Drei große göttliche Offenbarungen

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Das Dritte Testament

Buch des Wahren Lebens

Einführung

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Band   2       29 -   55

Band   3       56 -   82

Band   4       83 - 110

Band   5     111 - 142

Band   6     143 - 174

Band   7     175 - 207

Band   8     208 - 241

Band   9     242 - 276

Band 10     277 - 309

Band 11     310 - 338

Band 12     339 - 366

Die göttliche Zärtlichkeit


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Buch des Wahren Lebens - Einführung

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1. Allgemeine Erläuterungen

2. Die Notwendigkeit göttlicher Offenbarungen

3. Geschichtlicher Werdegang, Übersetzung, Veröffentlichung

4. Zeitzeuge Walter Maier, Ansprache des Herrn an 20 Deutsche

5. Bericht aus dem Leben eines Stimmträgers

6. Spiritualismus, Religionen, Erdenleben, Geistiges Reich

7. Zusammenfassung der göttlichen Lehren mit den Worten des Herrn

Die Wiederkunft Christi

Die Dritte Zeit

Das Sechste Siegel

Das geistige Volk Israel und die geistige Mission

Geist, Geistseele, Seele

Das geistige Gebet

Die vollkommene, geistige Kommunikation

Annahme und Ablehnung der göttlichen Kundgebungen

Der Sinn der Prüfungen

Geistige Inspiration für alle

Geistige Harmonie unter allen

Das geistige Erwachen

Barmherzigkeit

Reinkarnation und geistige Entwicklung

Die Geistige Welt

Das Gesetz und die Macht der Liebe

Der Friede, das höchste geistige Gut

Die Stimme des Gewissens

Die geistige Befreiung






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1. Allgemeine Erläuterungen

Die vorliegenden Unterweisungen in deutscher Sprache sind eine getreue Übersetzung aus dem Originaltext des 12-bändigen Werks Libro de la Vida Verdadera in spanischer Sprache und geben göttliche Offenbarungen kund. Es handelt sich um nichts Geringeres als die Wiederkunft des Herrn als Heiliger Geist. Durch besonders von Ihm auserwählte und vorbereitete Werkzeuge (das Wort im spanischen Text ist: "portavoz" soviel wie Stimmträger, Wortvermittler, Sprachrohr) übergab Christus große Wahrheiten, um uns den Sinn unseres irdischen Lebens zu erklären, um uns nicht verstandene oder unbekannt gewesene Geheimnisse des Geistes zu offenbaren, und um uns Trost, Kraft und Richtlinien zu geben inmitten eines wachsenden Chaos, das schwere Heimsuchungen für die gesamte Menschheit bringt mit dem Ziel ihrer Läuterung. Es ist die ewige, gleichbleibende Botschaft Gottes an Seine Kinder: in der Ersten Zeit durch Mose und die Propheten und in der Zweiten Zeit durch Jesus und seine Jünger. Wenn uns die Botschaft in der jetzigen Dritten Zeit als neu erscheint, so deshalb, weil viele nicht-verstandene Worte der Ersten und Zweiten Zeit erklärt werden, und weil uns der Herr weiterleitende geistige Erkenntnisse erschließt, die Er uns damals nicht geben konnte. ("Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen." Joh. 16,12.)

Jede Unterweisung ist in viele Verse eingeteilt und jeder Vers ist nummeriert; dies dient nicht nur der genauen Bezugnahme auf eine Textstelle, sondern soll auch schon äußerlich zeigen, dass es sich nicht um eine leichte Lektüre handelt; vielmehr muss der Inhalt mit gesammelten Sinnen und mit Bedacht gelesen, studiert und ergründet werden. Hernach muss aber das Wichtigste folgen: die Ausführung, die Tat.

Der aufmerksame Leser wird feststellen, dass viele Gedanken und geistige Lehrsätze sich öfters wiederholen, wenn auch meistens mit unterschiedlichen Worten oder unter anderen Gesichtspunkten. Dies hat verschiedene Gründe: Erstens wurden die Unterweisungen im Laufe von vielen Jahren in Dutzenden von Versammlungsstätten gegeben. Zweitens waren dabei verschiedene Wortvermittler tätig, und je nach der geistigen Reife des Instruments konnte sich das Wort Gottes kundtun. Und schließlich wurden die Lehransprachen nicht in geschlossenen Zirkeln gehalten, sondern öffentlich vor einem einfachen Publikum, sodass immer wieder Neulinge hinzukommen konnten, weshalb der Herr für dieselben in Seinem Wort die Grundbegriffe wiederholen musste.

Heute dürfen wir uns an den Wiederholungen nicht stoßen, sondern sie sollen uns Gelegenheit geben, die göttlichen Gedanken tief in uns einzuprägen. Und außerdem bekräftigen die Wiederholungen, dass die Unterweisungen von Gott kommen; denn trotz der Vielzahl von Orten, in denen sie gegeben wurden, und der vielen Wortvermittler zeigt sich die Einheit des Wortes.

Es wäre verhängnisvoll für die ganze Menschheit, wenn sie aufgrund materiell missdeuteter Weissagungen — ebenso wie das Volk der Juden vor nahezu 2000 Jahren — die hilfreiche Hand Gottes ausschlagen und taub bleiben würde gegenüber der Stimme Ihres Herrn, die sich in diesem unverkennbar echten und wahren Gotteswort an jeden einzelnen Menschengeist wendet und ihn zur Besinnung, Umkehr und Vergeistigung aufruft. Die gleiche Stimme wird einst von einem jeden von uns Rechenschaft fordern, wie weit er ihren liebevollen Mahnungen und Weisungen nachgekommen ist.

In dem Werk "Buch des Wahren Lebens" ist das Hauptthema der Geist, weshalb dies Wort in verschiedenen Verbindungen sehr oft zu finden ist. Was Ist unter "Geist" zu verstehen? — Im heute üblichen Sprachgebrauch und in den Wörterbüchern wird das Wort "Geist" im Sinne der Fähigkeit zu denken angewandt, also: Verstand, Intellekt, Idee, Klugheit etc. — In den vorliegenden Unterweisungen, ebenso wie in der Bibel, hat das Wort Geist eine andere Bedeutung, und Jesus hat sie klar herausgestellt, als Er sagte: "Gott ist Geist, und die ihn anbeten, müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten" (Joh. 4, 24). Die ewige Urkraft, Gott, ist reiner Geist, ohne Gestalt — was jedoch nicht ausschließt, dass Er sich Seinen Kindern in besonderen Fällen auch in menschlicher Gestalt, als Vater, offenbart. Die wesentlichste Eigenschaft Gottes ist die Liebe, und getrieben von dieser Liebe schuf Er aus sich andere Geistwesen, um ihnen Seine Liebe schenken zu können. Diese Geister, Funken aus Gottes Geist und in begrenztem Maße mit den gleichen Eigenschaften wie Gott, erfüllten den unendlichen Raum, bis sie wegen ihres Hochmuts und Ungehorsams sich selbst von Gott trennten und daraufhin in einen materiellen Körper gebettet wurden, um den Heimweg wieder antreten zu können. Der wesentliche Teil des Menschen ist daher sein Geist, der Funke des göttlichen Geistes in ihm. Kurz zusammengefasst folgt daraus:


Gottes Geist = Liebe, Weisheit und Macht.

Menschlicher Geist = Gottes Geistfunken im Menschen.

Geister = Urgeschaffene Engelsgeister sowie menschliche

Geistwesen, seien sie noch im materiellen Körper

(inkarniert) oder außerhalb desselben (desinkarniert).


Die göttlichen Offenbarungen erfolgten in Mexiko in spanischer Sprache. Bei der Übersetzung ins Deutsche wurde mit großer Behutsamkeit vorgegangen, damit der geistige Sinn in jedem Fall wiedergegeben wurde. Die Übersetzer haben sich weitgehend auch in der Wort- und Satzbildung an den Originaltext gehalten, weshalb sich zuweilen etwas ungewöhnliche Ausdrücke und Satzkonstruktionen ergaben. Nur in verhältnismäßig wenigen Fällen mussten wir eine freiere Übersetzung wählen, um im Deutschen eine gefällige Ausdrucksform zu finden, jedoch der geistige Sinn blieb immer treu gewahrt.

Die pdf-Datein enthalten zum besseren Verständnis kurze Erläuterungen als "Fußnoten" und wurden, mit Sternchen gekennzeichnet, direkt hinter dem Vers platziert. Sinngemäße Wortergänzungen des Textes wurden in Klammern gesetzt. Längere Fußnoten befinden sich als Anmerkungen im Buchanhang.

Zum Studium der Unterweisungen Christi in dem Werk Buch des Wahren Lebens ist es nicht unbedingt erforderlich, die Bände der Reihe nach zu lesen, d. h. mit Band I zu beginnen, denn nicht nur jeder einzelne Band, sondern schon jede Unterweisung enthält eine in sich abgeschlossene und verständliche Lehransprache Christi.

Jede dieser Unterweisungen stellt eine harmonische Einheit der göttlichen Belehrungen dar, seinerzeit zwar gerichtet an die Hörerschaft in Mexiko, sind sie jedoch — wie darin mehrfach betont wurde — ein Vermächtnis für die gesamte heutige Menschheit und für zukünftige Generationen.

Nicht der Buchstabe des göttlichen Wortes, sondern sein tiefer, innerer Sinngehalt erhebt den Menschen und ist Nahrung und Balsam für seinen hungernden Geist. Gleichzeitig dient es als Richtschnur für sein Verhalten im täglichen Leben.

Das Hören des göttlichen Wortes ist der erste Schritt auf dem Weg zur Vollkommenheit. Es erweckt in uns den Herzenswunsch, das Gehörte zu verinnerlichen und in unserem täglichen Leben anzuwenden, so dass wir das göttliche Gebot erfüllen können, welches uns schon vor 2000 Jahren durch Jesus gegeben wurde: "Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten wie dich selbst." Dies ist der wahre Gottesdienst, welcher zum inneren Frieden und damit zum Frieden in der Welt führt.

Da ein einziges irdisches Leben im allgemeinen nicht ausreicht, um "vollkommen wie unser himmlischer Vater zu werden", haben wir durch das Gesetz der Reinkarnation — ein Gesetz der göttlichen Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit — die Möglichkeit der schrittweisen Entfaltung unseres Geistes und der Wiedergutmachung erhalten.

In vielen Unterweisungen ermahnt uns der Göttliche Geist, wie wichtig das wahre geistige Gebet für uns ist, um Gott immer näher zu kommen, mit Ihm schließlich von Geist zu Geist zu kommunizieren und auch alles in unserem täglichen Leben in seine Hand zu legen.

In der Zweiten Zeit lehrte uns der Göttliche Geist durch den Mund Jesu das Vaterunser. In der heutigen Dritten Zeit empfiehlt Gott uns ein noch kürzeres Gebet, das alles enthält, welches wir nicht einmal laut aussprechen müssen, sondern tief empfunden in unserem Herzen als inneres Sehnen an unseren Himmlischen Vater richten dürfen: "Herr, Dein Wille geschehe an mir."

