werden die Welt erschüttern und werden wie Gerichtsrufe sein, die die Menschen zur Erneuerung rufen.

14. Schon heute lehre Ich euch mit jener Zubereitung zu beten, in der ihr euch mit den Bittgebeten zu vereinigen vermögt, die von den Völkern zu Mir empordringen. Ich verleihe euch Geistesstärke, damit ihr im Augenblick der Prüfung nicht verzagt oder euch arm an Intuition fühlt.

15. Ich gebe euch mein Wort, damit ihr mit wahrem Licht in eurem Geiste sprecht, und damit ihr wisst, wie ihr euch in den Prüfungen und in den schweren Krisen eures Lebensweges verhalten sollt.

16. Ich segne euch und sage euch außerdem, dass, wo immer man sich an die Menschwerdung des "Wortes" erinnert, an die Geburt Christi denkt, der liebevolle Mantel eurer Himmlischen Mutter gegenwärtig sein wird, welche Frau wurde, damit Gott ihren Schoß passieren würde, als Er Mensch wurde.

17. Da sie den Meister in hohem Maße verstand, musste sie es sein, die menschliche Mutter wurde, um Ihn auf die Welt zu bringen.

18. Sie kam nicht nur, um ihren "Eingeborenen Sohn" zu lieben. Ihre göttliche Liebe ist ein universeller Mantel des Trostes, ihre Gegenwart zu allen Zeiten ist Zärtlichkeit und Fürsprache. Wendet euch an sie, und ihr werdet in ihr eine Himmelsleiter finden, die euch zu Mir führen wird.

19. Mein Geist betritt die Heime, tröstet die, die weinen, und erfüllt alle Herzen mit Frieden.

20. Die geistige Botschaft, die Ich euch an diesem Morgen bringe, hat den Zweck, euch auf das letzte Jahr meiner Kundgabe vorzubereiten.

21. Ich bringe euch meinen Frieden, damit ihr ihn später allen Völkern der Erde bringt. Denn der Friede ist das höchste Ziel, das ihr anstreben sollt.

22. Der Friede des Geistes ist ein Zustand, aus dem heraus ihr das Licht meiner Weisheit und all das verstehen könnt, was ein verwirrter Verstand aus Mangel an Frieden nicht erfassen kann.

23. Der Mensch benötigt Frieden in seinem Geiste, Ruhe in seinem Herzen. Aber diesen Reichtum gewinnt man nicht durch Gewalt, noch ist er zu irgendeinem Preis zu kaufen. Er ist eine Gnade, die man durch die Beharrlichkeit im Guten erlangt.

24. Ich vertraue dir den Samen des Friedens an, geliebtes Volk, damit du ihn auf der Erde verbreitest. Doch wahrlich, Ich sage dir, ihr seid nicht die einzigen, die diesen Samen verbreiten werden. Denn im Schoße anderer Gemeinschaften — sowohl in dieser Nation, als auch in anderen Ländern — gibt es Menschen, die für den Frieden beten, die für ihre Nächsten Wohlergehen ersehnen, und die fleißig arbeiten, um ihr Ziel zu erreichen.

25. Gesegnet seien alle, die meiner Wortinspiration in dieser Dritten Zeit, meinen geistigen Offenbarungen begierig lauschen. Denn da sie das Auffassungsvermögen der Menschen aufgrund ihrer Entwicklung schulen, werden sie meine Gedanken einzusammeln und sie in Worten und Werken unter ihren Mitmenschen zu bekunden verstehen.

26. Der Mensch trägt die unsterbliche Kraft des Geistes in sich und wird sich durch den Wunsch nach Befreiung, durch die Sehnsucht, sich höherzuentwickeln, aus seiner Dekadenz zu erheben vermögen.

27. Jetzt ist eine Zeit, in der der Mensch die Fähigkeit und die Macht seiner Intelligenz erkennt. Er muss nur noch zulassen, dass sich sein Geist dieser Macht in hohem Maße bedient, um die Werke zu vollbringen, die der Herr im Buche seiner Lehre anbefiehlt.

28. Ihr wisst nun, geliebte Jünger, dass der Mensch — damit der Geist kämpft und sich ohne Behinderung äußert — Joche abschütteln muss, aus seinem Herzen Traditionen ausmerzen und sich von religiösem Fanatismus frei machen muss, wie es all die getan haben, die sich an allen Punkten der Erde erhoben haben.

29. Für alle habe Ich einen Kreuzungspunkt auf ihrem Wege vorbereitet, an dem sie einander begegnen müssen und sich als Geschwister im Ideal, im Kampfe und im Glauben erkennen werden.

30. Wahrlich, Ich sage euch, in allen Teilen der Welt gibt es verstreut Spiritualisten — gereifte Menschen, die den Frieden der Menschheit herbeiführen werden. Doch Ich sage euch, dass der Zusammenschluss zwischen den Spiritualisten des ganzen Erdkreises nicht durch die Organisation einer neuen Kirche geschehen wird, denn ihre Stärke wird nicht materiell sein. Ihre Einheit wird gedanklich, ideell und bezüglich ihres Wirkens bestehen, und auf diese Weise wird ihre Kraft unbesiegbar sein, da sie diese aus der Ewigen Quelle bezogen haben, die in meinem Geiste ist.

31. Ihnen allen inspiriere Ich meine Wahrheit und suche sie auch heim, damit aus ihren Herzen und Verstandesvermögen alle Unreinheiten entweichen, da diese sich nicht mit meinem Lichte vermischen dürfen.

32. Sie alle haben die Pflicht, dafür zu sorgen, dass die spiritualistische Lehre durch ihre geistigen Fähigkeiten erklärt und klar erkennbar wird und nicht durch menschliche Philosophien verunreinigt wird.

33. Schon in früheren Zeiten haben die Menschen meinen Offenbarungen und Unterweisungen ihre Weltanschauungen, ihre Philosophien und ihre Theorien beigemengt, womit sie nur erreicht haben, die Menschheit zu spalten und zu verwirren.

34. Ich will, dass die, die den Weg gefunden haben, ihn leicht verständlich lehren und ihn ihren Mitmenschen leicht machen, dass sie ihn nicht mit Stolpersteinen pflastern, wie es viele getan haben, womit sie verhinderten, dass die, die Mich suchen, zu Mir kommen können.

35. Den Bewahrern des Ritualwesens — denen, die darauf bestehen, Gott in Gestalten, Objekten und in Bildnissen zu personifizieren, sage Ich, dass wenn sie nicht den Weg der Vergeistigung einschlagen, sie ohne sich dessen bewusst zu sein zu denen gehören, die die Kriege unter den Völkern fördern durch Missachtung ihrer Menschenbrüder.

36. Euch allen sage Ich in Wahrheit, dass der Gott, an den ihr glaubt, lauter ist und in seiner göttlichen Liebe euch alle gleich liebt.

37. Wenn Ich euch die Wahrheit sage, und ihr euch dadurch beleidigt fühlen solltet, so bedenkt, dass es nicht ein Mensch ist, der euch dies gesagt hat, sondern euer Meister, der euch liebt und euch eure Irrtümer aufzeigt, um euch zu retten.

38. Seid ihr euch noch nicht bewusst geworden, dass das Machtstreben, der Fanatismus und die Uneinsichtigkeit wie eine Flut ist, die ihr, wenn sie einmal losgelassen ist, nicht mehr aufhalten könnt?

39. Ich bekämpfe niemandes Glaubensüberzeugungen, wenn sie auf der Wahrheit beruhen. Die Irrtümer bekämpfe Ich jedoch bei denen, wo sie zu finden sind.

40. Strebt schon jetzt alle dem gleichen Ziele zu, wobei ihr euer Geistesleben versöhnt und harmonisiert. Niemand soll meinen, dass er auf einem besseren Wege geht als sein Bruder, noch denken, dass er auf einer höheren Stufe steht als die anderen. Ich sage euch, in der Todesstunde wird es meine Stimme sein, die euch die Wahrheit über eure Entwicklungshöhe sagt.

41. Dort, in jenem kurzen Augenblicke der Erleuchtung vor dem Gewissen, empfangen viele ihre Belohnung; aber viele sehen auch ihre Größe entschwinden.

42. Wollt ihr euch retten? Dann kommt zu Mir auf dem Wege der Brüderlichkeit. Es ist der einzige, es gibt keinen anderen, es ist jener, der in meinem höchsten Gebote geschrieben steht, das euch sagt: "Liebet einander."

43. Menschheit: In diesen Tagen, in denen ihr der Geburt Jesu gedenkt, lasst ihr den Frieden in eure Herzen einziehen und erscheint wie eine vereinigte und glückliche Familie. Ich weiß, nicht alle Herzen fühlen eine aufrichtige Freude, wenn sie meines Kommens zur Welt in jener Zeit gedenken. Sehr wenige sind es, die sich Zeit für Besinnung und Sammlung nehmen und zulassen, dass die Freude eine innerliche ist und dass das Fest des Gedenkens sich im Geiste vollzieht.

44. Heute wie zu allen Zeiten haben die Menschen aus den Gedenktagen profane und sinnentleerte Feste gemacht, um Vergnügungen für die Sinne zu suchen, weit entfernt von dem, was die Freuden des Geistes sein sollen.

45. Wenn die Menschen diesen Tag dazu gebrauchen würden, ihn dem Geiste zu widmen, indem sie über die göttliche Liebe nachdenken, deren unumstößlicher Beweis die Tatsache war, dass Ich Mensch wurde, um mit euch zu leben — wahrlich, Ich sage euch, euer Glaube würde im Höchsten eures Wesens erstrahlen, und er wäre der Stern, der euch den Weg weisen würde, der zu Mir führt. Euer Geist wäre derart von Güte durchdrungen, dass ihr auf eurem Lebenswege die Bedürftigen mit Wohltaten, Trost und Herzlichkeit überschütten würdet. Ihr würdet euch mehr als Geschwister fühlen, würdet euren Beleidigern von Herzen verzeihen. Ihr würdet euch von Zärtlichkeit erfüllt fühlen beim Anblick der Verstoßenen, jener Kinder ohne Eltern, ohne Obdach und ohne Liebe. Ihr würdet an die Völker ohne Frieden denken, wo der Krieg alles Gute, Edle und Heilige des menschlichen Lebens zerstört hat. Dann würde euer Gebet rein zu Mir empordringen und Mir sagen: "Herr, welches Recht auf Frieden haben wir, solange es so viele Geschwister von uns gibt, die furchtbar leiden?"

46. Meine Antwort darauf wäre dies: Da ihr den Schmerz eurer Mitmenschen empfandet und ihr gebetet und Mitgefühl gehabt habt, so versammelt euch in eurem Heim, setzt euch an den Tisch und freut euch in jener gesegneten Stunde, denn Ich werde dort gegenwärtig sein. Habt keine Bedenken, fröhlich zu sein, obwohl ihr wisst, dass es in jenem Augenblicke viele gibt, die leiden; denn wahrlich, Ich sage euch, wenn eure Freude aufrichtig ist, wird von ihr ein Hauch von Frieden und von Hoffnung ausströmen, der die Notleidenden wie ein Liebeswehen berühren wird.

47. Niemand meine, dass Ich aus euren Herzen das reinste Fest auslöschen will, das ihr im Jahresverlauf feiert, wenn ihr der Geburt Jesu gedenkt. Ich will euch nur lehren, der Welt das zu geben, was ihr zusteht, und dem Geist, was ihm zukommt; denn wenn ihr so viele Feste begeht, um menschliche Ereignisse zu feiern — warum überlasst ihr dies Fest nicht dem Geist, damit er, zum Kind geworden, herbeikommt, um Mir sein Geschenk der Liebe darzubringen, damit er die Schlichtheit der Hirten erlangt, um Mich anzubeten, und die Demut der Weisen, um seinen Nacken zu beugen und sein Wissen vor dem Herrn der wahren Weisheit darzubringen?

48. Ich will nicht die Freude dämpfen, die in diesen Tagen das Leben der Menschen umgibt. Es ist nicht nur die Macht einer Tradition — es liegt daran, dass meine Barmherzigkeit euch berührt, mein Licht euch erhellt, meine Liebe euch wie ein Mantel umhüllt. Dann fühlt ihr das Herz voller Hoffnung, Freude und Zärtlichkeit, erfüllt von dem Bedürfnis, etwas zu schenken, zu erleben und zu lieben. Nur lasst ihr jene Gefühle und Eingebungen nicht immer in ihrer wahren Hochherzigkeit und Lauterkeit zum Ausdruck kommen; denn ihr vergeudet jene Freude in Vergnügungen der Welt, ohne zuzulassen, dass der Geist, um derentwillen der Erlöser zur Welt kam, jenen Augenblick durchlebt, in jenes Licht eingeht, sich läutert und gerettet wird. Denn jene Göttliche Liebe, die Mensch wurde, ist ewig gegenwärtig auf dem Lebenswege eines jeden Menschen, damit er in ihr das Leben finde.

49. Der Friede meines Geistes breitet sich in dieser Nacht des Friedens wie ein Mantel der Zärtlichkeit über alle Menschen aus, und ein liebevollster Kuss, von dem Geiste Marias ausgehend, erreicht gleichfalls jedes ihrer Kinder.

50. Seht genau hin, Jünger, und ihr werdet auf eurem Wege täglich ein Liebesgeschenk eures Gottes erkennen.

51. An diesem Tag der Gnade, an dem ihr der gesegneten Nacht gedenkt, an dem der Messias Mensch wurde, um bei euch zu wohnen — wahrlich, Ich sage euch, nicht nur hier stelle Ich Mich ein und bekunde Ich Mich, sondern Ich mache Mich in unterschiedlichen Weisen bei allen fühlbar.

52. Den Kindern nähere Ich Mich auf die eine Art, den Jugendlichen auf eine andere, und den Erwachsenen wieder anders. Ich klopfe an die Türen jeder Religionsgemeinschaft und bekunde bei ihnen meine Gegenwart je nach dem Licht jeder Gemeinschaft. Doch niemanden lasse Ich ohne Besuch.

53. Dies ist das liebevollste Gedenken von allen, die ihr an euren Meister habt. Das Herz der Kinder ist voller Jubel, und das der Älteren wird mit Frieden und Hoffnung auf den Erlöser überflutet.

54. Ihr, die ihr die Gnade habt, dieses Wort zu vernehmen, gehört zu den Wenigen, die dieses Fest ohne Riten begehen, indem ihr es im Reinsten des Herzens feiert. Auf diese Weise werdet ihr in keine Entweihung geraten können, und zwar deshalb, weil euer Verstand zu der Einsicht gelangt ist, dass das beste Gedenken, das vor dem Herrn wohlgefälligste das ist, das ihr begeht, wenn ihr die Beispiele des Meisters auf euer Leben anwendet, wenn ihr seine Lehre lebt.

55. Denkt an alle eure Mitmenschen, versetzt euren Geist in den ganzen Erdkreis. Aber denkt an sie mit Liebe, mit Barmherzigkeit, mit dem Wunsch, ihnen den Frieden zu bringen, und wahrlich, Ich sage euch, eure Gebete, Gedanken und Wünsche werden nicht unfruchtbar sein.

56. Ich bereite euch den Weg für die Zeit, in der das geistige Erwachen dieser Menschheit eintritt. Prüfungen, Ereignisse und Rufe werden auf dem Weg der Menschen geschehen und von der Gegenwart der Neuen Zeit zu ihnen sprechen.

57. Ich habe euch bereits gewarnt, damit ihr nicht verzagt, wenn ihr den Kampf der Weltanschauungen zwischen den Religionen und zwischen Völkern aufkommen seht. Erinnert auch daran, dass Ich euch gesagt habe, dass dieser Streit unerlässlich ist, damit die Eintracht, die Harmonie und der Friede unter den Menschen eintreten kann.

58. Wenn dann der Kampf stärker wird, werdet ihr die Menschen von sich aus die Wahrheit suchen sehen, und sie werden weder Drohungen noch Verdammungen fürchten. Dann werden aus der Mitte der durch ihre Herren und ihre Herrscher unterdrückten Völker Propheten in Erscheinung treten. In dieser Zeit wird meine Lehre in ihrem ganzen Glanze erstrahlen, die durch das Wirken meiner neuen Jünger über die Erde verbreitet wird.

59. Heute ermutigt euch mein Wort, während gleichzeitig die Prüfungen eurem Geist Festigkeit verleihen, damit ihr keine Angst vor den Schlägen, den Kränkungen und Verrätereien habt.

60. Viele von euch folgen Mir mit großer Bitternis nach, weil ihr im Schoße eurer Familie auf Gegnerschaft, Unglauben und Spott gestoßen seid. Eure Angehörigen haben an den Gaben gezweifelt, die Gott euch gegeben hat, und an der Mission die auszuführen Er euch ausgesandt hat.

61. Einige sind aus ihrem Heime vertrieben worden, andere hat man genötigt, in andere Länder auszuwandern.

62. Ich sage euch, dass ihr nicht die einzigen gewesen seid, denen von Seiten ihrer Angehörigen nicht geglaubt wurde. Ich erinnere euch an den Fall Josefs, des Sohnes Jakobs, der von seinen eigenen Brüdern an einige Händler verkauft wurde, weil sie erkannt haben, dass Josef ein großer Prophet war, und sie ihn beneideten. Doch die Barmherzigkeit des Herrn bedeckte den Jüngling mit seinem Mantel, der, nachdem er als Sklave nach Ägypten gelangt war, durch seinen Glauben und seine Beharrlichkeit im Gesetze seiner Vorfahren und mit der Gnade und der Weisheit Gottes bekleidet neben Pharao zum Berater, Minister und Propheten jenes Volkes wurde.

63. Der Geist Josefs war treu in der Tugend, sein Gang durch jene Nation hinterließ eine Spur von Segnungen, von Überfluss, von Wohlstand und Frieden.

64. Josef hatte Jakob, seinen Vater, nicht vergessen, den er sehr liebte, noch hatte er seine Brüder vergessen, obwohl sie den Stachel der Schmach in sein Herz gebohrt hatten, indem sie ihn verkauften und seine Kindesliebe verrieten. Aber schließlich kam der Augenblick der göttlichen Gerechtigkeit. Die Länder Kanaans, wo Jakob mit seinen Söhnen wohnte, waren von Dürre heimgesucht worden. Elend und Hunger hatten sich jener Landstriche bemächtigt, während in Ägypten die Kornkammern übervoll an Weizen waren.

65. Die Brüder Josefs, den sie vergessen hatten und für tot hielten, machten sich im Verlangen nach Weizen auf den Weg nach Ägypten, ohne eine Vorstellung davon zu haben, vor wem sie erscheinen müssten.

Die Stunde der Gerechtigkeit kam — doch nicht, um zu strafen und zu demütigen, sondern um zu vergeben. Welche größere Gerechtigkeit hätte es für diejenigen geben können, die verkannt und verletzt hatten?

Als der hochherzige Josef sich seinen Brüdern zu erkennen gab, überschüttete er sie mit Segnungen und mit Vergebung, während diese sich kniefällig, reuevoll und betroffen an die Prophetien Josefs erinnerten, als er noch ein Kind war, und staunten, als sie deren Erfüllung sahen.

66. Habt ihr verstanden, meine Kinder? Dann bleibt standhaft in den Tagen der Trübsal, haltet euren Enttäuschungen und eurer Einsamkeit stand, denn schließlich wird die Stunde der Gerechtigkeit schlagen, und ihr werdet eben jene, die euch verrieten und verspotteten, zerknirscht bei euch erscheinen sehen.

67. Werdet ihr den Edelmut Josefs haben, um die zu empfangen und denen zu vergeben, die euch beleidigt haben? Stellt euch jenes Bild vor, in dem Josef stehend seine knienden und reuevoll weinenden Brüder betrachtete. Dieses Bild ist ein Abbild meiner liebevollen Gerechtigkeit. Josef war aufgrund seiner Tugend stehend, während seine Brüder, von ihrer Reue niedergeworfen, knieten.

68. Ich will, dass jene Saat Josefs, eines Kindes Israels, unter euch vorhanden ist und aufgeht.

69. Jesus, euer Meister, musste gleichfalls nach Ägypten auswandern, als Er kaum auf der Erde zu leben begann. Dies geschah, weil das Volk seine Ankunft nicht zu fühlen vermochte, und als es Zeichen gab, dass jenes Kind der jenem Volke vom Herrn verheißene Messias-König war, zweifelten die Menschen daran, weil er nicht in königliche Gewänder gehüllt war, und ließen ihre Augen ungläubig von der armseligen Krippe zu dem bäuerlichen Stall wandern, was ihrer Meinung nach nicht das Bett und die Schlafstätte war, die eines Königs würdig waren.

70. Ich musste den Schoß eines Volkes wie Ägypten aufsuchen, da das Volk, zu dem Ich gekommen war, Mir keine schützende Herberge zu geben vermochte. Aber dies war nicht der einzige Schmerz, den mein Herz erleiden musste.

71. Als Ich aus Ägypten zurückkehrte und dann in Nazareth lebte, wurde Ich fortwährend verspottet und durch Äußerungen von Unglauben und Missgunst verletzt.

72. Ich tat dort Wunder, bezeigte meine Nächstenliebe und meine Macht — und wurde verkannt. Nicht einer von denen, die mein Leben und meine Werke aus der Nähe kannten, glaubte an Mich. Als daher die Stunde des Predigens gekommen war, musste Ich beim Verlassen Nazareths sagen: "Wahrlich, Ich sage euch, kein Prophet findet Glauben in seinem Vaterland. Er muss es verlassen, damit sein Wort Gehör findet."

73. Auch dies war nicht der letzte Schmerz, den Ich aus meinem Leidenskelch trank. Es fehlte ein noch größerer Schmerz — jener, den Mir einer der Meinen antun musste, einer von denen, die an meinem Tische gegessen hatten und der zuvor wie mein Bruder war — als er Mich für dreißig Geldstücke an die Feinde meiner Sache verkaufte.

74. Auch Ich wurde für tot gehalten, wie Josef es für seine Brüder gewesen war. Doch ebenso, wie jener Mann vor den bestürzten Blicken derer erschien, die ihn vergessen hatten, so erschien auch Ich, jedoch als Geistwesen, vor den Augen meiner staunenden Jünger, denen Ich bewies, dass Ich nicht tot war.

75. Ich bin hier, in meinem Reiche, und erwarte die Ankunft all derer, die Mich vergessen haben — alle die, die Mich verraten und verspottet haben.

76. Hier bin Ich und erwarte alle, um sie mit unendlicher Liebe zu umarmen.

77. Ich spreche zu euch in einer der letzten Morgenandachten, schon nähert sich das letzte Jahr meiner Kundgabe. Noch einige Tage, einige wenige Stunden, und unter euch wird das von Mir angekündigte und von meinem Volke gefürchtete Jahr beginnen.

78. Werdet ihr alle die nötige Zubereitung haben, um in euren Herzen all das aufzunehmen, was Ich vorgesehen habe, um es auf euch zu ergießen?

79. Ich werde euch mein Wort anbieten, werde euch mein Werk vor Augen führen, und dieses wird wie der strahlende Tisch eines Festmahles sein.

80. Ich werde in der Mitte des Tisches sein, und auf ihm werden die besten Früchte und die köstlichsten Speisen des Geistes stehen. Die Türen des Hauses werden geöffnet sein, damit niemand dem Festessen fernbleibt.

81. Von diesem Tische wird die neue Botschaft für die Völker ausgehen, die Frohe Botschaft, die die Menschen erweckt — das Licht, das unter der Menschheit den unsterblichen Samen des Geistes sichtbar macht.

82. Es wird die Lauterkeit Abels, der Glaube Noahs, der Gehorsam Abrahams, die Stärke Jakobs, die Inspiration Davids, die Weisheit Salomons, die Wahrhaftigkeit meiner Propheten, die Erhebung meiner Apostel, die Vergeistigung des Johannes erstrahlen.

83. Die Menschen werden kein Gewand wie jene tragen müssen, noch äußerlich anders als die übrigen, sie werden nicht einmal meinen Namen aussprechen müssen, weil Ich die Saat des Lichtes, der Wahrheit, des Wissens, der Liebe und der Gerechtigkeit auf alle Wege eures Lebens streuen werde.

84. Ich gebe euch dieses Lehrwort als ein geistiges Geschenk. Bewahrt es in eurem Herzen als Erinnerung an eine der letzten Unterweisungen, die euch euer Meister aus Anlass der Gedenkstunde gab, die ihr hinsichtlich meiner Geburt als Mensch gefeiert habt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 300

1. Ihr fühlt meine Gegenwart in der Stille eures Herzens und seid von Wonne erfüllt, wenn mein Wort herabkommt, um euch durch das Licht geistigen Wissens zu erleuchten.

2. Erquickt euren Geist, o geliebte Jünger, da ihr auf den Wegen des Lebens viel geweint habt.

3. Hier bin Ich bei euch und gebe euch Kraft, um für den ewigen Frieden eures Geistes zu kämpfen. Doch wahrlich, Ich sage euch, schon bevor die Menschheit Mich kennenlernte, erleuchtete Ich euch bereits aus der Unendlichkeit und sprach Ich schon zu euren Herzen. Denn da Ich Eins bin mit dem Vater, bin Ich immer in Ihm gewesen. Es mussten Zeitalter über die Menschheit hinweggehen, bis die Welt Mich in Jesus empfing und das Wort Gottes vernahm, obschon Ich euch sagen muss, dass nicht alle, die damals meine Lehre vernahmen, die erforderliche geistige Entwicklung hatten, um in Christus die Gegenwart Gottes zu fühlen. Daher musste Ich unter den Berufenen die auswählen, die ein getreuliches Zeugnis der Wahrheit geben mussten. Für die Übrigen war meine Lehre in jener Zeit schwierig anwendbar, weil Götzentum und Heidentum in den Herzen herrschten. Aber das Liebeswort war mit unauslöschlichen Buchstaben in die Gewissen geschrieben in Erwartung der Generationen, die das Kreuz ihres Meisters umarmen würden.

4. Dann waren es nicht nur zwölf Jünger und einige wenige Menschenscharen, die sich hinter meiner Liebesspur auf den Weg machten, sondern es waren Völker und Nationen, die ihre Sitten, ihr Leben, ihre Gottesverehrung umwandelten.

Ich sage euch dies, weil euer Geist heute, da ihr die Morgenröte einer neuen Zeit erlebt, zum Lichte einer neuen Botschaft gelangt ist.

Nicht alle, die gesehen und gehört haben, werden die Essenz und den Sinngehalt dieser Offenbarung verstehen. Während die einen genügend entwickelt sind, um dieses Licht aufzunehmen, werden andere — obwohl sie es wollen — viele Unterweisungen nicht verstehen können, die sie in Geheimnis gehüllt sehen werden.

Aber die Zeiten werden vergehen, neue Generationen werden zur Erde kommen, und jenes Licht, das nur einige wenige in den Tagen meiner Kundgabe aufnahmen, wird im Verstandesvermögen großer Menschenmassen, großer Völker und Nationen erstrahlen.

5. Diejenigen, die Mich in dieser Zeit in ihren Geist aufgenommen haben, werden als meine Jünger hierbleiben und werden für dieses göttliche Vermächtnis verantwortlich sein, das von Generation zu Generation getreulich weitergegeben werden wird, bis jene kommen, bei denen der Spiritualismus als Lehre des Friedens und der Weisheit erblühen wird.

6. Wer sind meine Jünger in dieser Zeit? Alle, die dieses Wort lieben und es zur Anwendung bringen.

7. Viele habe Ich an meinen Tisch gerufen und geladen, um das Brot des Lebens, die allerbeste Speise zu genießen. Ich will, dass sie die Auserwählten sein sollen, denn die Äcker, die die Saat erwarten, sind sehr ausgedehnt.

8. Volk: Ich habe euch viele Male gesagt, dass ihr "wachen" sollt, dass ihr studieren und vorbereitet sein sollt, weil ihr nicht für alle Zeit unwissend sein sollt. Der Tag rückt näher, an dem eure Mitmenschen die Existenz dieses Volkes entdecken, das die Stimme des Herrn in der Zurückgezogenheit und der Bescheidenheit eines Versammlungsortes hörte, und sie werden wissen wollen, was geschah, was meine Botschaft war, und welche Beweise Ich euch von meiner Wahrheit gab.

9. Männer und Frauen aller Art werden im Verlangen nach eurem Zeugnis an die Türen eurer Herzen klopfen. Meint ihr nicht, dass es nur recht und billig ist, dass dieses Zeugnis klar sein muss, damit eure Mitmenschen eine klare Vorstellung von dem bekommen, was meine Kundgebung gewesen ist, da sie nicht das Glück hatten, das dieses Volk hier hatte, meine Unterweisungen durch das Verstandesvermögen von Stimmträgern zu vernehmen?

10. Wenn ihr einen Teil eurer Zeit darauf verwenden würdet, über mein Wort nachzudenken, bestünde nicht die Notwendigkeit, dass Ich herabkomme, um euch meine Unterweisungen zu erklären. Denn dann würden eure Meditation, eure Überlegungen und eure innerliche Selbstprüfung euch das Ausmaß eurer Verantwortung begreiflich machen.

11. Die Zeit ist sehr kurz, die Mir noch bleibt, um in dieser Form zu euch zu sprechen, und da ihr sehr langsam im Begreifen wart, musste Ich euch beistehen, indem Ich meine Unterweisungen bis zum Äußersten gehend erweitert habe.

12. Begreift, dass das Zeugnis, das ihr von Mir ablegen werdet, sich nicht nur darauf beschränkt, euren Mitmenschen meine Worte zu wiederholen — nein, dies ist leicht und benötigt keine große Vorbereitung. Es genügt dann, dass ihr dieses Wort in eurem Gedächtnis oder in Schriften bewahrt, um es so, wie gesagt, zu wiederholen. Aber wenn ihr bedenkt, dass ihr das wahre Zeugnis mit euren Liebeswerken geben müsst, die das Wesentliche meines Wortes fühlbar machen, so erklärt es zugleich gründlich und in schlichter Weise und beweist es durch Werke, die das Menschliche übersteigen. Dann werdet ihr begreifen müssen, dass ihr eine wirkliche Vergeistigung erreichen müsst, um euch zu Recht "Zeugen meines Wortes in der Dritten Zeit" nennen zu können.

13. Mit welcher Sanftmut werden sich selbst die größten Zweifler der Wahrheit beugen, wenn ihr bei ihnen die Werke vollbringt, die Ich euch gelehrt habe!

14. Wenn ihr wirklich Liebe zu euren Nächsten fühlt und sie eurer Barmherzigkeit teilhaftig werden lassen wollt, so denkt gründlich über diese Unterweisung nach und bereitet euch mit der größten Lauterkeit, derer ihr fähig seid, auf den Kampf vor. Dann werdet ihr zu Recht "Zeugen Gottes in der Dritten Zeit" genannt werden.

15. Es naht deine Stunde, Volk, in der jeder von euch seine Mission übernehmen und mit wahrer Liebe zu seinen Mitmenschen durchführen soll.

16. Während Ich meinen Abschied vorbereite, müsst ihr eure geistige Arbeit in der Welt vorbereiten.

17. Ich sehe, dass ihr Gewissensbisse habt, weil ihr meine Unterweisungen nicht in eurem Gedächtnis zu bewahren vermochtet, und dass ihr befürchtet, dass ihr den Menschen ohne Argumente gegenübertreten müsst, die diese Wahrheit stützen. Doch Ich sage euch, dass ihr euch nicht fürchten sollt. Denn wenn Ich meinen Abschied vorbereite, werde Ich — wenn der Zeitpunkt gekommen ist — den Auftrag erteilen, dass im Schoße dieses Volkes ein Buch hergestellt wird, das die Unterweisungen und Umwälzungen der Dritten Zeit enthält, damit dieses Buch in die Hände der Menschenscharen gelangt, die in ihm meine Lehransprachen wiederfinden, sie studieren und sich vorbereiten sollen, um von meiner Wahrheit Zeugnis abzulegen.

18. Von großer Bedeutung und Nützlichkeit werden die Schriften sein, die mein Wort bewahren sollen. Denn erst nach meinem Abschied werdet ihr euch wirklich dem Studium desselben widmen.

19. Durch dieses Buch werden sich die, die meine Lehre vernommen haben, aber viele Lektionen und Passagen vergessen haben, mit Rührung und Wonne an die Augenblicke erinnern, in denen sie von Mir die göttlichen Botschaften empfingen. Und die, die Mich nicht vernommen haben, werden über den Sinngehalt meiner Unterweisungen staunen und werden dort im Unendlichen das Himmelreich erblicken.

20. Wenn der Jünger einmal das gründliche und gewissenhafte Studium durchlaufen und seine Vergeistigung erreicht hat, wird er das materielle Buch nicht mehr benötigen. Denn in jedem Augenblick, in dem er sich vorbereitet, werden seine Lippen mein Wort genau wiederholen, inspiriert von seinem Geist, in dessen Bewusstsein es für immer niedergeschrieben bleibt.

21. Seid gesegnet — ihr, die ihr in Erwartung dieses Augenblickes gewacht habt, denn ihr werdet euch im Geiste und in Wahrheit erquicken. Ihr werdet euch zu einer Lichtwelt erheben, von der ihr gestärkt zurückkehren werdet.

22. Wenn ihr dann so, nach meinem Worte verlangend herbeikommt, macht ihr euch von allem frei, was zur Welt gehört. Ihr kommt zu Mir und trinkt den Kelch der göttlichen Essenz.

23. Nachdem ihr an dem geistigen Festmahle teilgenommen habt, erscheint euch das Leben auf der Welt erträglicher, das Kreuz leichter, die Prüfungen milder.

24. Ja, meine Kinder, wer sich auf einen geistigen Stab stützt, wird nicht müde. Wer zum Himmel aufblickt, kommt auf der Erde nicht zu Fall!

25. Ach, wenn ihr wüsstet, wie viele Wesen voller Licht und Liebe euch vom Geistigen Tale aus folgen, euch beistehen und inspirieren! Aber wie könnt ihr verlangen, dass sie euch beistehen, wenn ihr nicht das tut, was euch zukommt?

26. Wenn ihr den Einfluss und die Hilfe derer, die Barmherzigkeit für euch fühlen, deutlich spüren wollt, müsst ihr Glauben, Gehorsam gegenüber ihren Eingebungen, Vertrauen, Empfindsamkeit und eine gute Geistesverfassung für das Gebet haben. Dann werdet ihr Wunder auf eurem Lebenswege erleben können.

27. Mein Wort macht euer verhärtetes, durch Leiden gequältes Herz liebevoll. Auch ihr sollt, wenn ihr zu Lehrmeistern eurer Mitmenschen werdet, sie durch eure Worte des Trostes und eure Liebeswerke ermutigen.

28. Wer wird sich angesichts eines Beweises von Aufrichtigkeit, Liebe und Wahrhaftigkeit nicht überzeugen lassen? Wer von euch erinnert sich nicht an die Sätze, mit denen Ich ihn am ersten Tag, an dem er mein Wort vernahm, empfing — an jene unvergessliche Stimme, deren Zärtlichkeit und Eigenart ihn Mich erkennen ließ?

29. Ich vergebe eure Verfehlungen, aber gleichzeitig korrigiere Ich euch, damit ihr aus euren Herzen die Selbstsucht vertreibt, weil sie eine der Schwächen ist, die den Geist am tiefsten herabziehen. Ich rühre euch durch das Gewissen an, damit ihr euch eurer Pflichten unter Geschwistern erinnert und auf eurem Wege Liebeswerke und Vergebung sät, wie Ich es euch in der "Zweiten Zeit" lehrte.

30. Schwer war das Kreuz Christi, sehr bitter und schmerzhaft der Weg, sehr felsig der Anstieg, und dennoch tröstete Ich, meinen eigenen Schmerz vergessend, diejenigen, die litten, und segnete Ich meine Henker.

31. Du Volk, dessen Geist das Licht der Drei Zeiten empfangen hat: Erkenne, wie viel Elend und Leid es gibt. Es ist notwendig, die Menschheit mit Liebe zu erfüllen. Besät sie mit guten Werken, erleuchtet sie durch den Glauben und die Hoffnung, überströmt sie mit Frieden.

32. Für dieses Werk würde Mir meine Macht und meine Liebe genügen. Da ihr jedoch geschaffen worden seid, damit ihr einander lieben lernt, ist es nötig, dass ein Volk ersteht, das wie ein unermesslich großes Heer von Soldaten der Vergeistigung sein soll, von treuen Wächtern meines Gesetzes, damit sie meine Wahrheit gegenüber so viel Falschem durchsetzen und in der Finsternis das Licht entzünden.

33. Ein neuer Krieg wird bald auf der Welt ausbrechen. Es wird ein Krieg sein, der anders als alle ist, die die Menschheit erlitten hat — ein Krieg der Weltanschauungen, der Philosophien, der Lehren, der Ideologien, der Glaubensüberzeugungen und der Religionen.

34. Volk: Auf diese Zeit musst du vorbereitet sein und an deine Kinder den Weckruf erschallen lassen.

35. Die Woge des Materialismus wird sich erheben und zu einem aufgewühlten Meer werden, einem Meer der Leiden, der Verzweiflung und Angst vor der Ungerechtigkeit der Menschen. Nur ein Boot wird über jenes Meer von Leidenschaften, Begierden und Menschenhass hinwegsegeln, und jenes Boot wird das meines Gesetzes sein. Wohl denen, die stark sind, wenn diese Zeit kommt!Aber wehe denen, die schlafen! Wehe den Schwachen! Wehe den Völkern, die ihr Vertrauen auf Fundamente religiösen Fanatismus’ gesetzt haben, denn sie werden leicht zur Beute jener wütenden Wogen werden!

36. Ahnst du nicht die Schlacht, o Menschheit? Bewegt dich mein Wort nicht dazu, dich vorzubereiten, um dich zu verteidigen, wenn die Stunde gekommen ist? Mein Licht ist in allen, doch nur die sehen es, die beten, die sich zubereiten. Mein Licht spricht zu euch durch Vorahnung, durch Inspiration, durch Intuition, durch Träume und Fingerzeige. Doch ihr seid gegenüber jedem geistigen Rufe taub, seid gleichgültig gegenüber jedem göttlichen Zeichen.

37. Bald werdet ihr mein Wort erfüllt sehen und bezeugen, dass all dies der Wahrheit entsprach.

38. Meine Lehre und mein Name werden die Zielscheibe aller Angriffe und Verfolgungen sein, sie werden der Grund dafür sein, weshalb euch die Feinde der Wahrheit verfolgen. Doch meine Lehre wird auch das Lichtschwert derer sein, die sich erheben und den Glauben verteidigen, und sie wird der Schild sein, hinter dem die Unschuldigen Schutz finden. Mein Name wird auf allen Lippen sein, gesegnet von den einen, verflucht von den anderen.

39. Alle Fähigkeiten des Menschen werden entfesselt sein: Seine Intelligenz, seine Gefühle, seine Leidenschaften; seine geistigen Fähigkeiten werden wach sein und bereit zu kämpfen.

40. Welche Verwirrung wird es dann geben! Wie viele, die meinten, an Mich zu glauben, werden sich davon überzeugen müssen, dass es kein wahrer Glaube war! In vielen Heimen und Herzen wird die Leuchte der Liebe und der Hoffnung erloschen sein. Die Kinder und die Jugendlichen werden keinen anderen Gott als die Welt haben, noch ein anderes Gesetz als das der Erde.

41. Angesichts dieses Chaos' frage Ich dich, Volk: Welche Mission werdet ihr dann erfüllen? Werdet ihr etwa dieses Juwel, das Ich euch anvertraut habe, verheimlichen? Werdet ihr das Buch meiner Unterweisungen verschließen und so die Vollmacht zurückweisen, die Ich euch als meinen Jüngern gewährt habe? Nein, geliebtes Volk, Ich habe dich vorbereitet, damit du dich nicht vom Wirbelsturm überraschen lässt, und Ich habe dich ermutigt, damit du dich nicht durch die Beredsamkeit oder das Wissen derer, die dich bekämpfen, einschüchtern lässt. Die Bücher, die Titel und die Namen sind menschliche Eitelkeiten. Doch das, was du predigen wirst, sind ewige Wahrheiten.

42. In eurer Mitte ist eine Bewegung der Verwirrung ausgebrochen, welche Zwietracht, Verurteilungen und Diskussionen unter euch selbst hervorgerufen hat. Es war notwendig, dass diese Prüfung das Volk heimsuchte, damit die erwachen würden, die eingeschlafen waren, und ihr schließlich die Definition meines Werkes finden würdet.