Die Kommission, welcher die Zusammenstellung dieses Sammelwerkes anvertraut ist, widmet dieses Offenbarungswerk im Namen des Herrn allen Menschen guten Willens in der Welt, die von dem Wunsche beseelt sind, mittels des Studiums der göttlichen Offenbarungen und der Ausübung der Lehre des Göttlichen Meisters die Erhebung ihres Geistes zu erlangen. Jeder, der in seinem Innern den Wunsch fühlt, die Lehren des Sechsten Siegels zu leben, welche in dieser Ära des Geistes der Wahrheit empfangen wurden, sollte den geistigen Sinngehalt, der in diesem Werk enthalten ist, bis auf den letzten Tropfen auskosten. Dann wird aus seinem Herzen eine Bitte an die ganze Menschheit hervorbrechen und ein Satz die zartesten Saiten des menschlichen Herzens erklingen lassen.






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2. Die Notwendigkeit göttlicher Offenbarungen

Zu allen Zeiten hat Gott sich der Menschheit kundgetan, uns durch sein Wort getröstet, uns seine Gebote gegeben und uns Belehrungen über seine Schöpfung und unser Dasein vermittelt.

Immer wenn die Menschen in vorchristlicher Zeit diese göttlichen Unterweisungen vergaßen, sandte Gott ihnen seine Propheten, um sie an seine Gesetze zu erinnern.

Als die Menschen aus diesen Zehn Geboten mehr als 600 menschliche Regeln geschaffen hatten, sandte Gott Jesus, durch dessen Mund Christus, das Göttliche Wort sich kundtat, welcher die Zehn Gebote in ein einziges Gebot zusammenfasste: "Liebe Gott über alle Dinge und deinen Nächsten wie dich selbst."

Erneut vergaßen die Menschen diese schlichte, erlösende Empfehlung Gottes. Grausame Kriege und unmenschliche Verfolgungen bis zum heutigen Tag sind der traurige Beweis dafür.

Durch Vermischung der göttlichen Wahrheit mit menschlichen Dogmen, durch übermäßige Betonung äußerer Riten und Zeremonien sowie durch falsche, menschliche Auslegungen des reinen göttlichen Wortes leben heute viele Menschen in einer Art geistiger Versklavung.

Deshalb war und ist es notwendig, dass Gott sich heute erneut mit aufklärenden und ermahnenden Worten an die Menschheit richtet. Dies geschah während einer Dauer von 66 Jahren (1884-1950) in Mexiko — an mehr als hundert Versammlungsstätten gleichzeitig, wo sich das einfache Volk Sonntag für Sonntag traf, um den erhebenden und belehrenden Worten Gottes zu lauschen.

Zeitzeugen dieser Zusammenkünfte berichteten, dass diese göttlichen Worte wie ein Strom kristallklaren Wassers aus dem Munde der Übermittler, Stimmträger genannt, flossen, und zwar zwei bis drei Stunden ohne jegliche Unterbrechung und ohne den kleinsten Versprecher.

Wer den Sinngehalt des göttlichen Wortes mit reinem und vorurteilsfreiem Gemüt aufnahm, spürte die Gegenwart des Herrn und die unendliche Liebe des Himmlischen Vaters.

Menschheit, Ich suche Deine Versöhnung. Ihr lebt nicht in Meinem Gesetze. Zerstört ist die Harmonie zwischen euch und eurem Gotte und allem Geschaffenen. Ihr liebt euch nicht als Geschwister, und dies ist das Geheimnis des Glücklichseins, das euch Jesus offenbarte. Doch wenn ihr die Harmonie unter euch verloren habt — glaubt ihr dann, sie mit den Naturreichen der Schöpfung bewahren zu können? Die Hand des Menschen hat das Gericht über sich heraufbeschworen. In seinem Gehirn tobt ein Sturm, in seinem Herzen wütet ein Unwetter, und all dies offenbart sich auch in der Natur. Ihre Elemente sind entfesselt, die Jahreszeiten werden unfreundlich, Plagen kommen auf und mehren sich, und zwar deshalb, weil eure Sünden anwachsen und Krankheiten bewirken, und weil die törichte und vermessene Wissenschaft nicht die Ordnung anerkennt, die vom Schöpfer bestimmt wurde. Wenn Ich euch dies nur sagen würde, würdet ihr es nicht glauben. Es ist daher notwendig, dass ihr das Resultat eurer Werke mit den Händen greifen könnt, damit ihr davon enttäuscht seid. Gerade jetzt habt ihr diesen Augenblick eures Lebens erreicht, in welchem ihr das Ergebnis all dessen erlebt, was ihr gesät habt. (100, 5-7)

Die Erde durchläuft eine Periode der Göttlichen Gerechtigkeit, in der die Menschheit ihre böse Saat ernten muss. Dadurch erlebt sie ihre Läuterung, denn sie muss sich ändern und wieder den Weg zurück zu Gott finden. — Die Erdoberfläche wird Veränderungen erfahren, wobei viele Menschen ihr Leben verlieren werden, jedoch der Planet wird nicht untergehen.

Nach dem gewaltigen Reinigungsgewitter wird der Regenbogen des Friedens wieder erscheinen.

Volk, bleibe beständig in Meiner Lehre, und wahrlich Ich sage dir, drei Generationen nach der deinigen wird der Geist deiner Nachkommen eine große Vergeistigung erreicht haben. Suche die wahre Erhebung, und danach wird es die ganze Menschheit tun, denn eure Welt ist nicht dazu verdammt, ewig ein Tal der Tränen, ein Land der Sünde, eine Hölle der Unzucht und des Krieges zu sein. Der "Tag des Herrn" ist schon bei euch, Mein Schwert der Gerechtigkeit wird die Verderbtheit treffen. Was wird geschehen, wenn Ich den bösen Samen zerstöre, das Laster und den Hochmut? — Und stattdessen Schutz biete dem Samen des Friedens, der Eintracht, der Erneuerung und des wahren Glaubens an Mich? Die Welt wird sich wandeln müssen; der Mensch wird sich ändern, wenn einmal seine geistige Hingabe an Gott und sein Leben besser sind. (87, 9)

Folgende klare Worte finden wir in Unterweisung 123, Vers 1-10 über seine Wiederkunft des Herrn sowie die Art der Kundgabe mittels der Stimmträger in dieser heutigen Dritten Zeit:

Mein Wort ergießt sich unerschöpflich über euch. Ich bin Christus, der in der Zweiten Zeit unter den Menschen wohnte und der erneut zu euch herabkommt, um von sich selbst Zeugnis abzulegen und damit Seine Verheißung und Sein Wort zu erfüllen; damals bestätigte Ich mit Meinen Werken das Gesetz, das der Vater dem Mose diktierte, welcher nicht nach seinem eigenen Willen handelte, noch nach dem der Menschen, sondern nach dem Willen des Ewigen; deshalb sage Ich euch, wenn Ich das, was Mose sprach, nicht aufhob, so werde Ich jetzt auch nicht das aufheben, was Ich euch in Jesus lehrte.

Ich bin bei euch, denn dies versprach und kündigte Ich Meinen Jüngern an, als Ich bei einer bestimmten Gelegenheit von ihnen umgeben war und sie Mich auf folgende Weise fragten: "Meister, Du hast gesagt, dass Du scheiden wirst, aber dass Du hernach wiederkommen wirst. Sage uns: Wann wird das sein?" Ich sah, dass ihre Einfalt und das Verlangen nach Wissen sie die geheimen Ratschlüsse ihres Herrn erforschen ließ. Dennoch sprach Ich liebevoll zu ihnen: "Wahrlich, der Tag ist nicht ferne, an dem Ich zu den Menschen zurückkomme", womit Ich ihnen begreiflich machte, dass Meine Gegenwart dann im Geiste sein würde, und gab ihnen zugleich die Zeichen bekannt, die Mein nächstes Kommen ankündigen würden. Jene Zeichen würden Kriege, Chaos und großes Leid auf der ganzen Erde sein. Doch wahrlich, Ich sage euch, gerade so, inmitten eines Chaos, war Mein Kommen in dieser Zeit. Hier bin Ich, ihr Menschen, mit einer Botschaft des Lichtes und des Friedens für euren Geist, aus dem Ich nun eine (geistige) Arche machen werde, in die alle gläubigen Menschen, die sich retten wollen, gelangen, wo die Menschheit Zuflucht finden kann. Diese Arche wird festgefügt sein durch den Glauben, die Hoffnung und die Liebestätigkeit derer, die Mir nachfolgen, und wird geistige Ähnlichkeit mit jener haben, die Noah anvertraut war, als die Naturgewalten entfesselt waren.

In welcher Zeit lebt ihr? Denkt darüber nach und seid euch bewußt, dass Ich euch Meine Lehre in drei Zeitaltern gegeben habe. Das erste war jenes des Gesetzes, das zweite das der Liebe, und das dritte, welches das gegenwärtige ist, entspricht der Weisheit.

Ein einziger Geist, welcher der Meine ist, ist immer bei euch gewesen. Doch wenn Ich ihn in drei verschiedenen Phasen offenbart habe, so bedenkt, dass die Formen, in denen Ich Mich in der ganzen Schöpfung manifestiere, unendlich und gleichzeitig vollkommen sind.

ln der Ersten Zeit habt ihr den Vater als Richter und Gesetzgeber kennengelernt. In der Zweiten Zeit ließ Ich "Mein Wort" in Jesus Mensch werden, und Sein Wort sprach mit göttlicher Wahrheit. Christus ist "Das Wort", derselbe, der den Menschen sagte: "Wer den Sohn kennt, kennt den Vater". Jetzt seid ihr in der Dritten Zeit, in der Ich Meine Weisheit auf euch ergieße.

In Erfüllung Meiner Verheißung bin Ich im Geiste gekommen, auf der sinnbildlichen "Wolke", welche eure Geistwesen bei ihrer Erhebung zu Mir bilden, und errichte in den Herzen der Menschen den wahren Tempel.

Wenn ihr Mich durch diese Stimmträger hört, so denkt nicht, dass Mein Geist sich in diesem kleinen und unreinen Körper niederlässt. Ich habe euch schon gesagt, dass es euer Verstandesorgan ist, auf das ein Strahl Meines Lichtes herabfällt, welcher göttliche Inspiration ist, welcher Weisheit und Liebe ist.

Erfasst das Wunder dieser Mitteilung und erkennt, dass über das Verstandesorgan dieser ungebildeten Geschöpfe und deren Lippen das Wort kommt, das den Unwissenden erleuchtet und den Sünder bekehrt, so dass er in seinem Herzen eine Gott würdige Heimstätte errichtet und ihm den Schlüssel des Glaubens gibt, welcher die Pforte zur Weisheit öffnet.

Mit unendlicher Geduld wartete Ich auf die Zeit, in der die Entwicklung eures Geistes euch ermöglichen würde, Meine Mitteilung durch das Verstandesorgan des Stimmträgers zu begreifen, als eine Vorbereitung für die vollkommene Verbindung zwischen Meinem Geist und dem euren.

Dies ist der Grund, weshalb der Stimmträger Mein Wort ausspricht, ohne dass sein Gehirn sich ermüdet oder seine Kehle heiser wird. Denn Ich bin es, Der jene Lippen bewegt, um Meinen Aufruf an die Menschen gelangen zu lassen. Ich lade sie ein, unter dem Schatten des Lebensbaumes auszuruhen und die Frucht des ewigen Lebens zu essen. (123, 1-10)






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3. Geschichtlicher Werdegang, Übersetzung, Veröffentlichung

Zu allen Zeiten hat Gott sich der Menschheit offenbart — in der Vergangenheit wie auch heute.

Die reinste und höchste Form der Kommunikation zwischen Gott und dem Menschen ist die von Geist zu Geist. Da aber die Mehrzahl der Menschen dafür innerlich nicht zubereitet waren und sind, hat Gott sich Übermittler genommen, die sein Heiliges Wort in Form von Gesetzen, Kundgaben und Unterweisungen dem Volke offenbarten:

In der Ersten Zeit durch Moses, die Patriarchen und Propheten.

In der Zweiten Zeit durch Jesus, seine Jünger und Apostel.

In der Dritten Zeit — der heutigen Zeit — durch eine Vielzahl von Stimmträgern während der Jahre 1884 bis 1950 in Mexiko.

"Dies ist die angekündigte Zeit, in der Ich zur Menschheit sprechen musste, und Ich will, dass ihr in Erfüllung meiner Prophezeiungen mit diesem Worte, das Ich euch gegeben habe, Bücherbände zusammenstellt, ...." (6, 52)

Die Kundgaben in Mexiko wurden von Gottes Hand weise vorbereitet. Im Jahre 1866 offenbarte sich zunächst der Geist des Propheten Elias durch den Verstand von Roque Rojas und sagte: Ich bin der Prophet Elias, jener der Verklärung auf dem Berg Tabor. Er eröffnete den Versammelten, dass die Dritte Zeit, das Zeitalter des Heiligen Geistes, seinen Anfang nimmt. Einige Jahre später, nachdem die Gemeinschaft gewachsen war und Christus sich Werkzeuge vorbereitet hatte, offenbarte Er sich im Jahre 1884 zum ersten Mal durch den menschlichen Verstand Seines auserwählten Werkzeuges Damiana Oviedo.

Sonntag für Sonntag trafen sich Menschen aus dem einfachen Volk in schlichten Versammlungsstätten, um für etwa zwei Stunden der göttlichen Botschaft zu lauschen. Als Sprachrohre (portavozes) bediente sich Gott der zahlreichen Stimmträger (Propheten der heutigen Zeit), welche in einem erhobenen Gemütszustand den Strahl des göttlichen Wortes hörbar machten.

Lassen wir den Herrn selbst über jene außerordentlichen Ereignisse zu uns sprechen:

Wisset ihr von jener "Wolke", auf der Mich Meine Jünger aufsteigen sahen, als Ich Mich ihnen zum letzten Mal zeigte? — Zu Recht steht dann geschrieben, dass Ich auf der Wolke von neuem kommen würde, und Ich habe es erfüllt. Am 1. September 1866 kam Mein Geist auf der symbolischen Wolke, euch vorzubereiten, um die neuen Belehrungen zu empfangen. Später, im Jahre 1884, begann Ich, euch Meine Unterweisungen zu geben. Ich kam nicht als Mensch, sondern geistig, begrenzt in einem Lichtstrahl, um denselben auf dem menschlichen Verstand ruhen zu lassen. Dies ist das nach Meinem Willen erwählte Mittel, um in dieser Zeit zu euch zu sprechen, und Ich werde euch den Glauben anrechnen, den ihr an dieses Wort habt, denn es wird nicht Moses sein, der euch durch die Wüste führt in das Verheißene Land, und auch nicht Christus als Mensch, Der euch Sein Wort des Lebens hören lässt, als ein Weg der Rettung und der Freiheit. Es ist jetzt die menschliche Stimme dieser Geschöpfe, die zu euren Ohren dringt, und es ist notwendig, sich zu vergeistigen, um den göttlichen Sinn zu finden, in dem Ich gegenwärtig bin; deshalb sage Ich euch, dass euer Glaube an dieses Wort von Mir anerkannt wird, weil es durch unvollkommene Wesen gegeben wird. (236, 50)

Nach Gottes Willen dauerten die Kundgaben in Mexiko bis zum Ende des Jahres 1950.

Diese göttlichen Offenbarungen, Botschaften oder Unterweisungen wurden in den letzten zehn Jahren vor 1950 mitstenographiert und protokolliert. Nach 1950 wurden aus dieser riesigen Anzahl von Protokollen 366 Unterweisungen ausgewählt und in dem großen 12-bändigen Werk Libro de la Vida Verdadera (Buch des Wahren Lebens) veröffentlicht.

Nach 1975 übersetzten Walter Maier, der von 1943 bis 1950 an den sonntäglichen Versammlungen teilgenommen hatte, und Traugott Göltenboth Band I bis Band V ins Deutsche und veröffentlichten sie im Reichl Verlag. Nach dem Tod von Walter Maier 2001 wurde Band VI von Traugott Göltenboth fertiggestellt und 2004 veröffentlicht.

Die Bände VII bis XII wurden anschließend ebenfalls von Traugott Göltenboth übersetzt und in den Jahren 2014 bis 2016 durch den Buchdienst zum Leben veröffentlicht.






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4. Zeitzeuge Walter Maier, Ansprache des Herrn
an 20 Deutsche

Walter Maier erzählt mit eigenen Worten über seine Erlebnisse sowie seine Aktivität nach seiner Rückkehr in Deutschland:

Ich hatte das Glück, im Jahre 1930 nach Mexiko zur beruflichen Weiterbildung zu gehen. Während vieler Jahre genoss ich die Freuden einer neuen Welt und die beruflichen Erfolge. Während auf verschiedenen Kriegsschauplätzen das große Völkerringen tobte, kam ich im Jahre 1942 in der Hauptstadt von Mexiko in Kontakt mit den Göttlichen Kundgaben und fühlte mich sofort von ihnen angesprochen. Trotzdem ergründete ich die Botschaften anfangs kritisch, bis ich bald feststellte, dass es echte Offenbarungen des Himmlischen Vaters waren. Ich war dann ein eifriger Zuhörer und persönlicher Zeuge derselben.

Es gab eine Zeit, da waren wir eine Gruppe von bis zu 20 Deutschen innerhalb der mexikanischen Gemeinde, welche die sonntäglichen Vormittags-Unterweisungen des Göttlichen Meisters anhörten, inmitten der mexikanischen Gemeinde. Man kannte uns und achtete uns als die "Ausländer". Besonders zwischen den Jahren 1942 bis 1945, als der 2. Weltkrieg mit seinen Grausamkeiten tobte, fanden wir Deutsche in der mexikanischen Gemeinde Geborgenheit und Trost in den Worten Christi. Denn auf uns allen lastete schwer das Kriegsgeschehen, und das bittere Los unserer fernen Heimat schmerzte uns. Nur Gott allein weiß, wie viele Tränen vergossen wurden und wie viele ernsthafte Gebete zu Ihm aufstiegen. In diesen Jahren geschah es, dass bei verschiedenen Gelegenheiten, jedoch immer unerwartet, der Herr sich im Verlauf Seiner Unterweisung direkt an die anwesenden Deutschen wandte.

Er tröstete und ermahnte uns anzuhalten im Gebet und auszuharren, denn wenn Seine Stunde gekommen ist, wird Er den Krieg beenden, und dann wird — früher und schneller als von den Menschen erwartet — der Wiederaufbau unserer Heimat stattfinden. Aber gleichzeitig ermahnte Er auch, nicht wieder hochmütig eigene Wege zu gehen, sondern unseren Willen unter den Seinen zu stellen, denn wir hätten noch große Aufgaben in Seinem Werk zu erfüllen. Auch forderte Er die aufmerksam lauschende mexikanische Gemeinde auf, sich nicht als Richter zu erheben, denn von den Hintergründen des Krieges verstünden sie nichts. Diese Worte waren Balsam für unsere Wunden, denn als Deutsche litten wir unter der weltweiten Anschuldigung, die Hauptverantwortlichen des Krieges zu sein.

Es hat seine tiefe Bedeutung, dass in den mexikanischen Gemeinden der Geisteslehre fast nur Deutsche als Ausländer Zuhörer waren. Der Grund ist, dass gemäß der Aussage des Göttlichen Meisters ein großer "Samen Israels" im deutschen Volk vorhanden ist, d.h. dass diese Menschengeister vor langer Zeit im jüdischen Volk inkarniert waren. Nur Gott kennt diese Wesen, die in allen Völkern und Religionen verstreut sind, und in dieser Dritten Zeit sammelt Er sie geistig und bildet mit ihnen Sein Geistiges Israel.

Im Nachfolgenden soll die Ansprache Christi an die Deutschen während der Unterweisung am 6. Mai 1945 einem weiteren Kreis von Lesern zur Kenntnis gebracht werden:

Seid gesegnet, Meine vielgeliebten Kinder, Ich heiße euch willkommen. Siehe, gesegnetes Volk Israel, in deiner Mitte befinden sich diese Meine sehr geliebten Kinder. Ich will, dass sie an deiner Brust die Wärme Meines Geistes, die Achtung und Bruderliebe finden. Ich will, dass sie sich nahe, sehr nahe an dein Herz schmiegen dürfen. Denn bedenkt, dass Ich ihnen eine große Aufgabe anvertraut habe. Habt Barmherzigkeit mit ihnen, so wie Ich barmherzig bin mit euch.

Sei kein Richter, gesegnetes Volk, denn wahrlich, Ich sage dir: Von dem, was derzeit auf der Welt geschieht, weißt du nichts, nur Ich weiß es; denn du siehst und beurteilst die Dinge nach deinem Verstandesvermögen. Doch hinter allem Geschehen ist Meine Hand, ist Meine Gerechtigkeit, sind Meine Göttlichen Ratschlüsse von Anbeginn der Ewigkeit, die keinen Anfang hat. Was kannst du also recht beurteilen, und was kannst du schon wissen? Im Schoße dieses (deutschen) Volkes gibt es viele Samen Israels, eine große Aussaat Judas, jenes Volksstammes, der in der Ersten Zeit zu den Waffen griff, um dem Volk Israel eine Bresche zu schlagen, einen Weg nach Kanaan zu öffnen. Jetzt griff es zu den Waffen, um sich gegenüber der Welt einen Weg zu bahnen. Doch Ich habe es niedergerungen, habe es aufgehalten und ihm gesagt: Nicht, weil du das Schwert Judas trägst, darfst du dich in der Welt als Überheblicher aufspielen. Besinne dich und harre aus, denn Ich werde dich, der du immer an Mich geglaubt hast, erheben. Ich werde dir dein Brot, dein Heim geben. Ich werde dich den andern Völkern ebenbürtig machen, und diese dir gleich. Niemand wird weniger wert sein, niemand wird mehr wert sein. Die Zeit wird kommen, und der Letzte wird aufgrund seiner Demut wieder der Erste sein. Darum sage ich euch: Hört nur auf Mein Wort, ergründet es und lasst eure Lippen schweigen. Doch ihr, Meine sehr geliebten Kinder (gemeint die deutschen Zuhörer), kommt zu eurem Heiland, nicht zu eurem Richter. Euer Gebet ist wie ein Brandopfer, wie eine duftende Essenz zur Höhe Meines Thrones aufgestiegen. Tag für Tag und Nacht für Nacht ist euer Geist wie ein Wächter eures Volkes, eurer Nation gewesen. Ach, wenn doch Mein Volk Israel aus dieser Nation (Mexiko) wie ihr seine geistige Pflicht erfüllen würde — wie weit könnte es schon fortgeschritten sein! Doch seid deshalb nicht eitel, erfüllt weiterhin eure Aufgabe und habt auch in Zukunft jenen Eifer, jene Liebe und Achtung untereinander, denn ihr kennt nicht die Stunde, in der Meine Hand euch aussendet. Ich werde dann den Weg bereiten, und ihr werdet vorwärtsschreiten.