43. Fürchte dich nicht vor diesem inneren Kampfe, Volk. Ich sage dir noch einmal, dass er für dein Erwachen notwendig ist, denn du machst aus deiner Routine und den Traditionen einen neuen Kult. Doch wahrlich, Ich sage dir, der Spiritualismus steht jeder Routine, Gewohnheit, Tradition oder äußeren Zeremonie völlig fern.

44. In dieser Prüfung, die euch überrascht hat, sind einige mit der Überzeugung erwacht, dass ihr nicht die wahre Vergeistigung verwirklicht habt. Diese werden sich eine Zeitlang zurückziehen müssen, weil das Volk in seiner Mehrheit sich an seine Bräuche und Traditionen klammern wird, die sie letztlich so betrachtet, als ob sie das Gesetz wären.

Dann wird eine Kampfpause eintreten, damit dieses Volk innerlich meditiert und nachdenkt, beobachtet und selbst Erfahrungen sammelt. Denn danach wird der Kampf aufs neue mit größter Macht ausbrechen, damit die Essenz meiner Lehre erstrahlt, und mein Werk in seiner ganzen Lauterkeit und Geistigkeit verstanden wird.

45. Bei dieser zweiten Prüfung werden die Mehrheiten die sein, die ihre Augen der Wahrheit öffnen, und die anderen mit ihren für mein Werk unpassenden Kulthandlungen werden sich aus der Mitte ihrer Geschwister zurückziehen müssen, bis sie zum Verständnis, zur Besserung gelangen und sie sich wieder dem Volke anschließen können.

46. Erkennt, dass es notwendig ist, dass die Prüfungen euch erschüttern und erwecken. Denn ihr würdet eure Routine von euch aus nicht durchbrechen.

47. Jene Harmonie und jener Friede, die in eurer Mitte existieren, sind nur scheinbar, solange in euer Herz nicht die wahre Vergeistigung einzieht. Zuvor jedoch werdet ihr auf vielerlei Weise geprüft und geläutert werden.

Seid euch bewusst, dass ihr als Zeugen meines in dieser Zeit gegebenen Wortes zurückbleibt, und dass euer Zeugnis nicht falsch sein darf, sondern so getreulich, wie ihr es weiterzugeben fähig seid.

48. Heute ist es der Schmerz, der euch läutert. Morgen soll es eure Vergeistigung sein!

49. Wenn nach der Beendigung meiner Unterweisung, und nachdem ihr eure Prüfungen durchlebt habt, unter euch die Verwirrung und der Schmerz fortbestünde, so hättet ihr Mir gegenüber dafür keine Rechtfertigung, und ihr würdet euch eine noch größere Prüfung zuziehen als die, die ihr derzeit durchlebt. Liebt ihr die Wahrheit? Sehnt ihr euch nach Frieden? Dann befolgt mein Wort mit der Aufrichtigkeit, die es verlangt, und euer Geist wird den Weg finden, der zur Harmonie führt.

50. Begreift, dass Ich in dieser Zeit mein Licht und meine Offenbarungen begrenzt habe, als Ich Mich durch diese Stimmträger kundgab, ebenso wie Ich Mich begrenzte, als Ich in den vergangenen Zeiten durch den Mund der Propheten sprach.

51. Die Einen wie die Anderen habe Ich in den Stunden der Prüfung für die Menschheit ausgesandt, als diese sich am Rande des Abgrunds oder der Vernichtung befand.

52. Auch die, durch die Ich mein Wort in dieser Dritten Zeit hören ließ, sind Propheten, von deren Lippen die Stimme ertönte, die den aufweckt, der schläft, und die den warnt, der vom Wege abgeirrt ist.

53. Das Wort der Propheten ist in jedem Zeitalter wie der helle Ton einer Trompete in der Finsternis gewesen. Viele haben es vernommen, aber nicht alle haben ihm geglaubt. Warum haben die Menschen die Stimme der Propheten nicht hören wollen? Weil sie immer von Ereignissen gesprochen haben, die näherrücken, und die Göttliche Gerechtigkeit angekündigt haben. Sie haben immer gesagt: "Betet, wachet, tut Buße, reinigt euch von euren Schandflecken, bereut."

54. Die Propheten der ersten Zeiten waren intuitiv, ihr Mund kündigte viele Ereignisse an, die sie nicht kannten. Sie wussten nicht, dass es Christus gibt, und doch sprachen sie alle von Ihm. Es sollte noch Jahrhunderte dauern, bis der Erlöser auf die Welt kam, doch schon sagten die Propheten, wie seine Ankunft, sein Leben und sein Tod als Mensch sein würde.

55. Wie viel Licht habt ihr als neue Jünger und zugleich Propheten der Dritten Zeit empfangen! Jetzt beginnt ihr eure Intuition zu beweisen, wenn ihr beim Besuch von verschiedenen Provinzen und Völkerschaften zu den Bewohnern jedes Ortes gemäß deren Bedürfnissen, Verständnis und Entwicklung zu sprechen versteht.

56. Die einen werden auf eure Stimmt hören, andere werden sich über euch lustig machen. Doch ihr sollt nicht aufhören, Buße zu predigen, welche Erneuerung ist — Gebet, welches Reue und Glauben ist — Barmherzigkeit, welche Ausdruck von Brüderlichkeit und Liebe ist.

57. Vergesst nicht und seid euch immer bewusst, dass von eurem rechtschaffenen und tugendsamen Leben der Glaube abhängt, den ihr bei euren Mitmenschen erweckt, das heißt, dass sie euch selbst in eurem Privatleben erforschen und beobachten werden, um in euren Werken die Bestätigung für die Lehre zu suchen, die ihr predigt.

58. Seid demütig, schlicht, bescheiden, aber offenbart immer einen festen Glauben und einen unbeirrbaren Eifer.

59. Dieses Volk, der Treuhänder meiner Offenbarung in dieser Dritten Zeit, wird noch nicht als Überbringer eines Lichtes aufgefasst. Doch es wird nicht viel Zeit vergehen, bis die Menschheit sich dafür interessiert, die Wahrheit über meine Wiederkunft kennenzulernen und alles, was sich auf meine Kundgabe bezieht. Sie wird herbeikommen, um euch zu befragen, und darauf müsst ihr vorbereitet sein.

60. Wahrlich, Ich sage euch, selbst in den feindseligsten Medien wird es jemanden — und sei es auch nur ein einziges Herz — geben, das sich öffnet, um eure Worte aufzunehmen.

61. Vergeistigt euch und entfaltet die Gabe des inneren Wortes, dann werdet ihr im Kampfe oder in den Augenblicken der Prüfung nicht wanken.

62. Heute kennt euch die Welt nicht, doch wahrlich, Ich sage euch, der Tag wird kommen, an dem die Völker euch sehnsüchtig erwarten. Dies wird geschehen, wenn die großen Prüfungen und die Katastrophen sich in den Ländern fühlbar machen, und man weiß, dass die Spiritualisten Macht über die Seuchen und die unbekannten Krankheiten haben.

63. Dort werden die Kranken auf ihrem Lager sein, die das Kommen des Abgesandten und Arbeiters Jesu erwarten, der herbeikommt, um sie mit dem Balsam der Herzlichkeit und der Nächstenliebe zu "salben". Dort werden die Heime mit offenen Türen sein, die die Jünger erwarten, die durch ihre Gegenwart den Frieden und das Licht unter jenen Herzen einziehen lassen.

64. Die heutigen Generationen, die gegenüber den Zeichen, die Ich euch gegeben habe, blind gewesen sind, die alles dem Zufall zugeschrieben hatten, werden sich in den Sinn der Ereignisse vertiefen, die meine Ankunft, meine Gegenwart während der Zeit meiner Kundgabe und die Beendigung meines Wortes begleitet haben, und sie werden sagen müssen, dass es wirklich die schon in den vergangenen Zeiten verheißenen Zeichen waren. "Kein Blatt vom Baume bewegt sich ohne den Willen des Vaters", werden sie sagen, und ihre Worte werden der Wahrheit entsprechen.

65. Geliebte Menschheit, du bist meine Tochter, die Ich retten will, die Ich in der Wüste besucht und in ihrem Gefängnis getröstet habe. Fühle meine Gegenwart, und Ich sage dir, dir wird dann nichts mehr fehlen.

66. Vertraue, habe Hoffnung! Groß sind die Prüfungen gewesen, lange die Tage deiner Sühne. Aber bald wirst du einen reineren Weg vor dir sehen, bald wirst du jenen Frieden haben, den du so sehr ersehnt hast.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 301

1. Erfreut euch an meinem Worte, o ihr Geistwesen, die der Vater so sehr erwartet hat, und für die Er zur Welt kam und sein Blut vergoss!

2. Diese Menschenscharen hier bestehen aus Gläubigen und Ungläubigen, aber sie alle sind Geistwesen, die nach Liebe hungern, nach Licht und Wahrheit dürsten. Während die, die Glauben haben, sich nähren und stark werden, verschmähen die Ungläubigen das Brot des ewigen Lebens und müssen ihren Hunger und Durst ertragen. Es sind Geistwesen, die durch ein Leben des Materialismus, der Unwissenheit und des Fanatismus verwirrt sind, die sie nicht vergessen können, um dann meine Gegenwart erkennen und fühlen zu können. Es sind Herzen, die die Urteile der Menschen fürchten. Wie könnten sie sich auf das Hohe in ihrem Geiste konzentrieren, um meine Essenz zu fühlen, wenn sie an das denken, was die anderen über sie sagen werden? Sie werden schließlich sagen, dass meine Gegenwart an diesen Orten nicht wahr ist, während es in Wirklichkeit so ist, dass sie es sind, die — obwohl sie anwesend sind — nicht bei Mir gewesen sind, weil ihr Geist dort zurück-geblieben ist, wo ihre Gedanken, ihre Interessen, ihre Sorgen und ihre Leidenschaften sie festgehalten haben.

Ich bin sehr wohl gekommen, Ich bin sehr wohl bei euch gewesen, weil Ich immer an die denke, die Mich benötigen — an die, die den Leidenskelch trinken und das Brot der Knechtschaft und der Erniedrigung essen.

3. Menschen wollen nicht glauben, weil ihnen der Wille fehlt, um ihre Eitelkeit und ihren Fanatismus zu überwinden. Dagegen gibt es auch solche, die glauben wollen und es nicht können, weil etwas, das in ihrem Inneren existiert, sie beirrt und sie daran hindert, die Wahrheit meiner Botschaft zu entdecken und sich daran zu erfreuen.

4. Glaubt ihr, dass Ich diese meine Kinder verlasse? Meint ihr, dass, wenn sie Mir den Rücken zukehren und sich von dem Pfade entfernen, auf den Ich sie rief, Ich sie vergesse? Nein, Volk. Mein Geist wird ihnen unermüdlich nachgehen, ihnen helfen, Hindernisse zu überwinden, sie prüfen, ihnen auf vielerlei Weise demonstrieren, dass das, was sie in meinem Worte vernommen haben, richtig gewesen ist, dass mein Ruf Wahrheit gewesen ist. Sie alle werden zurückkehren, die einen auf eine Art, andere auf eine andere — die einen zu der einen Zeit, und andere zu einer anderen. Doch Ich werde immer dasein, um sie mit Liebe zu empfangen.

5. Ich biete euch das Brot und den Wein des Geistes an, esse und trinke, Volk. Nimm die Speise der Dritten Zeit und nähre dich von ihr. Gesegnet sei, wer von diesem Brote isst, denn er wird erwachen, seine Augen dem Lichte öffnen und aus seinem Stillstand herausfinden.

6. Seit langer Zeit spreche Ich zu euch in dieser Form, doch der Tag ist nahe, an dem Ich dieses Kapitel aus Unterweisungen und Offenbarungen beende. Nicht zu Ende sein wird dann jedoch mein Werk, noch mein göttlicher Unterricht. Aber dieser Zeitabschnitt geistiger Zubereitung wird dennoch enden.

7. Das Volk, das in dieser Zeit die Stimme ihres Vaters durch den Stimmträger hörte, wird auf der Erde mit der Mission zurückbleiben, zu den Menschen zu sprechen und mit ihren Werken von der empfangenen Unterweisung Zeugnis abzulegen.

8. Liebe und Barmherzigkeit hat mein Wort enthalten, seit es sich in dieser Dritten Zeit kundzugeben begann. Doch obwohl sein Sinngehalt Gerechtigkeit enthalten hat und euch zur Rechenschaft gezogen und korrigiert hat, erkennet nun, da sein Ende näherrückt, wie seine Gerechtigkeit sich noch verstärkt und zugleich seine Zärtlichkeit euer Herz durchdringt.

9. Ich will, dass ihr in meinen letzten Lehransprachen die ganze Ermutigung findet, die ihr im Kampfe benötigen werdet. Ich will euch einen himmlischen Geschmack in eurem Herzen zurücklassen, und dass in ihm keine Bitternis zurückbleibt, damit ihr euch immer mit Liebe an Mich erinnert, und dass meine Worte aus eurem Gedächtnis als Erweckungsrufe, als Segnungen, als Inspiration und Balsam hochkommen. Dann werdet ihr euch mit innerer Bewegtheit an diese Zeit der Unterweisungen zurückerinnern, und wenn ihr dann zum Verständnis dessen gelangt, dass es wirklich der Meister gewesen ist, der die Siegel des Buches des Lebens löste und es vor euren Augen gerade im Sechsten Kapitel aufschlug, werdet ihr begreifen, dass es Elias war, der den Schlüssel nahm, um die Tore zur Dritten Zeit zu öffnen, welche das Zeitalter des Lichtes und des Geistes ist.

10. Damit der Glaube der Menschheit an die Kenntnis von der geistigen Existenz jenseits des materiellen Lebens bestärkt würde, wurden euch in den vergangenen Zeiten einige Manifestationen von Boten des Vaters gewährt, denen ihr den Namen "Engel" gegeben habt.

Jenen frühen Bekundungen folgten einige Werke, die Ich durch Jesus vollbrachte, um euch ein wenig mehr in meine geheime Schatzkammer eindringen zu lassen. Von diesen erinnere Ich euch an folgende: Die Gegenwart von Lichtwesen, die meine Ankunft auf der Erde verkündeten; der Einfluss verwirrter Geister auf Menschen, genannt "Besessene"; das Austreten des Geistes aus seinem Körper und seine Rückkehr in ihm, im Augenblick der "Verklärung" von Mir bewiesen; und die Materialisation von Wesen, die sich nicht zu ihrem wahren Reiche erhoben haben, weil sie die Finsternis der Unwissenheit umgab, so wie jene, die sich am Tage meiner Kreuzigung in Jerusalem manifestierten.

11. Wie tiefgehend waren jene Lektionen! Doch die Menschen, die nicht das Licht erkennen wollten, das in diesen enthalten war, so wie die heuchlerischen Priester und Pharisäer jener Zeit, haben jedes geistige Wissen bösen Mächten zugeschrieben. Sagten sie nicht damals, dass Jesus die Besessenen durch einen Pakt mit dem Teufel heile? Ebenso erging es euch in dieser Zeit, in der Ich im Geiste komme — denn dieser ist meine wahre Essenz –, um euch eine weitere Unterrichtung über das Leben des Geistes zu geben — aber eine ausführlichere, klarere und tiefergehende Unterrichtung, bei der ihr persönlich Erfahrungen über das sammeln könnt, was Ich euch offenbart habe.

12. Einige glauben, dass das, was Ich diesem Volke in der gegenwärtigen Ära gewährt habe, allzu hoch gewesen ist in Anbetracht meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen und jener der Geistigen Welt, die dasselbe Mittel verwendet hat. Anderen ist das, was sie bis heute erhalten haben, so groß erschienen, dass sie annehmen, dass es nicht mehr übertroffen werden kann.

Dazu muss Ich euch sagen: Was ihr in dieser Zeit erhalten und erlebt habt, ist kaum eine kleine Vorschau auf das, was die Spiritualisten in der Zukunft erleben werden, wenn sie nach der Überwindung aller Vorurteile und der Befreiung des Geistes und des Verstandes größere Fortschritte als die euren gemacht haben.

Wer könnte den Lauf dieser für morgen vorgesehenen Kundgebungen aufhalten, da diese an die Entwicklung der Menschheit angepasst sein werden? Dumm und unvernünftig werden die sein, die sich in ihrem blinden Fanatismus widersetzen.

13. Jedes Zeitalter hat den Menschen neue und wunderbare Erkenntnisse für den Verstand und den Geist gebracht. Macht euch alle bereit, meine göttlichen Botschaften zu empfangen, denn eine neue Zeit hat ihre Tore aufgetan, und es ist vieles, was ihr erkennen und kennenlernen müsst.

14. "Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen", sagte euch Elias in dieser Zeit. Doch das Volk, das arm ist, fragt sich: Was könnten wir geben, da wir nichts haben?

Es ist wahr, ihr besitzt nichts. Aber wenn ihr die Gnade und die Kenntnisse, die Ich euch in meinem Worte gebe, ansammelt, und wenn ihr die Gaben entfaltet, mit denen Ich euren Geist angefüllt habe, werdet ihr ewig geben können und werdet niemals euren Reichtum erschöpft sehen.

15. Hier sind einige der Wohltaten, die euch mein Geist gewährt hat: Heilbalsam, um jedes körperliche Leiden zu heilen und jeden Kummer des Geistes zu beseitigen; fortwährender Friede für euch und damit ihr ihn dem gebt, der ihn nicht in seinem Herzen trägt; Licht des Geistes, um euren Weg zu erhellen, um eure Schritte zu lenken und euch edle Gedanken und hochstehende Werke des Verstandesvermögens zu inspirieren, um in die Wissenschaft einzudringen.

Ich bringe euch das geistige Gebet — jenes, das euch in Verbindung mit dem Göttlichen bringt und euch zu Übermittlern oder Werkzeugen meiner Botschaften und Offenbarungen macht.

Auch die Gabe der Prophetie, aus der die Intuition und das Ahnungsvermögen stammt, habe Ich auf euren Geist ausgegossen, denn durch sie werdet ihr im Voraus etwas von dem Weg erkennen können, den jeder von euch zurücklegen muss.

16. Diese und weitere Gaben sind euch anvertraut worden. Wer könnte behaupten, dass er bedürftig ist, obwohl er so viel Gnade besitzt? Wer wird sich weigern — so arm er auch an dem ist, was der Welt angehört — Wohltätigkeit auszuüben, obwohl er in seinem Geiste ein so herrliches Erbe mit sich trägt? Es mangelt nur noch daran, dass sich euer Herz beim Kontakt mit meiner göttlichen Ausstrahlung öffnet, so wie sich die Blumenkelche öffnen, wenn der liebkosende Tau auf sie niedergeht. Dann werdet ihr euch stark genug fühlen, um auf dem dornenreichen Pfade emporzusteigen, und ihr werdet euch imstande fühlen, jedem zu geben, der sich euch im Verlangen nach einer Wohltat naht. Denn ihr werdet dann voll meines Geistes sein.

17. In der Zweiten Zeit gab Ich euch das klarste und lebendigste Beispiel dafür, dass es nicht nötig ist, die Güter der Welt zu besitzen, um Barmherzigkeit ausüben zu können, und dass, wenn man ein Herz voller Liebe zu allen hat und bereit ist, mit dem, der leidet, mitzufühlen und ihn zu trösten, Wundertaten vollbracht werden können.

18. Ich vermehrte das Brot, wenn es knapp war, verwandelte Wasser in Wein, gab den Kranken die Gesundheit zurück, befreite die schutzlosen Besessenen, gab den Toten neues Leben, erweichte mit einem Worte die harten Herzen und erfüllte den Geist mit Licht. Etwas oder vieles von all dem werdet auch ihr tun können, wenn ihr euch zubereitet.

Da Ich jene Werke als Beispiel für euch tat, ist dies ein Beweis dafür, dass auch ihr sie tun könnt. Wenn ihr euch also zu unbedeutend und unbeholfen fühlt, um sie zu vollbringen, so erkennt Mich aufs neue unter euch, wie Ich alle Gaben und Fähigkeiten eures Wesens erwecke, damit ihr niemals mehr sagt, dass ihr arm seid. Denn damit beleidigt ihr euren Vater, der euch alles gegeben hat, damit ihr zu Ihm gelangt.

19. Vergesst nicht, dass Elias euch gesagt hat: "Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen", vor allem, weil ihr wisst, dass ihr vieles besitzt und geben könnt.

20. Das Manna der Dritten Zeit fällt auf euch herab, ohne die Erde zu berühren, weil es von eurem Geist aufgenommen wird.

21. Volk, du bist der Spiegel der Menschheit, und daher empfange Ich dich in Stellvertretung derselben. Hier unter euch finde Ich Schmerzen, Schwachheiten, Mangel an Glauben, Uneinigkeiten, Teilungen und Kriege. Das, was Ich zu euch spreche, sage Ich für alle, und was Ich jetzt einigen wenigen gebe, sollt ihr morgen euren Mitmenschen bringen, weil meine Botschaft für alle Menschen bestimmt ist.

22. Ich sehe euch nicht vereinigt, und ihr könntet euch selbst heute nicht aufmachen, um mein Wort zu verbreiten, denn euer Gewissen würde euch nicht erlauben, Vereinigung und Harmonie zu predigen, solange ihr sie nicht zu bewahren verstandet. Aber bald wird die Zeit kommen, in der alle Kinder dieses Volkes sich vereinen, um meine Lehre wie eine Standarte des Friedens, der Brüderlichkeit und Vergeistigung hinauszutragen.

23. Viel seid ihr auf dem Pfade des Lebens gewandert; doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Rückkehr zu beginnen.

24. Ihr habt den weiten Weg der Erfahrung zurückgelegt. Jene Unschuld, welche Blindheit und Unwissenheit ist, ist verschwunden, als ihr das Licht der Erfahrung erlangt habt. Außerdem habt ihr euch befleckt, und dafür gibt es die Prüfungen und den Schmerz, um euch reinzuwaschen und zu läutern.

25. Der Unwissende ist blind, er versteht nichts, noch kennt er den Weg, um zum Vater zurückkehren zu können. Wer Erfahrung sammelt, kennt den Pfad und weiß, wohin er geht.

26. Damit werdet ihr leicht begreifen können, was der Sinn ist, den der Schmerz, die Prüfungen des Lebens, die Versuchungen und jede schwere und bittere Erfahrung enthält, die ihr auf der langen Wanderschaft erntet, um zu erreichen, dass euer Geist zur Vollkommenheit gelangt.

27. Dies ist die Erklärung dafür, weshalb euch das Leben so viele Probleme bereitet, die ihr lösen müsst, um weiter vorankommen zu können.

28. Daher ist es nötig, zu euch zu kommen, um euch diese Wahrheit zu sagen, denn nur so könnt ihr euch mit Hoffnung und Idealismus wappnen. Wenn Ich euch nicht ständig die Bergpredigt wiederhole, verliert ihr den Lebensmut, weil ihr nicht mehr den Sinn des Lebenskampfes erkennt und euch vom Schmerz besiegen lasst, weil ihr glaubt, für immer zum Leiden verdammt zu sein.

29. Ich will, dass ihr meine Jünger seid, aber ihr wollt beharrlich weiterhin meine kleinen Kinder sein. Wie oft vernehme Ich euch, wenn ihr Mir sagt: "Vater, warum sendest Du uns so viel Elend? Warum willst Du unser Gebet nicht erhören? Vater, Du hast uns nicht erhört."

30. Ich vernehme eure Klage und sage euch: Immer habe Ich euer Gebet empfangen, doch Ich muss euch das, was ihr wünscht, nicht immer zu genau dem Zeitpunkt gewähren, in dem ihr bittet, und es wird auch nicht gemäß eurem Wunsche geschehen, sondern nach meinem Willen. Eure Aufgabe ist es, den Mantel eurer Gebete auszubreiten, die Wege mit euren guten Gedanken zu erhellen und die Finsternis zu beseitigen, damit eure Mitmenschen vorbereitet sind, wenn der Augenblick gekommen ist, in dem Ich ihnen meinen Frieden sende.

31. Nicht der äußerliche Triumph ist es, der vor meiner Gerechtigkeit Wert hat, sondern eure Anstrengung. Denn durch sie werdet ihr Entwicklung, Erfahrung, Vervollkommnung erlangen.

32. Ihr seid es, denen Ich die Aufgabe übertragen habe, überallhin das Licht zu bringen, und denen Ich gesagt habe, dass ihr wie Fackeln sein sollt, wo ihr auch seid. Welche werden dann die Söhne des Glaubens sein, die die Berge versetzen und die Länder aufklären?

33. Wenn ihr alles verstehen würdet, was mein Wort enthält, würdet ihr euch mit festem Schritt und eilig auf den Weg machen, um das Gute, das es enthält, zu verbreiten. Ihr würdet mitleidig auf die Kinder ohne Zärtlichkeit und ohne Erzieher blicken, weil ihre Eltern gestorben sind.

34. Ihr würdet erbarmungsvoll auf die Jugend blicken, die ohne Ideale lebt, weil die Menschen den Glauben der Herzen getötet haben, die sich kaum für das Leben geöffnet haben.

35. Versteht ihr jetzt, was die Fackel ist, von der Ich zu euch spreche, und das Ideal, das Ich euch inspiriert habe?

36. "Ja, Meister", antwortet Mir euer Geist, "wir haben verstanden, dass die Fackel das Licht deiner Lehre ist, die die Finsternis jener so langen Nacht vertreibt, in die die Menschheit gesunken ist."

37. Seid gesegnet, meine Kinder, denn ihr werdet auch die Stimme jener Jugend vernehmen können, die sich fragt: "Wo ist Gott? Was ist der Himmel, und was der Glaube?"

38. Eure Pflicht ist es, zu euren kleinen Geschwistern zu gehen und ihnen auf dem Weg des Lebens, dessen Richtung sie verloren haben, Orientierung zu geben, zu ihnen vom Vater zu sprechen, ihnen zu sagen, dass ein wenig Vergeistigung genügt, um meine Gegenwart zu fühlen, die ihnen den Mut und die Kraft geben wird, um sich nicht ins Verderben ziehen zu lassen.

39. Eure Aufgabe ist es, den Waisen zu sagen, dass ihre Mutter nicht ferne ist, dass ihr Mantel der Zärtlichkeit und des Schutzes sie von dem Augenblicke an bedeckt hat, in dem sie auf der Erde die verloren haben, die ihre Stütze und ihre Zuflucht waren. Ihr sollt sie lehren, überall jene himmlische Wärme zu finden.

40. Jeden, der stark auf dem Lebenswege ist, mache Ich für die armen Waisen verantwortlich, für jene vor den Menschen ungeschützten Kinder, die im Verlangen nach mütterlicher Liebe durch die Straßen ziehen.

41. Ebenso lade Ich euch in mein Reich des Friedens ein, damit ihr euch von der Schlacht erholt, in der ihr jetzt lebt. Ich lehre euch, die Last eures Kreuzes leicht zu machen, indem ihr die Prüfungen des Lebens in ihrer wahren Bedeutung erfasst, damit ihr nicht sinnlos leidet und nur lernt, Erfahrungen sammelt und euch wirklich läutert.

42. Nährt euch von gesunden und heiligen Freuden, freut euch an der Gegenwart der Kinder, in denen bereits die Geistwesen wohnen, die Ich der Menschheit für diese Zeit ankündigte, und deren Friedens- und Lichtmission sich von ihren ersten Schritten an in ihren Handlungsweisen offenbart. Wachet, denn in ihnen erfüllt sich meine Verheißung. Sie sind Hoffnung und Fundament zukünftiger Generationen, und ihre Bestimmung wird ein Zeugnis für die sein, die sehnsuchtsvoll die Zeichen erwarten, dass das verheißene Reich bereits nahe ist.

43. Die menschliche Rasse wird sich nun erneuern, der Geist wird, je mehr Zeit vergeht, immer größere Entwicklung erlangen, und seine Werke bringen ihn dazu, zu Recht den Ort einzunehmen, der ihm zukommt.

44. Heute seid ihr noch nicht imstande, den Sinn eurer Prüfungen zu verstehen. Ihr haltet sie für unnötig, ungerecht und unvernünftig. Doch Ich werde euch noch sagen, wie viel Gerechtigkeit und Augenmaß in jeder von ihnen lag, wenn ihr alt geworden seid, und bei anderen, wenn ihr die Schwellen dieser Welt überschritten habt und die geistigen Regionen bewohnt.

45. Heute werde Ich euch nicht sagen, was ihr ohne Erfüllung hinter euch gelassen habt, eure Irrtümer oder Missgriffe. Auch werde Ich euch nicht die Zukunft offenbaren. Ich will nur Vertrauen und Hingabe an euren Vater sehen. Denn es gibt nicht eine Stunde eures Lebens, nicht eine Handlung oder einen Gedanken, bei dem mein Geist nicht gegenwärtig ist, um euch zu segnen, euch zu ermutigen oder zu unterweisen. Ich will, dass der Glaube in eurem Herzen lebt, dass ihr Mich liebt und Mich in allen euren Prüfungen als Vater, als Freund und als Ratgeber sucht.

46. Und da ihr wisst, dass ihr derzeit wiedergutmacht, dass von euch die Bezahlung eurer Schuld verlangt wird, so denkt daran, einen gerechten Kampf in euch zu kämpfen. Für jede Widersetzlichkeit werdet ihr etwas Menschlichkeit haben müssen, für jede Prüfung eine Menge Mut, dann werdet ihr von Stufe zu Stufe emporsteigen, bis ihr zu den höchsten Regionen gelangt.

47. Ich sage euch nicht, dass das Ziel euch sehr nahe ist, aber Ich verspreche euch sehr wohl, dass Ich euch große Gelegenheiten gewähren werde, um es zu erreichen.

48. Wenn ihr euch mit Mir zu verbinden versteht, werdet ihr keine Fürsprecher nötig haben, denn ihr selbst werdet von Mir inspiriert und geführt werden.

49. An dem Tage, an dem ihr vereinigt seid, werden eure Gedanken die Erde umhüllen, eure Liebe wird in andere Nationen ausstrahlen und sich dort verbreiten, und die Menschheit wird sich angezogen fühlen, von etwas in Besitz genommen, das sie nicht wird begreifen können, und sie wird sich sagen: Etwas Übernatürliches ist im Kommen.

50. Doch in dieser Zeit müsst ihr eure Boten aussenden, dann wird dies Licht, das heute nur einige erblickt haben, von anderen Völkern erblickt werden, und dort, wo nur Unfruchtbarkeit war — auf jenen verlassenen und unbebauten Feldern — wird das Leben empordringen, wird das Licht des Gewissens erstrahlen und wird der Geist erblühen.

51. Ich bereite euch zu, damit ihr meine guten Jünger seid, die im Leben auf meine Worte achten, die im Stillen studieren, um sich noch mehr zu unterrichten, denn meine Unterweisung hat kein Ende.

Wenn ihr euch dann stark fühlt — fähig, zu unterweisen, so versammelt die nach Wahrheit Hungernden um euch, schult neue Jünger, wie es Johannes in der Wüste tat, und übergebt sie danach Mir. Ich werde sie bis ans Endziel ihrer Entwicklung bringen.

52. Denkt daran, dass ihr das, was Ich zu euch spreche, eines Tages erfüllen müsst. Heute seid ihr bei Mir, wie eine Familie vereint unter der Obhut ihrer Eltern. Aber danach werdet ihr euch auf den Wegen der Welt verstreuen, und dort werdet ihr die Erfüllung meiner Worte und die Gelegenheit finden, für dieses Werk zu kämpfen. Denn du, Volk, bist der Spiegel, in dem sich meine Liebe widerspiegeln soll, und ihr müsst ein Beispiel von Brüderlichkeit geben.

53. Ich berühre die empfindsamsten Saiten eures Herzens, weil die Zeit meines Abschieds naht und Ich euch empfindsam für den Schmerz, das Elend, die Verwaistheit zurücklassen will.

54. Mein Licht wird immer bei euch sein, mein Göttlicher Strahl wird euch niemals verlassen, denn auch dann, wenn die Zeit meiner Kundgabe zu Ende ist, wird er euren Geist erhellen.

55. Wie sehr werdet ihr es nötig haben, dass dieses Licht sich weiterhin in eurem Geiste fühlbar macht, wenn ihr mit dem Kampf beginnt, wenn ihr angegriffen werdet und seht, dass die Menschen sich über euch lustig machen — wenn ihr vernehmt, dass sie euch Falsche und Betrüger nennen!

56. Dann wird mein Licht innerlich zu euch sprechen und euch sagen: "Fürchtet euch nicht, sprecht von dem, was ihr wisst, und wiederholt meine Unterweisungen."

57. Ihr sollt die Wahrheit aussprechen, die Ich euch gebracht habe. Doch wenn sich jemand durch das, was er vernommen hat, beleidigt fühlen sollte, so überlasse er Mir die Sache. Aber Ich sage euch: Wenn ihr meine Wahrheit sagt, so tut es niemals mit der Absicht, zu verletzen, denn dann werdet ihr es sein, die sich für ihre Worte werden verantworten müssen.

58. Ihr sollt den Glauben und die Religion aller respektieren und bedenken, dass Ich, euer Gott, der Allgegenwärtige und Allmächtige euch bei allen meinen Kinder sein ließ, ohne nach Kulten und Glaubensbekenntnissen zu unterscheiden.

59. Ihr sollt diese Lehre mit Liebe aussäen, welche diejenige sein muss, die die Menschen lehrt, zu ihrem Ausgangspunkt zurückzukehren — die Unterweisung, die sie über ihr materielles Leben zu einer vollkommeneren Welt sich erheben lässt.

60. Erkennt, wie notwendig ein Licht ist, das den Geist des Menschen erleuchtet, um ihm zu helfen, den Weg zu finden und zu dem Ort zurückzukehren, von dem er seinen Ausgang nahm, um das Wissen vom Sinn des Lebens zu erwerben. Denn es war notwendig, dass der Geist — da er unwissend war — das Licht der Prüfung, des Kampfes auf dem weiten Wege der Erfahrung kennenlernen würde, um Gott kennenzulernen.

61. Der Tag wird kommen, an dem viele eurer Mitmenschen euch aufsuchen, an eure Türen klopfen und sagen: "Gebt uns von eurem geistigen Brote, denn wir sehen, dass ihr Brot habt, dass ihr glücklich seid, dass euch ein Licht, das nicht von dieser Welt ist, erleuchtet. Gebt uns von diesem Lichte, um uns zu führen."

62. Dies wird der Beginn des Friedens und der Brüderlichkeit sein, wenn die Kriege, die Feindschaften enden und das Reich der Finsternis vernichtet wird.

63. Heute seid ihr noch nicht vorbereitet, um das geistige Brot zu teilen, weil ihr euch noch nicht vom letzten Rest von Egoismus und Eitelkeit freigemacht habt. Doch Ich gewähre euch eine weitere Zeit, um euch vorzubereiten.

64. Volk, Ich habe dir eine weitere Unterweisung gegeben — eine Unterweisung, die zu euch von Brüderlichkeit spricht. Das Buch des Lebens wird sich vor euch öffnen, und in eurem Gewissen werdet ihr weiterhin die Stimme des Meisters vernehmen, die euch sagt: "Liebet einander."

65. Wer dieser Kundgebung beigewohnt hat, und dessen Verstand voll von materiellen Sorgen gewesen ist, ebenso wie der, der an irdische Freuden gedacht hat, hat sehr wenig mitgenommen. Wer dagegen demutsvoll eingetreten ist und sich der Wonne hingegeben hat, seinen Meister zu vernehmen — dieser hat in seinem Herzen einen Schatz mitgenommen, sein geistiger Reichtum wird sich Tag für Tag vermehren, und bald wird er sich fähig fühlen, seine Nächsten an seinen Gütern teilhaben zu lassen.

66. Ich will, dass ihr zu diesen gehört, damit ihr in die Welt hinauszieht auf der Suche nach denen, die nach Liebe und Wahrheit hungern.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 302

Mein Friede sei mit euch!

1. Jünger meiner Göttlichkeit: Seid willkommen bei meiner Lehransprache. Wundert euch nicht über den Gruß, mit dem mein Göttlicher Geist euch empfängt. Denn wahrlich, Ich sage euch, im letzten Jahr meiner Kundgebung unter euch in dieser Form werde Ich Mich im Augenblicke meines Kommens erkennbar machen.

2. Jeder Schritt, den ihr auf dem Wege der Vergeistigung macht, wird von Mir belohnt werden. Jede Gemeinde, die mit ihrer Routine bricht und sich in ihren Kulthandlungen auf die Vollkommenheit zubewegt, wird gleichfalls die Belohnung des Vaters empfangen. Nicht Ich werde die Tage meiner Kundgebungen durch besondere Daten kennzeichnen, denn Ich stehe über der Zeit, jenseits derselben.

3. In jenem zweiten Zeitalter, Tage nach der Kreuzigung Jesu, wanderten drei meiner Jünger auf einem Feldweg. Sie waren auf dem Weg zu einer einsamen Schäferhütte, in der sie sich auf die Erinnerung an den Meister konzentrieren könnten, der hingeschieden war. Sie gingen mit einem vom Schmerz zerrissenen Herzen und fühlten dabei die Leere in ihrem Geist.

Sie begegneten auf ihrem Wege einem Wanderer, der sie begleitete, und als er sie nach dem Grund für ihre so offenkundige Trauer fragte, berichteten sie mit bewegten Worten von all dem, was ihnen zugestoßen war — von dem, was in Jerusalem geschehen war, von dem, was auf Golgatha geschehen war.

So gelangten sie zu der Hütte, traten in sie ein, und als sie nicht nur körperlich, sondern auch geistig vereinigt waren in einer Gemeinschaft des Denkens und der Erinnerungen, wurde jener Wanderer verklärt und sagte er ihnen: "Mein Friede sei mit euch." Die staunenden Jünger erkannten sofort die Stimme ihres Meisters und warfen sich Ihm zu Füßen.

4. Sie betrachteten sein strahlendes Antlitz, seine menschliche Gestalt voller Licht, Liebe, erfüllt von Leben. Wie viele Male zeigte Er sich von diesem Augenblick an bei seinen Jüngern, machte Er sich mit jenem gesegneten Satze erkennbar: "Mein Friede sei mit euch!" Ich will, dass ihr Mich ebenso vernehmt wie jene Jünger.

Nach dem Aufhören meines Wortes mittels der heutigen Kundgebungen werdet ihr — nicht mehr durch die körperlichen Ohren, sondern durch euer Gewissen — den Klang meiner Göttlichen Stimme vernehmen, die euch ewig sagt: "Mein Friede sei mit euch."

5. Ihr alle seid meine Jünger, auch die Zuletztgekommenen, auch jene, die Mich zum ersten Mal vernehmen. Denn dies ist nicht die erste Unterweisung, die Ich ihnen gebe. Es ist lange her, seit sie aus meinem Geiste hervorgingen, und von diesem Zeitpunkt an habe Ich damit begonnen, für sie der Meister zu sein. Daher habe Ich sie in dieser Dritten Zeit, als sie meine in den Stimmträgern menschlich gewordene Stimme vernommen haben, meine Jünger genannt, weil sie von Mir schon unendlich viele Lektionen erhalten haben.

Ich habe das Leben selbst so geschaffen, dass es für euch wie ein Buch von hoher Weisheit ist. Die Zahl seiner Seiten ist unzählig, sein Inhalt ist tiefgehend, und ein Leben genügt nicht, um es in seiner Gänze kennenzulernen, und noch weniger, um es zu verstehen. Sein Umfang ist groß, es ist von dem vollkommenen Wesen, vom Autor des Lebens und alles Geschaffenen geschrieben worden. Aber dieses Buch so voller Weisheit ist einfach, klar geschrieben, wie es alle Werke Gottes sind.

6. Die erste Lektion, das heißt: die erste Seite, ist die einfachste. Doch wenn sie trotz ihrer Einfachheit nicht verstanden wird, folgt die zweite, um den Inhalt der ersten zu erklären, und so geht es weiter bis zum Schluss dieses großen Buches des Lebens, das Ich dem Menschen vorgelegt habe. Es ist nun im sechsten Kapitel aufgeschlagen, damit er den Vater kennenlernt, damit er sein Leben und seine Bestimmung erkennt, damit er seine Vergangenheit, seine Gegenwart und — soweit es mein Wille ist — seine Zukunft versteht.