Ich habe euch schon einmal Jose anvertraut (Leiter der Gemeinde), und ein weiteres Mal befehle Ich euch ihm an. Warum? Damit er euch zu Gesandten Meines Trinitarisch-Marianischen Geisteswerkes zubereitet, das in dieser Dritten Zeit in dieser Mexikanischen Nation erschienen ist, und damit er euch mit dieser Kennzeichnung, mit diesem Werk, mit dieser Liebe, mit diesem Eifer und mit diesem Gesetz aussendet, und damit, wenn ihr euch in fernen Völkern befindet, ihr euch mit meinem Sohn Jose in Verbindung setzen könnt, und er voller Freude die wohltönende Glocke eures Herzens anschlägt und Hosianna singt, weil der Samen in ein fremdes Land ausgesät wurde und der Augenblick kommen wird, an dem Mein Wort in jenem Land verkündet wird. Wann wird dieser Augenblick kommen? Wenn ihr sicheren Schrittes vorangekommen seid und Meine Unterweisung empfangen habt. Bleibt immer mit Meinem Volk verbunden (gemeint ist zunächst die Gemeinde in Mexiko), bewahrt Sanftmut und Demut. In diesem Augenblick lasse Ich euch noch einmal die Wärme meines Schoßes fühlen. Bleibt gesund und wohlauf. Seid nicht furchtsam, durch euch werden Tausende und Abertausende Meinen Segen erlangen, nicht nur aus eurer Nation. Bittet Mich nicht nur für sie, bittet Mich für alle. In diesem Augenblick gewähre Ich eurem Geiste eine höhere Entwicklungsstufe, und Ich erhebe den Geist eurer Schutzengel in eine höhere Geistessphäre, jene Geister voll Macht, die Ich für euch zubereitet habe. Jene Beschützer werden fernerhin bei euch sein, hier und in jener Nation.

Seid unbesorgt, Meine Kinder, nur das Schlechte und das Unkraut wird ausgerissen werden. Ich werde den Weizen verschonen, Ich werde die guten Pflanzen bewahren, und ihrer werde ich mich bedienen, und sie werden Frucht tragen. Wann? Wenn ihr soweit seid, sie zu betreuen, denn dies ist Mein Wille.

Nehmt hin Meine Kraft, empfangt Meinen Frieden und harret aus im Wachen und Beten. Bleibt weiterhin mit Meinem Sohn Jose vereint, damit ihr — wenn der Augenblick gekommen ist — unter seiner Anordnung voll Gehorsam eure Aufgabe erfüllt gemäß Meinem Willen.

Um was bittet ihr Mich für jene Orte (in eurer Heimat)? Ja, es ist in Wahrheit dasselbe, um was ihr Mich schon so oft gebeten habt: Frieden, Vergebung, Heilbalsam und Gerechtigkeit, und wahrlich Ich sage euch: Ich, der Ich die Göttliche Gerechtigkeit bin, die Liebe, der Balsam, das Vollkommene Ohr, nahe Mich in diesem Augenblick den Menschen und bedecke sie mit Meiner Hand, ziehe sie auf Meinen Schoß und lasse aus Meiner Seite Blut fließen, welches Balsam ist, um viele Kranke zu heilen.

Geister, die ihr vom Jenseits aus auf diese Fürbittenden blickt — seht, wie viel ihr erreicht habt und noch immer erreicht. Empfange das Licht, o Geistige Welt, Ich entferne die Schatten, die Ketten und das Blut. Ich durchflute dich mit Frieden in Meinem Namen, der Ich bin Vater, Sohn und Heiliger Geist.

Fahret fort im Wachen, Meine vielgeliebten Kinder, harret aus im Leiden, am Ende werdet ihr voller Jubel sein. Ihr werdet nochmals weinend zu Mir kommen, aber dann werde Ich euch sagen: Vertreibt die Trauer aus eurem Herzen und erkennt, dass Ich das Leben bin und euch in das (wahre) Leben hineinversetzen werde, denn dies ist Mein Wille.

Macht euch auf, nehmt das Kreuz auf euch und folget Mir nach, Meine sehr geliebten Kinder.

So weit die Worte des Herrn.

Vor elf Jahren, als die Zeit gekommen war, in der ich meine berufliche Tätigkeit in Mexiko zu beenden wünschte, kehrte ich nach Deutschland zurück. Bald danach begann ich mit meinem Freund Traugott Göltenboth den ersten Band in die deutsche Sprache zu übersetzen, um den deutsch-sprechenden Interessenten die gewaltigen Offenbarungen zugänglich zu machen. Der erste Band ist seit längerem übersetzt und erschien vor einiger Zeit im Otto Reichl Verlag, Remagen, unter dem Titel: Buch des Wahren Lebens. Nun ist der zweite Band fertiggestellt, und wir wünschen, dass er ebenfalls seinen segensreichen Weg in die Herzen der deutschen Geistgeschwister finden möge.






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5. Bericht aus dem Leben eines Stimmträgers

Kein anderer wird das tiefe Empfinden sowie das Erlebnis seiner inneren und auch äußeren persönlichen Wandlung besser und überzeugender zum Ausdruck bringen können, als ein direkter Zeitzeuge, der viele Jahre hindurch selbst als Stimmträger bei den göttlichen Kundgebungen in Mexiko mitgewirkt hat:

Eben hatte ich mein 21. Lebensjahr vollendet. Seit Jahren war ich an mein Heim gebunden als Opfer einer sehr lästigen Hautkrankheit, die mir nicht gestattete, auch nur für wenige Augenblicke die Wohltat der Sonne oder der frischen Luft zu genießen.

In jenen Jahren der Vereinsamung, die mir wie eine Ewigkeit vorkamen, umso mehr, als ich mich im Morgenrot der Jugend befand, wo man den eitelsten Träumen nachhängt, durchlitt ich keine geringe Krise der Ungeduld und Verzweiflung. Ich muss bekennen, nur das wohlwollende Getragensein durch meine Eltern und Geschwister hat mir in dieser Prüfung eine moralische Stütze geboten, neben der leisen Hoffnung freilich, eines Tages die Gesundheit wiederzuerlangen.

Viele Ärzte nahmen sich meines Falles an, und ich wurde unzähligen Behandlungsweisen unterzogen – alles ohne Erfolg. Ich erinnere mich nur, dass nach jedem Fehlschlag meine Hoffnungslosigkeit wuchs.

Als meine Isolierung, mein Schweigen und meine Einsamkeit täglich unerträglicher wurden, flüchtete ich mich ins Gebet und bemerkte, dass darin mein Geist einen unaussprechlichen Frieden fand, und dass in meinem Herzen die Ahnung eines Vorgefühls aufkam, dass ich binnen kurzem mich aus meiner Gefangenschaft befreit sehen würde.

Meine Gebete zogen sich immer mehr in die Länge, und meine geistige Konzentration wurde immer tiefer. Ich bemühte mich um möglichst häufige Meditationen, denn solange das Gebet andauerte, blieb ich allen Leiden enthoben. Wenn dann die Wonne vorüber war, und ich in die Wirklichkeit meines einsam-stillen und gleichförmigen Lebens zurückfiel, hatte ich immer das Empfinden, als käme ich aus einer anderen Welt, in der sich mein Geist gestärkt und inspiriert hatte. Hier muss ich einschalten, dass ich meine Gebete aus unvorgedachten Augenblickseinfällen formte. Nie werde ich vergessen, wie ich während solcher Entrückungen den Zeitbegriff verlor, und es Augenblicke gab, da mir alles entschwand, was mich umgab. Allerdings erinnere ich mich, dass ich mich in meiner Kindheit — etwa von 12 Jahren an — ohne dass ich mir dies erklären konnte, fast täglich in einer Art Loslösung des Geistes befand, die sich über mehrere Minuten hinzog, während derer ich, vielleicht vom Unterbewusstsein geleitet, wie ein Automat handeln musste. Nie gab es die mindesten Schwierigkeiten, solange dieser eigenartige Zustand währte. Sonderbarerweise löste er anfangs Angst bei mir aus, allmählich aber machte ich mich mit ihm vertraut, während sich das Phänomen im Lauf der Zeit verstärkte.

Meine Krankheit erreichte ihren Höhepunkt. Manchmal war mir, als ob meine Haut unter der Wirkung eines inneren Feuers brannte, das mit nichts zu dämpfen war. Gleichzeitig wurde mein Aussehen immer beklagenswerter.

Eines Tages erschien mein Vater mit der Neuigkeit, er habe das Wort des göttlichen Meisters gehört aus dem Munde eines einfachen Menschen, der gewiss ein Auserwählter Gottes sei. Und zwar in einer dürftigen Versammlungsstätte eines abgelegenen Stadtteils von Mexiko. Ein guter Freund, der schon lange jene Kundgaben bewundere, habe ihn mitgenommen.

Augenblicks hatte ich die Gewissheit, dass Er es war, der Meister, der da mit Hilfe des menschlichen Wahrnehmungsvermögens sprach, um sich den Menschen zu nähern, auf der Suche nach denen, die nach Licht hungerten und nach Gerechtigkeit dürsteten.

Das Wunder, das ich Tag für Tag erwartete, stand vor mir. Er, mit dem ich so oft in meinen Stunden des Schmerzes geredet hatte, war mir nun ganz nahe und wartete auf mich, um mir die Gesundung des Leibes und des Geistes zu schenken.

Ich folgte dem Ruf des Herrn! Es war am Sonntag, den 14. Februar 1934, dass ich zum ersten mal jenen bescheidenen Versammlungsraum betrat, einen von den vielen, wo die göttliche Botschaft zu hören war. Stark beeindruckte mich die Insichgekehrtheit und tiefe Konzentration, mit der die Anwesenden sich vorbereiteten, um das Kommen des "göttlichen Strahls" zu erwarten, der das innere Hören des "Wortträgers" inspirieren sollte, welcher dann das himmlische Wort zu übertragen hatte.

Der Wortträger oder das Werkzeug war bei jener Gelegenheit eine Frau. Eine einfache Frau von, möchte man sagen, gewöhnlichem Aussehen, und von Geburt an blind. Ihre Erscheinung, muss ich gestehen, machte mir keinen besonders angenehmen Eindruck. Umso größer war daher mein Erstaunen, als ihre Lippen sich auftaten und eine Predigt hören ließen von einer solchen Tiefe, so wundervoll und von solcher Weisheit, wie man es sich kaum vorstellen kann, dazu vorgetragen mit einer süßen Stimme voll überraschenden Tonfalls, was der Botschaft einen tief beeindruckenden und bewegenden Akzent verlieh.

Im weiteren Verlauf der Kundgabe vergaßen die Anwesenden der Gegenwart des Wortträgers gänzlich, um sich in die Regionen des Geistes zu erheben und im Vollmaß die göttliche Belehrung zu genießen. Wenn aber während der Kundgabe jemand zufällig die Augen öffnete und den Wortträger beobachtete, so konnte er bemerken, wie jenes an sich armselige und gewöhnliche Wesen sich verklärt hatte in der Erhebung ihres Sinnes, ja, wie in solchen Augenblicken von ihm eine große Schönheit und eine ehrfurchtgebietende Majestät ausstrahlte.

Das göttliche Wort floss von ihren Lippen wie eine unversiegliche Flutwelle, eine Stunde, zwei Stunden, drei und mehr. Das kam alles ohne Stocken, ohne Unterbrechung, fehlerlos, und ohne dass sich die geringste Ermüdung zeigte oder die Stimme heiser oder brüchig wurde. Im Gegenteil schien, je länger die Kundgebung dauerte, die Inspiration an Vollkommenheit zuzunehmen.

Die Gegenwart des göttlichen Meisters war in jenen Augenblicken der Mitteilung so stark spürbar, dass man seine Nähe und Freundschaft ganz greifbar empfand. Er sprach zu jedem Herzen! Er las die verborgensten Gedanken der Anwesenden und berührte die geheimsten Fasern seiner Zuhörer, und zwar ohne irgendjemand zu verletzen oder anzuklagen. Ein jeder fühlte in seinem Herzen, welche Worte vom Meister mit dem forschenden Blick der Liebe und der Weisheit gerade an ihn gerichtet waren.

Die göttliche Mitteilung nahm auf den Lippen des Wortträgers verschiedene Tönungen und Färbungen an. Wenn der Herr als Vater sprach, teilte sich der Stimme Zärtlichkeit, Vergebung und Liebkosung mit; wenn er sich als Meister kundgab, wurde sie tiefgründig und weisheitsvoll, und wenn er den Richter hervorkehrte, dann bekam die Stimme des Wortträgers den Tonfall unendlicher Autorität und Macht, wobei sich die Gerechtigkeit und der göttliche Eifer in so eindrücklicher Weise vernehmen ließen, dass es die Zuhörer wahrlich vernichtend traf und ihnen Tränen der Reue erpresste und sie feste Vorsätze zu Umkehr und Wiedergutmachung fassen ließ.

Ganz klein fühlte ich mich vor solcher Größe und als der allerletzte unter den Versammelten. In meiner Unwissenheit kam mir der Gedanke, der Herr habe sicher meine unbedeutende Anwesenheit gar nicht bemerkt. Schnell jedoch musste ich mich von meinem Irrtum überzeugen und erfahren, dass der Blick des Meisters alle entdeckte. Nach mehreren Monaten häufiger Besuche, mit denen ich nichts anderes bezweckte, als jenes geistige Fest zu genießen, wurde ich an einem unvergesslichen Nachmittag vom Herrn gerufen. Es war der 9. August 1934, an dem ich, ohne dass ich aus meinem Erstaunen herauskam, gekennzeichnet und gesalbt wurde, dem göttlichen Wort als Wortträger zu dienen.

Tiefste Bewegung, die edelsten und abgründigsten Gefühle ergriffen in jenem höchsten Augenblick mein Herz. Was konnte ich in diesem erhabenen Moment dem verweigern, der ein unbeschränktes Recht über seine Kreaturen hat?

Meine Bestimmung war vorgezeichnet. Seit jenem Tag lebte ich nichts anderem, als mein Leben dem so schweren und heiklen Amt zu weihen.

Einige Monate der Vorbereitung, die gleichzeitig meine vollständige physische Gesundung mit sich brachten, dienten der Ausbildung als Wortträger des göttlichen Meisters, dem ich mich seit jener Stunde mit Leib und Geist hingab, bis zum 31. Dezember 1950, an dem das Licht der Gottheit aufhörte, sich in dieser Form kundzugeben.

Wenn wir, die wir Wortträger waren, es unternehmen wollten, über die Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen zu berichten, die uns in jenen Jahren unvergesslichen Kampfes vor den herbeiströmenden Scharen der verschiedenen über unser ganzes Land verstreuten Versammlungsstätten zuteil wurden, müssten wir ganze Bände füllen, denn unsere Laufbahn war eine ununterbrochene Folge wunderbarster Begebenheiten, und es wäre unmöglich, sie innerhalb des begrenzten Raumes zu erzählen, der mir hier zur Verfügung steht.

Doch ist es von äußerster Wichtigkeit zu betonen, dass wir für unsere Vorbereitung kein anderes Buch hatten als das Wort, das von unseren eigenen Lippen floss. Denn es sollte keinerlei Beeinflussung in unseren Verstand eindringen, damit wir mit möglichster Treue die göttliche Botschaft aufnehmen konnten. Wenn wir demütig blieben, zeichnete uns der Herr aus in Liebe und Wohlgefallen vor seinem Volk. Wenn wir uns aber einmal von Eitelkeit oder Egoismus beherrschen ließen, berührte Er uns mit Seiner Gerechtigkeit, indem Er uns für einige Zeit Seine Inspiration entzog, um uns zu zeigen, dass wir ohne Ihn nichts vermöchten, denn ohne Ihn sind wir nichts.

Seit der letzten Mitteilung des Meisters Ende 1950 habe ich nie wieder irgend eine jener eigentümlichen Empfindungen verspürt, wie ich sie während der Ausübung der Mission als Wortträger Jahr um Jahr in meinem Wesen trug.

Von dem genannten Tag an widmete sich eine zahlreiche Gruppe von Brüdern der Aufgabe, die größtmögliche Anzahl von Kundgebungen und Offenbarungen zu sammeln, die der Herr uns gegeben hatte, und welche glücklicherweise mitgeschrieben worden waren. Aus ihnen wurde ein Buch zusammengestellt, das der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollte, und das bis jetzt die Quelle ist, aus der die Menschheit trinken kann von dem Wasser der Wahrheit, die der Meister den Menschen dieser und künftiger Zeit hinterließ als ein Geschenk der Liebe, des Lichts, der Gerechtigkeit und des Friedens.

Man hat von mir ein Zeugnis erbeten, der ich unverdientermaßen ein Wortträger des Meisters während seiner Kundgebung in dieser Form war, und habe versucht, es mit diesen Zeilen zu tun. Ich tat es mit aller Aufrichtigkeit, deren ich fähig bin, mit dem heißen Wunsch, dieses Zeugnis möge als Anreiz dienen und erreichen, Vertrauen und Glauben in denen zu wecken, die dies Buch in die Hand nehmen, das Botschaften enthält, die der göttliche Meister der Menschheit dieser Zeit in Seiner Güte durch ebenso einfache wie unwürdige Vermittler offenbarte.

Gleichzeitig sende ich aus tiefstem Geist einen brüderlichen Gruß im Namen des Herrn meinen Brüdern und Schwestern in Deutschland, deren wunderbares geistiges Erwachen uns der Meister durch seine menschlichen Mittler anzeigte.






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6. Spiritualismus, Religionen, Erdenleben, Geistiges Reich

In den folgenden Original-Auszügen gibt uns der Herr einen Einblick über einige wichtige Themen:

Ich bin zu den Menschen inmitten von Kriegsnachrichten, Ereignissen und Zeichen zurückgekehrt, mit denen Ich mein Kommen voraussagte. Dennoch haben Mich die Menschen nicht gefühlt.

Inmitten dieser Stille, dieser Armseligkeit, dieses Erdenwinkels (Mexiko) lasse Ich derzeit mein Wort durch das menschliche Verstandesvermögen ertönen, rufe die Menschen herbei, erwecke sie zu einem neuen Leben, erneuere sie durch meine überzeugende und liebevolle Unterweisung, erwecke in ihnen ihre schlummernden Fähigkeiten, um sie auf die Wege der Nachfolge ihres Meisters zu erheben.

Ich muss euch sagen, dass Ich euch in dieser Zeit in größerem religiösen Fanatismus und Götzendienst verstrickt antraf als in irgendeiner früheren Zeit, und gleichzeitig euren Geist ärmer an Tugenden als jemals zuvor. Nun frage Ich euch, nachdem ihr Mich Jahr um Jahr mittels dieser Kundgabe gehört habt: Wer hat das Gefühl, dass Ich seine Lebensprinzipien zerstört habe? Wer glaubt, sich verwirrt zu fühlen oder sieht seinen christlichen Glauben zerstört? Wahrlich, Ich sage euch, Ich habe euch nur an das erinnert, was Ich euch in früheren Zeiten offenbarte, weil ihr es vergessen oder verfälscht hattet. Das, was die Menschen euch verheimlicht hatten, habe Ich ans Licht gebracht, und das, was in meiner geheimen Schatzkammer verwahrt war, habe Ich euch offenbart. Dies Zeitalter ist das der geistigen Freiheit. Die Menschen sind durch ihren Geist erleuchtet und werden den sicheren Weg zu wählen verstehen. (188, 33-35)

Verwechselt diese Kommunikation nicht mit jener, die die Menschen aus eigenem Willen herstellen — die einen von der Wissenschaft, andere von der Neugierde, wieder andere von abergläubischen Vorstellungen getrieben. (188, 45)

Ich, der Vater, habe niemanden von meinem Schoße der Liebe und Vergebung zurückgewiesen, nicht einmal die, die sich von der Versuchung betören ließen und in den Abgrund gestürzt sind. Ich habe niemanden verdammt. Weder auf der Erde, noch im "Geistigen Tale" gibt es schutzlose Wesen. Wer von euch könnte von meinem Schoße verstoßen werden, weil er ein Sünder ist und unwürdig, meine Barmherzigkeit zu empfangen? Ich lebe im Herzen des verstockten Sünders, der das Licht meines Göttlichen Geistes nicht empfangen konnte, weil er nicht auf den Ruf geachtet hat, der von der Stimme seines Gewissens ausgeht. Meint ihr, dass Ich Mich wegen seiner Kette von Übeltaten von ihm entfernt habe? Nein, fürwahr. Ich bin der Vater aller Geschöpfe, ohne irgendeines meiner Kinder abzulehnen. Ich bin Liebe, und als liebevoller Vater vernachlässige Ich keinen, mein Volk.

Euch kommt es zu, für den Verirrten zu beten, zu bitten, dass das Licht meines Geistes seinen Geist erleuchtet, damit er erwacht, die Fesseln der Versuchung zerreißt und das Dunkel vertreibt, das ihn blind gemacht hat. (206, 36-37)

Die guten Sämänner des Spiritualismus werden sich nie durch etwas Äußerliches oder Materielles auszeichnen. Weder Gehabe noch Abzeichen, noch irgendeine besondere Sprechweise wird es bei ihnen geben. Alles an ihren Handlungsweisen wird schlicht und einfach sein. Dennoch — wenn sie sich durch etwas auszeichnen, so wird es durch ihre tätige Nächstenliebe und ihre Vergeistigung sein.