7. Mit der Dritten Zeit ist für die Menschheit das Zeitalter des Heiligen Geistes gekommen, das der Ausübung der Spiritualität. Doch um zu diesem Entwicklungsabschnitt zu gelangen — wie vieles musstet ihr auf dem Wege erleben und durchleiden!

8. Ich sehe, dass euer Geist in dieser Ära einen Entwicklungsgrad erreicht hat, der euch zu einem fruchtbaren Acker für meinen Samen gemacht hat. Aber Ich entdecke noch immer, dass euer Geist nach Wahrheit dürstet und hungert. Euer Geist hat sich im Schmerz, im Leiden in den Enttäuschungen entfaltet. Aber es gibt eine andere Entfaltung, die Ich nicht in euch sehe, und zwar jene, die nur die Ausübung meiner Unterweisungen, die Befolgung meiner Gesetze, die Entfaltung wahrer Liebe bewirkt, aus der alle Tugenden hervorgehen.

9. Das Gehirn des Menschen mit seiner Wissenschaft erforscht, verwandelt euer Leben. Sein Herz fühlt sich groß in den Leidenschaften, in den irdischen Besitztümern, in der Herrschaft über diese Welt. Doch diese Größe hat keine Geltung vor Mir. Es ist eine vergängliche Größe, es ist menschliche Eitelkeit, und dieses heute durch die Menschen verwandelte Leben werde Ich säubern. Schon ergießt sich das Licht meines Heiligen Geistes als Wahrheitssame auf jeden Geist. Doch damit sich das Erwachen in allen meinen Kindern vollzieht, werden sie eine weitere Prüfung durchzustehen haben.

10. Die Menschen haben sich der Strenge meiner Gerechtigkeit widersetzt, indem sie die Stimme ihres Gewissens zum Schweigen gebracht haben, meine Gesetze verheimlicht haben und meinen göttlichen Geboten den Rücken zugekehrt haben. Sie haben meine Propheten getötet und meine Boten verhöhnt, aber meine Macht ist unendlich.

Ich werde nicht meine ganze Macht auf die Menschen entladen, weil sie in meinen Augen noch sehr unreif sind. Ich werde ihren Geist nicht niederwerfen, um ihn zu zwingen, Mir nach seinem eigenen Zusammenbruch nachzufolgen. Denn Ich will den Menschen — das mit meinen göttlichen Eigenschaften ausgestattete Wesen — auf seinen Füßen stehend sehen, mit einem in die Höhe gerichteten Gesicht, voller Zufriedenheit, mit wirklicher Größe in seinem Geist, mit echter Würde in seinem ganzen Wesen.

11. So will Ich mein Kind sehen — das Geschöpf, das Spiegel und Ebenbild des Schöpfers ist. Ich werde ihn nur von seinen Irrtümern, von seiner Sünde, von seinen Unvollkommenheiten frei machen. Aber immer werde Ich seinem Geist durch das Licht der Hoffnung, durch das Vertrauen auf Mich beistehen, und immer werde Ich, wenn sich ein Abgrund vor seinen Füßen auftut, meine Hand nach ihm ausstrecken, damit er nicht hinabstürzt.

Aber es muss eine weitere Prüfung kommen, die eine weltweite Erdumwälzung sein wird, und in diesem Chaos werden es nicht nur die Elemente der Schöpfung sein, die entfesselt sind wie in den vergangenen Zeiten — es wird auch der Geist sein, der erschüttert wird und kämpft und in dieser Schlacht einen Teil des weltweiten Chaos darstellen wird.

12. Die Anfänge sind bereits unter euch zu sehen. Der Kampf wird immer mehr zunehmen. Doch wahrlich, Ich sage euch, inmitten dieses Unwetters wird jeder gerettet werden, der mein Gesetz erfüllt.

13. Jeder schlechte Samen wird mit der Wurzel ausgerissen werden, und meine Gerechtigkeit wird nur den guten Samen bestehen lassen, und so diese Erde ein weiteres Mal gereinigt zurücklassen. Denn nachdem die Prüfung vorüber ist, wird ein neues Leben für diese Menschheit kommen. All jene, denen Ich dieses Erdenleben als schlechten Samen genommen habe, werde Ich als Geistwesen zu jener gesegneten Region bringen, die ihr das Jenseits nennt. Ich werde sie bearbeiten, und dort werden sie durch ihre eigene Reue alle ihre Verfehlungen wiedergutmachen.

14. Es gibt so viel Licht in den Geistwesen in dieser Zeit, dass ihnen schon ein Augenblick wahrer Reue genügen wird, um einen festen und dauerhaften Vorsatz zu fassen, sich zu erneuern und mein Gesetz zu befolgen. Und wenn einmal all jene, die von Mir aufgerichtet worden sind, diese Zubereitung erlangt haben, werde Ich sie zu diesem Planeten zurückschicken — die einen, um den Weg neu zu beginnen, und andere, um das Zerstörte wiederaufzubauen, und schließlich weitere, um ihre bereits begonnenen Aufgaben zu vollenden. So wird bei jedem meine Liebesgerechtigkeit sein.

In den ersten Zeiten der Menschheit herrschte Unschuld und Einfachheit unter den Menschen; aber in dem Maße, in dem sie an Zahl zunahmen, wurden aufgrund ihrer Entwicklung und ihrer Willensfreiheit auch ihre Sünden zahlreicher und entfalteten sich immer schneller — nicht so ihre Tugenden, sondern ihre Verstöße gegenüber meinem Gesetz. Da bereitete Ich Noah vor, dem Ich Mich von Geist zu Geist kundtat, denn diese Zwiesprache habe Ich vom Beginn der Menschheit an mit den Menschen aufgenommen. Doch diese Gnade, die in den vergangenen Zeiten nur wenigen zuteil wurde, wird in den kommenden Zeiten weltweit und universell werden. Die Zwiesprache zwischen dem Vater und seinen Kindern, die Zwiesprache mittels des Gebetes, der Inspiration, welche die Liebe und die Ausübung meiner Unterweisungen gibt, wird unter allen meinen Kindern sein.

15. Ich sagte Noah: "Ich werde den Geist der Menschen von all seinen Sünden reinigen; zu diesem Zweck werde Ich eine große Sintflut senden. Baue eine Arche und lasse deine Kinder, deren Frauen, die Kinder deiner Kinder und ein Paar von jeder Tierart in sie einsteigen." Noah war meinem Gebot gehorsam, und die Katastrophe kam in Erfüllung meines Wortes. Der schlechte Same wurde mit der Wurzel ausgerissen, und der gute Same in meinen Kornkammern aufbewahrt, aus dem Ich eine neue Menschheit schuf, die das Licht meiner Gerechtigkeit in sich trug und mein Gesetz zu erfüllen und in der Einhaltung guter Sitten zu leben verstand.

16. Meint ihr etwa, dass jene Menschen, die einen so leidvollen Tod fanden, körperlich und geistig umkamen? Wahrlich, Ich sage euch: nein, meine Kinder. Ihre Geister wurden durch Mich erhalten und erwachten vor dem Richter, ihrem eigenen Gewissen, und wurden zubereitet, um erneut auf den Weg des Lebens zurückzukehren, damit sie auf ihm geistigen Fortschritt erlangten.

17. An dem Tage, da die Wasserfluten (der Sintflut) die Erde nicht mehr bedeckten, ließ Ich als Zeichen des Bundes, den Gott mit den Menschen schloss, am Firmament den Regenbogen des Friedens erstrahlen. Jetzt sage Ich euch: O Menschheit der "Dritten Zeit", die du dieselbe bist, die durch all diese Prüfungen gegangen ist, in denen du dich gereinigt hast: Du wirst bald ein neues Chaos erleben. Aber Ich bin gekommen, das von Mir erwählte Volk und die Menschheit insgesamt, der Ich Mich in dieser Zeit begreiflich gemacht habe, zu warnen. Hört gut zu, meine Kinder: Hier ist die Arche, geht in sie hinein, Ich lade euch dazu ein.

18. Für dich, o Israel, ist die Arche die Befolgung meines Gesetzes. Jeder, der in den leidvollsten Tagen, in der schwersten Prüfungszeit meine Gebote befolgt, wird innerhalb der Arche sein, wird stark sein und den Schutz meiner Liebe fühlen.

19. Und der ganzen Menschheit sage Ich noch einmal: Die Arche ist mein Gesetz der Liebe. Jeder, der Liebe und Barmherzigkeit an seinem Nächsten und sich selbst übt, wird gerettet sein. Ich werde diese Tugend segnen und durch sie bewirken, dass die Menschen geistig die Rettungsarche in dieser Dritten Zeit finden — nicht nur die Rettung ihres menschlichen Lebens, sondern auch die Rettung und den Frieden ihres Geistes. Es naht die Zeit der großen Prüfungen, in der der Kampf von Sekte gegen Sekte, von Religion gegen Religion entfesselt sein wird.

20. Wie lange wird dieser Streit dauern? Ihr könnt es nicht wissen. Aber wahrlich, Ich sage euch, es wird genügend Zeit sein, um den Geist der übrigen Menschen vorzubereiten. Es wird genug Zeit dafür sein, dass alle, selbst das letzte der Geschöpfe, erwacht — selbst im kindlichen Lebensalter. Damit ihr alle euch der Zeit bewusst werden könnt, in der ihr lebt, und das Wissen um eure Verantwortung gegenüber der Göttlichen Gerechtigkeit habt, die alle Geistwesen zur Erneuerung aufruft.

Dieses Unwetter wird vorübergehen, und ihr werdet erneut am Firmament das Zeichen meines Bundes mit den Menschen sehen. Doch es wird nicht der irdische Regenbogen mit seinen sieben Farben sein, sondern das Licht des Heiligen Geistes in seiner Fülle, das sich allen Geistwesen offenbart, sowohl den inkarnierten, als auch den entkörperten?

Die Stimme des Heiligen Geistes wird allen seinen Kindern sagen: Ich bin der Friede, Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, Ich bin Der, der zwischen euch und meinem Heiligen Geist, meinem Gesetze einen neuen Bund stiftet. Denn in dieser Zeit werdet ihr durch meine Unterweisungen von den Ketten der Unwissenheit erlöst werden, und Ich werde der neuen Menschheit, die aus Menschen besteht, die vom Materialismus befreit sind und bis ins Knochenmark erneuert sind, eine neue Zeit des Friedens und des Wohlergehens gewähren. In ihr werden jene Geistwesen zur Inkarnation kommen, die angesichts meines Lichtes erwacht sind, die umfassend vorbereitet worden sind, um auf die Wege der Welt zurückzukehren, um in Erfüllung meines Gesetzes die Tugend und die Wahrheit zu säen.

21. Daher habt ihr, vielgeliebte Jünger, die ihr meine Unterweisungen kennt, eine so große Verantwortung gegenüber eurem Vater, weil ihr wisst, was die Zukunft euch beschert. Aber ihr sollt die Zeit, in der meine Prophetien noch nicht in Erfüllung gehen, nicht nach Jahren, nicht einmal nach Jahrhunderten bemessen. Ihr sollt nur daran denken, euren Liebes- und Vertrauenstribut bei Mir niederzulegen und das zu erfüllen, was jedem von euch in meiner Lehre zukommt. Das Übrige werde Ich tun, und so werdet ihr immer ein gutes Gewissen haben.

22. Du wirst dann erleben, o Israel, dass — so bitter das Leben für andere ist — es für euch angenehm sein wird, und euch aufgrund eurer in der Erfüllung meines Gesetzes und im Gehorsam gegenüber meinen Geboten erworbenen Stärke kein Schmerz wird bedrängen können. Dann werdet ihr die Last eures Kreuzes nicht mehr fürchten, noch werdet ihr das Kommen des Todes in diesem Leben fürchten. Ihr werdet ihn ruhig erwarten, und werdet ihn als eine Freundin, als eure Schwester, als jene kommen sehen, die kommt, um euch zu befreien, um in eurem Leben die Tage des Schmerzes, des Elends und der Plagen abzukürzen. Denn selbst dieses wird euch dahin führen und euch dabei helfen, mit festem Schritte die Schwellen zur Ewigkeit zu überschreiten — zu jenem Jenseits, das nicht einmal euer Geist kennt. Denn obwohl ihr es bereits bewohnt habt, habt ihr es nicht auf den höchsten Ebenen getan, wohin ihr in den kommenden Zeitabschnitten gelangen werdet.

23. Ihr kennt bereits einige seiner Regionen, aber nicht alle, Volk. Jesus sagte euch bereits: "Im Hause meines Vaters gibt es viele Wohnungen", und heute sagt euch der Heilige Geist: "Im Hause des Vaters gibt es eine unendliche Zahl von Wohnungen."

24. Wie wird sich jenes Leben voller Kämpfe, voller Prüfungen für euren Geist entfalten? Ihr wisst es nicht, ihr sollt es euch nicht einmal vorstellen, denn es würde nur eure Phantasie sein, die euch falsche Vorstellungen bilden lassen würde.

25. Es soll euch genügen, zu wissen, dass dieses irdische Leben — wunderbar und vollkommen in jeder Hinsicht — nur ein Sinnbild, ein schwacher Abglanz des Jenseits' ist. Aber versucht nicht, euch jene Lebensebenen in ihrer ganzen Vollkommenheit vorzustellen. Denn es wäre, o Israel, wie wenn ihr einem von Geburt an Blinden begreiflich machen wolltet, wie die Farben all dessen sind, was euch umgibt.

So wie euer in einem Kind inkarnierte Geist auf Schritt und Tritt Wunder entdeckt und in der Jugendzeit weiterhin neue Erfahrungen macht, im reifen Alter nicht aufhört, die Schöpfung kennenzulernen, das Alter erreicht und von diesem Leben scheidet mit der Klage, nicht alles, was ihn umgab, kennengelernt zu haben, so wird euer Geist von diesem Leben — für das nächste vorbereitet — weiterziehen und von Überraschung zu Überraschung, von Lektion zu Lektion, von Wunder zu Wunder gelangen bis in Ewigkeit, und wird seinen Schöpfer doch nicht in all seiner unendlichen Herrlichkeit zu schauen vermögen.

26. Er wird Ihn weitgehend in seinen Gesetzen, in seiner Liebe, in seinen Eigenschaften begreifen und verstehen. Aber wird er Ihn ganz erfassen? Niemals, mein Volk, denn der Schöpfer ist und wird immer der Vater sein, und seine Kinder seine Geschöpfe.

Die Kinder werden sich zur Rechten des Herrn setzen können, aber niemals auf seinen Ehrenplatz. Doch von jenem Ehrenplatz aus wird Jehova, welcher der Ursprung der vollkommenen Liebe ist, seine Kinder niemals demütigen. Er wird sie immer als seine verwöhnten Geschöpfe, als seine Jünger betrachten, niemals als Knechte oder als Angeklagte. Ich will, dass die Zeit kommt, in der ihr euch nicht als Angeklagte oder als Knechte des Herrn fühlt, sondern als seine vielgeliebten Kinder.

27. Ich will weder in dieser, noch in irgendeiner anderen Welt Sklaven haben, Ich will keine Lakaien noch Vasallen haben. Ich will keine Angeklagten haben, Ich will mit derselben Liebe verstanden und geliebt sein, mit der Ich alle meine Kinder liebe.

28. Mit diesen Unterweisungen, Volk, gebe Ich euch das Zeugnis meiner Gegenwart unter euch als Geist der Wahrheit. Mit meinem Worte baue Ich für euch die rettende Arche in dieser Dritten Zeit. Begreift den bildlichen Sinn in allen meinen Lektionen und bewahrt ihren Sinngehalt in Erfüllung meines Gesetzes. Denn Ich will, dass, wenn das Chaos unter die Menschen gelangt, Ich euch bereits vorbereitet und heil antreffe, damit ihr den Ruf an die ergehen lasst, die kentern — an die, die zugrunde gehen, und an die, die sündigen und rechtzeitig bereuen.

29. Sucht nicht nur eure Sicherheit. Denn wenn ihr so handeln solltet, und eure Lippen in jener Zeit zum Sprechen geschlossen bleiben werden, und ihr den Menschen meine Offenbarungen verheimlichen solltet, weil euch Furcht ergreift, obwohl ihr euch in der Arche bereits für gerettet haltet — wahrlich, Ich sage euch, ihr werdet dann unter den Schiffbrüchigen sein.

30. Damit ihr wirklich gerettet seid, müsst ihr euch selbst vergessen und nur an die anderen denken. Fühlt Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen, ohne sie nach ihrer Hautfarbe, ihrem Blut, ihrer Sprache oder Weltanschauung zu unterscheiden. Ihr sollt in jedem eurer Mitmenschen das Ebenbild eures Vaters sehen, das universell ist und in allen seinen Kindern vorhanden ist.

31. Seht Mich und liebt Mich in allen euren Mitmenschen, erinnert euch daran, dass Ich euch gesagt habe, dass keines meiner Kinder für alle Ewigkeit zugrunde gehen wird, keines wird den Tod für seinen Geist finden, weil es diesen nicht gibt. Ich habe ihn nicht geschaffen, denn Ich töte nur die Sünde.

32. Selbst jene Wesen, die ihr Versucher oder Teufel nennt — wahrlich, Ich sage euch, sie sind nichts anderes als verwirrte oder unvollkommene Wesen, derer sich der Vater weise bedient, um seine hohen Ratschlüsse und Pläne durchzuführen. Aber auch diese Wesen, deren Geister heute in Finsternis gehüllt sind, und von denen viele einen schlechten Gebrauch von den Gaben machen, die Ich ihnen gewährt habe, werden von Mir zur rechten Zeit gerettet werden. Denn der Zeitpunkt wird kommen, o Israel, an dem alle Geschöpfe des Herrn Mich ewig verherrlichen werden. Ich wäre nicht mehr Gott, wenn Ich mit meiner Macht, meiner Weisheit und meiner Liebe einen Geist nicht zu erretten vermöchte.

33. Ihr alle werdet gerettet werden, und wenn ihr vom Höllenfeuer und vom ewigen Tod gelesen habt — wahrlich, Ich sage euch, ihr müsst dort den bildlichen Sinn suchen und dürft meinen Unterweisungen keine schlechte Auslegung geben. Denn damit würdet ihr Mir Unvollkommenheiten zuschreiben, die Ich nicht habe. Ich bin vollkommen, doch damit prahle Ich nicht bei meinen Kindern. Denn so gewiss es ist, dass ihr heute noch unvollkommen seid, werde Ich euch durch meine Liebe und durch mein Licht dennoch zur Vollkommenheit führen.

34. Ihr müsst wissen, Jünger, dass Ich euch Ende 1950, wenn Ich mein Wort, das Ich derzeit durch die Stimmträger zu euch gelangen lasse, zurückgezogen habe, als einen einzigen Geist und ein einziges Herz zurücklassen werde. Ich werde weiterhin meine göttlichen Unterweisungen kundgeben, aber sie werden hoch, noch genauer sein, und darüber hinaus werden sie den Beginn der Zwiesprache von Geist zu Geist kennzeichnen. Je mehr ihr euch im Gehorsam gegenüber meinem Gesetze zusammenschließt, desto näher werdet ihr der vollkommenen geistigen Zwiesprache sein.

35. Wenn diese Etappe meiner Kundgabe unter euch einmal beendigt ist, werde Ich euch eine Zeit des Nachdenkens, der Zubereitung und Erforschung gewähren. Aber diese Studien sollt ihr nicht getrennt tun, sondern ihr sollt immer vereint sein.

Bevor ihr meine Unterweisungen in eurer Erinnerung und in den Niederschriften sucht, sollt ihr euch vorbereiten und euch durch das Gebet mit eurem Herrn verbinden. In diesem Augenblick werdet ihr von Mir unterstützt werden, und wenn ihr euch dann an die Erfassung meines Wortes macht, wird euch der Heilige Geist den wahren Gehalt jeder Lektion offenbaren. Denn Ich will unter meinen Jüngern keine unterschiedlichen Auslegungen sehen.

36. Ich will, dass sich alle die Kenntnis von allem Grundlegenden innerhalb meines Werkes zu eigen machen; dass der Fanatismus und die Abgötterei verschwinden; dass es unter euch keinen Aberglauben gibt; dass ihr Mir die schlichteste Anbetung darbringt, ohne Riten und überflüssige Zeremonien, um nur meine Wahrheit auszuüben. Daher sagte Ich euch zu Beginn meiner Lehransprache, dass jeder Schritt, den ihr auf die Vergeistigung zu tut, von Mir belohnt werden wird.

37. Die Zeit der Riten, der Altäre und Kirchenglocken geht nun unter den Menschen zu Ende. Die Abgötterei und der religiöse Fanatismus werden ihre letzten Lebenszeichen von sich geben. Es wird jene Zeit des Kampfes und des Chaos kommen, die Ich euch fortwährend angekündigt habe. Wenn dann nach dem Unwetter in alle Geister der Friede zurückgekehrt ist, werden die Menschen keine königlichen Paläste zu meiner Ehre mehr erbauen, noch werden die Menschenscharen durch das Erschallen der Glocken zusammengerufen werden, noch werden jene Menschen, die sich groß fühlen, Macht über die Menschenmassen ausüben. Es wird die Zeit der Demut, der Brüderlichkeit, der Geistigkeit kommen, welche Ebenbürtigkeit der Geistesgaben für die Menschheit mit sich bringt.

38. Reinige dich weiterhin, o Israel! Am Sinngehalt meiner Unterweisung habt ihr nichts zu korrigieren, weil er vollkommen ist. Seht mein Werk immer jenseits von allem, was ihr tut. Denn euer gesamter äußerlicher Kult, die Riten und Traditionen sind kein Teil desselben.

39. Mein Geist, welcher allumfassend ist, existiert in allem von Mir Geschaffenen, sei es im Geistigen oder in der materiellen Natur. In allem ist mein Werk gegenwärtig und zeugt auf allen Lebensebenen von meiner Vollkommenheit. Mein göttliches Werk umfasst alles — von den größten und vollkommensten Wesen, die zu meiner Rechten wohnen, bis zum kaum wahrnehmbaren Kleinstlebewesen, der Pflanze oder dem Mineral, dem Atom oder der Zelle, die allen Geschöpfen Gestalt geben. Damit weise Ich euch erneut auf die Vollkommenheit alles von Mir Geschaffenen hin — von den materiellen Wesen bis zu den Geistern, die bereits die Vollkommenheit erreicht haben. Dies ist mein Werk.

40. Ihr seid die Jünger, die sich klein und schwach fühlen angesichts meiner universellen Gegenwart. Aber Ich sage euch: Klein und schwach ist nur euer Körper, doch euer Geist wird stark sein, und seiner werde Ich Mich bedienen. Wenn der Vater euch heute aufgesucht hat, um euch zu beschenken, so geschah dies, weil Er weiß, dass ihr Ihn nicht enttäuschen werdet, und der Vater irrt sich nie.

41. Er als Meister versteht unter den Menschenscharen jene auszuwählen, die eine schwierige Mission zu erfüllen haben. Wahrlich, Ich sage euch, viele sind beim Hören meines Rufes zu Mir gekommen, um meine Unterweisungen zu vernehmen, doch nur sehr wenige sind es, die Mir treu geblieben sind und ihre Mission durchführen.

42. Wie viele der von Mir Beschenkten haben ihr Lampe des Glaubens und der Liebe erlöschen lassen, haben Mir den Rücken zugekehrt, Mich geleugnet, und spotten sogar über meine Kundgebungen. Auch sie rufe Ich derzeit ins Innere der rettenden Arche, und noch ist Zeit für sie da, dass sie durch ihre Selbstbetrachtung und Reue ihre Wiedergutmachung erlangen. Doch nur durch die Getreuen, durch die Standhaften werden dies auch die anderen erreichen. Jene, die sich von meinen Unterweisungen entfernt haben, taten dies aufgrund ihrer Schwachheit gegenüber Versuchungen und Verlockungen der Welt.

43. Meine Vollkommenheit gewährt ihnen eine weitere Zeitspanne, und Ich geben ihnen mein Licht für ihre Selbstbesinnung und Erlösung.

44. Sendet euer geistiges Gebet empor, aber nicht für euch noch für die Euren, sondern für die ganze Menschheit, die leidet und meine liebevolle Liebkosung zurückweist. Aber ihr vermögt diese Liebe besser zu fühlen, und auch wenn ihr auf eurem Wege großen Prüfungen begegnet, werdet ihr nicht zugrunde gehen.

Es gibt Prüfungen, die euch meine Gerechtigkeit sendet, aber den größten Teil davon schafft ihr euch selbst durch eure Schwachheiten. Doch bei beiden stärkt euch meine Liebe und hilft euch, damit ihr bis ans Ende des Weges gelangt.

45.Vereinigt euch in diesem Augenblicke mit eurem Vater, wachet und betet für die Menschheit.

46. Ich will, dass ihr wie ein Stern am Firmamente seid, und dass ihr von dort aus Strahlen des Lichtes, der Liebe, der Vergebung und der Barmherzigkeit auf alle Völker der Erde herabsendet. Ich segne euch, o Jünger.

47. Nichteinmal euer Geist vermag seine eigene Kraft zu begreifen, ebenso wenig die brüderliche Umarmung, mit der ihr die Menschheit umfangen habt. Aber Ich weiß es wohl, und daher sage Ich dir, Volk, dass du immer so beten sollst, denn dies ist eine der höchsten Missionen eures Geistes. Doch wenn eure Lippen nicht den Trost spenden können, und ihr die Kranken auch nicht mit euren Händen erreichen könnt, um sie zu "salben", so soll euer Gebet wie Flügel für euren Geist sein, der ihn zu den Entferntesten trägt, um ihnen meine Botschaft des Friedens und der Liebe zu bringen.

Da ihr für die Menschheit gewacht und gebetet habt, werde Ich für euch wachen, werde in euer Herz dringen, und wenn Ich seine Leiden, seine Nöte entdecke, werde Ich es trösten und ihm ein Geschenk hinterlassen, und dieses Geschenk wird die Erfüllung dessen sein, worum ihr Mich in diesem Augenblicke bittet. Aber ihr müsst geduldig sein. Stellt Mich nicht auf die Probe, bedrängt Mich nicht.

48. Es ist zwar nicht nötig, dass ihr Mich bittet, aber Ich erlaube es euch dennoch, und zwar weil ihr immer noch kleine Kinder seid und die Nöte euch niederdrücken.

49. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem ihr Mich um nichts mehr bitten sollt, sondern zu Mir kommen sollt, um Mir zu sagen: "Vater, wirke in mir nach deinem Willen."

50. Gesegnet sei euer Leben, euer Weg, und auch euer Tisch.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 303

1. Volk: Da mit dieser Lehransprache das letzte Jahr meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen beginnt, fordere Ich euch dazu auf, dass ihr euch im Lichte eures Gewissens einer tiefgehenden und genauestens Prüfung unterzieht, damit ihr geistig zu antworten vermögt, wenn Ich euch frage: "Was habt ihr von meinem Werke verstanden, und welches sind die entscheidenden Schritte, die ihr auf diesem Wege gemacht habt?" Wenn ihr dann, obwohl ihr euch auf den Grund eures Herzens konzentriert habt, keine klare Vorstellung von dem bekommt, was ihr gut gemacht habt, sowie von dem, was ihr schlecht gemacht habt, so werdet ihr in meinem Worte ein vollkommenes Urteil über eure Werke finden.

2. Es ist notwendig, mittels des Gewissens ein Gleichgewicht herzustellen, bevor ihr im letzten Jahr meiner Kundgabe den ersten Schritt tut. Denn Ich will, dass ihr Mir am Ende desselben als Ernte und Tribut eures Bemühens die Frucht des Gehorsams, des Verständnisses und der Vergeistigung darbringt.

3. Der Zeitraum, den das Jahr 1950 umfasst, wird voller Ereignisse sein, die die Welt beunruhigen werden. Alle Bereiche eures Lebens werden eine Erschütterung erfahren. Die geistige Gottesverehrung der Menschheit in den Religionen wird heimgesucht werden, die starken Nationen werden heimgesucht werden, die Wissenschaft wird angesichts der großen Zeichen in der Natur erstaunt sein, und das menschliche Leben ganz allgemein wird voller Tatsachen und Ereignisse sein, die die Menschen fremdartig und ungewöhnlich nennen werden.

4. Ihr wisst, dass all dies geschehen wird, um das letzte Jahr meiner Kundgabe durch — für die Menschen — sichtbare und handgreifliche Geschehnisse zu kennzeichnen, weil die Menschen die Zeichen für das Ende dieses Zeitabschnitts, wenn Ich sie ihnen geistig geben würde, wegen ihrer Zweifelsucht und ihrer Vermaterialisierung nicht wahrnehmen würden.

5. Alle Prüfungen und Ereignisse, die die Welt während des Jahres 1950 erschüttern, werden ein Gleichnis für das sein, was in jener Zweiten Zeit in Jerusalem an dem Tage geschah, an dem Jesus am Kreuze starb.

6. Wenn ihr euch wirklich vorbereitet und zu beobachten versteht, was in diesem Jahr geschieht, werdet ihr euch des Dunkels, jener finsteren Kräfte bewusst werden, die in die Welt eindringen — der Unwetter, welche Völker und Institutionen peitschen werden, sowie des Zeitpunktes, in dem die Menschheit meine Gegenwart geistig fühlt und intuitiv das Licht der Dritten Zeit erblickt. Welcher wird jener Zeitpunkt sein? Der letzte Augenblick meiner Kundgabe — jener, in dem der Vorhang des Tempels geistig zerreißt, so wie es in Jerusalem geschah, und die Menschheit sieht dann mein Licht und erkennt die Wahrheit.

7. Fürchte dich nicht, Volk, denn meine Barmherzigkeit wird dich bedecken, und dein Gebet und deine Auftragserfüllung werden wie ein Panzer sein, der euch in den Widrigkeiten beschützt. Fürchtet auch nicht, allein zu bleiben, wenn mein Wort unter euch endet. Denn wahrlich, Ich sage euch, keine meiner Gaben, mit denen Ich euer Wesen geschmückt habe, wird sich von euch trennen. Wer gelernt hat, Menschenscharen zu führen, wird weiterhin Herzen führen. Wer in seinem Verstandesvermögen meinen Strahl empfangen hat, wird große Inspirationen haben. Wer Werkzeug oder Stimmträger der Geistigen Welt gewesen ist, wird weiterhin für jene Stimme empfänglich sein. Und wer die Gabe des Wortes, der Auslegung, der Heilung oder der Prophetie gehabt hat, wird die Kraft seiner Gaben sich vermehren sehen, wenn er sich wirklich zubereitet, indem er sich mit Vergeistigung und mit Glauben bekleidet.

8. Bereitet euch viel vor, damit ihr nach meinem Abschied ein starkes Volk bildet und fähig seid, jeden zu empfangen, der euch aufsucht, ohne euch zu ungebildet oder zu unbedeutend gegenüber den Wissenschaftlern, gegenüber den Titeln, die sie tragen, oder gegenüber denen zu fühlen, die euch auf die Probe stellen, weil sie die Kenntnis der Wahrheit über das Geistige zu besitzen glauben.

9. Wenn jetzt in der Zeit meiner Kundgabe diese Versammlungshäuser voll gewesen sind, so will Ich, dass sie danach nicht mehr ausreichen. Denn dies wird den passenden Zeitpunkt anzeigen, dass dieses Volk aufbricht und sich über die Welt verbreitet.

10. Ich weiß, dass ihr Mir in eurem Herzen sagt: "Herr, dein Wort voller Macht, Majestät und Essenz hat das Wunder vollbracht, Menschenscharen zu diesem Lichte hinzuziehen. Aber nach dieser Zeit — wer wird dann das Wunder vollbringen, Menschenscharen und Karawanen herbeizuziehen, wie Du es getan hast?"

Jünger, warum seid ihr so kleingläubige Menschen? Sind die Gaben, die Ich euch anvertraut habe, nicht gewiss? Habt ihr nicht die Wundertaten aus nächster Nähe miterlebt, die ihr durch sie vollbracht habt? Wahrlich, Ich sage euch, in zukünftigen Zeiten werdet ihr noch größere Werke vollbringen, die ausreichen, dass das Wunder geschieht, durch das ihr meine höchsten Gebote der Einigkeit, des Gehorsams und der Vergeistigung erfüllt.

11. Wahrlich, Ich sage euch, in den Augenblicken, in denen sich mein Wort durch den Stimmträger hören lässt, erbebt nicht nur den Geist dieses Volkes, sondern alle Wesen, die im Geistigen Tale gleichfalls das göttliche Licht benötigen.

12. Nicht der Ton des menschlichen Wortes gelangt zu ihnen, sondern der Sinngehalt und die Inspiration meiner Botschaften. Denn meine Stimme ist universell, und sein Hall erreicht alle Welten und Heimstätten, in denen ein Kind Gottes wohnt.

13. Ich sende zu jeder Welt einen Strahl meines Lichtes. Zu euch habe Ich dies Licht in Form von menschlichen Worten gelangen lassen, so wie es zu anderen Heimstätten mittels Inspiration gelangt.

14. Im Lichte jenes göttlichen Strahles werden sich alle Geister vereinen, indem sie aus ihm eine Himmelsleiter machen, die sie zum selben Punkte leitet, zum Geistigen Reich, das euch allen verheißen ist, die ihr geistige Teilchen meiner Göttlichkeit seid.

15. Könnt ihr euch den Jubel all der Wesen vorstellen, die auf der Erde durch körperliche Bande mit euch verbunden waren, und die heute jenseits eurer Welt leben, wenn sie erfahren, dass die Stimme, die sie vernehmen, auch von manchen auf der Erde vernommen wird? Sie haben sich nicht von euch entfernt, noch vergessen sie euch, noch unterlassen sie es, etwas für die zu tun, die kurze Zeit länger im irdischen Tale zurückblieben. Ihre Liebkosung und ihre Segnungen sind ständig über euch.

16. Dort leben die, die eure Eltern, Kinder, Geschwister, Gatten, Freunde oder Wohltäter waren. Im Geistigen sind sie einfach eure Geschwister, aber ihre Liebe zu euch ist die gleiche oder noch größer, ebenso wie ihre Macht, euch zu helfen und zu beschützen, größer geworden ist.

17. Bete für sie, Volk, auch ihr sollt nicht aufhören, sie zu lieben und euch an sie zu erinnern, denn eure Erinnerung und eure Gebete sind ein süßer Trost im Ringen derselben.

Stellt sie euch niemals verwirrt oder im Finstern wohnend vor, denn dies wäre so, als ob ihr euch fähig fühlen würdet, ein Urteil und einen Urteilsspruch über sie zu fällen. Wenn die Menschen hier auf der Erde so unvollkommen und ungerecht zu sein pflegen, um die Angelegenheiten ihrer Nächsten zu verurteilen — was bedeutet es erst, wenn es sich um Urteile über irgendeinen Geist handelt?

18. Ich sage euch nochmals, dass euch nur zukommt, sie durch euer Gebet und durch eure guten Werke auf der Welt zu unterstützen.

19. Fühlt nicht das Verlangen, dass sie sich in irgendeiner materiellen Weise in eurem Leben bekunden — sei es, dass sie ein Gehirn in Besitz nehmen, oder durch ein anderes Mittel, denn dann würdet ihr die Vergeistigung leugnen, die Ich euch gelehrt habe. Setzt auch keinen bestimmten Jahrestag für sie fest, um sie herbeizurufen. Denkt daran, dass das Geistige jenseits der irdischen Zeit lebt, und dass daher jeder Augenblick passend sein kann, um euch ihnen durch das geistige Gebet zu nähern.

20. Wie viele jener Wesen, die ihr euch oftmals als Verwirrungen erleidend vorgestellt habt, sind gerade diejenigen, die sich darum bemüht haben, euch jenem Lichtweg näherzubringen, den sie selbst nicht finden konnten, solange sie auf der Erde waren! Vergießt keine weiteren Tränen um sie, und trauert schon gar nicht, weil sie ins Geistige Tal hinschieden. Sie sind nicht wirklich gestorben, sie sind nur kurze Zeit vor dem Augenblick gegangen, an dem ihr werdet scheiden müssen. Doch so war es dann von Mir bestimmt, damit sie euch den Weg bereiten. Muss Ich euch wirklich sagen, dass ihr auf den Friedhöfen nichts zu suchen habt, und dass die Tränen, die ihr über den Gräbern vergießt, Tränen der Unwissenheit, der Vermaterialisierung und der Verblendung sind?

21. Der Geist derer, um die ihr weint, lebt. Doch ihr versteift euch darauf, sie in jenem Körper für tot zu halten, der in der Erde verschwand. Ihr haltet sie für verloren, während sie euch voll Liebe erwarten, um euch Zeugnis von der Wahrheit und vom Leben zu geben. Ihr haltet sie für ferne oder gefühllos und gleichgültig gegenüber euren Kämpfen und Leiden. Doch ihr wisst nicht, wie viele Felsbrocken sie euch aus dem Wege räumen, und vor wie vielen Gefahren sie euch bewahren.

22. Die Unwissenheit nötigt euch, gegenüber euch und den anderen ungerecht und sogar grausam zu sein, wenngleich Ich euch sagen muss: Wer kann unwissend sein, nachdem er irgendeine meiner Lehransprachen vernommen hat?

23. Mein Wort ist der Lichtstrahl, der euch alle umfassen muss, damit ihr im Feuer meiner Liebe vereint bleibt. Wenn ihr, nachdem ihr es gehört habt, daran glaubt und es befolgt, werdet ihr alle, die ihr Mich liebt und verherrlicht, von diesem Augenblick an vereint bleiben.

24. Das Licht meines Geistes hat euch all die Gaben offenbart, die im Kern eures Wesens verborgen sind — alles, was ihr von eurem Ursprung an mit euch getragen habt, ohne es zu ahnen. Ich habe euch wissen lassen, dass es nun Zeit ist, dass ihr euch wirklich erkennt, dass ihr euch selbst begegnet und euer Erbe kennenlernt, damit ihr großen Geistes seid.

25. Von Zeit zu Zeit habe Ich euch Offenbarungen gegeben. Zuerst war es das Gesetz, später meine Lehre, schließlich die volle Kenntnis eurer geistigen Mission.

26. Ihr sagt, dass Ich dreimal bei den Menschen gewesen bin, doch richtig ist, dass Ich es immer gewesen bin. Jener Vater, der in der Ersten Zeit der Menschheit sein Gesetz der Gerechtigkeit offenbarte; der in der Zweiten Zeit in Jesus, seinem Sohn, sein "Wort" Mensch werden ließ; und der sich jetzt der Welt geistig kundgibt, hat euch in allen Zeitaltern jenes göttliche Gleichnis gegeben, dessen Sinngehalt zu euch von eurer geistigen Entwicklung spricht und euch wissen lässt, dass Der, der zu allen Zeiten zu euch gesprochen hat, ein einziger Gott, ein einziger Geist und ein einziger Vater gewesen ist.

27. Als Ich euch gesagt habe, dass ihr auf Vergnügungen verzichten sollt, habt ihr mein Wort falsch ausgelegt und schließlich gemeint, dass es Mir wohlgefälliger ist, euch leiden als sich freuen zu sehen. Da Ich euer Vater bin — wie könnt ihr da der Meinung sein, dass Ich euch lieber weinen als lächeln sehe? Als Ich euch sagte, dass ihr auf Vergnügungen verzichten sollt, meinte Ich damit nur jene, die für den Geist verderblich oder für euren Körper schädlich sind. Doch Ich sage, dass ihr euch für den Geist und für das Herz wohltätige Befriedigungen verschaffen sollt, die für euch erreichbar sind.

28. Die Prüfung, die das Leben des Menschen enthält, ist so hart, dass es notwendig ist, es durch all jene geistigen und körperlichen Wonnen zu versüßen, die dem Menschen die Last seines Kreuzes liebenswerter und leichter machen.

29. Ich segne all jene, die in der Wärme ihres Heimes die besten Freuden ihres Daseins finden und die bestrebt sind, aus ihrer Elternliebe zu den Kindern, der Liebe der Kinder zu ihren Eltern, und der Geschwister untereinander einen Gottes-Dienst zu machen. Denn jene Einigkeit, jene Harmonie und jener Friede gleichen der Harmonie, die zwischen dem Universellen Vater und seiner geistigen Familie existiert.

30. In diesen Heimen erstrahlt das Licht des Geistes, wohnt der Friede meines Reiches, und wenn sich Leiden einstellen, sind sie leichter zu ertragen, und die Augenblicke der Prüfung sind weniger bitter. Noch verdienstvoller handeln jene, die darin Befriedigung suchen, diese den anderen zu verschaffen, und die sich an der gesunden Freude ihrer Nächsten erfreuen. Dies sind Apostel der Freude, und sie erfüllen eine große Mission.

31. Wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr Augenblicke der Befriedigung und der Freude zu suchen, sowie Stunden inneren Friedens einzuhalten verstündet, würdet ihr solche an allen Tagen eures Erdendaseins haben. Aber dafür müsst ihr zunächst euren Geist erheben, eure Gefühle und die Art, über das Leben zu denken, hochherziger werden lassen.

32. Diese Botschaft, die Ich euch durch mein Wort sende, ist von Licht erfüllt, das euren Weg erhellen und eurem Wesen die Aufwärtsentwicklung geben wird, die euch lehren wird, in Frieden zu leben und all das gesund zu genießen, mit dem Ich euer Dasein gesegnet habe. Diese Menschheit muss noch sehr darum ringen, die Schatten des Schmerzes zu bekämpfen und ihre Neigung zu falschen Vergnügungen und trügerischen Befriedigungen zu überwinden. Sie wird gegen ihren religiösen Fanatismus kämpfen müssen, der sie daran hindert, die Wahrheit zu erkennen; sie wird gegen den Fatalismus kämpfen müssen, der sie glauben lässt, dass alles der endgültigen Zerstörung entgegengeht, aus der sich niemand retten kann, und sie wird gegen ihren Materialismus kämpfen müssen, der sie nur vergängliche Vergnügungen suchen lässt — Sinnesfreuden, die den Geist in einen Abgrund von Lastern, von Schmerz, von Verzweiflung und Finsternis stürzen.

33. Ich gebe euch mein Licht, damit ihr die Schatten verlasst und auf diesem Planeten, den ihr in ein Tränental verwandelt habt, endlich die wahren Wonnen des Geistes und des Herzens entdeckt, neben denen alle anderen Freuden klein und unbedeutend sind.

34. Ich gebe euch derzeit die neue Unterweisung, die für alle Menschen bestimmt ist. Nicht alle haben in Erwartung meines Kommens gebetet, aber der Schmerz hat sie wach gehalten und sie vorbereitet, um Mich zu empfangen.

Die Welt hat die Erfahrung, die das "Volk Israel" ihr seit der Zweiten Zeit vermachte, damit niemand der Göttlichen Gerechtigkeit misstraue. Wisst ihr nicht, dass den geistig Armen, die die Ankunft des Herrn ersehnten, um von Ihm das Licht der Hoffnung und des Wissens zu empfangen, die Gaben der Prophetie, der göttlichen Wissenschaft und der geistigen Macht gegeben wurden?

Wenn ihr Mich nach dem Verbleib jener Geistwesen fragt, werde Ich euch sagen, dass sie Lebenswelten bewohnen, auf denen alles, was es an Großem auf diesem Erdenplaneten gibt, in ihren Augen wie schierer Staub der Erde ist.

Doch wenn ihr Mich fragt, was mit denen geschah, die nichts von meinem Reiche annahmen, weil ihnen mein Wort und meine Verheißungen armselig erschienen, so sage Ich euch, dass sie zu denen gehören, die bis ans Ende der Zeiten inkarnieren und reinkarnieren, weil sie nach Gold, der Welt, dem Fleische und der Macht verlangten. Und daher wurde ihnen gerechterweise und zu ihrer geistigen Wiedergutmachung die Welt mit ihren armseligen Reichtümern und ihrer falschen Macht gegeben.

35. Sie sind eine Zeitlang von der göttlichen Gerechtigkeit heimgesucht worden, aber nicht vom Weg des Heils verbannt worden, der zum Reich der Wahrheit führt. Daher werde Ich sie jetzt, da Ich euch das Licht meines Geistes reichlich sende, eifrig suchen, um sie zu fragen, ob die Zeit der Prüfung, die ihnen zubemessen war, nun genug ist, und ihnen begreiflich zu machen, dass jetzt die Dritte Zeit ist — eben jene, in der sich die Zeiten vollenden, von denen Ich sprach, als Ich Mich auf das Gericht über das jüdische Volk bezog.

36. Ihr alle habt eine Verabredung mit Mir und werdet euch vereinigen müssen, um Mich zu vernehmen, weil ihr alle Mich hören müsst.

37. Alles wird auf die Waage meiner Gerechtigkeit gelegt werden, auf der alle Werke gewogen werden, die noch nicht gerichtet sind. Meine Gegenwart und meine Macht werden sich fühlbar machen, wie sie es noch niemals taten. Denn nach dem Chaos soll alles in seine Bahn zurückkehren.

38. Wachet und betet unablässig, damit ihr nicht überrascht werdet, o Volk. Doch wahrlich, Ich sage euch, wenn ihr für die Welt wacht und betet, wird es einen unsichtbaren Mantel geben, der euch beschützen wird, weil ihr eure Mitmenschen zu lieben und ihren Schmerz wie den eigenen zu fühlen vermochtet.

39. Ich wiederhole, dass Ich meine Gegenwart, meine Macht und meine Gerechtigkeit fühlbar machen werde. Wenn Ich zugelassen habe, dass der Mensch in seiner Verderbtheit alles entweiht, was im Leben heilig ist, so werde Ich seiner Verkommenheit eine Grenze setzen. Wenn Ich ihn auf dem Weg der Willensfreiheit wandern ließ, werde Ich ihm beweisen, dass alles eine Grenze hat. Wenn Ich zugelassen habe, dass er sein Streben nach Macht und nach Größe in der Welt im Übermaß befriedigte, so werde Ich ihn auf seinem Wege aufhalten, damit er sein Werk mittels seines Gewissens beurteilt, damit er auf meine Fragen antworten kann.

40. Ich habe zugelassen, dass Schmerz, Zerstörung und Tod sich in eurem Leben fühlbar machen würden, damit deren so bittere Früchte euch die Baumart begreiflich machen würden, die ihr kultiviert habt. Doch Ich werde auch dafür sorgen, dass der Schmerz sich verflüchtigt und der Geist sich erholt und zur Besinnung kommt, denn daraus wird sich der Hymnus der Liebe erheben. Es ist gesagt und auch niedergeschrieben worden, dass dieser Tag kommen wird, wenn die Menschen ihren Geist mit dem weißen Gewande der Erhebung bekleidet haben werden.

41. Alle werden dann gerettet sein, allen wird vergeben sein, alle werden getröstet sein. Wo ist dann der Tod, wo die ewige Verdammnis und das Feuer ohne Ende?

42. Ich schuf weder den Tod noch die Hölle. Denn als mein Geist die Vorstellung von der Schöpfung bildete, fühlte Ich nur Liebe, und aus meinem Schoße entsprang nur Leben. Wenn der Tod und die Hölle existieren, müssten sie — weil vergänglich — menschliche Werke sein, und ihr wisst bereist, dass nichts Menschliches ewig ist.

43. Hier ist euer Meister, auserwähltes Volk, und zeigt euch aufs neue den Weg. Ich mache euch zu mutigen Soldaten, die zu kämpfen und meine Sache zu verteidigen verstehen.

44. Mit meiner Liebe vereint werdet ihr euch aufmachen, um über das Antlitz der Erde zu gehen und den "Toten" Leben zu geben, indem ihr diesen Weg mit dem Lichte meines Heiligen Geistes denen weist, die in die Irre gegangen sind — denen, die zu Zerstörern der Menschheit geworden sind. Ihr werdet dieses Brot des ewigen Lebens, diese "Milch und Honig", wovon ihr euch genährt habt, überall hinbringen.

45. Ihr seid mein auserwähltes Volk, das Ich nicht nach Farben oder Rassen unterscheide. An euch alle habe Ich den Ruf ergehen lassen, damit ihr euren wahren Gott kennenlernt, damit ihr nicht von der Verwirrung der Welt angesteckt werdet. Ihr seid meine Erwählten, denen Ich ein Erbe hinterlassen habe, in die Ich meine Gaben gelegt habe, und bei denen Ich ein Juwel von unschätzbarem Wert gelassen habe, damit ihr von der Menschheit anerkannt werdet.

46. Ich habe eure geistigen Augen gereinigt und vorbereitet, damit ihr in das Jenseits eindringt, meine Gegenwart schaut und den Menschenscharen davon Zeugnis gebt. Ich habe euch meine Weisheit anvertraut, das mit goldenen Lettern geschriebene Buch, damit ihr niemals vom Wege abirrt, und damit ihr die Menschheit durch dasselbe führt.

47. Ich habe euch in meine Propheten verwandelt, damit ihr das bezeugt, was der Vater euch im Jenseits zeigt, damit ihr auch die kommenden Generationen vorbereitet.

48. In dieser Dritten Zeit hat der Meister den Ruf an euch ergehen lassen und euch an seinen Tisch geladen. Die einen sind im Materiekörper gekommen, und die anderen als Geistwesen, doch ihr alle habt den Nektar des Lebens genossen.

49. Ihr vernehmt mein Wort und sagt: "Der Herr kommt aus den Himmelshöhen." Darauf antworte Ich euch: Wenn ihr mit "Himmelshöhen" das Reine, das Vollkommene, das Ewige und das Weise meint, so habt ihr recht. Doch wenn ihr mit "Himmelshöhen" den materiellen Ort meint, der sich über euch im Unendlichen befindet, so seid ihr einem Irrtum erlegen. Denn Ich bin in allem und überall, Ich bin allgegenwärtig, und mein Geist erfüllt und umfasst alles.

50. Wenn ihr sagt, dass Ich "herabkomme", sagt ihr das Richtige, denn Ich komme vom Vollkommenen zum Unvollkommenen herab, wenn Ich Mich bei euch kundgebe. Denn Ich vermenschliche und materialisiere Mich sogar, um Mich euch, die ihr menschlich seid, fühlbar zu machen.

51. Dies Volk hier, das jetzt mein Wort vernimmt, wird bald den Sinn dessen verstehen, was Ich euch derzeit lehre, und wird vorbereitet sein, um meine Botschaft den anderen zu übermitteln.

52. Derzeit empfange Ich diese Menschenscharen hier in Stellvertretung der Menschheit, und wenn Ich Bezug nehme auf die Menschheit, spreche Ich nicht nur von den Menschen der Gegenwart, sondern von allen Generationen, die während sechs geistigen Zeitabschnitten die Erde bewohnt haben. Die Botschaften, die Ich euch in diesen sechs Zeiten gebracht habe, sind genau das, was Ich mit dem Namen "Siegel" versinnbildlicht habe, von denen — wie ihr bereits wisst — noch eines gelöst werden muss, damit es euch den Sinngehalt oder die Bedeutung aller anderen offenbart — jene hohe Bedeutung des Lebens des Geistes, der Entwicklung und der Vervollkommnung.

53. Als eine Quelle von Weisheit, als einen unerschöpflichen Born von Wissen werde Ich der Menschheit das Erbe dieses Wortes hinterlassen, in dem sie die höchste Wonne des Göttlichen, des Geistigen und des Ewigen finden wird.

54. Schon hat der Same sich über die Erde zu verbreiten begonnen. Doch wenn die Saat gekeimt hat, werde Ich das Wasser senden, das die Felder des Geistes fruchtbar macht. Dann werdet ihr in den Herzen der Menschheit die Vergeistigung erblühen sehen.

55. Heute ist die Zahl der Neulingen gering, und noch geringer die der Jünger. Aber sie werden sich vervielfachen und sich über alle Orte und Landstriche der Erde verbreiten und bezeugen, dass eine Zeit zu den Menschen gekommen ist, die "Sechstes Siegel" genannt wird, weil es die sechste geistige Etappe des Menschen auf der Erde ist, und die außerdem "Dritte Zeit" genannt wird, weil es die dritte Kommunikation meines Geistes mit dem des Menschen ist — eine Zeit, in der Elias euch von den verschiedenen Wegen zusammengeführt hat.

Ich habe euch aufs neue auf diese Welt gesandt, damit ihr in Erfüllung eurer schwierigen Mission euch vervollkommnen könnt. Meine Unterweisung bereitet euch zu, damit ihr euch vergeistigt.

56. Ich spreche zu euch auch als Freund, damit ihr euch nicht mehr allein fühlt in den Prüfungen dieser Welt, damit ihr in euren Herzen den Glauben und das Vertrauen auf euren Gott habt, der sich kundtut und durch das menschliche Verstandesvermögen zu euch spricht.

Wenn ihr Mich nicht gefühlt habt, dann deshalb, weil ihr euch nicht zubereitet habt. Doch wenn ihr eure Herzen bereitet und eure Geister zu Mir erhebt, werdet ihr Mich fühlen und Mich mit den Augen eures Geistes schauen.

57. Ich habe in dieser Zeit zu euch gesprochen, um euch an das Gesetz zu erinnern, und damit ihr es erfüllt. Ich habe erlaubt, dass die Geistige Welt mit euch zusammenlebt, damit sie euch berät, euch beisteht und euch beschützt. Diese Geistwesen kämpfen und wirken mit der Liebe des Vaters in ihrem Geiste.

58. Das Wort, das Ich euch bringe, ist schlicht und einfach, damit ihr alle Mich versteht, damit ihr alle durch das Licht meines Heiligen Geistes erleuchtet werdet. Ich will, dass, wenn ihr Mich nicht mehr durch diese Verstandesorgane vernehmt, ihr als meine Jünger vorbereitet seid, damit ihr euch aufmacht und mit euren Worten und guten Beispielen meine Gegenwart bezeugt.

59. Die Menschen werden zu euch kommen, um euch zu fragen, wie die Unterweisung beschaffen ist, was das geistige Mahl ist, das euer Meister euch für die Menschheit anvertraut hat. Doch ihr sollt ihnen den Sinngehalt und die Liebe aufzeigen, die in meinem Worte enthalten ist.

60. Die Wahrheit wird zu allen Zeiten den Sieg davontragen. Ich geben euch Worte der Wahrheit, damit ihr mit ihnen die Tränen eurer Mitmenschen trocknet.

Lasst euch in dieser Zeit, in der ihr die Freiheit der Glaubensbekenntnisse habt, nicht durch die Lüge versklaven. Ich lehre euch derzeit erneut durch meine Liebe, und in meiner Hand werdet ihr keine Peitsche entdecken, um euch zu zwingen, an Mich zu glauben. Denn wenn es so wäre, wäre Ich nicht mehr euer Vater und euer Gott.

61. Sucht meine göttliche Herrlichkeit, unterweist euch, zu vergeben. Ich habe euch Gaben anvertraut, damit ihr guten Gebrauch von ihnen macht und zu meinen guten Jüngern werdet, die der Menschheit Orientierung geben. Elias und meine Geistige Welt sind mit euch, damit euch euer Kreuz nicht zu schwer wird.

62. Wohl den Menschen guten Glaubens, die ihr Herz dieser Botschaft öffnen, und wohl den Menschen guten Willens, die meine Unterweisungen befolgen, denn sie werden Kinder des Lichtes und des Friedens sein.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 304

1. Wohl denen, die zu Mir kommen, weil sie den Weg gefunden haben. Wohl denen, die die Orientierung durch mein Wort suchen. Ich bin der Weg, und ihr seid die, die auf ihm gehen und auf diesem Wege bis zum Gipfel des Berges gelangen werden. Von dieser Höhe aus werdet ihr alles überblicken, was euer Geist während seiner Entwicklung zurückgelegt hat.

2. Jedes Hindernis oder jeder Felsbrocken, auf den ihr stoßt, wird eine Prüfung sein, die, wenn ihr sie besteht, euch Verdienste geben wird.

3. Wer kann behaupten, dass er die Geheimnisse der Natur verstanden hat, dass er ins Jenseits eingedrungen ist, in das Mysterium dessen, was man nicht sieht noch hört — dass er in das göttliche Arkanum eingedrungen ist und seine Ratschlüsse kennt? Wer hat sich selbst auf eine solche Weise erkennen können, dass er seine Handlungen in Harmonie mit seiner geistigen und materiellen Natur zu bringen vermag?

4. Noch immer seid ihr schwache Geschöpfe, die ziellos drauflosgehen. Denn obwohl das Wissen, das ihr habt, euch darauf vorbereitet hat, der Menschheit zu dienen, habt ihr eure Geistesgaben nicht entfaltet, und noch immer seid ihr nicht vergeistigt, um in Einklang mit Mir und mit euch selbst zu leben. Wenn ihr nicht euch selbst erkennen könnt, werdet ihr auch nicht die anderen erkennen können, noch sie in vollkommener Weise anleiten können. Wie wollt ihr die Führer der Menschen sein, wenn ihr nicht zuvor gelernt habt, eure Schritte auf den Weg der Wahrheit zu lenken?

5. Wenn Ich so zu dir spreche, Volk Israel, geschieht dies nicht, weil der Meister eure Arbeit innerhalb meines Werkes geringschätzt. Es geschieht, um euch erkennen zu lassen, dass eure Schritte hin zur Vergeistigung keine Grenzen haben — dass ihr mit jedem Schritt nach vorn mehr Licht erlangen werdet, um die Größe meines Werkes zu begreifen.

6. Ich habe den Menschen mit Intelligenz ausgestattet, die es ihm ermöglicht, die Zusammensetzung der Natur und ihre Erscheinungsformen zu erforschen, und Ich habe ihm erlaubt, einen Teil des Universums zu betrachten und die Bekundungen des Geistigen Lebens zu fühlen. Denn meine Lehre hält die Geistwesen nicht auf, noch hemmt sie die Entwicklung des Menschen — im Gegenteil, sie befreit und erleuchtet ihn, damit er untersucht, überlegt, forscht und sich bemüht. Doch was der Mensch als das Höchste seines intellektuellen Forschens betrachtet, ist kaum der Anfang!

7. Alles ist für die Entwicklung des Geistes vorbereitet gewesen. Bereitet ihr euch vor, damit ihr die Menschheit von morgen darin unterweist, sich mit Mir von Geist zu Geiste zu verbinden.

In der heutigen Zeit ist die Welt durch ihre unterschiedlichen Weltanschauungen in Verwirrung geraten, und es ist das Licht meines Heiligen Geistes, das sie erleuchten kann, damit sie beim Empfangen meiner Inspiration die reinen Ideale entfaltet, die sie vergeistigen können, um in Frieden zu leben.

8. Meine Geistlehre vereinigt die Menschen in einem wirklichen Verständnis und im Begreifen der geistigen Werte. Ich bin das Zentrum der Vereinigung, die Quelle der Inspiration für ihre geistige Entfaltung.

9. Ihr müsst mit euren Leiden, Freuden und Problemen zu Mir kommen. Ich gebe euch statt eures Schmerzes die Freude, euch edel und Meiner würdig zu fühlen — die Gelegenheit, eure Verfehlungen zu bereinigen.

10. Jeder Mensch wird durch das Licht meines Heiligen Geistes gereinigt werden, das ihn dazu inspirieren wird, seine Mitmenschen zu lieben. Auf diese Weise wird sich der Friede auf der Welt festigen, und alle werden sich in einer einzigen Kraft, Aktion und Gesinnung vereinigen, und das, was keine Religion erreicht hat, wird die von den Menschen aufgenommene Inspiration Gottes erreichen. Daher gebe Ich in dieser Dritten Zeit allen die gleiche Gelegenheit, zu Mir zu gelangen. Meine Geistlehre gibt keinen Anlass zu Differenzen.

11. Wenn deine Ohren Mich derzeit nicht vernehmen, o Menschheit, und deine Augen mit einer dunklen Binde bedeckt sind, so wird doch der Tag kommen, an dem du das Licht des Heiligen Geistes sehen und mein Wort wie göttliche Musik vernehmen wirst.

12. Israel, erkenne, dass alle deine Mitmenschen würdig sind, die Gnadengaben zu erlangen, die ihr erhalten habt. Reiche deine Hand dem, den ihr verstört seht, denn ihr wisst ja, dass ihr alle das gleiche Ziel erreichen müsst.

Euch habe Ich gewährt, mein Wort durch das menschliche Verstandesvermögen zu vernehmen. Aber viele eurer Mitmenschen werden die Wahrheit dieser Kundgebung leugnen und auch leugnen, dass Ich euch in dieser Zeit erneut den Weg geebnet habe, dass Ich meine Gnade unter euch verströme, und dass mein Universeller Strahl auf dem durch meine göttliche Barmherzigkeit vorbereiteten Stimmträger ruht. Sie werden nicht begreifen können, wie meine Göttlichkeit sich mittels eines unvollkommenen Geschöpfes kundgeben kann, durch dessen Verstandesvermögen Ich Mich euch kundtue. Stattdessen werden sie Mich weiterhin in ihren alten Kulthandlungen und Riten ihrer Religionsgemeinschaften, in den sinnfälligen Formen suchen.

Ist es für Gott, der allmächtig ist, etwa schwierig, sich durch das menschliche Verstandesvermögen kundzugeben? Wollt ihr den Glauben an Mich etwa nur mittels der Bildnisse und ritueller Kulthandlungen fühlen?

13. Wenn ihr an Mich als Allmächtigen, als Schöpfer, als universelle Autorität glaubt, der auf alle Einfluss ausübt — wenn ihr glaubt, dass Ich in meiner ganzen Schöpfung bin, dann könnt ihr nicht daran zweifeln, dass Ich das Verstandesvermögen meiner dafür Erwählten vorbereitet habe, um Mich durch ihre Vermittlung kundzutun.

14. Ich bekunde Mich in der Luft, die ihr atmet, in der Unermesslichkeit des Weltraumes, in dem die Welten existieren — in der Sonne, die ihre Strahlen zu eurem Planeten sendet — im Sichtbaren und in dem für euch Unsichtbaren.

15. Auserwähltes Volk, gehe nicht mit Verurteilung oder Kritik an den anderen ans Werk. Strecke deine Hand aus und ergreife die deiner Mitmenschen, die Mich auf unterschiedliche Weise suchen. Sprecht zu ihnen, damit sie das Wissen erhalten, das ihr habt. Doch vernehmt bereitwillig ihre Überlegungen, damit auch ihr irgendeine Orientierung empfangt. Denn niemand genügt sich selbst, ihr alle benötigt meine Weisheit und die eurer Nächsten.

16. Als Spiritualisten sollt ihr mit euren Nächsten in eine liebevolle Beziehung treten, ganz gleich, welcher Religionsgemeinschaft diese angehören. Auf diese Weise werdet ihr bezeugen, dass ihr von Mir vorbereitet wurdet. Dann werden eure edlen Taten zu allen Herzen gelangen, und ihr werdet von allen verstanden werden, die ohne Egoismus darüber nachdenken.

17. Mein Volk, der Spiritualismus hat keine sinnfälligen Formen, er braucht diese Bekundungen, diese Riten nicht. Solange in euren Handlungen Unverständliches, Geheimnisvolles zum Ausdruck kommt, könnt ihr keine wahren Spiritualisten sein. Die äußere Gestaltung, der Ausdruck, die Form, die Objekte, die ihr nötig hattet, um auch zu beeindrucken, sind entfernt worden. Denn mein Wort besitzt genügend Kraft, damit ihr Mich erkennt und euch zur Vollkommenheit erhebt.

18. Nach dem Jahre 1950 wird der echte Spiritualist die Unterweisung verstanden haben, die Ich euch gegeben habe, und sie mit dem einzigen Ziel ausüben, meine Barmherzigkeit weiterzugeben, wo man sie benötigt.

19. Morgen werden die Menschen fähig sein, dieses Wort besser zu verstehen, das nur von sehr wenigen vernommen worden ist, und es wird weitgehend verstanden werden.

20. Es ist nicht von Bedeutung, dass, wenn das Jahr 1950 endet, mein Wort nicht von allen verstanden worden ist. Der wenige Same, der erhalten bleibt, wird ausreichend sein, dass die Frucht in der Zukunft ausreift.

21. Geliebte Jünger, ihr seid wie ein Stern, seid wie ein Leuchtturm in der Unermesslichkeit des Meeres. Ringt darum, euer Gewand zu erhalten, reinigt euer Herz und verwandelt es in ein Heiligtum, in dem die Fackel des sechsten Leuchters jeden Geist bei Tag und Nacht erhellt.

22. Seid wie Ich — demütig und von Herzen sanftmütig. Liebet einander, vergebt euch. Seid wie ein Fluss kristallklaren Wasser. Tragt in euren Händen eine einzige Frucht. Stellt die Unterweisung eines einzigen Buches vor als das Rettungsboot für die Menschheit.

23. Kommt zu Mir, Ich erwarte euch. Wer bittet, dem wird gegeben, wer sucht, der findet, und wer an diese Tür klopft, dem wird aufgetan. Ich werde euch wie Felsbrocken mit dem Meißel meines Wortes bearbeiten und euch im Lichte des Heiligen Geistes baden.

24. O geliebte Jünger! Wendet euch von den Versuchungen der Welt ab, denn Ich habe euch zubereitet, damit ihr morgen wie euer Meister seid.

25. Am letzten Tage meiner Kundgabe unter euch durch das menschliche Verstandesvermögen werden selbst die "Steine" weinen. Doch Ich werde alle den Kuss meines Friedens fühlen lassen, werde jeden an meine Brust drücken. Und danach, wenn Ich euch zubereitet sehe, werde Ich euch von der "Wolke" aus sagen: Hier ist die Wüste, durchquert sie und bringt der Welt das, was Ich euch gegeben habe.

26. O Jünger! Ich spreche zu euch von morgen und ermutige euch, damit ihr im Augenblicke meines Abschieds nicht vor Schmerz schluchzt. Denn Ich will nicht, dass ihr danach traurig seid — Ich will euch unterweisend sehen, das kristallklare Wasser der Quelle überreichend und der Menschheit Früchte in Überfülle bringend.

27. Legt wie meine Propheten Zeugnis ab, verkündet, dass Ich Mich als Heiliger Geist in euch befinde.

Ihr werdet Mich nicht mehr durch die Stimmträger vernehmen, doch geistig werdet ihr weiterhin ewig meine Unterweisung empfangen. Wenn ihr euch vergeistigt, werdet ihr voller Wonne sein, weil ihr Mich fühlen werdet, die Inspiration empfangen werdet, und in allen euren Prüfungen erleben werdet, dass Ich bei euch bin. Ihr werdet meine Stimme von Geist zu Geist vernehmen, die euch ermutigt, in eurem Kampfe voranzuschreiten, und ihr werdet euch gestärkt fühlen, weil Ich bei allen meinen Kindern sein werde.

28. Heute offenbare Ich Mich unter euch als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist und bin bei euch in Essenz, Gegenwärtigkeit und Macht.

29. Kommt herbei, ihr Scharen, die ihr einen Teil meines Volkes Israel bildet. Kommt zu Mir, ihr Frauen, die ihr auf Erden Mütter seid, die Maria gleichen. Kommt zu Mir, ihr Jungfrauen, ihr Jünglinge, ihr Kinder und ihr Erwachsenen, denn Ich empfange euch und gebe euch meinen Friedenskuss.

30. Lasst euren Geist zu Mir kommen, denn Ich bin Der, der ihm das geben kann, was er benötigt. Ich bin der Geber, der seine Gnade auf die inkarnierten und die nicht inkarnierten Geistwesen ergießt.

31. Auserwähltes Volk Israel, ihr seid keine kleinen Kinder mehr, weil ihr euch auf diesem geistigen Wege immer mehr entwickelt habt und während eurer verschiedenen Reinkarnationen viel Wissen erlangt habt. Jetzt in dieser Dritten Zeit seid ihr die Jünger des Göttlichen Meisters, die die Lektionen lernen, die Ich euch Tag für Tag gegeben habe, damit ihr groß an Geist seid, Kenner des für die Menschheit Unbekannten.

"Israel" wird in den kommenden Zeiten durch sein Wissen, durch seine Erkenntnis meines Werkes, durch seine Vereinigung, durch seinen Kampf, durch seinen Gehorsam, durch die Liebe zu meiner Göttlichkeit und zu seinen Mitmenschen groß sein. Denn wenn mein Volk nicht diese Spiritualität haben sollte, wird die Welt mein Werk nur als eine Lehre mehr auf der Erde betrachten.

32. All dies wird geschehen, wenn mein Volk sich nicht selbst zubereitet, wenn es Mich nicht versteht, wenn es sich nicht vergeistigt. Daher sage Ich euch: Jetzt ist die Zeit, in der ihr euch erneuern und durch die Ausübung meiner Lehre geistig erheben sollt.

33. Doch Ich bin in dieser Dritten Zeit nicht vergeblich gekommen, um Mich mit dem Lichte meines Heiligen Geistes kundzugeben. Denn ihr seid die ersten, die Ich gereinigt und von Flecken befreit habe, die Ich stark gemacht und gelehrt habe, damit ihr für die Erfüllung eurer schwierigen Mission vorbereitet seid, und damit ihr euch als Apostel, als ältere Geschwister der Menschheit erhebt, damit ihr für die Menschheit wie die Sterne am Firmament seid, und eure Mitmenschen auf diese Weise die Erfüllung der von Mir und durch die Boten vergangener Zeiten gegebenen Prophetien erkennen können.

"Israel", du wirst unter den Völkern, unter den Nationen Geltung erlangen, damit auch diese sich von dem Brote des ewigen Lebens nähren.

34. Ich mache euch zu einem offenen Buch, in dem die Prophetie, meine Unterweisungen, die göttliche Offenbarung und das Zeugnis von meiner Gegenwart enthalten ist. Dieses Buch wird sich jenem erschließen, der dieses Wissen sucht. Ihr werdet viele Fragen mit dem Lichte und der Wahrheit beantworten. Ihr werdet keine Vortäuscher sein, werdet mein Werk verteidigen und nicht zulassen, dass die Welt es entweiht.

35. Diese Unterweisung ist nicht nur für euch da. Denn wenn ihr einmal nach dem Vorbild eures Meisters vorbereitet seid, sollt ihr aufbrechen, um mit euren Worten und Werken Zeugnis von Mir abzulegen. Ich werde die Philosophen, die Wissenschaftler zu euch führen, die sich in ihren Kenntnissen für groß hielten. Doch ihr sollt keine Angst vor ihnen haben wegen ihrer Wissenschaft, denn gegenüber meiner Weisheit sind sie sehr klein.

36. Solange der Verstand der Menschen nicht von jeder Verfinsterung frei ist und sich nicht von jedem Dunkel, das er in sich birgt, befreit, wird er Mich nicht verstehen können, noch wird er meine Boten, meine Apostel anerkennen können, und auch nicht die, die in der Zukunft als Meister in Erscheinung treten werden.

37. Denke nach, Volk Israel, und mache dich frei von jedem Fanatismus, von jeder Eitelkeit des Materialismus, damit du deine Mission in vollkommener Weise durchführen kannst.

38. Wenn mein Volk nicht aufbricht und sich bemüht, wie es mein Wille ist, werden seine Prüfungen sehr groß sein, um es seinen Fehler erkennen zu lassen, und sie werden so stark sein, wie es seiner Stärke entspricht, damit es zu erkennen und zu verstehen lernt, was seine Pflicht ist.

39. In den Körper eines jeden von euch habe Ich ein Lichtatom gelegt, das Teil meines Geistes ist, und all diese Teilchen müssen, wenn die Zeit dafür gekommen ist, in meinen Schoß zurückkehren.

Die Geistwesen, die sich in die übrige Menschheit inkarniert haben, sind gleich den euren, und bei ihnen gibt es Wesen, die Mich gleichfalls suchen. Auch sie verstehen sich zu Mir zu erheben, um Mich zu befragen.

Andere wenden sich an Mich, um Mich nach dem Grund für die Erschütterung zu fragen, die die Menschheit erleidet, und sagen Mir: "Vater, warum erhörst Du uns nicht? Warum fühlen wir nicht deine Kraft, um nicht zu versagen? Sind wir etwa nicht Deine Kinder?"

So schreien die Geistwesen zu Mir, doch sie wissen nicht, dass sie sich derzeit läutern — sie wissen nicht, dass sie in der Dritten Zeit leben — sie wissen nicht, dass sie in der Zeit der Auferstehung für die Inkarnierten und Nicht-Inkarnierten sind.

Die Menschen haben sich mit dem gebrüstet, was zu dieser Welt gehört, sie sind von Hochmut erfüllt und haben nicht zugelassen, dass sich ihr Geist zu Mir erhebt.

40. In dieser Zeit ist es mein Wille, dass alle zu Mir kommen, dass sie Mich im Geistigen suchen, wo sie ihren Vater finden werden.

41. In dieser Zeit, Israel, sollst du Verdienste erwerben und mit deinem Beispiel die Menschen lehren, in Gemeinschaft mit Mir zu leben.

42. Ich spreche nur deshalb von euren Fehlern, weil für Mich nichts verborgen und es nötig ist, dass ihr euch erneuert, damit ihr vor Mir reine Gefäße seid. Ich habe euch mein Wort übergeben, und in ihm ist meine Kraft, damit ihr alle Versuchungen und Prüfungen überwindet. Ich habe euch erleuchtet, damit ihr das versteht, was euren Geist betrifft, und das, was zu eurem menschlichen Leben gehört. So könnt ihr den göttlichen Geboten gerecht werden, weil ihr meine Jünger seid, die Ich unterrichte, damit euer Geist sich immer höher entwickelt, und ihr nicht mehr unter der Last des Materialismus, unter den gewohnheitsmäßigen Kulthandlungen zusammenbrecht, die ihr in meinem Werke eingeführt habt. Ihr dürft euch nicht mehr von Überflüssigem aufhalten lassen, weil ihr die Kraft und das nötige Wissen habt, um alle Hindernisse zu überwinden. Ihr müsst unablässig voranschreiten.

43. In dem Maße, in dem ihr Reinheit, Entmaterialisierung erreicht, wird eure Gottesverehrung geistiger werden, eure Kulthandlungen innerhalb meines Werkes weniger kompliziert. Denn ihr habt in meinem Werke nach eurem Willen geschaltet und gewaltet und habt euch nicht an die Vergeistigung gehalten, habt euer Herz nicht bereitet, um euer Gebet emporzusenden, und habt Mir nur mit Worten die niedergeschriebenen Gebete dargebracht, womit ihr es euren Mitmenschen gleichtatet. Denn eure Riten, eure Anbetungsweise, eure Traditionen waren die gleichen wie die, die die Menschen gegenüber der Menschheit präsentieren. Worin habt ihr euch dann unterschieden? Was machte euch anders als die anderen? Nichts, Israel, denn ihr habt mein Wort vermaterialisiert, und dasselbe tatet ihr mit meiner Geistigen Welt. Eure Kulthandlungen verfielen einer Sinnengebundenheit gleich dem der Menschheit, eure Symbole waren die gleichen, und ihr habt auch deren Uneinigkeit und Gewinnsucht innerhalb meines Werkes gezeigt.

44. Wie konnte daher die Menschheit an euch glauben? Wie könnte sie Mich an eurem Verhalten erkennen, wenn ihr das gleiche Bild darbotet wie eure Mitmenschen?

Als der Vater sah, dass euer Wandel sehr langsam und sehr sinnenverhaftet war, hatte Er keine Nachsicht mehr mit euch, und so ordnete Er an, dass ihr euch vereinigt und versammelt, um euch mit seinem zu Ende gehenden Worte zu überraschen. Und ohne weiteres Entgegenkommen gebot Er euch, dass ihr euch von jedem Materialismus freimacht, dass ihr eure Kulthandlungen säubert, weil sie mehr sinnfällig als geistig waren. Doch mein Werk ist geistig, mein Werk hat den Sinn, den Geist zu erheben, euch in eurem menschlichen Leben zu erneuern, damit das "Fleisch" und der Geist ein hochstehendes Leben führen. Mein Wille ließ es nicht mehr zu, dass mein Volk in den Abgrund stürzt und dort mein Werk betreibt.

45. Als es daher meine Gebote empfing, gab es wegen seines Materialismus Verwirrung in Israel. Andere jedoch befolgten dieses Gebot mit Respekt und Gehorsam, weil ihr Geist erkannte, dass die Stunde eines neuen Erwachens Israels gekommen war, dass der Vater es aus seiner Routine und alten Bräuchen gerissen hatte, und dankten Ihm.

46. All diese Prüfungen haben dich erschüttert, Volk, da du dich an die Routine gewöhnt hattest. Denn ihr hattet euren Verstand, euren Geist in falschen Kulthandlungen an der Aufwärtsentwicklung gehindert.

47. Du weißt nun, Volk, dass, wenn du die Unterweisung, die Ich euch gegeben habe, nicht befolgst, um deiner Pflicht gerecht zu werden, es dir nichts genutzt haben wird, Mich zu vernehmen. Denn es ist mein Wille, dass du, wenn du mein Wort empfängst, es ausübst, weil das Ende meiner Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen für euch näherrückt — das Jahr 1950, ab dem ihr auch meine Geistige Welt nicht mehr vernehmen werdet.

48. Ich will nicht, dass ihr aus diesem Grunde Schmerz in eurem Geist fühlt, denn Ich habe euch vorbereitet, damit ihr starke Geistwesen seid, damit ihr morgen wie Bäume seid, die dem durch die brennende Sonne ermatteten und erschöpften Wanderer Schatten spenden. Auch will Ich nicht, dass ihr im Augenblicke meines Abschieds meinem Geiste Schmerz bereitet wie den, den ihr Mir in der Zweiten Zeit bereitet habt. Ich will nicht, dass ihr auf meine Schultern noch einmal das Kreuz eurer Sünde, eures Ungehorsams, eures Versagens legt. Ich will in Israel Gehorsam, Pflichterfüllung, Erneuerung, Vergeistigung, eure Erhebung sehen, um euch mit Mir von Geist zu Geist zu verständigen.

49. Israel, jetzt ist keine Zeit mehr zum Schlafen, du musst ganz erwachen, damit du dich der Aufgabe widmest, die Menschheit aufzuwecken. Denn obwohl mein Licht jeden Verstand erhellt, sehe Ich meine Kinder lethargisch, sehe Ich mein Gesetz in verstaubten Büchern. Du jedoch, auserwähltes Volk, musst die Menschen führen und für sie "wachen".

50. Du sollst ohne Fanatismus zur Welt von der Geistlehre sprechen.

51. Übt die Zwiesprache von Geist zu Geist, die ihr von Tag zu Tag weiter vervollkommnen sollt. Denn es ist mein Wille, dass ihr und die Menschheit mit Mir kommuniziert. Durch diese Verbundenheit werdet ihr meine Inspirationen, meine Aufträge erhalten, und Ich werde euren Geist empfangen, werde euer Gebet vernehmen und zulassen, dass eure geistigen Arme mich umarmen.

52. Wenn ihr gelernt habt, mit Mir von Geist zu Geist in Verbindung zu treten, werden eure Gaben entfaltet werden, und in eurer Religionsausübung werden diese Gaben in Herrlichkeit und in Geistigkeit erblühen. Dann werdet ihr Mich im Geistigen suchen, und euer Gottesdienst wird vollkommen sein.

53. Diese Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen soll nicht mehr unter euch sein. Ich will nicht, dass ihr nach meinem Abschied Verwaistheit fühlt, noch dass der Tod euch überrascht, noch dass Schwachheit unter euch ist. Denn nach 1950 werdet ihr euch zubereiten und Mich von Geist zu Geiste suchen, werdet in Harmonie und in meinem Frieden leben. Dann werdet ihr die verlorene Zeit wiedereinholen und werdet den Grad von Vergeistigung erreichen, der euch meinem Reiche näherkommen lässt, noch während ihr auf diesem Planeten lebt, und ihr werdet der Welt beweisen, dass ihr keine Riten und Zeremonien noch materielle Symbole benötigt, um Mir eure Verehrung darzubringen — dass eure Art der Anbetung hochstehend und geistig ist, und dass euer Glaube eine Fackel ist, die ihr Licht auf den Lebenswegen, in den Herzen und in dem Geiste der Menschen verbreitet.

54. Die Zeit meiner Kundgabe ist ausreichend gewesen, dass ihr jenen Grad von Vergeistigung erreicht, der euch zur Erneuerung und Erhebung eues Geistes führen wird.