Die wahren Prediger des Spiritualismus werden sich nicht durch Redegewandtheit, sondern durch die Weisheit und Schlichtheit ihres Wortes auszeichnen, aber vor allem durch die Wahrhaftigkeit ihrer Werke und die Rechtschaffenheit ihres Lebens.

Erinnert euch daran, dass Ich auf Erden keine äußerlich schöne Sprechweise benötigte, um die Herzen der Menschenscharen gefangen zu nehmen, sondern dass Ich sie durch Liebe, Wahrhaftigkeit, Heilkraft und Weisheit zu erreichen verstand. Dies ist das Vorbild, das ihr nach meinem Willen beherzigen und befolgen sollt.

Auch will Ich nicht, dass ihr eure Religionsausübung auf materielle Andachtsorte beschränkt, denn dann werdet ihr euren Geist gefangen nehmen und ihn nicht seine Flügel ausspannen lassen, um die Ewigkeit zu erobern.

Der Altar, den Ich euch hinterlasse, um auf ihm den Gottesdienst zu feiern, den Ich erwarte, ist das Leben ohne irgendeine Begrenzung, jenseits aller Konfessionen, aller Kirchen und Sekten, weil er im Geistigen, im Ewigen, im Göttlichen gründet. (194, 24-28)

Ich habe zugelassen, dass es auf Erden Religionen gibt, die für den Geist Wege sind, die zu Gott führen. Jede Religion, die das Gute und die Liebe lehrt und die Barmherzigkeit preist, ist gut, weil sie Licht und Wahrheit enthält. Wenn die Menschen in ihnen verkümmern und das, was ursprünglich gut war, in Schlechtes verkehren, geht der Weg unter dem Materialismus und der Sünde verloren.

Daher zeige Ich euch in dieser Zeit aufs Neue meine Wahrheit, welche Weg, Lebensessenz und Gesetz ist, damit ihr dies Gesetz, welches Leuchtturm und Leitstern ist, jenseits der Formen und Riten sucht, jenseits alles Menschlichen. Wer Mich so sucht, wird Spiritualist sein. (197, 10-11)

Die Vereinigung der Religionen wird kommen, wenn der Geist der Menschen sich über den Materialismus, über Traditionen, Vorurteile und den Fanatismus erhebt. Dann werden sich die Menschen in einem einzigen Gottesdienst geistig vereint haben: dem des Guten aus Liebe zu Gott und zum Nächsten. Wenn dies geschieht, wird die Menschheit in eine Periode der Vervollkommnung eintreten. Darum verlange Ich von euch, dass ihr mein Werk durch gute und lautere Handlungsweisen zeigt.

Es darf euch nicht bekümmern, dass ihr die Verwirklichung all dessen nicht mehr miterleben werdet. Aber ihr werdet auf jeden Fall die Genugtuung haben, dass ihr mit eurer Saat zur Errichtung des Friedensreichs beigetragen habt — einer Saat, die im Herzen der kommenden Generationen Frucht bringen wird. (187, 43)

Ich habe euch gesagt, dass der Zeitpunkt kommen wird, an dem das Licht an allen Orten, in allen Ländern, auf allen Kontinenten erscheint. Jenes Licht wird der geistigen Schulung des Menschen entsprechend erstrahlen. Doch durch dasselbe wird sich eine neue und zutreffendere Vorstellung von der Schöpfung bilden, ein neuer Begriff von Spiritualität. Auf diese Weise wird eine neue Etappe geistiger Entwicklung beginnen. (200, 41)

Auch die nun folgenden Auszüge mögen dem Leser einen kleinen Vorgeschmack geben über die klare und erhebende Aussagekraft des göttlichen Wortes:

Sobald ihr begreift, dass ihr auf diese Welt gekommen seid, um Erfahrungen zu sammeln und das göttliche Gesetz der Liebe und der Barmherzigkeit gegenüber euren Nächsten zu verwirklichen, seid ihr in die Harmonie dieses Lebens vorgedrungen. Ihr wisst bereits durch meine Offenbarungen, dass, wer mein Gesetz nicht befolgt, zu dieser Welt zurückkehren muss, bis der Geist die Aufgabe erfüllt, die ihm anvertraut wurde. (228, 54)

Es gibt in euch einen materiellen Teil, der von der Erde ist, und einen geistigen Teil, der vom Himmel ist. Es gibt eine Zeit, in der der Mensch sich als Materie fühlt, und eine Zeit, in der er sich geistig fühlt. Wenn ihr diesen Erdenkörper verlasst und in den geistigen Zustand hinüberwechselt, werdet ihr das verstehen, was ihr jetzt nicht verstanden habt. Euer Körper wird hier bleiben, weil er der Erde angehört. Doch euer Geist wird zu den hohen Regionen emporfliegen, wo ihr weiterhin leben werdet, um eure geistige Entwicklung fortzusetzen. (228, 69)

Die Geistwesen befinden sich auf unterschiedlichen Stufen der Stufenleiter, aber Ich liebe sie alle gleichermaßen und gebe ihnen die Mittel, um zum Gipfel zu gelangen. In gleicher Weise sollt ihr eure Mitmenschen lieben, ohne den Grad der geistigen Aufwärtsentwicklung zu beachten, den sie besitzen. (223, 72)

Alles Geschaffene huldigt Mir, vom Atom bis zum Stern von größten Dimensionen, vom zurückgebliebensten menschlichen Geschöpf bis zum höchstentwickelten Geist. Ihr, die ihr mit allem vertraut seid, was es auf eurer Welt gibt, seht, wie jedes Wesen und jeder Körper eine Aufgabe durchführt und seine Bestimmung erfüllt. In dieser Erfüllung huldigen sie Mir. Es ist der Tribut ihrer Harmonie mit dem Ganzen. Wahrlich, Ich sage euch, alles Geschaffene freut sich an sich selbst, selbst der Fels, der euch wegen seiner Härte und Unbeweglichkeit gefühllos oder tot erscheint. Denn der Geist Gottes, der in allem von Ihm Geschaffenen ist, ist Leben. (229, 53)

Das Reich des Geistes ist unendlich; doch um die Erhebung zu erlangen, die euch ermöglicht, sich seiner zu erfreuen und in ihm zu leben, ist es notwendig, den Weg zu kennen und Licht zu haben, um zu ihm aufzusteigen. Glaubt jedoch nicht, dass Ich euer irdisches Leben geringschätze: nein, Jünger. Weshalb sollte Ich es geringschätzen, da Ich es doch für euch vorbereitet habe! Begreift, dass das Leben auf der materiellen Welt gleichfalls ein Teil des Lebens im geistigen, unendlichen und ewigen Reiche ist. (223, 26)

Wenn ihr diese Erde aus einem Tränental in eine Welt des Glückes umwandeln könntet, wo ihr einander lieben würdet, wo ihr darum bemüht wäret, das Gute zu tun und innerhalb meines Gesetzes zu leben — wahrlich, Ich sage euch, dies Leben wäre in meinen Augen sogar verdienstvoller und hochstehender als ein Dasein voller Leiden, Missgeschicke und Tränen, so große Bereitwilligkeit zum Ertragen desselben ihr auch haben möget. Wann werdet ihr soweit sein, das Geistige Leben mit dem menschlichen Leben auf eine solche Weise zu vereinigen, dass ihr zwischen dem einen und dem anderen keine Grenze mehr seht? Wann werdet ihr aus eurem Dasein ein einziges Leben machen, indem ihr die Idee des Todes verwerft, um in die Ewigkeit einzugehen? Dieses Erkenntnislicht wird erst dann in den Menschen sein, wenn auf der Welt die Vergeistigung blüht. (219, 16)

Die Zeit wird kommen, in der die Grenzen dieser Welt durch die Liebe aufgehoben werden und in der die Welten einander durch die Vergeistigung näherkommen. (213, 61)






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7. Zusammenfassung der göttlichen Lehren mit den Worten des Herrn

Gewisse essentielle Themen ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Offenbarungswerk Buch des Wahren Lebens. Im Folgenden sind einige Auszüge zusammengestellt, die dem Leser als Leitfaden und Überblick dienen mögen.

Die Wiederkunft Christi

Niemand sollte von meiner neuen Botschaft und dem Sinngehalt meines Wortes überrascht sein. Denn die Propheten der Ersten Zeit kündigten ebenso wie Christus in der Zweiten Zeit mit größter Klarheit das Zeitalter an, das ihr heute erlebt. (279, 9)

Meine Liebesunterweisung war nicht für einige Wenige bestimmt, die sie durch die Stimmträger vernommen haben. Meine Botschaft ist zur Welt gelangt, um allen Menschen bekannt zu werden. Deshalb sage Ich euch, dass sie unter vielerlei Formen bis zu den Grenzen der Erde gelangen wird, weil sie der Beginn des Trostes ist, der der Menschheit schon in der Zweiten Zeit verheißen worden ist, wenn diese den Höhepunkt der Zeiten der Trübsal auf Erden erreichen würde. (282, 57)

Angesichts eures unermesslichen Mangels an Licht — Licht, das Weisheit, Liebe, Erhebung bedeutet — musste Ich kommen.

Um euch dieses Licht zu geben, war es nicht angebracht, dass Ich Mich als Mensch bei euch einstellen würde. Denn um euch zur Vergeistigung anzuregen, war es nötig, dass Ich meine Gegenwart in geistiger, unsichtbarer und dennoch für euren Glauben und eure Liebe fühlbarer Form offenbaren würde. (293, 57-58)

Wenn dies Wort sich über die Welt verbreitet, und die Menschen fragen, wer es inspirierte und wer es diktierte, damit es niedergeschrieben würde, sollen die Boten und Sämänner derselben bezeugen, dass es der Heilige Geist gewesen ist, der es durch das vorbereitete Verstandesvermögen seiner Stimmträger offenbarte. (295, 26)

Die Dritte Zeit

Die Erste Zeit ist gleichsam die geistige Kindheit des Menschen, in der dieser die Augen öffnet und das Gesicht seines Vaters sieht, Ihn vernimmt, aber noch weit davon entfernt ist, Ihn zu verstehen. Der Beweis dafür ist, dass er Ihm zu gehorchen versuchte, indem er sich an den Buchstaben der Texte klammerte, ohne mit dem Geist in den Sinngehalt derselben einzudringen.

In der Zweiten Zeit kam Ich, "das Wort", um in Jesus bei euch zu wohnen und euch mit meinem Leben den Weg des Geistes aufzuzeigen. Diese Zweite Zeit ist die des Heranwachsens oder der ersten geistigen Jugend. Sie ist das Lebensalter, in der Christus die Menschen die Liebe lehrte, um ihre schlafenden Herzenssaiten zu erwecken, damit ihre Herzen unter einem neuen Gefühl vibrieren würden, unter dem machtvollen Impuls der Liebe zu ihrem Vater und zu ihren Nächsten.