55. Ich helfe euch derzeit dabei, den Berg zu ersteigen. Ich führe euch an der Hand auf dieses Ziel zu, und Ich habe euch gewährt, dass euch meine Geistige Welt gleichfalls beisteht, dass sie euren Glauben mehren, dass sie dafür sorgen, dass eure Schritte sicher sind, damit es bei eurer Auftragserfüllung keine Zweifel mehr gibt, dass euch nichts mehr auf dem Wege zurückweichen lässt, den ihr während so vieler Jahre und Jahrhunderte gegangen seid. Ich habe bei eurer Wüstendurchquerung das Notwendige für euren Lebensunterhalt bereitgestellt, und daher seid ihr jetzt sehr nahe bei Mir.

56. Der Zeitpunkt rückt näher, an dem Ich meine Kundgabe durch das menschliche Verstandesvermögen beende, und dann sollt ihr aufbrechen, um eure Wanderschaft fortzusetzen. Denn hier auf der Erde ist nicht euer Ziel, noch gibt es ein Ausruhen für euch. Ich will, dass ihr für den Kampf, der euch erwartet, genügend vorbereitet seid, dann werdet ihr durch die Gaben, die Ich euch verliehen habe, Meister, meine Apostel und meine Zeugen sein. Ich will, dass ihr wie eine große Fackel seid, die mein Licht zu den verschiedenen Völkern bringt, die diese Menschheit bilden.

57. Ihr seid bei Mir und genießt meinen Frieden, vernehmt meine Unterweisung, damit ihr euch vorbereitet. Doch vergesst nicht eure Mitmenschen, die Welt, die sich im Chaos befindet und einen sehr bitteren Kelch trinkt — vergesst nicht die Verwirrung, die auf dieser Welt herrscht. Ich will euch nicht gefühllos sehen, denn der Klageruf der Welt muss auch euch erreichen.

58. Ihr seid die Mir gegenüber am meisten Verantwortlichen, denn euch habe Ich mein Wort durch das menschliche Verstandesvermögen gegeben. Ich will, dass eure Handlungsweisen innerhalb meines Werkes vollkommener und spiritueller werden, denn der Tag ist nicht mehr ferne, an dem ihr meine Lehre überallhin bringen werdet, von Elias und meiner Geistigen Welt vorbereitet. Denn mein Reich erwartet alle, und ihr alle müsst durch eure Verdienste und die Demut in eurem Geist zu Mir kommen.

59. Ihr habt Mir oft aus tiefstem Herzen gesagt: "Meister, Vater, warum hast Du dein Werk, obwohl es so heikel und so tiefgründig ist, so sündigen und desselben so unwürdigen Menschen anvertraut? Warum hast Du diese so große Verantwortung in unsere Hände gelegt? Warum hast du, obwohl Du dieses Volk, das Du Israel nennst, so unbeholfen und unwissend siehst, dein ganzes Vertrauen in dasselbe gesetzt? Warum hast Du uns erwählt, die wir so viele Prüfungen, so viele Läuterungen, so viel Fanatismus und Abgötterei durchlebt haben?

Doch Ich sage euch, meinen Kindern: Gerade weil ihr das Volk seid, das sich sehr geläutert und Mich inmitten seiner Prüfungen erkannt hat. Denn die Prüfungen haben euch Mir nähergebracht, und so habe Ich euch den anderen Nationen als ein auserwähltes und begnadetes Volk vorgestellt, damit sie mein Werk durch eure Vermittlung empfangen und kennenlernen zu ihrer Erneuerung und Vergeistigung.

Ich habe euch jedoch nicht erwählt, weil Ich zu euch mehr Zuneigung habe, noch weil Ich euch mehr liebe als die übrige Menschheit. Und Ich habe euch nicht zu Besitzern der Gaben und Gnaden gemacht, weil ihr in den Augen des Vaters würdiger seid. Wenn ihr eure Läuterungen durchgemacht habt, dann deshalb, weil ihr auch das Volk gewesen seid, das am meisten gesündigt hat, das die meisten Fehler begangen hat, und ihr daher die größte Wiedergutmachung zu erbringen habt.

60. Befrage dein Gewissen, Volk, und überlege, ob du etwa Meiner würdig bist. Erkenne, ob deine Verdienste groß genug sind, um vor Mir bestehen zu können. Erinnere dich an deine Vergangenheit und überlege, ob das, was du bei deinem Gang durch diese Welt getan hast, dich würdig macht, dass Ich dich zu meiner Rechten setze.

Sage mir, nachdem du deine Vergangenheit betrachtet hast, ob du ein Anrecht darauf erworben hast, meine Gnade, meine Gaben, meine Wohltaten und mein Gesetz zu besitzen.

"Nein", sagt Mir euer Herz, "Du hast uns schon oft gesagt, dass wir ein undankbares Volk sind — ein Volk, das Dir immer ungehorsam gewesen ist."

Doch Ich sage euch: Ich habe euch meine Gnade mit dem großen Verlangen in meinem Geiste zuteilwerden lassen, dass ihr eines Tages das Volk von reinen Gedanken werdet, dass ihr große Werke vollbringt, dass ihr eine große geistige Erhebung erlangt.

61. Es werden eure Enkelkinder sein, die den Samen der Wahrheit zum Erblühen bringen. Ihr werdet ihn zuerst in eure Angehörigen und dann unter die Menschheit säen.

62. Israel: Nach 1950 wird für dich alles anders werden. Deine kultischen Handlungen, deine Kenntnisse werden weiter fortgeschritten sein, deine Werke spiritueller, deine Gedanken und dein Gebet werden erhobener sein, und du wirst dich noch mehr vergeistigen. Denn dann wirst du nicht mehr im Materialismus leben.

63. Ich mache eure Herzen empfindsam, damit ihr den Schmerz der Menschen fühlt. So wie Ich heute euch mein Wort übergebe, so sollt morgen ihr diejenigen sein, die es der Welt übergeben müssen. Da die Menschheit nicht zu Mir kommen wollte, sollt morgen ihr zu ihr gehen und ihr in meinem Namen die Liebesbotschaft bringen, die Ich ihr als Erbe hinterlassen habe.

64. Groß wird euer Kampf und die Arbeit sein, die ihr unter dieser Menschheit auszuführen habt, die ohne Glauben, ohne Hoffnung, ohne Gott ist. Obwohl Ich ihr nahe bin, hat sie Mich nicht empfunden und meine Gegenwart nicht wahrgenommen. Denn sie will Mich in sinnenhafter Weise sehen, und da sie Mich nicht mit den Augen ihres Geistes sieht, lehnt sie Mich ab und vergisst Mich.

Bald wird der Augenblick kommen, an dem ihr euch als meine Apostel aufmachen sollt und mit eurer machtvollen und geistigen Stimme die Menschenmassen erwecken und sie zum Glauben, zur Vergeistigung bringen sollt.

65. In der heutigen Zeit sind es nicht nur zwölf Herzen, derer Ich Mich nach 1950 bedienen werde, um von Mir Zeugnis abzulegen. Heute sind es 144.000 Auserwählte meines gesegneten Volkes Israel, auf die Ich meine ganze Hoffnung und mein Vertrauen gesetzt habe, damit die Menschheit mein Werk durch sie kennenlernt.

66. Ihr sollt die Starken unter der Menschheit sein und eure Mission bis zum Ende erfüllen. Doch ihr werdet immer von meinem Geiste beschützt sein. Ich werde eure Verteidigung sein, und geistigerweise werde Ich euch meine Essenz, meine Gegenwart und meine Macht anvertrauen — in dem Maße, in dem ihr die Liebe, die geistige Liebe fühlt und ausübt, die sich in der ganzen Schöpfung offenbart.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 305

1. Das geistige Leben der Menschheit ist in drei Epochen oder Zeitalter eingeteilt. In der Ersten Zeit ließ Ich Mich als Vater erkennen, in der Zweiten offenbarte Ich Mich als Meister, und im Dritten Zeitalter mache Ich Mich als Richter fühlbar.

2. Dies sind drei Phasen, die Ich den Menschen offenbart habe, und während derer ihr Mich voll und ganz kennenlernen müsst. Seid jedoch nicht darauf aus, drei Götter oder drei Personen dort zu erkennen, wo nur ein einziger Göttlicher Geist existiert. Denn in der heutigen Zeit seid ihr fähig, die Vereinfachung all dessen zu akzeptieren, was ihr in Geheimnis gehüllt und bis zur Unverständlichkeit kompliziert gemacht habt.

Dieser "Tempel" wird bestehen bleiben, doch dieses Werk hat seit vielen Jahrhunderten keine Fortschritte gemacht, und ihr müsst es jetzt fortsetzen mit dem Ziel, es zum Abschluss zu bringen, um es eurem Vater darzubringen.

3. Es ist nicht notwendig, dass alle Völker der Erde dieser Kundgebung beiwohnen. Denn Ich werde dafür sorgen, dass meine Unterweisungen sich durch Schriften und Bücher über den ganzen Erdball verbreiten, wie es in der Zweiten Zeit geschah. Dann wird meine geistige Botschaft bekannt werden, und Menschen guten Willens werden sich bemühen, sie zu befolgen.

4. In diesem bescheidenen und schlichten, aber von Göttlichem Licht erfüllten Buche werden die Menschen die Klärung all ihrer Zweifel finden, sie werden die Ergänzung der Unterweisungen entdecken, die in vergangenen Zeiten nur zum Teil offenbart wurden, und sie werden die klare und einfache Art und Weise finden, all das auszulegen, was in den alten Texten im Sinnbild verborgen ist.

5. Wer sich nach Empfang dieser geistigen Botschaft von der Wahrheit ihres Inhalts überzeugt und darangeht, sein Verlangen nach Sinneseindrücken, seine Abgötterei und seinen Fanatismus zu bekämpfen, seinen Verstand und sein Herz von all jenen Unreinheiten zu säubern, wird seinen Geist befreien und ihm Frohsinn und Frieden bescheren, denn nun wird er kämpfen können, um die Ewigkeit zu erringen, die ihn erwartet. Aber jene, die in ihrer äußerlichen Kultausübung fortfahren, die sich darauf versteifen, das der Welt Angehörige zu lieben, und die nicht an die Entfaltung oder Entwicklung des Geistes glauben — wahrlich, Ich sage euch, sie werden zurückbleiben und Tränen vergießen, wenn sie sich ihrer Zurückgebliebenheit und ihrer Unwissenheit bewusst werden.

6. Während alles unaufhörlich wächst, sich wandelt, sich vervollkommnet und entfaltet — weshalb sollte da euer Geist jahrhundertelang im Stillstand verharren?

7. Der menschliche Geist ist es, der allen Werken, die der Mensch vollbringt, voranschreiten sollte, denn er ist es, dem das Leben auf der Erde anvertraut wurde. Dennoch tut ihr hier auf eurer Welt das Gegenteil, weil der Geist seine höchsten Aufgaben vernachlässigt, um sich den irdischen Zielen zu widmen und sich immer mehr in den Rausch jenes Lebens zu stürzen, das ihr geschaffen habt.

8. Da ihr durch die Wissenschaft vieles entdeckt und gelernt habt, ist euch die unaufhörliche Entwicklung nicht unbekannt, die in allen Wesen der Schöpfung existiert. Daher will Ich, dass ihr begreift, dass ihr euren Geist nicht in jener Zurückgebliebenheit und in jenem Stillstand belassen dürft, in den ihr ihn schon seit langer Zeit gebracht habt, und dass ihr euch bemühen müsst, die Harmonie mit allem, was euch umgibt, zu erreichen, damit für die Menschen ein Tag kommt, an dem die Natur, statt ihre Geheimnisse zu verbergen, sie offenbart, und anstatt dass die Naturkräfte euch feind sind, sie zu Dienern, Mitarbeitern, Brüdern werden.

9. Ich sandte den Geist aus, um auf der Erde zu inkarnieren und zu einem Menschen zu werden, damit er Fürst und Herr über alles wäre, was auf ihr existiert, und nicht, damit er Sklave und Opfer wäre, noch Notleidender, wie Ich ihn tatsächlich sehe. Der Mensch ist Sklave seiner Bedürfnisse, seiner Leidenschaften, seiner Laster und seiner Unwissenheit.

10. Er ist Opfer von Leiden, Fehltritten und Schicksalsschlägen, die sein Mangel an geistiger Erhebung ihm auf seinem Gang über die Erde beschert. Er ist bedürftig, weil er in Unkenntnis des Erbteils, das ihm im Leben zusteht, nicht weiß, was er besitzt, und sich verhält, als ob er nichts hätte.

11. Diese Menschheit muss erst erwachen, damit sie im Buche des Geistigen Lebens zu studieren beginnt und dann bald, durch Weitergabe dieser Ideenwelt von Generation zu Generation, jene gesegnete Saat erscheint, in der sich mein Wort erfüllt. Ich habe euch gesagt, dass diese Menschheit eines Tages die Vergeistigung erreichen und in Harmonie mit allem Geschaffenen zu leben verstehen wird, und Geist, Verstand und Herz im Gleichschritt gehen werden.

12. Diese Dritte Zeit, in der die menschliche Schlechtigkeit ihren Höhepunkt erreicht hat, wird dennoch eine Zeit der Versöhnung und Vergebung sein.

13. Während die Menschen, getrieben von ihren selbstsüchtigen Zielen und ihren Feindschaften, die Vernichtung ihrer Mitmenschen, die sie Feinde nennen, vorbereiten, bereite Ich die Stunde vor, in der Ich sie richten muss, indem Ich sie ihr Werk beurteilen und erkennen lasse.

14. In jener Gerichtsstunde, wenn das Gewissen vernommen wird und sein Licht aufleuchtet und den Verstand und das Herz erleuchtet, werden die Menschen sich die Haare raufen und mit den Zähnen knirschen und Mir sagen: "Herr, wie konnte ich zu so viel Bösem fähig sein? Warum hast Du zugelassen, dass Ich ein solch abscheuliches Werk vollbrachte?"

15. Wohl denen, die in diesem Augenblicke des Gerichts erwachen, denn sie werden das Licht meiner Vergebung auf sie herabkommen sehen, sie werden den gesegneten Tag der Versöhnung kommen sehen. Dann werden viele Menschen den Grund für meine Liebeslehre begreifen und werden erfahren, was für Mich jedes meiner Kinder bedeutet, auch wenn es sich um die sündigsten handelt.

16. Ja, geliebtes Volk, Ich liebe alle grenzenlos, denn auch hinter einem großen Sünder verbirgt sich ein Geist, der mein Licht benötigt, um nicht mehr zu sündigen.

17. Ich komme, um die Missetäter zu retten, denn der Mensch, der Verbrechen begeht, ist auch ein Kind Gottes, und für Mich bedeutet jedes meiner Kinder viel.

18. Ich werde diese Lehre wie einen Mantel der Hoffnung und Rettung über die ganze Erde ausbreiten und damit allen die Gelegenheit anbieten, nach und nach die alten Schulden und die gegenwärtigen Schulden zu bezahlen, bis sie Mich wieder im Verborgensten ihres Wesens fühlen.

19. Seit langem fühlt ihr Mich nicht mehr, habt ihr Mich verloren, und Ich gebe euch nun die Gelegenheit, Mir zu begegnen. Ich weiß, dass der, der Mich auf seinem Wege wiederfindet, Mich niemals mehr verlieren wird.

20. Beginnt, Mir entgegenzugehen, ihr Sünder. Fürchtet nicht, dass, wenn ihr in meine Gegenwart gelangt, meine Stimme euch vor euren Mitmenschen richtet, denn Ich werde euch nicht verraten. Fürchtet euch nicht, so wie sich Magdalena nicht fürchtete, die, als sie zu Mir kam, sich ihrer schweren Sündenlast entledigte, ohne zu beachten, wer sie dabei sah, ihr zuhörte oder sie verurteilte. Sie war ruhig, weil sie wusste, dass sie nun keine durch die Sünde befleckte Frau mehr war, sondern eine durch die Reue geläuterte Sünderin.

21. Nehmt sie euch in ihrer Reue und in ihrer Liebe zum Vorbild.

22. Ich werde alle meine Stimme in ihrem Gewissen hören lassen — eine Stimme vom Vater, vom Meister, vom Richter, die in die Herzen dringen wird und sie vor Glück, vor Erstaunen und vor Liebe schneller schlagen lassen wird. Meine Stimme wird im Inneren jedes Geschöpfes vernommen werden, weil euer Geist bereit ist, Mich in dieser Form zu empfangen.

23. In der Stille der Gefängniszellen wird sich meine Stimme vernehmen lassen und jenen Männern und Frauen sagen: "Ich bin hier bei euch. Habt ihr etwa geglaubt, von Mir verlassen zu sein? Nein, ihr Kleingläubigen, Ich frage euch nicht, ob ihr Mörder seid, oder ob ihr gestohlen habt. Ich erlöse durch meine Liebe den, der gesündigt hat, Ich ermutige den, der zu Fall gekommen ist und rette den Unschuldigen, welcher Opfer einer Verleumdung, einer Ungerechtigkeit oder eines Irrtums geworden ist."

24. Meine Stimme wird inmitten des Kriegslärms vernehmbar sein, und ihr Ton wird so durchdringend sein, dass die Waffen der Menschen schweigen werden, wenn meine Gegenwart gefühlt wird.

25. In den Krankenhäusern und wo immer sich ein Kranker befindet, werde Ich Mich gleichfalls fühlbar und hörbar machen, die Kranken "salben" und trösten, wie nur Ich es tun kann. Ich werde einen Mantel des Friedens und des Trostes über den Schmerz derer breiten, die — von ihren Mitmenschen vergessen — leiden, und werde einen göttlichen Balsam auf ihre Leiden herabströmen lassen und sie zum Leben erheben, damit sie von meiner geistigen Gegenwart Zeugnis ablegen.

26. In den Heimen werde Ich von den Kinder und den Erwachsenen gefühlt werden, und beide werden meine Gegenwart bezeugen.

27. Wenn Ich das Feuer des Herdes erloschen antreffe, werde Ich den Gatten rufen und ihm sagen: Warum bist du nicht liebevoll und verständnisvoll? Warum entzündest du nicht das Feuer der Liebe, welches die Flamme ist, die eurer Ehe Leben gibt?

Wenn Ich ihn seine Pflichten vernachlässigen sehe, werde Ich ihn überraschen und ihm sagen: Warum hast du dich vom rechten Weg entfernt und das Kreuz abgeworfen? Hattest du nicht die Kraft, um auch die letzten Tropfen des Bittertrankes zu trinken, die noch im Kelche übrig waren? Kehre auf den Weg zurück, auf den Ich dich stellte, nur dort wirst du Mich finden, um deinen Glauben, deinen Gehorsam und deinen Mut zu belohnen.

28. Die Gattin werde Ich an den empfindsamsten Saiten des Herzens berühren und sie fragen: Frau, glaubst du etwa, ferne des Pfades deiner Pflicht den Frieden zu finden, den du ersehnst? Nein, täusche dich nicht. Dein Verdienst wird darin bestehen, mit Selbstverleugnung und mit Geduld bis ans Ende das Kreuz zu tragen, das Ich auf deine Schultern legte.

29. Es wird nicht ein Herz übrig bleiben, das Ich nicht meine göttliche Gegenwart fühlen lasse und zur Versöhnung, zur Liebe und zum Frieden auffordere.

30. Ich suche aufbereitete Herzen, um meine Essenz in sie zu legen, was so ist, wie im Geiste in den inneren Tempel des Menschen einzutreten — in jenen Tempel, aus dem Ich eure Sünden vertreiben muss, wie wenn es profane Händler wären, bis das Heiligtum gereinigt ist.

31. Ich nehme keine Peitsche mit, um euch mein Wort verstehen zu lassen, Ich bringe Brot des Lebens, um euch in dem Ideal eurer Erhebung zu stärken.

32. Während die Welt zu der Auffassung gelangt ist, dass Ich sie in ihrem Abgrund von Schmerz und Sünde verlassen habe, bin Ich gekommen, um ihr einen neuen Beweis meiner unendlichen Liebe zu geben, die euch niemals im Stich lassen kann, und die daher väterlich zu euch spricht und euch vergibt.

33. Manchmal, wenn ihr mein Wort voll göttlicher Zärtlichkeit vernehmt, seid ihr verwirrt, ohne begreifen zu können, weshalb Ich diese Art der Unterweisung gegenüber Sündern gebrauche, obwohl Ich eine gewisse Strenge anwenden müsste, um euch zu beugen.

34. Ich sage euch, in dieser "Dritten Zeit" wird — auch wenn es euch unmöglich erscheint — die Erneuerung und die Rettung der Menschheit nicht schwierig sein, da das Werk der Erlösung göttliches Werk ist.

35. Meine Liebe wird es sein, die die Menschen auf den Weg des Lichtes und der Wahrheit zurückbringt. Meine Liebe, die heimlich in jedes Herz eindringt, jeden Geist liebkost, sich durch jedes Gewissen bekundet, wird die harten Felsen in empfindsame Herzen verwandeln, wird aus den materialistischen Menschen vergeistigte Wesen und aus den hartgesottenen Sündern Menschen des Guten, des Friedens und des guten Willens machen.

36. Ich spreche so zu euch, weil niemand besser als Ich die Entwicklung eures Geistes kennt, und Ich weiß, dass der heutige Mensch trotz seines großen Materialismus, seiner Liebe zur Welt und seinen bis zur größten Sünde entwickelten Leidenschaften nur dem Anschein nach dem "Fleisch" und dem materiellen Leben verfallen lebt. Ich weiß: Sobald er in seinem Geist die liebevolle Berührung meiner Liebe fühlt, wird er schnell zu Mir kommen, um sich seiner Last zu entledigen und Mir auf dem Weg der Wahrheit zu folgen, den zu gehen er unbewusst so sehr ersehnt.

37. Ich werde ihm nicht das in Stein gemeißelte Gesetz zeigen müssen wie in der Ersten Zeit, noch werde Ich meine Gegenwart mittels der Naturkräfte bekunden müssen, damit er Mich fühlen kann. Ich werde nicht einmal in Menschengestalt zur Welt kommen müssen, um den Geist der Menschen durch ein leidvolles Leben und einen blutigen Tod zu erlösen.

38. Diese Zeiten sind vorüber, der Geist des Menschen hat sich entwickelt. Es ist nicht mehr das kleine Kind der vergangenen Zeiten, der das Göttliche mit seinen Händen berühren und mit seinen körperlichen Sinnen wahrnehmen musste, um an Mich und an meine Gegenwart glauben zu können.

39. Hinter seinem Materialismus und seiner mangelnden Sensibilität für das Geistige verbirgt der Mensch einen Lichtgeist, einen Geist, der weite Wege zurückgelegt und große Prüfungen bestanden hat, die ihm Standhaftigkeit, Erfahrung und Wissen gegeben haben. Es wird genügen, dass er bereit ist, in einen inneren Dialog mit seinem Gewissen einzutreten, damit er zu einem neuen Leben ersteht und im Kern seines Wesens das wahre Allerheiligste entdeckt, von dem die unendliche Stimme des Herrn als ein Gesetz ewiger und weiser Gerechtigkeit ausgeht — als ein Weg, der immer lichtvoll und sicher ist.

40. Wenn jene geistige Entwicklung in dieser Menschheit nicht vorhanden wäre, und sie nicht kurz vor ihrer Befreiung stünde, hätte Ich euch für diese Zeit nicht die Offenbarung über die Zwiesprache von Geist zu Geist gegeben.

41. Die Prüfungen, die eure Welt durchlebt, sind die Zeichen für das Ende eines Zeitalters, sind der Untergang oder der Todeskampf einer Zeit des Materialismus; denn Materialismus ist in eurer Wissenschaft, in euren Zielsetzungen und in euren Leidenschaften gewesen. Materialismus hat eure Verehrung für Mich und auch alle eure Werke bestimmt.

42. Die Liebe zur Welt, die Habgier nach Irdischem, das Verlangen des Fleisches, das Vergnügen an allen niederen Begierden, die Selbstsucht, die Eigenliebe und der Hochmut waren die Kraft, mit der ihr ein Leben gemäß eurer Intelligenz und eurem menschlichen Willen geschaffen habt, dessen Früchte Ich euch ernten ließ, damit eure Erfahrung vollkommen werde. Doch wenn dies Zeitalter, das nun zu Ende geht, in der Geschichte der Menschheit durch seinen Materialismus gekennzeichnet sein wird — wahrlich, Ich sage euch, die neue Zeit wird sich durch ihre Spiritualität auszeichnen. Denn in ihr werden das Gewissen und der Wille des Geistes auf Erden eine Welt von Wesen aufrichten, die durch die Liebe hochherzig sind — ein Leben, in dem man den Geist des Vaters im Geiste der Kinder vibrieren fühlt, weil dann alle Gaben und Fähigkeiten, die heute in eurem Wesen verborgen leben, als Betätigungsfeld die Unendlichkeit haben werden.

43. Geliebtes Volk, ihr müsst Mich verstehen, denn Ich spreche zu euch in der schlichtesten Ausdrucksweise, und mein Wort enthält keinerlei Geheimnis. Ich bin euer Vater und habe keine Geheimnisse euch gegenüber. Ich habe meine Schatzkammer geöffnet, damit ihr in ihr die Weisheit findet, die ihr benötigt, um in dem Zeitabschnitt, den ihr gerade durchlebt, erleuchtet zu werden.

44. Der menschliche Geist hat sich entwickelt, seine Fähigkeiten haben sich entfaltet, und er ist fähig, das Studium meines Werkes zu beginnen.

45. Die Gabe der Inspiration, die des (inneren) Wortes und die der Erkenntnis ist in euch allen, wenn ihr zubereitet seid, weil sich das Licht auf euren Geist ergossen hat.

46. Wisset, dass es eure Bestimmung ist, auf dem gleichen Weg, den Ich euch bahnte, als Ich Mensch wurde, zu Mir zu gelangen. Mein Beispiel ist allen bekannt. Wer hat nicht schon den Namen Christi aussprechen hören? Wer hat sich nicht in seinen Stunden der Prüfung an seinen Meister erinnert? Und wer hat (in seinen früheren Erdenleben) nicht, um zu den geistigen Regionen zu gelangen, in der Todesstunde, in der sein Körper stirbt, ausgerufen: "In Deine Hände empfehle ich meinen Geist?" Ich kenne euer Verlangen nach Licht, eure Sehnsucht nach Vergeistigung. Deshalb bin Ich zu euch herabgekommen.

47. Euer Hirte hat euch vorbereitet, damit ihr zu Mir kommt. Es ist derselbe wie der, der in der Zweiten Zeit in der Wüste rief, und zu dem viele nach Liebe Hungernden und Dürstenden kamen, um vorbereitet zu werden.

48. Es ist Elias, der euch zu Mir gebracht hat, weil seine Mission, Mir bei jedem meiner Kommen vorauszugehen, immer die gleiche ist und sein wird.

49. Heute durchlebt ihr eine neue Zeit, und angesichts der Wundertaten, die ihr miterlebt habt, hat sich euer Geist gebeugt. Er hat sich auf sich selbst konzentriert und hat in meinen Worten die Antwort gefunden, die er benötigte, um seinen Zweifel zu beschwichtigen — das Licht, das ihn einlädt, auf dem Wege weiterzugehen. Und dort, im Unendlichen sieht er, wie sich die Türen eines Heimes öffnen, das ihn erwartet, wo der Vater und die Mutter ihn empfangen werden, um für immer bei ihnen zu wohnen.

50. Öffnet eure Augen für die Wahrheit, denn jetzt ist keine Zeit der Geheimnisse — im Gegenteil, es ist die Zeit der Aufklärung derselben.

51. Nicht Furcht soll es sein, die eure Schritte lenkt, noch soll sie es sein, die euch nötigt, das Gesetz zu erfüllen. Der Glaube und die Liebe sollen die Kraft sein, die euch dazu drängt, in eurem Leben gute Werke zu vollbringen. Denn dann werden eure Verdienste wahrhaftig sein.

52. Dieses Zeitalter des Lichtes wird für alle Menschen Verständnis bringen, denn jedes Geheimnis wird aufgeklärt werden.

53. Ihr sagt Mir in eurem Herzen: "Herr, wenn du uns Deine Wahrheit vor Augen stellst — welches Verdienst werden dann wir erbracht haben? Du hast gesagt, dass diejenigen selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben."

54. Ach, ihr Menschen, die ihr mein Wort nicht zu deuten versteht. Seht ihr nicht, wie nötig es ist, dass Ich euch helfe, in seinen Sinngehalt einzudringen und es zu verstehen?

55. Zwar sagte Ich in jener Zeit: "Selig sind, die ohne zu sehen geglaubt haben." Doch Ich wollte damit sagen: "Wohl denen, die — ohne zu versuchen, das Göttliche mit ihren irdischen Augen zu sehen — es durch das Licht des Glaubens, welcher der geistige Blick ist, zu sehen verstehen. Wohl dem, der — ohne zu beabsichtigen, das Geistige mit seinen Sinnen zu berühren oder wahrzunehmen — sich vorzubereiten wusste, um die göttliche Gegenwart in seinem Geist zu fühlen."

56. Begreift, Jünger, dass, wenn Ich sagte: "Selig, wer ohne zu sehen glaubt", Ich auf den Blick und die Sinne des "Fleisches" Bezug nahm, da der, der so geglaubt hat, dies tat, weil er Mich mit dem Geiste geschaut und gefühlt hat.

57. Ihr steht jetzt vor einer Zeit, in der ihr nicht nur durch den Glauben, durch jenen höheren Blick des Geistes glauben werdet, sondern auch mit einem Verständnis verstehen werdet, das über dem eures menschlichen Verstandesvermögens ist, weil es der Geist sein wird, der durch die geistige Weisheit erleuchtet ist.

58. Auch in der heutigen Zeit sage Ich euch: "Wohl denen, die, ohne mit ihren körperlichen Augen zu sehen, noch mit ihrem beschränkten menschlichen Verstand zu begreifen, dennoch glauben, weil sie mit dem Geiste fühlen, weil sie sich emporschwingen, um mit dem geistigen Blicke zu schauen und mit jener Intelligenz zu begreifen, die über jeder menschlichen Klügelei steht."

59. Wenn in einem Menschen der wahre Glaube an das Göttliche ersteht, dann deshalb, weil er mit dem Geiste geschaut hat. Wer oder was könnte ihn dann zur Leugnung dessen bringen, was er in dieser Weise selbst erfahren hat? Diejenigen jedoch, die sich mit einem falschen Glauben selbst betrügen, weil sie nie mit dem Geiste zu schauen oder zu fühlen verstanden und sich damit begnügt haben, zu sagen, dass sie Glauben haben, auch ohne zu schauen, diese glauben zwar. Doch dies sind jene, die bei der ersten Prüfung zweifeln, unsicher oder verwirrt werden, und schließlich oftmals leugnen.

60. Doch Ich rette euch alle. Daher wurde euch schon in früheren Zeiten gesagt, dass die Stunde kommen wird, in der jedes Auge Mich schauen wird.

61. Euer Fortschritt oder eure Aufwärtsentwicklung wird euch ermöglichen, meine Wahrheit zu entdecken und meine göttliche Gegenwart wahrzunehmen — sowohl im Geistigen als auch in jedem meiner Werke. Dann werde Ich euch sagen: "Selig, die Mich überall zu erkennen vermögen, denn sie sind es, die Mich wirklich lieben.

62. Selig, die Mich mit dem Geiste und selbst mit dem Körper zu fühlen vermögen, denn sie sind es, die ihrem ganzen Wesen Feinfühligkeit verliehen haben, die sich wirklich vergeistigt haben."

63. Wie sehr haben die unreinen religiösen Kulte, die die Menschheit ausgeübt hat, die geistige Entwicklung aufgehalten! Damit haben die Menschen verhindert, dass die Wunder Wirklichkeit werden, die der geistige Glaube vollbringt, und auch die natürliche Einwirkung des Geistigen auf das menschliche Leben wurde verhindert.

64. Wenn die Menschen meine Wohltaten, meine Antworten und meine unablässigen Liebesbeweise erhalten, dann geschieht dies nicht als Belohnung für einen Glauben oder eine wahre Vergeistigung, sondern aufgrund meines Mitgefühls mit ihrer Unreife, ihrem Elend und ihrer Unwissenheit.

65. Ich weiß, dass viele empört sein werden, wenn sie dies Wort kennenlernen; aber es werden jene sein, die in ihrer Geistesverwirrung nicht erkennen wollen, dass im Menschen außer der menschlichen Natur auch der geistige Wesensteil existiert — oder jene, die zwar an den menschlichen Geist glauben, aber, an die Gewohnheit ihrer Überlieferungen und ihrer Glaubensüberzeugungen gebunden, leugnen, dass es einen unendlich langen Entwicklungsweg für den Geist gibt.

66. Auch weiß Ich, dass Ich zu euch mit Worten der Gerechtigkeit sprechen muss, um euch zu erschüttern und aus der tiefen Lethargie wachzurütteln, in der die Welt sich befindet.

Schon seit langem haben die Menschen ihre Kraft dazu verwendet, ihren Willen zu tun, wobei sie die Gabe der Willensfreiheit für irdische Werke verwenden. Aber Ich sehe, dass sie noch Kräfte haben, und Ich werde von diesen Gebrauch machen, indem Ich ihnen das Ideal einer neuen Welt, einer besseren Welt inspiriere, deren Fundament das des wahren Glaubens sein soll, und deren Ziel die Erhebung des Geistes durch die Liebe und die Gerechtigkeit sein soll. Ist dies nicht zu allen Zeiten meine Lehre gewesen?

67. Studiert meine Lektion, und nachdem ihr tief über sie nachgedacht habt, bittet euer Gewissen um sein Urteil über sie. Es soll nicht euer Verstand noch euer Herz sein, die als Erste ein Urteil über etwas abgeben, das jenseits von ihnen ist. Denn ihr lebt in einer Zeit, in der mein göttliches Licht, indem es zu Gedanken wird, bis zu eurem Verstande gelangt und ihn in eine Welt unendlicher Schönheit und Weisheit eintreten lässt.

68. Hier ist Jener bei euch, der niemals müde geworden ist, euch zu erwarten, und der sich eurem Herzen naht, und ihm geistige Sehnsüchte zu inspirieren und seine unermessliche Leere mit meiner Liebe zu erfüllen.

69. Beinahe zwanzig Jahrhunderte sind vergangen, seit die Welt Mich nicht mehr hörte und sah, ohne zu wissen, dass Ich Mich keinen Augenblick lang von ihr getrennt habe, noch einen Augenblick lang nicht mehr zu ihr gesprochen habe.

70. Seinerzeit musste Ich Mensch werden, damit ihr mein Wort hören könntet. Jetzt musste Ich Mich durch das Verstandesvermögen des Menschen kundgeben, damit die Welt erneut "das Wort" hören konnte.

71. Es ist nicht mehr Jesus aus Nazareth, der sich vor euren Augen präsentiert — es ist Christus, es ist der Meister im Geiste, der sich vor eurem Geiste manifestiert, um euch seine neue Lektion zu geben.

72. Jesus war der Körper, die menschgewordene Gestalt, die Ich gebrauchte, um Mich für die Augen der Menschen sichtbar zu machen, und Nazareth war das Dorf, in dem Ich als Mensch aufwuchs, in dem Ich meine Kindheit verbrachte und meine Jugend begann. Aus Nazareth war Maria, die gesegnete Mutter, die Mir ihren Schoß darbot, um Mensch zu werden, und dort wuchs und entwickelte sich jener Körper, was der Grund dafür war, weshalb die Welt Mich später den Nazarener nannte.

73. Heute komme Ich nicht aus Nazareth, Ich wohne in der Welt, die Mir entspricht, welche das Geistige Reich ist, das Ich euch schon in jenen Zeiten verkündigt habe, und Ich lasse euch meine Stimme hören, für die es keine Hindernisse noch Entfernungen gibt.

74. Ich segne dich, o Volk, das sich an diesem Abend versammelt, um den ersten Tag des letzten Jahres zu begrüßen, in dem ihr die Kundgabe meines Wortes in dieser Form haben werdet.

75. Bald werde Ich nicht mehr durch diese Stimmträger in Verzückung zu euch sprechen. Aber ihr dürft nicht vergessen, dass Ich euch gesagt habe, dass Ich Mich niemals von euch trenne, und dass Ich niemals aufhören werde, euch mein Wort in Form von Inspiration zu senden.

76. Es gab viele Verwirrungen bei den Menschen, als Ich Mich in jener Zweiten Zeit bei ihnen einstellte. Aber heute, da Ich meine vermenschlichte Stimme erneut hören lasse, entdecke Ich, dass die Verwirrung noch größer ist. Also sehe Ich die von Mir angekündigte Stunde gekommen, um Mich der Menschheit erneut zu offenbaren, und beginne Ich mein Werk des Lichtes, indem Ich meine Wahrheit verbreite und die Menschen Schritt für Schritt dem Weg näherbringe, auf dem sie alle Geheimnisse enträtseln müssen, die sie kennen sollen, und auf dem sie jede Erklärung und jede Aufklärung finden müssen.

77. Es ist eine bedeutungsvolle Zeit, die nun begonnen hat — eine Zeit von unermesslicher Tragweite für Menschen und Geistwesen.

78. Und dieses Jahr, das letzte meiner Kundgabe, ist gleichfalls von unendlicher Bedeutung für dies Volk, denn in ihm gebe Ich euch die Normen, das Licht, die Aufträge und die Kenntnisse, um mit Mut und mit Festigkeit einen neuen Zeitabschnitt zu betreten.

79. Meine Botschaft ist klar, lichtvoll und verstehbar gewesen, damit ihr niemals über die Felsbrocken des Irrtums oder der Unwissenheit stolpern könnt.

80. Sorgt dafür, dass ihr Sinngehalt in eurem Herzen bewahrt bleibt, damit ihr Mich in euch tragt, und in jedem ein Ratgeber, ein Führer, ein Arzt vorhanden ist.

81. Wenn ihr meine Lehre befolgt, wie Ich sie euch lehrte, wenn ihr geistige Wohltätigkeit ausübt, werdet ihr bald keine kleinen Kinder mehr sein und zu Jüngern werden und entdecken, wie leicht es ist, mittels eines reinen und aufwärtsgerichteten Gedankens mit meinem Geiste in Verbindung zu treten. Dann werdet ihr verstehen, warum der Zeitabschnitt meiner Kundgabe eine Grenze gehabt hat. Denn wenn er nie zu Ende gehen würde, würdet ihr euch nie vergeistigen, weil ihr, anstatt euch im Verlangen nach meiner Inspiration durch eure Läuterung und eure Verdienste zu erheben, dort unten in euer Welt immerzu darauf warten würdet, dass der Stimmträger sich vorbereitet, um euch eine Botschaft zu überbringen.

82. Wahrlich, Ich sage euch, die Frucht meines Wortes, das in eurem Herzen Samen gewesen ist, soll nach meinem Willen die Zwiesprache von Geist zu Geist sein. Ich habe euch bereits den Samen anvertraut, habe euch bereits gelehrt, ihn zu säen. Jetzt habt ihr die Aufgabe, ihn zu verbreiten und zu betreuen. Denn Ich werde in Erwartung der Frucht meiner Aussaat sein, um in meinem Geiste das unaussprechliche Glück der Gegenwart der Kinder bei Mir zu fühlen, ihre geistige Stimme zu hören, ihre Liebkosungen zu spüren, so wie Ich es durch die Lippen Jesu tat. "Mich dürstet, Mich dürstet nach eurer Liebe."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 306

1. Ihr habt euch versammelt, um aus der Quelle des Lebens zu trinken, deren kristallklares Wasser sich auf euren Geist ergießt. Wenn ihr die Offenbarung meines Wortes als Wahrheit auffasst, ist es ein Beweis dafür, dass ihr einen weiten geistigen Weg zurückgelegt habt, um meine neue Lektion in dieser Form zu empfangen.

2. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid viele Male sowohl im "Geistigen Tale", als auch auf dem Planeten gewesen, den ihr bewohnt. Ich soll euch aber auch sagen, wann eure geistige Geburt gewesen ist, und wann ihr das erste Mal den Staub dieser Welt betreten habt, ebenso wie ihr es für nötig haltet, dass Ich euch offenbare, wie oft ihr auf ihr gewesen seid, und wer ihr in anderen Inkarnationen gewesen seid.

Meine Lehre enthüllt euch nicht, was ihr vorerst nicht wissen sollt, und was euch erst dann offenbart werden darf, wenn ihr zum Ende des Weges gelangt. Mein Werk zeigt euch den Pfad, auf dem ihr zum Gipfel geistigen Wissens gelangt, indem es euch Stufe um Stufe auf der Stufenleiter des Guten, der Liebe, der Brüderlichkeit emporträgt.