Dies ist die "Dritte Zeit", in der der Geist des Menschen sich von den Ketten des Materialismus befreien muss. Dies wird der Kampf der Weltanschauungen mit sich bringen, der heftiger sein wird, als ihn die Geschichte der Menschheit kennt. (295, 56-57+64)

Diese Dritte Zeit, in der die menschliche Schlechtigkeit ihren Höhepunkt erreicht hat, wird dennoch eine Zeit der Versöhnung und Vergebung sein. (305, 12)

Das Sechste Siegel

Das Sechste Siegel ist gelöst und hat euch, den Wegbereitern der Vergeistigung auf Erden, einen Teil seines Inhalts gezeigt. Doch es wird weiterhin sein Licht auf alle Menschen ergießen, auch wenn einmal dies Wort, das ihr heute vernehmt, aufgehört hat. (284, 46)

Derzeit empfange Ich diese Menschenscharen hier in Stellvertretung der Menschheit, und wenn Ich Bezug nehme auf die Menschheit, spreche Ich nicht nur von den Menschen der Gegenwart, sondern von allen Generationen, die während sechs geistigen Zeitabschnitten die Erde bewohnt haben. Die Botschaften, die Ich euch in diesen sechs Zeiten gebracht habe, sind genau das, was Ich mit dem Namen "Siegel" versinnbildlicht habe, von denen — wie ihr bereits wisst — noch eines gelöst werden muss, damit es euch den Sinngehalt oder die Bedeutung aller anderen offenbart — jene hohe Bedeutung des Lebens des Geistes, der Entwicklung und der Vervollkommnung. (303, 52)

Das geistige Volk Israel und die geistige Mission

Das Volk Gottes wird ein weiteres Mal unter der Menschheit erscheinen — nicht ein in einer Rasse personifiziertes Volk, sondern eine große Zahl, eine Legion Jünger von Mir, bei denen nicht das Blut, die Rasse oder die Sprache entscheidend ist, sondern der Geist.

Dies Volk wird sich nicht darauf beschränken, meine Lehre durch Schriften zu lehren. Damit die Worte Leben haben, muss man sie leben. Dies Volk wird nicht nur Verbreiter von Schriften und Büchern sein, sondern auch von Beispielen und Taten. (292, 28-29)

Es ist notwendig, dass dies Volk, dem diese Offenbarungen anvertraut worden sind, sich aufmacht und davon Zeugnis ablegt. Denn dadurch werden die Menschen erwachen und imstande sein, die dieser Zeit eigenen geistigen Zeichen und Manifestationen wahrzunehmen. (277, 15)

Eine Welt von Geistwesen wartet nur auf die Stunde, um dieses Erdental zu bewohnen. Es sind Lichtwesen, die es nicht verschmähen, im Schoße der zurückgebliebenen Völker zu inkarnieren, weil ihre Mission gerade die sein wird, jene zu erwecken, die schlafen. (288, 46)

Das geistige Gebet

Der Geist bewahrt das intuitive Wissen, dass er vor langer Zeit dem Schoße des Schöpfers entsprungen ist, und da er weiß, dass er noch einen weiten Weg vor sich hat und zurücklegen muss, um zu seinem Ausgangspunkt zurückzukehren, widmet er sich dem Gebete, da er weiß, dass er wenigstens in diesem Augenblick mit seinem Vater in Verbindung treten kann. Der Geist weiß, dass er im Gebete einen Trost findet, der ihn liebkost, stärkt und heilt.

Ich segne jene, die beten. Je spiritueller ihr Gebet ist, desto größer ist der Friede, den Ich sie fühlen lasse. Dies könnt ihr euch leicht erklären; denn wer, um zu beten, darauf angewiesen ist, vor Bildnissen oder Gegenständen niederzuknien, um die Gegenwart des Göttlichen zu fühlen, wird nicht die geistige Empfindung der Gegenwart des Vaters in seinem Herzen erfahren können. (279, 1-2)

Seht dagegen, wie leicht sich jener umwandelt, der auch nur ein Atom meiner Unterweisung praktisch anwendet. Wollt ihr ein Beispiel dafür?

Da gab es jemanden, der Mir sein ganzes Leben lang durch Wort-Gebete sagte, dass er Mich liebe — Gebete, die andere formulierten, die er nicht einmal verstand, weil sie aus Worten bestanden, deren Bedeutung er nicht kannte. Doch bald begriff er, wie die wahre Art zu beten sei, und indem er seine alten Gewohnheiten beiseite schob, konzentrierte er sich auf das Innerste seines Geistes, sandte seine Gedanken zu Gott empor, und zum ersten Mal fühlte er Dessen Gegenwart.

Er wusste nicht, was er seinem Herrn sagen sollte, seine Brust begann zu schluchzen und seine Augen Tränen zu vergießen. In seinem Verstande formte sich nur ein Satz, der lautete: "Mein Vater, was kann ich Dir sagen, wo ich doch nicht mit Dir zu sprechen verstehe?" Aber jene Tränen, jene Schluchzer, jene innere Wonne und selbst seine Verwirrung sprachen zum Vater in einer so schönen Sprache, wie ihr sie niemals in euren menschlichen Sprachen noch in euren Büchern werdet finden können.

Jenes Stammeln des Menschen, der mit seinem Herrn geistig zu beten beginnt, ähnelt den ersten Worten von Kleinkindern, welche für ihre Eltern Wonne und Entzücken sind, weil sie die ersten Äußerungen eines Wesens vernehmen, das sich zum Leben zu erheben beginnt. (281, 23-24)

Die vollkommene, geistige Kommunikation

Ich habe zu euch viel von geistiger Zwiesprache gesprochen, habe euch gesagt, dass ihr sie in einer hochstehenden Weise zu gebrauchen lernen werdet, und ihr diesem Verlangen nachgeben werdet. (291, 81)

Wenn diese Lehre sich verbreitet, wird man euch nach dem Zweck dieser Botschaft fragen, da bereits so viele Religionsgemeinschaften existieren. Dann sollt ihr ihnen offenbaren, dass dieses Wort zur Menschheit gekommen ist, um die Menschen die Zwiesprache von Geist zu Geist zu lehren, die ihre Religionen sie nicht lehren, und dass diese Botschaft das göttliche Licht ist, das euch alle geistigen Eigenschaften offenbart, die ihr besitzt. (294, 44)

Übt die Zwiesprache von Geist zu Geist, die ihr von Tag zu Tag weiter vervollkommnen sollt. Denn es ist mein Wille, dass ihr und die Menschheit mit Mir kommuniziert. Durch diese Verbundenheit werdet ihr meine Inspirationen, meine Aufträge erhalten, und Ich werde euren Geist empfangen, werde euer Gebet vernehmen und zulassen, dass eure geistigen Arme mich umarmen. (304, 51)

Diese Kundgabe ist die Stufe gewesen, die euch einen weiteren Schritt auf dem Pfade aufwärtssteigen ließ, der euch der vollkommenen Zwiesprache näherbringt. (278, 44)

Annahme und Ablehnung der göttlichen Kundgebungen

Wie viele gibt es, die durch die Schriften vergangener Zeiten die Prophetien kennen, die diese Ära ankündigten. Und dennoch — wenn sie meinen Kundgebungen beiwohnen würden, würden sie ihnen keinen Glauben schenken, noch würden sie sie als Erfüllung jener Verheißungen auffassen! Es sind die, die nicht den Entwicklungsgrad erreicht haben, der ihnen erlauben würde, dieses Licht zu erkennen. Wie viele dagegen von denen, die heute ihr Leben hingeben würden, um zu bezeugen, dass Ich es bin, der sich in dieser Zeit bei den Menschen kundgibt, hatten nicht einmal Kenntnis davon, dass es Prophetien gibt, die von diesen Ereignissen sprechen. Der Grund dafür ist, dass ihr Geist bereits darauf vorbereitet und bereit war, das Licht zu empfangen. (298, 19)

Diese Menschenscharen hier bestehen aus Gläubigen und Ungläubigen, aber sie alle sind Geistwesen, die nach Liebe hungern, nach Licht und Wahrheit dürsten. Während die, die Glauben haben, sich nähren und stark werden, verschmähen die Ungläubigen das Brot des ewigen Lebens und müssen ihren Hunger und Durst ertragen. Es sind Geistwesen, die durch ein Leben des Materialismus, der Unwissenheit und des Fanatismus verwirrt sind, die sie nicht vergessen können, um dann meine Gegenwart erkennen und fühlen zu können. Es sind Herzen, die die Urteile der Menschen fürchten. Wie könnten sie sich auf das Hohe in ihrem Geiste konzentrieren, um meine Essenz zu fühlen, wenn sie an das denken, was die anderen über sie sagen werden? Sie werden schließlich sagen, dass meine Gegenwart an diesen Orten nicht wahr ist, während es in Wirklichkeit so ist, dass sie es sind, die — obwohl sie anwesend sind — nicht bei Mir gewesen sind, weil ihr Geist dort zurückgeblieben ist, wo seine Gedanken, seine Interessen, seine Sorgen und seine Leidenschaften ihn festgehalten haben.

Ich bin sehr wohl gekommen, Ich bin sehr wohl bei euch gewesen, weil Ich immer an die denke, die Mich benötigen — an die, die den Leidenskelch trinken und das Brot der Knechtschaft und der Erniedrigung essen. (301, 2)

Der Sinn der Prüfungen

Manchmal wird euer Frieden zu Kampf, zu Beunruhigungen oder Angst. Dies geschieht, wenn der Sturm die Felder und Gärten peitscht, die Bäume durchrüttelt und die Blüten entblättert. Dann fragt ihr, welchen Sinn jene Prüfungen haben. Doch Ich sage euch, dass der Wirbelsturm von den Bäumen die schlechten Früchte und die dürren Blätter herabfallen lässt und alles aus dem Garten wegweht, was nicht in seinem Schoße existieren soll. (278, 31)

Lasst zu, dass euer Gewissen euch in den Prüfungen sagt, dass Ich euch nicht strafe, sondern dass ihr euch gerade läutert, und dass ihr, wenn ihr entfesselte Naturgewalten seht, die Schrecken auslösen, nicht lästern sollt, indem ihr sagt, dass es eine Strafe Gottes ist, sondern dass es eine Prüfung ist, um euch zu läutern. (293, 75)

Ihr habt den weiten Weg der Erfahrung zurückgelegt. Jene Unschuld, welche Blindheit und Unwissenheit ist, ist verschwunden, als ihr das Licht der Erfahrung erlangt habt. Außerdem habt ihr euch befleckt, und dafür gibt es die Prüfungen und den Schmerz, um euch reinzuwaschen und zu läutern. (301, 24)

Geistige Inspiration für alle

Wisse, Volk, dass nicht nur ihr imstande seid, geistige Botschaften und Inspirationen empfangen zu können. Es gibt viele Menschen auf der Welt, die, ohne zu wissen, dass Ich mein Wort durch diese Stimmträger verströme, die Nähe eines Lichtes ahnen, das bereit ist, sich in Offenbarungen auf die Menschheit zu ergießen. Sie werden von meinem Geiste die nötige Vorbereitung erhalten, damit, wenn sie euer Zeugnis vernehmen und ihr ihnen meine göttliche Botschaft übermittelt, sie jubelnd sagen: "Das ist es, was ich erhofft habe." (283, 51)