3. Um mein Werk in dieser "Dritten Zeit" zu verbreiten, habe Ich unter den großen Scharen 144.000 Geistwesen erwählt und sie mit einem Kuss Göttlichen Lichtes gekennzeichnet — keinem Judaskuss, noch mit dem Siegel eines Bündnisses, das euren Geist in Gefahr bringt. Mein Merkmal ist das Zeichen, das der Heilige Geist in seine Auserwählten legt, damit sie in dieser "Dritten Zeit" eine große Mission erfüllen. Wer dies Zeichen trägt, ist nicht frei von Gefahren — im Gegenteil, er wird mehr versucht und mehr geprüft als die anderen. Erinnert euch an jeden der zwölf von Mir in der "Zweiten Zeit" Erwählten, und ihr werdet bestätigen, was Ich euch gerade sage. Unter ihnen gab es Augenblicke des Zweifels, der Schwachheit, der Verwirrung, und es gab sogar einen, der Mich verriet, indem er Mich meinen Henkern durch einen Kuss auslieferte.

4. Wie sollten die Erwählten dieser Zeit nicht wachen und beten müssen, um nicht der Versuchung zu erliegen! Doch wahrlich, Ich sage euch, dennoch wird es Verräter unter den Hundertvierundvierzigtausend geben.

5. Wache und bete, geliebtes Volk, der Erdenweg ist voller Gefahren und Versuchungen, er ist ein ständiger Kampf zwischen dem Licht und der Finsternis. Kämpft und betet unablässig, befolgt mein Wort und bereitet euch vor, wenn ihr mein Werk nicht verraten wollt. Bedenkt, dass ihr auch unwillentlich oder unbewusst zu Verrätern werden könnt, wenn ihr die Wahrheit verratet.

6. Euer Geist, der zwischen dem Gewissen und der Willensfreiheit, zwischen der Neigung zum Hohen, die dem Geiste eigen ist, und der Neigung zum Niederen, Natürlichen im Fleische hin- und hergerissen ist, weiß, dass er die Möglichkeit hat, sich zu befreien, und die Gelegenheit, Verdienste zu erwerben, um den höchsten Sieg des Guten über das Böse, des Geistes über das "Fleisch", des Lichtes über die Finsternis zu erreichen.

7. Das Zeichen bedeutet Aufgabe, Auftrag und Verantwortlichkeit gegenüber Gott. Es ist keine Garantie gegen Versuchungen oder Krankheiten; denn wenn es so wäre — welche Verdienste hätten dann meine Auserwählten? Welche Anstrengung würde euer Geist machen, um meinem Worte treu zu bleiben? Ich spreche in dieser Weise zu euch, weil es viele Herzen in diesem Volk hier gibt, die zu jener Zahl der Erwählten gehören möchten. Aber Ich habe gesehen, dass mehr als das Verlangen, der Menschheit mittels der Gaben zu dienen, die Ich mit dem Zeichen gewähre, der Wunsch maßgebend ist, sich sicher zu fühlen, oder es ist die Eitelkeit, die sie dazu bewegt, Mich zu bitten, dass Ich sie berufe. Diese meine Kinderschüler werde Ich auf die Probe stellen, und sie werden sich dann selbst davon überzeugen, dass mein Wort nicht unbegründet ist.

8. Das Merkmal ist das unsichtbare Zeichen, durch das derjenige seine Aufgabe erfüllen kann, der es mit Liebe, Achtung, Eifer und Demut trägt. Dann wird er feststellen können, dass das Zeichen eine göttliche Gnade ist, die ihn über dem Schmerz stehen lässt, die ihn in den großen Prüfungen erleuchtet, die ihm tiefe Erkenntnisse offenbart und ihm, wo immer er will, einen Weg öffnet, auf dem der Geist weiter voranschreitet.

9. Das Zeichen ist wie ein Kettenglied, das den, der es besitzt, mit der Geistigen Welt verbindet, es ist das Mittel dafür, dass sich in eurer Welt der Gedanke und das Wort der Geistigen Welt kundgibt, weshalb Ich euch sage, dass ein Gekennzeichneter ein Botschafter von Mir ist, dass er mein Sendbote und mein Werkzeug ist.

10. Groß ist die Aufgabe sowie die Verantwortung des Gekennzeichneten gegenüber meinem Werke. Aber er ist nicht allein auf seinem Wege, an seiner Seite ist immer der Schutzengel, der ihn behütet, ihn führt, ihn inspiriert und ermutigt.

11. Wie stark ist der gewesen, der sich mit Liebe an sein Kreuz zu klammern verstand, und wie hart und bitter ist der Weg für jenen Erwählten gewesen, der sich nicht bereit fand, in der "Dritten Zeit" das göttliche Zeichen des Auserwählten zu tragen. Ich sage allen, die Mich vernehmen, dass sie lernen sollen, zu wachen und zu beten, ihr Kreuz mit Liebe zu tragen und rechtschaffen und gehorsam zu handeln, damit dies Leben, das für euren Geist seine lichtvollste Reinkarnation bedeutet, nicht unfruchtbar wird und er später der verlorenen Zeit und den ungenutzten Fähigkeiten nachweinen muss.

12. Denkt alle über diese Unterweisung nach, ob gekennzeichnet oder nicht, denn ihr alle habt in meinem Werke eine Bestimmung zu erfüllen.

13. Ich erinnere euch an das Gesetz — jenes, das nicht aus eurem Gewissen gelöscht werden kann, noch von eurem Herzen vergessen, noch in Frage gestellt werden darf, weil es von der weisen Intelligenz, der universellen Intelligenz diktiert wurde, damit jeder Mensch innerlich das Licht besitzen würde, das ihn auf den Weg zu Gott führt.

14. Es ist notwendig, eine tiefe Erkenntnis des Gesetzes zu haben, damit sich alle Handlungen des Lebens auf die Wahrheit und die Gerechtigkeit stützen. Ohne Kenntnis des Gesetzes werdet ihr zwangsläufig viele Fehler begehen. Doch Ich frage euch: Hat euch euer Gewissen etwa nie zum Lichte der Erkenntnis gebracht? Wahrlich, Ich sage euch, das Gewissen ist niemals untätig oder gleichgültig gewesen. Es ist euer Herz, es ist auch euer Verstand, die das innere Licht zurückweisen, fasziniert vom Glanz des äußeren Lichtes, das heißt vom Wissen der Welt.

15. Während Ich eure erste Liebe sein sollte, habt ihr Mir die letzte überlassen, weil die Illusionen und die Träume, die irdischen Lieben und eure Leidenschaften euch zu schwach gemacht haben, um Mich lieben zu können.

16. Ihr habt euer Herz in der Liebe zur Welt und auch durch Leiden sehr erschöpft, aber euer Geist, der sich in jedem Augenblicke emporschwingen kann, bleibt aktiv, da in ihm die Müdigkeit nur scheinbar ist und er nicht altert wie der Körper, noch sich wie das Herz verausgabt.

17. Ihr glaubtet Mich mehr als alles Geschaffene zu lieben, doch ihr werdet euch davon überzeugen müssen, dass ihr Mir nur eure letzte Liebe überlassen habt.

18. Wenn ihr das Alter erreicht und aus natürlichen Gründen fühlt, dass die Leidenschaften und Sehnsüchte in eurem Herzen gestorben sind, werdet ihr eure Augen Mir zukehren und Mir sagen: "Herr, Du hattest recht. Solange wir uns auf der Erde jung und stark fühlen, vergessen wir Dich, obwohl wir oft geglaubt haben, dass wir Dich liebten und Du in unserem Leben der Erste wärest."

19. Erkennt ihr, dass Ich euch die Wahrheit gesagt habe, als Ich euch sagte, das Ich in eurem Leben eure letzte Liebe bin? Niemand sei jedoch der Meinung, dass, wenn Ich euch gesagt habe, dass Ich das Erste in eurem Leben sein soll, Ich damit sagen wollte, dass ihr niemanden außer Mir lieben dürft. Ich wollte euch begreiflich machen, dass, wer Mich mehr als irgendeinen anderen liebt, wahrhaft lieben wird. Dieser wird nur das Richtige lieben, er wird im Leben niemals ausgelaugt sein, noch wird er Enttäuschungen erleiden. Denn indem er Mich über alles liebte, liebte er die Wahrheit und die Gerechtigkeit, welche, indem er sie auf sein Leben und seine Werke zur Anwendung brachte, ihn über die menschlichen Nöte erhoben haben, ihn vor Illusionen bewahrt haben und ihn in einer Welt des Lichtes, des Friedens und der Weisheit leben ließen.

20. Manchmal seid ihr betroffen, wenn ihr feststellt, dass ihr, auch wenn ihr euch möglichst an mein Gesetz haltet, nicht dem Schmerz, den Missgeschicken und den Prüfungen entkommt, und das ist wahr, geliebtes Volk. Aber dies geschieht nur hier in diesem Tränental, welches Prüfstein, reinigender Fluss und Schule für den Geist ist.

21. Doch warum glauben, dass die Prüfungen Strafen sind? Es ist besser, zu glauben, dass die Prüfungen nicht Strafen, sondern Erfahrungen sind, die ihr durchleben müsst, damit euer Geist mehr Licht erlangt. Wie oft unterwerfe Ich euch einer Prüfung, damit ihr das Gebet ausübt, damit ihr den Glauben entzündet und seht, wie Ich sofort auf euren Ruf antworte, indem Ich euch Trost und Frieden sende! Aber ihr versteht es nicht so, und anstatt zu beten und auf Mich zu vertrauen, werdet ihr zu Undankbaren und Lästerern, indem ihr sagt, dass Ich euch vergessen habe, dass Ich euch nicht vernehme, und dann klopft ihr an die Türen eurer Mitmenschen, die Mich ebenso benötigen wie ihr.

22. Nicht Ich habe der Welt meine Barmherzigkeit entzogen, die Menschen haben sie verweigert. Ich werde sie noch eine Zeitlang so weitermachen und auf ihr Wissen und ihre Kraft vertrauen lassen. Denn später, wenn sie von ihrer Unfähigkeit, den Schmerz zu besiegen, der die Welt überfluten wird, überzeugt sind, werden ihre Geister schnell zu Mir zurückkehren, um sich als unreif, gebrechlich, undankbar und hartherzig zu bekennen.

23. Ich, für den es kein Werk von euch geben kann, aus dem Ich nicht Licht hervorgehen lasse, auch wenn es ein schlechtes Werk ist, das ihr begangen habt, werde bewirken, dass die Welt, wenn sie ihrem Chaos entrinnt, mehr Licht in ihrem Geiste hat als das, das sie vor ihrem Absturz hatte.

24. Ich werde eure ganze Sünde vergeben, weil sie die Frucht eurer Unwissenheit war. Doch wenn das Licht in eurem Wesen aufgegangen ist — wäret ihr dann fähig, wissentlich zu sündigen, indem ihr über eure Erfahrung und euer Gewissen hinweggeht? Nein, Jünger, ihr könntet niemals wieder in jenen Fehler verfallen, der euch einen so bitteren Kelch trinken ließ.

25. Erkennt ihr, dass ihr leichtfertig urteilt, wenn ihr eure Prüfungen Strafe nennt, dass diese keine andere Aufgabe haben als die, euch Erfahrung zu vermitteln, euch im Glauben stark zu machen, euch mit wahrem Wissen zu bereichern und euch mit eurem Gewissen ins Reine zu bringen.

26. Hört Mich mit Demut, indem ihr den Hochmut, den ihr in eurem Herzen tragt, überwindet und nach und nach den wahren Sinn des Lebens zu entdecken beginnt und auf Schritt und Tritt die Wunder erkennt, die ihr zuvor nicht gesehen habt, weil eure Unfähigkeit einen Schleier des Geheimnisses über die Wahrheit gebreitet hatte.

Hier ist mein Licht, das euch nicht nur das offenbart, was Geheimnis ist, und euch sagt, dass nicht Ich es bin, der sich vor euren Augen verborgen hat, sondern dass ihr es seid, die Mich nicht erkennen wollten.

27. Wenn Ich meinen Blick auf die Krankenhäuser, die Gefängnisse, die trauernden Heime, die zerrütteten Ehen, die Waisen oder die geistig Hungernden richte — warum entdecke Ich euch dort nicht? Bedenkt, dass Ich euch nicht nur zu beten gelehrt habe, sondern euch auch die Gabe des Wortes gegeben habe und euch gelehrt habe, zu heilen. Und bei vielen Gelegenheiten habe Ich euch gesagt, dass eure Gegenwart Wunder bewirken kann, wenn ihr wirklich zubereitet seid.

28. Wie viele Gelegenheiten, Gutes zu tun, bietet euch das Leben täglich! Doch bedenkt, dass ebenso, wie es Gelegenheiten gibt, bei denen das einzige, was ihr tun könnt, beten ist, es dennoch andere gibt, bei denen es nötig ist, zu sprechen oder zu handeln.

29. Gesegnet seien die, die böse Blicke oder Nachreden nicht fürchten und nur das Verlangen haben, Gutes zu tun. Sie sind es, die Mich geistig zum Krankenlager begleiten, die zu jenen gehen, die im Finstern wohnen, um ihnen das Licht des Glaubens, des Wissens oder des Trostes zu bringen.

30. Gesegnet seien, die sich an die Trauernden erinnern, und die, die an die materiell und die geistig Armen denken, denn ihr Herz schlägt nahe meinem Geiste.

31. Wie wollt ihr an den Schmerz eurer Mitmenschen denken, wenn ihr euch von dem euren beherrschen lasst? Wie wollt ihr entdecken, dass es Millionen von Menschen auf der Welt gibt, die unendlich mehr als ihr leiden, wenn ihr euer Kreuz nur mit Unwillen tragt und immer sagt, dass ihr die Unglücklichsten seid?

Es gibt viele, die ferne, sehr ferne dem wahren Wege wandeln — viele, die nie ein Wort der Liebe vernommen haben, viele, die nicht einen Funken Licht in ihrem Wesen tragen, und doch habt ihr nicht innegehalten, um ihnen zu helfen, wenn sie euren Weg kreuzten. Wie viele dieser geistig Armen ertragen die Last ihrer Bürde, ohne zu lästern oder aufzubegehren wie ihr!

32. Ihr müsst lernen, ein wenig über euch hinaus zu sehen, etwas weiter als euer Heim und eure Gefühle, um den Schmerz der Anderen mitzufühlen, damit in deinem Herzen, geliebtes Volk, die Güte erwacht, damit der Geist überströmen und das höchste Gebot erfüllen kann, das in eurem Gewissen geschrieben steht — jenes, das sagt: "Liebet einander." Wenn ihr materiell arm seid und aus diesem Grunde euren Nächsten nicht helfen könnt, so grämt euch nicht. Betet, und Ich werde bewirken, dass dort, wo es nichts gibt, Licht erstrahlt und Friede wird. Die wahre Nächstenliebe, aus der das Mitgefühl geboren wird, ist die beste Gabe, die ihr den Bedürftigen zuteil werden lassen könnt. Wenn ihr beim Geben eines Geldstücks, eines Brotes oder eines Glases Wasser nicht das Gefühl von Liebe zu eurem Mitmenschen habt — wahrlich, Ich sage euch, dann habt ihr nichts gegeben, dann wäre es besser für euch, euch nicht von dem zu trennen, was ihr gebt.

33. Wann willst du, o Menschheit, die Macht der Liebe kennenlernen? Bis heute hast du noch niemals Gebrauch gemacht von jener Kraft, die der Ursprung des Lebens ist.

34. Wenn Ich durchs Land zog, gefolgt von meinen Jüngern, und Dörfer, Städte und Heime besuchte, bot Ich den Armen niemals ein Geldstück an, weil Ich nie eines hatte. Dennoch gab Ich ihnen die Gesundheit wieder, die sie für keinen Preis gefunden hatten. Ich brachte sie auf den guten Weg zurück und bescherte ihnen einen Weg voller Licht, Trost und Freude.

Bei einer bestimmten Gelegenheit, als Mir eine große Menschenmenge in die Wüste gefolgt war, die mein Wort vernehmen wollte, segnete Ich einige Brote und Fische und ließ sie verteilen, nachdem Ich den Menschen das Brot des Geistes gegeben hatte und sah, dass sie hungerten. Die Menschenmenge wunderte sich darüber, dass ein so geringer Vorrat für alle ausgereicht hatte. Dies war ein Wunder, das durch die Liebe vollbracht wurde, als eine unvergängliche Lektion für diese skeptische, materialistische und egoistische Menschheit.

35. Ach, wenn die Völker der Erde doch ihr Brot brüderlich teilen würden, und sei es auch nur, um meine Lehre auf die Probe zu stellen — wie viel Gutes würden sie dann empfangen, und welche wunderbaren Manifestationen würden sie erleben! Aber noch immer lieben sie einander nicht, noch immer erkennen die Völker einander nicht als Brüder an. Sie betrachten einander als Fremde und nennen einander Ausländer. Sie beneiden einander, grollen einander, hassen einander fast immer und bekriegen einander. Der von allen Menschen genährte Krieg ist überall, wo es ein Menschenherz gibt. Die einen fördern ihn auf die eine Weise, andere begünstigen ihn auf eine andere Weise, viele wohl wissend, was sie tun, andere ohne sich dessen bewusst zu sein.

36. Auf dieses dürre Feld ohne Liebe, Glauben und guten Willen werde Ich meine Barmherzigkeit wie einen wohltätigen und fruchtbarmachenden Regen niedergehen lassen. Aber zuvor wird meine Gerechtigkeit wie ein Unwetter alles Böse hinwegfegen, wird die schlechten Bäume umstürzen, wird die Felder und Städte säubern und den schlafenden Geist dieser Menschheit erwecken, damit er die göttliche Botschaft zu empfangen vermag, die meine Liebe für die kommenden Zeiten bereithält.

37. Das Jahr 1950, in das ihr nun eingegangen seid, zeigt — wie es von Ewigkeit her geschrieben war — das Ende der Etappe meiner geistigen Kundgabe durch das Verstandesvermögen des Menschen an. Es ist das Jahr, in dem der Geist der Menschen meine Gegenwart fühlen und ins Gebet gehen wird.

38. Das Jahr 1950 ist nicht der Untergang einer Ära, sondern der Tagesanbruch einer neuen Zeit, die große Offenbarungen und Ereignisse für die Menschen bereithält.

39. Welche Erfahrung hinterließ euch das vergangene Jahr, Jünger? Welche Vorsätze habt ihr für dieses Jahr gefasst, welches das letzte meiner Kundgebung ist?

40. Ihr betet, und Ich segne euch. Denn wer sein Bittgebet an Mich richtet, wird niemals enttäuscht werden.

41. Betet weiterhin, aber versucht jetzt mehr als je meine Unterweisung zu verstehen, damit ihr aus eurem Stillstand herausfindet und all das beseitigt, was ihr in euren Kulthandlungen eingeführt habt und was, statt euch Fortschritt zu bringen, euch in der Routine festgehalten hat.

42. Hört die Stimme eures Gewissens, sie wird euch Mut geben, um die Hindernisse zu überwinden und mit den Traditionen zu brechen.

43. Du musst viel arbeiten, geliebtes Volk, Ich bringe euch nun einander näher und lasse den Ruf an jene ergehen, die sich von euren Zusammenkünften entfernt haben. Ihr sollt sie nur einmal rufen, und wenn sie es beachten, werde Ich ihnen ihr Erbe enthüllen. Doch wenn sie taub bleiben sollten, sollt ihr die Angelegenheit Mir überlassen, denn Ich werde der einzige sein, der jene beurteilen kann, die ihren Herrn nicht mehr vernehmen wollten.

44. Mein Wort, das Ich euch in diesem letzten Jahre gebe, wird die Essenz der ganzen Botschaft sein, die Ich euch in dieser Zeit meiner Kundgabe gebracht habe. In ihr werdet ihr Unterweisungen für alle Schritte eures Lebens und Offenbarungen finden, damit ihr Waffen habt, wenn der Kampf beginnt.

45. Sagt euren Mitmenschen, dass Ich euch zur Vereinigung und zur Harmonie aufgerufen habe. Denn solange jene Brüderlichkeit nicht existiert, ist es eine Lüge, dass ihr ein Volk bildet, weil ihr dann nur scheinbar vereint seid, da ihr in Wirklichkeit gespalten und einander ferne seid. Sagt ihnen, dass ihr vereint sein müsst, weil die Verfolgungen und die Feindseligkeiten gegen euch kommen werden — dass Ich nicht will, dass sie später über ihren Ungehorsam weinen, noch sich beklagen, wenn keine Zeit mehr übrig ist, um Fehler wiedergutzumachen.

46. Erkennt, dass Ich keinen Punkt übrig lasse, ohne Licht in ihn zu bringen, weshalb sich niemand wird beklagen können und sagen, dass Ich das Volk nicht mit meinem Worte gewarnt habe.

47. Meine Stimme ist prophetisch gewesen, mein Wort ist das eines Gottes, für den die Zukunft nichts verbergen kann. Alles ist vorweggenommen, alles ist vorhergesehen, ihr müsst nur noch in Übereinstimmung mit meinem Worte kommen, damit alles sich nach meinem Willen vollzieht.

48. Auch wenn die Mehrheit der Menschen Irrtümern anheimfällt und von dem vorgezeichneten Wege abweicht, auch wenn die meisten meinen Geboten ungehorsam sein sollten, wird dieses Licht nicht aufhören zu strahlen, weil die Wahrheit niemals durch die Bosheit verdunkelt werden kann.

49. Mir würden einige wenige gehorsame, tatkräftige, vergeistigte und demütige Herzen genügen, um Mich ihrer als Werkzeuge zu bedienen, um die Wahrheit meines Wortes weiterhin zu verbreiten.

50. Es ist meine Pflicht, in dieser Weise zu euch zu sprechen, weil ihr schon jetzt wissen müsst, dass viele von euch Mir in der letzten Stunde einen neuen Leidenskelch reichen werden. Verwirrung und Finsternis wird über dieses Volk kommen, so wie in der Stunde, in der Jesus am Kreuze starb, die Welt verfinstert wurde. Doch ihr wisst jetzt nicht, wie lange diese Finsternis dauert, und daher sage Ich euch, dass ihr wachen und beten sollt, damit ihr nicht in Versuchung fallt, noch zu denen gehört, die meine Weisungen missachten.

51. Ich sage euch, dass in der Finsternis dieser Verwirrung eine Lichtbresche entstehen wird, damit jeder, der Mir mit Herz und Geist nachfolgen will, den Weg entdeckt und auf dem Pfade der Vergeistigung zu Mir kommt.

52. Dieses Volk ist sich nicht bewusst geworden, dass es selbst die Prüfungen schafft, die es morgen erschüttern müssen, um es aus seiner tiefen Lethargie wachzurütteln.

53. Wie zu allen Zeiten, gab es viele Berufene und wenige Auserwählte, denn Ich erwähle nur jene, die rechtzeitig bereit sind, ihre Aufgabe zu erfüllen; und den übrigen gebe Ich ein Licht, damit sie die Zeit zu erwarten verstehen, in der sie gleichfalls auserwählt werden.

54. Wie viele, die nur berufen worden sind, ohne dass es schon Zeit gewesen wäre, sie für einen Auftrag zu erwählen, haben sich unter meine Jünger und Werkleute gereiht, ohne dass ihr Geist die unbedingt notwendige Entwicklung hatte, um die Last dieses Kreuzes zu tragen, noch sein Verstand das nötige Licht, um meine Inspiration aufzunehmen! Was haben viele von ihnen getan, nachdem sie sich in den Reihen der Auserwählten befanden? Entweihen, die Atmosphäre vergiften, die andern mit ihren schlechten Neigungen anstecken, lügen, Zwietracht säen, mit meinem Namen und mit den Geistesgaben Wucher treiben, die Ich in meine Jünger gelegt habe.

55. Niemand versuche zu entdecken, welche es sind, denn ihr könntet es nicht. Nur mein durchdringender Richterblick verliert sie nicht aus den Augen, und Ich lasse mein Wort in ihr Gewissen gelangen, das ihnen sagt: Wachet und betet, damit ihr rechtzeitig eure Verfehlungen bereuen könnt; denn wenn ihr dies tut, verspreche Ich euch, dass Ich euch geistigerweise schnell an meinen Tisch setzen und ein Fest der Versöhnung und Vergebung feiern werde.

56. Geliebte Jünger: Dies ist die gesegnete Stunde, in der Ich euch meine Gegenwart fühlen lasse. Der Stimmträger, durch den Ich euch mein Wort gebe, hat sich zubereitet, und die Menschenmenge, die Mich vernimmt, hat sich gesammelt, hat sich in Gedanken zu Mir erhoben.

57. So will Ich euch immer sehen, damit ihr das Wunder meiner Kundgebung miterlebt und im Tiefsten eures Wesens meine Liebe, meinen Blick, meine Essenz fühlt.

58. Wahrlich, Ich sage euch, ihr seid nicht die einzige, die im Augenblick geistiger Zubereitung meine Gegenwart haben. Es gibt keine Religion, noch kann es einen Mir geweihten Akt geben, bei dem mein Geist nicht gegenwärtig ist. Gerade in jenem Augenblicke, in dem die Zuhörerschar bewegt ist, betet und bittet, meinen Namen ausspricht und segnet, dringe Ich bis zum Grunde ihres Herzens ein, um ihm das zu geben, worum es gebeten hat.

59. Wenn die Völker und Religionsgemeinschaften der Welt ihre geistigen Gaben schon entfaltet hätten, hätten sie jene Feinfühligkeit erlangt, die ihnen erlauben würde, sich der Gnade zu erfreuen, meine Gegenwart in irgendeiner Weise wahrzunehmen. Doch sie können Mich nicht sehen, noch Mich hören, noch Mich fühlen, weil ihre Sinne und ihre Fähigkeiten in den Ausübungen abgöttischer und fanatischer Kulte eingeschlafen sind.

60. Wenn ihr Mich jetzt fragt: Meister, wann werden unsere Geschwister der verschiedenen Religionsgemeinschaften Dich fühlen, Dich vernehmen und Dich schauen, so wie Du uns derzeit unterweist? — Ich würde euch antworten: Dann, wenn alle sich vergeistigt haben würde. — Doch wenn dies geschehen wäre, hätten sie sich bereits von jeder sinnenhaften Religionsausübung und jedem fanatischen Glauben entfernt.

61. Ich spreche zu ihnen durch Prüfungen, welche Lektionen für sie sind — mal ihren Glauben belohnend, mal sie mit meiner göttlichen Gerechtigkeit heimsuchend, wenn sie meine Wohltaten durch Handlungsweisen erstreben, die nicht geeignet sind, Mir angeboten zu werden.

62. Sehr selten verstehen sie das, was Ich ihnen durch meine Prüfungen begreiflich machen möchte. Doch angesichts ihres Schmerzes, ihres Glaubens oder ihrer Hoffnung auf Mich vergebe Ich ihnen ihre Fehler und ihre Unwissenheit und sende ihnen meine Barmherzigkeit.

63. Jetzt ist eine Zeit, in der mein Geist unablässig zum Gewissen, zum Geist, zum Verstand und zum Herzen der Menschen spricht. Meine Stimme gelangt zu den Menschen mittels Gedanken und Prüfungen, durch welche viele von sich aus zur Wahrheit erwachen, da jene, die sie führen oder unterweisen, schlafen und möchten, dass die Welt niemals erwacht.

64. Geliebtes Volk, denke daran: Wenn du vorbereitet wärest, um die Frohe Botschaft meines Wortes in andere Länder zu tragen, würden viele Menschen meine Botschaft verstehen.

65. Wenn Ich so zu euch spreche, sagt ihr im Grunde eures Herzens: "Wie werde ich in verschiedenen Sprachen lehren können, wenn ich mich selbst in meiner eigenen Sprache zu unbeholfen fühle, um mich auszudrücken?"

Doch Ich sage euch: Ach, du Volk ohne Glauben an mein Wort! Meinst du, dass jene Apostel der Zweiten Zeit eine körperliche Schulung hatten, um verschiedene Sprachen zu sprechen? Nein, meine Kinder, und dennoch machten sie sich allen verständlich, weil die Sprache, die sie sprachen und die sie von Mir gelernt hatten, die Sprache der Liebe war. Sie trösteten, wie sie ihr Meister gelehrt hatte, sie heilten Kranke, stifteten Frieden, brachten das Licht, offenbarten die Wahrheit und zeigten den Weg. Aber sie taten es mehr mit Werken als mit Worten.

So drückt sich die Liebe aus: durch Werke. Ebenso spricht der Lichtgeist, für den oftmals menschliche Worte überflüssig sind.

66. Erkennt ihr schon, wie viel geistige Unterweisung in den kurzen Zeitspannen, in denen Ich euch meine Botschaft zum Ausdruck bringe, von diesen Lippen strömt? Seht ihr, wie viele Worte aus diesem Munde kommen, solange meine Kundgebung dauert? Doch sie erweisen sich als gering, wenn ihr sie mit der Zahl der Werke vergleicht, die Ich Stunde um Stunde und jederzeit bei euch vollbringe. Daher sage Ich euch in Wahrheit, dass Ich mehr durch meine Werke als durch meine Worte zu euch spreche. Ihr habt euch bisher nur noch nicht darum bemüht, mein "Wort", das weise und unaufhörlich zu euch spricht, auszulegen zu lernen. Ihr glaubt, dass ihr meine Offenbarungen nur mittels des menschlichen Wortes empfangen könnt, und so habe Ich euch gewährt, dass ihr mein Wort in eurer eigenen Sprache vermenschlicht vernehmt.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 307

1. Es ist mein Wort, das eurem Herzen Ruhe und eurem Geiste Frieden schenkt. Das Größte, was Ich für ihn bestimmt habe, ist der Frieden. Wer diesen Schatz besitzt, hat alles — wer diesen geistigen Zustand kennt, würde ihn nicht für die größten Besitztümer und Schätze der Erde vertauschen.

2. Wenn ihr Mich fragt, was das Geheimnis ist, um den Frieden zu erlangen und zu bewahren, dann sage Ich euch, dass das Geheimnis darin besteht, den Willen eures Vaters zu tun. Und wenn ihr Mich fragen würdet, wie man den göttlichen Willen erfüllt, würde Ich euch antworten, indem ihr mein Gesetz und meine Lehre auf euer Leben anwendet.

3. Manche erleben eine Enttäuschung, wenn sie Mich sagen hören, dass das Größte, was Ich euch gebe, der Friede ist. Denn ihnen würde es gefallen, Mich sagen zu hören, dass Ich gekommen bin, um Schätze und Güter dieser Welt zu verteilen. Der Grund dafür ist, dass sie nicht wissen, was Frieden ist — doch nicht nur sie.

Wer kennt den Frieden? Welches Menschenwesen kann behaupten, dass es ihn besitzt? Niemand, Volk. Daher sehe Ich viele, denen es wenig erscheint, was Ich als größtes Geschenk für euch mitbringe: den Frieden.

Wenn ihr einmal das kennenlernt, was dieser Zustand des Geistes ist, werdet ihr eurerseits alles daransetzen, um diese Gnade nicht zu verlieren, da ihr durch sie eine Vorstellung von dem haben werdet, was das geistige Leben im Reiche des Lichtes sein wird.

4. Da ihr nicht wisst, was der wahre Friede ist, begnügt ihr euch damit, euch nach ihm zu sehnen, und versucht mit allen möglichen Mitteln und auf alle nur erdenkliche Art ein wenig Geistesfrieden, Annehmlichkeiten und Befriedigungen zu erlangen, aber niemals das, was wirklich Friede des Geistes ist. Ich sage euch, dass ihn nur der Gehorsam des Kindes gegenüber dem Willen des Herrn erringt.

5. Auf der Welt fehlen gute Erklärer meines Wortes, gute Ausleger meiner Unterweisungen. Daher lebt die Menschheit, auch soweit sie sich christlich nennt, geistig rückständig, weil niemand da ist, der sie mit meiner wahren Lehre erschüttert, es niemanden gibt, der die Herzen mit der Liebe pflegt, mit der Ich die Menschen lehrte.

6. Tag für Tag — in Gemeindesälen, Kirchen und Kathedralen — spricht man meinen Namen aus und wiederholt man meine Worte, doch niemand ist innerlich bewegt, niemand erbebt durch ihr Licht, und zwar deshalb, weil die Menschen den Sinn derselben falsch verstanden haben. Die meisten glauben, dass die Wirkungskraft des Wortes Christi darauf beruht, es wieder und wieder mechanisch zu wiederholen, ohne zu begreifen, dass es nicht nötig ist, es aufzusagen, sondern es zu studieren, darüber nachzudenken, es auszuüben und zu leben.

7. Wenn die Menschen den Sinngehalt im Worte Christi suchen würden, so wäre es für sie immer wieder neu, frisch, lebendig und lebensnah. Aber sie kennen es nur oberflächlich, und so können sie sich nicht von ihm nähren, noch werden sie es auf diese Weise jemals können.

8. Arme Menschheit — im Dunkeln umherirrend, obwohl das Licht ihr so nahe ist, ängstlich klagend, obwohl der Friede in Reichweite ist! Doch die Menschen können jenes göttliche Licht nicht erblicken, weil es welche gegeben hat, die ihnen mitleidslos die Augen verbunden haben. Ich, der Ich euch wahrhaft liebe, komme euch zu Hilfe, indem Ich euch aus der Finsternis befreie und euch beweise, dass all das, was Ich euch seinerzeit sagte, für alle Zeiten bestimmt war, und dass ihr jenes göttliche Wort nicht als eine alte Lehre einer vergangenen Epoche betrachten dürft. Denn die Liebe, die die Essenz meiner ganzen Unterweisung war, ist ewig, und in ihr liegt das Geheimnis eurer Rettung in dieser Zeit der Verirrungen, unermesslichen Leides und zügelloser Leidenschaften.

9. Es ist auch keine neue Lehre, die Ich euch in dieser Zeit bringe, sondern ein Licht, damit ihr alles verstehen könnt, was euch seit den frühesten Zeiten bis zur Gegenwart offenbart worden ist.

10. Die Menschheit wird überrascht sein, wenn sie diese geistige Botschaft erhält und wird sich von der unendlichen Liebe meiner früheren Unterweisungen überzeugen — einer Liebe, die sie nicht einmal ahnte. Dann wird sie begreifen, dass sie undankbar, untreu, gleichgültig gegenüber ihrem Vater gewesen ist, dem sie sich nur zuwandte, wenn sie irgendeine Not oder materielle Notlage peinigte.

11. Ich vergebe euch, liebe euch und habe wahres Erbarmen mit euch. Wohl dem, der sich geistig, geistig und verstandesmäßig zubereitet, denn er wird mein Licht direkt empfangen, das ihn von diesem Zeitpunkt an auf Wegen führen wird, die sehr weit von denen entfernt sind, die ihm seine Mitmenschen auf der Welt vorgezeichnet haben.

12. Ich lasse euch meine Liebe fühlen, damit euch im Kampfe nicht der Mut fehlt.

13. Die Dritte Zeit bedeutet geistiger Kampf, sie ist ein Prüfstein und auch ein Erbe, denn Ich habe euch ein Göttliches Testament hinterlassen.

14. Die Arbeiter, die auf meinen Feldern gearbeitet haben, inspiriere Ich dazu, ihre Aussaat zu pflegen, um sie Mir an jenem Gnadentag vor Augen zu führen, der bereits näherrückt und am Ende des Jahres 1950 sein wird, dem letzten meiner Kundgabe bei euch. Ich will, dass ihr dann die goldene Ähre mitbringt, die reinste und schönste, die ihr auf den Feldern geerntet habt. Dann werde Ich eure Ernte annehmen, um sie zu segnen und euch zu sagen: "Dieser Same soll es sein, den ihr weiterhin auf meinen Feldern aussäen sollt."

15. Ist es nicht so, Jünger, dass, wenn ihr auf diesem Wege gut gekämpft habt, ihr gleichzeitig Freuden geerntet habt, und dass, wenn ihr den Leidenskelch getrunken habt, ihr dadurch Jesus, euren Meister besser verstanden habt? Ist es nicht so, dass ihr Mich nach euren Prüfungen mehr geliebt habt? Ja, Volk, wahrlich, Ich sage dir, es ist ein großer Unterschied zwischen bitten und empfangen, um zu geben.

16. Der Tag rückt näher, an dem ihr ohne mein Wort sein werdet, damit ihr es seid, die von meiner Unterweisung sprechen und sie durch Werke und mit einer klaren und überzeugenden Sprache erklären.

17. Betet, damit ihr mit festem Schritt in die Zeit eurer Taten eintretet — in die Zeit eures Kampfes. Aber betet mit jener Schlichtheit, mit der Ich die Menschenscharen beten ließ, als sie Mir in die Wüste, ins Jordantal oder auf den Berg nachfolgten.

18. Betet für die ganze Menschheit, betet auch für euch, Spiritualisten, denn die Stunde eurer Prüfung rückt näher.

19. Seid nicht bestürzt, wenn Ich euch sage, dass es bei meinem Abschied in eurer Gemeinde Verwirrungen geben wird, die euch zeitweilig entzweien werden. Eine Zeitlang werdet ihr in drei Gruppen geteilt sein, bis ihr alle zum Verständnis meines Gebotes gelangt. Doch schon heute segne Ich die, die meinen Willen verstehen, ihn mit Liebe und gutem Willen befolgen, denn Ich werde ihren Geist reichlich mit meinen Inspirationen beschenken. Sie werden die Verantwortung auf sich nehmen, sich vorzubereiten, ihre Handlungsweisen zu vergeistigen und in allem meinem Werke treu zu sein, damit sie, wenn die Prüfung kommt, die alle erneut vereinigen soll, ihr Herz ohne Vorwürfe, ohne Eitelkeit, ohne Überlegenheit gegenüber ihren Geschwistern zu fühlen, zu öffnen vermögen.

20. Eine Wolke von Traurigkeit hat den Frieden eurer Herzen überschattet, als ihr die Ankündigung dieser kommenden Ereignisse vernommen habt. Möge dieser Schmerz, den ihr fühlt, dazu dienen, dass ihr nicht zu denen gehört, die untreu werden — zu denen, die sich über mein Wort hinwegsetzen, indem sie ihren Willen zu tun versuchen.

21. Denen, die Mir den Rücken zukehren, sage Ich schon jetzt, dass sie viel werden weinen müssen, bevor sie ihren Irrtum bekennen und zum Weg des Gehorsams zurückkehren. Und denen, die Mir treu sein werden, kündige Ich an, dass der Kampf, der sie erwartet, groß sein wird, und dass, solange die anderen sich nicht dem göttlichen Gebot unterwerfen, das ihr alle kennt, weil es in eurem Gewissen geschrieben steht, ihr wegen der Uneinigkeit viele Tränen vergießen müsst, vieles erdulden, erleiden und erhoffen müsst.

22. Wohl denen, die durchhalten, denn sie werden die Vereinigung dieses Volkes und den Beginn des geistigen Kampfes erleben.

23. Betet, Jünger, damit ihr mit Licht und Kraft erfüllt werdet und nicht der Versuchung erliegt.

24. Lernt, euren Leidenskelch mit Liebe zu trinken, darin liegt das Verdienst des Jüngers. Geht euren Weg festen Schrittes und gelangt zum Gipfel des Kalvarienberges, euren Vater und die Menschheit segnend. Ich sage euch: Wer gläubig und gehorsam auf meinem Wege zu bleiben versteht, wird nicht stürzen noch sich verirren. Dieser fühlt auf der ganzen Lebensreise meine Gegenwart und erfährt meinen Frieden.

25. Wieso wollen manche im Augenblicke ihres körperlichen Todes gerettet werden, nachdem sie ein Sündenleben geführt haben? Wieso wollen viele im Schmutz leben und über Disteln gehen, ohne sich zu beschmutzen oder zu verletzen?

26. Ich bringe euch eine klare und einfache Unterweisung, damit ihr lernt, unter Sündern zu leben, ohne euch anzustecken; euren Weg zwischen Dornen zurückzulegen, ohne euch zu verletzen; Gräueltaten und Schändlichkeiten mitanzusehen, ohne in Wut zu geraten; in einer Welt voller Erbärmlichkeiten zu leben, ohne aus ihr zu entfliehen zu versuchen, sondern vielmehr danach zu verlangen, in ihrer Mitte zu bleiben, um den Notleidenden alles nur mögliche Gute zu tun und auf allen Wegen den Samen des Guten auszustreuen.