Geistige Harmonie unter allen

Das Gute und die Liebe, aus denen die Wohltätigkeit und der Friede erblühen, werden die Schlüssel sein, die die Türen des Geheimnisses öffnen, wodurch die Menschen einen Schritt zur universellen Harmonie tun werden. (292, 5)

Die geistige Harmonie unter allen Wesen wird ihnen große Erkenntnisse offenbaren, wird ihnen die Zwiesprache von Geist zu Geist bringen, welche Entfernungen verkürzen, die Abwesenden nahebringen und Fronten und Grenzen beseitigen wird. (286, 3)

Ich bin der Vater, der darauf hinwirkt, dass unter allen seinen Kindern Harmonie zu herrschen beginnt — sowohl unter denen, die die Erde bewohnen, als auch jenen, die auf anderen Welten leben. (286, 2)

Das geistige Erwachen

Nachdem diese Menschheit so viele Jahrhunderte lang in Zwietracht gelebt hat, nach all den leidvollen und bitteren Erfahrungen, die sie gemacht hat, ist sie fähig, zu begreifen, dass die Einigkeit unter den Völkern, die Harmonie zwischen allen Menschen, sich nicht auf materielle Interessen gründen kann, noch auf irdischen Werten beruhen kann. Schließlich wird sie begreifen, dass nur der hochstehende Geist die feste Grundlage, der unerschütterliche Fels sein kann, auf dem der Friede der Menschen beruht. (289, 3)

Ich spreche so zu euch, weil niemand besser als Ich die Entwicklung eures Geistes kennt, und Ich weiß, dass der heutige Mensch trotz seines großen Materialismus, seiner Liebe zur Welt und seinen bis zur größten Sünde entwickelten Leidenschaften nur dem Anschein nach dem "Fleisch" und dem materiellen Leben verfallen lebt. Ich weiß: Sobald er in seinem Geist die liebevolle Berührung meiner Liebe fühlt, wird er schnell zu Mir kommen, um sich seiner Last zu entledigen und Mir auf dem Weg der Wahrheit zu folgen, den zu gehen er unbewusst so sehr ersehnt. (305, 36)

Barmherzigkeit

Der erste Schritt zur Erneuerung der Menschen, um einen Zustand geistiger Erhebung zu erlangen, ist die Barmherzigkeit. Barmherzigkeit gegenüber dem Geist, Barmherzigkeit gegenüber dem Körper, Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten. (287, 31)

Wenn Ich meinen Blick auf die Krankenhäuser, die Gefängnisse, die trauernden Heime, die zerrütteten Ehen, die Waisen oder die geistig Hungernden richte — warum entdecke Ich euch dort nicht? Bedenkt, dass Ich euch nicht nur zu beten gelehrt habe, sondern euch auch die Gabe des Wortes gegeben habe und euch gelehrt habe, zu heilen. Und bei vielen Gelegenheiten habe Ich euch gesagt, dass eure Gegenwart Wunder bewirken kann, wenn ihr wirklich zubereitet seid. (306, 27)

Roque Rojas, der Wegbereiter, schrieb, vom Geiste Elias' inspiriert, folgenden Satz: "Barmherzigkeit und nochmals Barmherzigkeit mit euren Mitmenschen, dann werdet ihr meinen Vater in all seiner Herrlichkeit schauen."

Wahrheit und Licht liegt in diesen Worten, Jünger, denn wer in seinem Leben nicht Barmherzigkeit ausübt, wird niemals in mein Reich eingehen. Im Gegensatz dazu versichere Ich euch, dass sich selbst der hartherzigste und hartnäckigste Sünder durch die Barmherzigkeit zu retten vermag. (308, 52)

Reinkarnation und geistige Entwicklung

Jakob offenbarte euch in seinem Traume die Existenz der geistigen Stufenleiter, auf der unablässig Wesen aufstiegen und herabstiegen. Wer hat seinen Inhalt verstanden? Wer hat sein Geheimnis gedeutet? Dort, im Sinngehalt jenes Bildes, das von dem Patriarchen geschaut wurde, ist die Entwicklung der Geistwesen enthalten, das unaufhörliche Reinkarnieren der geistigen Geschöpfe in die Menschen, die Wiedergutmachung und Sühne der Wesen, die Kommunikation Gottes mit dem Menschen und die Zwiesprache von Geist zu Geist. (287, 59)

In dieser Dritten Zeit habe Ich euch die Bestätigung der Re-inkarnation des Geistes gebracht. Die Menschheit hat zwar zu allen Zeiten das intuitive Wissen davon gehabt, und der Geist hat dies Geheimnis dem "Fleische" offenbart, aber dieses — immer ungläubig und schwach — hat es in Zweifel gezogen. (309, 22)

Doch Ich bin in dieser Zeit gekommen, um euch die Bestätigung dafür zu bringen und euch zu sagen: In der Reinkarnation des Geistes offenbart sich mein vollkommenes Liebesgesetz. (309, 22)

Die Geistige Welt

Das Leben des Geistes, das jenseits eurer materiellen Welt existiert, konnte und sollte kein Geheimnis für den Menschen sein. Da der Vater euer Verlangen nach Wissen sah, begann Er seinen Unterricht mittels der Gabe der Offenbarung und der Inspiration und bekundete Er sich in unendlich vielen Formen. Doch dieser Unterricht begann schon, seit der erste Mensch existierte, und hat bis zum heutigen Tage nicht aufgehört. (289, 17)

Wach auf, Volk! Das Jenseits beobachtet eure Schritte auf der Erde! Diese Welten kennen eure Werke! Wenn sie diese Menschheit im Meer ihrer Feindschaften und Leidenschaften untergehen sieht, sind sie erschüttert und beten sie für euch. (298, 41)

Damit der Glaube der Menschheit an die Kenntnis von der geistigen Existenz jenseits des materiellen Lebens bestärkt würde, wurden euch in den vergangenen Zeiten einige Manifestationen von Boten des Vaters gewährt, denen ihr den Namen "Engel" gegeben habt. (301, 10)

Ihr solltet auch nicht glauben, dass ihr bei eurer Arbeit allein arbeitet, denn ihr habt noch nicht genügend Kraft, um Werke von so großer geistiger Bedeutung zu vollbringen. Ihr müsst wissen, dass es Wesen gibt, die euch den Weg zeigen, dem ihr folgen müsst, und die euch den Weg und die Orte zeigen, zu denen ihr den Samen bringen müsst.

Diese Wegbereiter sind eure Geschwister aus anderen Welten, aus anderen Heimstätten, von denen aus sie über eure Schritte wachen und euch Breschen schlagen. Denn auch sie sind Arbeiter des Friedens, der Liebe und der Brüderlichkeit. Es sind Geistwesen von größerer Reinheit als die eure, von größerem Wissen und größerer Erfahrung, von denen ihr nichts Böses zu befürchten habt. Es sind die, die euch nicht zum Stillstand kommen lassen — diejenigen, die Unruhe in eure Herzen bringen, wenn ihr die Saat im Stiche lasst. (297, 6)

Das Gesetz und die Macht der Liebe

Das Gesetz der Liebe, auf das die Nächstenliebe, das Verständnis und die Vergebung gegenüber euren Mitmenschen zurückzuführen ist, ist das Fundament, das Ich euch für eure geistige Mission inspiriert habe. (291, 8)

Nicht Furcht soll es sein, die eure Schritte lenkt, noch soll sie es sein, die euch nötigt, das Gesetz zu erfüllen. Der Glaube und die Liebe sollen die Kraft sein, die euch dazu drängt, in eurem Leben gute Werke zu vollbringen. Denn dann werden eure Verdienste wahrhaftig sein. (305, 51)

Der Friede, das höchste geistige Gut

Es ist mein Wort, das eurem Herzen Ruhe und eurem Geiste Frieden schenkt. Das Größte, was Ich für ihn bestimmt habe, ist der Frieden. Wer diesen Schatz besitzt, hat alles — wer diesen geistigen Zustand kennt, würde ihn nicht für die größten Besitztümer und Schätze der Erde vertauschen.

Wenn ihr Mich fragt, was das Geheimnis ist, um den Frieden zu erlangen und zu bewahren, dann sage Ich euch, dass das Geheimnis darin besteht, den Willen eures Vaters zu tun. Und wenn ihr Mich fragen würdet, wie man den göttlichen Willen erfüllt, würde Ich euch antworten, indem ihr mein Gesetz und meine Lehre auf euer Leben anwendet. (307, 1-2)

Die Stimme des Gewissens

Macht euch mit dem Gewissen vertraut, es ist eine freundschaftliche Stimme, es ist das Licht, durch das der Herr sein Licht hindurchschimmern lässt — ob als Vater, als Meister oder als Richter. (293, 74)

Seht, wie der Mensch vor und über allem steht, was ihn umgibt; dass er das einzige Wesen ist, das mit Willensfreiheit und Gewissen ausgestattet ist. Von dieser Willensfreiheit haben alle Verirrungen, Stürze und Sünden der Menschen ihren Ausgang genommen. Aber es sind vergängliche Verfehlungen vor der Gerechtigkeit und der Ewigkeit des Schöpfers. Denn hernach wird sich das Gewissen gegenüber den Schwächen des Körpers und der Verführbarkeit des Geistes durchsetzen. Damit wird der Sieg des Lichtes kommen, welcher Wissen über die Finsternis ist, die Unwissenheit bedeutet. Es wird der Sieg des Guten, welches Liebe, Gerechtigkeit und Harmonie ist, über das Böse sein, welches Selbstsucht, Zügellosigkeit, Ungerechtigkeit ist. (295, 49)

Die geistige Befreiung

Unnütz und vergeblich werden die Anstrengungen sein, die die Konfessionen machen, um ihre Gläubigen in den eingefahrenen Geleisen alter Glaubensvorstellungen und unzeitgemäßer Glaubenssysteme zu erhalten. Denn niemand wird das Göttliche Licht aufhalten können, das bis zum Grunde menschlichen Denkvermögens vordringt und den Geist für ein Zeitalter der Offenbarungen, göttlicher Eingebungen, der Erhellung von Zweifeln und Geheimnissen, der geistigen Befreiung erweckt.

Auch wird niemand die Flut aufhalten können, welche die Menschheit bilden wird, wenn sie im Verlangen nach ihrer Freiheit des Denkens, des Geistes und des Glaubens aufbricht.

Niemand soll glauben, dass Ich den verschiedenen Religionsgemeinschaften ihre Zöglinge, Gläubigen oder Anhänger entreiße — nein. Aber die Stunde ist gekommen, in der eine neue Zeit ihren Anfang nimmt, vergessene Lektionen ans Tageslicht bringt, unnütze Bräuche, Glaubenslehren und Traditionen beseitigt, die Geistwesen von allem Falschen säubert und entäußert, um ihnen das wahre Brot des Geistes zu geben, das immer durch den Ritus ersetzt worden ist. (290, 58-60)

Für wie viele von euch, die ihr mein Wort in dieser Zeit vernommen habt, war der Tag eurer Befreiung gerade jener, an dem ihr zum ersten Mal diese Stimme gehört habt! Mit wie viel Liebe habt ihr in euer Gedächtnis das gesegnete Datum geprägt, an dem ihr euch an das Wunder eurer Auferstehung zum Glauben erinnert! (294, 24)


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