27. Da das irdische Paradies durch die Sünde der Menschen in eine Hölle verwandelt wurde, ist es notwendig, dass diese ihre Schandflecken abwaschen und so ihrem Leben seine ursprüngliche Reinheit zurückgeben.

28. Jünger, achtet darauf, wie Ich euch mit jeder dieser Unterweisungen meinen göttlichen Plan mehr und mehr verdeutliche und euch eure Mission bekanntmache, und aufgrund dessen versteht ihr den Sinngehalt dieser Botschaft immer mehr.

29. Meine Lehre wird sich verbreiten und viele Herzen erobern. Dennoch werden jene reichlich vorhanden sein, die sich darüber lustig machen, die sie ablehnen, die sie bekämpfen. Aber dies wird nichts Neues sein, es wird das Gleiche sein wie das, was zu allen Zeiten gegen die Wahrheit unternommen wurde.

30. Damit dies Volk inmitten des Unwetters, das es überraschen wird, voranschreitet, wird es seinen Schritt auf dem Wege meines Gesetzes bestärken müssen, wird es in seinem Herzen die Flamme des Glaubens erstrahlen lassen müssen. Sein Geist wird als Rettungsboot die wahre Verehrung des Geistes erstreben müssen, und sein Herz wird seine Zuflucht in die Hingabe an die Familie nehmen müssen, welche der zweite Tempel im Leben des Menschen ist.

31. An diesem Tage spreche Ich besonders zu den Mädchen, die morgen durch ihre Gegenwart das Leben eines neuen Heimes erhellen müssen, die wissen sollen, dass das Herz der Gattin und das der Mutter Leuchten sind, die jenes Heiligtum erhellen, so wie der Geist den inneren Tempel erhellt.

32. Bereitet euch schon jetzt darauf vor, damit euch euer neues Leben nicht überrascht; bereitet schon jetzt den Weg, auf dem eure Kinder gehen werden — jene Geistwesen, die auf die Stunde warten, sich eurem Schoße zu nähern, um Gestalt und menschliches Leben anzunehmen, um eine Aufgabe zu erfüllen.

33. Seid meine Mitarbeiter bei meinen Plänen der Wiederherstellung, in meinem Werke der Erneuerung und der Gerechtigkeit.

34. Wendet euch ab von den vielen Versuchungen, die eure Schritte in dieser Zeit umlauern. Betet für die sündigen Städte, wo so viele Frauen zugrunde gehen, wo so viele Heiligtümer geschändet werden, und wo so viele Lampen erlöschen.

35. Verbreitet durch euer Beispiel den Samen des Lebens, der Wahrheit und des Lichtes, der den Folgen des Mangels an Vergeistigung in der Menschheit Einhalt gebietet.

36. Jungfrauen dieses Volkes: Erwacht und rüstet euch zum Kampfe! Werdet nicht blind durch die Leidenschaften des Herzens, lasst euch nicht vom Unwirklichen verblenden. Entfaltet eure Gaben der Intuition, der Inspiration, eure Empfindsamkeit und euer Zartgefühl. Werdet stark in der Wahrheit, und ihr werdet eure besten Waffen zugerüstet haben, um dem Kampf dieses Lebens gewachsen zu sein. Um mit eurem Blute die Liebe weiterzugeben, um euren Kindern mit der Essenz des Lebens beizustehen, welches die Liebe ist, von der Ich so viel zu euch spreche, müsst ihr sie zuvor erleben, euch von ihr durchdringen lassen und sie zutiefst fühlen. Das ist es, was meine Unterweisung in euren Herzen bewirken will.

37. Glücklich sei das Herz der Ehefrau, weil es die Zuflucht des Mannes ist. Gesegnet sei das Herz der Mutter, weil es Quelle der Zärtlichkeit für ihre Kinder ist. Doch sage Ich euch auch, dass die Jungfrauen gesegnet sind, die unter ihrem Mantel die Notleidenden beschützen, weil ihre Zärtlichkeit wie eine Verlobung und wie eine Mütterlichkeit sein wird, die jenseits des Menschlichen sind. Wie wenige haben die Pflichten der Welt zurückzuweisen verstanden, um die Pflichten des Geistes zu erfüllen.

38. Nicht alle Frauen und Männer haben die Aufgabe auf der Welt Eltern zu sein. Die Kinder sind wie Ketten für ihre Mütter, und es gibt Geistwesen, die Freiheit benötigen für die Durchführung irgendeiner Mission, die nicht mit Kindern vereinbar ist.

39. Wann wird diese Menschheit eine einzige und wahre Familie bilden, in der jeder — wenn sie sich mit ihrem Vater zu Tische setzt oder betet und sich zu Mir erhebt — Mir seine Freude darüber zeigt, dass er gerade seine Mission erfüllt?

40. Noch lebt ihr ferne jenes Gehorsams, jener Zustimmung und jener Harmonie. Denn während die einen den Pfad verfehlen, zeigen sich andere mit ihrer Bestimmung nicht einverstanden.

41. Es ist notwendig, dass die Geistlehre, die Ich euch durch das Verstandesvermögen dieser Stimmträger offenbart habe, auf der Erde verbreitet wird, damit die Finsternis dem Lichte der Vergeistigung weicht, damit die Menschheit das Wasser der Wahrheit trinkt.

42. Heute beschränkt sich meine Unterweisung darauf, euch auf den Kampf vorzubereiten, meine Prophetie kündigt euch nur die großen Prüfungen an. Mein Wort warnt euch, korrigiert euch und richtet euch. Aber die Gnadenzeit wird kommen, wenn der Mensch sich von Geist zu Geist verständigt. Dann wird er im Höchsten seines Wesens das göttliche Wort ertönen fühlen — jenes, das ohne menschliche Ausdrucksweisen oder Akzente von denen verstanden wird, die es empfangen.

43. Jenes Wort wird keinen Urteilsspruch mehr mit sich bringen, noch Vorwürfe, noch Warnungen. Jene Botschaft wird voll Weisheit und Liebe sein.

44. Ihr möchtet das Kommen jener Zeit erleben, doch ihr werdet euch noch gedulden müssen — nicht in passiver Erwartung, sondern mit unablässiger Bemühung und Arbeit.

45. Ich habe euch gelehrt, zu beten, und habe euch die Art und Weise offenbart, die Vergeistigung zu erreichen. Denn in ihr liegt der Schlüssel, der die Tür zur vollkommenen Zwiesprache zwischen Gott und dem Menschen mittels des Geistes öffnen wird.

46. Um dies zu erlangen, geliebtes Volk, erwerbet Verdienste, um den Sünden der Welt zu widerstehen. Verstärkt eure Anstrengung, geht bis zur Aufopferung, wenn es nötig ist. Wenn euer Kelch bitter ist, so seid geduldig.

47. Vertraut auf Mich. Bedenkt, dass ihr meine Jünger seid und ihr Mich zum Vorbild nehmen müsst. Wenn ihr geglaubt habt, wenn euer Glaube groß ist, dann nehmt die Prüfungen an, durchlebt die Missgeschicke voller Mut. Wenn ihr von Mir Zeugnis ablegt, werde Ich von euch Zeugnis ablegen.

48. Mein Geist hat sich auf alle Menschen ergossen, aber ihr seid das Volk, das meine Gegenwart zu fühlen vermochte. Die anderen Völker der Erde kennen die Offenbarungen dieser Zeit nicht, sie wissen nicht, dass das Dritte Zeitalter angebrochen ist. Daher ist eure Mission noch größer, weil ihr diejenigen sein müsst, die den Weckruf erschallen lassen — diejenigen, die die Frohe Botschaft verbreiten.

49. Zwar haben schon viele Menschen die Zeichen meiner Wiederkunft erkannt, durchforschen die Schriften auf der Suche nach den Prophetien — fühlen, dass die Prüfungen, die heute auf der Menschheit lasten, vom Gericht des Herrn sprechen. Sie suchen Mich, erwarten Mich, ersehnen Mich, aber sie wissen nicht, dass meine göttliche Ausstrahlung bereits unter den Menschen ist. Sie kennen nicht die Art und Weise, in der Ich Mich diesem Volke kundgetan habe, und die Vorgehensweise, in der Ich die ganze Materie und jeden Geist durchstrahle.

50. Die Frohe Botschaft wird auf den Lippen derer zu den Nationen gebracht werden, die Mich während meiner Kundgabe vernommen haben. Dann wird die ganze Welt von meinem Kommen erfahren, wird meine Botschaft kennenlernen. Wenn die Menschen die Zeit, in der diese Kundgebung begann, und die Zeit, in der sie endete, erfahren, werden sie erstaunt sein, wenn sie feststellen, dass jede Nation, jedes Volk und jeder Mensch Prüfungen und Ereignisse durchlebte, die meine Gegenwart ankündigten.

51. Wahrlich, ich sage euch, Ich werde Mich nicht mehr in der Form kundgeben, in der ihr Mich erlebt habt — weder hier noch in anderen Völkern, weil das Verdienst darin bestehen wird, dass dies Volk das Zeugnis von meinem Worte über die Erde verbreitet, und darin, dass die Menschheit an meine Botschaft glaubt.

52. Wahrlich, Ich sage euch, wenn einstmals selbst Könige sich über die Armseligkeit, in der Ich geboren wurde, wunderten, so wird man in dieser Zeit gleichfalls überrascht sein, wenn alle die unscheinbare Art und Weise erfahren, die Ich wählte, um euch mein Wort zu bringen.

53. Um meine Botschaft werden Streitigkeiten ausbrechen: Die einen werden bestätigen, dass sie wahr ist, andere werden versuchen, sie zu verleugnen — die einen werden Zeugnis von ihren eigenen geistigen Erfahrungen geben, und andere werden die Existenz solcher Manifestationen leugnen. Aber die Wahrheit wird sich durchsetzen, denn jetzt ist die Zeit, in der die in dem Geist schlummernden Gaben und Fähigkeiten aufbrechen und sich durch die Menschen bekunden. Denn die Körper haben in dieser Zeit bereits die unbedingt notwendige Entwicklung und Feinfühligkeit für die Kommunikation mit dem Geistigen erreicht.

54. Von den Kindern angefangen, über die Jugendzeit hinweg bis zu den Erwachsenen werden alle Manifestationen haben, die ihnen anfänglich seltsam erscheinen werden, weil die Menschen schon seit langem dem Geistigen ferne leben. Aber danach werden sie diese als etwas völlig Natürliches im höheren Leben des Menschen betrachten.

Dies wird geschehen, wenn schon die Kinder von tiefgründigen Dingen sprechen, wenn die Männer und die Frauen geistige Gesichte und prophetische Träume haben, und wenn sich die Gabe der Heilung auf der ganzen Erde ausbreitet.

55. Wie sehr werden die Ersten, die das Erwachen ihrer Geistesgaben bekunden, bekämpft werden! Doch Ich werde ihnen Kraft und Geduld geben, um den Kritiken, Verurteilungen und dem Spott standzuhalten.

56. Seid unbesorgt, geliebte Zeugen. Ich kündige euch an, dass diese materialistische Menschheit, die so lange Zeit hindurch nur an das geglaubt hat, was sie berührt, sieht und mit ihrer begrenzten Verstandesfähigkeit begreift, und an das, was sie mit ihrer Wissenschaft beweist, spirituell werden wird und fähig, Mich mit ihrem geistigen Blick zu schauen und die Wahrheit zu suchen.

57. Groß wird die Bestürzung bei den Herren und Mächtigen der Erde sein, wenn sie die Wahrheit meiner Wiederkunft feststellen. Denn in ihrem Herzen werden sie sich fragen, wozu Ich gekommen bin. Bei den Armen dagegen wird der Jubel groß sein, weil ihnen ihr Herz sagen wird, dass nun der Augenblick der Gnade, der Freiheit und des Friedens für die Unterdrückten und für diejenigen naht, die unendlichen Hunger nach Liebe und Gerechtigkeit gehabt haben.

58. Dies Werk, das ihr heute noch auf eure gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit begrenzt und in eurer Armseligkeit verborgen seht, wird als ein göttlicher Lichtschein aufleuchten, die ganze Erde erhellen, die schlafenden Geistwesen erwecken, den Glauben in den Herzen entzünden, und vor dem Auffassungsvermögen der Menschen das Buch des Wahren Lebens, das Buch der Wahrheit aufschlagen.

59. Volk: Wenn ihr einen der Gründe wissen wollt, weshalb meine Kundgabe bei euch so lange gewesen ist, so ist es der, dass ihr, die ihr Mich vernommen habt, in euren Herzen mein Wort bewahren und es in Büchern niederschreiben würdet. Ihr werdet die Boten und Beauftragten sein, es den Herzen zu bringen.

60. Ihr werdet nun bald frei sein, mit eurer Vorbereitung dafür zu beginnen, denn meine Kundgabe geht 1950 zu Ende.

61. Bald wird ein neuer Zeitabschnitt anbrechen, und in ihm werdet ihr das Erblühen eurer Gaben anstreben, damit die Inspiration fließt, die Gabe des (inneren) Wortes einsetzt, die Gabe des Sehertums sich vervollkommnet und euer Herz mit Liebe und Barmherzigkeit gegenüber euren Mitmenschen erfüllt wird.

62. Ihr werdet die drei Testamente als ein einziges Erbe empfangen, und wenn ihr auf eurem Wege denen begegnet, die das Kommen des Heiligen Geistes erwarten, sollt ihr ihnen meine Botschaft aufzeigen und ihnen sagen, dass sie nicht wie das jüdische Volk sein sollen, das den Messias erwartete und ihn nicht zu erkennen vermochte, als Er zu ihnen kam, und Ihn noch immer erwartet.

Geht auf den Wegen eurer geistigen Mission — in der Weise, dass eure Mitmenschen, wenn sie eure Art zu leben sehen und euer Wort vernehmen, euch als die Saat für eine neue Welt erkennen, als die Generationen, die als Fundament für eine neue Menschheit dienen.

63. Väter und Mütter, die ihr das Privileg gehabt habt, diese Generationen und die, die bald kommen werden, auf der Erde zu führen: Wachet und betet für sie! Bereitet ihnen den Weg! Ich will sie vorbereitet finden, um meine neuen Offenbarungen zu empfangen. Unter ihnen werden die Propheten erstehen, die die Welt mit ihren Voraussagen erschüttern, so wie es die großen Propheten der alten Zeiten taten, die in den Stunden der Prüfung wie Herolde waren und wie Fackeln inmitten der Finsternis.

64. Die Geistige Welt wird wie ein unermesslich großer Schutzengel über den Schritten dieser Geschöpfe wachen und damit denen beistehen, die diese Menschen, die Ich euch ankündige und verheiße, in ihrer Mitte wie Kinder empfangen.

65. Ich segne dich, Volk, weil du dich für kurze Zeit von allem, was zur Welt gehört, entfernt hast und dich der geistigen Wonne hingegeben hast, Mich zu hören, und dabei erkannt hast, dass in meinem Worte aller Friede, die Freude und der Trost liegt, den ihr benötigt, um die Last eures Kreuzes zu ertragen.

66. Meine Liebe umgibt euch, mein Friede liebkost euch, mein Geist lädt euch ein, für diejenigen zu beten, die leiden und auf Erden nicht einen Tropfen Balsam oder ein Wort des Trostes und der Liebe finden.

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 308

1. Geliebte Jünger: Übt täglich das geistige Gebet und legt euren ganzen guten Willen hinein, euch zu vervollkommnen. Bedenket: Außer dass ihr in eine innige Gemeinschaft mit eurem Meister gelangt und in jenen Augenblicken einen unendlichen Frieden erfahrt, ist es für euch die beste Gelegenheit, meine göttlichen Inspirationen zu empfangen. In ihnen werdet ihr die Erklärung für all das finden, was ihr nicht verstanden oder falsch aufgefasst habt. Ihr werdet den Weg finden, irgendeiner Gefahr vorzubeugen, ein Problem zu lösen, eine Unklarheit zu beseitigen. In jener Stunde gesegneter geistiger Zwiesprache werden sich all eure Sinne erhellen, und ihr werdet euch bereiter und geneigter fühlen, Gutes zu tun.

2. Lernt, in dieser Weise zu beten — jetzt, da eure Welt Gefahren aller Art in sich birgt. Wer mit dem Geiste zu beten lernt, wird die Waffen haben, die ihn im Kampfe unverwundbar machen werden, und die ihm die Kraft geben werden, allen Prüfungen standzuhalten.

3. Ich bringe euch mein Licht, da ihr noch nicht fähig seid, euren Weg mit eurem eigenen Lichte zu erhellen. Doch wenn ihr einmal meine Lehre auf euer Leben anwendet, dann werdet ihr Mir sagen: "Danke, Vater, dass Du uns gelehrt hast, auf dem Weg des Lebens zu wandeln, denn wir werden uns nun nicht mehr zugrunde richten noch zu Fall kommen."

4. Einst sagte Ich euch: "Ich bin das Licht der Welt", weil Ich als Mensch sprach und weil die Menschen nichts von jenseits ihrer kleinen Welt wussten. Jetzt im Geiste sage Ich euch: Ich bin das Universelle Licht, welches das Leben aller Welten, Himmel und Heimstätten erhellt, das alle Wesen und Kreaturen erleuchtet und ihnen Leben schenkt.

5. Ihr seid Kinder des Vaters des Lichtes; doch wenn ihr aufgrund eurer Schwachheit in die Finsternis eines Lebens voller Mühen, Irrtümer und Tränen geraten seid, so werden diese Leiden vorübergehen, weil ihr euch auf meinen Ruf hin erheben werdet, wenn Ich euch rufe und euch sage: "Hier bin Ich und erhelle eure Welt und lade euch dazu ein, den Berg zu ersteigen, auf dessen Gipfel ihr den ganzen Frieden, jenes Glück und jenen Reichtum finden werdet, den ihr auf Erden vergeblich ansammeln wolltet."

6. Meine Vergebung umfängt euch, ihr Völker und Geschöpfe dieser Welt, und mein Licht gelangt wie ein Dieb, der nachts in ein Schlafzimmer eindringt, bis ins Verborgenste aller Herzen, um ihnen meine Gegenwart als Vater fühlbar zu machen, weil Ich euch alle liebe.

7. Ich segne eure Leiden und eure Tränen, geliebtes Volk, aber Ich sage euch, dass ihr noch nicht gelernt habt, den Leidenskelch mit Liebe und Ergebung anzunehmen. Ihr habt euch nicht vorgenommen, Mich zum Vorbild zu nehmen, und daher zeigt ihr in euren Prüfungen oftmals Unwillen und sogar Aufbegehren.

8. Seht, ihr wollt meine Jünger sein, doch als solche müsst ihr euren Kelch so leeren, wie Ich es euch lehrte. Zeigt der Welt nicht eure Schwachheit, und posaunt eure Missgeschicke auch nicht aus. Sträubte Ich Mich etwa auf dem Leidensweg nach Golgatha gegen meine Henker? Nein. Jene Lippen segneten nur und sagten mit leiser Stimme: "Vater, Dein Wille geschehe." "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun."

9. Vergesst nicht, dass das Verdienst nicht im Leiden besteht, sondern darin, mit Liebe zum Vater, mit Glauben und Geduld zu leiden, um vom Leiden den größten Nutzen zu haben und die tiefsten Lektionen zu erhalten. Wenn in euren Prüfungen keine Liebe gegenüber dem Willen des Vaters vorhanden sein sollte, werdet ihr in meinen Augen keine Verdienste erworben haben, werdet ihr die Gelegenheit, euch ein wenig mehr zu erheben, nicht zu nutzen verstanden haben, und daher werdet ihr noch einmal durch jene Prüfung gehen müssen, die euer Geist benötigt.

Anders wäre euer Leben, wenn ihr, statt leidvoll euer Kreuz mit euch zu schleppen, auf dem Pfade voranschreiten würdet und dabei euren Schmerz segnen würdet. Denn sogleich würdet ihr das Gefühl haben, als ob eine unsichtbare Hand zu euch kommen würde, um den Leidenskelch von euren Lippen zu entfernen.

10. Selig, wer den Willen seines Herrn segnet, selig, wer sein eigenes Leiden segnet, weil er weiß, dass es seine Schandflecken abwaschen wird. Denn dieser gibt seinen Schritten Halt, um den Geistigen Berg zu ersteigen.

11. Nicht immer wird es nötig sein, dass ihr den Leidenskelch bis zur Neige leert. Denn es genügt Mir, euren Glauben, euren Gehorsam, euren Vorsatz und eure Absicht zu sehen, meinen Auftrag zu befolgen, dass Ich euch den schwersten Augenblick eurer Prüfung erspare.

Erinnert euch, dass von Abraham das Leben seines Sohnes Isaak gefordert wurde, den er sehr liebte und den der Patriarch unter Überwindung seines Schmerzes und der Liebe zu seinem Sohne in einer Prüfung des Gehorsams, des Glaubens, der Liebe und Demut, die ihr noch nicht begreifen könnt, zu opfern im Begriffe war. Doch es wurde ihm nicht erlaubt, das Opfer an dem Sohne zu Ende zu bringen, weil er auf dem Grunde seines Herzens bereits seinen Gehorsam gegenüber dem göttlichen Willen bewiesen hatte, und dies genügte. Wie groß war der innere Jubel Abrahams, als seine Hand durch eine höhere Macht aufgehalten wurde und ihn an der Opferung Isaaks hinderte! Wie segnete er den Namen seines Herrn und bewunderte seine Weisheit!

12. Also, geliebtes Volk, Ich will, dass euch die großen Lehrbeispiele bewusst sind, die Ich euch zu allen Zeiten gegeben habe, damit ihr Mich wirklich kennenlernt, damit ihr meine Gegenwart in euren Prüfungen, in den entscheidenden Augenblicken fühlt und in allen schwierigen und bitteren Augenblicken meine Barmherzigkeit spürt. Denn bis heute habt ihr keine volle geistige Sensibilität erlangt, die euch ermöglicht, meine Gegenwart zu fühlen. Daher könnt ihr meine Werke der Liebe und Gerechtigkeit nicht einschätzen, die Ich auf Schritt und Tritt in eurem Leben verwirkliche.

13. Wie viele Prüfungen weist ihr aus Unwissenheit zurück, ohne euch des Lichtes bewusst zu sein, die sie eurem Geist brachten! Wie viele Lektionen haben ihr Ziel nicht erreicht, weil euer Widerstreben, euer Mangel an Glaube oder eure Feigheit es nicht zugelassen haben!

14. Es ist nicht so, dass Ich euch sage, dass ihr den Schmerz lieben sollt — nein, es ist der Frieden, es ist das Glück, es ist das Licht, das ihr lieben sollt. Aber da der Schmerz als Folge eurer Unvollkommenheiten zu euren Lippen gelangt ist als ein Kelch der Erlösung, so leert ihn mit Geduld und segnet ihn — im Wissen, dass ihr durch ihn eure Läuterung erlangen könnt, sowie die Offenbarung vieler Wahrheiten.

15. Ihr kleingläubigen Männer und Frauen: Warum verlässt euch der Mut in den Prüfungen? Habt ihr nie erlebt, wie Ich Mich beeile, um den Gefallenen wiederaufzurichten, wie Ich die Tränen dessen, der weint, trockne, wie Ich dem Einsamen beistehe und den Kranken besuche?

16. Männer und Frauen, die ihr im Leben viel geweint habt — euch ist diese Lektion gewidmet. Denkt tief darüber nach, und ihr werdet erleben, welch süßer Trost in euer Herz einzieht. Im Verborgensten eures Wesens wird sich ein Lichtlein entzünden, und eine Sensibilität, die ihr nie zuvor erfahren habt, wird die erschlafften Saiten eures Herzens zum Schwingen bringen und euch meine geistige Gegenwart fühlen lassen — sowohl in euren Leiden, als auch in euren Freuden und in euren Augenblicken des Friedens.

17. Lasst in diesen Augenblicken jede Klage und jeden Schmerz bei Mir zurück. Weinet und schluchzet, denn beim Weinen wird euer Geist seine drückende Last abwerfen, und danach wird das Herz freier sein.

18. Weine, geliebtes Volk, denn das Weinen ist eines der aufrichtigsten Gebete, die sich dem Herzen für Gott entringen. Morgen, wenn ihr den Schmerz besiegt und die Vergeistigung erreicht habt, wird nicht mehr das Weinen euer bestes Gebet sein, sondern der Friede eures Geistes, durch den ihr euch Mir nähert, um Mich zu segnen.

19. Heute erscheine Ich im Geiste bei euch und spreche zu euch im Geiste, damit ihr Mich ein wenig besser kennenlernen könnt.

20. Als Ich auf der Welt war, sah Mich das Volk als Mensch und kannte meinen Namen: Jesus. Erst nach meiner Himmelfahrt begannen die Menschen zu begreifen, dass Jener, der in Jesus gesprochen hatte, der von den Propheten angekündigte Christus gewesen war, und von da an nannten sie Jesus "Christus".

21. Wahrlich, Ich sage euch, Christus wurde nicht auf eurer Welt geboren, denn Er war vor allen Welten, da Er mit dem Vater eins ist.

22. Wer auf eurer Welt geboren wurde und im Schoße einer Mutter Fleisch annahm, war Jesus, der Mensch, der gesegnete Körper, der mein Werkzeug und mein Sprachrohr war, damit die Menschheit Mich sehen und vernehmen würde.

23. Ich, Christus, der zu euch spricht, war in Jesus. Ich gab ihm Leben, stärkte ihn und inspirierte ihn. Er war dazu bestimmt, eine göttliche Mission zu erfüllen, und dass sein Leben, sein Körper und sein Blut, die Dem geweiht waren, der ihn geistig beseelte, alles besiegeln würden, was "Das Wort" durch seine Lippen sprechen würde.

24. Jesus war ein menschliches Geschöpf, das aber ohne Befleckung, ohne Unreinheit empfangen worden war, um Gott als Werkzeug zu dienen. Inkarniert in ihn war "Das Wort", welches das göttliche Wort ist. Im Alter von 30 Jahren, als er das volle Mannesalter erreicht hatte, offenbarte sich Christus, der in ihm wohnte, in der ganzen Pracht seiner Herrlichkeit, seiner Wahrheit und seiner Liebe.

25. Jesus, der liebevolle und demütige Nazarener, der auf die Stunde gewartet hatte, in der das göttliche Wort aus seinem Munde kommen würde, suchte Johannes an den Ufern des Jordan auf, um das Wasser der Taufe zu empfangen. Ging Jesus im Verlangen nach Reinigung hin? Nein, mein Volk. Ging er etwa, um einen Ritus zu vollziehen? Auch nicht. Jesus wusste, dass die Stunde gekommen war, in der er selbst aufhörte zu sein, in der der Mensch verschwand, um den Geist sprechen zu lassen, und er wollte jene Stunde durch eine Handlung kennzeichnen, die sich in das Gedächtnis der Menschen einprägen würde.

26. Das symbolische Wasser hatte keinerlei Makel abzuwaschen, wohl aber machte es jenen Körper — als Beispiel für die Menschheit — frei von jeder Bindung an die Welt, um zu ermöglichen, dass er willensmäßig mit dem Geiste eins werden würde. Dies geschah, als jene, die zugegen waren, eine göttliche Stimme vernahmen, die mit Menschenworten sprach: "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem Ich Wohlgefallen habe. Hört auf ihn."

27. Von jenem Augenblick an wurde das Wort Gottes zum Worte des ewigen Lebens auf den Lippen Jesu, weil sich Christus in der Fülle durch Ihn kundgab. Die Menschen nannten ihn Rabbi, Meister, Sendbote, Messias und Sohn Gottes.

28. Drei Jahre lang sprach Ich zur Welt durch Jesu Mund, ohne dass eines meiner Worte oder einer meiner Gedanken von jenem Verstande entstellt wurde, ohne dass eine seiner Handlungen nicht mit meinem Willen übereingestimmt hätte. Der Grund dafür war, dass Jesus und Christus, Mensch und Geist eins waren, so wie Christus mit dem Vater eins ist.

29. Jünger: Jetzt habe Ich zu euch gesprochen, indem Ich Mich geistig durch Menschen kundgab. Aber diese sind nicht mein Körper, wie es Jesus war, noch bin Ich in dieser Zeit Mensch geworden, und daher seht ihr, dass, wenn Ich durch unreine Geschöpfe wie ihr alle es seid, spreche, ihr euch zubereiten müsst, um Mich zu vernehmen, um meinen Göttlichen Sinngehalt und meine Wahrheit zu entdecken, jenseits der unbeholfenen und unvollkommenen Ausdrucksweise meiner Stimmträger.

30. Gesegnet seien, die meinen Sinngehalt entdecken und ihn von den Unvollkommenheiten der menschlichen Ausdrucksweise trennen, denn sie werden meine besten Ausleger sein, die nicht in Verwirrung geraten wie jene, die beim Studium meines Wortes und meiner Werke der Zweiten Zeit nicht zu unterscheiden verstehen, wenn es Jesus, der Mensch ist, der spricht, und wann es Christus, der Geist ist, der unterweist.

31. Studiert meine Lektionen mit Liebe, damit ihr später, wenn ihr von meiner Kundgebung Zeugnis ablegen müsst, zu euren Mitmenschen wahrhaftig und einfach zu sprechen versteht.

32. Ihr zeigt Mir freudig eure Werke, sprecht mit Mir über eure Siege und auch eure Niederlagen, und Ich, der Vater, der euer Leben lenkt und ewig über euch wacht, ermutige euch, weiterzumachen, mit Eifer zu kämpfen, damit ihr bei allen euren Handlungen Tugend und Gerechtigkeit erlangt.

33. Ihr habt zu beten gelernt, bevor ihr einen Schritt tut, wollt in striktestem Gehorsam gegenüber meinen Gesetzen wirken, und ihr denkt jederzeit an eure Verantwortung als meine Jünger, die ihr seid. Ihr bereitet euch auf eine solche Weise vor, dass ihr eure Pflichten auf der Erde erfüllen könnt, ohne dass diese eure ganze Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, um die besten Stunden, eure Energien und euer Herz der Erfüllung eurer geistigen Mission zu widmen.

Ihr denkt darüber nach, dass die Lebenszeit, die euch gewährt ist, gerade ausreicht, ein großes Werk zu vollbringen, das eures Geistes würdig ist. Wenn ihr eure Gaben kennenlernt, macht ihr euch daher bereit, mit allen Kräften eures Wesens zu arbeiten. Dann ist Freude in euch und Befriedigung in eurem Vater.

34. Ich habe euch gerufen und euch als ein reines Gefäß bereitet, das die ganze Essenz dieser Lehre zu fassen vermag. Wenn ihr diesen Behälter gefüllt habt, bringt ihr ihn zu euren Mitmenschen, damit auch sie an eurer Freude teilhaben.

Ihr erblickt bereits einen weiten Horizont vor euch, einen Weg, der bei Mir beginnt und auch bei Mir endet. Erinnert euch daran, dass Ich euch gesagt habe: "Ich bin der Weg", und wenn ihr ihn gehorsam annehmt, wenn ihr das, was Ich euch anbiete, liebevoll entgegennehmt, werdet ihr mit Befriedigung und Frieden, die sich in eurem Wesen widerspiegeln, zum Ziele gelangen. Ihr werdet keinerlei Klage vor Mich bringen, weil ihr alles, was ihr besaßet, weggegeben habt. Ihr werdet euch ganz hingegeben haben, um einem Teil der Menschheit auf ihrem Wege zur Vergeistigung beizustehen — jenem Teil, der euch in diesem Werk der Wiederherstellung zugewiesen war.

35. Zerstreut euch nicht, bevor ihr euch stark fühlt, studiert, bevor ihr zu anderen Provinzen aufbrecht, damit ihr auf dem Wege eurer Mitmenschen ein Leuchtturm seid. Bereitet euch vor, wie es meine Jünger der Zweiten Zeit taten. Auch sie fühlten sich, nachdem sie mit ihrem Meister zusammengelebt hatten, begierig meine Worte in sich aufgenommen und meine Wundertaten miterlebt hatten, zu schwach und unbedeutend, um mein Werk fortzusetzen, und so baten sie Mich, dass Ich noch länger bei ihnen bleiben solle.

Aber je mehr sich der Tag meines Abschieds näherte, desto mehr waren sie damit einverstanden, dass ihr so geliebter Meister scheiden und einen so schwer erfüllbaren Auftrag für sie hinterlassen würde. Ich drang in ihr Herz und sah den Schmerz, der sie niederdrückte, und meine Worte tropften wie ein Balsam auf sie, um sie in ihrem großen Leid zu trösten, und so sagte Ich ihnen: "Fürchtet euch nicht, denn Ich werde bei euch sein, und mein Licht wird immer herabstrahlen, um euch zu erleuchten."

Ebenso bin Ich auch jetzt nur für eine bestimmte Zeitspanne gekommen, in der ihr meine Wohltaten erhalten habt, und auch dies Wort wird zu Ende gehen, um danach ohne Vermittlung eines Menschen von Geist zu Geist weiterhin zu fließen.

36. Ich will nicht, dass ihr unzufrieden über das Verschwinden dieser Kundgebungen klagt, sondern dass ihr ebenso, wie ihr euch sehr an meinem Worte erfreut habt, auch akzeptiert, dass diese Form endet, um einer neuen von höherer Art Platz zu machen, die euch Mir noch näher bringt.

37. Erblickt Mich mit eurem Geiste und überlasst euch liebe-erfüllt der Feierlichkeit dieses Augenblicks. Mein Strahl erleuchtet einen Stimmträger und mein Wort strömt, um auf den Grund eures Herzens herabzufallen, welches ein Garten ist, den Ich mit liebevoller Sorgfalt pflege. Mein Wort ist das Wasser, das ihn bewässert, um ihn fruchtbar und ertragreich zu machen, und danach die neuen Samen auf die nach Liebe begierigen Felder dieser Menschheit zu verströmen.

38. Lasst zu, dass Ich euch führe, dann werdet ihr am Ende des Weges entdecken, dass euer Werk groß ist, weil ihr meinem Willen zu gehorchen und ihn zu befolgen verstandet.

39. Schon naht das Ende meiner Kundgabe, da dieses Jahr 1950 zu Ende geht. Danach wird der Wirbelsturm kommen, um den mächtigen Baum zu peitschen, damit die trockenen Blätter ohne Leben und die schlechten Früchte von ihm abfallen.

40. Infolge dieser großen Prüfung, die über mein Volk kommen wird, werden viele Herzen wie trockene Blätter, die von dem Baume, der ihnen Saft gab, losgelöst sind, herabfallen. Sie werden aus Mangel an Glauben oder an Liebe, aus Verwirrtheit oder aufgrund eines fehlenden Ideals abfallen. Aber die Lücken, die sie hinterließen, werden später durch inbrünstige Gläubige und Jünger mit gutem Willen gefüllt werden.

41. Die neuen Jünger werden von jenen stammen, die heute mein Werk nicht einmal dem Namen nach kennen. Manche werden vom ersten Augenblick an demütig und inbrünstig sein, und sobald sie meine Stimme vernehmen, die ihnen sagt: "Folge Mir nach", werden sie Mir nachfolgen und so den Jüngern gleichen, die Ich in der Zweiten Zeit am Meer fischend antraf.

42. Es wird auch solche geben, die sich gegen mein Werk erheben und mein Volk wütend verfolgen. Doch auch unter ihnen werden meine großen Sämänner, meine treusten und hochherzigsten Jünger erstehen, die mit ihrer Bekehrung an Saulus, meinen geliebten Paulus erinnern werden, der mit seiner Liebeshingabe an seinen Meister den Platz ausfüllte, den unter den zwölf Jüngern jener leer hinterlassen hatte, der Mich verkaufte.

43. Ebenso werden in der heutigen Zeit die neuen Menschenscharen zu meinem Volke gelangen müssen, um den leeren Platz derer auszufüllen, die Mir den Rücken zugekehrt, Mich geleugnet oder Mich verraten haben.

44. O ihr Herzen, die ihr Mir in der Stunde der Prüfung untreu werden werdet! Bewahrt in eurem Geist den unsterblichen Samen meines Wortes, damit ihr eines Tages in ihm eure Rettung findet!

45. Und denen, die Mir treu sein werden — denen, die Mir bis ans Ende nachfolgen werden, sage Ich, dass sie sich vorbereiten sollen, dass sie sich an der Essenz meines Wortes stärken sollen, damit sie nicht einen Augenblick der Schwachheit angesichts jener haben, die euch verurteilen, euch kritisieren, verleumden oder verfolgen.

46. Vergesst nicht die Sache mit Petrus, meinem Jünger, als er bis auf den Tod von Saulus verfolgt wurde. Ich bewies dem treuen Apostel, dass er nicht allein in seiner Prüfung war und dass, wenn er meiner Macht vertraute, Ich ihn vor seinen Verfolgern schützen würde. Saulus wurde von meinem göttlichen Licht überrascht, als er auf der Suche nach Petrus war, um ihn zu verhaften. Mein Licht gelangte bis auf den Herzensgrund des Saulus, welcher — angesichts meiner Gegenwart zu Boden geworfen, besiegt von meiner Liebe, unfähig, die Aufgabe zu Ende zu führen, die er gegen meinen Jünger vorhatte, in seinem tiefsten Innern die Umwandlung seines ganzen Wesens fühlend und nun, zum Glauben an Christus bekehrt — sich beeilte, nach Petrus zu suchen; aber nicht mehr, um ihn zu töten, sondern um ihn zu bitten, dass er ihn im Worte des Herrn unterweise und ihn an seinem Werke teilhaben lasse.

47. Von da an war Saulus Paulus, wobei jener Namenswechsel die vollständige geistige Umwandlung jenes Menschen anzeigte, seine völlige Bekehrung.

48. Auch in dieser Zeit sage Ich meinem Volke, dass, wenn es wirklich auf Mich vertraut wie jene Jünger, es sich nicht einmal gegen seine Verleumder oder Verfolger wird verteidigen müssen. Denn Ich werde sie mitten auf ihrem Wege überraschen und sie meine Stimme im Reinsten ihres Geistes vernehmen lassen — eben jene Stimme, die zum Herzen von Saulus sprach und ihm sagte: "Warum verfolgst du Mich?"

Wie viele Fälle von Bekehrung werdet ihr miterleben! Von wie vielen Wundertaten werden eure Augen Zeugen sein! Doch versteht euch vorzubereiten und zu warten. Wache und bete, Volk. Die Unwetter werden den Baum durchrütteln, und Ich will, dass ihr alle mit ihm vereint bleibt. Dann werdet ihr alle meine Prophetien erfüllt sehen können.

49. Sorgt euch nicht wegen der Schwäche eures Erinnerungsvermögens, weil ihr denkt, dass ihm der größte Teil meiner Worte entfällt. Ich kann euch in Wahrheit sagen, dass, wenn ihr euch zum Zeitpunkt einer Prüfung zuzubereiten und zu versenken verstündet, mein scheinbar vergessenes Wort in eure Erinnerung zurückkehren würde.

50. Dort, in der Stille und inneren Sammlung euer Meditation wird es euch so vorkommen, als ob ihr dieses Wort vernehmt, und es wird geschehen, dass ihr wirklich seinen Sinngehalt geistig empfangen werdet.

51. Diese Erfahrung wird euch mit Vertrauen erfüllen, weil ihr nun wisst, dass mein Wort in jedem Augenblick eures Kampfes auf eure Lippen gelangen wird, und mein Licht euren Verstand erleuchten wird.

52. Roque Rojas, der Wegbereiter, schrieb, vom Geiste Elias' inspiriert, folgenden Satz: "Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen, dann werdet ihr meinen Vater in all seiner Herrlichkeit schauen."

Wahrheit und Licht liegt in diesen Worten, Jünger, denn wer in seinem Leben nicht Barmherzigkeit ausübt, wird niemals in mein Reich eingehen. Im Gegensatz dazu versichere Ich euch, dass sich selbst der hartherzigste und hartnäckigste Sünder durch die Barmherzigkeit zu retten vermag.

53. Verschiebt die Ausübung der Barmherzigkeit nicht auf den letzten Augenblick, damit ihr nicht mit sehr geringen Verdiensten vor die Tür des Geistigen Reiches gelangt und nicht eintreten könnt.

54. Ich rate euch, dass ihr auf dem ganzen Lebensweg, den ihr noch zurücklegen müsst, diesen Samen sät und kultiviert, damit ihr eine überreiche Ernte einbringen könnt.

55. Seid darauf bedacht, dass die Liebestätigkeit unter euren Bestrebungen an erster Stelle steht, und bereut niemals, wohltätig gewesen zu sein; denn durch diese Tugend werdet ihr die größten Befriedigungen und Glücksgefühle eures Daseins haben und zugleich alle Weisheit, Kraft und Erhebung, die jeder edle Geist ersehnt, erreichen.

56. Durch die Barmherzigkeit gegenüber euren Mitmenschen werdet ihr euren Geist läutern und auf diese Weise alte Schulden begleichen. Ihr werdet euer menschliches Leben veredeln und euer geistiges Leben erhöhen. Wenn ihr dann einst an die Pforte gelangt, an die ihr alle einmal klopfen werdet, wird eure Seligkeit sehr groß sein, weil ihr den Willkommensruf vernehmen werdet, den euch die Geistige Welt entbieten wird, die euch segnen und zum Werke der Erneuerung und Vergeistigung berufen wird.

57. Kommt zu Mir, ihr Menschenscharen, und lernt in meinem Worte, Barmherzigkeit auszuüben. Kommt und hört Mich und empfanget alles, was Ich auf euch ausgießen will, damit ihr begreift, dass der Ärmste von euch geistig einen Schatz an Gütern besitzt, die sich durch eure Barmherzigkeit in Leben, in Gesundheit, in Trost, in Frieden, in Weisheit verwandeln können.

58. Niemand sage, dass er in Anbetracht seiner materiellen Armut nicht in der Lage ist, Werke der Barmherzigkeit zu tun. Denn es wird seine Unwissenheit, sein Mangel an Glauben und seine geistige Kleinmütigkeit sein, die so sprechen.

59. Hier, in meinem Volke, kann es keine Armen geben, weil mein Reich sich den Menschen genähert hat, um seine Schätze auf sie zu ergießen.

60. Mein Wort ist wie ein an kristallklarem und reinem Wasser reicher Fluss, der zu euren Ländereien gelangt ist, um die Felder zu bewässern und fruchtbar zu machen. Reinigt euer Herz und euren Geist in ihm, damit ihr euren Weg frei von der Last eurer Fehler geht, die ihr Sünden nennt.

61. Wenn ihr euch nicht zuvor läutert, werdet ihr nicht das Gefühl der Barmherzigkeit zu euren Mitmenschen erfahren können, und noch weniger werdet ihr mit ihnen zusammen weinen und euch in ihren Schmerz hineinversetzen können. Seid euch immer bewusst, dass dies Volk die Mission zur Erde mitgebracht hat, die Menschheit geistig in einer einzigen Familie zu vereinen.

62. Ihr seid bereits im Jahre 1950, dem letzten meiner Kundgabe in dieser Form. Ihr werdet nicht leugnen können, dass ihr Mich oft vernommen habt, und dass, wenn meine Botschaft endet, alles von Mir gesagt worden ist.

Daher ist die Stunde gekommen, dass Ich euch sage, dass ihr eure Passivität hinter euch lasst und zu aktiven Arbeitern auf diesen gesegneten Feldern werdet — dass ihr nun nicht mehr nur solche seid, die sich damit begnügen, bei meinem Worte anwesend zu sein, um es zu vernehmen oder darüber nachzudenken. Es ist an der Zeit, dass euer Geist frei von Banden, Fesseln oder Ketten sich erhebt und in dieser Zeit in Erscheinung tritt und der Welt die Botschaft bringt, die ihm anvertraut worden ist.

63. Es ist nötig, dass viele, die sich nur damit begnügen, diesen geistigen Kundgebungen beizuwohnen, mit der Erfüllung ihrer Mission beginnen und diese Versammlungsorte, in denen das Worte des Meisters ertönt und der Rat der Geistigen Welt vernommen wird, als Schule auffassen. Auch ist es notwendig, dass die Arbeiter, die sich lange Zeit hindurch darauf beschränkt haben, nur in diesen Versammlungsstätten zu wirken, begreifen, dass bald die Stunde kommt, in der sie sich in verschiedene Gegenden der Erde verstreuen müssen, um den Licht- und Liebes-Samen zu verbreiten, mit dem mein Geist sie beschenkt hat.

64. Ihr werdet noch viel unter euch kämpfen müssen, und Ich werde euch noch oft prüfen müssen, damit ihr jene Zurüstung erreicht, die für die Durchführung eurer Mission erforderlich ist.

65. Die Prüfungen haben eure Vereinigung zum Zweck. Denn solange keine geistige Einigkeit im Schoße dieses Volkes existiert, wird der Same, den es erntet, taub sein.

66. Daher habe Ich euch rechtzeitig gesagt, dass ihr damit beginnen sollt, untereinander in Einklang zu kommen, wenn ihr später mit der ganzen Menschheit in Einklang kommen wollt, und wurde euch von den ersten Tagen an gesagt: "Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen, und ihr werdet meinen Vater in seiner ganzen Herrlichkeit schauen."

Mein Friede sei mit euch!






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Unterweisung 309

Mein Friede sei mit euch!

1. Seid willkommen, o Jünger, bei meiner Lehransprache. Ihr habt Mich im Reinsten eures Wesens empfunden, und Ich habe mit eurem Geist gesprochen. Meine Unterweisung ist für Israel und für die ganze Menschheit bestimmt. Ich schule euch, damit die Ungewissheit aus eurem Geiste verschwindet.

2. Ihr müsst die Größe der Mission, die Ich euch anvertraut habe, zu begreifen und einzuschätzen lernen. Damit euer Geist ihr gerecht wird, muss er mit seinem Gebet den Zweifel, die Unsicherheit von sich weisen, muss er wissen, dass er Beistand benötigt, den ihm nur meine Offenbarungen, meine Unterweisung und meine Inspirationen geben können.

Die Geistwesen, die in dieser Weise bei meiner Lehransprache erwacht sind, sind von Kinderschülern zu Jüngern geworden, weil sie unermüdlich meine Unterweisung vernommen haben. Wenn sie ein einziges meiner Worte versäumen, beklagen sie es. Sie sind es, die den zukünftigen Kampf ahnen — diejenigen, die erkennen, dass sie die Menschheit an allen Wohltaten teilhaben lassen müssen, die sie von meiner Barmherzigkeit empfangen haben.

Alle, die auf diese Weise die große Verantwortung begriffen haben, vernehmen hier meine Unterweisung durch den Stimmträger — das Wort, das ihnen alle Prüfungen, Lektionen und Ereignisse erklärt und deutet, die ihr in eurem Leben nach und nach erlebt. Denn wahrlich, Ich sage euch, Ich beschränke Mich nicht nur darauf, durch Stimmträger zu sprechen. Es gibt unendlich viele Formen, um Mich euch kundzutun, und diese hier ist nur eine von ihnen, durch die Ich euch meine Unterweisung in menschlicher Form hören lasse. Ich bekunde Mich fortwährend bei meinen Kindern, warte nicht den Tag oder die Nacht ab, habe keine bestimmte Stunde noch einen festgelegten Zeitpunkt, um Mich euch zu nähern. Ewig bin Ich in allem Geschaffenen.

3. Meine universelle Gegenwart erfüllt alles, an keinem Ort oder Lebensraum des Universums gibt es eine Leere, alles ist von Mir durchdrungen.

4. Euer Geist ist immer mit Mir in Verbindung getreten, aber bis heute habt ihr nicht die volle Erkenntnis dieser Verbindung erlangt, und daher habe Ich Mich in der Dritten Zeit durch euch selbst kundgetan, indem Ich euch zu Stimmträgern des ewigen "Wortes" machte, um euch zu sagen, dass es von dieser Kundgabe bis zu der von Geist zu Geist nur ein Schritt ist, damit ihr euch bemüht, die hochstehendste Verbindung mit meiner Göttlichkeit zu erreichen. Aber zuvor muss dieser Zeitabschnitt der Kundgabe durch einen Stimmträger vorüber sein.

5. Wenn ihr Mich nicht mehr in dieser Offenbarungsform habt, werdet ihr euren Geist unter Anrufung meines Namens erheben, und wie viele Lektionen werde Ich euch in dieser Form, Mich zu suchen, offenbaren! Meine göttliche Inspiration wird euch Pfade erhellen, die ihr zurücklegen müsst. Dann werdet ihr eure Vergangenheit schauen — nicht mehr im Dunkeln, sondern in hellem Tageslicht. Ihr werdet die Schritte verstehen, die ihr getan habt und erkennen, welche richtig waren und welche nicht. In diesem hochstehenden Bestreben wird Israel stark werden, und diese Stärke wird von Herz zu Herz und von Volk zu Volk gehen, bis alle Menschengeschöpfe Mich von Geist zu Geiste suchen.

6. Richtet eure Blicke auf die Welt, erforscht sie, und ihr werdet ihren Materialismus, ihre niederen Leidenschaften, ihre Verderbtheit erblicken. Euch wird die Durchsetzung der Vergeistigung derzeit unmöglich erscheinen, aber der Meister hat euch in den vergangenen Zeiten Vorbilder hinterlassen, damit ihr nicht versagt.

Denkt daran, dass, als Ich Mensch wurde, um unter euch zu leben, Ich der Welt eine für die Menschheit so hochstehende Unterweisung brachte, dass es selbst meinen Jüngern schwierig erschien und sogar unmöglich, sie zu befolgen. Dennoch hinterließen jene Apostel ein Beispiel von Erfüllung in meinen Liebesgesetzen und machten sie meine Liebesbotschaft, die Ich in das Herz jenes Volkes säte, fruchtbar und ließen sie erblühen und Früchte tragen. Warum sollte dann die Ausübung der Vergeistigung unter den Menschen in der Dritten Zeit unmöglich sein?

7. Wahrlich, Ich sage euch, die Menschheit wird starke Anzeichen dafür geben, dass ihr Materialismus an sein Ende gelangt. Die Fortschrittlichen der Wissenschaftler, die von der Natur selbst ihre Geheimnisse erhalten haben, gelangen an ihre Grenzen, und die Naturkräfte werden sich gegen jene wenden, die sie schänden. Die Natur wird sich weigern, ihre Früchte für schlechte Zwecke zu spenden, und die Menschen in ihrem Wahn und ihrem Hass werden den Tod finden, werden die Frucht ihres Machtstrebens finden, die ihre eigene Hand entfesselt hat: Unwetter, Epidemien, Plagen. Und wer könnte all dies aufhalten? Etwa ihre eigene Hand? Etwa die menschliche Wissenschaft, die meine Geheimnisse entweiht hat, als sie diese mit einem Schlüssel geöffnet hat, der nicht jener der Liebe gewesen ist? Wahrlich, Ich sage euch, sie werden nur die Türen zu meiner himmlischen Gerechtigkeit öffnen!

8. Wahrlich, wehe den Menschen der Dritten Zeit! Ihr Klagegeschrei wird man in allen Gegenden der Erde vernehmen. Die Hefen des Leidenskelches werden getrunken werden wie in keiner früheren Zeit, und jeder wird den Teil zu sich nehmen müssen, der ihm zukommt. Denn der Schmerz wird von Tag zu Tag schlimmer und man beginnt bereits Hunger und Durst zu fühlen — Hunger nach reinem Saatkorn und Durst nach kristallklarem Wasser, nach Wahrheit und Ewigkeit.

9. Was ist eure Aufgabe angesichts dieser Geschehnisse unter den Menschen? Meine Unterweisung in euch aufnehmen, sie verstehen, sie leben. Denn der Spiritualismus soll nicht nur auf euren Lippen sein, sondern ihr müsst ihn zur Anwendung bringen, ihn geistig, moralisch und praktisch leben, ohne in Fanatismus, noch in Geheimniskrämerei zu verfallen, indem ihr schlicht und rein lebt und dem Geiste den Wert und den Platz gebt, der ihm zusteht, damit er über seinen Körper, der vergänglich ist, im menschlichen Leben Gericht hält, damit in eurer Auftragserfüllung eine vollkommene Harmonie besteht, und dieses Beispiel unter den Menschen Früchte trägt.

10. Ich segne jeden eurer Schritte in meinem Werke und werde dafür sorgen, dass sie sich vervielfachen, damit ihr später, wenn sich euch die weiten Wege der Welt auftun, auf ihnen als Boten meines Friedens und meiner neuen Offenbarungen gehen könnt. Es ist mein Wille, dass euer Geist, von meinen göttlichen Lektionen unterwiesen, Wege zur Erneuerung für die Menschen bahnt, und diese zu heilsamen Idealen erwachen können, indem sie sich am Erhabenen inspirieren, um die Vergeistigung zu erlangen. Für diese Zeit werdet ihr die unerlässliche Zubereitung erreicht haben und Widerstandsfähigkeit in eurem Geiste. Nichts wird euch auf eurem Wege zum Zurückweichen bringen können.

11. Dann werden die Prüfungen, die euch heute erschüttern und auf dem Pfade aufhalten, nur wie leichte Brisen erscheinen, die euer Gesicht nicht verletzen können. Erst dann werdet ihr die Kraft erkennen können, die ihr beim Befolgen meines Gesetzes erworben habt.

Bereitet euch weiterhin vor, dringt immer mehr in den Sinngehalt meines Wortes ein. Tut zunächst das, was euch als Jünger zukommt, und lasst zu, dass Ich Mich in euch als Meister, als Vater, als Licht offenbare.

12. Alle Geistwesen werden ihre Aufgabe erfüllen, und Ich werde Mich jeder derselben bedienen, damit alles vorbereitet ist, damit mein Wort in Erfüllung geht. Doch wenn ihr glaubt, dass ihr die einzigen seid, die den Auftrag haben, die Menschheit zu erlösen, auf denen das Kreuz der Auftragserfüllung lastet, so irrt ihr euch. Euch fällt nur ein sehr kleiner Teil in diesem Werke zu, weil jedes Geschöpf auf seiner unterschiedlichen Lebensebene dazu bestimmt ist, bei der Vereinigung des Universums mitzuwirken.

13. Es wird viele geben, die mit dem Ideal des Friedens, mit dem Gebet, mit Liebe und gutem Willen als Arbeitsgeräte aufbrechen, und diese Tugenden werden sie einigen, und ihr Geist wird mit meiner Unterweisung siegen.

14. Werdet nicht zu Richtern eurer Mitmenschen und meiner Göttlichen Gerechtigkeit. Mein Gesetz wird oft von den Menschen verurteilt, doch Ich sage euch: In meine hohen Ratschlüsse kann nur Ich eindringen.

15. Die nach Frieden Hungernden und Dürstenden, die in Sorge leben, erwarten Tag für Tag den Schlag meines Zepters der Gerechtigkeit, der auf jene Menschen niedergehen soll, die die Völker ins Elend, in die Vernichtung führen. Ihr sollt nicht zu denen gehören, die Mich so erwarten, denn meine Göttliche Gerechtigkeit ist vollkommen, und Ich beweise es euch durch meine Liebe.

16. Ergründet Mein Wort, damit ihr nicht, wie viele, an den Taten meiner göttlichen Gerechtigkeit irre werdet, wenn Ich jene, die nur eine leichte Verfehlung begehen, mit Macht heimsuche, und dagegen anscheinend denen vergebe, die ein schweres Vergehen begangen haben. Der Meister sagt euch: Wenn Ich den, der dem Anschein nach nur eine leichte Verfehlung begangen hat, mit Macht heimsuche, so deshalb, weil Ich die Schwäche der Geistwesen kenne, und wenn diese vom Wege der Gesetzeserfüllung abweichen, kann es der erste Schritt sein, der sie ins Verderben führt. Doch wenn Ich anderen ein schweres Vergehen nachsehe, geschieht es, weil Ich weiß, dass eine große Verfehlung für den Geist Grund für eine gleichfalls große Reue ist.

17. Richtet nicht, verurteilt nicht, wünscht nicht einmal in Gedanken, dass meine Gerechtigkeit auf jene fällt, die unter den Völkern Blutvergießen verursachen. Denkt nur, dass sie wie ihr gleichfalls meine Kinder sind, meine Geschöpfe, und sie ihre großen Verbrechen mit großen Sühneleistungen werden büßen müssen. Wahrlich, Ich sage euch: Gerade die, auf die ihr mit Fingern zeigt als jene, die den Frieden erbarmungslos zerstört haben und euch ins Chaos stürzen, werden in den kommenden Zeiten zu den großen Friedensstiftern werden, den großen Wohltätern der Menschheit.

18. Das Blut von Millionen Opfern schreit von der Erde aus nach meiner göttlichen Gerechtigkeit, doch über die menschliche Rechtsprechung hinweg wird es die meine sein, die jeden Geist, jedes Herz erreicht. Die Rechtsprechung der Menschen vergibt nicht, erlöst nicht, liebt nicht. Die meine liebt, vergibt, erlöst, erweckt zu neuem Leben, erhebt und erleuchtet; und gerade jene, die für die Menschheit so viel Schmerz verursacht haben, werde Ich erlösen und retten, indem Ich sie durch ihre große Sühne gehen lasse, welche der Schmelztiegel sein wird, in dem sie geläutert und völlig wach werden für die Stimme ihres Gewissens, um bis auf den tiefsten Grund ihrer Werke schauen zu können. Ich werde sie den gleichen Weg zurücklegen lassen, den sie ihre Opfer, ihre Völker gehen ließen. Aber schließlich werden sie die geistige Reinheit erreichen, um zur Erde zurückkehren zu können, um alles Zerstörte wiederaufzubauen, um alles Zugrundegerichtete wiederherzustellen.

19. Glaubt ihr etwa, dass Ich in meiner Gerechtigkeit gegenüber diesen Verfehlungen meiner Kinder schwach bin? Bin Ich etwa ein duldsamer und schwächlicher Richter? Wahrlich, Ich sage euch, von dem ersten Mörder an, von dem ihr Kenntnis habt, welcher Kain war, offenbarte Ich die gleiche Gerechtigkeit wie die, von der Ich in diesem Augenblicke zu euch spreche.

Während Kain und Abel Mir ihre Brandopfer darbrachten, betrachtete Ich die Opfergabe eines jeden von ihnen: Die von Abel war unschuldig und aufrichtig, die von Kain war eitel. Ich nahm die von Abel an und wies die von Kain zurück. Doch als er dies so verstand, tötete er seinen Bruder voller Hass und Zorn.

Ich forderte von ihm Rechenschaft über jenes Leben, jenes Blut, und zeigte ihm meinen Unwillen darüber. Da sagte er Mir: "Mein Verbrechen ist zu groß, um vergeben zu werden. Du hast Dich über mich erzürnt, weil Ich meinen Bruder getötet habe. Du vertreibst mich aus diesem Lande, und Ich fühle, dass ich auf diesem Wege getötet werde, so wie Ich meinen Bruder tötete."

Doch Ich antworte ihm: "Wahrlich, Ich sage dir, wer Kain tötet, wird siebenfach bestraft werden." Da verstand er, dass Ich ihn noch immer liebte, und dass es ein Beweis dafür war, dass Ich ihm meine Vergebung gewährte, aber dass es notwendig war, jenes Verbrechen zu sühnen, den Schandflecken abzuwaschen und sich jener erhabenen und göttlichen Vergebung würdig zu erweisen.

20. Was war die Stimme, die zu Kain sprach? Die seines eigenen Gewissens, jenes inneren Richters, die Ich in jedes meiner menschlichen Geschöpfe gelegt habe. Die gleiche Stimme wird zu jedem Menschen sprechen, und sie wird unerbittlich sein, weil sie ein Richter ist, der sich nicht bestechen lässt. Sie wird mit derselben Klarheit zum ihm sprechen, mit der sie zu Kain sprach. Doch müsst ihr begreifen, dass Kain die Schwere seines Verbrechens nicht kannte, als er das Blut des Bruders vergoss. Er wusste nicht, was der Tod war, aber die Menschen dieser Zeit wissen sehr wohl, was er ist.

21. Daher werde Ich in dieser Zeit nicht darauf warten, dass die Justiz der Menschen sich bei den Vergehen ihrer Mitmenschen spürbar macht. Ich werde in meinem Gerichtshof die Ankunft eines jeden meiner Kinder erwarten, und dort wird ihnen mein Gericht den Urteilsspruch zuteil werden lassen, der ihnen zukommt, damit sie durch das Leiden sühnen, das die Reue gegenüber dem Gewissen mit sich bringt. Erst dort werden sie die große Liebe ihres Herrn begreifen.

22. In dieser Dritten Zeit habe Ich euch die Bestätigung der Reinkarnation des Geistes gebracht. Die Menschheit hat zwar zu allen Zeiten das intuitive Wissen davon gehabt, und der Geist hat dies Geheimnis dem "Fleische" offenbart, aber dieses — immer ungläubig und schwach — hat es in Zweifel gezogen.

Es sind Wesen aus dem Jenseits gekommen, um den Menschen diese Offenbarung zu überbringen, doch sie haben nur bei einigen Glauben gefunden, und diese sind in ihren Glaubensüberzeugungen bekämpft und von den Unwissenden und Ungläubigen abgelehnt worden. Aber heute lebt in der Menschheit wie nie zuvor die Ahnung, die Gewissheit über diese Manifestationen, auch wenn nicht alle aus Furcht vor der Welt wagen, es zu bekennen.

Doch Ich bin in dieser Zeit gekommen, um euch die Bestätigung dafür zu bringen und euch zu sagen: In der Reinkarnation des Geistes offenbart sich mein vollkommenes Liebesgesetz. Doch wahrlich, Ich sage euch: Wie wenige sind derer, die nur ein Mal auf der Erde Mensch geworden sind, und wie viele Gelegenheiten habe Ich den Geistwesen durch verschiedene Körper auf der Welt beschert, um das wiedergutzumachen, was die Geistwesen an Bösem getan hatten. Aber euer Körper ist ein dichter Schleier, der euch daran hindert, den Kern dieser Unterweisungen zu entdecken.

23. Sehr wenig ist es, was Ich euch darüber, wer ihr über die Zeiten hin gewesen seid, kennenzulernen erlaubt habe, weil Ich nicht will, dass ihr im Fleische, bevor ihr die wahre geistige Reife erreicht habt, in das Heiligtum, in die Intimität meiner hohen Ratschlüsse eindringt. Ich will nicht, dass ihr aus den Unterweisungen über das Geistige Leben neue Wissenschaften macht, die euch nur zur Neugier, zum Herumrätseln und zur Zeitverschwendung veranlassen. Ich will nicht, dass ihr auf dem geistigen Wege auch nur einen Schritt tut, der für euch nutzlos ist. Ich will, dass sie alle für euch von Nutzen sind, dass ihr nur das vernehmt und euch nur das offenbart wird, was euch bei eurer geistigen Entwicklung hilft. Doch all das, was euch nur zur menschlichen Befriedigung dient, sollt ihr nicht erfahren. Immer wird ein Schleier davor sein, weil es das Heilige, das Intime eures geistigen Erbes darstellt.

24. Wenn diese Menschheit einmal feste Schritte in der Vergeistigung, in der Erfüllung meiner Gesetze macht, wird sie schon in ihrem menschlichen Leben große Lehrinhalte des Heiligen Geistes entdecken, und dann wird sie die klare Schau des Vergangenen, des Gegenwärtigen und des Zukünftigen haben — nur so weit begrenzt, wie es mein Wille ist.

Darum, Jünger, betretet den wahren Weg der Vergeistigung, den euch meine Lehre zeigt, damit ihr die guten Propheten seid, die den Menschenmassen die Gefahr ankündigen und ihnen das Scheitern ersparen.

Ich werde euch in eurer Mission beistehen, indem Ich euch im passenden Augenblick einen Teil der früheren Leben jener Ungläubigen zeige. Doch dies wird nicht geschehen, damit ihr sie verurteilt, sondern damit ihr sie in meinen Offenbarungen unterweist.

25. So werden sie die Menschen in ihrer Entwicklung erwecken und begreifen, dass ein Menschenleben nicht ausreicht, um meine ewige Lektion kennenzulernen.

26. Wenn ihr diesen Kampf mit eurem vollen Einsatz führt, werdet ihr viel erreichen. Aber wer von euch hat die Gewissheit, zu dieser Welt zurückzukehren oder nicht mehr wiederzukommen? Wer könnte sagen: "Alles, was Ich im Leben tat, war das, was der Vater für meine Bestimmung vorsah. Nun kann ich zu anderen Welten weiterziehen und mich Gott auf der unendlichen Stufenleiter der Entwicklung weiter nähern."

Wahrlich, Ich sage euch, um diese Lektionen zu verstehen, ist die Kenntnis, die ihr habt, zu klein. Aber all jene, die ihre Aufgabe erfüllen, werden auf dem geistigen Pfade einen Schritt auf Mich zu getan haben und werden von Lektion zu Lektion, von Lebenswelt zu Lebenswelt auf die Ewigkeit zugehen. Wenn es nicht so wäre — glaubt ihr, dass ihr fähig wäret, auf den höheren Lebensebenen zu wohnen, und dass euch das Gewissen es erlauben würde, welches meine eigene Gerechtigkeit ist?

27. Seid ergeben, arbeitet und lasst zu, dass mein göttlicher Wille sich an euch erfüllt. Viele von euch werden noch im Erdenkörper die Erfüllung meiner Prophetien, die Umwandlung dieser Menschheit, die Erlösung aller in meinem Gesetze kommen sehen. Aber zuvor werden sie große Kämpfe, große Kriege miterleben müssen, wie sie den Menschen noch nicht bekannt sind, wie sie die Geschichtsschreibung noch nicht aufgezeichnet hat.

Doch wenn ihr, die ihr bereits Kenntnis von dem habt, was geschehen wird, von den Ereignissen, die sich nähern, euch läutern müsst — was wird mit jenen geschehen, die angesichts der Unterweisungen des Heiligen Geistes nicht erwacht sind, die mein Gesetz geschändet haben, die ihre Aufgabe vergessen haben, die in ihren Traditionen leben und sich mit Ketten der Unwissenheit beladen haben?

28. Die Bestürzung, das Leiden und die Reue werden wie ein Schmelztiegel für die großen Legionen von Geistwesen sein, die sich vor ihrem eigenen Richter einstellen werden. Doch wahrlich, Ich sage euch, auch ihnen werde Ich helfen, und wenn sie aus ihrem tiefen Schlaf erwachen, werden sie mein strahlendes Antlitz schauen, das ihnen meine Vergebung anzeigt, und sie werden nur noch darauf warten, dass Ich sie auf den Pfad sende, den sie zuvor entweiht und verachtet haben, um ihre Vergehen wiedergutzumachen und sich meiner Liebe würdig zu erweisen. Und Ich als liebevoller Vater werde ihnen dies gewähren.

29. Daher sage Ich euch in meiner Unterweisung, dass ihr jene, die ihr heute mit Menschenblut und mit allen Verfehlungen befleckt seht, nicht richten sollt. Denn in eurer ewigen Existenz gibt es größere Vergehen als das, menschliches Blut zu vergießen. Doch verlangt vorerst nicht, alles zu erfahren. Ich habe euch bereits darauf hingewiesen, dass Ich allein in meinen hohen Ratschlüssen gerecht richten kann.

30. Jetzt sollt ihr nur lieben und vergeben, und wenn Ich euch erlaube, dass ihr die Ereignisse, die um euch her geschehen, studiert und bewertet, dann deshalb, weil Ich nicht will, dass ihr gegenüber dem Schmerz eurer Mitmenschen gleichgültig und blind und gefühllos seid. Ich habe euch mit meiner Lehre feinfühlig gemacht, damit ihr, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, unter allen euren Mitmenschen Unterweisung, Verständnis, Liebe, Vergebung und Trost spenden könnt. Dafür mache Ich euch zu einem Leuchtturm, zu einem strahlenden Stern und einem treuen Freund, damit ihr euch in eurem Heim, in den Institutionen und unter den Völkern entsprechend verhaltet.

31. Ich will nicht mehr, dass ihr euch als Fremde betrachtet. Ich will, dass unter euch die universelle Brüderlichkeit erblüht, und dass diese in eurer Mitte ihre Früchte zu tragen beginnt.

32. Es ist gut, dass ihr eure menschlichen Gesetze einhaltet, aber stellt meine Lehre und eure Vergeistigung über sie. Seid meinen Gesetzen gehorsam, und wahrlich, Ich sage euch, Ich werde euch aus den schwersten Konflikten, die sich für euch aufgrund der menschlichen Gesetze ergeben, befreien. Aber bekämpft die Ungerechtigkeit, kämpft gegen die Verderbtheit — nicht mit mörderischen Waffen, noch mit Hass, sondern mit meiner Liebessaat.

Ihr werdet nicht allein sein im Kampfe, Ich habe euch bereits gesagt, dass es unter der Menschheit Völker gibt, in denen sich die Menschen bereits aufmachen, sich von ihrem Materialismus frei machen, in ihren Schicksalsschlägen stark werden — mit dem Ziel, sich mit Mir zu verbinden. Wer sind diese Geistwesen? Vorerst ist es nicht nötig, dass ihr sie kennt.

33. Erhebt euren Geist, liebt einander, vereinigt euch im Jenseits mit diesem Ideal universeller Brüderlichkeit. Ich werde euch zum Geistigen Berge rufen, und dort werde Ich mit den einen und den anderen sein — mit all jenen, die sich nach Frieden, nach Erlösung sehnen, um ihnen Kraft und den Glauben an meine Offenbarungen zu geben, damit sie so beschenkt ihren Weg fortsetzen können.

Es werden weiterhin Geistwesen erscheinen — die einen als Wildblumen, die anderen als Dornen in der Wüste. Aber die einen wie die anderen werden durch ein einziges Ideal vereinigt werden, und im Jenseits werden die Blumen eurer Liebe sich vereinigen, um als eine Opfergabe der Liebe zu Mir zu gelangen.

34. In dieser Weise unterrichte Ich euch, o Jünger, im letzten Jahr dieser Kundgebungen. Denn wahrlich, Ich sage euch, wenn dieser Zeitabschnitt zu Ende ist, wird eure Vergeistigung sehr großen Prüfungen unterworfen werden. Wie viele von euch werden Opfer des Fanatismus und der Abgötterei werden? Wie viele von euch werden nur auf dem Weg zur Geheimniskrämerei sein, und wie viele andere werden, um sich unter den Menschen hervorzutun, meinem Werke etwas hinzufügen wollen, was nicht zu ihm gehört?

Wache und bete, o Volk! Doch vergesst nicht, dass, je reiner und schlichter eure Religionsausübung ist, und je mehr sie sich an meinen Gesetzen inspiriert, umso größer die Vollkommenheit sein wird, die euer Geist erreicht. Habt weniger Zeremonien und Riten und größere Vergeistigung, mehr Barmherzigkeit und Liebe gegenüber euren Nächsten, dann werdet ihr Mich lieben.

35. In allen Völkern der Erde kommt eine Zeit der Abgötterei und des Fanatismus. Die Riten und Zeremonien werden größte Intensität erreichen und werden ins Extreme gesteigert werden. Die Geistlichen und Priester der verschiedenen Religionen und Sekten werden ihre Anhänger bis zur Exaltation bringen. Ich lasse dies zu, denn dies wird wie ein Sturm unter der Menschheit sein, und in diesem Chaos werden sich die Geistwesen wie Schiffbrüchige fühlen. Es wird niemanden geben, der sich in einem sicheren Hafen oder in einem Rettungsboot zu sein fühlen wird.

36. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem bei allen Geistwesen Verwirrung herrschen wird, und diese an keinem Ort eine Zuflucht des Friedens finden. Dann werden die Menschen nach den berühmtesten Köpfen, nach den durch ihre größere Intelligenz hervorragenden Ministern suchen, nach denen, die von der Menschheit für heilig gehalten werden. Doch ihr Erstaunen wird sehr groß sein, wenn sie merken, dass auch diese Schiffbrüchige sind, die ohne Kompass, ohne Frieden und ohne Licht sind.

Dann werden die Finsternisse kommen. Aber inmitten dieses Chaos werden sich die Geistwesen auf der Suche nach ihrer Rettung erheben, und jenseits der dunklen Gewitterwolken werden sie das Licht erblicken wie ein neues Leben, wie eine neue Morgenröte, und jenes Licht wird das des Heiligen Geistes sein, wird der Leuchtturm sein, der das ganze Universum erhellt, die Rückkehr der Kinder erwartet und die stürmischen Ozeane erhellt.

37. Nach dieser Zeit der Prüfungen wird die Freiheit des Geistes für die Menschheit kommen. Der Fuß der Menschen wird seine Götzenbilder von früher zertrampeln, enttäuscht werden sie ihre Versammlungsstätten der Eitelkeit, des Prunkes und des falschen Glanzes zerstören. Die Verfasser gelehrter Werke werden ihre eigenen Werke ins Feuer werfen.

38. In jener Zeit wird dem Ungebildetsten und Geringsten von euch aufmerksam zugehört werden. Wie viele von denen, die jetzt unter diesem schlichten und armseligen Volke meine Unterweisung vernehmen und sich bedeutungslos fühlen, weil sie meinen, dass ihnen Beredsamkeit und Vergeistigung fehlt, werden sich hernach von Menschenscharen umringt sehen, und unter ihnen werden einige von denen sein, die sie für verrückt hielten, als sie Mich durch den Stimmträger vernahmen. Wie viele von denen, die heute meine Botschaft in Zweifel ziehen, werden später wie Petrus weinen, wenn sie auf Schritt und Tritt die Erfüllung meines Wortes sehen.

39. Bereitet euch bis dahin weiterhin vor, stärkt euren Geist an meiner Lehre, die niemanden in die Irre geführt hat, weil sie von euch nur Befreiung, Rettung durch Vergeistigung verlangt. Doch was ist Vergeistigung? Es ist der seit Anbeginn der Zeiten von Mir vorgezeichnete Weg, und auf ihm werden alle geläuterten Geistwesen zum Schoße Gottes gelangen. Auf ihm ist das Göttliche Gesetz, welches Ursprung aller Tugend ist. Dort ist das geöffnete Buch, das Buch des Lebens, das die ganze Weisheit Gottes enthält. Auf diesen Weg habe Ich euch ein weiteres Mal eingeladen.

40. Von der Bergeshöhe herab spreche Ich zum dritten Male zu euch und sage euch: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Trennt euch nicht mehr von Mir."

41. Erinnert euch: Als mein Körper vom Kreuze genommen und danach begraben wurde, glaubten die Jünger, die bestürzt waren und nicht begreifen konnten, was geschehen war, dass mit dem Tode des Meisters alles aus sei. Es war notwendig, dass ihre Augen Mich nochmals sahen und ihre Ohren Mich erneut hörten, damit ihr Glaube entbrennen und ihre Erkenntnis an meinem Worte erstarken würde.

42. Nun kann Ich euch sagen, dass es unter jenen Jüngern einen gab, der niemals an Mir zweifelte, der angesichts der Prüfungen niemals wankte und der Mich nicht einen Augenblick verließ. Es war Johannes, der treue, mutige, feurige und liebevollste Jünger. Um dieser Liebe willen vertraute Ich ihm Maria an, als sie zu Füßen des Kreuzes standen, damit er auch fernerhin in jenem Herzen ohne Makel die Liebe finden würde, und er an ihrer Seite noch mehr für den Kampf gestärkt würde, der ihn erwartete. Während seine Brüder, die anderen Jünger, einer nach dem anderen unter dem Todesstreich des Henkers fielen und so mit ihrem Blut und ihrem Leben die ganze Wahrheit, die sie gepredigt hatten, und den Namen ihres Meisters besiegelten, besiegte Johannes den Tod und entkam dem Martyrium. Da er in die Einöde verbannt war, dachten seine Verfolger nicht daran, dass dort, auf jener Insel, wohin sie ihn verjagt hatten, zu jenem Menschen die große Offenbarung der Zeitepochen aus den Himmeln hernieder kommen würde, die ihr nach und nach durchlebt — die Prophetie, die zu den Menschen über alles spricht, was geschehen und in Erfüllung gehen wird.

43. Nachdem Johannes seinen Brüdern viel Liebe geschenkt und sein Leben der Aufgabe gewidmet hatte, ihnen im Namen seines Meisters zu dienen, musste er getrennt von ihnen leben, allein; aber immerzu betete er für die Menschheit, immer dachte er an jene, für die Jesus sein Blut vergossen hatte.

44. Das Gebet, die Stille, die In-Sich-Gekehrtheit, die Lauterkeit seiner Existenz und die Güte seiner Gedanken vollbrachten das Wunder, dass jener Mensch, jener Geist sich in kurzer Zeit entwickelte, wofür andere Geistwesen Jahrtausende benötigen, um es erreichen zu können.

45. Ja, Jünger, Johannes ist ein Beispiel für das, was der Geist des Menschen in kommenden Zeiten erreichen wird. Die Verzückung von Johannes, durch die er sprach, sah und hörte, war die Offenbarung dessen, was ihr in dieser Zeit erleben würdet. Die geistigen Gesichte, dargestellt in Sinnbildern, wurden durch die Gabe des Sehertums, d.h., den geistigen Blick gesehen.

46. Die göttliche Stimme und die Stimme der Geistigen Welt, die sein Gehirn erreichten und sein Herz berührten, waren vorausgehende Zeichen der Kundgabe, die ihr in dieser Zeit durch Stimmträger und Gabenträger gehabt habt. Und zuletzt offenbarte Johannes der Menschheit, indem er unter Anweisung eines Engels alles niederschrieb, was er sah und hörte, die Zwiesprache von Geist zu Geist, die kommen würde, wenn die Menschen sich in ihrem Leben von Unreinheiten und vom Materialismus freigemacht haben würden.

47. Wann werden die Menschen ihre Aufmerksamkeit dem zuwenden, was mein geliebter Jünger schriftlich hinterließ? Seltsam ist die Art und Weise, in der seine Offenbarung niedergeschrieben ist, geheimnisvoll sein Sinn, tiefgründig bis ins Unermessliche seine Worte. Wer mag sie wohl verstehen? Die Menschen, die sich für die Offenbarung des Johannes zu interessieren beginnen, vertiefen sich darin, deuten, beobachten und studieren. Einige nähern sich der Wahrheit ein wenig, andere meinen den Sinngehalt der Offenbarung entdeckt zu haben und verkünden ihn der ganzen Welt; wieder andere sind verwirrt oder zu müde, um weiterzuforschen, und sprechen jener Botschaft schließlich jeden göttlichen Sinngehalt ab.

48. Jünger der "Dritten Zeit", jetzt sage ich euch, dass, wenn ihr wirklich das Verlangen habt, in dieses Heiligtum einzutreten und den eigentlichen Sinngehalt jener Offenbarungen kennenzulernen, ihr euch mit dem Gebet von Geist zu Geist vertraut machen müsst — eben jenem, das Johannes in seiner Verbannung ausübte. Ihr müsst zuerst begreifen, dass die göttliche Offenbarung, obwohl durch irdische Gestalten und Bilder dargestellt, insgesamt von dem Geist des Menschen handelt, von seiner Entwicklung, seinem Ringen, seinen Versuchungen und Stürzen, seinen Entweihungen und Ungehorsamkeiten. Sie handelt von meiner Gerechtigkeit, meiner Weisheit, meinem Reiche, von meinen Liebesbeweisen und meiner Kommunikation mit den Menschen, von ihrem Erwachen, ihrer Erneuerung und schließlich von ihrer Vergeistigung.

49. Ich offenbarte euch dort die geistige Lebensreise der Menschheit, in Zeitabschnitte unterteilt, damit ihr die Entwicklung des Geistes besser versteht.

50. Also, Jünger, da sich die Offenbarung auf euer geistiges Leben bezieht, ist es angebracht, dass ihr sie aus geistiger Sicht studiert und betrachtet; denn wenn ihr sie nur anhand irdischer Ereignisse deuten wollt, werdet ihr wie viele andere in Verwirrung geraten.

51. Zwar haben viele irdische Ereignisse einen Bezug zu der Erfüllung jener Offenbarung und werden dies auch in Zukunft haben. Aber ihr sollt wissen, dass die darin enthaltenen Geschehnisse und Zeichen auch Gestalten, Bilder und Beispiele sind, die euch helfen sollen, meine Wahrheit zu verstehen und eure Bestimmung zu erfüllen, euch zu Mir zu erheben auf dem Wege der Reinheit des Geistes, von der euch mein Jünger Johannes ein leuchtendes Vorbild hinterließ, welcher der Menschheit Jahrtausende vorausging in der Zwiesprache von Geist zu Geist mit seinem Herrn.

Mein Friede sei mit euch!


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